1
Dienstag, 13. November 2018, Wynentaler Blatt Nr. 84 R UEDER -/S UHREN -/U ERKENTAL 12 Schöftland: Die ehemaligen Bezler trafen sich zur GV Mutationen und Schlittenhunde Sie unterstützen aussergewöhn- liche Projekte der Schöftler Be- zirksschule, die Ehemaligen. Diese trafen sich zur GV in der Aula und hatten den Vorstand zu vervollständigen, das Neueste aus dem Schulbetrieb zur Kennt- nis zu nehmen und den Ausfüh- rungen von Dita Hejcman – sie berichtete über ihre Siberian Huskies – zu lauschen. st. Die Generalversammlung des Vereins ehemalige Bezirksschüler Schöftland wurde beschwingt eröffnet. Sandra Rippstein präsentierte mit ih- rem Chor der Oberschule bekannte Lieder. Die Totenehrung – 19 Ehemali- ge sind im vergangenen Vereinsjahr verstorben – fiel etwas länger aus als letztes Jahr, als es deren vier waren. Die Rechnung schloss mit einem kleinen Verlust, da die Mitgliederzahlungen geringer ausfielen als erwartet, mögli- cherweise zurückzuführen auf die Um- stellung auf digitalen Versand der Ein- ladungen. Mutationen im Vorstand Nach der Demission von Björn Lü- scher nach lediglich vier Jahren Amts- zeit standen die beiden Hirschthalerin- nen Sophie Kyburz Keppler und Sonja Morgenthaler zur Wahl – diese fiel ein- stimmig aus. Weitere Wechsel wird es im kom- menden Jahr geben – allerdings nicht im Vorstand. Der Leiter Oberstufe, Stefan Wirz, stellt sich nach mehr als zwölf Jahren einer neuen Herausforde- rung, und der langjährige Schulleiter, Heinz Leuenberger, geht in Pension. Umbruch in der Schule endet nicht Stefan Wirz berichtete aus dem Schulbetrieb. 153 Lernende und 20 Lehrpersonen haben sich mit diversen Neuerungen zu befassen. Bei konstan- tem Lehrkörper werden in den nächs- ten Jahren starke Jahrgänge erwartet. Der neue Lehrplan bringt diverse Än- derungen, die Vorbereitungen laufen bereits. Dazu kommt die Integration der Kreisschule oberes Suhrental. Im Frühling 2019 wird das neue Schulzen- trum bezogen. Für die Zuwendungen durch den Verein danken Stefan Wirz und die Schüler von Thomas Walther einerseits mit der Präsentation der gesponserten Projekte, andererseits mit der De- monstration der digitalen Möglichkei- ten im bildnerischen Gestalten. Ein Leben für die Hunde Dita Hejcman, eine ehemalige Be- zirksschülerin, bekam 1994 ihren ers- ten Hund namens Malu. Leider verun- fallte dieser im Alter von 13 Monaten tödlich. Aber von da an war sie immer in Bewegung mit Hunden und lernte dabei ihren heutigen Partner René kennen. Zusammen betreuen sie zur Zeit ein Rudel von 16 Hunden, vorwie- gend Siberian Huskies, züchten sehr erfolgreich mit ihnen und bestreiten ebenfalls erfolgreich Schlittenhunde- rennen in der Schweiz und in ganz Eu- ropa. Dita Hejcman gab tiefen Einblick in diesen einzigartigen, jedoch sehr an- spruchsvollen (sowohl körperlich als auch finanziell) Sport. Immerhin ist sie mehrfache Schweizermeisterin, und auch ihr Partner kann mehrere inter- nationale Titel präsentieren. Sie lebt für ihre Siberian Huskies: Dita Hejcman hat ihr Lebensziel gefunden und arbeitet mit Erfolg daran. Stefan Wirz: Er stellt sich ab nächstem Jahr einer neuen Herausforderung und verlässt leider die Schöftler Bezirks- schule. Der aktuelle Vorstand der ehemaligen Bezler: Claudia Brun-Knechtli, Sandra Barthel, Sophie Kyburz Keppler, Sonja Morgenthaler, Silvan Boog und der Präsident Markus Kirchhofer (v.l.). (Bilder: st.) Schöftland: Orgel meets Wein – diesmal zusätzlich mit Saxofon und Panflöte – ein Erfolg Ein Highlight in der Novembernacht «Orgel meets Wein», in die Schöftler Woche integriert, er- wies sich als gut besuchter An- lass. Neben Nadia Bacchetta und Fritz Bär (Orgel) spielten Reto Anneler auf dem Saxofon und Marcel Schweizer auf der Panflöte. Pfarrer Beat Müller sprach die verbindenden Worte, und Daniel Hunziker präsen- tierte exklusive Weine. st. In der reformierten Kirche Schöft- land zeigte sich das Bild am vergange- nen Freitag für einmal «andersrum». Die Besucher setzten sich im Chor, da- mit sie freien Blick auf die Empore und die Orgel hatten. Dort spielte die Musik nämlich an diesem Abend. Fritz Bär, Orgel, und Marcel Schwei- zer, Panflöte, stimmten mit «Danse de la forêt» von Gheorge Zamfir in den Abend ein. Der Komponist versteht es vorzüglich, die ganze Fülle eines länd- lichen Frühlingstages in die Melodie zu packen. Das Stück stellt hohe Anforde- rungen an die Virtuosität der Interpre- ten. Die beiden Musiker liessen die Zuhörer dabei träumen von sprudeln- den Wasserläufen, tanzenden Paaren, Vögeln, Blumen und Bäumen, dank einer spannenden Zwiesprache der In- strumente. Auch das zweite Stück in derselben Besetzung kam einzigartig herüber, im ersten Teil – mit der gros- sen Panflöte – besinnlich und sachte, im zweiten Teil – mit der kleinen Flöte – übermütig und sprudelnd. Dazwischen spielten Nadia Bacchet- ta (Orgel) und Reto Anneler (Saxo- fon) «Oblivion» von Astor Piazzolla. Der langsame Tango wird dabei zum Klassiker voller Melancholie, Wärme und weicher Klänge. Das zweite Stück galt dem Film «The Mission». Ennio Morricone schuf «Brothers», schwer- mütig und melodiös. Von der Renaissance zur Moderne Im zweiten Musikteil kamen nur noch Orgel und Saxofon zum Einsatz, begonnen mit «Parce mihi domine» von Cristóbal de Morales, ein Kompo- nist der Renaissance. Das eher schwere Stück – es wird vornehmlich auf Beer- digungen gespielt – lockerte Reto An- neler mit spannenden Improvisationen auf. «Gabriels Oboe» galt als Fortset- zung der Filmmusik aus dem 1.Teil, mit virtuosem Saxofonpart. Selbst Metallica fand Eingang zur klassischen Musik. «The Unforgiven» gehört zu den langsameren Stücken aus Heavy Metal. «Share my yoke», ein Heilsarmee-Stück von Joy Webb wur- de zum Hit in den weltlichen Charts. Zum offiziellen Abschluss spielten die beiden talentierten Musizierenden «Allegro» aus dem Film «DeUsynli- ge», flotte Melodien mit nördlichem Touch. Selbstverständlich wollte das Publikum mehr, und die beiden kamen dem Wunsch nach mit «Moonlight», wobei beide noch einmal viele Facetten ihres Könnens zeigten. Pfarrer Beat Müller amtete sowohl als Präsentator des gesamten Pro- gramms, fand aber auch besinnliche Worte zum Thema Wein, sowohl im al- ten als auch im neuen Testament.Wein und Kirche, Wein und Bibel, sind durchaus Dinge, die zusammen passen. Exklusive Proveniencen Bereits vor dem Konzert, vor der Kirche, reichte Daniel Hunziker von «vinazion» einen Prosecco zum Apéro. Zwischen den musikalischen Teilen standen zwei Weissweine bereit, ein Sauvignon Blanc und ein Pannobile Blanc Salzberg. In seiner witzig-theat- ralisch-blumigen Art wies Daniel Hun- ziker die verschiedenen Weine den passenden Musikstücken zu. Nach dem Konzert wurden die Be- sucher dann nach und nach gesprächi- ger, bei feinen Aufschnittplättchen und verschiedenen Tropfen: «Onix Noir», eine Assemblage aus dem Wallis, «Ag- lianico Jumara» aus Kampanien (Süd- italien) und «Douro Quinta do Ataide» ebenfalls aus südlichen Gefilden. Für all jene, die keinen Wein mochten, stan- den ebenso auserlesene Traubensäfte im Angebot. «Orgel meets Wein» wird unter- stützt durch die Landeskirche des Kan- tons Aargau. Der Schöftler Pfarrer Jürg Hochuli wurde mit der Umset- zung dieser Konzerte betraut. Die Weindegustation erfolgte unter dem Patronat von Pro Schöftland. Vier begnadete Musizierende: Nadia Bacchetta (Orgel und musikalische Leiterin), Fritz Bär, Marcel Schweizer und Reto Anneler (v.l.). (Bilder: st.) Perfekte Gastgeber: Daniel Hunziker mit Brigitte Hochuli als hervorragende Assistentin. Schöftland: Jazz und Soul und Kuschelrock im «Chäuer» Adrian Stern für einmal ganz intim Er liebt die familiäre, urige At- mosphäre in Kleintheatern. Vielleicht deshalb schien es, dass sich Adrian Stern im Schöftler «Härdöpfuchäuer» so richtig zu Hause fühlte. Im Publikum fehl- ten zwar schreiende Teenies und fanatische Groupies, aber die gesetzteren – meist – Ehepaare spornten den Sänger mit viel Po- wer zu Höchstleistungen an. st. Ein weiteres Highlight der diesjäh- rigen Schöftler Woche fand am Don- nerstagabend im «Härdöpfuchäuer» statt. Adrian Stern, der freundliche Jun- ge, wohl Wunschkandidat vieler Mütter von heranwachsenden Töchter, kam mit Gitarre, Stimme sowie elektronischen Gadgets und wusste vom ersten Ton an zu begeistern. Während seines ganzen Konzertes stand er auf Augenhöhe mit seinem Publikum, liess dieses singen und seine Refrains übernehmen, er ging gar auf einzelne Personen ein und gab sich absolut familiär – als ob er jeden Abend hier auf der Bühne stehen würde. Liedermachen – seine Leidenschaft In einem seiner Lieder beschreibt er den Werdegang zum Liedermacher damit, dass er für nichts anderes zu ge- brauchen sei. Überall wo er schnup- perte, verfiel er in ruhigen Momenten ins Texten und Komponieren von Lie- dern, liess die Arbeit liegen und wird prompt rausgeschmissen. Dass er aber Adrian Stern der Publikumsliebling: Er steht stets in engem, fast familiärem Kontakt mit den Anwesenden und erfüllt gerne auch persönliche Wünsche. (Bilder: st.) vom Handwerk der Liedermacher ei- niges versteht, bewies er auch in Schöftland. Er präsentierte Badischen Jazz, wagte sich an träumerische Soul- Nummern, vor allem aber sang er sich seine Sorgen, Lebenshöhepunkte und Hoffnungen direkt aus der Seele – und diese Art macht ihn äusserst sympa- thisch. Präsentiert hat er aber auch seine wohl allergrösste und emotionsreichs- te Nummer: «Du & I gäge Räscht vo de Wält». Für eine Fernsehshow hatte Stern – als Gastgeber – die Aufgabe, zusammen mit Hanery Amman innert 48 Stunden einen gemeinsamen Song zu komponieren. Was dabei im Dach- atelier von Adrian Stern herauskam, wurde zu einem speziellen Schweizer Hit, zumal wenig später Hanery Am- man von dieser Welt abberufen wurde. Dieser Song, von Stern solo vorgetra- gen, war denn auch die Glanznummer des ersten Konzertteils. In der Pause forderte er auf, musika- lische Wünsche zu äussern, gerne auch von anderen Interpreten. «Ich weiss, dass da unten Menschen sitzen, die heute Abend lieber an einem andern Ort wären. Und deshalb möchte ich ganz persönliche Wünsche erfüllen!» Solche Aktionen machen den erfolg- reichen Sänger wohl zu dem, was er heute für den Aargau bedeutet.

RUEDER- / SUHREN- / UERKENTAL 12 - vebbsch.ch · 2018. 11. 20. · Dienstag, 13. November 2018,Wynentaler Blatt Nr. 84 RUEDER- / SUHREN- / UERKENTAL 12 Schöftland:Die ehemaligen

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: RUEDER- / SUHREN- / UERKENTAL 12 - vebbsch.ch · 2018. 11. 20. · Dienstag, 13. November 2018,Wynentaler Blatt Nr. 84 RUEDER- / SUHREN- / UERKENTAL 12 Schöftland:Die ehemaligen

Dienstag, 13. November 2018, Wynentaler Blatt Nr. 84 RUEDER- / SUHREN- / UERKENTAL 12Schöftland: Die ehemaligen Bezler trafen sich zur GV

Mutationen und SchlittenhundeSie unterstützen aussergewöhn-liche Projekte der Schöftler Be-zirksschule, die Ehemaligen.Diese trafen sich zur GV in derAula und hatten den Vorstandzu vervollständigen, das Neuesteaus dem Schulbetrieb zur Kennt-nis zu nehmen und den Ausfüh-rungen von Dita Hejcman – sieberichtete über ihre SiberianHuskies – zu lauschen.

st. Die Generalversammlung desVereins ehemalige BezirksschülerSchöftland wurde beschwingt eröffnet.Sandra Rippstein präsentierte mit ih-rem Chor der Oberschule bekannteLieder. Die Totenehrung – 19 Ehemali-ge sind im vergangenen Vereinsjahrverstorben – fiel etwas länger aus alsletztes Jahr,als es deren vier waren.DieRechnung schloss mit einem kleinenVerlust, da die Mitgliederzahlungengeringer ausfielen als erwartet, mögli-cherweise zurückzuführen auf die Um-stellung auf digitalen Versand der Ein-ladungen.

Mutationen im VorstandNach der Demission von Björn Lü-

scher nach lediglich vier Jahren Amts-zeit standen die beiden Hirschthalerin-nen Sophie Kyburz Keppler und SonjaMorgenthaler zur Wahl – diese fiel ein-stimmig aus.

Weitere Wechsel wird es im kom-menden Jahr geben – allerdings nichtim Vorstand. Der Leiter Oberstufe,Stefan Wirz, stellt sich nach mehr alszwölf Jahren einer neuen Herausforde-rung, und der langjährige Schulleiter,Heinz Leuenberger, geht in Pension.

Umbruch in der Schule endet nichtStefan Wirz berichtete aus dem

Schulbetrieb. 153 Lernende und 20Lehrpersonen haben sich mit diversenNeuerungen zu befassen. Bei konstan-tem Lehrkörper werden in den nächs-ten Jahren starke Jahrgänge erwartet.Der neue Lehrplan bringt diverse Än-derungen, die Vorbereitungen laufenbereits. Dazu kommt die Integrationder Kreisschule oberes Suhrental. ImFrühling 2019 wird das neue Schulzen-trum bezogen.

Für die Zuwendungen durch denVerein danken Stefan Wirz und dieSchüler von Thomas Walther einerseitsmit der Präsentation der gesponsertenProjekte, andererseits mit der De-monstration der digitalen Möglichkei-ten im bildnerischen Gestalten.

Ein Leben für die HundeDita Hejcman, eine ehemalige Be-

zirksschülerin, bekam 1994 ihren ers-ten Hund namens Malu. Leider verun-fallte dieser im Alter von 13 Monatentödlich. Aber von da an war sie immerin Bewegung mit Hunden und lerntedabei ihren heutigen Partner Renékennen. Zusammen betreuen sie zurZeit ein Rudel von 16 Hunden, vorwie-gend Siberian Huskies, züchten sehrerfolgreich mit ihnen und bestreitenebenfalls erfolgreich Schlittenhunde-rennen in der Schweiz und in ganz Eu-ropa.Dita Hejcman gab tiefen Einblickin diesen einzigartigen, jedoch sehr an-spruchsvollen (sowohl körperlich alsauch finanziell) Sport. Immerhin ist siemehrfache Schweizermeisterin, undauch ihr Partner kann mehrere inter-nationale Titel präsentieren.

Sie lebt für ihre Siberian Huskies: DitaHejcman hat ihr Lebensziel gefundenund arbeitet mit Erfolg daran.

Stefan Wirz: Er stellt sich ab nächstemJahr einer neuen Herausforderung undverlässt leider die Schöftler Bezirks-schule.

Der aktuelle Vorstand der ehemaligen Bezler: Claudia Brun-Knechtli, SandraBarthel,Sophie Kyburz Keppler,Sonja Morgenthaler,Silvan Boog und der PräsidentMarkus Kirchhofer (v.l.). (Bilder: st.)

Schöftland: Orgel meets Wein – diesmal zusätzlich mit Saxofon und Panflöte – ein Erfolg

Ein Highlight in der Novembernacht«Orgel meets Wein», in dieSchöftler Woche integriert, er-wies sich als gut besuchter An-lass. Neben Nadia Bacchettaund Fritz Bär (Orgel) spieltenReto Anneler auf dem Saxofonund Marcel Schweizer auf derPanflöte. Pfarrer Beat Müllersprach die verbindenden Worte,und Daniel Hunziker präsen-tierte exklusive Weine.

st. In der reformierten Kirche Schöft-land zeigte sich das Bild am vergange-nen Freitag für einmal «andersrum».Die Besucher setzten sich im Chor, da-mit sie freien Blick auf die Empore unddie Orgel hatten. Dort spielte die Musiknämlich an diesem Abend.

Fritz Bär, Orgel, und Marcel Schwei-zer, Panflöte, stimmten mit «Danse dela forêt» von Gheorge Zamfir in denAbend ein. Der Komponist versteht esvorzüglich, die ganze Fülle eines länd-lichen Frühlingstages in die Melodie zupacken. Das Stück stellt hohe Anforde-rungen an die Virtuosität der Interpre-ten. Die beiden Musiker liessen dieZuhörer dabei träumen von sprudeln-den Wasserläufen, tanzenden Paaren,Vögeln, Blumen und Bäumen, dankeiner spannenden Zwiesprache der In-strumente. Auch das zweite Stück inderselben Besetzung kam einzigartigherüber, im ersten Teil – mit der gros-sen Panflöte – besinnlich und sachte,im zweiten Teil – mit der kleinen Flöte– übermütig und sprudelnd.

Dazwischen spielten Nadia Bacchet-ta (Orgel) und Reto Anneler (Saxo-fon) «Oblivion» von Astor Piazzolla.Der langsame Tango wird dabei zumKlassiker voller Melancholie, Wärmeund weicher Klänge. Das zweite Stückgalt dem Film «The Mission». EnnioMorricone schuf «Brothers», schwer-mütig und melodiös.

Von der Renaissance zur ModerneIm zweiten Musikteil kamen nur

noch Orgel und Saxofon zum Einsatz,begonnen mit «Parce mihi domine»von Cristóbal de Morales, ein Kompo-nist der Renaissance. Das eher schwereStück – es wird vornehmlich auf Beer-digungen gespielt – lockerte Reto An-neler mit spannenden Improvisationenauf. «Gabriels Oboe» galt als Fortset-zung der Filmmusik aus dem 1.Teil, mitvirtuosem Saxofonpart.

Selbst Metallica fand Eingang zurklassischen Musik. «The Unforgiven»gehört zu den langsameren Stückenaus Heavy Metal. «Share my yoke», einHeilsarmee-Stück von Joy Webb wur-de zum Hit in den weltlichen Charts.Zum offiziellen Abschluss spielten diebeiden talentierten Musizierenden«Allegro» aus dem Film «DeUsynli-ge», flotte Melodien mit nördlichemTouch. Selbstverständlich wollte dasPublikum mehr, und die beiden kamen

dem Wunsch nach mit «Moonlight»,wobei beide noch einmal viele Facettenihres Könnens zeigten.

Pfarrer Beat Müller amtete sowohlals Präsentator des gesamten Pro-gramms, fand aber auch besinnlicheWorte zum Thema Wein, sowohl im al-ten als auch im neuen Testament. Weinund Kirche, Wein und Bibel, sinddurchaus Dinge, die zusammen passen.

Exklusive ProveniencenBereits vor dem Konzert, vor der

Kirche, reichte Daniel Hunziker von«vinazion» einen Prosecco zum Apéro.Zwischen den musikalischen Teilenstanden zwei Weissweine bereit, einSauvignon Blanc und ein PannobileBlanc Salzberg. In seiner witzig-theat-ralisch-blumigen Art wies Daniel Hun-

ziker die verschiedenen Weine denpassenden Musikstücken zu.

Nach dem Konzert wurden die Be-sucher dann nach und nach gesprächi-ger, bei feinen Aufschnittplättchen undverschiedenen Tropfen: «Onix Noir»,eine Assemblage aus dem Wallis, «Ag-lianico Jumara» aus Kampanien (Süd-italien) und «Douro Quinta do Ataide»ebenfalls aus südlichen Gefilden. Fürall jene,die keinen Wein mochten, stan-den ebenso auserlesene Traubensäfteim Angebot.

«Orgel meets Wein» wird unter-stützt durch die Landeskirche des Kan-tons Aargau. Der Schöftler PfarrerJürg Hochuli wurde mit der Umset-zung dieser Konzerte betraut. DieWeindegustation erfolgte unter demPatronat von Pro Schöftland.

Vier begnadete Musizierende: Nadia Bacchetta (Orgel und musikalische Leiterin),Fritz Bär, Marcel Schweizer und Reto Anneler (v.l.). (Bilder: st.)

Perfekte Gastgeber: Daniel Hunziker mit Brigitte Hochuli als hervorragendeAssistentin.

Schöftland: Jazz und Soul und Kuschelrock im «Chäuer»

Adrian Stern für einmal ganz intimEr liebt die familiäre, urige At-mosphäre in Kleintheatern.Vielleicht deshalb schien es, dasssich Adrian Stern im Schöftler«Härdöpfuchäuer» so richtig zuHause fühlte. Im Publikum fehl-ten zwar schreiende Teenies undfanatische Groupies, aber diegesetzteren – meist – Ehepaarespornten den Sänger mit viel Po-wer zu Höchstleistungen an.

st. Ein weiteres Highlight der diesjäh-rigen Schöftler Woche fand am Don-nerstagabend im «Härdöpfuchäuer»statt. Adrian Stern, der freundliche Jun-ge, wohl Wunschkandidat vieler Müttervon heranwachsenden Töchter, kam mitGitarre, Stimme sowie elektronischenGadgets und wusste vom ersten Ton anzu begeistern. Während seines ganzenKonzertes stand er auf Augenhöhe mitseinem Publikum,liess dieses singen undseine Refrains übernehmen, er ging garauf einzelne Personen ein und gab sich

absolut familiär – als ob er jeden Abendhier auf der Bühne stehen würde.

Liedermachen – seine LeidenschaftIn einem seiner Lieder beschreibt

er den Werdegang zum Liedermacher

damit, dass er für nichts anderes zu ge-brauchen sei. Überall wo er schnup-perte, verfiel er in ruhigen Momentenins Texten und Komponieren von Lie-dern, liess die Arbeit liegen und wirdprompt rausgeschmissen. Dass er aber

Adrian Stern der Publikumsliebling: Er steht stets in engem,fast familiärem Kontaktmit den Anwesenden und erfüllt gerne auch persönliche Wünsche. (Bilder: st.)

vom Handwerk der Liedermacher ei-niges versteht, bewies er auch inSchöftland. Er präsentierte BadischenJazz, wagte sich an träumerische Soul-Nummern, vor allem aber sang er sichseine Sorgen, Lebenshöhepunkte undHoffnungen direkt aus der Seele – unddiese Art macht ihn äusserst sympa-thisch.

Präsentiert hat er aber auch seinewohl allergrösste und emotionsreichs-te Nummer: «Du & I gäge Räscht vo deWält». Für eine Fernsehshow hatteStern – als Gastgeber – die Aufgabe,zusammen mit Hanery Amman innert48 Stunden einen gemeinsamen Songzu komponieren. Was dabei im Dach-

atelier von Adrian Stern herauskam,wurde zu einem speziellen SchweizerHit, zumal wenig später Hanery Am-man von dieser Welt abberufen wurde.Dieser Song, von Stern solo vorgetra-gen, war denn auch die Glanznummerdes ersten Konzertteils.

In der Pause forderte er auf, musika-lische Wünsche zu äussern, gerne auchvon anderen Interpreten. «Ich weiss,dass da unten Menschen sitzen, dieheute Abend lieber an einem andernOrt wären. Und deshalb möchte ichganz persönliche Wünsche erfüllen!»Solche Aktionen machen den erfolg-reichen Sänger wohl zu dem, was erheute für den Aargau bedeutet.