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SCHMALKALDER HOCHSCHUL JOURNAL Ausgabe 01 / 2012 Jubiläum 110 Jahre höhere Bildung Schmalkalden Das ganze Leben auf einer Internetseite Wie soziale Netzwerke unser Leben bestimmen Vor großem Publikum Von der Hochschule auf die Opernbühne Studentisches Engagement Der StuRa ist für alle da Studieren im Land des Lächelns Masterstudium an der Thammasat University in Bangkok/ Thailand

SCHMALKALDER HOCHSCHUL JOURNAL - pett-pr.de · Kommentare und Kritik an [email protected]. Viel Vergnügen bei der Lektüre! NEWS | FH-SCHMALKALDEN Im Rahmen des Neujahrsempfangs

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SCHMALKALDER

HOCHSCHUL JOURNALAusgabe 01 / 2012

Jubiläum110 Jahre höhere Bildung Schmalkalden

Das ganze Lebenauf einer Internetseite Wie soziale Netzwerkeunser Leben bestimmen

Vor großem PublikumVon der Hochschule auf die Opernbühne

Studentisches Engagement Der StuRa ist für alle da

Studieren im Landdes LächelnsMasterstudium an der ThammasatUniversity in Bangkok/ Thailand

PETT | PR | FH-SCHMALKALDEN

Kommunikationskonzepte

Geschäftsberichte

Broschüren und Flyer

Kunden- und Mitgliedermagazine

Webseitenredaktion und Webdesign

Werbe-, Image- und Informationstexte

Pressemitteilungen, Interviews

Pressekonferenzen

Social Media-Konzepte

Workshops, Vorträge

Inhausschulungen

Beweisen Sie Weitblick

INHALT | FH-SCHMALKALDEN 3

EditorialDie Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser,

im letzten Jahr feierte die Fachhoch-schule Schmalkalden ihr 20-jähriges Jubiläum - in diesem Jahr steht das Jubiläum „110 Jahre höhere Bildung Schmalkalden“ an. Dies ist Anlass, am 16. Juni zum dritten zentralen Absol-vententreffen einzuladen und mit allen Ehemaligen ein schönes Wiedersehen auf dem Campus zu feiern.

Mit Professor Hettler von der Fakultät Informatik haben wir auf Seite 12 über das Thema Internetsucht gesprochen: Das Internet ist ein sehr attraktives Medium mit einem ganz klaren Sucht-potenzial. Waren es früher die Online Spiele, so sind es mittlerweile die sozia-len Netzwerke, die süchtig machen. Ins-besondere junge Menschen sind davon betroffen.

Inhaltsverzeichnis

Editorial.......................................................................3

News.............................................................................4

KöpfeVon der Hochschule auf die Opernbühne..........................6Förderpreise für den akademischen Nachwuchs................6Neu an der Fakultät Maschinenbau: Professorin Annett Dorner-Reisel .....................................7STIFT-Preis für Tobias Oechel ............................................8Neu im Referat Forschung & Transfer: Sandy Korb.......................................................................9Neu im Sachgebiet Controlling: Daniela Gröger...............9Personalia..........................................................................9Unseren Alumni auf der Spur: Ekkehard Linden...............10

FokusDas ganze Leben auf einer Internetseite –Wie soziale Netzwerke unser Leben bestimmen...............11Interview mit dem Schmalkalder Professor Uwe Hettler zur Internetsucht..........................12

ExtraJubiläum: 110 Jahre höhere Bildung Schmalkalden...........14IHK-Beitrag: Südthüringen – Industrieregion No. 1 in Ostdeutschland...........................18

StudiumMaschinenbaustudenten entwickeln praxisnah...............21Studierendenaustausch mit ShanghaiUniversity of Engineering.................................................22Doppelabschluss an vier amerikanischen Universitätenmöglich..........................................................................22Daten über Stromleitung übertragen...............................23Immer mehr ausländische Gastdozentenunterrichten an der FHS...................................................24Studieren im Land des Lächelns.......................................24

ForschungGymnasiasten forschen...................................................27E-Mail-Verschlüsselung aus Schmalkalden kaum noch zu knacken....................................................28

CampusDer StuRa ist für alle da..................................................30Schüler lernen im Fahrzeugelektroniklabor......................32Spanische Studenten treffenThüringer Unternehmen..................................................33

ServiceTerminplan/Impressum....................................................34

Die Fachhochschule Schmalkalden wird noch internationaler: Mit zahlreichen neuen Kooperationen, insbesondere mit amerikanischen Universitäten, wird das Studium in Schmalkalden noch at-traktiver. Masterstudenten der Fakultät Wirtschaftswissenschaften können nun an vier amerikanischen Hochschulen ei-nen Doppelabschluss erlangen. Damit ist die Fachhochschule Schmalkalden bestens aufgestellt und kann vermut-lich mehr Optionen anbieten, als jede andere deutsche Hochschule.

Aber auch an den anderen Fakultäten nimmt der Dozenten- und Studieren-denaustausch, insbesondere mit eu-ropäischen Hochschulen, immer mehr zu. Und das ist auch gut so. Denn die-se Form von Zusammenarbeit ist eine

wertvolle Bereicherung des Studiums, von der alle profitieren.

Wer viel kritisiert, muss es erstmal bes-ser machen. Dies sagte sich Martin Pötschk und wurde StuRa-Vorsitzender. Seitdem setzt er sich, zusammen mit zehn weiteren StuRa-Mitgliedern, für die Interessen der Studierenden ein. Und das mit Erfolg. Das Portrait über den Stura-Vorsitzenden und seine Ar-beit können Sie auf Seite 30 nachlesen.

Wir freuen uns über Ihre Anregungen, Kommentare und Kritik an [email protected].

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

NEWS | FH-SCHMALKALDEN

Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurden erstmals neun Deutschlandsti-pendien an ausgewählte Studierende vergeben. Die Fachhochschule Schmal-kalden startete mit der Vergabe der ersten Stipendien im Rahmen des nati-onalen Programms Deutschland-Stipen-dium zum Wintersemester 2011/2012.

Nach der Ausschreibung im Sommerse-mester konnten aus 27 eingereichten Bewerbungen neun Stipendiaten aus der FH Schmalkalden ausgewählt wer-den. Die Auswahlkommission mit Ver-tretern der Studienkommission und der Gleichstellungsbeauftragten hat Stipen-diatinnen und Stipendiaten auswählt, die insbesondere durch ihre herausra-genden Studienleistungen überzeugen konnten.

Erhalten haben das Stipendium: Andrea Müller aus Kleukheim, Martin Weber aus Niederndodeleben, Saskia Fürst aus Meiningen, Franziska Stanzel und An-nekatrin Dunkel (beide aus Arnstadt),

FH Schmalkalden vergibt Deutschlandstipendien

Diesen neun Studierenden wurde das Deutschland-Stipendium während des Neujahrsempfangs an der Fachhochschule Schmalkalden verliehen.

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Nadine Trietchen aus Mühlhausen so-wie Thomas Stauffenberg, Marius Bre-zinski und Elisa Jäger (alle aus Schmal-kalden).

Alle ausgewählten Stipendiatinnen und Stipendiaten werden nun für mindes-tens 12 Monate eine monatliche Förde-rung von 300 Euro erhalten, die jeweils zur Hälfte vom Bund und von privaten Förderern übernommen wird. Die Sti-pendiengeber sind sowohl langjährige Kooperationspartner der FH Schmalkal-den als auch Absolventen und potenti-elle Arbeitgeber.

Bisher konnten 13 Firmen gewonnen werden, die Studierende mit einem vol-len oder einem Teilbeitrag unterstützen.

Dies sind

Barwinek & Collegen,

Ferchau Engineering Schweinfurt,

Firma Ralf Recknagel Viernau,

Fischer Stahlbau Offenbach,

Fred Sieder Formenbau Schönbrunn,

HABA GmbH Bad Rodach,

Ingenieurbüro Möller+Meyer Gotha,

Lapp Holding Stuttgart,

MWS Schneidwerkzeuge Schmalkalden,

Rechtsanwälte Spieß,

Rhön-Rennsteig-Sparkasse Meiningen,

Sandvik Schmalkalden,

Tele-Frank Altendambach und

VIA Laser & Systemtechnik Suhl.

Neun junge Frauen und Männer werden während ihres Studiums von Unternehmen unterstützt

NEWS | FH-SCHMALKALDEN 5

1,8 Millionen für mehr Qualität in der Lehre

Klosterpuzzle ermöglicht Reise in die Vergangenheit

Eine interaktive Reise in die Vergan-genheit zum ursprünglichen Aufbau der Klosteranlage Veßra bietet das Klosterpuzzle, das im Dezember an das Hennebergische Museum Kloster Veßra übergeben wurde. Entwickelt und betreut haben das Klosterpuzzle Informatik-Professor Ralf Böse und sein Diplomand Martin Sell sowie die Archi-tekten Steffen Bießmann und Jens Bütt-ner. Mit dem 3D-Spiel können Besucher

die Ruine neu zusammensetzen. Dabei erhalten sie spielerisch Einblicke in die Vergangenheit des Klosters, aus wel-chen Gebäuden die Anlage ursprüng-lich bestand und welche es heute noch gibt. Damit sollen insbesondere Kinder angesprochen werden. Aber auch äl-tere Nutzer sollen durch die einfache Bedienbarkeit und die Steuerung über greifbare Miniaturen die Technik-Hemmschwelle überwinden. Gepuzzelt

Ein großer Erfolg für die Fachhoch-schule Schmalkalden: Die Hochschu-le erhält in den nächsten fünf Jahren rund 1,8 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm für bessere Studien-bedingungen und mehr Qualität in der Lehre. Diese Entscheidung in der zwei-ten Runde des bundesweiten Wettbe-werbs „Qualitätspakt Lehre“hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Dezember 2011 bekannt gegeben.

Die FH Schmalkalden konnte die Wett-bewerbsjury mit ihrem Antrag „Er-folgreich studieren in Schmalkalden“

überzeugen. Der erfolgreiche Antrag der Fachhochschule Schmalkalden hat zum Ziel, einen qualitativ hoch-wertigen Abschluss für alle Bewerber zu ermöglichen und die Qualität der Lehre sowohl im Hinblick auf Qualität des Abschlusses wie auch auf die Ef-fektivität der Lehre auf dem Weg zum Abschluss zu steigern.

So sind vier Maßnahmepakete geplant:1. Vorkurse, die bei der Wahl des Stu-diengangs unterstützen und einen rei-bungslosen Studienstart ermöglichen, 2. eine Studienbegleitung mit Tutorien, 3. ein Angebotsausbau im Bereich

„Soft Skills“ sowie 4. die Einrichtung eines Lernportals für neue und vorhan-dene Lehrangebote.

Neben der Fachhochschule Schmal-kalden erhalten weitere Thüringer Hochschulen bis 2016 rund 14 Millio-nen Euro zusätzliche Bundesförderung. In der zweiten Auswahlrunde hatten 169 Hochschulen aus allen Regionen Deutschlands Anträge eingereicht: Davon wurden 40 Universitäten, 43 Fachhochschulen und 19 Kunst- und Musikhochschulen ausgewählt. Die Förderung soll 2012 beginnen und bis 2016 dauern. ih

wird, indem der Stein mit der Basilika auf der Glasplatte in die richtige Posi-tion gerückt wird. Dann ertönt ein klei-nes Donnergrollen. Damit ist auch die 3D-Basilika auf dem Monitor wieder an Ort und Stelle. Möglich wird dies über eine Kamera, die genau verfolgt, auf welcher Position sich der Marker befin-det, der auf der Unterseite jedes Spiel-steins angebracht ist. ih

Das Klosterpuzzle verbindet spielerisches Lernen und modernste Technik. Damit spricht es insbesondere Kinder an.

KÖPFE | FH-SCHMALKALDEN

Von der Hochschule auf die Opernbühne

Als energische Dame mit respektgebietender Handtasche spielt Prof. Jens Goebel die „öffentliche Meinung“ in Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ an der Neuen Oper Erfurt.

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Im Oktober 2011 gab Professor Jens Goebel an der Neuen Oper Erfurt sein Debüt auf der Opernbühne: In Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unter-welt“ spielte er die „öffentliche Mei-nung“: eine energische Dame mit res-

Traditionell wurden zur Immatrikulati-onsfeier die Förderpreise aus der Wirt-schaft verliehen. Den E.ON Thüringer Energie Preis erhielt Matthias Kahl (In-formatik), den Preis der IHK Südthürin-gen Jan Steiner (Maschinenbau) und den MITEC-Preis Peter Krause (Elektro-technik).

Matthias Kahl hat den E.ON-Preis für seine Diplomarbeit zum Thema „Zur Klassifikation von Hauptinstrumenten aus polyphonen und multitimbralen Musikaufnahmen“ erhalten, die mit der Note 1,0 bewertet wurde. Der Gothaer hat 2005 mit seinem Informatikstudium begonnen, das er in acht Semestern ab-geschlossen hat.

Den MITEC-Preis übergab Andreas Görnhardt an Peter Krause für seine Masterarbeit zum Thema „Strukturel-le Neugestaltung des Gehäusedesigns von Axialkolbeneinheiten“. Krause ist gebürtiger Schmalkalder. Seine wissen-schaftliche Laufbahn setzt er gegenwär-tig als Doktorand bei der Bosch Rexroth AG fort. Er machte den Studierenden Mut zur Promotion: „Ihr arbeitet an ei-ner neuen Aufgabe, wo ihr ein neues Ergebnis erzielt. Das macht unheimlich viel Spaß.“

Jan Steiner erhielt seinen Preis aus den Händen von Jan Scheftlein, Abteilungs-leiter Innovation, Umwelt, International der IHK Südthüringen. Seine Bachelor-

pektgebietender Handtasche, die sich über die Unmoral des Orpheus, seiner Gattin Eurydike und eines Großteils der Götterwelt empört.

Die Idee hierzu hatte der Intendant Guy

Förderpreise für den akademischen Nachwuchs

arbeit zum Thema „Mehrkörperschwin-gungssimulation zur Untersuchung der Schwingungsweiterleitung an einem Mulchmäher“ wurde mit „Sehr gut“ bewertet. Die Arbeit wurde bei und für die MWS Schneidwerkzeuge GmbH & Co. KG erstellt und trägt dazu bei, die Schwingungen von Rasenmähern zu reduzieren und damit gehobene Anfor-derungen aus dem Bereich des Arbeits-schutzes zu erfüllen. Jan Steiner absol-viert jetzt ein Masterstudium an der FH Schmalkalden.

Der Förderpreis der Gesellschaft der Freunde und Förderer wurde zum Neu-jahrsempfang an Julia Hensler, Absol-ventin des Masterstudienganges Wirt-

Montavon, der Goebel selbst fragte, ob er diese Rolle spielen wolle. Goe-bels Operndebüt stieß auf ein geteiltes Medienecho: War er es doch, der als ehemaliger Kultusminister seinerzeit Kürzungen an den Theatern vorsah und das Publikum gegen sich aufbrachte.

Die Sparpläne scheiterten schließlich am Widerstand der kommunalen Trä-ger. Seiner künstlerischen Darbietung tat dies allerdings keinen Abbruch. Hier überzeugte er in seiner Rolle.

Bereits als Politiker, Hochschullehrer und Hobbykünstler konnte Jens Goebel auf ganz unterschiedlichen Bühnen Er-fahrung sammeln: Als Professor an der Fakultät Maschinenbau der Fachhoch-schule Schmalkalden gehörte er zu den Protagonisten des Liebhabertheaters „Schmalkalder Tafelrunde“, das im Hof von Schloss Wilhelmsburg und in der Stadtkirche von Schmalkalden Stücke mit lokalhistorischem Bezug aufführte, wie z. B. Der zweyweibige Landgraf oder Der Fall Luther.

Dem heimischen Liebhabertheater blieb er auch treu, als er 2004 Thüringer Kul-tusminister wurde. Nach seinem Aus-scheiden aus der aktiven Politik 2009 nahm er die Lehrtätigkeit an der FH Schmalkalden wieder auf. ih

KÖPFE | FH-SCHMALKALDEN 7

Seit September 2011 verstärkt Frau Professor Annett Dorner-Reisel die Fa-kultät Maschinenbau. Verstärken ist hier wörtlich zu nehmen, denn viele Jahre lang hat Annett Dorner-Reisel auf dem Gebiet der Faserverstärkten Leicht-bau- und Funktionswerkstoffe national und international geforscht. Kohlefa-serverstärkte Kunststoffe, Keramiken und Metalle werden beispielsweise in der Luft- und Raumfahrt eingesetzt, bekommen aber als Werkstoff für au-tomotive Anwendungen zunehmend „festen Boden“ unter den Füßen oder „heben“ fast wieder ab, wenn sie in Flügeln von Windkraftanlagen einge-setzt werden.

Werkstoffe sind unentbehrliche Grund-lage für alle Innovationssprünge und erst recht für neue Technologien. Denkt man beispielsweise an effizien-tere Methoden der Energieerzeugung, -wandlung und -speicherung ange-fangen vom Wasserstoffspeicher bis zur Lithium-Ionen-Batterie, so hängen Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit der Lösungsansätze ausschlaggebend vom Stand der Materialentwicklung ab. Aber auch einfachere Aufgaben wie Werkstoffauswahl oder der Einsatz op-timierter Beschichtungssysteme und die sachgerechte Abstimmung zwischen Konstruktion und Werkstoff sind we-sentliche Aspekte zur Lebensdaueropti-mierung und zur signifikanten Kosten-einsparung.

Neu an der Fakultät Maschinenbau: Professorin Dr. Annett Dorner-Reisel

Die studierte Werkstoffwissenschaftle-rin, Verfahrenstechnikerin und Quali-tätsmanagerin hatte Gelegenheit sich fachlich tiefgehend mit ganz unter-schiedlichen Werkstoffsystemen und Technologien auseinander zu setzen. So gehörten neben den faserverstärk-ten Werkstoffen Themen wie Hochleis-tungskeramiken für Hitzeschutzschilder in der Raumfahrt oder keramische Bio-materialien für den Einsatz im mensch-lichen Körper, aber auch nano-struktu-rierte Dünnschichten sowie Aktor- und Sensorwerkstoffe zu ihren Projektinhal-ten.

Auf ein spezielles Forschungsgebiet oder einen „Lieblingswerkstoff“ mag sich Annett Dorner-Reisel daher gar nicht festlegen. Dazu waren alle Ar-beitsthemen viel zu spannend. „Wichtig ist es, dass mich eine Aufgabenstellung fasziniert“, meint sie, „sowie der syste-matische Ansatz, denn mit dem Werk-stoff allein kann man noch gar nichts bewirken. Hinzu müssen Konstruktions-richtlinien, machbare Fertigungstech-nologien und eine konkurrenzfähige Qualitäts- und Prozessfähigkeit der Pro-duktion sowie schließlich die Akzeptanz durch den Endkunden kommen.“

Wissenschaftlicher Vorsprung entsteht durch Überschreiten der Fachgrenzen – und durch Verständnis unterschied-licher Disziplinen. „Besonderen Spaß hat mir die Arbeit als Ingenieur gerade

in interdisziplinär zusammen gesetz-ten Teams gemacht“, erzählt die jun-ge Professorin. „Diese setzt jedoch ein bestimmtes Maß an fachübergreifen-dem Grundlagenwissen der verschie-denen Ingenieur-Disziplinen voraus, sonst entstehen schnell Fehlentschei-dungen“ berichtet sie auf Grund ihrer Erfahrungen der letzten Jahre, die sie erst als Entwicklungsingenieurin und später als Team- und Abteilungsleiterin bei Firmen wie Siemens AG, Continen-tal Automotive GmbH oder Sulzer AG sammeln konnte.

„Der systematische Ansatz ist dem Einzelstandpunkt generell überlegen. Alles ist in Bewegung und das ist gut so. Ich fühle mich sehr wohl dabei und bin unwahrscheinlich neugierig auf die Zukunft.“ Antje Hartmann

Jan Steiner, Matthias Kahl, Peter Krause (v.l.n.r.)

schaftsrecht, verliehen. Hensler, die aus Willingen stammt, hatte zunächst Ver-waltungsfachangestellte gelernt, ehe sie Wirtschaftsrecht studierte. Nach ih-rem Bachelorabschluss begann sie 2008 in Schmalkalden ihr Masterstudium, das sie 2010 mit der Note 1,6 abschloss. Ihre Masterarbeit zum Thema „Unter-nehmensnachfolge in Familienunter-nehmen: planen, gestalten, vererben“ wurde mit 1,0 bewertet.

Alle Preise sind mit 2.500 Euro dotiert und sollen damit auch die Studienan-fänger zu hohen Leistungen motivie-ren. ih

KÖPFE | FH-SCHMALKALDEN8

Innovation und Tradition

www.haba.de/jobs

Habermaaß GmbH · August-Grosch-Straße 28 - 38 · 96476 Bad RodachErfinder für Kinder

Seit über 70 Jahren entwickelt, produziert

und vertreibt die HABA-Firmenfamilie

erst klassige Produkte für Kinder und

Familien.

Als weltweit tätiges Unternehmen

setzen wir dabei auf innovative Ideen,

multimediale Vertriebswege, traditionelle

Werte und Familienfreundlichkeit.

Als Firmenfamilie mit rund 2000 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern vereinen wir folgende Vertriebs-

bereiche unter einem Dach:

Der STIFT-Preis 2011 wurde im Rah-men des Thüringer Innovationstages auf der Erfurter Messe an Tobias Oe-chel verliehen. Tobias Oechel studierte an der Fachhochschule Schmalkalden Wirtschaftsinformatik im Diplomstudi-engang. Die Auszeichnung erhielt er für seine Diplomarbeit zum Thema „Kon-zeption und Implementierung eines automatisierten, softwaregestützten Verfahrens zur Steuerung und Dimen-sionierung eines Bestandsressorts“, die er für die Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH angefertigt hat. Seine Betreuerin, Professorin Regina Polster, hob in ihrem Gutachten hervor, dass mit der Diplomarbeit ein erheblicher wirtschaftlicher Mehrwert für das Un-ternehmen geschaffen wurde. Mit dem von Tobias Oechel entwickeltem Ansatz zur ABC-Analyse und Lagerplanung, stehe der Robert Bosch Fahrzeugelek-tronik ein produktiv nutzbares Tool zur Verfügung, das die bisherige ABC-Analyse erweitere, eine automatisierte Berechnung zur Schachtbelegung für 30 Tage ermögliche sowie eine Neu-

einteilung der Lagerzonengrößen in Abhängigkeit von der Schachtbelegung umfasse, schreibt Polster. Das zentrale Problem des Unternehmens, die unge-ordnete Zwischenlagerung von Kleinla-dungsträgern, wurde damit gelöst.

Tobias Oechel (Mitte) erhielt den STIFT-Preis aus den Händen von Prof. Wer-ner Bornkessel (STIFT Thüringen, links) und Prof. Elmar Heinemann, Rektor der FH Schmalkalden.

Tobias Oechel erhält STIFT-Preis 2011

Die STIFT-Preise werden jährlich an Ab-solventen Thüringer Hochschulen für hervorragende Promotions- und Ab-schlussarbeiten im Rahmen des Thürin-ger Innovationstages vergeben. ih

KÖPFE | FH-SCHMALKALDEN 9

Neu im Referat Forschung und Transfer: Sandy Korb

Im März wurde der langjährige Leiter des Referats Forschung & Transfer, Ha-rald Eckardt, in den Ruhestand verab-schiedet. Seine Nachfolge tritt nun San-dy Korb an, die einst selbst an der FH Schmalkalden Wirtschaftsrecht studiert hat. Die gebürtige Suhlerin war nach ih-rem Studienabschluss 2008 als Diplom-Wirtschaftsjuristin mehr als drei Jahre für das Controlling im Ringberg Hotel Suhl tätig. Dort überprüfte sie Tagesab-rechnungen, erstellte Kalkulationen und war für Inventuren verantwortlich. Vor und während ihres Studiums absolvierte

sie mehrere Praktika, unter anderem in der Personalabteilung der Automotive Lighting Brotterode GmbH und im Be-reich Marketing an der Wirtschaftsaka-demie und Sprachenschule Suhl. Vor ih-rem Studium absolvierte die 29-jährige noch eine zweijährige Ausbildung zur staatlich geprüften kaufmännischen As-sistentin für Informationsverarbeitung am Berufsbildungszentrum in Suhl. In ihrer Freizeit reist sie sehr gerne in süd-europäische Länder, wandert viel im Thüringer Wald und liest gerne Romane.

Neu im Sachgebiet Controlling: Daniela Gröger

Seit September 2011 ist Daniela Grö-ger Leiterin des Sachgebiets Control-ling, das sie nach dem Weggang von Christine May übernommen hat. Die 40-jährige Diplom-Kauffrau hat an der Universität Bielefeld studiert und sich dabei auf Betriebliche Steuerlehre und Angewandte Informatik spezialisiert. Nach ihrem Studium arbeitete die ge-bürtige Erfurterin an der Commerzbank Frankfurt als Betriebswirtin und Cont-rollerin im EDV-Bereich. Der Liebe we-gen kehrte sie schließlich zurück nach Thüringen und arbeitete dort bei der Thüringer Aufbaubank im Controlling.

Nach der Geburt ihrer zwei Kinder machte sie sich mit einem Kontie-rungsbüro selbständig. Daniela Gröger ist seit 2005 mit Prof. Dr. Matthias E. Gröger verheiratet, der selbst an der Fachhochschule Schmalkalden studiert und gearbeitet hat. Ihre beiden Kinder Johan und Karla sind mittlerweile sechs und fünf Jahre alt. In ihrer Freizeit hört die sympathische Betriebswirtin gerne Musik, fährt Snowboard - am liebsten in den Alpen - und geht wandern - am liebsten in der Heimat - im Thüringer Wald und im Hainich.

Personalia

Dienstjubiläum

40 JahreProf. Dr. Dietmar Beyer, Fakultät Informatik

25 JahreProf. Dr. Uwe Hofmann, Fakultät WirtschaftsrechtProf. Dr. Heinz-Peter Höller, Fakultät InformatikProf. Dr. Ralf Böse, Fakultät Informatik

Neu an der Fakultät InformatikAdolf Schenka, Laboringenieur

Neu im Referat 1 – Wirtschaft und Finanzen

Claudia Köhler, Bilanzbuchhalterin

Neu im Sachgebiet ControllingDaniela Gröger

Neu in der BibliothekIrini-Maria Kritikou

Neu im Zentrum für WeiterbildungMadeleine Weber, Bereich Marketing und Vertrieb von Studiengängen

RuhestandHarald Eckardt, Referatsleiter Forschung & TransferDoris Otto, Bibliothek (Freistellungsphase Altersteilzeit)

KÖPFE | FH-SCHMALKALDEN10

Als Ekkehard Linden 1995 das erste Mal in Schmalkalden war und die Fach-hochschule zum Hochschulinformati-onstag besuchte, sagte er sich: „Hier studiere ich nicht.“ Sein Vater, der bei der Telekom als Nachrichtentechniker arbeitete, gab ihm den Tipp, es doch mal in Schmalkalden zu probieren. Der Grund für Ekkehard Lindens anfängli-che Ablehnung lag auf der Hand: Das Areal der Fachhochschule war in den 90er Jahren ein einziges Schlammloch. Nicht umsonst ging damals der Spruch unter den Studierenden rum: Studieren, wo man im Schlamm steht. Gut, dass sich Ekkehard Linden, der aus Waldeck am Edersee bei Kassel stammt, noch ein wenig Zeit ließ mit dem studie-ren: Er absolvierte zunächst eine Lehre als Energieelektroniker und arbeitete zwei Jahre in diesem Beruf, bevor er sich schließlich doch für ein Studium an der FH Schmalkalden entschied. Im Oktober 1999 schrieb er sich für den Diplomstudiengang Nachrichtentechnik ein. Aus dem Schlammloch war mitt-lerweile ein komplett neuer Campus entstanden mit modernsten Laboren und Hörsälen. „Ich habe mich bewusst für Schmalkalden entschieden wegen der überschaubaren Größe und der gut ausgestatteten Labore. Auch war die Wohnsituation viel entspannter als beispielsweise in Kassel oder Gießen“,

erzählt der 36-jährige Absolvent. Kon-takte zu anderen Studierenden hat er schnell gefunden.

Aus einem Semester wurden vier Jahre in Irland

Sein Studium hat Ekkehard Linden zügig absolviert: „Ich habe sehr ziel-gerichtet studiert - wohl auch weil ich vorher schon gearbeitet hatte.“ Wäh-rend seines Studiums reiste er für einen dreiwöchigen Austausch nach Kaunas in Litauen. Dort lernte er seine dama-lige Freundin kennen, eine Litauerin, die schließlich auch Elektrotechnik in Schmalkalden studierte. Wohl deshalb interessierte ihn zunächst ein neuer Stu-dienaustausch am College ITT Tallaght in Dublin nicht sonderlich, den Profes-sor Carsten Roppel ihm und sechs wei-teren Studieren anbot. Schließlich sagte er doch zu und reiste, in der Absicht ein Semester zu bleiben, nach Irland. Aus einem Semester wurde ein Jahr. Ekke-hard Linden schrieb bei der Firma Xilinx, einem Unternehmen aus der Halbleiter-branche, seine Diplomarbeit, für die er 2004 mit dem TEAG-Preis ausgezeich-net wurde. Zurück in Deutschland be-kam er einen Anruf aus Dublin, ob er nicht als Testingenieur bei Xilinx anfan-gen wolle zu arbeiten. Ekkehard Linden sagte zu und blieb drei weitere Jahre in Irland. Zusammen mit seiner litauischen Freundin. Für den sympathischen jun-gen Deutschen war es eine sehr schö-ne Zeit in Irland. Als es ihn wieder nach Deutschland zog, bot ihm seine Firma eine Stelle in Amerika an. Er sagte zu und zog nach Colorado. „Ich wollte eigentlich dort bleiben, aber dann kam die Weltwirtschaftskrise.“ Hiervon war Amerika deutlich stärker betroffen als Deutschland. Es war abzusehen, dass das Unternehmen einige Standorte schließen würde. Mehrere Entlassungs-wellen standen bevor.

Ekkehard Linden nutzte die Weih-nachtsferien Zuhause in Deutschland

und schaute sich nach geeigneten Stel-len um. Zu drei Bewerbungsgesprächen wurde er eingeladen und schließlich bei der SMA Solar Technology AG in Kassel genommen. „Ich war überrascht, wie groß SMA gewachsen war“, erzählt der junge Ingenieur, der eigentlich bei SMA seine Diplomarbeit schreiben wollte. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 5300 Mitarbeiter, ein Großteil davon in Kassel. SMA ist weltweit führend in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Solar-Wechselrichtern – dem Herz jeder Solaranlage. Linden arbeitet hier als Entwicklungsingenieur und leitet mittlerweile ein Forschungs-projekt mit fünf Mitarbeitern. Wie sich der Markt in der Solarbranche weiter-entwickelt, ist derzeit noch ungewiss. Setzt sich die Qualität durch oder sind billige Nachbaugeräte aus China ge-fragt? Die Zukunft wird es zeigen.

Einmal im Jahr besuche ich alte Freunde in Amerika

Seit drei Jahren lebt Ekkehard Linden nun wieder in Deutschland und pendelt zwischen Kassel und Nürnberg. Seine neue Freundin, die er beim deutschen Stammtisch während seines Amerika-Aufenthalts kennengelernt hat, wohnt und arbeitet in Nürnberg. Beide fliegen regelmäßig einmal im Jahr nach Ameri-ka, um alte Freunde zu besuchen. Auch seine Kontakte nach Irland pflegt der Schmalkalder Absolvent regelmäßig. Erst im April bereiste Ekkehard Linden zum zweiten Mal Nordirland. „Ich bin von Irland ganz besonders angetan. Die Iren sind sehr nett und nehmen vieles nicht so ernst, wie wir es von Deutsch-land her kennen.“ Auch zu den Schmal-kalder Studenten, die er während sei-nes Irlandaufenthaltes dort betreut hat, pflegt er noch regen Kontakt. So eine eingeschworene Gemeinde wie in Schmalkalden schweißt eben doch zu-sammen: ob im Wohnheim, beim Ler-nen oder im Ausland. ih

Unseren Alumni auf der Spur: „Ich habe mich bewusst für Schmalkalden entschieden“

In der Serie „Unseren Alumni auf der Spur“ stellt das Hochschuljournal Absolventen der FH Schmalkalden vor und berichtet über ihren Berufseinstieg und die Zeit nach ihrem Studium. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen Ekkehard Linden vor, der von 1999 bis 2004 Elektrotechnik an der Fachhochschule Schmalkalden studiert hat.

Kennen Sie auch diese Szene? Man sitzt im Restaurant oder steht irgendwo in der Öffentlichkeit, nebenan sind ein paar Teenager und alle schauen wie ge-bannt auf ihr Handy. Jeder ist nur mit sich und seinem Smartphone beschäf-tigt, um mal eben seine Nachrichten auf Facebook zu checken. Facebook ist mittlerweile das größte soziale Netz-werk mit weltweit 800 Millionen Profi-len. In Deutschland nutzt jeder Vierte Facebook. Mehr als die Hälfte von ihnen loggt sich täglich ein, um zu sehen, was es Neues gibt. Sogenannte Facebook-Freunde können jederzeit mit jedem in Kontakt treten. Das Faszinierende an Facebook ist wohl das einfache Prinzip: Der Nutzer legt ein Profil mit seinem Na-men an, das er mit diversen Informatio-nen über sich selbst pflegt. Er macht al-les öffentlich, indem er seine Meinung, Vorlieben und Interessen postet und Fotos hochlädt. Geheimnisse gibt es bei Facebook kaum noch, sofern man es will. Dann vernetzt er sich mit ande-ren Mitgliedern, die er kennt. So findet

Das ganze Leben auf einer Internetseite

Wie das Internet unser Leben beeinflusst

man schnell online Freunde wieder und vernetzt sich mit deren Freunden. Mit ein paar Klicks kommt man schnell auf über 100 Freunde in der persönlichen Kontaktliste.

Der Durchschnittsnutzer bei Facebook hat 130 Freunde – im realen Leben unvorstellbar.

Doch so schön dies alles klingt, das In-ternet birgt auch Gefahren: Von Inter-netsucht ist mittlerweile die Rede. Eine neue Studie der Universität Chicago hat an 205 Probanden herausgefunden, dass Facebook und Twitter ein höheres Suchtpotenzial als Nikotin und Alkohol haben. Für die Probanden sei die Versu-chung, sich im Laufe eines Tages in ein soziales Netzwerk einzuloggen, größer gewesen als der Drang nach Alkohol und Zigaretten. Sie waren bereit, viele Dinge in ihrem Alltag für Social Media zu vernachlässigen - nur der Wunsch nach Schlaf und Sex war größer. „Ziga-

retten und Alkohol bringen Kosten mit sich und sind nicht nur finanziell ohne Folgen. Social-Media-Konsum ist für den Menschen scheinbar mit weniger Konsequenzen verbunden, dabei ist die Häufigkeit der Nutzung das Problem und der große Schaden ist die enorme Menge an verlorener Zeit“, sagt Studi-enleiter Wilhelm Hofmann im Interview mit der britischen Zeitschrift „The Gu-ardian“.

Die Frage, die sich aber jeder Facebook-nutzer stellen sollte, ist die: Was pas-siert mit den vielen privaten Daten? So greift auch Facebook nach unseren Geheimnissen. Wer einmal auf einen Gefällt-mir-Button auf einer anderen In-ternetseite geklickt hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit bei seinen Aktivitä-ten im Internet verfolgt. Und das min-destens zwei Jahre lang. Datenschützer schlagen hier Alarm. Auf der einen Sei-te schränken die Netzwerke die Rechte der Nutzer stark ein, auf der anderen Seite genehmigen sie sich selbst aber

Die FHS auf Facebook

Die FH Schmalkalden ist seit über zwei Jahren auf Facebook vertreten. Mit über 1400 Fans hat sie als kleine Hochschule im Vergleich mit anderen Einrichtungen relativ viele Anhänger.

Die Hochschule hat ein Hauptprofil und ein Profil der Studienberatung. Darüber hinaus gibt es noch Profile der einzel-nen Fakultäten, die von den Fachschaf-ten betreut werden sowie ein Profil des Auslandsamtes für ausländische Studie-rende. Von den 1400 Fans im Haupt-profil sind ungefähr zwei Drittel Studie-rende und ein Drittel Absolventen.

Facebook hat sich neben Twitter, Stu-diVZ und SchülerVZ sowie dem Hoch-schulblog ganz klar als die Hauptplatt-form unter den sozialen Netzwerken für die FH Schmalkalden herausgestellt.

www.facebook.com/fachhochschule

FOKUS | FH-SCHMALKALDEN 11

FOKUS | FH-SCHMALKALDEN12

weitreichende Rechte. Dies betrifft ins-besondere die Weitergabe von Daten an Dritte.

Ein Leben ohne Facebook? Für viele Nut-zer unvorstellbar, zumal sich Facebook seit dem Start im Jahr 2004, zunächst als Online-Kommunikationsplattform für Studenten der Harvard-Universität gedacht, mittlerweile zu einem Kom-munikationsmittel für die breite Masse entwickelt hat. Für viele Menschen ist Facebook fester Bestandteil des Alltags. Dass sie dabei ganz persönliche Infor-mationen über sich selbst einem breiten Nutzerkreis preisgeben, hilft wiederum dem Unternehmen, maßgeschneiderte Werbung zu zeigen. Denn damit ver-dient Facebook viel Geld. Während die Nutzer Statusmeldungen schreiben, Fo-tos ansehen und die Profile ihrer Freun-de durchstöbern, kann Facebook seine Werbeplätze füllen. Das Geschäftsmo-dell scheint zu funktionieren: Allein im ersten Halbjahr 2011 habe sich der Umsatz auf 1,6 Milliarden Dollar ver-doppelt, berichtete das „Wall Street Journal“.

Mit der neuesten Änderung, der soge-nannten „Timeline“ soll sich der Nutzer gar nicht mehr bei Facebook auslog-

gen. Auf einem Zeitbalken können die Nutzer Stationen aus ihrem Leben dar-stellen. Die eigene Profilseite wird zum interaktiven Lebenslauf: Mit Bildern aus der Kindheit und dem Hochzeitsvideo, ebenso wie mit Videos der Lieblings-band oder absolvierter Sportkurse. „So erzählt man die ganze Geschichte sei-nes Lebens auf einer einzigen Seite“, sagte Facebook-Gründer und Chef Mark Zuckerberg bei der Präsentation auf der Facebook-F8-Konferenz in San Francisco.

Ob nun Facebook die Welt verbessern kann, weil die Menschen offener Infor-mationen austauschen, wie es Zucker-berg in einem Brief vor dem Gang an die Börse schreibt, bleibt abzuwarten. Das Internet ist schnelllebig – und kei-ner weiß, ob die sozialen Netzwerke die nächsten fünf bis zehn Jahre überleben werden. „Facebook ist ursprünglich nicht geschaffen worden, um ein Un-ternehmen zu sein. Es wurde gebaut, um eine soziale Mission zu erfüllen – die Welt offener und vernetzter zu ma-chen“, beteuert Mark Zuckerberg.

Wie dem auch sei, soziale Netzwerke stoßen Diskussionen an. Sie verbreiten Nachrichten und verstärken sie. Das

Internet ermöglicht es, sich in Echtzeit über Freunde aus der Schul- und Stu-dienzeit, zu denen man den Kontakt verloren hat, zu informieren. Es gibt also durchaus viele Gründe, die für die sozialen Netzwerke sprechen.

Letzten Endes liegt es bei jedem selbst, ob er mitmacht und wie er die sozia-len Netzwerke nutzt. So wie es einen Führerschein für Autofahrer gibt, soll-te dies auch für den Datenhighway gelten. Mögliche Gefahrenquellen wie zum Beispiel Cyber-Mobbing, bei dem Kinder und Jugendliche von Gleichaltrigen in den Netzwerken bloßgestellt und bedroht werden, lassen sich durchaus mit einer ver-nünftigen Medienerziehung in der Schule ausmachen und gegensteuern.

Facebook bietet seinen Service kosten-los an. Im Gegenzug liefert der Nutzer seine privaten Daten an das Unterneh-men. Damit werden wir zu gläsernen Menschen. Wenn wir die Vorteile des Internets in Anspruch nehmen wollen, müssen wir auch einige Nachteile in Kauf nehmen. Das Entscheidende dar-an ist, die Balance zu halten. Und genau darin liegt die Kunst.Ina Horn

„Keiner ist davor gefeit!“

2,5 Millionen Deutsche nutzen das Internet in bedenklichem Ausmaß. Professor Uwe Hettler, der an der Fachhochschule Schmalkalden Online-Marketing lehrt, nennt mögliche Ursachen.

FHS-Journal: Herr Hettler, laut einer Studie der Universität Lü-beck sind 560.000 Menschen in-ternetsüchtig, 2,5 Millionen sind gefährdet. Ist das Internet eine Droge?

Das Internet ist ein sehr attrakti-ves Medium mit einem ganz klaren Suchtpotenzial. Die Grenze, wo normale Nutzung aufhört und ab-normale anfängt, ist aber schwer zu ziehen. Das Internet ist unser tägli-cher Begleiter. Am Arbeitsplatz, wo immer mehr Anwendungen ins In-ternet wandern oder in der Schule, wo man es für Haus-und Projektar-beiten benötigt. Inzwischen gehen auch immer mehr Menschen mit

Smartphones ins Internet. Viele ha-ben dieses ständig dabei. Es wird im-mer schwieriger, abzuschalten. Das fördert die Suchtgefahr und auch die Gefahr von Erkrankungen wie Burn-Out.

FHS-Journal: Wie kann man sich schützen?

Man sollte sich immer fragen: Wo ziehe ich meine Grenze? Nehme ich das Handy, auf dem ich auch für meinen Arbeitgeber immer er-reichbar bin, mit in den Urlaub? Am besten schützt man sich, wenn man in der Offline-Welt Verpflichtungen übernimmt. Also Zeit aufwendet, in der das Internet keine Rolle spielt.

Beim Fußballtraining zum Beispiel oder im Turnverein, aber auch bei Unternehmungen mit der Familie oder mit Freunden.

FHS-Journal: Welche Formen von Internetsucht gibt es?

Es gibt drei Spielarten: Die exzessive Nutzung von Onlinespielen, sozialen Netzwerken und die Internetsex-sucht, also die Abhängigkeit von pornografischen Inhalten im Inter-net. Man spricht auch schon von der Generation „youporn“ – viele Teen-ager holen sich auf solchen leicht zu-gänglichen Plattformen erste sexuel-le Erfahrungen.

FHS-Journal: Die Studie zeigt, dass vor allem junge Menschen problematische Nutzungsmuster zeigen. Also die Jahrgänge, die mit dem Internet aufgewachsen sind?

Richtig. Rund 15 Prozent der Ju-gendlichen zwischen 14 und 16 Jahren sind laut der Studie suchtge-fährdet. Das Problem: Ihre vermeint-liche Kompetenz im Umgang mit dem Medium ist in Wirklichkeit eine oberflächige Scheinkompetenz. Das gilt zum Einen für das technische Verständnis. Zum Anderen gehen viele Jugendliche auch unbedarft zur Sache; verraten in Chats Fremden ihre Handynummer oder verschicken Party-Einladungen über Facebook, zu denen dann Tausende Leute kommen und die Polizei alarmiert werden muss.

FHS-Journal: Vor allem soziale Netzwerke scheinen eine magne-tische Wirkung zu haben?

Das ist ja der Neuigkeitswert an der Untersuchung. Dass es das Phäno-men Internetsucht gibt, ist ja schon länger bekannt. Beiden Studien hat man sich bisher aber stets auf die Online-Spiele konzentriert.

Hier zeigten insbesondere sozial ver-armte Jungen oder Männer einen starken Kontrollverlust. In der aktu-ellen Studie sind auf einmal deutlich mehr Mädchen als Jungen internet-süchtig und die sind wiederum vor allem in den sozialen Netzwerken unterwegs. Da kann man nun wirk-lich nicht mehr von sozialer Verar-mung sprechen. Wir brauchen also neue Erklärungsmuster.

FHS-Journal: Was macht den Reiz von Facebook und StudiVZ aus?

Narzisstische Persönlichkeiten, de-nen ihre Außendarstellung wichtig ist, erfahren vielleicht einen kurzen Kick, eine Wertschätzung, wenn sie zum Beispiel viele Freunde haben. Sie richten sich eine virtuelle Parallelwelt ein. Man muss sich das als eine Art Belohnungsmechanismus vorstellen. Dazu kommt, dass man aus Face-book gar nicht mehr raus muss, weil es immer mehr Funktionen vereint.

Mittlerweile ist es beispielsweise eine Art globales Fotoalbum geworden, man kann sich direkt Nachrichten zusenden etc.

FHS-Journal: Warum sind gerade Frauen so empfänglich für sozia-le Netzwerke?

Ich bin kein Psychologe, aber viel-leicht legen Frauen mehr Wert auf Kommunikation, während Männer durchschnittlich weniger sozial aus-gerichtet sind.

FHS-Journal: Nehmen wir an, Sie wären Gesundheitsminister, wür-den Sie Internetsucht als Krank-heit einstufen?

Internetsucht hat auf jeden Fall eine klinische Komponente. Am Klinikum der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz gibt es bereits eine ambu-lante Einrichtung, in der auch Com-puterspiel- bzw. Internetsucht be-handelt wird.

Auch in den Niederlanden gibt es so etwas. Aber die Wartezeiten sind oft lang, weil die Kapazitäten nicht aus-

Zur Person:Professor Dr. Uwe Hettler (49) ist Dekan der Fakultät für Informatik an der Fachhochschule Schmalkalden. Dort lehrt er schwerpunkt-mäßig Marketing, insbesondere Online-Marketing. Hettler gilt als Spezialist für Vermarktungsstrategien via soziale Medien.

reichen. Deswegen müsste es mehr Angebote und eventuell auch spezi-elle Weiterbildungen für Psychothe-rapeuten geben.

FHS-Journal: Wie gefährlich ist es, wenn man sich im Netz erst mal verfangen hat?

In Asien sind schon Jugendliche ge-storben. Sie haben 50 Stunden und mehr Computer gespielt und dabei alles um sich herum vergessen. Es-sen, trinken, einfach alles. Sie sind dann dehydriert und tot umgefallen.

Auch bei uns an der Fachhochschule gab es Fälle von Studenten, die an-fangs ordentliche Resultate erzielten, die dann aber mit der Zunahme ihrer Spielleidenschaft kaum noch in die Vorlesungen gingen, sich mehr und mehr zurückgezogen haben und zum Teil auch äußerlich verwahrlos-ten. Niemand ist davor gefeit.

Gespräch: Christopher Eichler

FOKUS | FH-SCHMALKALDEN 13

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Vor genau zehn Jahren feierte die Fach-hochschule Schmalkalden ihr bislang größtes Jubiläum – 100 Jahre höhere Bildung Schmalkalden.

Dieses Jubiläum war Anlass für eine ganze Festwoche mit vielen Feierlichkei-ten. Der Höhepunkt dieser Woche war zweifelsohne der Besuch des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und seine Teilnahme am Festakt. In seinem Grußwort rief Rau zum weiteren Aus-bau der Fachhochschulen auf: „Man sollte versuchen zu vermeiden, dass die Fachhochschulen sich entwickeln zur Kopie der Universitäten. Denn: Wer das Original haben kann, kauft nicht die Kopie.“ Das waren weise Worte des damaligen Bundespräsidenten.

Die gesamte Hochschule war auf den Beinen und beteiligte sich im Vorfeld an verschiedenen Arbeitsgruppen, um das Jubiläum entsprechend vorzuberei-ten: In Vorträgen und einer Foto- und Exponatausstellung in der Bibliothek wurde die historische Entwicklung der Bildungseinrichtung gewürdigt.

Erstmals fand ein Treffen für alle Absol-venten statt, die in Schmalkalden eine Ausbildung oder ein Studium absolviert haben. Über 2.000 Absolventen aus ganz Deutschland sind der Einladung nach Schmalkalden gefolgt und haben sich über den Entwicklungsstand ihrer Hochschule informiert sowie alte Stu-dienfreunde wieder getroffen. Im Vor-

feld wurden mehr als 4.500 Adressen recherchiert.

Dieses erste Absolvententreffen sollte nun Anlass sein, alle fünf Jahre ein gro-ßes Fest für die Alumni der Hochschule auf dem Campus zu organisieren. Ge-sagt, getan: Es folgte das zweite Ab-solvententreffen im Juni 2007, zu dem über 1.300 Absolventen in Schmalkal-den anreisten. Selbst aus Frankreich

und Belgien waren ehemalige Studie-rende extra nach Schmalkalden gekom-men.

So wie beim ersten Absolvententref-fen waren die Ehemaligen der Ingeni-eurschule wieder zahlreich vertreten. Mit 89 Jahren war Ernst Storch wahr-scheinlich der älteste Teilnehmer. Er zählte zum ersten Abschlussjahrgang der Ingenieurschule, der sogenannten „Nullserie“.

Am 16. Juni 2012 ist nun das dritte Ab-solvententreffen geplant. Mittlerweile umfasst die Absolventendatenbank über 9.000 Alumni der Hochschu-le. Zahlreiche Absolventen haben ihr Kommen angekündigt, um alte Studi-enfreunde wieder zu treffen und sich über die aktuelle Entwicklung an ihrer ehemaligen Hochschule zu informieren.

Das Absolvententreffen in diesem Jahr findet dank der Förderung durch die Rhön-Rennsteig Sparkasse statt. Es wird auch durch die Unter-stützung der AOK Plus - Ferchau Engineering GmbH - Habermaaß GmbH und Rennsteig Werkzeuge GmbH ermöglicht.“

110 Jahre höhere Bildung Schmalkalden

Anlässlich des Jubiläums „110 Jahre höhere Bildung Schmalkalden“ findet am 16. Juni das 3. Ab-solvententreffen an der FH Schmalkalden statt.

Absolventen der sogenannten „Nullserie“, dem ersten Abschlussjahr-gang der Ingenieurschule Schmalkalden

Programm am 16. Juni 2012

Open Campus ab 12.00 Uhr

14.00 Uhr Eröffnungszeremonie an der Hochschule 15.30 Uhr Programm in den Fakultäten und auf dem Campus ab 19.00 Uhr Cocktailbar 20.00 Uhr Abendprogramm mit Show-Act, Liveband, Feuerwerk, DJ

ab 2.00 Uhr Clubnight: „Fauler Student“ im Studentenclub

Auszubildende der staatlichen Fachschule für Kleineisen- und Stahl-warenindustrie zu Schmalkalden im Jahr 1926.

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Chronik

Gründung 1902

Die Gewerbevereine von Schmalkalden und Steinbach-Hallenberg unterbreiten dem zuständigen Minister den Vor-schlag zur Gründung einer Fachschule in Schmalkalden.

Hintergrund war der Niedergang der traditionsreichen Schmalkalder Eisen-warenindustrie, die der Konkurrenz der rheinisch-westfälischen und auf dem Weltmarkt auch der amerikanischen Eisen- und Stahlindustrie nicht mehr gewachsen war.

Ursachen dafür, dass die früher welt-bekannten Schmalkalder Artikel nicht mehr als Qualitätsware, sondern nur noch als Massenartikel verkauft werden konnten, waren die geringe techno-logische Innovationsfähigkeit der vor-wiegend klein- und mittelständischen Betriebe sowie das nicht mehr ausrei-chende Ausbildungsniveau des gewerb-lichen Nachwuchses.

Die Fachschule sollte in dieser Situation helfen, neue Arbeitstechniken zu er-lernen, um die wirtschaftliche Krise im Schmalkalder Raum zu überwinden. Im Jahre 1900 erfolgte der Beschluss der Staatsregierung zur Errichtung einer Fachschule für Kleineisen- und Stahlwa-renindustrie in Schmalkalden, die dann am 1. Juli 1902 gegründet wurde.

Königliche Fachschule für Kleineisen- und Stahlwaren-industrie

Im Jahre 1902 begannen zunächst 27 Schüler einen zweijährigen Lehrkurs mit theoretischem und berufpraktischem Unterricht. Die zweijährige Ausbildung schloss mit einer wissenschaftlichen und einer praktischen Prüfung (Gesel-lenstück) ab.

Bereits ein Jahr später bot die Fach-schule auch Fortbildungskurse für Meis-ter, Gehilfen und gewerbliche Arbeiter an. Schon innerhalb weniger Jahre hatte sich die Fachschule ein hohes Ansehen erworben. Sowohl technische Ausstattung als auch die Lehrmethoden dienten aus- und inländischen Bildungs-stätten als Vorbild.

Während des 1. Weltkrieges konnte die Lehranstalt ihren Betrieb ohne wesent-liche Einschränkungen und Störungen fortsetzen.

Staatliche Fachschule für Kleineisen- und Stahlwaren-industrie zu Schmalkalden

Nach der Konstituierung der Weima-rer Republik im Jahre 1919 wurde die Schmalkalder Fachschule unter dem Namen „Staatliche Fachschule für Kleineisen- und Stahlwarenindustrie zu Schmalkalden“ weitergeführt.

Weiterhin stand die Ausbildung hoch-qualifizierter Facharbeiter, die Weiter-bildung technischer Fachkräfte und die Beratung der Gewerbebetriebe im Vor-dergrund. Ab dem Jahre 1920 wurde die Ausbildungszeit von zwei auf drei Jahre verlängert. 1939 wurden die Aus-bildungsinhalte zugunsten einer stärke-ren technischen Orientierung und der nationalsozialistischen Gemeinschafts-kunde verändert. Ab 1940 wurde die Fachschule als Wehrmachtslieferbetrieb der Sonderstufe geführt.

Beim ersten Luftangriff auf Schmalkal-den 1944 wurden Teile des Werkstatt-

gebäudes zerstört. Bis zur Besetzung Schmalkaldens durch amerikanische Truppen am 2. April 1944 wurde der Lehrbetrieb stark eingeschränkt fortge-setzt.

Ingenieurschule Schmalkalden

Nach der Besetzung Schmalkaldens durch sowjetische Truppen wurde die „Staatliche Fachschule Schmalkalden“ am 1. Oktober 1945 mit den traditio-nellen Ausbildungsabteilungen Lehrlin-ge und Meister und der neuen Ausbil-dung zum Techniker wieder eröffnet.

Aufgrund des großen Bedarfs an inge-nieurtechnischen Fachkräften wurde die Fachschule am 21. März 1950 zu einer Ausbildungsstätte für Ingenieure. Bereits 1952 bot die Ingenieurschule auch ein fünfjähriges Ingenieur-Fern-studium an.

Neben der guten praxisorientierten und laborativen Ausbildung trugen auch wissenschaftliche Veröffentlichungen dazu bei, dass sich die Ingenieurschule Schmalkalden einen guten Ruf erwarb. Die Zahl der Studierenden stieg in den fünfziger Jahren kontinuierlich bis zu einer Gesamtzahl von knapp 1.500 im Direkt- und Fernstudium einschließlich

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Diese Baracken wurden mit dem Neubau abgerissen.

der Teilnehmer von Lehrgängen im Abendstudium. Auch die bauliche und laborative Ausstattung verbesserte sich fortlaufend. In den sechziger Jahren standen wesentliche Veränderungen der Lehrmethodik im Vordergrund der Ausbildungsreform. Zusätzliche Fächer wie Fremdsprachen und EDV ergänzten das bisherige Fächerspektrum. Wäh-rend Ende der siebziger Jahre die poli-tisch-ideologische Arbeit zunehmend in den Vordergrund rückte, wurde in den achtziger Jahren der Fokus stärker auf die Integration der Informatikaus-bildung in das ingenieurtechnische Studium gelegt. Aufgrund des einge-schränkten Zuganges zu entsprechen-der Technologie gestaltete sich dies sehr schwierig.

Mit der Fertigstellung der Mensa 1979 und der Übergabe des Studentenwohn-heims 1987 konnten die Rahmenbe-dingungen des Studiums deutlich ver-bessert werden. Die „I-Schule“ wurde im Sommer 1995 für immer geschlos-sen: 2.740 Meister, 905 Techniker und 10.363 Ingenieure im Fern-, Abend- und Direktstudium wurden hier ausge-bildet.

Gründung der Fachhoch-schule Schmalkalden

Mit dem Herbst 1989 und der Vollzie-hung der staatlichen Einheit Deutsch-

lands rückte die Frage nach der Fort-führung und Weiterentwicklung der fast 90 jährigen Tradition der Maschi-nenbauausbildung in Schmalkalden in das Bildungssystem der Bundesrepublik in den Vordergrund der Diskussion.

Im März 1991 besuchte die Arbeits-gruppe „Fachhochschulen in der DDR“ des Wissenschaftsrates Schmalkalden. Hieraus resultierte ein sehr positives Votum des Wissenschaftsrates für den Ausbau Schmalkaldens als Fachhoch-schulstandort. Der Wissenschaftsrat hob in seiner Empfehlung die heraus-gehobene Stellung der Ingenieurschule Schmalkalden im Spektrum vergleich-barer Einrichtungen in den neuen Län-dern hervor. Sowohl von der inhaltlich-konzeptionellen Ausrichtung als auch von der vorhandenen Ausstattung be-stünde Entwicklungspotenziale für eine Fachhochschulausbildung.

Die Thüringer Landesregierung griff diese Empfehlung auf und gründete am 1. Oktober 1991 die Fachhoch-schule Schmalkalden als eine von drei Fachhochschulen in Thüringen. Damit wurde ein Qualitätssprung von der In-genieurschule zur Fachhochschule voll-zogen und Schmalkalden wurde Hoch-schulstadt.

Am 1. Oktober 1991 wurde die Fach-hochschule Schmalkalden auf Empfeh-lung des Wissenschaftsrates gegründet. Sie war bewusst eine Neugründung

– denn den Hochschultyp der Fach-hochschule gab es in der DDR nicht – und doch gleichzeitig in die 90jährige Tradition der Ingenieursausbildung in Schmalkalden gestellt.

Die Aufbaujahre Zum Wintersemester 1991 nahm die Fachhochschule Schmalkalden den Lehrbetrieb mit 230 Studierenden und 11 Professoren in den Räumen der ehe-maligen Ingenieurschule auf.

Die Ausbildung der Studierenden wur-de zunächst in zwei Fachbereichen be-gonnen, nämlich Maschinenbau und Elektrotechnik. Parallel zur Lehre in den neuen Diplomstudiengängen erfolgte die Nachdiplomierung zahlreicher Fach-schulabsolventen häufig in Fernstudien-brückenkursen. Ein Jahr später kamen mit den Fachbereichen Wirtschaft und Informatik neue Profilelemente hinzu.

Die Studierendenzahlen stiegen rasch an und verschärften die Raumprobleme der jungen Hochschule. Auch in den folgenden Jahren wurde das Studien-angebot in Schmalkalden innovativ er-weitert: zunächst folgten im Jahre 1994 die Studiengänge Wirtschaftsinforma-tik und Wirtschaftsingenieurwesen, die von der Wirtschaft geforderte Misch-qualifikationen anboten.

Im Jahr 1996 betrat die Fachhochschu-le mit der Gründung des Fachbereichs Wirtschaftsrecht Neuland. Der neue Studiengang Wirtschaftsrecht wurde gegen erhebliche Widerstände zu ei-nem Erfolg für Schmalkalden.

Am 1. Oktober 1991 wurde die Fachhochschule Schmalkalden als eine von drei Fachhochschulen in Thüringen gegründet.

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Der moderne Campus ist von viel Grün umgeben und bietet beste Lernbedingungen.

Moderne Campushochschule

Die Anfangsjahre der Fachhochschule waren von Provisorien geprägt: Neben der sukzessiven Sanierung des Altbau-bestandes der ehemaligen Ingenieur-schule Schmalkalden unter gleichzeiti-ger Nutzung für den Vorlesungsbetrieb, fand Lehre und Forschung in den ersten Jahren vor allem auch in angemieteten Räumen statt. Zwischenzeitlich war sogar die Hochschulbibliothek im an-gemieteten Gebäude des ehemaligen Arbeitsamtes in der Bahnhofsstraße untergebracht. Diese Situation brachte für Lehrende wie Studierende eine Rei-he von Schwierigkeiten mit sich. Daher war es nicht verwunderlich, dass der bauliche Ausbau der Fachhochschule von Anfang an zu den wichtigsten Auf-gaben gehörte.

Erste Planungen wurden unmittelbar nach der Entscheidung der Thüringer Landesregierung für den Hochschul-standort Schmalkalden vorgelegt. Ein Hörsaalbau sollte als Kopfbau vor der Mensa entstehen, ein fünfgeschossi-ges Labor- und Lehrgebäude auf der Freifläche vor dem Wohnheim sowie ein Flachbauseminargebäude vor dem Verwaltungsgebäude, so die Thürin-ger Landeszeitung im April 1991 zur Wunschliste aus Schmalkalden. Bis zur Verwirklichung sollte es dann aber schon noch etwas dauern. Der Neubau hat zunächst einige Planungszeit ge-braucht, ist aber dann sehr schnell vor-angekommen: im Oktober 1997 erfolg-te der Spatenstich, im Oktober 1998 dann die Grundsteinlegung, bereits im Mai 1999 konnte Richtfest gefeiert werden.

Die Campus-Neubauten der Fachhoch-schule Schmalkalden wurden schließ-lich im November 2000 durch das Thüringer Finanzministerium und das Wissenschaftsministerium übergeben. Die FH Schmalkalden verfügte damit als erste Thüringer Hochschule über einen geschlossenen Campus-Neubau. Fertig gestellt wurden ein zentrales Hör-saalgebäude mit drei großen Hörsälen, in denen zusammen 620 Studierende Platz finden, und zahlreichen Seminar-räumen.

In der Hochschulbibliothek – einem rundum verglasten, sehr hellen wis-senschaftlichem Zentrum des Campus - stehen den Nutzern zahlreiche Lese-plätze, Gruppen- und Einzelarbeits-räume zur Verfügung. Ein modernes

Laborgebäude für die Fakultäten Ma-schinenbau und Elektrotechnik sowie ein Institutsgebäude für die Fakultät Informatik bieten hervorragende Stu-dienbedingungen für die ingenieurwis-senschaftlichen Studiengänge und die Informatik. 2001 wurde schließlich die neue Mensa fertig gestellt, mit der sich auch die Rahmenbedingungen auf dem Campus deutlich verbessert haben. Die anderen Gebäude, die bereits auf dem Campus vorhanden waren, einschließ-lich des Wohnheims, sind mittlerweile komplett saniert worden. Insgesamt sind in die Sanierung und den Neu-bau der Fachhochschule Schmalkalden mehr als 57 Millionen Euro investiert worden. Heute, 20 Jahre nach ihrer Gründung, verfügt die Fachhochschule Schmalkalden über einen großzügigen, modernen und attraktiven Campus.

20 Jahre FH Schmalkalden

Die Qualität der Fachhochschule Schmalkalden wurde durch zahlreiche Spitzenplätze bei nationalen Hoch-schulrankings eindrucksvoll belegt. Das gute Image der Schmalkalder Bil-dungseinrichtung schlug sich auch in der rasanten Steigerung der Studieren-denzahlen nieder. Sie stiegen von 230 im Jahre 1991 auf knapp 2.300 zum Wintersemester 2001, haben sich also in zehn Jahren etwa verzehnfacht. 20 Jahre nach Gründung der FH Schmal-kalden studieren 3.000 junge Frauen und Männer in einem der insgesamt 21 Bachelor- und Masterstudiengänge

oder absolvieren eine Weiterbildung. Das 2004 gegründete Zentrum für Wei-terbildung bietet Arbeitnehmern aus ganz Deutschland ein breites Angebot von Zertifikatsstudiengängen und wei-terbildenden Masterstudiengängen an. Bislang haben mehr als 5.000 Absol-venten die Fachhochschule mit einem der begehrten Abschlüsse verlassen.

Die Internationalität ist nach 20 Jahren weit vorangeschritten: Die Fachhoch-schule Schmalkalden hat Kooperations-verträge mit 70 Partnereinrichtungen auf allen Kontinenten abgeschlossen. An der Fakultät Wirtschaftswissen-schaften studieren junge Menschen aus der ganzen Welt den englischsprachi-gen Masterstudiengang „International Business and Economics“. Aber auch an den anderen Fakultäten nimmt der Austausch von Professoren und Studie-renden kontinuierlich zu und die Bezie-hungen zu ausländischen Partnerhoch-schulen werden intensiviert.

Auch im Bereich der Forschung und des Wissen- und Technologietransfers hat sich die Fachhochschule Schmalkalden zu einem regionalen Kompetenz- und Innovationszentrum entwickelt. Einen hohen Stellenwert zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit besitzen inner- halb der Hochschule die Forschungs-schwerpunkte, bei denen mehrere Pro-fessoren und Doktoranden gemeinsam zusammen arbeiten. ih

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Wer an den Thüringer Wald denkt, denkt meistens zuerst an den Renn-steig, den Biathlon-Weltcup in Ober-hof oder den Kugelmarkt in Lauscha. Doch Südthüringen ist weit mehr als ein Magnet für Touristen aus aller Welt. Südthüringen ist vor allem ein starker Wirtschaftsstandort! Das erleben wir als Industrie- und Handelskammer Süd-thüringen in unserer täglichen Arbeit als Interessenvertreter von über 27.000 Mitgliedsunternehmen aus Suhl, dem Ilm-Kreis sowie den Land-kreisen Schmalkalden-Meiningen, Hild-burghausen und Sonneberg. Mit über 2.000 Betrieben im IHK-Bezirk ist die Industrie der Wirtschaftsmotor der Re-gion Südthüringen. Sie stellt 30 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Jobs. Vor allem die Metall- und Maschinen-bauindustrie, aber auch traditionelle Branchen wie die Glasindustrie prägen

Ein Beitrag der IHK Südthüringen

den Wirtschaftsstandort. Mit 11 Indus-triebetrieben und 846 Industriearbeits-plätzen auf 10.000 Einwohner weist der IHK-Bezirk Südthüringen den höchsten Industriealisierungsgrad in Ostdeutsch-land auf und steht auch im bundes-weiten Vergleich bei den Industriebe-trieben auf Platz 4. Doch nicht nur die Zahl der Betriebe und der vorhandenen Arbeitsplätze, auch die Umsatzentwick-lung der Industrie in Südthüringen ist im Aufwärtstrend. Zudem erwirtschaf-teten die Industriebetriebe im Thüringer Wald im vergangenen Jahr über 40 Pro-zent des Gewerbeertrages der Region und hatten einen Anteil von 28 Prozent an der Bruttowertschöpfung.

Der Standort Südthüringen ist attrak-tiv und aktiv, das zeigen nicht nur die aktuellen Daten, sondern auch die Zu-kunftspläne der Unternehmen. Durch

Investitionen und verstärktes Engage-ment in Forschung und Entwicklung wollen die Unternehmen ihre Präsenz im Kammerbezirk der IHK Südthürin-gen weiter stärken und ausbauen. Die Hochschulen der Region sind hierbei ein wichtiger Partner. Ohne sie würden den Unternehmen in Südthüringen unver-zichtbare Impulse für Innovationen ver-loren gehen. Als Mitglied im Verein der Freunde und Förderer der FH Schmal-kalden will die IHK Südthüringen vor al-lem Ansprechpartner und Multiplikator für die Interessen der Studenten in Rich-tung der Unternehmen der Region sein.

Gemeinsam mit anderen Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verbän-den hat die Gesellschaft es sich zur Auf-gabe gemacht, als Verbindungsglied zwischen Hochschullehre und prakti-scher Arbeit zu wirken.

Südthüringen - Industrieregion No. 1 in Ostdeutschland

Die Fachhochschule Schmalkalden und die IHK Südthüringen arbeiten auf verschiedenen Gebieten zusammen: Seit mehr als zehn Jahren bietet die Hochschule in Kooperation mit der IHK ein duales Studium in den Ingenieurwissenschaften an. Darüber hinaus verleiht die IHK Südthüringen jährlich einen Preis an Absolventen der FH Schmalkalden mit exzellenten Studienleistungen.

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Junge Unternehmer nutzen die Gelegenheit zum Networking bei der Visitenkartenparty der IHK Südthüringen.

Industrie und Arbeitsmarkt in SüdthüringenEntwicklung seit 2007

25,0%

50,0%

75,0%

100,0%

125,0%

150,0%

Jan2007

Apr Jul Okt Jan2008

Apr Jul Okt Jan2009

Apr Jul Okt Jan2010

Apr Jul Okt Jan2011

Apr Jul Okt Jan2012

Jahr

esdu

rchs

chni

tt 20

07 =

100

Entwicklung des Umsatzes in der Industrie (Betriebe ab 50 Beschäftigte)Entwicklung auf dem ArbeitsmarktTrend beim IndustrieumsatzTrend auf dem Arbeitsmarkt

Quellen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Thüringer Landesamt für Statistik, Berechnungen der IHK Südthüringen

(Entwicklung der Arbeitslosenquote)

Ein klarer Trend in Südthüringen – Steigende Umsätze und sinkende Arbeitslosigkeit

Mit dem „Preis der IHK Südthüringen für wissenschaftliche Leistungen des akademischen Nachwuchses an der FH Schmalkalden“ werden junge Aka-demiker nicht nur für exzellente Studi-enleistungen mit einem Preisgeld von 2.500 Euro belohnt, sondern sie sollen auch ermutigt werden, eng mit Unter-nehmen der Region zusammen zu ar-beiten und somit anwendungsorientiert zu forschen.

Die IHK Südthüringen steht den Un-ternehmen als kompetenter Partner und Interessenvertreter der regiona-len Wirtschaft zur Seite. So bieten wir unter anderem ein umfangreiches Be-ratungs- und Betreuungsangebot für Existenzgründer an. Die IHK unterstützt bei allgemeinen Anforderungen einer Existenzgründung, wie zum Beispiel der Erstellung eines Businessplans und der Finanzierungsplanung, und hilft bei branchenspezifischen Fragen und Prob-lemen.

Die verschiedenen Veranstaltungen der Abteilung Standortpolitik / Unterneh-mensförderung, wie das jährliche Exis-tenzgründertreffen, bieten eine tolle Möglichkeit, sich zu Themen rund um die Unternehmensgründung zu infor-mieren und erste Kontakte mit anderen

Gründern in der Region Südthüringen zu knüpfen. Aber auch Unternehmern, die ihr Unternehmen seit Generationen erfolgreich führen und nunmehr einen geeigneten Nachfolger suchen, steht die IHK Südthüringen zur Seite.

Neueste Schätzungen gehen davon

aus, dass in Thüringen 1.600 Unter-nehmen vor einem Eigentümerwechsel stehen. Es ist also für die zukünftige Entwicklung unserer Wirtschaft unab-dingbar, dass die Unternehmensnach-folge reibungslos und damit erfolgreich verläuft. Auch hier bietet die IHK Süd- thüringen ein breites Angebot an Wei-

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terbildungen, Beratungen und Informa-tionen an. Ob junge oder etablierte Un-ternehmen, ihr wirtschaftlicher Erfolg hängt davon ab, ob sie ausreichend qualifizierte Mitarbeiter haben.

Neben zahlreichen Aus- und Weiterbil-dungsangeboten will die IHK Südthü-ringen mit verschiedenen Initiativen vor allem das Image der Region verbessern und Fachkräften die beruflichen Pers-pektiven im Thüringer Wald verdeutli-chen.

Der eigens zu diesem Zweck gegrün-dete Verein forum Thüringer Wald eta-blierte Events wie die LANGE NACHT DER INDUSTRIE, bei der die Unterneh-men ihren Besuchern eine exklusive Betriebsführung bieten und die Mög-lichkeit besteht, mit potentiellen Arbeit-gebern direkt ins Gespräch zu kommen.Die Internetplattform www.t-wood.de

Exklusive Einblicke hinter die Kulissen bei der jährlich stattfindenden LANGEN NACHT DER INDUSTRIE des Vereins Forum Thüringer Wald

IHK SüdthüringenHauptstraße 3398529 Suhl-MäbendorfTel. +49 3681 362-0

t-wood.de – eine Jobbörse, die die Jugend erreicht! Das beweisen über 500 Facebook-Fans und knapp 40.000 Besuche, seit dem die Community im Mai 2011 online ging.

spricht die Jugendlichen in Südthürin-gen an. Mit Informationen zu Events und Jobs in der Region und dem t-wood FESTIVAL zeigt der Regionalmar-ketingverein forum Thüringer Wald den jungen Fachkräften, dass der Thüringer Wald mehr zu bieten hat, als allgemein angenommen und es sich lohnt, in Südthüringen zu bleiben.

Mehr Informationen zum Angebot der IHK Südthüringen und den verschiede-nen Ansprechpartnern finden Sie unter www.ihk-suhl.de.

STUDIUM | FH-SCHMALKALDEN 21

Im Rahmen des Maschinenbaustudiums können die Studierenden im 7. Semes-ter das Wahlpflichtmodul Konstruktion VII wählen. Unter Leitung von Profes-sor Frank Beneke sollen die Studenten befähigt werden selbstständig in ei-nem Projekt eine Produktentwicklung durchzuführen. Über 40 Studenten wollten dieses Modul belegen. Wegen der hohen Teilnehmerzahl wurden zwei Teams gebildet, die jeweils ein Thema eines Industriepartners zur Bearbeitung bekamen.

Die erste Aufgabe stellte der Energie-holzhof der IngA gemeinnützigen GmbH des Diakonischen Werkes in Hofgeismar -Wolfhagen. Der Energieholzhof produ-ziert Scheitholz mit vollautomatischen Sägespaltautomaten. Bei diesem Prozess entstehen neben den Scheiten Beimen-gungen wie Baumrinde, Späne und lose Holzpartikel. Die Studenten sollten nun eine Vorrichtung entwickeln, die im Anschluss an den Spaltprozess der Baumstämme einen Großteil der Bei-mengungen aussortiert. Die Gruppe um Projektleiter Sebastian Ender war dazu in Hofgeismar auf dem Firmen-gelände, um sich einen Überblick über die gesamte Spaltanlage einzuholen. Im Anschluss wurden vier Teilgruppen ge-bildet. Eine Gruppe suchte nach mögli-chen Konzepten und schätzte diese mit Hilfe eines selbst erstellten Bewertungs-systems und in Absprache mit dem Auftraggeber ein. Das beste Konzept wurde von der Konstruktionsgruppe aufgearbeitet, graphisch dargestellt und via Rapid Prototyping dreidimen-sional ausgedruckt. Währenddessen hat die Wirtschaftlichkeitsgruppe ab-

geschätzt, welche Kosten auf das Un-ternehmen zukommen würden, wenn sie dieses Konzept umsetzen. Die Doku-mentationsgruppe hat währenddessen alle wichtigen Details aufgezeichnet und eine Dokumentation über den ge-samten Projektverlauf angefertigt.

Die zweite Aufgabe stellte die Firma CLAAS Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH. Bei der Maisernte mit Feld-häckslern werden die Maispflanzen im Ganzen geerntet und z.B. als Rinderfut-ter bzw. in Biogasanlagen verwendet. Um die Energie des Maiskornes voll zu nutzen, muss das Korn direkt nach der Ernte noch im Feldhäcksler aufgebro-chen werden. Dies erfolgt durch zwei gegenläufig gezahnte Walzen, die in einem Abstand von etwa einem Mil-limeter angeordnet sind. Durch diese zwei Walzen muss ein Massenstrom von etwa 100 kg Erntemasse pro Se-kunde durchgeführt werden. Durch den enorm großen Massenstrom und größere Teile wie Steine und harte Tei-le des Maiskolbens, die in das System gelangen, kommt es dazu, dass die Walzen zu schwingen beginnen und Bauelemente stärker verschleißen. Die Aufgabe der Studenten war es nun, Lösungsvorschläge zur Verminderung dieser Schwingungen auszuarbeiten.

Um die Studenten zu informieren, lud das Unternehmen die ganze Gruppe zu einem Workshop zu sich nach Har-sewinkel ein: Dort beantworteten Mit-arbeiter offene Fragen und führten die Studenten durch die über einen Kilome-ter lange Werkshalle. Wieder an der FH angekommen legte die Gruppenleitung

Maschinenbaustudenten entwickeln praxisnah

mit dem Projektleiter Ingo Klee vier Un-tergruppen fest: So beschäftigte sich die Schwingungsgruppe mit der Frage wo die Schwingungen her kommen könnten. Die Dämpfergruppe beschäf-tigte sich damit, geeignete Dämpfungs-systeme zu finden, um die Schwingun-gen der Spiralfedern zu dämpfen. Eine weitere Gruppe versuchte alternative Lösungen zu finden, um die Schwin-gungen aus dem System heraus zu filtern. Und die Konstruktionsgruppe stellte alle Lösungsvorschläge graphisch dar. Im Anschluss daran wurden alle Vorschläge in einem für diesen Aufga-benbereich angepassten Bewertungs-system beurteilt und die besten Vor-schläge detailliert ausgearbeitet.

Als Fazit kann man sagen, dass das Mo-dul Konstruktion VII einen umfassen-den Einblick in die Produktentwicklung bietet und somit eine gute Grundlage für einen erfolgreichen Berufsstart ver-spricht. Robert Rösler

Holzspaltautomat des Energie-holzhofes der IngA gemeinnüt-zigen GmbH des Diakonischen Werkes in Hofgeismar-Wolfhagen

Studierende beim Workshop der Firma CLAAS

STUDIUM | FH-SCHMALKALDEN22

Doppelabschluss an vier amerikanischen Universitäten möglich

Das Studium an der Fakultät Wirt-schaftswissenschaften der FH Schmal-kalden wird noch internationaler: Pro-fessor Roberta Brooke, Leiterin des MBA-Programms an der Eastern Wa-shington University in Spokane besuch-te im April erneut die Fachhochschule Schmalkalden, um alle notwendigen Verträge für die Zusammenarbeit mit der Fakultät Wirtschaftswissenschaf-ten zu unterschreiben, die zu einem weiteren Doppelabschluss führen. Mit vier nordamerikanischen Universitäten ist nun die Fachhochschule Schmalkal-den bestens aufgestellt und kann mehr Optionen anbieten, als vermutlich jede andere deutsche Hochschule.

Studierendenaustausch mit Shanghai University of Engineering Science

Die Fachhochschule Schmalkalden hat eine neue Partneruniversität - die Shanghai University of Engineering Sci-ence in China.

Bereits seit einem Jahr kooperiert die FH Schmalkalden mit chinesischen Hochschulen, mit denen bereits erste Kooperationsabkommen unterzeich-net worden sind. Hierzu reiste Rektor

Professor Liuha Chen, Vizepräsident der Shanghai University of Engi-neering, überreicht dem Rektor Elmar Heinemann ein Gastgeschenk

Elmar Heinemann zusammen mit dem Leiter des Akademischen Auslandsam-tes Joachim Bach unter anderem in die pulsierende Millionenstadt Shanghai. Im Dezember fand nun der Gegen-besuch der neuen Partneruniversität Shanghai University of Engineering Science in Schmalkalden statt: Eine sechsköpfige Delegation unter Führung

Rektor Prof. Dr. Elmar Heinemann mit dem Gast aus den USA, Prof. Dr. Roberta Brooke, und dem Dekan der Fakultät Wirtschafts-wissenschaften, Prof. Dr. Peter Schuster (v.l.n.r.)

des Vize-Präsidenten Prof. Lihua Chen informierte sich auf dem Campus der Fachhochschule Schmalkalden intensiv über die internationalen Studienange-bote und Ausstattungen der fünf Fakul-täten.

Die Gäste zeigten sich von den her-vorragenden Studienbedingungen und den zahlreichen Betreuungsmaßnah-men für internationale Studierende in Schmalkalden begeistert und wollen ab dem nächsten Sommersemester die ersten chinesischen Austauschstuden-ten aus der Metropole Shanghai in die Südthüringer Kleinstadt entsenden.

Besonders attraktiv für die Chinesen sind die ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge an der Fachhochschu-le. Im Gegenzug sind zukünftig aber auch Studierende der Fachhochschule Schmalkalden in China willkommen, wo sie im Rahmen ihres Studiums ein Auslandssemester absolvieren können.

„Ein Auslandsaufenthalt in Asien er-freut sich immer größerer Beliebtheit, so dass wir mit dieser Partnerschaft auch auf das gewachsene Interesse bei unseren Studierenden reagieren“, sag-te Joachim Bach über die vertiefte Zu-sammenarbeit. ih

Bereits im Dezember reiste eine Delega-tion der Fachhochschule Schmalkalden nach Texas, um neue Kontakte zu knüp-fen und bereits bestehende Kooperati-onen mit amerikanischen Universitäten zu vertiefen. Mit der University of North Texas in Dallas wurde eine zukünftige Zusammenarbeit besprochen und mit der Texas A & M University in Kingsville eine seit über zehn Jahren bestehende Bildungskooperation weiter entwickelt. Es ist nun beispielsweise geplant, über den wirtschaftswissenschaftlichen Be-reich hinaus, zukünftig auch in den Ingenieurswissenschaften zusammen-zuarbeiten. Besonders wichtig ist für die Fachhochschule Schmalkalden die

STUDIUM | FH-SCHMALKALDEN 23

Dreizehn Gaststudenten aus Spanien, Brasilien und Mexiko haben Ende Janu-ar erfolgreich das Projekt „Powerline-Modem“ an der Fakultät Elektrotechnik abgeschlossen. Im Labor Nachrichten-technik haben die Teilnehmer aus ver-schiedenen Disziplinen der Ingenieur-wissenschaften ein Semester lang an

dem Projekt gearbeitet. Ein Powerline-Modem dient der Datenübertragung über die Stromleitung. Die Anwen-dungen reichen von Steuer- und Rege-lungsfunktionen im intelligenten Haus (Smart Home) über die Vernetzung von Computern bis hin zum Audio/Video-Streaming. Im Projekt konnten alle

Daten über Stromleitung übertragen

Die Teilnehmer bei der Abschlusspräsentation im Labor Nachrichtentechnik

grundlegenden Funktionen für die Da-tenübertragung über die Stromleitung realisiert werden. Entsprechend groß war die Freude, als bei der abschließen-den Präsentation der Projektaufgaben ein funktionsfähiges Modem vorgestellt werden konnte. Prof. Carsten Roppel

freundschaftliche Verbundenheit mit der St. Mary‘s University in San Anto-nio, die mit zu den Partneruniversitäten zählt, die einen Doppelabschluss er-möglichen. Im Rahmen des Austausch-programmes geeignete Masterstu-denten verbringen ihr obligatorisches Auslandssemester an der Eastern Wa-shington University oder den anderen drei Partnerhochschulen und erwer-ben so neben dem Master of Arts aus Schmalkalden in den USA den MBA- oder in Kanada den Master of Science (Management)-Abschluss. Alle be- teiligten Universitäten aus den USA haben die hochwertige AACSB-Akkre-ditierung und ihre MBA-Programme sind in der Liste der Princeton Univer-sity enthalten, die die besten etwa fünf Prozent aller MBA-Programme weltweit aufnimmt. Damit erhalten die Schmal-kalder Studenten ausgezeichnete Mög-lichkeiten zur weiteren Aufwertung ihres internationalen Studiums. Die ver-

traglichen Vereinbarungen, die in allen Fällen Prof. Dr. Peter Schuster, Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften verhandelt hat, sehen eine vollständige Befreiung von den nicht unerheblichen Studiengebühren in Nordamerika vor.

Umgekehrt führen diese Vereinbarun-gen auch dazu, dass zunehmend ame-rikanische Studenten nach Thüringen kommen und in Schmalkalden studie-ren. Prof. Peter Schuster

Rektor Elmar Heinemann (Bildmitte), Prof. Peter Schuster und die Dekanin der School of Business, Prof. Dr. Tanuja Singh, an der St. Mary‘s University in San Antonio

STUDIUM | FH-SCHMALKALDEN24

Studieren im Land des LächelnsIn der Reihe Auslandsberichte informiert das Hochschuljournal über das Studium an einer der zahlreichen ausländischen Partnerhochschulen der FH-Schmalkalden - In dieser Ausgabe berichtet Andreas Kolb über sein Masterstudium „International Business and Economics“ an der Thamma-sat University in Bangkok/ Thailand.

Zurzeit studiere ich für ein Semes-ter an der Thammasat University in Bangkok. Dieses Auslandsemester ist Pflichtbestandteil meines Studiums des Master of International Business and Economics an der FH Schmalkalden. In Bangkok bin ich zusammen mit mei-

ner Kommilitonin Kristin Berthold im kombinierten Master- und Doktorpro-gramm für Volkswirtschaftslehre im-matrikuliert. Nach meinen vorherigen Studienaufenthalten in Brasilien und den USA war Asien, genauer gesagt Thailand, eine großartige Ergänzung.

Unsere „kleine“ Fachhochschule bie-tet, fast wie keine andere Hochschule in Deutschland, vielseitigste Möglich-keiten, um während des Studiums ins Ausland zu gehen. Einen Großteil meiner Auslandserfahrungen während des Studiums verdanke ich den engen

Immer mehr ausländische Gastdozenten unterrichten an der FHS

Schon seit vielen Jahren besteht zwi-schen der Saimaa University of Applied Sciences Lappeenranta in Finnland und der Fakultät Maschinenbau eine enge Zusammenarbeit auf verschiedenen Gebieten.

Im Rahmen eines Dozentenaustausches hielt im letzten Jahr Juoni Könönen Vorlesungen zum Thema „Simulation in Robotics“ vor Studenten des Master-studiengangs Maschinenbau.

Die englischsprachigen Vorlesungen ergänzten sehr gut die Ausführungen von Professor Andreas Braunschweig zur Robotertechnik. Für das Maschinen-baustudium ist diese Form der Zusam-

menarbeit eine wertvolle Bereicherung und wird daher auch fortgesetzt.

Auch an der Fakultät Wirtschaftsrecht ist die Internationalisierung wieder ei-nen Schritt vorangekommen: Die Law School der Universität von Coventry in England und die Fakultät Wirtschafts-recht haben in einem Erasmus-Abkom-men eine enge Zusammenarbeit bei dem zukünftigen Lehrangebot und bei Forschungsvorhaben vereinbart. Dieses Abkommen ist das Ergebnis längerer Verhandlungen, die der Auslandsbe-auftragte der Fakultät Wirtschaftsrecht, Prof. Dr. Rainer Schackmar, mit Vertre-tern der in Mittelengland gelegenen Universität geführt hat.

Die Erasmus-Vereinbarung mit der an-gesehenen englischen Universität sieht unter anderem einen gegenseitigen Dozentenaustausch vor, der bereits in diesem Sommersemester umgesetzt wird. Ein Dozent von der englischen Partnerhochschule wird Vorlesungen im Masterstudiengang der Fakultät Wirtschaftsrecht halten und so das eng-lischsprachige Angebot für die Studie-renden in Schmalkalden erweitern. Im Gegenzug wird Professor Schackmar im kommenden Wintersemester englisch-sprachige Vorlesungen zu internatio-nal-rechtlichen Themen für die Studie-renden an der Law School in Coventry durchführen. ih

Prof. Emil Kolev, Auslandskoordinator der Fakultät Maschinenbau, im Gespräch mit Student Affairs Officer Maria Keskinen von der Saimaa University of Applied Sciences im finnischen Lappeenranta

STUDIUM | FH-SCHMALKALDEN 25

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Verbindungen unserer Hochschule zu Universitäten auf der ganzen Welt. Ich wünsche jedem, der in Schmalkalden studiert, dass er ein solches Auslandsse-mester wahrnehmen kann.

Hier aber ein paar Fakten über Thai-land…

Die Universität

Bei der Thammasat University in Bang-kok handelt es sich um eine der ein-flussreichsten Universitäten Thailands. Gegründet in den 1930er Jahren als Universität für soziale und moralische Wissenschaften, war sie prägend für die Demokratisierung des Landes.

Der frühere Staatschef und spätere Rektor Pridi Phanomyong gründete die Universität, um den klügsten Köp-fen des Landes - unabhängig von der Herkunft - ein Studium zu ermöglichen. Die Professoren haben ausnahmslos an renommierten Universitäten im Ausland

promoviert und geforscht. Ebenso zäh-len viele der Professoren zu Vorstands- und Aufsichtsratsgremien diverser thai-ländischer Privatbanken oder auch der thailändischen Zentralbank. Ein Groß-teil derer die in Amerika abgeschlossen haben, tat dies an den Universitäten von Harvard, Berkeley oder UCLA, um nur einige zu nennen. Viele Austausch-studenten kommen auch von diesen Hochschulen.

Das Studium

Wahrscheinlich habe ich noch nie in meinem Leben so hart und viel gelernt wie hier. Unser Studiengang gilt als der beste Südostasiens und das habe ich je-den Tag aufs Neue erfahren. Es handelt sich bei dem Studiengang um ein for-schungsintensives und mathematisches Studium, das vorwiegend auf eine Pro-motion und spätere Universitätskarriere abzielt. So unterrichtet zum Beispiel mein Professor in Industrial Organisati-on gemäß den Standards der University

of Oxford, da er auch selbst dort abge-schlossen hat.

Das macht zum einen sehr stolz, aber zum anderen auch sehr müde, weil ein einzelner Tag meistens nicht ge-nug Stunden bietet, um alles vor- be-ziehungsweise nachzuarbeiten und zusätzlich zu lernen. Noch zu Anfang meiner ersten Vorlesung habe ich mich gewundert, warum zu jeder Seite des Raumes eine Tafel ist. Mittlerweile weiß ich es...

Das Leben in Bangkok

Bangkok ist für mich eine der faszinie-rendsten Städte, in denen ich bis jetzt war. Die meisten Reisenden die man trifft sagen, dass man spätestens nach drei Tagen satt von Bangkok ist. Dem kann ich nicht im eigentlichen wie im übertragenen Sinn zustimmen. Viel-leicht liegt es daran, dass man als Stu-dent hier etwas mehr Zeit hat als alle anderen Besucher. So sind die geschätz-

STUDIUM | FH-SCHMALKALDEN26

ten Millionen von Garküchen eines der Highlights in Bangkok und ich glaube nicht, dass man in einem Jahr auch nur ansatzweise einen Bruchteil der ganzen Kochkunst kennenlernen kann. Außer-dem schmecken Tom Yum, Tom Ka und Pad Thai bei jedem Koch immer anders aber nie schlechter.

Um die gewonnen Pfunde wieder zu verlieren, habe ich mich entschieden Muay Thai Unterricht zu nehmen und wenn man sich verkneift mit erfahrenen Thais in den Ring zu steigen, kommt man auch gut ohne blaue Flecke aus. Der Nationalsport Thaiboxen macht mir sehr viel Spaß und ist außerdem eine tolle Möglichkeit mit Menschen in Kon-takt zu kommen.

Darüber hinaus unterteilt sich Bangkok in einen ursprünglichen und traditionel-len Teil mit unzähligen Tempeln, Paläs-ten und anderen Sehenswürdigkeiten und eben in die eine spezielle pulsieren-de Millionenmetropole mit unglaublich reichen Geschäftsvierteln und noch ver-ruchteren Amüsiermeilen.

Für jeden den der letzte Teil abschreckt oder Angst macht, man kann ohne Schwierigkeiten diesen Ecken fern-bleiben und die angenehmeren Seiten Bangkoks erkunden. Ich habe mich in keiner Situation unsicher gefühlt. Den-noch war bis jetzt jeder Tag aufregend und spannend und ich gehe sehr davon

aus, dass es noch ein bisschen so blei-ben wird.

Die Menschen

Abgesehen von den Menschen, die man in den typischen touristischen Ge-bieten trifft, sind Thais unglaublich lie-bevolle Menschen.

Das Thailand das Land des Lächelns ist, habe ich ständig erfahren. Ob es der Shop-Besitzer vor meiner Unterkunft ist oder der Gastvater in einem Strand-

bungalow im Süden, alle eint die immer hilfsbereite und freundliche Art. Selten bis nie war mir jemand unhöflich ge-genüber oder hat gar die Fassung ver-loren. Man merkt trotzdem häufig die kulturellen Unterschiede, aber gerade das, denke ich, macht es auch aus.

Das Reisen

Jedem der sich für ein Auslandssemes-ter entscheidet, kann ich nur dringend empfehlen, sich davor oder danach et-was Zeit zum Reisen zu nehmen. Dies gilt für Thailand im Speziellen und Süd-ostasien im Allgemeinen. Zum Einen sind die Menschen überaus gastfreund-lich, aber zum Anderen besteht eine hervorragende Infrastruktur zum Rei-sen. Man bekommt praktisch an jeder Ecke Tickets für Bus, Bahn oder Flug-zeug und das zu sehr günstigen Preisen. Mit einem Reiseführer bewaffnet kann dann auch garantiert nichts mehr schief gehen. Den Süden Thailands mit seinen wunderschönen Inseln und türkisblau-em Wasser konnte ich gleich zu Beginn kennenlernen.

Leider hat mir das Hochwasser bei meiner Ankunft nicht erlaubt, vom Flughafen in Bangkok überhaupt zu meiner Unterkunft zu gelangen. Die-se stand mit eineinhalb Metern unter Wasser und war nur per Boot zu errei-chen. Deshalb (und weil die Taxifahrer kopfschüttelnd auf meine zukünftige Wohnadresse reagiert haben) habe ich mich gleich entschieden, weiter zu fliegen und zwei Wochen später mit

Andreas Kolb am thailändischen Strand

FORSCHUNG | FH-SCHMALKALDEN 27

Gymnasiasten forschen

Das Meininger Henfling-Gymnasium und die Fachhochschule Schmalkalden starten erstmalig ein gemeinsames Pro-jekt. Zunächst gab es einen Termin am Gymnasium, um Ziele abzustecken und einen groben „Fahrplan“ zu erarbeiten. Geplant ist, dass drei Schüler der Klasse 10/2 eine abgegrenzte Fragestellung im

Rahmen eines aktuellen Forschungspro-jektes der FH Schmalkalden bearbeiten. Dabei geht es um die Herstellung von Kunststoffen aus nachwachsenden Bio-Rohstoffen, deren Verwendungsmög-lichkeiten und die daraus resultierenden Konsequenzen für Mensch und Natur, erläuterte Prof. Dr. Thomas Seul, Pro-

rektor für Forschung und Transfer an der FHS.

Ein konkretes Ziel der aktuellen For-schung ist es, eine Folie zu entwickeln, die in der Landwirtschaft zum Abde-cken bestimmter Bodenbereiche be-nutzt und später untergepflügt werden

v.l. Schulleiter Olaf Petschauer, Leiter der Techn. Dokumentation bei IDAM, Dirk Schreiber, Prof. Dr. Thomas Seul, Forscherteam Henfling-Gymnasium, wissenschaftliche Mitarbeiter der Fachhochschule

dem Studium zu beginnen. Während des Studiums selbst konnte ich die sehr rare Zeit für einen Wochenendtrip nach Kambodscha und zwei Tagestrips um Bangkok herum nutzen. Meine letzte Woche werde ich mit einem Rundtrip durch Myanmar verbringen. Gerne hät-te ich noch mehr Zeit, um noch mehr zu sehen und um noch mehr zu erleben, aber das muss ich wohl auf ein anderes

Mal verschieben, denn hierher kommen werde ich bestimmt wieder.

Mein Fazit für ein Studium in Bangkok lautet, dass wenn man über eine hohe Affinität für mathematische Formeln verfügt, es auf jeden Fall tun sollte. Neben dem Studium kann ich Thailand uneingeschränkt und wärmstens emp-fehlen. Sicher ist, dass man nie wieder

in seinem Leben so viel Zeit haben wird, ein Land so intensiv kennen zu lernen. Nutzt also die Möglichkeiten, die man euch bietet und absolviert ein Auslands-semester!

Andreas Kolb aus Bangkok bei 28 Grad und Sonnenschein

FORSCHUNG | FH-SCHMALKALDEN28

Sicherheit ist ein vertrauter Begriff - ge-rade auf der Cebit war dies immer wie-der Gesprächsthema. Wir stellen uns da vielleicht gut gesicherte Mauern vor, eine schusssichere Weste oder einen bulligen Mann, der eine Tür bewacht.

Schwieriger wird es mit den Ideen, die an der Fachhochschule Schmalkalden entwickelt werden.

Kommunikationssicherheit kommt hier gleich aus fünf Dimensionen - den drei

bekannten räumlichen, der Zeit und dem Zufall.

Mit diesen Komponenten, so erläutert Professor Werner Rozek von der For-schungsgruppe IT-5D, soll Kommunika-

E-Mail-Verschlüsselung aus Schmalkalden kaum noch zu knacken

kann, weil sie verrottet. Dieses Thema ist eingebettet in ein Thüringer Projekt, Bio-Polymere in Thüringen (BioPiT), an dem sich verschiedene Forschungsein-richtungen und Unternehmen beteili-gen.

Vereinbart wurde während der Zusam-menkunft, dass sich die Schüler Florian Becker, Florian Gegenfurtner und Se-bastian Hocke, von nun an gemeinsam selbständig ihrer Teilaufgabe widmen.

Wissenschaftlich unterstützt werden sie von den wissenschaftlichen Mitar-beitern der FHS Ruben Schlutter und Peter Röstel. Beide stehen den Schülern beratend zur Seite, wenn es um das Arbeiten mit komplizierten Analysege-räten und um fachliche Diskussionen geht. Geplant ist, die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit beim Wettbewerb

„Jugend forscht 2013“ einzureichen. Es ist angedacht, aus dem Forschungs-gegenstand auch die Seminarfacharbeit der Zehntklässler abzuleiten.

Dazu werden die Gymnasiasten in den nächsten zwei Jahren regelmäßig im La-bor für angewandte Kunststofftechnik der FHS zugegen sein, an Kongressen teilnehmen und im engen Austausch mit dem FH-Forscherteam stehen. Das Projekt endet im September 2013.

Natürlich wird sich die Firma IDAM aus Suhl, das Patenunternehmen des Gymnasiums, in das Projekt einbringen. „Wir halten das Projekt für äußerst sinnvoll und zukunftsweisend. Deshalb unterstützen wir hier gerne“, erklärte Dirk Schreiber, Leiter der Technischen Dokumentation bei IDAM, nach dem Treffen mit Schule und FH.

Die Idee zum Gemeinschaftsprojekt zwischen Gymnasium und Fachhoch-schule kam Schulleiter Olaf Petschauer während eines Besuchs an der Fach-hochschule.

Er möchte erreichen, dass die Schü-ler bereits während der Schulzeit die Möglichkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten bekommen. „Durch das Her-anführen der Jugendlichen an reale For-schungsarbeit, den Einblick in die Hoch-schularbeit und den intensiven Kontakt mit den Wissenschaftlern der FHS kön-nen vielleicht sogar Berufswünsche ge-prägt werden“, fasst Olaf Petschauer abschließend zusammen. Daniela Rust

Bei diesem Forschungsprojekt geht es um Kommunikationssicherheit aus fünf Dimensionen.

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FORSCHUNG | FH-SCHMALKALDEN 29

tion über das Internet abhörsicher sein. „Da braucht es gar keine abhörsicheren Leitungen“, sagt er. Wer den Daten-strom etwa von unverschlüsselten E-Mails auslese - was ja heute kein großes Problem mehr sei - könne allerdings nur einen völlig sinnlosen Salat aus Zahlen und Buchstaben erkennen, hinter dem kein knackbares System stecke. Das Bundeswirtschaftsministerium fand die-ses System interessant und fördert das Projekt seit Herbst 2010.

Verfahren ist weltweit einmalig

Um tatsächlich die gewünschte Sicher-heit herzustellen, sind allerdings ein paar Änderungen am Computer von Sender und Empfänger nötig - beide brauchen für ein „Transparentes Se-curity Gateway“ ein kleines Gerät zur

Verschlüsselung: „Darin ist ein von uns selbst entwickelter Zufallsgenerator enthalten“, erläutert Professor Rozek stolz.

Mit Hilfe eines festen Codes und des Zufallsgenerators entstehe eine Ver-schlüsselung, die nur geknackt werden kann, wenn jemand eines der Geräte habhaft werden sollte. Die erzeugen nämlich einen Schlüssel, der ebenso-lang ist wie die Nachricht selbst - aus einem „Raum-Zeit-Zufallskontinuum“, wie der Professor sagt. Und weil der Schlüssel das Element des Zufalls in sich trage und eben keine festgeschriebene Formel sei, bleibe er „unknackbar“.

„Das ist weltweit ein einzigartiges Ver-fahren“, schwärmt der Projektleiter. Eine Reihe von internationalen Paten-ten sei dazu bereits angemeldet - auf der Cebit in Hannover ist das Team unterwegs gewesen, „weil wir natür-

lich Geldgeber suchen, Investoren. Das System soll ja auch auf den Markt kom-men“, so Rozek.

Gebaut hat man inzwischen eine Reihe von Demonstratoren, die auch das Kna-cken des Datenstroms zeigen - und dass aus dem nichts auszulesen ist: „Nicht einmal für einen Quantencomputer, der viel schneller ist als alles, was wir ken-nen.“ - und den es noch gar nicht gibt. Seine Studenten sollen übrigens auch anderweitig von der Zusammenarbeit im 5D-Team profitieren: „Das Wissen zu Patentanmeldungen gebe ich na-türlich gerne weiter, denn ohne den üblicherweise nötigen Anwalt lässt sich eine Menge Geld sparen“, sagt Rozek. 60 Euro statt etwa 5000, das sei schon ein Unterschied.

Florian Girwert / Thüringische Landes-zeitung

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Der StuRa ist für alle daWeil er sich immer darüber aufregte, wenn etwas nicht gut lief, stellte sich Martin Pötschk zur Wahl: Seit einem Jahr ist er Vorsitzender des Studierendenrates, kurz StuRa, der Fachhochschule Schmalkalden.

Elf Mitglieder zählt der Studierenden-rat der Fachhochschule, der jedes Jahr gewählt wird. Eigentlich eine zu kurze Zeit, um viel bewegen zu können, fin-den Martin Pötschk und Tobias Ortlepp. Der 23-jährige Ortlepp kommt aus Pöß-neck und studiert an der Fakultät Infor-matik. Der 22-jährige Dresdner Martin Pötschk ist an der Fakultät Elektrotech-nik eingeschrieben und ganz neu in die studentische Vertretung gekommen. Sein Stellvertreter ist Michael Jakobi, ein Hildburghäuser.

„Mir ist einfach alles gegen den Strich gegangen, bestimmte Entscheidungen, Alltägliches, aber auch die Organisation von Veranstaltungen. Ich wollte es bes-ser machen und habe den StuRa kriti-siert. Wer eine große Klappe hat, muss auch Verantwortung übernehmen“,

nennt Martin Pötschk den Grund, wa-rum er sich zur Wahl stellte und den Vorsitz übernahm.

Das sei wohl auch gelungen, denn bis-her habe der StuRa fast nur Positives aus der Studentenschaft gehört. Der neue StuRa habe eine „180-Grad-Wendung genommen“, meinen Pötschk und Ort-lepp. Was das Auftreten, die Vermark-tung, Veranstaltungen, aber auch den Kontakt zum Rektor, zum Bürgermeis-ter oder zu Sponsoren betrifft.

Die Wahlbeteiligung für den Studie-rendenrat, der mit einem Betriebsrat vergleichbar sei, liegt bei 15 bis 20 Pro-zent. Einige Studenten bekommen die Wahl gar nicht mit, andere sind zu der Zeit nicht an der Hochschule, nennen sie Gründe für die geringe Wahlbetei-

ligung. Elf Mitglieder finden die beiden „genau richtig, weil der Arbeitsanfall doch relativ groß ist“.

Es gelte, den Büroalltag zu organisie-ren, denn vieles sei nicht per Mail zu klären, sondern müsse „am Tisch“ be-sprochen werden. Viele Hände seien auch bei der Organisation von Veran-staltungen nötig. Da liege von der Ge-nehmigung über den Einlass bis hin zur Bandbetreuung alles in den Händen des Veranstalters. Außerdem sollten im Stu-Ra alle Fakultäten und unterschiedliche Altersgruppen vertreten sein, ergänzt Tobias Ortlepp.

Der StuRa trifft sich einmalwöchentlich, jeder interes-

Tobias Ortlepp (l.) und Martin Pötschk vom Studierendenrat hören sich die Probleme der Studenten an: Das Mensaessen ist ein beliebtes Thema.

CAMPUS | FH-SCHMALKALDEN 31

sierte Student kann dazu-kommen.

„Wir elf vertreten die Interessen aller Studierenden, egal ob es Probleme mit einem Professor, der Verwaltung oder dem Mensaessen gibt“, sagt der Vor-sitzende. Der StuRa spiele „den starken Partner“ gegenüber anderen Institutio-nen, mische sich in die Hochschulpoli-tik ein - in Thüringen und bundesweit. Aber auch individuellen Problemen nehme man sich an, wenn zum Bei-spiel ein Professor einen Studenten ver-wehre, die Abschlussarbeit bei ihm zu schreiben.

Ein typisches Problem, mit dem sich der StuRa beschäftige, sei der Vor-wurf: „Das Mensaessen ist immer kalt.“ Dazu kam, dass einige ausländische Studenten mit der Bitte an die Vertre-tung herantraten, man solle doch die Gerichte mit Bild kennzeichnen, da sie den deutschen Text nicht verstanden. Auch die Öffnungszeiten der Cafete-ria spielen eine Rolle. Diese war bisher freitags geschlossen. Da aber immer mehr Studenten aus weiter entfernten Regionen nach Schmalkalden kommen und übers Wochenende bleiben, stellte sich die Frage, auch freitags zu öffnen. Nun lief eine Probephase mit längeren Öffnungszeiten, die jetzt ausgewertet werden soll.

Auf Initiative des StuRas wurden ein Basketball- und ein Volleyballplatz ge-schaffen. Über einen Grillplatz wird derzeit nachgedacht. Zudem stehe man in ständigem Kontakt mit den entscheidenden Personen in der Stadt. Früher hätten Gespräche oft nur dann stattgefunden, wenn es Beschwerden von studentischer Seite oder von den Einwohnern gab. „Wir wollen einen re-gelmäßigen Kontakt zum Bürgermeis-ter und den Stadträten“, sagt Martin Pötschk. Erste Treffen gab es schon. Sie sollen dazu führen, dass Vertreter der Studierenden beratend in den Aus-schüssen mitwirken.

Enormer Wirtschaftsfaktor

Das Kulturangebot müsse sich verbes-sern, sei eine immer wiederkehrende Forderung an den StuRa, eben auch, weil die FH nicht mehr so stark wie früher nur regionale Hochschule sei. Der StuRa sprach bereits mit Landrat Luther. Auch er sehe, dass sich das An-

gebot erweitern müsse, aber auch, dass viele Studenten gar nicht wissen, was es in der Region alles gibt. Kooperati-onen mit dem Meininger Theater oder regionalen Kletterhallen könne man sich vorstellen. „Die Studenten sind ein enormer Wirtschaftsfaktor, das sollten die Anbieter erkennen und besser nut-zen“, fordert der Vorsitzende.

Der StuRa selbst stellt auch einiges auf die Beine. Zum Semesterstart hat er die Semesteranfangsparty (SAP) vor-bereitet, die im Festzelt auf dem Cam-pus Mitte April stattgefunden hat. Alle Bürger der Stadt Schmalkalden sind zu solchen Veranstaltungen eingeladen. An diesem Abend wurde die Tradition fortgeführt, für einen guten Zweck zu sammeln. Dieses Jahr gehen die Einnah-men an den Förderverein für eine alter-native Grundschule in Asbach. „Solche Dinge sollen zeigen, dass wir Studenten an der Entwicklung in der Region inte-ressiert sind und an sie etwas zurück-geben wollen“, betont der Dresdner Pötschk. Auch für die Erdfallopfer und das Kinderhospiz engagierten sich die Studenten sehr gerne, wie die StuRa-Mitglieder feststellten.

Im Mai steht ein Aktionstag zum Thema Gesundheit im Straßenverkehr auf dem Programm. „Wir wollten mal etwas an-deres machen, womit wir die Studenten auf den Campus locken können und für Abwechslung sorgen“, so Pötschk. Da viele mit dem Auto oder Fahrrad zur FH kommen und Gesundheit immer ein Thema ist, entschied sich der StuRa dafür. ADAC, Polizei, DRK wurden an-gesprochen und haben zugesagt. Rund um Verkehrssicherheit werden sich die Angebote drehen.

Solche Aktionen werden von den sie-ben Euro bestritten, die vom Semester-beitrag eines jedes Studenten an den StuRa abgeführt werden. Aber auch „uns freundlich gestimmte Unterneh-men“ geben etwas dazu.

Mehr Verständnis nötig

Höhepunkt sind jedes Jahr die „Schma-lympics“, mehr oder weniger ernst gemeinte, vor allem sportliche Wettbe-werbe. Sie finden vom 11. bis 14. Juni statt. Eingerahmt werden sie 2012 vom Hochschulinformationstag, ein Tag der offenen Tür, am Samstag, 9. Juni, und dem Absolvententreffen am 16. Juni,

das alle fünf Jahre stattfindet. Anlass ist dieses Jahr das 110-jährige Bestehen der Bildungseinrichtung.

Die „Schmalympics“ sind leider auch jedes Jahr Anlass für Beschwerden beim Bürgermeister. Die Durchführung der Wettbewerbe stand schon auf der Kippe. Deshalb werben Martin Pötschk und Tobias Ortlepp für mehr Verständ-nis und Toleranz.

Das ist seit drei Jahren der Herzens-wunsch des Wirtschaftsingenieurwe-sens-Studenten: „Wir brauchen und machen nicht jedes Wochenende Bam-bule, aber wenn mal eine Veranstaltung stattfindet, sollten die Einwohner nicht gleich zum Bürgermeister rennen.“ Alle unmittelbaren Nachbarn werden dazu eingeladen. „Wir freuen uns über je-den Einwohner, der zu unseren Veran-staltungen erscheint, sich das anschaut und mit uns ins Gespräch kommt“, sagt Pötschk.

Er kann sich auch gemeinsame Ver-anstaltungen vorstellen, wie mit dem Kunsthaus oder mit Gastronomen in der Innenstadt. Diese könnten laut Or-tlepp noch mehr auf die studentische Klientel eingehen, mit extra Aktionen beispielsweise. „Wir wollen uns nicht von der Stadt separieren, sondern et-was gemeinsam machen“, betont To-bias Ortlepp. „Wir wollen erreichen, dass die Studenten in die Innenstadt gehen“, ergänzt Pötschk. Silke Wolf

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CAMPUS | FH-SCHMALKALDEN32

Schüler lernen im Fahrzeugelektronik-Labor

Tobias Schwäblein, Tobias Weidemann und Sebastian Recknagel, alle drei 17 Jahre alt und Schüler der 11. Klasse

am Philipp-Melanchthon-Gymnasium in Schmalkalden, schreiben derzeit ihre Seminarfacharbeit auf dem Gebiet der

Die Schmalkalder Abiturienten Sebastian Recknagel, Tobias Schwäb-lein und Tobias Weidemann (rechts) schreiben ihre Seminarfacharbeit im Labor für Fahrzeugelektronik der FH Schmalkalden.

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HP12-001-8700_170x122,7_2c 18.04.2012 16:24 Uhr Seite 1

Fahrzeugelektronik. Dies tun sie nicht wie gewöhnlich an ihrer Schule, son-dern im Labor für Fahrzeugelektronik an der Fachhochschule Schmalkalden. Die drei Abiturienten zählen zu den leistungsstarken Schülern ihrer Klasse und wurden daher von ihrem Mathe-matiklehrer Dieter Fräbel ausgewählt, um ihre Technikkenntnisse an der FH Schmalkalden möglichst praxisnah zu erweitern. Im Fahrzeugelektroniklabor unter der Leitung von Professor Silvio Bachmann gehen sie der Frage nach, wie die Bewegungen des Fahrzeugs in elektrische Energie umgewandelt werden können. Dazu treffen sich die Schüler alle drei Wochen an der Fach-hochschule und besprechen sich mit Sil-vio Bachmann und seinem Laborteam. Dass das Thema sehr anspruchsvoll ist, geben die drei Jungforscher durchaus zu. „Es ist nicht einfach, aber dafür lernen wir etwas Neues hinzu“, sagt Tobias Weidemann. „Bei mir hat das Forschungsprojekt bereits neue Ideen geweckt“, so Tobias Schwäblein. ih

CAMPUS | FH-SCHMALKALDEN 33

Spanische Studenten treffen Thüringer Unternehmen

Auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften gehen vier Unternehmen aus Südwestthüringen ab sofort neue Wege: In einem Forum an der FH Schmalkalden lernten vier Unternehmer spanische Studenten der Ingenieurswis-senschaften kennen, die an einer Tätig-keit in Deutschland interessiert sind. Zusammen mit der FH Schmalkalden hat die Thüringer Agentur Für Fachkräf-tegewinnung (ThAFF) das Forum initi-iert. Die Idee: Ausländische Studenten, die an der FH Schmalkalden ein Studi-um absolvieren, und Thüringer Unter-nehmen sollen miteinander in Kontakt treten und sich in einer offenen Ge-sprächsrunde kennenlernen.

So nahmen insgesamt 15 spanische und vier brasilianische Studenten an der ersten Runde des Forums teil. Sie alle befinden sich an der Schwelle vom Studium ins Berufsleben. Während der Veranstaltung hatten sie Gelegenheit, die Karriereperspektiven auszuloten, die Thüringer Unternehmen für Stu-denten der Ingenieurswissenschaften bereithalten.

Von den Unternehmen beteiligten sich die Petkus Technologie GmbH, ein Her-steller von Saatgutreinigungsanlagen

aus Wutha-Farnroda; die Arnstädter Werkzeug- und Maschinenbau AG; das Prüfzentrum CE-LAB aus Ilmenau sowie die Ferchau Engineering GmbH.

Bemerkenswert war die Aussage von Klaus Kleinsteuber, Vorstand der Arn-städter Werkzeug- und Maschinenbau AG, dass im Bereich Werkzeugbau na-hezu alle seine Ingenieure aus Schmal-kalden seien. Ein Großteil seiner 150 Mitarbeiter setzt sich aus ingenieur-technischen Personal zusammen. „Wir haben einen permanenten Bedarf an In-genieuren und gehen von langfristigen Beziehungen aus“, so Kleinsteuber. 18 Jahre lang musste er nicht für sein Un-ternehmen werben, doch mittlerweile macht sich auch bei ihm der Fachkräf-temangel bemerkbar.

Dass sich die Veranstaltung gelohnt hat, zeigte sich schließlich beim locke-ren „Get togehter“: Viele Studenten kamen mit den Unternehmensvertre-tern ins Gespräch und knüpften somit erste Kontakte.

Für Francisco Jesus Jurado Rosa (23), der derzeit zwei Semester an der FH Schmalkalden Maschinenbau studiert, war es auf jeden Fall eine sehr interes-sante Veranstaltung: „Ich komme von

der University of Jaen in Andalusien, möchte aber in Deutschland bleiben, da es hier viel mehr Möglichkeiten gibt, eine gute Arbeit zu finden“. Sein Studium in Schmalkalden absolviert er größtenteils auf Englisch, aber auch auf Deutsch. An der FH Schmalkalden be-legt er gerade einen Deutschkurs, um seine Sprachkenntnisse weiter zu ver-bessern und somit auch seine Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. ih

André Sauerbrey (Zweiter von rechts) von der CE-LAB GmbHim Gespräch mit spanischen Studierenden

Viele spanische Studenten nutzten die Veranstaltung, um mit den Unternehmensvertretern erste Kontakte zu knüpfen.

SERVICE | FH-SCHMALKALDEN

Terminplan Impressum

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22. bis 23. Mai 2012

Unternehmenskontaktmesse SMILE!

09. Juni 2012, ab 13 Uhr

Hochschulinformationstag

11. bis 29. Juni 2012

16. International Summer School Schmalkalden

11. bis 15. Juni 2012

Schmalympics - Die internationale Sportfestwoche an der FH Schmalkalden

Weitere Veranstaltungen der FH Schmalkalden finden Sie unter

www.fh-schmalkalden.de/Veranstaltungen.html

Erscheinungsweise:

Halbjährlich zumSemesteranfang,Auflage: 2.500 Stück

Herausgeber:

FachhochschuleSchmalkaldenDer RektorBlechhammer98574 Schmalkaldenwww.fh-schmalkalden.de

Redaktion:

Ina Horn

Autoren dieser Ausgabe:

Ina Horn (ih)Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

Prof. Carsten RoppelFakultät Elektrotechnik

Prof. Peter SchusterFakultät Wirtschaftswissen-schaften

Antje HartmannFreie Journalistin

Christopher EichlerRedakteur der Südthüringer Zeitung

Andreas KolbMasterstudent an der Fakultät Wirtschaftswissen-schaften

Robert RöslerStudent an der Fakultät Maschinenbau

Florian GirwertThüringer Landeszeitung

Silke WolfLeiterin Lokalredaktion Südthüringer Zeitung/ Freies Wort Schmalkalden

weitere Autoren dieser Ausgabe:

Daniela RustUnternehmenskommunikation INA-Drives & Mechatronics, Suhl

IHK Südthüringen, Suhl

Gestaltung

PETT | PRAgentur für KommunikationNinette PettHochheimer Weg 1a99869 Ballstädt

MediendesignerinCelia Domaratius

Bildnachweis

Theater Erfurt: Titelseite und Seite 6

FH Schmalkalden: Seiten 4, 7, 8, 9, 10, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 32, 33

Steffen Bießmann:Seite 5

Wolfgang Benkert: Seiten 13 und 30

Sascha Bühner: Seite 17

Daniela Rust: Seite 27

IHK Südthüringen: Seiten 19 und 20

Andreas Kolb:Seite 26

Feng Yu:Seite 28

Druck:

Druckhaus Gera

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 31. August 2012. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Artikel zu redigieren und zu kürzen.

07. Juni 2012, 17 bis 20 Uhr

Lange Nacht der Industrie

Schmalkalder Hochschuljournal

Das Magazin der FH Schmalkalden

ISSN 1869-702X

16. Juni 2012, ab 12 Uhr

Alumni-Treffen

18. bis 22. Juni 2012

Projektwoche „Mach’ dich schlau!“

15. Juni 2012

Absolventenfeier WiWi

27. Juni 2012

Tag der Forschung

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Weitere Informationen erhalten Sie in Ihrer Filiale vor Ort oder im Internet unter www.rhoen-rennsteig-sparkasse.de

Rhön-Rennsteig

Sparkasse

Kurze Wege,

schnelles Studium

Sommerprogramm - Juni 2012an der FH Schmalkalden

HochschulinformationstagInformationen rund ums Studium

09. Juni

IX. Schmalympische SpieleSportfestwoche der FH Schmalkalden

11. - 15. Juni

Zentrales Absolvententreffen 110 Jahre höhere Bildung in Schmalkalden

16. Juni

ISSS - International Summer School SchmalkaldenInternational Business and Cross-Cultural Management

11. - 29. Juni

Lange Nacht der IndustrieWirtschaftsstandort Südthüringen im Fokus

07. Juni

hereinstudiert.de

Tag der ForschungAngewandte Wissenschaft im Fokus

27. Juni

Absolventenfeier WiWi Verabschiedung des Abschlussjahrgangs 2012

15. Juni

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