Rugby Magazin

INHALT3 WHY RUGBY?

4 - 5 FASZINATION RUGBY

6 - 7 WORLD OF RUGBY

8 OVALE GRÜSSE

9 WORUM ES BEIM RUGBY WIRKLICH GEHT

10 WARUM MAN DEN BALL NICHT NACH VORNE WERFEN DARF

11 RUGBY - REGELN UND BEGRIFFE

12 - 13 ALL DIFFERENT - ALL EINTRACHT RUGBY

14 - 15 RUGBY BEI EINTRACHT FRANKFURT

16 RUGBY FÜR KINDER UND JUGENDLICHE

17 RUGBY PROMIS, IMPRESSUM

18 - 19 WHO IS WHO IM RUGBYTEAM

20 - 21 DER URSPRUNG DES RUGBY

22 - 23 KLEINES RUGBYLEXIKON

24 EXPATRIOTS!

Was treibt Männer und immer mehr Frauen weltweit dazu, sich mit voller Wucht auf- und übereinander zu stürzen und um ein Leder-Ei zu raufen?

Die Frage ist für Rugbyspieler allgegenwär-tig und oft fühlt man sich wie in einem klei-nen, wohlbekannten gallischen Dorf: Ganz Deutschland ist von Fußball besetzt…

Tatsächlich gilt der Asterix-Bezug nicht nur, weil Obelix bei den Briten bekanntlich the

beautiful game ausprobiert – und Frank-reich seitdem zu den Top-Rugbynationen zählt -, sondern auch, weil Rugbyspieler wie die notorischen Gallier den Ruf genießen, zwar grundanständig und feierfreudig aber eben auch rauflustig zu sein.

Rugby wird heute weltweit gespielt, nicht nur in ehemaligen englischen Kolonien, auch Japan, Italien, Namibia, Argentinien oder USA waren bei der Weltmeisterschaft 2011 am Start. Und weltweit pflegen Rug-byspieler das Miteinander: Es ist eine schöne Erfahrung, wie man auch als deutscher Exot in Rugbynationen wie Südafrika oder Neu-seeland menschlich aufgenommen wird.

In Deutschland ist Rugby Randsportart, doch das muss ja nicht so bleiben. Dieses Magazin soll dazu beitragen, das zu ändern: Es will über Rugby informieren, Vorurteile beseitigen, neugierig machen und für den Sport werben.

Tatsächlich hoffen wir, dass der eine oder die andere nach der Lektüre Lust hat selbst

(wieder) Rugby mit uns zu spielen oder sich zumindest Spiele ansehen und den Sport ein wenig verstehen möchte.

Eintracht Frankfurt Rugby freut sich über alle: Von Jugend- und Schülermannschaf-ten über die Damen- und Herrenteams bis

zu den (gereiften) Bembelschwenkern gibt es bei uns für jeden und jede Gelegenheit, Rugby zu spielen.

Was ist es also, das Menschen dazu bringt, Rugby zu spielen? Die Gründe sind vielfäl-tig, aber stets ist es auch das Vergnügen an einem physisch anspruchsvollen zugleich ehrlichen Sport mit großer Dynamik und weltweiter Dimension. Hoffentlich helfen Ihnen die folgenden Seiten, das zu verste-hen. Vielleicht müssen Sie es aber auch ein-fach selbst erfahren.

Try Rugby!

Rolf Krämer

WHY RUGBY?

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RUGBY IST EIN SPIEL FÜR JUNGEN UND MÄDCHEN AB VIER JAHREN!

Beim Rugby gibt es keine komplizierten Schritt- und Dribbelregeln und der Ball darf mit der Hand und mit dem Fuß gespielt wer-den. In der Altersklasse der Minis (4-6 Jahre) wird Tag-Rugby (Fahnen-Rugby) gespielt. In dieser kontaktlosen Variante werden alle grundmotorischen Fähigkeiten (laufen, werfen, fangen) sowie der Mannschafts-geist geschult. Und Rugby kann man bis ins hohe Alter spielen. Der Japaner Sadayoshi Morita gilt mit einem Alter von über 90 Jah-ren als der älteste noch aktive Rugbyspieler der Welt. Die Spielregeln des Golden Oldies Rugby sehen rote, goldene und purpurne Hosen vor. Spieler mit einer purpurnen Hose dürfen nicht getackelt, gehalten, oder in ir-gendeiner Form behindert werden.

RUGBY KANN VON JEDEM GESPIELT WERDEN!

Die Vielseitigkeit des Spiels bietet für jede Statur und Körpergröße eine Position und Aufgabe. Bei der Weltmeisterschaft 2011 in Neuseeland war der russische National-spieler Alexander Yanyushkin mit einer Kör-pergröße von 1,65 Meter der kleinste, der Waliser Luke Charteris mit einer Größe von 2,06 Meter der längste. Mit 137 Kilogramm brachte der Ire Tony Buckley das höchste

Gewicht auf die Waage und der S ü d a f r i k a n e r Gio Aplon war mit einem Kör-pergewicht von 70 Kilogramm der leichteste Spieler.

RUGBY IST MANCHMAL HART, ABER IMMER FAIR UND INTEGRATIV!

Als körperbetontes, aber strikt geregeltes Spiel, fördert Rugby die soziale Kompetenz der Spielerinnen und Spieler und erzeugt als Teamsport ein star-kes Zusammengehörigkeitsgefühl - auch neben dem Feld. So war Rugby etwa die erste Sportart, bei der irische und nordiri-sche Spieler in einer gemeinsamen Natio-nalmannschaft und mit einer eigenen Nati-onalhymne aufliefen. Das Team der British Lions vereint Spieler aus Irland, England, Schottland und Wales. Bei Rugby-Länderspielen sitzen die Fans der unterschiedlichen Teams ohne Blockzwang direkt nebeneinander und Rugby-Spieler applaudieren sich nach einem Spiel für ihre Leistung auf dem Feld generell in einer so

genannten Klatschgasse.

RUGBY, EIN SPORT FÜR ALLEVon Johann Schewe

FASZINATION RUGBY

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RUGBY IST EIN GLOBALER SPORT!

Zwar ist Rugby in der deutschen Sportland-schaft (noch) eine Randerscheinung, die alle vier Jahre stattfindende Rugby-Weltmeis-terschaft ist nach den Olympischen Spielen und der Fußball-Weltmeisterschaft jedoch das drittgrößte Sportereignis der Welt. Die Rugby-Weltmeisterschaft 2011 in Neu-

seeland verfolgten über 4 Milliarden TV-Zuschauer. Die größte Kulisse, die jemals bei einem Länderspiel gezählt wurde, war der Bledisloe Cup im Jahr 2000. Damals trafen vor 109,874 Zuschauern im ANZ-Stadium in Sydney die Nationalmannschaften Australi-ens und Neuseelands aufeinander.

HAKA – DIE ALL BLACKS AUS NEUSEELAND FORDERN VOR JEDEM LÄNDESPIEL IHRE GEGNER MIT DEM TRADITIONELLEN KRIEGSTANZ HERAUS.

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WORLD OF RUGBYDIE GRÖSSTEN TEAMS UND WICHTIGSTEN TURNIERE IM INTERNATIONALEN RUG-BY LIEGEN AUF DEN BRITISCHEN INSELN UND IN DER SÜDLICHEN ERDHALBKUGEL. ABER AUCH ITALIEN, JAPAN, GEORGIEN ODER DIE USA NAHMEN AN DER JÜNGS-TEN WM TEIL. DEUTSCHLAND NICHT.

FÜHRENDE RUGBY-NATIONEN

NEUSEELAND „ALL BLACKS“(4,2 Mio. Einwohner / 137.835 aktive Spieler)Die schwarz gekleidete Mannschaft, die vor jedem Spiel einen Maori-Kriegstanz (Haka) aufführt, ist legendär; scheiden die All Blacks bei der Weltmeisterschaft aus, sinkt die nationale Wirtschaftsleistung. Obwohl stets Titelfavorit wurde Neuseeland erst zweimal Welt-meister (1987, 2011), jeweils im eigenen Land.

AUSTRALIEN „WALLABIES“ (19 Mio. / 86.952)In dem sport-begeisterten Land ist Rugby eine von vielen populären Sportarten, Insbesondere wenn es gegen den transtasmanischen Rivalen Neuseeland geht, mobilisiert der zweimalige Weltmeis-ter (1991, 1999) die Massen.

SÜDAFRIKA „SPRINGBOKS“(42 Mio. / 632.184)Im weißen und gemischten Teil der Be-völkerung ist Rugby die Sportart Nr. 1. Nach dem Sportboykott gegen das Apartheidregime ist das Land erst seit

1992 wieder zu internationalen Spielen zu-gelassen. Trotzdem wurden die Springboks bereits zweimal Weltmeister (1995, 2007).

ENGLAND(49 Mio. / 1.2 Mio.)Neben vielen anderen Sportarten ist Eng-land auch für Rugby das Mutterland. Den Weltmeisterschaftspokal hat England 2003 in Australien als bislang einzige Mann-schaft der Nordhalbkugel gewonnen.

FRANKREICH (58 Mio. / 313.877)Hierzulande fast unbekannt ist Frankreich eine internationale Rugby-Größe und stand be-reits dreimal im Endspiel einer Weltmeister-schaft. Zuletzt unterlag man 2011 Neusee-land.

WALES (2,9 Mio. / 50.557)In wohl keinem anderen Land in Europa ist Rugby Sportart Nr. 1. Ihre größten Erfolge feierten die Waliser in den 1970ern. Zuletzt zeigten auch die Red Dragons wieder begeisterndes Angriffs-Rugby mit den ent-

sprechenden Ergebnissen.

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SCRUMTIME: DIE WELTMEISTER AUS NEUSEELAND UND SÜD-

AFRIKA BEREITEN SICH AUF DAS GEDRÄNGE VOR – KNAPP

ZWEI TONNEN MENSCH PRALLEN GLEICH AUFEINANDER.

IRLAND(3,7 Mio. / 153.080)Rugby war in Irland lange als englischer Sport verpönt, in den letzten 10 Jahren hat die Beliebtheit deutlich zugenommen. Bemerkenswert ist, dass in der National-mannschaft Spieler aus der Republik Irland und Nordirland gemeinsam spielen.

SCHOTTLAND (5,1 Mio. / 38.500)Obwohl international mit wenig Erfolg, gehört Schottland ohne Zweifel zu den großen Rugby-Nationen. Schottland besticht immer wieder durch erstaunliche und überraschende Spiele, schafft es je-doch nicht, kontinuierlich gute Leistungen abzurufen.

ZUM VERGLEICH: DEUTSCHLAND (80 Mio. / 11.656)

WELTMEISTERSCHAFTDie erste WM fand 1987 in Neuseeland statt, wobei der Gastgeber Weltmeister wurde. Es folgten Turniere 1991 in England (Australien Weltmeister), 1995 in Südafrika (Südafrika), 1999 in Wales (Australien), 2003 in Australien (England), 2007 in Frankreich (Südafrika) und zuletzt 2011 in Neuseeland (Neuseeland). Die nächste WM wird 2015 in England ausgetragen.

SIX-NATIONS-TURNIER1883 wurde erstmalig ein Turnier zwischen den vier sog. Home-Nations England, Wales, Schottland und Irland ausgetra-gen und gilt als die älteste internationale Ballsportveranstaltung der Welt. Es wur-

de 1910 um Frankreich zum 5-Nationen-Tur-nier erweitert. Mit der Auf-nahme Italiens im Jahr 2000 erhielt das jährliche Turnier seinen heutigen Namen.

TRI-NATIONSDas Pendant zum euro-päischen six

nations Turnier wird seit 1996 jährlich zwi-schen Neuseeland, Australien und Südafri-ka ausgetragen. Den Rekord hält Neusee-land mit insgesamt 10 Turniersiegen. 2012 wird die Veranstaltung um Argentinien erweitert und in „The Rugby Champion-ship“ umbenannt.

HEINEKEN-CUPSeit 1995 gibt es den europäischen Pokal-wettbewerb für Vereinsmannschaften. In dem mit der Fußball Champions-League vergleichbaren Turnier nehmen die jeweils besten Vereine der am Six-Nations-Turnier beteiligten Länder teil.

SUPER 15Die besten Teams aus Neuseeland, Australi-en und Südafrika treffen jedes Jahr aufein-ander. Und werden immer mehr: begonnen hat man als Super 12.

DER SIX NATIONS CUP UND DIE MANNSCHAFTSKAPITÄNE

RUGBY TURNIERE

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Grußwort von Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt e.V.

Ich sag es gleich ganz offen und ehrlich: Die Rugbyabteilung ist mir in meiner elfjährigen Präsidentschaft ganz besonders ans Herz gewachsen. Denn die Eintracht-Rugbyspie-ler sind Sportler, die füreinander da sind und Vereinsleben wie Traditionen ihrer Abteilung auf gute Art pflegen. Und all dies tun sie aus reiner Liebe zu diesem Sport.

Rugby ist in Deutschland ja immer noch eher eine Randsportart, aber ich werde nie verstehen, warum sich dieser aufrichtige, dynamische Sport hier nicht neben dem Fußball etablieren konnte. Doch ich bin überzeugt, dass Rugby hierzulande seine beste Zeit noch vor sich hat, immer häufiger sieht man Kinder in Parks, die sich ovale Bäl-le zuwerfen und kicken.

Eintracht Frankfurt ist sehr stolz auf ihre seit 1923 bestehende Rugbyabteilung, die als Botschafter des Vereins mit dem Adler auf der Brust nicht nur in deutschen Li-gen Erfolge erzielt, sondern auch immer und immer wieder auf ihren legendären

Auslandsreisen zu internationalen Turnieren unsere Farben repräsentiert. Überhaupt ist die internationale Tradition unserer Rug-byabteilung eine ganz besondere Qualität, aber auch des Sports an sich – Rugbyspieler sind extrem gastfreundlich und finden auch überall in der Welt Gleichgesinnte und An-schluss.

Ich selbst bin ja eigentlich Basketballer, habe aber inzwischen viel im Rugby ent-deckt, was mir gefällt: Hier wird ein wirk-licher Teamsport betrieben und doch muss man auch Mann gegen Mann bestehen. Hier geht es um Mut und Geschwindigkeit - auch im Kopf - , es kann jeder mitmachen, aber keiner kann alleine spielen. Anstand und Kameradschaft haben einen hohen Stellenwert. Auf dem Platz geht es eisenhart zur Sache, nach dem Spiel sind alle Freun-de. Ich glaube inzwischen zu wissen, wie Rugbyspieler “ticken“, zumal mein Präsidi-umskollege Fred Moske aus der Abteilung kommt und mir so einiges vorlebt - und ich war ja selbst schon zu Gast bei einer der le-gendären Weihnachtsfeiern.

Rugby ist definitiv ein Sport, der gut für die Persönlichkeitsbildung ist. Ich hoffe, dass die Rugbyabteilung in den Ligen und gerade mit ihrer neuen Nachwuchsoffensive viel Er-folg hat. Dass sie Spaß dabei haben werden steht außer Frage. Sie sind so.

Mit ovalen Grüßen

Peter Fischer

OVALE GRÜSSE!

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RUGBYWORUM ES BEIM RUGBY WIRKLICH GEHT.

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RESPECTBeim Rugby ist Respekt der Kerngedanke, auf dem das gesamte Wer-tesystem des Sports aufbaut. Respekt vor dem Gegner, Respekt vor den eigenen Mitspielern und Respekt vor den Entscheidungen des Schieds-richters.

UNITYBeim Rugby gibt es keine Einzelgänger und Superstars. Beim Rugby ist man nur im Team stark.

GLORYWer schon mal auf einem Rugbyfeld stand, der weiß, welch eine Aus-zeichnung das ist. Es geht dabei nicht in erster Linie um gewinnen oder verlieren. Es geht darum auf dem Platz sein Bestes gegeben zu haben, sich auch einem überlegenen Gegner mit aller Kraft und allem Können entgegenzustellen. Wer im Spiel alles gegeben hat, für sich und sein Team gekämpft hat, dem wird, ob siegreich oder unterlegen, stets die Anerkennung des Teams, der Zuschauer und des Gegners bekommen.

BROTHERSHIPBeim Rugby geht es darum für seine Mitspieler einzustehen, Ihre Ent-scheidungen mit zu tragen und für einander einzustehen. Ein Rug-byspieler weiß, dass er sich blind auf den Mann, der neben Ihm steht, verlassen kann. Dieses Vertrauen ist Grundstein für ein funktionieren-des Team und wird von jedem Spieler bewahrt und verdient.

YOUSchluss endlich braucht man auch in einem Team Individuen. Individu-en, die bereit sind die Werte des Sports zu tragen und weiter zu geben. Individuen, die durch die gemeinsame Leidenschaft zum Sport zu einer Mannschaft wachsen, auf und neben dem Platz. Es braucht Dich!

Diese Werte werden von Rugbyspielern auf der ganzen Welt getragen und verkörpert. So geht die Gemeinschaft des „Rugbys“ über das ei-gene Team hinaus. Dies ist nicht zuletzt das, was den Sport und das Lebensgefühl „Rugby“ so einzigartig macht.

Hans Schweizerhof

Die grundlegende Spielidee beim Rugby ist einfach: Man muss mit Ball am Gegner vorbeikommen.

Im Grunde ist Rugby der simpelste Mannschaftssport, den man sich vorstellen kann – quasi die Mutter aller Ball-spiele. Es geht schlicht dar-um, mit dem Ball am Gegner vorbei ins Ziel zu kommen. Und weil man mit dem Ball am Gegner vorbei kommen muss, darf man ihn eben nicht einfach nach vorne werfen.

Außerdem soll jeder Spieler die Chance haben, den Ball zu erobern. Also darf man sich mit dem Ball nicht ver-

stecken, schon gar nicht hin-ter Mitspielern.

Deshalb ist der Ball grund-sätzlich auch die Abseitslinie: Rugby geht davon aus, dass ein VOR dem Ball positio-nierter Spieler sich einen un-gerechten Vorteil verschafft (weil er faul auf ihn wartet und den Ball eben nicht selbst nach vorne trägt)

und deshalb nicht angespielt werden darf.

So verstehen die Rugby-Grundidee schon Kindergar-tenknirpse weltweit, in ihre Sprache übersetzt geht das so: Ich will den Ball, gib ihn her. Und: Nein, Du (Dritter) darfst dich nicht einfach so einmischen.

Wenn Sie also das nächs-te Mal an einem Rugbyspiel vorbeikommen und denken, Sie haben keine Idee, was die da machen, führen Sie sich die Grundidee vor Augen: Es geht darum, mit dem Ball am Gegner vorbei ins Ziel zu kommen. Nach ein paar Mi-nuten ist ihnen dann alles

klar. Und falls doch noch Fra-gen bleiben, wenden Sie sich doch einfach an die freundli-chen Leute am Spielfeldrand. Die lieben es, Ihnen ihr Kin-derspiel zu erklären. Im Zwei-felsfall haben Sie dann je-denfalls ein nettes Gespräch geführt und ein Bier ausge-geben bekommen.

Rolf Krämer

WARUM MAN DEN BALL NICHT NACH VORNE WERFEN DARF

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Ziel des Spiels ist es, den Ball im gegneri-

schen Zielraum (dem Malfeld) abzulegen.

Das Ablegen des Balles im Malfeld wird als

Versuch (zählt 5 Punkte) bezeichnet. Ein

Versuch kann durch eine sogenannte Erhö-

hung um weitere zwei

Punkte gesteigert wer-

den. Punkte können

auch aus dem laufen-

den Spiel via Dropkick

oder Straftritt (ruhen-

der Ball) erzielt werden.

Dabei wird der Ball zwi-

schen die H-förmigen

Malstangen gekickt (3

Punkte).

Der Ball ist ei-förmig.

Er darf geworfen und

getreten werden. Wäh-

rend ein Wurf nur nach

hinten erfolgen darf,

darf ein Tritt auch nach

vorne gehen. Wird der

Ball nach vorne geworfen (Vorwurf), pfeift

der Schiedsrichter ein sogenanntes Gedrän-

ge. Wird der Ball ins Seitenaus geworfen

oder getreten gibt es einen Gasse-Einwurf.

Der Ball ist meist auch die Abseitslinie.

Um den Raumgewinn eines gegnerischen

Ballträgers zu verhindern, gibt es die Mög-

lichkeit des Tiefhaltens, auch Tackling ge-

nannt. Dabei ist es erlaubt, den balltragen-

den Spieler durch Umklammern unterhalb

der Schulterlinie zu halten und zu Fall zu

bringen. Es darf nur der balltragende Spieler

angegriffen werden.

Eine Rugby-Mannschaft besteht aus acht

Stürmern sowie sieben Spielern der Drei-

viertelreihe. Die Unterscheidung ist beson-

ders für die Standardsituationen Gasse und

Gedränge relevant. Alle Spieler greifen an,

wenn die eigene Mannschaft im Ballbesitz

ist und verteidigen zusammen, wenn die

gegnerische Mannschaft im Ballbesitz ist.

Es gibt Varianten mit 13 (Rugby League) so-

wie 7 (Siebener Rugby, ab 2016 olympisch)

Spielern.

Johann Schewe

RUGBY – REGELN UND BEGRIFFE EINE KURZE EINFÜHRUNG IN DAS RUGBYSPIEL

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DER BALLTRAGENDE SPIELER WIRD ORDNUNGSGEMÄSS TIEFGEHALTEN.

ALL DIFFERENT-ALL EINTRACHT RUGBY

BENJAMIN KRIEG

Erste Reihe Stürmer (Prop)1.93 m, 145 kg, 32 Jahre, Pfarrer, Rugbyspieler seit 2008

Auf meiner Position muss man kraftvoll sein, auch den Zweikampf mit seinem Ge-genspieler nicht scheuen.

Rugby ist nicht nur eine Sportart, Rugby ist auch eine Einstellung: Respekt, Fair-ness, aber auch sich selbst zu fordern zählt nicht nur auf dem Spielfeld sondern auch im Alltag.

ANNA KRAUSKOPF

Zweite Reihe Stürmerin (Lock)1.73 m, 65 kgRugbyspielerin seit: 2009angehende Lehrerin

Auf meiner Position muss man mit dem Team auf einer Wellenlänge sein und ge-meinsam kämpfen.

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SIMON TEICHMÜLLER

Zweite-Reihe-Stürmer (Lock)1.95 m, 98 kg, 28 Jahre Rugbyspieler seit 2008 (vorher Basketball & Schwim-men):, Student der Medizin

Auf meiner Position muss man arbeiten! Als Lock ist man in jeder Situation gefordert. Bescheiden muss man auch sein, da man selten Punkte erzielt. Nur der Mann-schaftserfolg zählt.

HANS SCHWEIZERHOF

Innen-Dreiviertel 1.76 m, 86 Kg, 27 Jahre,Maschinenbaustudent, Rugbyspieler seit 2007 (vor-her Basketball und Fechten)

Auf meiner Position muss man schnell und kräftig sein und eine gute Übersicht be-halten. Die Aufgabe ist, Platz zu kreieren für die Außen-spieler.

JEDER KANN RUGBY SPIELENIm Klischee ist jeder Rugbyspieler ein zahnloser Zweimeter-Hühne von drei Zent-nern. Die Realität sieht anders aus: Egal ob Mädchen oder Junge, klein oder groß, schwer oder leicht – jede/r wird gebraucht im Team. Porträts von vier Eintracht-Spielern demonstrieren das.

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ABTEILUNGSLEITER MARKO DEICH-MANN ERKLÄRT, WARUM ES SICH LOHNT, EINE EXOTISCHE RANDSPORT-ART IN UNSEREM GROSSVEREIN ZU BETREIBEN. DER SPORTLICHE ERFOLG ALLEINE IST ES NICHT…

Mannschaftssport war schon immer mein Ding und so begann mein sport-licher Werdegang im Handball. Fast 15 Jahre hielt ich diesem Sport die Treue, bis ich eines Tages zum Rugby bei der Eintracht eingeladen wurde. Im Win-ter 1987, bei Temperaturen im Minus-Bereich hatte ich mein Debüt auf dem vereisten Hartplatz am Riederwald. Für einen Hallensportler ein heftiges Kont-rastprogramm!

Doch das war bestimmt nicht der Grund ein Rugby-Spieler bei der Eintracht zu werden. Es war vielmehr die Herzlich-keit, mit der ich dort aufgenommen wurde. Von Anfang an wurde ich von unterschiedlichen Spielern begleitet und in die Regeln und das Handling des Rugbys eingeführt. Ich fand sehr schnell Kontakt und daraus entstanden Freund-schaften, die noch heute Bestand ha-ben, auch wenn die meisten von damals nicht mehr aktiv dabei sind. Das ist, was mich am meisten faszinierte: Es gab da eine Mannschaft nicht nur auf dem Spielfeld, sondern darüber hinaus. Eine Gemeinschaft, die alles teilte. Waren es Geburtstage oder Hochzeiten, waren es Umzüge oder gemeinsame Urlaube, je-der, der wollte, konnte daran teilhaben. Heute kann ich sagen, es ist wie eine Großfamilie für mich und inzwischen fühle ich mich wie ein Opa, der auf seine Enkelchen schaut. Das glaube

ich, das gibt es nur bei der Eintracht und hat auch heute noch Bestand.

Warum das so ist? So wie ich die Ge-schichte der Rugbyabteilung kenne und auch selbst miterleben durfte, gab es diesen „Geist“ schon immer. Dokumen-

tiert etwa in den Feldpostbriefen von 1939 bis 1946. Die Daheimgebliebenen organisierten einen „Newsletter-Ver-trieb“ für alle Kriegs-Kameraden und informierten sie über alles Neue im Ein-tracht-Rugby und in der Stadt Frankfurt. Auch schmerzliche Neuigkeiten von ge-fallenen Kameraden gehörten dazu. Do-kumentiert auch in unserem Jahrbuch mit dem ersten Eintrag von 1933, dem 10-jährigen Jubiläum der Abteilung. Dieses Jahrbuch wird noch heute ge-führt und zeigt den jungen Mitgliedern

ganz greifbar die Geschichte unserer Abteilung. Und es gab immer in un-serer Geschichte Persönlichkeiten,

RUGBY BEI EINTRACHT FRANKFURT

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die diesen Geist weitergaben: Rudi Stu-dinsky, Uli Dobs, Wolfram Kraft, Rolf Keppler und Günter Foossen, nur um einige zu nennen.

Natürlich ist es in unserer heutigen Zeit nicht einfacher geworden, diesen Geist aufrecht zu erhalten. Andere Werte ha-ben sich etabliert, Individualität steht oft vor Gemeinschaft. Aber ich glaube, viele suchen diese Gemeinschaft, auch wenn sie es nicht wissen. Einen Ort, wo ich hingehen kann, wo ich, so wie ich bin, aufgenommen werde und wo jeder, der möchte, seinen Platz findet. Und tatsächlich ist es auch bei unserer aktuellen Mannschaft so, dass die drit-te Halbzeit so wichtig ist wie der reine sportliche Erfolg, dass man und frau einander auch außerhalb des Sports unterstützt und begleitet. Das Zeigen die tollen Fahrten zu Auswärtsspielen und internationalen Turnieren, das zeigt die Bereitschaft sich auch ehrenamtlich (etwa als Jugendtrainer oder am Grill) für die Abteilung zu engagieren.

Das zeigt sich für mich persönlich aber auch ganz besonders bei den vielen, die aus unterschiedlichen Gründen die Ab-teilung verlassen haben bzw. mussten und immer noch den Kontakt pflegen. So sind die traditionelle Weihnachtsfei-er und der jährliche Frühschoppen wie auch die regelmäßigen „Oldies-Treffen“ immer wieder ein Treffpunkt ehemaliger Spielerinnen und Spieler, die teilweise aus der ganzen Welt anreisen, nur um die alten Freunde mal wieder zu sehen. Wer einmal an dieser Gemeinschaft teil-haben konnte, wird sie ewig in sei-nem Herzen tragen. Deshalb „Rugby bei der Eintracht“.

RUGBY TEAMS BEI EINTRACHT FRANKFURT

KINDER UND JUGENDLICHE AB 12 JAHRENJugendtraining & Jugendmannschaftenfür Jungen und Mädchen

DAMEN7er Rugby 15er Rugby als SG Rhein-Main

HERREN15er Rugby 7er RugbyFrankfurt Flamingos: Internationale TurniermannschaftHochschulrugby

GOLDEN OLDIESBembelschwenker ab 35 Jahren www.bembelschwenker.de

KONTAKT & AKTUELLE SPIELTERMINE: www.eintracht-frankfurt.de/sportarten/rugby

Eintracht Frankfurt RUGBY trägt ihre Heim-spiele auf dem Platz der Philip Holzmann-schule an der Miquelallee (Siolistraße) aus.

TRAINING auf dem Platz der Sportplatz TGS Vorwärts, Rebstöcker Weg 17 (Rödelheim).

FRAUEN-TRAINING: Montag und Donnerstag, von 19:30 - 21:00 Uhr

MÄNNER-TRAINING:Dienstag und Donnerstag, von 19:00 - 21:00 Uhr

JUGEND-TRAINING: Donnerstag, von 17:30 - 19:00 Uhr

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Rugby bringt Kindern auch deshalb besonders viel Spaß, weil es ihnen von Anfang an die Möglichkeit bietet, kon-trolliert Dampf abzulassen. Ab der ers-ten Trainingseinheit sind die Kinder voll dabei und genießen die Zeit, auch ohne perfekte Fang- und Passbewegungen zu beherrschen. Rugby ist ein Spiel, bei dem sich die Kinder völlig austoben können, gleichzeitig aber lernen, dass es Regeln gibt und diese befolgt werden müssen im Rugby, wie auch im Leben.

Rugby fordert zum einen Ehrgeiz, Diszi-plin und Durchsetzungsvermögen, aber fördert zugleich Fairplay, Kreativität und gute Laune. Rugby ist besonders für Kinder und Jugendliche ein idealer Sport, denn es hat einen hohen erziehe-rischen Wert, indem die Spieler neben Teamgeist und Kameradschaft auch lernen, Regeln zu akzeptieren und dem Gegenspieler mit Respekt und Fairness zu begegnen, Erfolge ge-

meinsam zu feiern, aber auch den einen oder anderen Misserfolg gemeinsam zu verarbeiten. Viel ist nicht nötig um mit dem Rugby anzufangen: Sportschuhe, alte Sportklamotten und einen Mund-schutz, das langt.

Rugby kann schon von den ganz Klei-nen gespielt werden. Verschiedene Kör-perkontaktarme Varianten machen dies möglich. Rugby ist kein „Rüpelspiel“. Fairness, Solidarität, Hilfsbereitschaft

und gegenseitige Achtung und An-erkennung sind g r u n d l e g e n d e Werte im Rug-bysport. Rugby ist einfach zu erler-nen: Die Grund-techniken Laufen, Werfen, Passen und Fangen hat jeder drauf, die spezifischen Rug-bytechniken wer-den im Grund-l a g e n - Tr a i n i n g eingeübt und andauernd verfei-nert. Der Ball darf

sowohl mit der Hand als auch mit dem Fuß gespielt werden. Die Motorik- und Fitness-Schulung sowie der Spaßfaktor für die Kinder sind wesentlich höher als bei vielen anderen Sportarten!

Rugby ist ein Kontaktsport, das bedeu-tet, dass Körperkontakt erwünscht be-ziehungsweise gefordert wird. Jedoch

hat Rugby strenge Regeln die den Körperkontakt reglementieren. Im Training werden regelmäßig die

RUGBY FÜR KINDER UND JUGENDLICHE

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RUGBY FORDERT DURCHSETZUNGSVERMÖGEN UND GUTE LAUNE.

Kontakttechniken trainiert um Verlet-zungen zu vermeiden. Trotz des Körper-kontakts kommt es beim Rugby nicht häufiger zu Verletzungen als in anderen Ballsportarten. Rugby wird in über 120 Ländern der Welt gespielt. Jung und Alt sind von die-sem Spiel begeistert. Rugby ist die per-fekte Sportart für Kinder und Jugendli-che. Egal ob Mädchen oder Junge, klein oder groß, schwer oder leicht für jeden gibt es eine Position im Team.

Benjamin Krieg

Weitere Informationen zum Rugbysport und Rugby als Schulsport finden Sie un-ter: www. schulrugby.com

RUGBYPROMIS

IMPRESSUM

Eintracht Frankfurt RUGBY MAGAZINist eine Publikation der Rugby-Abteilung von Eintracht Frankfurt e.V., Frankfurt am Main, 2011.

V.i.S.d.P.: Marko Deichmann (Abteilungsleiter)

REDAKTION: Rolf Krämer

MITARBEIT: Michael Preusser, Johan Schewe, Hans Schweizer-hof, Benjamin Krieg, Andreas Weidemann, Marko Deichmann, Philipp Nimmermann

FOTOS: Robert Anders (S.12/13), Richard Andry (S. 3), Andreas Jakobs (Titel, S.11,14,16), Getty Images (S. 2,5,6,7,17,24)

GRAFIK: jescore grafix (info@jescore.de)

DRUCK: Flyer-Alarm

Auflage: 2500

JONAH LOMUJonah Lomu war 1994 mit 19 Jahren der jüngste All Black aller Zeiten und der her-ausragende Spieler der WM 1995. In sei-nen besten Zeiten lief Lomu bei 125 kg auf 1,96 m verteiltem Körperge-wicht die 100 Meter in 10,8 Sekunden. Der erste Welt-star des Rugby wurde durch eine Nierenkrank-heit zum Karriereen-de gezwungen und ist wegen aktueller Probleme mit seiner Krankheit wieder in den Schlagzeilen.

JAVIER BARDEMDer spanische Schauspieler (No Country for Old Men) war Jugendnationalspieler. Seine Sportkarriere lässt sich auch heute noch an seiner markanten Nase ablesen.

RUSSEL CROWERussel Crowe (Gladiator) ist nicht nur ehe-maliger Spieler und noch immer Fan, son-dern auch Miteigentümer der Sydney Rab-bitahs, einer Rugby League Mannschaft.

WILL CARLINGWill Carling war den Großteil der 1980iger Jahre Kapitän der damals sehr erfolgrei-chen englischen Nationalmannschaft und soll prominenter Liebhaber von Lady Di ge-wesen sein.

MIKE TINDALLDer Kapitän der englischen Nationalmann-schaft während der letzten WM folgt der Affinität englischer Rugby-Kapitäne zum britischen Königshaus und heiratete 2011 die Enkelin von Queen Elisabeth II, Zara Phillips.

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WHO IS WHOEINE RUGBYMANNSCHAFT BESTEHT AUS 15 SPIELERN, DEREN POSITIONEN IN DER GRUNDFORMATION MIT SEHR KONKRETEN AUFGABEN VERBUNDEN SIND. DEM-ENTSPRECHEND GIBT ES FÜR JEDE POSITION EIN ANFORDERUNGSPROFIL.

NR. POSITION / BESCHREIBUNG z. B.

1 & 3 PROP (Loosehead & Tighthead) Die Stürmer in der ersten Reihe sind die Pfeiler im Gedränge. Auf ihnen lastet der Druck im Gedränge, sie heben die Sprin-ger in der Gasse. Das Regelwerk verlangt, dass sie besonderes Training erhalten, um den Druck im Gedränge auszuhalten. Props sind oft schwere Spieler, damit sie nicht leicht wegzuschieben sind.

OS(AFRIKAANS: OCHSE) DU RANDT1995 und 2007 Weltmeister mit Südafrika. 1.90 m, 125 kg.

2 HAKLER (engl.: Hooker) Der Hakler spielt in der Mitte der ersten Reihe. Er muss den Ball im Gedränge mit dem Fuß nach hinten spielen und in der Gasse einwerfen.

SEAN FITZPATRICK wurde mit den All Blacks 1987 Welt-meister und spielte 92 Länderspiele (51 als Captain). 1.83 m, 105 kg.

4 & 5 ZWEITE REIHE (engl.: Lock) Die Zweite-Reihe-Stürmer sind stets groß gewachsene Spieler, die das Gedränge zusammenhalten und in der Gasse nach den Einwürfen springen.

JOHN EALES Kapitän der australischen Weltmeister von 1999 trägt den Spitznamen NO-BODY, denn nobody is perfect. 2.00 m, 115 kg.

6 & 7 DRITTE REIHEFlanker spielen flexible Positionen: Im Gedränge und Gasse als Stürmer, im of-fenen Spiel müssen sie Bälle erobern und schnell die Hintermannschaft unterstüt-zen. Sie sind die zweite Verteidigungs-reihe.

RICHIE MCCAWKapitän der neuseeländischen Welt-meister von 2011, spielt stets am Li-mit. Zweimal IRB-Player of the year. 1.87 m, 106 kg.

8 DRITTE REIHE Nr. 8 ist in der Regel groß und stark, da er das Gedränge zusammenhält und in der Gasse fängt. Zugleich muss er schnell sein, um im offenen Spiel zu agieren.

ZINZAN BROOKE gilt wegen der Mischung aus den Fä-higkeiten eines Stürmers und eines Dreiviertels als bester Achter. 1987 Weltmeister. 1.90 m, 99 kg.

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IM RUGBYTEAMZUR ORIENTIERUNG EINE KURZE EINFÜHRUNG. DIE POSITIONEN 1-8 SIND STÜR-MER, DIE POSITIONEN 9-15 SIND DIE DREIVIERTLEREIHE (HINTERMANNSCHAFT).

9 GEDRÄNGE-HALB (engl.: scrum-half)ist mit dem Verbinder der Spielmacher: Er übernimmt in der Regel den Ball vom Sturm und kommandiert das Spiel. Oft sind Halbspieler eher klein und wendig, aber sie MÜSSEN ballsicher und passge-nau sein.

JOOST VAN DER WESTHUIZENWM-Teilnehmer 1995, 1999 und 2003, Weltmeister 1995. Joost legte die meisten Versuche für Südafrika.1.86 m, 88 kg.

10 VERBINDER (engl.: Fly-half) Der Verbinder lenkt das Spiel der Hin-termannschaft mit Pässen und Kicks. Er muss über eine hohe Spielintelligenz so-wie Kick- und Passgenauigkeit verfügen.

JOHNNY WILKINSONDer Junge mit dem goldenen Fuß er-zielte über 1100 Punkte für England, gewann den Worldcup 2003 und nahm an den RWC 2003, 2007 und 2011 teil.1.78 m, 89 kg.

12 & 13 INNEN (engl.: center) Auf den Innenpositionen finden oft die attraktivsten Spielzüge, die irrsten Lauf-wege und die härtesten Tacklings statt, die Spieler müssen hart und schnell sein -offensiv wie defensiv.

BRIAN O'DRISCOLLIn BOD we trust sagen die Iren: Irlands Kapitän ist einer der erfolgreichsten scorer und dynamischsten Spieler auf der Innen-Position. 1.78 m, 95 kg.

11 & 14 AUSSEN (engl.: wing) König oder Depp: Sie legen die meisten Versuche, wenn sie gut freigespielt wer-den und sehen schlecht aus, wenn ihnen der Ball entgleitet. Mit dem Schluss sind sie die letzte Verteidigungsreihe. Außen müssen sehr schnell und wendig sein.

JONAH LOMUDer erste Weltstar des Rugby über-strahlte die WM 1995 und konnte lei-der seine Kariere wegen einer Nieren-krankheit nie ganz entfalten.1.96 m, 125 kg.

15 SCHLUSS (engl.: Fullback) Quasi der Libero im Rugby: Er kann sich überraschend in das Offensiv-spiel einschalten und so Überzahl kreieren. Zugleich steht er als letzter Mann oft allein zwischen Angreifer und Malfeld. Muss alles können: ta-ckeln, kicken, fangen, passen und wie ein Hase rennen.

SERGE BLANCOMit seiner attraktiven und schnel-len Spielweise prägte er den Stil der französischen Nationalmann-schaft und ist einer der populärs-ten europäischen Spieler. Top-Scorer für Frankreich.

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Die Geburtsstunde des Rugbyspiels

Beim Versuch Ursprung oder Erfindung des Rugbyspiels zu bestimmen, stößt man unweigerlich auf die Geschich-te des jungen William Webb Ellis, der 1823 während ei-nes „Fußballspiels“ den Ball einfach in die Hand nahm und über die gegnerische Torlinie trug, um in dort abzule-gen. Das Rugbyspiel war geboren!Ob es sich wirklich abgespielt hat oder ob es sich nur um eine schöne Legende handelt, ist nicht eindeu-tig belegbar; fest steht jedoch, dass auf den bri-tischen Inseln schon seit Urzeiten ein besonders rauhes „Fußballspiel“ gepflegt wurde. Bei diesem Vorgänger des Rugbyspiels

sammelten sich Frauen und Männer ri-valisierender Ortschaften mit dem Ziel, einen ballähnlichen Gegenstand zu erobern und an einen vorher fest-

gelegten Punkt oder ein Tor zu bringen. Folgt man dem Historiker Sir Frederick Morton Eden, dann versuchte derjenige Spieler, der den Ball hatte, in Richtung

des gegnerischen Tors zu laufen, bis er von der gegnerischen Mann-

schaft – oder besser Ort-schaft – eingeholt wurde.Zu Beginn des 18. Jahrhun-

derts verlor dieses „Fußball-spiel“ jedoch seine Bedeutung

als Volkssport und wurde nur noch an den großen, englischen Privat-schulen praktiziert, wo es der Aris-tokratie und dem Landadel als

Erziehungsform diente. Die meisten dieser Schu-len stellten dabei eigene Regeln auf, die zunächst

nur mündlich von Generation zu Gene-ration überliefert wurden.Allem Anschein nach war es eine Privat-schule im mittelenglischen Städtchen Rugby, die ihre Fußballregeln zum ers-ten Mal schriftlich festhielt: Sie sind seit 1845 als „Laws of Football as Played in Rugby School“ bekannt.1846 einigten sich in Cambridge erst-mals mehrere Vereine auf ein gemein-sames Regelwerk – die „Cambridge Rules“. Dieses Regelwerk sollte das elegante Spiel nur mit dem Fuße för-dern. Zwischen den Vertretern dieser Regeln und anderen Schulen, die die

harte Spielweise als notwendigen Bestandteil der englischen Erzie-hung ansahen, kam es zu erbitter-

DER URSPRUNG DES RUGBYUND WIE DAS ‘EI’ NACH DEUTSCHLAND KAM

Eine Zusammenfassung der Geschichte des Rugbyspiels von Philipp Nimmermann

WEBB ELLIS CUP(WELTMEISTERSCHAFTSPOKAL)

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tem Streit. Dieser führte 1863 zur von den Anhängern der „Cambridge Rules“ initiierten Gründung der „Football As-sociation“ – dem englischen Fußballver-band.Die Vertreter der traditionellen Spiel-weise schlossen sich ihrerseits 1871 zur „Rugby Football Union of England“ zu-sammen. 1895 traten im Streit um die zunehmende Kommerzialisierung des Rugbyspiels 22 Vereine aus Nordeng-land aus der Rugby Union aus und grün-deten die „Rugby Football League“, die ihren Spieler damals schon Profisport er-laubte. Die Rugby Union legte sich hin-gegen einen strengen Amateurstatus zu, der erst 1995 aufgehoben wurde.

Die deutsche Rugbygeschichte

Seit den 40er Jahren des 19. Jahrhun-derts wird „Fußball“ auch in Deutsch-land gespielt. Der Heidelberger Flag-genclub (heute Heidelberger Ruderklub) war der erste Verein, der 1872 Rugby als Sportart aufnahm. Der Deutsche Fußballverein in Hannover, der sich 1878 gründete, war der erste reine Rugbyclub. Nach ihm kam 1880 der SC Frankfurt. Die Aufnahme des Rug-bysports als Amateurabteilung der SG Eintracht Frankfurt fand 1923 statt.1909 wurde erstmals die Deutsche Rug-bymeisterschaft ausgetragen. Durch den Ersten Weltkrieg gab es einen tie-fen Einschnitt in der deutschen Rug-bygeschichte. Dennoch waren 1920 wieder 20 Vereine aktiv.1928 waren dem DRV bereits 45 Verei-ne mit mehr als 150 Mannschaften und über 16.000 Mitgliedern angeschlos-sen. In den 30er Jahren war dann auch die sportliche Blütezeit des

deutschen Rugbysports. Deutschland stellte nach Frankreich die zweitbes-te kontinentale Mannschaft in Europa.

Mit dem Ausbruch des Zweiten Welt-krieges nahm der internationale Erfolg des deutschen Rugbys jedoch ein jähes Ende.

Doch nach 1945 blieb Rugby eine Randsportart. 1969 gab es 56 Vereine mit 5.400 Mitgliedern in der gesamten Bundesrepublik. Unter dem Dach des Deutschen Rugby-Verbands wird Rugby derzeit in etwa 80 Vereinen gespielt. Deutschland hat sich noch nie für eine RWC-Endrunde qualifiziert. Aber im-

merhin gewann die deutsche Mann-schaft bei den Olympischen Spielen in Paris 1900 die Silbermedaille.21

22 METER LINIE

Spielfeldmarkierung bei 22 Metern vor der Mallinie, ab der besondere Regeln gelten (ähnlich dem Strafraum beim Fußball).

A ABLEGEN Der Ball muss kontrolliert mit der Hand im Malfeld (oder zumindest auf der Linie) abge-

legt werden. Sonst gilt der Versuch nicht.

ABSEITS Wer VOR dem Ball steht, ist grundsätzlich abseits und darf nicht ins Spiel eingreifen.

Eigentlich simpel. Aber es gibt vielfältige Detailregeln im Paket, Gedränge etc.

ANKICK Das Spiel beginnt mit einem Kick des Balles der mindestens 10 Meter in die gegnerische

Hälfte fliegen muss.

B BLOCK (engl. Charge) Beim Blocken stellt sich der Verteidiger dem Angreifer nur in den Weg,

ohne ihn zu halten. Das ist verboten.

BLUTWECH-SEL

Nein, keine Dialyse oder so: Ein blutender Spieler darf nicht weiterspielen, aber vorüber-

gehend durch eine anderen ersetzt werden. Ist die Blutung gestillt, wird der Wechsel

rückgängig gemacht.

C CHIPKICK Ein kurzer Kick des Balls über den Verteidiger hinweg, um ihn dann wieder zu fangen.

D DREIVIERTEL (-REIHE)

Nein, keine Bruchrechnung: Die Spieler der Hintermannschaft, Nummer 10-15.

DROPKICK Der Ball wird aus der Hand auf den Boden gedotzt und dann getreten. So wird der

Ankick ausgeführt oder ein Dropgoal zwischen die Malstangen erzielt. Ein Dropgoal ist

drei Punkte wert.

E ERHÖHUNG (engl. Conversion) Nach einem Versuch wird der ruhende Ball möglichst durch die Mal-

stangen gekickt. Eine erfolgreiche Erhöhung zählt zwei Punkte.

F FOULS werden mit Straftritten bestraft. Ziemlich viel gilt als Foulspiel: Abseits, Bein stellen, schla-

gen, gefährliche Tacklings, Block….

G GASSE Nein, keine schmale Straße. Gerät der Ball ins Seitenaus, wird das Spiel mit einem Gas-

seneinwurf fortgesetzt: Bis zu sieben Spieler jeder Mannschaft stehen nebeneinander,

der Ball wird hoch in die Mitte (Gasse) geworfen, wer am besten springt/gehoben wird,

erobert den Ball und setzt das Spiel fort.

GEDRÄNGE (engl. Scrum) Nein, nicht wie in der U-Bahn: Nach einem Vorwurf wird zur Spielfortset-

zung ein Gedränge gebildet. Die acht Stürmer beider Mannschaften haken sich ein und

drücken gegeneinander nach vorne, der Ball wird in die Mitte eingeworfen und wo er

rauskommt, wird weiter gespielt.

GELBE KARTE Bei grobem Foulspiel, etwa Faustschlägen, kann ein Spieler für zehn Minuten des Feldes

verwiesen werden.

H HALB Der Gedrängehalb (kurz: Halb) und Verbinder stehen auf Halbpositionen, weil sie zwi-

schen Sturm und Hintermannschaft spielen, engl.: Half-Backs.

HAKELN Nein, nicht das mit der Wolle: Beim Gedränge darf der Ball nur mit den Füßen (Hacken)

nach hinten gespielt werden. Erst der freie Ball darf mit den Händen aufgenommen

werden.

Rugby hat wie jeder Sport seine eigene Terminologie. Wer sich mit dem Sport näher befassen will, sollte Grundbegriffe kennen. Hier werden einige erläutert, damit Sie auf und neben dem Platz wissen, was gemeint ist.

KLEINES RUGBYLEXIKON

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HINTER-MANN-SCHAFT

(engl. Backs) Dreiviertelreihe; weil sie in Grundaufstellung und Spiel meist hinter dem Sturm postiert ist, nennt man sie so.

K KICK Man darf den Ball beim Rugby nach vorne kicken, aber keinen weiter vorne postierten Spieler anspielen. Nur beim Kick hinter dem Kicker postierte Spieler dürfen vor rennen

und den Ball aufnehmen.

M MALFELD Quasi das Tor: Der Bereich hinter dem Spielfeld und den Malstangen. Hier muss der Ball

kontrolliert abgelegt werden um einen Versuch zu erzielen.

MALSTANGEN Die Malstangen formen ein großes H auf der Mallinie, der Ball muss hindurch über die

Querstange gekickt werden, um Punkte zu erzielen: Drei für Straftritt oder Dropgoal,

zwei für eine Erhöhung.

O OFFENES GEDRÄNGE

(engl. ruck) Ein Gedränge, das quasi spontan aus dem Spielverlauf mit mindestens drei

Spielern entsteht, der Ball liegt am Boden und wird mit den Füßen gehakelt.

P PAKET (engl. maul) Das Gegenstück zum Gedränge. Der Ball liegt nicht am Boden, aber mehrere

Spieler sind gebunden (also miteinander verknäult) und kämpfen um den Ball.

PASS Das Werfen des Balles zum Mitspieler. Aber NIE, NIE, NIE nach vorne, das wäre ein

Vorwurf.

R ROTE KARTE Bei grob unsportlichem Verhalten, etwa einem absichtlich gesundheitsgefährdendem

Tackling, kann ein Spieler für den Rest des Spieles des Feldes verwiesen werden.

S SETZEN Wird nach Foul-oder Abseitsspiel ein Straftritt angeordnet, kann die ausführende Mann-

schaft auf die Malstangen kicken, um drei Punkte zu erzielen. Das nennt man „setzen“.

STRAFTRITT Nach Foul oder Abseits wird ein Straftritt angeordnet. Wird der Ball ins Seitenaus gekickt,

behält die ausführende Mannschaft den Ballbesitz, man kann aber auch setzen.

STRAFVER-

SUCH

Wird ein sicherer Versuch durch Foulspiel unterbunden, kann der Schiedsrichter den

Versuch als Strafversuch doch werten.

STURM Die Spieler mit den Nummern 1-8, deren Aufgabe traditionell die Balleroberung vor al-

lem in Standardsituationen ist. Oft starke, schwere Männer (aber alles ändert sich).

T TIEFHALTEN (engl. Tackling) Das regelgerechte zu Fall bringen des balltragenden Angreifers, indem

sein Körper oder die Beine gefasst und idealerweise Schulter gegen seine Hüfte gerammt

wird.

TOUCHLINE (Seitenauslinie) Die Linien umranden das Spielfeld und gehören also NICHT dazu. Ein

Spieler oder Ball, der die Linie berührt, ist AUS. Dafür gilt ein Versuch, der die Linie be-

rührt, als erfolgreich.

V VERSUCH (engl. Try) Das kontrollierte Ablegen des Balles im Malfeld des Gegners. Wird mit fünf

Punkten belohnt sowie der Gelegenheit, einen Erhöhungskick für weitere zwei Punkte

zu setzen. Historisch brachte nur der Kick Punkte ein, weshalb das Ablegen des Balles

dazu führte, dass man einen Versuch hatte auf die Stangen zu zielen. Daher der komi-

sche Name.

VORWURF (engl. Forward pass) Wenn der Ball verbotenerweise nach vorne geworfen wird.

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Feel exiled in soccerland, homesick for the joys of rugby? Don‘t

despair! Whether you want to compete, play the occasional match

or just want to increase general fitness and socialise, we have the

team for you.

Eintracht Frankfurt RUGBY fields several teams, including the se-

nior XV in Germany’s third division, two female teams (one in first

Bundesliga), the Bembelschwenker for those aged 35 upwards

and the travelling Flamingos.

Right now we are setting up two youth and a second senior team.

All the teams could do with some international experience and

would welcome you, your kids and friends.

Eintracht Frankfurt RUGBY has a long and proud

tradition of international players from all rugby

nations.

Be part of it!

Training

is every Tuesday and Thursday,

starting 19.00 hrs in Rödelheim.

for further details see inside

EXPATRIOTS - PLAY RUGBYAT EINTRACHT FRANKFURT!