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Heft 7 - 2012 Geschichten zum Staunen, Lachen & Lernen - www.Schmusanna.de

Schmusanna Heft 7

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Heft Nr. 7 - Das Kindercomic der Wohnungsgenossenschaften "Carl Zeiss" eG, WBG Einheit eG und BWV zu Köpenick eG.

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Heft 7 - 2012

Geschichten zum Staunen, Lachen & Lernen - www.Schmusanna.de

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Schmusanna ist ein Gemeinschaftsprojekt der Wohnungsgenossenschaften WG „Carl Zeiss“ eG in Jena, WBG Einheit eG in Erfurt und BWV Köpenick eG in Berlin. Als erstes genossenschaftsübergreifendes Angebot speziell für Kinder soll Schmusanna vor al-

lem eines – Spaß machen und Freude vermit-teln: am Lesen, am Lernen und an Geschich-ten. Schmusanna soll allen – Kindern, Eltern, Mitgliedern und Noch-Nicht-Mitgliedern – Spannung bereiten und Lust auf einen Hauch von Abenteuer machen.

Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“ eGEmil-Wölk-Str. 1307747 Jenawww.wgcarlzeiss.de

Wohnungsbaugenossenschaft Einheit eGHaus des WohnensKarl-Marx-Platz 499084 Erfurtwww.wbg-einheit.de

Beamten-Wohnungs-Verein zu Köpenick eGWeskammstr. 1512279 Berlinwww.bwv-zk.de

www.grafi kerorg.deJarno MüllerSophienstraße 2007743 Jena

E-Mail info@grafi kerorg.deWeb www.grafi kerorg.de

Konzept, Illustration, Grafi k, Layout, SatzJarno Müller, Stefan Richter, S. Hofmann

Text und RedaktionIna Ortlepp

Technische IllustrationenSergej Uchatsch

Wenn ihr euch die Wartezeit zwischen den Heften etwas verkürzen wollt, dann ab an den Rechner und auf www.schmusanna.de ganz viele Sachen herunter-laden: Ausmal- und Bügelbilder mit Bastelanleitung, Poster, Bildschirmschoner und vieles mehr! Und für ganz besonders Abenteuerlustige gibt es auch das Brettspiel zum Mississippi-Abenteuer samt Spielfi guren zum Selberbasteln – all das hält Hannah für euch in der Bastelecke bereit. Schaut doch mal vorbei!

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Die Abenteurer stellen sich vor.Hier könnt ihr Hannah und ihre Freunde und Gegenspieler kennenlernen.

Hier gibt´s was zu lachen.

Rückblick auf die vergangenen Abenteuer. Nichts verpassen!

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Hannahs Abenteuer inFrankreich.

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Noch heute begeistert ihr Wachsfi gurenkabinett - lest hier, wie alles begann ...

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Charakter: mutig, klug & geschickt

Charakter: kuschelig & geheimnisvoll

Charakter: fröhlich, abenteuerlustig & unzertrennlich

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Charakter: eifrig, erfi nderisch & ein bisschen verrückt

Charakter: selbstbewusst, begabt & kreativ

Charakter: gefräßig, hinterlistig & herzlos

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Während unserer Reise über den Atlantik hatten wir ja schon viele Aufregungen erlebt – ein Gespenst, das sich als blinder Passagier entpuppte, eine gestohle-ne Schmusanna und nun auch noch einen schweren Sturm, durch den unser Schiff auf Grund lief und leckschlug! Durch das Leck strömte Wasser in das Schiff, und wir mussten uns schleu-nigst etwas einfallen lassen, um nicht zu sinken. Zum Glück war Anouk an Bord und hatte eine gute Idee, wie wir das Leck im Schiffsrumpf mit dem Kaut-schuk abdichten konnten, den er Mr. Fulton zum Abschied geschenkt hatte. Also unternahm Fumeró einen weiteren Tauchgang und brachte das Schiff in Ordnung.

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Leider kamen wir aber im-mer noch nicht vorwärts, denn das Schiff saß nach wie vor auf dem Riff fest. Nun kam Mr. Fulton auf die tolle Idee, aus den Reservesegeln an Bord Ballons zu nähen und das

Schiff mit deren Hilfe in die Höhe zu heben. Die Besatzung des Schiffs war zunächst skeptisch, aber eine

Alternative gab es nicht. So packten alle mit an und trugen ihren Teil dazu bei – bis zum Schiffskoch, der seine Brenn-holz-Vorräte plünderte, um Fumeró tüchtig einzuheizen, damit dieser genug heiße Luft produzieren konnte, um das Schiff anzuheben. Und was viele zunächst für eine verrückte Idee gehalten hat-ten, funktionierte tatsächlich! So kam es, dass wir einen Teil unserer Reise fl iegend zurücklegten, und die Zeit, bis wir endlich Frankreich erreichten, verging dabei buchstäblich wie im Flug!

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Ein „Kai“ (vom französischen „quai“) ist eine Hafen-mauer direkt im Wasser, an der Schiffe anlegen und be- und entladen werden können. Kaimauern dienen dabei als Uferbefestigung und zur Erleichterung des Transportes der umgeladenen Waren.

Hannah konnte es kaum erwarten, wieder festen Boden zu betreten. Obwohl die Reise schön gewesen war, war es ihr doch immer so vorgekommen, als ob sich im Grunde alle danach sehnten, am Horizont ein Stückchen Land zu erblicken, und nun, als nach so vielen Wochen endlich das Festland in Sicht kam, freute Hannah sich darauf, das Schiff zu verlassen. Auch die anderen Besatzungs-mitglieder waren an diesem Morgen gut gelaunt, und die Luft schien vor Aufregung

und Spannung zu summen. Je näher der Hafen rückte, desto ausgelassener wurden die Scherze, und auch Hannah hüpfte von einem Bein auf das andere und zupfte Fumeró am Arm. „Wir haben es geschafft, Fumeró!“, fl üsterte sie und umarmte ihren Freund, „Wir sind tatsächlich endlich da!“

Im Hafen angekommen, gab es zunächst einmal jede Menge aus- und einzuladen. So dauerte es eine Weile, bis unsere Reise-

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Am Kai wartete schon eine vertraute Ge-stalt auf sie: Ein kleiner, dicker Mann mit altmodischer Kleidung und gepuderter Perücke stand da und hüpfte ungeduldig auf und ab. In der Hand hielt er ein wichtig aus-sehendes Stück Papier, mit dem er hektisch herumwedelte, und sein Gesichtsausdruck

war ziemlich mürrisch. „Das ist doch …“ begann Fumeró verdutzt, und Mr. Fulton be-endete seinen Satz, „Monsieur le Cornichon! Was für eine Überraschung!“

Kaum hatte Monsieur le Cornichon die vier Freunde erblickt, setzte er ein süßliches

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gesellschaft mit all ihrem Gepäck die Siréne verließ, nicht ohne dass es zuvor noch zu einer längeren Abschiedsszene mit dem Käpt‛n gekommen wäre. „Also, mein lieber Mr. Fulton“, sagte der Käpt‛n zum Abschied, „ich möchte, dass Sie wissen, dass Sie und Ihre Freunde jederzeit auf meinem Schiff will-kommen sind! Wohin ich auch fah-re, Sie sind immer gern gesehene Gäste! Und nun leben Sie wohl – und viel Glück mit Ihrer Erfi ndung!“ Mit diesen Worten verabschie-dete sich der Käpt‛n von ihnen, und unsere vier Freunde begaben sich endlich an Land.

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Lächeln auf und überschlug sich beinahe vor Freund-lichkeit. „Nun, alter Freund, die Überraschung ist ganz meinerseits!“ begann er und schüttelte etwas zu überschwänglich Mr. Fultons Hand. „Isch bin förmlischplatt, Sie hier su treffen, mein lieber, verehrter Monsieur Fultón! Und auch Ihre überaus reizenden Freunde haben Sie mitgebracht! Isch bin entzückt!“ Und damit schüttelte er nacheinander Hannahs und Fumerós Hände. Hannah schielte Fumeró misstrauisch an, und dieser zuckte verstohlen mit den Achseln. Als

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die Reihe an Anouk kam, stutze Monsieur le Cornichon und wich einen Schritt zurück. „Nischt su fassen! Ein eschter Indianerr?! Wo haben Sie den her?“ Und er kniff dem

verdutzten Anouk in die Wangen und tätschelte seinen Arm. „Den hätte isch gerne in meiner Sammlung!“ Mr. Fulton schaute etwas irritiert, und Fumeró machte

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verstohlen eine eindeutige Handbewegung, die besagte, dass der dicke Monsieur vermutlich nicht mehr ganz richtig im Kopf war.

„Ihre – was?“, fragte Mr. Fulton verwundert. „Meine Sammlung besonderer

Artefakte exotischer Kulturen! Isch fi nde

diesen Jungen ganz außer-

gewöhn-lisch!“

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Wie viele Fremdwörter kommt auch der Begriff „Artefakt“ aus dem Lateinischen (in diesem Fall von „ars“ für „Kunst“ und „facere“ für „machen“) und bedeutet in diesem Zusammenhang etwas „kunstvoll Gemachtes“.

Auch „exotisch“ hat eine – wenn man so will – „exotische“ Herkunft. Es kam aus dem Lateini-schen in unsere Sprache und bedeutet „von außerhalb kommend“ , „fremd“ oder „ungewöhnlich“.

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„Arte- was?“ fl üsterte Hannah Fumeró zu, aber dieser bedeutete ihr mit einer Handbewegung zu schweigen. „Monsieur le Cornichon!“, rief Mr. Fulton empört aus, „Ich bin mehr alsnur erstaunt! Anouk ist doch kein Ge-genstand, den man in einer Sammlung ausstellen kann! Natürlich können Sie ihn nicht ‚mitnehmen‘! Und überhaupt schulden Sie mir noch Geld wegen unse-rer letzten Vereinbarung – Sie wollten, dass ich die Wettfahrt gewinne, und das habe ich getan.“

„Aber das Boot ist explodiert! Alles kaputt!“, ereiferte sich Monsieur le Cornichon, „Dafür bezahle isch nischt! Isch wollte, dass Ihr Boot in einem Stück ankommt und nischt in 1.000 Einzelteile zerschprengt!“ „Aber ich kam vor Ihrem Segelboot über die Ziellinie! Das Boot ist erst hinterher explodiert!“ verteidigte sich Mr. Fulton, und nun mischte sich auch Fumeró ein. Er räusperte sich mehrmals geräusch-

voll und sagte dann „Wenn

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Sie mich fragen, wurde bei dieser Wett-fahrt an unserem Boot herumgepfuscht, das ist meine Meinung!“ Monsieur le Cornichons kleine Schweinsäuglein wurden zu schmalen Schlitzen. „Sie fragt aber keiner!“ herrschte er Fumeró an, und zu Mr. Fulton gewandt zischte er „Das ist eine ungeheuerlische Unterschtellung, was Ihr Diener da eben angedeutet hat! Sie wagen es, zu behaupten, dass isch, ein Angeschtellter der fronzösi-schen Krone, misch nischt an meine Verträ-ge ‘alte? Und dass, nachdem isch Ihnen und Ihren zwielischtigen Freunden ‘ier so einen überaus freundlischen Empfang bereitet und sogar ein monatlisches Gehalt in Aus-sischt gestellt ‘abe?! Eine Unverschämtheit! Finden Sie sisch damit ab, Monsieur Fultón, Sie ‘aben verloren!“

Die Diskussion wurde immer hitziger. Monsieurs ohnehin schon roter Kopf lief purpurfarbig an, und auch aus Fumerós Oh-ren qualmte es gewaltig. Jeden Augenblick wären die beiden aufeinander losgegan-

gen, als plötzlich hinter Ihnen eine unangenehme und in-zwischen nur allzu be-kannte Stimme krächz-te. „Was geht denn hier vor?“ Mr. Pincher, der Erste Offi zier der „Siréne“, war unbemerkt an die Gruppe herangetreten und mischte sich in die Diskussion ein.„Nun, das kann isch Ihnen sagen!“ keifte Monsieur le Cornichon. „Isch ‘abe gerade bemerkt, dass unser gemeinsamer Bekannter, Monsieur Fultón, einen Indianer bei sisch ‘at. Dabei waren mir nur drei Personen gemeldet! Nun ‘abe isch

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ihm freundlischerweise angeboten, den Indianer zu mir zu nehmen, um ihm Unannehmlischkeiten zu er-sparen, und er weigert sisch, mir den Burschen zu überschtellen!“ „Aha. Interessant!“, knurrte Mr. Pincher. „Immer wieder dieser Indianer! Der hat mir an Bord schon genug Ärger bereitet! Den können Sie mitnehmen! In meiner Eigenschaft als Erster Offi zier überstelle ich Ihnen diesen Jun-gen, der als blinder Passagier auf meinem Schiff gereist ist und der nun vermutlich versucht hat, ohne

Ausweispapiere ins Land zu gelangen!“ Mit

diesen Worten

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band er Anouks Hände zusammen. „Bitte sorgen Sie dafür, dass er hinter Schloss und

Riegel kommt!“, sagte er zu Monsieur le Cornichon, und dieser rieb sich die Hände. „Das

werde isch, darauf können Sie sisch verlassen!“

Bevor die beiden Anouk abführten, straffte sich Monsieur le Cornichon und blickte triumphierend in die Runde. „Und ein weiteres Mal gehen Sie als Verlierer vom Platz, Monsieur Fultón! Wie Sie sehen, gibt es nischts, das isch mir nischt einfach nehmen könnte!“ Und damit rauschte er davon, gefolgt von Mr. Pincher mit Anouk im Schlepptau. Anouk warf ihnen einen hilfl osen Blick zu. Hannah weinte. „Das könnt ihr nicht machen!“ rief sie aus, und Fumeró schäumte vor Wut. „Hände weg von dem Jungen!“ pol-terte er. Monsieur le Cornichon wich ängstlich zurück, fasste sich aber sogleich wieder und warf Fumeró einen gehässigen Blick zu. „Und was wollen Sie dagegen

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machen, mein ‛err? Soll isch Sie auch gleisch mit ver‛aften lassen? Damit Sie Ihrem sau-beren Freund ein bisschen Gesellschaft leisten?“ Mr. Fulton hielt Fumeró zurück und raunte ihm zu: „Beruhigen Sie sich, MonsieurFumeró, es wird sich schon eine Lösung fi nden! Und ich glaube auch, dass ich schon eine Idee habe, wer uns dabei helfen kann!“ Und damit wandten die drei Freunde sich in

Richtung Stadt. Während seiner Studienzeitin Paris hatte Mr. Fulton eine begabte junge Künstlerin kennengelernt. Ihr Name war Marie Tussaud, und sie hatte seinerzeit eine eigene Werkstatt für Wachsfi guren gehabt. Mittlerweile war sie aus Paris weggezogen und plante, Frankreich ganz zu verlassen. Zu ihrem Haus führte Mr. Fulton die niederge-schlagene Reisegesellschaft und klopfte an.

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… unsere drei Freunde

machen sich auf den Weg zum Haus von

Madame Tus-saud ...

Hier entlanghat Mr. Pincher

den armen Anoukabgeführt.

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… zu Madame Tusauds Haus

müssen die drei hier entlang

gehen.

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Madame Tussaud, eine zierliche Dame um die 40, freute sichunglaublich, Mr. Fulton wiederzusehen. „Ro-bert!“, rief sie erfreut, „Wie lange ist es her, dass wir uns gesehen haben?! Und du hast Freunde mitgebracht! Wie schön!“ Und sie schüttelte Fumeró und Hannah herzlich die Hand. „Was ist los?“, fragte sie, „Ihr seht so entmutigt aus! Freust du dich nicht, mich zu sehen?“ Mr. Fulton wollte gerade zu einerlängeren Erklärung ansetzen, als sich Fumeró vernehmen ließ. „Das darf ja wohl nicht wahr sein!“, schimpfte er, „Ich koche vor Wut!“ Und wirklich stiegen aus seinen Ohren kleine weiße Dampfwolken auf und kräuselten sich in der kühlen Abendluft. „Dieser bösartige Monsieur le Cornichon hat unseren Freund Anouk verhaften lassenund möchte ihn in seiner Ausstellung her-

umzeigen wie einen Zirkusaffen!“ „O je! Ich habe schon gehört, dass Monsieur le Cornichon eine große Aus-stellung mit Attraktionen aus der NeuenWelt plant. Aber dass er so weit gehen würde, ein Kind zu entführen, hätte ich nicht gedacht! Aber wir müssen ja nicht im Freien stehen, wenn wir so wichtige Sachen zu besprechen haben! Am besten, ich zeige euch gleich mein Atelier, da könnt ihr oben schlafen, und unten ist genug Platz zum Arbeiten.“

Mit diesen Worten trat Madame Tussaud auf die Straße und führte die Freunde zu einem scheunenähnlichen Gebäude in einem abgelegenen Teil des Hafens. Fumeró brum-melte zwar noch etwas Unverständliches vor

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Sicher hat der eine oder andere

von euch schon einmal etwas von „Madame Tussauds“ gehört oder ist vielleicht sogar schon selber in einem der nach ihr benannten Wachsfi guren-

kabinette gewesen. Wer aber war Madame Tussaud?

von euch schon einmal etwas von „Madame Tussauds“ gehört oder ist vielleicht sogar schon selber in einem der nach ihr benannten Wachsfi guren-

kabinette gewesen. Wer aber war

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sich hin, folgte ihnen dann aber gehorsam. „Hier habe ich meine Sammlung unter-gebracht“, sagte Madame Tussaud, als sie an einem Gebäude angekommen wa-ren, das früher vermutlich ein Lagerhaus gewesen war, „und außerdem kann ich hier in Ruhe arbeiten. In dem kleinen Häuschen, das ich oben in der Stadt gemietet habe, ist einfach zu wenig Platz!“

Mr. Fulton war beeindruckt. „Marie“, sagte er, „du glaubst gar nicht, wie sehr uns dieses Angebot weiterhilft! Und du bist auch ganz sicher, dass wir dir nicht im Weg sind mit all un-serem Kram?“ „Ach wo! Ich kann mir keine bessere Gesellschaft vorstellen! Kommt herein!“ Und

damit lud sie

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die drei Freunde ein, das Gebäude zu betreten.Hannah wollte ihnen gerade folgen, als sie eine seltsame Prozession näherkommen sah:Ein kleines dickes Männlein hüpfte die Stra-

ße entlang, gefolgt von zwei dunkelhäutigenGestalten, die einen seltsamen Karren zogen. Auf diesem Karren befand sich ein Käfi g, und in diesem Käfi g erblickte sie Anouk!

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Ein Schwimmer hat ohne jede Begleitung den Är-

melkanal durchquert. Als er erschöpft in Calais das Ufer erreicht, wird er von einer jubelnden Menschenmenge emp-fangen. Nachdem sich die Leute wieder verlaufen haben, tritt ein Mann auf ihn

zu und fragt: „Verzeihen Sie – aber wussten Sie wirklich nicht, dass hier

Fährschiffe verkehren?“

Beschwert sich ein Besucher im Wachs-

fi guren-Kabinett: „Das sollen Wachsfi guren sein?! Das ist kompletter Schwindel! Seit meinem letzten Besuch hier

sind die kein Stück gewachsen!“

Ein Schotte fährt mit

der Fähre nach Frankreich. Als die Fähre anlegt, steigt ge-

rade ein Taucher aus dem Hafen-becken. Der Schotte sieht das und

sagt: „Mann, wenn ich gewusst hätte, dass man da auch

laufen kann!“

Zwei ostfriesische

Schiffbrüchige rudern seit Wochen auf dem Ozean herum,

ohne irgendetwas anderes als das Meer zu sehen. Auf einmal stutzt der

eine und sagt: „Sag mal, rudern wir etwa im Kreis?“ „Warum?“ „Na, die

Gegend kommt mir irgendwie so bekannt vor!“

Wie taufen die Ostfriesen eine Sekt-

fabrik? – Sie werfen ein Schiff dagegen!

Das letzte Wort des Matrosen auf dem U-Boot?

„Mann, hier ist aber schlechte Luft. Ich mach mal die

Luke auf!”

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entgegen, „Anouk hat Ihnen nichts getan, und Sie sperren ihn einfach ein!“ Auch Mr. Fulton war empört und stellte sich Monsieur le Cornichon in den Weg. „Wie können Sie es wagen, ein unschuldiges Kind in einen Käfi g zu sperren! Ich werde Sie anzeigen beim höchsten Magistrat!“ „Nun, dann können

Sie diesem Magistrat auch gleisch erklären, wie dieser Junge ohne gültige Papiere nach Frankreisch einreisen sollte! Dann wird der Junge gleisch in ein Waisenhaus gesteckt, aber Sie sehen ihn bestimmt nischt wieder!“ Hannah erschrak. Aber Mr. Fulton ließ sich nicht entmutigen. „Monsieur“, sagte er, „ich

„Mr. Fulton!“ Hannah zupfte Mr. Fulton am Ärmel. „Sehen Sie sich das an! Der arme Anouk!“ Und wirklich, Monsieur le Cornichon hatte tatsächlich Anouk in einen Käfi g gesperrt und ließ ihn von zwei Sklaven durch die Straßen zerren – als Werbemaßnahme für seine Ausstellung, die in großenLettern auf einem Plakat an-gekündigt wurde, das hinten am Karren befestigt war. Nun hüpfte er stolz vor diesem Karren her und kam langsam näher. Mr. Fulton und Madame Tussaud waren sprach-los. „Schämen Sie sich!“, rief Hannah den Näherkommenden

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weigere mich, unter diesen Bedingungen für Sie zu arbeiten! Keinen Handschlag mache ich an dem Tauchboot, solange Sie Anouk gefangen halten!“ „Das werden Sie nischt wagen!“, ereiferte sich Monsieur le Corni-chon, „Dann werde isch dafür sorgen, dass Sie wegen Verrat und Vertragsbruch an-geklagt werden! Und alle Auslagen, die der französische Staat Ihretwegen bereits hatte, werde isch auf Heller und Pfennigaus Ihnen herausklagen!“ Der kleine dicke Monsieur hatte wieder einmal einenhochroten Kopf bekommen, und Mr. Fulton raufte sich die Haare.

Hannah war inzwischen leise an Anouks Käfi g herangetreten. Tränen standen ihr in den Augen, als sie ihn so eingesperrt sah, aber sie versuchte, zuversichtlich auszu-sehen, damit Anouk die Hoffnung nicht

aufgab. Flüsternd begann sie:

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„Mach dir keine Sorgen,

Anouk, wir werden dich da schon rausholen! Mister Fulton ist bis jetzt immer etwas eingefallen, und dann ist da auch noch Fumerò, der wird dich schon rausboxen, wenn gar nichts

hilft! Es dauert nicht mehr lange!“

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Schlüssel zur Käfi gtür weit in das Hafenbe-cken hinaus, schnaufte zufrieden und setzte sich mit seinem Gefolge wieder in Bewegung. Mr. Fulton und Madame Tussaud schauten einander an.

Hannah begann zu weinen. „Anouk ist ver-loren!“ rief sie aus und konnte sich gar nicht beruhigen. Aber Madame Tussaud und

Mr. Fulton trösteten sie. „Keine Sorge!“, sagte Mr. Fulton, „den Schlüssel holen wir aus dem Becken herauf, bevor Monsieur le Cornichon seine Eröffnungsrede ge-schrieben hat! Und auch für Ersatz können wir sorgen, ehe die Tinte auf den Ein-ladungen trocken ist! Du wirst schon sehen …“ Und mit diesen tröstenden Worten begleiteten die beiden Hannah ins Haus.

Inzwischen war die Diskussion zwi-schen Mr. Fulton und Monsieur le Cornichon immer heftiger gewor-den. „Ich fl ehe Sie an“, sagte Mr. Fulton gerade heftig, „seien Sie doch ein Mensch und geben Sie den Jungen frei!“ „Nein! Isch habe eine viel bessere Idee!“ rief Mon-sieur le Cornichon gehässig, „Sie sorgen für einen ordentlischenErsatz – schließlisch ist der Junge die Haupt-Attraktion in meiner Sammlung und darf nischt fehlen! Und damit Sie sisch mit dieser Auf-gabe etwas beeilen, bringen Sie mir diesen Schlüssel zurück – mit Ihrer neumodischen Maschine dürfte das ja kein Problem sein!“ Mit diesen

Worten schleuderte er den

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Nach dieser etwas unerfreulichen Begrüßung und der Gefangennahme Anouks waren unsere Freunde sehr niedergeschlagen und beratschlagten, wie sie Anouk befreien könnten. Gleich zwei Aufgaben hatten sie zu bewältigen, und mindestens eine davon schien unlösbar zu sein. Denn selbst wenn es ihnen gelingen sollte, den Schlüssel aus dem Hafenbecken heraufzuholen – wie sollten sie einen Ersatz für Anouk fi nden? Und würde der schon einmal wortbrüchig gewordene Monsieur diesmal sein Wort halten? Ob sie es schaffen? All das werden wir Euch in der nächsten Geschichte erzählen!

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