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KBZ 06/2020 1 3. Jahrgang • Nr. 06/12 46'000 Exemplare 25. Juni 2020 Rhyschwimme: Rhyschwimme: s näggscht Joor wider … s näggscht Joor wider … EGELER LUTZ AG MAUERT AN DER MAUERSTRASSE, RENOVIERT IN DER RHEINGASSE, GIPST AM GIESSLI- WEG & SANIERT IM SURINAM Ihre Bank, Ihre Werte Wir feiern, Sie gewinnen! Scannen Sie den QR-Code und nehmen Sie am Wettbewerb teil. * Viel Glück! * Teilnahmeschluss: 18.09.2020. Neue Freiluftausstellung über dem Rütli www.geschichtsreise-seelisberg.ch Gemeinsam die Kraft der Sonne nutzen. iwb.ch/sonnenbox-crowd Aus eigener Energie. Auch ohne eigenes Dach möglich D Frau vom Griller dänggt im Schtille, mit Eiche Flaisch ka jede grille. Z Basel uff em Märtplatz. Und unter www.eiche-metzgerei.ch osw Titelfoto: Andreas Zimmermann

RRhyschwimme: hyschwimme: ss näggscht Joor wider ...Risiko, Kunst entweder auf dem Seeweg oder via Lufttransport auf eine lange Reise zu schicken und dann vielleicht doch noch eine

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3. Jahrgang • Nr. 06/1246'000 Exemplare 25. Juni 2020

Rhyschwimme: Rhyschwimme: s näggscht Joor wider …s näggscht Joor wider …

EGELER LUTZ AG MAUERT AN DER MAUERSTRASSE, RENOVIERT IN DER RHEINGASSE, GIPST AM GIESSLI-WEG & SANIERT IM SURINAM

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Aus dem Inhalt

Quo vadis MCH Group Messe Schweiz?

Ausgerechnet diebei den Prunk stü -cke im Porte-feuille unserer Messe, Baselworldund Art, beide Veranstaltungen

von Weltruf, sind für dieses Jahr tot. Die Messe braucht Geld, einen Investor und viel Glück, damit die schlimmstmögliche Wendung ver-mieden werden kann. Seite 2

Die Art fi ndet statt – nur bei uns!Ein bisschen Art-Luft soll es in un-serer Zeitung trotz Absage geben. Auf der Basis von im letzten Jahr prä-sentierten Bildern

und Skulpturen haben wir unsere kleine, eigene Art zusammenge-stellt. Seiten 6–9

Gibt es eine Herbstmesse 2020? Unlängst wurde die Olma in St. Gal-len abgesagt, ein Vorgang, der auch ein sehr dunkler Schatten auf die Herbstmesse in

Basel wirft. Wird Basel auch eine «Mäss»-Absage hinnehmen müssen, oder gibt es Hoff nung? Seiten 16/17

Kleinbasler Badefreuden in vergangenen Zeiten

Wussten Sie, dass der «Riechedych»lange Zeit die ein-zige Bademög-lichkeit war? Wir erzählen die Ge-schichte der Bade-

freuden und haben auch das Eglisee, das Naturbad in Riehen und «s Bet-tiger-Beedli» besucht und abgeklärt, wie man dort coronakorrekt ins Wasser steigt. Seiten 22/23

Verlag und Inseratenannahme: Kleinbas-ler Zeitung, Greifengasse 12, 4058 Basel, Tel. +41 61 681 00 12, www.kleinbasler-zeitung.ch. Erscheint monatlich. Verlag und Redaktion: [email protected]. Herausgeber: Roland Vögtli, [email protected]. Redaktion: ArminFaes (Leitung), Werner Blatter, Lukas Mül-ler, Daniel Schaufelberger, Markus Vogt, Karin Rey. Verkauf: Tel. +41 61 681 00 12 oder Armin Faes, Tel. + 41 79 341 22 55, Helene Renggli, Tel. +41 79 441 78 28, Werner Schneeberger, Tel. +41 79 645 20 93. Administration/Buchhaltung: Simone Antonelli, [email protected]. Telefon +41 76 56 4 86 51. Aufl age: 46‘000 Expl. Verteilung im 4058 und 4057, inkl. Klein-hüningen, Riehen und Bettingen durch DMC Direct Mail Company, Telefon 337 87 75. Layout: www.eyeland-grafi x.de. Druck: Merkur Zeitungsdruck AG, 4900 Langen-thal, www.zeitungsdruckag.ch. Abonne-mentspreis: Fr. 38.–, exkl. 2.5% MwSt.

Impressum

Am Wettsteinmarkt herrscht wieder reges Treiben

«C-A-F-F-E-E» – beim Einkauf unter den Bäumen des Wettsteinplatzes bleibt immer auch Zeit für einen bekömmlichen Kaff ee.

Frische regionale Produkte zu konkurrenzfähigen Preisen – der Wettsteinmarkt hat innert kurzer Zeit die Herzen des Publikums im Sturm erobert. (Fotos: Lukas Müller)

Von Lukas Müller

Gemüse, Früchte, Beeren, Brot, Fleisch, Käse, Teigwa-ren, Konfi türe, Kuchen, Olivenöl – all diese Produkte und noch viele andere mehr werden am jungen, aufstre-benden Feierabendmarkt in der Nähe des Restau rants «Resslirytti» angeboten. Der Verein Wettsteinmarkt unter dem Co-Präsidium von Adrienne Hungerbüh-ler-Mattmüller und Martin Lüchinger sowie dem zehn-köpfi gen Vorstand wurde 2019 gegründet, mit dem Ziel, einen heimeligen Quartiermarkt mit Frischprodukten aus der Region Basel, Elsass und Südbaden auf die Bei-ne zu stellen. Die Idee fand rasch Anklang. Hunderte von Personen frequentierten den jeweils am Mitt-wochnachmittag stattfi ndenden Markt, ehe aufgrund der Corona-Pandemie ein mehrwöchiger Zwischen-stopp eingelegt werden musste. «In der Krisen-Zeit wurde uns ein Stand mit Gemüse und Obst bewilligt. Seit dem 13. Mai ist unser Markt wieder in Vollbeset-zung off en, und das Publikum strömt in hellen Scha-ren», freut sich Lüchinger gegenüber der Kleinbasler Zeitung. In diesem Jahr umfasst der Wettsteinmarkt zehn Stände sowie ein originelles, nostalgisches Café-mobil. Ein Ausbau wird vorerst noch nicht ins Auge gefasst. Allenfalls gibt es punktuelle Ergänzungen mit speziellen Produkten, zum Beispiel Blumen. Die Markt-fahrenden entrichten dem Verein Wettsteinmarkt pro Stand eine Gebühr von sechs Franken pro Laufmeter. Mit diesem Geld und den Mitgliederbeiträgen werden die Allmendgebühr zugunsten des Kantons Basel-Stadt und diverse Werbemassnahmen (Internetauftritt, In-serate, Flyer, Events) fi nanziert. Der Wettsteinmarkt versteht sich als Markt mit Treff punkt-Charakter. Hier kann man einkaufen und anschliessend mit Gleich-gesinnten über Gott und die Welt sprechen. Wer beim Verein Mitglied werden will, kann dies jederzeit tun und erhält in der Folge regelmässig den Newsletter. Im Mo-ment ist der Verein 140 Mitglieder stark.

www.wettsteinmarkt.ch

Zwei Meter beträgt nach wie vor der Sicherheits-abstand beim Einkaufen – auf dem Wettstein-markt wird das vorbildlich befolgt.

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Das Unternehmen MCH Group befi ndet sich im Umbruch

Auch die Art Basel abgesagt – die Zukunft ist ungewissWegen der Corona-Pandemie konnte die Kunstmesse Art Basel an ihrem gewohnten Juni-Termin nicht stattfi nden – sie wurde zunächst in den September verschoben und dann am 6. Juni defi nitiv abge-sagt. Die nächste Art geht gemäss noch geltendem Plan vom 3. bis 6. Dezember in Miami Beach über die Bühne – so hofft man es we-nigstens bei der Messeveranstalterin MCH Group (Messe Schweiz).

Von Markus Vogt

Lange Zeit gaben sich die Verant-wortlichen der MCH Group zuver-sichtlich, den Termin der Art Basel im September wahrnehmen zu können, doch die anhaltende Pan-demie liess dies nicht zu. Schwe-ren Herzens verkündete man die Absage. Die Pille schmeckt um so bitterer, als schon die Baselworld gestrichen werden musste. Wer hätte je gedacht, dass ausgerechnet die beiden Prunkstücke im Porte-feuille unserer Messe, beide Ver-anstaltungen von Weltformat, ein solches Schicksal erleiden würden?

Die Absage der Art erfolgte ganz klar wegen der Rahmenbedingun-gen auf Grund der Corona-Pan-demie, erklärt Messe-Sprecher Christian Jecker gegenüber der Kleinbasler Zeitung. Eine wichti-ge Rolle spielten die stark einge-schränkten Reisemöglichkeiten: Die Sammler und Aussteller kom-men aus der ganzen Welt, können aber nicht anreisen. Selbst wenn sie könnten, hätten sie wohl weder Lust noch den Mut, angesichts der weltweiten unsicheren Situation in ein Flugzeug nach Basel zu steigen. Das wissen die Basler Messe-Ver-anstalter aus vielen Gesprächen mit Galeristen und Kunsthänd-lern. Kommt dazu, dass bei einer Messe wie der Art eine relativ lange Vorlauf- und Planungszeit benötigt wird: Zwei bis drei Monate brau-chen die Aussteller und Galeris-

ten, um ihre Werke auszuwählen und versandfertig zu machen. Das Risiko, Kunst entweder auf dem Seeweg oder via Lufttransport auf eine lange Reise zu schicken und dann vielleicht doch noch eine Ab-sage zu erhalten, schien einfach zu gross.

Ein Entscheid der Vernunft«Unsere Absage ist ein Entscheid der Vernunft. Wir können nicht etwas durchstieren, von dem dann niemand etwas hat», sagte Chris-tian Jecker. Die Olma, die erst im Oktober hätte stattfi nden sollen und in Bezug auf die Internatio-

nalität und die Ausstellungsgüter nicht mit der Art Basel vergleich-bar ist, wurde einen Tag vor der Art Basel abgesagt. Das zeige, dass man mit dem defi nitiven Entscheid der Art Basel so lange zugewartet hat, wie es möglich und verant-wortbar war.

Die Art Basel gilt seit langem als die wichtigste Kunstmesse der Welt, ist aber nicht mehr allein im Markt: Mittlerweile gebe es rund 150 Kunstmessen rund um den Globus, meinte Jecker. Doch in den letzten Monaten haben keine dieser Veranstaltungen stattgefunden. Der internationale Kunstmarkt auf Top-Niveau ist seit Monaten prak-tisch stillgelegt und wartet sehn-süchtig auf eine Wiederbelebung. Deshalb glaubt Jecker nicht, dass

die Absage der Art der Messe an sich geschadet hat.

Jetzt arbeiten die Messemacher an der Art Basel Miami im Dezem-ber. «Wir hoff en, dass die Rahmen-bedingungen eine Durchführung möglich machen», sagt Jecker. Was Miami betriff t, sei die Ausgangs-lage etwas anders als in Basel, weil der amerikanische Kunstmarkt so gross sei, dass man ohne weiteres eine inneramerikanische Veran-staltung auf die Beine stellen kann. Das geht in Basel nicht, das euro-päische Einzugsgebiet dafür ist viel kleiner.

Auch in der Kunstwelt spielt sich mittlerweile vieles via Inter-net ab. So gibt es an einer Art zum Beispiel einen «Online Viewing Room» oder eine «Art Conversa-tion Programme» und weiteres. Solche Neuerungen kamen nun, da die physischen Veranstaltungen fehlen, schneller ins Programm, als wenn es keine Pandemie ge-

geben hätte. Doch solche Initia-tiven sollen Ergänzungen zu den physischen Events bleiben. «Die digitalen Ergänzungen helfen der Art-Community, während des gan-zen Jahres in Verbindung zu blei-ben, über die zeitlich und örtlich begrenzten physischen Highlights in Basel, Hongkong und Miami hinaus», erklärt Jecker. Die phy-sischen Events werden im Vorder-grund bleiben, versichert er.

Messe arbeitet an ihrer ZukunftEin Blick in die Zukunft gleicht ei-nem Besuch bei der Wahrsagerin. Bei der Baselworld wissen die Bas-ler Messeverantwortlichen noch nicht, wie es weiter geht. Klar sei einzig, dass es diese Messe nach

dem Abgang der wichtigsten Uh-renfi rmen nach Genf nicht mehr in der gleichen Form geben werde. Derzeit wird evaluiert, ob es Poten-zial für etwas Neues gibt, das auch rentabel sein könnte und vor allem von der Branche auch gewünscht werde. «Immerhin haben uns auch ein paar hundert Aussteller die Stange gehalten. Wir müssen her-ausfi ltern, was diese brauchen und wollen», sagt Jecker. Daneben lebe die Art weiter, aber auch nationale Messen wie die Swissbau und die Igeho sowie einige Fachmessen. Jecker verweist auch auf den gan-zen Kongressbereich, der gut laufe. Das Kongresszentrum hat 2019 sein bestes Jahr überhaupt erlebt. Nun gelte es, weitere Themen und Formate zu entwickeln und zu pfl egen, sei es im digitalen Bereich oder physisch.

Als es die ART Basel noch gab … (Foto: zVg)

Messesprecher Christian Jecker. (Foto: zVg)

Architektonisches Symbol der MCH und vielleicht auch Symbol für das Loch in der Kasse … (Foto: Markus Vogt) Fortsetzung auf Seite 6

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Organisatorisch sei die Messe Schweiz gut aufgestellt, betont Jecker. «Die Organisation ist stärker auf die verschiedenen Ge-schäftsfelder und die Anforderun-gen der entsprechenden Märkte ausgerichtet worden», fi ndet er. Die MCH Group legt unter dem erneuerten Management viel grös-seres Gewicht auf Entwicklung, Innovation, Digitalisierung – die aufgrund der Pandemie noch mehr Bedeutung erhalten haben.

Vollständig in KurzarbeitGleichwohl gibt es Sorgen. In den letzten Monaten setzte die Messe stark auf Kurzarbeit, namentlich in der Schweiz. Der Personalbe-stand sei in unserem Land stabil geblieben; die Frage stelle sich, ob das Instrument der Kurzarbeit ge-nüge, um gut über die Runden zu kommen, vor allem dann, wenn der Lockdown sich nicht so schnell lockern wird. Jecker erinnert da-ran, dass nach wie vor keine Ver-anstaltungen mit mehr als 1000 Personen gestattet sind. «Wir sind darauf angewiesen, dass wir bald wieder grössere Veranstaltungen durchführen können. Wenn sich die Einschränkungen ins 2021 hi-neinziehen sollten, wird es schwie-rig», glaubt Jecker. «Natürlich wird das Eis dünner je länger die Ein-schränkungen dauern werden, und irgendwann braucht es auch wei-tere Massnahmen», fi ndet Jecker. Darum sei es nicht auszuschlies-sen, dass es auch bei der Messe Schweiz zu Entlassungen kommen könnte, wie dies CEO Bernd Stadl-wieser bereits angekündigt habe. Damit sei die Messe aber nicht al-lein, dies gelte für viele Firmen.

Angelaufen ist die Suche nach neuen Investoren, es werde hin-ter den Kulissen intensiv verhan-delt. Im letzten Herbst wurde der strategische Entscheid gefällt, weiterhin auf Plattform-Messen zu setzen, sowohl mit physischen als auch mit digitalen Elementen. In diese Richtung soll investiert werden, aber gleichzeitig will man das Dienstleistungsgeschäft hal-ten. Als erstes wurde kürzlich de-fi niert, wie gross das Engagement des Kantons Basel-Stadt, des bis-herigen Hauptaktionärs, noch sein soll. Das Engagement der öff ent-lichen Hand soll auf rund einen Drittel des Aktionariats reduziert werden (Basel-Stadt allein hält derzeit 33,5 Prozent der Aktien). Dazu braucht es Parlamentsbe-schlüsse – das Thema soll noch im Juni im Basler Grossen Rat zur Sprache kommen.

Die nächste Art Basel Miami steht vom 3. bis 6. Dezember 2020 im Kalender, die nächste Art Basel Hongkong vom 25. bis 27. März 2021 und die nächste Art Basel vom 17. bis 20. Juni 2021.

Fortsetzung von Seite 5

Der Kanton Basel-Stadt wird das Rechnungsjahr 2020 voraus-sichtlich mit einem Plus von rund 118 Million en Franken abschlies-sen. Budgetiert war ein Über-schuss von 16 Millionen Franken. Die fi nanziellen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie können problemlos verkraftet werden, sagte Regierungsrätin Tanja So-land, als sie eine Hochrechnung zum laufenden Rechnungsjahr präsentierte.

Von Markus Vogt

Das war eine Premiere: Hochrech-nungen wurden zwar vom Basler Finanzdepartement schon immer angestellt, doch noch nie veröf-fentlicht. Doch jetzt sah man sich aufgrund der Pandemie veranlasst, der Öff entlichkeit aufzuzeigen, welche fi nanziellen Auswirkungen diese Pandemie haben könnte. Fi-nanzdirektorin Tanja Soland sagte Beruhigendes: kurzfristig kann der Kanton Basel-Stadt die ausseror-dentliche Lage gut bewältigen und wegstecken, weil der Finanzhaus-halt stabil sei. Das, obwohl sehr viel Geld für die Begrenzung des Schadens bewilligt und zum Teil auch schon ausgegeben worden sei.

Für das Rechnungsjahr 2020 er-wartet das Finanzdepartement nun einen Überschuss von 118 Millio-nen Franken, hauptsächlich, weil aus früheren Steuerjahren höhere Steuereinnahmen fl iessen. Dies sind 65 Millionen von juristischen Personen, 54 Millionen Mehrein-nahmen aus dem baselstädtischen Anteil der direkten Bundessteuer und 45 Millionen Ausschüttung der Schweizerischen Nationalbank an den Kanton Basel-Stadt.

Dem gegenüber gab es bis jetzt rund 73 Millionen Mehrausga-ben im Zusammenhang mit den Massnahmen, die wegen der Co-vid-19-Pandemie eingeleitet wur-den. Die einzelnen Posten: Miet -zins vergünstigungen für Ge schäfts-mieten 18 Millionen, Einkauf Schutzmaterial 10 Mil lio nen, Un ter -stützung Selbstständig er wer ben-der 10 Millionen, Unterstützung Kultur 5 Millionen, Minderein-nahmen Parkhäuser 4 Millionen, Erlass von Elternbeiträge für Ta-

gesbetreuung 4 Millionen, Löhne für Lernende 3 Millionen, Ein-nahmenausfälle im Breitensport 3 Millionen, und diverse kleinere Posten im Umfang von weiteren 15 Millionen.

Rahmen nicht ausgeschöpftDer Regierungsrat hat in den letz-ten Wochen aber viel mehr Geld zur Verfügung gestellt, nämlich insgesamt 206 Millionen Fran-ken. Davon sind 125 Millionen für Bürgschaften zu Gunsten basel-städtischer Unternehmen gedacht (und davon wiederum 40 Millio-nen für Startup-Unternehmen). Für Mietzinsvergünstigungen stünden 18 Millionen zur Verfü-gung, für Härtefälle bei Geschäfts-unkosten 10 Millionen, für die Un-terstützung der Selbständigen 20 Millionen, für den Kulturbereich 10 Millionen, für die Tagesbetreu-ung 16 Millionen und für die Löh-ne der Lernenden 7 Millionen. Die Zahlen zeigen, dass längst nicht al-les ausgeschöpft ist, was bewilligt worden ist; insbesondere bei den Bürgschaften ist nicht zu erwar-ten, dass der ganze Betrag benötigt wird. Die 73 Millionen Mehraus-gaben (gegenüber dem Budget) sind einfach der Gesamtbetrag, von dem man bisher sicher weiss, dass er ausgegeben worden ist.

Allerdings könnten dazu noch weitere Ausgaben kommen. Regie-rungsrätin Tanja Soland schätzt,

dass es nochmals bis zu rund 80 Millionen Franken werden könn-ten, so dass am Schluss des Rech-nungsjahres vielleicht noch ein Überschuss von rund 8 Millionen Franken übrigbleibt.

Finanzieller SpielraumAll diese Zahlen sind indessen sehr, sehr vorsichtig zu geniessen, betonte Soland gleich selber, weil sie auf Annahmen und Schät-zungen beruhen. Gleichwohl: Die Situation sei für Basel-Stadt zu stemmen – immer unter der Vor-aussetzung, dass sich die Lage be-ruhige und nicht eine zweite, mög-licherweise schlimmere Welle der Pandemie komme. Der fi nanzielle Spielraum in den Kantonsfi nanzen bleibe jedenfalls erhalten.

Auch für 2021 erwartet die Kan-tonsregierung nochmals ein Plus in der Jahresrechnung (173 Millionen gemäss Prognose), doch ab dem Jahr 2022 werde es für Basel-Stadt ausgeglichene Rechnungsab-schlüsse geben. Eine Neuerung präsentierte Soland schliesslich bezüglich des Finanzvermögens des Kantons (Liegenschaften, Im-mobilien): Aufgrund des tiefen Zinsumfelds wird der Zinssatz überprüft und werden die Immo-bilien künftig zum Verkehrswert bewertet. Der aktuelle Wert be-trägt 2,7 Milliarden Franken. Die-ser Wert ist in der Hochrechnung noch nicht berücksichtigt.

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Finanzdirektorin Tanja Soland ist optimistisch. (Foto: Markus Vogt)

Regierungsrätin Tanja Soland präsentiert eine Hochrechnung

Kantonsfinanzen bleiben trotz Pandemie im Lot

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LDP, FDP und CVP ziehen mit Vorwärtsstrategie in den Wahlkampf

Die bürgerlichen Parteien lassen die SVP rechts liegenEin Kommentar von Markus Vogt

Die Basler Bürgerlichen ziehen ohne die SVP in den Wahlkampf. Ohne die SVP, die sich selbst eben-falls als bürgerliche Partei sieht und seit Jahren lauthals, aber erfolglos einen Anspruch auf ei-nen Sitz im Regierungsrat erhebt. Ohne die SVP, die in den letzten Jahren mehr durch interne Zer-strittenheit als durch politische Leistungen aufgefallen ist und trotzdem glaubt, ohne sie könnten die Bürgerlichen den Linken die Regierungsmehrheit nicht entreis-sen. Die SVP fühlt sich gedemütigt und ausgegrenzt und versteht ein-mal mehr die Welt nicht mehr.

Die bürgerlichen Parteien, also konkret die LDP, die FDP und die CVP, wollen nicht mehr mit der SVP kutschieren. Dafür gibt es gute Gründe. Die Bürgerlichen wollen nicht im gleichen Boot sit-zen mit der Partei, welche die so-genannte Begrenzungsinitiative lanciert hat, über die das Schwei-zer Volk im September abstimmt, nur einen Monat vor den Basler Wahlen. Diese Initiative richtet sich gegen die Wirtschaft (Stich-wort: Personenfreizügigkeit) und kann dem Standort Basel (und der Schweiz) erheblich schaden, falls sie angenommen würde. LDP, FDP und CVP fürchten zu Recht um ihre Glaubwürdigkeit.

Das geeignete Personal fehltDie Erneuerung des ohnehin brüchigen Wahlbündnisses zwi-schen den Bürgerlichen und der SVP ist auch darum gescheitert, weil die SVP in der laufenden Le-gislaturperiode nicht eben viel zur Verbesserung der Beziehungen unter den vier Parteien unternom-men hat. In die Ständeratswahl vom letzten Jahr schickte die SVP eine eigene, völlig chancenlose Kandidatin ins Rennen und ig-norierte damit eine gemeinsame bürgerliche Kandidatur. Die Stän-deratswahl wäre zwar gegen Eva Herzog ohnehin nicht zu gewinnen gewesen, doch so stand das Wahl-resultat schon lange vor dem Wahl-tag fest. Das Vorgehen der SVP war kein gutes Signal. Die Partei ver-abschiedete sich damit selbst aus dem bürgerlichen Lager.

Einmal mehr lamentiert die SVP, ihr Anspruch werde übergan-gen. Gleichzeitig kündigt sie an, sie werde jetzt erst recht mit einer Kandidatur in den Wahlkampf ein-steigen, was wohl nur zum Scha-den der Bürgerlichen sein kann. Mit dem Anwalt Stefan Suter, der die bürgerlichen Parteien nicht

beeindruckt hatte. Der SVP feh-len die Kandidaten, die auch die Unterstützung der Bürgerlichen hätten. Das ist ein weiterer Grund der bürgerlichen Parteien, die SVP rechts liegen zu lassen: Der Volks-partei fehlt bis heute das geeignete Personal.

Aufgrund ihres Wähleranteils habe die SVP Anspruch auf einen Sitz in der Regierung, wird immer wieder moniert. Tatsächlich hat die Partei in den Grossratswahlen 2012 einen Wähleranteil von 15 Prozent erzielt und im Jahr 2016 noch 14,3 Prozent. Aber das wa-ren Grossratswahlen, bei denen das Proporz-Wahlrecht gilt; bei Regierungsratswahlen gilt jedoch das Majorz-Wahlrecht, das nie-mandem einen Sitz auf sicher ga-rantiert.

Persönlichkeit entscheidetWer gewählt werden will, muss das absolute Mehr der abgegebenen Stimmen erreichen, zumindest im ersten Wahlgang. Das bedeutet, dass man weit über den eigenen Anhang hinaus Stimmen erobern muss, um ins Ziel zu gelangen. Das gilt für alle, selbst für die in Basel mit Abstand stärkste Partei, die SP.

Die 32,5 Prozent Wähleranteil, die beiden letzten Grossratswahlen für die SP herausschauten, sind auch für diese Partei keine Garantie auf Regierungssitze. Auch die SP muss wählbare Kandidaten aufstellen, also solche, die von den anderen politischen Lagern akzeptiert wer-den. Am besten Leute mit einem Leistungsausweis.

Bei Majorzwahlen spielt die Persönlichkeit einer Kandidatin oder eines Kandidaten eine grosse, wenn nicht die entscheidende Rol-le. Wenn eine Partei der Wähler-schaft keine mehrheitsfähige Per-sönlichkeit anbieten kann, lässt sie es darum lieber bleiben. Die SVP ist off ensichtlich mit ihrem perso-nellen Angebot schon bei denjeni-gen Parteien durchgefallen, die im Wahlgang ihre Partner sein sollten. Das Problem stellt sich im übrigen nicht nur für die SVP: Auf der lin-ken Seite des Parteienspektrums verfügt die Basta derzeit ebenfalls nicht über konkurrenzfähiges Per-sonal für eine Regierungsratswahl.

Selbstverständlich darf die SVP zu den Regierungsratswah-len antreten, genau so wie alle übrigen Parteien auch, seien es solche vom ganz linken oder ganz rechten Spektrum, ob sogenann-te staatstragende oder alterna-tive Parteien, ob Splitter- oder Jux-Parteien, ob gemässigte oder extrem ausgerichtete Gruppierun-gen. Sie alle müssen jedoch für sich und für die Wähler die Frage beantworten können, ob ihr Mit-machen auch Sinn macht. Ob mehr dahinter steckt als die Absicht, durch eine Regierungsratskandi-datur auch der parallel laufenden Grossratsliste publizistisch zu hel-fen. Bei der SVP gibt es da mehr als ein Fragezeichen.

MohrenköpfeWenn die USA mit einem weiteren, tragischen Vorfall beweisen, dass sie ihr Schwarz/Weiss-Problem nicht in den Griff bekommen, mel-den sich bei uns die Gutmenschen zu Wort und wollen uns klar ma-chen, dass unsere Sprache gespickt ist mit rassistischen Ausdrücken, die wir jeden Tag bedenkenlos ver-wenden. Das geht gar nicht, monie-ren sie und plädieren für ein sofor-tiges und kompromissloses Verbot von diesbezüglichen Äusserungen, sowie auch von entsprechenden Na-men für Produkte, Firmen, Vereine und so weiter. Man erinnert sich an die letztjährige, blödsinnige Debat-te über die beiden Gugge muusig-Namen Negro Rhygass und Mohre-köpf. Durch die jüngsten Ereignisse in den USA sind die Mohrenköpfe erneut unter Beschuss geraten. Die-ses Mal richtet sich der Fokus auf die delikaten, sehr beliebten, mit einer rasierschaumartigen Masse gefüllten, mit Schokolade überzo-genen und in Alu-Folie verpackten Süss-Speisen. Sie lassen sich ausge-packt bei guter Treff sicherheit mit grossem Erfolg auch als Wurfge-schosse verwenden. Erfunden wur-den sie in Laufen, wo sie bis heute produziert werden. Den Namen Mohrenköpfe erhielten sie, weil der Spottname für die Laufener «Moh-ren» heisst, eine aus dem Altdeut-schen stammende Bezeichnung für Wildschweine. Im Baseldeutschen wird eine ungepfl egte, nicht salon-fähige Frau als «Moore» oder «Sau-moore» bezeichnet. Man hat dabei in Laufen und in Basel niemals an eine diskriminierende, rassistische Äusserung gegenüber Menschen mit dunkler Hautfarbe gedacht, wie dies die selbstgefälligen Welt-verbesserer meinen. Die nächste Forderung aus dieser fragwürdigen Ecke wird wohl sein, dass der Ge-schlechtsname Mohr umgehend zu verschwinden hat und Herr und Frau Mohr zukünftig Herr und Frau Schwarz oder Dunkel heissen sollen. Bezeichnend ist, wie unterschied-lich man in unserem Land auf das Mohrenkopf-Problem reagiert hat. Während dem ein Grossverteiler im kulturell etwas zurückgebliebenen Grossraum Zürich die betreff enden Produkte per sofort und unwider-rufl ich aus den Regalen verbannte, denkt derselbe Grossverteiler in der Kulturstadt Basel nicht im Traum daran, die sehr gefragten Mohren-köpfe aus seinem Sortiment zu neh-men. (F

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Art Basel ist definitiv erst im nächsten JahrVon Lukas Müller

Es war eine ganz schwierige Ent-scheidung für die Veranstalter der Art Basel – aber die ganze Geschichte liess sich nicht anders lösen: Nach einer ausgiebigen Ana-lyse der aktuellen Situation haben Marc Spiegler und sein Team ent-schieden, dass die kürzlich vom Juni auf September verschobene Art Basel erst wieder im kommen-den Jahr, also im 2021, stattfi nden kann. Der defi nitiven Absage der weltweit beliebten Kunstausstel-lung gingen umfangreiche Ab-klärungen voraus. Kunstgalerien,

Sammler und Sammlerinnen, Partner und externe Kunstsach-verständige waren in dieser Ent-scheidungsfi ndung mit eingebun-den. Aber die Gesundheitsrisiken gekoppelt mit dem damit einher-gehenden Sicherheitsrisiko wogen letzten Endes zu schwer. Auch wollte man das fi nanzielle Risiko in Zeiten der Corona-Pandemie nicht auf sich nehmen müssen. Nach den Worten von Marc Spieg-ler wird man von Seiten der Art Basel jetzt mit allen Kräften dar-auf hinarbeiten, dass man dafür nächstes Jahr zun gewohnten Zeit-punkt im Juni eine hochklassige, internationale Art Basel mit allem Drum und Dran anbieten kann. Die Art Miami Beach (im Dezem-ber 2020) und die Art Hong Kong

(im März 2021) werden demgegen-über wie angekündigt stattfi nden. Die nächste Art Basel mit mehr als 250 Top-Kunstgalerien und mehr als 4000 Kunstschaff enden aus allen Himmelsrichtungen wird so-mit vom 17. Juni bis zum 20. Juni 2021 über die Bühne gehen – mit den Preview Days am 15. Juni und 16. Juni 2021.

www.artbasel.com

Drum und Dran anbieten kann. Die Art Miami Beach (im Dezem-ber 2020) und die Art Hong Kong

Von Fernando Botero, einem faszinierenden Kolumbianer Maler und Bildhauer.

Von Alberto Giacometti, dem Schweizer Bildhauer von Weltruf.

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Die ART

der Kleinbasler ZeitungDie Kleinbasler Zeitung hat auf der Basis von im letzten Jahr an der Art Basel präsentierten Kunstwerken ihre ei-gene Art zusammengestellt – geniessen Sie mit uns Bilder und Skulpturen von Modigliani bis Botero, von Matisse bis Basquiat, von Picasso bis Modersohn-Becker und von Gia-cometti bis Andy Warhol.

Jedes Jahr sind an der ART Basel auch ausgefallene und bestrickende Kunstinstallationen zu bewundern, wie zum Beispiel diese aufgeblasenen Frauengestalten, die sich im vergangenen Jahr grösster Beliebtheit erfreuten.

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Vom US-Künstler der Pop-Art-Generation: Roy Lichtenstein.

Foto unten:Wunderbarer Märchenwald. Die ART Basel erlaubt es dem Publikum in eine neue, spannende Welt einzutauchen – mit Installationen, die zum Überlegen und Nachdenken anregen. (Fotos: Lukas Müller)

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Von Amedeo Modigliani, dem italienischen Künstler, bekannt für seine feinsinnigen, genialen Porträts.

Vom US-Avantgardist mit Wurzeln in Haiti und Puerto Rico: Michel Basquiat.

Weltklasse aus Spanien, beziehungsweise Frankreich: Pablo Picasso.

Von Henri Matisse, dem weltbekannten, stilprägenden Franzosen.

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KBZ 06/202011

Bürgerliche bringen Pfeffer und Spannung in den Wahlkampf

Stephanie Eymann greift für das bürgerliche Ticket an

Von Markus Vogt

Mit Stephanie Eymann soll die lin-ke Mehrheit im Regierungsrat an-gegriff en werden. Wenn der neue Trumpf der Bürgerlichen sticht, kostet dies einem Bisherigen das Amt. Dabei könnte es auch einen des bürgerlichen Lagers treff en, befürchten einige.

Die Ausgangslage: Ein links-grünes Viererticket mit den Bis-herigen Tanja Soland (SP) und Elisabeth Ackermann (Grüne) sowie Beat Jans (SP) und Kaspar Sutter (SP) steht einem bürgerli-chen Viererticket mit den drei Bis-herigen Conradin Cramer (LDP), Baschi Dürr (FDP) und Lukas Engelberger (CVP) gegenüber. Da-zwischen bewerben sich zwei Frau-en von Kleinparteien: Grossrätin Esther Keller (GLP) und Christine Kaufmann (EVP, Gemeinderätin Riehen). Die schmollende SVP, von den Bürgerlichen aus ihrem Bünd-nis herausgekippt, versucht es nun mit dem Anwalt Stefan Suter.

Den Bürgerlichen ist mit der Kandidatur von Stephanie Eymann ein Überraschungscoup gelungen. Die 40-jährige Juristin (Dr. iur.) und Anwältin ist nicht irgendwer, sondern eine Frau mit politischer Erfahrung (sie war acht Jahre Gemeinderätin von Eptin-gen sowie gleichzeitig Präsidentin

Die drei bisherigen Regierungsräte Conradin Cramer (LDP), Baschi Dürr (FDP) und Lukas Engelberger (LDP) treten wieder an – das hat man schon länger gewusst. Dazu kommt als vierte Person Stepha-nie Eymann (LDP) – und diese Personalie ist hoch interessant und zugleich brisant.

Chefi n der Baselbieter Verkehrspo-lizei im Rang eines Majors und war zuvor vier Jahre Staatsanwältin im Kanton Baselland. Ausserdem wirkt sie an der Universität Basel als Lehrbeauftragte im Fachbe-reich Strafrecht sowie als Dozentin für Straf- und Strafprozessrecht an der interkantonalen Polizeischu-le in Hitzkirch. An der Uni Basel wirkte sie unter anderem als wis-senschaftliche Assistentin der Pro-fessoren Sabine Gless und Mark Pieth.

Stephanie Eymann absolvier-te zudem verschiedene Weiter-bildungen, so unter anderem das Führungsseminar 1 des Kantons Baselland und spezifi sche Ausbil-dungen als Polizeioffi zierin. Dass sie im Kanton Basel-Stadt bisher wenig beachtet wurde, liegt daran, dass sie aus familiären Gründen im Oberbaselbieter Dorf Eptingen zu Hause war. Mit der Rückkehr nach Basel trat Stephanie Eymann in die LDP ein – in der auch ihr Vater Felix (alt Grossrat) und ihr Onkel Christoph (alt Regierungs-rat, Nationalrat) politisieren.

Das Männer-Trio der bisheri-gen bürgerlichen Regierungsräte erfährt also eine markante Auf-wertung durch eine Frau, mit der zwar bis vor kurzem kaum jemand gerechnet hat, der aber zugetraut wird, aus dem Stand heraus zu reüssieren. Stephanie Eymann kandidiert auch für das Regie-rungspräsidium, also hier gegen Elisabeth Ackermann (Grüne) sowie gegen die Kandidatin der Grünliberalen Esther Keller.

der dortigen FDP-Sektion). Dazu kann sie Führungserfahrung vor-weisen: Sie ist seit Oktober 2017

(Foto: Markus Vogt)

Kleinbasler Seminarhotel lanciert neues Tagungskonzept im Freienkbz. In Folge der Corona-Pandemie verzeichnete das Hotel Dorint in Kleinbasel in der Schönaustrasse während den Monaten April und Mai einen Gästeeinbruch um bis zu 90 Prozent. Die Aussichten sind mit dem Rückgang des Messegeschäfts in Basel zudem bescheiden. Dar-auf reagiert das Tagungshotel mit der Lancierung des neuen Semi-nar-Konzepts: «SeminAIR». So tagt man in Kleinbasel seit Anfang Juni auf der Terrasse und im Garten des Viersternehotels. Um die passenden Vorkehrungen zugunsten des aktu-ellen Schutzkonzepts des Bundes-rates umsetzen zu können, wurden die grosse Terrasse im ersten Stock und der weitläufi ge Garten hinter dem Haus zu Open-Air-Seminar-räumen – kurz genannt SeminAIR umfunktioniert.

«Letzten Erkenntnissen zufolge wissen wir, dass eine Übertragung des Virus in geschlossenen Räumen höher ist. Deshalb die Idee, unse-re grosszügigen Aussenbereiche in neuer Form zu nutzen», erklärt Hoteldirektor Robert Wiesner. Das Angebot soll vor allem Firmenkun-den eine Lösung bieten, die selbst nicht über die geeigneten Räum-lichkeiten verfügen. «Wir hoff en, dass die Grenzöff nung am 15. Juni und die weiteren Lockerungen hel-fen, das Geschäft wieder anzukur-beln und die Hotellerie gestärkt mit kreativen Ideen die Krise hinter sich lässt», wünscht sich Wiesner für die ganze Branche. «Gleich-zeitig ist es uns wichtig, nichts zu überstürzen, denn die Sicherheit unserer Gäste und Mitarbeitenden steht an erster Stelle», so der Ho-

teldirektor. Wiesner schätzt, dass die Geschäftslage wohl erst in ein

bis zwei Jahren das Vor- Corona-Niveau erreichen wird.

Nachrichten

Rechnung 2019 des Kantons Basel-Stadtsch. Die wesentlichen Kennzahlen der Jahresrechnung 2019 des Kan-tons Basel-Stadt fallen teilweise deutlich besser aus als budgetiert. Das Gesamtergebnis von CHF 745.6 Mio. liegt um CHF 628.4 Mio. über dem Voranschlag. Der budgetierte Finanzierungssaldo fällt um CHF 674.6 Mio. positiv aus, was zu einer Reduktion der Nettoschulden um 39,1 % auf noch CHF 1‘051.6 Mio. führt.

Dieses gute Resultat ist ei-nerseits den markant höheren Steuer einnahmen von juristischen Personen zuzuschreiben, anderer-seits aufgrund ausserordentlicher Immobilientransaktionen sowie über ein überdurchschnittliches Volumen von Grundsteuern und von Erbschafts- und Schenkungs-steuern. Ebenfalls im Vergleich zu früheren Jahren stiegen die So-zialkosten bei netto CHF 682.00 nur sehr moderat und bleiben um CHF 38.2 Mio. knapp unter dem Budget. Auch die Umsetzung der Steuervorlage 17 führte nicht zu Defi ziten.

Die Finanzkommission nimmt die guten Zahlen erfreut zur Kennt-nis und beantragt dem Grossen Rat einstimmig, die Jahresrechnung 2019 des Kantons Basel-Stadt zu genehmigen. Auch in Überein-stimmung mit der Finanzkontrolle stellt die Finanzkommission fest, dass sich die Qualität der Rech-nungsführung von Jahr zu Jahr verbessert und deren Revision zu immer weniger Feststellungen und Empfehlungen führt.

www.grosserrat.bs.ch

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KBZ 06/2020 12

Adipositas (Fettleibigkeit) kann einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung begünstigen. (Foto: Anja/pixebay)

Die Blutverdünnung – Antikoagulation – könnte einen schweren Verlauf der Covid-19-Erkrankung verhindernDas Covid-19-Virus kann in vielen Organen Gefässentzündungen auslösen. Zu dieser Erkenntnis kam die Forschung bei überlebenden und verstorbenen Patienten. Diese Tatsache eröffnete natürlich neue Aspekte in der Therapie.

Von Prof. Dr. med. Jürg Schlageter

Bekanntlich befallen die Co-vid-19-Viren als erstes Ziel den Atemtrakt. Jedoch manifestieren sich die Probleme von Covid-19 auch ausserhalb der Lungen. Je mehr Autopsien – Leichenunter-suchungen – durchgeführt wur-den, desto deutlicher kam die Er-kenntnis, dass das Covid-19-Virus direkt die Blutgefässe angreift und die Blutgerinnung verstärkt. Als Folge daraus bilden sich in le-benswichtigen Organen wie Nie-re, Leber, Lunge und Darm kleine Blut gerinnsel. Diese führen dann zum Absterben von Teilen der be-troff enen Organe. Man spricht von einer sog. Infarzierung. Der Arzt Clemens Wendtner aus der Münch-ner Klinik Schwabing berichtet, dass ein Drittel aller Covid-19-Pa-tienten auf der Intensivstation eine gewisse Zeit dialysepfl ichtig wird. Häufi g jedoch kommt es zu einem Multiorganversagen.

Wenn sich ein Gerinnsel im Gefäss löst und in der Blutbahn zirkuliert, wird es in die Lungen geschwemmt und verstopft dort die Gefässe. Es entsteht somit eine Lungenembolie, die durchaus töd-lich enden kann. Spezialisten sind der Meinung, dass diese in vielen Fällen die oft unerkannte Todesur-sache bei Covid-19 sei. Bis zu zwei Drittel aller Covid-19-Toten weisen sog. Mikrothromben, Mikroge-rinnsel, Entzündungen von Gefäs-sen in verschiedenen Organen und Lungenembolien auf als Anzeichen für eine Gerinnungsstörung.

Ganz andere pathologische BefundeLaut Alexandar Tzankov von der Pathologie des Universitätsspitals Basel zeigen die Patienten, die an Covid-19 verstarben ganz andere pathologische Befunde als Infl u-enzaopfer. Die Covid-19 Patienten versterben an respiratorischem Versagen, Lungenversagen. Der Grund sei jedoch nicht die man-gelhaft funktionierenden Lungen-bläschen, sondern die verstopften kleinen Gefässe in den Lungen. Das Risiko einer Ausbildung ei-ner Thrombose wird durch an-dere Viruskrankheiten, längere Bettlägerigkeit und die Antibaby-pille erhöht. Jedoch bewirkt eine SARS-CoV-2-Infektion dies in ei-nem unerwartet hohen Ausmass. Besonders belastend wirkt die fl ächendeckende Ausbreitung im ganzen Körper. Das Virus befällt

direkt die Endothelzellen am Ge-fäss, d. h. die Innenfl äche der das Gefäss auskleidenden Zellen.

Die Infektion der Endothelzel-len gelingt, weil diese Zellen eben-so wie die Schleimhautzellen des Atemtraktes ACE2-Proteine auf ihrer Oberfl äche tragen. Das Virus nutzt dieses Eiweiss als Eintritts-pforte in die Zelle. Wenn im Verlauf einer Infektion mit SARS-Covid-19 das Virus über die Lungenzellen in die Blutbahn gerät, wird es natür-lich im ganzen Körper verteilt und kann die Endothelzellen überall befallen. Als Folge entsteht eine Entzündung der Gefässwände, eine sog. Vaskulitis. Dieser Me-chanismus stört ganz erheblich die Blutgerinnungskaskade. Sie kommt aus dem Gleichgewicht, was die Bildung von Blutgerinnsel zur Folge hat.

Man vermutet, dass viele der schweren Verläufe der Covid-19-In-fektionen bei jungen, sportlichen und völlig gesunden Menschen auf die vom SARS-CoV-19 Virus ausgelöste Blutgerinnungsstörung mit Gefässentzündungen zurück-zuführen sind. Die genetischen Charakteristika des Individuums scheinen auch eine wichtige Rolle im Verlauf von Covid-19 zu spie-len: Personen mit der Blutgruppe A weisen ein höheres Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung auf. Diese Blutgruppe neigt ohne virale Infektion zu einer erhöhten Blutge-rinnung.

Diese Erkenntnisse untermau-ern die bereits bekannten Risi-kofaktoren für einen schwierigen Verlauf einer Covid-19-Erkran-kung. Hoher Blutdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht, Rauchen oder Arteriosklerose sind Leiden, bei denen die Gefässe stark in die

Problematik miteinbezogen wer-den. In diesen Situationen kann der Organismus die durch das SARS-CoV-19-Virus ausgelösten Endothelschäden kaum abfangen. Das Virus richtet deshalb einen grossen Schaden an.

Vermutlich beginnt die Störung der Blutgerinnung bereits in den ersten Tagen der Covid-19-Infekti-on. Man stellte fest, dass bei über der Hälfte der Covid-19-Patien-ten Thromben, d.h. Blutgerinnsel, und Embolien in den ersten 24 Stunden nach der Klinikeinwei-sung dia gnostiziert wurden. Es ist durchaus vorstellbar, dass die Gabe von Blutverdünner gleich beim Auftreten der ersten Symptome einer Covid-19-Infektion hilfreich wäre, um einen schweren Verlauf zu vermeiden. Wenn eine derar-tige Therapie erst bei schwerer Erkrankung in Betracht gezogen würde, könnte dies jedoch zu spät sein. Viele Patienten verstarben in den Kliniken trotz der verabreich-ten Blutverdünnung. Es wird des-halb für eine frühzeitige Gabe von Blutverdünner plädiert. Jedoch ist noch ungeklärt, welche Dosis dem Patienten den besten Schutz bringt und welche Dosis zu unverhält-nismässig vielen Blutungen führt. Nils Kucher von der Angiologie des

Universitätsspitals Zürich plädiert deshalb gegen eine unkontrollier-te Abgabe von Blutverdünnern bei ambulanten Covid-19-Patienten ohne Risikofaktoren.

Risikofaktor FettleibigkeitIn den USA sind fast 40 Prozent der Erwachsenen unter 60 adipös (fettleibig). Schon länger geht man davon aus, dass länderspezifi sche Risikofaktoren wie die Alters-struktur oder Luftverschmutzung Variationen im Sterberisiko durch Covid-19 beeinfl ussen. Fettlei-bigkeit bei Menschen unter 60 ist nun ein weiterer Risikofaktor, der die hohe Krankheitsbelastung in den USA erklären könnte. Über-gewicht begünstigt Diabetes und die Coronare Herzkrankheit. Die-se wiederum erhöhen das Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung. Zu viel Fett unterstützt chronische Entzün-dungen im Körper. Es ist jedoch noch unklar, wie diese mit der überschiessenden Immunreaktion im Zusammenhang steht, wie dies bei schweren Covid-19-Fällen be-obachtet wird. Auf der Oberfl äche der Fettzellen fi nden sich ausser-dem ACE2-Rezeptoren, die das Coronavirus als Eintrittspforte in die Zelle verwendet. Auf Fettzel-len von Übergewichtigen kommen diese Rezeptoren in besonders ho-her Zahl vor. Das überschüssige Fettgewebe könnte demnach als Reservoir für das Virus dienen. Bei fettleibigen Menschen fi nden sich in den kleinen Verästelungen der Lunge, in den Lungenbläschen, eine hohe Anzahl von sogenannte Myofi broblasen. Diese Zellen bil-den Bindegewebe und begünstigen somit die Vernarbung des Lungen-gewebes, wodurch die Sauerstoff -aufnahme erschwert wird.

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KBZ 06/202013

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Trotz Masken – Zeckenimpfung nicht vergessenkbz. Apotheken versorgen die Be-völkerung mit Hygienematerial. Doch die richtige Wahl und An-wendung ist zentral. Die Apothe-ken übernehmen hier eine wich-tige Beratungsfunktion und das Personal ist bestens ausgebildet. So beispielsweise in der Schulung für das Tragen und Abnehmen des Mund-Nasen-Schutzes. «Der Informationsbedarf und die Un-sicherheiten rund um das Tragen von Hygienemasken ist hoch. Wir spüren, dass Beratungsbedarf vor-handen ist, und nehmen uns gerne Zeit dafür», so Lydia Isler, Präsi-dentin des Baselstädtischen Apo-thekerverbands. Denn eine falsch getragene Maske vermittelt eine falsche Sicherheit.

Zeckenimpfung: jetztWeiterhin ist wichtig, dass die Bevölkerung nicht aus Angst vor einer Ansteckung den Impfschutz

vernachlässigt. So ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die Zecken-impfung, damit der Impfschutz bis zum Beginn der Zeckensaison im Frühsommer aufgebaut ist. Dank speziellem Schutzkonzept für Impfungen können die Imp-fungen auch während Corona-Zei-ten durchgeführt werden. Mit dem Schnellimpfschema ist man mit der vom Bund empfohlenen Zecken-Impfung (FSME) bereits nach 14 Tagen zu 90 % geschützt. Die Impfung kann in folgenden Apotheken vorgenommen werden: www.impfapotheke.ch.

Eine App sagt CO2 den Kampf anDem weltweiten Klimawandel be-gegnet unsere Gesellschaft mit glo-balen Klimazielen und politischen Entscheidungen – und das ist gut so. Doch die CO2-Reduktion be-ginnt im persönlichen Alltag. Und mit der Frage: Was kann ich mor-gen anders machen?

Der einzigartige CO2-Footprint Coach für den Alltag hilft dabei, diese Frage zu beantworten. Mit der neu lancierten App «enerjoy» kann jeder und jede nachvollzie-hen, wie die einzelnen Handlun-gen aus ihrem Alltag zum Klima-wandel beitragen. Sie zeigt dem Nutzer auf Basis seiner Daten Al-ternativen, wie er die schädlichen Emissionen reduzieren kann. Der CO2-Footprint – die Emissionen, die wir tagtäglich direkt oder indi-rekt verursachen – wird transpa-rent und fassbar.

Die innovative Idee kommt nicht von ungefähr. Energieberatung ge-hört bei der Energieversorgerin IWB zum Kerngeschäft. Ebenso die sogenannte Dekarbonisierung, die Reduktion des CO2-Ausstos-ses, und die Digitalisierung. Mit «enerjoy» bringt sie diese drei As-pekte zusammen. Die digitale Lö-sung ist Berater und hilft mit, den CO2-Ausstoss zu erkennen und zu reduzieren. Joël Baumgartner, Produktentwickler bei IWB, dazu: «Wir haben einen zeitgemässen und innovativen Weg gesucht, wie unsere Kunden zu einer nachhalti-geren Welt beitragen können. Mit enerjoy haben wir einen smarten

und motivierenden Ansatz gefun-den».

Handlungen aus dem Alltag wer-den in die App eingetragen. Diese zeigt deren Auswirkungen auf die Umwelt verständlich auf. Mittels personalisiertem Coaching, Tipps und Challenges soll der Spass und nicht der Zeigefi nger im Vorder-grund stehen. Möglichst viele Leu-te sollen dazu animiert werden, be-wusster mit ihrem eigenen Einfl uss auf den Klimawandel umzugehen. Aktuell kann sowohl das Verhal-ten in der Ernährung wie auch in der Mobilität gemessen werden. Die Themen Energie und Konsum kommen in Kürze dazu.

Ein Blick in die kostenlose App lohnt sich. Jeder kann in seinem Alltag dem persönlichen CO2-Aus-stoss auf die Schliche kommen und so dem Klimawandel persönlich entgegentreten.Weiterführende Informationen: Google Play / App Storewww.enerjoy.ch/

Nachrichten

bla. Das in Basel-Stadt für den EuroAirport zuständige Departe-ment für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) begrüsst, dass der Flughafen bei der zuständigen Zivilluftfahrtbehörde Frankreichs Änderungen der Betriebsregeln zur Verstärkung des Fluglärm-schutzes in den sensiblen Nacht-stunden beantragen wird.

Der EuroAirport hat mittgeteilt, dass alle geplanten Starts zwischen 23 und 24 Uhr verboten sowie die lärmtechnischen Anforderungen

bla. Die grosse Lust aufs Fliegen. Ab 1. Juli nimmt auch der Billig-fl ieger Easyjet den Flugbetrieb ab Basel wieder auf. Man werde von Reservationen schier überrannt, heisst es auf dem Flughafen. Drei Monate nachdem die Flotte still-gelegt worden ist, kehrt das Flug-fi eber rechtzeitig zur Ferienzeit zurück. Einige beliebte Destina-tionen sind bereits über Wochen hinaus ausgebucht. «Während des Lockdowns war die Flotte in ei-

Weiterentwicklung des Fluglärmschutzes am EuroAirport

Ab dem EuroAirport wird wieder geflogen

nem fl ugbereiten Zustand gehalten worden. Dadurch kann der Flugbe-trieb schnell wieder aufgenommen werden», sagt Easyjet-Sprecher Michael Füglister. Ab Juli werden mit 13 verschiedenen Linienfl ugge-sellschaften wieder rund 80 Desti-nationen ab dem EuroAirport an-gefl ogen. Während Air France den Flugbetrieb erst später wieder auf-nehmen wird, hat die holländische KLM Basel ebenfalls wieder ab Juli Flüge in ihrem Programm.

an die zwischen 22 und 6 Uhr ein-gesetzten Flugzeuge verschärft werden sollen. Die Entlastung für die Bevölkerung überwiegt nach Auff assung des WSU die mit den neuen Einschränkungen verbun-denen wirtschaftlichen Nachteile.

Das WSU begrüsst ausserdem die Korrektur der RNAV-Flugver-fahren bei Starts ab Piste 15 mit Abfl ug nach Westen, womit die Überfl üge über das Siedlungsge-biet von Allschwil und Schönen-buch reduziert werden.

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KBZ 06/2020 14

Krokodil-Nachwuchs im ZolliNach der coronabedingten Zwangspause ist der Zoologische Garten Basel seit dem 6. Juni wieder öffentlich zugänglich. Im Zolli kamen in den vergangenen Wochen zahlreiche Jungtiere zur Welt – auch bei den Nilkrokodilen und bei den Australischen Süsswasserkrokodilen.

Von Lukas Müller

Während der Zeit der Schliessung hat sich im Basler Zolli einiges ge-tan. Nachwuchs gab es unter an-derem bei den Seepferdchen, den Rentieren, den Totenkopfäff chen, den Erdmännchen, den Soma-li-Wildeseln sowie bei zahlreichen Vögeln und Fischen. Mit grosser Freude geben die Zolli-Verant-wortlichen überdies bekannt, dass es sowohl bei den Nilkrokodilen als auch bei den Australischen Süsswasserkrokodilen Nachwuchs gegeben hat.

Jungtiere im Gamgoas-HausDas Nilkrokodil (Crocodylus ni-loticus) mit seinem charakteristi-schen Rückenpanzer und seinem kräftigen, seitlich abgefl achten Ruderschwanz bewohnt Gebie-te in ganz Afrika und wird zwi-schen vier und fünf Metern lang. Prachtsexemplare können in Ein-zelfällen eine Länge von sechsein-halb Metern erreichen. Im Februar legte das Nilkrokodilweibchen im Gamgoas-Haus etwa 15 Eier. Als das Schlüpfdatum nahte, imitierte der Kurator mit Lauten schlüpfen-de Geschwister, um die jungen Nil-krokodile zum Schlupf anzuregen. Am 9. Mai schaute aus einem Ei die erste kleine Schnauze heraus. In der Folge versteckte sich ein Junges in den Pfl anzen, ein an-deres wurde von der Mutter beim oberen Teich abgesetzt. Wie viele

Jungtiere noch leben, ist deshalb nicht genau bekannt. Nilkrokodile betreiben eine intensive Brutpfl e-ge. Beide Eltern bewachen und verteidigen den Nachwuchs. Die Nahrung dieser Tiere besteht vor-wiegend aus Fischen. Gelegentlich erlegen sie auch Vögel, Schildkrö-ten und kleine Säugetiere.

Nachwuchs auch im VivariumErfreuliches gibt es auch von den Australischen Süsswasserkroko-dilen (Crocodylus johnsoni) zu berichten. Die Süsswasserkro-kodil-Eltern (beide 26 Jahre alt) stammen aus dem Zoo Frankfurt. Das Weibchen hat im Zolli schon mehrmals Eier gelegt. Nur ein-mal – 2018 – ist ein leider nicht lebensfähiges Junges geschlüpft. Am 10. März legte das Weibchen

Ebenso hat es auch bei den Nilkrokodilen Nachwuchs gegeben. (Fotos: zVg)

Erstmals gelang im Basler Zolli die Zucht von Australischen Süss-wasserkrokodilen.

neun Eier. Drei davon entwickel-ten sich im Brutapparat. Am 22. Mai und am 29. Mai konnten zwei gesunde kleine Krokodile den El-tern zurückgegeben werden. Beide Elternteile kümmern sich jetzt um den Nachwuchs. Sie verteidigen die Kleinen so vehement gegen die Tierpfl eger, dass diese die An-lage nicht mehr betreten können. Australische Süsswasserkrokodile kommen ausschliesslich im Nor-den von Australien vor. Sie wer-den im Durchschnitt 188 Zenti-meter (Männchen) respektive 180 Zentimeter (Weibchen) lang. Die grössten je gesehenen Exemplare massen 3,2 Meter. Ihre Nahrung besteht aus einem breiten Spekt-rum an Wirbellosen und Wirbel-tieren. www.zoobasel.ch

Die nächste

erscheint am Do, 23. Juli 2020 mit – wie immer – interessanten, informati-ven und unterhaltenden Beiträgen. Und wie im-mer: alle lesenswert. In-serateschluss ist am Don-nerstag, 16. Juli 2020.

Di ä h

2. Jahrgang • Nr. 11/12

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13./14. November 2019

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EGELER LUTZ AG MAUERT IM CLARA, KLYBECK, ROSENTAL, MATTHÄUS, WETTSTEIN, HIRZBRUNNEN, KLEINHÜNINGEN

Titelfoto

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20./21. Februar 2019

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Der junge Picasso in Riehen

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2. Jahrgang • Nr. 2/12

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Grüsseaus dem TierparkLangeErlen

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KBZ 06/202015 KBZ 06066/2/202015

Die helle Seite nach CoronaEs war eine skurrile Zeit; sie hat Verschiedenes ausgelöst. Die Überraschung, plötzlich zuhause zu bleiben, Restaurants geschlos-sen, Geschäfte ausser den Lebensmittelläden auch, Toilettenpa-pierrausch, keine Masken, Sterillium vergriffen, kein Zugang zu den Altersheimen, einsames Sterben ohne Abschied, was nun? Hat die Corona-Krise eigentlich auch etwas Erfreuliches oder Erbauliches hinterlassen?

Von Armin Faes

«Der Mensch ist allein und dennoch nicht für das Alleinsein gemacht. Das ist die ‹condition humaine› (die menschliche Bedingung). Das ist keine Tragödie, aber dennoch ein wenig tragisch. Die andern sind auch ich, und ich bin auch die andern, und sind die andern weg, wie dieser Tage, oder weiter weg als sonst, bin ich nur noch ich. Das geht eine Weile gut, weil man sich sich selbst annähert, vielleicht ist da gar eine kleine Euphorie, weil man anfangs entdeckt, dass man sich selbst genug sein kann. Man nährt sich von seinen Sehnsüch-ten eine Zeitlang, und wenn der Zeitpunkt kommt, an dem sie auf-gebraucht sind oder tausendmal geträumt, ist der grosse Wunsch, ein paar Menschen zu treff en, die man mag gleich am Morgen schon, und ein Fest zu feiern, als ob es gleichzeitig das erste und das letzte wäre», das schreibt der bekannte Basler Journalist und Schriftstel-ler Michael Bahnerth zu einer Bild-beschreibung in der «Weltwoche» während des Lockdowns.

Ist Gelassenheit lernbar?Daphné Dittrich, ehemalige Trai-nerin einer NLA Volleyball-Män-nermannschaft und heutige Ener-gie-Coachin, hat Erfahrung mit den unterschiedlichsten Situati-onen, die wir während des Lock-downs erlebt haben. «Just im Sport erlebt man, die eigenen Grenzen kennen zu lernen. Um dies zu kön-nen, muss aber zuerst eine Selbst-fi ndung stattfi nden, man muss bereit sein, sich zu analysieren, sich wahrzunehmen mit der Ge-fahr, dass zuerst Ängste hochge-spült werden, um endlich an die eigentliche Wahrheit in sich selbst

zu gelangen. Der Umgang mit der Stille, mit dem eigenen Atem, mit den plötzlich neuen Gefühlen, von wo kommen sie, wohin gehen sie, plötzlich höre ich vom Begriff Achtsamkeit. Ich kannte doch den Begriff Achtsamkeit, aber habe ich ihn je gelebt»? Es sind Fragen, die in der plötzlichen Unaufgeregtheit des Alltags beinahe hörbar sind. Es gibt beispielsweise sehr gute und auch unvergessliche Fussball-trainer, die ihre Mannschaft nicht nur nach Muskelstärke trainiert haben, sondern nach der Persön-lichkeit im Charakter und der men-talen Einstellung. Christian Gross war einer, der manchmal Spieler auf eine für das Publikum unver-ständliche Position gestellt hat, und siehe da; dort hat er Phantasti-sches erreicht. Christian Gross hat die Spieler in ihrer Ganzheit ana-lysiert, auch wenn sein Entscheid manchmal unverständlich war.»

Sport als PersönlichkeitstrainingDie Profi snowboarderin Ursina Haller gewann 2011 Silber an der Weltmeisterschaft und 2014 die European Open, hat in sich ge-schaut und ist beim Meditieren und im mentalen Training auf ei-nige neue Erkenntnisse gestossen, zum Beispiel auch wieder einmal an andere zu denken. «Die ständige Suche nach dem perfekten Feeling, das man für extreme Leis-tungen braucht, hat ihren Preis. Sie setzt voraus, dass man sich ständig mit sich selber beschäftigt – nur mit sich selber.» Unterdes-sen hat sie als Mutter ausserhalb des Sportes gelernt, dass Medi-tation und mentales Training das psychische Gleichgewicht zurück-

bringen. Interessant ist, was die Sportwissenschaftlerin Natalie Barker-Ruchti sagt, aufgrund ih-rer Erkenntnisse wünsche sie sich ausdrücklich keine Sportkarriere für ihre Kinder. Die Auswirkun-gen auf die Persönlichkeit seien zu frappant. «Ich bin mir nicht sicher, ob ich das auch so sehen soll. Der Sport mag bald das Egoistische, bald das Unterwürfi ge, vielleicht sogar das Tierische in uns hervor-bringen. Aber er entmenschlicht nicht. Sport ist eine Form, es mit sich selber aufzunehmen – und er

Schweizer Snowboarde-rin Ursina Haller.

(Foto: wikipedia)

Gelebte Achtsamkeit. (Foto: Pixabay)

Energie-Coachin Daphné Dittrich. (Foto: Armin Faes)

hält an, darüber nachzudenken, wer wir sind und wie wir sein wol-len. Würde ich das meinem Kind grundsätzlich vorenthalten, ich hätte in all den Jahren nichts ge-lernt», so Ursina Haller. *

Daphné Dittrich kann das bestä-tigen. Sie hat früher im Asylwesen im Ankunftszentrum für unbeglei-tete minderjährige Flüchtlinge in Huttwil gelernt, wie wichtig der Sport bei den Jugendlichen ist. Be-sonders beim Fussball sah sie viel über die Sozialkompetenz, wo man wie und was trainieren musste, um auch die Hilfe zu geben, die Trau-mata abzubauen. «Vielleicht haben wir wirklich gelernt, nicht nur die verlorenen Rechte wieder zu schät-

zen, sondern auch im neuen All-tag die Achtsamkeit anzu-

wenden».

*(Quelle: Das Magazin,

9. Mai 2020)

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KBZ 06/2020 16

Von Werner Blatter

Peter Howald, der Schausteller in Person, ein Mann, dem weder Wind, Wetter, noch unerwarte-te Absagen aus der Ruhe bringen konnten. Er, der engagierte Prä-sident des Schausteller-Verbands Schweiz zeigt nun Emotionen. Enttäuscht sei er wie noch nie. So etwas hat er in seinem Leben und der über 60jährigen Tätigkeit auf allen Rummelplätzen noch nie erlebt. Alle Veranstaltungen bis Ende August abgesagt. Weder die Renner OLMA, noch das Knaben-schiessen fi nden statt. Bis Dato kein Rappen an Einnahmen. «Ich bin von den Behörden und Ex-perten in Bern schwer enttäuscht. Praktisch alle Branchen durften auf Hilfe zählen. Wir Schausteller wurden zu Beginn nicht einmal erwähnt. Dabei sind wir – es gibt über 300 aktive Schausteller in der Schweiz – ein nicht unwesent-licher Wirtschaftsfaktor», erklärt Howald, der seit 1999 als Präsident des Verbandes amtet. Klar gibt es darunter auch einige Trittbrettfah-rer, aber der Grossteil zahlt nicht wenig Steuern und einen Riesen-betrag an Platzgebühren. Platzge-bühren, die beispielsweise auch ein Knabenschiessen alimentieren und ohne diese viele Chilbis, Stadt- und Dorff este gar nicht durchge-führt werden können. Peter Ho-wald weiss, wovon er spricht. Sein Vater begann mit einem Wurst-stand; mit einem Veloanhänger fuhr er die ersten zwei Jahre auf die Chilbiplätze. Das Unterneh-men Howald AG hat sich bestens entwickelt. Tochter Michèle, als Vertreterin der dritten Generati-on, ist ebenfalls darin vertreten. Moderne Fahrgeschäfte, Imbiss-betriebe, Spielbuden und Gastro-nomie gehören zum Kerngeschäft. «Wir sind der richtige Partner für ihren Anlass», schreiben sie in ih-

Branche auch in coronalosen Jah-ren schon immer der Saisonhöhe-punkt. Die auf sieben Plätzen über die Stadt verteilte Mäss gilt und galt immer als Vorbild, praktisch die Vorbildveranstaltung, nicht nur der seit Jahren über einer Million Be-suchern, sondern auch der nahezu perfekten Organisation wegen. Ob und wieviele Gäste und Offi zielle dann am Samstag, 24. Oktober,

Der nicht nur von Kindern sehr beliebte Howald Flying Swinger vor dem Basler Münster. (Fotos: Werner Blatter)

Die Schaustellerei im Blut: Vater Peter und Tochter Michèle Howald.

Empfehlungen des Bundesrates für die Durchführung von Grossver-anstaltungen ab Herbst». Sicher wird die grösste und älteste Chilbi, pardon Mäss, der Schweiz etwas abgespeckt daherkommen. Auch wird bei den Zulassungen darauf geachtet, dass Schweizer Schaustel-ler – wenn immer möglich – zuerst zum Zuge kommen. Denn «Basel» war für die heuer arg gebeutelte

hoch im Martinsturm dem Mäss-glöckner Franz Baur beim «Yylyt-te» über die Schultern schauen, ist eigentlich egal; Hauptsache in Basel ist Herbstmesse und Abertausende Besucher und Besucherinnen dür-fen sich amüsieren. Vielleicht merkt auch «Bern», dass die Schaustelle-rei ein wichtiger Wirtschafts- und vor allem ein Unterhaltungsfaktor allererster Güte ist.

rer Werbung. Recht haben sie, die Howalds.

Basler Mäss – die Rettung für die Schausteller?Die Aussagen des Leiters Messen- und Märkte Basel-Stadt, Manuel Staub, gegenüber dieser Zeitung machen den Schaustellern Mut und Vorfreude: «Wir gehen heute davon aus, dass wir die Basler Herbst-messe 2020 durchführen können. Entsprechend sind die Planung und Abklärungen bezüglich Rahmen-bedingungen im Gang, aber noch nicht abgeschlossen. Es gilt noch verschiedene Entscheide abzuwar-ten, insbesondere die Angaben und

Eisiger Wind für die Schaustellerei

Endlich wieder Theater!Nach dem neuesten Bundesrats-Beschluss darf das Förnbacher Theater (endlich!) wieder spielen! Helmuth Förnbacher freut’s.

(Foto

: zV

g)

kbz. Und die ersten Vorstellun-gen in unserem wieder eröff neten Theater waren und sind eine reine Freude. – Bei den Zuschauerinnen und Zuschauern hat man buch-stäblich ein begeistertes, ein er-löstes Aufatmen spüren können. – Nach jeder Vorstellung «Standing Ovations»! – Und unsere Schau-spieler, die darauf gebrannt haben, endlich wieder spielen zu dürfen, sind glücklich, wieder auf den Brettern «die die Welt bedeuten» stehen zu dürfen. Es ist – nach dieser Zwangspause – für alle (das Publikum und uns) eine Art Befrei-

ung, ein spürbares Wiederaufl eben – ein richtiges, wunderbares Thea-ter-Fest …!

Wir freuen uns, dass wir jetzt wieder für Sie spielen dürfen …! Auch wenn das jetzt nur mit den Corona-Sicherheits-Aufl agen – und mit weniger Zuschauern mög-lich ist. – Im Zuschauerraum in unserem Theater lassen wir (so lautete die Vorschrift) nach einer Gruppe, die zusammen gehört, je-weils mindestens zwei Sitze frei. Wir bieten in einem Theater, das bis zu 200 Plätze zur Verfügung hat nur 60 Plätze an. Sollte sich je-

mand trotzdem nicht wohlfühlen, darf er sich auch an einen anderen Platz setzen. Wir versuchen den Menschen, die jetzt endlich wieder in ein Theater dürfen, das Gefühl zu vermitteln, sich wohl und sicher fühlen zu können – und wollen damit auch ein positives Zeichen setzen. Wie auch unser Bundesrat sagt: Wir müssen lernen mit die-sem Virus zu leben …!

Dass uns so erfreulich viele Menschen in dieser schweren Zeit gezeigt haben, wie wichtig für sie Theater ist und auf unsere Home-page unseren «Spende-Button» ♥ angeklickt, oder meinen 1968 in Basel gedrehten, ersten Spielfi lm «SOMMERSPROSSEN» herunter-geladen haben, hat mich und unser Theater-Team ganz besonders be-rührt – und dafür ein sehr herzli-ches Dankeschön!

Wir hoff en sie alle – nach diesen drei Monaten Theater-Abstinenz –jetzt bald wieder in unserem schö-nen Theater persönlich begrüssen zu dürfen.

Die genauen Daten fi ndet man auf unserer Homepage:

www.foernbacher.ch

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KBZ 06/202017

durchgehend geöffnet, Montag – Freitag: 08.00 – 20.00, Samstag: 09.00 – 20.00 oder walk-in / auch ohne Voranmeldung, Tel-Termine über 061 833 80 00

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Was sagen zwei Schausteller zu Corona?

Chris Indrak, Jung-Schausteller – Indrak’s Imbiss-Spezialitäten luk. «Die gesamte Schaustel-ler-Branche hoff t immer noch auf die Durchführung der 550. Basler Herbstmesse. Die 16, beziehungs-weise 18 Tage in Basel sind für viele Schausteller und Markthändler das Highlight vom Jahr. Die Herbst-messe geniesst unsererseits eine lange Tradition und auch vonseiten des Publikums bedeutet sie eine willkommene Abwechslung im

Alltag. In Basel bietet die Herbst-messe für Jung und Alt jedes Jahr Spass, Action und auch kulinari-sche Höhepunkte. Viele Baslerin-nen und Basler werden die einmali-ge Atmosphäre, die bunten Lichter sowie das Essen und das Bummeln entlang von Fahrgeschäften und Ständen vermissen, bei einer all-fälligen Absage der Herbstmesse.»www.indrak.ch/imbiss

Robert Gasser – Bistro Gasser, Gasser-Wolfluk. «Die traditionsreiche Olma in St. Gallen und das ebenso bekannte Knabenschiessen in Zürich wurden von den Behörden bereits abgesagt – für uns Schausteller kommen die-se Absagen viel zu früh. Man hätte da auch noch etwas abwarten und später entscheiden können. Wenn der Bund für Grossveranstaltun-gen bei einer Obergrenze von 1000 Leuten bleibt, ist es klar, dass in Basel im 2020 keine Herbstmesse stattfi nden kann. Wir Schaustel-ler und Marktfahrer setzen stark darauf, dass d Mäss durchgeführt wird. Wenn die Aufl agen bleiben, wird das für uns verheerende Fol-gen haben. Seit März 2020 ist bei uns kein Franken Einnahme her-eingekommen. Auch das Catering

läuft nicht mehr – wir hoff en aber, dass es dort wieder anzieht, damit wir eine Überlebenschance haben. Die Ausgaben für Versicherungen und Mieten dagegen sind die glei-chen wie immer. Bisher bekomme ich vom Staat einen Zuschuss pro Tag für die Zeit von Februar bis Juni. Der Kanton Basel-Stadt hat uns via das RAV eine Zusage gege-ben bis September. Wir schätzen das sehr. Derzeit laufen von Seiten der Schausteller und Marktfahrer noch weitere Verhandlungen mit Bern. Die sind off enbar auf gutem Weg. Wir hoff en inständig, dass die Basler Herbstmesse stattfi n-det. Für unseren Berufstand ist das von entscheidender Bedeutung.» www.bistrogasser.ch

Hot Dogs, Frites, Schnitzelbrot und Hamburger: Indrak’s Imbiss-Spezialitäten.

Monika, Samantha und Robert Gasser. (Foto: zVg)

IGK-«Fiehrigs-Mimpfeli»bla. Die für den April vorgesehe-nen und wegen Corona abgesagten «Fiehrigs-Mimpfeli» sollen nun nachgeholt werden. In Zusam-menarbeit mit Stadtführer Basel werden spannende und humor-volle Führungen zu Kleinbasler Themen angeboten. Anmeldung: Wegen der Corona-Schutzregeln zwingend. Spätestens 60 Minuten vor Führungsbeginn unter [email protected] oder via Kon-taktformular auf www.stadtfueh-rerbasel.ch. Bitte auf die IGK-Mit-gliedschaft hinweisen, damit die Ermässigung gewährt werden kann.

ProgrammMontag, 29. Juni 2020 «Galgevögel und Halungge» mit Maja ReichenbachWann: 18:30 Uhr (ca. 45 Min)Wo: Ecke Sägergässlein/Ochsen-gasse (neben Heinzelmann)Kosten: CHF 10.00 mit IGK-Mit-gliedschaft / ohne CHF 15.00

Dienstag, 7. Juli 2020 «Rund um s Klingedaal» mit Mike StollWann: 18:30 Uhr (ca. 45 Min)Wo: Helvetia, Kleinbasler Brü-ckenkopfKosten: CHF 10.00 mit IGK-Mit-gliedschaft / ohne CHF 15.00

Dienstag, 14. Juli 2020 «Rund um d Claramatte»mit Maja ReichenbachWann: 18:30 Uhr (ca. 45 Min)Wo: Ecke Klingental-/Hammer-strasse (vis à vis WESLEY-HAUS)Kosten: CHF 10.00 mit IGK-Mit-gliedschaft / ohne CHF 15.00

Donnerstag, 20. August 2020 «Rund um s Ueli Bier»mit Mike StollWann: 18:30 Uhr (ca. 45 Min)Wo: Antoniterhof-Brunnen beim Rest. Linde, RheingasseKosten: CHF 10.00 mit IGK-Mit-gliedschaft / ohne CHF 15.00

Vielleicht verrät der Stadtführer gar, was Frau Helvetia in ihrem Riesenkoff er versteckt hat.(Foto: Werner Blatter)

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YOUNG STAGE lanciert Circus Camps während den SommerferienDas Internationale Circus Festival YOUNG STAGE bietet Kindern von 7–14 Jahren während den Sommerferien zwei 1-wöchige Circus Camps in Form von Tagesferien an. Insgesamt rund 160 Kinder kön-nen mit erfahrenen Profi artisten trainieren und am Ende der Woche sogar gemeinsam auftreten.

Foto: JensWinkler.ch

kbz. Das YOUNG STAGE Team musste aufgrund des Veranstal-tungsverbots das 12. Internationa-le Circus Festival absagen und auf 2021 verschieben. Nichtstun ist aber nicht die Stärke von YOUNG STAGE mit Festivaldirektorin Nadja Hauser. «Wir möchten wäh-

Ein spezielles Schutzkonzept für die Circus Camps wird aktuell in Abstimmung mit dem Kanton er-arbeitet.

Die Circus Camps sind eine Ko-

operation von YOUNG STAGE (www.young-stage.com) mit der Station Circus (www.stationcircus.ch) und dem Circus Luna (www.circusluna.ch).

rend der Corona-Krise einen sinn-vollen und aktiven Beitrag leisten. Viele Familien können dieses Jahr nicht in die Ferien fahren. Zudem gibt es sehr viele Profi artisten, die seit Monaten arbeitslos sind, weil keine Shows mehr stattfi n-den. Sie sind enorm dankbar um einen bezahlten Job und geben ihr Wissen gerne an die Kinder wei-ter. Deshalb haben wir innerhalb weniger Tage ein spontanes Som-merprojekt entwickelt.» Erfahrene Profi artisten und Circuspädago-gen – darunter ehemalige YOUNG STAGE Preisträger – werden die Kinder coachen und mit ihnen eine richtige Circusvorstellung einstu-dieren, die jeweils Ende Woche aufgeführt wird. «Die Nachfrage nach Tagesferien ist gemäss Aus-sage von verschiedenen Stellen in diesem Sommer sehr gross», weiss Nadja Hauser. «Viele Angebote sind bereits ausgebucht.»

Und hier die DatenPro Woche können rund 80 Kinder im Alter von 7–14 Jahren mitma-chen. Sie werden ganztags von 8.30 bis 17 Uhr betreut, die Verpfl egung ist inbegriff en. Camp 1 fi ndet vom 6.–10. Juli statt, Camp 2 vom 13.–17 Juli. Eine Woche kostet Fr. 290.–. Besondere Vorkenntnisse sind keine nötig. Die Camps fi nden bei der Station Circus, München-steinerstrasse 103, in Basel statt.

Auf ein mit Flury Sprecher …Von Werner Blatter

Verschmitztes, schelmisches Lä-cheln. Kurze, aber zielstrebige Schrittchen; so sieht man Flury Sprecher fast täglich Richtung Tradtionsbaizli «Schoofegg» spa-zieren. Er, der im wunderschönen Oberengadinerdorf Zuoz das Licht der Bergwelt erblickt hatte. Immer mit Blick auf das dazumal schon weltberühmte Lyceum Alpinum, all wo die verwöhnten Söhne der Reichsten dieser Welt in Schulhef-ter schneuggten. Berufl ich zog es ihn nach Basel. Als Baupolier freute er sich – nicht nur beim Znüni im «Ysebähnli» – schon vor 50 Jahren einen Blick auf da vis à vis stehen-de Alterszentrum Zum Lamm zu werfen. Das Lamm wurde seine Heimat. Er fühlte sich pudelwohl

Der gebürtige Engadiner Flury Sprecher geniesst «sein» Bier und seine Wahlheimat Kleinbasel. (Foto: Werner Blatter)

im Kleinbasel. Dann, der umbaube-dingte Umzug auf St. Chrischona. Schönste Aussicht, propersaubere Stuben; aber eben eines fehlte Flury sehr: «sein» Glaibasel. Darum, wenn immer nur möglich steigt er in den 32er Bus, wechselt in Rie-hen Dorf in den Sechser mit Ziel Claraplatz. Dort wird er mit lauten «Sali Flury»-Rufen begrüsst. Nicht nur aus dem « Schieff e Egg». (Fast) alle kennen Flury, (fast) alle wür-den ihn vermissen, wenn er nicht «seinem» Glaibasel (fast) täglich die Aufwartung machen würde. Auf der Rückfahrt Richtung St. Chrischona hat er meist das grosse Glück, dass ihm in Riehen der 32er vor der Nase wegfährt und er im «Landgasthof» Boxenstop machen kann. Mit «Sali Flury» wird er auch dort begrüsst.

Fristenstillstand für Volksbegehren endete am 31.5.2020kbz. Wie auf Bundesebene wird auch im Kanton Basel-Stadt der im Zusammenhang mit der Auswei-tung der Coronakrise angeordnete Fristenstillstand nicht über den 31. Mai 2020 hinaus verlängert. So-mit dürfen seit dem 1. Juni 2020 auch für kantonale Volksbegehren wieder Unterschriften gesammelt werden. Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein eines geeigne-ten Schutzkonzeptes.

Nachrichten

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«Noch ist kein Land in Sicht»Thomas Dürr von Act Entertainment hat derzeit viel Unangenehmes zu tun. Aufgrund der aktuellen Ereignisse rund um Covid-19 mussten er und sein Team zahlreiche Veranstaltungen absagen, verschieben oder verlegen. An die eigentliche Arbeit Konzerte zu organisieren ist aktuell leider nicht zu denken. Der Kleinbasler Zeitung gibt Thomas Dürr Auskunft über sein tägli-ches Schaffen.

Interview: Lukas Müller

Kleinbasler Zeitung: Als Schutz-massnahme vor dem Corona-Virus Covid-19 sind sämtliche Konzert-veranstaltungen, Show-Events und ähnliche Anlässe mit über 1000 Be-suchern schweizweit bis 30. August 2020 verboten worden. Was planen Sie als Unternehmer und Arbeitgeber in dieser völlig neuartigen Situation?Thomas Dürr: Wir sind am 28. Februar von heute auf morgen von den obers-ten Behörden mit einem Berufsverbot versehen worden. Es wurde uns auch Unterstützung zugesichert, die auf-grund der nun sehr langen Ausnah-mesituation für uns lebenswichtig ist. Im Gegensatz zu Non-Profi t-Kulturor-ganisationen, die sich teilweise mit 10 Prozent Ticketeinnahmen begnügen, ist bei einer Firma wie Act Enter-tainment der Kostendeckungsbeitrag durch Ticketverkäufe bei 100 Prozent. Somit stehen wir derzeit ohne Einnah-men da.

KBZ: Der Bundesrat hat ein Hilfspa-ket in der Höhe von 240 Mio. CHF für Kulturschaff ende geschnürt. Ist das ausreichend?Th.D.: Ich kann das nicht beurteilen. Es kommt darauf an, wer da alles aus diesem Topf berücksichtigt wird.

KBZ: Hoff en Sie auf spätere Aufbesse-rungen dieses Hilfspakets?Th.D.: Da wir derzeit keine Aussicht haben auf Sonne und im Nebel stehen, wissen wir nicht, wie lange der aktu-elle Zustand anhält. Es ist davon aus-zugehen, dass bis Ende Jahr die eine oder andere Veranstaltung nicht mög-lich sein wird. Diesen Verhältnissen müsste auch das Hilfspaket angepasst werden.

KBZ: Haben Sie für Ihre Mitarbeiten-den bei Act Entertainment Kurzarbeit angemeldet – und wenn ja, um wie viele betroff ene Personen geht es da?Th.D.: Ja, klar. Ich habe am Fasnachts-dienstag das Arbeitsamt angerufen. Ab 28. Februar haben wir Kurzarbeit eingegeben für insgesamt 15 Mitarbei-tende. Wir haben sehr gute Leute und wollen alle behalten.

KBZ: Welche bis zum Bundesratsent-scheid bereits fest geplanten Konzerte und Events werden sicher ausfallen müssen?Th.D.: Aktuell wäre das für uns das Summer Stage in Basel. Auch das Greenfi eld Festival in Interlaken konnten wir nicht durchführen. Auf-grund der aktuellen Zahlen hoff en wir

auf weitere Lockerungen, sodass wir schon bald wieder Veranstaltungen durchführen können. Die Künstler, die Hallenbetreiber und wir sind je-denfalls bereit dazu. Wir freuen uns, dass wir so bald als möglich wieder arbeiten können.

KBZ: Sind unter den nun gestrichenen Veranstaltungen auch solche, die im Kleinbasel stattgefunden hätten?Th.D.: Ja. Wir mussten mehrere Shows im Musical Theater verlegen oder um-buchen. Carolin Kebekus spielt zwei-mal im Musical Theater, aber an ei-nem späteren Termin. Die Produktion «Game Of Thrones» wird neu nicht im Musical Theater, sondern im Stadtca-sino stattfi nden. Das Konzert von An-nett Louisan im Musical Theater wur-de verschoben. Dann hatten wir noch ein Konzert von «Patent Ochsner» in der Kaserne. Dieses wird dort statt-fi nden, es wurde auf den 6. November verlegt. Im Volkshaus ist derzeit nichts geplant.

KBZ: Lässt sich der Einnahmeausfall bis Ende Jahr schon ungefähr bezif-fern?Th.D.: Nein. Wir haben im Prinzip eine ganze Saison verloren. Es geht bei all dem nicht nur um unsere Löhne, son-dern auch um die Gagen der Bands und Show-Acts, sowie auch um die Löhne der Bühnenmitarbeiter in Licht und Sound bis hinunter zum Stage-hand. Das sind Tausende von Leuten allein in unserem Umfeld.

KBZ: Wie weit kann man derzeit über-haupt planen? Besteht da irgendeine Planungssicherheit?Th.D.: Wir hoff en, dass sich der Nebel bald wieder verzieht.

KBZ: Gestalten sich die Rück-Verhand-lungen mit den Agenten und Tour-Ma-nagern schwierig, oder begreifen alle Beteiligten den Ernst der aktuellen Lage?Th.D.: In der ersten Zeit, als sich die anderen europäischen Staaten noch nicht im Notstand-Modus befanden, war es sehr schwer. Die Schweiz war ja bei den Ersten, die reagiert haben – wegen der Notlage im Tessin. Mitt-lerweile muss man sich nicht mehr erklären. Alle begreifen, dass das eine absolute Ausnahmesituation ist. Die wichtigen Hallen und Künstlerma-nagements haben es sicher begriff en. Von Künstlerseite gab es sehr viel Po-sitives, gutes Feedback und Aufmunte-rung.

www.actnews.ch

Nachrichten

Trinationaler Eurodistrict Basel (TEB) unterstützt weiterhin grenzüberschrei-tenden Begegnungsprojekte!kbz. Vereine oder Gebietskör-perschaften, die ein grenzüber-schreitendes Projekt durchfüh-ren möchten, können sich an den TEB wenden, um Zuschüsse zu erhalten. Seit mehreren Jah-ren unterstützt der TEB Pro-jekte in den verschiedensten Bereichen, von Begegnungen sportlicher, musikalischer oder kultureller Art, zum Thema Umwelt bis hin zu bürgerschaft-lichem Engagement. Das grund-legende Kriterium ist dabei, dass die Begegnung Einwohner beidseits der Grenze einbezieht, egal ob sie Franzosen, Deutsche oder Schweizer, jung oder we-niger jung, Vereinsmitglieder, Schüler oder einfach Neugierige sind.

Der Trinationale Eurodistrict Basel unterstützt die Projekt-träger bei der Beantragung von Förder geldern aus dem europä-ischen INTERREG-Programm, das Zuschüsse von bis zu 40'000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwick-

lung (EFRE) ermöglicht. Wenn am Projekt Schweizer Partner beteiligt sind, kann zusätzlich eine Kofi nanzierung in Höhe von bis zu 40'000 Schweizer Franken über einen spezifi -schen kantonalen Fonds erfol-gen. Anträge für europäische Fördermittel können bis spätes-tens Ende August 2020 gestellt werden.

Zudem unterstützt der Trina-tionale Eurodistrict Basel auch grenzüberschreitende Begeg-nungen von Schulklassen. Sie können bis zu 500 Euro oder Schweizer Franken für Trans-portkosten, Eintrittsgelder für Museen oder die Aktivitäten während der schulischen Begeg-nung erhalten.

Bei Fragen oder Projektideen wenden Sie sich an Marie-Aude Pirot, Projektleiterin, +33 (0)3 89 67 06 79 oder [email protected]/de/was-wir-tun/unsere-foerderinstrumente.html

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Höschsprooch-Stilblüten à discrétionIm dritten und letzten Teil unserer Schtoori über die Höschsprache im Petit-Bâle wird es wieder richtig interessant, denn es geht hier unter anderem auch um Wörter und Redewendungen, die sich bis heute unverändert erhalten haben.

Foto: Liselotte Brunner/pixabay

Von Lukas Müller

Im Glaibasel herrschte wie gesagt an Sonntag und Werktag kein Klei-derzwang: Mit Dramdepoo auf dem Botsch, Haafeschnitt vom Raase-maijer, Lieschtlemer halblang am Ranze und Galosche an den Laufhölzer ging das lustige Völk-chen in den abendlichen Ausgang.

Dabei lagen Männer, bei denen d Cheerze sprütze und die nicht ufs hoochi Sail styge, in jedem Saftlaa-de vorne. Dank polierter Fasaade, glitzernder Ambalaasch, attrak-tiver Raizwösch an de Leuff und zierlichen Dröttööse an den Füssen konnten die an ihrer Seite wan-delnden Frauen die Blicke auf sich ziehen. Männiglich und frauiglich rauchte wie die Bürstenbinder. Man hockte in der Nessi, machte Schmonzes, brachte wie gesagt im liebe Gott e Rauchöpferli und ne-belte alles zu. Gefragt waren da-mals entweder Settelekonfetti oder

Sumslabims mit Stachelbeeri. Wer seinen Liebsten e Gruess versände wollte, musste zum Kaabelhüüsli däppele und dann von dort aus e Kaabel in Äther jätte. Wenn es dann wild wurde in einer Beiz, wenn ei-ner dem anderen drygfunggt oder aim ainen an Chessel gjaggt het, dann wusste jeder und jede: «Dä Brueder will hinlangen». Und so musste man sich notgedrungen auf eine Chlopfylaag vorbereiten. Ein patänte Spruch in dieser Situati-on: «Ych han e Päggli Ohrfyygen im Sagg, aber wägen aim Chläpper mach is nit uf.» Gegebenenfalls, falls der Kontrahent übermächtig schien, konnte man immer noch der Ruggwäärtsgang yynekeije und auf die Gämpestölleli des gestren-gen Alkohoolchöönig und Chnelle-chef hoff en. Noch heute berichten ältere Semester mit Schimmel-schlugger im Gesicht in blumig ausgeschmückter Rede von der Rhygass-Chlopfete, einer langsam eskalierenden Massenschlägerei mit Zentrum interessanterweise in der Greifengasse, bei der die Ordnungshüter plötzlich mehre-ren Hunderten von randalierenden Personen gegenüberstanden.

Noch heute gängige StilblütenSo hat sich also die Höschsprooch durch all die Zeiten erstaunlich gut gehalten. Natürlich sind diese ebenso bemerkenswerten wie kau-zigen Spruchhüffe von anno dazu-mal, die beim Blausch in der Beiz praktisch nonstop vom Leder zo-gen und zum Gaudium der Anwe-senden ständig neue Sprachbilder aufl eben liessen, unterdessen ver-schwunden. Aber wer heutzutage abends in einem der einschlägigen Spunte vorbeigeht, wird da und dort noch den einen oder ande-ren satten Spruch aufschnappen

können. Und seien wir ehrlich, es existieren nach wie vor Wörter und Redewendungen aus der Hösch-sprooch, die sich hartnäckig auch ins neue Jahrtausend hinüberge-rettet haben. Viele Baslerinnen und Basler wissen nämlich heute noch, was e glatte Siech in einer schönen Schaale oder was e guets Stügg mit

Schloofzimmerauge ist – und was das bedeutet, wenn jemand gsotte isch oder etwas fi lze duet. Wörter wie Aichle, Biire, Chaabisbletter, Chäärnebigger, Flosse, Ranze, Schlüüch, Schluurpe, Schwaiss-bropäller und Zingge dürften dem einen oder der anderen ebenfalls noch geläufi g sein. Ebenso Aagää-ber, Aahang, Boodesuuri, Brogge, Fläsche, Laaferi, Pfl uuderigugge, schmaale Wuurf, Trudeli oder Zwug-gel. Man kommt bestens draus, was das bedeutet, wenn jemand sagt: «Am Sunntig göön mer in die Lan-ge Erle go dipple». Und die meisten wissen noch, worum es geht, wenn jemand an einer BVB-Haltestelle einen Passanten um e Frosch an-schnorrt – dann will er zumeist go fl emme. Wer Schaaben im Ranze hat, goot ain go hinderekeije. Wer den lieben, langen Tag schwer am chrampfe war, ist abends uf de Felge oder uf em Rumpf. In einem solchen Fall sollte er nicht stööne, sondern dringend e Penn aaneblet-tere. Wer gut Leute aazünde kann,

sodass andere yschnappe, hat Mas-sel, denn er kann seine Ideen gut verwirklichen. Doch wer mit den Goldfi essli vom FCB und den Pugg-jääger vom EHC sympathisiert, hat es nicht immer einfach. Wenn sei-ne Lieblinge dann an einem schö-nen Wochenende gleich beide uf d Gugge griege, bekommt er mitun-ter schon einmal einen gewaltigen Rochus. Wer als stiller Geniesser eher auf Hochkultur steht, pilgert ins Kunstmuseum im Grand-Bâle und schaut sich dort in aller Ruhe einen mächtigen Schwaarte an. Im Musentempel triff t man immer wieder Persönlichkeiten, die tüch-tig sind und für die Allgemeinheit viel geleistet haben. Von denen sagt man dann, dass sie öppis uf em Chaschte haben.

Geschichtenerzähler und mausarme GesellenDemgegenüber gibt es natürlich auch Zeitgenossen, die von allem Erlebten schlicht genug haben. Sel-bige machen dann e Schnuure wien e verrumpfl ete Haimetschyn und sagen dann lakonisch: «D  Schue göön mer uf». Und wenn solche Kerle in einer Beiz mit ihrem ständigen mefyche dann richtig Lämpe provozieren, dann gibt es oft nur eins: Konsäärvebüggse aa-leege oder so schnäll wie möglig abzische. An anderen Tagen wächst derweil der Zores von Minute zu Minute, wenn Verkehrsrowdies unterwegs sind. Besagte Spezi-es hat in unserer Stadt allerdings einen schweren Stand. Wer mit dem Roschthuffe, dem Biibel-

Verstoosch hösch!Mir woonen am Bach, hösch, iir wooned am Rhy,

iir sinn die Bessre – wänn s weenigschtens sy.D Kultur, won iir sände, syg unerhöört –

e Rhygasschnuschti weiss au, was sich ghöört.Mir hänn in der Stuben im Schäftli dehai

nit nur Courths-Mahler, John Kling und Karl May,jä nei, ai Tolstoi, Mann und Bert Brecht.

Mir lääse das gärn, denn die Choscht, die isch rächt.Mir chennen e Ringelnatz, Voltaire und Knittel –Öppis, verschtoosch, hänn au miir uf em Chittel!Chlaar hämmer dernääben au dümmeri Sieche.

Es git si au sunscht gnueg, vo Allschwil bis Rieche.Blybet die Bessre, uns isch es rächt,

denn schliesslig sin d Chnulleri au nit so schlächt.Mir saage Blätzaasch, iir saaged Birsfäld,

mir brenne mit Chlotz, iir zaaled mit Gäld,mir bloosen e Pfütze, iir dringged der Wyy –

gäärn hämmer is drotzdäm – z Basel am Rhy.Verschtoosch hösch!

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Höschsprooch Glossar von A bis ZAagääber Aufschneider Aahang Kinder aasuuge aufschliessen, z.B. in einer Kolonneaazünde begeistern abstottere abzahlenabzische weggehenAichle Nichtskönnerainen an Chessel eine Ohrfeige versetzenjaage ain hinderekeije essen gehenAlkohoolchöönig WirtAmbalaasch (frz.) Kleiderstoff Biibelforscher- Velo mit Hilfsmotordraggdoor Biire Kopf Blausch Vergnügen, Fest; dann allgemein: Angelegenheit Boodesuuri kleiner Mensch Botsch KopfBrogge Starker, dicker MannChaabisbletter OhrenChääfermüüli MotorradChäärnebigger NaseChläpper OhrfeigeChlotz GeldChlopfylaag SchlägereiChnelle Wirtschaft, BeizChnellechef Wirt chrampfe arbeiten «Dä Brueder will Dieser Kerl will einehinlangen» (dt.) Schlägerei anzettelndäppele gehen, marschierendipple gehen, marschierend Cheerze sprütze Er hat Ideenbin em Dramdepoo (frz.) Tramdepot, auch: Hutder Ruggwäärtsgang den Rückzugyynekeije antretenDrottööse (frz.) Damenschuhe dryyfungge stören, störend eingreifenD Schue göön mer uf Ich halte es nicht mehr aus, ich fahre aus der Haut e gaischtig dummer,Obdachloose einfältiger Mensche glatte Siech ein richtiger Könner, dann allgemein: ein lustiger Mensch e Gruess versände telefonieren e guets Stügg eine gutaussehende Frau e Kaabel in Äther telefonierenjätte e patänte Typ ein netter Kerl e Penn aaneblettere schlafen

er het e Maage Er kann auch eine harte Strafe ertragen e Schnuure wien e deprimierter verrumpfl ete Gesichtsausdruck,Haimetschyn Fasaade (frz.) Gesichtfi lze stehlenFläsche Schwächlingfl emme rauchenFlosse FüsseFrosch Zigarettefungge telefonierenGalosche (frz.) gewöhnliche Schuhe Gämpestölleli Muskeln Glooreboschte Claraposten Grand-Bâle Grossbaselgsotte wütend, zornig, erregt, erbostHaafeschnitt Beim Mann: SwingfrisurHösch Digge Anrede Höschsprooch Höschspracheim liebe Gott e rauchenRauchöpferli bringein der Nessi hogge zechenin d Stiirne bysse tut man, wenn man enttäuscht wird, etwas verpasst oder selbst verdorben hatKaabelhüüsli Telefonkabine Konsäärvebüggse StahlhelmLaaferi Laff e, geckenhafter junger MannLämpe mache Umstände, eine Geschichte machen; auch: Probleme verursachenLaufhölzer Füsse Leuff Beine Lieschtlemer zu kurze Hosenhalblang looszittere loslaufen, sich fortmachenMais Durcheinander, Lärm SchlägereiMassel (jidd.) Glückmefyche (jidd.) stören, störend eingreifen öppis uf em Ein ganzer KerlChaschte sein(Chittel) haa Petit-Bâle (frz.) Kleinbasel Pfl uuderigugge SchwatzbaseRaasemaijer Coiff eur, RasierapparatRaizwösch schwarze Damenunterwäsche Ranze Bauch

Rhygass-Chlopfete Schlägerei mit Ausgangspunkt interessanterweise bei der GreifengasseRochus (jidd.) Zorn, WutRoschthuff e VeloSaftlaade RestaurantSchaaben im Hunger habenRanze haa Schaale KleidungSchimmelschlugger Mann mit weissem Bart Schloofzimmerauge macht die verliebte FrauSchlüüch HosenSchluurpe Schuheschmaale Wuurf magerer, schmächtiger Mensch Schmonzes mache Unfug treiben(jidd.) Schrooter PolizistSchtoori GeschichteSchwaarte Bild schwach schuldig Schwaissbropäller Füsse Settelekonfetti (ital.) Parisienne-Zigarette Spruch Bonmot, RedewendungSpruchhüff e Einer, der die besten Sprüche draufhatSpunte Restaurant, Wirtschaftstier, chnopfstier mittellos, völlig mittellos: auch zahlungsunfähig, abgebranntstööne klagen, reklamieren Sumslabims mit schlechter TabakStachelbeeri Trudeli Freundintschumple laufenuf de Felge sy ausgepumpt, erschöpft sein; auch: fi nanziell auf dem Nullpunkt seinuf d Gugge griege verlierenuf e Huet nää jemand hochnehmenuf em Rumpf sy ausgepumpt, erschöpft seinufs hoochi Sail styge sich exponieren, viel wagen, viel riskierenverhagge versetzen, verkaufen, ausgebenyschnappe auf etwas eingehenZigge machen Umstände, Aufhebens machen; Unruhe stiftenZingge NaseZores (jidd.) ZornZwuggel kleiner Mensch

forscherdraggdoor oder sogar mit einer Chääfermüüli wie e gaischtig Obdachlose auf dem Trottoir für Betrieb sorgt, bekommt es früher oder später mit einem Schrooter zu tun. Wer er dann sogar e Maage hat und bei der Ausweiskontrolle Mais oder Zigge mache will oder sogar den Gesetzeshüter uf e Huet nää will, muss zletschtamänd auf den Glooreboschte mitgehen. Und sich anschliessend in der Ausnüch-terungszelle zünftig in d Stiirne bysse.

Immer interessant sind Men-schen, die bei der Arbeit oder in der Freizeit etwas Spannendes erlebt haben. Sie tschumple meist

stante pede in die nächstgelegene Chnelle und geben dort eine wilde und nicht überprüfbare Schtoori zum Besten. Diese wird sofort wei-terverbreitet, denn auch mit den modernen Mobiltelefonen kann man heute noch einander fungge. Wer schliesslich von jemandem Geld geliehen hat, ist für gewöhn-lich stier oder sogar chnopfstier. Er oder sie ist also jemandem et-welchen Chlotz schwach und muss dann eines schönen Tages loos-zittere. Wer gar nichts mehr hat, kreuzt in der Pfandleih-Anstalt auf, um dort seine Uhr oder sein Goldketteli zu verhagge. Oft muss die besagte Person beim ursprüng-

lichen Geldverleiher aasuuge und den Betrag nach persönlicher Übereinkunft in kleinen Teilbe-trägen abstottere. Alles in allem dürfen wir nach Konsultation der einschlägigen Facebook-Dia-lekt-Rubriken feststellen, dass die Höschsprooch – die urchige Spra-che der kleinen Leute im Petit- Bâle – über kulturhistorischen Wert verfügt und dass sie sich in kleinen Restbeständen bis heute erhalten hat. Hösch Digge: Es ist eine vor-nehme Aufgabe der hiesigen Di-alektliebhaber und auch der ver-sammelten Basler Fasnachtsszene, diesen wertvollen, mit unglaublich blumigen Redewendungen ge-

spickten Wortschatz zu sichern und ihn für die Zukunft zu erhal-ten. Lukas Müller

Dies war der Teil 3 der Abhand-lung über die Höschsprooch. Die ersten beiden Teile sind in der Kleinbasler Zeitung vom April und Mai erschienen.

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Kleinbasler Badefreuden in vergangenen ZeitenNeben dem Rhein war der Riehenteich, kurz «Dych» genannt, lange Zeit die einzige Bademöglichkeit für die Kleinbasler Jugend wie auch für die Erwachsenen – bis 1911 das Eglisee eröffnet wurde.

Karin Rey

Eigentlich wurden die Teiche, die künstlichen Kanäle, für das Gewerbe angelegt. In Kleinbasel konnte das Wasser dafür aus der Wiese abgeleitet werden. Eine erste Erwähnung des Riehenteichs und zweier Mühlen fi ndet sich bereits 1251. Später kamen Schleifen, Wal-ken, Sägewerke, Ölstampfen, Ger-ber, Färber, weitere Gewerbe und im 19. Jahrhundert schliesslich die Farbstoffi ndustrie hinzu. Aus dem Dych konnte man bei einer Feu-erbrunst das Löschwasser holen und er wurde auch rege als Pferde-bad genutzt. Aber – in die Teiche wurden damals auch die Fäkali-en abgeleitet, gleichzeitig daraus, neben den öff entlichen Brunnen, das Wasser für die Badestuben und die Wäsche bezogen und die Kinder planschten fröhlich darin herum. Beim nach Hause kommen rief die Mutter dann «Hände wa-schen», mit der Ermahnung, nicht zu viel von dem mühsam herbeige-schleppten Wasser zu verbrauchen.

Zahlreiche Quellen berichten, wie ein Bad im Dych Kinderher-zen, jedoch auch Erwachsene, ent-zückte. An fl irrend heissen Tagen zog das kühle Nass magisch an und bereitete unsägliches Vergnü-gen. Übrigens – um 1886 wurde in Basler Schulen bereits ab 24 Grad Hitzeferien angeordnet.

Beim Landhaus der Familie de BaryGerne tummelte man sich beim ehemaligen barocken Landhaus der Familie de Bary, einst vor dem Riehentor gelegen, später an der Riehenstrasse 65, im Wasser. Es lag direkt an den Ufern des Rie-henteichs und entlang der niede-ren Gartenmauern zog er gemäch-lich dem Rhein entgegen. Je nach Wasserstand verbreitete er den Geruch von faulem Wasser und zog sicher auch zahlreiche Mücken an.

Dennoch bot das dunkle Wasser herrliche Abkühlung. Und viel-leicht hätten sich manche Damen und Herren, die dort an den ele-ganten Abendanlässen im Sommer teilnahmen, am liebsten die seide-nen Kleider vom Leib gerissen, um sich in das kühle Nass zu stürzen.

Nach und nach wurde das idylli-sche Landhaus, dessen Garten sich bis über den Clarahofweg erstreck-te, eingerahmt von nüchternen Zweckbauten und in den 1920er Jahren der Riehenteich schliess-lich zugedeckt. Der Beschluss, für die Mustermesse neue Hallen zu bauen, bedeutete den Todesstoss für das idyllische Landhaus und es musste 1942 der Baslerhalle wei-chen.

D SchliessiEin weiterer, überaus beliebter Ba-deort war bei der Schliesse, dort wo die Wiese in den Riehenteich abgeleitet und früher mittels Holz-bretter gestaut wurde. Theobald Baerwart (1872–1942) schwärmt 1921 in seinen Kindheitserinne-rungen, wie sich Weiden, Akazien, Erlen, Silberpappeln und Buchen in der glitzernden Wasseroberfl ä-che spiegelten, vor stahlblauem Juli himmel, mit dem Kirchturm von Weil und dem Tüllinger Hü-gel im Hintergrund. Bei der Wuhr habe das Wasser kaum bis an die Knie gereicht, weshalb es von Nichtschwimmern genutzt und «Buebelotschi» genannt wurde. Unterhalb der Wuhr habe die Wie-se ein grosses Loch ausgewaschen, weshalb nur gute Schwimmer sich dort hin, in die sogenannte «Man-nelotschi», gewagt hätten. Er be-schreibt, wie die Luft gezittert habe vor Hitze, wenn man aus dem Baumschatten an die steinige Wie-seböschung trat. Umso verlocken-der war das kristallklare Wasser, auf dessen Grund man jeden Stein erkennen konnte.

Der am Riehenteich aufgewach-sene Peter Zschokke (1898–1986), von 1946 bis 1966 Regierungsrat in Basel und der Bruder Alexander Zschokkes, beschreibt in seiner

Publikation «Vom Riechedych und em alte Glaibasel» von 1976, dass «d Schliessi» für ihn auch etwas Geheimnisvolles, Furchterregen-des hatte. Unterhalb des Wuhrs sei das Wasser nicht nur tief, sondern voller Strudel gewesen und manch einer sei dort ertrunken. Lange war «d Schliessi» der einzige Ba-destrand im Kleinbasel, abgesehen natürlich vom Rheinufer.

Badhysli am Riehenteich1824 wurde das «Badhysli» un-terhalb des Schorenbrückleins, teils über den Riehenteich ragend, errichtet. Das kleine Brücklein er-schloss die Schorenmatten nörd-lich des Teichs. Gleich daneben befand sich das Burckhardt’sche Landhaus in barockem Stil mit zugehörigem Bauernbetrieb. Spä-ter kam es in Besitz von Eduard Voellmy, musste schliesslich Neu-bauten weichen und noch heute befi ndet sich die 1895 gegründete Schreinerei Voellmy dort. (Im Su-rinam 73).

Natürlich mussten die Ge-schlechter im Badhysli getrennt baden, und fi el ihr Bedürfnis zu baden gerade auf den «Maitlitag», waren die Buben gezwungen,

20 Rappen Eintritt zu zahlen und ins Männerbad zu gehen.

Der in Kleinbasel aufgewachsene und später dort als Arzt praktizie-rende Dr. Paul Barth (1858–1921) erzählt in seinen Kleinbasler Erin-nerungen von 1910 zudem von zwei weiteren Badeplätzen am Dych. Ein beliebter lag beim heutigen

Teichgässlein, bei der Einmündung in den Claragraben. Gegen den Rappoltshof hin, auf dem Areal der damaligen Gerberei Braun-Gess-ler, soll es zudem eine in einzelne Gemächer abgeteilte, geschlossene Teich-Badeanstalt gegeben haben. Später ein grosser Verfechter der Hygiene, erwähnt er in seinen Er-innerungen nicht unkritisch, dass in nächster Nähe Abwasser durch hölzerne Röhren in den Teich ge-führt worden seien. Er betont je-doch, welch wichtige Rolle dieser in seiner Kindheit gespielt hatte.

Adie Dych1900 unterschrieb der Regierungs-rat den Vertrag mit der Badischen Bahn, den Bahnhof in Kleinbasel vom Riehenring an die heutige Stelle zu verlegen. Dies bedeutete das Ende des Dychs, der beim alten Badischen Bahnhof, an der Istei-nerstrasse, durch einen Tunnel unter diesen hindurch geleitet wor-den war. Dies hätte auch am neuen Standort geschehen müssen, wozu die Badische Staatseisenbahn nicht bereit war. Die Wasserkraft des Teichs genügte unterdessen auch den neuen Anforderungen nicht mehr. Dazu kamen Argu-

mente wie feuchte Wohnungen der Teichanwohner, die Verschmut-zung des Teichwassers durch Fäka-lien sowie durch das Abwasser der Fabriken. 1907 wurden die meisten Abschnitte aufgehoben, 1917 folgte das letzte Teilstück. Noch heute erinnert die Riehenteichstrasse bei der Rosentalanlage an den von so vielen geliebten Dych. Und im Waldgebiet der Langen Erlen ist er heute noch erhalten und gibt uns eine Vorstellung davon, wie romantisch das Baden früher war.

De Barysches Landhaus am Riehenteich, um 1910. (Foto: A. Jehle)

Badeanstalt an der «Schliessi», um 1910. (Foto: J. J. Morf, Repro Edi

Borer, Morf & Co.)

Badhysli am Riehenteich. (Aus: Peter Zschokke, «Vom Riechedych und em alte Glaisbasel», 1970)

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Bademode Globus 1931. (Foto: Globus)

EgliseeNach dem Verlust der vielgelieb-ten Bademöglichkeiten im Rie-henteich kam die Forderung nach einem Ersatz dafür auf. Nachdem der Grosse Rat 1910 einen Kre-dit von 205'000 Franken bewil-ligt hatte, wurde im Egliseeholz, auch «Schorewäldeli» genannt, ein «Luft und Sonnenbad» gebaut. Mit einem künstlichen Becken von 80 m x 10 m und sich über nahe-zu 4'500 m2 erstreckend, wurde es am 1. Juni 1911 eröff net. Der Name Eglisee leitete sich übrigens von «Egelsee» ab, einem sich vormals dort befi ndlichen Tümpel, in dem es von Blutegeln und Schnaken nur so wimmelte. Auch davon wusste Theobald Baerwart in seinem Werk «Im Morgenrot» zu berichten. Wie er schreibt, wurde aber lieber im Winter darauf Schlittschuh ge-laufen, als darin gebadet. Zudem schien der Ort etwas unheimlich, wurde doch dort ein Arbeiter der Familie Geigy ermordet, zudem rankten auch Hexen und Geister-geschichten um das Wäldchen.

Da der Hygieniker Prof. Dr. A. Burckhardt festgestellt hat-te, dass das Wasser des Dychs zuviel menschliche Exkremente und sonstige Verschmutzungen enthielt, wurde das Becken mit Wasser direkt aus der Wiese ge-spiesen. Um die ganze Anstalt war eine zweieinhalb Meter hohe Be-tonmauer errichtet worden.

Da nach wie vor Männlein und

Ruedi Demenga bei einer Wasserpirouette, Altes Eglisee um 1928. (Foto: Sammlung Ruedi Demenga)

Weiblein nicht gleichzeitig ba-den durften, wurden die Zeiten stundenweise aufgeteilt. Das Sa-nitätsdepartement wurde mit Protestbriefen bombardiert, weil die Damen und Herren mit den ihnen zugeteilten Zeiten nicht einverstanden waren. Als weitere Vorschrift galt, die Füsse vor dem Eintauchen ins Becken zu waschen und das sich Einseifen in demsel-ben war untersagt.

Ab 1925 häuften sich die Klagen, dass die Anstalt zu klein sei und so wurde sie mit einem Kredit von 1,6 Millionen Franken, unter Mit-einbeziehen von umliegenden Wie-sen- und Waldpartien, auf 37'800 m2 vergrössert. Die notwendigen

Gebäude wurden im Stil der na-hen Wohnkolonien Schorenmatten und Im Surinam errichtet. Dabei wurde die alte Anstalt in die neue integriert. Am 25. Mai 1931 fand die glanzvolle und überaus teure Neueröff nung statt. Viele Besucher reagierten verärgert, da die Unkos-ten durch überhöhte Eintrittsprei-se von 30 Centimes für einen halben Tag wieder hereingeholt wurden. Auch der Globus reagier-te übrigens auf die Eröff nung des neuen Bades, in dem er den Baslerinnen eine reizvolle Kollek-tion von Bademode präsentierte.

Die Kleinbasler Badeanstalt galt in der ganzen Schweiz als Sensation. Das alte Becken war als Frauenbad ausgebaut worden, dann gab es das sogenannte Fa-milienbad bestehend aus einem Sport-schwimmbecken mit Zu schauer t r ibü ne und 10 m Sprung-brett, einem Becken für Nichtschwimmer sowie einem kleineren Lernbecken. Die beiden ersteren waren mit einer 2 Meter breiten Rinne für das Waschen der Füsse versehen. Das Was-

ser stammte nach wie vor aus der Wiese, wurde jedoch unterdessen gefi ltert und mit Chlor versehen. Neben Verwaltungsgebäude und Dienstwohnungen gab es 4367 Umkleidekabinen, Duschen und natürlich Toiletten. Als zusätzliche Attraktion Turn- und Spielgeräte, Läden, Kioske und ein riesiges, alkoholfreies Selbstbedienungs- Restaurant mit Sonnenterrasse, das bis zu 1000 Personen Platz bot. Ein Damencoiff eur sorgte für

tadellose Frisuren nach Verlassen des Bades. Die Herren mussten sich mit einem Automaten begnü-gen, wo sie für ein paar Centimes eine Portion Brillantine beziehen und ihre Haarpracht wieder in Form bringen konnten. Für Süd-seeromantik sorgte eine Strandan-lage mit Kristallquarzsand. Eben-so war auf dem Gelände ein kleiner Wald mit einem Trinkbrunnen stehen gelassen worden. Eine Be-leuchtungsanlage erlaubte auch den Nachtbetrieb.

1931 berichtet die Schweizeri-sche Handwerker-Zeitung, dass das Eglisee eine maximale Ta-gesbesucherzahl bis 15'000 Per-sonen aufweisen konnte, was das Zürcher Strandbad nur einmal er-reicht hätte.

Im Folgenden wurde das traditi-onelle Bad noch mehrmals moder-nisiert, den neusten Bedürfnissen angepasst und erfreut sich noch heute grosser Beliebtheit.

Damen- und Mädchennachmittag im Eglisee 1925. (Aus: Jean Kessler-Inglin «Das Gartenbad Eglisee», Stadtbuch 1996)

Täglich gratis tierische Erlebnisse Unterstützen Sie uns mit einer

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Tierpark Lange ErlenErlen-Verein Basel

Täglich gratis offen: März–Oktober 8–18 Uhr, November–Februar 8–17 Uhr 061 681 43 44 • [email protected] • www.erlen-verein.ch

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Im Eglisee, im Naturbad Riehen und in Bettingen hat die Badesaison begonnen

Der Badespass unter neuen RegelnNach langem Warten durften die Gartenbäder am 6. Juni den Betrieb endlich aufnehmen – wie erwartet allerdings mit einigen Aufl agen. Sie müssen sich alle nach einem Schutzkonzept richten, das vom Bundesamt für Sport, vom Bundesamt für Gesundheit und von Swiss Olympics erstellt wurde. Dass die mittlerweile bekannten Hygiene- und Abstandsregeln (zwei Meter) einzuhalten sind, konnte niemanden mehr überraschen.

Von Markus Vogt

Nach wie vor gilt es, dem Corona-virus möglichst keine Möglichkeit zur Ausbreitung zu bieten. Des-halb können nicht beliebig viele Menschen in ein Gartenbad einge-lassen werden. Die wichtigste Zahl im Schutzkonzept ist die Zehn: Pro Person im Verhältnis zur An-lagefl äche sollen mindestens 10 Quadratmeter zur Verfügung ste-hen. Anders gesagt: Mehr als eine Person pro 10 Quadratmeter wird nicht ins Schwimmbad gelassen.

Weiter gilt ganz allgemein, dass die Abstandsregeln – zwei Meter – auf dem ganzen Gartenbadareal sowie in den Eingangsbereichen

einzuhalten sind. Die Bevölke-rung wird aufgefordert, nur «ge-sund und symptomfrei» ins Bad zu gehen, teilte das Basler Erzie-hungsdepartement mit. Um den Überblick zu haben, müssen die Badegäste beim Ein- und Austritt gezählt werden.

So viele Badegäste wie möglich«Wir gehen davon aus, dass sich die Bevölkerung in den letzten Wo-chen an die Abstands- und Hygie-neregeln gewöhnt hat», sagte Peter Portmann, beim Sportamt für den Bereich der städtischen Bäder zu-ständig, der Kleinbasler Zeitung. Und: «Wir werden das Geschehen genau beobachten. Doch wir ver-trauen darauf, dass sich die Ba-degäste an die vorgegebenen Re-

geln halten werden». Sollte sich ein Run ergeben, beispielsweise auf ein Wasserbecken oder eine Rutschbahn, werde man versu-chen, mit spontanen Massnahmen einzugreifen, etwa mit einer vo-rübergehenden Schliessung oder Beschränkung. Denkbar sei auch, dass jemand des Bades verwiesen werden kann, wenn er oder sie sich nicht an die Regeln hält. Das Ziel sei jedoch, so viele Badegäste wie möglich einzulassen. «Wir wollen niemandem den Badespass ver-miesen. Wir setzen auf Eigenver-antwortung und Solidarität», fügte Portmann noch an.

Auf das präventive Tragen von Schutzmasken wird verzichtet. An

den Eingängen der Gartenbäder Bachgraben und St. Jakob werden Webcams montiert, welche das Publikumsaufkommen festhalten. Man kann also von zu Hause aus via Stream verfolgen, wie gross der Zulauf in den Bädern ist. Die-ses Vorgehen sei mit dem Daten-schutzbeauftragten des Kantons abgesprochen.

Naturbad Riehen hat genug PlatzWährend das Sportamt für die städtischen Gartenbäder zuständig ist, obliegt die Aufsicht über das Naturbad Riehen und das Bettin-ger Bad den Landgemeinden. Das Naturbad in Riehen öff nete eben-falls am 6. Juni mit ganz ähnlichen Aufl agen. «Wir haben genug Platz und können die Aufl agen einhal-

Naturbad Riehen: Mit der Vernunft der Badegäste wird gerechnet.

Das Bettinger Bad: Trotz allem, ein Bad zum Geniessen.

Hygiene- und Abstandsregeln gelten immer noch: Gartenbad Eglisee. (Fotos: Markus Vogt)

ten», erklärte Christian Lupp, der Abteilungsleiter Kultur, Freizeit und Sport auf der Gemeindever-waltung. Rund 600 Leute dürfen rein. Die Eingangs- und Ausgangs-zone wurde etwas neu gestaltet, so dass der Betrieb gemäss den Aufl a-gen machbar ist. Auch Riehen setzt auf die Vernunft der Badegäste, es gelten die gleichen Hygiene- und Abstandsregeln wie überall, und eben die 10-Quadratmeter-Regel für die Bäder. «Das Schwierigs-te werde wohl sein, dass man an schönen Tagen nicht so viele Leu-te ins Bad hereinlassen kann, wie es möglich wäre, denkt Lupp, ist aber zuversichtlich, dass dies keine Probleme schaff en wird. Es werden sogar Schwimmkurse stattfi nden können, sofern sich die Vorgaben nicht verschärfen. Diese Kurse sind bereits ausgeschrieben.

Bettinger Bad zum GeniessenDie besonderen Regeln schrän-ken den Badebetrieb in Bettingen schon ein, sagt Bademeister Joggi Bertschmann. Das Bettinger Bad ist mit Abstand die kleinste Bade-

einrichtung im Kanton, doch die Gemeinde leistet sich das fami-liäre Bad ganz bewusst. «Unser Bad ist nicht ein herkömmliches Schwimmbad, sondern eines zum Geniessen», sagt Bertschmann. Auch hier gilt als wichtigste Regel: Nicht mehr als eine Person pro 10 Quadratmeter im Wasser. Man appelliert an die Vernunft der Ba-degäste, dass sie die Hygiene- und Distanzregeln einhalten und so einen reibungslosen Betrieb er-möglichen. Der Bad-Chef hat die Saison mit Zuversicht in Angriff genommen, und er freut sich auf die speziellen Anlässe: Grillabend und das White Night Dinner (16. August).

Ohne die Pandemie hätte das Bad Mitte Mai die Saison gestar-tet, hat also einen Monat verloren. Aber: Mit einem Betriebsverlust rechnet die Gemeinde ohnehin jedes Jahr. «Ein Geschäft mit Ge-winn war unser Bad noch nie», bestätigt Gemeindeverwalterin Katharina Naef-Widmer. Das Re-sultat werde man dann am Ende der Saison sehen.

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Feriespannigsreisefi eber, wo no alli gmeint hänn, Corona syg num-men e Bier. Morgestreichstund im Juli: Uff stoo, mir mien an Flug-platz. 04.45 kömme mer aa am Flugplatz. Millioone vo Lüt! Zwei Stund druff : Abfl ug noo Lyon, dört umstyyge und wyter Richtig Mont-pellier. Mit em Taxi und de beide Gottekinder noo Lattes, wo mer unser Boot im Haafe «Port Ariane» übernää könne. Grunduusstattig in Sache Lääbesmittel bsorge mer im gleine Tante Emma-Laade. Der Laadebsitzer schloot im Gstangg sy Münschterkääs, won er im Sor-timänt het … Und alles isch seer düür. D Pouletbeinli sinn scho am andere Daag grien aagloff e und stingge noo Verwääsig …

S goot los. In Aigues Mortes wimmlet s vo Tourischte. Mir bi-kömmen e Glacé und plünderen e

Schläggmuullaade, kaufe Nougat für die, wo deheim im Stolle biggle. Nootisnoo verzien sich d Tourisch-te; mir blyybe, will mir do im Haafe übernachte, und gniesse e haimelig Beizli.

E 3-Gang-Menü, e früntligi, luschtigi, hübschi Bedienig, und s Menü für 14 Euro; do bstelle mer non e Halbe!

Am andere Dag goot s wyter noo Gallician. Kuum hänn mer s Schiff fachgerächt aabunde, kunnt d Haafe meischtere furios und pe-kuniär gstüürt uff is zue, mir solle sofort d Haafegebüür zaale. Lang-sam Madame, mir seggle nit ab! 13 Euro. Denn isch d Wält wider in Ornig. Zur Grunduusstattig vo jedem Schiff ghört nadürlig e Sun-neschirm derzue. Wenn s windet, isch das immer esoon e Sach. Will die beide Kinder (Bueb 12, Maitli 19) nit hänn welle mit ins Dorf koo ykaufe, han ych iine no der Sunne-schirm montiert. My Frau und ych sinn unter andere in Wyykällerei

«Mas du Notaire» und hänn unse-re Wyykäller an Bord wider à jour brocht.

Derwyl het s im Haafe neui Noochbere gää. Bekanntlig ka me sich d Noochberschaft in de säl-tenschte Fäll uussueche. S sinn alles zimmlig übergwichtigi Nor-wääger gsi, wo für e gsundi Was-serverdrängig im Fluss gsorgt hänn. Die beide junge Jugendlige vo uns hänn sich konzentriert über iiri Nonogrammrätsel buggt, won e Knall die Beide uus der Konzen-trazion grisse het. E Sunneschirm isch zwüschen em Norwäägerboot und unserem hängge bliibe. Unseri jungi Dame het denn dä Sunne-schirm grettet und O-Ton vo unse-rer junge Langenthalerin: «Dicki, wenn di Sunneschirm wider wosch, de mach mau, i ha bessers z tüe».

Die Diggi het aber kei Rue gää und het iir Gwicht bständig ver-lageret und gly druff aabe zum näggschte Schlag aagsetzt, wää-rend unseri jungi Frau (19) em

Jungmaa (12) vo uns erklärt het, dass es vermuetlig bi de ganz Digge au uff s Hirni schloot.

Gly druff aabe: wider e Knall. Die jungi Frau (19): «Gopf, lueg die angeri cha gäng noni uff ihres Züg uff basse.» Leider isch es denn esoo gsi, dass dä Sunneschirm, wo do hin und här gworfe worden isch, der unsrig gsi isch… Die Diggi vo nääberdra het denn erwatigsvoll überegluegt und unseri jungi Frau uus Langethal het denn immerhin non e «Thank you» aanebrocht. S isch denn an Bord bi uns doch non e gmietligen Oobe worde (Meloone und Rooschingge, Dommate-Moz-zarella-Salat, Würschtli vom Grill und Glacé, derzue e weeneli Rosé) mit Wind und eme Sunneschirm, wo mer denn zämmeglegt hänn …

Gluggsi

Schläggmuullfür die, wo dehNootisnoo verte; mir blyybe

Der Sunneschirm

Ob The Bahamas oder Lange Erlen …Von Werner Blatter

… Heinz P. Müller, der legendäre Disco-König, ist überall zu Hause – und wie. Doch sein Herz schlägt zurzeit ganz kräftig fürs Glaibasel, für die Langen Erlen. Seine Kin-derrautobahn, samt Mini-Baggern und weiteren originellen Kinder-spielgeräten haben den Betrieb wieder aufgenommen. Leuchtende Kinderaugen belohnen sein ho-hes Engagement. Umso mehr als das Parkrestaurant «kettenfrei» wieder direkt von seinen Pisten aus erreichbar ist. Doch seine lis-tigen Äuglein leuchten hell auf, wenn die Wörter «Nassau oder The Bahamas» fallen. Denn dort in New Providence an der Kendall Avenue hat er immer noch einen grosszügigen Wohnsitz und seine (psst: eine seiner) Lebenspartne-rin betreibt einen (nochmals psst: seinen!) Nachtclub. Womit wir bei einem seiner Kerngeschäfte ange-langt wären; Entertainment und Discoclubs. Diese Welt hat er im letzten Jahrhundert ganz mächtig in Schwung gehalten, gar mehrere Platten mit Weltstars produziert. So auch 1979 mit Michèle Clair, einem Show-Girl, mit einem enor-men Stimmenvolumen, das über mehrere Jahre der Leadstar in der Nouvelle-Eve-Show in Paris und Las Vegas war. Daneben war sie auch im Filmgeschäft stark engagiert, so mit einer Hauptrol-

le im Robert Hakin-Film «I sette peccati». In ihren jüngeren Jahren war sie in ganz Skandinavien un-ter dem Namen Michelle berühmt. Da sie praktisch auf allen grossen Bühnen der Welt gestanden hat, wurde sie auch zu den Feierlich-keiten für den Schah von Persien in Persepolis engagiert. Und Dank unserem Disco-König Heinz P. Müller sang sie in Hornussen für den Oberfricktaler Disco-Klub, der damals für sein «Happy-Life» be-kannt war. Klar war sie ebenfalls in der ganzen HAZYLAND-Kette auf den Bühnen, machte Radio-sendungen mit Mario Robbiani, Peter Jacques und Kurt Weil. Or-son Wells orakelte einst über sie: «Ihre Begabungen werden aus ihr einen Weltstar machen». Wie recht er hatte. Den Weg dazu aber führ-te – Sie haben’s erraten – Heinz P.

Müller. In der nächsten Ausgabe lesen Sie, wie er anno 1962 hinter dem Eisernen Vorhang in Buda-pest zusammen mit Vico Torriani

Das Cover der 1979 produzierten Platte «Nice and Slow» mit Michèle Claire.

Heinz P. Müller vor dem neuen Wegweiser in den Langen Erlen.(Fotos: Werner

Blatter)

und Jayne Mansfi eld in Quarantä-ne geriet. Wie sich die Zeiten doch gleichen …

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Plantonkanzeln – ein Stück verschwundenes Stadtbild (1934–2007)

Von Daniel Vogt, Kurator Polizeimuseum Basel-Stadt

Mit dem Aufkommen des Verkehrs in den 1930-er Jahren wurde von der Polizei verlangt, nicht nur für mehr Verkehrssicherheit zu sor-gen, sondern auch dafür, dass der Verkehr reibungslos lief. Da nicht nur die Schülerinnen und Schü-ler, sondern auch alle Werktätigen zum Mittagessen nach Hause gin-gen oder eben fuhren - die engli-sche Arbeitszeit galt nur während den beiden Weltkriegen aus Ener-giegründen, und Kantinen gab es nur vereinzelt in den chemischen Betrieben - war der Verkehr vor allem am Mittag sehr stark. Eine Verkehrsregelung wurde nötig. Damit die für den Plantondienst eingesetzten Polizisten das Ver-kehrsgeschehen überblicken konn-ten und umgekehrt sie von weitem

Plantonkanzel auf dem Claraplatz (1948).

Plantonkanzel auf dem Aeschenplatz /1935). (Fotos: Staatsarchiv Basel-Stadt, Abl. 2019/57)

Plantonkanzel bei der Markthalle (1960).

des beeinträchtigten Stadtbildes, auch eine vor das Spalentor hinge-stellt.

Der Plantondienst war bei der Polizeimannschaft unterschied-lich beliebt. Es gab Spezialisten und später Spezialistinnen, denen das Winken auf der Kanzel gelegen war, was auch die Verkehrsteilneh-menden merkten und schätzten, andere konnten den vielen Stun-den auf der Kanzel wenig abge-winnen und hatten Mühe, sich eine ganze Stunde voll zu konzentrieren und den Abgaswolken ausgesetzt zu sein. Da es sich bei allen Kan-zel-Standorten um sehr schwie-rige Plätze mit ungewöhnlichen Verkehrsströmen handelte, konn-ten die Plantonkanzeln - bis heu-te - nur an wenigen Orten durch Lichtsignalanlagen ersetzt werden. Meist waren es bauliche und signa-lisationstechnische Änderungen, welche den personalaufwändigen Plantondienst verzichtbar mach-ten. Jedenfalls verschwanden im

Plantonkanzel auf dem Bankenplatz (1949).

Plantonkanzel auf dem Barfüsserplatz (1935).

gesehen werden konnten, wurden an neuralgischen Punkten Plan-tonkanzeln aufgestellt, die erste 1934 bei der Handelsbank (heute Bankverein) vor dem Schildhof. Sie muss sich bewährt haben, denn bereits 1935 folgten solche auf dem Aeschenplatz, an der Rittergasse/Wettsteinbrücke, am Barfüsser-platz/Kohlenberg, bei der Markt-halle sowie am Claraplatz. Mit der Inbetriebnahme der 1973 wieder abgerissenen St. Albanbrücke wur-de 1955 an der Grenzacherstrasse eine weitere Plantonkanzel aufge-stellt. Etwas später wurde, trotz

Verlauf der Jahre alle Plantonkan-zeln von der Bildfl äche, als letzte diejenige bei der Markthalle 1995,

beim Spatentor 2002 und als aller-letzte diejenige auf dem Aeschen-platz 2007.

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Der Basler Regierungsrat hat den Bau eines Notdachs über einem historischen Bauernhaus in Bettingen bewilligt. Das denk-malgeschützte Haus wird damit gerettet werden können.

Von Lukas Müller

Das Haus Steinengasse 5 in Bettin-gen wurde im Kern um 1553/1554 erbaut. Man weiss dies dank dendrochronologischen Untersu-chungen – dabei wurde das beim Bau verwendete Eichenholz minu-tiös analysiert. Dieses Haus gehört damit zu denjenigen Gebäuden, die infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem 1513 er-folgten Anschluss Bettingens an die Stadt Basel errichtet wurden. Den Quellen zufolge bestand das Dorf am Ende des 16. Jahrhun-derts aus etwa 20 Häusern. Wäh-rend Jahrhunderten wurde das Haus als Bauernhaus genutzt. Die beiden letzten Bewohnerinnen wa-ren Emma und Sophie Schlup. Die beiden Schwestern lebten von den Erzeugnissen der Landwirtschaft, die sie unter anderem auf dem Bas-ler Markt verkauften. Seit dem Tod von Sophie Schlup im Jahre 1968 steht das Haus leer. Der jetzige Ei-gentümer hängt zwar emotional sehr am Haus, er verfügt aller-dings nicht über die Mittel, um die aufwändige Sanierung sicherzu-stellen.

Kulturhistorisch wertvolles HausIn der Terminologie der Bauern-hausforschung wird die Bauform des Hauses als Mittertennhaus bezeichnet. Der südliche Wohnteil ist mit dem nördlichen Ökonomie-teil unter einem Dach zusammen-gefasst. Stall und Heuboden sind vom Wohnteil durch das Tenn ge-

Das wunderbare Bauernhaus in Bettingen ist mindestens 466 Jahre alt. (Fotos: Lukas Müller)

Das schützenswerte Mittertennhaus von Bettingen: Wohnhaus, Stall und Tenn befi nden sich unter einem Dach.

Seitenansicht des Hauses – dieses nach wie vor authentisch vorhan-dene Haus verfügt nach Ansicht der Fachleute über einen grossen historischen und kulturellen Zeugniswert.

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Bauernhaus an der Steinengasse in Bettingen wird überdacht

trennt, dessen Einfahrt von Osten her erfolgt. «Eine Sanierung dieses authentisch erhaltenen Bauern-hauses ist heute in Anbetracht der zunehmend schadhaften Substanz zur Rettung seines grossen kul-turhistorischen Werts dringend nötig», heisst es im Jahresbericht der Kantonalen Denkmalpfl ege Basel-Stadt von 2018. «Die Restau-rierung und der Umbau dieses für das einstige Bauerndorf Bettingen und für den Kanton Basel-Stadt wichtigen Kulturdenkmals ist eine anspruchsvolle Aufgabe für Archi-tekt und Bauherrschaft, die von der Öff entlichkeit mitgetragen werden muss.» Dieser Tage wurde nun be-kannt, dass dieses Gebäude, wel-ches 2011 vom Regierungsrat ins Denkmalverzeichnis aufgenom-men wurde, mit einem Notdach versehen werden soll. Das drin-gend notwendige Dach soll den Er-halt und Bestand des 450-jährigen Bauernhauses sichern und weitere Schäden verhindern. Nach den An-gaben des Bau- und Verkehrsde-partements BVD kostet ein solches Notdach schätzungsweise 130’000

Franken bis 150’000 Franken. Die Notbedachung ist subventionsbe-rechtigt. Die Denkmalpfl ege wird bei der Kommission für Denkmal-subventionen, bei der Gemeinde Bettingen sowie beim Bundesamt für Kultur einen Antrag auf Un-terstützung stellen. Auf diese Art

und Weise kann ein wunderbares Gebäude der Nachwelt erhalten werden. Es ist denkbar, dass dieses in Bettingen sehr zentral gelegene Bauernhaus eines Tages dann auch für kulturelle Zwecke (Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, Theater-anlässe) genutzt werden kann.

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Endlich wieder offene LandesgrenzenVon Werner Blatter

Am Montag, 15. Juni 2020, wurden die geschlossenen Grenzen zwi-schen der Schweiz und Deutschland nach knapp drei Monaten wieder für alle geöff net. Symbolisch reich-ten sich am Grenzübergang Lett-ackerweg in Riehen/Lörrach der Lörracher Oberbürgermeister Jörg Lutz und Riehens Gemeindeprä-sident Hansjörg Wilde die Hände. «Diese Grenze war das letzte Mal vor 75 Jahren geschlossen. Wegen Corona wollen wir das für die-ses Mal akzeptieren», sagte Wilde bei einer kleinen Eröff nungsfeier an der grünen Grenze. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Grenze Mitte März geschlossen. Seit 100 Jahren war dies die drit-te Grenzschliessung, die nun mit der Entfernung des Grenzzauns beendet wurde. Alle Personen dür-fen nun wieder ohne Angabe eines Grundes die Grenze passieren. Die Schliessung bedeutete eine enor-me Umstellung für Menschen in Deutschland und der Schweiz. Für Lörrach und Riehen als Grenzorte war es ein besonders herber Schlag und eine äusserst schwierige Situ-ation für alle. Jörg Lutz zeigt sich sichtlich erleichtert: «Die Trennung stellte uns auf eine Geduldspro-be. Eine Grenzschliessung in Eu-ropa wie in Zeiten des ersten und

Sinnbildlich gemeinsam auf der Leiter: Gemeinde-präsident Hansjörg Wilde und Oberbürgermeister Jörg Lutz. (Fotos: Werner Blatter)

Mittels Beisszangen wurde der Grenzzaun symbo-lisch geknackt.

zweiten Weltkriegs hatte niemand mehr erwartet. Vielen wurde da-durch erst wieder bewusst, dass die Grenze existiert. Umso mehr bin ich froh, dass endlich der bewähr-te grenzüberschreitende Austausch hier im Dreiländereck wieder statt-fi nden kann. Für mögliche zukünf-tige ähnliche Pandemieereignisse sollten im Schengen-Raum klare allgemeingültige Regelungen defi -niert werden, unter welchen Vor-

aussetzungen Grenzschliessungen erfolgen dürfen». Hansjörg Wilde ergänzte: «Unsere vielen Beziehun-gen und Freundschaften zeugen davon, dass wir uns eng verbunden fühlen mit unseren Nachbarn in Lörrach, Weil am Rhein, Inzlingen und Grenzach-Wyhlen. Wir freu-en uns sehr auf die wieder off enen Strassen, Velo- und Wanderwe-ge, es erscheint uns ganz einfach selbstverständlich, dass wir im

Dreiländereck ‹grenzenlos› leben». Auch das persönlich sehr gute Verständnis war den beiden Ge-meindeoberhäuptern anzumerken. In Wildes Kommentar schwang noch immer der Schock mit, dass Deutschland am 16. März einseitig und ohne jegliche Absprache die Grenzen geschlossen hatte. «Das habe ich im Herzen gespürt». Eine solche Abriegelung in Europa hatte er nicht mehr für möglich gehalten.

Im Rotkreuzladen ist wieder neue Ware eingetroffenDer durch die Pandemie bedingte Lockdown hat auch vor dem Rot-kreuzladen am Claraplatz nicht haltgemacht. Nach über zwei Mona-ten Schliessung konnte der Laden kürzlich wieder eröffnet werden.

Von Lukas Müller

Neuwertige Kleider für Damen, Herren, Kinder und Babies, aber auch Schuhe, Hüte, Taschen, Stoff -tiere, Spiele und Bücher warten im Rotkreuz-Laden auf dankba-re Abnehmer. Alle Interessierten können hier einlaufen und sich die günstigen Second-Hand-Angebo-te anschauen – oder auch eigene, saubere Ware gratis abgeben. Mit

dieser in grossen Sammel-Säcken verpackten Ware ist es allerdings so eine Sache. Oft werden Klei-der oder Accessoires abgegeben, die schlicht unbrauchbar sind. In einzelnen Fällen wird sogar Haus-halt-Abfall mit entsorgt, was na-türlich überhaupt nicht im Sinn des Rotkreuz-Teams ist. Das Verhält-nis zwischen brauchbarer und we-niger brauchbarer, sprich wertloser Ware, liegt derzeit bei etwa 70:30.

Die in den Gratis-Sammelsäcken angelieferte Ware sollte stets frisch und sauber daherkommen. (Fotos. Lukas Müller)

So sahen in etwa die Sammelstel-len während der Corona-Krise aus. (Foto: zVg)

derzeit 3000 CHF. Diesen Betrag hoff t man in Zukunft wieder auf ein vernünftiges Niveau zu senken.

Der Rotkreuzladen am Clara-platz ist von Montag bis Sams-tag off en. Neue Ware wird zu den Öff nungszeiten jederzeit ange-nommen. Sammelsäcke und In-fo-Flyers mit allen Details können gratis vor Ort bezogen werden.

www.srk-basel.ch

Attraktive Angebote zu budgetfreundlichen Preisen – im Rotkreuzladen kann man in aller Ruhe einkaufen.

Vor allem in der zweiten Hälfte des Corona-Lockdowns hat es zu-genommen mit dem Abfall. Die Situation war dementsprechend schwierig, weil im Mitarbeiterstab des Ladens einzelne Personen, die zur Ü-65-Risikogruppe gehören, nicht mittun konnten. Zwar wurde täglich viel Material geliefert, aber es konnte wegen des Lockdowns nichts verkauft werden. Zeitweilig platzte man buchstäblich aus al-len Nähten, aber mittlerweile hat sich die Lage wieder gebessert. Die jährlichen Entsorgungskosten von unbrauchbarem Material betragen

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Ausländerstimmrecht ohne Einbürgerung: Auf den ersten Blick sympathisch, aber der falsche Weg.

Kommentar von Daniel Seiler, Präsident der FDP Kleinbasel

«Fast niemand will Basler Bürger werden», das titelte die Basler Zei-tung vor ein paar Tagen. Trotzdem, oder gerade darum, möchte die Linke in Basel das aktive und passi-ve Stimmrecht für niedergelassene Ausländer, die mindestens 5 Jahre in Basel wohnhaft sind, einführen. Das Ausländerstimmrecht ist seit Jahren ein Zankapfel zwischen den Linken und den Bürgerlichen. Das letzte Mal wurde im Jahr 2010 über das Ausländerstimmrecht in Basel-Stadt abgestimmt. Damals lehnten es 61 Prozent ab.

Anfang Juni wurde die Moti-on von Grossrätin Edibe Gölgeli (SP) für das Ausländerstimmrecht von der Mehrheit im Grossen Rat knapp überwiesen. Der Regie-rungsrat muss nun eine Gesetzes-vorlage ausarbeiten. Damit wird wohl das Stimmvolk bald wieder über das Thema befi nden müssen. Edibe Gölgeli argumentiert da-mit, dass die 35% Ausländerinnen und Ausländern in Basel von der politischen Partizipation ausge-schlossen sind, obwohl sie sich im Kanton engagieren und wichtige Funktionen in der Wirtschaft ha-ben. Für Edibe Gölgeli hat die po-litische Partizipation eine grosse Bedeutung für die Integration von Menschen ohne Schweizer Bürger-recht.

Die Bürgerlichen stellen sich auf den Standpunkt, dass die politische Partizipation eben den Erwerb des Schweizer Bürgerrechtes bedingt. Mit der Einbürgerung wird ein wichtiger Schritt der Integration vollzogen. Wer eingebürgert ist, ist

gut vertraut mit unseren demokra-tischen Prozessen und sollte den Inhalt des Abstimmungsbüchleins verstehen. Von bürgerlicher Sei-te wird auch darauf hingewiesen, dass die Linken mit dem Auslän-derstimmrecht einfach die eigene Wählerbasis erweitern und damit die Mehrheitsverhältnisse in der Stadt zementieren möchten. Man muss das den Linken nicht unter-stellen, aber gemäss Politikwissen-schaftler Oliver Strijbis könnten die Linken durch das Ausländer-stimmrecht mit Zuwachs an Stim-men rechnen. Er schreibt in seiner Publikation über Wählerverhalten

in Kantonen mit Ausländerstimm-recht, dass bisherige Wahlresultate darauf hinweisen, dass Ausländer-Innen in den Kantonen Jura, Neu-enburg und Genf eher linke Partei-en wählen.

Ja, aber …Als Freisinniger und liberal den-kender Mensch habe ich persön-lich durchaus Sympathien für das Anliegen, die politische Par-tizipation auf eine breitere Basis zu stellen und die Menschen, die hier wohnen und Steuern bezah-len auch am demokratischen Pro-zess zu beteiligen. Eine solche

Beteiligung bedingt aber, dass die Person unsere Institutionen und unser politisches System kennt und die Sprache zumindest so be-herrscht, dass er eigenständig das Abstimmungsbüchlein lesen kann und ohne fremde Hilfe versteht. Durchläuft eine Ausländerin oder ein Ausländer erfolgreich den Einbürgerungsprozess, dann ist sichergestellt, dass sie oder er die Abstimmungsvorlagen versteht und eigenständig JA oder NEIN stimmen oder eine Person und ein Wahlprogramm wählen kann.

Wenn sich sehr wenig Auslände-rinnen und Ausländer einbürgern lassen, dann sollten wir vielleicht der Frage nachgehen, woran das liegt. Sind die Hürden für die Ein-bürgerung zu hoch? Kostet das Ganze zu viel oder ist es vielleicht mit der Einbürgerung so wie mit der Wahlbeteiligung: man ist ei-gentlich mit der Situation ganz zufrieden und sieht keinen Grund etwas zu ändern? Ich habe keine abschliessende Antwort, aber ich würde auch keine Massnahmen gegen die tiefe Wahlbeteiligung fordern, sondern setze auch da auf die Eigenverantwortung. Wer mit-machen will, dem steht der Weg off en.

Wir investieren viel Ressourcen in unser System zur Einbürgerung. Dieses hat sich bewährt und kann weiter optimiert – allenfalls auch vereinfacht – werden. Arbeiten wir weiter daran und überzeugen wir mehr Ausländerinnen und Auslän-der davon, dass es sich lohnt, sich hier einzubürgern und sich damit aktiv am politischen Geschehen zu beteiligen.

Immer bei schönem Wetter befahrbar.

Der «Renner» in der Langen Erlen

Heinz. P. Müllers Autobahn

Goot’s no? – oder ebbe nid! …bla. Unerwartet viel hat unsere beliebte Rubrik «Goot’s no?» im vergangenen Jahr erreicht. Sei es unter vielen anderen, dass falsch beschriftete Strassenschilder aus-gewechselt wurden, sich die BVB

Dem noch hässlicheren Verkehrs-zeichen Ecke Riehentorstrasse/Rebgasse hat sich nun die All-mendverwaltung angenommen. Wir freuen uns auf baldige Besse-rung. (Fotos: Werner Blatter)

Dem hässlich, verkommenen Wettsteinplatz-Tramhäuschen, wahrlich ein Schandfl eck im Kleinbasel.

ausführlich über die «alten Kisten» erklärten; einfach alles zu Guns-ten und zur Information unserer treuen Leserinnen und Leser. Aber auf zwei wirklich unschönen «Bro-cken» sind wir hängen geblieben:

Daniel Seiler, der Präsident der FDP Kleinbasel, fragt sich, warum sich nur wenige Ausländerinnen und Ausländer einbürgern lassen. Sind die Hürden zu hoch? (Foto: zVg)

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innovage: Führungs-Fachkräfte beraten zum NulltarifDer Titel lässt es erahnen: Es hat etwas mit Innovation und Alter zu tun. Genauer: Innovage kombiniert Alter mit Innovation. Schweizweit stellen zehn Netzwerke der Gesellschaft Erfahrung und Fachwissen ihrer Mitglieder unentgeltlich für gemeinnützige Projekte zur Verfü-gung. Allerdings sind die Mitglieder, die Aktiven, bereits pensioniert oder kurz davor.

Von Armin Faes

Die VorgeschichteHeinz Altorfer, der Initiant von in-novage schildert die Beweggründe: «Dem Start des Projekts Innovage 2006 ging eine Geschichte voraus: Auf der Suche nach sinnvollen Ant-worten zum demografi schen Wan-del wurde ich als Leiter Soziales

bei Migros-Kulturprozent auf das deutsche Bundesmodellprogramm «Erfahrungswissen fü r Initiati-ven» (EFI) aufmerksam, welches das Erfahrungswissen von pensi-onierten Fach- und Führungskräf-ten fü r zivilgesellschaftliche Initi-ativen nutzbar machte. Die Logik war bestechend: Einerseits such-ten ä ltere Menschen zunehmend nach neuem Sinn in der nachberuf-lichen Lebensphase, andrerseits war die Gesellschaft darauf ange-wiesen, von den Ressourcen die-ser erfahrenen Menschen zu pro-fi tieren. Warum sollte dies in der Schweiz nicht auch möglich sein? Drei Überlegungen standen dabei im Vordergrund: 1. Eine nachbe-rufl iche Tätigkeit soll die indivi-duellen Bedürfnisse von Engagier-ten nach sinnvoller Tätigkeit und Selbstwirksamkeit decken, sie soll Wünsche nach neuartigen Erfah-rungen und sozialen Beziehungen berücksichtigen, und sie soll vom Einzelnen selbstbestimmt sein. 2. Das Engagement soll freiwillig, d.h. nicht mit Geld abgegolten sein, weil die Abkehr von der Logik be-zahlter Arbeit stärkere von innen her befruchteten Motivationen för-dert. 3. Diese freiwillige Tä tigkeit soll gesellschaftlichen Mehrwert erzeugen, d.h. sie soll Organisatio-nen und Projekten zugutekommen, welche gemeinnützige Zwecke ver-folgen – in der Form von Beratung oder komplementä ren Projekten.»

23 Aktive in der NordwestschweizNiklaus Freuler, Präsident von innovage Nordwestschweiz, bear-beitet und berät mit seinen Kol-leginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Branchen durchschnittlich 12 bis 15 Projekte im Jahr. Wie muss man sich das vorstellen? «Im Kleinbasel haben

wir beispielsweise dem ‘Leih-La-ger’ am Matthäusplatz auf die Bei-ne geholfen. Leihläden, auch be-kannt als ‘Bibliotheken der Dinge’, entstanden in den letzten Jahren auf der ganzen Welt und erfreuen sich grosser Beliebtheit. Ähnlich wie in einer Bibliothek können hier Alltagsgegenstände, die nur gelegentlich gebraucht werden, ausgeliehen werden. Mit dem Mot-to ‹Nutzen statt Besitzen› soll ver-mieden werden, dass Gebrauchs-gegenstände nutzlos im Schrank liegen bleiben und ein bewusster Umgang mit Ressourcen gefördert wird.» Die Unterstützung von in-novage kann in den verschiedens-ten Bereichen stattfi nden, je nach Analyse des Projektes.

Verein Puma und Marktplatz 55+ sind die EckpfeilerDer Verein Puma entstand anläss-lich eines lockeren Treff ens von Aktiven bei einem Kaff ee. Man war gerade unterfordert und suchte nach einem Projekt. «Wir schaff en ein eigenes», waren sich alle einig. So entstand Puma. Ziel und Zweck ist es, unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA’s) und junge Erwachsene, die sich alleine, ohne

Eltern oder sonstige vertraute er-wachsene Bezugspersonen in der Schweiz aufhalten, mit erwach-senen, in der Schweiz lebenden Menschen zusammen zu bringen. Den jungen Flüchtlingen wird eine umfassende und konkrete Unter-stützung geboten, damit eine best-mögliche Integration gefördert werden kann. Niklaus Freuler gibt zu: «Wir haben uns da ein ambi-tiöses Projekt geschaff en, denn die schweizerische Gesetzgebung sieht für die UMA’s die Ernennung eines Beistandes vor, der die Wah-rung von persönlichen und recht-lichen Interessen der UMA’s in sämtlichen Belangen übernimmt. Dadurch werden zwar Rahmen-bedingungen für minderjährige Flüchtlingen geschaff en, aber die sozialen Kontakte, die emotiona-le Zuwendung und eine konkrete Unterstützung in der Bewältigung des Alltags ist nicht genügend ge-boten. Diesem Umstand wollten wir bei Puma Rechnung tragen. Wir schufen Patenschaften, die der Förderung der sozialen Integration dienen sollen.» Eine derartige Pa-tenschaft verlangt aber viel, oder irren wir uns? «Ja, Voraussetzung ist die Bereitschaft, mindestens ein Jahr mit einem Flüchtling zu arbeiten, das heisst zuerst der Aufbau einer Vertrauensbasis, Hilfe beim Erlernen der deutschen Sprache, Unterstützung im All-tag, Begleitung zu den Behörden, usw. Vor allem muss man auch mit Rückschlägen zurechtkommen, denn die gibt es auch.» «Im letzten Jahr», so berichtet Niklaus Freuler weiter, «sind nur wenige neue jun-ge Asylsuchende den beiden Kan-tonen Basel-Stadt und Basel-Land-schaft zugeteilt worden. In der Zwischenzeit sind alle unsere Asylsuchenden volljährig gewor-den. Unser Tätigkeitsgebiet ist nun mehrheitlich auf die Förderung der Selbständigkeit und die berufl iche Integration ausgerichtet.»

Marktplatz 55+Im Herbst letzten Jahres fand der Marktplatz 55+ in der Markthalle bereits zum 4. Mal statt. Das Son-derthema hiess «Digitalisierung im Alter» Über 40 gemeinnützige

Organisationen präsentierten ei-nen bunten Mix aus Informationen wie Gesundheit, Weiterbildung, Freiwilligenarbeit, Digitalisierung, Ernährung, Politik, Bewegung, Freizeitgestaltung, usw. Im «Spezi-alsalon» gab’s Referate zur Krimi-nalprävention, Digitalisierung im Alter und Selbstverteidigung. Die innovage gehört zur Trägerschaft, die den Anlass ermöglicht. Mit rund tausend Besuchern waren die Veranstalter sehr zufrieden. Übri-gens: Den Marktplatz 55+ muss-te für 2020 leider aus bekannten Gründen abgesagt werden.

InformationenInnovage ist eine spannende Ver-einigung mit speziellen Projekten. «Wir wollen die kommerziellen Beratungsfi rmen nicht konkurren-zieren; wir fokussieren uns ja auch nur auf gemeinnützige Formate. Lediglich in der Corona-Zeit ha-ben wir fi nanziell angeschlagene KMU’s unsere Beratungspalette angeboten, um Nothilfe leisten zu können.» Und wie sieht die Zu-kunft aus? «Natürlich freuen wir uns auf weitere spannende Projek-te, die man bei uns über die Web-site anmelden kann; wir möchten noch etwas mehr aktive Beraterin-nen und Berater und setzen auf ein internes Wachstum und auf noch kompetentere Leistungen.»

www.innovage.ch www.vereinpuma.ch www.marktplatz55+.ch

Rechts innovage-Präsident Niklaus Freuler neben Aktivmitglied Jörg Rudolf, Berater in kniffl igen Finanzfragen. (Foto: Armin Faes)

Puma: Arbeit mit einem jungen, unbegleiteten Asylsuchenden.

Marktplatz 55+: Über 40 gemein-nützige Organisationen präsen-tieren ihre Informationen.(Fotos: zVg)

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Gastbeitrag

Wie die Gatewaylobby den Baslern Sand in die Augen streut

Von Roman Mayer

Den grössten Güterumschlagplatz der Schweiz direkt vor der Haus-tür? Den ganzen Lärm und Ver-kehr? Die Belastung für Umwelt und Klima? Das Gefahrgut-Risiko? Das will niemand. Nicht in Basel und nirgendwo sonst.

Dass das Grossprojekt eines Ga-teway Terminals trotzdem in Basel realisiert werden soll, hat den ein-fachen Grund: Alle anderen haben sich erfolgreich dagegen gewehrt. Nachdem die Gateway-Pläne im Zürcher Limmattal am Widerstand von Volk und Behörden gescheitert sind, kam man halt nach Basel.

Riesiger Umschlagplatz für internationale GüterDamit der Winkelzug nicht allzu durchschaubar war, übertünchte man das Gateway-Projekt mit grü-nem Anstrich und band zusätzlich die Rheinschiff fahrt ins Projekt mit ein. Gleichzeitig schreibt man sich jetzt die grossen Schlagworte der Zeit auf die Fahnen: Verlage-rung auf die Bahn! Klimaschutz! Doch im Kern bleibt Gateway das, was es immer war: ein riesiger Um-

Containerterminal in Basel-Kleinhüningen.

Roman Mayer ist Verwaltungsratsdelegierter der auch im Rheinhafen Kleinhüningen tätigen Swissterminal AG (www.swissterminal.com). (Fotos: zVg)

möglichst nah zur Haustüre. Die bestehende, dezentrale Struktur schaff t das bestens.

Monopol zu Lasten der BevölkerungDieses erfolgreiche Netz soll er-setzt und in Basel zentralisiert

werber. Und – vor allem – zu Las-ten der Bevölkerung.

Der Schiff sverkehr und die Rheinhäfen spielen dabei eine un-tergeordnete Rolle, wie selbst die Gateway-Betreiber zugeben, wenn sie immer wieder betonen, dass sie ihr Terminal-Grossprojekt auch dann realisieren wollen, wenn die Basler Stimmbevölkerung das ge-plante Hafenbecken 3 ablehnt.

Hafenbecken 3 ist unpraktisch und unnötigAuch das Hafenbecken 3 ist völlig überfl üssig. Unser Unternehmen arbeitet seit bald 50 Jahren eng mit der Rheinschiff fahrt zusam-men. Dabei stellen wir fest: Es gibt kein Schiff , das heute nicht mit der bestehenden Infrastruktur effi zi-ent entladen und beladen werden kann. Das funktioniert bestens. Übrigens: Wenn es den Projekt-befürwortern tatsächlich um die Schiff fahrt ginge, käme niemand auf die Idee, das effi ziente Hafen-becken 1 zu ersetzen durch ein un-praktisches Hafenbecken 3, gegen das sich selbst die Schiff sführer wehren.

Eigentlich ist alles ganz klar und augenfällig: Das ganze Projekt ist unnötig und teuer. Und es verletzt die Interessen von Bevölkerung, Umwelt und Klima. Deshalb leh-nen die grossen Umweltverbände das Projekt entschlossen ab. Sie entlarven so die umweltheuchle-rische Argumentation der Projekt-befürworter als das, was sie ist: Fehlinformation, um der Bevölke-rung Sand in die Augen zu streuen. Persönlich bin ich allerdings über-zeugt: So schnell fallen die Bas-lerinnen und Basler nicht darauf herein.

Hafenbecken 3? Braucht es nicht.

schlagplatz für den internationalen Güterverkehr in Europa. Fachleute rechnen mit rund 100‘000 zusätz-lichen LKW-Fahrten durch Basel.

Verrückt ist: Um den Güterver-kehr mit der Schweiz umweltge-recht und effi zient abzuwickeln, braucht es weder Gateway noch Hafenbecken 3. Heute besteht ein gut funktionierendes Netz, das gewährleistet, dass jedes Trans-portgut rechtzeitig beim Kunden ankommt. Und dazu den grössten Teil der Strecke der Umwelt zuliebe auf Schiene und Wasser reist. Bis

werden? Auch dafür ist der Grund einfach: SBB Cargo hat es ver-säumt, sich nach der Öff nung des Schienengüterverkehrs in Europa mit kundennahen Leistungen er-folgreich im Wettbewerb zu etab-lieren. Davon profi tiert die interna-tionale Konkurrenz gerne, wie die vielen Güterzüge zeigen, die heute von ausländischen Mitbewerbern durch die Schweiz gezogen werden. Mit dem Gateway-Projekt will SBB Cargo seine schwindenden Markt-anteile mit einem monopolartigen Hub sichern. Zulasten der Mitbe-

Frag doch …

HausdienstarbeitWenn Sie Hausdienstarbeitneh-mende beschäftigen, sind Sie ver-pfl ichtet, Sozialversicherungs-beiträge abzurechnen – auch wenn der Lohn tiefer ist als 2300 Franken im Jahr. Im Pri-vathaushalt ist grundsätzlich jede bezahlte Tätigkeit beitrags-pfl ichtig. Zur Hausdienstarbeit gehören folgende Tätigkeiten in Privathaushalten:• Raumpfl egerin/Raumpfl eger• Au-pair-Mädchen/Junge• Babysitterin/Babysitter• Kinderbetreuung• Haushaltshilfe• Betreuung älterer Personen• Hilfskräfte, welche Tätigkeiten

im Haus bzw. in der Wohnung oder ums Haus herum erledi-gen (z.B. Nachbar, der gegen Bezahlung Gartenarbeiten verrichtet). Erwerbstätige sind ab dem 1.

Januar nach dem 17. Geburtstag beitragspfl ichtig.

Jugendliche Hausangestellte (z.B. Babysitter) sind bis zum 31. Dezember nach dem 25. Ge-burtstag von der Beitragspfl icht befreit, sofern ihr Lohn 750 Franken im Jahr nicht über-steigt. Die jugendlichen Ange-stellten können aber die Beitrag-sabrechnung verlangen.

Für im Hausdienst tätige Per-sonen, welche das ordentliche Rentenalter erreicht haben, gilt ein Freibetrag von 16'800 Fran-ken pro Jahr bzw. 1400 Franken pro Monat. Auf dem Teil des Ein-kommens, der den Freibetrag übersteigt, müssen AHV/IV/EO-Beiträge entrichtet werden.

Hausdienstarbeitgebende sind zudem verpfl ichtet, ihr Personal gegen Unfall zu versichern.

Die kantonale Ausgleichskas-se am Ort des Haushaltes ist für die Abrechnung der Sozialversi-cherungsbeiträge zuständig und unterstützt Sie gerne bei der Ab-wicklung der Anmeldung sowie Klärung allfälliger Fragen.

www.ak-bs.ch

Mike Oberholzer, Direktor

«Haben Sie Fragen zur AHV? Teilen Sie uns diese mit. Wir werden Ihre Fragen in den nächsten Ausgaben beantworten. Für persönliche Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.»

Tel. 061 685 22 22 [email protected]

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Wenn Pro Innerstadt Basel Geschäftsführer Mathias F. Böhm eine Idee hat, die ihn überzeugt, dann setzt er sie mit seinem jungen Team und Partnern um. Es ist nicht der Geist der Jugend, son-dern der frische Geist, die der Zukunft geschuldet ist, denn just die vergangene Corona-Zeit hat aufgezeigt, dass für unsere Stadt neue Bespielungsansätze und neue Formate nötig sind. Mit dem Concept-Store im Ex Bogner-Laden an der Streitgasse hat er ein mögliches Modell initiiert und zum Laufen gebracht.

Von Armin Faes

Die Firma Bogner, die in der Streit-gasse wirkte, hat ihre Strategie ge-ändert und Basel verlassen, hin-gegen die ganze Einrichtung den Nachfolgern überlassen. Tradition war es bei den Nachfolgefi rmen, dass das Equipment unbesehen entsorgt wurde. Nicht so jetzt an der Streitgasse, wo das spezielle kleine Grosswarenhaus die qua-litativ hochstehende Bogner-Ein-

richtung übernommen und in das Konzept des Erlebnis-Einkaufhau-ses integriert hat.

Denn das Haus mit seinen spe-ziellen Geschäften – beispielswei-se dem Ahoi-Ahoi-Store – bietet spannende Begegnungen, sowohl mit der auserlesenen Ware, als auch mit der unverwechselbaren Gestaltung. Keine der fünf Etagen gleicht der anderen; es gibt sogar ein multifunktionaler Raum, den man mieten und selber gestalten

kann, sei dies für ein gemütliches Essen, für eine Sitzung oder ganz einfach für einen Gruppenplausch.

Der Rundgang durchs Haus of-fenbart, dass nicht die Einfach-heit vorherrschen soll, sondern die Anwendung von unverwechsel-baren Gestaltungsideen, die aber ihrerseits keine Millionen kosten müssen, im Gegenteil. Was den Machern wirklich geglückt ist: der Besucher hat das Bedürfnis, durchs ganze Haus zu gehen um sich überraschen zu lassen, denn das visuelle Erlebnis ist eindrück-lich vorhanden. Verbunden mit den zum Teil trendigen Marken und den lokalen Erzeugnissen so-wie mit dem ThisIsYours Bistro (öff net demnächst) welches vom Umsetzungspartner hellblau con-cepts betrieben wird, bietet das Haus an der Streitgasse eine ech-te Abwechslung im Bereich des

Das spezielle Einkaufshaus an der Streitgasse. (Fotos: Armin Faes)

Die Pro Innerstadt Basel will neue Zeichen setzen

Pro Innerstadt Basel-Geschäftsführer Mathias F. Böhm und Benjamin Koechlin, verantwortlich für das Marketing und die Projekt-Koordina-tion.

Der mobile Raum, selber gestaltbar für individuelle Zusammenkünfte.

Einkaufens in der Innerstadt. Das Konzept, so Böhm, war nur dank der Unterstützung der Eigentü-merschaft umsetzbar; die von der Idee nach wie vor überzeugt ist.

Mathias F. Böhm und sein Pro-jektleiter Benjamin Koechlin be-tonen lachend, dass die Pro In-nerstadt Basel nicht daran ist, einen Konzern aufzubauen, aber sie wollen mit dem Haus und dem Konzept eine Initialzündung er-wirken. «Die Corona-Zeit hat den Strukturwandel auch im Detail-handel beschleunigt. Viele Un-ternehmen müssen jetzt darauf reagieren und neue, off ene Wege gehen.» Die Pro Innerstadt Basel mit rund 500 Mitgliedern verfügt über ein äusserst breit abgestütz-tes Netzwerk. «Wir erhalten fast wöchentlich fünf bis sechs Anfra-gen, und die Chance ist gross, dass sich die Landschaft des Detailhan-

Hier werden unzählige regionale Spezialitäten angeboten.

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Es sind auch begehrte Trendartikel zu haben.

dels bei uns in kurzer Zeit verändern wird, zugunsten der neugierigen Kundschaft, die Neues sucht, aber auch unterhalten sein will.»

Und was passiert im Kleinbasel, wollten wir noch wissen? «Leider mussten wir Fla-neur 2020 absagen, was uns sehr schmerzt. Was sicher in Kleinbasel ansteht ist die Umgestaltung der Clarastrasse und auch der Claraplatz ist natürlich ein Thema.» Die Pro Innerstadt Basel mit frischen Ideen «bewaff net» freut sich auch auf die Umge-staltung der Freien Strasse, die wohl auch Platz machen wird für freie, neue Ideen. Wir sind gespannt!

«Hänge-taschen» gefällig?

Auch die Waren-präsentation hat ein eigenes, unverkrampftes Gesicht.

Das Treppenhaus. Übrigens ist das Visual des Stores zusammen mit Benjamin Kniel (hier auch das Treppenhaus) und die «Happy Boxen» von Fabian Petignat entwickelt wor-den.

«Zeitsprünge» – Die Begleitpublikation ist erschienenkbz. In Basel leben rund 200‘000 Menschen aus 200 Nationen. Die Stadt ist das Zentrum einer gros-sen trinationalen Region, deren Geschichte weit zurückreicht. Auf 170 Seiten gibt das Buch einen kompakten Überblick über die Er-eignisse und Entwicklungen, wel-che Basel und die Region geprägt haben. Sämtliche Inhalte aus der Ausstellung «Zeitsprünge» – auch jene der umfangreichen Medienins-tallationen – wurden für das Buch übersichtlich aufbereitet. Heraus-ragende sowie alltägliche Objekte führen durch die Geschichte – be-

ginnend bei den frühesten mensch-lichen Spuren bis zu Dingen der Gegenwart. Stadtansichten, Pläne, Modelle und zahlreiche historische Fotografi en ermöglichen einen ver-tieften Blick auf den rasanten Wan-del ab 1850. Anhand von Themen wie die Beziehung zwischen Stadt- und Landkanton, Zuwanderung und Migration, die Bedeutung der Pharmaindustrie oder der Umgang mit Raum und Natur wird die jüngs-te Geschichte beleuchtet. Das reich illustrierte Buch, das in deutscher und englischer Version erscheint, bietet einer breiten Leserschaft ei-

nen schnellen und anschaulichen Zugang zur Basler Geschichte.

Historisches Museum Basel (Hg.)Jonathan Büttner, Gudrun Piller, Daniel SuterZeitsprünge / Basler Geschichte in KürzeLeaps in Time / A Brief History of Basel172 S., 184 meist farbige Abbildungen, broschiert, 19 x 24 cm, CHF 26.–

Erhältlich im Historischen Museum oder in den Buchhandlungen.

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KBZ 06/2020 34

Aus, fertig, Schluss ... kein Spitzensport mehr!

Von Werner Blatter

Den Sonntag, 8. März 2020, wird Yannick Ebi nie mehr vergessen. Die Vorbereitungen auf das Hand-ball-Nationalliga A Meisterschafts-spiel RTV-Basel gegen Pfadi Win-terthur liefen normal. Urplötzlich verspürte er ein starkes Stechen im Unterleib, konnte kaum mehr sprechen. Im Spital wurde ein Niereninfarkt diagnostiziert. In der Nacht auf der Intensiv station verlor er beinahe sein Leben. Es folgten unzählige Tests, unzähli-ge Meinungen wurden geäussert. Verstopfte Blutgefässe, Niere nicht richtig durchblutet. Eine unschö-ne, schwierige Zeit. Dann endlich Anfang Mai die Diagnose: Auto-immunerkrankung. Etwas ganz Seltenes. In Ebis Körper lösten An-tikörper im Kreislauf eine Gerin-nung des Blutes aus. Dies führt zu verstopften Gefässen und kann ei-nen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen. Schläge auf den Körper oder auch leichte Blessuren kön-nen lebensbedrohende Folgen aus-lösen. Darum strikte Anordnung; keinen Spitzensport mehr. Wir von der KBZ wollten mehr über sein Befi nden wissen.

Wie ein alltäglicher Apéro-Hock«Wollen wir uns im ‹Schoofegg› treff en? Das Kleinbasel liegt mir sehr am Herzen», bestätigt er tele-fonisch den Interview-Termin mit der Kleinbasler Zeitung. Schon als Kind hat er mit seinen Gspänli die Sport- und Freizeitplätze im Hirz-brunnenquartier, eigentlich im gan-zen Kleinbasel, unsicher gemacht. Die Pforte zum ältesten Glaibas-ler Baizli, eben dem «Schoofegg» kennt er, auch sein Papa Alex Ebi – der RTV-Präsident – gehe dort ab und zu vorbei. Und dann steht er da; Yannick Ebi, 27 Jahre jung, braungebrannt, sportliche Postur, aufrechter Gang, ein Sportskerl wie

Yannick Ebi, ein Strahlemann wie aus dem Bilderbuch, trotzt seiner Krankheit. (Foto: Werner Blatter)

er fi tter nicht sein könnte. ABER, dem ist bei weitem nicht so. Der Schein trügt mächtig. «Es ist nicht nur der Sport, der mir fehlt, es ist die Hälfte von mir, die mir da bru-tal entrissen wurde. Ich kann beim Training nicht mehr zuschauen, mit dem Teamkollegen verweilen. Aber ich suche kein Mitleid, werde bes-tens von meiner Frau Selina – mit der ich seit zwei Jahren glücklich verheiratet bin, betreut», erzählt er off en und freimütig. Der Rück-raumspieler hat bis zu seinem ver-ordneten Rücktritt 143 NLA-Parti-en (102 Tore) und 66 Spiele in der NLB (89 Tore) bestritten. Der RTV 1879 Basel war ein wesentlicher Teil seines Lebens. «Und jetzt», ver-meldet er bei der Verabschiedung, «liegt ein Golfsack in meinem Kof-ferraum. In meinem Alter liegt eine Golfkarriere durchaus noch drin». Körperkontakt sei ja beim Golfen eigentlich nicht vorgesehen.

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ältere Menschen so lange wie mög-lich ein aktives, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Seniorinnen und Senioren können ihre Interes-sen und ihre erworbenen Fähigkei-ten aktiv einbringen, einer Tätigkeit nachgehen oder an Freizeitangebo-ten teilnehmen und soziale Kontak-te pfl egen. Eine digitale Buchungs-plattform soll eine bedarfsgerechte Planung der Tätigkeiten erlauben. Ebenso wird ein Shuttle-Service den Weg an die Venusstrasse 7 auf den Margarethenhügel sicherstellen. www.kosmosbasel.ch

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KBZ 06/202035

Tour de Suisse – die Helden der LandstrasseVon der weltweiten Covid-19-Pandemie ist auch die Tour de Suisse betroffen. Schweren Herzens mussten die Organisatoren für dieses Jahr die Absage des beliebten Rad-sport-Spektakels bekanntgeben. Wir haben für unsere Leser-schaft in den Geschichtsbüchern geblättert

Von Lukas Müller

Anno 1933, zum 50-jährigen Be-stehen des Schweizerischen Rad-sport Bundes (SRB), wurde die erste Ausgabe der Tour de Suisse ausgetragen. Die erste Schweizeri-sche Landesrundfahrt war bereits ein erfreulicher Publikumserfolg. Sie wurde vom Österreicher Max Bulla gewonnen. Im grossen Stil populär wurde der Anlass dann in den Jahren rund um den Zweiten Weltkrieg. 1942 siegte Ferdi Küb-ler («Le fou pédalant»), welcher die Tour de Suisse auch 1948 und 1951 für sich entscheiden konnte. Kübler pfl egte in dieser Epoche eine legendäre Rivalität mit Hugo Koblet («Le pédaleur de charme»). Die Quervergleiche der beiden K hielten die ganze Schweiz in Bann und gaben in der Presse entspre-chend viel zu reden. Auch Koblet triumphierte dreimal als Tour de Suisse-Sieger – 1950, 1953 und 1955. Auch ein ganz Grosser aus Italien war zuvorderst mit dabei – Gino Bartalio («L’uomo di fer-ro»), der während dem Krieg rund 800 Juden das Leben gerettet hatte, gewann das Gesamtklasse-ment 1946 und 1947. Fausto Cop-pi («Il campionissimo») hingegen

gewann das Rennen durch die Schweiz kein einziges Mal.

Pfenninger, Merckx und KellyWeitere illustre Gesamtsieger wa-ren in der Folge Louis Pfenninger («Pfänni», 1968 und 1972), Eddy Merckx («Der Kannibale», 1974), Roger de Vlaeminck («The Gypsy», 1975), Beat Breu («Bergfl oh», 1981 und 1989), Giuseppe Saron-

ni (1982), Sean Kelly (1983 und 1990), Urs Zimmermann (1984) und Pascal Richard (1994). In die-sen Zeiten wurde manche Legende geschrieben. Wir erinnern uns in diesem Zusammenhang an gran-dios gescheiterte Ausreissversuche von Ferdi Kübler und an den epi-schen Streit zwischen Beat Breu und Godi Schmutz.In den letzten Jahren dominierten

Hugo Koblet siegte 1950, 1953 und 1955. (Fotos: Wim van Rossen/Anefo –

National-Archiv, Den Haag)

Farbige Trikots, prächtiger Radsport mit Weltklasse-Fahrern – die Tour de Suisse bei einem Start im Tessin. (Foto: zVg).

nach Fabian Cancellara (2009) der Portugiese Rui Costa (2012–2014) und der Slowene Simon Spilak (2015 und 2017). Tour de Suisse-Rekordsieger aller Zeiten ist und bleibt allerdings der Itali-ener Pasquale Fornara. Der Mann aus dem Belpaese stand in den Fifties trotz scharfer Konkurrenz von Kübler, Koblet und Konsorten viermal zuoberst auf dem Sieger-treppchen. Heutzutage zählt die zur UCI WorldTour gehörende Tour de Suisse zu den wichtigs-ten Landesrundfahrten, hinter Tour de France, Giro d’Italia und Vuelta. Im Jahr 2020 fällt die Tour de Suisse aufgrund der all-seits bekannten Pandemie-Lage leider aus. Man darf damit rech-nen, dass die beliebte Schweizer Landesrundfahrt im kommenden Jahr wieder die Massen in Be-wegung bringen wird. Und wer weiss, vielleicht kommt es nach dem bisher letzten Etappenan-kunft in Basel im Jahre 2001 (die Etappe von Rust nach Basel wurde vom Deutschen Erik Zabel gewon-nen) wieder einmal zu einer Etap-penankunft samt Etappenstart in Basel.

Ferdi Kübler gewann die Tour de Suisse 1942, 1948 und 1951.

RTV – Stamenov & Co. bleibenluk. Bei den Handballern vom RTV Basel gibt es News im Hinblick auf die neue NLA- Saison. Neben Igor Stamenov bleiben Maurus Basler, Basil Berger, Björn Buob, Luca Engler, Alexander Spende, Jan-nis Voskamp und Torhüter André Willimann an Bord. Neu engagiert wurde Kreisläufer Ismael Bela Esono Mangue vom GC Amicitia Zürich. Unter den Abgängen sind Gian Attenhofer, Jonas Dell, Tibor Jurjevic, David Pfi ster, Srdan Pre-dragovic, Christian Skusa, Yannick Ebi und Kevin Langhein. Das erste Heimspiel ist am 5. September ge-gen Kadetten Schaff hausen.www.rtv1879basel.ch Igor Stamenov (Nr. 10, Bildmitte) bleibt dem RTV Basel weiterhin treu. (Foto: Lukas Müller)

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KBZ 06/2020 36

Markus Bühler: «Bi der VKB derby z sy, isch e Härzensaaglägeheit»Vor allem Kleinbasler wissen: Die Vereinigten Kleinbasler, die älteste Fasnachtsclique Basels, ist nicht irgendein Fasnachtsverein, er hat eine beinahe 140 Jahre alte Kultur, weshalb ihre Mitglieder stolz sind, dass sie dabei sein dürfen. Markus Bühler ist ein echter VKBler, der mit Leib, Seele und einem vifen Geist bereits als sechsjähriger Knirps bei den Binggis in die Piccolostunde ging. Anlässlich der GV vom 5. Juni hat er die Verantwortung als Obmann der Alten Garde seinem Nachfolger Felix Freuler weitergegeben.

Von Armin Faes

Der Spaziergang zu Markus Büh-ler’s Haus, wo er wohnt und ar-beitet, ganz in der Nähe der Soli-tude, ist ein idyllischer. Am Bord des Rheins entlang, die Fassaden der stattlichen Häuser, die mas-sigen dunklen Häusergestalten auf dem ehemaligen Areal des Kinderspitals, der laue Frühsom-merwind und die naturbelassene Pfl anzenwelt am Rheinbord. Am Zaun hängt das schlichte Schild: «Bühler Dental Technik AG». Nach

einem Surren springt das Tor auf, und man steht in einem gepfl egten Vorgarten. Der «Herr des Hauses» im weissen Berufs-Überschurz empfängt uns in seinen Laborräu-men.

«Meine Jugend verbrachte ich in Riehen, auch die Primarschule, später kam ich ins MNG, dann ab-solvierte ich eine Lehre als Zahn-techniker und bin seit 1979 selb-ständig. Nur zwei Jahre verbrachte ich im Grossbasel, zog dann an die Schönaustrasse und wohne und ar-beite seit 31 Jahren hier am Schaff -hauserrheinweg.» Geht das: Woh-nen und Arbeiten? «Ja, das geht; wir, vor allem meine Frau, haben hier vier Kinder grossgezogen und hüten heute unsere fünf Enkelkin-der.»

Wie bereits erwähnt, kam Mar-kus Bühler mit sechs Jahren zu

den VKB Binggis. Er lernte das Piccolospiel, das er heute noch be-herrscht. «Es ist vermutlich nicht nur in unserer Familie Tradition, dass beispielsweise der Erstgebo-rene das Trommeln erlernt und der Zweitgeborene dann zum Pic-colo greift. Jedenfalls ist das bei uns so, mein Bruder ist zwei Jahre älter, aber ich weiss von anderen Familien, wo dasselbe gilt.» Mar-kus Bühler amtete fast 25 Jahre im Vorstand, 10 Jahre davon als Ob-mann der Alten Garde. Er war zu-vor fünf Jahre lang Vize-Obmann

bei Obmann Benni Schöpfl in und nach einer kurzen Pause wiede-rum Vize-Obmann bei Obmann Walti Lang. In seine Amtszeit fi el das unvergessliche 75 Jahr-Jubi-läum der Alten Garde, der Drum-meli-Auftritt, der Festakt mit der berührenden Totenehrung in der Waisenhaus-Kirche, Highlight war auch der Herrenbummel zum 100 Jahr-Jubiläum der VKB und auch die Ausfl üge nach Ribeauvillé sei-en unvergesslich. Ergreifend für ihn waren die Abdankungen, bei denen er die Trauerrede halten musste, «das war oft nicht einfach und stets eine emotionale Heraus-forderung».

Was hat sich verändert in all den Jahren? «Vor allem hat sich die musikalische Entwicklung mas-siv nach oben bewegt, die Anfor-derungen an die Trommel und an

das Piccolo sind massiv gestiegen, aber man kann dies auch bei den Guggemusigen beobachten. Ande-rerseits hat die Stammtischkultur an Rasanz und Brisanz verloren; die Toleranz ist kleiner geworden, dafür hat auch in der Fasnachtss-zene die Regulierungswut zuge-nommen, was wir früher an den Stammtischen angestellt hatten, das wäre heute niemals mehr mög-lich.»

Wie er weiter bemerkt, hat sich auch das Umfeld in seinem Beruf massiv verändert. In der Hochzeit hatte er sechs Angestellte, heute arbeitet er alleine, denn die gro-ssen Player in der Zahnmedizin bieten unterdessen Vollprogram-me an, wo kleine Betriebe nicht mehr mithalten können. Der Wir-kungskreis hat sich deshalb sehr verengt. Hinzu kommen die lo-kalen Gegebenheiten. «Wenn ich

Markus Bühler im Garten, im Hintergrund die Pergola, wo der Grappa wächst …

Bei der Arbeit.

Markus Bühler im Labor, im Hintergrund die VKB-Fasnachtsfi guren.(Fotos: Armin Faes)

mit meinem Geschäftswagen weg muss, dann suche ich bei der Rück-kehr zeitaufreibend nach einem Parkplatz, denn die ständige Auf-hebung von Parkplätzen schadet uns Kleinunternehmer sehr.»

Was macht Markus Bühler, wenn er nicht arbeitet und nicht Piccolo spielt? «Wir sind oft im Tessin, im Malcantone. Dort können wir abschalten, die Sonne geniessen und ein Glas Wein trinken.» Dass er einen hauseigenen Grappa von eigenen Trauben brennen lässt, wissen wir erst, als wir die mit Reben überwachsene Pergola im Garten sehen. Unterdessen kann ich bestätigen: Der Bühler-Grap-pa ist köstlich und man verträgt gut einen zweiten… Wir wünschen Markus Bühler noch viele frohe Jahre in der VKB und viele sonnige Stunden bei unseren Freunden im Tessin.

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KBZ 06/202037

«Am Fasnachts-Stammdisch» – Der neue Basler Fasnachts Podcastkbz. Der Verein Fasnachtshuus lanciert sein nächstes Projekt: den Basler Fasnachts Podcast. Der en-gagierte Verein veröff entlichte die erste Folge am Donnerstag, 28. Mai 2020. Wöchentlich soll fortan die lokale Basler Fasnachts-Promi-nenz am Fasnachts-Stammdisch Platz nehmen und sich zum Ge-spräch mit Patrick Stalder treff en. Erster Gast war Patrick «Almi» Allmandinger. «Es ist legitim, von der Fasnacht zu leben», sagt Almi und gibt am Fasnachts-Stamm-disch unumwunden zu, dass dies auf ihn zutriff t. Als Produzent der Vorfasnachtsveranstaltung «Läggerli» und Gastgeber der Fas-nachtsstuube spricht er off en über sein fasnächtliches Tätigkeitsfeld und auch über die Trennung von seinem langjährigen Partner Re-nato Salvi.

Vor allem nach der abgesag-ten Fasnacht 2020 und den an-schliessenden gesellschaftlichen Einschränkungen, möchte der Basler Fasnachts Podcast «Am Fasnachts-Stammdisch» ein wenig für die ausgefallene schönste Zeit im Jahr entschädigen und die War-tezeit bis zur Fasnacht 2021 ver-kürzen. Es ist nicht ausgeschlos-sen, dass auch mal die ein- oder andere fasnachtsmusikalische Einlage den Sprung in eine Folge

schaff t. Aber sind wir ehrlich: Was gibt es Lustigeres für uns, als das gute alte Fasnachts-Gschnääder? Der Verein Fasnachtshuus macht’s möglich und präsentiert dies ab so-fort im neuen Basler Podcast «Am Fasnachts-Stammdisch».

www.fasnachtshuus.ch

Anlässlich der «Stammtisch-Pre-miere»: Gastgeber Patrick Stalder und rechts «Almi» Allmandinger. (Foto: zVg)

«Hesch es scho gsee? S Sinfonieorcheschter spiilt wider!»«Wir sind zurück!» und «Auf geht’s!», steht mit grossen Lettern auf den Plakaten geschrieben: die Vorfreude unseres Sinfonieorchesters auf die neue Saison 2020/21, aber insbesondere das neu renovierte Stadtcasino ist gross. Und jetzt meldet sich das Orchester zurück mit dem ersten öffentlichen Konzert in Basel nach dem Lockdown.

kbz. «Es war uns ein besonderes Anliegen, nach der langen Pause endlich wieder für unser Publi-kum zu spielen», meint der Künst-lerische Direktor Hans-Georg Hofmann. Das Sinfonieorchester Basel spielt als erstes Orchester in Basel wieder öff entlich ein Konzert und schliesst damit seine Saison 2019/20 sozusagen «ordentlich» ab. Zwar sei das Publikum auf die erlaubten 300 Personen beschränkt gewesen und das Orchester auf eine Kammerformation reduziert, aber man wolle ein Zeichen setzen: «wir sind für Euch da!».

Der organisatorische Aufwand für ein solches Konzert erläutert uns Andreas Lucco, Leiter Mar-keting und Vertrieb: «es gab ein 7 Punkte-Massnahmen Paket». Für die Erfüllung der Sicherheits- und Hygieneaufl agen habe man ein Schutzkonzept entwickelt, das später das Gesundheitsdeparte-

ment abgesegnet habe. «Wir des-infi zieren und lüften vor und nach dem Konzert den Saal im Müns-ter.» Aus serdem gebe es spezielle Schutzmasken, die das Orchester neben den gratis Einwegmasken verkaufe. «Diese sind virenun-durchlässig und schauen auch hübsch aus», so Lucco.

Auf die nächste Saison im neu re-novierten Stadtcasino freuen sich die Musikerinnen und Musiker des Sinfonieorchesters Basel und insbesondere alle Abonnentinnen und Abonnenten riesig. «Wir sind das Residenzorchester im Stadt-casino», so Hofmann, «und «wir sind zuversichtlich, dass wir die Saison – ggf. mit kleineren Ein-schränkungen – aber auf alle Fälle ab September im neuen Stadtcasi-no starten können». Das Stadtcasi-no sei bereit und man habe bereits einen gewissen Ansturm auf die Abos verspürt.

Bald spielt das Sinfonieorchester Basel im neuen Musiksaal. (Foto: zVg, Stadtcasino)

Zweifelsohne ist das Basler Publi kum nach der langen Warte-zeit fast schon etwas «ausgehun-gert» nach Konzerten. Vor diesem Hintergrund wünschen wir unse-

rem Sinfonieorchester Basel einen gelungenen Start im neuen Stadt-casino und sind gespannt auf den Beginn der neuen Saison 2020/21 im September.

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kbz. Nach der diesjährigen erfolg-reichen Ausgabe von Almi's Vorfas-nachtsveranstaltung «s Läggerli», wird für die kommende Saison die erfahrene Schauspielerin und Thea-terregisseurin Colette Studer die Re-gie übernehmen. «Es freut uns sehr, dass wir Colette Studer fürs Läggerli 2021 begeistern konnten», erläutert der Produzent Patrick Almi Allman-dinger.

Colette Studer muss man eigent-lich in der Fasnachtsszene nicht vorstellen. Colette Studer übernahm 2014 die Regie des Glaibasler Chari-vari und hat dem Anlass mit ihren künstlerischen Fähigkeiten zu neu-em Glanz verholfen. Mit ihren krea-

Colette Studer: Regie am Läggerli 2021tiven Bühnenbildern wie dem über-dimensionalen Setzkasten oder den sprechenden Türmen des Münsters und der Clarakirche, hat sie auch in diesem Bereich neue Maßstäbe gesetzt und gezeigt, dass selbst bei engsten Platzverhältnissen vieles möglich ist. Nebst dieser Neuigkeit erwartet das Publikum einige Über-raschungen, über welche anlässlich der Pressekonferenz im Herbst in-formiert wird.

Der Vorverkauf beginnt ab 1. Au-gust 2020 bei Bider und Tanner oder an den üblichen Vorverkaufsstellen. Die Auff ührungsdaten: Das Läggerli wird vom 14. Januar bis 6. Februar 2021 im Theater Scala gespielt.

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«Die Bratsche ist ein musikalisches Bindeglied»Dominik Ostertag ist einer von 12 Bratschisten am Sinfonieor-chester Basel. Er stammt aus einer Musikerfamilie mit star-kem Bezug zur Stadt Basel. Die Kleinbasler Zeitung hat ihn zum Interview gebeten.

Von Lukas Müller

Kleinbasler Zeitung: Der Name Bratsche geht auf den Begriff Viola da Braccio (Armgeige) zurück. Wie erkennt ein ungeübter Konzertbe-sucher den Unterschied zwischen einer Bratsche und einer Geige? Dominik Ostertag: Das ist heutzu-tage gar nicht mehr so einfach. Auf Distanz gesehen ist es sogar recht schwierig. Bratschen zu Mozarts und Beethovens Zeiten waren bis zu 50 Zentimeter lang. Im Ver-lauf der Jahrhunderte wurden sie verkleinert. Heute haben wir im Orchester unterschiedlich grosse Bratschen. Die Grösse kann ebenso variieren wie die Form. Meine bei-spielsweise ist an die Form einer Viola d’Amore angelehnt. Obwohl sie relativ gross ist, ist sie dank gu-ter Bauweise für einen Menschen mit durchschnittlicher Grösse wie ich gut spielbar. Wer in der Aufstel-lung des Orchesters die Bratschen sucht, fi ndet sie links, direkt neben den Celli.

KBZ: Hat die Bratsche eine tiefere Stimmung als die Geigen?D.O.: Ja. Bratsche klingt tiefer als Geige. Die Bratsche wird eine Quinte tiefer als die Geige ge-stimmt. Das ergibt ein anderes Klangspektrum. Generell verfügt das Instrument über eine dunklere Klangfarbe.

KBZ: Hat sich die Beschaff enheit der Saiten einer Bratsche in den letzten Jahrzehnten verändert?D.O.: Absolut. Ich habe sogar noch auf einer Bratsche mit umwickel-ten Darmsaiten gelernt. Heute ver-fügen die Saiten meist über einen Kunststoff kern und sind mit Me-

tallen – Stahl, Silber, Aluminium – umsponnen.

KBZ: Namhafte Komponisten ha-ben den weichen, elegischen Ton der Bratsche gewürdigt und ihr in Orchesterwerken eine heraus-ragende solistische Stellung zu-gewiesen. Können Sie den klangli-chen Unterschied der Bratsche im Vergleich zur Geige beschreiben?D.O.: Als Kind habe ich den Klang der Bratsche immer mit dunkler geschmolzener Schokolade as-soziiert (lacht herzhaft). Heute ist es wie bei jedem Instrument: Es kommt immer darauf an, wer spielt. Die einen lieben die helle-ren Töne, die anderen bevorzugen dunkle Töne. Das Schöne ist, dass wir im Orchester in unserer Grup-pe homogen klingen und dass sich die Klänge gut miteinander mi-schen. Das spezifi sch Sonore der Bratsche übt auf mich auch als Erwachsenen noch immer eine grosse Faszination aus.

KBZ: Die Bratsche spielt in der Re-gel die zweite Mittelstimme. Im Streichquartett wäre das die drit-te Stimme. Was sind die Besonder-heiten dieses Instruments? Sehen Sie sich als Bratschist als eine Art verbindendes Element zwischen Geigen und Celli?D.O.: Das triff t zu. Sowohl bei der Kammermusik als auch im Orches-ter fungiert die Bratsche als musi-kalisches Bindeglied. Im Orchester kommt es immer wieder zu Solo-parts für Bratsche. Die übernimmt bei uns der Solobratschist Harold Hirtz – er sitzt am 1. Pult. Ich sel-ber sitze im Tutti. Während dem Konzert sehe ich seinen Bogen und kann mich nach seinem Spiel aus-richten. Bei den Bratschen in Sinfo-nieorchester Basel gibt es Solisten, Stellvertreter und Tuttisten. Der Solobratschist gibt den Einsatz.

KBZ: Gibt es für Sie Musikerper-sönlichkeiten, die das Bratschen-spiel entscheidend geprägt haben?

D.O.: Da möchte ich in erster Linie Tabea Zimmermann erwähnen. Sie hat die Bratsche endgültig zum Soloinstrument erhoben. Dann ha-ben wir Michael Tree. Aus seiner Sammlung habe ich die Bratsche erworben, die ich im Moment spie-le. Die ist exzellent eingespielt von ihm. Ebenso wichtig sind Kim Kas-hkashian, Yuri Bashmet (mit ihm haben wir in Basel und auch auf der Russland-Tournee gespielt) und Paul Neubauer. Aus früherer Zeit möchte ich noch William Primrose (1904–1982) erwähnen. Er war ei-ner der grössten Virtuosen.

KBZ: Gibt es für Sie als Bratschis-ten ein bestimmtes Lieblingswerk?D.O.: Das ist ganz klar die Sonate in f-moll von Johannes Brahms. Für Bratsche ist das mein Favorit – dicht gefolgt von der Sonate für Arpeggione und Klavier von Franz Schubert. Dieses berühmte Stück wird heute in erster Linie von Cel-listen und Bratschisten gespielt.

KBZ: Wie viele von Ihren Verwand-ten sind oder waren ebenfalls als Musiker tätig?D.O.: Wir sind eine Musikerfamilie. Meine Grossmutter hat schon hier in Basel studiert. Noch vor dem Krieg hat sie im Kammerorchester gespielt und sogar Werke von Bar-tok uraufgeführt. Meine Mutter stammt aus Basel. Sie hat ebenfalls an der Musikakademie Cello und Gesang gelernt. Auch mein Vater ist Musiker. Onkel, Cousin und Tante sind beziehungsweise wa-ren als Berufsmusiker tätig – mein Cousin zum Beispiel wirkt als Kon-zertmeister im SWR-Orchester in Stuttgart. Als in Bayern aufge-wachsenes Kind durfte ich immer nach Basel in die Ferien – dann gingen wir auch regelmässig in Konzerte. Das war das Grösste für mich. Auch meine Kinder musizie-ren, sie gehen in den Unterricht. Sie sind die vierte Generation – aber bei ihnen geht es derzeit vor allem um die Freude an der Musik.

KBZ: Bald steht der Einzug ins Stadtcasino auf dem Programm. Können Sie Ihre aktuelle Stim-mung schildern?D.O.: Meine Stimmung im Vorfeld dieser Eröff nung ist unglaublich speziell. Ich persönlich war posi-tiv überrascht vom Musical Thea-ter. Wir sind wahnsinnig dankbar, dass das Publikum uns ins Klein-basel gefolgt ist. Es ist beeindru-ckend, wie das Klangkonzept in der Umgebung des Musical The-aters hinübergebracht werden konnte. Jetzt freuen wir uns auf den neuen Musiksaal im Stadtcasi-no. Ich persönlich war noch nicht drin, aber erste Proben sind für Ende August vorgesehen. Welche Musik am Eröff nungstag erklingen wird, wissen wir derzeit allerdings noch nicht.

www.sinfonieorchesterbasel.ch

Als Kind war es immer sein Traum, dereinst einmal in Basel Musik machen zu dürfen – Do-minik Ostertag, Bratschist im Sinfonieorchester Basel. (Foto: zVg)

Fotografie: Peaches & Mint by Pia Clodi

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DIE NEUEN ABOS SIND DA!

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KBZ 06/202039

Eröffnung Volkshaus-Hotel BaselVon Werner Blatter

Am 9. September wird die Schwei-zer Hotellandschaft um ein ein-maliges Boutique-Hotel-Konzept reicher. Das von Herzog & de Meuron gestaltete Hotel ist auf In-dividualität und die Bedürfnisse seiner Gäste ausgelegt. Mit dieser Eröff nung wird der letzte und be-deutendste Schritt der Entwick-lung Gesamtkonzept Volkshaus Basel nach dessen Übernahme durch die beiden Unternehmer Leopold Weinberg und Adrian Hagenbach im Jahre 2011 voll-zogen. Durch die Befreiung des Kopfbaus von einer reinen Büro-nutzung wird das Volkshaus in seiner ursprünglichen Nutzungs-vielfalt reanimiert und in seiner Vielschichtigkeit als Stück in der Stadt, der Öff entlichkeit zugäng-lich gemacht. Das Bewahren der historischen Gebäudestruktur verleiht jedem der 45 Zimmer seinen ganz eigenen Charakter und schaff t damit unterschied-liche Kategorien mit vielseitigen Grundrissen und Ausrichtun-gen. So die Aussicht in den pla-

tanen-bedeckten Innenhof, helle Eckzimmer mit zwei Fensterfron-ten, grosszügige Grundrisse in den Volkshaus-Classic-Zimmern, überschwengliche Platzverhält-nisse in den Junior-Suiten und der grössten Hotelsuite auf Klein-basler Seite mir Terrasse und frei-er Aussicht auf das Münster.

Für das zurzeit leerstehende Haus Nummer 10 (rechts) werden Konzep-te gesucht. (Foto: Werner Blatter)

Das ganz besondere Angebot Menschen, die in Basel-Stadt und Basel-Landschaft wohnen und sich in ihrer Heimatstadt einmal fremd verwöhnen lassen möch-ten, können für 199 Franken ein Abendessen von der «Voiture» in der Brasserie mit anschliessender Übernachtung im neuen Hotel ge-

niessen. Dieses Angebot ist ab so-fort bis Ende Dezember 2020 un-ter [email protected] buchbar.

Konzepte für das Nebenhaus gesuchtNach dem Abschluss der Bauarbei-ten im und am Volkshaus steht für die Betreiber bereits ein weiteres Projekt an. Mit dem Erwerb der Nachbarliegenschaft Rebgasse 10 – der ehemaligen Kleinbasler «Wild Maa-Apotheke» – soll das Hotel ab 2022 um weitere Zimmer erweitert werden. Die Liegenschaft und der Standort im Zentrum Kleinbasels bieten ein grosses Potenzial für in-novative Konzepte. Die Volkshaus Basel Immobilien AG möchte die-ses Potenzial fördern, indem das Erdgeschoss, Untergeschoss und gegebenenfalls ein weiteres Stock-werk an Interessenten vermietet werden, deren Konzepte zum direkt verbundenen Hotel passen und sich gegenseitig befruchten. Eingeladen sich zu bewerben sind alle, die sich davon angesprochen fühlen.

Weitere Informationen fi nden Sie unter www.volkshaus-basel.ch

Neuer Aussenbereich im Restaurant Schlipfkbz. Eine Lounge mit bequemen Polstersesseln und eine idyllische Terrasse unter den Schatten spen-denden Bäumen erweitern das heute schon grosszügige Angebot des Restaurants beim Bahnhof Riehen. Hier wird Genuss mit Ent-spannung verbunden. Das Team zaubert sowohl ein fl eischhaltiges

Restaurant schlipf@workBahnhofstrasse 284125 RiehenTel. +41 61 641 47 74E-Mail: [email protected]

Die Lounge mit bequemen Sitzgelegenheiten. (Fotos: Werner Blatter)

Die Gartenterrasse unter schatti-gen Bäumen.

Der Schlipf-Klassiker, das echte Wiener Schnitzel vom Kalb, steht das ganze Jahr über auf dem Pro-gramm. Besonders für Familien bietet sich eine Pause auf der Ter-rasse unter den Schatten spen-denden Bäumen geradezu an, liegt doch der Park mit Spielplatz in unmittelbarer Sichtweite. An küh-leren, aber trockenen Tagen sor-gen fl auschige Decken für wohlige Wärme. Reservieren Sie den Saal für einen Anlass für 10 bis 60 Per-sonen oder steigen Sie mit bis zu 30 Gästen hinab in den wunderba-ren Gewölbekeller. Sie können am Wochenende oder unter der Woche aber auch das ganze Restaurant

mieten und mit bis zu 100 Perso-nen im privaten Rahmen ein rau-schendes Fest feiern.

Das schlipf@work wird von jungen Praktikanten geführt, die ihren Weg in eine gesicherte beruf-liche Zukunft suchen. Unterstützt werden Sie dabei von professionel-lem Personal. Der Betrieb bietet Jugendlichen und jungen Erwach-senen eine Chance, die reale Ar-beitswelt im Alltag zu erleben, sich in ein soziales Umfeld zu integrie-ren und Verantwortung zu über-nehmen. Das Restaurant und die Aussenanlagen sind bis auf weite-res jeweils von Montag bis Freitag von 11.00 bis 22.00 Uhr geöff net.

wie auch ein vegetarisches Mit-tagsmenü inklusive Suppe und Salat auf den Tisch. Abends bie-tet die saisonal wechselnde Spei-sekarte eine gelungene Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten.

Vereinfachte Kostenrückerstattung an Lernendesch. Basel-Stadt ist einer der we-nigen Kantone, der schon seit Jahren die Reisespesen für den Schulbesuch ausserhalb des Ein-zugsgebietes des Tarifverbundes Nordwestschweiz (TNW) den Auszubildenden zurückerstattet. Eine Rückerstattung besteht dabei sowohl beim obligatorischen Be-rufsfachschulbesuch als auch beim Besuch von Freifächern oder einer Berufsmittelschule. Auch erhal-ten die Auszubildenden für jeden Schultag auswärts eine Essen-sentschädigung in der Höhe von 13 Franken pro Schultag. Über-nachtungskosten von mehrtägigen Veranstaltungen erfolgen nach Ab-sprache mit der Lehraufsicht. Die Kostenrückerstattung erfolgte bis-her aufgrund der eingereichten Be-lege. Mit Beginn des kommenden Lehrjahres 2020/21 wird das Ver-fahren vereinfacht. Der Anspruch auf die Pauschalentschädigung wird auf Grund der Genehmigung des Lehrvertrages durch die kan-tonale Lehraufsicht zu Beginn der Ausbildung erfasst. Das Einsen-den von Belegen und Tickets fällt daher dahin. Auch die Kosten für das Halbtax-Abonnement werden am Ende des jeweiligen Lehrjahres zurückerstattet.www.ed.bs.ch

NachrichtenPublireportage

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Restaurant PARK – der Treffpunkt für ALLEVon Werner Blatter

Alles neu nach der Corona-Pau-se. Zumindest im ehemaligen Parkrestaurant Lange Erlen. Mit der Pacht übernahme der Parter-re-Gruppe weht ein frischer Wind im Traditionsrestaurant am Basler Stadtrand. Ein stilvoll neugestal-tetes Ambiente, das den Staub von gestern beseitigt und dazu einlädt, zusammen mit Freunden und Fa-milie die Zeit zu vergessen. Eine moderne Karte, die den traditions-reichen Wurzeln des Parkrestau-rants treu bleibt, aber internatio-nales Flair versprüht. Dafür steht das neue PARK. Das Parkrestau-rant Lange Erlen war bis anhin ein schlummernder Riese. Ein Ort, der für Generationen als Anlaufstelle für Geburtstagsfeiern und Famili-enfeste diente – und noch immer dient. Eine weitläufi ge Terrasse

Vielseite Angebote machen echt gluschtig, wie die leckeren Riesen-crevetten.Einer der funktionalen Seminarräume.

Die bediente Terrasse mit dem anschliessendem grossen Self- Service-Bereich. (Fotos: Werner Blatter)

übernommen. Im Restaurant ha-ben nebst kreativ interpretier-ten Klassikern, wie gepfeff ertem Rindsfi let mit Birnen-Kartoff el-gratin und Portwein-Jus, auch neue Aromen Einzug gehalten. Die PARK-Mezze zum Teilen oder der 1871 PARK Burger mit Angus Rindfl eisch versprechen volle Bäu-che und glückliche Gesichter. Klar fehlt das beliebte Cordon Bleu auch auf der neuen Speisekarte nicht.

Täglich für alle daDas PARK hat an sieben Tagen die Woche geöff net und bietet neu jeden Samstag und Sonntag ab 08.00 Uhr das «PARK Zmorge» an. Jeden Tag lassen sich Mittag und Nachmittag im PARK verbringen, Von Mittwoch bis Sonntag ist das bediente Restaurant auch abends geöff net. Für die kleinen Nasche-reien hat der Self-Service-Bereich täglich wieder geöff net und wartet mit neuen, hausgemachten und le-ckeren Snacks auf. Ein neues Re-staurant für Basel. Ein Ort zum Entdecken. Ein Ort zum Bleiben. Erleben Sie das neue PARK, eben den Treff punkt für Alle!

In den Langen Erlen wird wieder geröhrt …

Der Präsident Carlos Methner und Lawrence Pawelzik.

Selbst die böckigen Hirsche und mü-den Hängebauchschweinchen hatten längst genug von geschlossenen und verriegelten Corona-Türen und Pan-demie-Pforten. «Auf das Tor», jubelte Erlenpräsident Carlos Methner und stiess mit dem CEO der Parterre Grup-pe Peter Sterli auf eine erfolgreiche, tierische Zukunft an. Eine feine Geste:

Der innovative Küchenchef

René Keita mit der Erleneren-

Geschäftsführerin Claudia

Baumgartner.

für einmal standen nicht scharenweise, zufällig vorbeigelaufene, Adabeis im Mittelpunkt. Nein, die engagierten Restaurant Mitarbeitenden mit An-nekatrin Erhard und René Keita an der Spitze, feierten sozusagen «entrenous». Klar warf auch eine De-legation des Erlenvereins mit Claudia Baumgartner, Tierparkleiter Bruno Ris, Bauhirsch Edgar Jenny, Seg-gelmaischter Daniel Raible und der guten Seele Tamara Arnold einen Blick in die sanft aber pikfein reno-vierten Räume. Mit an Sicherheit gren-zenden Wahrscheinlichkeit werden der Marketingminister Silvan Meier und Event-Papa Lawrence Pawelzik die jüngeren und älteren Besucher mit vielen Überraschungen überraschen. Ganz unter dem Motto: «Bühne frei für Allerlei!» Tante Clara

Der Parterre-CEO Peter Sterli hat auch ein Auge für schöne Bufferts.

mit Bühne für Veranstaltungen oder Begleitmusik. Ein moderner Pavillon mitten im Tierpark, zwi-schen Ziegen und Bisons, der ein wahrlich einzigartiges Seminar- und Banketterlebnis bietet. Dies alles gelegen im Basler Naherho-lungsgebiet schlechthin – den Lan-gen Erlen. Ein enormes Potenzial, welches in der vergangenen Zeit mit dem bestehenden Gastrono-mieangebot off enbar nicht ausge-schöpft, teils gar mit Absperrket-ten verhindert wurde.

Frischer Wind und viel NeuesDas neue Leitungsteam mit der Betriebsleiterin Annekatrin Er-hard und dem Küchenchef und Food-Designer von Parterre Basel, René Keita, hat das Ruder im PARK

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Restaurant zum TorstübliDas traditionelle Beizli

mit Kleinbasels schönster Gartenlaube

Lotti Weber, Riehentorstrasse 27, 4058 Basel

Tel. +41 61 692 01 10, www.torstuebli.ch

Mo–Fr ab 11 Uhr geöffnet, Sa + So geschlossen

Auf dem angerichteten Salat mit Toastbrot servieren. E Guete! (Rezept und Fotos: Irene Faes)

sch. Im Auftrag des Bau- und Ver-kehrsdepartements erfasst ein spezielles Messfahrzeug in den nächsten vier Wochen die Strassen und Wege von Basel, Riehen und Bettingen. Die Fahrten dienen der Aktualisierung der letztmals im 2018 aufgenommenen Panorama- und 3D-Strassenbilder.

Dank der genau vermessenen Panorama- und 3D-Strassenbil-der können die berechtigten Mit-arbeitenden der Verwaltung vom Schreibtisch aus Strassensituatio-nen beurteilen, die Bilder mit be-stehenden Geodaten vergleichen und auch neue Geodaten am rich-tigen Ort erfassen. Die Aufnahmen

können virtuell auf der Strasse und an den Fassaden der Häuser rein visuell oder auch mit digitalen Messinstrumenten analysiert und die Aufnahmen mit unterschied-lichen Zeiten miteinander vergli-chen werden.

Dem Datenschutz wird Rech-nung getragen in dem die Fotos in anonymisierter Form über die verwaltungsinternen Informati-onssysteme zugänglich und Perso-nen und Fahrzeugkennzeichen un-kenntlich gemacht werden. Zudem dürfen die Daten nur für Aufgaben im Rahmen eines gesetzlichen Auftrags verwendet werden.

3D-Strassenfotos von Basel-Stadt

Unser Juni-Rezept: Piri Piri-CrevettenEs ist wiederum ein Rezept aus einem Ferienland: Portugal, denn dort heissen die Chilischoten Piri-Piri und zudem gilt der Name für eine ziemlich rezente Gewürz-sauce.

Obwohl das nachfolgende Re-zept für Ungeübte etwas einheizt, gehört es doch auch in die Abtei-

lung unserer geliebten Ferienre-zepte.

Der Begriff Piri Piri wird auch in Ländern des afrikanischen Kon-tinents verwendet – dort auch als Peri Peri oder Pili Pili, aber er hat sich aus den vormals portugiesi-schen Kolonien verbreitet. In Por-tugal werden mehr oder weniger

alle roten Chili sorten unter dem Begriff subminiert. Kleine und scharfe Früchte werden jedoch be-vorzugt und auch häufi g in heimi-schen Gärten angebaut. Wenn bei einem portugiesischen Rezept Piri Piri auftaucht, ist die erfrischende und natürliche Schärfe gegeben.

Eine feste Rezeptur existiert ei-

gentlich nicht und ist frei variabel. Selbstverständlich können auch Marinaden angefertigt werden, beispielsweise für ein knackiges Hähnchen auf dem Grill. Die na-türliche Schärfe lässt relativ rasch nach, aber man darf sich ohne Wei-teres mit einem kühlen Wein Lin-derung verschaff en …

Zubereitung: Zitronenschale ohne Weiss an der Raff el klein raff eln. Knoblauch und Chili fein schneiden. Thymianblätter von den Stielen zupfen. Gewürze beifügen und alles mit den Crevetten mischen. 4 Std. marinieren.

Zutaten für 2 Personen:• 1 Zitrone• 4 Zweige Thymian • 3 Knoblauchzehen• 1 rote Chili• 2 EL Rotweinessig• 1 EL Brandy• 3 EL Zitronenöl• 1 TL Salz• 6 Riesencrevetten• Salat Bild 4056

Salatsauce• 1 EL Olivenöl• 1 EL Essig• 1 EL Sojasauce• Chilipulver• Salz• Pfeff er Bild 4061• Toastbrot

Crevetten bei mittlerer Hitze beidseitig je 2 Min. braten. Dabei die Hälfte der Sauce am Anfang beigeben und die zweite Hälfte am Schluss.

Auf dem angerichteten Salat mit Toastbrot servieren.

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Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt

Stadtgärtnerei

Inszenierte literarische Spaziergänge durch die Ausstellung ZEIT LOS LASSEN

auf dem Friedhof am Hörnli

In der Freiluftausstellung ZEIT LOS LASSEN auf dem Friedhof am Hörnli sind bis 16. August 2020 über zwanzig Wortbilder von Matthias Zurbrügg zu entdecken. Passend zur Ausstel-lung inszeniert der Künstler literarische Spaziergänge durch die Ausstellung. Geniessen Sie von ihm verfasste Texte sowie Auszüge aus literarischen Werken und dramatischen Stücken, passend zum jeweiligen Exponat (Endregie Tiziana Sarro). Informationen sowie die Daten und Zeiten der Spaziergänge fi nden Sie unter www.stadtgaertnerei.bs.ch/zeit-los-lassen Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

KUNSCHTI MARGARETHEN

Summer-Kunschti, seit 20. Juni offenFür Gross und Klein, Alt und Jung, e richtige Plausch!Mi bis Fr 14 bis 19 Uhr, Wochenende 11 bis 19 Uhr. Eintritt frei.

KONZERTE

Wann Sie wollen.Wir musizieren immer noch online für Sie (das Musiktaxi macht Sommer-pause).Sinfonieorchester BaselSiehe auch das Konzertpro-gramm aufwww.sinfonieorchesterbasel.ch

AUSSTELLUNGEN

Fondation Beyeler RiehenEduard Hopper und weitereVerlängerung bis So, 26. JuliSiehe auch Meldung unterwww.fondationbeyeler.ch

Historisches Museum BaselHaus zum KirschgartenMusikmuseumAlle wieder offenInformationen über www.hmb.ch

Museum TinguelyAmuse boucheDer Geschmack der KunstBis 26. Juli verlängert.Öff nungszeiten und Tickets überwww.tinguely.ch

Basler StadthausFotoausstellung «Backstage»Ein Blick hinter die Kulissen von YOUNG STAGE.www.bgbasel.chDie Ausstellung ist bis 19. September verlängert.

ABSAGEN• Rheinschwimmen• Bebbi sy Jazz• Glaibasler Blues• Swiss Indoors

VERSCHOBEN• Jubiläums-GV der Basler Schnitzelbank-Gesellschaft*• Jubiläumskonzert der Swiss Mariners*• Kantonaler Urnengang• Blues-Festival• YOUNG STAGE Circus-Festival auf Mai 2021• Beisetzung und Gedenkfeier für Sternenkinder

*Datum noch nicht bekannt

CHTI MARGARETHENM

April–Mai 2020

AGENDA

Mode und einmodischer ApéroWas Mooshammer zu München war, ist Vögtli zu Kleinbasel immer noch – und wie! Hier wird Mode gemacht! Hier entsteht der Trend zum allerbesten Outfi t! Zusätzlich zum traditionellen und beliebten Mode-Apéro wurde – endlich – in der Premier-Etage an der Greifengasse 12 die urgemütliche Lounge mit klarem Blick auf die hausei-gene Tramstation an der Greifengasse eröffnet. Und sie brausten an.

Foto unten: Giovanni Nanni mit Glood und Gabrielle Beranek.(Fotos: Werner Blatter)

Die Vögtli Cousinen Nicole Kerker mit Ysabelle Lee.

Das Vögtli-Team mit Roland Vögtli, Esther Senn, Barbara Diriwächter und Boris Wagner.

Unter sehr vielen anderen auch die alt Grossräte Giovanni Nanni und Glood Beranek, die ins beste Alter gekommenen Damen des antiken Hut-clubs Basel, aber auch Christine Villiger, Peter Winsinger, Sylvia Forge mit Eliane Welten. Bes-tens betreut von den emsigen Bienen und Drohnen von – eben dem Vögtli Modehaus. Cüpliknall und Kleiderbügelrauschen: unser Kleinbasel lebt – und wie! Dante Clara

Sylvia Forgo, Eliane Welten, Christine Villiger und Peter Winsinger.

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Der Fachmann empfiehlt sichMöbeltransporte

Baugeschäft

nanni agbaugeschäft

hagenaustrasse 164056 basel

telefon 061 692 11 10fax 061 692 11 79

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Heizung/Sanitär

Gerber & Güntlisberger AGIhr Servicepartner für Heizung · Sanitär · Solar

4125 Riehen 4147 AeschFürfelderstrasse 1 Reinacherstrasse 24Tel. 061 646 80 60 Tel. 061 755 50 80 g-und-g.ch

Gipser

Kaminfeger

Mittlere Str. 70 | CH-4056 Basel | Tel. 061 321 85 24 | Mob. 079 226 53 61

Fax 061 383 11 71 | [email protected] | www.sennenergie.ch

Fred Senn AGKaminfegerFeuerungsfachmannBrandschutzFeuerungskontrollewww.sennenergie.ch

Möbeltransporte WALDIS AGHegenheimermattweg 119a • 4123 Allschwil

Tel. 061 481 90 00 • [email protected] • www.waldis-transporte.ch

• Umzüge• Klavier- und Flügeltransporte• Übersee- verpackungen• Möbel-Lagerhaus

Carine Nussbaumer wird neue Leiterin Human Resources des Finanzdepartementskbz. Der Regierungsrat hat Carine Nussbaumer, Jahrgang 1965, per 1. September 2020 zur neuen Leite-rin Human Resources des Finanz-departements ernannt. Sie tritt die Nachfolge von Raymond Schmid an, der, wie bereits anfangs Jahr kommuniziert, per 31. August 2020 in Pension geht.

Aufgrund ihrer bisherigen Be-rufs- und Führungserfahrung und ihres überzeugenden Auftretens erfüllt Carine Nussbaumer die An-forderungen für die Funktion der Leiterin Human Resources des Fi-nanzdepartements bestens.

Nachrichten

bla. Die eidgenössische Bundesver-sammlung hat den Ersten Staats-anwalt des Kantons Basel-Stadt, Alberto Fabbri, als Richter an das Bundesstrafgericht gewählt. Fabbri absolvierte ursprünglich eine Ausbildung als Polizist und arbeitete auch als solcher bis 1999, als er das Lizentiat der Rechtswis-senschaften erwarb. 2001 wurde er Staatsanwalt des Bundes im Bereich Internationale Rechts-hilfe und 2004 engagierte er sich am Sondergerichtshof für Sierra

Alberto Fabbri wird BundesrichterLeone in Freetown. Seit 2010 war er Leitender Staatsanwalt des Bun-des. 2010 hat ihn der Grosse als Erster Staatsanwalt gewählt. Zu-dem war der fünfsprachige Jurist Oberst in der Militärjustiz. Alber-to Fabbri ist verheiratet und Vater zweier Söhne. Er engagierte sich viele Jahre für den Breitenfussball, u.a. als Präsident des FC Amicitia Riehen. Die KBZ gratuliert ihm zu diesem erneuten Karriereschritt und wünscht ihm viel Erfolg als Richter in Bellinzona.

sch. Die Schalter der kantonalen Verwaltung sind ab sofort für das Publikum wieder normal geöff net. Ein ausgearbeitetes Schutzkonzept soll die Kundinnen und Kunden als auch die Mitarbeitenden der Verwaltung Basel-Stadt vor einer möglichen Ansteckung mit dem Corona-Virus schützen.

Sämtliche Schalterbereiche in der Verwaltung sind, wenn mög-lich, mit einem Spuckschutz aus-gerüstet. Mit länger andauerndem Kontakt (mehr als 15 Minuten) und unvermeidbarer Distanz unter 2

Schalter der kantonalen Verwaltung wieder geöffnetm sind Schutzmasken empfohlen. Diese werden den Besuchenden als auch den betroff enen Mitarbeiten-den zur Verfügung gestellt. Doku-mente sollen nicht von mehreren Personen berührt werden. Wo dies nicht möglich ist, können punktu-ell Handschuhe getragen werden. Für persönliche Kunden- und Be-ratungsgespräche ausserhalb des Schalterbereichs müssen die Ab-standsregelungen möglichst kon-sequent eingehalten werden.

www.staatskanzlei.bs.ch

bla. Die selbstreinigenden öff entli-chen WC-Anlagen in Basel können künftig gratis benützt werden. Auf die bisherige Gebühr von 50 Rap-pen wird verzichtet. Grund dafür ist ein Versuch, der 2017 durch-geführt worden war. In dieser Zeit konnten neben jener auf dem Barfüsserplatz auch alle anderen selbstreinigenden WC-Anlagen ge-bührenfrei benutzt werden. Dieser Versuch ist erfolgreich verlaufen. Die Anlagen seien häufi g frequen-tiert worden. Erfreulich; auch die leidige Wildpinklerei hat stark ab-genommen.

Kostenlos ist auch die WC-Anlage in der Theodorsgraben-Anlage. (Foto: Werner Blatter)

Basler WC-Anlagen sind jetzt gratis

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