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Landmarke 28 Schloss Hundisburg

Schloss Hundisburg - Regionalverband Harz e. V. FEMO... · Zechsteinmeer, dann wechselten sich in der Trias, dem Jura und der Kreide Zeiten der Überflutung mit Zeiten des Trockenfallens

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Regionale Steinzeitfunde

Museum Haldensleben

Landmarke 28

Schloss Hundisburg

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Netzwerke der Geoparke

Europäische Geoparke

Ein Nationaler GeoPark ist ein klar abgegrenztes Gebiet wo dessen Trä-ger die Erdgeschichte sowie die Ent-wicklung der Kulturlandschaft be-greifbar macht und sich zugleich für den Schutz des geologischen Erbes einsetzt.

Der Geopark Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen wurde 2002 gegründet. Der oben stehenden Übersichtskarte können Sie die Lage aller bisher einge-richteten Land marken entnehmen.

Global Geoparks Network oder Globales Geoparke Netzwerk ist ein welt weiter Zusammenschluss ver-schie de ner Geoparke, die unter der Schirm herr schaft der UNESCO gemein -same Ziele verfolgen.

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NordhausenSangerhausen

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Europäische Geoparke

28Haldensleben

Landmarke und Waldinformationszentrum

Schloss Hundisburg

Unweit der Kreisstadt Haldensleben liegt auf einem Grauwackesporn – eingebettet in einen Landschaftspark – das Schloss Hundisburg. Eine ursprünglich hier beste-hende Burgveste baute die Familie von Alvensleben im 16. Jh. zu einem Renaissanceschloss aus. Nach der Zerstörung im 30-jährigen Krieg wurden 1693 Schloss und Garten im barocken Stil der Zeit auf- und ausge-baut. Nach dem Niedergang derer von Alvensleben kaufte der Magdeburger Industrielle J. G. Nathusius das Schloss. Ab 1831 wirkte dann vor allem sein Sohn Hermann Engelhard von Nathusius, ein bedeutender Agronom und Zoologe seiner Zeit, und integrierte Schloss und Garten in den größeren Landschaftspark von Althaldensleben-Hundisburg. Die barocke Garten-anlage war reich gegliedert sowie mit Ornamenten und Wasserspielen versehen, ergänzt durch exotische Pflanzen. Ab 1811 erfolgte eine Umgestaltung des Parks.

1945 wurde das Schloss von sowjetischen Soldaten besetzt. Ein Brand zerstörte die Anlage im November 1945. 1994 gingen Schloss, Barockgarten und Land-schaftspark in das Eigentum der Stadt Haldensleben über und es begann der denkmalgerechte Wiederaufbau. Dabei wird auch die 100 Hektar umfassende, im Stil eines englischen Landschaftsparks angelegte Park-anlage einbezogen. Schloss Hundisburg gehört zum System der „Gartenträume Sachsen-Anhalt“; durch den Park führt ein naturkundlich-historischer Lehrpfad. Im nördlichen Teil des Schlosses ist das „Haus des Waldes“ untergebracht – das zentrale Informations- und Erlebniszentrum zum Thema „Wald“ in Sachsen-Anhalt. Mit einer Walderlebnisausstellung und zahlreichen Angeboten für alle Altersklassen bietet sich hier das ganze Jahr die Möglichkeit, Neues und Wissenswertes über den Naturraum „Wald“ zu erfahren.

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www.schloss-hundisburg.de www.hausdeswaldes.sachsen-anhalt.de

Blick in die ParkanlageSchloss Hundisburg

Vom Schloss Hundisburg kommend links in den Steinbruchweg abbiegend, erreicht man nach 500 m den Parkplatz am alten Grauwacke-Steinbruch Nord-husen. In dem mit Wasser gefüllten und seit 1954 auflässigen Bruch sind an der Westseite unterhalb der Kirchenruine unterkarbonische Grauwacken mit mäch-tiger Bankung in recht flacher Lagerung aufgeschlos-sen, die hier als Werk- und Pflastersteine sowie Schotter abgebaut wurden. An der Nordwand steht in einem 12 m starken Profil eine turbiditische Wechsellagerung von Grauwacken, Grauwackeschiefern und geringmächtigen Tonschieferlagen an. Oberhalb der Ostwand sind Gletscherschrammen ausgebildet (Geotopkataster Sachsen-Anhalt Nr. 3734-01). Diese ent-standen wahrscheinlich während des ersten saalekalt-zeitlichen (Drenthe) Eisvorstoßes vor ca. 200.000 Jahren.

Die Kirche Nordhusen wurde um 1214 am hohen Ufer der Beber errichtet. Die Ruine ist das einzige erhaltene Bauwerk des verlassenen Dorfs Nordhusen. Der heute noch sichtbare Teil der Kirche ist der ehemalige Westquerturm – der erkennbare Grundriss von ca. 12 x 5 m deutet auf die ehemalige Größe der Kirche hin. Mit 17 m Höhe stellt der Turm eine Besonderheit der Region dar und übertrifft damit viele Türme ehemaliger städtischer Kirchen. Er ist aus regelmäßig behauenen Grauwackequadern des Steinbruchs aufgebaut. Bemerkenswert sind die präzi-se Bearbeitung der Steine und ihre lagerhafte Vermauerung. Das Erscheinungsbild des Turms wird vor allem durch die beiden torähnlichen Rundbögen der Ostseite geprägt, über die man in das Innere gelangt. Sie setzen sich auch als „Schallarkaden“ in den oberen Geschossen fort. Die Ruine ist heute Station der Straße der Romanik.

Grauwacke-Steinbruch

Ruine Nordhusen bei Hundisburg2

www.strasse-der-romanik.netwww.ecomusee.de

Grauwackebruch Ruine NordhusenRuine Nordhusen

Technisches Denkmal und Museum

Ziegelei Hundisburg

Von Hundisburg weiter in Richtung Westen fahrend erreichen wir kurz hinter dem Ortsausgang den Abzweig zur Ziegelei Hundisburg. Sie ist heute ein technisches Denkmal und aktives Museum. In der ehemaligen Ziegeltongrube wurden pleistozäne Tone und Schluffe abgebaut. Noch heute sind an der Südwand des westlichen Teils der Grube gestauchte Bänderschluffe aufgeschlossen (Geotop 3734-02). Sie entstanden, als fein geschichtete Stillwasserab-lagerungen, die bei der späteren Überfahrung durch das Inlandeis „verknetet“ wurden. Der restliche Teil der Grube ist zu einem Biotop umgestaltet worden, das auf einem Rundwanderweg erlebt werden kann. Interessant ist aber auch die Fahrt mit der alten Feldbahn einschließlich Besichtigung des aus den 1940er Jahren stammenden Eimerkettenbaggers, mit dem hier das Tonvorkommen abgebaut wurde.

1882 wurden die ersten Anlagen aufgebaut und mit der Ziegelproduktion begonnen. Die heute noch vollständige und funktionstüchtige Ziegelei stellt den Stand der Technik aus den 1930er Jahren dar, wobei die ältesten Teile aus dem Jahre 1903 stammen. In dieser Form ist sie einzigartig in Deutschland. Die Besonderheit besteht darin, dass heute noch aktive Produktion von Ziegeleiprodukten, Hochbrandgipsen und Sumpfkalken insbesondere für die Denkmalpflege erfolgt. Dazu wird der „Handstrich“, eine alte Technik der Ziegelherstellung, genutzt. Nach der Luft-trocknung in großen Hallen erfolgt dann der Brand in dem 1938 errichteten Zick-Zack-Ofen. Damit kann die Ziegelei auf die individuellen Wünsche des Denkmalschutzes hinsichtlich Form und Farbe der Produkte eingehen. In einer „Kreativwerkstatt“ können sich die Besucher ihren persönlichen Ziegel formen.

www.ziegelei-hundisburg.de

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Natur und Technik in der alten TongrubeZiegelei Hundisburg

Alvenslebener Sandstein

Bebertal und Veltheimsburg4

Von der BAB 2, Abfahrt Eilsleben, in Richtung Haldensleben fahrend passieren wir kurz vor Bebertal einen kleinen Parkplatz im Tal der Hünenküche. Beidseitig stehen rote Konglomerate, Sandsteine und Sandsteinschiefer der Bebertal-Schichten des Oberrotliegenden an, die leicht nach Süden einfallen (Geotop 3733-02). Der „Alvenslebener Sandstein“ wurde hier gewonnen und findet sich in vielen Gebäuden der Region wieder. Eine kurze Wanderung talaufwärts führt uns zum Naturdenkmal Witte-Schacht (Weißer Schacht), einem ca. 15 m tiefen abgesoffenen Schwerspat-Bergwerk (Geotop 3733-07). Weiter nach Westen an einem Bach in Richtung Bundesstraße wandernd errei-chen wir kleine überwachsene Halden des 1798 einge-stellten Kupferschieferbergbaus (Geotop 3733-06). Zurück am Parkplatz, fahren wir nach Bebertal und bie-gen unmittelbar vor der Friedhofsmauer nach links ein.

Ein Feldweg führt uns zu einem noch betriebenen Rotliegend-Sandsteinbruch zwischen Bebertal und Emden. Zurück in Bebertal, folgen wir der Beschilderung zur Veltheimsburg. Sie stellt eines der markantesten Bauwerke der Region dar, wurde erstmals Anfang des 13. Jhs. erwähnt und umschloss vermutlich drei Burgen. Die Hauptburg war seit 1180 im Besitz der Bischöfe von Halberstadt. Der Bergfried und ein Rest der Kernburg sind aus dem Mittelalter erhalten. Der runde Bergfried aus Porphyrquadern hat einen Einstieg in fast 11 m Höhe. Der ebenerdige Zugang ist ebenso wie der Zinnenkranz neueren Ursprungs. Das im 18. Jh. errichte-te Gutshaus ist ein schlichter Putzbau mit dem Wappen der Familie Alvensleben im Giebel. Der eigentliche Schmuck der neueren Anlage ist das 1882 aufwendig im Stil der Neorenaissance errichtete neue Schloss. Besucher können die Außenanlagen jederzeit besichtigen. Gartenfestivals, Vorträge, Führungen, Flohmärkte und ein Schloss-Café laden zu zahlreichen Terminen Gäste ein.

www.die-schloesser-ostfalens.de

Zugang zur VeltheimsburgBebertalschichten des Rotliegenden der Hünenküche

Geologische Entwicklung der Region

Die ältesten Gesteine der Landmarkenregion sind im Flechtinger Höhenzug aufgeschlossen. Er bildet eines der nördlichsten Vorkommen von Festgestein im ansonsten fast vollständig von quartären Lockergesteinen bedeckten Norddeutschland. Der Höhenzug wird von Sedimenten und Vulkaniten des Karbon und Unterperm aufgebaut. Sie wurden hier untermeerisch im Rhea-Ozean abgelagert und im Rahmen der varistischen Plattenkollision gefaltet.

Vor knapp 300 Mio. Jahren drangen Granite in das Faltengebirge ein. Regionalgeologisch ist der Höhenzug Teil der Flechtingen-Roßlauer Scholle, die sich im Nordwesten vom Drömling nach Südosten bis Magdeburg und weiter nach Roßlau erstreckt. Eine weitere bekannte Aufragung dieser Scholle ist der Magdeburger Domfelsen. Nach der Faltung wurde das Gebirge eingerumpft und bald wieder vom Meer bedeckt. Über die nächsten Jahrmillionen bis hin in die Kreidezeit wurde die Region von Sedimenten bedeckt – zunächst kam das Zechsteinmeer, dann wechselten sich in der Trias, dem Jura und der Kreide Zeiten der Überflutung mit Zeiten des Trockenfallens ab.

Seit Ende der Kreidezeit wurde die Flechtinger Scholle angehoben – daher sind die Sedimente dort nicht mehr erhalten, aber in der südlich anschließenden Weferlingen-Schönebecker Triasplatte. Als die Mächtigkeit der Sedimente und ihre Auflast immer größer wurden, begann das dort lagernde Zechsteinsalz plastisch zu fließen und bildete Salzstrukturen wie die im Allertal.

Quelle: Wagenbreth & Steiner (2001): Geologische Streifzüge. Landschaft und Erdgeschichte zwischen Kap Arkona und Fichtelberg. - Spektrum Akademischer Verlag

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BLANKENBURG(Harz)WERNIGERODE

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SeulingenObernfeld

BreitenbergBrocht-hausen

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TettenbornNeuhof Woffleben

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Wollbrandshausen

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Giebolde-hausen

Bilshausen

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NORTHEIMLangenholtensen

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Imbshausen

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Wresche-rode

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Herrhausen

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Krumpa

Teutschenthal

Erdeborn

BennstedtLangenbogen

Böhnstedt

SchiepzigGorsleben

Wettin

BurgsdorfPolleben

Helmsdorf

GERBSTEDT

LOBEJÜN-WETTIN

Domnitz

Dößel

KÖNNERNNebeln

Eisdorf

SCHRAPLAU

Zscherben

-Schwülper

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Landmarken sind weithin sichtbare oder besonders bekannte Punkte. Sie dienen einer ersten Orientierung im größten Geopark Europas und geben einem seiner Teilgebiete ihren Namen.

Geopunkte sind Punkte von besonderem Interesse, an denen sich Erdgeschichte und Entwicklung der Natur- und Kulturlandschaft gut vermitteln lassen. Sie gruppie-ren sich im Gebiet einer Landmarke, die selbst immer der Geopunkt Nr. 1 ist.

Die Karte hilft Ihnen bei der Planung Ihrer ganz persön-lichen Georoute.

Glossar

Gebiet der Landmarke 28

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Grenze des GeoParks

Der bis 179 m hohe, waldreiche Flechtinger Höhenzug bedeckt eine Fläche von ca. 400 Quadratkilometern und wird im Westen von der Aller, im Norden von der Spetze, im Nordosten von der Ohre, in deren Aue der Mittellandkanal verläuft, und im Süden von der Beber begrenzt. Geologisch gesehen handelt es sich um die etwa 60 km nördlich des Harzes gelegene, ebenfalls herzynisch ausgerichtete und nach Südwesten abtau-chende Flechtinger Scholle. Ebenso wie der Harz besteht sie aus Gesteinen des Erdaltertums. Neben Rotliegend-Vulkaniten und Sedimenten sind unterkarbonischer Gommern-Quarzit und Kulmgrauwacke aufgeschlossen, im Untergrund wurde in 576 m Tiefe Granit erbohrt. Im Norden wird die Flechtinger Scholle durch die große Haldensleben-Störung begrenzt, über der das Ohretal verläuft – auch diese tektonische Gesamtsituation ist mit dem Nordharzrand vergleichbar. Nördlich schließen sich

Letzlinger Heide und Altmark an, die von mächtigen Sedimenten des Quartärs bedeckt sind und nicht mehr zum Geopark-Gebiet gehören. Die Südgrenze des Höhenzugs ist – ebenso wie im Falle des Harzes – weni-ger markant und wird z. B. durch Halden des ehemaligen Kupferschieferbergbaus bei Emden und Bebertal mar-kiert. Die Zechstein-Sedimente tauchen wie am Harzsüdrand südwestwärts seicht unter die Ablagerungen des Erdmittelalters ab. Grauwacken und Tonschiefer aus dem Karbon sind bei Hundisburg aufgeschlossen, z. B. an der aus Grauwacke erbauten Kirchenruine Nordhusen. Grauwacke und Gommern-Quarzit besitzen eine histori-sche Bedeutung als regionale Bausteine. Über dem Unterkarbon lagert eine maximal 600 m mächtige Gesteinsserie des Rotliegenden aus Vulkaniten wie Augitporphyr und Quarzporphyr sowie Sedimenten. Die Vulkanite werden in großen Tagebauen bei Dönstedt, Bodendorf und Flechtingen (letzterer mit Aussichts-plattform und Infotafeln für Besucher, an der Zuwegung ein Porphyraufschluss) abgebaut.

Grundgebirge und Hartgesteinsabbau

Flechtinger Höhenzug

www.boerdekreis.de

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Vulkanite am Steinbruch Flechtingen Steinbruch Flechtingen

Die 1307 als Eigentum der Herren von Schenck urkundlich erstmals erwähnte Wasserburg Flechtingen zählt zu den besterhaltenen Anlagen ihrer Art in Sachsen-Anhalt. Aus dieser Zeit sind noch Teile des Zwingers und der Bergfried erhalten. Zu Anfang des 15. Jh. entstanden auf den mittelalterlichen Burgresten die ersten schlossartigen Bauten und fortan wurde die Anlage als Schloss bezeichnet. Um 1860 legte Eduard von Schenck den Schlosspark an. Die Zugbrücke wurde durch einen Damm ersetzt, um Park und Schloss zu verbinden. 1945 erfolgte die Enteignung der Familie von Schenck. In den letzten Kriegsjahren und nach 1945 diente das Schloss als Unterkunft für Bomben-flüchtlinge und Vertriebene. 1946/47 wurde es als Altenheim und Wohnunterkunft genutzt.

1947 übernahm es die Sozialversicherungsanstalt Sachsen-Anhalt als Genesungsheim, Dermatologische Landesanstalt sowie Psychiatrische Landesheilanstalt. Von 1958 bis 1963 nutzte die Nationale Volksarmee (Abteilung Grenze) das Schloss. 1964 wurde es Seniorenheim. Dieses wurde erst 1993 aufgelöst und das Schloss für eine Hotelnutzung verkauft. 2000 begann der Ausbau zum Schlosshotel. Es befindet sich in Privatbesitz und kann nach Absprache besichtigt werden.

Auch aus geologischer Sicht ist das Schloss bemer-kenswert. An der Nordwestecke des Schloss teichs grenzt unterkarbonische Grauwacke an Porphyr. Infolge der Hitzeeinwirkung des im Unterrotliegenden einge drungenen Vulkangesteins veränderte sich die Grauwacke durch Kontakt metamorphose. Der Porphyr-gang ist im Aufschluss an der westlichen Wehrseite (Kanonenplatz) sichtbar. Die Grauwacke ist wenige Meter weiter am Parkweg aufgeschlossen (Infotafel).

Burg mit Potential und Aufschlüssen

Wasserschloss Flechtingen6

www.wasserschloss-flechtingen.de

Wasserschloss Flechtingen Aufschluss an der westlichen Wehrseite

Auf der B 1 Richtung Weferlingen durch das Allertal fahrend, erreicht man Walbeck, den Ottonenort mit der Ruine der Stiftskirche „St. Marien, St. Pankratius und St. Annen“. Auf einem Muschelkalkfelsen 25 m über dem Allertal gelegen, stellt sie ein Zeugnis der Bautechnik der Ottonenzeit dar und ist heute Station auf der Straße der Romanik. 942 wurde das Benediktinerstift von Graf Lothar II. als Sühne errichtet. Lothar II. hatte sich an einer Verschwörung gegen Kaiser Otto I. beteiligt. Die bekannteste Person der Stiftsgeschichte ist Bischof Thietmar von Merseburg. Durch seine Chronistentätigkeit ist nicht nur die Geschichte von Walbeck überliefert – er hat viele Geschehnisse aus der Zeit von Otto I. dokumentiert. Er war es auch, der 1015 die Kirche nach einem Brand neu weihte. Aus dieser Zeit stammt die berühmte Walbecker Glocke, eine der ältesten erhaltenen Glocken Deutschlands.

Wir befinden uns hier auf der Weferlingen-Schönebecker Triasplatte, die durch eine Störungszone von der Allertal-Struktur getrennt wird. Das steile Ostufer der Aller ist das bemerkenswerteste Reliefelement dieses Geopunkts. Typisch sind die langgestreckten Wellenkalkhänge zwischen Walbeck und Weferlingen. Die Aller hat hier, der tektonischen Struktur folgend, ein breites Tal geschaffen, das mit holozänen Sanden und Auelehmen gefüllt ist.

Nördlich von Walbeck in Richtung Weferlingen werden bis an die Oberfläche reichende kreidezeitliche Quarzsande abgebaut. Westlich von Walbeck finden sich in vielen kleinen ehemaligen Steinbrüchen Rät-Sandsteine aus der Keuperzeit. In einem alten Kalksteinbruch nordöstlich von Walbeck beim ehe-maligen Gasthaus „Barriere Rehm“ sind Kalk- steine des Unteren Wellenkalks aufgeschlossen (Geotop 3732-06).

Auf der Triasplatte

Ruine Walbeck7

www.walbeckimallertal.de

Impressionen der Ruine Walbeck

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Im ehemaligen Kali- und Steinsalzbergwerk Bartensleben bei Morsleben hatte die DDR 1971 ein Endlager für radioaktive Abfälle eingerichtet, das bis 1998 weiter genutzt wurde. Insgesamt sind über 36.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle eingelagert – unter Bedingungen, die heute nicht mehr genehmi-gungsfähig wären. Daher ist beantragt, das Endlager nach Atomrecht zu schließen.Geologisch befindet sich die Grube in der Salzstruktur Allertal. Deren Salzschichten wurden im Zechsteinmeer abgelagert und später von jüngeren Schichten über-deckt. Beginnend mit dem Gipskeuper kam es zum Auseinandergleiten des Deckgebirges und zum Eindringen von Salz in die entstandene Spalte. Nach einer Zeit der Absenkung bis zur Oberkreide wurde die Salzstruktur tektonisch komprimiert und gehoben. Dabei kam es zu erneuter Salzzufuhr.

Die Hebung hielt bis zum Ende der Oberkreide an. Die Salzstruktur Allertal geriet durch die Abtragung von ca. 1, 5 km mesozoischer Schichten seit der Oberkreide und nach dem Tertiär in den Bereich des Grundwassers. Die obersten 50 m des Gipshutes über dem Salz sind verkar-stet, sichtbar an Subrosionssenken und Dolinen.Das Endlager Morsleben soll so verwahrt werden, dass Mensch und Umwelt in Zukunft nicht gefährdet werden. Dafür sind umfangreiche Baumaßnahmen zum Verschluss und zur Sicherung der Grubenhohlräume vorgesehen. Da es im Südfeld des Bergwerks eine teil-weise instabile Gebirgssituation gibt, muss die Standsicherheit verbessert werden. Dafür werden die Hohlräume durch Verfüllung reduziert. Die in den gefährdeten Grubenbauen lagernden radioaktiven Abfälle sind jetzt mit einer mindestens 3 m mächtigen Salzschicht überdeckt. Weitere Grubenbauten werden mit einem speziellen Salzbeton stabilisiert.

Salzstock und Deponie

Informationsstelle ERAM Morsleben

www.bfs.de/de/endlager/endlager_morsleben

Historischer Schacht Bartensleben ... ... und heute ERAM Morsleben

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Das 1910 gegründete Museum Haldensleben ist ein Regionalmuseum mit den Schwerpunkten Kultur-geschichte der Region und der Biedermeierzeit. Daher stehen zum einen archäologische Funde und der Reitende Roland und zum anderen kunsthand-werkliche Keramik und Möbel im Mittelpunkt der Ausstellungen. Zwei zum Museum gehörende Fachwerkhäuser bilden darüber hinaus mit Hühnerhof und Blumengärtchen ein kleines Freilichtmuseum des biedermeierzeitlichen Stadt-lebens. Ein Teilnachlass der Brüder Grimm gehört gar zum europäischen Kulturerbe und steht im Mittelpunkt einer Ausstellung mit überregionaler Bedeutung. Vom Museum Haldensleben aus gibt es zahlreiche Querverbindungen in das Ecomusée Haldensleben-Hundisburg. Der Hahn Hans ist spezi-ell für Kinder da und führt in die märchenhaften

Winkel der Museumslandschaft. Die materiellen Hinter-lassenschaften vergangener Kulturen stehen als vorran-gige Informationsquelle zur Ur- und Frühgeschichte der Region Haldensleben im Vordergrund der diesbezügli-chen Museums ausstellung. Neben der Material- und Formenvielfalt der Exponate bietet die chronologisch gegliederte Ausstellung Wissenswertes zu den regiona-len Besonderheiten der einzelnen Zeit abschnitte. Besondere Farbtupfer sind hierbei rekonstruierte Bilder ur- und frühgeschichtlichen Lebens, eingefügt in aktuel-le Fotos von Boden denkmalen der Landschaft um Althaldensleben und Hundisburg. Hierzu gehört auch das bronzezeitliche Hügel gräberfeld auf dem Galgenberg. Die bei archäologischen Grabungen gemachten Funde und Befunde sind modellhaft dargestellt und vermitteln auch ein anschauliches Bild von der Arbeit der Archäologen. Ergänzend empfiehlt sich eine Wanderung auf dem Wanderweg durch die Historische Quadratmeile zu den Hünengräbern südwestlich von Haldensleben.

Regionale Steinzeitfunde

Museum Haldensleben

www.museumhaldensleben.de

Museum Haldensleben Reitender Roland im Museum (Original)

Herausgeber: Geopark-Geschäftsstelle FEMO e.V., Niedernhof 6, 38154 Königslutter 0 53 53/91 32 35, E-Mail: [email protected], in Verbindung mit dem Landesverband Sachsen-Anhalt der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine e.V. 1. Auflage, © FEMO e.V. Königslutter 2013. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.geopark.bizAutoren: Dr. Friedhart Knolle und Dr. Rainer Schulz mit freundlicher Unterstützung des Landesamts für Geologie und Bergwesen Sachsen-AnhaltFotos: Christian SchulzGestaltung: design office - AGENTUR FÜR KOMMUNIKATION, WernigerodeDruck: Kamarys Druck GmbH, Wernigerode

Gefördert durch die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz Sachsen-Anhalt.

FEMO

Das Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen e.V. (FEMO) ist ein gemeinnütziger Verein, der allen Besucherinnen und Besuchern auf spannende und vielfältige Weise die Natur- und Kulturgeschichte der Region näherbringen will. Als Gesellschafter der 2004 gegründeten GeoPark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen GbR zeichnet der Verein zudem verantwortlich für den Nordteil des gleich-namigen GeoParks. Hier gestalten FEMO und seine regio-nalen Partner an verschiedenen Punkten Naturpfade und Erlebnispunkte. Das Gebiet erstreckt sich von Wolfsburg im Norden bis an den Harz im Süden, von Braunschweig im Westen bis nach Haldensleben im Osten. Sein Partner Regionalverband Harz e.V. betreut den Südteil.

FEMO informiert in Form von Broschüren und im Internet (www.femo-online.de) über Geologie, Botanik, Archäolo-gie und Geschichte der Region. Darüber hinaus stellt das GeoPark-Informationszentrum in Königslutter weitere spannende geologische und archäologische Funde aus der Region aus.

Haldensleben: Rathaus mit Roland