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.- il1lesisc11eg jlaltaralblati. l)erautw0rtlicher Redakteur: Dr. A. Bergel, D01nkapitular in BreSlau. Preis 2,25 Mk. für dasHalbjahr. 11«lonatlich erscheint eine Nummer vonZ Bogen. Geeignete Beiträge und Mitteilungen wolle man gefälligst an den Herausgeber gelangen lassen. Nr. 7. »FükrfuicddreffziafkrzzJgl1rgang;sz»»M » Jan 1914.» Inhalt: Vom neuen Brevier nnd den neuen Rnbrikeu. Warum und aufwelche Weise soll besonders der Seelforgsklerns an dem .st"ampfe gegen den Alkohol sich iuteufiv beteiligen? VonPräfekt Dis. tlieo1. BernhardStrehler. Akteumäßige Beiträge zurGeschichte der Bnßdisziplin in Breslau. Vonl)--. l«e. Lanibert Schulte.(Fortsetzuug.) Beiträge zurChronik derPfarrei Prockendorf, Arehipres- byterat Friedeivalde, Kr. Neiße. Von Pfarrer Max Weber in Prockendorf. Kircheumufik. Priester-Exerzitien im Missioushaus St. Gabriel bei Mödling NO. Lin-rarisches. Personalnachrichteu. Milde Gaben. Vom neuen Brevier und den neuen Rubriteu. Von den vielfachmit Spannung erwartetenneuen Brevierausgaben sind jetzt drei erschienen: Pustet in Regensburg und Descl(«3e in Tournai haben gleichen Schritt gehalten und Anfang Juni die Neudruck: ver- sandt,Dessain in Mecheln folgt nun Anfang Juli mit den zwei ersten Bänden; alle drei haben zuerst das mittelgroße, handlicl)e F·or1nat in 180bzw. 160in vier Bänden fertiggestellt; die römische einbändige Ausgabe der vatikanischen Druckerei in größerem Format läßt am längsten auf sich warten; im letzten diesbezüglichen Zirkular ist der für die Ausgabe zuerst bestimmte Tcrmin EndeMai in EndeJuli abgeändert. Jede der drei vorliegenden Editionen hat nun ihre besonderen Vorzüge. Pustet hat die kleinsten Lettern, dafür aber weißeres Papier gewäh-lt, von dem der Druck sich schärfer abhebt; derkleine Druck ermöglicht eine geringere Seitenzahl, und übt die Verminderung von gegen 120 Seiten für jeden Band gegenüber den anderen Ausgabensowohlauf Umfang und Gewicht,wie auf den Preis einen,wenn auch nicht gerade beträchtlichen Einfluß aus. Pustet bietet die Ausgabe auf starkem Maschinenpapier ungebunden zu 18 Mk., die aus dem etwas heiklenindischen Papier zu 20,50 Mk. an; die beiden andern Firmen habennur das indiscl)e Papier verwendet und verlangen27 Frank, an sichnur etwa 22 Mk» im Buchhandel wohl aber zu 27 Mk. ange- rechnet. Das Gewicht der (gebundenen) Pars vern-a beträgt bei Pustet etwa 220 Gramm, bei Descl(5-e 245 Gramm, bei Dessain 290 Gramm. Als den an- genehmsten Druckmöchte ich denTournaier bezeichnen; bei etwas größeren Typen gegenüber Pustet sind auch die Zeilenabstände nicht zu eng, so daß man fchnell sichan die Ausgabegewöhnt und bei gebotener Ans- wahl immer gern nach diesergreift. Die Mechliner Typen sind noch stärker, doch hat man die Zeilen nicht weiter auseinander gerückt, weshalb der Druck etwas gedrängt erscheint. Einen vorzüglichenDruck wird sicher, das beweist die Druckprobe, die Rö1nische Aus- gabe bieten. Man hat eigensziemlichstarke und da- bei scharfeLettern gießen lassen, der entsprechende Zeilenabstand ist gewahrt und wird der Text auchfür schwächere Augen angenehm und leicht lesbar sein; doch wird es wegen desgrößeren Formates (160X 100 des nmrandeten Satzes, gegenüber 133X 80 der anderen Ausgaben) und weil als Totum von zirka 1600 Seiten hergestellt, mehr für den häuslichen Gebrauch zu empfehlen sein; der billige Preis von 7 Lire für das brochierte Exemplar, und von 11 oder 12 Lire in gutem Einband, wird aber vielleicht manchen be- stimmen, sich doch noch ein neues Brevier anzuschaffen, der zunächst dazu nicht gewillt gewesen ist, und kann ich im Jnteresse der Bequemlich«keit nur zu solch einer Anschaffung raten. Freilich wird durch den von mir früher besprochenen neuen appendix zum Brevier, der alle mutati0nes verzeichnet und schon für 60 Pf. zu habenist, die Möglich-keit geboten, auchmit einem alten Brevier allen Neuerungengerecht zu werden; es wird auchdas Direktorium die für alte Ausgaben notwendigen Winke geben (um die oftmalige Wieder- holung der F;)inweisung pro uteniibus vetere Brev. und die oft1nalige Zitierung des neuen appendix zu ersparen, soll im neuenDirektorium das nur für die Besitzer älterer Ausgaben Geltende in eckige Klammern gesetzt und das im appendjx zu Findendedurch ein -Z· bezeichnet werden). Doch werdendieser Hinweisungen und Winke gar viele sein, dazu muß der appendjx von etwa 90 bis 100 Seiten Umfang immer mitge- nommen werden, so daß mancher wohl bald meinen obigen Rat als wohl begründetempfinden wird. Der ebenbesprochene Gegenstand führt mich dann auf einen andern Punkt, der zweckmäßigerweise hier zu allgemeiner Diskussion gestellt wird. Die erwähnten Winke und Hinweisungen, -die von 1915 im Direk- torium notwendig werden, lassen es wünschenswert erscheinen, an anderenStellen wieder zu kürzen, um

Schlesisches Pastoralblatt 1914 Jg. 35 · (-,11n.(Jae classjs; die Oster- und Pfingst-Oktav als solche primi (.)rdjnis, die von Epiphanie und Fronleichnam als se(:unc1i 0rdinis, die

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il1lesisc11eg jlaltaralblati.l)erautw0rtlicher Redakteur: Dr. A. Bergel, D01nkapitular in BreSlau.

Preis 2,25 Mk. für das Halbjahr. � 11«lonatlich erscheint eine Nummer von Z Bogen.Geeignete Beiträge und Mitteilungen wolle man gefälligst an den Herausgeber gelangen lassen.

Nr. 7. »FükrfuicddreffziafkrzzJgl1rgang;sz»»M� » Jan 1914.»Inhalt: Vom neuen Brevier nnd den neuen Rnbrikeu. � Warum und auf welche Weise soll besonders der Seelforgsklerns an dem

.st"ampfe gegen den Alkohol sich iuteufiv beteiligen? Von Präfekt Dis. tlieo1. Bernhard Strehler. � Akteumäßige Beiträge zur Geschichteder Bnßdisziplin in Breslau. Von l)--. l«�e. Lanibert Schulte. (Fortsetzuug.) � Beiträge zur Chronik der Pfarrei Prockendorf, Arehipres-byterat Friedeivalde, Kr. Neiße. Von Pfarrer Max Weber in Prockendorf. � Kircheumufik. � Priester-Exerzitien im Missioushaus St. Gabrielbei Mödling NO. � Lin-rarisches. � Personalnachrichteu. � Milde Gaben.

Vom neuen Brevier und den neuen Rubriteu.Von den vielfach mit Spannung erwarteten neuen

Brevierausgaben sind jetzt drei erschienen: Pustet inRegensburg und Descl(«3e in Tournai haben gleichenSchritt gehalten und Anfang Juni die Neudruck: ver-sandt, Dessain in Mecheln folgt nun Anfang Juli mitden zwei ersten Bänden; alle drei haben zuerst dasmittelgroße, handlicl)e F·or1nat in 180 bzw. 160 in vierBänden fertiggestellt; die römische einbändige Ausgabeder vatikanischen Druckerei in größerem Format läßtam längsten auf sich warten; im letzten diesbezüglichenZirkular ist der für die Ausgabe zuerst bestimmteTcrmin Ende Mai in Ende Juli abgeändert. Jede derdrei vorliegenden Editionen hat nun ihre besonderenVorzüge. Pustet hat die kleinsten Lettern, dafür aberweißeres Papier gewäh-lt, von dem der Druck sichschärfer abhebt; der kleine Druck ermöglicht eine geringereSeitenzahl, und übt die Verminderung von gegen120 Seiten für jeden Band gegenüber den anderenAusgaben sowohl auf Umfang und Gewicht, wie aufden Preis einen, wenn auch nicht gerade beträchtlichenEinfluß aus. Pustet bietet die Ausgabe auf starkemMaschinenpapier ungebunden zu 18 Mk., die aus demetwas heiklen indischen Papier zu 20,50 Mk. an; diebeiden andern Firmen haben nur das indiscl)e Papierverwendet und verlangen 27 Frank, an sich nur etwa22 Mk» im Buchhandel wohl aber zu 27 Mk. ange-rechnet. Das Gewicht der (gebundenen) Pars vern-abeträgt bei Pustet etwa 220 Gramm, bei Descl(5-e245 Gramm, bei Dessain 290 Gramm. Als den an-genehmsten Druck möchte ich den Tournaier bezeichnen;bei etwas größeren Typen gegenüber Pustet sind auchdie Zeilenabstände nicht zu eng, so daß man fchnellsich an die Ausgabe gewöhnt und bei gebotener Ans-wahl immer gern nach dieser greift. Die MechlinerTypen sind noch stärker, doch hat man die Zeilen nichtweiter auseinander gerückt, weshalb der Druck etwasgedrängt erscheint. Einen vorzüglichen Druck wird

sicher, das beweist die Druckprobe, die Rö1nische Aus-gabe bieten. Man hat eigens ziemlich starke und da-bei scharfe Lettern gießen lassen, der entsprechendeZeilenabstand ist gewahrt und wird der Text auch fürschwächere Augen angenehm und leicht lesbar sein;doch wird es wegen des größeren Formates (160 X 100des nmrandeten Satzes, gegenüber 133 X 80 der anderenAusgaben) und weil als Totum von zirka 1600Seiten hergestellt, mehr für den häuslichen Gebrauchzu empfehlen sein; der billige Preis von 7 Lire fürdas brochierte Exemplar, und von 11 oder 12 Lire ingutem Einband, wird aber vielleicht manchen be-stimmen, sich doch noch ein neues Brevier anzuschaffen,der zunächst dazu nicht gewillt gewesen ist, und kannich im Jnteresse der Bequemlich«keit nur zu solch einerAnschaffung raten. Freilich wird durch den von mirfrüher besprochenen neuen appendix zum Brevier,der alle mutati0nes verzeichnet und schon für 60 Pf.zu haben ist, die Möglich-keit geboten, auch mit einemalten Brevier allen Neuerungen gerecht zu werden;es wird auch das Direktorium die für alte Ausgabennotwendigen Winke geben (um die oftmalige Wieder-holung der F;)inweisung pro uteniibus vetere Brev.und die oft1nalige Zitierung des neuen appendix zuersparen, soll im neuen Direktorium das nur für dieBesitzer älterer Ausgaben Geltende in eckige Klammerngesetzt und das im appendjx zu Findende durch ein -Z·bezeichnet werden). Doch werden dieser Hinweisungenund Winke gar viele sein, dazu muß der appendjxvon etwa 90 bis 100 Seiten Umfang immer mitge-nommen werden, so daß mancher wohl bald meinenobigen Rat als wohl begründet empfinden wird.

Der eben besprochene Gegenstand führt mich dannauf einen andern Punkt, der zweckmäßigerweise hierzu allgemeiner Diskussion gestellt wird. Die erwähntenWinke und Hinweisungen, -die von 1915 im Direk-torium notwendig werden, lassen es wünschenswerterscheinen, an anderen Stellen wieder zu kürzen, um

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das gegenüber anderen Diözesen schon nmfangre.icheDirektorium nicht noch größer und« unbequemer zu ge-stalten. Und da gibt es sicher mehrere Stücke, bei«denen, unbeschadet der vollen Klarheit und Sicherheit,K1"irzu11ge11 wohl möglich wären.

1. Der fast täglich stehende Passus I«ect. 1. N. Scr.rel. pr. könnte ganz ruhig wegbleiben. Die Lektionender ersten Nocturn werden ja in Zukunft noch mehr alsfrüher de scriptura 0ccurenti (mit den dabei stehendenResponsorien de Tempore) sein; es müßte das also alsdie für gewöhnlich geltende Regel angenommen, Ans-nahmen dann aber natürlich immer vermerkt werden.Auch das Injtium eines biblisch-en Buches brauchte,wenn es an einem Sonntag bzw. seiner Ferie bleibt,nicht mehr eigens angezeigt zu werden.

2. Verhältnismäßig viel Raum nehmen an denSonntagen, besonders vor Ostern, die Bestimmungendarüber ein, welche Psalmen in der Print zu betensind; es könnte künftighi11 die jetzt schon am SonntagSeptuagesin1a stehende Bemerkung et sie in 0mnibusl)ominicis usque ad Paseha auch wirklich genügen,um die achtmalige Wiederholung an den anderenSonntagen zu ersparen; für die anderen, an Zahlnoch zunehmenden einfachen Sonntagsoffizien könnteals Regel gelten, daß Confitemini, Beati 1111dRetril)uezu nehmen sind, das athanasische Symbolum und diePreces aber nur dann gebetet werden, wenn sie ans-drücklich verzeichnet sind. Es fielen damit die jetztso hänfigen Angaben sine Symbole, sine precibusweg, und könnte überhaupt für alle nicht immer ge-brauchten Stücke die Norm gelten, daß sie dann weg-bleiben, wenn sie nicht besonders angegeben sind; eserübrigten sich so auch die Weisungen sjne Sukkragio,sine 9. lect., sine Z. or. sjne Gl., sine Cr. DerKlerus muß eben zum Kalendermacher das Vertrauenhaben, daß er diese Znsätze immer gewisseuhaft undrichtig verzeichnen wird, oder wenn ihm dies Ver-trauen fehlt, sich mit dem offiziell anerkannten Grund-satz beruhigen: est standum (etsi errandum) cumc1jrectorio.

Die zweizeiligen 1·"1berschriften mit den Anfängender C«vangelien an den 70 Sonn- nnd Festtagenkönnten wohl ohne Schaden wegbleiben; selten nurfindet man sie in den Direktorien noch abgedruckt,nnd würde die Weglassung vier bis fünf Druckseitenersparen.

4. Endlich sind die Notizen für anßergewöh-nlicheFunktionen und Zeiten wie Bittag-Prozession, Trina-tions-Verfahren an Weihnachten, Passions- nnd Oster-zeit, Karwoche bei uns so ausführlich gehalten, daßeine Abkürzung leicht geschehen könnte.

Soweit meine Vorschläge. Für jede an ihnen ge-

übte Kritik sowie für andere diesbeziigliche Wünsche.nnd Gedanken, die mir zugehen, werde ich dank-bar fein.

Bei der obigen Re.zension der neuen Brevier-Aus-gaben habe ich nnr die äußere Seite derselben, ihreAusstattung u. dgl. berücksichtigt; der Klerus wird aberauch über Neuerungen in der innern Einrichtung desBreviers, über neue wichtige. Bestimmungen, die hierAufnahme gefunden, einigen Aufschluß erwarten,darum noch folgende Notizen:

In dem unter den Praen0tan(1a stehenden Elen-ehus fester-um ist Praesentatio B. M. V. und De-collati0 S. 2Jois Bapt. unter die kesta prjmariaeingereiht worden ; ganz neu istdieZnsammenstellung derfes-ta i«eriata; hier sind alle Feste aufgezählt, die nachalter Festordnung gebotene. Feiertage waren nnd heutnoch i.rk«)p1icatjo pro populo fordern; außerdem habensie rubrizistische Bedeutung, indem sie ohne Rücksichtauf den gefeierten Gegenstand, allein um ihrer Festlich-keit halber allen Festen gleichen Ritns, aber ohne So-lemnität, vorangehen; es könnte demnach in diesemJahre am 18. November, dem Bnßtage, im preußischenAnteil Praesentati0 B. M. V. gefeiert und das Festdes Herrn Dedieatio Basili(3arum Petri et Paulikommemoriert werden.

J1nPsalteri u m ist der Beque1nlichkeitdesGebrauchesdadurch Rechnung getragen, daß in den kleinen Sporenund dem Kompletorium die jeden Tag wiederkehrendenStücke, d. i. der Ht)1nnus, bei Prim nnd Komplet auchdie Preces und der abschließende bzw. auch einleitendeTeil (Preii0s-·r bzw. Jube D0mjn.e) jeden Wochentagganz abgedruckt sind, so daß beim Fest- und Oktaven-Offizium nicht mehr auf das Ordinariu1n rekurriert zuwerden braucht.

Bei allen Lektionen sind die dazu gehörigen Re-sponsorien immer ganz abgedruckt; nur im drittenNocturn der Sonntage nach Pfingsten sowie bei denVigilien-Lektionen fehlen dieselben, da je nach der ver-schiedenen Zeit bzw. Ferie, auch andere Responsorienzu gebrauchen sind. Bei der Ansetznng der Respon-sorien zu den lectiones (1e Scriptura ist dann auchRücksicht genommen, daß dabei nur an den fest«-«.n0vem lectionum und dem gewöhnlichen Ferial-Offi-zium drei Responsorien erforderlich sind, während dassimp1ex-Festoffizinm, das Marianische Offizi1111i amSonnabend und das Ferial-Offizium der österlichenZeit nach der dritten Lektion Te Deum hat und darumnur zwei Responsorien braucht. Es ist deshalb jedes-mal beim zweiten Responsorium die Bemerkung vometwaigen Zusatz des Glo1-ja Patri mit Wiederholungeines Teiles des Responsoriun1 angebracht.

Die Z? KapitelGeneral-Rubriken des alten Bre-

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-Nr. 7 » F Schlesisches Pastoralblatt. «» » » 99 .viers hat man nach den neuen Bestimmungen um-znarbeiten noch nicht die Zeit gehabt; sie sind des-halb unverändert abgedruckt und dahinter die neuenBestimmungen der Bulle Djvin.o afflatu bzw. desBreves Abhinc (i.uos annos zugefügt, durch welche dievoranstehenden Vestim1nungen, soweit sie nicht mehrpassen, als aufgehoben zu gelten haben. Man darfsich de.shalb nicht wundern, auch im neuen BrevierTjt.I noch zu le.sen von den sukkragia de s. Maria,sanct0 -Joseph, Ap0stolis, Titulo et Pace; oder imTit. II und lIl noch die Bemerkung zu finden, daß inder Matutin das Sonntags-Offizium 1.8 Psalmen, dasSi1nplex-Offizium 12 Psalmen hat; oder Tit. IV, daßdas am Sonntag treffende f(-stum (1uplex maius odermjnns gefeiert und der Sonntag ko1n1nemoriert wirdund so vieles andere.

Im Texte sind dann die Spezial-Rubriken sehrvermehrt worden und find dabei alle früher bestehendenZweifel und Unklarheiten durch große Deutlichkeit undAusfiihrlichkeit der Fassung beseitigt worden. DasSufkragium ist auch in der für Marien-Offizien zu-treffenden Form abgedruckt. Die Vigilien undOktaveusind nach der neu eingefüh«rten K"lassifikation genau be-zeichnet, die Weihnachts- und Pfingst-Vigilie als Vigjliak)1-i1nae classis, die Epiphanie-Vigil als solche se-(-,11n.(Jae classjs; die Oster- und Pfingst-Oktav als solcheprimi (.)rdjnis, die von Epiphanie und Fronleichnamals se(:unc1i 0rdinis, die von Weib-nachten und Himmel-fahrt endlich als tertii 0r(1inis; die andern fester(1uplicia. I. classis haben 0c:tavas C0mmunes, alle1·esta. lI. classjs, die überhaupt eine Oktave noch be-halten, nur ()ctavas simplic-es und werden all dieseBezeichnungen auch im Direktorium Aufnahme findenmüssen.

Am Montag der Adventszeit stehen ganz neue ein-gehende Vorschriften, wie das Ferial-Offiziumbis zum 23. Dezember in allen seinen Teilen zu ordnenist. Zu den bisherigen fünf Serien von Laudes-Anti-phonen für die letzten sechs Wochentage vor Weih-nachten ist eine neue fechste für Sonnabend gekommen,so daß hier nicht mehr wie bisher die durch dasThomasfest behinderte Serie zu nehmen ist.

Die bisher für Partikular--Oktaven geschlosseneZeit um Weihnachten (1.7. Dezember bis 6. Januar)ist bedeutend verkürzt und bis auf die Zeit zum Dezember beschränkt worden. Da die vielen all-gemeinen Oktaven von Steph«anus, Johannes und un-schuldige Kinder künftig wegfallen, sollen schon in derWeihnachtswoche Sonderoktaven zur Geltung kommen;in den Kirchen des hl. Thomas wird also die bis25. Dezember noch suspendie.rte Oktav des Patronsam 26. Dezember ausleben und am 28. Dezember

wenigstens durch eine C0mmem0ratio in utrisqueVesperis et I-audibus zu beschließen sein.

Ein vor Septuagesima verhinderterEpiphanie-Sonntag wird nicht mehr wie früher auf ein etwatreffendes Simplex-Of"fizium der vorhergehenden Wocheangewiesen sein oder sich eventuell bloß mit einer Kom-memoration am Samstag begnügen dürfen, sonderner wird künftighin diesen Samstag als seinen eignenTag in Anspruch nehmen, an dem ihm dieselben Rechtewie am Sonntag selber zustehen, so daß er einfache1)uplicia und Semidupli·cia auf bloße Kommemoration"reduziert.

Für die Sonntage Sexagesima und Quinqua-gesi1na ist die Regel ausgesprochen, daß die etwadurch das Titular-Offizium verdrängten Schrifts-lektionen, obgleich sie keine injtia sind, doch aufeinen freien Woehentag verlegt werden sollen, weil siedie Geschichte je eines Patriarchen (Noe, Abraham)beginnen.

Den vom Hochamt getrennten Vespern amOstersonnabend ist das Fideljum animae beigefügt,ob recht passend, kann wohl zweifelhaft sein, da dieseVespern doch, der Geschichte der Karsamstagliturgieentsprechend, an die Oftermesse angeknüpft sind unddeshalb auch bei privater Rezitation nichts hinein-kommen sollte, was dort einen Platz nicht findenkönnte.

Die Oktav von Christi F;)immelfahrt ist unterdie privilegierten eingereiht, so daß ihre Ko1nmemo-ration auch an den höchften Festen bleibt und für diehl. Messe in dieser Oktav die noch wenig gekannte undbeachtete Rubrik gilt, nach welcher alle privilegiertenOktaven die 0rati0 imperata ausschließen.

Für die beiden Quatemberwochen im Adventund im Monat September, welche nur an vier TagenSchriftlesungen haben, sowie für die Woche.nach Quin-quagefima, in der die Schriftlesungen schon mit demDienstag aufhören, ist die Ordnung genau normiert,nach welcher diese Schriftlesungen, trotzdem sie keineinitia sind, auch auf die Quatembertage bzw. in dieFaste transferiert werden müssen, falls hier Feste ein-treffen, die im ersten Nocturn sonst die se-riptura0(«.(-un.«ens gebrauchen; die Intention, möglichst vielvon der im Brevier verteilten fortlaufenden Schrift-lesung auch zum Gebrauch zu bringen, hat diese Regelnveranlaßt.

Dem Proprium san(:torum ist eine eingehendeRubrik vorangestellt, welche die Form des Offizinmsfür die minderen (mit den Psalmen der feria occur�rens zu haltenden) und für die höheren, unverändertnach früherem Ritus gefeierten Feste genau normiert.Bei den einzelnen Festen der ersten Klasse ist dann gar

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nicht mehr wie früher auf das zu gebrauchende Com-mun0 verwiesen, ebenso fehlt bei ihnen ganz eineBestimmung über die ja immer aus der sc«ript.u1-it.occur-I-(-us zu nehmenden Lektionen des ersten Noctnrn;hat einmal die betreffende Ferie keine solche Schrift-lektionen wie an Quatember und in der Faste nndstehen keine anderen zu antizipierenden oder repo-nierenden Lektioneu derselben Woche zu Gebote, dannsoll immer die erste Serie. aus dem ent·sprechenden (�(nn-mune gebraucht werden; nur Ausnahmen von dieserRegel sind noch eigens bezeichnet. Damit hängt eszusammen, daß im C-0mmune (!()nfess()ris non Ponti-ficis die früher an zweiter Stelle. stehenden LektionenBeatus vix« an die erste Stelle gesetzt sind, weil dieseSe.rie für die Mehrzahl der. betreffenden Heiligen diepassende ist.

Für die Oktaven der Partikularfeste, d. i. vorallem des Titularjs der Kirche, ist bestimmt, daß, wenndies ein Fest des Herrn ist, die ganze -Oktav hindurchim zweiten und dritten Nocturn die Lektionen desFestes wiederholt werden sollen; wenn es aber einHeiligenfest ist, sollen innerhalb der Oktav im zweitenNocturn die zwei Serien des Commune abwechselndgebraucht, im dritten Nocturn aber die Lesungen desFestes repetiert werden, falls nicht an einer anderenStelle des Brevieres sich noch eine Homilie über dasFestevangelium findet; am Oktavtage aber sollen auchbei den Heiligenfesten immer die Lesungen des Fest-tages wieder gebraucht werden. Es wird die Durch-führung dieser Regel bei dem jetzt so oft eintresfenden0kkicium de octava (viele Patrozinien werden fünfoder« sechs dies i11kra 0ctavam zu feiern haben) einegewisse ermüdende Einförmigkeit in die Festoktavebringen, zumal auch die zahlreichen Kirchen deshl. Laurentius und Maria Geburt, sowie die Kirchendes hl. Stephanus und des Apostels Johannes imneuen Brevier gar keine lecti0nes pr0priae für ihre-L)ktav mehr finden werden. Eine Abhilfe für diesen1"1belstand könnte nun durch Herausgabe eines kleinen()ctavarium Wratislaviens0 geschaffen werden, inwelchem die für die Diözese benötigten lect;i0nes jnkra0ctava8 Titularium aus dem 0ctavarju1n Romanumabgedruckt würden. Wenn diesen Lektionen dann nochin der Form des Direktoriums gehaltene Bestim-mungen über den Modus der Oktavfeier selbst zugefügtwürden, dann wäre der Seelsorgsklerus der Müh-e undSorge enthoben, sich die Oktave nach den neuen Be-stimmungen selber zusammenstellen zu müssen. Dieim diesjährigen Pastoralblatt allmonatlich gegebenenWinke genügen diesem Zwecke nicht mehr, da durch diereformierten Translationsregeln und andere Neue-

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müssen. Der Verleger des Pastoralblattes hat sichbereit erklärt, ein derartiges Oktavarium drucken zulassen, falls eine genügende Zahl Abnehmer gesichertist; der praktischen Brauchbarkeit halber könnte dasGanze in etwa fünf einzelne, leicht einzulegende Fas-zikel geteilt werden, welche Nr. 1 die Feste des Herrnund der Mutter Gottes, Nr. 2 der heiligen Engel undApostel, Nr. Z der heiligen Märtyrer, Nr. 4 der heiligenBekenner, Nr. .5 der heiligen Frauen und Jungfrauenenthielte. Auch über diesen Plan erbitte ich mir ge-fällige Ä11s3er11i1ge11.

Bei den fünf Heiligenfesten s(kcun(lir()classis,die. noch ihre Oktave behalten, nämlich Stephanus,Johannes, llnschuldige Kinder, Laurentius und MariaGeburt wird vom zweiten bis siebenten Tag inner-halb der Oktav gar keine. Erwähnung getan: alle ein-treffenden Offizien, und seien sie auch nur sjmpli(:jaoder f(:I«iulia werden gehalten und dabei, wenn nichtl)npl0-X, Suffragium» und l�r(3c-es gebet(-t; nur amachten Tage·wird die Oktav sub rjtu sjmp1j(:i bis zurNun begangen. Am Sonnabend nach Maria Geburtaber sollen, wenn kein 0ft«icium semiduplex da ist,und demnach das okl«i(:ium MaI«ianum S-rl)bnt,i11un1 zuhalten ist, die nicht aus dem Psalteriu1n entlehntenStücke vom Feste Maria Geburt genommen werden.

Die Fälle, in denen die durch eine andere .Lektionverdrängte neunte Festlektion mit der achten zuverbinden ist, sind genau bezeichnet: es sind dies dieFeste des hl. Johannes vor dem lateinischen Tore amG. Mai, der hl. Märtyrer Nerens und Gefährten am12. Mai, der heiligen sieben Märtyrer-Brüder am10. Juli und des hl. Joachim, jetzt am 16. Augustgefeiert, des hl. Michael am 8. Mai und 29. Sep-tember. Weil in der neunten Lektion hier der geradegefeierten Heiligen ausdrücklich Erwähnung geschieht,dürfen diese Stücke nicht unterdrückt werden; in-konfequent mag es erscheinen, .daß nicht auch beiSt. Joseph am 19. März und St. Matthäus am21. September dieselbe Regel zur Anwendung kommt,doch ist wohl für den Unterschied, wie ich anzunehmenGrund habe, der Umstand maßgebend gewesen, daßin den beiden letztgenannten Fällen nur eine einfacheErwähnung des Heiligen, in den ersten Offizien aberein eigenes Lob desselben oder ein historisches Faktumenthalten ist.

An den nach früherer Art zu betenden höherenFesten ist im Kompletorium, in den Landes und inden kleinen Horen ausdrücklich vermerkt, daß hierdie Psalmen de Dominica zu nehmen sind. Wennbei einer ganzen Anzahl derartiger Feste aber dieseNotizen fehlen, so ist das nicht, wie man zuerst an-

rungen auch hier weitgehende Änderungen Platz grei.f»IiFsis7· »»nehmen geneigt ist, eine Jnkonsequenz oder ein Ver-

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gessen, sondern es sind das immer jene Feste, die zumTeil aus einem Comm11ne des Brevie.rs entlehnt si11dund bei denen die Verweisung auf das Commune baldnach dem Titel des Festes zu finden ist. Weil imComm.un0 diese Angaben ad Comp1etorium, resp.Landes etc. Psalmi de I)0minic:a schon verzeichuetstehen, ist eine Wiederholung des Hinweises bei demeinzelnen Feste nicht mehr erforderlich. l·lbrigens könnenauch diese eben erwähnten Notizen in jedem Commnnezunächst irreführeu, da doch das C0mmune zum großenTeil auch an den aus dem Psalterium entnommenenOffizie.n gebraucht wird, doch haben diese Notizen hiernur für die höheren Off«izieu Geltung, an denen dasvollständige C-oInmune auch mit den Matutiu- undLandes-Antiphonen zu gebrauchen ist. Das zur Auf-klärung für le.icht aufsteigende Bedenken.

Das Anfang April nach Rom eingereich-te neue(�aleI1(1.ariu1n Wrul:jslavionse hat bis jetzt Genehmi-gung nicht gefunden, und neue .Bestimmungen, die inden letzteu Nummern der Acta sirnctiro ,Sedis publi-ziert sind, lassen befürchten, daß die Drucklegung desneuen l.�1-0priu.1n wiederum wird noch weiter verschobenwerden müssen. Durch ein De(:larat.i0 cjI·ca Pr()pria()t«fjc-i01·um et ·Mjssa,rum ist uä1nlich allen Diözesan-Ordinarieu und Ordensgeueraleu aufgegeben, nach Ge-nehmigung des neuen C-alenclarium erst einen Entwurfdes danach herzustellenden Proprium für Brevier undMc-.ßbuch in dreifacher Ausfertigung, u11d zwar (:1.u«n.canln und sing (:antu zur Revision einzureichen, underst nach erfolgter Approbatio-n darf das Jmprimaturerteilt und der Druck begonnen werden. Dazu kommt,daß nach einem Anfang Juni veröffentlichten Dekretfür jene Duplicia. und semiduplicia des Rö1uischenKaleuders, welche im Diözesan-Kalender dauernd situ-plifiziert sind, eine verkiirzende Zusammenziehung derdrei historischen Lektiou.en des zweiten Noeturn (diesonst unverändert zusammen als neunte L(-ktion ge-lesen werden müßten) erfolgen kann, doch tritt diesnur au.f besonderen Antrag ein und wird die Formder Verkürzung, die dann im Proprium abgedrucktwird, durch die Riten-Kongregation festgestellt. Beiuns sind zehn Feste davon betroffen, wie S. Francjs(:iSalesii, E. C. D. Dupl. am Oktavtage von Vinzenz, Ubaldus, E. C. semic1. am Feste des hl. Johannesvon Nepomuk usw. Um neuen Verlängerungen desOffiziums zu begegnen, wird der entsprechende Antragfür diese zehn Feste gestellt werden, doch darf man einebaldige Erledigung bei der Fülle der jetzt in Romeingehenden derartigen Gesuche wohl nicht erwarten.Endlich hat man für die gemeinsame Feier mehrererHeiligenfeste derselben Klasse neuerlich vier neue. Com-munia für Brevier und Meßbuch, und zwar Plurium

1. C0nkessorum Pontjkjeum, 2. non P0ntikioum,Z. Virginum, 4. non Vjrginum geschaffen. Dieselbenwerden aber nicht ins Römische Brevier und Meßbuchaufgenommen, sondern es wird nur den Diözesan-Oberen anhe.imgestellt, sie für ihr Proprium zuakzeptieren und ihrem Klerus vorzuschreiben. Bei unskäme das C0mmune plurium Conkess0rum P0ntikic-umin Betracht, weil am 4. Februar die beiden BischöfeS. Rhaba.nus Mi1u.rus und S. Andreas C0rSini künftig-hin zusamn1engefeiert werden; ehe die neuen Forum-lare herausgegeben werden, wird wohl noch eine ge-raume Frist verstreichen. Hoffentlich gelingt es aberdoch noch, alle Schwierigkeiten rechtzeitig zu über-winden, damit das neue. Jahr 1S)15 auch wirklich unsden definitiven Abschluß der Reform und das Endedes mannigfachen Wechsels auf liturgischem Gebietebringe. Dr. Bucl)wald.

Notiz.Das mir von mehreren Seiten über das vie. am

9. Juli ausgesprochene Bedenken veranlaßt mich zuder erkliirendeu Bemerkung, daß nach einer schon 191·2erlassenen Bestimmung dann, wenn die Sonntagmesseipsa. die wegen eines eintre.ffenden fest,u1n duplexp1«ima(3 vel secun(.la() classis nicht gelesen werdenkonnte, sie dafür am ersten Ferialtage der Woche, wode Ea trifft, präzeptiv ist, so daß Votiv- und Requiem-messen trotz des bloßen ·Ritus simplex doch ausge-schlossen siud. Das fest,um PI«etjos. sangninis D. N.J. C. am Juli hat also die Veranlassung zu obigerAnweisung des Direktorinms gegeben· «B.

Warum nnd aus welche Weise soll besonders derSeelsorgsklerns an dem Kampfe gegen den Alkohol

sich intensiv beteiligen?Von Priisekt Dr. il-eo1. Bernhard Strehler.

Es ist ein ehrenvo"lles Zeugnis für die Klugheitund den Eifer des katholischen Seelsorgsklerus, daßer sich allen neu auftauchende.n Aufgaben im Laufeder Zeiten gewachsen zeigte, daß er für die Röte nndKrankheiten jederzeit auch die entsprechenden Heil-mittel bereit hielt. Als seit der Mitte des vorigenJahrhunderts der Kleinbetrieb immer mehr durchkapitalistische Großbetriebe verdrängt wurde und da-durch ein neuer Stand, die Lohnarbeiter, an Zahl undBedeutung ungeheuer zunahmen, da haben die Seel-sorger nicht die Mühen und Sorgen gescheut, in Ver-einen und Organisationen der verschiedensten Art siehder materiellen und seelifchen Arbeiterinteressen tat-kräftig anzunehmen.

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l()2 Schlefisches Pastoralblatt. Nr. 7

Jede Zeit hat ihre besonderen Nöten. Ein Seel-sorger aus der Revolutionszeit oder Kulturkampfszeitwürde sich in unsern Tagen kaum noch zurecht finden..J1nn1er neue Fragen pocl)en an die Türe des katho-lischen Pfarrhauses. Am lautesten und dringendstenklopft nnd bittet jetzt um Gehör die Alkoholfrage.

Einen gelegentlichen Mißbrauch des Alkohols hates zu allen Zeiten gegeben, dementsprechend auchWarnnngen davor, Kampf gegen die llnmäs3igkeit imTrinken. Eine Alkoholfrage, einen Alkoholis-mus im modernen Sinne, gibt es erst seit einigenJahrzehnten.

Denken wir an die Zustände in Palästina �zur Zeit.Jefn! Dort gab es keinen Branntwein, kein Vier,keine Gasthäuser in unserem Sinne, von Alkohol-schenken (die Herbergen boten nur Raum zum Uber-nachten, meist unter eigener Verpflegung der Reisen-den). Es gab keine Weingros3handlungen, keine. Wein-reisenden, keine Vierwagen, keinen luftdichten Vier-flaschenverschluß. Es gab nur ein gelegentlichesGenies3en des felbstgebauten Traubenweines, dessen3t"«elternng und Aufbewahrung mit den einfachstenMitteln bewirkt wurde. Derzeit ist aus dem gelegent-lichen Genus; des Traubenweins ein durch eine all-gemeine. Sitte regelmäßig gewordener Genus; vonRaufchmitteln der verschiedensten Art geworden. EinMilliarde.nkapital erweitert mitleidslos immer mehrum des Gewinnes willen seine Produktion und dem-entsprechend seinen Absatz. Eisenbah-n und Auto, Tele-graph und Telephon, Reisende und Jnserate, mehr alseine Million Menschen, arbeiten ununterbrochen ander Erzeugung und Verbreitung der alkoholischen Ge-tränke im Deutschen Reiche. Und die Mens-chen unsererZeit wohnen zum großen Teil in der Stadt, arbeitenvielfach in geschlossenen Räumen, haben oft von Geburtan eine schwächere Naturanlage, vielleicht eine Neigungzu diesem Narkotikum, eine geringere Widerstandskraftgegen feine lähmenden Wirkungen mitbekommen. Einetörichte Sitte macht das Anbieten und Trinken vonalkoholischen Getränken zu einer Forderung der Höf-lichkeit, das Vielvertragen zum Zeichen männlicher.Kraft, die leichte Anheiterung zur begehrenswertenBeigabe jedes frohen Festes, den Rausch zur verzeih-lichen Schwäche, über die man gern den Mantel derLiebe breitet. All das zusammen hat zu jener furcht-baren Volksnot geführt, die man als Alkoholismusbezeichnet. Die Not der Zeit ist der "entscheidendeGrund, warum alle edeldenkenden Männer, auch wirSeelforger, den Kampf gegen den jetzigen Alkoholismusaufnehmen sollten.

Im einzelnen stellt sich diese Not dar als eineMassenverarmung. Jährlich werden vom deutschen

Volke an 31,-Z Milliarden Mark fiir alkoholifche Ge-tränke ausgegeben, auf den Kopf der Bevölkerungalso fast 60 Mark. Kein Wunder, wenn Millionen inunserm Volk elend wohnen müssen, wenn Kinder ohneFrühstück und ohne warmes Mittagessen herumgehenmüssen, wenn die Mutter auswärts arbeiten muss, umdas Notwendigste für den Unterhalt zu verdienen.

Damit hängt zusamme.n ein Nachlassen derVolkskraft. Das Durchschnittsalter wächst infolge·der öffentlichen Gesnndh-eitspflege, aber die Wider-standskraft und Leistungsfähigkeit der einzelnen Volks-glieder sinkt bedenklich. Beweis dafür ist die er-schreckende Zunahme der Nervenleiden nnd Geistes-»krankheiten und die unheimliche Zahl der rachitischennnd tuberkulofen Erkra1ckungen. Diese. Volksgeis;elnkönnen nur von einem nüchterneu Volke. iiberwundenwerden. Ein sehr dunkler Schatten auf unserer.siulturist unsere. Ohnmacht im Kampf gegen das Ver-brechertum. Die Rolle, die der Alkohol dabei spielt,ist eine sehr traurige. Mindestens l50()()() Deutschebringt er jährlich vor den Strafricl)ter., man be-denke, was ein solcher J«all für den einzelnen nndfür seine Angehörigen bedeutet. Von allen Affekt-verge.hen und Sittlichkeitsverbrechen müssen ihm 7() bisEll) Prozent aufs Schuldkonto geschrieben werden. Die.öffentliche Unsittlichkeit, vor allem auch die Prostitntionmit ihrem Gefolge. von leibliche.m und seelischem Elend,wird weiter wuchern, wenn nicht der SnmpfbodenAlkoholis1nus, aus dem sie hervorwc·ichst, trocken ge-legt wird.

»Das ist eine verhängnisvolle, eine. dunkle Stunde,in der gewisse Versuchungen gerade nach solchenMenschen ihre Netze auswerfen, die das Wirtshauslieben. Der Weg vom Wirtshaus zur Stätte einertieftraurigen Verirrung ist oft ein sehr kurzer. Eserfüllt sich, was der Apostel mit dem scharfen Wortebezeichnet: ,,Deren Gott der Bauch ist, �-- deren Endeist Verderben« Verderben für sich selbst, Verderbenfür ganze Familien. (Bischof Dr. Bertram, Hirtenbrief1907.) Am traurigsten ist die schädliche Wirkung desAlkohols aus das noch ungeborene Geschlecht. Esist eine Tatsache, die durch die Akten der Kinder-rettungsanstalten und jüngst auch durch anatomischeUntersuchungen festgestellt und erhärtet ist, das; derAlkoholgenuß der Erzeuger in Tausenden. von Fällenschuld ist an einer siechen, welken, blöden Nach-kommenschaft.

Das sind nicht phantastische Schreckbilder, sondernsind nur ganz unzulängliche Andeutungen der schreck-lichen Folgen, die der übliche Alkoholgenuß in unseremVolksleben hervorruft. Solches Elend ruft zur tat-kräftigen Rettungsarbeit. Von den verschiedensten

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Nr. 7 Schlesisches Pastoralblatt. l0J-;

Seiten her eilen die Helfer herbei. Die Priesterkönnen dabei nicht fehlen. Dabei sind wir keines-wegs so naiv, zu meinen, daß nach Beseitigung desAlkoholismus ein paradiesisches Leben auf Erden be-ginnen wird. Aber das wird einem, je länger mandarin arbeitet, desto klarer, daß es keine soziale Notgibt, die nicht mit der Alkoh-olfrage unlösbar verkniipftwäre. Das übliche. Trinken ist wie ein dunkler, kaltenNebel, der alles ve.rhüllt und das Voranschreitenhindert. Erst muß ein kräftiger Windstoß hinein-blasen 1md die Alkoholsitte schwächen, ehe eine wirklicheBesserung der anderen sozialen Röte eintreten kann.Denselben Gedanken hat Papst Pius X. (den 2I-3. April1S)14) so ausgesprochen: »Der Heilige Vater drückt dendringenden Wunsch aus, der Klerus möge allüberalldieses Werk sozialer Wiederbelebung und Erhaltungfördern nnd durch Wort und Beispiel mitten in den.8i«ampf eintreten gegen ein l·lbel, das, zumal in ge-wissen Ländern, so viel Schande unter den Gläubigeuverbreitet.«

Zu diesen allgemeinen Gründen treten für denSeelsorger noch besondere Gründe, die ihn zu einemnachdrücklichen Kampfe gegen den Alkol)-ol besti1nmensollten.

An erster Stelle nennt Bischof Egger (Der Xi"lerusund die Alkoholfrage, Herder, 4. Aufl., S. 2l) f.) dieRettung der Trinker eine unzweifelhafte Pslicl)tder katholischen Seelsorger. Er sagt: »Wenn er (derSeelsorger) unter hundert Schafen ein einziges hat,welches als Trinker die Wege des Verderbens wandelt,so muß er ihm nachgehen und es zu retten suchen.Genügen die ordentlichen Mittel nicht, so muß manzu außerordentlichen greifen; sind die einzelnen zuschwach, so muß man die Kraft in der Vereinigungsnche.n.«

Dann fährt Bischof Egger fort: »Es gibt abereine Verpflichtung, welche der Rettung der verlorenenSchafe noch voransteht. Der Seelsorger soll, soviel anihm ist, besorgt sein, daß es unter se.iner Herde keineverlorenen Schafe gibt. Es liegt im Begriffe desHirtentu1ns, offenen Auges alle. Gefahren zu beob-achten und gegen keine derselben gleichgültig und un-tätig zu sein. Da es nun offenkundige Tatsache ist,daß der Alkoholismus wie ein reißender Wolf unterder Herde Christi wütet, Tag für Tag, tausend undtausend Schafe dem zeitlichen und ewigen Verderbeniiberantwortet und zahllose Sünden und unabsehbaresVerderben verursacht, so ist auch klar, daß die Seel-sorger dem unseligen Wüten dieses Wolfes unter derHerde Christi nicht ruhig zuschauen dürfen.

Als Seelsorger haben wir alle das stärkste Jnter-esse, daß der Sonntag für unser Volk wirklich ein

Tag der Erholung und Heiligung ist. Wehe uns,wenn der Tag des Segens zur Quelle des Unheilswird! An verschiedenen Orten ist aus den Polizeia«ktenfestgestellt worden, daß am Sonntag vier- bis sechs-mal soviel Körperverletzungen vorkommen, als anden Tagen in der Mitte der Woche. Wo bleiben dadie sichtbaren Wirkungen des Gottesdienstes auf dassittliche Verhalten? Jst das der Tag des Herrn? »Esist der Geist des Alkohols, der Hang nach berauscl)endenGetränken, der von der feierlichen Sabbatstille desSonnabends an bis zum Morgengrauen des Montagszahllose Christen mit seiner unh-eimlichen Verführung·s-kraft umstrickt« (Bischof Bertram, l. c. S. 19.)

(Schluß folgt)

Aktcnmiiszige Beiträgezur Geschichte der Buszdisziplin in Breslau"

während des Mittelalters.Von I)--. b�1·. Lambert Schulte, 0. l«�. M.

Beilage I.Die Handschrift der St-atutn vienri0n1sn Wt·ntis1nviensinsn.

Die stal,uia vi(JaI«i()run1 befinden sich in einerPapierhandschrift des Diözesanarchivs unter der Sig-natur III d. 7. Die Handschrift ist in einem modernengrauen Pappband gebunden, der vorn mit IV, 11.7,-7()bezeichnet ist. Die Handschrift war scho11, als sie ein-gebunden wurde, wahrscheinlich nicht mehr vollständig.Sie zählt 124 Seiten oder 62 Blätter. Es fehlenBlatt In. 11 und Blatt 1«XIIl. Blatt XXXVl.l istnach Blatt LXII eingeheftet. Die alte Numerierunghört mit Blatt LXVIII auf. Es folgen noch dieSeiten 131 bis 142. Hinter Blatt 133X4 scheint einBlatt zu fehlen. Das Prozeßaktenstück Super tune-ralibus S. 135 f. ist nicht vollständig. Endlich sindvon den Blättern XX! und XXlI Stücke abgeschnitten.

Heyne hat einen Teil dieser Statuten aus obigerHandschrift in seiner Bistumsgeschichte I S. 672,Anm. 1 veröffentlicht. Allein der von ihm heraus-gegebene Text ist liickenhaft und unvollständig undgibt darum weder von dem Alter, noch von dem Inhaltder Statuten eine rechte Anschauung. -

Hier folgt deshalb eine lTlbersicht iiber den Inhaltder st·a.tuta und das Verhältnis des Druckes bei Heynezur Handschrift. Die Handschrift beginnt mit Blatt IIIund folgender Eidesformel:

IDg0 N. into ad Sancta Dei I«Jwangeli-I, c1uo(i inantea-. die presentis statuti ipsos vie-1kios et quem1ibet eorumin conu0eaeione gener-i1i vi(-a1·iorum et aliis quibuseunquee0nuoeaei0nibus in omnibus eausis tien(1is e0mmunem ipso1-umvtilitatem et bonum (-ommunit-1tis et enius1ibet ipsorum(-on(-e1·nenti1)us non p-indem et omnes (1ifl:iniei0nes et con-clusiones per me.iorem et sani0rem partem f-.eien(1as et

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1()4 Schlesisches Pastoralblatt. Nr. 7

seerete statuendas non i·euelab0 sed oeeulte se1«uab(). Nee-iliquem ex eis in ipsis e0nu0eaei0nil)us e0nstitutum veleonstitutos de sue vot0 prodere volo. Signanter presenseelabo statutum. sicut me Deus adiuvet et s-met-i delewangelia1).

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Auf der Rückseite ist bemerkt: Anno d0mini M. cCOI0.Jdus t·el)ru-n-ii mnlti vie-irii it-il)ue1«unt du:-is vieari-is.1l1j: De 0tl·e1«t01«iis 0l)lntis in eeelesie Wi«-it. et diuisioneeorundem. Bei Heime I, S. 672, Anm. 1 unvoll-ständig abgedruckt.

8. De sp0liis et qu0rum inte1«est taxaI"e spoliaa. a. O. S. 673 unvollständig.

l3. De e0luml)aei0ne et mode diuisionis e0luml)nei0num.a. a. S. 674 f. unvollständig.

l(3. De -inne gi-aeie : eins instituei0ne : cui eedit et quispers0lue1«e 0l)ligatus sit.

a. a. O. S. 675 nur der erste Abschnitt.18. De l)alnealil)us et eins diuisi0ne.

a. a. O. S. 675.19. De ret"eeti0nil)us annivei-san-im-um et qui p-i1«tieipessunt e0rundem.

a· a. O. S. 675 f. nur der erste Abschnitt.22. De inli1«mis vieariis ne sul)stitutis et p1«iuilegiise0rum et qui inlirmi eensentu1«.

a. a. O. S. 676 nur der Anfang.24. De eonvoeaei0nii)us vie-u«i01«um et quis illas in-timni«e debet et de neu-I negligentibus eonuoeati0nes.

a. a. O. S. 676 nur der Anfang.26. De sessi0ne t�ratrum in e0nvoeaeione et de votisdandis ae de seeketis e0nuoeaei0num non 1«euelandis.

a. a. O. S« 676 f. Zwei Statut:-i e-inonie01«um sindin der Handschr·ift hinzugefügt.

28. De p1«esentaei0ne et Institueione vie-i1·i01«um secun-dum st-ituta eapituli et 01«dinaei0nem epise0pi.

a. a. O. S. 677 unvollständig.31. De perpetnitate vieari01«un1.

a. a. O. S. 678 unvollständig.35. De n0uis vie-u·iis non admittendis ad c0nu0eaei0nesquaseumque nisi per-iet0 inramento.

a. a. O. S. 678 unvollsländig.36. De eust()dia reliqui-1rum et quis easdem eusto-dire debet.

a. a. S. 678 f. unvollständig.38. De e0rreetione vie-1ri0rum et in quibus easibusad permutaei0nem e0mpellnntur.

a. a. O. S. 679.39. De abseneia vie-it-i01«um et de substitutis l1al)endis.

a. a. O. S. 679 unvollständig.40. De ordine linea vieari0rum: de vigiliis et qui subvigiliis lege1·e missas astrieti sunt.

Fehlt bei Heime.43. De penis negligentibus li()i«-is e-in0nieas, line-im,vigili-is, miss-is, tninistratui·as, Rot«-1te, eireuitus, in�eeptiones l10rarum, e0lleetas etc. et qu0rum interestre(-ipere pen-im et diuisio eins.

a. a. O. S. 679 f.

T) Obige Eidesformel ist 1469 eingeführt: et feeimus teile inm-

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47. De penis eauillaneium in el101«0.a. a. O. S. 680. Es fehlt ein Ausspruch des

hl. Bernhard.49. Tl10ni et media psaltnorum se aeeentus iuxta anti-quam eonsuetudinem serv-n«i debent.

Fehlt bei Heyne.50. De spalte1«ijs (!) et mode ne ls01«is legen(li spalte1«i-iet penis negligentibus spalte1«ia.

Fehlt bei Heime.52. De t·1«aternitate vieari0t«um et instituei()ne eins: etqu0m0do seruand-I est et qui p-n«tieipes sunt eiusdem.

a. a. O· S. 683 unvollständig.57. De f1«aternitate perpetu0i-um Vieari01«um sei.l0li-innig,see Crueis sie vene1«al)ilis d0mini -1bbatis et su01«unitrat!-um in Arena.

Fehlt bei Heime.59. De Alt-iristis et benetieiatis singulis eeelesie Wratis-lauiensis, -innivet«sai·ia solempnia: prete1- illa que inelioro mai0ri peraguntur, ne instituant et perag-int.

Fehlt bei Heime.61. Sae1·amenta eeelesi-1stie-D. ab 0mnil)us in d»V0eesiWratisl. in eeelesie. m-ii0ri s. .l0liannis lieite et libe1·epe1«eipi possunt et qui saere Ewlcaristie saeramentumin prefata eeelesia populo p0n«igere que-int.

Fehlt bei Heime.64. Quis ex institueione eeelesie We-it. tenetur p0pulume0nt"ngientem ad e-indem audike e0nt"essi0nenJ.

Fehlt bei Heime.66. Gut«-I anima1«um in Insu1a et rette insul-im sei.J0l1annis: quoad 0mnia Sack-imenta cui imminet.

a. a. O. S. 683.69. De d0mibus vieari01«um: de tax-i -te vendiei0ueearundem.

Fehlt bei Heime.71. De proeuratoril)us et eleeti0ne e0i«undem.

a. a. O. S. 686.72. De 1--.eione proeu1·at0rum, qu.·-indo tieki (lel)et.

a. a. O. S. 686.73. De lise0, ei-1uigeris et sigill0.

a. a. O. S. 686 f. unvollständig.75. De eireuitu eeelesie We-it. et seeundum or(linemsenii siue voeaeionis tam vie-u·ii qu-im substitnti in-eede1«e debent.

Fehlt bei Heime.76. De misse d0min0rum sub tun-i tninori eelel)r-in(la.

Fehlt bei Heime.77. De iustitueione misse de D0mina in summ0 alt-rieelebrande.

Fehlt bei Heime. z«78. De R01·ate qu0d duodeeies seruatur per annum,de Rorate in aduentn et eins sallario.

Fehlt bei Heyne.79. De missis qn0tidianis sive eu1·1-entil)us.

Fehlt bei Heime.82. De votiuis missis deeantandis in eeelesie. Wr-it. etsallario earundem.

Fehlt bei Heime.83. De e0nt1«il)ueionil)ns vieariorum.

mentum, uti in folio te1«ei0 exaratum est. a. a. O. S. 677 Anm. as CI- O« S- 687 UUVVllstäUdig-

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84. l)0naci0 nove domus: Oapelle scti Alexii cum con-liemacionibus.

a. a. O. S. 487 f.85. Statuts n0ve d0mus vieari01«um.

a. a. O. S. 488.Statut-t decani et vicedecani.Fehlt bei Heime.

89. Se(111untur eo1«po1«a. vie:-n·ionsn1.a. a. O. S. 688 f.

9l. De Saei·istanis suceust0dibns et e0rum 0ne1·ibus.Fehlt bei Heime, wie alles folgende.

93. De sanct11ariis et e01·um 0i·t:ieiis.Of)«. De sallari0 pnlsancinm ad c0nductum exequi-is -resepnlcr0rum foss-It-I. et de candelis in exeqniis.

97. Feste: in quibus sc0lares tenentnr cantare n1atutinnm.99. h01-a pulsandi ad matutinum, vesperas etc.1()7. De l1abitn ecclesie W1·at. se bi1·etis per vie-irj0sdet"et«cndis.

l09. Sequunt1n· altaria vicari0rum et p1-im0 capclla1·um.11l. Alt-drin vie-u·i0rum extra capellas.1l.«·). Alta1·ia substitntornn1.12l. Statutnm can0nic0rum quoad 1«efccciones et eiser-t01·i-t dand-r.

123. St-ttutnm de l1abitn ccclcsie.l24. Statut-r can0nic0rum de d0mibus.l25· 0rdinaci0nes de domibus et curiis.l26. St-1tnta canonie01«um de procuratoribus.127. 0rdinaciones capituli de prebenda1·iis.l28. l)e luminibus, lampadibus iuxta vetc1«es ordina-ci0nes dominorum.

129. St:-.tuta ean0nie0t«ucn de votis d-1ndis.130. 0rdinaci0 contribuci0nis pro ecclesia per epi-sc0pum capitnlnm etc. qu0ad p0ntem.

86.

0rdo sepultn1·e episc0p01«nm.Ann0 domini 1506: XXl«« Jana-11·ii in die Agnetis ol)iit

Rc""«s dominus .J0l1annes Reihe presnl ecclesie We-It. inNissa etc.S. 131. Anna domini 1482 t"eria (1ninta ante t·estum

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sanet01-um P-ibiani et seh-1stiani obiit R. dem. pate1«dominus Rud0lplnts episc0pus Wart. in c1n·ia sue.W1«at. etc.

132. 0rd0 snscepci0nis episcopi leg-1ti Regis.134. Anna domini 15()6 die d0minica secunda b�ebrua1·ii.Einholung des Bischofs Johannes Thurzo.

Hier fehlt ein Blatt oder mehrere.135��142 angehängt Super l"une1«alibus. -�-I)Jn der uns überliefert(-.n Gestalt gehören die Sta-

tul.a vieari0rum dem Anfange des 16. Jahrhunderts-an. Sie enthalten datierte 1md un.datierte Bestim-mungen. Das älteste Dokument ist vom 30. September1262 datiert2). Jn1 übrigen beginnen die Befchlüsse

1) Heime gibt Bd. Il S. 293��297 einige Ergänzungen zu seineml. Bande.

I) sR. l135.

der Generalkonvokationen und die bischöflichen Ur-kunden mit dem 11. Februar 1301. Sie gehören denJahren l301, 13t)4, l306, 13l5, 1329, 1365, 1367 bisl369, 1372, l392, 1394, 1399, 1401, 1403, 14()4, l4l6,l430, 1441�1443, 1446, 1458, 1463, l469, 147l bis147';3, 1479, 1482, 1488, l490�1494, 1499, 150l, l503,l504, 15()6 an.

Für die Abfassungszeit der Statuten ist der Berichtüber das Begräbnis des Bischofs Johann Noth undüber den Empfang seines Nachfolgers Johann Thurzoaus dem Jahre 1.506 beachtenswert.

Die St.atul«a vicarioru1n bilden, wie schon die Au-gabe ihres Jnhaltes zeigt, eine Fundgrube für dieBreslauer Kirchengeschichte des Mittelalters.

Beilage It.über Alter nnd Ursprung der Breslaucr Vikarienkommunität.

Nach den Statuten der Vikarienkommunität solldas Institut der Domvikare schon aus der Zeit derGründung des Vistums stammen. Unsere llnter-suchung wird also festzustellen haben, ob diese Be-hauptung nur eine spätere Vermutung ist, oder sichauf alter l"Iberlieferung stützt.

Freilich hat H. Heyne in seiner Bistumsgeschichtedie Stiftung der Vikarienkommunität schon auf denBischof Hieronymus, also in die Zeit von 1051 bis1062 zurückgeführt; er war auch irrtümlicherweise derAnsicht, die ursprüngliche Bestimmung der bei derBreslauer Do1nkirche angestellten Vikare sei eine ganzandere, als man ihnen später zugemutet habe; sieseien dieser ihrer Bestimmung nach nicht Stellvertreter,sondern Gehilfen der Domherren im Chordienste1).Demgegenüber braucht nur auf die ursprüngliche Be-deutung des Wortes vica,rius = Stellvertreter, undauf den Satz bei Sägn1üller hingewiesen zu werden:,,Sogar für das Chorgebet bestellten sich die Dom-herren Vikare (mansionarjj)2).

Und in einer Klageschrift an einen Breslaue.rBischof heißt es: N-im vie-using vices gerens a1teriusappellatur, quja domini sui vices in ecelesia. teneturge1«ere et in divinis 0fticiis deservi1·e, nisi t·0rte pronecessa.1·ijs negociis ecclesie aliquando ipsorum aljquemde superio1·is licencia. vel mandato c0ntingeret ab-sent:-tri3).

Het)nes Angaben stützen sich übrigens auf folgendel."iberlieferung: Pr0 memoria. Sequentia Reve1·endissi-mus pie defunctus sutkraganens D0minus de Sommer-feldt exq11isivit in actis Reverendissimi Capituli cathe�

I) Bistumsgesel)ichte l, S. 669.«) Lehrbuch des kathol. Kirehenrechts. 2. Aufl. 1909. S. 404I) Cod. dipl. sit. V. Formelbuch des Arnold von Protzan,

S. 270.

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(1ratic-i de 0rig«ine et primeva fund:-itione Vie-irio1·um,(1uae ab e0dem alte menti0na.t0 pr0euratori n0stro gene-rali Vjeariorum .Jol1anni F�rantzke e0mmunieata, t"uerant,nt seeundum mandatum n0vo reg·imini Prussie0 extra-c1antu1·, qu0d et ita faetum est: 1052 Viearii ab epi-s(:opo Hier0nymo t"un(iati sunt, emeriti paroehi tue!-unt,de propria sul)stantia se prim0 fundaruntI).

Der Weihbischof Elias von Sommerseld starb am27. August 1.7422). Das Aktenstück stammt also ausdem 1.8. Jahrhundert und ist für das Alter de.r Bres-lauer Vikarienkommunität aus verschiedenen Gründenwertlos. Unsere ältesten Nachrichten iiber BischofHieronymus von Breslan sind in dem um 127() ver-faszten Heinrichaner Bischofskatalog enth«alten3). Dortist jedoch nichts weiteres als das Jahr seiner Ordi-nation und seines Todes angegeben. Aber auch spätereQuellen schweigen von der Gründung des Vikarien-institutes. Selbst Johann Dlugosz, welcher um 14(38das bekannte Chr0nie0n epise0p0rum Wratislaviensiumzusamme.uschrieb, hat eine solche Angabe nicht. AuchSigismund Rosicz, der selbst der Vikarienkommun.itätangehörte, und um 147() gestorben ist, weis; hiervonin seiner Oroniea et numerus episc0p0rum Wratis-laviensium ebenfalls nichts. Scl)lief3licl)- sprechen dieim Anfang des 16. Jahrhunderts zusammengestelltenStatuten der Domvikare zwar im allgemeinen davon,das; die .Kommunität seit Gründung des Bistums be-standen hätte, aber eine genauere Angabe, speziell dieStiftung durch Bischof Hieronymus, fehlt hier. DieNachricht kann also nicht im Mittelalter entstandensein, sie ist vielmehr das Produkt einer späteren Zeit.

Nun berichtet aber Dlugosz in seinem Cl«-oniconepisoop0rum Wratis1avjensium von Bischof Peter (1074bis 11.11), er habe die Zahl der Kanoniker und derVikare ver1nehrt 4). Natürlich ist diese Nachricht eine.Erfindung des Krakaner Kauouikers, wie zahlloseandere. Denn die älteren Bischofskataloge kennen vondiesem Bischofe nur das Jahr der Ordination und desTodes; woher sollte Dlugosz 40() Jahre später seineAngaben geschöpft haben? Allein, wenn der zweite.Nachfolger des Bischofs Hieronymus die Zahl derVikare vermehrt haben sollte, so erleichterte das ineiner kon1binationsfreudigen Zeit die Vermutung, dererste in den Bischofsverzeichnissen aufgeführte Bischof,nämlich Hieronymus, habe die Vikarienkommunität ge-

I) Bistumsgeschichte l, S. 120, Anm. 2.E) Jungnitz, Die Breslauer Domkirchc, S. 88.E) Schulte, Das Heinrichauer Gründungsbuch usw. in Z. s. Gcsch.

SchI««sicns 34, S. 362.4) Numernm insnpe1« eanonieornm auxit Wratislaviensimn et

vica1«io1-um, dank; illis de mensa episc0pali in deei1nis 1nanipularibusdoten1. ed. I«ipf, S. 153.

stiftet. Daß aber eine solche Vermutung einen grobenA"nachronismus in sich schloß, dafür hatte man damalskeine Empfindung, geschweige denn dafür, daß es unterdem ersten Bischof Hieronymus nach der heidnischenReaktion schon emeritierte Pfarrer gegeben habensollte, welche von ihrem Vermögen hätten leben können.Denn die Bildung fester und zahlreicher Pfarrsprengelscheint erst dem Beginn des 1I:3. Jahrhunderts anzu-gehören.

Jm übrigen gab es in der Vikarienkommunitätselbst keine bestimmte I"lberlieferung über Ursprung nndAlter der Vikarienkommunität, nicht nur im l(5. Jahr-hundert, zur Zeit der Redaktion der Statuten, nochdreihundert Jahre früher, als wahrscheinlich die erste.C()nv0c;1ti0 gen(-.rk.ilis abgehalten wurde. Recht deut-lich geht dies ans dem Kapitel hervor, das diel«lberscl)rift trägt: De perpelujtnle vicari0run«1. Dortheißt es:

E(-e1esia Wratis1aviensis ex primeva sue Ordina-ei0ne habet eanonie0s et prelat0s, qui propter vari:reis ineumbeneia pro vtilitate eeelesie et t0tius (ly0eesisvna cum (10min0 episeopo expe(1ien(1a in (1iuinis offi-eiis el1or0 per se (1eservire minime sunt astrieti, seitad instar 0mnium a1iarum l(atl1edralium et insigniume01legiatnrum pr0vinc-je GsneZnensis, que mater est etea.put, per su0s vieari0s perpetu0s lau(1abiliter el1oroinseruiunt, ex 0rig·en-).li fund-.ei0ne eee1esie ne ex con-suetu(1ine et longissimi tempo1·is vsu intro(1ueti et pre-scripti ae qu0c1am statut0 provineialj. ltem ean0niejeee1esie Wratislaviensis, uti pre(1ieitur, (-11oro per seinse1«uire minime sunt astrieti, net- unqua.n1 a. prin-eipio t"undaeionis ece1esie i(1 perlieere e0nsueuere, se(lex eerto statuto per eos et epise0pum facto ae con-firmat0 et jurat0 0b1igantur m0rtu0 vn0 vieari0 jnfrueertum tempus aliam personam i(1oneam (1eean0 autsu0 vjeedeean0 in perpetua1n vi(-ariam presentare utinumerus eomp1etus l1abiatur vieari0rum. ltem iuxtapriuilegium domini I-Ieynriei epise()pi euius tenor (supra)habetur, quilibet viearius eeelesie Wratislauiensis Derdeeanum aut viee(1eeanum ad vieariam perpetuam in-stituitur et suseipitur, quare perpetui viearii nomi-nantur et a fund-.ej0ne eee1esie ita tenti sunt1·).

In vorstehende1n Abschnitt tritt offenbar die. theo-retische Begründung an die Stelle der geschi(htlichenl"1berlieferung. Es war bekanntlich im MittelalterBrauch, überall dort, wo eine urkundliche l"lberlieferungfehlte, bestehende Einrichtungen als aus der ältestenüberhaupt möglichen Zeit stannnend anzusehen. Diein diesem Falle mögliche Grenze bildete natürlich dieErrichtung des Breslauer Bistums. «

T) Heyne 1, S. 678 Anm.

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Wichtiger als solche theoretische, rückwärts gerichteteBetrachtungen sind die Mitteilungen, welche uns dieStatuts. vicariorum über die Generalkonvokation derVikare. am 1.1.. Februar 1301 geben. An diesem Tagetraten nämlich die Breslauer vieaI-ji perpetui unterdem Vorsitze des Dechante.n mag. Andreas di-. de-.er.nnd päpstlichen Vikars zu einer Versammlung zu-sammen.

Soweit die Statuteu es noch erkennen lassen, warenhier die Offertorien, die Spolieu, die Begräbuisse, dieWahl der Prokuratoren, die Geueralkonvokationeu undihre Berufung, sowie die Abstimmung in denselbenGegenstand der Beratung. Wenn wir nun in Betrachtziehen, das; nach einer Notiz in den Statuten damals,nämlich im Jahre 1:-301., viele Vikare zwei Vikarienhatten, und von den oben genannten Beschlüssen be-sonders die. iiber die Generalkonvokation ins Augefassen, so machen die in den Statuten uns erhaltenenNachrichten über die Verhandlungen, welche am 11. Fe-bruar 1I-30l. gepflogen wurden, ganz den Eindruck, alswenn sich hier die viea.1«ii perpet,ui zum ersten Malezu einer geschlossenen Vikarienkommuuität vereinigthätten. Bestätigt wird dies durch das Doku1nent,welches in den Statuten die lIberschrift ,,(:o1-pora vieiu-i-()run1« trägt.

Wegen der großen Wichtigkeit für die Geschichte derDotnvikare lassen wir das Dokument, das ebenfallsam 11.. Februar 130.1. verfaßt ist, 1mte.r Verbesserungder Fehler bei Heime I. S. 688 f. hier folgen.

Sequuntur eerpora viearierum.Anne domini 1301 tereie Idus l«�ebru-n-ji ante fer-.s

eeeiesie Wratis1auiensis ee1·am magistre Andre-1, deeaneeeelesie Wratisiauiensis, deeteris (!) deereterum et eape1lanedomini p-Ipe, in pi«eseneia subseripterum, videlieet demineI-le)-nriee eanenieo s. Bgidii, domine Heynriee Prutenepiebane in Maneeseuiez1), demine Aug,-ustine, l«-.ureneie,Rudelt·o, Joli-inne, Heynriee Malin1(a, Alberte, .Jaeobe seniere,Jaeebe iuniore, Brunene, Mires1-re et Vite presbiteris, itemJoiI:1nne K-1eea2), Petro et Wernero dyaeenis, item PetreNiee1ae subdyaeenis vieariis perpetuis talem feeeruntreeegnieienem: Velumus ad me1ierem de ipsis nestrisprouentibus memeriam habend:-im. Qued a institueionenestrarum vie-ariarum se fund-itione eee1esie pessidemuspaeitiee eertes redditus, qui non sunt emnibus eemmunes,sed quibusdam ipserum. N-im vie-irii, qui inter nos ve-eantur Milieenses 3), babent et possident quinquaginta make-isargenti de et in distrietu Milieensi, quarum xxv seluunturin feste saneti Niee1ai, a1ie vere xxv in feste natiuitatissaneti Johannes Baptiste et diuiduntur dumtaxat inter-vie-.ries Milieenses et per demines eanenic-es seluuntur.Alii vere viearii, qui Gyrikwieenses veea.ntur, i1abent x1I)

I) Maugschütz, Kr. Brieg.-) Vgl. Johann Cachca sie. 1398-s) Militsch.

mareas in Oyrikwiez1), que eis per dominum episeopnmveI eins pro(-uratorem in feste beati M-irtini seluuntur.ltem vie-u«ii due de Win2) dieti l1abent oeto mais(-as ineiuitate Vin, quarucn que-.tuor eis seluuntur in feste Nieeiaiet quatuor in feste Jeliannis baptiste. Item habe-nuseertes p1·euentus emnibus eemmunibus (!) videlieet in villa0sek 3) pessidemus x11j marcas at-genti in feste beatiMartini; domini de (-apitule perselvunt. Item in Priel1ewa 4)VI mareas que nebis in feste purifieatienis Marie seluuntur;per don1inum episeopum d-Iri debent; que diuidentur inter-persenas deminorum. Item domini de eapitu1e nebis deeertis festivitatibus videli(-et in die dedieaeienis de Wisoka 5)unam marean1 in die Katherine ) make-im in Sirevana«3),in die Nieelai de Oper-1w7) J maream in die annuneiaeienisMarie J make-im de 0peraw, in die 08neianorum J mai-(-amin C-ineelerowitz8), in die Bat-thelemei ) make:-im in 0pei-aw,in die Augustini ) maream in Peuiel19).

Sunt adl1ue -iliqua anniversaria mertuorum et eert-drumfestiuitatum de quolibet per eapituium seIuuntur un-« makes.super quibus emnibus singulis preuentibus predietis vie-1riinullus litteras l1abent nee pessident, dumtaxat mer-imquiet-im et liberam possessienem sie registra antiqu.·-: etneue. Q,uemede per deminum episeepum et eapitu1umemnes deeime, fertenes episeop-dies etc. pessidentur null-ispatentes litteras pessident, sed uti predieitur, ex possessie·neprese1-spie, registris ne fund-1eiene et institueione eeelesie:qu-im fund-).eienem ipsi» domini minime habent, sed indepopulaeiene eeelesie emnia perdita Sunt ante trieentosSinnes. Quarke ee fundamente predi(-te pessessa Sunt needesperandum est in illis preuentii)us qui-J. deeime maIdrateet fertenes ee priuilegie es denn(-iene et possessienedefensate sont et i1edie possidentur. (Fortsetzung folgt.)

Beiträge zur Chronik der Pfarrci Prockendorf,Archipresbyterat Friedewalde, Kreis Neifze.

Von Pfarrer Max Weber in Prockeudorf.V. Entstehung der Pfarrei.

Das Dorf gehörte urspriinglich kirchlich zu Volk-mannsdorf. Als aus Mangel der Geistlichkeit keinPfarrer in Volkmannsdorf, nnd diese Gemeinde mitNieder-Hermsdorf vereinigt war, hat sich unsere Ge-meinde nur eine Zeitlang zu Steinsdorf gehalten.Nachdem aber Volkmannsdorf mit einem eigenenPfarrer wieder besetzt wurde, ward auch Prockendorfvon Steinsdorf getrennt und 1676 der Parochie Volk-mannsdorf einverleibt. Da die Entfernung bis zurMutterkirche über eine Stunde Weges betrug, erhieltder Pfarrer Krautwurst von Volkmannsdorf im Jahre

X) Zirkwitz. «) Winzig.Z) Nicht sicher zu bestimmen. 4) Preichan.Z) Kundschütz, Kr. Breslan.S) Nach dem Gewässer sei-auina sind verschiedene Ortschaften be-

nannt gewesen.7) Opperau, Kr. Breslau.S) Kanterwitz, Kr. Militsch.D) Powit;ko, Kr. Militsch.

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1788 einen Kooperator mit der Bestimmung, daß dieserden Gottesdienst in Prockendors abhalte. Mit einemSchlage stand jetzt die Filiale, was den sonntäglichenGottesdienst betrifft, über der Mutterkirche. Denn vonjetzt ab hatte die Gemeinde jeden Sonn- und Feiertagfrüh Gottesdienst, bestehend in Amt und Predigt oderChristenlehre, während in der Mutterkirche jedenfiinften Sonntag der Gottesdienst früh ausfiel und inRennersdorf bis dato gehalten wird. Für das Ab-halten der Cl)ristnacht erhielt der Kooperator einenGulden rheinisch. Am Feste Corpus Christi liest erin Prockendorf eine hl. Messe, damit dann die Ge-meinde an der Fronleichnamsprozession in Volkmanns-dorf teilnehmen könne. Den folgenden Sonntag findetdie F-eierlichkeit in Prockendorf statt. Trauungen,Taufen und Einleitungen werden in der Filiale abge-halten. Akzidentien-, Stola- und sonstige pfarrlicheEinkünfte dürfen dem Pfarrer nicht geschn1älert werden.Für alle Funktionen in der hiesigen Kapelle machtdie Gemeinde sich verbindlich, dem Pfarrer jährlich60 Reichstaler zum Unterhalt des Kooperators zuzahlen. Der Schullehrer in Volkmannsdorf darf inseinen Einkünften bei Begräbnissen, Trauungen, Ein-leitungen, U1ngängen nicht gekürzt werden. Der Lehrerin Prockendorf kann bei dem Gottesdienst die Orgelspielen und gleichsam als Glöckner funktionieren.

Eine wichtige Neuerung bestand auch darin, daß dieToten fortan nicht in Volkmannsdorf beerdigt wurden,sondern die Filiale einen eigenen Friedhof erhielt.

Der Pfarrer Krautwurst sah bald ein, daß er sichmit diesen Zugeständnissen eine schwere Last aufge-bürdet habe. Daher schreibt er: »Es ist unmöglich,für kaum 50 Taler einen Capellan mit Salario, Kost,Wäsche und Holz bei zunehmender Teuerung auszu-halten.« Er verlangt 1793 100 Taler. 1795 wirddie hiesige Kapelle zu einer Filialkirche erhoben undein eigener Lokalkaplan angestellt, der seine Wohnungin Prockendorf nimmt. Sein Einkommen ist ein sehrkarges, 90 Taler und 3 Scheffel Brotgetreide. Er istverpflichtet, am Titularfeste Maria Geburt zu Volk-1nannsdorf die Frühmesse zu halten und dem Pfarrerin subsidium zu sein.

Jm Jahre 1805 erhält Volkmannsdorf einenanderen Pfarrer. Bei diesem Wechsel fällt für denLokalisten etwas ab. Der neue Pfarrer gibt von demDezemgetreide statt der obigen Z Scheffel Korn 9 Scheffelund Z -Scheffel Hafer. 1821 wird das Einkommen von9l) Talern auf 120 Taler erhöht. Der Lokalist erhältaußerdem 2 -Schock Gebundholz, jedes Gebund Eh langund IV« dick. Letzteres ist unter Pfarrer Breiter ab-gelöst. Es wird hierfür 14 Mk. gezahlt.

Ein Revenüen-Verzeichnis von 1850 besagt, daß

das Einkommen, Getreide, Holz, Milch eingerechnet,209 Taler beträgt.

Am 21. November 1893 wird die Lokalie zur Pfarreierhoben. Das Einkommen beträgt 1500 Mk. JmJahre 1906 sind es 1819 Mk. Hierzu kommen nochdie staatlichen Alterszulagen nach den Dienstjahren desStelleninhabers.

VI. Reihenfolge der Seelsorger.Der erste Kooperator, welcher den sonntäglichen

Gottesdienst hier hält, ist Franz Reischel. 1789 am13. Februar finden wir seinen Namen als Täufereines Kindes in der Taufmatrik verzeichnet. 179()tritt an seine Stelle Josef Polko bis 1792; dann FranzPorlack bis 1795.

Antonius Gilge ist der erste Lokalkaplan, welcherseinen Wohnsitz, in Prockendorf hat. Er bleibt abernur von Ende 1795 bis Ende 1796 hier.

17l)7� -1.799 Caspar Haucke.1799��-180() Franz Glatzel.1800��-1805 Jaeob Beyer.1805�---1811 Franz Haupold, dann Pfarrer von

Walddorf.181.1----1.817 Franz Müller, später Pfarrer in

Leuber.181·7�--�-1.820 Josef Straube. Er stirbt zu Lanis-

dorf und vermacht der hiesigen Kirche 20() Taler zurUnterhaltung der Kirchorgel. Diese Fnndation. ist er-richtet im Jahre 1832 den 25. August.

1820-�-�1821 Josef Hellmich, dann Pfarrer vonTho1naskirch.

1.821��184(5 Andreas Keller. Er lebt dann alsFundatist im Neißer Priesterh-ause und stirbt dort am26. Januar 1849. Sein Testament wurde publiziertden 10. Februar 1849. Darin erne-unt er seinen NeffenTheodor Keller, Pfarradministrator von Rathmanns-dorf bei Ottmachau, zum Univerfalerben. Derselbe sollgehalten sein: 100 Taler dem Kirchen-Kolle.gium zuProckendorf zu übergeben mit der Bestimmung, daßfür die jährlichen Zinsen von 3 Taler und 15 Sgr.vier hl. Messen für seine und seiner Eltern Seelen-ruhe gelesen und die sonntägliche Kanzelfürbitte ge-halten werde, außerdem sollen vier Arme Si 5 Sgr.erhalten. 1846�1850 Schmaus, später Vikar an derDomkirche zu Breslau. 1850 bis4. Juni 1851 Korneck.Von ihm heißt es in einer Notiz seines «Nachfolgers:Korneck wollte mit seiner Gewalt hieraus eine Pfarreimachen, als Kaplan entfernt nach Stuben, und baldPfarrer von Sadewitz bei Bernstadt. Am 8. Juni1851 zieht Lokalkaplan Georg Linke hier ein. Erstammte aus Neunz. Beliebt bei seinen Schäflein undgeehrt von seinen Amtsbrüdern, die gern seine Gäste

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waren und auch zur allgemeinen Erheiterung oft Weinund leckere Spe.isen zum Feste des hl. Nicasius mit-brachten, hielt er aus auf seinem kargen Benefizium.Er starb plötzlich am 23. April 1873 und hat seinGrab an der Ecke der südlicl)en Kirchenmauer. Aufdem an der Kirchenmauer befestigten Grabsteine lesenwir die Worte: ,,22 Jahre lang war er ein stets eifriger,treuer und opferwiller Seelenhirt der hiesigen Kirch-gemeinde.« Er ist zugleich der erste Seelsorger, welcherauf dem hiesigen Kirchhofe seine. Ruhestätte fand. DieLokalie blieb bis zum 29. Mai unbesetzt. 1873 bisSeptember 1884 Moritz Schilling. Er geht von hiernach Groß-Neuudorf. 1884��-�1897 Franz Fabrici.Unter ihm wird die Lokalie P-farrei. 1897»�--1900Alfons Breiter. Er bringt das Archiv in musterl)afteOrdnung, läßt die Kirche neu pflastern (bisher Holz-belag) und renoviert die Chorbrüstung. Nachdem ermehrere Jahre in Auras als Pfarrer gewirkt hat, fällter leider ab.

1900---�-1901 Karl Langner. Unter ihm wird diePfarrei um vier Zimmer nach Osten erweitert. Erstirbt am 22. August 1901 und findet seine Ruhestätteneben Peter Linke. 1901 bis dato Max Weber, derSchreiber dieser Zeilen. Bin geboren am 27. April1869 zu Leobschütz und 1893 zum Priester geweiht.

VII. Pfarrkirche.An der Stelle, wo jetzt die Pfarrkirche steht, war

in früheren Zeiten ein kleiner Teich. "1721 wird einekleine Kapelle aus Lehm mit Bindwerk errichtet unddem hl. Nicasius geweiht. Dieser war Erzbischof vonRheims zur Zeit der Völkerwanderung, als die Van-dalen verwüstend durch die Länder zogen. Auch!Rh-«.-.iinswurde bedrängt, und der Hirte beschloß, sich für seineHerde zu opfern. Er ging dem Feinde entgegen undein Soldat spaltete ihm das Haupt. 1767 findet einUmbau statt. Es werden Mauer- statt der Lehmwändeaufgeführt. Die Decke besteht aus Brettern und istslach. Die beiden Glocken hingen in einem Türmchen,das mit dem Dachstuhl der Kirche verbunden war.Mit der Zeit wurde dieses Türmchen so schadhaft, daßbeim Läuten der Glocken auch der Dachstuhl schwankte.1828 wird an die Kirche ein massiver Glockenturm für737 Reichstaler gebaut. In demselben befinden sichdrei Glocken. Die Zimmerarbeit führte Friedrich Berneraus Neustadt für 40 Taler aus. Das Holz lieferte dieGemeinde. 1911 wurde das Turmkreuz durch einneues,mit Blattgold vergoldetes, das einen kupfernen Knopferhielt, ersetzt. Der Preis hierfür betrug 324 Mk. DerBauersohn August Biener setzte dieses Kreuz wage-mutig auf. 1855 erhielt die Kirche neue Bäuke, 1856eine neue Orgel für 500 Taler. Erbauer ist Orgel-

baumeister Hoffmann in Ne-iße. 1898 erhält die Kircheein Mosaikpflaster (7.58 Mk.). 1899 wird die Rückwanddes Tabernakels mit drei versilbe.rte.n Platten verziert(180 Mk.). 1910 wird die Kirche ausgemalt für denPreis von 1167 Mk. In demselben Jahre schmücktdie Kirche ein neuer Kreuzweg von Müh! in Neu-Pakain Böhmen. Preis mit Rahmen 1127,60 Mk., daranschlies3t ein neuer Hochaltar. Als schönster Schn1uckder Kirche ist wohl eine. Statue der Mutter Gottesmit dem Jesukinde anzusehen. Sie ist ein Werk desMünchener Bildhauers Karl Fuchs und kostet mitKonsole 540 Mk. Nur zart in Farben lasiert, trittdie feine Arbeit des Bildh-auers hervor. Jn letzterZeit wurden durch Wohltäter eine Anzahl Meß-gewänder, ein Baldachin, ein silbernes Weihrauchfas3,silberne Meßkännchen angeschafft.

VII1. Kapelle.Auf dem Wege nach Volk1nannsdorf schaut zur

Linken aus Waldesgrün eine Kapelle mit einemTürmchen. Sie wurde 1879 von dem Bauer BalthasarKinne errichtet. Die Verpflichtung, sie stets in würdigemZustande zu erhalten, wurde durch gerichtlichen Aktauf sein Bauerngut Nr. 20 als hypothekarische Lastübertragen. Alljährlich findet um Mariä Geburt da-selbst Gottesdienst statt, bestehend in Amt und Predigt,hierauf heiliger Segen in der Pfarrkirche. 1912 wurdedie Kapelle gemalt, nachdem vorher der alte Altaraus der Pfarrkirche darin aufgestellt war.

IX. Gottesacker.Ursprünglich wurden die Leichen in Volk1nannsdorf

beerdigt. Man begleitete dieselben bis hinter dieSchmiede im Niederdorfe. An dieser Stelle steht heutenoch ein Kreuz. Der Leichenzug wurde in Volkmanns-dorf nicht durch die Dorfstraße gelassen, sondern mußtehinter dem Dorfe auf der Ostseite seinen Weg nehmen.Dieser Weg führt jetzt noch den Namen ,,Totenweg«.1788 gibt Pfarrer Krautwurst von Volkmannsdorf zu,daß in Zukunft die Verstorbenen auf dem Kirchhofe zuProckendorf beerdigt werden können. Er verpflichtetsich auch, die Einweihung des Kirchhofes vorzunehmen.Damit hatte die Gemeinde ein wichtiges Recht er-halten. Da aber der Kirchhof bald zu klein wurde,gibt 1821 der Häusler Lorenz Kaps zum Bau desTurmes und zur Erweiterung des Friedhofes nachWesten hin einen Teil seines Gartens her. Er ser-hält hierfür ein Stück Acker von 6 Metzen vorigenB-reslauer Maßes Aussaat unterwärts des Dorfes aufSteinau zu gelegen, welches die Gemeinde früher zueinem besonderen Begräbnisplatze bestimmt hatte. 1853wird der Auengarten des Bauers Matth-aeus Drutsch-mann gegen Abtretung eines Teiles des Gemeinde-

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teiches (Wiese) eingetauscht und zum Kirchhofe her-gerichtet. Auch die Bäume, welche dem Lokalisten ge-hörten, mußten weichen. Der damalige Lo�kalist P. Linkesagt hierzu: ,,Auch meine Nutzbäu1ne hat die Gemeindeumgehauen und verkauft: 2 Nuß-, 1. Gelbbirn- undF) oder 7 Pflaumenbäume.«

X. Pfarrhaus.Als der erste Lo"kalist 1795 hier einzog, fand er

kein eigenes Wohnhans vor. In dem Abkommen derGemeinde mit dem Pfarrer von Volkmannsdorf wegenErrichtung der Filiale zur Lokalie heißt es unter § 11:»Die Gemeinde verpflichtet sich, dem einziehendenLoka-listen eine anständige Wohnung zu schaffen, und zwarin der oberen Etage des Schulgebäudes, welches sieohnedies neu zu bauen genötigt ist.« §12. ,,Bisdahin aber, da dieser Bau künftiges Frühjahr gewißsoll unternommen tverden, offeriert die Gemeinde demLokalisten bei dem Bauer Paul Ludwig in der Nähedes Kirchels (jetzt Bauer Kunze neben der neuen Schule)eine interimistische Wohnung in seinem Nebenstübelauf ihre Kosten. Die Lokalistenwohnung, ein ein-stöckiges Häuschen mit Schule unter einem Dache,muß Ende des 18. Jahrhunderts erbaut wordensein, vielleicht 1796, und zwar im Auengarten desBauers Franz Rieger (jetzt Baron). Dieser schenkt denFlecken der Gemeinde unter der Bedingung, daß die-selbe alljährlich für ihn eine hl. Messe lesen lasse. DieUrkunde lautet: »Wir Endes unterschriebene Scholznnd Gerichte der Gemeinde Prockendorfs Neißer Kreisessamt denen Gemeins-Glieder, haben dem BauerNamens Franz Rieger daselbst, in bet)sein des GuädigenHerren Landrath Hochwohlgeboren v. Prittwitz all-jährlich eine hl. Messe lesen zu lasse.n versproch-en, »vordas Fleckel Gertel, worauf die Lokalisten und Schul-wohnung gebaut worden ist, gegeben habe und sollselbige bei den ersten halbjährigen Unkosten bezahltwerden und derselbe davon bedeutet werden, dasselbedem hiesigen Hochn)ürdigeu Herrn Lokalisten sehn be-zahlt worden. Dieses wird noch mahlen hiermit ge-richtlich atte.stiert

Prockendorf, den 11. July 1802.

(Gemeindesiegel.)Josef Walike, Erbscholze,

Paul Ludwig, Caspar Clamet, George Biener,Andreas Krause, Geschworne.

Jm Laufe der Zeit ist diese Verpflichtung in Ver-gessenheit geraten. Es sind bereits 110 Jahre seitdemverflossen.

1852 am 21. Juni wird dieses Häuschen nieder-gerissen. Am 17. November 1852 zieht Pater Linkeins neue Pfarrhaus ein, das ohne Hand- und Spann-

dienste. 80() Taler kostete. Im 1Interstock befand sicheine. .8i�ücl)e, zwei Stübche.n und eine. Vorratskammer,darunter ein kleiner Keller, oben eine größe.re Stube,eine kleinere und eine Paramentenkammer. Da derLokalist keinen Garten hatte, überließ Bauer GeorgeRieger den Rest se.ines Auengarteus, von dem schonsein Vorfahr einen Teil zum Bau der ersten Lokalisten-Wohnung gegeben hatte, der Lokalie für 450 Mk.

1.S)()1 wird das Pfarrhaus erweitert durch einenAnbau nach Osten von vier Zi1nmern und Keller.Dieser Anbau steht auf dem Grunde der alten Schule.Die Mauer, welcl)e. das Gärtchen nach Osten umgibt,ist der letzte Rest der alten -Schul1nauer. Der Schulhofund die Stallung wird der Pfarrei übe.rwiesen. DerAnbau am Pfarrhanse ist ein Verdienst des PfarrersBreite-.r. Die Gemeinde wollte die alte Schule, aufderen Grund der Neubau steht, zum Arn1euhansemachen. Unter Pfarrer Langer wird derErweiterungs-bau ausgeführt. Er sollte die Vorteile nicl)t genies;en.Als der Bau fertig war, starb er.

Kirchcnmufit.Joh. B. Thaller, Neues Herz-Jesu-Lied: ,,Auf

zum Schwur«. Text ans: »Die marianische Sodalin«von Brokamp. Für einsti1nn1igen Chor nnd :·3 bis4stimmigen Refrain (3stimmig. Frauenchor, 4stimmig.Männerchor, 4stimmig. gem. Chor) mit Orgel- (F,)ar-1nonium-) oder Klavierbegleitung 1. Mk.; einzelneStimme 15 Pf. Verlag von A. Böhm et Sohn inAugsburg. Dieses schwungvolle. und leicht ausf·ühr--bare Lied ist für Vereinsfestlichkeiten außerhalb desGotteshauscs besonders zu empfe.hlen.

Das An1tsblatt für die Erzdiözese München undFreising spricht den Wunsch aus, daß dasselbe ebensopopnlär werde, wie das bekannte Tiroler Herz-.Jesu-Bundeslied von Mitterer, neben dem es sich nachGriesbachers Urteil sehr wohl hören lassen kann.

Priester-Exerzitien im Missious»haus St. Gabrielbei Müdling N.O.

Die Excrzitie11 finden statt am 27.��31. Juli, bis7. August, 17.��21. August, 24.�-28. August. Beginnjedesmal Montag abends 7 Uhr, Schluß Freitag inder Frühe. .

Das Missionshaus -St. Gabriel liegt an der Süd-bahn links von der Bahnstrecke Wien-Mödling, uni-gefähr in der Mitte zwischeu Brunn Maria-Enzersdorfund Mödling, von beiden Bahnhöfen aus zu Fußungefähr in 15 Minuten erreichbar. Bei regnerischemWetter empfiehlt es sich sehr, auf der Station Mödlingauszusteigen.

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- Nr. 7 , Schlesisches Paftoralblatt. 111

Literarisches.Trummus- und Gelegeuheits-Reden, gehalten von Heinrich

Puschmann, Erzpriester a. il. 80. 1.66 S. Breslau,l9l4. G. P.Ader-holz� Buchhaudluug. Preis 2 Mk., geb. in Leinwand 2,60 Mk. �Die von Erzpriester Puschmann vor einigen Jahren unter dem TitelRequiescunt in parte! vt�t«öffeUtlichtcU Gl·abt«edcU fanden sOlchcU AU-klang, daß bald das Verlangen nach einer weitern Sammlung solcheigenartiger Reden laut wurde. Diesem Verlangen entsprechend bietetnun der gefeierte Gelegeuheitsredner als neue Gabe in S) Abteilungen:Traunngsreden am Altare, Ansprachen an der Hochzeitstafel, Weihe-redeu bei verschiedenen F-eierlichkeiten, Reden bei kirchlichen Festlichkeiten,Anspracheu bei Fastnachten verschiedenen Anlasses, Festreden bei Ver-einsfeiern, dann uoch ein Anzahl Grabreden, denen Gedächtnisredenaus Leo Xlll. und zur 25 jährigen Gedenkfeier der in Landeshut be-grabenen preußischen und österreichischen Krieger von 1s66 folgen, undzum Schluß eine im großen Stile gehaltene Jahresschlußpredigt. �Es sind Gelegenheitsreden im eigentlichen Sinne des Wortes; mitknappen, klaren, charakteristischen Worten wird der Fall gezeichnet, umden es sich handelt, man fühlt sich lebendig in die Versammlung ver-setzt, an tvelche die Rede gehalten tvurde. Man wird selbst innerlichangeregt nnd bewegt, wenn man beobachtet, wie der Redner mit psycho-logischem Verständnis in den Gedankengang und die Gemütsstimmungder Zuhörer eingeht nnd so die willige Aufnahme seiner Belehrungenund Mahnungen vorbereitet, die er ungezwungen an den Anlaß seinerRede anknüpft. Nie verliert er sich dabei ins allgemeine, und wenner große Gesichtspunkte hervorhebt, behandelt und belenchtet er sie imsteten, konkreten Anschluß an die vorliegenden Umstände· Aussprücheder Heiligen Schrift, Dichterworte weiß er nicht bloß als Zierat,sondern als belebeudes Element orgauisch in die Rede einzufügen, undauch der Humor, der ihm so gut ansieht, findet seine passende Stelle.Seine Rede ist oft tief poetisch, wird aber nie zur blumenreichen Phrase;er bedient sich der schönen Gabe, utu goldne Früchte in silberner Schalezu bieten. � Er bietet diese Früchte seiner Predigttätigkeit zunächstseinen Konfratern, die sie nicht sklavisch beuützeu und nachahmenwerden, aber aus ihnen lernen können, wie passende und wirksameGelegeuheitsreden zu halten sind. Die Reden sind überdies entsprechendennd wertvolle Bilder ans dem Leben und der Geschichte der Gemeinden,in denen sie gehalten wurden. Jungnitz.

ChrUfolvgUs. Blätter für Kanzelberedsamkeit. Monatsschriftfür die Rede auf der Kanzel und im Verein. Jn Verbindung mitHerrn Regens D--. Ries, St. Peter bei Freiburg i. B., und HerrnUniversitätsprofesfor l)--. Ude, Graz, herausgegeben von mehrerenPriestern der Gesellschaft Jesu im Jguatiuskolleg zu Valkeuburg beiMaastricht (Holland). Jährlich l2 abgeschlossene Hefte zu je 41X2 Bogen.gr. 80. Vornehme, ntoderne Ausstattung, klarer Druck. Preis fürden Jahrgang im Buchhandel und durch die Post 8 Mk., mit Post-znseudung 9,20 Mk. Probehefte kostenlos. Verlag von FerdinandSchöningh in Paderborn. � Mit dem Beginne des 54. Jahrgaugesist die Reduktion des ,,Chrhsologus« auf das Jgnatiuskolleg der deutschenJesuiten zu Valkenburg (Hollaud) übergegangen. Die neue Redaktionwill vor allen! den praktischen Bedürfnissen der modernen Seelsorgedienen. Wie der Chrysologus ans der Praxis heraus geboren ist, sohat er auch in der Praxis seine Daseinsberechtigung, in einer Seel-sorgetätigkeit, die an jeden Priester fast tibermeuschliche Anforderungenstellt. Die Zeitschrift soll ausgebaut werden, daß die wichtigsten Be-dürfnisse in der zeitgemäßeu Verkündung des Evangeliums berücksichtigtwerden. Darum wird, wie bisher, für jeden Sonntag möglichst eineausgearbeitete Predigt geboten werden. Um aber der Eigenart desPredigers freie Betätigung zu lassen, wird, vielen Wünschen entsprechend,nebenher auch regelmäßig eine ausftihrliche Skizze geliefert, deren Ans-gestaltung der persönlichen Arbeit überlassen bleibt. Die Feste des

Kircheujahres werden, wenigstens soweit sie gebotene Feiertage sind,mit einer Predigt oder Skizze berücksichtigt werden. VerschiedeneWiinsche, die der Reduktion geäußert wurden, fordern eine sorgsamePflege der Gelegenheitspredigt. Es wird eine eigene Rubrik für dieGelegenheitspredigt eingerichtet 1md vor allen: die eucharistische Bewegungnnd die aufsiammende Begeisterung für die Heidenmissiou Nahrungund Unterstützung finden. Auch der religiösen Ansprache im Verein,in der Marianischen Kongregation, und der kurzen Predigt bei dervielerorts eingeführteu mouatlicheuMännerkommunion (Männerapostolat)wird ein Platz eingeräumt werden. Wir betoneu das Wort: ReligiöseAnsprache im Verein. Denn es kann ja, bei dem beschränkten Raum,nicht das ganze Gebiet des Vereinsvortrages berücksichtigt werden, be-sonders da für soziale und wirtschaftliche Fragen wichtige Hilfsmittelin den zahlreichen Zeitschriften zu finden sind. Unter allen Predigt-gattungen scheint aber eine besonders zeitgemäß zu sein: die dogmatischeund apologetische Predigt. Es muß an erster Stelle die Aufgabe einerPredigtzeitschrift sein, bei gesährlicheu Neuerscheinungen, bei anftanchendenVerleumdungen, soweit sie auf der Kanzel oder im Verein zur Warnungder Gläubiger! besprochen werden müssen, das notwendige Material zurVerfügung zu stellen. Dafür bietet eine eigene Rubrik ,,Materialienzu Vorträgen« willkonmtene Gelegenheit. Besprechungen von Predigt-werfen nnd wisseuschaftlichen Büchern, die dem hochwürdigen Klerusanregende Lektüre oder Stossquelle für Predigten und Vorträge seinkönnen, beschließen jedes Heft. Die bisher erschienenen Hefte beweisen,daß die Reduktion den Aufgaben, die sie sich gestellt hat, voll gerechtzu werden versteht, so daß die Predigt-Zeitschrift unter der neuenLeitung die wärmste Empfehlung verdient.

Fasten· b0uas am Kranken- und Sterbebette. Ein Hand-buch für kath. Seelsorger, bearbeitet von Johannes Pfyffer, Pfarrer.Benziger 8x Co., Einsiedeln. �� Die Seelsorge der verschiedenen Kranken,und zwar gesondert die der leichter Erkrankten und der Schwerkrankennnd Sterbenden, Lehr-, Mahn- und Trostworte für Kranke, für die-selben besonders geeignete Gebete, sowie die kirchlichen Gebote amKranken- und Sterbebett bilden den Jnhalt dieses ganz vortrefflichenempfehlenswerten Büchleins.

They. Eine Erzählung von Wilh.Wiefebach. Trier,Paulinus-Druckerei, G. m. b. H. Preis 1,80 Mk., geb. 2,25 Mk. � Jn slotterSchilderung drängen sich die fpannendsteu Kapitel zu einer idealen Er-zählung. Mutter- und Kindesliebe bereiten einen warmen sonnigenDuft über die aus dem Leben gegriffenen Schicksale dreier jungerMenschen, die trotz zahlreicher Jrrsahrten, durch das Leid verklärt, zumgoldenen Lebensziel gelangen. ,,Theo« ist eins der besten Bücher fürunsere Jugend und � für ihre Eltern.

Jesus meine Liebe. Ein Führer zur himmlischen Heimat.Vollständiges Gebetbuch mit Liedern. Von Professor V. Duryuek.Größere nnd kleinere Ausgabe. Verlagshandlung Sensen, Breslan.- Das Büchlein enthält nach den allgemeinen Lehrstücken und einerchristlichen Tagesordnung eine Auswahl schöner Gebete für die ver-schiedensten religiösen Bedürfnisse, und die größere Ausgabe insbesondereeinen ungewöhnlich reich ausgestatteteu Liederfchatz.

Unsere Lebeusideale und die Kultur der Gegenwart. Zeit-geschichtliche Erwägungen und grnndsätzliche Erörterungen für Gebildetevon P. Joh. Chrysostomus Schulte, 0. M. C. Lektor u. Doktorder Theologie. 80. (XlV u. 256 S.) Freiburg 19l4, HerderscheVerlagshandl. Preis 2,80 Mk» geb. in Leintv. 3,50 Mk. � Dasäußerst interessant geschriebene Buch behandelt in sieben Vorträgen dieBedeutung von Religion und Kultur, die Bedeutung der kirchlichenAutorität für Religion, Kultur und Leben, das Geisteslebeu desKatholizismus, Einfluß der Religion auf Unterricht und Erziehung,Literatur und Lektüre, den Katholiken im wirtschaftlichen Leben derGegenwart und im Gemeinschaftsleben. Hier ist besonders die Be-

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112 » SchlesischesPastoralblatt. Nr, 7handlung der brennenden Tagesfragen über die bürgerliche Toleranz,das Zufannuenleben und Zusammenarbeiten im bürgerlichen Leben aufinterkonfessioneller Grundlage von großem Jnteresse. Die Schrifteignet sich in hervorragender Weise zur Verbreitung in gebildetenkatholischen Kreisen.

Verzeichnis der eingesandtcu Rczensions-Exemplare.(NB. Alle bei der Reduktion eingehenden Neuigkeiten kathol. Autoren

werden mit genauer Titelangabe in der Reihenfolge, in welcher sie bei unseinlaufen, in diesem Verzeichnis aufgeführt. Die beachtenswertesten der ein-gesandteu Schriften werden in einer der nächsten Nummern besprochen werden.)At«ndi, Augustin, s. J. Wo ist Wahrheit? Gründe, die 1nich be-

wogen haben, zur katholischen Kirche zurückzukehren. 3. Aufl. 120.(Vlll u. 126 S.) Freiburg l914, Herdersche Verlagsbuchhand-lung. Kartoniert 1,20 Mk.

BibliotI)ek der Kitchenviitcr- Bd. 16. Aurelius Augustinus. Zwei-undzwauzig Bücher über den Gottesstaat. Aus dem Lateinischenübersetzt von Dr. Alsred Schröder. ll. Bd. 80. (5l2 Seiten.)Kempten l914, Köselfche Buchhandlung. Preis geh. 5,-� Mk.,geb. 5,80 Mk., in Halbpergament 6,30 Mk.

-� Bd. 17. Ambrosius von Mailand l«Jxan1e1-on. Erstmals übersetztvon Dr. Joh. Co. Niederhuber. l. Bd. 80. (CXX1V u. 291 S.)Kempten l914, Kösel�sche Buchhandlung. Preis geh. 4,50 Mk.,geb. 5,30 Mk., in Halbpergament 5,80 Mk.

F«öt·stct«, l)-«. Heinrich, Filrstbischof von Breslau. Abschiedsgabe.Predigten auf alle Sonn- und Festtage nebst Gelegenheitspredigten.80. (Vlll u. 629 S.) Regensburg l914, Verlagsanstalt vorm.G. J. Manz. Preis brosch. 6 Mk.

Geyer, Franz Xaoer. Durch Sand, Sumpf und Wald. Missions-reifen in Zentral-Afrika. Mit 395 Bildern und 9 Karten. NeueAusgabe. 80. (Xll u. 556 S.) Freiburg 19l4, HerderscheVerlagsbuchhandlung. Preis geb. in Leinwand 6 Mk.

Lingens, Etnil, s. J. Die innere Schönheit des Christentums. 80.(XlV u. 234 S.) Freiburg l914, Herdersche Verlagsbuchhand-lung. Preis 2,80 Mk., geb. in Leinwand 3,50 Mk.

Lucens. Jm Kampf um Lourdes. Ein deutscher Roman. 80.336 S. Einsiedeln 1914, Benziger 8z Co. Preis broseh. 3,50 Mk.,elegant geb. 4,50 Mk.

2JJiüller, P. Rubet«tus, 0. P. U. Seraphifche Harfe für Mitgliederdes dritten Ordens. 240. (XX u. 52«2 S.) l Bild. Frei-burg 1914, Herdersche Verlagsbuchhandl. Preis geb. in Leinw.l,80 Mk., auch in feineren Einbänden.

Ot«cmns! sileines Meßbuch zum Gebrauch beim öffentlichen undprivaten Gottesdienst. Nach P. A. Schott 0. s. B. bearbeitetvon einem Benediktiner der Beuroner Si"ongregation. Mit einemTitelbild. 240. (XXlV u. 838 S.) Freiburg 1914, HerderscheVerlagsbuchhandl. Preis geb. in Leinw. 2,20 Mk., 25 St. jel,90 Mk., auch in feineren Einbänden erhältlich.

Pust0r l)0nus. Monatsschrift für kirchl. Wissenschaft und Praxis,herausgegeben von l)--. Chr. Willems, Professor am Priester-seminar in Trier. Monatlich erscheint ein Heft in der Stärkevon vier Bogen. Preis halbjährlich 2,50 Mk. Druck nnd Ver-lag der Paulinus-Druckerei (G. tu. b. H.) in Trier.Jnhalt des 10. Heftes pro l913il4: Das Himmelsbrot. (P. Te-zelin Halusa 0. Cist.) � Das neue Brevier. (Dechant l)--. Ort)� Die Philosophie der Bibel. (Pfr. l)1-. Karl Advlpk)) �- DieLage der Jslam-Mission. Mifsionskundliche IStudie. [Schluß.](P. Karl Hoffman P. S. M.) � Eucl)aristische Wochen. (Pfr.l)s-. Schlich) � Weltklerus und lIl. Orden. (Br. L.) � Mit-teilungen. � Bücherschau. � Neu eingegangeue Bücher. �- Ein-gesandte Zeitschriften. � Jnseraten-Anhang.

Striiict«, Augustin. Die Jesuiten in der Schweiz. 18l4�1847.Ein Gedenkblatt für das Schweizervolk zur Jahrhundertfeier derWiederherstellung der Gesellschaft Jesu. 80. 68 S. Einsiedelnl914, Benziger 8x Co. Preis brosch. 80 Pf.

Aue hier anaczciaten Werke liefert zu OriainaltireiscnG. P. Aderholz� Buchhandlung zu Breslau.

sllersoual-Nachrichten.Anstclluugen nnd Besiirdernngen.

· Ernannt wurden: Pfarrer Hugo Paul in Rathmannsdorf zumGeistlichen Rate; Kuratus Franz Strzy7'. in Godullahütte zumPfarrer ad lio«0--ein; Domvikar l)--. Johannes Jedin in Breslauzum Präfekten des hiesigen Knabeukonvikts. � Verfetzt bzw. angestelltwurden: Kaplan Johannes Brendel in Milzig als solcher in DeutschLeippe; 3iaplan Bruno Simon in Schmicdeberg als solcher in Seitsch;.Kaplan Paul Gressok in Seitsch als solcher in Schmicdeberg; KaplanFriedrich Czernik in Deutsch Leippe als solcher in Bergen auf Rügen;Kuratus Max Sauer in Maltsch als Pfarrer in Georgenberg; PfarrerArthur Olbrich in si�altenbrunn als solcher in Naumburg a. Qu.;Pfarrer Paul Kirmes in Spandan als solcher in Zobten a. Berge;Kaplan Alsons Nowak in Grottkau als Pfarrer in Profen; PräfektAlois Benkel in Breslau als Pfarrer in Powitzko.

Milde Gaben-Eingänge vom 10. Juni bis 9. Juli 19l4.

Kindheit Jefu-Verein: Pf.-Gern. Wangen! 40 sit, Glci1vitz-Petersdorf l50 sit, Nd. Hermsdorf, Kr. Waldenburg 48,80 sit, Kamitz22,35 sit, Guben 80 sit, Snsset,z l1,50 sit, Schlaup 27,40 sit, Reichen-stein 70 sit, Berlin-Lankwit,i 27,30 sit, Altwasser 45,05 sit, Schlaupitz25,20 sit, Powitzko 28,25 sit, Gr.Zyglin 60 sit, Kattern 6,5() sit,Tschechnitz (Pf.-Gent. Kattern) 10,70 sit, Swinemünde 3,90 sit,Cammin i. P. 0,3() sit, Schmellwit«-z, Kr. Schweidnitz 3l,35 sit, Bernsdorf55,5() sit, Kochlowitz 260 sit, Volksschule Fröbel b. Oberglogan 6,25 sit,Pf--Gen1.Guhrau 1,90 sit f. 100 Papstbildchen, Jedlownik 54,45 sit,ü«rehlau einschl. zur Loskaufung eines Heidenkindes Pankratius zu taufen8l,90 sit, Costa« l8 sit, Schomberg OS. zur Loskaufung von zweiHeidenkindern Bernhard und Maria zu taufen 42 sit, Bonifat.-Ver.-Kasse, hier, 52,50 sit Zinsen d. Pf. Ernstschen Stiftung, Pf.-Gent. Alt-Tarnowit3 50 sit, Giesmannsdorf 4,90 sit, Großlogisch 30 sit, Stolp24 sit, Ossig, Kr. Striegau zur Loskaufung eines Heidenkindes Aloiszu taufen 21 sit, Breslau durch H. Geistl. Rat Müller einschl. zurLoskaufung von neun Heidenkindern Maria, Monika, Veronika, Jo-hannes, Margarete, Antonius, Georg,Gertrud, Maria zu taufen 220 sit,Tarnowitz durch H. Sem.-Prorektor Klose l7,65 sit- Pf.-Gem. Nauislau29,90 sit, Sadewil,z 26,90 sit, Hoppenwalde 49 sit, darin von FrauJoachim einschl. zur Loskaufung eines Heidenkindes Maria Magdalenazu taufen 25 sit, Breslau Schule 44: 6 sit, Plawniowitz 5() sit,Siemianowitz 99,9O sit, Weißsteiu, Kr. Wa1denburg 50 sit, Ostrog93,45 sit, Breslau St. Adalbert 38,30 sit, H. Pf. Michael, Breslau100 sit, Pf.-Gern. Wiersbel l9 sit, Riemertsheide durch H. Pf. Frenzelvon H. Lehrer Jitschin, Ober Jeutritz zur Loskaufung eines Heiden-kindes 2l sit, Beuthen OS. höhere Mädehenschule u. Lyzenm d. ArmenSch--1schw. de N»k--« 1)22»«- 179,90 sit, Pf.-Gan. Freiburg i. SchI.20,65 sit, Guhlau durch H. Kantor Haufe l5,l5 sit, Lüben i. Schl.durch Frl. Lehrerin Schindler 33,90 sit, Pf.-Gent. Beuthen OS.St. Trinit. 78 sit, Gefeß 55 sit, Glogau durch H. Kapl. Gröhl 95,90 sit,Gostitz durch H. Lehrer Perl 25 sit, Pf.-Gem. Liegnitz 119,90 sit,Bertelsdorf 1l,51 sit, Neualtmannsdorf einschl. zur Loskaufung vondrei Heidenkindern Augustin, Alsons Alohsius, Barbara zu taufen 69 sit,Neumarkt 63,58 sit, Schönau OS. 35,l5 sit, Sprottau 6,35 sit, Neu-städtel einschl. zur Loskaufung eines Heidenkindes Hedwig zu taufen44,15 sit, Legat des «s H. Pf. Kühnert, Milzig, durch H. Erzpr. Sappelt-Grünberg 100 sit, Kolzig 55,s5 sit, Ohlan 27 sit, Tarnowitz durchH. Lehrer Schneider 31,55 sit, Augermünde 15 sit, Breslau St. Maria43 sit, Bogutsehütz 53,25 sit, Langwasser 30 sit.

Skyutzcugk1-Verein: Pf.-Gern. Guben 10 sit, Schlaup l,65 sit,Kattern 2 sit, Tfchechnitz (Pf.-Gern. Katternl 4,30 sit, Jedlownik I sit,Krehlau 3 sit, Coftau 5 sit, Ostrog 18,20 sit, Liegnitz 5 sit, Schönau OS.2 .-it, Kolzig 1l,15 sit, Augermünde 0,15 sit.

Allen Wohltätern ein herzliches »Gott vergelt�s«.Breslau, Postfcheckkonto l520. Bistutnsl)anptkaffe.

Verlag vonG. P. iAderholz�« Bnehhandlung Breslau. � Druck von R. Nischkowskh in Breslau.