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K ürzlich habe ich in einer Buchhand- lung herumgestöbert und bin dabei auf ein Büchlein mit dem Titel «Winter» gestossen. Es enthält eine liebevoll zusammengestellte Sammlung von Zitaten des Dichters Rainer Maria Rilke. Intensiv befasst er sich mit verschiedenen Aspekten des Winters. Im Winter ist alles etwas ruhiger. Der Schnee dämpft die laute Welt. Die Natur ruht. Sie ist erstarrt und erinnert an den Tod. Der Winter bedeutet für den Dichter eine Zeit der Einkehr und Besinnung. Er schriebt: «Der Winter ist auch heuer wieder die Zeit meiner Réclusion, wie ein Baum gehe ich nach innen, aussen ganz Schweigsamkeit, Stamm und Geäst, mit nicht dem kleinsten Wort-Blättchen an mir.» Der Dichter ist in sich gekehrt. Er ist ganz «Schweigsamkeit», und es ist kein «Wort-Blättchen» an ihm. In dieser Stille kann neues Leben reifen. Für mich bedeutet Winter, in einer warmen Stube sitzen zu können. Im Kamin knistert das Feuer, und ich lasse mir den Rücken wärmen. Irgendwo brennt eine Kerze, die an das Licht und die Wärme erinnert, die von Gott kommt. Wort zum Sonntag Wärme bringt für mich auch die Botschaft von Advent und Weihnachten. Gott wird in Jesus Mensch. Er geht in unsere Geschich- te ein. Mein Leben und dasjenige meiner Mitmenschen sind ihm nicht gleichgültig. Der Evangelist Lukas erzählt die Geschichte vom Stall. Jesus kommt nicht in einer war- men und behaglichen Stube zur Welt, son- dern in einem kalten und dreckigen Stall. Mit dieser Erzählung macht Lukas deutlich, dass Jesus und mit ihm Gott auf der Seite der Armen, Schwachen, Gescheiterten und Erfolglosen steht. Gott hält zu mir, wenn in meinem Leben nicht alles glänzt und per- fekt ist. Diese Botschaft gibt mir Zuversicht und Kraft. Zum Winter gehören also auch Advent und Weihnachten. Dieses Fest hat Rilke in spä- teren Jahren häufig alleine verbracht und Briefe an seine Freunde geschrieben. Seine weihnächtlichen Worte mögen uns durch die kommenden Wochen begleiten: «Die Winterstürme durchdringen die Welt mit wütender Macht. Da sinkt auf schneeigen Schwingen die tannduftende Nacht . . . » Mail: [email protected] THUN Süffiger Folk-Pop im Mokka His Dog Bingo ist süffiger Folk, charmant-gewitzter Pop und in- trospektive Liedermacherei. Kopf der Truppe ist Songwriter Stephan Greminger, der bereits mit Büro Amsterdam Akzente gesetzt hat. Live wird er unter- stützt vom Gitarristen Oli Har- tung, dem Bassisten Jüre Schmidhauser und der Stimm- und Klangvirtuosin Nadja Stol- ler. Neben Musikalität bringen die vier morgen Abend ihr De- bütalbum mit in die gut geheizte Sonntagsstube des Mokka – es heisst «Big White Ghost». pd His Dog Bingo: 2.Dezember, 20.30 Uhr, Café-Bar Mokka, Thun. Reser- vationen: 033 222 73 91 www.mokka.ch SIGRISWIL Alexandre Dubach am Adventskonzert Das Neue Zürcher Orchester un- ter der Leitung von Martin Stu- der-Müller beendet zusammen mit dem Thuner Stargeiger Ale- xandre Dubach seine 22. Spiel- zeit mit Frühwerken der Kom- ponisten Mendelssohn (Strei- chersinfonie Nr. 12 g-Moll), Mo- zart (Violinkonzert Nr. 5 A-Dur, KV 219 Sinfonie F-Dur, KV 19a) und Bach (Brandenburgisches Konzert Nr.2 F-Dur). Das Ad- ventskonzert findet heute Abend um 20 Uhr in der reformierten Kirche Sigriswil statt. Der Ein- tritt kostet 25 Franken, mit Er- mässigung 20 Franken. pd Vorverkauf: bei Gunten-Sigriswil Tourismus: Tel. 033 251 12 35 oder [email protected] ORIENTIERUNGSLAUF Orienthun lädt zum Laufen Zum Saisonabschluss 2012 wird morgen Sonntag der letzte Ori- enthun auf der Sprint-OL-Karte Thun, Massstab 1:4000, ausge- tragen. Der Treffpunkt befindet sich im Chutziturm hinter dem Fulehung-Denkmal, Besamm- lung ist zwischen 9.45 und 10.45 Uhr. Wiederum werden unter- schiedlich schwierige Strecken angeboten, besonders auch für Anfänger und Familien. Der Start und das Ziel befinden sich beim Turm. Bahnleger ist Mario Ge- nna, OLG Thun. Kontakt: E-Mail: [email protected], Tel. 079 427 71 19, weitere Infos unter: www.olg-thun.ch. pd THUN Arbeiten am Lontschenenweg Ab kommendem Montag muss der Lontschenenweg im Bereich der Liegenschaft Nummer 40 wegen Werkleitungsarbeiten für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Dies teilt das städtische Tiefbauamt mit. Für Fussgänger und Radfahrer bleibt ein Durch- gang offen. Die Bauarbeiten dau- ern etwa zwei Wochen. pd SP HEIMBERG Ja zu GV-Geschäften Die SP Heimberg hat an ihrer Parteiversammlung die 10 Kan- didatinnen und Kandidaten für die ständigen Kommissionen no- miniert und stimmt den Gemein- deversammlungsgeschäften zu. Allerdings werde bedauert, dass der Rat noch nicht bereit sei, mehr politischen Einfluss der Bürger durch Interpellationen und Motionen zuzulassen, schreibt die Partei. pd In Kürze HEILIGENSCHWENDI Die Realschüler werden auch künftig im Dorf unterrichtet. Die Auslagerung der Oberstufe haben die Bürger deutlich abgelehnt. Nach der flammenden Rede des künftigen Gemeindepräsidenten Christian Zwahlen waren die Würfel gefallen. Er hatte sich für den Erhalt der Oberstufenschule in Heiligenschwendi starkge- macht. «Die Auslagerung der Schule gleicht einem Enthaup- tungsschlag der Gemeinde», sag- te Zwahlen. «Die Schule ist auch ein Teil des Atems der Gemeinde, sie symbolisiert das Lächeln der Sonne auf unserem Wappen!» Zwahlen, der letztes Wochen- ende die Ausmarchung gegen den amtierenden Gemeindeprä- sidenten Georg Sommer knapp für sich hatte entscheiden kön- nen (vgl. Ausgabe vom Montag), stellte den 82 anwesenden Bür- gern an der Gemeindeversamm- lung seine Vision vor. «Wenn wir alle nicht mehr da sind und ver- gessen sind, dann soll doch we- nigstens in der Schulchronik zu lesen sein, dass wir einen muti- gen Entscheid mit Weitblick ge- troffen haben.» Kurz darauf stimmten 58 Bür- ger für den Erhalt der Oberstufe, nur 16 dagegen. Bereits vor der Diskussion wurde ein Antrag auf geheime Abstimmung abgelehnt. Vom Beschluss ausgenommen bleiben die Sekschüler, welche auch künftig in Hünibach unter- richtet werden. Wäre die Ausla- gerung beschlossen worden, so hätten auch die Realschüler den längeren Schulweg auf sich neh- men müssen. So aber werden im neuen Schuljahr in Heiligen- schwendi zwei Klassen geführt: eine von der 1. bis zur 4. Klasse und eine von der 5. bis zur 9. Klas- se. «Je nach Entwicklung der Schülerzahlen kann es sein, dass wir in ein paar Jahren auch wie- der drei Klassen führen können», sagte Gemeinderat Matthias Sigrist. 160 000 Franken im Minus Die anderen Traktanden waren eine relativ kurze Sache und fan- den jeweils eine grosse Mehrheit in der Versammlung. So auch der Voranschlag für das Jahr 2013. Darin wird bei einem Aufwand von 3,3 Millionen Franken mit einem Defizit von knapp 160 000 Franken gerechnet, dies bei gleich bleibender Steueranlage von 1,89 Einheiten. Das Eigenka- pital belief sich auf Ende 2011 auf 1,55 Millionen Franken. Der Ge- meinderat geht in seiner Finanz- planung davon aus, dass es bis Ende 2017 auf knapp 1,2 Millio- nen Franken abnimmt. Der Auslagerung des Zivil- schutzes stand die Versammlung offener gegenüber als jener der Oberstufenschule. «Wir haben mit der Zivilschutzorganisation Thun plus einen guten Partner gefunden», sagte der scheidende Gemeinderat Albert Klopfen- stein. In einer ersten Phase war man auch bei den Sigriswilern auf Brautschau gegangen; dort wink- te man aber ab. «Die Kosten wer- den künftig kaum höher sein als bisher», versprach Klopfenstein. Ein letztes Adieu Dann war die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen. Der Ge- meinderat erfährt eine umfas- sende Erneuerung. Albert Klop- fenstein und Eduard Siemers tre- ten zurück (wir berichteten). Und Gemeindepräsident Georg Sommer wurde abgewählt. Ihn wird sein bisheriger Vize Chris- tian Zwahlen beerben. Sommer sass insgesamt 18 Jahre im Ge- meinderat, 4 davon präsidierte er das Gremium. «Ich nehme viel Positives mit», sagte Sommer. «Jetzt bleibt mir nichts anderes mehr übrig, als euch für das Ver- trauen zu danken, eine besinn- liche Weihnachtszeit und vor allem einen schönen Winter zu wünschen.» Roger Probst Die Schule bleibt im Dorf Im Schulhaus Heiligenschwendi gehen auch in Zukunft Realschüler aus dem Dorf zur Schule. Patric Spahni «Die Schule ist auch ein Teil des Atems der Gemeinde, sie symbolisiert das Lä- cheln der Sonne auf unserem Wappen!» Christian Zwahlen Es ist dunkel im Märchenzelt im Schadaupark, es herrscht ge- spannte Erwartung, die Bühne mit dem Schloss und dem Sher- wood-Forest liegt noch im Dun- keln. Doch dann geht das Licht an, und bunte Gestalten bevöl- kern die Szenerie. Es ist die Ge- schichte des kleinen Robin Hood, dessen Vater im Krieg und die Mutter an Hunger und Kälte und wegen des Todesstosses vom bös- artigen Sheriff von Nottingham sterben. Der kleine Robin be- schliesst, sich als grosser Robin Hood für das Recht der Armen und Verfolgten einzusetzen. Dabei findet er nicht nur treue Gefolgsleute, sondern auch noch seine grosse Liebe Marian. 17 Vorstellungen lang liessen Annemarie Stähli und Renate Rubin, die Co-Leiterinnen der Oberländer Märlibühni, ihre Schauspieler diese Geschichte erzählen. Dabei hat Annemarie Stähli, die das Drehbuch schrieb, aus der berühmten englischen Vorlage eine ganz eigene, neue Geschichte gemacht, die dem Original den nötigen Respekt zollt, kindgerecht daherkommt und auch Erwachsene zu faszi- nieren vermag. Tausende Ar- beitsstunden investierten die zwei Co-Leiterinnen einmal mehr in die Oberländer Märli- bühni, mit der sie bereits viele Projekte realisierten, von denen jedes erfolgreicher ist als das vor- hergehende ist. 7000 Besucher schritten über den Märchenweg durch den Schadaupark, auf dem ihnen Fi- guren aus dem Stück begegneten, besuchten das Märlibistro vor dem Zelt, wo es Speisen aus Ro- bins Welt gab, und sahen im Mär- lizelt, wie er kämpft, leidet, liebt und siegt. Jede Vorstellung war praktisch zu hundert Prozent ausgelastet. «Ohne das Team, die Schauspieler und alle Helfer, die Stunden in das Projekt investier- ten, wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen», betonten Ru- bin und Stähli gegenüber dieser Zeitung. Doch ohne ihre Ideen, Träume und ihren Einsatz wäre Robin Hood gar nie bis in den Schadaupark gekommen. Des- halb und weil sie viele kleine und grosse Zuschaueraugen zum Strahlen brachten, verleihen wir ihnen den Titel TT-Köpfe des Monats. Therese Krähenbühl TT-Köpfe des Monats ANNEMARIE STÄHLI (L.) UND RENATE RUBIN Tausende Arbeits- stunden investier- ten die Co-Leiterin- nen einmal mehr in die Oberländer Märlibühni, mit der sie bereits viele Projekte reali- sierten. Stadt / Region Thun Samstag 1. Dezember 2012 Erich Wittwer ist Pfarrer in Uetendorf. Winter 5

Samstag Stadt / Region Thun 5 Die Schule bleibt im Dorfs1c1597d5a66a1df7.jimcontent.com/download/version/1437758663/… · His Dog Bingo: 2. Dezember, 20.30 Uhr, Café-Bar Mokka,

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Kürzlich habe ich in einer Buchhand-lung herumgestöbert und bin dabeiauf ein Büchlein mit dem Titel

«Winter» gestossen. Es enthält eine liebevollzusammengestellte Sammlung von Zitatendes Dichters Rainer Maria Rilke.

Intensiv befasst er sich mit verschiedenenAspekten des Winters. Im Winter ist allesetwas ruhiger. Der Schnee dämpft die lauteWelt. Die Natur ruht. Sie ist erstarrt underinnert an den Tod. Der Winter bedeutetfür den Dichter eine Zeit der Einkehr undBesinnung. Er schriebt: «Der Winter ist auchheuer wieder die Zeit meiner Réclusion,wie ein Baum gehe ich nach innen, aussenganz Schweigsamkeit, Stamm und Geäst,mit nicht dem kleinsten Wort-Blättchenan mir.» Der Dichter ist in sich gekehrt. Erist ganz «Schweigsamkeit», und es ist kein«Wort-Blättchen» an ihm. In dieser Stillekann neues Leben reifen.

Für mich bedeutet Winter, in einer warmenStube sitzen zu können. Im Kamin knistertdas Feuer, und ich lasse mir den Rückenwärmen. Irgendwo brennt eine Kerze, diean das Licht und die Wärme erinnert, dievon Gott kommt.

Wortzum SonntagWärme bringt für mich auch die Botschaftvon Advent und Weihnachten. Gott wirdin Jesus Mensch. Er geht in unsere Geschich-te ein. Mein Leben und dasjenige meinerMitmenschen sind ihm nicht gleichgültig.

Der Evangelist Lukas erzählt die Geschichtevom Stall. Jesus kommt nicht in einer war-men und behaglichen Stube zur Welt, son-dern in einem kalten und dreckigen Stall.Mit dieser Erzählung macht Lukas deutlich,dass Jesus und mit ihm Gott auf der Seiteder Armen, Schwachen, Gescheiterten undErfolglosen steht. Gott hält zu mir, wennin meinem Leben nicht alles glänzt und per-fekt ist. Diese Botschaft gibt mir Zuversichtund Kraft.

Zum Winter gehören also auch Advent undWeihnachten. Dieses Fest hat Rilke in spä-teren Jahren häufig alleine verbracht undBriefe an seine Freunde geschrieben. Seineweihnächtlichen Worte mögen uns durchdie kommenden Wochen begleiten: «DieWinterstürme durchdringen die Welt mitwütender Macht. Da sinkt auf schneeigenSchwingen die tannduftende Nacht . . . »

Mail: [email protected]

THUN

Süffiger Folk-Popim MokkaHis Dog Bingo ist süffiger Folk,charmant-gewitzter Pop und in-trospektive Liedermacherei.Kopf der Truppe ist SongwriterStephan Greminger, der bereitsmit Büro Amsterdam Akzentegesetzt hat. Live wird er unter-stützt vom Gitarristen Oli Har-tung, dem Bassisten JüreSchmidhauser und der Stimm-und Klangvirtuosin Nadja Stol-ler. Neben Musikalität bringendie vier morgen Abend ihr De-bütalbum mit in die gut geheizteSonntagsstube des Mokka – esheisst «Big White Ghost». pd

His Dog Bingo: 2. Dezember, 20.30Uhr, Café-Bar Mokka, Thun. Reser-vationen: 033 222 73 91

www.mokka.ch

SIGRISWIL

Alexandre Dubacham AdventskonzertDas Neue Zürcher Orchester un-ter der Leitung von Martin Stu-der-Müller beendet zusammenmit dem Thuner Stargeiger Ale-xandre Dubach seine 22. Spiel-zeit mit Frühwerken der Kom-ponisten Mendelssohn (Strei-chersinfonie Nr. 12 g-Moll), Mo-zart (Violinkonzert Nr. 5 A-Dur,KV 219 Sinfonie F-Dur, KV 19a)und Bach (BrandenburgischesKonzert Nr. 2 F-Dur). Das Ad-ventskonzert findet heute Abendum 20 Uhr in der reformiertenKirche Sigriswil statt. Der Ein-tritt kostet 25 Franken, mit Er-mässigung 20 Franken. pd

Vorverkauf: bei Gunten-SigriswilTourismus: Tel. 033 251 12 35 [email protected]

ORIENTIERUNGSLAUF

Orienthun lädtzum LaufenZum Saisonabschluss 2012 wirdmorgen Sonntag der letzte Ori-enthun auf der Sprint-OL-KarteThun, Massstab 1:4000, ausge-tragen. Der Treffpunkt befindetsich im Chutziturm hinter demFulehung-Denkmal, Besamm-lung ist zwischen 9.45 und 10.45Uhr. Wiederum werden unter-schiedlich schwierige Streckenangeboten, besonders auch fürAnfänger und Familien. Der Startund das Ziel befinden sich beimTurm. Bahnleger ist Mario Ge-nna, OLG Thun. Kontakt: E-Mail:[email protected], Tel.079 427 71 19, weitere Infos unter:www.olg-thun.ch. pd

THUN

Arbeiten amLontschenenwegAb kommendem Montag mussder Lontschenenweg im Bereichder Liegenschaft Nummer 40wegen Werkleitungsarbeiten fürden Durchgangsverkehr gesperrtwerden. Dies teilt das städtischeTiefbauamt mit. Für Fussgängerund Radfahrer bleibt ein Durch-gang offen. Die Bauarbeiten dau-ern etwa zwei Wochen. pd

SP HEIMBERG

Ja zu GV-GeschäftenDie SP Heimberg hat an ihrerParteiversammlung die 10 Kan-didatinnen und Kandidaten fürdie ständigen Kommissionen no-miniert und stimmt den Gemein-deversammlungsgeschäften zu.Allerdings werde bedauert, dassder Rat noch nicht bereit sei,mehr politischen Einfluss derBürger durch Interpellationenund Motionen zuzulassen,schreibt die Partei. pd

InKürze

HEILIGENSCHWENDI Die Realschüler werden auch künftig imDorf unterrichtet. Die Auslagerung der Oberstufe haben dieBürger deutlich abgelehnt.

Nach der flammenden Rede deskünftigen GemeindepräsidentenChristian Zwahlen waren dieWürfel gefallen. Er hatte sich fürden Erhalt der Oberstufenschulein Heiligenschwendi starkge-macht. «Die Auslagerung derSchule gleicht einem Enthaup-tungsschlag der Gemeinde», sag-te Zwahlen. «Die Schule ist auchein Teil des Atems der Gemeinde,sie symbolisiert das Lächeln derSonne auf unserem Wappen!»Zwahlen, der letztes Wochen-ende die Ausmarchung gegenden amtierenden Gemeindeprä-sidenten Georg Sommer knappfür sich hatte entscheiden kön-nen (vgl. Ausgabe vom Montag),stellte den 82 anwesenden Bür-gern an der Gemeindeversamm-lung seine Vision vor. «Wenn wiralle nicht mehr da sind und ver-gessen sind, dann soll doch we-nigstens in der Schulchronik zulesen sein, dass wir einen muti-gen Entscheid mit Weitblick ge-troffen haben.»

Kurz darauf stimmten 58 Bür-ger für den Erhalt der Oberstufe,nur 16 dagegen. Bereits vor derDiskussion wurde ein Antrag aufgeheime Abstimmung abgelehnt.Vom Beschluss ausgenommen

bleiben die Sekschüler, welcheauch künftig in Hünibach unter-richtet werden. Wäre die Ausla-gerung beschlossen worden, sohätten auch die Realschüler denlängeren Schulweg auf sich neh-men müssen. So aber werden imneuen Schuljahr in Heiligen-schwendi zwei Klassen geführt:eine von der 1. bis zur 4. Klasseund eine von der 5. bis zur 9. Klas-se. «Je nach Entwicklung derSchülerzahlen kann es sein, dasswir in ein paar Jahren auch wie-der drei Klassen führen können»,sagte Gemeinderat MatthiasSigrist.

160 000 Franken im MinusDie anderen Traktanden wareneine relativ kurze Sache und fan-den jeweils eine grosse Mehrheitin der Versammlung. So auch derVoranschlag für das Jahr 2013.Darin wird bei einem Aufwandvon 3,3 Millionen Franken miteinem Defizit von knapp 160 000Franken gerechnet, dies beigleich bleibender Steueranlagevon 1,89 Einheiten. Das Eigenka-pital belief sich auf Ende 2011 auf1,55 Millionen Franken. Der Ge-meinderat geht in seiner Finanz-planung davon aus, dass es bis

Ende 2017 auf knapp 1,2 Millio-nen Franken abnimmt.

Der Auslagerung des Zivil-schutzes stand die Versammlungoffener gegenüber als jener derOberstufenschule. «Wir habenmit der ZivilschutzorganisationThun plus einen guten Partnergefunden», sagte der scheidendeGemeinderat Albert Klopfen-stein. In einer ersten Phase warman auch bei den Sigriswilern aufBrautschau gegangen; dort wink-te man aber ab. «Die Kosten wer-den künftig kaum höher sein alsbisher», versprach Klopfenstein.

Ein letztes AdieuDann war die Zeit gekommen,Abschied zu nehmen. Der Ge-meinderat erfährt eine umfas-sende Erneuerung. Albert Klop-fenstein und Eduard Siemers tre-ten zurück (wir berichteten).Und Gemeindepräsident GeorgSommer wurde abgewählt. Ihnwird sein bisheriger Vize Chris-tian Zwahlen beerben. Sommersass insgesamt 18 Jahre im Ge-meinderat, 4 davon präsidierte erdas Gremium. «Ich nehme vielPositives mit», sagte Sommer.«Jetzt bleibt mir nichts anderesmehr übrig, als euch für das Ver-trauen zu danken, eine besinn-liche Weihnachtszeit und vorallem einen schönen Winter zuwünschen.» Roger Probst

Die Schule bleibt im Dorf

Im Schulhaus Heiligenschwendi gehen auch in Zukunft Realschüler aus dem Dorf zur Schule. Patric Spahni

«Die Schule ist auchein Teil des Atemsder Gemeinde, siesymbolisiert das Lä-cheln der Sonne aufunserem Wappen!»

Christian Zwahlen

Es ist dunkel im Märchenzelt imSchadaupark, es herrscht ge-spannte Erwartung, die Bühnemit dem Schloss und dem Sher-wood-Forest liegt noch im Dun-keln. Doch dann geht das Lichtan, und bunte Gestalten bevöl-kern die Szenerie. Es ist die Ge-schichte des kleinen Robin Hood,dessen Vater im Krieg und dieMutter an Hunger und Kälte undwegen des Todesstosses vom bös-artigen Sheriff von Nottinghamsterben. Der kleine Robin be-schliesst, sich als grosser RobinHood für das Recht der Armenund Verfolgten einzusetzen.Dabei findet er nicht nur treueGefolgsleute, sondern auch nochseine grosse Liebe Marian.

17 Vorstellungen lang liessenAnnemarie Stähli und RenateRubin, die Co-Leiterinnen derOberländer Märlibühni, ihreSchauspieler diese Geschichteerzählen. Dabei hat AnnemarieStähli, die das Drehbuch schrieb,aus der berühmten englischen

Vorlage eine ganz eigene, neueGeschichte gemacht, die demOriginal den nötigen Respektzollt, kindgerecht daherkommtund auch Erwachsene zu faszi-nieren vermag. Tausende Ar-beitsstunden investierten diezwei Co-Leiterinnen einmalmehr in die Oberländer Märli-bühni, mit der sie bereits vieleProjekte realisierten, von denenjedes erfolgreicher ist als das vor-hergehende ist.

7000 Besucher schritten überden Märchenweg durch denSchadaupark, auf dem ihnen Fi-guren aus dem Stück begegneten,besuchten das Märlibistro vordem Zelt, wo es Speisen aus Ro-bins Welt gab, und sahen im Mär-lizelt, wie er kämpft, leidet, liebtund siegt. Jede Vorstellung warpraktisch zu hundert Prozentausgelastet. «Ohne das Team, dieSchauspieler und alle Helfer, dieStunden in das Projekt investier-ten, wäre dieser Erfolg nichtmöglich gewesen», betonten Ru-bin und Stähli gegenüber dieserZeitung. Doch ohne ihre Ideen,Träume und ihren Einsatz wäreRobin Hood gar nie bis in denSchadaupark gekommen. Des-halb und weil sie viele kleine undgrosse Zuschaueraugen zumStrahlen brachten, verleihen wirihnen den Titel TT-Köpfe desMonats. Therese Krähenbühl

TT-Köpfedes Monats

ANNEMARIE STÄHLI (L.)UND RENATE RUBIN

Tausende Arbeits-stunden investier-ten die Co-Leiterin-nen einmal mehrin die OberländerMärlibühni, mitder sie bereitsviele Projekte reali-sierten.

Stadt /Region ThunSamstag1. Dezember 2012

Erich Wittwer ist Pfarrerin Uetendorf.

Winter

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