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Seite 1 von 10 Protokoll Öffentliche Sitzung des Rundfunkrats des SWR Freitag, 22.03.2019, 11:08 – 12:51 Uhr SWR Stuttgart, Wilhelm-Camerer-Straße, 70190 Stuttgart Funkhaus, Studiosaal Anwesend vom Rundfunkrat Armbruster, Eva-Maria Augustin, Karin Augustyniak-Dürr, Ute Baden, Alexander Beilstein, Anke, MdL Bill, Gisela Binder, Sascha, MdL Böhlen, Beate, MdL Buschmeier, Dr. Gabriele Daferner, Claudia Dahlbender, Dr. Brigitte Durian, Ariane Fischer, Karin Frenzer-Wolf, Gabriele Fröhlich, Barbara Geibel, Karl Grimm, Prof. Dr. Petra Günster, Dr. Engelbert Haller, Martin, MdL Kälberer, Heinz Kehle, Roger Kreusch, Dr. Irina Kulitz, Dr. Peter Lehmann, Margarete May, Nicola Moritz, Doro Müller, Gottfried Mungenast, Kai Pagel-Steidl, Jutta Paraschaki, Argyri Perc, Dejan Reichhold, Rainer Rosenberg, Solange Rukwied, Joachim Saur, Bernd Schiewer, Prof. Dr. Hans-Jochen Schmitt, Matthias Schulze, Hans-Joachim Anwesend vom Rundfunkrat Seiler, Peter Sing, Roland Stich, Volker Stolz, Dr. Monika Süß-Slania, Gitta Vitzthum, Dr. Anne Gräfin Wald, Tobias, MdL Wambsganß, Ilse Walter, Joachim Weckenmann, Ruth Weiland, Dr. Adolf, MdL Weiß, Erol Alexander Wilske, Prof. Dr. Herrmann J. Wingertszahn, Susanne Entschuldigt vom Rundfunkrat Althaus, Prof. Christel Berggötz, Jonathan Bosch, Barbara Bronner, Gerhard Delfeld, Jaques Fischer, Inge Fleischer, Gundolf Gothe, Christine Heberer, Helen Herkert, Thomas Hinrichs, Karen Horsch, Christiane Kurtz, Sabine, MdL Lenz, Lilli Matheis, Dr. Bernhard Özyurt, Tarik Rau, Helmut Rohling, Steffi Salomon, Alexander, MdL Schächtele, Prof. Dr. Traugott Steinberg, Volker Willius-Senzer, Cornelia, MdL

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Protokoll Öffentliche Sitzung des Rundfunkrats des SWR

Freitag, 22.03.2019, 11:08 – 12:51 Uhr

SWR Stuttgart, Wilhelm-Camerer-Straße, 70190 Stuttgart

Funkhaus, Studiosaal

Anwesend vom Rundfunkrat

Armbruster, Eva-Maria

Augustin, Karin

Augustyniak-Dürr, Ute

Baden, Alexander

Beilstein, Anke, MdL

Bill, Gisela

Binder, Sascha, MdL

Böhlen, Beate, MdL

Buschmeier, Dr. Gabriele

Daferner, Claudia

Dahlbender, Dr. Brigitte

Durian, Ariane

Fischer, Karin

Frenzer-Wolf, Gabriele

Fröhlich, Barbara

Geibel, Karl

Grimm, Prof. Dr. Petra

Günster, Dr. Engelbert

Haller, Martin, MdL

Kälberer, Heinz

Kehle, Roger

Kreusch, Dr. Irina

Kulitz, Dr. Peter

Lehmann, Margarete

May, Nicola

Moritz, Doro

Müller, Gottfried

Mungenast, Kai

Pagel-Steidl, Jutta

Paraschaki, Argyri

Perc, Dejan

Reichhold, Rainer

Rosenberg, Solange

Rukwied, Joachim

Saur, Bernd

Schiewer, Prof. Dr. Hans-Jochen

Schmitt, Matthias

Schulze, Hans-Joachim

Anwesend vom Rundfunkrat

Seiler, Peter

Sing, Roland

Stich, Volker

Stolz, Dr. Monika

Süß-Slania, Gitta

Vitzthum, Dr. Anne Gräfin

Wald, Tobias, MdL

Wambsganß, Ilse

Walter, Joachim

Weckenmann, Ruth

Weiland, Dr. Adolf, MdL

Weiß, Erol Alexander

Wilske, Prof. Dr. Herrmann J.

Wingertszahn, Susanne

Entschuldigt vom Rundfunkrat

Althaus, Prof. Christel

Berggötz, Jonathan

Bosch, Barbara

Bronner, Gerhard

Delfeld, Jaques

Fischer, Inge

Fleischer, Gundolf

Gothe, Christine

Heberer, Helen

Herkert, Thomas

Hinrichs, Karen

Horsch, Christiane

Kurtz, Sabine, MdL

Lenz, Lilli

Matheis, Dr. Bernhard

Özyurt, Tarik

Rau, Helmut

Rohling, Steffi

Salomon, Alexander, MdL

Schächtele, Prof. Dr. Traugott

Steinberg, Volker

Willius-Senzer, Cornelia, MdL

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Anwesend vom Verwaltungsrat

Boser, Sandra

Ehrenfeld, Eva

Iervolino, Rino-Gennaro

Koziol, Prof. Dr. Klaus

Krueger, Andrea

Mengele, Prof. Hans-Peter

Muscheid, Dietmar

Pauli, Günther-Martin

Renner, Prof. Dr. Bärbel G.

Schopper, Theresa

Schweitzer, Alexander

Simon, Werner

Sulzer, Erich

Stechl, Hans-Albert

Valentiner-Branth, Andrea

Zellhuber-Vogel, Petra

Anwesend vom SWR (GL)

Boudgoust, Peter

Eberhard, Michael

Büttner, Jan

Eicher, Dr. Hermann

Hauser, Dr. Christoph

Hug, Gerold

Schelberg, Dr. Simone

Schneider, Stefanie

Anwesend vom SWR

Dechent, Jutta

Bößler, Christian

Frey, Fritz

Gökeler, Birgit

Herb, Prof. Dr. Armin

Kallfaß, Claudia

Sterzenbach, Angela

Wolber, Melanie

Protokoll

Ziller, Marlies

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Der Rundfunkratsvorsitzende, Gottfried Müller, begrüßt alle Anwesenden zur öffentlichen Sitzung

des Rundfunkrats, wobei sein besonderer Gruß den Vertretern der Presse und den Besuchern dieser

Sitzung gilt.

Vor dem Eintritt in die Tagesordnung informiert der Vorsitzende darüber, dass in der vorhergehenden

nichtöffentlichen Sitzung das Wahlgremium mit großer Mehrheit – 70 Ja-Stimmen, einer Gegenstimme

und vier Enthaltungen - beschlossen habe, zwei Kandidaten, nämlich Dr. Kai Gniffke, Chefredakteur

ARD aktuell und Stefanie Schneider, SWR-Landessenderdirektorin BW zur Intendantenwahl am

23. Mai 2019 einzuladen.

Die Wahl werde in einer öffentlichen gemeinsamen Sitzung des Rundfunkrats und Verwaltungsrats er-

folgen, bei der sich die beiden Kandidaten dem Gremium präsentieren.

Top 1 Genehmigung des Protokolls

Der Rundfunkrat des SWR genehmigt das Protokoll der öffentlichen Sitzung des Rundfunkrats

am 7. Dezember 2018 in Stuttgart. Das Protokoll der Sitzung sei mit der Einladung übermittelt

worden bzw. stehe seit dem 8. März 2019 auf dem Datensharepoint zur Ansicht und zum

Download bereit.

Top 2 Bericht des Vorsitzenden

Geburtstage und Gratulationen

Der Vorsitzende spricht folgendem Gremienmitglied seine Glückwünsche zum 70. Geburtstag

aus:

Herrn Hans-Albert Stechl

und überreicht ihm ein Wein-Präsent.

Ebenso gratuliert und beglückwünscht er

Herrn Erol Weiß

zum Geburtstag am heutigen Sitzungstag.

Weiterhin gratuliert der Vorsitzende Herrn Dr. Weiland, der am Vortag zum Vorsitzenden des

Ausschusses Recht und Technik gewählt worden sei.

Treffen der GVK mit den Intendanten am 15. Januar 2019 in Frankfurt

Der Vorsitzende informiert darüber, dass es bei diesem Treffen ausschließlich um einen Aus-

tausch zur medienpolitischen Strategie der ARD im Reformprozess zu Auftrag und Finanzierung

des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gegangen sei. Der sog. „Reformstaatsvertrag“ werde dem-

nächst in die entscheidende Phase gehen.

Die GVK bleibe bei ihrer Position und habe erneut betont, dass einziger Maßstab für alle etwaigen

Reformansätze allein die Sicherstellung der Einlösung des öffentlich-rechtlichen Funktionsauftrags

sein könne. Alle Reformüberlegungen zum Finanzierungssystem müssten sich daran orientieren.

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Der verfassungsrechtlich gebotene Grundsatz „Die Finanzierung folgt dem Auftrag“ gebe den Rah-

men vor, innerhalb dessen sich alle Reformüberlegungen bewegen müssten.

Die GVK sei der Ansicht, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk allen Anlass habe – auch über

die eigenen Kanäle – mit Gesellschaft und Politik proaktiv, selbstbewusst und kritikbereit darüber

zu sprechen, was nötig sei, damit der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Funktionsauftrag erfül-

len könne. Ferner habe die GVK unterstrichen, dass es – entlang der Grundsätze von Wirtschaft-

lichkeit und Sparsamkeit – keine Alternative zu einer bedarfsgerechten Finanzierung geben könne.

Ebenso dürfe es keine Verkürzung des Betrachtungs- und Festlegungszeitraums geben. Die GVK

spreche sich eindeutig für eine bedarfsgerechte Anpassung des Rundfunk-beitrags ab 2021 aus.

Entsendeverfahren und Wahlen in Ausschüsse

Der Vorsitzende informiert über die neuen Mitglieder im Rundfunk, die in Ausschüsse gewählt

werden müssten.

1. § 14 Abs. 2 Nr. 9 SWR-Staatsvertrag

(Städtetag, Landkreistag, Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz):

Herr Winfried Manns, Vertreter des Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz, sei zum

31. Januar 2019 aus dem SWR-Rundfunkrat ausgeschieden. Der Gemeinde- und Städte-

tag Rheinland-Pfalz habe als Nachfolgerin Frau Bürgermeisterin Christiane Horsch no-

miniert. Frau Horsch sei für die Sitzung entschuldigt.

Unabhängig davon schlage er vor, die Wahl in die Ausschüsse vorzunehmen.

Frau Horsch möchte gerne im Ausschuss Recht und Technik sowie im Programmaus-

schuss Information mitarbeiten.

Wer dem zustimme, bitte er um das Handzeichen.

Die Zustimmung erfolgt einstimmig, ohne Gegenstimme und mit einer Enthaltung.

2. § 14 Abs. 2 Nr. 9 SWR-Staatsvertrag

(Städtetag, Landkreistag, Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz):

Frau Marie-Theres Hammes-Rosenstein, Vertreterin des Städtetags Rheinland-Pfalz,

sei am 13. Januar 2019 nach schwerer Krankheit verstorben. Der Vorsitzende bittet des-

halb alle Anwesenden sich für eine Gedenkminute von ihren Plätzen zu erheben.

Der Städtetag Rheinland-Pfalz habe als Nachfolger Herrn Oberbürgermeister Dr. Bern-

hard Matheis nominiert. Herr Dr. Matheis sei für die Sitzung entschuldigt, wolle aber gerne

im Programmausschuss Kultur mitarbeiten.

Wer dem zustimme, den bitte er um das Handzeichen.

Die Zustimmung erfolgt einstimmig, ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung.

3. § 14 Abs. 2 Nr. 9 SWR-Staatsvertrag

(Landkreistag Baden-Württemberg):

Der Landeskreistag Baden-Württemberg habe mitgeteilt, dass Frau Landrätin Störr-Ritter

ihre Mitgliedschaft im Rundfunkrat des SWR aus zeitlichen Gründen beenden werde. Als

Nachfolger habe der Landkreistag Baden-Württemberg Herrn Landrat Joachim Walter

benannt.

Der Vorsitzende heißt Herrn Landrat Walter herzlich willkommen und bittet ihn um eine

kurze Vorstellung.

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Herr Walter informiert das Gremium darüber, dass er seit 2003 Landrat von Tübingen sei

und seit 2013 Präsident des Landkreistages. Er freue sich, in so einer interessanten Phase

ins Gremium zu kommen.

Der Vorsitzende informiert darüber, dass Herr Walter im Ausschuss Recht und Technik

sowie im Programmausschuss Information mitarbeiten möchte.

Wer dem zustimme, den bitte er um das Handzeichen.

Die Abstimmung erfolgt für beide Ausschüsse einstimmig, ohne Gegenstimme und ohne

Enthaltung.

Weiterhin informiert der Vorsitzende darüber, dass Frau Karin Fischer vom Programmaus-

schuss Kultur in den Programmausschuss Information wechseln möchte.

Dazu gibt es keine Einwände aus dem Gremium.

Weiterhin informiert der Vorsitzende die Gremienmitglieder darüber, dass für Frau Inge Fi-

scher, die einen Unfall erlitten habe, eine Karte ausliege. Wer möchte, könne sich für Gene-

sungswünsche eintragen.

Daraufhin beschließt der Vorsitzende diesen Tagesordnungspunkt und erteilt dem Intendan-

ten das Wort für seinen Bericht.

Top 3 Bericht des Intendanten

Der Intendant erklärt zu Beginn seines Berichts, er wolle sich - aufgrund des vorherigen kleinen

Sitzungsmarathons - kurzfassen und einen vordergründig nüchternen, weil an wenigen Kennzah-

len orientierten Blick auf die ARD und den SWR werfen.

Zunächst – so der Intendant – sei es ihm wichtig, nach den vergangenen Wochen darzulegen,

dass er sich ganz bewusst nicht in die Suche nach seinem Nachfolger und in die Organisation

dieses Verfahrens eingeschalten habe – auch nicht durch öffentliche Statements.

Er sei der Überzeugung, dass es absolut sinnvoll sei, diese strikte Trennung zwischen dem Amt

und den Gremien, die seine Nachfolge wählen, zu achten. Der Inhaber eines öffentlichen Amtes

sollte sich – so seine Überzeugung - nicht in die eigene Nachfolge einmischen. So werde er es

auch in der kommenden Zeit halten.

Heute wolle er berichten, welch motivierende und auch durchaus zufriedenstellende Rückmel-

dungen der SWR in der Befragung im jährlichen „SWR Trend“, bekommen habe.

In jedem Jahr würde die SWR Medienforschung die Menschen in Baden-Württemberg und

Rheinland-Pfalz befragen, wie sie den SWR finden und dabei immer die gleichen Fragen wie-

derholen. Das ermögliche dem SWR, diese Zahlen auch über einen längeren Zeitraum zu sehen

und ihre Entwicklung nachzuvollziehen.

Klar sei, dass sich der SWR verändere und die aktuellen Ergebnisse würden eine besonders

erfreuliche Entwicklung aufzeigen. (Anlage 1)

Immer mehr Befragte stimmen der Aussage zu, dass der SWR sein Geld wert sei und dieser

Wert habe sich - nach einem kleinen Rückgang im vergangenen Jahr - weiter verbessert. Und

auch mehr Menschen als in den Vorjahren stimmen in der Kategorie zu, dass der SWR enga-

giert sei. Was diese Ergebnisse zeigten: Auch wenn der SWR manchmal sehr kritisch mit sich

selbst ins Gericht gehe, seien die Menschen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit

ihrer Landesrundfunkanstalt offenbar ganz zufrieden.

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Öffentlich-rechtlicher Rundfunk sei sein Geld wert – dass eine große Mehrheit der Befragten

das so sehe, widerspreche eindeutig dem, was die Gegner gern mal behaupteten.

Zudem werde der SWR als weniger distanziert, als beweglicher und auch als weniger „behörd-

lich“ wahrgenommen, auch wenn ihm in der öffentlichen Debatte oft andere Attribute zuge-

schrieben würden. Ganz offenbar fruchteten genau diese gezielten Angriffe nicht bei den Men-

schen in den beiden Bundesländern.

Ganz explizit wolle er noch darauf hinweisen, dass es sich beim SWR Trend um eine repräsen-

tative Befragung handle, bei der auch die Menschen befragt werden würden, die den SWR

möglicherweise nicht oder nur selten nutzten.

Und trotzdem sei nicht nur eitel Sonnenschein: So werde der SWR undynamischer als in den

Vorjahren wahrgenommen. Und auch bei der Innovationskraft und dem Trendbewusstsein gin-

gen die Werte nach unten. Er habe diese Entwicklung kritisch in der Geschäftsleitung ange-

sprochen. Dort sei man sich einig, diesen Trend wieder umzukehren, denn man könne dabei

auf einer guten Basis vorgehen. Auch sei der öffentlich-rechtliche Rundfunk lange Zeit Treiber

für Technik und Formatentwicklung gewesen.

Ziel müsse es sein, hier wieder zu besseren Werten in der Wahrnehmung zu kommen, vor allem

aber auch, durch innovative, exzellente Produkte bei den Menschen anzukommen. Genau mit

diesem Thema würden sich in Zukunft die neu eingerichteten Digitalboards beschäftigen, die

auf Initiative der Geschäftsleitung Ende des Monats starten würden und das Know How im SWR

bündeln und den SWR vor allem im Digitalen voranbringen sollen.

Abschließend lohne sich ein Blick auf eine Rangfolge, in der die Befragten den SWR ins Ver-

hältnis mit anderen öffentlichen Institutionen und Unternehmen setzen und dabei drei Zuschrei-

bungen vergleichen- nämlich Vertrauen, Sympathie und Wichtigkeit.

Hier werde deutlich: Der SWR genieße großes Vertrauen. Wie schon gewohnt, würden die Men-

schen den SWR direkt hinter der Polizei auf Platz 2 einsortieren, noch vor Stiftung Warentest,

dem ZDF und Ämtern.

Das gleiche Bild zeige sich bei der Sympathie. Diesen Platz habe der SWR erneut verteidigen

können und auch bei der Wichtigkeit zeige sich ein stabiles positives Bild. Wenn auch etwas

weiter hinten, lande der SWR auch hier deutlich in den Top 10 - weit vor kommerzieller Konkur-

renz wie Pro7, RTL oder sozialen Netzwerken wie Facebook am Ende der Tabelle.

Auch auf Ebene der ARD würden solche Erhebungen gemacht werden. Die Broschüre „Quali-

tät und Quote“, die sich speziell auf das ARD Gemeinschaftsprogramm Das Erste beziehe, sei

als Tischvorlage ausgelegt worden.

Die eindrucksvollste Zahl finde sich in der Mitte. Die Nutzerinnen und Nutzer würden hier Jahr

für Jahr befragt, welches das aus ihrer Sicht qualitativ beste Programm in Deutschland sei –

und Jahr für Jahr aufs Neue bekomme Das Erste hier Bestwerte.

Auch, wenn es darum gehe, wer am glaubwürdigsten sei, die sachkundigsten Korrespondenten

habe oder die besten politischen Magazine bringe, liege Das Erste immer auf Platz 1. Dieses

Ergebnis stehe damit im Gegensatz zum Einschaltverhalten der Deutschen. Denn eindeutig

erkennbar liege Das Erste hier nur auf Platz 2, hinter dem ZDF- ein Spannungsverhältnis, das

wirklich nicht einfach erklärbar sei.

Deshalb müsse die ARD es schaffen, auch über echte Highlights wie „Babylon Berlin“, „Aenne

Burda“ und „Saat des Terrors“ hinweg erfolgreich zu sein.

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Der SWR habe als zweitgrößte Landesrundfunkanstalt natürlich auch eine hohe Bedeutung.

Von ihm müssten Impulse ausgehen und das habe der SWR an einigen Stellen bewiesen, er

wolle dazu an „funk“ erinnern und an die neue ARD Mediathek, die Stück für Stück besser

werde.

Oft werde die ARD für ihre langsamen Prozesse kritisiert. Es erfordere natürlich deutlich mehr

Diskussionen, im Kreis von neun stimmgewaltigen und selbstbewussten ARD-Intendantinnen

und -Intendanten zu einem Ergebnis zu kommen. Er könne sich noch gut an die Kämpfe erin-

nern, die er für „funk“ habe ausfechten müssen. Die Federführung für „funk“ sei das Ergebnis

harter Verhandlungen, genauso wie die Federführung für die ARD Onlinekoordination und damit

für Zukunftsaufgaben und Zukunftsprodukte wie die ARD Mediathek und die ARD Audiothek.

All das solle verdeutlichen: Die Zukunft liege nicht im Kleinklein, man müsse groß denken, die

ARD voranbringen und dabei als SWR in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit starken

Programmen, Sendungen und Angeboten erlebbar bleiben. Er finde - und das sei auch an den

Zustimmungswerten der Nutzerinnen und Nutzer erkennbar - beim SWR habe man einigen

Grund, optimistisch zu sein und er werde dafür bis zum Ende seiner Zeit als Intendant sein

Bestes geben. (Beifall)

Der Vorsitzende bedankt sich beim Intendanten für seinen Bericht und bittet um Wortmeldungen.

Zunächst kommt folgender Hinweis aus dem Gremium: Bei der ausgelegten Broschüre „2018 Qua-

lität und Quote“ liege im Innenteil auf Seite 2, unten links, ein Zahlentausch vor. Korrekt müsse es

lauten: Das Erste ist glaubwürdig: 69 Prozent, ZDF ist glaubwürdig: 66 Prozent.

Aus dem Gremium wird angemerkt, dass kritische Stimmen - von einer kleinen Anzahl und lautstark

vorgetragen - oft überbewertet würden, gerade dann, wenn man dagegen Kampagnen - wie derzeit

in der ARD - ausrichte.

Der Intendant führt dazu aus, in dieser erhitzten Debatte sei eine differenzierte Betrachtung erfor-

derlich. Wenn, wie etwa bei der Beitragsdiskussion, einerseits jeder die Notwendigkeit des Rund-

funkbeitrags einsehe, anderseits aber das Bezahlen nicht liebe, wie vergleichbar bei den Steuern.

Insgesamt sei aber kein Trend gegen den Beitrag erkennbar, aber man müsse weiter dafür einste-

hen und sich nicht in falscher Sicherheit wiegen.

Weiterhin wird darum gebeten, man möge, auch wenn die ARD ein föderales System sei, Entschei-

dungsprozesse im Gesamtinteresse der ARD beschleunigen.

Dazu merkt der Intendant an, man könne hierbei Impulse geben. Trotz der föderalen Struktur habe

man in der ARD inzwischen diese Lektion gelernt und die Einsicht, stärker „ARD-minded“ agieren

zu müssen, sei, gewachsen.

Die ARD-Kollegen würden seine Klagen bereits kennen, schneller werden zu müssen, um mit an-

deren Anbietern schritthalten zu können.

Dazu wird aus dem Gremium angemerkt, die Individualität der einzelnen Landesrundfunkanstalten

in der ARD könne durchaus auch ein Wettbewerbsvorteil gegenüber dem zentral strukturierten

ZDF sein, wo eher leichtere Unterhaltung - im Gegensatz zu den herausragenden Dokumentatio-

nen der ARD - das Programm bestimmen würden. Diesen Vorteil gelte es nach außen zu tragen

und zu betonen.

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Top 4 Berichte aus den Ausschüssen

a) Information

Der schriftliche Bericht ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 2)

Der Vorsitzende des Ausschusses, Herr Dr. Kulitz, berichtet.

b) Kultur

Der schriftliche Bericht ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 3)

Die Vorsitzende des Ausschusses, Frau Weckenmann berichtet.

c) Recht und Technik

Der schriftliche Bericht ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 4)

Der Vorsitzende des Ausschusses, Herr Dr. Weiland, berichtet.

Top 5 Berichte aus den Landesrundfunkräten

a) Baden-Württemberg

Der schriftliche Bericht ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 5)

Der Vorsitzende, Herr Stich, berichtet.

b) Rheinland-Pfalz

Der schriftliche Bericht ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 6)

Die Vorsitzenden, Frau Wingertszahn, berichtet.

Top 6 Berichte aus den Programmbeiräten

a) Deutsches Fernsehen

Herr Geibel berichtet und der schriftliche Bericht liegt vor (Anlage 7)

b) ARTE Deutschland TV GmbH

Der schriftliche Bericht von Herrn Rau liegt aus. (Anlage 8)

Herr Rau ist für die Sitzung entschuldigt.

Top 7 Personalentwicklung im SWR

Der Vorsitzende informiert darüber, dass zu diesem Tagesordnungspunkt die Vorlage mit der Ein-

ladung zur Sitzung übermittelt worden sei.

Weitergehende Informationen werde dazu Herr Büttner geben

Herr Büttner führt aus, er hoffe, für den aktuellen Bericht der Personalentwicklung dem Auftrag

nachgekommen zu sein, diesen lesbarer und entschlackter zu präsentieren.

Im Ergebnis gebe es im Vergleich zu 2017 für 2018 weniger Seminare, jedoch nicht aus mangeln-

dem Interesse, sondern aufgrund einer besseren Fokussierung und einem klareren Zuschnitt auf

den Arbeitskontext.

So ermögliche CAMPUS, das e-Learning-Konzept, ein zeit- und ortsunabhängiges Lernen und

werde nun auch für die ARD.ZDF medienakademie ausgerollt.

Für 2018 seien mit 183 Auszubildenden zwar 16 weniger als 2017 eingestellt worden, aber der

SWR bilde bedarfsgerecht aus und hoffe, nach dem im Tarifvertrag verankerten Quali-Jahr die

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Ausgebildeten dauerhaft an den SWR binden zu können, denn darunter seien herausragende Ta-

lente, die Preise und Auszeichnungen erhielten. im Übrigen habe der SWR in den Sozialen Medien

positive Bewertungen als Arbeitgeber bekommen und zähle danach zu den zehn besten Arbeitge-

bern in der Medienbranche.

Der Vorsitzende bedankt sich für die Ausführungen und bittet um Wortmeldungen.

Aus dem Gremium wird nachgefragt, ob es schwieriger geworden sei, Auszubildende zu bekom-

men, da weniger Ausbildungsverhältnisse eingegangen worden seien. Außerdem wird gefragt, ob

der SWR auch Hauptschüler, Werkrealschüler, Migranten und Flüchtlingen eine Chance gebe.

Dazu erklärt Herr Büttner, der SWR bilde bedarfsgerecht aus, aber derzeit sei die Situation für

Arbeitgeber eher schwierig. Bei den Ausbildungstagen spreche der SWR ein breites Spektrum an,

nicht nur Abiturienten, und ähnlich wie beim Projekt „Bock auf Medien“ gebe es beim SWR vielfäl-

tige Ausbildungsangebote, die kein Studium erforderten, wie etwa in der Verwaltung und in der

Produktion. Bei den Migranten gebe es sehr engagierte junge Menschen, jedoch teilweise mit

Sprachbarrieren, da sammle der SWR derzeit Erfahrungen.

Die Frage, wie sich die Auszubildenden nach Abschluss ihrer Prüfung verhalten, sei unterschied-

lich. Manche würden nach ihrem Abschluss ein Bachelor-Studium oder ein Duales Studium begin-

nen, aber es seien auch schon Trainees abgewandert zu den großen, potenten Wirtschaftsunter-

nehmen in den beiden Bundesländern des SWR-Sendegebiets.

Erfreulich sei, so wird aus dem Gremium angemerkt, dass der SWR in den Medienberufen den

jungen Leuten durch die Fort- und Weiterbildungsangebote einen Mehrwert in ihrer Entwicklung

biete.

Herr Büttner ergänzt, dass die ARD.ZDF medienakademie - durch den von ihm als Verwaltungs-

ratsvorsitzenden angestoßenen Reformprozess – zwischenzeitlich maßgeschneiderte Fortbildun-

gen in den Landesrundfunkanstalten anbiete und auch auf dem freien Markt (von AUDI, VW, Bun-

deswehr, Handelsunternehmen) nachgefragt werde. Dies könne jedoch nur in begrenztem Umfang

zugelassen werden, um dadurch nicht die Gemeinnützigkeit der ARD.ZDF medienakademie zu

gefährden.

Nachtrag der Verwaltungsdirektion:

Detaillierte Angaben auf die Frage, ob auch junge Menschen ohne Abitur und/oder Migranten im

SWR ausgebildet werden, sind nachfolgend genannt:

Die Einhaltung des AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) hat im SWR höchste Priorität.

Daher werden diese Kriterien weder bei der Bewerbung noch bei der Auswahl erfasst und be-

wertet. Laut Gesetz sind Benachteiligungen aus einem in § 1 genannten Grund nach Maßgabe

dieses Gesetzes unzulässig in Bezug auf: die Bedingungen, einschließlich Auswahlkriterien und

Einstellungsbedingungen, für den Zugang zu unselbstständiger und selbstständiger Erwerbstä-

tigkeit, unabhängig von Tätigkeitsfeld und beruflicher Position, sowie für den beruflichen Auf-

stieg, die Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen einschließlich Arbeitsentgelt und Entlas-

sungsbedingungen, insbesondere in individual- und kollektivrechtlichen Vereinbarungen und

Maßnahmen bei der Durchführung und Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses sowie

beim beruflichen Aufstieg, den Zugang zu allen Formen und allen Ebenen der Berufsberatung,

der Berufsbildung einschließlich der Berufsausbildung, der beruflichen Weiterbildung und der

Umschulung sowie der praktischen Berufserfahrung.

Aus den Vergütungsdaten wurden folgende Angaben ermittelt: Aktuell beziehen 168 Azubis,

DH-Studenten, Volos, RiAs und Orchesterpraktikanten (Volontäre) Vergütung. Davon haben

83,9 % der Auszubildenden das Gymnasium abgeschlossen (Abitur) und 16,1 % der Auszubil-

denden verfügen über einen Real- oder Hauptschulabschluss. 4 % der Auszubildenden haben

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keine deutsche Staatsbürgerschaft, darunter sind italienische, französische, spanische, mexi-

kanische und auch syrische Staatsbürger, 96 % der Auszubildenden haben die deutsche

Staatsbürgerschaft.

Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, ruft der Vorsitzende den nächsten Tagesordnungs-

punkt auf.

Top 8 Bericht des Rundfunkbeauftragten für den Datenschutz

Der Vorsitzende erinnert daran, dass der Tätigkeitsbericht des Rundfunkbeauftragten für den Da-

tenschutz den Gremienmitgliedern bereits am 1. Februar 2019 per Post zugesandt worden sei.

Dazu begrüßt er Herrn Prof. Dr. Herb und bittet ihn um seine mündlichen Ausführungen.

Herrn Prof. Dr. Herb bedankt sich für die Einladung und erklärt, in Europa stehe derzeit beim

Datenschutz alles im Zeichen der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung), die aus 99 Artikeln

bestehe und weitere Verordnungen dazu würden noch folgen. Für Rechtssicherheit würden die 14

Kommentare zur DSGVO sorgen.

Sein Tätigkeitsbericht zeige auch die Explosion von Beschwerden - von 50 auf 179. Derzeit würde

bei ihm nahezu jeden Tag eine Beschwerde eingehen. Auffällig sei, dass rund zehn Prozent der

Beschwerden von sog. Reichsbürgern und Identitären kämen.

Viele von ihnen wollten sich als Rundfunkteilnehmer abmelden.

Bei der Umsetzung der DSGVO gehe es nun darum, einzelne Programme und Seiten in der ARD

zu vereinheitlichen und Musterverträge für Dienstleistungen und Verfahrensverzeichnisse zu er-

stellen.

Der Vorsitzende bedankt sich für den Vortrag und bittet um Wortmeldungen.

Top 9 Verschiedenes

Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr vorliegen, verweist der Vorsitzende auf die Inten-

dantenwahl am Donnerstag, den 23. Mai 2019 um 10.00 Uhr und auf die nächste reguläre Rund-

funkratssitzung am 28. Juni 2019 in Stuttgart.

Herr Müller schließt die Sitzung des Rundfunkrats und verabschiedet alle Anwesenden mit den

besten Wünschen für eine gute Heimreise.

Stuttgart, 27.5.2019

gez. Marlies Ziller

Protokoll

gez. Gottfried Müller

Vorsitzender des SWR-Rundfunkrats

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SWR»

5 20: IMAGE ZNE

BASISDATEN ZU IMAGE UND WAHRNEHMUNG DES SWR IN BADEN-WÜRTTEMBERG UND RHEINLAND-PFALZ

Veröffentlichung Februar 2019

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BEWERTUNG VON EIGENSCHAFTEN DES KOMPETENZPROFILS DES SWR SWR

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0

72

2016

73

2017

76

2018

ist sein Geld wert

2016 2017 2018

ist modern/zeitgemäß in %, trifft voll und ganz/weitgehend zu — Basis: alle Befragten, n=1.161, BW/RP

74

2016

82

2017

86

2018

ist engagiert

SWR TREND 2018 — IMAGE Uhiu WAIIRNLIIIVIUNG UtS SWR U IVILUILIY FORSCHUNG / FneuGRAMMSTRATEGIE SWR 2019

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BEWERTUNG VON EIGENSCHAFTEN DES KOMPETENZPROFILS DES SWR SWR

100

75

50

25

0

51

2016

55

2017

41

2018

ist distanziert

42

2016

41

2017

29

2018

ist unbeweglich in %, trifft voll und ganz/weitgehend zu — Basis: alle Befragten, n=1.161, BW/RP

33

2016

30

2017

22

2018

wirkt wie eine Behörde

SWR TREND 2018 — IMAGE Uhiu WAIIRNLIIIVIUNG UtS SWR U IVILUILIY FORSCHUNG / FneuGRAMMSTRATEGIE SWR 2019

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BEWERTUNG VON EIGENSCHAFTEN DES KOMPETENZPROFILS DES SWR SWR

100

75

50

25

0

65 66 62

2018

ist dynamisch in %, trifft voll und ganz/weitgehend zu — Basis: alle Befragten, n=1.161, BW/RP

SWR TREND 2018 — IMAGE Uhiu WAIIRNLIIIVIUNG UtS SWR U IVILUILIY FORSCHUNG / FneuGRAMMSTRATEGIE SWR 2019

2016

62

2017

55

2018

ist innovativ/setzt auf Trends

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VERTRAUEN SWR» Polizei

SWR

Stiftung Warentest

ZDF

Verbraucherzentrale

Ämter/Behörden am Wohnort

Arte

Deutsche Post

Greenpeace

Wochenzeitung "Die Zeit"

Bundeswehr

Wochenmagazin "Der Spiegel"

Gewerkschaften

Deutsche Telekom

Microsoft

Google

Kirche

Deutsche Bahn

Apple

Pro7

RTL

Politische Parteien

Facebook

90

87

85

84

84

83

79

75

67

65

M" 65

64

60

55

49

48

45

43

40

37

31

in %, voll und ganz/weitgehend — Basis: alle Befragten, n=1.161, BW/RP

SWR TREND 2018 — IMAGE UND WAIIRNtruviuNG utS SWR U nntuitNFORSCHUNG pROGRAMMSTRATEGIE SWR 2019 17

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SYMPATHIE SWR » Polizei

SWR

Stiftung Warentest

ZDF

Verbraucherzentrale

Ämter und Behörden am Wohnort

Arte

Deutsche Post

Greenpeace

Wochenzeitung "Die Zeit"

Wochenmagazin "Der Spiegel"

Bundeswehr

Gewerkschaften

Google

Deutsche Telekom

Kirche

Microsoft

Deutsche Bahn

Pro7

Apple

Politische Parteien

RTL

Facebook

87

86

85

83

81

78

73

71

67

65

63

60

60

52

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47

45

44

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39

35

33

la'

in %, sehr/etwas — Basis: alle Befragten, n=1.161, BW/RP

SWR TREND 2018 — IMAGE UNI) WA 1-1 RN t 1-1 IM NG DES SWR (9 NIWIENFORSCHUNG / PROGRAMMSTRATEGIE SWR 2019 18

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WICHTIGKEIT SWR » Polizei

Ämter und Behörden am Wohnort

Deutsche Post

ZDF

Stiftung Warentest

SWR

Verbraucherzentrale

Bundeswehr

Deutsche Bahn

Google

Gewerkschaften

Deutsche Telekom

Greenpeace

Arte

Politische Parteien

Microsoft

Kirche

Wochenmagazin "Der Spiegel"

Wochenzeitung "Die Zeit"

Apple

Pro7

RTL

Facebook

93

89

84

79

77

67

67

66

64

62

62

59

52

50

47

47

35

32

30

wo.

in %, sehr/etwas — Basis: alle Befragten, n=1.161, BW/RP

SWR TREND 2018 — IMAGE UNI) WAll RNt1-11VIUNG DES SWR (9 NIWIENFORSCHUNG / PROGRAMMSTRATEGIE SWR 2019 19

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Stuttgart, 21. März 2019

Programmausschuss Information des SWR

Kurzprotokoll

Sitzungszeitraum: 18:05 Uhr bis 20:15

TOP 1 – Genehmigung des Protokolls vom 06. Dezember 2018

Protokoll ohne Anmerkungen verabschiedet.

TOP 2 – Bericht des Direktors und Aussprache

In seinem Bericht wirft Programmdirektor Dr. Christoph Hauser einen Rückblick auf die Ereignisse des noch jungen Jahres 2019:

- Fünf Grimme-Preise für den SWR („Kroymann“, „Kuhlenkampffs Schuhe“, „Animanimals“, „Betrug – Aufstieg und Fall eines Hochstaplers“, „Bohemian Browser Ballett“)

- Oscar-Nominierung für die Dokumentation „Of Fathers and Sons – Die Kinder des Kalifats“ - Aufwärtstrend des SWR Fernsehens - 1000. Folge und 25-jähriges Bestehen der Schwarzwald-Serie „Die Fallers“ - Gute Kritiken und hohe Akzeptanz für den Tatort „Für immer und dich“

Er sieht eine vielversprechende Aufbruchstimmung in seiner Direktion, das zeige sich an diversen Punkten, darunter:

- Zunehmende Akzeptanz der Service-Magazine „Kaffee oder Tee“ und „ARD Buffet“ - Das neue Gesundheitsmagazin „rundum gesund“, wöchentlich montags im SWR Fernsehen - Die bundesweiten Erfolge der SWR-Show „Schlager-Spaß mit Andy Borg“ - Überragendes Presseecho für „Labaule & Erben“, hohe Abrufzahlen in der ARD Mediathek - Der neue Podcast „Weltspiegel-Thema“ in der ARD Audiothek - Das neue Gesprächsformat des SWR „Talk am See“ mit Gaby Hauptmann - Umfassende Berichterstattung zur Europawahl im Ersten, im Radio und online - „24h Europe – The next generation“ am 04. Mai 2019 im SWR Fernsehen - Die neue SWR/ARTE-Serie „Eden“, deren Handlung sich um Geflüchtete in Europa dreht - Die Sondersendung „Im Namen des Volkes – Deutschland fragt zum Grundgesetz“ im Ersten

anlässlich 70 Jahre Grundgesetz (moderiert von ARD-Rechtsexperte Frank Bräutigam und Sandra Maischberger)

Es gibt Rückfragen bzgl. des Zuschauerfeedbacks und der Redaktion von „rundum gesund“ sowie der inhaltlichen Ausgestaltung von „Mainz bleibt Mainz“. Letztere Sendung wird gelobt, gleichwohl gebe es Potential. So müssten bspw. mehr Frauen auf die Bühne, merkt ein Ausschussmitglied an. Dr. Hermann Eicher erläutert, es sei Sache der Vereine, mehr hochwertige Künstlerinnen in der Saalfastnacht auftreten zu lassen.

Marianne Blumers stellt für die Medienforschung die Quoten und Abrufzahlen von „Schlager-Spaß mit Andy Borg“ und „Labaule & Erben“ vor. Die Schlager-Show erreiche linear im Fernsehen durchschnittlich rund eine halbe Million Zuschauer/innen im Sendegebiet und bundesweit über eine Million. Damit liege die Sendung deutlich über dem Sendeplatzschnitt. Zudem sei es gelungen, Stammzuschauer/innen zurückzugewinnen.

Die Serie „Labaule & Erben“ sei hingegen besonders erfolgreich in der ARD Mediathek gewesen. Dort sei sie rund eine Million Mal abgerufen worden.

TOP 3 – Online First: Das Vorhaben „Labaule & Erben“

Barbara Biermann, Hauptabteilungsleiterin Film und Doku, und Wolfgang Stuflesser, Online-Koordinator der Programmdirektion Information, präsentieren dem Ausschuss das Vorgehen und die Learnings des Vorhabens. Die Serie sei bereits am 27. Dezember 2019 – und damit zwei Wochen vor ihrer Ausstrahlung im SWR Fernsehen – in der ARD Mediathek online gestellt worden. Bis zur Ausstrahlung der ersten Folge sei die Serie in der Mediathek vorab hunderttausendfach abgerufen

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worden. Dies sei ein großer Erfolg, der dank guter, bereichsübergreifender Zusammenarbeit geglückt sei. Weiterhin habe man in der Berichterstattung, bei Trailern, bei Postings in sozialen Netzwerken und der gesamten Werbekampagne der Serie darauf geachtet, neben dem Ausstrahlungszeitpunkt stets auch auf die Verfügbarkeit in der ARD Mediathek zu verweisen. Insgesamt hätten die vorgestellten Maßnahmen den gewünschten Erfolg der Serie im Non-Linearen erzielt und gleich zu Jahresanfang für ein enormes, bundesweites Presseecho gesorgt, das auf den SWR eingezahlt habe. Gelernt habe der SWR, dass sich „online first“ lohne, da über einen neuen Weg andere Zuschauer/innen erreicht würden. Ziel müsse es sein, künftige Formate multimedial zu denken und entsprechend des Formats in den angemessenen Ausspielwegen zu platzieren.

TOP 4 – Programmbeobachtung „Labaule & Erben“

Der Ausschuss diskutiert, dass die Mediensatire/Komödie ein sehr spitzes Angebot gewesen sei, das mitunter deshalb auch bestimmte Zuschauergruppen weniger begeistert habe. Die Schauspieler seien sehr gut gewesen, die Rollen gut besetzt, allerdings der Humor durchaus speziell und daher in Teilen für einige „nicht witzig“. Die Serie habe sich zudem durch eine gute Sprachverständlichkeit ausgezeichnet. Die Satire hätte durchaus noch mehr „Biss“ vertragen.

TOP 5 – Telenovelas im Tagesprogramm des Ersten – Beispiel „Rote Rosen“

Programmdirektor Dr. Hauser erläutert, dass er die Abstimmung über die Fortsetzung der Telenovelas im bevorstehenden Rundfunkrat zum Anlass nehme, das Thema „Serien des Nachmittagsprogramms“ aufzugreifen. Hierzu sei die für „Rote Rosen“ zuständige NDR-Redakteurin Meibrit Ahrens extra angereist. Frau Ahrens berichtet dem Ausschuss von der Quotenentwicklung, Publikumsverteilung, Erzählweise und den Produktionsabläufen (230 Sendungen pro Jahr, täglich je 50 Minuten) der Serie. Die Telenovela thematisiere immer wieder gesellschaftlich relevante Themen (Diversität, Beruf, Soziales, Behinderung, Sexualität, Umwelt usw.) die sie humorig, modern und am Publikum orientiert erzähle. Dem Publikum diene „Rote Rosen“ u.a. zur Gliederung des Tages und helfe bei Problemlösungen. Es gibt Rückfragen hinsichtlich der Thematisierung von Migration und Integration sowie zum Produktionsvorlauf. Frau Ahrens erläutert, dass „Rote Rosen“ das Thema Diversität auf verschiedenste Weise aufgreife, so auch Aspekte von Integration und Migration.

TOP 6 – Programmbeobachtung „Schlager-Spaß mit Andy Borg“

Argyri Paraschaki hat die erste Folge der Show vom 22. Dezember 2018 (20:15 Uhr, SWR Fernsehen) beobachtet. Sie beschreibt den Ablauf der Sendung, die sehr früh ein „Wir“-Moment erzeuge. Zuschauer/innen fühlten sich durch Andy Borg unterhalten, die Sprache sei leicht, einfach und gut verständlich. Darüber werde Interesse an den Interpreten erzeugt. Zuschauer/innen hielten die Sendung für gesprächswertig. Die Sendung sei insgesamt gelungen. Frau Paraschaki regt an, mehr zu experimentieren und ggf. andere Musikstile wie bspw. Folklore aufzunehmen. Barbara Breidenbach, Hauptabteilungsleiterin Unterhaltung, bedankt sich für die positive Rückmeldung und die Anregung hinsichtlich Folklore. Sie sagt, dass bereits an einzelnen Stellen in dem Format experimentiert werde. Der Erfolg von Andy Borg fuße u.a. darauf, dass traditionelle Elemente der Schlagermusik aufgegriffen werden. TOP 7 – Verschiedenes Karl Geibel übernimmt die Programmbeobachtung zu „Wut auf Brüssel – Was wollen Europas Rechtspopulisten?“ (13. Mai 2019 um 20:15 Uhr, Das Erste). Dr. Engelbert Günster übernimmt die Programmbeobachtung zu „Im Namen des Volkes – Deutschland fragt zum Grundgesetz“ (23. Mai 2019 um 20:15 Uhr, Das Erste)

gez. Dr. Peter Kulitz Vorsitzender Programmausschuss Information

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1

Sitzung des Programmausschusses Kultur am 21.03.2019

Kurzbericht Ruth Weckenmann, Vorsitzende Programmausschuss Kultur

Der Programmausschuss Kultur behandelte in seiner ersten Sitzung

des Jahres 2019 unter anderem die aktuellen Entwicklungen in der

Programmdirektion Kultur, Wissen, Junge Formate, eine

Programmbeobachtung der Wissenschafts-Fernsehsendung

„odysso“, die neuesten Ergebnisse der Nutzeranalyse zur ARD

Audiothek sowie die Bildungsformate und -kooperationen des SWR.

In seinem Bericht stellte Herr Hug unter anderem das Recruiting-

Projekt „Bock auf Medien“ vor, das sich gezielt an junge

Medientalente zwischen 14 und 19 Jahren richte, die bislang nicht zur

klassischen Zielgruppe des SWR Nachwuchses gehören. Ziel sei dabei

auch, die Diversität des potentiellen, journalistischen Nachwuchses

im SWR auszubauen. Weiter stellte Herr Hug das neue Virtual-Reality-

Projekt der HA SWR.Online vor, das das Blautopf Höhlensystem für

Nutzerinnern und Nutzer mithilfe von Virtual-Reality-Brillen erlebbar

macht. Er berichtete weiter von einem großangelegten Schwerpunkt

zu „Fake News“ bei SWR3, von einem neuen, musikjournalistischen

Youtube-Format bei DASDING sowie über beendete und neu

gestartete Formate bei funk. Außerdem ging Herr Hug auf zahlreiche

Preise ein, mit denen die Bereiche der Programmdirektion Kultur,

Wissen Junge Formate in den vergangenen Monaten ausgezeichnet

worden seien (u.a. Grimme Preis für funk).

Anschließend präsentierten Frau Dr. Kreusch und Frau Süß-Slania ihre

Programmbeobachtung der Wissenschafts-Fernsehsendung

„odysso“ zu den Themen Arthrose, Augen sowie Skifahren. In ihrem

Fazit lobten sie die ausgewogene Themenauswahl, die persönliche

Moderation sowie die technisch hochwertigen und inhaltlich

verständlichen Umsetzungen. „Odysso“ sei ein Paradebeispiel für

öffentlich-rechtliches Bildungsfernsehen, das Spaß mache und viele

Fragen des Alltags beantworte. Vor dem Hintergrund, dass die

Redaktionen ausgewogen mit Frauen und Männern besetzt seien,

regte der Ausschuss an, weiter daran zu arbeiten, auch Expertinnen

verstärkt vor der Kamera zu Wort kommen zu lassen.

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2

In einer detaillierten Präsentation berichteten Herr Laufersweiler

(ARD.de) und Herr Schröter (SWR Medienforschung) von den

jüngsten Ergebnissen der Nutzeranalyse zur ARD Audiothek. Auffällig

sei, dass die noch sehr junge ARD Audiothek bereits nach kurzer Zeit

mit hervorragendem Feedback bewertet werde (Schulnote 1,7). So

lobten die Befragten unter anderem die intuitive Nutzerführung, die

enorme Themenvielfalt, die kuratierte Startseite sowie viele

technische Funktionen. Hören werde mit der neuen App als

relevante, intensive, wertige und genussvolle Erfahrung erlebt. Es sei

zudem eine positive Rückstrahlung auf den Hörfunk als Quelle zu

beobachten. Außerdem gelte die ARD Audiothek laut der Befragten

als besonders seriös und vertrauensvoll. Rund die Hälfte der

Nutzerinnen und Nutzer sei jünger als 50 Jahre, das

Durchschnittsalter liege bei 49 Jahren und somit bei einem

verhältnismäßig jungen Wert.

Abschließend informierte Herr Bundy über die

Bildungskooperationen und -formate des SWR. In seiner Präsentation

ging er ausführlich auf Formate wie SWR2 Wissen, die SWR Tele-

Akademie oder „Planet Schule“ ein. Zudem zeigte er anhand

zahlreicher Kooperationen (u.a. mit den Kultusministerien der

Länder) auf, wie sich der SWR als Partner für Bildungsthemen in der

Gesellschaft verstehe. Der Ausschuss lobte diese Arbeit und betonte,

dass es wichtig sei, auf diese Stärken des SWR in der Öffentlichkeit

hinzuweisen.

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Sitzung des Ausschusses Recht und Technik am 21.3.2019

Kurzbericht

Dr. Adolf Weiland, Vorsitzender Ausschuss Recht und Technik

In der Sitzung wurde Herr Dr. Adolf Weiland zum neuen Vorsitzenden des

Ausschusses Recht und Technik (ART) gewählt. Gleichzeitig sprach man

dem scheidenden Vorsitzenden, Herrn Winfried Manns den ausdrücklichen

Dank aus.

Darüber hinaus berichtete Herr Dr. Eicher über die Wahlgrundsätze der AGI

zur Intendantenwahl. Nach dem Bericht des Justitiars fand dazu eine intensive

Diskussion im Ausschuss statt.

Weiterhin wurde – nach einem Sachvortrag von Herrn Dr. Eicher - die Frage

diskutiert, wie Drittplattformen künftig genutzt werden. Entsprechend den

Vorschriften des 22. Rundfunkänderungs-staatsvertrags sei der nachfolgende

Beschluss des ART für die weitere Diskussion von Bedeutung.

Der ART gelangte im Rahmen seiner Vorprüfung zur Auffassung, dass die

Ermächtigung zur Nutzung von Drittplattformen im Rahmen des 22.

Rundfunkänderungsstaatsvertrag zur operativen Umsetzung keinen

Dreistufen-Testverfahrens benötigt.

Ein neuer TOP ergab sich aus aktuellem Anlass – vorhergehende Diskussion

bei der Sitzung des Landesrundfunkrats Rheinland-Pfalz am 15.3.2019 - zum

Thema Framing.

Herr Dr. Eicher berichtete zum Thema ausführlich und der ART gelangte zur

Auffassung, dass Framing eine notwendige, unabdingbare und bewusste

Entscheidung für eine bestimmte Wortwahl und Terminologie ist, die das

Selbstverständnis – in diesem Fall des öffentlich-rechtlichen Rundfunk - zum

Ausdruck bringt und damit auch eine klare eigene Position im täglichen

Meinungskampf über Fragen der Rundfunklandschaft in Deutschland

ermöglicht.

Weiterhin vermittelte Herr Eberhard einen intensiven Überblick über den

Sachstand zur ARD Strukturreform. Der ART stellte sich die Aufgabe, diesen

Prozess weiterhin eng zu begleiten.

Die weiteren Tagesordnungspunkte wurden vertagt.

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Volker Stich Vorsitzender Landesrundfunkrat Südwestrundfunk (SWR) 1

Vorlage für die öffentliche Sitzung des Rundfunkrats am 22.März 2019

TOP 5b Bericht aus dem Landesrundfunkrat Baden-Württemberg

(Im Berichtszeitraum seit der letzten Sitzung des SWR-Rundfunkrates am 7.Dezember 2018 fand

eine öffentliche Sitzung des Landesrundfunkrates Baden-Württemberg am Freitag, den

22.februar 2019 in Stuttgart statt.)

1. Bericht der Landessenderdirektorin

Stefanie Schneider verwies auf den Amoklauf von Winnenden, der sich zum zehnten

Mal jähre. Der SWR werde im März in seinen Programmen auf die Tat und ihre Folgen

eingehen. So mit einer 45-minütigen Reportage „Die Wunden des Amoklaufs – Winnen-

den 10 Jahre danach“. Die Kolleginnen und Kollegen würden das Thema mit sehr viel

Fingerspitzengefühl angehen, gerade wenn sie ins Gespräch - z.B. mit Angehörigen der

Opfer - kämen, auch gebe es mit allen Beteiligten intensive Vorgespräche, um die

Grenzen auszuloten. Auch bei der Auswahl der Bilder vom 11. März 2009 werde man

dies beachten.

Die Landessenderdirektorin verwies auf eine spannende Diskussionsrunde im Studio

Tübingen, u.a. mit Oberbürgermeister Palmer und dem Chefredakteur des Schwäbi-

schen Tagblatts, die live im Internet gestreamt wurde. Vorausgegangen waren Positio-

nierungen von Palmer bei Facebook. Anhand dieser Diskussionsrunde habe sich ein

gesellschaftliches Phänomen unserer Tage gezeigt: Zeitungsleser in Tübingen, die eine

sehr aktive Beteiligungskultur via Leserbriefe pflegten, hätten sich weit mehrheitlich auf

die Seite des OB - gegen die Zeitung - gestellt, in Facebook, wo diese Debatte nicht

minder heftig geführt worden sei, habe sich die Mehrheit ganz deutlich gegen Boris

Palmer gestellt. Ein Beispiel dafür, wie Filterblasen in der Gesellschaft auseinanderstre-

ben. Und da stehe es dem SWR gut an, wenn er versuche, solche Phänomene transpa-

rent zu machen und einen Diskurs darüber zu organisieren.

2. Regionalisierung der SWR Aktuell App

Clemens Bratzler, Hauptabteilungsleiter Multimediale Aktualität, informierte darüber,

dass derzeit die Nachrichten für die SWR Aktuell App weiterentwickelt werden und

dass dann ab Mai / Juni 2019 mehr regionale Meldungen abgerufen werden könnten.

Insgesamt nehme die Nutzung der SWR Aktuell App ständig zu und mit derzeit rund

1,3 Millionen Besuchern im Dezember 2018 liege man damit an der Spitze im SWR.

Außerdem habe die Nutzerbefragung ergeben, dass die App von 86 Prozent der Nut-

zerinnen und Nutzer täglich bzw. mehrfach täglich genutzt werde, wobei die Informati-

onskompetenz mit sehr gut und gut bewertet werde. Bei der offenen Nennung hätten

die Befragten ihren Wunsch nach mehr Regionalität sehr klar zum Ausdruck gebracht

und diesem Wunsch werde man bei der Neugestaltung nachkommen.

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Volker Stich Vorsitzender Landesrundfunkrat Südwestrundfunk (SWR) 2

Derzeit befinde man sich in der internen Abstimmungsphase mit den Standorten hin-

sichtlich der technischen Umsetzung und des Designs. Eine Testversion sei für April /

Mai geplant und der Release (Freigabe/Markteinführung) erfolge im Mai. Ob es vor

den Wahlen noch klappe, sei derzeit noch unklar.

3. „SWR4 Unsere Helden“

Die diesjährige Hauptaktion im Programm von SWR4, „SWR4 Unsere Helden“, werde

nach Aussage von Carola Oldenkott, der Hauptabteilungsleiterin Radio Baden-

Württemberg, erfolgreiche Dorfgemeinschaften in den Mittelpunkt stellen und zeigen,

wie diese Gemeinschaften zusammenhalten. In einem professionellen Rahmen werde

dabei eine mediale Geschichte in allen medialen Ausspielwegen erzählt. In diesem

Jahr habe man dafür die Gemeinde Kieselbronn (Enzkreis), nördlich von Pforzheim,

ausgewählt.

Der Leiter von SWR4-Marketing, Manuel Dörflinger führt aus, dass SWR4 die Men-

schen vor Ort würdigen und in Portraits vorstellen wolle. Auch werde ein Stargast mit

örtlichen Protagonisten „etwas“ auf die Beine stellen, man werde die stillen Helden

(Ehrenamtliche) hervorheben und in der Show überraschen.

4. Dialekt, Mundart im SWR

Carola Oldenkott führte dazu aus, dass das Radio der Alltagsbegleiter für die drei Millio-

nen Hörerinnen und Hörer von SWR1 und SWR4 sei und logischerweise spiele dabei

Dialekt eine wesentliche Rolle. Grundsätzlich könne man sagen, so Rüdiger Mertz,

Hauptabteilungsleiter Land und Leute / Fernsehen Baden-Württemberg, dass Dialekt

bzw. Mundart vorwiegend positiv empfunden werden, denn damit schaffe man Verbun-

denheit. Wobei berücksichtigt werden müsse, dass man an Grenzen komme, wenn der

Dialekt nicht mehr verstanden werde, denn schließlich sei die Verstehbarkeit ein hohes

Gut. Bei Sendungen, die für ganz Baden-Württemberg produziert werden, müsse man

dies entsprechend berücksichtigen.

V. Stich

18.03.19

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Susanne Wingertszahn

Vorsitzende des Landesrundfunkrats Rheinland-Pfalz

Öffentliche Sitzung des Rundfunkrats am Freitag, 22. März 2019 in Stuttgart

Top 5 Bericht aus den Landesrundfunkräten

a) Rheinland-Pfalz

Der Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz tagte am 15. März 2019 in Mainz und beschäftigte

sich schwerpunktmäßig mit folgenden Themen:

Bericht der Landessenderdirektorin

Die Landessenderdirektorin ging in ihrem Bericht ausführlich auf die „Framing“-Debatte

der vergangenen Wochen ein, in die der SWR zwangsläufig mit einbezogen worden sei.

Sie stellte dabei nochmals klar, dass das vielzitierte ARD-Papier lediglich als

Diskussionsgrundlage für Workshops in den Kommunikationsbereichen der ARD gedacht

gewesen sei und keinesfalls als Handreichung für Programmkollegen der ARD. Ihrer

Ansicht nach sei es als Unternehmen legitim und auch üblich, sich Gedanken zu machen,

wie man sein eigenes Produkt erklären und wenn nötig verteidigen könne. Aus diesen

Gedanken dürfe aber natürlich kein „Wortersetzungsprogramm“ werden, das den

Eindruck suggeriere, die Mitarbeiter sollten hier eine Handlungsanweisung für den

Sprachgebrauch erhalten. Vieles, was man in diesen Tagen an Kritik lese, gehe an der

Sache vorbei oder sei aus dem Zusammenhang gerissen. Das Signal, dass von dieser

Debatte ausgehe, sei fatal für den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Sie zeige aber eben

auch, wie umsichtig die ARD in der Öffentlichkeit agieren müsse, um nicht ihre eigentlich

hohe Akzeptanz auf Spiel zu setzen.

Die Mitglieder des Landesrundfunkrats bewerteten die „Framing“-Debatte kontrovers.

Framing sei sicher ein legitimes Mittel für eine Kommunikations- und

Informationsstrategie. Allerdings bestehe die Gefahr der Kontaminierung journalistischer

Arbeit. Man müsse daher aufpassen, dass das Produkt nicht beschädigt werde.Das

Thema wurde vom Landesrundfunkrat als so wichtig erachtet, dass es in den

Ausschusssitzungen des Rundfunkrats vertieft behandelt werden soll – auch um

vorhandene Missverständnisse klären zu können.

Zur aktuellen Mediennutzung sagte Frau Dr. Schelberg, das Vorabendprogramm

verzeichne mit durchschnittlich 16,8 Prozent wochentags von 18 bis 20 Uhr im Februar

Rekordwerte. Mit 15,1 Prozent für das zurückliegende Jahr belege der SWR Rheinland-

Pfalz unter allen Dritten Programmen Platz drei. Auch die Fastnachtssendungen hätten

wieder eine großartige Akzeptanz gehabt: mehr als 30 Prozent Marktanteil bei den

„Mainzer Bohnebeitel“ im SWR Fernsehen und wieder fast sechs Millionen

Zuschauerinnen und Zuschauer im Ersten bei „Mainz bleibt Mainz“.

Außerdem hob die Landessenderdirektorin den Erfolg der „Herzenssache“ hervor, die

im vergangenen Jahr mit mehr als 2,7 Millionen Euro beinahe wieder einen

Spendenrekord erzielt habe und seit ihrer Gründung im Jahr 2000 rund 38 Millionen Euro

gesammelt habe und damit rund 900 regionale Projekte unterstütze.

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Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: Der Programmauftrag in der LSD RP

- Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung und Kultur

Die Landessenderdirektorin erläuterte dem Gremium einleitend, dass die Bereiche

Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung und Kultur die im SWR-Staatsvertrag

verankerten Grundpfeiler des Programmauftrags seien. Eine genauere Definition der

einzelnen Bereiche gebe es jedoch nicht, die Ausgestaltung der Angebote liege in der

Verantwortung des SWR. Daher wolle man nun anhand einzelner Beispiele zeigen, wie

der SWR Rheinland-Pfalz seinen Programmauftrag erfülle. Herr Welling, Herr Dr. Kapp

und Herr Sommer gaben dem Landesrundfunkrat in einer umfangreichen Präsentation

einen Überblick darüber, wie der Landessender die Bereiche Information, Bildung,

Beratung, Kultur und Unterhaltung im Fernseh-Landesprogramm, in den Hörfunkwellen

SWR 1 RP und SWR 4 RP sowie in seinen Online-Angeboten ausgestaltet. Dabei wurde

immer wieder deutlich gemacht, dass die Regionalität das Alleinstellungsmerkmal ist. Das

Gremium wertete die Präsentation als guten und hilfreichen Gesamtüberblick, da man sich

in der individuellen Mediennutzung meist auf nur eine Welle und einige wenige Formate

konzentriere.

Neubauprojekt Mainz

Die Projektleiterin Frau Schöffel informierte den Landesrundfunkrat über den aktuellen

Stand zum SWR-Neubauprojekt am Standort Mainz. Im Kern geht es dabei um die

zweigeschossige Überbauung des Parkhauses, um die Grundsanierung und den Neubau

eines Bauteils sowie um den Rückbau eines anderen Bauteils. Dies alles sei in einer

Machbarkeitsstudie geprüft und vom Verwaltungsrat genehmigt worden. Die Kosten lägen

bei insgesamt rund 37 Millionen Euro, als Bauzeit für die Überbauung des Parkdecks seien

eineinhalb Jahre veranschlagt.

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Karl Geibel

Bericht aus dem ARD-Programmbeirat (11./12. Dezember 2018 in Erfurt - 23./24. Januar 2019 in Hamburg)

Zuerst die positive Nachricht - die repräsentative Zuschauerbefragung „ARD-Trend 2018 –

Die Fernsehsender im Qualitätsurteil des Publikums“ zum Ende des Jahres 2018, und deren

Fragen eben auch zum Kriterienkatalog des ARD-Programmbeirates gehören. Das Erste,

erkennt das neutrale Demoskopie-Institut aus den Antworten, ist derjenige Sender, der die

größte Wertschätzung des Publikums genieße. Das Erste werde in allen Kategorien, die die

Informations- und Vermittlungsleistung (Glaubwürdigkeit, Sachkompetenz, gesellschaftliche

Relevanz usw.) abfragten, als der beste Sender eingestuft, gegenüber dem ZDF immer noch

deutlich. Das gelte insbesondere für die Informationssendungen.

Dem Ersten wird bescheinigt, die besten Nachrichten zu haben, die besten politischen

Magazine und Diskussionssendungen. Dies gelte aber gleichermaßen für deutsche Serien,

deutsche Fernsehfilme, Quiz- und Rate-Shows. Von 30 Programmkategorien, die in dieser

Untersuchung abgefragt wurden, liegt Das Erste in 15 Kategorien vorne. Mit 23 Prozent der

Nennungen wird Das Erste als der Sender mit dem qualitativ besten Programm eingestuft,

deutlich vor dem ZDF und weit vor den Kommerziellen. Sehr hoch eingeschätzt wird auch

die Kompetenz und Glaubwürdigkeit der Programmmacher und Journalisten. Der

Programmbeirat meint erneut, dass diese Erkenntnisse aus der Publikumsforschung viel zu

wenig in der öffentlichen Diskussion in den ARD-Gremien und in der vor allem kritischen

Öffentlichkeit eingebracht werden.

(Zur Erinnerung: Die übliche Begleitforschung der Wahlberichterstattung im Jahr 2017 durch

die ARD/ZDF Medienkommission ergab ein positives Urteil, unbeschadet der hier oder dort

kritischen Beobachtungen einzelner Formate durch den ARD-Progammbeirat: 73 bzw. 72

Prozent der Befragten bescheinigten dem Ersten und dem Zweiten Ausgewogenheit in der

Wahlkampfberichterstattung. 74 Prozent (ZDF: 71 Prozent) beurteilten die Berichterstattung

als gut oder sehr gut. Das Erste kommt auch bei den Fragen zur qualitativen Wahrnehmung

auf den Ersten Platz. Nach wie vor ist das Fernsehen wichtigste Nachrichtenquelle: 61

Prozent gaben an, sich im Fernsehen informiert zu haben, 40 Prozent im Fernsehen, 30

Prozent im Internet, 19 Prozent im Hörfunk, je acht Prozent in Zeitschriften und im Internet.)

Mit den ausführlichen Beobachtungen und Bewertungen der einzelnen Formate

unterschiedlicher Genres untersucht der Programmbeirat durch die mittelfristige Zuordnung

zu den einzelnen Sendeplätzen auch die Programmstruktur. So zum Beispiel seit Monaten

den Sendeplatz Montagabend, wissend um die komplementäre Sendeplatzstruktur im ZDF:

Der Programmbeirat rät, und hat dies auch mit dem ARD- Programmdirektor und in der

Konferenz mit den Fernseh- und Programmdirektoren der Sender (FPK) erörtert, im Sinne

einer Profilbildung den „Montag 20.15 Uhr-Platz“ auf Dokumentationen zu beschränken, auf

Naturdokumentationen (Gutes Beispiel: Die größten Flüsse der Erde 1) und bei guten

Angeboten zu relevanten, aktuellen politischen, gesellschaftlichen Themen und Ereignissen

(zum Beispiel im Vorfeld der Europa-Wahl) auch politische Dokumentationen. Diese Themen

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könnten dann – wie zeitweise schon geschehen - auch für die nachfolgende politische

Gesprächsrunde („Hart aber Fair“) „nachwirken“ im Meinungsspektrum. Gerade in Zeiten der

zunehmenden Verunsicherungen und gesellschaftlichen Spaltung sei es Aufgabe des

Ersten, Aufklärung zu betreiben - unabhängig von der Quote in der Primetime (zum Beispiel

die Doku-Mehrteiler „Was Deutschland bewegt“).

Von erneuten Versuchen mit Ratgeber-Formaten am Montag rät der Programmbeirat ab. Die

Check-Formate am Montagabend hätten alle nicht funktioniert, zumeist auch inhaltlich nicht

überzeugt. Ratgeber-Formate könnten durchaus sinnvoll sein - aber man sollte einen

anderen Sendeplatz finden. Zunehmend finden Check-Formate auch einen Platz in den

Dritten Programmen. Über die Bewertung der verschiedenen Dokumentationen am späten

Montagabend habe ich in den vergangenen Monaten wiederholt berichtet.

Über eine weitere Längsschnitt- und Querschnittbeobachtung in der zweiten Jahreshälfte

2018 will ich noch berichten: KIKA und Kinderprogramm im Ersten, die alle Beachtung

verdienen. Das Kinderprogramm im Ersten am Samstag und Sonntagvormittag besteht im

Wesentlichen aus Wissenssendungen, Realserien und den Klassikern „Die Sendung mit der

Maus“ und „Tigerentenclub“ - hier besondere aktuelle Beiträge bei der Fußball-WM 2018 und

bei der Themenwoche „Gerechtigkeit“ - sowie am späteren Sonntagvormittag

Märchenfilmen. Zielgruppen sind Kinder ab sechs Jahren bzw. ab zehn Jahren. Bewusst

werden in KIKA, in ARD und ZDF zu diesem Zeitpunkt unterschiedliche Zielgruppen mit

unterschiedlichen Programmen angesprochen. Die Sendungen im Kinderprogramm im

Ersten hält der Programmbeirat größtenteils für qualitativ hochwertig und pädagogisch

erstklassig. Sie vermitteln altersgerecht, anschaulich und unterhaltsam Wissen und Werte.

Zu wenigen, einzelnen Formaten gab es kritische Anmerkungen (z.B. „Durch die Wildnis“

oder drei Folgen hintereinander einer Realserie „Tiere bis unters Dach“).

Anerkennungswert die große Zahl von Beiträgen zur Themenwoche Gerechtigkeit, auch

wenn die Inhalte teilweise ein wenig redundant und die Trennung zwischen Recht und

Gerechtigkeit nicht immer gelungen war. Der Programmbeirat regt an, ob der Samstags- und

Sonntagsblock nicht aufgebrochen werden könne und dafür werktags eine halbe oder eine

Stunde Kinderprogramm eingeplant werden kann.

Das Programm des KIKA stieß auf ähnliche positive Resonanz beim Programmbeirat wie

das Kinderprogramm im Ersten. Zumindest was den Großteil der Zulieferungen von ARD

und ZDF sowie die KIKA- Eigenproduktionen anbelangt. Sie vermitteln in altersgerechter,

ansprechender Art Wissen und Werte und erfüllen im Wesentlichen alle öffentlich-rechtlichen

Qualitätskriterien für Kindersendungen. Inhalte und Machart der mit ausländischen Anbietern

koproduzierten bzw. im Ausland angekauften Serien – zumeist Animationen – fallen dagegen

gegenüber diesen Produktionen deutlich ab. Sie wirkten häufig billig gemacht. Besonders

negativ fielen Action-Animationsserien auf (wie „Cosmic Quantum Ray“ oder „Jibber

Jabber“).

Der Programmbeirat unterstützt nachdrücklich das Bestreben von Dr. Astrid Plenk,

Programmgeschäftsführerin KIKA, noch mehr Qualitäts-Formate zu produzieren. KIKA ist,

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auch bei einzelnen kritischen Punkten, als pädagogisch wertvolles und werbefreies

Kinderprogramm nach Ansicht des Programmbeirates ein unverzichtbares öffentlich-

rechtliches Angebot, auch im Sinne frühzeitiger Bindung junger Menschen an den öffentlich-

rechtlichen Rundfunk. Die Akzeptanz des KIKA könne nach Ansicht des Programmbeirates

durch eine umfassendere Werbestrategie verbessert werden - bei anhaltend wachsendem

kommerziellem Angebot zwingend. KIKA verdient jede Unterstützung durch die ARD,

hochwertige Kinderprogramme dürfen keinesfalls Sparbemühungen zum Opfer fallen. Dr.

Christoph Hauser, SWR Programmdirektor Information, bestätigte in der Diskussion in der

gemeinsamen Sitzung mit der FPK: „Die Kinderredaktionen und KIKA leisten hier

Herausragendes – Angebote für Kinder sind ein zentrales Thema. Kinderprogramm ist ein

Teil der öffentlich-rechtlichen Legitimation“.

(Bericht für die Sitzung des SWR - Rundfunkrats am 22.3.2019)

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Bericht zur Sitzung des ARTE-Programmbeirats am 12./13.3.2019 in Straßburg

Gespräch mit Präsident Boudgoust und Programmdirektor Mütter

Im Mittelpunkt standen politische, organisatorische und finanzielle Fragen. Der ursprüngliche

Plan von Präsident Macron zur Bildung einer nationalen Mediengesellschaft, die alle öffentlich-

rechtlichen medialen Aktivitäten in Frankreich unter einem Dach bündeln soll, wird von der neuen

Medienministerin mit Nachdruck verfolgt. Sollte ARTE France dort eingegliedert werden, könnte

sich das Einflussgefüge auf ARTE erheblich verändern und die Unabhängigkeit von ARTE

darunter leiden.

Da es sich hierbei um nationale politische Entscheidungen Frankreichs handelt, gibt es praktisch

keine Einflussmöglichkeiten von Seiten des Senders oder des deutschen Partners bei ARTE. Die

Auswirkungen könnten sich sowohl programmlich als auch finanziell niederschlagen. Konkrete

Pläne sind bisher aber nicht bekannt.

Auch in Deutschland sind die Auswirkungen einer eventuellen Neuordnung der

Beitragsfestsetzung nicht abzusehen, bevor eine Einigung auf der Ebene der Ministerpräsidenten

gefunden wird. ARTE Deutschland sollte auf jeden Fall im Konvoi der Mutterhäuser (ZDF und alle

ARD-Anstalten) mit einem eigenständigen Anmelderecht bei der KEF bleiben. Eine Indexierung,

wie sie in der nationalen Debatte in Deutschland immer stärker vertreten wird, wäre für ARTE

kein Untergangsszenarium.

Weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die Debatte um eine europäische Plattform-Strategie.

„Ein Gespenst geht um in Europa“, war der Kommentar des Präsidenten zu den völlig

verschiedenen Initiativen. Ohne eine gründliche Koordinierung der Ansätze, die bisher erkennbar

sind, ist kein Fortschritt erreichbar. ARTE hat mit seinen hoch entwickelten Netzaktivitäten und

Plattformen einen substantiellen Beitrag dazu zu leisten. Präsident Boudgoust hat deshalb eine

Einladung an deutsche und französische Entscheidungsträger zu einem Gedankenaustausch

eingeladen, in dessen Mittelpunkt Plattform-Themen stehen. Der Aufbau einer Konkurrenz zu

den Internetgiganten wird dabei für illusorisch erachtet.

Die nach der Neuorganisation von ARTE Deutschland eingerichtete Abteilung „Programm und

Kommunikation“ wird künftig von Frau Hocker geleitet.

Es wird ein neues Kommunikationskonzept mit der Agentur faktor 3 erarbeitet, das die

emotionale Bindung der Nutzerinnen und Nutzer von ARTE stärken soll. Das Budget dafür

beträgt 2 Mio Euro jährlich.

Interessante Daten aus der Zuschaueranalyse:

Das Durchschnittsalter im linearen Programm beträgt 60 Jahre, im non-linearen Angebot 50

Jahre.

ARTE-Zuschauer sehen am selektivsten fern, 129 Minuten täglich insgesamt auf allen Sendern.

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Bericht der Geschäftsführung

Die Geschäftsführung beschäftigt sich ebenfalls intensiv mit der Debatte um eine europäische

Kultur-Plattform. Eine gemeinsame öffentlich-rechtliche Strategie sei dringend nötig, ARTE

müsse sich aufgrund seiner Erfahrungen als gestaltende Kraft einbringen.

Der Neubau in Baden-Baden sei grundsätzlich konzipiert, man rechne mit einer

Baugenehmigung im Herbst 2019.

Das Zuschauerinteresse am Nachmittag sei rückläufig, die Programmstruktur in dieser Tageszeit

müsse kritisch analysiert werden.

Vorausschauend auf Programm-Höhepunkte im Jahr 2019 wurde die Europa-Wahl als Anlass für

sehr intensive Berichterstattung hervorgehoben. Am 4./5. Mai werde das Projekt „24 Stunden

Europa“ ausgestrahlt, das den Alltag insbesondere junger Menschen in den europäischen

Ländern zum Gegenstand hat. Es wird 4 Themenabende Europa geben, die Reportage-Reihe

Re: wird seine Beiträge mit Focus Europa-Wahl gestalten.

Die Sonderprogrammierung im Sommer steht unter dem Motto „summer of freedom“.

12 Musikfestivals aller Sparten aus ganz Europa werden in arte concert im Netz gestreamt und

ausschnittsweise auch linear gesendet.

Programmbeobachtung

Im Rahmen der Programmbeobachtung standen zwei Serien („Mensch und Mond“ sowie „The Art

of Museums“) und zwei Dokumentarfilme („Operation Mondlandung: die NASA und die Ex-Nazis“

sowie „Die gespaltene Seele Amerikas: die kulturelle Zeitenwende in den USA“).

Wegen des erheblichen Diskussionsbedarfs bei grundlegenden Themen blieb nicht viel Zeit für

die ausführliche Debatte zu allen Filmen, die auf der Agenda standen. Einen intensiven

Meinungsaustausch gab es zu der Serie „The Art of Museums“, die 6 große Museen in Europa

mit einem gewagten Konzept vorstellte. Die Kontroversen um die Serie „dienen der Kunst“, so die

Programmverantwortlichen, die eine Fortsetzung der Reihe erwägen. Spannend die sehr

unterschiedliche Resonanz: in Frankreich betrug die Quote durchgängig 2,2% in Deutschland

zwischen 0,2 und 0,4%. Was lernen wir daraus? – Mal sehen.

Bericht von Prof. Dr. Wolfgang Jäger als Vertreter von ARTE GEIE

Auch dort spielte das Thema „europäische Kultur-Plattform“ eine große Rolle, ebenso die

angekündigte Budget-Reduzierung auf französischer Seite. Das ist schon deshalb ungewöhnlich,

weil sich dieser Programmbeirat sehr viel stärker auf Programmkritik konzentriert.