Sanitäre Installationen

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  • 7/23/2019 Sanitre Installationen

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    Sanitrtechnik

    Wo stndig kleine Mengen an Warmwasser bentigt wer-den, sind Kleinspeicher eine interessante Alternative zurzentralen Wasserversorgung (Bild 1). Denn das Wasser wird dort

    erwrmt, wo es bentigt wird und muss nicht mitunter lange

    Leitungswege vom zentralen Wasserspeicher zur Zapfstelle zu-

    rcklegen. Denn je nach Leitungslnge flieen schnell 3 l unge-

    nutzt in den Abfluss, bevor das gewnschte Warmwasser beim

    Nutzer ankommt. Ein Groteil der Energie verbleibt nach dem

    Zapfvorgang in der Zuleitung und geht verloren. Das macht die

    zentrale Wasseraufbereitung ineffektiv. Somit ist der Kleinspei-

    cher nicht nur im Bestand, sondern auch fr Neubauten eine

    kostensparende und umweltfreundliche Lsung.

    Wie erwhnt, entpuppen sich billige Warmwasserspeicher

    langfristig gesehen als teure Anschaffung. Sie verschleudern die

    eingebrachte Energie ber die meist sehr dnne oder schlechte

    Behlterisolierung, weil diese Kleinspeicher permanent nachhei-

    zen mssen, um die eingestellte Wassertemperatur zu halten. Als

    gertespezifische Kenngre wird der Bereitschaftsenergiever-

    brauch QBEVin kWh/24 h angegeben. Dieser Wert wird bei einer

    mittleren Speichertemperatur von 65 C ohne Armatur und 20 C

    Umgebungstemperatur gemessen. Gute Speicher haben einen

    Bereitschaftsstromverbrauch zwischen 0,2 und 0,25 kWh/24 h(Bild 2). Gerade bei der Baumarktware weicht der im Prospekt

    angegebene Energieverbrauch oft deutlich von der Realitt ab.

    Und so sind Speicher, die das Doppelte bis Dreifache an Energie

    verbrauchen, noch immer keine Seltenheit.

    Komfort durch hohe Mischwassermenge

    Wird Wasser gezapft, strmt im Bodenbereich des Kleinspei-

    chers Kaltwasser nach. Idealerweise sollten sich dabei Kalt- und

    Warmwasser nicht mischen. Nur so bleibt am Armaturenaus-

    lauf die vorgewhlte Mischwassertemperatur lange konstant.

    Eine optimale Gestaltung der Behltereinstrmung macht dies

    mglich.Zur Beurteilung dieser Kenngre wird die Temperaturkons-

    tanz (man spricht von der berlaufkurve) und die gesamte Misch-

    wassermenge von 40 C whrend einer Vollentnahme gemessen.

    Diese betrgt bei einem 5-l-Behlter mit 65 C idealerweise 10 l

    und bei einem 10-l-Speicher 20 l (Bild 3). Strmt das Kaltwasser

    turbulent in den Behlter ein, fhrt dies zu einer starken Ver-

    wirbelung der Kalt- und Warm-Wasserschichtung im Behlter.

    Das hat besonders bei kleinen Behltervolumen zur Folge, dass

    bereits nach einer geringen Wasserentnahme die Auslauftem-

    peratur sinkt.

    Bereitschaftsenergieverbrauch

    Der Bereitschaftsstromverbrauch eines Speicher gibt an, wie

    viel Energie bei einer Speichertemperatur von 65 C ber die

    Energieeffiziente Kleinspeicher:

    Viel Technik aufkleinstem RaumFelix Hoffmann*

    Oft unterschtzt, aber hufig anzutreffen: die Warmwasser-

    Kleinspeicher. Millionenfach hngen sie in bundesdeutschen

    Haushalten, in Bros und in Warenhusern. Sieht man die

    billigen 08/15-Gerte der Baumrkte, wundert es nicht

    weiter, dass so mancher Endkunde denkt: Was ist das schon?

    Ein bisschen Plastik, ein billiger Innenbehlter, drei Kabel

    fertig. Dass jedoch Kleinspeicher nicht gleich Kleinspeichersind, sieht man erst beim genaueren Hinsehen. Schnell wird

    einem klar, wo der Preisunterschied herkommt und dass die

    hher preisige Ausfhrung aus SHK-Hand sich gegenber der

    billigen Variante schnell bezahlt macht.

    Bild 1: Kleinspeicher liefern Komfort mit angepasster Warmwas-

    serbereitung.

    www.ikz-praxis.de 4 ikz-praxis 12/2009

    *) Felix Hoffmann, Stiebel Eltron, Eschwege

    EPS Direktumschumung

    Reservoir fr

    Ausdehnungswasser

    thermostop - Funktion

    Venturi Dse frantitropf

    Heizflansch Isolierung

    Bild 2: Schnittbild eines energieeffizienten Kleinspeichers.

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    ikz-praxis 12/2009 5 www.ikz-praxis.de

    Sanitrtechnik

    umhllte Speicheroberflche einschlielich der Wasseranschlsse

    in 24 Stunden an die Umgebung abgegeben wird. Als Isolierma-

    terial wird bei Kleinspeichern mittlerweile fast ausschlielich

    recyclingfhiges expandierbares Polystyrol (EPS) eingesetzt. Die

    Wrmeleitfhigkeit liegt bei l= 0,032 W/(m K). Ein geringer Be-

    reitschaftsenergieverlust liegt bei etwa 0,2 kWh/24 h (Bild 4).

    Thermostop-Funktion

    Zu einem berwiegenden Teil werden drucklose Untertisch-

    Kleinspeicher mit einer kostengnstigen Temperier-Armatur

    installiert. Bei voreingestellter Auslauftemperatur ermglichen

    sie eine komfortable Einhandbedienung. Schtzungsweise sind

    allein in Deutschland 9 Mio. dieser Temperierarmaturen im Ein-satz.

    Dass sich diese Modelle auch im unbenutzten Zustand erwr-

    men, wird von den meisten Nutzern als unvernderbar hinge-

    nommen. Das warme Speicherwasser steigt durch den Dichte-

    unterschied zur oben liegenden Armatur, khlt sich ab und sinkt

    wieder nach unten in den Speicher. Dort muss es wieder erwrmt

    werden. So kann sich leicht ein Wrmeverlust von 0,4 kWh/24 h

    einstellen. Das ist weit mehr, als ber den Wrmespeicher selbst

    verloren geht.

    Die Thermostop-Funktion (Stiebel Eltron) verhindert die

    Zirkulation. Sie macht sich ein physikalisches Prinzip zu eigen:

    Wasser gast beim Aufheizen aus. Die entstehenden Gasblschensteigen auf und sammeln sich in einem als Siphon ausgestalteten

    Bauteil am Auslauf des Behlters. Schon eine geringe Menge

    reicht aus, um den Thermosiphon-Effekt zwischen Speicher und

    Armatur zu unterbrechen (Bild 5).

    Antitropf-Funktion

    Bei einer Vollaufheizung von 10 auf 85 C dehnt sich Wasser

    um etwa 3 % aus. Das sind bei einem 5-l-Speicher etwa 150 ml

    warmes Wasser, das ungenutzt durch die Armatur austritt es

    tropft. Das Antitropf-Modul (Stiebel Eltron) verhindert diesen

    Effekt. Dies wird dadurch erreicht, dass das Ausdehnungswasser

    durch ein am Behlter angeformtes Reservoir aufgenommen wird

    und dabei eine dauerelastische Silikonmembrane zusammen-

    drckt. Beim nchsten Zapfvorgang durchstrmt das einstr-

    mende kalte Wasser eine Venturi-Dse und entleert das Reservoirwieder fr den nchsten Aufheizvorgang (Bild 6).

    Fazit

    Das Einsparpotenzial fr Energie und Wasser liegt bei einem

    hochwertigen Kleinspeicher bei etwa 30 Euro pro Jahr. So amor-

    tisieren sich die Mehrkosten gegenber Billiggerten bereits nach

    etwa zwei Jahren. Der Kunde geniet dabei auch noch beson-

    deren Komfort. M

    Bi l de r : Stiebel Eltron

    Bild 3: berlaufkurve (Ermittlung der Temperaturkonstanz)

    zweier Kleinspeicher (5 l).

    Bild 4: Bereitschaftsstromverbrauch dreier Kleinspeicher bei

    65 C Wassertemperatur und 20 C Umgebungstemperatur.

    Bild 6: Antitropf-Funktion: Beim Aufheizen dringt das Wasserin ein Reservoir ein und drckt eine Membrane zusammen. Der

    nchste Zapfvorgang entleert das Reservoir wieder.

    Bild 5: Ther-

    mostop-

    Funktion:

    In der

    Aufheizpha-se werden

    Luftblschen

    frei gesetzt.

    Ein spezieller

    Siphon sam-

    melt die Luft

    und stoppt

    die Zirkula-

    tion.

    www.stiebel-eltron.de