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Seit es GPS-Geräte gibt, sind Orientierungspro- bleme kein Thema mehr. Denn die elektronischen Helfer der neuesten Ge- neration zeigen nicht nur den Standort an, sondern auch Wegverlauf, Höhe und Ankunftszeit. Und sie spucken bei Bedarf sogar eine Alternativroute aus. Aber bis man seine Orientie- rungsmaschine wirklich im Griff hat, können nervenaufreibende Stunden am PC vergehen. Der BERGSTEIGER zeigt, wie die Outdoor-Navigation funktioniert und hat sieben aktuelle Geräte namhafter Hersteller ausprobiert. Orientierung SATELLITENNAVIGATION FÜR BERGSTEIGER aus dem 14 | www.bergsteiger.de Von Thomas Froitzheim TITEL SATELLITEN-NAVIGATION Foto: Bernd Ritschel All bs_2011_03_14_22_Musterseite Quark 7 24/01/11 12:11 Pagina 14

SATELLITENNAVIGATION FÜR BERGSTEIGER Orientierung aus … · Von Thomas Froitzheim ... können Sie Ihrer eigenen elek-tronischen Spur zurück fol-gen. Im Internet gibt es zahl-reiche

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Seit es GPS-Geräte gibt,sind Orientierungspro-bleme kein Thema mehr.Denn die elektronischenHelfer der neuesten Ge-neration zeigen nicht nur den Standort an, sondern auch Wegverlauf, Höhe undAnkunftszeit. Und sie spucken bei Bedarf sogar eine Alternativrouteaus. Aber bis man seine Orientie-rungsmaschine wirklich im Griff hat,können nervenaufreibende Stunden amPC vergehen. Der BERGSTEIGER zeigt,wie die Outdoor-Navigation funktioniertund hat sieben aktuelle Geräte namhafterHersteller ausprobiert.

OrientierungSATELLITENNAVIGATION FÜR BERGSTEIGER

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Der erste Kontakt: auf ein Date mit den SatellitenBevor Sie Ihr neues Navi unterRealbedingungen in den Ber-gen einsetzen, sollten Sie sichunbedingt bei ein paar Tro-ckenübungen mit dem Gerätvertraut machen!

Schalten Sie Ihr Gerät einund fahren Sie es hoch. Danndie ersten Einstellungen prü-fen; meist müssen auch einigeDetails (z. B. Sprache, Maßein-heiten, Zeitzone) angepasstwerden.

Gehen Sie nach draußen,rufen Sie die Satellitenseite aufund warten ab, bis das GerätEmpfang hat. Nur Geduld: Dieersten Male kann dies einigeMinuten dauern! Wenn derEmpfang hergestellt ist, ma-chen Sie einen Spaziergangund schauen zu, wie das GerätIhre Bewegung aufzeichnetund auf dem Display als Liniedarstellt. Auf dem Rückwegkönnen Sie Ihrer eigenen elek-tronischen Spur zurück fol-gen. Im Internet gibt es zahl-

reiche fertige GPS-Touren zum Download (z. B. aufwww.gpsies.com). ÜbertragenSie eine Ihnen bekannte Tourals Track (siehe Lexikon) aufdas Gerät und folgen ihr.

Auf den nächsten Tourenkönnen Sie weitere Navigati-onsfunktionen ausprobieren:das «Routing« (sofern Ihr Ge-rät dies beherrscht und eineentsprechende Karte geladenist), Wegpunkte als Ziel aus-wählen und sich dorthin navi-gieren lassen oder auch Koor-dinaten eingeben.

Die Karten neu gemischt: Kartografie am PC

So richtig Spaß macht die GPS-Tour erst, wenn man sie am PCexakt vorbereiten kann. Schonfür 50,– Euro erhält man mitdem MagicMaps Tour Explo-rer ein umfassendes Kartogra-fie- und Software-Bündel: ei-nes oder mehrere Bundeslän-der mit der amtlichen topogra-phischen Karte 1:25 000, dazuStraßendaten, Höhendaten so-wie zahlreiche Radtouren-und Wandervorschläge. Mit

den Planungsfunktionen las-sen sich Tracks, Routen undWegpunkte sehr komfortabelerzeugen, verändern, auswer-ten und auf das GPS-Gerät la-den. Toll: Über MagicMapskönnen Ausschnitte der topo-graphischen Karte in verschie-dene GPS-Geräte übertragenwerden. Leider gibt es Magic-Maps-Karten derzeit nur fürDeutschland, Österreich, dieSchweiz, Luxemburg undSüdtirol.

Wer eigene, gescannte Kar-ten verwenden möchte, greiftzum Programm Touratech QV(Standard-Version ab 169 €). Esist schon fast ein kleines Karto-graphie-Programm, kannviele digitale Karten einlesen –unter anderem Kompass-, Al-penvereins- und eben auchMagicMaps-Karten – und be-herrscht unzählige Funktio-nen zur Planung und Verwal-tung von GPS-Touren(www.ttqv.com).

Bei Garmin wird das Stan-dardprogramm »MapSource«allmählich durch das neue»BaseCamp« ersetzt. »Base-Camp« ist frei aus dem Inter-net downloadbar, bietet unteranderem verbesserte Zeichen-

funktionen sowie den Inter-netkartenservice »Birds eyeselect«, mit dem sich frei wähl-bare Kartenausschnitte ausdem Internet auf Garmin-Ge-räte laden lassen.

Das Wikipedia-ähnliche,weltweite Kartographie-Pro-jekt » OpenStreetMap «hat in-zwischen eine beachtliche Da-tenqualität erreicht. In den In-nenstädten sind die kostenlo-sen OSM-Daten und insbeson-dere die POIs teilweise besserals die der professionellen An-bieter; in ländlichen Gebieten

Spaghetti-Knoten: uch imStand zeichnet ein GPS-Gerätweiter auf. Durch die Schwan-kungen der GPS-Signale er-geben sich Fehlmessungen,welche die Strecken- und Höhenergebnisse erheblichverändern und eine Nachbe-arbeitung am PC erforderlichmachen

So einfach kann das Aufrufeneiner gespeicherten Toursein: beim Garmin Map62»Find«-Taste drücken,,»Tracks« aussuchen, ge-wünschten Track anklickenund dann auf »Los«

Zuweilen beschert die Berech-nung auf der Karte uner-wünschte Ergebnisse – zumBeispiel viel zu große Um-wege. Hier auf Garmin TopoDeutschland 2010. Abhilfe:Zwischenziele setzen

Kartenkombi: Auf dem GarminMap62s ist eine topographi-sche Rasterkarte zu sehen; dieangezeigte Streckenberech-nung erfolgt durch die darun-terliegende, überdeckte Vek-torkarte (Topo Deutschland)

GPS-Wanderungen sind auchbei (wenigen) Minusgradenkein Problem

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mangelt es allerdings noch ander Wegedichte. Internet-Seiten wie www.openmtb-map.org bieten die OSM-Da-ten regionsweise zur direktenVerwendung in Garmin-Gerä-ten oder Garmins SoftwareMapSource und BaseCamp an.

Bezugsfertig: GPS-Touren aus dem Netz

GPS-Daten bekannter Wan-derwege oder Mountainbike-routen finden Sie inzwischenleicht im Internet. Nach demHerunterladen die Datei aberauf jeden Fall genau prüfen –zum Beispiel auf Google Earth –, das erspart böse Über-raschungen während der Tour.

Dann die Datei auf Ihr Ge-rät laden; bei den neueren Gar-mins (Oregon-, Dakota- undMap62-Serie) geht dies einfachdurch Kopieren der Datei insVerzeichnis »Garmin\GPX«.Achtung: Bei älteren Gerätenwie dem Garmin Map60 oderder eTrex-Serie werden nurTouren mit maximal 500 Punk-ten übertragen, der Rest wirdabgeschnitten. Wichtig: Nochzu Hause kontrollieren, ob dieTour auf dem Gerät angekom-men ist und sich aufrufen lässt.Sie können diese Internet-Tou-ren auch selbst am Computerverändern, auswerten und ar-

chivieren. Auf einigen Porta-len können Sie Ihre eigenenTouren planen und zeichnen. Internetportale: www.gpsies.comwww.outdoor-active.com www.gps-tour.infowww.gps-tracks.com

Die geplante Gletscherwande-rung wurde nicht als Track,sondern als Route (siehe Lexi-kon) auf das Gerät übertra-gen. Das Gerät rechnete dieStrecke nochmals durch –aber das nächste routingfä-hige Element war eine Straßeweiter weg vom Gletscher –dorthin zeigen jetzt die magentafarbenen Linien

GEOCACHING

auch GPS-Schnitzeljagd ge-nannt, ist eine Art elektroni-sche Schnitzeljagd. Die Ver-stecke (»Geocaches«, kurz»Caches«) werden anhandgeographischer Koordinatenim World Wide Web veröffent-licht und können anschlie-ßend mit Hilfe eines GPS-Empfängers gesucht wer-denh.

POSITION

Ein Punkt auf der Erdoberflä-che, dessen Lage durch seinegeographischen Koordinaten(z. B. N 51°25’45“, O 9° 11’31“ ) genau beschriebenwird; Dadurch kann die Posi-tion auf digitalen Karten undim GPS-Gerät angezeigt werden.

POI

»Point of Interest«: Grund-sätzlich nichts anderes alsein Wegpunkt. Typische POIssind etwa Hotels, Camping-plätze etc., die auf digitalenKarten ein- oder ausgeblen-det, mit Bild, Text und Tonverknüpft und von einem Na-vigationssystem angefahrenwerden können.

RASTERKARTE

Ein digitales Foto der norma-len Papierkarte, zum Beispielder amtlichen topographi-schen Karten (z. B. Top50-Serie, Kompass- oder Alpen-vereinskarten).

ROUTE

Wie ein Track aus Positionenzusammengesetzt. Wennman am PC eine Route plant,wird aber nicht die gesamteStreckenführung ins GPS-Ge-rät übertragen (wie beimTrack), sondern nur Anfangs-und Endpunkt sowie die Zwi-schenziele. Das GPS-Gerätrechnet die Strecken zu die-sen Punkten mit seinen eige-nen Routing-Einstellungennoch einmal durch. Die Weg-

führung kann also durchausvom PC-Ergebnis abweichen.Eine Route ist im GPS-Gerätveränderbar, ein Track meistnicht.

ROUTING

Die automatische Berech-nung einer Strecke von Anach B. Hierzu ist eine digi-tale Vektorkarte erforder-lich, die spezielle Informa-tionen über Straßen undWege enthält, womit das Programm die Strecke nachverschiedenen Vorgabenausrechnen kann (schnelleroder kurzer Weg, Fahrradoder Auto etc.).

TRACK

Eine Linie, aus einzelnen Po-sitionen bestehend. Trackskann man mit dem GPS-Gerätunterwegs aufzeichnen, ausTourendatenbanken im Inter-net herunterladen oder mitPC-Software erzeugen.

VEKTORKARTE

Eine »intelligente« und va-riable Karte, deren Elementeein- und ausgeblendet, ge-sucht und berechnet werdenkönnen. Alle Inhalte einerVektorkarte liegen in einerDatenbank und werden vondort aus aufgerufen. Stra-ßennavigationskarten sindVektorkarten.

WEGPUNKT

Wenn eine Position im GPS-Gerät gespeichert wird,spricht man von einem Weg-punkt. In der Regel erhältder Wegpunkt einen Namen,ein Symbol, die Höhe undeventuell weitere Informa-tionen und Verknüpfungen.

GPS-Glossar

Die GPS-Daten zahlreicher Wanderrouten lassen sich aus demInternet herunterladen; anschließend sollte man unbedingtnachprüfen, ob die Daten vollständig übertragen wurden

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Die wichtigste gute Nach-richt gleich vorab: Alleaktuellen GPS-Geräte

bieten dank der wesentlichverbesserten GPS-Chips sehrguten Empfang, auch im Waldund in den Bergen. Sämtlichegetesteten Modelle beherr-schen den Umgang mit einzel-

nen Zielen (Wegpunkten oderPOIs), Tracks und Routen.Neu ist das automatische Rou-ting, also die Streckenberech-nung von A nach B – und zwarauf dem Feld- und Waldwege-netz. GPS-Geräte nutzenhierzu eine routingfähige digi-tale Karte, bei der sämtliche

Wege elektronisch miteinan-der verknüpft sind, zum Bei-spiel Garmins Topo Deutsch-land; MyNav, Magellan undFalk bieten zusätzlich eineSprachführung an. Leider ent-sprechen die Ergebnisse derautomatischen Berechnungnicht immer den Kundenwün-

schen. Dies liegt vor allem anden digitalen Karten, derenWegenetze noch nicht so de-tailliert erfasst sind wie bei derStraßennavigation. UnserTipp: die berechnete Streckeam Bildschirm genau verfol-gen und eventuell Zwischen-ziele setzen.

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SIEBEN OUTDOOR-GPS-GERÄTE IM PRAXISTEST

AlleskönnerWir haben uns sieben aktuelle Modelle der namhaften Hersteller genauer angeschautund auf ihre Bergtauglichkeit untersucht.

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Leichtgewichtsfans sollten sich den TwoNav Sportiva an-schauen, der bis auf Sprachausgabe fast dieselben Funktionenbesitzt, aber mit 124 Gramm deutlich leichter ist als sein großerBruder Aventura. Einige Elemente auf dem hochauflösendenTouchscreen sind allerdings so klein, dass die mitgelieferteKunststoffkralle zum Einsatz kommen muss

Durchblick: das DisplayWichtiges Qualitätsmerkmalfür ein Outdoor-Gerät ist dieLesbarkeit des Displays beihellem Sonnenlicht. Hierzusind sämtliche Testgeräte mitBildschirmen ausgestattet,welche das Sonnenlicht reflek-tieren (transflektiv) – übrigensein entscheidender Unter-schied zu den meisten Kfz-Na-vis und Handy-Screens. Hierzeigt Garmins Map62 seineStärken, während der Touch-screen-Bildschirm der ande-ren Kandidaten systembe-dingt weniger brillant ist.Beim Satmap macht sich dieleicht verkratzende Schutzab-deckung etwas negativ be-merkbar.

Das beste Display nutzt je-doch nichts bei einer schlech-ten Karte. Hier punktet Garminzum Beispiel mit der Verän-derbarkeit der Beschriftun-gen, während man die weißenSchriften der Lowrance-Menüsund Kartenbeschriftungenteilweise kaum erkennen

kann. Der neue Magellan ver-wendet standartmäßig Kartenmit sehr dunklen Kartenflä-chen – da kommt auch das be-ste Display nicht dagegen an.

Mit Kompass und HöhenmesserEin elektronischer Kompasshilft vor allem bei der Orientie-

rung im Stand, denn die Rich-tungsbestimmung durch GPS-Signale funktioniert nur in Be-wegung. Im Test überzeugtendie drei-achsigen Ausführun-gen (alle bis auf Satmap undAventura), denn sie könnenauch schräg gehalten werden.Zur Höhenbestimmung besit-zen alle Testkandidaten bis aufden Satmap einen barometri-schen Höhenmesser; jedocherwies sich dieser nicht immerals notwendig: bei Touren mitgutem Empfang lagen die Ver-gleichswerte aus der GPS-Hö-henmessung nahe an denMesspunkten topographi-scher Karten. Allerdings ver-änderten Fehlmessungen amAnfang oder Ende und auchwährend der Tour (»Spaghet-tiknoten«) die Messergebnisseerheblich und machten eineNachbearbeitung am PC erfor-derlich. Gute Dienste leistetein integriertes Barometeraber nach wie vor bei schlech-tem Satellitenempfang oderals zusätzliche Wetterinforma-tion bei Mehrtagetouren.

Am Drücker: die HandhabungWinterbetrieb bei moderatenMinusgraden war für unsereTestgeräte kein Problem, aller-dings reagierten die Bild-

So haben wir getestet

Mit dem Modell »TwoNav Aventura« von CompeGPS von Aventura ist auch unterwegs das Zeichnen von Tracks möglich

In die Auswahl kamen Outdoor-GPS-Geräte mit wechselbaremAkku oder Batterien. Getestet wurde der Empfang inverschiedenen Situationen: Berg,Stadt, freies Feld, Gebäude (fen-sternah). Die Geräte wurden beimehrstündigen Wanderungen in

exponierter Lage bei bis zu minuszehn Grad Celsius mit voller undreduzierter Displayhelligkeit ge-testet. Zur Ablesbarkeit wurdentopographische Rasterkarten imMaßstab 1:25 000 sowie die eige-nen Karten der Geräteherstellergeprüft.

Die Untermenüs auf dem Bild-schirm sind mit Handschuhennicht immer leicht zu treffen

schirme deutlich langsamer,und auch die Akkus gingenfrüher in die Knie. Beim Aven-tura und MyNav liegen die Ta-sten zwar erfreulich weit aus-

einander, die zusätzlich not-wendige Bedienung über denTouchscreen trübte dann denVersuch mit Handschuhen.Aber auch für blanke Finger

Durch die neue Funktion»CustomMaps« ist das Über-tragen von Rasterkarten aufdie Geräte der Garmin-SerienDakota, Oregon und Map62möglich – wenn auch nur in be-grenzter Zahl

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Modell

Preis / mit Topokarte Deutschland komplett

Infos

Maße (B x H x T) in mm

Gewicht in g

Bedienung (Menüführung)

Bedienung mit Handschuhen

Ablesbarkeit im direkten Sonnenlicht

Displayhelligkeit

Akjkulaufzeit

Kartenaufbau (Verschieben von Raster/Vektorkarten)

Systemoffenheit (fremde Karten und Software)

Karten auch auf dem PC nutzbar

Rasterkarten-Import (fremde Karten)

PC-Software

Empfohlene Zusatzsoftware

Topokarte Deutschland im Lieferumfang

Straßenrouting

Outdoor-Routing

Updatefunktion

Eindruck

TIPPAllround

LOWRANCE SIERRA

449 Euro

www.lowrance.de

60 x 130 x 31

235

nein

mit Zusatzprogrammen: gut

keine

MagicMaps Scout

ja

nur mit Upgrade

nein / mit MagicMaps Scout ja

für erfahrene User akzeptabel

umfassende Ausstattung zum fairenPreis, einfache Bedienung und Inbe-triebnahme, gutes Angebot auch anausländischen Topokarten, Empfeh-lung: Kombination mit MagicMapsScout

SATMAP ACTIVE 10

309 Euro / 399 Euro (nur 1:50 000)

www.satmap.com

75 x 129 x 31

222

nein

nicht möglich

SatSync

nur im Bundle

nein

nein

sehr einfach

nur eigene Rasterkarten, davon eu-ropaweit gutes Angebot, großessehr helles Display, schneller Ent-wurf kurzer Stecken unterwegs mög-lich, einfache Bedienung mit beglei-tenden Erläuterungen

GARMIN MAP62S

399 Euro / 598 Euro

www.garmin.de

61 x 160 x 36

220

ja (nach Freischaltung)

mit Zusatzsoftware einfach, auchKombination mit Vektorkarten möglich

MapSource, BaseCamp

OpenStreetMap, MagicMaps Tour Explorer, TTQV

nein

ja, mit City-Navigator-Karten

ja, mit Topo-Karten

sehr einfach

schneller präziser Empfang, großerSpeicher, sehr gut mit OSM-Karten,lange Akkulaufzeit, zahlreiche ge-wöhnungsbedürftige Einstellungs-möglichkeiten, Löschfunktionen et-was umständlich

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TIPP

KartografieTIPPKomfort

TWONAV AVENTURA

599 Euro / 708 Euro (TTQV-Bundlemit TOP 25 Deutschland)

www.compegps.comwww.variotek.de

81 x 133 x 33

262

nur mit Zusatzsoftware

mit Zusatzsoftware hervorragend

keine

Touratech QV oder CompeGPS Land

nein

ja, vorinstalliert

nein

für erfahrene User akzeptabel

großes helles Display, schnelle Kar-tenbewegung, Planung von Tracksauf dem Bildschirm möglich, mit Zu-satzsoftware großes Angebot vonfremden Rasterkarten ladbar, etwasschwer

MYNAV 500 SPORT

449 Euro / 578 Euro

www.mynav.de

78 x 117 x 32

205

ja (nach Freischaltung)

mit Zusatzsoftware einfach, hoheSpeichermöglichkeit, gute Kombina-tion mit Vektorkarten

Map Manager

MagicMaps Tour Explorer

wahlweise Nord- oder Süddeutsch-land

ja

ja

etwas umständlich

großes relativ leichtes Gerät, hellesDisplay, komplexe Menüführung, ge-wöhnungsbedürftige Einstellungs-möglichkeiten, Sprachnavigation,sehr gute Rasterkartendarstellung

MAGELLAN EXPLORIST 710

579 Euro (Topokarte bei Redaktions-schluss noch nicht lieferbar)

www.magellangps.com

56 x 111 x 36

248

nein

nicht möglich

Vantage Point

nein, aber Straßenkarte(Navteq)

ja

ja

noch nicht bekannt

sehr gut ausgestattetes Gerät (Ka-mera), großer Speicher, zahlreichegewöhnungsbedürftige Menüs undEinstellungsmöglichkeiten, etwasdunkle Karten, gute Geocaching-Funktionen

FALK IBEX 30

369 Euro

www.falk-navigation.de

78 x 110 x 25

200

nein

mit Zusatzsoftware einfach, Bild-schirmdarstellung optimierbar

Falk-Navimanager

MagicMaps Tour Explorer

ja

nein (Upgrade in Planung)

ja

relativ einfach

leicht, einfach zu bedienen, etwaskontrastarmer Bildschirm, Reisefüh-rer- und ÖV-Funktionen, Routing-ergebnisse optimierbar, Zusatzakkuunbedingt notwendig

sehr

gut

gut

befri

edig

end

ausr

eich

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echt

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sind bei einigen Geräten dieBerührungsfelder sehr kleingeraten. Unser Tipp: MitKunststoff-Kugelschreibernlassen sich die Menüs derTouchscreens schnell undtreffsicher bedienen. Natür-lich mit eingefahrener Mine…

Ärgerlich war langes Ta-stendrücken zum Ein- oderAusschalten der Geräte, insbe-sondere beim Lowrance Sierra(Ausschaltzeit 7 Sekunden)und beim MyNav 500 (Ein-und Ausschaltzeit 5 Sekun-den). Hier überzeugt der Sat-map: kurz auf die Taste drü-cken, bestätigen, fertig. Die ge-samte Startsequenz ist beimGarmin erfreulich kurz, aberabhängig von der Menge dergeladenen GPX-Dateien. Ambesten also nach jedem Ge-brauch die aufgezeichnetenDaten vom Gerät löschen.

Bei der Kartenausstattungunterschieden sich die Testge-

räte erheblich. GarminsMap62s erhält seinen Ge-brauchswert erst durch die –relativ teure, aber exzellente –Topo Deutschland-Karte. Eineähnliche Karte ist bei Lowranceim Lieferumfang, ebenso beimFalk. Wer mehr als Deutsch-land topographisch darstellenwill, muss bei allen Modellendraufzahlen. ■

TITEL ▲▲ SATELLITEN-NAVIGATION

ZusammenfassungWELCHES GERÄT IST DASRICHTIGE?

Wer weniger planen als unterwegs die gewohn-ten Karten nutzen will, liegt beim Satmap rich-tig; kürzere Strecken sind schnell auf demgroßen Bildschirm planbar, die zahlreichenFunktionen werden auf dem Gerät gut erklärt;DAV- und Topo-Karten sind schnell geladen.

Mit dem Lowrance Sierra erhält man für relativwenig Geld ein sehr gut ausgestattetes Gerät,welches durch sein offenes System ungewöhn-lich ausbaufähig ist und inzwischen mit einemweit gefächerten Kartenangebot versorgt wird.

Mit dem MyNav500 macht die automatische Be-rechnung von Wander- und Bikestrecken unter-wegs Spaß, sofern man etwas flexibel ist. Dergroße Bildschirm kann inzwischen auch brillantRasterkarten darstellen.

Das neueste Gerät im Test, der Magellan eXplo-rist 710, besticht mit einer Vielzahl an Möglich-keiten bis hin zu Multimediafunktionen und bie-tet vor allem für Geocacher komfortablen Ser-vice; für den Test standen leider noch keine Topokarten zur Verfügung.

Wer einen Allrounder sucht, erhält mit GarminsMap62s ein sehr gutes Gerät. Er ist schnellstartbereit, hat einen sehr guten Empfang, dieAkkus halten zwei Tageswanderungen durch. DerBildschirm ist bei direktem Sonnenlicht sehr gutabzulesen, die Hintergrundbeleuchtung könntebesser sein, was sich vor allem bei der Darstel-lung dunkler Rasterkarten bemerkbar macht.Mit Garmins Topo Deutschland steht eine der be-sten topographischen Hintergrundkarten zurVerfügung.

Wenn man mit einem Gerät unterwegs relativkomfortabel Touren planen kann, dann mit demAventura. Das giftgrüne Teil ist zwar relativgroß, schwer und nicht gerade billig – aber abso-lut faszinierend, weil es mit Rasterkarten in gro-ßen Dimensionen arbeiten kann. Insbesondere inKombination mit den Programmen Touratech QVoder Compe GPS läßt sich so ziemlich jede Karteauf das helle Display transferieren. Kein anderesGerät bietet die Möglichkeit, einen Track unter-wegs so schnell und komfortabel zu entwerfen.

Der Falk Ibex ist sicherlich die Überraschung imTestfeld. Das erste Outdoor-Navi aus einer Kfz-Schmiede glänzt durch eine einfache, intuitiveMenü-Führung sowie eine im Outdoorbereichvoll routingfähige Deutschlandkarte. Zudem ver-arbeitet es auch externe Inhalte (GPX-Dateien)und bietet für Radler ein umfassendes Touren-netz, ergänzt durch zahlreiche Sonderziele vonKompass. Ein Ersatzakku sollte aber immer mit-geführt werden.

Das MagicMaps PowerPack kann unterwegs GPS-Geräte aufladen. ( www.MagicMaps.de)

Wo steht der Berg? Der Umgang mit dem GPS-Gerät sollte nichterst im »Ernstfall« erlernt werden, sondern bereits vorher zuHause geübt werden…

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