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25 Langwaffen: Schlosssysteme WM 6.1 Schlosssysteme - Allgemeines Gewehrschlosse haben die Aufgabe die Zündung der Patrone einzuleiten. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Schlossen mit abkippbaren Läufen und starren Läufen. Nach der Art der Schlossspannung unterscheiden wir zwischen Handspanner und Selbstspanner. Schlosssysteme für Waffen mit abkippbaren Läufen Bei Waffen mit abkippbaren Läufen unterscheiden wir zwischen Schlosse mit A - außenliegenden Hähnen Hierbei handelt es sich um sogenannte Hahngewehre. Gespannt wird von Hand durch Zurückziehen der Hähne. B - innenliegenden Hähnen Hierbei handelt es sich um sogenannte Selbstspannergewehre. Am gebräuchlichsten ist das Selbstspannen bei Abkippen der Läufe (Selbstspanner-Kipp-Gewehre). C - Handspannsysteme Hierbei handelt es sich um Waffen, bei denen das Schloss / die Schlosse über einen Spannschieber auf dem Kolben- hals von Hand gespannt wird. Schematische Darstellung der Schlosssysteme und ihrer Funktion Die wichtigsten Schlossteile: 1 Schlagbolzen 2 Schlagstück mit Rast (B) 3 Schlagfeder Funktionserklärung: Wird der Abzug (5) betätigt (A), dann drückt das daran befe- stigte Abzugsblatt (6) die Abzugsstange (4) aus der Rast (B) des Schlagstückes (2). Durch die Spannung der Schlagfeder (3) schlägt das Schlagstück (2) auf den Schlagbolzen (1). Die bekanntesten Schlosskonstruktionen sind: Blitzschloss Kastenschloss (Anson & Deeley) Seitenschloss Neuere Systeme sind: Einschlosshandspannsysteme (z. B. Merkel BBF SL III) Zweischlosshandspannsysteme (z. B. Blaser Drilling D 99) 4 Abzugsstange 5 Abzug (Abzugszunge) 6 Abzugsblatt 1 2 3 4 6 5 A B 1 2 3 4 6 5 B Schloss gespannt Schloss entspannt A B C

Schlosssysteme - Allgemeines Schlosssysteme für Waffen · PDF fileZylinderschloss nach Art Mauser 98 Konstruktionsmerkmal: Schlagbolzen (1) und Schlagbolzenmutter (7) bilden eine

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Page 1: Schlosssysteme - Allgemeines Schlosssysteme für Waffen · PDF fileZylinderschloss nach Art Mauser 98 Konstruktionsmerkmal: Schlagbolzen (1) und Schlagbolzenmutter (7) bilden eine

25

Langwaffen: Schlosssysteme WM 6.1

Schlosssysteme - Allgemeines

Gewehrschlosse haben die Aufgabe die Zündung der Patrone einzuleiten. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Schlossen mit abkippbaren Läufen und starren Läufen. Nach der Art der Schlossspannung unterscheiden wir zwischen Handspanner und Selbstspanner.

Schlosssysteme für Waffen mit abkippbaren Läufen

Bei Waffen mit abkippbaren Läufen unterscheiden wir zwischen Schlosse mitA - außenliegenden Hähnen Hierbei handelt es sich um sogenannte Hahngewehre. Gespannt wird von Hand durch Zurückziehen der Hähne.B - innenliegenden Hähnen Hierbei handelt es sich um sogenannte Selbstspannergewehre. Am gebräuchlichsten ist das Selbstspannen bei Abkippen der Läufe (Selbstspanner-Kipp-Gewehre).C - Handspannsysteme Hierbei handelt es sich um Waffen, bei denen das Schloss / die Schlosse über einen Spannschieber auf dem Kolben- hals von Hand gespannt wird.

Schematische Darstellung der Schlosssysteme und ihrer Funktion

Die wichtigsten Schlossteile:1 Schlagbolzen2 Schlagstück mit Rast (B) 3 Schlagfeder

Funktionserklärung:Wird der Abzug (5) betätigt (A), dann drückt das daran befe-stigte Abzugsblatt (6) die Abzugsstange (4) aus der Rast (B) des Schlagstückes (2). Durch die Spannung der Schlagfeder (3) schlägt das Schlagstück (2) auf den Schlagbolzen (1).

Die bekanntesten Schlosskonstruktionen sind:• Blitzschloss• Kastenschloss (Anson & Deeley)• Seitenschloss Neuere Systeme sind:• Einschlosshandspannsysteme (z. B. Merkel BBF SL III)• Zweischlosshandspannsysteme (z. B. Blaser Drilling D 99)

4 Abzugsstange5 Abzug (Abzugszunge)6 Abzugsblatt

1

2

3

4

6

5A

B

1

2

3

4

6

5

B

Schloss gespannt

Schloss entspannt

A B C

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Langwaffen: Schlosssysteme WM 6.5

Schlosssysteme für Waffen mit starren Läufen

Schlosssysteme für Waffen mit starren Läufen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die bekanntesten und gängigsten Schlosskonstruktionen sind:• Zylinderschlosse• Blockschlosse• Selbstladeschlosse(alsGasdruck-oderRückstoßlader)

DiewichtigstenEinzelteile:1 Schlagbolzen2 Schlagbolzenfeder3 Kammer4 Kammergriff5 Schlösschen6 Sicherung (Sicherungsflügel)7 Schlagbolzenmutter8 Abzugsgabel (Abzugsstollen) mit hinterer „Nase“ (Rast) (A)9 Abzugmit „Scheitel“ (B)10 Hülsenbrücke

Zylinderschloss nach Art Mauser 98

Konstruktionsmerkmal:Schlagbolzen (1) und Schlagbolzenmutter (7) bilden eine Einheit. Sie sind zusammen mit der Schlagfeder (Schlag-bolzenfeder) (2) in der Kammer (3) untergebracht.

Man spricht deshalb auch vom Kammerschloss. Gespannt wird automatisch beim ÖffnenderKammer.

Verwendung:einläufigeBüchsen

1 2 3 10 4 5 6

7

A

8

9B

1 2 10

6

7

A

8

B 9

gespannt

entspannt

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Jagdoptik - Allgemeines WM 13.3

Vergrößerung und Sehfeld (Gesichtsfeld)

Als Sehfeld bezeichnet man den sichtbaren Raum auf eine bestimmte Entfernung.

Bei optischen Geräten hängt die Größe des Sehfeldes in erster Linie von der Vergrößerung ab. Mit steigender Vergrößerung wird das Sehfeld immer kleiner und damit die Orientierung in der Umgebung immer schwieriger.

Beispiele:A normales Sehfeld mit freiem AugeB eingeschränktes Sehfeld durch ein Fernglas (z. B. mit 7facher Vergrößerung)C Sehfeld durch ein Fernrohr oder Spektiv (z. B. mit 30facher Vergrößerung)D Sehfeld durch ein Zielfernrohr (z. B. mit 6facher Vergrößerung)

Bei Ferngläsern, Fernrohren und Spektiven wird das Sehfeld in der Regel auf eine Entfernung von 1.000 m, bei Zielfernrohren auf eine Entfernung von 100 m an-gegeben.

Die vordersten Linsen bezeichnet man als Objektive (A - C). Sie sind dem „Objekt“ zugekehrt und erzeugen das Bild. Die Objektive wirken hierbei auch als Licht- trichter.

Je größer der Objektivdurchmesser ist, umso mehr Licht kann eindringen und umso heller wird das Bild.

Bei guten Lichtverhältnissen (am Tage) genügt i. d. R. meist schon ein Objektivdurchmesser von 20 - 30 mm.Erst in der Dämmerung bieten größere Objektivdurch-messer entsprechende Vorteile.

Beispiele:A Fernglas 7 x 42 = Objektivdurchmesser 42 mmB Fernglas 8 x 56 = Objektivdurchmesser 56 mmC Spektiv 30 x 80 = Objektivdurchmesser 80 mm

Objektiv und Objektivdurchmesser

AB

C D

Beispiel: Fernglas 7 x 42

Beispiel: Spektiv 30 x 75 Beispiel: Zielfernrohr 6 x 42

A

B

C

Beispiel: Fernglas 7 x 42

Beispiel: Fernglas 8 x 56

Beispiel: Spektiv 30 x 80

C D

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Jagdoptik - Ferngläser (Feldstecher) WM 14.3

Was man beim Fernglaskauf beachten sollte

Das Jagdgeschehen ist eine über Leben und Tod bestimmende verantwortungsvolle Tätigkeit. Deshalb kommt es speziell bei der Jagdoptik auf Qualität an. Eine nicht ausreichende Jagdoptik führt unweigerlich zu Fehleinschätzungen und daraus resultierend zu Fehlschlüssen und Fehlschüssen. Die Wahl des Fernglases richtet sich nach dem voraussichtlichen jagd-lichen Gebrauch und den damit verbundenen Anforderungen an das Glas.

Wichtige Beurteilungsfaktoren sind deshalb:• VergrößerungundObjektivdurchmesser• Bildqualität,LichtstärkeundVergütung• Robustheit,GrößeundGewicht

ca. 114

ca. 845

ca. 115

ca. 1.080

ca. 140

ca. 400

ca. 101

ca. 1.240

ca. 110

ca. 1.426

ca. 118

ca. 760

ca. 99

ca. 640

7 x

42

6

17,1

7 x

50

7,14

18,7

8 x

30

3,75

15,5

8 x

56

7

21,2

10x

56

5,6

23,7

10 x

40

4

20,0

10 x

50

5

22,4

*)DasGewichtundSehfeldistjenachHersteller,GehäusematerialundKonstruktiondesoptischenSystemsunterschiedlich.

BeispielefürgeeigneteFerngläser:

7 x 42 7 x 50 8 x 30 8 x 56 10 x 5610 x 40 10 x 50

vorgegebenebzw.berechneteoptischeWerte:

Jagdlicher Gebrauch:

zurBeobachtungbeigutemLichtz.B.aufderPirsch

zurBeobachtungbeigutemLichtauf weite Entfernungen (Gebirge)

zurBeobachtung bei schlechtemLicht,z.B.beiNachtansitz

Technische Daten:

Vergrößerung

Objektivdurchmesser(mm)

Austrittspupille (mm)

Dämmerungszahl

Sehfeld (m) *)

Gewicht (g) *)

A B C

FerngläsergibtesinunterschiedlichenAusführungen,z.B.mitKunstlederüberzug(A),Kunststoffgehäuse(B) oder Gum-miarmierung (C).BeidernachfolgendenÜbersichtbedeutenfürdenbeabsichtigtenEinsatzzweck: = gut geeignet = noch brauchbar mit Einschränkungen = nicht geeignet