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Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster, Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Osterbrink, Stühmerweg 8, 48147 Münster PRESSEINFORMATION Präsenztage im Fernlehrgang „Pain Nurse“: Zertifizierung von 36 Pflegefachkräften aus Münster Schmerzen kompetent behandeln: 36 Pain Nurses treten ihren Dienst an Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster ermöglicht in Münster bundesweit einmalige Qua- lifizierungsoffensive im Schmerzmanagement Münster, 30. März: Ob Schmerzpumpe, mobiler Katheter oder innovative Schmerzmittel – im Schmerzmanagement ist heute vieles möglich. Häufig behindern aber Wissenslü- cken und Abstimmungsschwierigkeiten eine optimale Schmerztherapie. Mit einer bun- desweit einmaligen Qualifizierungsoffensive nimmt sich das Aktionsbündnis Schmerz- freie Stadt Münster dieser Herausforderung an und ermöglicht insgesamt einhundert Pflegefachkräften münsterscher Einrichtungen eine Weiterbildung im Schmerzmana- gement. Die ersten 36 Absolventen werden am morgigen Samstag ausgezeichnet. Bei einem Pressegespräch informierte das Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster heute über das neue Berufsfeld und die Herausforderungen moderner Schmerztherapie. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Schmerzen die Lebensqualität mindern und Heilungsprozesse nach Operationen verzögern können. Mit Hilfe moderner Therapien können Schmerzen heute aber weitestgehend vermieden werden. In münsterschen Krankenhäusern und Hospizen kümmern sich jetzt speziell schmerztherapeutisch geschulte Pflegerinnen und Pfleger, sogenannte Pain Nurses, um die Versorgung von Schmerzpatienten. Gleich 36 Fach- kräfte nahmen im Rahmen des Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster an dem zehnwö- chigen Fernlehrgang „Pain Nurse - Schmerzmanagement in der Pflege“ des Nürnberger Cent- rum für Kommunikation Information Bildung (cekib) teil und erhalten an diesem Wochenende das bundesweit anerkannte Zertifikat „Pain Nurse“. Weitere Qualifizierungen sollen im Frühjahr 2013 folgen. „Pflegende übernehmen eine tragende Rolle in der Schmerztherapie und bilden eine Schnitt- stelle zwischen Arzt und Patient. Oft sind sie die ersten, zu denen Patienten ein Vertrauens- verhältnis aufbauen. Von der professionellen Schmerzmessung über Medikation und schmerz- lindernde Maßnahmen bis hin zu einer kompetenten Beratung der Patienten, geschulte Pflege- fachkräfte leisten einen enormen Beitrag zur Qualitätssteigerung in der Schmerztherapie“, er- läutert Professor Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, Leiter des Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster, die Vorteile der Fortbildungsoffensive. Dabei seien die Qualifizierungsmaßnahmen in Münster bundesweit einmalig. Osterbrink: „Hundert Pain Nurses sind nicht mehr wegzudisku- tieren. Schmerzmanagement wird immer mehr ein Thema. Keine andere deutsche Stadt kann mit einer derart geballten Kompetenz im Schmerzmanagement aufwarten.“ Pain Nurses unterstützen die ärztliche Schmerztherapie Mit dem neuen Berufsfeld kommen auch differenzierte Aufgaben auf Pflegefachkräfte zu. Die Zusatzausbildung erlaubt es den Pain Nurses, in Absprache mit behandelnden Ärzten, selbst- ständig Schmerzvisiten durchzuführen und die Behandlung zu überwachen, Patienten, Ange- hörige und Personal zu schulen sowie die Schmerztherapie an die individuellen Bedürfnisse der Patienten anzupassen. Die Qualifizierung gebe den Pflegefachkräften dabei auch Wissen an die Hand, sich auf die Schmerzpatienten einzulassen und mit anderen Berufsgruppen wie Physiotherapeuten zu kooperieren. Carolin Schmitz, angehende Pain Nurse im Clemenshospi- tal: „Durch die Ausbildung haben wir einen anderen Blickwinkel kennen gelernt und sehen Schmerzpatienten mit anderen Augen. Wir sind geschulter im Umgang mit Schmerztherapie und sensibler für die Bedürfnisse der Schmerzpatienten.“

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Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster, Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Osterbrink, Stühmerweg 8, 48147 Münster

PRESSEINFORMATION Präsenztage im Fernlehrgang „Pain Nurse“: Zertifizierung von 36 Pflegefachkräften aus Münster Schmerzen kompetent behandeln: 36 Pain Nurses treten ihren Dienst an Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster ermöglicht in Münster bundesweit einmalige Qua-lifizierungsoffensive im Schmerzmanagement Münster, 30. März: Ob Schmerzpumpe, mobiler Katheter oder innovative Schmerzmittel – im Schmerzmanagement ist heute vieles möglich. Häufig behindern aber Wissenslü-cken und Abstimmungsschwierigkeiten eine optimale Schmerztherapie. Mit einer bun-desweit einmaligen Qualifizierungsoffensive nimmt sich das Aktionsbündnis Schmerz-freie Stadt Münster dieser Herausforderung an und ermöglicht insgesamt einhundert Pflegefachkräften münsterscher Einrichtungen eine Weiterbildung im Schmerzmana-gement. Die ersten 36 Absolventen werden am morgigen Samstag ausgezeichnet. Bei einem Pressegespräch informierte das Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster heute über das neue Berufsfeld und die Herausforderungen moderner Schmerztherapie. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Schmerzen die Lebensqualität mindern und Heilungsprozesse nach Operationen verzögern können. Mit Hilfe moderner Therapien können Schmerzen heute aber weitestgehend vermieden werden. In münsterschen Krankenhäusern und Hospizen kümmern sich jetzt speziell schmerztherapeutisch geschulte Pflegerinnen und Pfleger, sogenannte Pain Nurses, um die Versorgung von Schmerzpatienten. Gleich 36 Fach-kräfte nahmen im Rahmen des Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster an dem zehnwö-chigen Fernlehrgang „Pain Nurse - Schmerzmanagement in der Pflege“ des Nürnberger Cent-rum für Kommunikation Information Bildung (cekib) teil und erhalten an diesem Wochenende das bundesweit anerkannte Zertifikat „Pain Nurse“. Weitere Qualifizierungen sollen im Frühjahr 2013 folgen. „Pflegende übernehmen eine tragende Rolle in der Schmerztherapie und bilden eine Schnitt-stelle zwischen Arzt und Patient. Oft sind sie die ersten, zu denen Patienten ein Vertrauens-verhältnis aufbauen. Von der professionellen Schmerzmessung über Medikation und schmerz-lindernde Maßnahmen bis hin zu einer kompetenten Beratung der Patienten, geschulte Pflege-fachkräfte leisten einen enormen Beitrag zur Qualitätssteigerung in der Schmerztherapie“, er-läutert Professor Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, Leiter des Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster, die Vorteile der Fortbildungsoffensive. Dabei seien die Qualifizierungsmaßnahmen in Münster bundesweit einmalig. Osterbrink: „Hundert Pain Nurses sind nicht mehr wegzudisku-tieren. Schmerzmanagement wird immer mehr ein Thema. Keine andere deutsche Stadt kann mit einer derart geballten Kompetenz im Schmerzmanagement aufwarten.“ Pain Nurses unterstützen die ärztliche Schmerztherapie Mit dem neuen Berufsfeld kommen auch differenzierte Aufgaben auf Pflegefachkräfte zu. Die Zusatzausbildung erlaubt es den Pain Nurses, in Absprache mit behandelnden Ärzten, selbst-ständig Schmerzvisiten durchzuführen und die Behandlung zu überwachen, Patienten, Ange-hörige und Personal zu schulen sowie die Schmerztherapie an die individuellen Bedürfnisse der Patienten anzupassen. Die Qualifizierung gebe den Pflegefachkräften dabei auch Wissen an die Hand, sich auf die Schmerzpatienten einzulassen und mit anderen Berufsgruppen wie Physiotherapeuten zu kooperieren. Carolin Schmitz, angehende Pain Nurse im Clemenshospi-tal: „Durch die Ausbildung haben wir einen anderen Blickwinkel kennen gelernt und sehen Schmerzpatienten mit anderen Augen. Wir sind geschulter im Umgang mit Schmerztherapie und sensibler für die Bedürfnisse der Schmerzpatienten.“

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Nachfrage nach Ausbildung im Schmerzmanagement steigt Mehr als 4.000 Pain Nurses sind insgesamt im deutschsprachigen Raum im Einsatz. Hans Beck, Bildungsanbieter des Fernlehrgangs „Pain Nurse“ am cekib Nürnberg: „Unsere Teilneh-mer werden nach neuesten Erkenntnissen der Schmerztherapie aus Wissenschaft und Praxis auf den adäquaten Umgang mit Schmerzpatienten vorbereitet. Sie lernen, wie Schmerzen entstehen, wie sie erkannt, dokumentiert, behandelt und gelindert werden können.“ Seit seiner Gründung 2005 fördere der Fernlehrgang das Problembewusstsein in Bezug auf die Betreu-ung von Schmerzpatienten. Beck: „Der Ehrgeiz seitens Medizinern und Pflegenden, Patienten von Schmerzen zu befreien, ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Schmerzmanagement ist nicht nur in Krankenhäusern deutlich in den Fokus der pflegerischen Qualifizierung gerückt. Wir bieten den Kurs vier Mal pro Jahr an und sind bereits bis nächstes Jahr im März ausge-bucht.“ Vorfreude ist groß Ein durchweg positives Feedback erhielten die Experten des Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster von den qualifizierten Pflegerinnen und Pflegern. Diese freuten sich auf die be-vorstehenden Aufgaben und lobten die hohe Qualität der Fortbildung. Professor Osterbrink: „Das Engagement und die Lernbereitschaft der Kursteilnehmer waren enorm. Wir freuen uns, denn damit übernehmen die münsterschen Einrichtungen bundesweit eine Vorreiterrolle.“ Pressekontakt: Medienhaus Münster GmbH An der alten Ziegelei 36b 48157 Münster Babette Lichtenstein van Lengerich Tel.: 0251-922669-10 [email protected]

Johanna Westermeier Tel.: 0251-922669-21 [email protected]

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Pressefotos und Bildunterschriften

Geballte Kompetenz für Münster: 36 Pain Nurses treten ab Sonntag ihren Dienst an. Gemeinsam mit den 36 Ab-solventen (alle in weißen Pain-Nurse-Shirts) freuten sich auch die Gründer des Fernlehrgangs Professor Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, Leiter des Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster (oben rechts, in dkl. Jackett), Dr. Dirk Risack, Klinikum Nürnberg (oben 2. v. rechts) und Hans Beck, Bildungsanbieter, cekib Nürnberg (Oben, 3. v. rechts)

Sensibel für Schmerzpatienten: Pflegefachkräfte münster-scher Einrichtungen wurden im Rahmen des Aktions-bündnis Schmerzfreie Stadt Münster zu Pain Nurses aus-gebildet (Im Bild Pain Nurse Martina Rettig, Pain Nurse im Cle-menshospital Münster)

Pressefotos Downloadlink unter http://www.medienhaus-muenster.de/fileadmin/pressefotos/pain_nurse.zip

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Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster Das Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster unter der Schirmherrschaft von Bundes-gesundheitsminister Daniel Bahr ist ein auf mehrere Jahre angelegtes Forschungsprojekt, das erstmals über Institutionsgrenzen hinweg die komplexe Versorgung von Schmerzpatienten innerhalb eines städtischen Gesundheitssystems untersucht. Ziel des Aktionsbündnisses ist es, Wissens- und Versorgungslücken im Bereich des Schmerzmanagements an den Schnitt-stellen städtischer Gesundheitseinrichtungen zu erkennen und zu schließen. Das Projekt beginnt mit der Erhebung des Ist-Zustands des Schmerzmanagements in den jeweiligen Einrichtungen. Als Instrumente dienen Fragebögen für das medizinische und pflege-rische Personal sowie für Patienten und Angehörige. Auf Basis der Ergebnisse erarbeitet ein Expertenteam Optimierungsvorschläge zum Schmerzmanagement, die sich an medizinischen und pflegerischen internationalen Qualitätsstandards orientieren. Wesentlicher Bestandteil ist die Schmerzmessung und -dokumentation. Eine Verbesserung der Schmerztherapie soll zu-dem durch die Etablierung fach- und berufsübergreifender Therapiestandards bei akuten und chronischen Schmerzen erreicht werden sowie durch eine aufeinander abgestimmte medika-mentöse und nicht-medikamentöse Behandlung. Nach der Implementierung werden alle Ein-richtungen re-evaluiert. Weitere Informationen zum Projekt sind unter www.schmerzfreie-stadt.de abrufbar. Schirmherrschaft „Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster“: Daniel Bahr, Bundesminister für Gesundheit Kooperationspartner „Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster“: Apothekerkammer Westfalen-Lippe Barmer GEK Bezirksregierung Münster Gesellschaft für Qualifizierte Schmerztherapie Certkom e.V. Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (DGP) Deutsche Schmerzliga e.V. Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) Facharztinitiative Münster Hausärzteverbund Münster (HVM) MEDICA Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Medizin e.V. Palliativnetz Münster e.V. Praxis für ganzheitliche Schmerztherapie Münster Schmerztherapiezentrum Münster Universitätsklinikum Münster (UKM) Das Aktionsbündnis wird unterstützt durch die Stadt Münster, das Land Salzburg und das Un-ternehmen Mundipharma.