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Dissertationsthema: Die Bedeutung von Vorsitzenden in der Internen Kommunikation innerhalb ihrer Parteien im deutschen Sprachraum Mag. Rosemarie Nowak

Rosemarie Nowak : Die Bedeutung von Vorsitzenden in der Internen Kommunikation innerhalb Mitglieder-Parteien im deutschen Sprachraum

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#CeDEM13 Day3, PhD Colloquium, SE 3.5, Chair: Peter Parycek, Christina Hainzl

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Page 1: Rosemarie Nowak : Die Bedeutung von Vorsitzenden in der Internen Kommunikation innerhalb Mitglieder-Parteien im deutschen Sprachraum

Dissertationsthema: Die Bedeutung von

Vorsitzenden in der Internen Kommunikation innerhalb ihrer

Parteien im deutschen Sprachraum

Mag. Rosemarie Nowak

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Teilaspekt:

Die Reputation von Partei-Vorsitzenden in

Mitgliederparteien

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Parteivorsitzende Ø  In unseren westlichen Demokratien hält der Trend zur Personalisierung (Pelinka/Rosenberger 2003: 157) an, der besonders auch Parteivorsitzende betrifft. Parteiprogramme und Sachpolitik treten zugunsten von Persönlichkeiten in den Hintergrund. Parteivorsitzende erhalten erhöhtes Gewicht.

Ø  Die Macht, die der Obrigkeit übertragen wird, muss von den Untergebenen als legitim anerkannt werden. (Eisenegger 2009: 15) Weisen zumeist eine Mischung aus rational-legaler und charismatischer Herrschaft auf (Imbusch 2002: 175f.), dh. sie wird durch Wahlen errungen.

Ø  Politische Parteien kämpfen neben Wählerschwund auch mit Mitgliederverlusten. (Scholte 2011; Marcinkowski/Pfetsch 2009)

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Wahl Parteivorsitzende

Ø  Parteivorsitzende werden periodisch von einer Parteiversammlung gewählt. Die Anzahl der Personen, die in der Parteiversammlung stimmberechtigt sind, ist mit mehreren hundert Personen viel zu hoch, um zu allen ein gleich vertrautes Verhältnis zu haben. (ÖVP 2013: 14-16; SPÖ 2012: 14ff.)

Ø  Vertrauen ist die Voraussetzung, um sich für eine/n Kandidatin/en zu entscheiden. Die Stimme jemanden zu geben, heißt auch, Verantwortung zu übertragen mit der Hoffnung, dass diese Person die Erwartungen erfüllt. Vertrauen kann jedoch in den seltensten Fällen über persönliche Beziehungen aufgebaut werden: hier beginnt Reputation (Eisenegger 2009: 11f.)

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Vermittlung Reputation

Ø  Persönliches Gespräch: effektivste Möglichkeit für Beziehungs- und Vertrauensaufbau. Vorsitzende treffen Mitglieder, auch jene der Parteiversammlungen, jedoch selten bzw. meist nur in großem Rahmen, zB bei Massenveranstaltungen.

Ø  Die Reputation wird über andere Kanäle hergestellt: Print, Online. Ein CEO eines Technologiekonzerns: „Tausende Mitarbeiter kennen mich nur über meinen Ruf. In diesem sehr konkreten Sinn ist meine Reputation alles.“ (Langen/Wreschniok 2008: 232)

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Interne Kommunikation Ø  Die Interne Kommunikation gewinnt in Organisationen (Unternehmen/NPOs) immer mehr an Bedeutung.

Ø  Die Interne Kommunikation ist für diese Organisation breit beforscht und es existiert viel Ratgeberliteratur und zahlreiche Erfahrungsberichte. (zB: Schick 2010 oder Klöfer/Nies 2003)

Ø  Gemeinsamkeit: Suche nach einem Erfolgsprinzip, wie Interne Kommunikation am besten gestaltet sein kann, um den größten Nutzen für die Organisation zu erzielen.

Ø  Die Interne Kommunikation in Mitglieder-Parteien ist kaum wissenschaftlicher Forschungsgegenstand.

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Interne Kommunikation

Ø  Interne Kommunikation:

§  Formell (stark beforscht)

§  Informell (kaum beforscht)

§  Vertial

§  Horizontal

Ø  Im Fokus:

§  Formelle vertikale Interne Kommunikation = Einflussmöglichkeit auf Reputation von Parteivorsitzenden

(Bogner 1999: 155)

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Forschungsfragen

Ø Welche Bedeutung nehmen Vorsitzende in der Internen Kommunikation innerhalb Mitglieder-Parteien im deutschen Sprachraum ein?

Ø  Subfragen:

1.  Wie wirkt sich die Reputation der Vorsitzenden in der Internen Kommunikation innerhalb Mitglieder-Parteien im deutschen Sprachraum aus?

2.  Welche Bedeutung haben Vorsitzende in Bezug auf die Interne Kommunikation in Change-Prozessen innerhalb Mitglieder-Partei?

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Reputation

Ø  Eisenegger (2009: 11 u. 13f.) Begriffsdefinition zu Reputation:

Ø  funktionale Reputation: Kompetenz und Erfolg. Wird anhand von Zahlen, Daten und Fakten gemessen

Ø  soziale Reputation: Normen und Werte beachten, ethisches Verständnis. Wiegt in der öffentlichen Meinung schwerer als die funktionale Reputation

Ø  expressive Reputation: attraktives, unterscheidbares Profil. Personen mit einer positiven expressiven Reputation wirken faszinierend, sympathisch und einzigartig.

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Twitter

Ø  Twitter ist ein Soziales Medium, über das schnell mit einer hohen Anzahl von Personen in Kontakt getreten werden kann.

Ø  Viele politische Parteien verfügen über Twitter-Accounts.

Ø  Es kann davon ausgegangen werden, dass über Twitter auch Partei-Mitglieder angesprochen werden.

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Kurzanalyse

Ø Nennung der Parteichefs im Kurztext von Tweets der Parteien ÖVP und SPÖ von Jänner inkl. April 2013.

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Anzahl Follower

per 7.5.2013

Anzahl Tweets

Erwähnung Partei-

vorsitzende in

Prozent ÖVP/Spindel-egger 1687 229 110 48

SPÖ/Faymann 2891 157 44 28

Erwähnung Partei-Vorsitzende auf Twitter 01-04/2013 (eigene Darstellung 2013, Daten entnommen aus: Twitter SPÖ 2013 und Twitter ÖVP 2013)

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Ergebnisse/Beobachtungen

Ø  Spindelegger in fast der Hälfte der ÖVP-Tweets genannt.

Ø  Faymann in nicht einmal ein Drittel der SPÖ-Tweets genannt.

Ø  Von FPÖ keine offizielle Twitter-Seite auffindbar. Eine Personen-Twitter-Seite gefunden, in der Strache überproportional vorkommet.

Ø  Tweets nicht eindeutig zu Reputations-Ausprägungen nach Eisenegger zuordenbar (funktional, sozial, expressiv).

Ø  Unterschiede der Nennungen wären interessant für weitere Forschungen.

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Literaturliste Ø  Bogner, Franz M. (1999): Das neue PR-Denken. Strategien, Konzepte, Aktivitäten. 3., aktualisierte und erweiterte

Auflage, Wien/Frankfurt, Ueberreuter Wirtschaftsverlag.

Ø  Eisenegger, Mark (2009): Trust and reputation in the age of globlisation in: Klewes, Joachim/Wreschniok, Robert (Hg.): Reputation Capital. Building and Maintaining Trust in th 21st Century, Berlin/Heidelberg, Springer.

Ø  Imbusch, Peter (2002): Macht und Herrschaft in: Korte, Hermann/Schäfers, Bernhard (Hg.): Einführung in die Hauptbegriffe der Soziologie, 6., erweiterte und aktualisierte Auflage, Opladen, Leske + Budrich.

Ø  Klöfer, Franz/Nies, Ulrich (Hg.) (2003): Erfolgreich durch interne Kommunikation. Mitarbeiter besser informieren, motivieren, aktivieren. 3., vollständig überarbeitete Auflage, München: Luchterhand.

Ø  Langen, Ralf/Wreschniok, Robert (2008): Reputation als Steuerungs- und Orientierungsgröße in der Internen Kommunikation in: in: Dörfel, Lars: Instrumente und Techniken der Internen Kommunikation. Trends, Nutzen und Wirklichkeit. Berlin. Verlag SCM, S. 231-244.

Ø  Marcinkowski, Frank/ Pfetsch, Barbara (Hg.) (2009): Politik in der Mediendemokratie. Wiesbaden. VS.

Ø  ÖVP (2007): Organisationsstatut. Das Bundespartei-Organisationsstatut der Österreichischen Volkspartei in der Fassung vom 21. April 2007 in: http://www.oevp.at/Common/Downloads/Organisationsstatut.pdf [abgerufen am 25.4.2013].

Ø  Pelinka, Anton/Rosenberger, Sieglinde (2003): Österreichische Politik. Grundlagen Struktur Trends, 2., aktualisierte Auflage, Wien, WUV.

Ø  Schick, Siegfried (2010): Interne Unternehmenskommunikation. Strategien entwickeln, Strukturen schaffen, Prozesse steuern. 4., Auflage, Stuttgart, Schäffer-Poeschl.

Ø  Scholte, Sara (2011): Stoppt mehr Partizipation den Mitgliederverlust? Mitgliederentwicklung und innerparteiliche Mitbestimmung bei sozialdemokratischen Parteien in Europa. Berlin. Friedrich-Ebert-Stiftung. Internationale Politikanalyse.

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Literaturliste Ø  SPÖ (2012): Das Organisationsstatut in: http://www.spoe.at/bilder/d281/spoe_statut_2012.pdf [abgerufen am

29.4.2013].

Ø  Twitter ÖVP (2013): https://twitter.com/oevppk [abgerufen am 6.5.2103].

Ø  Twitter SPÖ (2013): https://twitter.com/SPOE_at [abgerufen am 7.5.2103].

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Reserve

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Eingrenzung Forschungsvorhaben

Ø  Bundespartei-Vorsitzende

Ø  Landespartei-Vorsitzende

Ø  formelle und vertikale Interne Kommunikation

Ø  In Unternehmen sollen Führungskräfte stets

-  Glaubwürdig sein

-  das Vertrauen der MitarbeiterInnen genießen

-  MitarbeiterInnen motivieren und deren Loyalität erhöhen

In der Praxis sind diese Forderungen meist unhaltbar.

Ø  Mögliche Spannungsfelder:

§  Untersuchung der Vorsitzenden-Reputation in Bezug auf Glaubwürdigkeit, Vertrauen, Erhöhung der Loyalität der Mitglieder

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Eingrenzung Forschungsvorhaben

Ø  Eingrenzung auf den deutschen Sprachraum

-  Deutschland

-  Österreich

-  deutschsprachige Schweiz

Ø  Parteien in den höchsten Bundesgremien und Landesgremien

-  Deutschland: Bundestag und Bundesrat, Länderparlamente

-  Österreich: Nationalrat und Bundesrat, Länderparlamente

-  Schweiz: Nationalrat und Ständerat, Länderparlamente

Ø  Mögliche Spannungsfelder:

§  kulturell und sprachlich vergleichbare Gebiete, teils unterschiedliche politische Systeme

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Empirische Vorgehensweise Ø  Triangulation: qualitative und quantitative Sozialforschung

Ø  3-Stufig

§  Inhaltsanalyse Parteiinformationen

§  Hintergrundgespräche mit Partei-KommunikatorInnen

§  quantitative Befragung

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Empirische Vorgehensweise

Ø  Qualitative Inhaltanalyse von bundesweit regelmäßig erscheinenden Informationen eines Jahres aller Parteien (Mitgliederzeitschriften, Newsletter etc.)

-  Deutschland

-  Österreich

-  deutschsprachige Schweiz Analyse mit Konzentration auf die Bundesvorsitzenden.

Ø Ziel: §  Bestätigung, Erweiterung, Verminderung der aus der Literatur abgeleiteten Kategorien. §  Überprüfung Forschungsannahmen aus der Literatur.

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Empirische Vorgehensweise Ø  Mind. 15 Hintergrundgespräche mit Internen KommunikatorInnen verschiedener Parteien

-  Deutschland

-  Österreich

-  deutschsprachige Schweiz Auswahl aus dem gesamten politischen Spektrum und dem gesamten deutschsprachigen Raum. Vorwiegend auf Bundes-, jedoch auch auf Landesebene. Der Leitfaden ist aufgrund der Literaturrecherche und der Inhaltsanalyse der Partei-Nachrichten zu erstellen. Zwei Pretests.

Ø Ziel: §  Bestätigung, Erweiterung, Verminderung der aus der Literatur und der qualitativen Inhaltsanalyse abgeleiteten/überprüften Kategorien. §  Überprüfung Forschungsannahmen und Hypothesenbildung

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Empirische Vorgehensweise Ø  Quantitative Befragung von Mitgliedern

-  Deutschland

-  Österreich

-  (deutschsprachige Schweiz) Mehrthemenumfrage bei politischer Umfrage. Millieugruppen in Deutschlang

Ø Ziel: §  Überprüfung der aus der Literatur abgeleiteten Kategorien. Quantitative Ausprägungen in Bezug auf die Kategorien. §  Stützung/Falsifizierung der Hypothesen.

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