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Mehr Transparenz, mehr Effizienz,
mehr Produktivität: Die Digita-
lisierung von Prozessen und die
intelligente Nutzung von Daten in und au-
ßerhalb des Produktionsumfeldes schaffen
zahlreiche neue Möglichkeiten, um Ab-
läufe zu optimieren, Ressourcen effizienter
zu nutzen und insgesamt produktiver zu
werden. Wichtig ist dabei allerdings, digi-
tale Technologien sinnvoll einzusetzen und
zu kombinieren. Die Lösungen auf der Ma-
nagementebene, in der Produktionssteue-
rung und an der Maschine oder Anlage
müssen zusammenarbeiten, einen nahtlo-
sen Informationsfluss unterstützen und
Daten in nutzbare Informationen verdich-
ten, um so Entscheidungen auf allen Un-
ternehmensebenen zu erleichtern.
Schaltzentrale für Entscheidungen
Eines der Anwendungsfelder, die von der
Vernetzung von Clouddiensten und klassi-
Eines der zentralen Versprechen der Digitalisierung ist, durch die intelligente Nutzung von
Fertigungsdaten verborgene Produktivitätspotenziale aufdecken und Ressourcen effizien-
ter nutzen zu können. Im industriellen Umfeld ist es eine Herausforderung, die enormen
Datenmengen aufzubereiten, die in modernen Produktionslinien anfallen. Scada-Systeme
leisten dabei in vielen Bereichen einen wichtigen Beitrag.
Backbone für neue Geschäftsmodelle
Scada-Lösung vertikal integrieren
Durch die sinnvolle Verknüpfung und Aufbereitung von Daten – auch für mobile Endgeräte – erhalten Mitarbeiter und Management eine solide Grundlage für die Entscheidungsfindung.
TITELTHEMA | SCADA
Halle 3 Stand D11
Auszug aus IT&Production, Fachzeitschrift für erfolgreiche Produktion, Ausgabe 2/2019.
Digitales Belegexemplar mit freundlicher Genehmigung des Fachmagazins IT&Production. Dieses Dokument ist ausschließlich zur elektronischen
Speicherung durch den Autor sowie zur Weitergabe per E-Mail bestimmt. Abweichende Verwendung nur mit Zustimmung des Verlages.
scher Anlagenautomatisierung profitieren,
ist die ortsunabhängige Überwachung von
Maschinen und Anlagen. Hier lassen sich
z.B. Daten und Informationen nutzen, die
auf Produktionsebene in einem Scada-Sys-
tem erfasst und aufbereitet werden. Para-
meter wie Produktionszahlen, Qualitätsda-
ten oder Fehlerhäufigkeiten werden hier
für eine oder auch mehrere Linien oder An-
lagen gesammelt und archiviert. Werden
diese Daten auch über eine cloudbasierte
Lösung weiterverarbeitet, lassen sich da-
raus Kennzahlen für unterschiedliche
Standorte ermitteln und vergleichen. So er-
möglicht es das Scada-System Simatic
WinCC, ausgewählte Daten an eine Cloud-
lösung wie Mindsphere oder über MQTT
auch an andere Systeme
weiterzugeben. Diese gezielte Freigabe auf
Anlagenebene gibt Anwendern nicht nur
eine Kontrolle darüber, welche Daten aus
der Anlage zu einer weitergehenden Ana-
lyse weitergegeben werden, sie hat auch
einen praktischen Vorteil: Automatisierte
Maschinen und Anlagen erzeugen eine sehr
große Datenmenge – werden diese kom-
plett an eine Cloudlösung übergeben, ist
eine sehr große Bandbreite erforderlich und
es fallen entsprechende Kosten für den
Speicherplatz in der Cloud an. Wenn die
Daten hingegen in einem Scada-System
verarbeitet und archiviert werden, werden
in der Cloud nur noch ausgewählte, für die
Kennzahlen notwendige Daten aufbereitet.
Dazu stehen mittlerweile spezielle Applika-
tionen zur Verfügung, mit denen sich
Dashboards und Auswertungen ohne spe-
zielles Automatisierungs- oder IT-
Knowhow zusammenstellen lassen. So un-
terstützt die Mindsphere-Applikation Sima-
tic Performance Insight die Anwender mit
fertigen Formeln für die Berechnung von
Kennzahlen wie Produktivität, Qualität und
Verfügbarkeit sowie mit Anzeigeelemen-
ten, sodass sich Standortvergleiche oft in-
nerhalb weniger Minuten realisieren lassen.
In cloudbasierten Applikationen können die
im Scada-System verfügbaren Produktions-
daten zudem durch externe Informationen
wie Wetterdaten ergänzt werden.
Integrierte Daten im Servicegeschäft
Von solchen Anwendungen profitieren
nicht nur die Anlagenbetreiber. Maschinen-
und Anlagenbauer können die Kombination
aus Scada-Systemen und Clouddiensten
dazu nutzen, ihren Service für weltweit
verteilte Maschinen und Anlagen zu ver-
bessern. Bei einer Störung kann das Scada-
System z. B. einem Servicemitarbeiter über
Anwendungen wie den Simatic Notifier
eine aussagekräftige Fehlermeldung zu-
kommen lassen. Außerdem kann anhand
der tatsächlichen Betriebsdaten etwa der
Verschleiß einer Komponente ermittelt
werden. So ist es möglich, Serviceeinsätze
zu bündeln und den Zeitpunkt von Arbei-
ten in der Anlage zu optimieren. Das Ergeb-
nis sind geringere Ausfallzeiten und eine
höhere Verfügbarkeit der Maschine oder
Anlage. Auch Rückmeldungen aus dem
Produktionsalltag unterstützen Maschi-
nen- und Anlagenbauer dabei, ihre Ange-
bote zu verbessern und weiterzuentwi-
ckeln. So gibt es bereits erste Anwen-
dungen, bei denen der Anlagenbetreiber
nicht mehr die Maschine oder Anlage
komplett kauft, sondern für die Nutzung
zahlt – beispielsweise pro Pressvorgang
in der Automobilproduktion oder pro ab-
gefülltem Produkt in der Getränkeindus-
trie. Dadurch sinkt der Anfangsinvest für
eine Maschine oder Anlage und den
Laufzeitkosten stehen zusätzlich gerin-
gere Ausfallkosten durch einen optimier-
ten Service gegenüber.
Analysen und Optimierung brauchen performante Systeme
Voraussetzung für all diese Anwendungen
ist, dass die Daten vor Ort in der Anlage
zuverlässig und performant erfasst, gespei-
chert und vorverarbeitet werden – eine
Aufgabe, die moderne Scada-Systeme
29IT&Production 2/2019
SCADA | TITELTHEMA
Die Kopplung von Anlagendaten mit Informationen der ERP-/MES-Ebene oder einer Cloudlösung eröffnet neue Möglichkeiten für Planung, Betrieb und Wartung.
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Durchgängige digitale Lösungen vereinfachen auch Instandhaltung und Service – etwa, indem über einen QR-Code Komponenten- und Wartungsinformationen aus dem Scada-System auf einem mobilen Gerät abgerufen werden.
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leisten können. Dort lassen sich mit den
entsprechenden Werkzeugen auch kom-
plexe Abläufe automatisieren. So müssen
z.B. in der Wasserwirtschaft täglich speziell
definierte Berichte erstellt werden, um den
Anlagenbetrieb detailliert für die Behörden
zu dokumentieren. Innerhalb von Simatic
WinCC können Anwender mit einem ent-
sprechenden Add-On solche Berichte an-
hand einer Excel-Vorlage automatisch er-
zeugen lassen – ohne dass dazu eigene Lö-
sungen entwickelt oder Daten händisch
übertragen werden müssen. Die Scada-An-
wendung bietet zudem Werkzeuge, um
Störursachen detailliert zu analysieren und
Wartungsmaßnahmen zu planen und umzu-
setzen. Ein aktualisierter Wartungsplan listet
automatisch die notwendigen Materialien
auf und benachrichtigt die Servicetechniker.
Vor Ort können über ein mobiles Gerät
dann zusätzliche Informationen abgerufen,
Komponenten identifiziert oder Wartungs-
maßnahmen protokolliert werden. Der An-
lagenbetreiber hat dabei zu jeder Zeit die
volle Kontrolle über seine Daten – und kann
von Fall zu Fall entscheiden, ob er diese
Funktion lokal auf Scada-Ebene realisieren
oder durch eine Cloudlösung ergänzen
will. Wichtig ist in jedem Fall, dass die ein-
gesetzten Systeme flexibel und skalierbar
sind, um auch nachträgliche Anforderungen
zu integrieren, und dass sie Standard-
schnittstellen wie OPC UA unterstützen.
Außerdem muss neben der Software auch
entsprechende leistungsfähige PC-Hard-
ware für die Datenerfassung und -aufberei-
tung implementiert werden. In diesem Kon-
text haben sich virtuelle Systeme etabliert,
bei denen sich mehrere Anwendungen
einen Rechner teilen. Dadurch können sich
die enormen Datenmengen aus den ver-
schiedenen Quellen zuverlässig erfassen,
Anwendungen und Systeme pflegen – und
nicht zuletzt auch flexibel und kostengüns-
tig implementieren lassen. Wichtig für
einen Einsatz im industriellen Umfeld ist,
dass die Hardware nicht nur eine hohe Per-
formance bereitstellt, sondern auch robust
und langlebig ist. Spezielle Industrie-PC-
Systeme wie etwa der Simatic IPC 1047 er-
möglichen es, leistungsfähige Server-Tech-
nologien auch produktionsnah einzusetzen
und so auch im Hinblick auf die System-
performance die Lücke zwischen IT und
Produktion zu schließen.
Fenster zur digitalen Welt
Daneben ist es aber mindestens genauso
wichtig, auch die Menschen in und an der
Anlage auf dem Weg in die industrielle Zu-
kunft mitzunehmen und sicherzustellen,
dass die Mitarbeiter in der Leitstelle und an
der Anlage die erhobenen Informationen
für ihre Aufgaben nutzen können. Durch
Bedienkonzepte, die auf Standards aufset-
zen und dem Anwender schnell vertraut
sind, erleichtern moderne Scada- und HMI-
Systeme den Ein- oder Umstieg in neue
Prozesse. Modern strukturierte und gestal-
tete Interfaces sehen gut aus und unter-
stützen dennoch den sicheren und effizien-
ten Betrieb von Anlagen. Features wie der
Fernzugriff über mobile Bediengeräte spre-
chen dafür, dass die Möglichkeiten der Di-
gitalisierung auch auf der operativen Ebene
angenommen und genutzt werden. ■
Die Autorin Brigitte Händler
ist Marketing Managerin Scada
bei der Siemens AG.
www.siemens.de/scada
TITELTHEMA | SCADA
„Wir sehen eine Konvergenz der Technologien“
„Die Digitalisierung hat in meinen Augen zwei entscheidende Treiber: Einerseits
Innovationen im Bereich der IT, andererseits ein verändertes Verhalten und ge-
stiegene Erwartungen der Anwender. Beides hat Auswirkungen auf die Aufga-
ben, die ein modernes Scada-System leisten muss: Die Anwender erwarten
mehr Funktionen als das Steuern und Visualisieren am Rechner oder Terminal –
sie möchten Informationen intuitiv aufbereitet erhalten und komfortabel in un-
terschiedlichen Situationen nutzen. Und die engere Verzahnung von Informa-
tionen und Daten verlangt von Scada-Systemen mehr als nur das Erfassen, Spei-
chern und Aufrufen von Daten. Scada-Systeme werden zukünftig als Daten-
Backbone zwischen Automatisierungs- und IT-Welt fungieren und eine Schlüs-
selfunktion der Digitalisierung übernehmen. Eine weitere Folge der Digitalisie-
rung: Die Grenzen zwischen Automatisierung und IT werden zunehmend flie-
ßend. Welche Funktion ich in der Cloud, im Scada oder mit Edge Computing realisiere, wird von der jeweiligen
Anwendung definiert werden. Diese Konvergenz der Technologien wird in den kommenden Jahren ein sehr
interessantes Aufgabenfeld und Siemens entwickelt schon heute die entsprechenden, flexiblen Lösungen,
damit unsere Kunden die für sie optimale Anwendung umsetzen können.”
„Wir sehen eine Konvergenz der Technologien”
Bernhard Staufer, Business Development Simatic Scada, Siemens AG
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Auszug aus IT&Production, Fachzeitschrift für erfolgreiche Produktion, Ausgabe 2/2019.
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