2
Operationen, Apparate und t~eagentien. 337 bringt~um die Flamme herum und auf der Oberfl~ehe der betreffenden Sub- stanzen eine ziemlieh intensiv blaue F~rbung zeigt. I~aeh langem ver- gebliehem Forsehen naeh dem Grunde dieser Erscheinung land der Verfasser~ dass KSrper, welche kurz vet dem Versuche zum Rothgl~lhen erhitzt worden waren, die F~rbung nicht zeigten. Hieraus ging hervor, dass entweder eine organisehe Substanz oder ein fliiehtiger KSrper diese Erscheinnng verursaehe. Endlich land Bar e t t, dass der Sehwefel die farbende Substanz sei und dass dieses Element verbreiteter in der Luft der ,Laboratorien zu London" (dort sind seine Versuehe angestellt worden) vorkomme~ als man glaubt. Wir lmben tibrigens hierin eine einfache und empfindliche Methode den auf festen KSrpern in Form yon unsiehtbarem $taub abgelagerten Sehwefel zu erkennen. Jeder KSrper, den man einige Zeit der Luft ,,in London" ausgesetzt hal gibt diese blaue F~rbung in Ber~hrung mit einer Wasserstoffgasflamme. Ferner land B., dass das Zinn eine eigenth~mliehe Wbkung auf die Wasserstoffgas- flamme anssert. L~sst man auf Zinn eine solche Flamme wirken, so er- scheint ein brillanter seharlachrother Flecken, der umgeben ist yon einem schSn grtlnen Ringe. Mit H~lfe dieser Erseheinung kann man, voraus- gesetzt dass das Zinn die einzige Substanz ist, welche diese Erschei- nung hervorbringt, die geringsten Spuren Zinn im Zink, Blei, Kupfer etc. naehweisen. Kein ar~cleres Gas zeigt, in Bertihrung mit Zinn bren- nend, diese Fgrbung. Mehrere K{)rper, wie z. B. tier Mariner, der Gyps, tier Granit, tier Sand zeigen naeh dem Erhitzen in einer Was- serstoffgasfiamme, wenn man diese plStzlich auslSscht, ein phosphores- eirendes Bild derselben. Unter diesen Umstgnden zeigt die Kreide zuerst ein grtmliehes Phosphoresciren, welches sich in dem Maasse in grtines Lieht verwandelt, als der kohlcnsaure Kalk in Aetzkalk ver- wandelt wird. Schmelztiegel yon Magnesia. Diese Tiegel wurden zuerst, vor etwa 20 Jahren yon Thil orier zmn Schmelzen yon Platin angewandt; sic scheinen dann mehr oder weniger in Vergessenheit gerathen zu sein, bis sic in tier neneren Zelt wieder yon einigen franzSsischen Che- mikern warm empfohlen wurden. Caron *)erklgrt, dass sieh Tiegel yon Magnesia leieht dureh Compression darstellen lassen; die so hergesteltten Tiegel zeiehnen sich durch grosse Dauerhaftigkeit und Unsehmelzbarkeit aus. Car o n hat derartige Tiegel seit 3 Jahren im Gebrauch, und trotzd0m dass sic, *) Compt. rend. LXII, p. 298.

Schmelztiegel von Magnesia

  • Upload
    caron

  • View
    215

  • Download
    3

Embed Size (px)

Citation preview

Operationen, Apparate und t~eagentien. 337

bringt~um die Flamme herum und auf der Oberfl~ehe der betreffenden Sub- stanzen eine ziemlieh intensiv blaue F~rbung zeigt. I~aeh langem ver- gebliehem Forsehen naeh dem Grunde dieser Erscheinung land der Verfasser~ dass KSrper, welche kurz vet dem Versuche zum Rothgl~lhen erhitzt worden waren, die F~rbung nicht zeigten. Hieraus ging hervor, dass entweder eine organisehe Substanz oder ein fliiehtiger KSrper diese Erscheinnng verursaehe. Endlich land B a r e t t , dass der Sehwefel die farbende Substanz sei und dass dieses Element verbreiteter in der Luft der ,Laboratorien zu London" (dort sind seine Versuehe angestellt worden) vorkomme~ als man glaubt. Wir lmben tibrigens hierin eine einfache und empfindliche Methode den auf festen KSrpern in Form yon unsiehtbarem $taub abgelagerten Sehwefel zu erkennen. Jeder KSrper, den man einige Zeit der Luft ,,in London" ausgesetzt ha l gibt diese blaue F~rbung in Ber~hrung mit einer Wasserstoffgasflamme. Ferner land B., dass das Zinn eine eigenth~mliehe Wbkung auf die Wasserstoffgas- flamme anssert. L~sst man auf Zinn eine solche Flamme wirken, so er- scheint ein brillanter seharlachrother Flecken, der umgeben ist yon einem schSn grtlnen Ringe. Mit H~lfe dieser Erseheinung kann man, voraus- gesetzt dass das Zinn die einzige Substanz ist, welche diese Erschei- nung hervorbringt, die geringsten Spuren Zinn im Zink, Blei, Kupfer etc. naehweisen. Kein ar~cleres Gas zeigt, in Bertihrung mit Zinn bren- nend, diese Fgrbung. Mehrere K{)rper, wie z. B. tier Mariner, der Gyps, tier Granit, tier Sand zeigen naeh dem Erhitzen in einer Was- serstoffgasfiamme, wenn man diese plStzlich auslSscht, ein phosphores- eirendes Bild derselben. Unter diesen Umstgnden zeigt die Kreide zuerst ein grtmliehes Phosphoresciren, welches sich in dem Maasse in grtines Lieht verwandelt, als der kohlcnsaure Kalk in Aetzkalk ver- wandelt wird.

Schmelztiegel yon Magnesia. Diese Tiegel wurden zuerst, vor etwa 20 Jahren yon T h i l o r i e r zmn Schmelzen yon Platin angewandt; sic scheinen dann mehr oder weniger in Vergessenheit gerathen zu sein, bis sic in tier neneren Zelt wieder yon einigen franzSsischen Che- mikern warm empfohlen wurden.

C a r o n * )e rk lg r t , dass sieh Tiegel yon Magnesia leieht dureh Compression darstellen lassen; die so hergesteltten Tiegel zeiehnen sich durch grosse Dauerhaftigkeit und Unsehmelzbarkeit aus. C a r o n hat derartige Tiegel seit 3 Jahren im Gebrauch, und trotzd0m dass sic,

*) Compt. rend. LXII, p. 298.

338 Berieht: Allgemeine analytische Methoden, analytische

der Luft nnd der Feuehtigkeit ausgesetzt waren, widerstehen sie doeh dem Feuer ohne sich zu contrahiren oder sonst in einer nachtheiligen Weise zu vergndern. Ein grosser Vorzug dieser Tiegel besteht darin, dass sie mit dem Eisenoxyde keine schmelzbare ¥erbindung liefern, wie diess die kiesels~urehaltigen Tiegel thun; daher werden dieselben zu metallurgisehen Zwecken besonders empfohlen. S ai n t - C 1 a i r e- D e v i l l e berichtet auch, dass diese Tiegel tiiglieh in seinem Labora- torium angewendet werden and dass er gar nieht alle Dienste beschrei- ben kOnne, welehe ihm dieselbea leisten.

Methode un~[ Ap]~arat zur Dampfdichtebestimmung yon A. G r a f Grabowski.*) Die sonst so vorziigliche Methods G a y - L u s s a c ' s zur Bestimmung der Dampfdichte gestattet bekanntlich nur die An- wendung einer verhaltnissm~ssig niedrigen Temperatur. >l a t a n s o n **) hat versueht, die G a y - L u s s a e 'sche ~ethode in der Weise zu modi- fieiren~ dass sie auch ftir hShere Temperaturen angewendet werden kSnne, doeh scheint seine Modification in praxi wenig Eingang gefun- den zu haben. In neuester Zeit hat nun G r a b o w s k i eine Methode und einen .4pparat zur Dampfdichtebestimmung besehrieben, welche das ganze Verfahren vereinfacht und yon manehen Fehlerquellen befreit, oder dieselben doch innerhalb enger Grenzen h~lt.

Als Dampfdichte oder das spec. Gewicht der D~mpfe bezeichnet man das Gewichtsverh~tltniss derselben zur Luft bei gleichem Volumen. G r a b o w s k i ist daher der Ansicht, ,,dass die Dampfdiehten am Ein- fachsten und Genauesten erhalten werden~ wenn man ein Yolumen des zu untersuchenden Dampfes d i r e e t unter m(iglichst gleichen Verh~tlt- nissen der Temperatur und des Dr'uckes mit einem Volumen Luft vergleieht."

Setzen wir P ~ Gewicht eines Volumens Luft V. P1 ~ Gewieht eines KSrpers, dessen Dampf unter denselben Ver-

h~tltnissen das Volumen V1 einnimmt, so erhalten wir ftir das spec. Gewicht

P1. V P . V~'

ist ferner, fiir den Fall dass sie dabei nicht unter gleiehem Drueke stehen,

*) Anna]. d. Chem. u. Pharm. Bd. 138~ p. 174. **) Ebendaselbst Bd. 98, p. 301.