Upload
others
View
2
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Seite 1 von 10
Protokoll Öffentliche Sitzung des Rundfunkrats des SWR
Freitag, 22.03.2019, 11:08 – 12:51 Uhr
SWR Stuttgart, Wilhelm-Camerer-Straße, 70190 Stuttgart
Funkhaus, Studiosaal
Anwesend vom Rundfunkrat
Armbruster, Eva-Maria
Augustin, Karin
Augustyniak-Dürr, Ute
Baden, Alexander
Beilstein, Anke, MdL
Bill, Gisela
Binder, Sascha, MdL
Böhlen, Beate, MdL
Buschmeier, Dr. Gabriele
Daferner, Claudia
Dahlbender, Dr. Brigitte
Durian, Ariane
Fischer, Karin
Frenzer-Wolf, Gabriele
Fröhlich, Barbara
Geibel, Karl
Grimm, Prof. Dr. Petra
Günster, Dr. Engelbert
Haller, Martin, MdL
Kälberer, Heinz
Kehle, Roger
Kreusch, Dr. Irina
Kulitz, Dr. Peter
Lehmann, Margarete
May, Nicola
Moritz, Doro
Müller, Gottfried
Mungenast, Kai
Pagel-Steidl, Jutta
Paraschaki, Argyri
Perc, Dejan
Reichhold, Rainer
Rosenberg, Solange
Rukwied, Joachim
Saur, Bernd
Schiewer, Prof. Dr. Hans-Jochen
Schmitt, Matthias
Schulze, Hans-Joachim
Anwesend vom Rundfunkrat
Seiler, Peter
Sing, Roland
Stich, Volker
Stolz, Dr. Monika
Süß-Slania, Gitta
Vitzthum, Dr. Anne Gräfin
Wald, Tobias, MdL
Wambsganß, Ilse
Walter, Joachim
Weckenmann, Ruth
Weiland, Dr. Adolf, MdL
Weiß, Erol Alexander
Wilske, Prof. Dr. Herrmann J.
Wingertszahn, Susanne
Entschuldigt vom Rundfunkrat
Althaus, Prof. Christel
Berggötz, Jonathan
Bosch, Barbara
Bronner, Gerhard
Delfeld, Jaques
Fischer, Inge
Fleischer, Gundolf
Gothe, Christine
Heberer, Helen
Herkert, Thomas
Hinrichs, Karen
Horsch, Christiane
Kurtz, Sabine, MdL
Lenz, Lilli
Matheis, Dr. Bernhard
Özyurt, Tarik
Rau, Helmut
Rohling, Steffi
Salomon, Alexander, MdL
Schächtele, Prof. Dr. Traugott
Steinberg, Volker
Willius-Senzer, Cornelia, MdL
Seite 2 von 10
Anwesend vom Verwaltungsrat
Boser, Sandra
Ehrenfeld, Eva
Iervolino, Rino-Gennaro
Koziol, Prof. Dr. Klaus
Krueger, Andrea
Mengele, Prof. Hans-Peter
Muscheid, Dietmar
Pauli, Günther-Martin
Renner, Prof. Dr. Bärbel G.
Schopper, Theresa
Schweitzer, Alexander
Simon, Werner
Sulzer, Erich
Stechl, Hans-Albert
Valentiner-Branth, Andrea
Zellhuber-Vogel, Petra
Anwesend vom SWR (GL)
Boudgoust, Peter
Eberhard, Michael
Büttner, Jan
Eicher, Dr. Hermann
Hauser, Dr. Christoph
Hug, Gerold
Schelberg, Dr. Simone
Schneider, Stefanie
Anwesend vom SWR
Dechent, Jutta
Bößler, Christian
Frey, Fritz
Gökeler, Birgit
Herb, Prof. Dr. Armin
Kallfaß, Claudia
Sterzenbach, Angela
Wolber, Melanie
Protokoll
Ziller, Marlies
Seite 3 von 10
Der Rundfunkratsvorsitzende, Gottfried Müller, begrüßt alle Anwesenden zur öffentlichen Sitzung
des Rundfunkrats, wobei sein besonderer Gruß den Vertretern der Presse und den Besuchern dieser
Sitzung gilt.
Vor dem Eintritt in die Tagesordnung informiert der Vorsitzende darüber, dass in der vorhergehenden
nichtöffentlichen Sitzung das Wahlgremium mit großer Mehrheit – 70 Ja-Stimmen, einer Gegenstimme
und vier Enthaltungen - beschlossen habe, zwei Kandidaten, nämlich Dr. Kai Gniffke, Chefredakteur
ARD aktuell und Stefanie Schneider, SWR-Landessenderdirektorin BW zur Intendantenwahl am
23. Mai 2019 einzuladen.
Die Wahl werde in einer öffentlichen gemeinsamen Sitzung des Rundfunkrats und Verwaltungsrats er-
folgen, bei der sich die beiden Kandidaten dem Gremium präsentieren.
Top 1 Genehmigung des Protokolls
Der Rundfunkrat des SWR genehmigt das Protokoll der öffentlichen Sitzung des Rundfunkrats
am 7. Dezember 2018 in Stuttgart. Das Protokoll der Sitzung sei mit der Einladung übermittelt
worden bzw. stehe seit dem 8. März 2019 auf dem Datensharepoint zur Ansicht und zum
Download bereit.
Top 2 Bericht des Vorsitzenden
Geburtstage und Gratulationen
Der Vorsitzende spricht folgendem Gremienmitglied seine Glückwünsche zum 70. Geburtstag
aus:
Herrn Hans-Albert Stechl
und überreicht ihm ein Wein-Präsent.
Ebenso gratuliert und beglückwünscht er
Herrn Erol Weiß
zum Geburtstag am heutigen Sitzungstag.
Weiterhin gratuliert der Vorsitzende Herrn Dr. Weiland, der am Vortag zum Vorsitzenden des
Ausschusses Recht und Technik gewählt worden sei.
Treffen der GVK mit den Intendanten am 15. Januar 2019 in Frankfurt
Der Vorsitzende informiert darüber, dass es bei diesem Treffen ausschließlich um einen Aus-
tausch zur medienpolitischen Strategie der ARD im Reformprozess zu Auftrag und Finanzierung
des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gegangen sei. Der sog. „Reformstaatsvertrag“ werde dem-
nächst in die entscheidende Phase gehen.
Die GVK bleibe bei ihrer Position und habe erneut betont, dass einziger Maßstab für alle etwaigen
Reformansätze allein die Sicherstellung der Einlösung des öffentlich-rechtlichen Funktionsauftrags
sein könne. Alle Reformüberlegungen zum Finanzierungssystem müssten sich daran orientieren.
Seite 3 von 12
Seite 4 von 10
Der verfassungsrechtlich gebotene Grundsatz „Die Finanzierung folgt dem Auftrag“ gebe den Rah-
men vor, innerhalb dessen sich alle Reformüberlegungen bewegen müssten.
Die GVK sei der Ansicht, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk allen Anlass habe – auch über
die eigenen Kanäle – mit Gesellschaft und Politik proaktiv, selbstbewusst und kritikbereit darüber
zu sprechen, was nötig sei, damit der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Funktionsauftrag erfül-
len könne. Ferner habe die GVK unterstrichen, dass es – entlang der Grundsätze von Wirtschaft-
lichkeit und Sparsamkeit – keine Alternative zu einer bedarfsgerechten Finanzierung geben könne.
Ebenso dürfe es keine Verkürzung des Betrachtungs- und Festlegungszeitraums geben. Die GVK
spreche sich eindeutig für eine bedarfsgerechte Anpassung des Rundfunk-beitrags ab 2021 aus.
Entsendeverfahren und Wahlen in Ausschüsse
Der Vorsitzende informiert über die neuen Mitglieder im Rundfunk, die in Ausschüsse gewählt
werden müssten.
1. § 14 Abs. 2 Nr. 9 SWR-Staatsvertrag
(Städtetag, Landkreistag, Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz):
Herr Winfried Manns, Vertreter des Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz, sei zum
31. Januar 2019 aus dem SWR-Rundfunkrat ausgeschieden. Der Gemeinde- und Städte-
tag Rheinland-Pfalz habe als Nachfolgerin Frau Bürgermeisterin Christiane Horsch no-
miniert. Frau Horsch sei für die Sitzung entschuldigt.
Unabhängig davon schlage er vor, die Wahl in die Ausschüsse vorzunehmen.
Frau Horsch möchte gerne im Ausschuss Recht und Technik sowie im Programmaus-
schuss Information mitarbeiten.
Wer dem zustimme, bitte er um das Handzeichen.
Die Zustimmung erfolgt einstimmig, ohne Gegenstimme und mit einer Enthaltung.
2. § 14 Abs. 2 Nr. 9 SWR-Staatsvertrag
(Städtetag, Landkreistag, Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz):
Frau Marie-Theres Hammes-Rosenstein, Vertreterin des Städtetags Rheinland-Pfalz,
sei am 13. Januar 2019 nach schwerer Krankheit verstorben. Der Vorsitzende bittet des-
halb alle Anwesenden sich für eine Gedenkminute von ihren Plätzen zu erheben.
Der Städtetag Rheinland-Pfalz habe als Nachfolger Herrn Oberbürgermeister Dr. Bern-
hard Matheis nominiert. Herr Dr. Matheis sei für die Sitzung entschuldigt, wolle aber gerne
im Programmausschuss Kultur mitarbeiten.
Wer dem zustimme, den bitte er um das Handzeichen.
Die Zustimmung erfolgt einstimmig, ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung.
3. § 14 Abs. 2 Nr. 9 SWR-Staatsvertrag
(Landkreistag Baden-Württemberg):
Der Landeskreistag Baden-Württemberg habe mitgeteilt, dass Frau Landrätin Störr-Ritter
ihre Mitgliedschaft im Rundfunkrat des SWR aus zeitlichen Gründen beenden werde. Als
Nachfolger habe der Landkreistag Baden-Württemberg Herrn Landrat Joachim Walter
benannt.
Der Vorsitzende heißt Herrn Landrat Walter herzlich willkommen und bittet ihn um eine
kurze Vorstellung.
Seite 5 von 10
Herr Walter informiert das Gremium darüber, dass er seit 2003 Landrat von Tübingen sei
und seit 2013 Präsident des Landkreistages. Er freue sich, in so einer interessanten Phase
ins Gremium zu kommen.
Der Vorsitzende informiert darüber, dass Herr Walter im Ausschuss Recht und Technik
sowie im Programmausschuss Information mitarbeiten möchte.
Wer dem zustimme, den bitte er um das Handzeichen.
Die Abstimmung erfolgt für beide Ausschüsse einstimmig, ohne Gegenstimme und ohne
Enthaltung.
Weiterhin informiert der Vorsitzende darüber, dass Frau Karin Fischer vom Programmaus-
schuss Kultur in den Programmausschuss Information wechseln möchte.
Dazu gibt es keine Einwände aus dem Gremium.
Weiterhin informiert der Vorsitzende die Gremienmitglieder darüber, dass für Frau Inge Fi-
scher, die einen Unfall erlitten habe, eine Karte ausliege. Wer möchte, könne sich für Gene-
sungswünsche eintragen.
Daraufhin beschließt der Vorsitzende diesen Tagesordnungspunkt und erteilt dem Intendan-
ten das Wort für seinen Bericht.
Top 3 Bericht des Intendanten
Der Intendant erklärt zu Beginn seines Berichts, er wolle sich - aufgrund des vorherigen kleinen
Sitzungsmarathons - kurzfassen und einen vordergründig nüchternen, weil an wenigen Kennzah-
len orientierten Blick auf die ARD und den SWR werfen.
Zunächst – so der Intendant – sei es ihm wichtig, nach den vergangenen Wochen darzulegen,
dass er sich ganz bewusst nicht in die Suche nach seinem Nachfolger und in die Organisation
dieses Verfahrens eingeschalten habe – auch nicht durch öffentliche Statements.
Er sei der Überzeugung, dass es absolut sinnvoll sei, diese strikte Trennung zwischen dem Amt
und den Gremien, die seine Nachfolge wählen, zu achten. Der Inhaber eines öffentlichen Amtes
sollte sich – so seine Überzeugung - nicht in die eigene Nachfolge einmischen. So werde er es
auch in der kommenden Zeit halten.
Heute wolle er berichten, welch motivierende und auch durchaus zufriedenstellende Rückmel-
dungen der SWR in der Befragung im jährlichen „SWR Trend“, bekommen habe.
In jedem Jahr würde die SWR Medienforschung die Menschen in Baden-Württemberg und
Rheinland-Pfalz befragen, wie sie den SWR finden und dabei immer die gleichen Fragen wie-
derholen. Das ermögliche dem SWR, diese Zahlen auch über einen längeren Zeitraum zu sehen
und ihre Entwicklung nachzuvollziehen.
Klar sei, dass sich der SWR verändere und die aktuellen Ergebnisse würden eine besonders
erfreuliche Entwicklung aufzeigen. (Anlage 1)
Immer mehr Befragte stimmen der Aussage zu, dass der SWR sein Geld wert sei und dieser
Wert habe sich - nach einem kleinen Rückgang im vergangenen Jahr - weiter verbessert. Und
auch mehr Menschen als in den Vorjahren stimmen in der Kategorie zu, dass der SWR enga-
giert sei. Was diese Ergebnisse zeigten: Auch wenn der SWR manchmal sehr kritisch mit sich
selbst ins Gericht gehe, seien die Menschen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit
ihrer Landesrundfunkanstalt offenbar ganz zufrieden.
Seite 6 von 10
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk sei sein Geld wert – dass eine große Mehrheit der Befragten
das so sehe, widerspreche eindeutig dem, was die Gegner gern mal behaupteten.
Zudem werde der SWR als weniger distanziert, als beweglicher und auch als weniger „behörd-
lich“ wahrgenommen, auch wenn ihm in der öffentlichen Debatte oft andere Attribute zuge-
schrieben würden. Ganz offenbar fruchteten genau diese gezielten Angriffe nicht bei den Men-
schen in den beiden Bundesländern.
Ganz explizit wolle er noch darauf hinweisen, dass es sich beim SWR Trend um eine repräsen-
tative Befragung handle, bei der auch die Menschen befragt werden würden, die den SWR
möglicherweise nicht oder nur selten nutzten.
Und trotzdem sei nicht nur eitel Sonnenschein: So werde der SWR undynamischer als in den
Vorjahren wahrgenommen. Und auch bei der Innovationskraft und dem Trendbewusstsein gin-
gen die Werte nach unten. Er habe diese Entwicklung kritisch in der Geschäftsleitung ange-
sprochen. Dort sei man sich einig, diesen Trend wieder umzukehren, denn man könne dabei
auf einer guten Basis vorgehen. Auch sei der öffentlich-rechtliche Rundfunk lange Zeit Treiber
für Technik und Formatentwicklung gewesen.
Ziel müsse es sein, hier wieder zu besseren Werten in der Wahrnehmung zu kommen, vor allem
aber auch, durch innovative, exzellente Produkte bei den Menschen anzukommen. Genau mit
diesem Thema würden sich in Zukunft die neu eingerichteten Digitalboards beschäftigen, die
auf Initiative der Geschäftsleitung Ende des Monats starten würden und das Know How im SWR
bündeln und den SWR vor allem im Digitalen voranbringen sollen.
Abschließend lohne sich ein Blick auf eine Rangfolge, in der die Befragten den SWR ins Ver-
hältnis mit anderen öffentlichen Institutionen und Unternehmen setzen und dabei drei Zuschrei-
bungen vergleichen- nämlich Vertrauen, Sympathie und Wichtigkeit.
Hier werde deutlich: Der SWR genieße großes Vertrauen. Wie schon gewohnt, würden die Men-
schen den SWR direkt hinter der Polizei auf Platz 2 einsortieren, noch vor Stiftung Warentest,
dem ZDF und Ämtern.
Das gleiche Bild zeige sich bei der Sympathie. Diesen Platz habe der SWR erneut verteidigen
können und auch bei der Wichtigkeit zeige sich ein stabiles positives Bild. Wenn auch etwas
weiter hinten, lande der SWR auch hier deutlich in den Top 10 - weit vor kommerzieller Konkur-
renz wie Pro7, RTL oder sozialen Netzwerken wie Facebook am Ende der Tabelle.
Auch auf Ebene der ARD würden solche Erhebungen gemacht werden. Die Broschüre „Quali-
tät und Quote“, die sich speziell auf das ARD Gemeinschaftsprogramm Das Erste beziehe, sei
als Tischvorlage ausgelegt worden.
Die eindrucksvollste Zahl finde sich in der Mitte. Die Nutzerinnen und Nutzer würden hier Jahr
für Jahr befragt, welches das aus ihrer Sicht qualitativ beste Programm in Deutschland sei –
und Jahr für Jahr aufs Neue bekomme Das Erste hier Bestwerte.
Auch, wenn es darum gehe, wer am glaubwürdigsten sei, die sachkundigsten Korrespondenten
habe oder die besten politischen Magazine bringe, liege Das Erste immer auf Platz 1. Dieses
Ergebnis stehe damit im Gegensatz zum Einschaltverhalten der Deutschen. Denn eindeutig
erkennbar liege Das Erste hier nur auf Platz 2, hinter dem ZDF- ein Spannungsverhältnis, das
wirklich nicht einfach erklärbar sei.
Deshalb müsse die ARD es schaffen, auch über echte Highlights wie „Babylon Berlin“, „Aenne
Burda“ und „Saat des Terrors“ hinweg erfolgreich zu sein.
Seite 7 von 10
Der SWR habe als zweitgrößte Landesrundfunkanstalt natürlich auch eine hohe Bedeutung.
Von ihm müssten Impulse ausgehen und das habe der SWR an einigen Stellen bewiesen, er
wolle dazu an „funk“ erinnern und an die neue ARD Mediathek, die Stück für Stück besser
werde.
Oft werde die ARD für ihre langsamen Prozesse kritisiert. Es erfordere natürlich deutlich mehr
Diskussionen, im Kreis von neun stimmgewaltigen und selbstbewussten ARD-Intendantinnen
und -Intendanten zu einem Ergebnis zu kommen. Er könne sich noch gut an die Kämpfe erin-
nern, die er für „funk“ habe ausfechten müssen. Die Federführung für „funk“ sei das Ergebnis
harter Verhandlungen, genauso wie die Federführung für die ARD Onlinekoordination und damit
für Zukunftsaufgaben und Zukunftsprodukte wie die ARD Mediathek und die ARD Audiothek.
All das solle verdeutlichen: Die Zukunft liege nicht im Kleinklein, man müsse groß denken, die
ARD voranbringen und dabei als SWR in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit starken
Programmen, Sendungen und Angeboten erlebbar bleiben. Er finde - und das sei auch an den
Zustimmungswerten der Nutzerinnen und Nutzer erkennbar - beim SWR habe man einigen
Grund, optimistisch zu sein und er werde dafür bis zum Ende seiner Zeit als Intendant sein
Bestes geben. (Beifall)
Der Vorsitzende bedankt sich beim Intendanten für seinen Bericht und bittet um Wortmeldungen.
Zunächst kommt folgender Hinweis aus dem Gremium: Bei der ausgelegten Broschüre „2018 Qua-
lität und Quote“ liege im Innenteil auf Seite 2, unten links, ein Zahlentausch vor. Korrekt müsse es
lauten: Das Erste ist glaubwürdig: 69 Prozent, ZDF ist glaubwürdig: 66 Prozent.
Aus dem Gremium wird angemerkt, dass kritische Stimmen - von einer kleinen Anzahl und lautstark
vorgetragen - oft überbewertet würden, gerade dann, wenn man dagegen Kampagnen - wie derzeit
in der ARD - ausrichte.
Der Intendant führt dazu aus, in dieser erhitzten Debatte sei eine differenzierte Betrachtung erfor-
derlich. Wenn, wie etwa bei der Beitragsdiskussion, einerseits jeder die Notwendigkeit des Rund-
funkbeitrags einsehe, anderseits aber das Bezahlen nicht liebe, wie vergleichbar bei den Steuern.
Insgesamt sei aber kein Trend gegen den Beitrag erkennbar, aber man müsse weiter dafür einste-
hen und sich nicht in falscher Sicherheit wiegen.
Weiterhin wird darum gebeten, man möge, auch wenn die ARD ein föderales System sei, Entschei-
dungsprozesse im Gesamtinteresse der ARD beschleunigen.
Dazu merkt der Intendant an, man könne hierbei Impulse geben. Trotz der föderalen Struktur habe
man in der ARD inzwischen diese Lektion gelernt und die Einsicht, stärker „ARD-minded“ agieren
zu müssen, sei, gewachsen.
Die ARD-Kollegen würden seine Klagen bereits kennen, schneller werden zu müssen, um mit an-
deren Anbietern schritthalten zu können.
Dazu wird aus dem Gremium angemerkt, die Individualität der einzelnen Landesrundfunkanstalten
in der ARD könne durchaus auch ein Wettbewerbsvorteil gegenüber dem zentral strukturierten
ZDF sein, wo eher leichtere Unterhaltung - im Gegensatz zu den herausragenden Dokumentatio-
nen der ARD - das Programm bestimmen würden. Diesen Vorteil gelte es nach außen zu tragen
und zu betonen.
Seite 8 von 10
Top 4 Berichte aus den Ausschüssen
a) Information
Der schriftliche Bericht ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 2)
Der Vorsitzende des Ausschusses, Herr Dr. Kulitz, berichtet.
b) Kultur
Der schriftliche Bericht ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 3)
Die Vorsitzende des Ausschusses, Frau Weckenmann berichtet.
c) Recht und Technik
Der schriftliche Bericht ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 4)
Der Vorsitzende des Ausschusses, Herr Dr. Weiland, berichtet.
Top 5 Berichte aus den Landesrundfunkräten
a) Baden-Württemberg
Der schriftliche Bericht ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 5)
Der Vorsitzende, Herr Stich, berichtet.
b) Rheinland-Pfalz
Der schriftliche Bericht ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 6)
Die Vorsitzenden, Frau Wingertszahn, berichtet.
Top 6 Berichte aus den Programmbeiräten
a) Deutsches Fernsehen
Herr Geibel berichtet und der schriftliche Bericht liegt vor (Anlage 7)
b) ARTE Deutschland TV GmbH
Der schriftliche Bericht von Herrn Rau liegt aus. (Anlage 8)
Herr Rau ist für die Sitzung entschuldigt.
Top 7 Personalentwicklung im SWR
Der Vorsitzende informiert darüber, dass zu diesem Tagesordnungspunkt die Vorlage mit der Ein-
ladung zur Sitzung übermittelt worden sei.
Weitergehende Informationen werde dazu Herr Büttner geben
Herr Büttner führt aus, er hoffe, für den aktuellen Bericht der Personalentwicklung dem Auftrag
nachgekommen zu sein, diesen lesbarer und entschlackter zu präsentieren.
Im Ergebnis gebe es im Vergleich zu 2017 für 2018 weniger Seminare, jedoch nicht aus mangeln-
dem Interesse, sondern aufgrund einer besseren Fokussierung und einem klareren Zuschnitt auf
den Arbeitskontext.
So ermögliche CAMPUS, das e-Learning-Konzept, ein zeit- und ortsunabhängiges Lernen und
werde nun auch für die ARD.ZDF medienakademie ausgerollt.
Für 2018 seien mit 183 Auszubildenden zwar 16 weniger als 2017 eingestellt worden, aber der
SWR bilde bedarfsgerecht aus und hoffe, nach dem im Tarifvertrag verankerten Quali-Jahr die
Seite 9 von 10
Ausgebildeten dauerhaft an den SWR binden zu können, denn darunter seien herausragende Ta-
lente, die Preise und Auszeichnungen erhielten. im Übrigen habe der SWR in den Sozialen Medien
positive Bewertungen als Arbeitgeber bekommen und zähle danach zu den zehn besten Arbeitge-
bern in der Medienbranche.
Der Vorsitzende bedankt sich für die Ausführungen und bittet um Wortmeldungen.
Aus dem Gremium wird nachgefragt, ob es schwieriger geworden sei, Auszubildende zu bekom-
men, da weniger Ausbildungsverhältnisse eingegangen worden seien. Außerdem wird gefragt, ob
der SWR auch Hauptschüler, Werkrealschüler, Migranten und Flüchtlingen eine Chance gebe.
Dazu erklärt Herr Büttner, der SWR bilde bedarfsgerecht aus, aber derzeit sei die Situation für
Arbeitgeber eher schwierig. Bei den Ausbildungstagen spreche der SWR ein breites Spektrum an,
nicht nur Abiturienten, und ähnlich wie beim Projekt „Bock auf Medien“ gebe es beim SWR vielfäl-
tige Ausbildungsangebote, die kein Studium erforderten, wie etwa in der Verwaltung und in der
Produktion. Bei den Migranten gebe es sehr engagierte junge Menschen, jedoch teilweise mit
Sprachbarrieren, da sammle der SWR derzeit Erfahrungen.
Die Frage, wie sich die Auszubildenden nach Abschluss ihrer Prüfung verhalten, sei unterschied-
lich. Manche würden nach ihrem Abschluss ein Bachelor-Studium oder ein Duales Studium begin-
nen, aber es seien auch schon Trainees abgewandert zu den großen, potenten Wirtschaftsunter-
nehmen in den beiden Bundesländern des SWR-Sendegebiets.
Erfreulich sei, so wird aus dem Gremium angemerkt, dass der SWR in den Medienberufen den
jungen Leuten durch die Fort- und Weiterbildungsangebote einen Mehrwert in ihrer Entwicklung
biete.
Herr Büttner ergänzt, dass die ARD.ZDF medienakademie - durch den von ihm als Verwaltungs-
ratsvorsitzenden angestoßenen Reformprozess – zwischenzeitlich maßgeschneiderte Fortbildun-
gen in den Landesrundfunkanstalten anbiete und auch auf dem freien Markt (von AUDI, VW, Bun-
deswehr, Handelsunternehmen) nachgefragt werde. Dies könne jedoch nur in begrenztem Umfang
zugelassen werden, um dadurch nicht die Gemeinnützigkeit der ARD.ZDF medienakademie zu
gefährden.
Nachtrag der Verwaltungsdirektion:
Detaillierte Angaben auf die Frage, ob auch junge Menschen ohne Abitur und/oder Migranten im
SWR ausgebildet werden, sind nachfolgend genannt:
Die Einhaltung des AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) hat im SWR höchste Priorität.
Daher werden diese Kriterien weder bei der Bewerbung noch bei der Auswahl erfasst und be-
wertet. Laut Gesetz sind Benachteiligungen aus einem in § 1 genannten Grund nach Maßgabe
dieses Gesetzes unzulässig in Bezug auf: die Bedingungen, einschließlich Auswahlkriterien und
Einstellungsbedingungen, für den Zugang zu unselbstständiger und selbstständiger Erwerbstä-
tigkeit, unabhängig von Tätigkeitsfeld und beruflicher Position, sowie für den beruflichen Auf-
stieg, die Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen einschließlich Arbeitsentgelt und Entlas-
sungsbedingungen, insbesondere in individual- und kollektivrechtlichen Vereinbarungen und
Maßnahmen bei der Durchführung und Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses sowie
beim beruflichen Aufstieg, den Zugang zu allen Formen und allen Ebenen der Berufsberatung,
der Berufsbildung einschließlich der Berufsausbildung, der beruflichen Weiterbildung und der
Umschulung sowie der praktischen Berufserfahrung.
Aus den Vergütungsdaten wurden folgende Angaben ermittelt: Aktuell beziehen 168 Azubis,
DH-Studenten, Volos, RiAs und Orchesterpraktikanten (Volontäre) Vergütung. Davon haben
83,9 % der Auszubildenden das Gymnasium abgeschlossen (Abitur) und 16,1 % der Auszubil-
denden verfügen über einen Real- oder Hauptschulabschluss. 4 % der Auszubildenden haben
Seite 10 von 10
keine deutsche Staatsbürgerschaft, darunter sind italienische, französische, spanische, mexi-
kanische und auch syrische Staatsbürger, 96 % der Auszubildenden haben die deutsche
Staatsbürgerschaft.
Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, ruft der Vorsitzende den nächsten Tagesordnungs-
punkt auf.
Top 8 Bericht des Rundfunkbeauftragten für den Datenschutz
Der Vorsitzende erinnert daran, dass der Tätigkeitsbericht des Rundfunkbeauftragten für den Da-
tenschutz den Gremienmitgliedern bereits am 1. Februar 2019 per Post zugesandt worden sei.
Dazu begrüßt er Herrn Prof. Dr. Herb und bittet ihn um seine mündlichen Ausführungen.
Herrn Prof. Dr. Herb bedankt sich für die Einladung und erklärt, in Europa stehe derzeit beim
Datenschutz alles im Zeichen der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung), die aus 99 Artikeln
bestehe und weitere Verordnungen dazu würden noch folgen. Für Rechtssicherheit würden die 14
Kommentare zur DSGVO sorgen.
Sein Tätigkeitsbericht zeige auch die Explosion von Beschwerden - von 50 auf 179. Derzeit würde
bei ihm nahezu jeden Tag eine Beschwerde eingehen. Auffällig sei, dass rund zehn Prozent der
Beschwerden von sog. Reichsbürgern und Identitären kämen.
Viele von ihnen wollten sich als Rundfunkteilnehmer abmelden.
Bei der Umsetzung der DSGVO gehe es nun darum, einzelne Programme und Seiten in der ARD
zu vereinheitlichen und Musterverträge für Dienstleistungen und Verfahrensverzeichnisse zu er-
stellen.
Der Vorsitzende bedankt sich für den Vortrag und bittet um Wortmeldungen.
Top 9 Verschiedenes
Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr vorliegen, verweist der Vorsitzende auf die Inten-
dantenwahl am Donnerstag, den 23. Mai 2019 um 10.00 Uhr und auf die nächste reguläre Rund-
funkratssitzung am 28. Juni 2019 in Stuttgart.
Herr Müller schließt die Sitzung des Rundfunkrats und verabschiedet alle Anwesenden mit den
besten Wünschen für eine gute Heimreise.
Stuttgart, 27.5.2019
gez. Marlies Ziller
Protokoll
gez. Gottfried Müller
Vorsitzender des SWR-Rundfunkrats
SWR»
5 20: IMAGE ZNE
BASISDATEN ZU IMAGE UND WAHRNEHMUNG DES SWR IN BADEN-WÜRTTEMBERG UND RHEINLAND-PFALZ
Veröffentlichung Februar 2019
BEWERTUNG VON EIGENSCHAFTEN DES KOMPETENZPROFILS DES SWR SWR
100
75
50
25
0
72
2016
73
2017
76
2018
ist sein Geld wert
2016 2017 2018
ist modern/zeitgemäß in %, trifft voll und ganz/weitgehend zu — Basis: alle Befragten, n=1.161, BW/RP
74
2016
82
2017
86
2018
ist engagiert
SWR TREND 2018 — IMAGE Uhiu WAIIRNLIIIVIUNG UtS SWR U IVILUILIY FORSCHUNG / FneuGRAMMSTRATEGIE SWR 2019
BEWERTUNG VON EIGENSCHAFTEN DES KOMPETENZPROFILS DES SWR SWR
100
75
50
25
0
51
2016
55
2017
41
2018
ist distanziert
42
2016
41
2017
29
2018
ist unbeweglich in %, trifft voll und ganz/weitgehend zu — Basis: alle Befragten, n=1.161, BW/RP
33
2016
30
2017
22
2018
wirkt wie eine Behörde
SWR TREND 2018 — IMAGE Uhiu WAIIRNLIIIVIUNG UtS SWR U IVILUILIY FORSCHUNG / FneuGRAMMSTRATEGIE SWR 2019
BEWERTUNG VON EIGENSCHAFTEN DES KOMPETENZPROFILS DES SWR SWR
100
75
50
25
0
65 66 62
2018
ist dynamisch in %, trifft voll und ganz/weitgehend zu — Basis: alle Befragten, n=1.161, BW/RP
SWR TREND 2018 — IMAGE Uhiu WAIIRNLIIIVIUNG UtS SWR U IVILUILIY FORSCHUNG / FneuGRAMMSTRATEGIE SWR 2019
2016
62
2017
55
2018
ist innovativ/setzt auf Trends
VERTRAUEN SWR» Polizei
SWR
Stiftung Warentest
ZDF
Verbraucherzentrale
Ämter/Behörden am Wohnort
Arte
Deutsche Post
Greenpeace
Wochenzeitung "Die Zeit"
Bundeswehr
Wochenmagazin "Der Spiegel"
Gewerkschaften
Deutsche Telekom
Microsoft
Kirche
Deutsche Bahn
Apple
Pro7
RTL
Politische Parteien
90
87
85
84
84
83
79
75
67
65
M" 65
64
60
55
49
48
45
43
40
37
31
in %, voll und ganz/weitgehend — Basis: alle Befragten, n=1.161, BW/RP
SWR TREND 2018 — IMAGE UND WAIIRNtruviuNG utS SWR U nntuitNFORSCHUNG pROGRAMMSTRATEGIE SWR 2019 17
SYMPATHIE SWR » Polizei
SWR
Stiftung Warentest
ZDF
Verbraucherzentrale
Ämter und Behörden am Wohnort
Arte
Deutsche Post
Greenpeace
Wochenzeitung "Die Zeit"
Wochenmagazin "Der Spiegel"
Bundeswehr
Gewerkschaften
Deutsche Telekom
Kirche
Microsoft
Deutsche Bahn
Pro7
Apple
Politische Parteien
RTL
87
86
85
83
81
78
73
71
67
65
63
60
60
52
48
47
45
44
42
39
35
33
la'
in %, sehr/etwas — Basis: alle Befragten, n=1.161, BW/RP
SWR TREND 2018 — IMAGE UNI) WA 1-1 RN t 1-1 IM NG DES SWR (9 NIWIENFORSCHUNG / PROGRAMMSTRATEGIE SWR 2019 18
WICHTIGKEIT SWR » Polizei
Ämter und Behörden am Wohnort
Deutsche Post
ZDF
Stiftung Warentest
SWR
Verbraucherzentrale
Bundeswehr
Deutsche Bahn
Gewerkschaften
Deutsche Telekom
Greenpeace
Arte
Politische Parteien
Microsoft
Kirche
Wochenmagazin "Der Spiegel"
Wochenzeitung "Die Zeit"
Apple
Pro7
RTL
93
89
84
79
77
67
67
66
64
62
62
59
52
50
47
47
35
32
30
wo.
in %, sehr/etwas — Basis: alle Befragten, n=1.161, BW/RP
SWR TREND 2018 — IMAGE UNI) WAll RNt1-11VIUNG DES SWR (9 NIWIENFORSCHUNG / PROGRAMMSTRATEGIE SWR 2019 19
Stuttgart, 21. März 2019
Programmausschuss Information des SWR
Kurzprotokoll
Sitzungszeitraum: 18:05 Uhr bis 20:15
TOP 1 – Genehmigung des Protokolls vom 06. Dezember 2018
Protokoll ohne Anmerkungen verabschiedet.
TOP 2 – Bericht des Direktors und Aussprache
In seinem Bericht wirft Programmdirektor Dr. Christoph Hauser einen Rückblick auf die Ereignisse des noch jungen Jahres 2019:
- Fünf Grimme-Preise für den SWR („Kroymann“, „Kuhlenkampffs Schuhe“, „Animanimals“, „Betrug – Aufstieg und Fall eines Hochstaplers“, „Bohemian Browser Ballett“)
- Oscar-Nominierung für die Dokumentation „Of Fathers and Sons – Die Kinder des Kalifats“ - Aufwärtstrend des SWR Fernsehens - 1000. Folge und 25-jähriges Bestehen der Schwarzwald-Serie „Die Fallers“ - Gute Kritiken und hohe Akzeptanz für den Tatort „Für immer und dich“
Er sieht eine vielversprechende Aufbruchstimmung in seiner Direktion, das zeige sich an diversen Punkten, darunter:
- Zunehmende Akzeptanz der Service-Magazine „Kaffee oder Tee“ und „ARD Buffet“ - Das neue Gesundheitsmagazin „rundum gesund“, wöchentlich montags im SWR Fernsehen - Die bundesweiten Erfolge der SWR-Show „Schlager-Spaß mit Andy Borg“ - Überragendes Presseecho für „Labaule & Erben“, hohe Abrufzahlen in der ARD Mediathek - Der neue Podcast „Weltspiegel-Thema“ in der ARD Audiothek - Das neue Gesprächsformat des SWR „Talk am See“ mit Gaby Hauptmann - Umfassende Berichterstattung zur Europawahl im Ersten, im Radio und online - „24h Europe – The next generation“ am 04. Mai 2019 im SWR Fernsehen - Die neue SWR/ARTE-Serie „Eden“, deren Handlung sich um Geflüchtete in Europa dreht - Die Sondersendung „Im Namen des Volkes – Deutschland fragt zum Grundgesetz“ im Ersten
anlässlich 70 Jahre Grundgesetz (moderiert von ARD-Rechtsexperte Frank Bräutigam und Sandra Maischberger)
Es gibt Rückfragen bzgl. des Zuschauerfeedbacks und der Redaktion von „rundum gesund“ sowie der inhaltlichen Ausgestaltung von „Mainz bleibt Mainz“. Letztere Sendung wird gelobt, gleichwohl gebe es Potential. So müssten bspw. mehr Frauen auf die Bühne, merkt ein Ausschussmitglied an. Dr. Hermann Eicher erläutert, es sei Sache der Vereine, mehr hochwertige Künstlerinnen in der Saalfastnacht auftreten zu lassen.
Marianne Blumers stellt für die Medienforschung die Quoten und Abrufzahlen von „Schlager-Spaß mit Andy Borg“ und „Labaule & Erben“ vor. Die Schlager-Show erreiche linear im Fernsehen durchschnittlich rund eine halbe Million Zuschauer/innen im Sendegebiet und bundesweit über eine Million. Damit liege die Sendung deutlich über dem Sendeplatzschnitt. Zudem sei es gelungen, Stammzuschauer/innen zurückzugewinnen.
Die Serie „Labaule & Erben“ sei hingegen besonders erfolgreich in der ARD Mediathek gewesen. Dort sei sie rund eine Million Mal abgerufen worden.
TOP 3 – Online First: Das Vorhaben „Labaule & Erben“
Barbara Biermann, Hauptabteilungsleiterin Film und Doku, und Wolfgang Stuflesser, Online-Koordinator der Programmdirektion Information, präsentieren dem Ausschuss das Vorgehen und die Learnings des Vorhabens. Die Serie sei bereits am 27. Dezember 2019 – und damit zwei Wochen vor ihrer Ausstrahlung im SWR Fernsehen – in der ARD Mediathek online gestellt worden. Bis zur Ausstrahlung der ersten Folge sei die Serie in der Mediathek vorab hunderttausendfach abgerufen
worden. Dies sei ein großer Erfolg, der dank guter, bereichsübergreifender Zusammenarbeit geglückt sei. Weiterhin habe man in der Berichterstattung, bei Trailern, bei Postings in sozialen Netzwerken und der gesamten Werbekampagne der Serie darauf geachtet, neben dem Ausstrahlungszeitpunkt stets auch auf die Verfügbarkeit in der ARD Mediathek zu verweisen. Insgesamt hätten die vorgestellten Maßnahmen den gewünschten Erfolg der Serie im Non-Linearen erzielt und gleich zu Jahresanfang für ein enormes, bundesweites Presseecho gesorgt, das auf den SWR eingezahlt habe. Gelernt habe der SWR, dass sich „online first“ lohne, da über einen neuen Weg andere Zuschauer/innen erreicht würden. Ziel müsse es sein, künftige Formate multimedial zu denken und entsprechend des Formats in den angemessenen Ausspielwegen zu platzieren.
TOP 4 – Programmbeobachtung „Labaule & Erben“
Der Ausschuss diskutiert, dass die Mediensatire/Komödie ein sehr spitzes Angebot gewesen sei, das mitunter deshalb auch bestimmte Zuschauergruppen weniger begeistert habe. Die Schauspieler seien sehr gut gewesen, die Rollen gut besetzt, allerdings der Humor durchaus speziell und daher in Teilen für einige „nicht witzig“. Die Serie habe sich zudem durch eine gute Sprachverständlichkeit ausgezeichnet. Die Satire hätte durchaus noch mehr „Biss“ vertragen.
TOP 5 – Telenovelas im Tagesprogramm des Ersten – Beispiel „Rote Rosen“
Programmdirektor Dr. Hauser erläutert, dass er die Abstimmung über die Fortsetzung der Telenovelas im bevorstehenden Rundfunkrat zum Anlass nehme, das Thema „Serien des Nachmittagsprogramms“ aufzugreifen. Hierzu sei die für „Rote Rosen“ zuständige NDR-Redakteurin Meibrit Ahrens extra angereist. Frau Ahrens berichtet dem Ausschuss von der Quotenentwicklung, Publikumsverteilung, Erzählweise und den Produktionsabläufen (230 Sendungen pro Jahr, täglich je 50 Minuten) der Serie. Die Telenovela thematisiere immer wieder gesellschaftlich relevante Themen (Diversität, Beruf, Soziales, Behinderung, Sexualität, Umwelt usw.) die sie humorig, modern und am Publikum orientiert erzähle. Dem Publikum diene „Rote Rosen“ u.a. zur Gliederung des Tages und helfe bei Problemlösungen. Es gibt Rückfragen hinsichtlich der Thematisierung von Migration und Integration sowie zum Produktionsvorlauf. Frau Ahrens erläutert, dass „Rote Rosen“ das Thema Diversität auf verschiedenste Weise aufgreife, so auch Aspekte von Integration und Migration.
TOP 6 – Programmbeobachtung „Schlager-Spaß mit Andy Borg“
Argyri Paraschaki hat die erste Folge der Show vom 22. Dezember 2018 (20:15 Uhr, SWR Fernsehen) beobachtet. Sie beschreibt den Ablauf der Sendung, die sehr früh ein „Wir“-Moment erzeuge. Zuschauer/innen fühlten sich durch Andy Borg unterhalten, die Sprache sei leicht, einfach und gut verständlich. Darüber werde Interesse an den Interpreten erzeugt. Zuschauer/innen hielten die Sendung für gesprächswertig. Die Sendung sei insgesamt gelungen. Frau Paraschaki regt an, mehr zu experimentieren und ggf. andere Musikstile wie bspw. Folklore aufzunehmen. Barbara Breidenbach, Hauptabteilungsleiterin Unterhaltung, bedankt sich für die positive Rückmeldung und die Anregung hinsichtlich Folklore. Sie sagt, dass bereits an einzelnen Stellen in dem Format experimentiert werde. Der Erfolg von Andy Borg fuße u.a. darauf, dass traditionelle Elemente der Schlagermusik aufgegriffen werden. TOP 7 – Verschiedenes Karl Geibel übernimmt die Programmbeobachtung zu „Wut auf Brüssel – Was wollen Europas Rechtspopulisten?“ (13. Mai 2019 um 20:15 Uhr, Das Erste). Dr. Engelbert Günster übernimmt die Programmbeobachtung zu „Im Namen des Volkes – Deutschland fragt zum Grundgesetz“ (23. Mai 2019 um 20:15 Uhr, Das Erste)
gez. Dr. Peter Kulitz Vorsitzender Programmausschuss Information
1
Sitzung des Programmausschusses Kultur am 21.03.2019
Kurzbericht Ruth Weckenmann, Vorsitzende Programmausschuss Kultur
Der Programmausschuss Kultur behandelte in seiner ersten Sitzung
des Jahres 2019 unter anderem die aktuellen Entwicklungen in der
Programmdirektion Kultur, Wissen, Junge Formate, eine
Programmbeobachtung der Wissenschafts-Fernsehsendung
„odysso“, die neuesten Ergebnisse der Nutzeranalyse zur ARD
Audiothek sowie die Bildungsformate und -kooperationen des SWR.
In seinem Bericht stellte Herr Hug unter anderem das Recruiting-
Projekt „Bock auf Medien“ vor, das sich gezielt an junge
Medientalente zwischen 14 und 19 Jahren richte, die bislang nicht zur
klassischen Zielgruppe des SWR Nachwuchses gehören. Ziel sei dabei
auch, die Diversität des potentiellen, journalistischen Nachwuchses
im SWR auszubauen. Weiter stellte Herr Hug das neue Virtual-Reality-
Projekt der HA SWR.Online vor, das das Blautopf Höhlensystem für
Nutzerinnern und Nutzer mithilfe von Virtual-Reality-Brillen erlebbar
macht. Er berichtete weiter von einem großangelegten Schwerpunkt
zu „Fake News“ bei SWR3, von einem neuen, musikjournalistischen
Youtube-Format bei DASDING sowie über beendete und neu
gestartete Formate bei funk. Außerdem ging Herr Hug auf zahlreiche
Preise ein, mit denen die Bereiche der Programmdirektion Kultur,
Wissen Junge Formate in den vergangenen Monaten ausgezeichnet
worden seien (u.a. Grimme Preis für funk).
Anschließend präsentierten Frau Dr. Kreusch und Frau Süß-Slania ihre
Programmbeobachtung der Wissenschafts-Fernsehsendung
„odysso“ zu den Themen Arthrose, Augen sowie Skifahren. In ihrem
Fazit lobten sie die ausgewogene Themenauswahl, die persönliche
Moderation sowie die technisch hochwertigen und inhaltlich
verständlichen Umsetzungen. „Odysso“ sei ein Paradebeispiel für
öffentlich-rechtliches Bildungsfernsehen, das Spaß mache und viele
Fragen des Alltags beantworte. Vor dem Hintergrund, dass die
Redaktionen ausgewogen mit Frauen und Männern besetzt seien,
regte der Ausschuss an, weiter daran zu arbeiten, auch Expertinnen
verstärkt vor der Kamera zu Wort kommen zu lassen.
2
In einer detaillierten Präsentation berichteten Herr Laufersweiler
(ARD.de) und Herr Schröter (SWR Medienforschung) von den
jüngsten Ergebnissen der Nutzeranalyse zur ARD Audiothek. Auffällig
sei, dass die noch sehr junge ARD Audiothek bereits nach kurzer Zeit
mit hervorragendem Feedback bewertet werde (Schulnote 1,7). So
lobten die Befragten unter anderem die intuitive Nutzerführung, die
enorme Themenvielfalt, die kuratierte Startseite sowie viele
technische Funktionen. Hören werde mit der neuen App als
relevante, intensive, wertige und genussvolle Erfahrung erlebt. Es sei
zudem eine positive Rückstrahlung auf den Hörfunk als Quelle zu
beobachten. Außerdem gelte die ARD Audiothek laut der Befragten
als besonders seriös und vertrauensvoll. Rund die Hälfte der
Nutzerinnen und Nutzer sei jünger als 50 Jahre, das
Durchschnittsalter liege bei 49 Jahren und somit bei einem
verhältnismäßig jungen Wert.
Abschließend informierte Herr Bundy über die
Bildungskooperationen und -formate des SWR. In seiner Präsentation
ging er ausführlich auf Formate wie SWR2 Wissen, die SWR Tele-
Akademie oder „Planet Schule“ ein. Zudem zeigte er anhand
zahlreicher Kooperationen (u.a. mit den Kultusministerien der
Länder) auf, wie sich der SWR als Partner für Bildungsthemen in der
Gesellschaft verstehe. Der Ausschuss lobte diese Arbeit und betonte,
dass es wichtig sei, auf diese Stärken des SWR in der Öffentlichkeit
hinzuweisen.
Sitzung des Ausschusses Recht und Technik am 21.3.2019
Kurzbericht
Dr. Adolf Weiland, Vorsitzender Ausschuss Recht und Technik
In der Sitzung wurde Herr Dr. Adolf Weiland zum neuen Vorsitzenden des
Ausschusses Recht und Technik (ART) gewählt. Gleichzeitig sprach man
dem scheidenden Vorsitzenden, Herrn Winfried Manns den ausdrücklichen
Dank aus.
Darüber hinaus berichtete Herr Dr. Eicher über die Wahlgrundsätze der AGI
zur Intendantenwahl. Nach dem Bericht des Justitiars fand dazu eine intensive
Diskussion im Ausschuss statt.
Weiterhin wurde – nach einem Sachvortrag von Herrn Dr. Eicher - die Frage
diskutiert, wie Drittplattformen künftig genutzt werden. Entsprechend den
Vorschriften des 22. Rundfunkänderungs-staatsvertrags sei der nachfolgende
Beschluss des ART für die weitere Diskussion von Bedeutung.
Der ART gelangte im Rahmen seiner Vorprüfung zur Auffassung, dass die
Ermächtigung zur Nutzung von Drittplattformen im Rahmen des 22.
Rundfunkänderungsstaatsvertrag zur operativen Umsetzung keinen
Dreistufen-Testverfahrens benötigt.
Ein neuer TOP ergab sich aus aktuellem Anlass – vorhergehende Diskussion
bei der Sitzung des Landesrundfunkrats Rheinland-Pfalz am 15.3.2019 - zum
Thema Framing.
Herr Dr. Eicher berichtete zum Thema ausführlich und der ART gelangte zur
Auffassung, dass Framing eine notwendige, unabdingbare und bewusste
Entscheidung für eine bestimmte Wortwahl und Terminologie ist, die das
Selbstverständnis – in diesem Fall des öffentlich-rechtlichen Rundfunk - zum
Ausdruck bringt und damit auch eine klare eigene Position im täglichen
Meinungskampf über Fragen der Rundfunklandschaft in Deutschland
ermöglicht.
Weiterhin vermittelte Herr Eberhard einen intensiven Überblick über den
Sachstand zur ARD Strukturreform. Der ART stellte sich die Aufgabe, diesen
Prozess weiterhin eng zu begleiten.
Die weiteren Tagesordnungspunkte wurden vertagt.
Volker Stich Vorsitzender Landesrundfunkrat Südwestrundfunk (SWR) 1
Vorlage für die öffentliche Sitzung des Rundfunkrats am 22.März 2019
TOP 5b Bericht aus dem Landesrundfunkrat Baden-Württemberg
(Im Berichtszeitraum seit der letzten Sitzung des SWR-Rundfunkrates am 7.Dezember 2018 fand
eine öffentliche Sitzung des Landesrundfunkrates Baden-Württemberg am Freitag, den
22.februar 2019 in Stuttgart statt.)
1. Bericht der Landessenderdirektorin
Stefanie Schneider verwies auf den Amoklauf von Winnenden, der sich zum zehnten
Mal jähre. Der SWR werde im März in seinen Programmen auf die Tat und ihre Folgen
eingehen. So mit einer 45-minütigen Reportage „Die Wunden des Amoklaufs – Winnen-
den 10 Jahre danach“. Die Kolleginnen und Kollegen würden das Thema mit sehr viel
Fingerspitzengefühl angehen, gerade wenn sie ins Gespräch - z.B. mit Angehörigen der
Opfer - kämen, auch gebe es mit allen Beteiligten intensive Vorgespräche, um die
Grenzen auszuloten. Auch bei der Auswahl der Bilder vom 11. März 2009 werde man
dies beachten.
Die Landessenderdirektorin verwies auf eine spannende Diskussionsrunde im Studio
Tübingen, u.a. mit Oberbürgermeister Palmer und dem Chefredakteur des Schwäbi-
schen Tagblatts, die live im Internet gestreamt wurde. Vorausgegangen waren Positio-
nierungen von Palmer bei Facebook. Anhand dieser Diskussionsrunde habe sich ein
gesellschaftliches Phänomen unserer Tage gezeigt: Zeitungsleser in Tübingen, die eine
sehr aktive Beteiligungskultur via Leserbriefe pflegten, hätten sich weit mehrheitlich auf
die Seite des OB - gegen die Zeitung - gestellt, in Facebook, wo diese Debatte nicht
minder heftig geführt worden sei, habe sich die Mehrheit ganz deutlich gegen Boris
Palmer gestellt. Ein Beispiel dafür, wie Filterblasen in der Gesellschaft auseinanderstre-
ben. Und da stehe es dem SWR gut an, wenn er versuche, solche Phänomene transpa-
rent zu machen und einen Diskurs darüber zu organisieren.
2. Regionalisierung der SWR Aktuell App
Clemens Bratzler, Hauptabteilungsleiter Multimediale Aktualität, informierte darüber,
dass derzeit die Nachrichten für die SWR Aktuell App weiterentwickelt werden und
dass dann ab Mai / Juni 2019 mehr regionale Meldungen abgerufen werden könnten.
Insgesamt nehme die Nutzung der SWR Aktuell App ständig zu und mit derzeit rund
1,3 Millionen Besuchern im Dezember 2018 liege man damit an der Spitze im SWR.
Außerdem habe die Nutzerbefragung ergeben, dass die App von 86 Prozent der Nut-
zerinnen und Nutzer täglich bzw. mehrfach täglich genutzt werde, wobei die Informati-
onskompetenz mit sehr gut und gut bewertet werde. Bei der offenen Nennung hätten
die Befragten ihren Wunsch nach mehr Regionalität sehr klar zum Ausdruck gebracht
und diesem Wunsch werde man bei der Neugestaltung nachkommen.
Volker Stich Vorsitzender Landesrundfunkrat Südwestrundfunk (SWR) 2
Derzeit befinde man sich in der internen Abstimmungsphase mit den Standorten hin-
sichtlich der technischen Umsetzung und des Designs. Eine Testversion sei für April /
Mai geplant und der Release (Freigabe/Markteinführung) erfolge im Mai. Ob es vor
den Wahlen noch klappe, sei derzeit noch unklar.
3. „SWR4 Unsere Helden“
Die diesjährige Hauptaktion im Programm von SWR4, „SWR4 Unsere Helden“, werde
nach Aussage von Carola Oldenkott, der Hauptabteilungsleiterin Radio Baden-
Württemberg, erfolgreiche Dorfgemeinschaften in den Mittelpunkt stellen und zeigen,
wie diese Gemeinschaften zusammenhalten. In einem professionellen Rahmen werde
dabei eine mediale Geschichte in allen medialen Ausspielwegen erzählt. In diesem
Jahr habe man dafür die Gemeinde Kieselbronn (Enzkreis), nördlich von Pforzheim,
ausgewählt.
Der Leiter von SWR4-Marketing, Manuel Dörflinger führt aus, dass SWR4 die Men-
schen vor Ort würdigen und in Portraits vorstellen wolle. Auch werde ein Stargast mit
örtlichen Protagonisten „etwas“ auf die Beine stellen, man werde die stillen Helden
(Ehrenamtliche) hervorheben und in der Show überraschen.
4. Dialekt, Mundart im SWR
Carola Oldenkott führte dazu aus, dass das Radio der Alltagsbegleiter für die drei Millio-
nen Hörerinnen und Hörer von SWR1 und SWR4 sei und logischerweise spiele dabei
Dialekt eine wesentliche Rolle. Grundsätzlich könne man sagen, so Rüdiger Mertz,
Hauptabteilungsleiter Land und Leute / Fernsehen Baden-Württemberg, dass Dialekt
bzw. Mundart vorwiegend positiv empfunden werden, denn damit schaffe man Verbun-
denheit. Wobei berücksichtigt werden müsse, dass man an Grenzen komme, wenn der
Dialekt nicht mehr verstanden werde, denn schließlich sei die Verstehbarkeit ein hohes
Gut. Bei Sendungen, die für ganz Baden-Württemberg produziert werden, müsse man
dies entsprechend berücksichtigen.
V. Stich
18.03.19
Susanne Wingertszahn
Vorsitzende des Landesrundfunkrats Rheinland-Pfalz
Öffentliche Sitzung des Rundfunkrats am Freitag, 22. März 2019 in Stuttgart
Top 5 Bericht aus den Landesrundfunkräten
a) Rheinland-Pfalz
Der Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz tagte am 15. März 2019 in Mainz und beschäftigte
sich schwerpunktmäßig mit folgenden Themen:
Bericht der Landessenderdirektorin
Die Landessenderdirektorin ging in ihrem Bericht ausführlich auf die „Framing“-Debatte
der vergangenen Wochen ein, in die der SWR zwangsläufig mit einbezogen worden sei.
Sie stellte dabei nochmals klar, dass das vielzitierte ARD-Papier lediglich als
Diskussionsgrundlage für Workshops in den Kommunikationsbereichen der ARD gedacht
gewesen sei und keinesfalls als Handreichung für Programmkollegen der ARD. Ihrer
Ansicht nach sei es als Unternehmen legitim und auch üblich, sich Gedanken zu machen,
wie man sein eigenes Produkt erklären und wenn nötig verteidigen könne. Aus diesen
Gedanken dürfe aber natürlich kein „Wortersetzungsprogramm“ werden, das den
Eindruck suggeriere, die Mitarbeiter sollten hier eine Handlungsanweisung für den
Sprachgebrauch erhalten. Vieles, was man in diesen Tagen an Kritik lese, gehe an der
Sache vorbei oder sei aus dem Zusammenhang gerissen. Das Signal, dass von dieser
Debatte ausgehe, sei fatal für den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Sie zeige aber eben
auch, wie umsichtig die ARD in der Öffentlichkeit agieren müsse, um nicht ihre eigentlich
hohe Akzeptanz auf Spiel zu setzen.
Die Mitglieder des Landesrundfunkrats bewerteten die „Framing“-Debatte kontrovers.
Framing sei sicher ein legitimes Mittel für eine Kommunikations- und
Informationsstrategie. Allerdings bestehe die Gefahr der Kontaminierung journalistischer
Arbeit. Man müsse daher aufpassen, dass das Produkt nicht beschädigt werde.Das
Thema wurde vom Landesrundfunkrat als so wichtig erachtet, dass es in den
Ausschusssitzungen des Rundfunkrats vertieft behandelt werden soll – auch um
vorhandene Missverständnisse klären zu können.
Zur aktuellen Mediennutzung sagte Frau Dr. Schelberg, das Vorabendprogramm
verzeichne mit durchschnittlich 16,8 Prozent wochentags von 18 bis 20 Uhr im Februar
Rekordwerte. Mit 15,1 Prozent für das zurückliegende Jahr belege der SWR Rheinland-
Pfalz unter allen Dritten Programmen Platz drei. Auch die Fastnachtssendungen hätten
wieder eine großartige Akzeptanz gehabt: mehr als 30 Prozent Marktanteil bei den
„Mainzer Bohnebeitel“ im SWR Fernsehen und wieder fast sechs Millionen
Zuschauerinnen und Zuschauer im Ersten bei „Mainz bleibt Mainz“.
Außerdem hob die Landessenderdirektorin den Erfolg der „Herzenssache“ hervor, die
im vergangenen Jahr mit mehr als 2,7 Millionen Euro beinahe wieder einen
Spendenrekord erzielt habe und seit ihrer Gründung im Jahr 2000 rund 38 Millionen Euro
gesammelt habe und damit rund 900 regionale Projekte unterstütze.
Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: Der Programmauftrag in der LSD RP
- Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung und Kultur
Die Landessenderdirektorin erläuterte dem Gremium einleitend, dass die Bereiche
Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung und Kultur die im SWR-Staatsvertrag
verankerten Grundpfeiler des Programmauftrags seien. Eine genauere Definition der
einzelnen Bereiche gebe es jedoch nicht, die Ausgestaltung der Angebote liege in der
Verantwortung des SWR. Daher wolle man nun anhand einzelner Beispiele zeigen, wie
der SWR Rheinland-Pfalz seinen Programmauftrag erfülle. Herr Welling, Herr Dr. Kapp
und Herr Sommer gaben dem Landesrundfunkrat in einer umfangreichen Präsentation
einen Überblick darüber, wie der Landessender die Bereiche Information, Bildung,
Beratung, Kultur und Unterhaltung im Fernseh-Landesprogramm, in den Hörfunkwellen
SWR 1 RP und SWR 4 RP sowie in seinen Online-Angeboten ausgestaltet. Dabei wurde
immer wieder deutlich gemacht, dass die Regionalität das Alleinstellungsmerkmal ist. Das
Gremium wertete die Präsentation als guten und hilfreichen Gesamtüberblick, da man sich
in der individuellen Mediennutzung meist auf nur eine Welle und einige wenige Formate
konzentriere.
Neubauprojekt Mainz
Die Projektleiterin Frau Schöffel informierte den Landesrundfunkrat über den aktuellen
Stand zum SWR-Neubauprojekt am Standort Mainz. Im Kern geht es dabei um die
zweigeschossige Überbauung des Parkhauses, um die Grundsanierung und den Neubau
eines Bauteils sowie um den Rückbau eines anderen Bauteils. Dies alles sei in einer
Machbarkeitsstudie geprüft und vom Verwaltungsrat genehmigt worden. Die Kosten lägen
bei insgesamt rund 37 Millionen Euro, als Bauzeit für die Überbauung des Parkdecks seien
eineinhalb Jahre veranschlagt.
Karl Geibel
Bericht aus dem ARD-Programmbeirat (11./12. Dezember 2018 in Erfurt - 23./24. Januar 2019 in Hamburg)
Zuerst die positive Nachricht - die repräsentative Zuschauerbefragung „ARD-Trend 2018 –
Die Fernsehsender im Qualitätsurteil des Publikums“ zum Ende des Jahres 2018, und deren
Fragen eben auch zum Kriterienkatalog des ARD-Programmbeirates gehören. Das Erste,
erkennt das neutrale Demoskopie-Institut aus den Antworten, ist derjenige Sender, der die
größte Wertschätzung des Publikums genieße. Das Erste werde in allen Kategorien, die die
Informations- und Vermittlungsleistung (Glaubwürdigkeit, Sachkompetenz, gesellschaftliche
Relevanz usw.) abfragten, als der beste Sender eingestuft, gegenüber dem ZDF immer noch
deutlich. Das gelte insbesondere für die Informationssendungen.
Dem Ersten wird bescheinigt, die besten Nachrichten zu haben, die besten politischen
Magazine und Diskussionssendungen. Dies gelte aber gleichermaßen für deutsche Serien,
deutsche Fernsehfilme, Quiz- und Rate-Shows. Von 30 Programmkategorien, die in dieser
Untersuchung abgefragt wurden, liegt Das Erste in 15 Kategorien vorne. Mit 23 Prozent der
Nennungen wird Das Erste als der Sender mit dem qualitativ besten Programm eingestuft,
deutlich vor dem ZDF und weit vor den Kommerziellen. Sehr hoch eingeschätzt wird auch
die Kompetenz und Glaubwürdigkeit der Programmmacher und Journalisten. Der
Programmbeirat meint erneut, dass diese Erkenntnisse aus der Publikumsforschung viel zu
wenig in der öffentlichen Diskussion in den ARD-Gremien und in der vor allem kritischen
Öffentlichkeit eingebracht werden.
(Zur Erinnerung: Die übliche Begleitforschung der Wahlberichterstattung im Jahr 2017 durch
die ARD/ZDF Medienkommission ergab ein positives Urteil, unbeschadet der hier oder dort
kritischen Beobachtungen einzelner Formate durch den ARD-Progammbeirat: 73 bzw. 72
Prozent der Befragten bescheinigten dem Ersten und dem Zweiten Ausgewogenheit in der
Wahlkampfberichterstattung. 74 Prozent (ZDF: 71 Prozent) beurteilten die Berichterstattung
als gut oder sehr gut. Das Erste kommt auch bei den Fragen zur qualitativen Wahrnehmung
auf den Ersten Platz. Nach wie vor ist das Fernsehen wichtigste Nachrichtenquelle: 61
Prozent gaben an, sich im Fernsehen informiert zu haben, 40 Prozent im Fernsehen, 30
Prozent im Internet, 19 Prozent im Hörfunk, je acht Prozent in Zeitschriften und im Internet.)
Mit den ausführlichen Beobachtungen und Bewertungen der einzelnen Formate
unterschiedlicher Genres untersucht der Programmbeirat durch die mittelfristige Zuordnung
zu den einzelnen Sendeplätzen auch die Programmstruktur. So zum Beispiel seit Monaten
den Sendeplatz Montagabend, wissend um die komplementäre Sendeplatzstruktur im ZDF:
Der Programmbeirat rät, und hat dies auch mit dem ARD- Programmdirektor und in der
Konferenz mit den Fernseh- und Programmdirektoren der Sender (FPK) erörtert, im Sinne
einer Profilbildung den „Montag 20.15 Uhr-Platz“ auf Dokumentationen zu beschränken, auf
Naturdokumentationen (Gutes Beispiel: Die größten Flüsse der Erde 1) und bei guten
Angeboten zu relevanten, aktuellen politischen, gesellschaftlichen Themen und Ereignissen
(zum Beispiel im Vorfeld der Europa-Wahl) auch politische Dokumentationen. Diese Themen
könnten dann – wie zeitweise schon geschehen - auch für die nachfolgende politische
Gesprächsrunde („Hart aber Fair“) „nachwirken“ im Meinungsspektrum. Gerade in Zeiten der
zunehmenden Verunsicherungen und gesellschaftlichen Spaltung sei es Aufgabe des
Ersten, Aufklärung zu betreiben - unabhängig von der Quote in der Primetime (zum Beispiel
die Doku-Mehrteiler „Was Deutschland bewegt“).
Von erneuten Versuchen mit Ratgeber-Formaten am Montag rät der Programmbeirat ab. Die
Check-Formate am Montagabend hätten alle nicht funktioniert, zumeist auch inhaltlich nicht
überzeugt. Ratgeber-Formate könnten durchaus sinnvoll sein - aber man sollte einen
anderen Sendeplatz finden. Zunehmend finden Check-Formate auch einen Platz in den
Dritten Programmen. Über die Bewertung der verschiedenen Dokumentationen am späten
Montagabend habe ich in den vergangenen Monaten wiederholt berichtet.
Über eine weitere Längsschnitt- und Querschnittbeobachtung in der zweiten Jahreshälfte
2018 will ich noch berichten: KIKA und Kinderprogramm im Ersten, die alle Beachtung
verdienen. Das Kinderprogramm im Ersten am Samstag und Sonntagvormittag besteht im
Wesentlichen aus Wissenssendungen, Realserien und den Klassikern „Die Sendung mit der
Maus“ und „Tigerentenclub“ - hier besondere aktuelle Beiträge bei der Fußball-WM 2018 und
bei der Themenwoche „Gerechtigkeit“ - sowie am späteren Sonntagvormittag
Märchenfilmen. Zielgruppen sind Kinder ab sechs Jahren bzw. ab zehn Jahren. Bewusst
werden in KIKA, in ARD und ZDF zu diesem Zeitpunkt unterschiedliche Zielgruppen mit
unterschiedlichen Programmen angesprochen. Die Sendungen im Kinderprogramm im
Ersten hält der Programmbeirat größtenteils für qualitativ hochwertig und pädagogisch
erstklassig. Sie vermitteln altersgerecht, anschaulich und unterhaltsam Wissen und Werte.
Zu wenigen, einzelnen Formaten gab es kritische Anmerkungen (z.B. „Durch die Wildnis“
oder drei Folgen hintereinander einer Realserie „Tiere bis unters Dach“).
Anerkennungswert die große Zahl von Beiträgen zur Themenwoche Gerechtigkeit, auch
wenn die Inhalte teilweise ein wenig redundant und die Trennung zwischen Recht und
Gerechtigkeit nicht immer gelungen war. Der Programmbeirat regt an, ob der Samstags- und
Sonntagsblock nicht aufgebrochen werden könne und dafür werktags eine halbe oder eine
Stunde Kinderprogramm eingeplant werden kann.
Das Programm des KIKA stieß auf ähnliche positive Resonanz beim Programmbeirat wie
das Kinderprogramm im Ersten. Zumindest was den Großteil der Zulieferungen von ARD
und ZDF sowie die KIKA- Eigenproduktionen anbelangt. Sie vermitteln in altersgerechter,
ansprechender Art Wissen und Werte und erfüllen im Wesentlichen alle öffentlich-rechtlichen
Qualitätskriterien für Kindersendungen. Inhalte und Machart der mit ausländischen Anbietern
koproduzierten bzw. im Ausland angekauften Serien – zumeist Animationen – fallen dagegen
gegenüber diesen Produktionen deutlich ab. Sie wirkten häufig billig gemacht. Besonders
negativ fielen Action-Animationsserien auf (wie „Cosmic Quantum Ray“ oder „Jibber
Jabber“).
Der Programmbeirat unterstützt nachdrücklich das Bestreben von Dr. Astrid Plenk,
Programmgeschäftsführerin KIKA, noch mehr Qualitäts-Formate zu produzieren. KIKA ist,
auch bei einzelnen kritischen Punkten, als pädagogisch wertvolles und werbefreies
Kinderprogramm nach Ansicht des Programmbeirates ein unverzichtbares öffentlich-
rechtliches Angebot, auch im Sinne frühzeitiger Bindung junger Menschen an den öffentlich-
rechtlichen Rundfunk. Die Akzeptanz des KIKA könne nach Ansicht des Programmbeirates
durch eine umfassendere Werbestrategie verbessert werden - bei anhaltend wachsendem
kommerziellem Angebot zwingend. KIKA verdient jede Unterstützung durch die ARD,
hochwertige Kinderprogramme dürfen keinesfalls Sparbemühungen zum Opfer fallen. Dr.
Christoph Hauser, SWR Programmdirektor Information, bestätigte in der Diskussion in der
gemeinsamen Sitzung mit der FPK: „Die Kinderredaktionen und KIKA leisten hier
Herausragendes – Angebote für Kinder sind ein zentrales Thema. Kinderprogramm ist ein
Teil der öffentlich-rechtlichen Legitimation“.
(Bericht für die Sitzung des SWR - Rundfunkrats am 22.3.2019)
Bericht zur Sitzung des ARTE-Programmbeirats am 12./13.3.2019 in Straßburg
Gespräch mit Präsident Boudgoust und Programmdirektor Mütter
Im Mittelpunkt standen politische, organisatorische und finanzielle Fragen. Der ursprüngliche
Plan von Präsident Macron zur Bildung einer nationalen Mediengesellschaft, die alle öffentlich-
rechtlichen medialen Aktivitäten in Frankreich unter einem Dach bündeln soll, wird von der neuen
Medienministerin mit Nachdruck verfolgt. Sollte ARTE France dort eingegliedert werden, könnte
sich das Einflussgefüge auf ARTE erheblich verändern und die Unabhängigkeit von ARTE
darunter leiden.
Da es sich hierbei um nationale politische Entscheidungen Frankreichs handelt, gibt es praktisch
keine Einflussmöglichkeiten von Seiten des Senders oder des deutschen Partners bei ARTE. Die
Auswirkungen könnten sich sowohl programmlich als auch finanziell niederschlagen. Konkrete
Pläne sind bisher aber nicht bekannt.
Auch in Deutschland sind die Auswirkungen einer eventuellen Neuordnung der
Beitragsfestsetzung nicht abzusehen, bevor eine Einigung auf der Ebene der Ministerpräsidenten
gefunden wird. ARTE Deutschland sollte auf jeden Fall im Konvoi der Mutterhäuser (ZDF und alle
ARD-Anstalten) mit einem eigenständigen Anmelderecht bei der KEF bleiben. Eine Indexierung,
wie sie in der nationalen Debatte in Deutschland immer stärker vertreten wird, wäre für ARTE
kein Untergangsszenarium.
Weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die Debatte um eine europäische Plattform-Strategie.
„Ein Gespenst geht um in Europa“, war der Kommentar des Präsidenten zu den völlig
verschiedenen Initiativen. Ohne eine gründliche Koordinierung der Ansätze, die bisher erkennbar
sind, ist kein Fortschritt erreichbar. ARTE hat mit seinen hoch entwickelten Netzaktivitäten und
Plattformen einen substantiellen Beitrag dazu zu leisten. Präsident Boudgoust hat deshalb eine
Einladung an deutsche und französische Entscheidungsträger zu einem Gedankenaustausch
eingeladen, in dessen Mittelpunkt Plattform-Themen stehen. Der Aufbau einer Konkurrenz zu
den Internetgiganten wird dabei für illusorisch erachtet.
Die nach der Neuorganisation von ARTE Deutschland eingerichtete Abteilung „Programm und
Kommunikation“ wird künftig von Frau Hocker geleitet.
Es wird ein neues Kommunikationskonzept mit der Agentur faktor 3 erarbeitet, das die
emotionale Bindung der Nutzerinnen und Nutzer von ARTE stärken soll. Das Budget dafür
beträgt 2 Mio Euro jährlich.
Interessante Daten aus der Zuschaueranalyse:
Das Durchschnittsalter im linearen Programm beträgt 60 Jahre, im non-linearen Angebot 50
Jahre.
ARTE-Zuschauer sehen am selektivsten fern, 129 Minuten täglich insgesamt auf allen Sendern.
Bericht der Geschäftsführung
Die Geschäftsführung beschäftigt sich ebenfalls intensiv mit der Debatte um eine europäische
Kultur-Plattform. Eine gemeinsame öffentlich-rechtliche Strategie sei dringend nötig, ARTE
müsse sich aufgrund seiner Erfahrungen als gestaltende Kraft einbringen.
Der Neubau in Baden-Baden sei grundsätzlich konzipiert, man rechne mit einer
Baugenehmigung im Herbst 2019.
Das Zuschauerinteresse am Nachmittag sei rückläufig, die Programmstruktur in dieser Tageszeit
müsse kritisch analysiert werden.
Vorausschauend auf Programm-Höhepunkte im Jahr 2019 wurde die Europa-Wahl als Anlass für
sehr intensive Berichterstattung hervorgehoben. Am 4./5. Mai werde das Projekt „24 Stunden
Europa“ ausgestrahlt, das den Alltag insbesondere junger Menschen in den europäischen
Ländern zum Gegenstand hat. Es wird 4 Themenabende Europa geben, die Reportage-Reihe
Re: wird seine Beiträge mit Focus Europa-Wahl gestalten.
Die Sonderprogrammierung im Sommer steht unter dem Motto „summer of freedom“.
12 Musikfestivals aller Sparten aus ganz Europa werden in arte concert im Netz gestreamt und
ausschnittsweise auch linear gesendet.
Programmbeobachtung
Im Rahmen der Programmbeobachtung standen zwei Serien („Mensch und Mond“ sowie „The Art
of Museums“) und zwei Dokumentarfilme („Operation Mondlandung: die NASA und die Ex-Nazis“
sowie „Die gespaltene Seele Amerikas: die kulturelle Zeitenwende in den USA“).
Wegen des erheblichen Diskussionsbedarfs bei grundlegenden Themen blieb nicht viel Zeit für
die ausführliche Debatte zu allen Filmen, die auf der Agenda standen. Einen intensiven
Meinungsaustausch gab es zu der Serie „The Art of Museums“, die 6 große Museen in Europa
mit einem gewagten Konzept vorstellte. Die Kontroversen um die Serie „dienen der Kunst“, so die
Programmverantwortlichen, die eine Fortsetzung der Reihe erwägen. Spannend die sehr
unterschiedliche Resonanz: in Frankreich betrug die Quote durchgängig 2,2% in Deutschland
zwischen 0,2 und 0,4%. Was lernen wir daraus? – Mal sehen.
Bericht von Prof. Dr. Wolfgang Jäger als Vertreter von ARTE GEIE
Auch dort spielte das Thema „europäische Kultur-Plattform“ eine große Rolle, ebenso die
angekündigte Budget-Reduzierung auf französischer Seite. Das ist schon deshalb ungewöhnlich,
weil sich dieser Programmbeirat sehr viel stärker auf Programmkritik konzentriert.