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Ausgabe 48 März 2013 Für MitArbeiter, Pensionäre und Freunde unseres unternehMens SCHACHTBAU REPORT Neue Brücke zum Parkhaus (siehe auch Artikel S. 8)

SCHACHTBAU-REPORT Nr. 48

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Ausgabe 48März 2013

Für MitArbeiter, Pensionäre und Freundeunseres unternehMens

SchachtbauRepoRt

Neue Brücke zum Parkhaus (siehe auch Artikel S. 8)

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Vorwort

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Liebe Partner und Freunde des Unternehmens, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

mit dem vorliegenden heft erreichen sie wiederum vielfältige informationen zu unseren tätigkeiten. Aussagekräftige bilder ergänzen diese Projektberichte und vermitteln eine gute Vorstellung von den Arbeiten auf den baustellen und in den Werkhallen. Wir berichten über die tätigkeitsschwerpunkte der unternehmensgruppe im vergange-nen Geschäftsjahr und auch davon, wie wir mit den nicht immer einfachen randbedingungen zurechtgekommen sind. nach einer hoffentlich anregenden Lektüre werden sie auch eine Vorstellung erhalten haben, wie die sChAChtbAu Gruppe auf die Zukunft vorbereitet ist und worauf wir im Mittelfristzeitraum unseren Fokus richten werden.Wir möchten eine angenehme bot-schaft an den Anfang stellen: dem unternehmen ist es 2012 gelungen, die unfallhäufigkeit und die damit verbun-denen Ausfallstunden im Vergleich zum Vorjahr um etwa 30% zu senken. dies übertrifft unsere Zielstellungen und zeigt einen erfolgreichen trend in der nachhal-tigen umsetzung aller sicherheits- und brandschutztechnischen Anforderungen im täglichen Arbeitsprozess. dies heißt andererseits jedoch nicht, dass es nicht noch reserven gäbe, insbesondere im präventiven bereich. Wir werden die ziel-gerichtete Arbeit mit prozessbezogenen Gefährdungsbeurteilungen weiter intensi-vieren und daraus die nötigen schlüsse für ein sicherheitsrelevantes Verhalten eines jeden einzelnen ziehen. Mit einer solchen einstellung sollte es uns gelin-gen, in diesem Jahr die Verteidigung des Gütesiegels siCher Mit sYsteM nach ohsAs 18001:2007 erfolgreich bestehen zu können.demgegenüber sind wir mit der ent-wicklung des Krankenstandes ganz und gar nicht zufrieden. die damit ver-bundene und vom unternehmen zu zahlende Ausfallzeit ist im Ansteigen begriffen und veranlasst uns, eindring-lich an die eigenverantwortung eines jeden einzelnen im umgang mit seiner Gesundheit zu appellieren. Wir müssen zwingend den aktuellen trend durch-brechen und wieder zu einer höheren Verfügbarkeit des im unternehmen ange-legten Arbeitsvermögens zurückkommen.nunmehr ein paar Anmerkungen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. trotz eini-ger bemerkenswerter erfolge und ent-wicklungen in einzelnen teilbereichen des unternehmens sind wir mit dem Jahresverlauf insgesamt nicht zufrie-

den. Zu schwach war nach wie vor die nachfrage nach Komponenten und Produkten im Maschinensegment für den spezialtiefbau mit Folgen für die Werksauslastung. demgegenüber betreiben wir mit zunehmendem er- folg neben anderem auch die Auswei-tung von Fertigungsleistungen für die bergmaschinen- und Automo-bilzulieferindustrie, weswegen wir mit-telfristig realistische Möglichkeiten der Anknüpfung an das Vorkrisenniveau bei verbesserter Logistik und erhöhter Produktivität sehen.das zu beginn des Jahres 2012 novel-lierte eeG brachte für den umwelttechni-schen bereich die erwartete stagnation beim bau kleinerer biogasanlagen für den landwirtschaftlichen sektor durch neue restriktionen bei der eingesetzten Maismenge und der Verwendung der er-zeugten Wärme. dies kühlt den nationalen Markt deutlich ab und man darf gespannt sein, inwieweit durch den bau größerer Gas-einspeiseanlagen das damit verbun-dene nachfragedefizit kompensiert wer-den kann. die erwartungshaltung speziell zu Zeiten einer ständig in den Medien strapazierten energiewendediskussion ist hoch. natürlich können angrenzen-de ausländische Märkte einen Ausgleich bieten, denn die hier zu Lande entwickel-te Verfahrenstechnik wird zumindest in europa als führend angesehen und man verspricht sich beispielsweise in Polen oder auch Frankreich eine Menge von der übernahme des deutschen standards. die daraus resultierenden Chancen wollen wir nutzen, wie im übrigen auch in der Wasserwirtschaft. speziell im Klärwerksbau wird es darauf ankommen, die für unsere Möglichkeiten optimalen Projekte zu finden, um dem angestrebten moderaten umsatzwachstum in dieser sparte auch entsprechen zu können.dagegen verliefen die Geschäftsent- wicklungen in den tätigkeitsschwer-punkten des bergbaus, stahlbaus und baus sehr erfreulich und sorgten für konsolidierendes Potenzial in der unter-nehmensgruppe. der bergbau hatte sein umsatz- und renditestärkstes Jahr nach der Wende, erarbeitete sich einen vom umfang her noch nie erreichten Auftragsbestand und führte sich mit einem Großauftrag im rahmen unserer beteiligungsgesellschaft sChAChtbAu Kasachstan auf dem dortigen Markt erfolg verspre-chend ein. hierbei geht es um den Aufschluss eines Chromerzfeldes für den kasachischen bergbaukonzern KAZChroMe, dessen damit verbun-dene streckenvortriebsarbeiten unsere bergleute bis mindestens 2016 beschäf-

tigen werden. ein blick voraus gibt die Gewissheit, dass der vor uns liegen-de Mittelfristzeitraum als ein Abschnitt erweiterter bergbauaktivitäten in die unternehmenschronik eingehen wird.Auch der stahlbau schlug sich in sei-nem ersten Geschäftsjahr nach der umfangreichen reorganisation der bauaktivitäten sehr wacker und steuer-te zum Jahresabschluss eine „schwarze Zahl“ bei. ein ebenfalls sehr komfortabler Auftragsvorlauf lässt uns auch hier opti-mistisch in die Zukunft blicken.schließlich wies die seit Anfang 2012 tätige sbn bau eindrucksvoll die gestie-gene Leistungsfähigkeit in teilweise auch neuen bausegmenten nach und konnte im rahmen ihres Jahresabschlusses eine nahezu „makellose bilanz“ ziehen.so gesehen sind die bedingungen für das laufende Geschäftsjahr nicht schlecht, wenngleich jetzt schon ab-sehbar ist, dass es uns wiederum eine Menge abverlangen wird. bei dem nach wie vor großen umsatzhebel wird sich ein schwerpunkt unserer Führungstätigkeit natürlich auf die Geschäftsentwicklung im Maschinenbau konzentrieren, um hier einen ganzjährig hohen Auslastungsgrad hinzubekommen. das ist, wie man so schön sagt, „die halbe Miete“ – aber eben auch nur die halbe! in gleicher Weise wird es darauf ankommen, die neu organisierte stahlbaufertigung ins Laufen zu bringen, die hohen Anforderungen an die Abwicklung anspruchsvoller bergbauprojekte des in- und Auslandes zu erfüllen, unseren zuverlässigen Platz im rahmen der (regenerativen) energiewende zu finden, an den längst überfälligen ertüchtigungsmaßnahmen unserer Verkehrsinfrastruktur teilzuhaben und, und, und… .Werblich drückte das in der Vergangenheit recht eindrucksvoll ein bekannter Konzern der Petrolchemiebranche mit den Worten aus: „es gibt viel zu tun, packen wir´s an!“dem können wir uns nur anschließen.

Ihre Geschäftsführung

InhaltVorwort 2betriebsgeschehen 3/30tradition 4Messe-(erfahren) 6bau 7Maschinenbau 12umwelttechnik 15stahlbau 17bergbau 21Zertifizierung 28Personalnachrichten 29immobilien 31damals 32Persönliches 33schachtbau-tag 35Kundentag 36

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Betriebsgeschehen

Am 27.11.2012 war es wieder soweit. nach zweijähriger Amtszeit hieß es: „die

Wahl einer neuen JAV“.der Wahlvorstand hat nach erfolgter beantra-gung das vereinfachte Wahlverfahren beschlos-sen. nach eigenart des beschäftigungsver- hältnisses der Auszu-bildenden wurde die Wahl als briefwahl für alle Wahlberechtigten durch-geführt.nach dem rechtzei-tigen Versenden aller briefwahlunterlagen an die Wahlberechtigten war man auf das ergebnis beson-

ders gespannt. Mit einer Wahlbeteiligung von 58 % (37,6 % in 2010) kann die vo-

rausgegangene Arbeit nicht so schlecht gewesen sein.der betriebsrat sagt dAnKe für die ge-tane Arbeit der vergangenen zwei Jahre.Am 06.12.2012 konstituierte sich das Gremium mit folgendem ergebnis:

Luisa Pfeifer Vorsitzendethomas eilrich stellv. VorsitzenderFlorian Lauerwald MitgliedFlorian böttcher Mitgliedstefan schlote Mitgliedtobias Kindervater ersatzmitgliedChristian Alf ersatzmitglied

Für die anstehende Legislaturperiode wünscht der betriebsrat VieL GLüCK.

Andreas Vaupel

Wie im privaten Leben gilt es auch für ein unternehmen am ende des Jahres einerseits, rückblickend auf das alte Jahr zu schauen und bilanz zu ziehen aber auch ande-rerseits die erreichten ergebnisse als Ausgangslage nutzen um für das kommende Jahr neue Ziele zu vereinbaren. Aus der sicht der Arbeitssicherheit setzte sich auch im Jahr 2012 der nun schon drei Jahre andauernde positive trend in bezug auf die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle und die Anzahl der Ausfallstunden fort. Auch die mit dem unfallgeschehen 2012 erreichten Kennzahlen melde-pflichtigen Arbeitsunfällen pro eine Millionen Arbeitsstunden (s. Grafik) und meldepflichtigen Arbeitsunfällen pro 1.000 Mitarbeiter sind ansprechende ergebnisse erreicht worden. Wir wollen hoffen und alles daran setzen, dass sich der positive trend auch im Jahr 2013 fortsetzen wird.ein schwerpunkt des Jahres 2013 wird aus der sicht der Arbeitssicherheit die rezertifizierung des Arbeitsschutz-managementsystems „sicher mit system“ für die sChAChtbAu nordhAusen Gmbh sein. ein wesentlicher bestandteil wird dabei die überarbeitung der Ge-fährdungsbeurteilungen nach dem Grundsatz der GdA (Gemeinsame deutsche Arbeitsschutzstrategie) vor allem in den Meisterbereichen und auf den baustellen sein. das Arbeitsschutz-managementsystem der sChAChtbAu nordhAusen Gmbh wird von der

bG rCi (berufsgenossenschaft roh-stoffe und chemische industrie), unserer unfallversicherung, auditiert. die bG rCi, als gewerbliche berufs-genossenschaft, hat den gesetzlichen Auftrag, Arbeitsunfälle sowie berufs-krankheiten und arbeitsbedingte Ge-sundheitsgefahren zu verhüten. sie un-terstützt die betriebe umfassend in allen Fragen des Arbeitsschutzes, schult die Versicherten, erforscht unfallursachen und prüft technische Arbeitsmittel.nach einem Arbeitsunfall oder einer berufskrankheit werden die Versicherten durch die berufsgenossenschaft umfas-send und kompetent begleitet bei der medizinischen behandlung sowie bei der Wiedereingliederung in den beruf und in das soziale umfeld. Außerdem leistet sie finanzielle entschädigungen.die berufsgenossenschaften sind teil des sozialen netzes. die beiträge zahlen die unternehmen allein. dafür übernehmen die bG’en im schadensfall die haftpflicht der unternehmer bei Personenschäden im rahmen von Arbeitsunfällen, Wegeunfällen oder berufskrankheiten.

Alle Arbeitsunfälle werden in un-serem unternehmen zur Anzeige gebracht. hierzu ist das Formular uhb VA 2.1013 unfall-erstanzeige auszufüllen. ein Arbeitsunfall, der zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Kalendertagen führt, muss der zuständigen berufs-genossenschaft oder unfallkasse gemeldet werden, und zwar so-wohl vom Arbeitgeber als auch vom behandelnden Arzt.

der Arbeitgeber erstattet die unfall-anzeige. in unserem unternehmen ist das die Aufgabe des bereiches su.

nach einem Arbeits- oder Wegeunfall ist immer der durchgangsarzt (d-Arzt) aufzusuchen und die zuständige berufs-genossenschaft dem Arzt mitzuteilen!

in diesem Fall ist die freie Arztwahl ein-geschränkt. es ist keine Chipkarte von der Krankenkasse erforderlich, weil der Kostenträger die unfallkasse die bG rCi ist.durchgangsärzte sind besonders quali- fiziert für die behandlung von unfall-verletzten.bei leichten Verletzungen werden unfallverletzte vom durchgangsarzt zur weiteren behandlung an den hausarzt überwiesen. unfallverletzte mit al-leinigen Augen-, hals-, nasen- oder ohrenverletzungen können sich auch di-rekt bei einem entsprechenden Facharzt vorstellen oder werden dorthin überwie-sen.

Günther Blanke

Neue Jugend – und Ausbildungsvertretung

Das Unfallgeschehen 2012 und Schwerpunkte des Jahres 2013 in der SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH und SCHACHTBAU NORDHAUSEN Bau GmbH

v. l. Florian Lauerwald, Thomas Eilrich, Luisa Pfeifer, Florian Bött-cher, Stefan Schlote

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FRIEDRICH HERMANN POETSCH erfand das Gefrierverfahren für die her-stellung von schächten in wasserfüh-rendem Gebirge zur erschließung von bis dahin nur äußerst schwer oder gar nicht erreichbaren bodenschätzen, wo-mit er seinen ruf in allen bergbau be-treibenden Ländern begründete. seine erfindung war die Grundlage der 1898 gegründeten Vorgängerfirma der heu-tigen sChAChtbAu nordhAusen Gmbh.

Seine Herkunft und AusbildungFriedriCh herMAnn PoetsCh kam am 12. dezember 1842 in biendorf/An-halt als vierter sohn eines herzoglichen revierförsters auf die Welt. er konnte von 1860 bis 1863 die bergschule in Clausthal besuchen und erhielt eine stellung als unterbeamter im herzogli-chen salzbergwerk Leopoldshall. 1867 bestand er das erste staatsexamen mit gleichzeitiger Anerkennung als berg-eleve der berGAKAdeMie FreiberG, wohin ihn der herzog von Anhalt auf staatskosten entsandte. PoetsCh schrieb sich am 16. oktober 1867 als student an der seinerzeit bedeutends-ten montanwissenschaftlichen hoch-schule der Welt ein. er belegte die Fä-cher Markscheidekunst, Chemie und Zi-vilbaukunst mit Auszeichnung. er erhielt ab 1871 die Leitung der Verwaltung der silberhütte bei harzgerode übertragen und war ab 1873 auch als konzessio-nierter Markscheider tätig. im Mai 1875 legte er das zweite staatsexamen als bergassessor im berg- und hüttenfach ab und war fortan für das oberbergamt halle tätig.

Die zündende Ideebei seinen Arbeiten stellte PoetsCh wiederholt fest, dass schächte aufge-geben werden mussten, weil wasserrei-che erdschichten nicht beherrscht wer-den konnten. er hatte die eingebung, das labile Gebirge zeitweise künstlich einzufrieren, um somit im schutze eines standfesten eispanzers den schacht bis zum nächsten wasserfreien hori-zont vertiefen und vor dem Wiederauf-tauen dicht ausbauen zu können. er formulierte eine Patentanmeldung, die er am 27. Februar 1883 einreichte. die erste Anwendung ab Juli 1883 in An-halt bestätigte die Machbarkeit; weite-re folgten. das neue Verfahren ist von manchen auch maßgebenden Lands-

leuten anfangs mehr als ein Kuriosum als eine wirklich praktische idee ange-sehen worden. doch Fachzeitschriften in ganz europa und in den usA berich-teten schon über das neue deutsche Verfahren. Am 9. dezember 1883 stellte PoetsCh seine ergebnisse dem säch-sisch-Anhaltischen Verband deutscher ingenieure (Vdi) vor; drei tage später wurde sein hauptpatent erteilt; 16 wei-tere Patente folgten. 1884 gründete er seine erste schachtbaufirma mit sitz in Magdeburg. er musste sich gegen das schachtbohrverfahren durchset-zen, das der bedeutende sächsische bohrmeister KArL GottheLF Kind

(1801-1873) erfunden hatte. seinen ersten größeren Auftrag, einen Kohle-schacht zu vertiefen, erhielt er 1884 von dem schon berühmten Werner Von sieMens, dem begründer der elektro-motorischen Antriebstechnik. sieMens war vom erfolg hellauf begeistert. er erwog mit hilfe des Gefrierverfahrens in berlin eine u-bahn zu bauen. 1885 erhielt PoetsCh seinen ersten Auftrag aus dem Ausland, aus belgien. 1886 gründete er die PoetsCh tieFbAu-ten AG berLin. 1888 gelang ihm der erste Großschacht in Lübtheen in norddeutschland. im gleichen Jahr gelang auch durch die PoetsCh-sooY-sMith-FreeZinG CoMP. neW JerseY der erste Gefrier-schacht in den usA, im staate Michi-gan. Poetsch wandte sich nun auch zum teil ganz anderen themen zu. er wollte einen elektromagnetischen druckapparat schaffen, um von europa aus in übersee die neuesten hiesigen Zeitungen tagaktuell nachdrucken zu können. doch der rückschlag kam sehr schnell. die Aktiengesellschaft ging 1891 in Konkurs. bis 1899 erhielt er in deutschland keinen Auftrag. Ab 1890 gelangen jedoch den Franzosen mit der von PoetsCh gestellten technik zehn Gefrierschächte zur vollsten Zu-friedenheit. doch PoetsCh ging 1894 erneut in Konkurs. 1898 war die schutz-frist seines hauptpatentes abgelaufen.

FRIEDRICH HERMANN POETSCHDer weltweit bedeutende Erfinder starb vor 110 Jahren in Dresden

Eine Erinnerung anlässlich der Wiederkehr seines 170. Geburtstages am 12. Dezember 2012

F. H. Poetsch (*1842, † 1902)

Tradition

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Tradition

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Louis GebhArdt, sein ehemaliger Mitarbeiter, gründete in nordhausen die Firma GebhArdt & KoeniG (das heutige unternehmen sChAChtbAu nordhAusen) und brachte bis 1911 selbst insgesamt 52 Gefrierschächte in deutschland, england, holland, Ga-lizien und Polen erfolgreich nieder. sein unternehmen agierte ohne ernsthafte Konkurrenz und bescherte ihm ein Milli-onenvermögen.

Die POETSCH-Familie in DresdenAb 1896 wohnte PoetsCh als Vertreter seiner Patente in dresden, hähnelstra-ße 12, dann Fürstenstraße 9 (heute Fet-scherstraße). er musste mit ansehen, wie die Konkurrenz die Früchte seiner Arbeit erntete. er bemühte sich für seine

Frau und seinen sohn noch um finan-zielle sicherheiten. er starb am 9. Juni 1902 im Alter von knapp 60 Jahren und wurde unbeachtet von der Fachwelt auf dem dresdener Johannisfriedhof beige-setzt. seine Frau JennY Von ebertZ war 14 Jahre jünger als er und wohnte zuletzt in der Wallotstraße 27. ihr sohn hatte ihr in dem „sanatorium dr. Möller“ in der Alpenstraße 1 in dresden-ober-loschwitz einen guten Lebensabend ge-sichert. sie starb am 9. Februar 1933, kurz vor ihrem 76. Geburtstag. ihren ad-ligen Geburtsnamen hatte sie abgelegt.

ihr sohn dr. jur. WALter PoetsCh, ein nicht unbedeutender hobby-entomo-loge, ließ für seine eltern ein Grabmal errichten, das erhalten geblieben ist. der gesamte persönliche PoetsCh-nachlass ist leider verschollen.

Die späte Würdigung FriedriCh herMAnn PoetsCh hat keinen orden und keinen Preis erhal-ten. die nutznießer seiner erfindung er-wähnten ihn nur gelegentlich oder gar nicht mehr. er geriet in Vergessenheit. das änderte sich erst, als seine erfin-dung ein weltweites standardverfahren geworden war. bis 1914 stieg die Zahl der Gefrierschächte allein in europa auf 155. bis 1957 kamen noch mindestens 150 hinzu. in der sowjetunion teuften

deutsche Firmen ab 1928 die ersten Gefrierschächte. die russen übernah-men die technik und brachten es bis 1949 schon auf 31 weitere. beim bau der Moskauer Metro konnten mit der Gefriermethode bisher 26 rolltreppen-schrägschächte bis 9,5 m durchmes-ser und 65 m tiefe hergestellt werden. 1958 gelang den Kanadiern mit 915 m der tiefste Gefrierschacht der Welt. neuerdings kam die Gefriermethode auch beim bau unterirdischer Verbin-dungswege im regierungsviertel in berlin sowie zur zeitweiligen sicherung

des schiefen turmes in Pisa zur Anwen-dung. PoetsCh hatte eine erfindung gemacht, die in ihrer bedeutung für den bergbau und den spezialtiefbau wohl einmalig ist.die erforschung des Lebens und der Verdienste von PoetsCh begann 1942 durch den bergrat dietriCh hoFF-MAnn aus Celle, der auch das sterbe-datum herausfand, aber nichts von der existenz des sohnes in dresden wuss-te. 1958 folgten würdigende beiträge von dr.-ing. Werner ArnoLd (ehe-maliger technischer direktor des sbn) aus nordhausen und eriCh burisCh aus dorsten. 1962 erschien das buch „Acht Jahrzehnte Gefrierverfahren nach Poetsch“ von bergrat hoFFMAnn. die bislang größte PoetsCh-ehrung war das international besetzte PoetsCh-Kolloquium der berGAKAdeMie Frei-berG und des Veb sChAChtbAu nordhAusen im Jahre 1983 anläss-lich der 100. Wiederkehr der erfindung des Gefrierverfahrens. der initiator, Prof. dr.-ing. Werner ArnoLd gab zu die-sem Anlass auch eine versilberte Por-traitmedaille heraus. Vor wenigen Jah-ren konnten hAns WeideL (ehemaliger sbn-Mitarbeiter) aus Aschersleben und der Verfasser dieses beitrages (u. Mal-lis) letzte Großlücken des Lebensweges der Familie PoetsCh schließen und zu einer PoetsCh-biografie zusammen-fassen. Am 12. dezember 2012 erfolgte durch den Grabmal-Paten sChACht-bAu nordhAusen Gmbh die bis-lang jüngste ehrung (siehe Foto). über die Poetsch-ehrung am 12. dezember berichtete auch die auflagenstarke sächsische Zeitung recht ausführlich und schrieb unter anderem: "das per-fekte beispiel für eine von herzen kom-mende Patenschaft lieferte die Firma sChAChtbAu nordhAusen Gmbh. sie hat im Vorjahr das Grab des berg-bau-Fachmannes und erfinders F. h. Poetsch in Pflege genommen".Mit dem allgemeinen niedergang des europäischen bergbaus schon vor dem ende des vorigen Jahrhunderts sind die einsatzfälle des PoetsCh’schen Ge-frierverfahrens stark zurückgegangen. es erfolgte aber eine stärkere Verlage-rung in den bereich des spezialtiefbau-es, wie neuerdings in Chile und Peru. heute beherrschen mindestens noch vier deutsche Firmen diese technik.

Ullrich Mallis/Ralph Haase

Kranzniederlegung am Grabmal von F. H. POETSCH im Dresdner Johannisfriedhof durch die Mitarbeiter Konrad Lehnigk und Ralph Haase anlässlich des 170. Geburtstages am 12.12.2012

Die nächste Ausgabe des REPORT erscheint im September 2013

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Messe-(erfahren)

…kann man einige Kollegen des be-reiches umwelttechnik schon nennen, wenn man bedenkt, dass dieser Ge-schäftsbereich alleine in den letzten 2,5 Monaten sChAChtbAu auf 3 Messen als Aussteller vertreten hat.

Vom 13. bis 16.11.2012 präsentierten wir uns auf der bioenerGY deCen-trAL in hannover. diese international ausgerichtete Ausstellung für dezentra-le energieversorgung bietet Fachleuten und investoren eine umfassende über-sicht über Produkte und dienstleistun-gen dieses dynamisch wachsenden Marktes und bringt erzeuger und nutzer erfolgreich zusammen.

eine weitere Messe schloss sich gleich danach vom 20. bis 23.11.2012 in Po-sen (Polen) an.die PoLeKo, eine internationale Fach-messe für Ökologie, ist die größte um-weltschutzmesse in Zentral- und ost-europa und Plattform für Aussteller und besucher der bereiche umweltschutz und Kommunaltechnik. themen sind z.b. Wasser und Abwasser, recycling, energie- und erneuerbare energien, Luft Lärm etc.

Als Jahresauftakt für die energiebran-che galt die Messe enerteC, die vom 29. bis 31.01.2013 in Leipzig statt-fand. Parallel dazu fand dort auch die 22. Jahrestagung und Fachmesse des Fachverbandes biogas e.V. statt. intelligente Lösungen zur integration dezentraler energiesysteme war ein übergreifendes schwerpunktthema für Gewerbe, Kommunen und Privatkun-den sowie betriebsdienstleistungen für den kommunalen bereich.

Für alle Messen erfolgte eine zeitnahe bearbeitung der Gesprächsnotizen zur weiteren Kontaktaufnahme, zur Zusen-dung von informationsmaterial sowie für die erstellung von Angeboten.darüber hinaus haben sich schon einige mögliche Auftraggeber/investoren vor ort bei schachtbau über unsere Fach-kompetenz und unser Leistungsvermö-gen informiert.Von sbn errichtete Anlagen, wie z.b. die bGA in uthleben wurde angeschaut. ein rundgang durch das unternehmen schloss sich an.

Auf der AGrA in Leipzig im April 2013 ist schachtbau wieder vertreten und hofft auf eine ähnlich gute resonanz.

Hans-Leopold Holzapfel

v. l. Hans-Leopold Holzapfel, Henk Schoonvelde, Thomas Biermann und Christian Rauch (alle SBN)

v. l. eine polnische Messeverantwortliche, Bozena Rainczuk, Hans-Leopold Holzapfel, Christian Rauch (beide SBN) und Patryk Rainzcuk am Messestand

v. l. Sven Pyszora, Henk Schoonvelde, Thomas Biermann und Hans-Leopold Holzapfel (alle SBN)

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Die Zusammenführung der baukom-petenz unter dem dach der sChACht-bAu nordhAusen bau Gmbh mit beginn des Jahres 2012 war richtig. das unternehmen hat sich 2012 erfolg-reich am Markt etabliert. die Aufgaben der bisherigen sChAChtbAu nord-hAusen Großprojekte Gmbh wurden unter neuem namen fortgeführt. Gleich-falls wurden bestehende bauaufträge der ehemaligen Geschäftsbereiche in-genieurbau und rekonstruktion mit gu-ten ergebnissen abgeschlossen. neue bauaufträge konnten akquiriert werden. diese sorgten neben einem positiven Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr auch für einen soliden Auftragsbestand 2013.

Mit der Konzentration auf den neubau und die instandsetzung von beton-bauwerken, auf ausgewählte Wasser-bauvorhaben, auf die ertüchtigung von bestandsbauwerken der infrastruktur in den bereichen Verkehr, umwelt und energie hat sich das unternehmen dem Wandel des nationalen baumarktes zeit-nah angepasst.

die summe der entscheidungen und Veränderungen hat schließlich dazu ge-führt, dass die organisations- und Kos-tenstruktur der sChAChtbAu nord-hAusen bau Gmbh mit denen der Mit-bewerber vergleichbar ist. im Vergleich mit diesen entspricht die sChACht-bAu nordhAusen bau Gmbh einem mittelständischen bauunternehmen.

im Verbund mit einer leistungsstar-ken Muttergesellschaft und als teil des bAuer-Konzerns verfügt die sChAChtbAu nordhAusen bau Gmbh heute sogar über weitreichende Möglichkeiten, stahlbau- und spezial-tiefbauleistungen durch diese verbun-denen unternehmen unseren Kunden anbieten zu können.dies versetzt das unternehmen in die Lage, kurzfristig auf Marktbedürf-nisse zu reagieren. Auf die erwartete steigende nachfrage an instandset-zungs- und sanierungsleistungen ist die sChAChtbAu nordhAusen bau Gmbh damit ebenso vorbereitet wie auf das dem Wandel unterliegende neu-baugeschäft.

das Jahr 2012 zeigt aber auch, dass der Wechsel von der Produktabhängig-keit (stahl-, stahlverbund- bzw. stahl-

betonbrücken) zur verfahrensbedingten orientierung bei der Projektauswahl und baudurchführung vollzogen wur-de. darüber hinaus hat die Abkehr von Großprojekten mit Auftragswerten grö-ßer 30 % der Jahresleistung dazu ge-führt, dass die risiken überschaubar und kalkulierbar blieben. in Verbindung mit der erhöhung der eigenkapazitäten und Vergrößerung der Fertigungstiefe war es zunehmend möglich, die bau-stellenergebnisse direkt und positiv zu beeinflussen. dazu zählen bauvorha-ben wie z. b. die brücken in rübeland, biederitz und bergzow, der umbau des Wehrpfeilers der talsperre bad Lau-terberg, der bau der hochwasserent-lastung bielatal, aber auch besonders jene, über die in diesem report noch extra berichtet wird.

das Geschäftsjahr 2013 der sChACht-bAu nordhAusen bau Gmbh wird geprägt sein von den positiven erkennt-nissen und erfahrungen des Vorjahres.

dabei dominieren das „neugeschäft“ zunächst folgende bauaufträge:

- Fassadensanierung der Klinikums solingen- Fortsetzung der witterungsbedingt unterbrochenen sanierungsarbeiten in scharzfeld (rheinkalkwerke) und Munster (standortschießanlage)- bau und Fertigstellung der hafen- bahnbrücke in Magdeburg- errichtung der schleuse im überleiter 1, spreetal- bau und Fertigstellung der hochwas- serentlastung bielatal für den spülsee im raum Altenberg/sa.- erneuerung und ertüchtigung der brückenbauwerke 4 und 5 in Zittau- neubau der straßenüberführung in seelze

Zusätzlich zu diesem soliden Auftrags-bestand wird es kurzfristig möglich sein, weitere interessante bauprojekte zu akquirieren.Aktuell stehen u. a. folgende komplexe instandsetzungsmaßnahmen bzw. neu-bauvorhaben im Fokus der Angebots-bearbeitung:

- Abriss und neubau der brücke über den Flutkanal der hWe odertalsperre bad Lauterberg, bauherr: hWW hildesheim

- neubau von 2 eü und 2 straßen-üF, beseitigung von 3 bahnübergängen in holste/hohenhorst, bauherr: db AG- tunnelsanierung hahnenfurth- hanielsfeld - ersatzneubau brücke Graf-von-der- schulenburg-str. in Kyritz, bauherr: stadt Kyritz- Modernisierung und sanierung Freizeit- und badeparadies in Gerolz hofen, bauherr: stadt Gerolzhofen

dabei kann das unternehmen auf mo-tivierte Mitarbeiter setzen. darüber hi-naus ist es dem unternehmen nicht nur gelungen, den Mitarbeiterstamm zu halten, sondern es konnten fachlich versierte neue Mitarbeiter zusätzlich ge-wonnen werden. daneben wird der Wei-terbildung der Mitarbeiter im Winterzeit-raum eine große beachtung geschenkt. eine Vielzahl der Mitarbeiter nutzten aktuell die Weiterbildungsmaßnahmen.

Zusätzlich organisiert die sChACht-bAu nordhAusen bau Gmbh in-terne bereichsschulungen, um neben Fachvorträgen diese zum Ausbau der identifikation mit dem unternehmen zu nutzen. dadurch wird die bereits sehr weit vorangeschrittene „räumliche und gedankliche“ einheit gefestigt und die „innere baustruktur“ ausgebaut.

in Zusammenarbeit mit den strategi-schen Partnern wird es der sChACht-bAu nordhAusen bau Gmbh gelin-gen, die geplanten Leistungs- und er-gebnisziele 2013 zu erreichen.

Als baupartner steht das unternehmen allen Geschäftsbereichen der Mutter-gesellschaft beratend und ausführend gern zur Verfügung.

die Geschäftsleitung der sChACht-bAu nordhAusen bau Gmbh dankt allen Mitarbeitern für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2012 und wünscht allen ein ebenso erfolgreich verlaufendes Jahr 2013.

Andreas Schmidt Bernd Hagenfeld

Rückschau auf ein Jahr SCHACHTBAU NORDHAUSEN Bau GmbHund Ausblick auf 2013

Bau

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Im März 2012 wurde die ArGe Park-deck Kaufland heidelberg ins Leben gerufen, bestehend aus der sChACht-bAu nordhAusen bau Gmbh, sPe-sA Gmbh und hochbau hammerbrücke Gmbh (hbh). Grund hierfür war die Auf-tragserteilung durch die Kaufland bau-/Ladenbau Gmbh & Co. KG für die in-standsetzung des Parkdecks Kaufland heidelberg in heidelberg-rohrbach. in einer bauzeit von nur 6 Monaten musste der Auftrag umgesetzt werden mit fol-genden schwerpunkten:- neubau einer Zufahrtsbrücke mit erd- rampe zum oberen Parkdeck, als neue Zufahrt und Abfahrt mit Anbindung an die b 3 zur entlastung des Verkehrs- teilabbruch im Parkhaus zum einbau einer neuen Abfahrtsrampe- Grundhafte instandsetzung des ober- geschosses des Parkhauses mit neuer Gussasphaltabdichtung, schutzplan- ken, beleuchtung, Markierung- einbau von ca. 600 lfd. m neuer dehn- fugen auf obergeschoss und 1.oG- betoninstandsetzung an stützen, rie- geln und deckenplatten mit kompletter neuer Farbgebung in allen 3 ebenen- neubau von 2 Werbeanlagen aus stahl mit den zugehörigen erd- und beton- bauarbeiten für Gründung und Aus- steifungen am Parkhaus sowie neubau von Werbefahnen und schilderbrücke- Grundhafter Ausbau des Zufahrtsbe- reiches Vorplatz haber- komplette neue elektro- und beleuch- tungsinstallation, neue Parkdeckent- wässerung, Parkdeckbewirtschaftung ergänzt wurde der Leistungsumfang während der bauzeit durch:- installation eines modernen Parkleit- systems und schrankenanlagen an den ein- und Ausfahrten- beschilderung und Wegweisung des Kaufcenters im öffentlichen Verkehrs- raum- Zusätzliche ertüchtigungen an unter- zügen und deckenelementen

die Arbeiten mussten unter besonderen randbedingungen durchgeführt werden:- voller Kundenbetrieb, die Arbeiten sind in 4 bauabschnitten auszuführen - Öffnungszeiten des Centers von Mon- tag-samstag von 7.00uhr bis 22.00uhr- Zufahrt und Abfahrt innerhalb des Parkhauses über eine einzige rampe- keine störung der Kunden durch Lärm- und staub- keine einsatz von schwerer technik; nur leichte technik einsetzbardie sChAChtbAu nordhAusen bau Gmbh hatte nur die neue Zufahrtsrampe als betonbau der biege sPesA/ hoch-bau hammerbrücke zugearbeitet. diese beiden Partner sind schon länger bei reorganisationen für Kaufland tätig. es wurde eine echte ArGe geschlossen, das notwendige Personal für bauleitung und Ausführung sollte von den Partnern gestellt werden. es wurde beschlossen, dass die sbn bau Gmbh die bauleitung vor ort stellt und hochbau hammerbrü-cke die technische Geschäftsführung und den oberpolier. nun kam die erste hürde: die Findung eines Arbeitsregimes und besetzung mit Personal. Zur termin-sicherung kam nur eine tägliche 24-stun-den besetzung der baustelle in Frage. Jetzt schlug die stunde der behörden: 3 Firmen aus 3 bundesländern und die baustelle liegt im 4. bundesland. durch das öffentliche interesse der stadt hei-delberg an der baustelle waren die be-hörden vor ort sehr zugänglich, nur die thüringer behörden taten sich schwer. unter Auflagen und ständiger Kontrolle

konnte unser Arbeitsregime umgesetzt werden. es wurden 4 Kolonnen aufge-stellt. Von April 2012 bis oktober 2012 war die baustelle 24 stunden besetzt. die sbn bau Gmbh mit Verstärkung vom Geschäftsbereich s stellte das größte Kontingent.hier gilt der besondere dank den Mitar-beitern um die Poliere Andreas Kressel und Frank Greyer für ihren einsatz unter diesen besonderen und nicht alltäglichen bedingungen. trotz nicht unerheblicher zusätzlicher Arbeiten wurde am inbetrieb-nahme-termin 23.09.2012 von seiten Kaufland festgehalten. der termin konnte gehalten werden. die neue Zufahrt und Abfahrt von der b 3, die neue Abfahrts-rampe im Parkhaus sowie das Parkleit-system gingen pünktlich in betrieb.bis november 2012 wurde noch der Vorplatz haber ausgebaut und die Leis-tungen im Parkhaus abgeschlossen. Am 19.12.2012 fand die Abnahme mit der Geschäftsleitung von Kaufland bau-/La-denbau Gmbh & Co. KG statt; außer wit-terungsbedingten restarbeiten und wei-teren zusätzlichen Arbeiten wurde in das Abnahmeprotokoll nichts aufgenommen. solche Abwicklungen komplexer Aufträ-ge aus Abbruch, neubau und instandset-zung zeigen die Leistungsfähigkeit unse-res unternehmens. Kaufland stellt einen potentiellen Auftraggeber bei passenden Projekten für sbn bau Gmbh dar.

Bernd Steudel

Instandsetzung Parkdeck Kaufland Heidelberg

Betonage Pfeiler der neuen Brücke

Blick auf Parkhaus mit Vorplatz und Werbeanlage

Bau

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Bau

In der ortslage Mittelherwigsdorf bei Zittau befindet sich die eisenbahnüber-führung der zweigleisigen, nicht elektri-fizierten bahnstrecke Zittau – Löbau. das bauwerk überführt im bogen das Mandautal, die Mandau und die bahn-hofstraße. das bauwerk liegt teilwei-se im überschwemmungsbereich der Mandau.das ursprünglich im Jahre 1884 erbau-te Viadukt wurde 1974 durch ein neues bauwerk ersetzt. im Zuge des ersatz-neubaus wurden drei neue stahlbeton-Pfeiler errichtet. die Widerlager der ehemaligen Gewölbebrücke wurden erhalten und über eine Vernadelung mit beton verstärkt. Gleichzeitig wurden Auflagerbänke aus stahlbeton neu her-gestellt. die Flügel aus Granitstein wur-den ebenfalls erhalten.im Laufe der Jahre sind diverse schä-den aus Alkali-Kieselsäure-reaktionen in den unterbauten sowie risse mit Ausblühungen und Aussinterungen an den Pfeilern und Widerlagern festge-stellt worden. Aufgrund des baulichen Zustandes der Pfeiler und der Auflager-bänke der Widerlager machte sich eine umfassende sanierung erforderlich. Am 24.11.2011 erhielt die sChACh-bAu nordhAusen bau Gmbh von der deutschen bahn AG den Auftrag

zur teilweisen erneu-erung des Viaduktes. die Leistung beinhal-tete die risssanie-rung an den Widerla-gern mit erneuerung der Auflagerbänke, die vollständige er-neuerung der Pfeiler und des Korrosions-schutzes der über-bauten.die Mandau ist im bereich der eisen-bahnüberführung als besonders geschütz-tes biotop ausgewie-sen. die Auflagen aus dem schutz von natur und Landschaft und die befahr-barkeit der bahnhofstraße hatten direk-ten einfluss auf den technologischen Ablauf des Vorhabens.

das bauvorhaben wurde in drei bauab-schnitten ausgeführt:im ersten bauabschnitt wurden beide Gleise befahren. nach sicherung und umverlegung der im baufeld befindli-chen Kabel und Leitungen wurden die baugruben für die neuen Pfeiler neben dem alten Pfeiler ausgehoben. die bau-gruben wurden teilweise mit spund-

wänden gesichert und mit unterwas-serbeton stabilisiert. Auf dem unterwas-serbeton wurde eine Verschubbahn aus beton hergestellt. der neue komplette Pfeiler, innen begeh-bar mit Zwischen-podest wurde mit dem Fundament auf der Verschubbahn errichtet.in dieser Phase wur-den die neuen Geh-stegplatten-Fertigtei-le für die überbauten

im beton-Fertigteilwerk geplant und hergestellt.Für den zweiten bauabschnitt wurden die beiden streckengleise im Zeitraum vom 30.05. bis 22.08.2012 gesperrt. in dieser Zeit erfolgte die umverlegung der bahneigenen Kabel aus dem inte-grierten Kabelkanal der Gehsteigplat-ten auf dem Viadukt, der rückbau des Gleisoberbaus und der Abbruch der Gehstegplatten. danach konnten die acht überbauten demontiert, seitlich verrollt, im Gleisbereich abgesetzt und mit den Lagern aufgearbeitet werden.es folgte der komplette Abbruch der vorhandenen Pfeiler, der Abbruch der Auflagerbänke der Widerlager, die er-richtung der neuen Auflagerbänke. nach Verlängerung der Verschubbahn wurden die neuen Pfeiler in die brü-ckenachse verschoben. es erfolgte der einbau der Lager, das einheben der überbauten, der einbau der Gehstegplatten und der Wiederauf-bau des Gleisoberbaus.Vor inbetriebnahme der Gleise erfolgte die rückverlegung der bauzeitlich um-verlegten Kabel und Leitungen.im dritten bauabschnitt wurden die streckengleise wieder in betrieb ge-nommen und die Ausrüstung in den Pfeilern komplettiert.

Edgar Weigert

Sanierung der Eisenbahnüberführung Mandauviadukt bei Mittelherwigsdorf

Herstellung der Verschubbahn

Bauleiter Edgar Weigert, Polier Mario Brunner mit Mannschaft

Gesamtansicht Mandauviadukt

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1010Herstellung des Kranfundamentes

Pumpspeicherwerke sind in die Jahre gekommen

Vor einigen Jah-ren fand ich beim durchstöbern ei-nes alten bücher-schrankes unter vielen anderen in-teressanten schrift-stücken das Fol-gende: „Pumpspeicherwerke der ddr“ da wir zu diesem Zeitpunkt bereits ei-nige talsperren, Vorsperren und andere Wasserbauwerke betoninstand gesetzt hatten, war es für mich sehr von inte-resse, auch diese alle bereits 50 Jahre und älteren Pumpspeicherwerke durch die betoninstandsetzungsbrille näher zu betrachten.ich hatte dieses büchlein noch nicht bei-seitegelegt, als die bleilochtalsperre zur betoninstandsetzung ausgeschrieben war. dieses bauvorhaben wurde von uns im Jahr 2006 im Auftrag von Vattenfall europe Generation AG von März-okto-ber realisiert.der damalige und auch heute tätige Lei-ter für bautechnik und bauwerksüber-

w a c h u n g Jens steiner, Va t t e n f a l l bescheinigte uns zum Ab-schluss beste Qualität, ab-solute termin-treue sowie unfallfreie Ar-

beit und verabschiedete sich mit einem „ Auf Wiedersehen“.dieses „Wiedersehen“ fand dann 2009 bei der sanierung des Auslaufbauwer-kes in hohenwarte 2 statt. und es sollte nicht das letzte Wiedersehen sein!den bisherigen höhepunkt der Pumpspeicherwerksa-nierung erlebten wir 2012 in Wendefurth.die Ausschreibung im herbst 2011 mit dem ergebnis, in die engere Wahl der bieter ge-kommen zu sein, spornte uns enorm an. Große Anstrengun-gen der Kalkulation in Person von Anett

hübner waren das ergebnis, im no-vember 2011 zu einem ersten tech-nischen Aufklä-rungsgespräch zur Vattenfall-Zentrale nach berlin einge-laden zu werden.Am 16.12.2011 fand in berlin beim Zentralein-kauf Vattenfall das kommerzielle Ab-schlussgespräch statt. neben der verantwortlichen einkäuferin Frau breunung waren

herr steiner und herr heß unsere Ver-handlungspartner. nach harten Verhand-lungen über einen nicht unbedeutenden nachlass auf unser Angebot waren sich bernd hagenfeld und Werner Albin si-cher, dass der Auftrag an der gerade neu gegründeten sChAChtbAu nord-hAusen bau Gmbh nicht vorbeigehen wird.ende Januar 2012 erhielten wir voller Freude den schriftlichen Auftrag zur Komplettbetoninstandsetzung des ein- und Auslaufbauwerkes am Pumpspei-cherwerk Wendefurth.

nun begann die heiße Phase der Vorbe-reitung für dieses Projekt. sofort über-nahm das technische büro mit harald billich und undine de bortoli die Pla-nungsleistungen, welche absolut termin-gerecht realisiert wurden.Mit dem einkauf in Person Gerhard scheller gelang es uns, die wirtschaft-lichsten, zuverlässigsten und bewähr-testen nachunternehmer vertraglich zu binden.die Firma u&W schuf die Voraussetzung für einen optimalen baubeginn.so konnten bereits im März die baustra-ßen hergestellt, die be-Flächen planiert sowie die notwendigen spundwände geschlagen werden. Mit dem planmä-ßigen Absenken des Wasserstandes der talsperre im April wurden dann von uns die bauvorbereitenden Arbeiten, wie

Bau

Auditierung am 14.5.2012, v. l. Dr. Gerald Rockmann, Praktikantin, Werner Eisfeld

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das erstmalige errichten einer mobilen hochwasserschutzwand, das herstellen eines Kranfundamentes im stauraum sowie die Montage des 70 m Ausleger tdK´s fertiggestellt.somit war der Wiederanstau der talsper-re Wendefurth am 30.4.2012 gesichert und den Forderungen des Pächters der „schwimmenden Gaststätte Zum hecht“ im vollem umfang Genüge ge-tan. nach einer Würdigung am 3.5.2012 für das bis dahin erreichte, begann so-wohl am einlaufbauwerk als auch am Auslaufbauwerk der eigentliche teil der sanierungsarbeiten.der bestätigte bauablaufplan als auch die wöchentlichen, konstruktiven bau-beratungen mit bauherrn und bauüber-wachung waren von Anfang an für alle der Grundstein für das Gelingen dieser anspruchsvollen bauaufgabe.den betonabtrag und die oberflächen-vorbereitung realisierte, wie auch schon an der bleilochtalsperre die Firma röhs-ler aus Wien. der Gerüstbau, wir reden hier von ca. 8.000 m² GLG 4 1,8 m breit, wurde in höchster Qualität nach din 4420:din en 12811:12810 von XerVon Gerüstbau nL schkopau entsprechend bauablauf-plan abgearbeitet. in diesem Zusam-menhang sei erwähnt, dass bei diesem bauvorhaben durch den Kunden in ers-ter Linie der erfolg der Arbeit an der Ar-beitssicherheit (unfallgeschehen, hava-rien usw.) gemessen wurde. ich kann schon an dieser stelle mit stolz berichten, dass es während der gesam-ten Maßnahme weder zu einem unfall noch zu einem nennenswerten Vor-kommnis gekommen ist.dies war eines der hauptziele des Pro-jektleiters des bauherren, herrn heß.sowohl die betoninstandsetzung der 10 strömungspfeiler (ca. 5.000 m²) mit dem betonersatz spritzbeton der Fa. Quick-Mix in dicken bis zu 60 cm als auch die beschichtung der dammtafel-u. roll-schützschächte sowie der Krafthausau-ßenwand ca. 3.300 m², 2,5 cm dick mit

dem betonersatz PCC der Fa. MC-bauchemie war eine organisato-risch und tech-nische heraus-forderung an un-sere Poliere Jörg Zastrow und in-golf Frank. durch eine kurzfristige investition einer Putzmeister be-tonpumpe war es technisch über-haupt möglich, nassspritzmörtel über Förderhö-hen von 30 m und Förderweiten von 40 m komplex mit einer hohen effektivi-tät auszuführen. durch das handwerkli-che Geschick unserer düsenführer uwe strümper, horst Kindt, Mario Facius und die bearbeitung des aufgebrachten be-tonersatzsystems durch die Facharbei-ter rene Grafenhorst, norbert reinhardt, heiko Giessler und Jens Krumpholz konnten wir bei allen Verantwortlichen des bauherren des ingenieurbüros und natürlich bei uns selbst punkten.ein weiterer schwerpunkt unserer Arbei-ten war das Auswechseln von stahlwas-serbauteilen (ca. 100 m Flachstahl für dichtrahmen und 400 m Profilstahl s49; u16 für Führungsschienen der dammta-feln, rollschütze und rechen).diesen Part konnten wir bei der sChAChtbAu nordhAusen Gmbh, Geschäftsbereich stahlbau vertraglich binden. Auch bei den hier notwendigen demontage- und Montagearbeiten in höhen bis zu 30 m und engen termin-fenstern war das team um Projektlei-ter Andreas hentrich und Polier Klaus Kalweit ein sicherer und zuverlässiger Partner.der nächste entscheidende, pönalisierte termin war das bauvorhaben so abzu-schließen, dass der bauherr am 1.okto-

ber 2012 mit dem Probestau beginnen konnte. Am 6.september 2012 konnten wir dem bauherren anlässlich des tal-sperrenfestes zusagen, dass der Pro-bestau bereits am 27.sptember 2012 erfolgen kann.

herr steiner würdigte in seinen dankes-worten die Zuverlässigkeit, Qualität und das unfallfreie Arbeiten der sChACht-bAu nordhAusen bau Gmbh. Mit seinem Ausblick auf die zu sanierenden Pumpspeicherwerke Markersbach und Geesthach in den nächsten Jahren ver-abschiedete er sich wiederum mit einem herzlichen „Auf Wiedersehen“. Zum heutigen Zeitpunkt ist bereits ein weiterer nachtrag zur betoninstand-setzung der rohrbahn an der talsperre Wendefurth in bearbeitung und könnte bei Auftragserteilung im 3. Quartal 2013 realisiert werden.damit wäre die Gesamtrekonstruktion des Pumpspeicherwerkes (Maschinen-technik, e-technik, Korrosionsschutz sowie betoninstandsetzung) planmäßig im Jahre 2014 abgeschlossen.

Werner Albin

Bau

Abnahme am 28.9.2012: v.l. Andreas Kanis - Ingenieurbüro B&S Saalfeld, Christian Heß - Projektleiter Vattenfall, Mareen Dietze - Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt und Werner Albin - Oberbauleiter SBN Bau GmbH

Mobile Hochwasserschutzwand

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Maschinenbau

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Die investition „standorterweiterung“ von 2007 bis 2009 war die richtige Ant-wort auf die damalige Marktentwicklung im Maschinenbau. die sChAChtbAu nordhAusen Gmbh errichtete ein modernes Werk mit CnC- gesteuerten Fertigungsanlagen und – maschinen für das schneiden und brennen von stahl-blechen und die mechanische bearbei-tung von schweißbaugruppen für den stahl- und Maschinenbau.

damit war es möglich, vor allem die Fertigungsabläufe im stahlbau für die Mast- und unterwagenproduktion ent-scheidend zu verbessern und die ge-stiegenen Absatzzahlen der bAuer Maschinen zu realisieren. Für die gesamte Produktpalette von bMA einschließlich oberwagen, hyd-raulikaggregate und brunnenbohrge-räte wurde eigens eine auf wasserver-dünnbaren Farben basierende Farbge-bungsanlage gebaut.damit war der Fertigungsprozess für die Maschinen und schweißbaugrup-pen des Maschinenbaus perfekt orga-nisiert. die erzielten ergebnisse unter-strichen die Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsbereiches Maschinenbau. die positive Marktentwicklung war nur von kurzer dauer und wurde durch die immobilien- und Finanzmarktkrise jäh gestoppt. das geplante Geschäft mit bAuer Maschinen und das eigene sbn- Geschäft in der stahlbrücken-fertigung gingen zurück. Wir mussten schnell umdenken und umgehend mit der Akquisition von Aufträgen für Kun-den außerhalb des bAuer Konzern be-ginnen. Während die Zusammenarbeit mit der bAuer Gruppe sich über 20 Jahre etabliert hat, war erwartungsgemäß der start mit unserem „neukundenge-

schäft“ in einem schwierigen Marktum-feld 2009/2010 in der Maschinenbau-branche holprig. Wir mussten einen eigenen Vertrieb aufbauen, uns auf die unterschiedlichs-ten Anforderungen der verschiedenen „neukunden“ einstellen sowie unsere internen Prozesse an diese neuen he-rausforderungen anpassen.um unseren Kunden technisch ein-wandfreie Leistungen anbieten zu kön-

nen, mussten wir uns auch mit neuen normen, regelwerken, stahlsorten und den jeweiligen branchenspezifischen Vorschriften auseinandersetzen. basierend auf der Kompetenz unserer Mitarbeiter und den optimalen Produkti-onskapazitäten gelang es aber schnell, potentielle Kunden von der Qualität, Flexibilität und Zuverlässigkeit unseres unternehmens zu überzeugen.das erste größere Geschäft mit Kunden außerhalb des Konzerns wurde mit der dh mining system Gmbh ende 2009 be-gonnen. heute sind die Komponenten für bohrwagen, Lader und teilschnitt-maschinen fester bestandteil unserer guten Zusammenarbeit mit dhms. heute erbringen wir bereits 20 % un-serer Werksleistung mit Aufträgen von Kunden außerhalb des Konzerns und bedienen neue branchen, wie den bergbau, den mobilen Fahrzeugkranbau, den energiesektor und den Automotivbereich.

da wir immer mehr Ge-schäfte außerhalb des Konzerns generieren, sind wir aber auch ge-zwungen, uns dafür auf-zustellen.

eine nicht ganz einfache entscheidung war hierbei die herauslösung der stahl-brückenfertigung aus dem Geschäfts-bereich Maschinenbau und überleitung in den Geschäftsbereich stahlbau. Auch wenn auf den ersten blick die tätigkeiten in der stahlbaufertigung für Maschinenbauprodukte und stahlbrü-cken ähnlich erschienen, so ist jedoch die direkte Anbindung der stahlbrü-ckenfertigung an das Montagegeschäft die notwendige Komplettierung für den Geschäftsbereich stahlbau. dort sind jetzt alle Arbeitsprozesse von Vertrieb, Planung, über Angebotserstellung bis zur stahlbaufertigung und baustellen-montage gebündelt. der Geschäftsbereich Maschinenbau wird sich zukünftig auf alle Leistungen des Maschinenbaus konzentrieren. unter der Leitung von sven Könitzer wird zukünftig das Vertriebsteam den eingeschlagenen Weg der „neukunden-gewinnung“ erfolgreich weiter beschrei-ten und potentielle Partner vom Leis-tungsspektrum unseres unternehmens überzeugen.Für die kompetente Ausführung und „Kundenbindung“ wurden die ehema-ligen Profitcenter „Maschinenbaupro-jekte“ (MP), „unterwagen“ (Mu) und Korrosionsschutz (MWK) zu einer Ab-teilung „Maschinenstahlbau“ (Ms) unter Leitung von heiner schmidmeier und seinem stellvertreter Werner Jung zu-sammengelegt. Warum die Konzentration Maschinen-stahlbau in eine Abteilung? die Auf-stellung in die Profitcenter Maschinen-projekte und unterwagen war auf die ausschließliche Leistungserbringung für bAuer Maschinen ausgelegt. in der Abteilung Maschinenstahlbau wird es gelingen, konzerninterne Kunden und Kunden außerhalb des Konzerns viel besser „unter einen hut“ zu bekommen, so dass wir beide Kundengruppen glei-chermaßen gut bedienen können. Wir werden die „standardgeschäfte“

Neu aufgestellt

Unterwagen R75 mit Kettenförderer (v. l. Rainer Besser, Maik Schmidt, Fredi Hartmann, René Hempel)

Bau und Montage einer Hubwinde

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Maschinenbau

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Nach der ersten erfolgreichen Zusam-menarbeit mit der Fa. nKM noell spe-cial Cranes Gmbh bei der Fertigung des Zweiträger-brückenkranes für ein Atomkraftwerk in der schweiz beauf-tragte uns Anfang september 2012 das unternehmen mit einem weiteren Pro-jekt. Für eine Gießerei in Mexico sollte ein schrägaufzug gebaut werden, der aus einer doppeltrommelwinde, diver-sen seilumlenkungen, einem Förder-wagen und dem dazugehörigen elek-trischen equipment besteht. Mit dem schrägaufzug sollen ca. 40 t schrott je hub über eine höhe von 16 m und eine Länge von 38 m in die nächste ebene befördert werden, um diese dem schmelzvorgang zuzuführen.der umfang für den Maschinenbau beinhaltete die stahlbaufertigung der Winde, der seilumlenkungen und eines seilausgleichs sowie die Montage der baugruppen mit teilweise beigestelltem Material. der endgültige Aufbau des Ge-

samtsystems erfolgt durch den Kunden in Mexiko. nachträ-ge und änderungen mussten kurzfristig organisiert und um-gesetzt werden. Zu-sätzlich erfolgte die elektrische installati-on der Komponenten in Vorbereitung auf die inbetriebnahme. diese erfolgte durch nKM noell special Cranes Gmbh in un-serer Werkhalle. die erfolgreiche endab-nahme aller bauteile mit dem endkunden siemens VAi setz-te den positiven schlusspunkt für das Projekt.die hohen Anforderungen hinsichtlich Qualität, Material und dokumentation erforderten wieder ein sehr hohes Maß

an Vorbereitungs- und betreuungs-arbeit bei der Fertigung durch die Arbeitsvorbe-reitung und Pro-jektleitung. so mussten bei der Materialbeschaf-fung die notwen-digen unterlagen zur Lieferanten-erklärung und dokumentation mit berücksich-tigt werden und die notwendigen schritte des kun-

denseitigen Qualitätsprüfplans organi-siert und abgearbeitet werden. die Ko-ordination der verschiedenen Gewerke, vom stahlbau über die Farbgebung bis zur Montage, wurde termingerecht rea-lisiert.Wir haben die hohen Ansprüche an das Projekt schrägaufzug umsetzen können. bei der endabnahme wurden keine Mängel seitens siemens VAi und nKM noell special Cranes Gmbh fest-gestellt. der Kunde ist sehr zufrieden mit der Projektdurchführung sowie der Kommunikation mit den Ansprechpart-nern bei sbn und ist an einer Zusam-menarbeit bei zukünftigen Projekten interessiert.dieses durchaus positive ergebnis war nur durch den engagierten einsatz aller beteiligten zu erreichen. daher möchte ich denen danken, die zum erfolgrei-chen Abschluss des Projekts beigetra-gen haben.

Maik Bornemann

für unsere Kunden weiter optimieren. so haben wir uns zum beispiel das Ziel gesetzt, die durchlaufzeiten der bG und rG- Masten um 50% zu reduzieren. dieses auch, um zusätzliche Kapazi-täten für Prototypenbau und weiteres „neugeschäft“ zu haben.diese Marktveränderung erfordert aber auch ein umdenken bei allen Mitar-beitern. einige bisherige gewohnte Ar-beitsweisen in der Produktion müssen völlig umgestaltet und durch sehr flexi-ble Fertigungsabläufe ersetzt werden. hierfür bedarf es unter anderem einer modernen Fertigungssteuerung, um allen Kunden auch terminlich gerecht werden zu können.

die Abteilung Maschinenmontage unter Leitung von Jürgen Kaufmann wurde nicht verändert. die Führung und or-ganisation hat sich seit vielen Jahren bewährt, was die positiven ergebnis-entwicklungen belegen. Anknüpfend an die bisherigen erfolge der Mitarbei-ter der Abteilung Maschinenmontage besteht die neue herausforderung da-rin, die erfahrungen des schlosserns, schweißens und der mechanischen bearbeitung der Abteilung Maschinen-stahlbau noch besser zu nutzen, um zukünftig verstärkt als systemlieferant ganzer Maschinen aufzutreten. hier se-hen wir noch Potential unsere Kunden zu überzeugen, die „ganze Maschine“ durch sbn herstellen zu lassen.

Zur unterstützung der am Markt tätigen bereiche und Abteilungen haben wir die innerbetrieblichen dienstleistungen stahlcenter/Zuschnitt und Materialwirt-schaft/ einkauf des Geschäftsbereiches Maschinenbau unter der Leitung von Frank strobach zusammengelegt, um aus einer hand die notwendige unter-stützung geben zu können.unsere heutigen Veränderungen be-deuten, dass wir neue Wege beschrei-ten, die mitunter unbequem, aber not-wendig sind. da es die Menschen sind, die Prozesse gestalten, kann es nur ge-meinsam miteinander gelingen, die vor uns stehenden Veränderungsprozesse erfolgreich zu meistern.

Thoralf Wilke

Schrägaufzug für Mexico

Gerald Stark und Sebastian Müller bei der Montage der Hubwinde

Endabnahme der Hubwinde durch den Endkunden Siemens VAI und NKM Noell

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Maschinenbau

Anfang 2012 machte man sich auch im Meisterbereich e-Werkstatt Maschinen-bau Gedanken, wie das zurückgegan-gene Auftragsbudget an oberwagen- und brunnenbohrgerätefertigung aus-geglichen werden kann. es gab schon immer mal Fragen: „elektrik - biogasan-lagen, warum macht ihr das nicht?“Also nahm thomas Feige zum bereich umwelttechnik Kontakt auf, um über ein mögliches Projekt zu sprechen. Ge-meinsam mit dem elektroplanungsbüro der Fa. MeGA –technologie Gmbh war man sich schnell einig, das Vorhaben bioGAsAnLAGe GrossVoiGts-berG gemeinsam zu bearbeiten.uns war klar, dass dieses Vorhaben an alle beteiligten eine neue herausfor-derung und einen großen unterschied zu unserem bisherigen Arbeitsalltag darstellt. nicht dass wir uns schon bei unzähligen Montage- und serviceein-sätzen im in- und Ausland bewährt hät-ten, aber ein komplettes elektroprojekt auf einer baustelle in der Form gab es seit bestehen der jetzigen e-Werkstatt noch nicht.dank der unterstützung des Leiters der Abteilung Maschinenmontage Jürgen Kaufmann, der diesen Gedanken von Anfang an mit getragen hat, kam es am 28.06.2012 zur unterzeichnung des Werkliefervertrages zur Lieferung und Montage von eMsr–schaltanlagen einschließlich Verkabelung für die bio-gasanlage Großvoigtsberg.die erste hürde war, in kürzester Zeit mehrere 100-elektroteile des Projektes im sAP-teilestamm aufzunehmen, da diese bisher von uns noch nicht einge-kauft bzw. verbaut wurden. herzlichen dank den Mitarbeitern des technischen büros Maschinenbau, die uns dabei tat-kräftig unterstützt haben.die praktische umsetzung des Vorha-bens bestand hauptsächlich aus drei, für uns zum teil neuen, schwerpunkten:• die erdverlegung eines 240 mm² starkstromkabels von der trafostation zum Gebäude der niederspannungs-hauptverteilung (nhV) mit einer Länge von ca. 240 m. durch gute Vorberei-tung und dank der unterstützung der u-Mannschaft um Wolfgang stelter hat das team von Michael schindler am 05.07.2012 diese Aufgabe ohne Prob-leme wie geplant gemeistert.• bau der nhV in der e-Werkstatt und transport auf die baustelle. diese Auf-gabe wurde maßgebend von dem Vor-arbeiter torsten Kilian durchgeführt, der schon über einige erfahrungen auf die-sem Gebiet verfügte. dabei hat die gute

und enge Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro positiv zum erfolg beige-tragen.• der bau von Kabeltrassen und die elektroinstallation des technikcontainer sowie sämtlicher Pumpen, Meßstellen auf der baustelle. dabei haben wir vor-rangig die beiden jungen Meisterschü-ler Michael sinzel und normen Apel auf eine bewährungsprobe gestellt. sie mussten sich zunächst mit den begrif-fen und den dazugehörigen standorten der einzelnen Aggregate und Meßstel-len an hand des r & i – schema vertraut machen. dabei half ihnen die Kenntnis und erfahrung von Wolfgang stelter, ohne den sie wohl lange gebraucht hät-ten, um die nötigen Vorkennt-nisse zu bekommen.

Am 19.11.2012 fand die Ab-nahme der Anlage durch den Projektleiter sebastian bohne gemeinsam mit der Fa. MeGA –technologie Gmbh statt. die wenigen beanstandungen konn- ten zum teil sofort bzw. beim nächsten Montageeinsatz be-seitigt werden.Zum schluss kann man sagen, dass die Mitarbeiter der e-Werkstatt um Michael schindler durchaus fachlich in der Lage sind, solche Aufgaben zu lö-sen, auch wenn sie noch viel baustellenerfahrung sammeln müssen. Jedoch ohne die un-terstützung vieler Kollegen hät-ten wir es nicht geschafft. so müssen wir feststellen, dass um ein betriebswirtschaftlich positives ergebnis zu erreichen,

eine qualifizierte ingenieurtechnische Kalkulation, Arbeitsvorbereitung und Projektbegleitung notwendig ist. dafür sind wir aber personell nicht aufgestellt. Alle Maßnahmen diesbezüglich fanden auf Meisterebene statt. sollten weiter-hin solche Aufgaben zu erledigt sein, sind hier sicher einige überlegungen notwendig, um den betriebswirtschaft-lichen und fachlichen Qualitätsansprü-chen noch besser gerecht zu werden.es ist immer gut, sich neuen Aufgaben und herausforderungen zu stellen. ich bedanke mich bei allen, die daran mit-gewirkt haben.

Thomas Feige

Elektroinstallation Biogasanlage Großvoigtsberg

Aufstellung und Inbetriebnahme der NHV auf der Baustelle

Der Güllesammler im Kuhstall

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Umwelttechnik

Das modernste Abwassersystem der Welt -wir sind dabei

Die emscherregion wandelt ihr Gesicht. Vor mehr als hundert Jahren wurde aus einer dünn besiedelten Auenlandschaft ein industrieller ballungsraum und aus der ungebändigten emscher ein von Menschen geformtes system offener Abwasserläufe. Mit dem rückgang des bergbaus hat ein weiterer strukturwan-del begonnen, bei dem die traditionel-le schwerindustrie dienstleistung und hochtechnologie weicht.das Abwasser wird zukünftig in ge-schlossenen Kanälen abgeleitet, der Fluss und seine nebenläufe werden schritt für schritt in naturnahe Gewäs-ser umgebaut. der umbau eines so großen Fluss-systems ist ein Generati-onenprojekt, bei dem es um erheblich mehr als die Verwandlung ehemaliger Meideräume in attraktive erholungsge-biete geht. Ziel ist die entscheidende Aufwertung des standortes emscherre-gion, durch Projekte weit über den Ge-wässerlauf hinaus.der umbau des emschersystems ist eine Aufgabe mit ungewöhnlichen di-mensionen – sowohl technisch als auch finanziell. Vom startschuss bis zur Fer-tigstellung werden einige Jahrzehnte ins Land gegangen sein.Von dortmund-deusen bis zur rhein-mündung bei dinslaken wird mit dem Abwasserkanal emscher ein giganti-sches bauwerk auf einer Länge von 51 Kilometern in bis zu 40 Metern tiefe entstehen: das modernste Abwasser-system der Welt.im dezember 2010 erhielten wir den Auftrag für die maschinentechnische

Ausrüstung des neu entstehenden Pumpwerkes im Zentrum von bottrop und dadurch die Chance, an diesem Megaprojekt mitzuwirken. Zu diesem Zeitpunkt waren die baulichen Grün-dungsarbeiten für das Pumpwerk be-reits im vollen Gang. Leider konnten die Arbeiten zur Ausrüstung durch unser unternehmen erst im Juni 2011 begon-nen werden, da es während der Grün-dungsarbeiten zu massiven Problemen bei den bauseitigen Wasserhaltungs- und Gründungsarbeiten kam. das Pumpwerk wird in Zukunft den trockenwetterabfluss als auch den re-genwetterabfluss eines teilgebietes der stadt bottrop in ein anderes Kanalnetz überheben. dazu wurden 5 Pumpen-

aggregate mit einer Gesamtförderleis-tung von bis zu 1.800 l/s installiert. diese heben das Abwasser um ca. 8 m nach oben. Aufgrund der räumlichen enge konnten keine Messeinrichtungen in Form von durchflussmessern (idM) installiert werden. diese wären notwen-dig, um eine drosselung der maxima-len Fördermengen zu ermöglichen und Kapazitätsprobleme in nachgelagerten Kanalnetz auszuschließen. hierzu wur-de ein neuartiger regelungsalgorithmus gemeinsam mit dem Pumpenlieferan-ten und uns entwickelt, um aus den druckverhältnissen im Pumpenkörper eine Fördermenge abbilden zu können. dadurch wird sichergestellt, dass bei einem Grenzwert in Abhängigkeit von

unterschiedlichen Füllständen im Ablaufkanal eine hydraulische überlastung verhindert wird.

Gegenwärtig befindet sich die Anlage im Probetrieb und konn-te mittlerweile auch erfolgreich an die emschergenossenschaft übergeben werden.

neben dem hohen sicherheits-technischen standard während der bauausführung kann sich auch das hieraus generierte er-gebnis trotz der massiven bau-zeitverschiebung sehen lassen.

Vielen dank allen beteiligten, ins-besondere auch unseren nach-unternehmern und Partnern.

Kay Exel

Bauherrenvertreter aus einzelnen Fachabteilungen der Emschergenossenschaft bei der Vorstel-lung des neuen Pumpenregelungskonzeptes

v. l. Martin Woiwode und Peter Fröhlich bei den letzten Handschlägen vor der Inbetriebnahme

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Zum Jahresende 2012, wieder bis zum stichtag 31.12., wurde pünktlich eine bioengerieAnlage, bei deren errichtung die sChAChtbAu nordhAusen Gmbh maßgeblich beteiligt war, in Pro-bebetrieb genommen. der bauherr ist die südLeder in rehau. der betrieb wurde 1979 gegründet und ist einer der führenden Leder herstellenden betriebe europas. das unternehmen beschäftigt am standort rehau ca. 240 Mitarbeiter. spatenstich für die bioenergieAnlage (beA) war am 26.06.2012 unter großer Anteilnahme von Vertretern aus Politik und Wirtschaft. bereits am 11.10.2012 war richtfest für den 2. Fermenter. dabei wurde das Aufsetzen der dach-kuppel wieder mit regen interesse von bauherrenvertretern, Politik und Pres-se verfolgt. Am 31.12.2012 konnte die bioenergieAnlage erfolgreich in Probe-betrieb genommen werden. Witterungs-bedingt blieben für unsere Kollegen vor ort noch restarbeiten bis Mitte Februar zu erledigen. im durchschnitt waren wir in der bauzeit mit 6-8 Personen auf der baustelle tätig. unterstützung erhielt der bereich umwelttechnik kurzzeitig von unseren Kollegen aus dem bereich Maschinenbau. der damit realisierte Zweischichtbetrieb konnte einen für uns wichtigen vertraglichen Zwischentermin im Fermenterbau absichern. Mit Fertigstellung der beA erhebt die Firma südLeder den Anspruch, welt-weit die erste Lederfabrik zu sein, die in der Lage ist, energie und Wärme

für seinen Produkti-onsprozess nahezu selbst herzustellen. Vergoren werden dazu die organischen Abfälle aus der Le-derproduktion, ein etwas komplizierte-rer Prozess als die Fermentation von z. b. Gülle und Mais. die Vergärung der biomasse aus den organischen Abfäl-len erfolgt in zwei von uns errichteten stahlfermentern mit jeweils einem nut-zinhalt von 4.000 m³ und den Abmaßen höhe = 18, b = 17 m. Aus der Zufriedenheit des Auftragge-bers über die Arbeitsweise unserer Kol-legen vor ort erwuchsen noch während unseres baustellenaufenthalts Folge-aufträge für den kompletten rohrlei-tungsbau sowie für die Pumptechnik zu der genannten beA. der Auftraggeber ist ein tochterunternehmen der rehau AG, die Firma rehau energy solutions (res). das unternehmen ist als Projekt-entwickler mit für dieses bauvorhaben tätig geworden. Weitere Planungen für industrielle Projekte sind bei der res in der entwicklung. nicht zuletzt deshalb war unser Anspruch mit der Qualität un-serer Ausführung uns als Ausführungs-

partner für weitere Projekte zu empfeh-len. Abschließend geht der dank an alle Mitarbeiter von sbn, die an der um-setzung des Projektes beteiligt waren, insbesondere natürlich an das team vor ort um den Polier ronny hagenbruch. Zu erwähnen wäre auch noch die im Projektgeschäft nicht mehr alltägliche, äußerst angenehme konstruktive Zu-sammenarbeit mit Auftraggeber, Planer und Projektentwickler. deshalb geht auch unser dank an die südLeder, die Firma rehau energy solutions (res) und der objekt- und Anlagenplanungs-gesellschaft mbh (oAG).

Matthias Külbel

BioEnergieAnlage (BEA) SÜDLEDER GmbH & Co. KG in Rehau

Anlage aus der Vogelperspektive

v. l. n. r.: Mathias Schuller, Steffen Balik, Ronny Hagenbruch und Matthias Feuerriegel

Umwelttechnik

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„Die Zusammenarbeit war geprägt von sehr hoher Fachkompetenz und Quali-tätsbewusstsein.“ so urteilten unsere Auftraggeber, wenn es um anspruchs-volle sbn-stahlbauleistungen der letz-ten Jahre ging. Gemeint ist hier bei-spielsweise der neubau der netzwerk-bogenbrücken bei hösbach und brie-selang genauso wie die instandsetzung der alten strelasundbrücke in stralsund oder der elbebrücke in dessau-roßlau (wir berichteten). Auch nach der neuor-ganisation des stahlbaus in 2012 stre-ben wir nicht nur unsere Zufriedenheit sondern auch weiterhin die Zufrieden-heit unserer Auftraggeber an, wobei wir uns gleichzeitig den realitäten und da-mit der veränderten Marktsituation und den wirtschaftlichen randbedingungen zu stellen haben.

Was hat sich geändert? beobachten müssen wir in deutschland zur Zeit einen „stahlbrückenmarkt der öffentlichen hand“, in dem recht kon-tinuierlich einige kleinere bauwerke in der Größenordnung von 100 bis 500 to zur Ausschreibung gelangen, wobei die höheren tonnagen meist eine Folge mehrerer gleichzeitig herzustellender überbauten sind. ergänzend prägt eine nach wie vor eher verhaltene nachfrage zu instandsetzungs- bzw. sanierungs-leistungen das bild. es bedarf aber of-fensichtlich erst medienwirksamer Zwi-schenfälle, wie zuletzt der Vollsperrung der rheinbrücke Leverkusen, um die Verantwortlichen wachzurütteln. Glaubt man den Presseberichten, hat auch die deutsche bahn in diesem Zusammen-hang nachholbedarf. Laut einer unter-suchung des eisenbahn-bundesamtes weist jede vierte bahnbrücke „unmittel-bare sicherheitsmängel“ auf. daneben bestimmen einige Großprojekte das bild, wobei sich diese Großprojekte um Angebotswerte im deutlich zwei- bis dreistelligen Millionenbereich und damit in Größenordnungen von über 5.000 to bis hin zu deutlich fünfstelligen tonna-gen – wie zuletzt bei der 1282 m langen und ca. 40.000 to schweren rheinbrü-cke am schiersteiner Kreuz im Zuge der A 643 – bewegen. die endgültigen baukosten sind dann, zumindest noch vor den meist anstehenden langwie-rigen rechtsstreitigkeiten, nach oben offen. namen wie stuttgart 21, ulm 21 oder auch die hochmoselquerung sind in diesem Zusammenhang in der Presse präsent. Kurz gesagt, die insbesondere für den Mittelstand interessanten stahl- bzw.

stahlverbundbrücken in einer Größen-ordnung von 700 bis 1500 to sind, zu-mindest derzeit, am deutschen Markt nahezu nicht mehr existent. der Ausbau der binnenwasserwege in deutschland läuft zwar nach wie vor. die zugehörigen brückenbauwerke wurden aber bereits in den vergangenen Jahren errichtet. der klassische stabbogen über den Ka-nal wird heute kaum noch gebaut. der Autobahnbau in den neuen bundeslän-dern ist bis auf einige teilstücke abge-schlossen. der erhalt und die erneue-rung der Verkehrsinfrastruktur hat jetzt schwerpunktmäßig in den alten bun-desländern Vorrang, wobei man sich zunächst auf die hauptverkehrswege und damit meist auf große talbrücken konzentriert, bei denen in den meisten Fällen mindestens der komplette über-bau zu erneuern sein wird, was einem brückenneubau sehr nahe kommt und damit wieder in die Kategorie der Groß-projekte fällt.

rückblickend betrachtet, zeichnete sich ein trend in die beschriebene rich-tung bereits in den Jahren 2010 und 2011 ab, was letztlich insbesondere in 2011 zu einem Jahr mit sehr wenigen relevanten Auftragseingängen im stahl- und stahlverbundbrückenbau führte und sich dann aufgrund der notwendi-gen Vorläufe in der Produktionskette bis in das Jahr 2012 auswirken sollte. hinzu kamen zunehmende überschneidun-gen auf dem Gebiet der stahlsanierung und -instandsetzung der damaligen Geschäftsbereiche rekonstruktion und

ingenieurbau. die neuausrichtung des stahlbaugeschäfts war damit logische Konsequenz.

Mit der reorganisation und der da-mit einhergehenden neugründung des Geschäftsbereichs stahlbau Anfang 2012 war die Aufgabe verbunden, so-wohl kurzfristige als auch mittelfristige Alternativen im stahlbaugeschäft zu entwickeln und auf die Marktsituation zu reagieren. der Ausbau der sanie-rungstätigkeiten, ein damit verbundener schrittweiser einstieg in serviceleis-tungen für den Kraftwerksbereich und die Gewinnung von Privatkunden aus der industrie standen zunächst im Fo-kus. daneben bestanden bereits erste tragfähige Ansätze, um von dem zum damaligen Zeitpunkt noch prognosti-zierten boom bei der errichtung von Windenergieanlagen im Zuge der ener-giewende zu profitieren.

nicht alle Ansätze führten in 2012 zum erfolg. so blieb beispielsweise die nachfrage nach Montageteilleistungen für stahlkonstruktionen zur Gründung von offshore-WeA infolge vielfältiger einflussfaktoren, die wöchentlich durch die Medien publik gemacht werden, aus. die wenigen bekannten und in der realisierung befindlichen deutschen Projekte werden von der darauf spe-zialisierten offshore-industrie selbst ausgeführt, die in der Vergangenheit erhebliche investitionen getätigt und Kapazitäten aufgebaut hat. Auf die Vergabe von teilleistungen wird aktuell

Rückblick und Ausblick

Brückenaushub in Angelroda

Stahlbau

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verzichtet, um die eigenen Kapazitäten wenigstens annähernd auslasten zu können.

im ergebnis haben aber die gemein-samen Anstrengungen aller Mitar-beiter des stahlbaus und die gelebte Flexibilität besonders im hinblick auf die Auftragsbeschaffung zu einem er-folgreichen Jahr 2012 werden lassen. Fast alle Angestellten des Geschäfts-bereichs haben in der startphase, oft auch zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben, an der Akquisition und An-gebotsbearbeitung mitgewirkt, sei es durch systematisches „Klinkenputzen“, Partnersuche, die erstellung von techni-schen Konzepten oder gar die eigentli-che Angebotskalkulation durch die Pro-jektleiter selbst. bereits im 2. Quartal haben wir dann mit der schweißnahtsanierung an der rheinbrücke in Leverkusen, der in-standsetzung des Viadukts in Angelro-da, dem Austausch der Kranbahnträger im brammenfreilager der ilsenburger Grobblech Gmbh und zusammen mit der sbn bAu, dem neubau der brü-cke in seelze bei hannover vier maß-gebliche Auftragseingänge verzeichnen können, die uns mit einer Ausnahme auch in 2013 begleiten werden. die Fertigung und Montage der Kranbahn in ilsenburg wurde bereits im sommer 2012 abgeschlossen (wir berichteten). dass wir auch an diesem Projekt einen guten eindruck hinterlassen haben, be-stätigte uns die iLG nach Abschluss der Maßnahme wie folgt: „…Wir können ihnen bescheinigen, dass diese Anfor-derungen ohne jegliche einschränkung

zu unserer vollsten Zufriedenheit, ganz besonders auch bezüglich der termi-neinhaltung erfüllt wurden. Auf unvor-hergesehene technische Komplikati-onen wurde schnell und zuverlässig reagiert…“ dazu nochmals herzlichen Glückwunsch an alle beteiligten!

die darauf folgenden Aufträge zu den ersatzneubauten der eisenbahnüber-führung in Kirchheim bei stuttgart für die deutsche bahn AG und die Kiwitts-moorbrücken für die hamburger hoch-bahn AG sind zum großen teil bereits in der Werkstatt gefertigt und werden im Frühjahr bzw. sommer diesen Jah-res montiert. im 4. Quartal erhielten wir dann gemeinsam mit der sbn bAu den Auftrag für den ersatzneubau der hafenbahnbrücke in Magdeburg und konnten schließlich noch die erneue-rung der Fußgängerbrückenanlage am

Wentzelplatz in hamburg in die bücher nehmen. Gegen Jahresende haben wir nicht nachgelassen und durften uns dann im Januar 2013 über die ertei-lung der Aufträge zum neubau einer straßenbahnbrücke über die Wolfram-straße in der stuttgarter innenstadt, zur erneuerung der eisenbahnüberführung am sterndamm in berlin-schöneweide sowie zur herstellung und Montage ei-ner kleineren Fuß- und radwegbrücke in rübeland freuen. der Auftrag für den ersatzneubau der eü hastedter heer-straße in bremen komplettierte im Feb-ruar 2013 vorerst die Liste, so dass wir im stahlbau aktuell über einen soliden Auftragsbestand verfügen, den wir fast ausnahmslos mit eigenen Werkstatt- und Montagekapazitäten realisieren werden.

neben den umsatzstärkeren Projekten konnten wir auch zahlreiche kleinere Aufträge abarbeiten, die neben stabilen ergebnissen einen großen beitrag zur Auslastung aller Mitarbeiter gebracht haben. so erneuerten wir im Juni 2012 im Auftrag des WsA saarbrücken die Laufschienen für die schwimmpoller an den schleusen serrig und Mettlach, sanierten schweißnähte an brücken-konstruktionen für das Großkraftwerk in Mannheim oder unterstützten die Kol-legen von der sChAChtbAu bAu mit einigen teilleistungen bei ihren tätigkei-ten am PsW in Wendefurth. Zusätzlich durften wir erste erfahrungen bei der erbringungen von schweißleistungen an offshore-Gründungsstrukturen für Windenergieanlagen bzw. baugruppen für offshore-Plattformen sammeln. Weitere Leistungen für dritte, wie z.b. die erstellung von sanierungskonzep-ten durch das technische büro, die herstellung von Montagehilfskonst-ruktionen durch den Montagebauhof

Stahlbau

v. l. Torsten Döring und Volker Grams in Angelroda

Matthias Apel in Ilsenburg

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sowie Montagen, schweißleistungen oder sanierungen für industriekunden, die teilweise auch im hiFit-Verfahren ausgeführt wurden, runden das bild ab. ob in hamburg am osterbekkanal, am Flughafen in düsseldorf, in halle an der saale, in rostock, Lübeck, salzgitter oder hessisch-Lichtenau – überall dort waren die sChAChtbAuer in diesem Zusammenhang präsent. so können wir auf ein zwar vergleichsweise um-satzschwaches aber durchaus auch an-strengendes und arbeitsintensives Jahr 2012 zurückblicken, an dessen ende das geplante ergebnis übertroffen wer-den konnte. darauf dürfen wir im hin-blick auf den überschaubaren Auftrags-bestand zum Jahresanfang durchaus ein wenig stolz sein, weshalb ich auch an dieser stelle noch einmal meinen ausdrücklichen dank an alle Mitarbeiter und beteiligten Kollegen zum Ausdruck bringen möchte.

Mit blick auf die vorhandenen Abhän-gigkeiten der Fertigung und Montage, interne schnittstellen, die notwendige Auslastung unserer Kapazitäten und die zunehmend erforderliche Flexibilität zwischen Fertigung und Montage wurde ende 2012 beschlossen, zusätzlich die Werksfertigung für den schweren stahl-bau in den Geschäftsbereich stahlbau einzugliedern. die Werkstattleitung hat mit Jahresbeginn Frank Malchau inne. seine Kollegen Lothar bernsdorf, rei-ner roschmann und heiko Willerbach kümmern sich um die werkstattseitige Arbeitsvorbereitung der Projekte. die Aufgaben der Qualitätssicherung wer-den wie gehabt von tino höche, Micha-el Kühn und eckart radelhof erledigt.

die Verantwortung für die Fertigung wird von unserem Meister dieter schol-ze wahrgenommen, der unmittelbar durch die Vorarbeiter unterstützt wird und die tätigkeiten unserer schlosser, schweißer und transportfacharbeiter koordiniert. der Materialeinkauf und Zuschnitt sowie der Korrosionsschutz werden weiterhin als dienstleistung durch den Geschäftsbereich Maschi-nenbau erbracht.

Gegenüber dem Vorjahr sind wir hin-sichtlich der Montage und stabstellen nahezu unverändert aufgestellt. unsere richtmeister leiten die Geschicke auf unseren baustellen und können dazu auf unser qualifiziertes stammpersonal zurückgreifen. das technische büro für den stahlbau besteht unverändert. unsere Projektleiter erhalten nach wie vor die unterstützung durch die Mon-tageleiter, die sich auch um die monta-getechnologische Vorbereitung und die Qualitätssicherung auf den baustellen kümmern. die Vertriebsaktivitäten und dienstleistungen – wie z.b. der ein-kauf, die disposition gewerblicher Mit-arbeiter, die aktive Akquisition und der Montagebauhof sind in einer eigenen Abteilung organisiert. um den Ausbau unserer Akquisitions- und Vertriebstä-tigkeiten im europäischen Ausland wei-ter voranzutreiben, haben wir uns ende 2012 in den eigenen reihen um Karsten nahr verstärkt. dreh- und Angelpunkt für die Angebotsbearbeitung ist die Kal-kulationsabteilung, die im bedarfsfall auch hilfestellung bei der Projektaus-führung gibt. Wer sich telefonisch in die „Zentrale“ des Geschäftsbereichs verbinden lässt, landet nach wir vor bei

Marion Caramel oder nicol Minks, die sich um die belange des sekretariats sowie alle sonstigen „Wehwehchen“ kümmern. der Geschäftsbereich stahl-bau zählt damit seit beginn dieses Jah-res 104 Mitarbeiter.

Auch 2013 wird ein arbeitsintensives Jahr für den stahlbau werden, in dem wir trotz der sehr guten Auftragslage die Aufgabe haben, eine möglichst kontinu-ierliche Auslastung für alle Mitarbeiter zu gewährleisten, aber auch wieder mit Auslastungsspitzen umzugehen. und gerade wenn in solchen spitzenzeiten die Arbeitsbelastung und der termin-druck – sei es auf unseren baustellen, in der Werkstatt oder auf dem Monta-gebauhof – zunimmt, ist besonnenes handeln und eine „gesunde“ Gelas-senheit notwendig, um aufkommen-der hektik und damit einhergehender unachtsamkeit vorzubeugen, die sehr häufig ursache für Arbeitsunfälle sind. die dokumentation von Arbeitsschutz-unterweisungen ist richtig und wichtig. noch wichtiger ist aber, stets „den Kopf einzuschalten“ sowie Gefahrenpunkte zu erkennen und ihnen entgegenzuwir-ken. das ist nicht nur Führungsaufgabe, sondern Anspruch an alle Mitarbeiter. Wenn wir so handeln, werden wir auch 2013 ohne schwerwiegende unfälle bleiben, die unfallquote insgesamt sen-ken und damit auch zum erreichen der unternehmensziele beitragen können.

Wir werden weiterhin eine zwar breit an-gelegte aber immer systematische Ak-quisition betreiben und natürlich auch größere Projekte angehen, sofern die Möglichkeit dazu besteht. dabei müs-sen wir unsere Chancen nutzen, die sich zwar im Vorfeld nicht immer exakt benennen lassen, da vielfältige randbe-dingungen bei der Projektauswahl eine rolle spielen, im Wesentlichen aber auf unserem Wissen, Können und vorhan-denen Ausstattungen aufbauen sollten.

Wir haben als sChAChtbAuer auch im stahlbau nach wie vor einen ausge-zeichneten ruf am Markt. den gilt es durch überzeugende Leistungen weiter auszubauen und auch „zu verkaufen“. es kommt immer noch vor, dass man von Partnern hört: „Wenn es schwierig wurde, hat man früher sChAChtbAu geholt.“ und das sollte auch morgen noch gelten! in diesem sinne…

Thomas Stäter

Schleuse Serrig: Einbau der neuen Laufschienen von Thomas Lendewig

Stahlbau

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Stahlbau

Rheinbrücke LeverkusenNotinstandsetzung unter besonderen Bedingungen

Da die A 1 - brücke nach fast 50 Jahren durch den zunehmenden Ver-kehr und den Ausbau auf sechs spu-ren stark überlastet ist, wird vom Land nordrhein-Westfalen ein neubau bis zum Jahr 2025 angestrebt. bis dahin bleibt die zulässige höchstgeschwin-digkeit auf 80 km/h begrenzt. seit dem 30. november 2012 ist die brücke für Fahrzeuge mit einem zulässigen Ge-samtgewicht von über 3,5 tonnen auf-grund von rissen in der stahlkonstruk-tion gesperrt: schachtbau nordhausen saniert die schäden. 20 Mann arbeiten seit ende november letzten Jahres rund um die uhr, damit der Fertigstellungs-termin März 2013 gehalten wird.seit dieser Zeit ist der Verkehr auf der über ein-km langen brücke stark einge-schränkt. Fahrzeuge ab 3,5 tonnen dür-fen die brücke aus sicherheitsgründen nicht passieren.im hohlkasten der brücke finden schweißarbeiten statt. 20 hauptschad-stellen sowie ca. 3.000 risse wurden an den maroden stahlträgern der brücke festgestellt. Außerdem wird auch ein Monitoring-system installiert, um bei späteren schäden frühzeitig eingreifen zu können.

ein großes Problem ist, dass nach wie vor rund 3.000 Lkw täglich unerlaubt die brücke überqueren. Für die schweiß-arbeiten brauchen die Mitarbeiter so wenig bewegung wie möglich, die er-schütterungen durch die schweren transporter behindern die sanierungs-arbeiten erheblich.

Andreas Hentrich

Innenansicht Hohlkasten

Maik Rullert beim Sanieren gerissener Schweißnähte

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Kölner Stadtanzeiger vom 28.01.2013

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Bergbau

Verwahrung des Schachtes Wilhelmshall 1

Im nördlich halberstadts gelegenen höhenzug huy befindet sich die ehema-lige Kaligrube Wilhelmshall-dingelstedt. nach der Kaligewinnung von 1893 bis 1926 und einer nutzung als Munitions-lager im 2. Weltkrieg erfolgte 1979 die planmäßige Flutung der gesamten Gru-be. der im Verantwortungsbereich der Gesellschaft zur Verwahrung und Ver-wertung von stillgelegten bergwerksbe-trieben mbh sondershausen (GVV), befindliche schacht Wilhelmshall 1 wurde seit 2001 durch echometrische Vermessungen, Videobefahrungen, Lo-tungen, physikalische und chemische Analysen der Lauge, gebirgsmechani-scher Modellrechnungen sowie Versa-gensszenarienanalysen erkundet und bewertet. diese bewertung erbrachte, dass oberhalb von 160 m teufe keine dauerstandsicherheit der schachtröhre besteht.

Aufgrund der daraus resultierenden Ge-fährdungen musste der schacht kurzfri-stig nach heute geltenden regeln und richtlinien dauerhaft verwahrt werden. der Geschäftsbereich berGbAu erhielt im Juni 2012 im rahmen einer Aus-schreibung den Zuschlag für die Varian-te „Vollverfüllung mit Lockermassen“. der schacht Wilhelmshall 1 hat eine teufe von 344 m, einen durchmesser von 5 m und ist laugeerfüllt, so dass die Verwahrung nur von übertage erfolgen

konnte. durch noch vor-handene und teilweise verbrochene einbauten wie spurlatten, einstri-che und rohre bestand die Gefahr einer Ver-spriegelung sowie ei-ner dadurch bedingten hohlraumbildung in der Füllsäule. deshalb wur-de die Verwahrung rohr-leitungsgeführt realisiert. dabei kam eine freihän-gende APi-rohrleitung zum einsatz, die über tage verlagert und mit-tels hydraulischer Verschraubzange montiert wurde. die Verwahrung erfolgte abschnittswei-se, wobei in sämtliche Füllortbereiche tragendes Lockermaterial zur Ausbil-dung einer standsicheren böschung

und in alle anderen bereiche hohl-raumfüllendes Lockermaterial einge-baut wurde. Gleichzeitig zur Aufgabe des Verfüllgu-tes mittels bankettfertiger erfolgte eine kontinuierliche überwachung des Mas-sen- sowie des Laugenspiegels. insge-samt wurden 40.000 t Verfüllgut einge-baut, das entspricht 1.600 LKW.

durch gezielte Verdrängung der anste-henden Lauge ins umliegende Gebirge mussten lediglich geringe überschuss-mengen abgepumpt, in Zwischenspei-chern gesammelt und entsorgt wer-den. dank der engagierten Mannschaft um Peter najmann und Konrad Lehnigk konnte die gesamte Verwahrung bereits vor Weihnachten abgeschlossen wer-den.

Für die wenigen sich nach Wilhelmshall verirrenden Fremden ist der schacht heute nur noch an der als tagesab-schluss errichteten Abdeckplatte zu erkennen.

Michael Wötzel

Schachtschnitt Wilhelmshall 1

Verfüllgutaufgabe

Montage der API-Rohrleitung

Verfüll-, Meß-, Abpumpeinrichtung

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Bergbau

Zu beginn des Jahres 2012 beteiligte sich die sChAChtbAu nordhAu-sen Gmbh an einer interessanten Aus-schreibung der deutschen bahn im ver-schlafenen Örtchen Angelroda.die Leistungsspektren Gleisbau, stahl-sanierungs- und Felssicherungsarbei-ten sollten in einem Zuge ausgeführt werden.

bei einer solchen Fülle an unterschiedli-chen spezialgewerken blieb nur die bil-dung einer bietergemeinschaft, um ein Angebot für die Gesamtbaumaßnahme

abzugeben. nach einigen Vorgesprä-chen schlossen sich letztendlich drei Firmen zusammen. die sanierungsar-beiten am Viadukt, bestehend aus drei stahlüberbauten aus der Jahrhundert-wende, übernahm der bereich stahl-bau, welcher auch die hilfe für betona-gearbeiten der sChAChtbAu nord-hAusen bau Gmbh in Anspruch nahm.

Für die ausgeschriebenen 11.000 m Gleisbauarbeiten wurde die ntG-bAu Gmbh aus breitenworbis ins boot ge-holt. da die Felssicherungsarbeiten in

den bahneinschnitten so umfangreich waren, brauchte auch der bereich berg-bau die unterstützung der schwester-firma sPesA spezialbau und sanierung Gmbh und deren Kapazitäten.schon in der Vergangenheit bearbei-tete und realisierte der bereich bergbau Fels- und böschungssicherungsarbei-ten. Mit Projekten wie der böschungs-sicherung bei olbernhau, Langgöns, Gräfenroda und Waldenburg, sowie den Felssicherungsarbeiten bei stei-nach und Witten, erarbeitete sich der sChAChtbAu ein fundiertes Wissen in diesem spezialgebiet des Grundbaus.im April 2012 erteilte die deutsche bahn AG - regionalbereich südost, der bie-tergemeinschaft den Auftrag zur reali-sierung der Komplexmaßnahme.die „ArGe Angelroda“ machte sich ans Werk!im Juli ging es dann mit der baustel-leneinrichtung und den Vorbereitungs-arbeiten los.nachdem das Gleis in den vier einzelab-schnitten der böschungssicherung mit einer Gesamtlänge von über 1.000 m rückgebaut und das Planum hergestellt war, konnten die rodungsarbeiten be-ginnen. insgesamt wurden durch das Forstunternehmen Prediger innerhalb eines Monats auf den böschungsflä-chen rd. 32.500 m² hecken- und busch-werk gerodet, knapp 500 bäume gefällt

Baufreiheit im Bahneinschnitt

Großraumhäcksler Bohrarbeiten mit 4 Bohreinheiten

Felssicherung Angelroda

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Bergbau

und ca. 500 m³ hackschnitzel entsorgt.im Zuge des straffen terminplanes durf-ten keine Verzögerungen des bauablau-fes entstehen, daher war es nötig, den voranschreitenden rodungsarbeiten unmittelbar mit anderen Gewerken zu folgen.die bohrarbeiten haben begonnen!Am ende der Felssicherung wurden durch die ArGe 3.512 GeWi-Anker, 661 seilanker und 152 injektionsbohr-anker gebohrt – was einer Gesamtbohr-leistung von über 15.000 m entspricht – 285 tonnen Zement verpresst und das in nur 2,5 Monaten. eine echte heraus-forderung für die Mannschaft der Fels-sicherungsarbeiten.besonderer dank gilt hier der bohr-mannschaft um sebastian bogner, ralf Lehm, Jürgen Wach und Christoph Kühlewind. An spitzentagen waren 100 bohrmeter pro bohreinheit eine bestäti-gung ihres ehrgeizes!schon während der bohr- und Verpress-arbeiten wurde begonnen, die Fels-böschung mit dem ausgeschriebenen sicherungssystem gegen sich lösende Felspartien zu sichern. Mit dem neu akquirierten systemlieferanten rud bArrierteCh Gmbh fand die „ArGe Felssicherung“ einen starken Partner zur realisierung dieser Großbaumaß-nahme. insgesamt wurden 25.950 m² sechseckdrahtgeflecht geliefert und verlegt, was einer Fläche von vier Fuß-ballfeldern entspricht. des Weiteren mussten 20.500 m stahlseil über das verlegte netz gespannt werden, damit

das drahtgeflecht im Fall eines Felsab-sturzes statisch nicht überbelastet wird.um die Verlegearbeiten des netzes und der seilverspannung bestmög-lich voranzutreiben, war es nötig, sich der tatkräftigen unterstützung von hö-henarbeitern zu bedienen. in enger Zu-sammenarbeit mit dem ArGe-Personal wurde somit eine effektive truppe für die sicherungsarbeiten gebildet. Mit tagesleistungen um die 400 m² verlegte netzfläche pro Kolonne zeigt sich der Vorteil von Arbeiten am seil.des Weiteren musste ein leichter Fang-zaun mit einer Länge von rund 250 m montiert werden. dabei werden die bereits 3 m in den boden verankerten

injektionsbohranker durch eine Muffe um 3 m verlängert. Mit hilfe eines oben und unten gespannten tragseiles wird im Anschluss zwischen diesen ein netz gespannt. der so entstandene Fallraum hindert Geröll aus den oberen ungesi-cherten bereichen daran in den Gleis-bereich zu stürzen und den Gleisbetrieb zu gefährden.die bauleitung bedankt sich bei allen beteiligten dieses Großprojektes, ohne die ein positiver Ausgang und lobende Worte für die realisierung der baumaß-nahme vom Auftraggeber nicht möglich gewesen wären.

Mark Rudolph

Sebastian Bogner mit Bohrbagger

Ralf Lehm beim Einbau der Seilanker

Detail Konstruktion Auffangschürze

Verlegearbeiten des Netzes in 25 m Höhe

Man muss eine Aufgabe vor sich sehen und nicht ein geruhsames Leben.Leo Tolstoi, russischer Schriftsteller (1828-1910)

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Bergbau

In der heutigen Zeit ist es für ein berg-werk nicht nur wichtig einen abbauwür-digen rohstoff wirtschaftlich produzie-ren zu können, sondern es gehört im-mer mehr dazu, auch an die Phase nach der eigentlichen Gewinnung zu denken. ein umgehender bergbau führt grund-sätzlich zu hohlräumen verschiedenster Arten, welche in der nachsorge der Ge-winnung entsprechender behandlung bedürfen. dies kann oftmals mit erheb-lichen Kosten verbunden sein.

es ist die von allen gewünschte „win-win“ situation, wenn ein bergwerksbe-treiber derartige Kosten in einem wirt-schaftlichen Prozess verarbeiten kann.Aus dieser Aufgabenstellung heraus entstand bei der K+s Kali Gmbh schon frühzeitig die idee, die hohlräume der Lagerstätte am standort unterbreiz-

bach als untertageverwertung zu nut-zen. da die zu verbringenden stoffe über tage angeliefert werden, ist eine optimale Fördertechnik zu entwickeln, um das Material über die schächte (schachtteufe ca. 800 m) nach unter tage vor ort zu fördern.bereits vor 20 Jahren, genau am 18.02.1993, durfte unser unternehmen im schacht ii in unterbreizbach den Auftrag „Montage einer pneumatischen schachtfallleitung“, damals noch für die

Mitteldeutsche Kali AG, ausführen. die-se schachtfallleitung erfüllte damit ca. 20 Jahre qualitätsgerecht und störungs-frei ihren dienst. in diesem Zeitraum wurden mehr als 2 Millionen tonnen (!) Versatzbaustoff transportiert und daher stand nun für das „Verschleißbauteil“ schachtrohrleitung die erneuerung an.

diese optimale Langzeitreferenz am standort war für den aktuellen berg-werksbetreiber, die Kali+salz Kali Gmbh der Grund, erneut unser unter-nehmen anzufragen, um die bestehen-de schachtfallleitung zu demontieren und eine neue schachtfallleitung zu in-stallieren.dieser Aufforderung kamen wir sehr gern nach und konnten nach den er-folgreichen Vergabegesprächen im Juli 2011 den erneuten Auftrag zum Aus-tausch der schachtfallleitung (demon-tage alte Leitung; Montage neue Lei-tung) verbuchen. in 20 Jahren verändert sich naturge-mäß auch der stand der technik. Auf-gabenstellung war demnach nicht nur die Leistung vor ort, sondern auch eine detaillierte Planung. es galt Planungs-parameter (bspw. diverse Lastfälle bei verschiedenen temperaturen oder be-triebszuständen; reibkraftübertragun-gen zwischen Außenrohr-schelle usw.) gemeinsam mit dem Auftraggeber zu definieren und deren nachweis abzu-sichern. in dieser beispiellosen, fast 8 monatigen Planungszeit leisteten ha-rald billich gemeinsam mit Knut Große, unterstützt vom sachverständigen der dMt heiko Miller, unmengen an Klein-arbeit, um letztlich die gewünschten eigenschaften des Auftraggebers pla-nungsseitig an die schachtfallleitung auf eine ausführungsfähige realistische baubasis abzustellen. nach dem Abschluss dieser Planungs-phase konnte im Mai 2012 die eigentli-che Ausführung vor ort starten. ein ausziehender Wetterschacht mit Wet-tergeschwindigkeiten tlw. größer 6m/s führt dabei eine eigene sprache. Klein-teile fallen nicht nach den Gesetzen der schwerkraft nach unten, sondern eher nach oben. die u. a. mit rußpartikeln belasteten Abwetter im schacht muss-ten permanent gemessen werden, damit die Arbeitsplatzkriterien immer arbeitsschutzkonform waren. einweg-anzüge zum schutz vor Verschmutzung waren täglich zwingend erforderlich. in Kombination mit helmen mit Kinnrie-men und angelegten Fallschutzmitteln werden die direkten Arbeitsbedingun-gen durchaus vorstellbar. die vorab erarbeiteten Gefährdungs-analysen führten dann auch dazu, dass vor den eigentlichen Montagearbeiten zuerst das Kopfschutzdach auf dem Förderkorb erneuert werden musste. im schutz dieser einrichtung konnte Fahrhauer holger nagel dann mit der 3- bis 4-köpfigen Mannschaft die Ar-

Austausch Schachtfallleitung im Schacht II Unterbreizbach

Transport der 6 metrigen Schachtrohre

Bohrungen im Tübbing

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Bergbau

beiten beginnen und abarbeiten. die schachtarbeiten wurden dabei bei vol-lem bergwerksbetrieb ausgeführt. in der tagschicht verblieb kein Zeitfenster, um wirtschaftlich arbeiten zu können. notwendigerweise wurden daher alle Arbeiten ausschließlich in der nacht-schicht ausgeführt. einzelne tätigkei-ten mussten gar auf sonntags verlegt werden, weil nur an diesem Wochen-tag kurzzeitig der hauptgrubenlüfter abgestellt werden konnte. bei den ge-schilderten randbedingungen nötigt es höchsten respekt an die bergleute, einerseits die ca. 200 kg schweren 6 m

langen rohre sowohl aus dem schacht zu demontieren und die neuen rohre wieder zu montieren als auch anderer-seits mit äußerster Präzision die schwe-ren einzelteile in die exakte Montage-position zu manövrieren. es galt, die im vertikalen Abstand von 3 m erforder-lichen Widerlager der rohrleitung am schachtmauerwerk oder am tübbing exakt lotrecht zu befestigen.

Alle Arbeitsmittel waren dabei so zu füh-ren und zu bedienen, dass ein herab-fallen sicher vermieden werden konnte.Zusammenfassend wurden in beispiel-

haft positiver Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber alle Wünsche und Forderungen durch die sChAChtbAu nordhAusen Gmbh abgearbeitet und erfüllt.so konnte die neue schachtfallleitung termingerecht und unfallfrei in ein-wandfreier Qualität ende 2012 dem AG zur nutzung übergeben werden. hierzu noch einmal ausdrücklichen dank an die vor ort tätigen schachtbauer.Wir erhielten den Auftrag aus der ein-gangs erläuterten perfekten referenz aus den 90er Jahren. noch vor Ab-schluss dieser baumaßnahme beauf-tragte der Auftraggeber uns mit der nächsten schachtfallleitung im gleichen schacht unmittelbar neben der instal-lierten schachtfallleitung. die untertageverwertung wird so er-folgreich betrieben, dass eine zweite Leitung erforderlich ist, um die anfal-lenden bzw. erforderlichen Versatzbau-stoffmengen transportieren zu können. Wir können also nach Fertigstellung dieser baumaßnahme lückenlos die nächste Leitung weiterbauen. ein besseres Argument eines zufriede-nen Auftraggebers gibt es wohl kaum. es macht allen beteiligten Freude, an einer „win-win“ situation teilhaben zu dürfen.

Jürgen Schmidt

K+S Kali GmbH Werk Werra Standort Unterbreizbach – Schacht IIFoto: Ullrich Klemmer, Kassel

Kernbohrungen im Schachtmauerwerk

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Page 26: SCHACHTBAU-REPORT Nr. 48

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Bergbau

Sicher zu den „Söhnen Mamas“ - Arbeiten im Besucherbergwerk „Röhrigschacht“ in Wettelrode

Der röhrigschacht befindet sich inmitten der historischen bergbaulandschaft des südöstlichen harzvorlandes ca. 100 m entfernt vom nordwestlichen rand der ortslage Wettelrode.in der Zeit von 1871 bis zur einstellung im Jahre 1990 diente dieser der Gewin-nung des Mansfelder Kupferschiefers. Als interessantes detail ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass der schacht über eines der ältesten stähler-nen schachtgerüste europas verfügt.heute ist der schacht ein Museum und besucherbergwerk, betrieben durch die rosenstadt sangerhausen Gmbh, wel-ches die entstehung der Lagerstätte, die Geologie und Mineralogie sowie die 800-jährigen Geschichte des Kupfer-schieferabbaus in der region plastisch und anschaulich darstellt. das heutige übertägige Museum wurde bereits 1987 eröffnet. im Jahre 1991 folgte schließ-lich das untertägige schaubergwerk. es ist schon beeindruckend, mit der origi-nalen schachtförderanlage 283 m tief in den schacht einzufahren und mit der Grubenbahn über 1.000 m weit in ein Abbaufeld des 19. Jhd. einzutauchen. erst unter tage vor ort lässt sich die schwere körperliche Arbeit der bergleu-te ermessen, welche den Kupferschie-fer liegend aus Flözen von teilweise nur 40 Zentimeter höhe gewannen. Mehr infos finden interessierte im internet un-ter http://roerigschacht.de.Aber nicht nur als Museum und besu-cherbergwerk dient die schachtanlage

heute, für die Ge-samtentwässerung und damit sicherheit des weiträumigen Grubensystems ist der schacht nach wie vor von großer bedeutung.da der bautechni-sche Zustand durch fortgeschrittene Kor-rosion der stahlein-bauten teilweise so schlecht war, waren sanierungsmaßnah-men zur Gewährleis-tung der betriebssi-cherheit zwingend notwendig.die zuständige Landesanstalt für Alt-lastenfreistellung (LAF) beauftragte die GVV mbh sondershausen und die dMt Leipzig mit der notwendigen sa-nierungsplanung. im Zuge einer be-schränkten Ausschreibung im sommer letzten Jahres erhielten wir schacht-bauer den Auftrag für diese sanierungs-arbeiten. nach Planung und realisie-rung vorbereitender Arbeiten, wurde am 22.11.2012 die betriebsplanzulassung erteilt.nun konnten die Arbeiten im drei-schichtsystem, mit jeweils 5 Mitarbei-tern pro schicht, beginnen.

nach Ausbau des gesamten Fahrten-trums von 300 m begann man mit dem rauben der geschädigten alten ein-

strichträger und ersetzte diese durch 193 vorerst geplante und 11 nachträg-lich notwendige u-Profile / Querschnitt 220. der einbau der neuen einstriche erfolgte zweigeteilt in bühnenlöcher und anschließendem mittigen stoßen und Verschrauben. diese Arbeiten führ-ten die schachthauer von den Korbdä-chern der vorhandenen Förderanlage aus.

eine alte Gussrohrleitung einschließlich der Anschlussleitung zur Pumpenkam-mer, welche als steigleitung anfallen-de Gruben-niveau des „segen Gottes stollens“ (∆h=116 m) fördert, musste komplett demontiert und durch eine neue Leitung ersetzt werden. Ausge-schrieben war diese als Pe-Leitung, realisiert wurde letztendlich auf unse-

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Blick in die Schachtröhre Röhrigschacht

Baustellenpanorama – übertägige Anlagen des Museums und Besucherbergwerks „Röhrigschacht“ Wettelrode mit Baustelleneinrichtung

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Bergbau

ren Vorschlag hin wieder eine Gußrohr-leitung. Als Montagehilfe diente eine hilfswinde vom typ hadef 42/87e. um einen kontinuierliche entwässerung zu gewährleisten, wurde zuerst die neue rohrleitung montiert, danach erfolgte der umschluss von alt auf neu bevor die alte Gussrohrleitung demontiert wurde.

den Abschluss unserer Leistungen wird in den nächsten Wochen die Montage einer sbn eigenen hilfsfahranlage bil-den. Mit dieser können dann zukünf-tig bei erfordernis, Personen aus der schachtröhre von den Förderkörben oder aus dem Füllortbereich geborgen werden. Mühevolles steigen über nasse holzfahrten und umtritte im Fahrten-

trum (siehe Abbildung links) gehört dann der Vergangenheit an. immerhin müssen bis zu 300 m höhenunter-schied überwunden werden, das ent-spricht einem Aufstieg in den 30. stock eines hochhauses. Als kleine Anekdote am rande – zum Frauentag am 08. März diesen Jahres gibt es Comedy mit den „söhnen Ma-mas“ unter tage. und da die hilfsfahr-anlage zu diesem Zeitpunkt noch nicht betriebsbereit ist, sichern unsere berg-leute die Veranstaltung.

Wir wünschen der Mannschaft um be-triebsführer thomas heinemann und technologe Knut Große, unterstützt durch Fördermaschinisten der betrei-bergesellschaft des bergwerkes, für diese noch zu realisierenden Leistungen

bergmannsglück und danken ihnen für die Leistungen zur vollsten Zufrieden-heit des Kunden.

Danny Bodenstab

Teil der Baustellenmannschaft um Betriebsführer Thomas Heinemann (links im Bild)

Altes Fahrtentrum – nunmehr geraubt

Montage neue Einstriche in Bühnenlöcher

Geraubte, korrosionsgeschädigte Einstriche

Alte und neue Steigleitung im Schacht

Betonage Haspelhaus Hilfsfahranlage

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Zertifizierung

Mit der einführung des europäischen regelwerkes für die Ausführung von stahltragwerken din en 1090-1 und dem nach einer übergangsfrist (mehr-fach nach hinten verschoben) bis 01.07.2014 auslaufendem nationalen regelwerk der herstellerqualifikation din 18800-7 ist eine erweiterung der Zertifizierung für eisenbahnbrücken der db-AG im europäischen regelwerk nicht mehr vorgesehen.

um das bisherige Qualitätsniveau für den bau von eisenbahnbrücken riL 804 mit den Auswahlmöglichkeiten des europäischen regelwerkes din en 1090 zu verbinden und zu definie-ren, wurde der db- standard 918005 „technische Lieferbedingungen für die Ausführung von eisenbahnbrücken und sonstigen ingenieurbauwerken“ im August 2012 formuliert.Für den sChAChtbAu hatte das zur Folge, dass wir bis dezember 2012

einen Antrag für eine herstellerbezo-gene Produktqualifikation an die db AG stellen mussten, um weiter im eisenbahnbrückenbau tätig sein zu können.Am 15.01.2013 (mit übergangsfrist bis zum 01.03.2013) wurde die implementierung aller Anforderungen des bd- standards 918005 in un-ser unternehmenshandbuch, An-weisung nr. 1.2102, einer fach-technischen Prüfung durch das Lieferantenmanagement und Quali-tätssicherung der db- AG unterzo-gen. Gleichzeitig wurden in einer Werksbegehung sowohl die grundsätz-lichen technischen und personellen Voraussetzungen der sChAChtbAu als auch am Projekt eü Kirchheim die konkreten Arbeitsschritte überprüft. Alle Arbeitsschritte, erforderliche doku-mente und verantwortlich beteiligte Personen, insbesondere für die spezi-ellen Prozesse

• bemessung, Konstruktion • einkauf• schweißen (herstellung und Montage) • zerstörungsfreie Prüfung • herstellung vorgespannter mechanischer Verbindungen und• Korrosionsschutz mußten in einem Qualitätsmanage-mentplan projektbezogen benannt wer-den.es konnte der nachweis einer norm-konform arbeitenden werkseigenen Produktionskontrolle (WPK) in vollem Geltungsbereich des db-standards 918005 erbracht werden.damit darf die sChAChtbAu nordhAusen Gmbh als hersteller von eisenbahnbrücken das gesetzlich geforderte Ce- Zeichen nach werksin-ternem Konformitätsverfahren anbrin-gen.

Burkhard Senk

Herstellerbezogene Produktqualifikation für Eisenbahnbrücken abgelegt

v. l. Ulrich Voigtländer (Prüfer DB AG), Frank Malchau, Thomas Streicher, Sven Müller, Burkhard Senk, Jörg Holzapfel (alle SBN) und Dieter Anton (Prüfer DB AG) in unserer Stahlbauhalle 2

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Personalnachrichten

An diesem tag konnten 17 junge schachtbauer ihre ihK Facharbeiter-zeugnisse von Ausbildungsleiter rainer siebold in empfang nehmen.im „traditionskabinett“ feierten im einzelnen 8 Zerspanungsmechaniker, 6 Konstruktionsmechaniker, 2 Mecha-troniker und 1 elektroniker ihre erfolg-reichen Facharbeiterabschlüsse.Von den guten Prüfungsergebnissen hob sich Zerspanungsmechaniker Jens stockfisch mit 94 von 100 Punkten nochmals ab und erreichte die note „sehr gut“.Mit 15 Absolventen konnte ein schacht-bau Arbeitsvertrag abgeschlossen wer-den.

Rainer Siebold

Perspektivennach erfolgreicher Ausbildung bestehen beste Aussichten als Facharbeiter in der schachtbau – Gruppe oder im bAuer Konzern übernommen zu werden. Weiterführende Qualifizierungen und Aufstiegsmöglichkeiten stehen motivierten Mitarbeitern des unternehmens, nach dem sammeln erster praktischer erfahrungen, zur Verfügung.

Kontaktieren Sie uns! haben sie, ihre Verwandten oder bekannten rückfragen zu unserer Ausbildung oder interesse an einem Praktikum?die Mitarbeiter der Personalabteilung stehen ihnen gern zur Verfügung:

Frau Anika Reinhardt, Tel. 03631 – 632 363Herr René Zimprich, Tel. 03631 – 632 311

[email protected]

Facharbeiterweihe am 5. Februar 2013

v.l.n.r. Jens Stockfisch ZM, Luisa Pfeifer ZM, Tobias Zietz ZM, Sebastian Hühne KM, Dennis Paul KM, Martin Stark KM, Adrian Werner KM, Christopher Ball KM, Philipp Soukup ZM, Patrick Hartmann KM, Florian Aderhold ZM, Ivan Antoni ZM, Florian Gerlach ZM, Kevin Knothe ZM, Sebastian Kowitz MT, Dimitri Lang EL, Johannes Luhn MT

AZUBI gesuchtWir bilden aus

seit vielen Jahren sorgen engagierte und hervorragend ausgebildete Mitarbeiter dafür, dass die sChAChtbAu nordhAusen Gmbh ein leistungsfähiges, traditionsreiches und mit stolz erfülltes unternehmen ist.

Wir möchten gern, dass dies so bleibt.

Aus diesem Grund investieren wir seit einigen Jahren erfolgreich in die Ausbildung junger Menschen und sichern damit einen wesentlichen teil unserer Fachkräfte. die suche nach geeigneten, handwerklich geschickten Auszubildenden gestaltet sich zunehmend schwieriger. darum bit-ten wir sie, uns bei unserer Auszubildendenakquise insbesondere für die Folgejahre zu unterstützen, um die Grundlage zur Fortschreibung der schachtbau – Geschichte zu sichern.

Folgende Berufe bilden wir aus: • Bergbautechnologe (m/w) • Berg- und Maschinenmann (m/w) • Baugeräteführer (m/w) • Zimmerer (m/w) • Maurer/ Stahlbetonbauer (m/w) • Konstruktionsmechaniker (m/w) • Zerspanungsmechaniker (m/w) • Elektroniker für Betriebstechnik (m/w)

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Betriebsgeschehen

Egal in welchem bereich wir ar-beiten oder welche tätigkeit wir im unternehmen ausüben, jeder hat ei-nen erheblichen einfluss auf unse-re umwelt. Jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter muss daher be-wusst sein, dass sie oder er auch eine Verantwortung für unsere umwelt ha-ben. Mit der Arbeit des umweltteams wollen wir erreichen, diese Verantwortung in den betrieblichen regelungen zu veran-kern und unsere Mitarbeiter und unsere Verantwortlichen in der erreichung der unternehmensziele besser zu integrie-ren.Jeder Mitarbeiter sollte sehen, wenn eine Leuchte eingeschaltet ist, ob-wohl sie nicht benötigt wird und diese auch ausschalten. es gehört zu den Pflichten eines jeden Vorgesetzten, seine Mitarbeiter zu schulen, sich um-weltbewusst zu verhalten und in seinem Verantwortungsbereich Ansatzpunkte für eine schonung der ressourcen und eine geringere belastung unserer umwelt zu finden.die regeln im uhb dienen dazu, das Miteinander zu erleichtern und konkrete hinweise zum handeln zu geben. das umweltteam versucht diese regelungen, die umweltrele-vante themen betreffen, anzupas-sen. hierbei sind wir bei der be- und überarbeitung der uhb-Anweisungen auf rückmeldungen unserer Mitarbeiter

angewiesen. dazu gehört, dass wir von allen bereichen eine übersicht über alle umweltaspekte erhalten, die im unternehmen betrachtet werden müs-sen. Warum beschäftigt sich das umweltteam intensiv mit diesen themen?uns ist bewusst, dass unsere Fertigung energieintensiv ist, dass unsere neu zu errichtenden bauwerke bestandteil unserer umwelt werden und dass eingriffe in die umwelt längerfristige Auswirkungen haben.Als baustellenunternehmen ist es völlig normal, dass wir für den Weg vom unternehmen zur baustelle, für die transporte von baumaterialien und für die Arbeit mit baumaschinen und Geräten eine große Menge an Kraftstoffen und elektroenergie ver-brauchen. Wenn auch immer effiziente-re techniken eingesetzt werden, ist da-mit trotzdem immer auch ein Verbrauch an ressourcen und eine belastung der umwelt verbunden. im Jahr 2012 haben wir nur durch den einsatz betrieblicher PKW, transporter und LKW eine Co2-emission von 1.300 tonnen erzeugt. die Co2-emission durch den Verbrauch von 3.667.004 kWh elektroenergie am standort industrieweg lag bei 2.083 tonnen. Mit der Photovoltaikanlage konnten wir im Jahr 2012 aber auch 308 tonnen Co2-emission einsparen.

im umweltteam wurde gemeinsam mit der transportabteilung beraten, welche Möglichkeiten bestehen den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. in diesem Zusammenhang werden zur Zeit zwei Fahrzeuge getestet, die mit einer Geschwindigkeitsdrosselung aus-gestattet sind. die damit gesammelten erfahrungen sollen genutzt werden, um entscheiden zu können, ob dies ein gangbarer Weg ist, umweltbelastungen und Kosten zu reduzieren und eine hö-here Verkehrssicherheit zu erreichen. der entsorgungshof wurde unter Mitarbeit des umweltteams umgestal-tet, um die Aufgaben der innerbetrieb-lichen entsorgung und der damit ver-bundenen dokumentation besser zu realisieren. ständige Auswertungen der energie-verbräuche und der Wirksamkeit der Maßnahmen des energiemanagements sollen aufzeigen, an welchen stellen Probleme bestehen, um zu sehen mit welchen Maßnahmen diesen begegnet werden kann.Wir möchten jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter dazu animieren, mit offenen Augen durch den betrieb zu ge-hen und sich auch mit kleinen beiträgen und hinweisen an einer Verbesserung der betrieblichen energiebilanz zu be-teiligen. das umweltteam möchte dazu Ansprechpartner und unterstützer sein.

Guido Bausch

Aus der Arbeit des Umweltteams der SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH

In rahmen einer feierlichen ehrung am 7. september 2012 gratulierte und be-dankte sich die Geschäftsleitung ganz herzlich bei mehreren Jubilaren, die seit vielen Jahren dem unternehmen angehören. in der Feierstunde wurden in gemütlicher runde die beruflichen Werdegänge der Kollegen, angereichert um schöne und interessante Anekdoten, vorgestellt.

Jubilarehrung 2012

v. l. Jens Peters (GF), Jürgen Holzapfel (45 Jahre SBN), Uwe Barthel (45 Jahre SBN), Gudrun Fiorini (40 Jahre SBN), Thoralf Wilke (GB-Leiter, 30 Jahre SBN), Mario Brunner (25 Jahre SBN), Manfred Kruse (45 Jahre SBN), Gerda Bauer (45 Jahre SBN), Regina Andel (25 Jahre SBN), Thomas Standke (25 Jahre SBN), Jürgen Stäter (GF), Heino Kupfer (Per-sonalleiter)

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Immobilien

Im Laufe des Jahres 2012 wurden in der sChAChtbAu nordhAusen Gmbh eine reihe von investitionen im bereich der immobilien getätigt und baumaßnahmen ausgeführt. Als größte investition im Jahr 2012 ist hier die Fassade des Kantinengebäudes zu nennen, weil sie auch jedem Mitarbeiter und besucher unseres unternehmens optisch zuerst ins Auge fällt. die Arbeiten an der Fassade bein-halteten neben der eigentlichen Fassade auch die neugestaltung der terrasse, die Verkleidung der stützen, Montage einer innenliegenden beschattung, die

neuverlegung von heizungsrohren so-wie Anschlussarbeiten im bereich des Fußbodens. die genaue Gestaltung der Fassade eröffnete gleichzeitig neue Möglichkeiten für die Gestaltung und Ausstattung unseres traditionszimmers. diese baumaßnahme zog sich aufgrund der Komplexität über einen Zeitraum von drei Monaten hin. bei beginn der baumaßnahme stellten wir uns das Ziel, diese bis zum Kundentag abzu-schließen. diese Zielstellung wurde als Punktlandung auch erreicht. die halle 7 erhielt ein neues dach. hierdurch verbesserten sich die

Arbeitsbedingungen nicht nur für die Mitarbeiter dieser halle, sondern auch für die Mitarbeiter der halle 8.im hochregallager erfolgte die umgestaltung des büros einschließlich einbau eines neuen Fensters, was zu einer bedeutenden Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter führte.Zu beginn des Jahres 2012 wurden im hochhaus vor allem im ersten und zwei-ten oG die büros neu gestaltet und in al-len räumen abgehängte decken einge-baut und damit die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter verbessert. eine weitere Maßnahme war die installation einer Klimaanlage für das 7. obergeschoss südseite des hochhauses. in diese Maßnahme ein-geschlossen war die umgestaltung des bisherigen sitzungszimmers in einen Videokonferenzraum. dieser raum wird zwischenzeitlich von al-len Geschäftsbereichen rege für Videokonferenzen und besprechungen genutzt.ende des Jahres wurden im Kompaktbau im bis dahin als Pausenraum genutzten raum zwei büros für den Werkstattleiter und die Arbeitsvorbereitung des Geschäftsbereichs stahlbau errichtet.

durch diese Maßnahme befindet sich die Werkstattleitung nunmehr in unmittel-barer nähe zur Produktion. Gleichzeitig wurde ein neuer Pausenraum für die Mitarbeiter des Geschäftsbereiches stahlbau hergerichtet. Für das Jahr 2013 sind wieder eine reihe von Maßnahmen geplant:• dachsanierung 1. bauabschnitt der energetischen sanierung des von der bst und sbn genutzten Gebäudes sowie die Gestaltung der schweißwerkstatt • Modernisierungsmaßnahmen im Kompaktbau zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen • rekonstruktion von sanitärräumen am standort hesseröder straße• Allgemeine diverse reparatur- und sanierungsarbeiten.

Siegfried Ahlig

Wir informieren

Traditionszimmer

Dach Halle 7

Videokonferenzraum

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Damals

Bereits im Jahre 1967 wurde im sChAChtbAu nordhAusen am standort „bleiche“ eine schweiß-ausbildung aufgebaut, in der im rahmen der Aus- und Weiterbildung schweißer zunächst für den eigenen bedarf qualifi-ziert wurden. Am 28. August 1978 begann man in einer ortsfesten „Lehrschweißerei“ interessenten auszubilden.einen großen Anteil beim Aufbau der eigenen schweißtechnischen Aus- bildung hatte der damalige schweiß-verantwortliche des unternehmens Peter Wilke mit seinen Lehrschweißern Waldemar Lechte, erwin scholz und reinhard Kühn.da die schweißausbildung bereits in den siebziger Jahren eine feste Größe im unternehmen war, wurden für den ersatzneubau am standort „industrieweg“ auch räumlichkeiten für eine Lehrschweißerei fest eingeplant und am 07. oktober 1986 in betrieb genom-men.Auf der Grundlage der langen er- fahrungen des gut qualifizierten Aus- bilderteams und der technischen Ausstattung wurden die Ausbildungs-möglichkeiten ab August 1990 verstärkt extern angeboten und Partner gesucht.Mit Wirkung vom 01.01.1991 erhielt die Ausbildungsstätte die Zulas-sungsurkunde als Kursstätte des deutschen Verbandes für schweiß-technik e.V. (dVs) düsseldorf (heute deutscher Verband für schweißen und

verwandte Verfahren e.V.).Peter Wilke war es, der auch diese neuorientierung anschob und umsetzte, bis er die Leitung der Kursstätte am 02.11.1992 an helmfried Groß abgab. danach fun-gierte herr Wilke noch bis 2006 als dVs-Prüfer.Mit der übernahme der sChAChtbAu

nordhAusen Gmbh durch die bAuer Gruppe 1992 wurde der Weg frei für investitionen auch im bereich der schweißtechnischen Kursstätte Aus- rüstungen von der schweißstrom-quelle bis zu lüftungstechnischen An- lagen wurden erneuert und auf ein in nordthüringen einzigartiges niveau ge- bracht. Auf Grund der erfolgreichen entwicklung als dVs Kursstätte und der gestiegenen nachfrage bzw. anhal- tend hohen Lehrgangsteilnehmerzahlen erfolgte 2002 die erweiterung auf 420 m2 Ausbildungsfläche.

Auch das Ausbildungspersonal wurde auf drei ständige Lehrschweißer aufge-stockt und stefan Loeffler übernahm

die Kursstätte. in dieser Zeit bis zum Jahre 2012 war harald Plaga (schweißaufsicht bei APV in Artern) dVs-Prüfer (siehe Foto). dass der schritt der Kapazitäts- erweiterung richtig war, bewies nicht zuletzt der kaufmännische erfolg als schweißtechnischer bildungsträger bis zum heutigen tag.bezüglich der Ausbildung von schweiß-technischem Personal und zu Fragen technischer Möglichkeiten ist die schweißtechnische Kursstätte der sChAChtbAu nordhAusen Gmbh heute der kompetente Partner für Firmen und institutionen in nordthüringen.Wir verfügen über Zertifikate mehre-rer „Fachkundiger stellen“ und die nunmehr vier Lehrschweißer sind um- fassend qualifiziert, um die angebo-tenen schweißtechnischen bildungs-maßnahmen umsetzen zu können.im Monat Februar 2013 verzeichne-te die Kursstätte folgenden stand der Lehrgangsteilnehmer:• 20 umschüler Konstruktions- mechaniker eG schweißtechnik• 19 teilnehmer Kompetenzzentrum schweißen von Arbeitsagentur und Jobcenter• 21 Landwirte zur schweißergrund- ausbildung• 15 Auszubildende vom Firmenaus- bildungsverbund zur Modulausbildung• 3 teilnehmer zu Verlängerungs- prüfungen

diese zur Zeit her-vorragende Auslas- tung unserer Aus- bildungskapazitäten und die Aussagen von Arbeitsagentur und Jobcenter nord-hausen während der bildungsträgerkon- ferenz am 19. de- zember 2012 zu Prioritäten der Ausbildungs-Förderung im Metallbereich und hier besonders zu schweißerquali-fikationen, lassen uns als schweiß-technische Kursstätte auch weiterhin op-timistisch in die Zukunft blicken.derzeitiger dVs Prüfer ist seit letztem Jahr Matthias Apel (siehe Foto) aus dem stahlbau-bereich.

Rainer Siebold

22 Jahre DVS-Kursstätte und 45 Jahre Schweißausbildungim SCHACHTBAU NORDHAUSEN

Erste ortsfeste Ausbildungsstätte im VEB Schachtbau Nordhausen für E-, G-und MAG-CO2-Schweißen 1978

v. l. Lehrschweißer bis 1993: W. Lechte, Schweißfaching. P. Wilke, Lehrschweißer bis 1993: E. Scholz und Lehrschweißer bis 1994: R. Kühn in der neuen Ausbildungsstätte im Jahre 1986

v.l. Lehrschweißer H.-J. Feilbach (bis 2011), K.-H. Ladwig (bis 2009 †), U. Barthel (seit 1991)

v. l. Nadine Nolte ist seit 2004 kaufmänn. Mit-arbeiterin, die Lehrschweißer Harald Staub (seit 2010) und Dominik Nolte (seit 2013), An-dreas Vaupel als Vertretung und Tino Mertins (seit 2010) verstärken das Team um Rainer Siebold (rechts), der seit 1.9.2007 Kursstät-tenleiter ist

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Persönliches

unseren ehem. MitarbeiterKlaus Förster

76 Jahre alt† 21. Juni 2012

unseren ehem. MitarbeiterManfred Schirmer

74 Jahre alt† 28. Juni 2012

unseren ehem. MitarbeiterKurt Liebau73 Jahre alt

† 14. Juli 2012

unseren MitarbeiterRalf Heydecke

50 Jahre alt† 20. August 2012

unseren ehem. Mitarbeiter Hartmut Gottschald

68 Jahre alt † 23. August 2012

unsere ehem. MitarbeiterinAnna-Luise Knoche

75 Jahre alt† 02. september 2012

unseren ehem. MitarbeiterLothar Müller

82 Jahre alt† 05. september 2012

unseren ehem. MitarbeiterJürgen Stubbe

70 Jahre alt† 08. oktober 2012

unseren ehem. Mitarbeiter Karl Kaps90 Jahre alt

† 19. november 2012

unsere ehem. MitarbeiterinBärbel Treffkorn

67 Jahre alt† 30. november 2012

unseren ehem. Mitarbeiter Bernhard Klinkert

80 Jahre alt † 07. dezember 2012

unseren ehem. Mitarbeiter Lutz Biernat61 Jahre alt

† 05. Januar 2013

unseren ehem. MitarbeiterWaldemar Siegel

81 Jahre alt† 12. Januar 2013

unseren Mitarbeiter Thomas Schwabe

63 Jahre alt † 08. Februar 2013

unseren ehem. MitarbeiterJörg Held

51 Jahre alt† 09. Februar 2013

unseren ehem. MitarbeiterWerner Fiedler

81 Jahre alt† 13. Februar 2013

Wir trauern um

unseren ehem. MitarbeiterKarl-Heinz Frank

70 Jahre alt† 29. Februar 2012

unsere ehem. MitarbeiterinKarin Marold 70 Jahre alt

† 11. März 2012

unseren ehem. MitarbeiterJürgen Müller

69 Jahre alt† 08. April 2012

unseren MitarbeiterMichael Herboth

43 Jahre alt† 20. April 2012

unseren ehem. MitarbeiterHorst Deckert

72 Jahre alt† 28. April 2012

unseren ehem. MitarbeiterHeinz Lungershausen

63 Jahre alt† 03. Mai 2012

unseren ehem. MitarbeiterWalter Andreäe

73 Jahre alt† 16. Mai 2012

unsere ehem. MitarbeiterinMargrit Artmann

66 Jahre alt† 05. Juni 2012

Das neue sbn Messesystem kann ab sofort an alle Geschäftsbereiche ver-liehen werden. durch seinen rollbaren Koffer ist es sehr leicht transportierbar. der transportkoffer kann zudem noch als Präsentationsfläche oder tresen ge-nutzt werden.das dreiteilige display ist für den schnellen, effektvollen Auftritt konzi-piert. Wenige einzelteile ermöglichen durch die drei magnetisch am system haftenden Grafikbahnen einen einfa-chen Aufbau ohne Werkzeug. Perfekt für ihre Auftritte bei Messen, tagungen und Kongressen.Melden sie sich gern bei mir, um auch die Gestaltung für ihren Geschäftsbereich zu realisieren.

Nicole Threbank

Neues Messesystem

Beispiel Umwelttechnik

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Persönliches

Unser unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt. das sowohl in technischer als personeller hinsicht. die folgende übersicht faßt die wesentlichsten Aspekte der Veränderung unserer Mitarbeiterstruktur in den letzten 10 Jahren zusammen:

SCHACHTBAU in Zahlen

SBN Report2003

SBN Report2013*

Mitarbeiterzahl 643 872

davon Männer 87,56% 89,56%

davon Frauen 12,44% 10,44%

Ausbildungsquote 4,82% 9,17%

betriebszugehörigkeit 18,71 Jahre 13,98 Jahre

Altersdurchschnitt 42,96 Jahre 41,05 Jahre

* Mitarbeiterzahlen sbn/sbn bau

Geburtstage

50. 18.10.2012 Kurt schilling06.11.2012 harald Meißner08.11.2012 Michael Kubitza13.11.2012 ronny silber18.11.2012 burkhard senk22.11.2012 Peter Klingbeil03.01.2013 Lutz Pflieger13.01.2013 Frank drechsler21.01.2013 Armin edner12.02.2013 Jürgen Vaupel28.02.2013 Mario Keller02.03.2013 ralf-Peter seidemann02.03.2013 Frank Greyer (sbn bau)15.03.2013 Jürgen Kleemann23.03.2013 Michael hellwig04.04.2013 bernd Morig06.04.2013 Jörg Adam13.04.2013 ronald ruprecht14.04.2013 uwe Fiebig14.04.2013 thomas Fricke27.04.2013 Anett hübner (sbn bau)30.05.2013 Mario Gräber20.06.2013 ralf Wille28.06.2013 Fred Mucha18.07.2013 Lutz Wiesner (sbn bau)30.07.2013 Michael Glathe03.08.2013 thomas biermann04.08.2013 Andrea romhardt (sbn bau)22.08.1963 thomas Menzel03.09.1963 Leander brendel14.09.1963 thomas rabe (sbn bau)25.09.1963 thomas Wildt

60.06.10.2012 Armin horbaß08.10.2012 edgar Wilhelm13.10.2012 Arnfinn-torsten schubert18.10.2012 Marlis sauerland12.11.2012 uwe barthel06.12.2012 Klaus-Manfred Wilhelmi09.12.2012 Klaus Kalweit18.12.2012 siegfried hentschel (sbn bau)20.12.2012 ingolf etzrodt

24.12.2012 Gabriele sommer12.01.2013 Manfred Kruse03.02.2013 bernd Meyer12.02.2013 Jürgen holzapfel18.03.2013 Lothar bernsdorf23.03.2013 Gunter nestler (sbn bau)23.03.2013 Volker heinrich04.04.2013 Gerd Martin07.04.2013 roland Pannier11.04.2013 Alfred heise24.05.2013 olga Ahlig28.05.2013 Axel hahn (nbi)30.05.2013 Günter bloßfeld06.06.2013 Werner Jung29.06.2013 norbert spangenberg30.06.2013 Jürgen spangenberg14.07.2013 heiner spangenberg01.08.2013 Günther Meißner08.08.2013 Gerhard ewinger24.08.2013 brigitte hoffmann

01.09.2013 Andreas Lehnert01.09.2013 Jürgen schmidt01.09.2013 thomas streicher

35 Jahre30.06.2013 renate Politz10.07.2013 bernd Günther01.08.2013 Günther Meißner01.09.2013 Marion Freitag01.09.2013 thomas heinemann01.09.2013 André hungsberg01.09.2013 uwe Mestmacher01.09.2013 Frank Müller01.09.2013 Martina Wedekind01.09.2013 edgar Wilhelm01.09.2013 ralf Wille

40 Jahre02.04.2013 dietmar Junker03.05.2013 Claus Fregin07.05.2013 Wolfgang Mähr01.08.2013 Jürgen böhme01.09.2013 sigrid burghardt01.09.2013 Günter Kirchner01.09.2013 rainer siebold01.09.2013 Peter Winter

45 Jahre01.08.2013 Jürgen spangenberg02.09.2013 udo Groß

50 Jahre01.09.2013 dr. Peter Pfeifer (ndhe)

Betriebsjubiläen

20 Jahre01.04.2013 sandra schlothauer03.05.2013 norbert neudel10.05.2013 Peter-Michael engel01.06.2013 Armin horbaß01.09.2013 Werner Albin (sbn bau)01.09.2013 norman Fuhrmann13.09.2013 Klaus Meenenga (sbn bau)

25 Jahre01.05.2013 egbert Kröner11.05.2013 helga neuenfeld01.09.2013 thomas eiselt01.09.2013 daniela seidel (sbn bau)

30 Jahre03.05.2013 olaf netolicky03.05.2013 reiner roschmann06.06.2013 Jean Lentz15.08.2013 thomas Menzel01.09.2013 hans-rudolf dembowsky01.09.2013 thomas Klepsch01.09.2013 Manfred Kraft

Verabschiedung in den Ruhestand

(nach Jahren der betriebszugehörigkeit)

Gerhard Winter 13 Jahredieter Göttling 18 JahreKlaus tristram 18 JahreWolfgang neurohr 32 Jahre Karl-heinz henne 36 JahreMartin Wattenbach 36 Jahreheidi Mekezer 36 Jahrerenate Krebs 39 Jahredieter strübig 40 Jahrehans-Joachim Weidner 44 JahreGerd Mager 45 Jahrehorst böhme 46 JahreJoachim Klein 49 JahreImpressumHerausgeber: sChAChtbAu nordhAusen Gmbh, industrieweg 2a, 99734 nordhausen, tel. 0 36 31/632-0; Fax 0 36 31/632-334; die Zeitschrift sChAChtbAu-rePort wird kostenlos an unsere Mitarbeiter und Freunde ge-geben. Anfragen, Zuarbeiten und hinweise bitte an die redaktion: tel. 0 36 31/632-267, Fax 0 36 31/632-623, [email protected] i [email protected], www.schachtbau.de Redaktion/Layout: brigitte hoffmann (sbn) Fotos: Mitarbeiter der sChAChtbAu nord-hAusen GmbhBeirat: thomas schüler, Anett hübner, danny bodenstab, Günther blanke, regina Andel, egbert Kröner, Volker Jahn, nicole threbank, Christian rauch, thomas Gottwald, Anika rein-hardt, ronald Kern Druck: le petit – die werbeagentur Alte Leipziger str. 50 i 99734 nordhausen tel. 0 36 31-469 800 i Fax 0 36 31-469 803 [email protected] i www.lepetit-ndh.denachdruck nur mit Genehmigung Redaktionsschluss: 28.02.2013

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SCHACHTBAU-Tag 2012

Pünktlich 12.30 uhr am 15. september konnten wir bei durchbrechender sonne den 18. sChAChtbAu-tag beginnen. die regenwolken hatten keine Chance mehr und die Mühen in der Vorbereitung hatten sich wieder einmal gelohnt.diesmal hatten wir mit unserem neu-en Kooperationspartner, dem Kreis-sportbund und den alt bewährten Partnern, eine „Mini-sChAChtbAu-

olympiade“ organisiert. Jochen der elefant (das highlight nach Meinung der Kinder), den wir als schirmherrn einge-laden hatten, war für den ordnungsge-mäßen Ablauf im sinne des olympischen Gedanken verantwortlich. nicht nur die Kinder haben es ihm gedankt, auch die erwachsenen waren von dem Auftritt be-geistert. die Medaillen waren vergeben und gewonnen hatten alle unsere Kinder.

der Abend fand in einem beheizten Zelt mit der band GrooVin AFFAirs einen würdigen schwungvollen Ausklang.Mit dem ende der Veranstaltung beginnt die Planung für den nächsten event 2013.Allen Mitwirkenden und helfern möchten wir unsere Anerkennung aussprechen und dAnKe sagen.

Regina Andel & Andreas Vaupel

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Kundentag 2012

Rund 250 Kunden und Partner, Vertre-ter aus Wirtschaft und Politik, konnte die Geschäftsführung am 13.09.2012 zum „treffpunkt sbn“ begrüßen.es war ein besonderer tag. Fast auf den tag genau, vor 20 Jahren, wurden wir in die bAuer Gruppe aufgenommen. der Vorsitzende der Geschäftsführung, Jürgen stäter erinnerte daran in seinen Ausführungen. im weiteren Verlauf des Vortrages gab er einen überblick über die weitere Firmenentwicklung bis zum heutigen tag. im Anschluss an die ein-führenden Worte war es thoralf Wilke, dem Geschäftsbereichsleiter Maschi-nenbau vorbehalten, über die entwick-lung VoM stAhLbAuFertiGer ZuM sYsteMLieFerAnten Für den MA-sChinenbAu zu sprechen.der Vertriebsleiter für bergbau ralph haase, mit „bergkittel“ – in typischer bergbautradition gekleidet, referierte über aktuelle Projekte des sanierungs-bergbaus mit dem thema ALtes si-Chern und beWAhren.Wie in jedem Jahr beendete ein externer referent die Vortragsreihe. herr Marko schmidt vom energie- u. Forschungs-zentrum niedersachsen, Goslar sprach in Anlehnung an den vorhergehenden Vortrag über die Möglichkeit, stillgelegte bergwerke als untertätige Pumpspei-cherwerke zu nutzen. neuer Wind Für ALte sChäChte – PuMPsPei-Cher unter tAGe, treffender konnte das thema im Zeitalter der neuformie-rung des energiemarktes nicht sein.um in der tradition zu bleiben, fand der tag beim typischen „thüringer buffet“ einen würdigen Ausklang.

Regina Andel & Andreas Vaupel