Schwarze Fahne 5

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Deutsche nationalistische Zeitschrift.

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    nationale und sozialistischeelektronische Zeitschriftnr. 5 Mai 2010

    Zinsverbot die Brechung der

    Zinsknechtschaftdes Geldes

    Zinsverbot die Brechung der

    Zinsknechtschaftdes Geldes

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    Alles neu macht der Mai

    Die vorliegende neue Ausgabe beschftigt sich mitdem Schwerpunktthema Konsequentes Zinsverbot die Brechung der Zinsknechtschaft des Geldes, dassicher allerlei Kritiker und Vertreter alternativerWirtschafts- und Finanzsysteme auf den Plan rufenwird, die uns die Welt neu und ganz anders erklrenwollen.Dazu ist jetzt schon anzumerken, da die Ausfhrun-gen absichtlich auf das Thema Zins beschrnkt sind,um die Forderung in ihrer ganzen Klarheit auszuarbei-ten, ohne sich in weite Erklrungen gesamterWirtschaftsablufe zu verlieren.

    Wir werden auch nach den Diskussionen ber den klei-nen Umfang der letzten Ausgabe der zum Teil auchdem Umstand geschuldet war, da bei dieser erstenelektronischen Ausgabe Technik, Vertriebswege undWerbung im Vordergrund standen, so da aus demStand insgesamt ber 4000 Leser unsere Zeitschrifterreicht haben grundstzlich unseren minimalis-tischen Stil beibehalten und weiterhin der Qualitt undKlarheit den Vorrang geben vor berfllung und Ver-wsserung.

    Wir werden leider auch den oft geuerten Wunschder Leser nicht erfllen, die Texte auch einzeln in html-Format auf der Netzseite zu verffentlichen, weil wirdas Lesen in der gestalteten pdf-Umgebung alleinschon aus sthetischen Grnden bevorzugen.

    Das zweite Thema der vorliegenden Ausgabe be-schftigt sich mit unserem Freiheitskmpfer Albert LeoSchlageter, rechtzeitigzum 87. Jahrestag seinerHinrichtung am 26. Mai1923 und fr weitere Ver-breitung und Vortrgebestens geeignet.

    Grundstzlich sind alleInhalte der SchwarzenFahne ohne nderun-gen und mit Angabe derQuelle frei verwendbarund zur Verbreitung be-stimmt.

    von Nosferatu

    Artikel des Journalisten Klarmann (Auszug)http://klarmann.blogsport.de/2010/01/09/rechts-neu-altes-strategieorgan-der-autonomen-nationalen-so-zialisten-und-ein-herr-namens-malcoci/Neualtes Strategieorgan der Autonomen Nationa-len Sozialisten und ein Herr namens Malcoci(9. Januar 2010)Innerhalb der Neonazi-Szene sorgt eine via Internetverbreitete elektronische Zeitschrift (.pdf-Datei) na-mens Schwarze Fahne fr Aufsehen. Die neue, vier-te Ausgabe des schon 1988 bei der Entstehung derAutonomen Nationalen Sozialisten als Printversiongegrndeten alte[n] Schlachtro[es] radikaler Politiksoll nun wieder in den Kampf geworfen werden undals Strategieorgan dienen. Whrend die Autoren ber-wiegend anonym Artikel beisteuerten, schreibt derNeonazi Christian Malcoci aus Grevenbroich beiNeuss namentlich gekennzeichnet fr die SchwarzeFahne.

    Artikel des linksradikalen Duisburger Instituts frSprach- und Sozialforschung (Auszug)http://www.disskursiv.de/2010/02/23/christian-malco-cis-dienstbefehle-an-%E2%80%9Eautonome-natio-nalisten%E2%80%9C/Christian Malcocis Dienstbefehle an AutonomeNationalisten (23. Februar 2010)Im Laufe der 80er Jahre wurden von militanten Neo-nazis etliche Label ausprobiert, um den Kreis der ANS/NA zu bestimmen. Eines von ihnen war das der auto-nomen nationalen Sozialisten. Dies als Vorlage derAutonomen Nationalisten zu verkaufen, ist nichtmehr, als ein plumpes Manver Malcocis, der mit derDienstvorschrift wedelnd, einen Fhrungsanspruchanmelden will. Ganz nach dem Motto: Wer hats erfun-den? und ganz so, als wren die AN-Neonazis auf dieANS/NA vereidigt.

    Artikel der Antifa-Seite "NRW rechtsauen" (Auszug)http://nrwrex.wordpress.com/2010/01/10/ne-schwar-ze-fahne-elektronisch-neu-aufgelegt/Schwarze Fahne elektronisch neu aufgelegt(10. Januar 2010)Wenn Benoist suggeriere, beim NS habe es sich umeine neo-feudale Polykratie gehandelt, sei dies einevollkommen falsche Behauptung. Nosferatu: Dieswrde bedeuten, da der nationalsozialistische Staatvon vielen Herrschern gemeinschaftlich regiert wordenwre. Da fragen wir uns, warum uns allen die anderenHerrscher verborgen geblieben sind. Es ist auch nieder Eindruck entstanden, da es mehrere Fhrer desReiches gegeben htte.Damit wre auch erklrt, was es bedeutet, wenn auftheoretischer und grundsatzpolitischer Ebene ein ho-hes Niveau verlangt wird: Das Bekenntnis zu EinVolk, ein Reich, ein Fhrer gengt.

    Andere ber uns

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    Konsequentes Zinsverbot die Brechung der Zinsknechtschaft des Geldesvon Nosferatu

    Ein konsequentes Zinsverbot ist der Schlssel zur

    Befreiung der Vlker aus der Knechtschaft des

    Finanzkapitals.

    Nur ein konsequentes Zinsverbot ermglicht die

    Entfaltung der schaffenden Arbeit zum Wohle der

    Gemeinschaft und gegen die weltweiten Auswch-

    se und Wirtschaftskrisen durch Gewinne aus m-

    helosem Einkommen. Nur eine klare Sichtweise der

    Tatsachen fhrt zur Lsung des Problems.

    Zinsknechtschaft ist die zinspflichtige Verschuldungvon Volk und Staat gegenber dem internationalenFinanzkapital.Das gesamte Kapital lt sich in zwei verschiedeneKategorien unterteilen: das mit dem Boden unlsbarverbundene schaffende Industriekapital und die Land-wirtschaft auf der einen Seite und auf der anderenSeite das an keinen Boden gebundene unschpferi-sche Leihkapital, auch Finanzkapital oder internatio-nale Hochfinanz genannt und hauptschlich in Formvon Banken organisiert.Casino-Kapitalismus und goldene Internationale sindweitere Ausdrcke fr den immergleichen Feind derMenschheit, der einem Parasiten gleich durch Geld-verleih, Wucher und Betrug in groem Stil die Vlkeraussaugt und ber die Schicksale ganzer Staaten be-stimmt.Ist der Einzelne oder ein Staat einmal in die Zinsfallegeraten, gibt es kein Entrinnen mehr: die gesamte Ar-beitskraft des Einzelnen ist zur Zahlung hoher Zinsenverpfndet, ganze Staaten und Regierungen werdenals Schuldner in den Dienst des Finanzkapitals ge-pret.

    Casino-Kapitalismus

    Dieser schon seit Jahrhunderten bliche Weg zur Aus-beutung der Vlker und Staaten gengte aber der im-mer gieriger werdenden goldenen Internationale nichtmehr, neue Gewinnmglichkeiten muten her und soentstand vor Jahrzehnten der Casino-Kapitalismus,der systematische Betrug am Geldanleger, der in dieheutige Finanzkrise gefhrt hat.Dieser Casino-Kapitalismus beruht nur auf Spekulati-on mit windigen Finanzprodukten (z. B. Derivate,Hedgefonds) als an der Brse verkaufte wertloseWertpapiere mit hohen Zinsversprechungen wie Luft-gebilde nach Art eines Schneeballsystems. Als dieSpekulationsblase platzte und die Finanzkrise offen-bar wurde, muten die Staaten den Betrug der Banken

    mit Hilfen in Milliardenhhe decken. Diese ber Nachtentstandenen Milliarden sind bildlich gesprochenneugedrucktes Geld, da die Staaten selbst mittellosund Schuldner der Banken sind, ein Teufelskreis.So gelang es den Banken, sich zgig zu sanieren umzu neuen Spekulationstaten und Gewinnen zu schrei-ten, die Geschfte laufen wieder blendend: einzelneBankmanager genehmigen sich aktuell wieder Gehl-ter und Provisionszahlungen von bis zu 20 MillionenDollar. Gerade die Spekulanten, die massiv billigeBankaktien in der Krise aufkauften, gewannen Milliar-den, als diese Aktien nach der staatlichen Rettungwieder krftig stiegen. Spiegel-Online berichtete am1.4.10: Amerikas Hedgefonds-Manager machen wie-der gigantische Gewinne: ... Die 25 Top-Verdiener kas-sierten im Schnitt eine Milliarde pro Kopf so viel wienoch nie. Ein bekannter jdischer Brsenspekulantsagte einmal treffend: Machen Sie sich keine Sorgen,Ihr Geld ist nicht weg, es hat jetzt nur ein Anderer.So ist aus der Finanzkrise nur eines briggeblieben:die echte Wirtschaftskrise des schaffenden Industrie-kapitals, das mit Absatzschwierigkeiten und vor allemmit fehlenden Krediten zu kmpfen hat, weil die Ban-ken mit den staatlichen Milliardenhilfen lieber gewinn-bringender spekulieren, als Kredite an die Wirtschaftzu vergeben.

    Organisierter Betrug

    Einige wenige Behrden haben inzwischen auch klarerkannt, da die Vorgehensweise des Finanzkapitalsorganisierter Betrug ist. Die amerikanische Brsenauf-sicht hat Klage gegen die bekannte Bank GoldmanSachs eingereicht, weil Anleger mit einem skrupello-

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    sen System des Abkassierens um eine Milliarde Dollarbetrogen wurden. Die Bank verkaufte komplexe knst-liche Kreditprodukte, die auf schwachem Fundamentgebaut und in Zusammenarbeit mit anderen Finanz-firmen geschnt waren. Intern war bekannt, da dieBlase platzen wrde, es wurde sogar von Anfang anauf ein Scheitern des Pakets spekuliert. Einer derHauptgeschdigten ist die Dsseldorfer Mittelstands-bank IKB, die fast 150 Millionen Dollar in den Sandgesetzt hat. Weitere Klagen wurden angekndigt.

    Keine Lsung ist...

    der halbherzige Versuch des Staates, die internationalagierenden Banken und Spekulanten an die Leine zunehmen, wie zum Beispiel der unter dem Druck derWall-Street-Lobby verwsserte US-Gesetzespaket-entwurf, oder die folgenlose Diskussion in Deutsch-land ber die Verantwortung der berchtigtenHedgefonds-Firmen. Auch die geplante Bankenab-gabe zur Vorsorge gegen knftige Finanzkrisen wirdzu nichts fhren, da die Gesamthhe des Schadenseiner zuknftigen Finanzkrise berhaupt nicht ab-schtzbar ist.Keine Lsung ist auch der marxistische Denkansatz,da weder das Privateigentum an Produktionsmittelnnoch der Marx'sche Begriff des Mehrwerts dieSchlsselprobleme beim Aufbau einer sozialistischenGesellschaft sind. Die gesamte marxistische Gedan-kenwelt richtet sich gegen das Industriekapital undnicht gegen das Leihkapital, erkennt damit nicht denwesentlichen Unterschied zwischen dem schaffen-den, gtererzeugenden, industriellen Betriebskapitalund dem unschpferischen und um ein vielfachesmchtigeren Leihkapital, so da der Marxismus nichtdas zentrale Problem des Zinses antastet.

    Konsequentes Zinsverbot

    ist die einzige Lsung zur Befreiung der Vlker aus derKnechtschaft des Finanzkapitals. Nur ein konsequen-

    tes Zinsverbot im Gegensatz zu den halbherzigenZinsverboten der Geschichte fhrt zu dauerhaftemErfolg, deswegen ist dabei die Konsequenz, die be-harrliche unbeirrbare Durchsetzung des Verbotes, derwesentlich neue Aspekt der Forderung.Es ist klar, da es bei der Durchsetzung einer solchenForderung zum erheblichen Widerstand des interna-tionalen Kapitals kommen wird, so da ein deutscherStaat nicht allein sondern nur zusammen mit Verbn-deten in einem zuknftigen Europa der Vlker agierenkann. So kann ein zuknftiger Staat auch die Zahlungder Zinsen fr bereits erhaltene Kredite einstellen unddamit die Belastung der Brger erheblich verringern.Ein wesentlicher Punkt bei der Durchsetzung des Zins-verbotes ist die Verstaatlichung der Banken und dasVerbot aller Spekulationsgeschfte. Nur so kann einevollstndige Kontrolle ber das Leihkapital erreichtund diesem die dienende Stellung als Finanz-dienstleister auch wieder zugewiesen werden. Kreditewrden dann von den verstaatlichten Banken an Br-ger, Gewerbetreibende, Bauern und Industrie zu ver-geben sein und zwar nicht fr Spekulation und m-heloses Einkommen, sondern fr schpferische Arbeit wobei die tatschlich anfallenden Bearbeitungs-kosten als Gebhren aber keine Zinsen festgesetztwerden.Die Warenpreise wrden sinken, weil die bisher auf diePreise aufgeschlagenen Zinszahlungen der Herstellerwegfallen wrden. Die Wettbewerbsfhigkeit der deut-schen Wirtschaft im Ausland wrde auf Grund gesun-kener Herstellungspreise steigen.Auch bei der Miete, berechtigterweise auch Mietzinsgenannt, wrde das Verbot greifen. Alle mit demGrund- und Hausbesitz verbundenen Kosten und eineEntschdigung fr die verwendete Mhe wrden vomBesitzer auf die Mieter umgelegt werden, aber keinMietzins im heutigen Sinn.

    Kritiker und Einwnde

    Kritiker des Zinsverbotes bemngeln, da auch dereinfache Brger vom Verbot betroffen wird, weil er auf

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    Nur ein konsequentes Zinsverbot im Gegensatz

    zu den halbherzigen Zinsverboten der Ge-

    schichte fhrt zu dauerhaftem Erfolg, deswegen

    ist dabei die Konsequenz, die beharrliche unbe-

    irrbare Durchsetzung des Verbotes, der wesent-

    lich neue Aspekt der Forderung.

    seine kleinen Sparguthaben keine Zinsen mehr erhlt.Dies ist ethisch auch richtig, weil es auch auf dieserEbene konsequent kein mheloses Einkommen ge-ben soll. Auerdem werden die Zinsen des kleinenSparers und Anlegers heute schon durch hohe Steu-ern, die der Staat zur Zahlung von Zinsen des geliehe-nen Staatshaushaltsgeldes verwendet, Mietzins undhohe Warenpreise aufgebraucht.Bswillige Kritiker behaupten, ohne Aussicht auf Zinswrden die Besitzer riesiger Geldmengen nichts mehrverleihen. Das ist fast schon eine Drohung und falsch:vielmehr wrden die Finanzriesen zur Vernunft kom-men mssen und statt nicht mehr mglicher Spekula-tionen das Geld in die schaffende Wirtschaft investie-ren und damit reale Werte erzeugen, allein schon umeinem etwaigen Wertverfall bei sinnloser Geldhortungzu entgehen.

    Anhnger Silvio Gesells (Begrnder der Freiwirt-schaftslehre und 1919 Mitglied der Revolutionsregie-rung der roten Mnchner Rterepublik) behaupten,ohne ein Zinsverbot durch andere Manahmen, wiezum Beispiel Ausmerzung der Geldhortbarkeit, einegerechte soziale Ordnung erreichen zu knnen. Dabeihandelt es sich aber nur um Verbesserungen der Aus-wchse der bestehenden Geldwirtschaft, ohne grund-stzliche Befreiung vom Zins.

    Zinsverbote in der Geschichtevon Alexander Roth

    Zinsverbote sind in der Geschichte der Vlker nicht

    neu. Zu vielen Zeiten und in vielen Vlkern beschf-

    tigte man sich mit dem Zinsproblem, ohne jedoch

    ein allgemeines Zinsverbot durchzusetzen.

    Altes Testament

    Die hebrische Bibel, auch als Altes Testament be-kannt, schreibt an verschiedenen Stellen ein Verbotdes Zinsnehmens gegenber eigenen jdischen Glau-bens- und Volksgenossen vor. So heit es darin bei-spielhaft:Du sollst deinem Bruder keinen Zins auferlegen, Zinsfr Geld, Zins fr Speise, Zins fr irgendeine Sache, dieman gegen Zins ausleiht. Dem Fremden magst du Zinsauferlegen, aber deinem Bruder darfst du nicht Zinsauferlegen, damit der Herr, dein Gott, dich segnet inallem Geschft deiner Hand in dem Land, in das dukommst, um es in Besitz zu nehmen. (Deuteronomium23,20-21 5. Buch Mose: Gebote fr das Leben desVolkes 23,20)

    Rmisches Reich

    Im alten Rom verbot die Lex Gemicia vom Jahre 332 v.Chr. den Brgern das Zinsennehmen, nummus nonnummum parit, Geld soll nicht Geld gebren knnen,lautete ein altrmischer Rechtssatz.Kaiser Justinian erlie Zinseszinsverbot, mit der Be-stimmung, es drften berhaupt keine Zinsen mehrgefordert werden, wenn die rckstndigen Zinsen biszur Hhe des ursprnglich dargeliehenen Kapitales

    angewachsen seien also kein vollstndiges, echtesZinsverbot.

    Islamische Welt

    Im Koran steht in Sure 3, Vers 130: Ihr Glubigen!Nehmt nicht Zins, indem ihr in mehrfachen Betrgenwiedernehmt, was ihr ausgeliehen habt!.Dieses Verbot, in den Scharia-Bestimmungen bis indie heutige Zeit fortgefhrt und gltig, wird mit einerVielzahl von Rechtskniffen umgangen. Um islami-schen Glubigen trotzdem die verzinsliche Geldanla-ge zu ermglichen, werden sogenannte islamischeAnleihen vergeben, die direkte Zinszahlungen aufGeld durch Mieteinnahmen, Firmenbeteiligungen oderhnliche im Islam erlaubte Praktiken umgehen.Fr das islamische Bankgeschft ist das Zinsverboteine besondere Belastung, was schon frh zuUmgehungsgeschften gefhrt hat, die auch heute inder Rechtspraxis blich sind, um die finanziellen Akti-vitten scheinbar konform zum Koran und zu denScharia-Bestimmungen zu gestalten.

    Mittelalter und Neuzeit

    Papst Leo I. erlie im Jahre 443 ein allgemeines Ver-bot, Zinsen zu nehmen; es war bis dahin nur den Kle-rikern untersagt, Zinsen von einem Darlehen zu for-dern.Das Zweite Laterankonzil von 1139, Papst Innozenz III.im Jahre 1215 und das Konzil von Vienne im Jahre1311 untersagten ebenfalls die Zinsnahme.

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    Auch Thomas von Aquin, einer der bedeutendstenkatholischen Kirchenlehrer, sprach sich philosophischgegen den Zins aus.Zulssig waren die verzinste Einbringung von Kapitalin ein Geschft und der im Mittelalter weit verbreiteteRentenkauf. Im brigen wurde zwischen unzulssigerund zulssiger Zinsnahme in verschiedenen Fllenunterschieden.Zudem konnten entsprechend privilegierte Gruppenwie Juden und Lombarden verzinste Kredite verge-ben. Juden, die den Verboten der christlichen Kirchenicht direkt unterlagen (Papst Alexander III. gestatteteihnen 1179 ausdrcklich das Zinsgeschft), warendeshalb zeitweise die einzige Gruppe im mittelalterli-chen Europa, die gewerbsmig Geld mit Zinsen ver-leihen durfte.

    Im weltlichen Recht wurde das Zinsverbot spter zu-nehmend aufgehoben und umgangen. So legalisierteder englische Knig Heinrich VIII. 1545 nach seinemBruch mit dem Papst die Zinszahlung. Die Reichsab-schiede von 1500, 1548 und 1577 erlaubten einenbeschrnkten Zins und im Westflischen Frieden von1648 wurden mit 5 % verzinste Darlehen fr zulssigerklrt.Im Anschlu daran hielt die deutsche Rechtswissen-schaft das Zinsverbot fr gewohnheitsrechtlich abge-schafft. Erst in der Mitte des vorigen Jahrhundertswurden alle Beschrnkungen im Zinsennehmen abge-schafft so in England im Jahre 1854, in Dnemark1856, in Belgien 1865, in sterreich 1868.Im Mittelalter ist mit den Wucherern oft kurzer Prozegemacht worden, die Bauern oder ausgesogenenBrger haben sich zusammengetan, und die Wuche-rer erschlagen. Solche Pogrome werden heutzutageaufs tiefste mibilligt. Es handelt sich auch gar nichtmehr um einzelne lokal begrenzte Krankheitserschei-nungen, die durch das Ausschneiden des Eiterherdes

    Jdischer Geldverleiher Holzschnitt aus dem 16. Jahrhundert

    bekmpft werden knnten, es handelt sich um eineschwere Erkrankung der ganzen Menschheit.Gerade unsere heutige Kultur und die Internationalittder wirtschaftlichen Beziehungen machen das Zins-prinzip so mrderisch. Erst die neue Zeit mit ihrer Kon-tinuitt des Besitzes und ihrem internationalen Rechtlt die Leihkapitalien ins Ungemessene steigen. Erstseit Mitte des 19. Jahrhunderts datiert auch die begin-nende und dann immer strker werdende Verschul-dung der Staaten gegenber dem Leihkapital. Erst seitdieser Zeit sehen wir den Staat vom Sachwalter derVolksgemeinschaft zum Vertreter der kapitalistischenInteressen herabsinken.

    Gottfried Feder und die NSDAP

    Allein Gottfried Feder und die NSDAP forderten einneuzeitliches Zinsverbot zur Brechung der Zins-knechtschaft.Diese Forderung wies der NSDAP eine Sonderstel-lung unter allen Parteien und Verbnden zu. In allensonstigen Programmforderungen waren hnliche Be-strebungen teils bei den Rechts- und teils bei denLinksparteien zu finden. Nur diese Hauptforderung derNSDAP hatte bei keiner anderen Partei ein Gegen-stck.

    Allerdings beklagte sich Feder in seinem Kommentarzum Programm der NSDAP damals, da gerade dieseGrundforderung auch in den eigenen Reihen nicht inihrer ungeheuren und grundlegenden Bedeutung rich-tig erfat und begriffen wurde. Er schrieb, man she esz. B. daran, wie wenige Redner der NSDAP sich andiese Kernfrage heranwagten.Mit der Forderung war nicht die Ablehnung jeglicherKapitalverzinsung gemeint, gefordert wurde dagegendie Ausschaltung des internationalen Finanz- undLeihkapitals, das auf Grund eines raffinierten Systemsdie Vlker der Erde unter seine Herrschaft zu bringenverstanden hatte.

    Der Weg zur Brechungder Zinsknechtschaftfhrte ab 1933 in densechs verbliebenenFriedensjahren zur strik-ten Regulierung undKontrolle des Bankwe-sens durch das Reichund die Reichsbank, Be-schrnkung von Dividen-den und der tatschli-chen Befreiung des Staa-tes von der Herrschaftdes internationalen Fi-nanz- und Leihkapitals. Gottfried Feder

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    Gottfried Feder der VordenkerZur Darstellung der er-sten Forderung einesneuzeitlichen Zins-

    verbotes zur Brechungder Zinsknechtschaftlassen wir am bestenDipl.-Ing. Gottfried Fe-der, Verfasser des Ma-nifestes zur Brechung

    der Zinsknechtschaftdes Geldes von 1919,zu Wort kommen:

    Der Mammonismus istdie schwere, alles erfas-sende und berwuchernde Krankheit, an der unsereheutige Kulturwelt, ja die ganze Menschheit, leidet. Erist wie eine verheerende Seuche, wie ein fressendesGift, das die Vlker der Welt ergriffen hat.Unter Mammonismus ist zu verstehen:Zum einen die internationalen bergewaltigen Geld-mchte, die ber allem Selbstbestimmungsrecht derVlker thronende berstaatliche Finanzgewalt, dasinternationale Grokapital, die einzig goldene Interna-tionale;zum andern eine Geistesverfassung, die sich weitesterVolkskreise bemchtigt hat; die unersttliche Erwerbs-gier, die rein aufs Diesseitige gerichtete Lebensauffas-sung, die zu einem erschreckenden Sinken aller sittli-chen Begriffe schon gefhrt hat und weiter fhrenmu.Verkrpert und auf die Spitze getrieben ist diese Gei-stesverfassung in der internationalen Plutokratie.Die Hauptkraftquelle des Mammonismus ist der mhe-und endlose Gterzuflu, der durch den Zins geschaf-fen wird.Aus dem durch und durch unsittlichen Leihzins-gedanken ist die goldene Internationale geboren. Dieaus der Gier nach Zins und Wucher jeder Art erwach-sene geistige und sittliche Verfassung hat zu der er-schreckenden Versumpfung eines Teiles der Bour-geoisie gefhrt.Der Leihzinsgedanke ist die teuflische Erfindung desGroleihkapitals, sie ermglicht allein das trgeDrohnenleben einer Minderzahl von Geldmchtigenauf Kosten der schaffenden Vlker und ihrer Arbeits-kraft, sie hat zu den tiefen, unberbrckbaren Gegen-stzen, zum Klassenha gefhrt, aus dem der Brger-krieg und Bruderkrieg geboren ist.Ein einziges Heilmittel, das Radikalmittel zur Gesun-dung der leidenden Menschheit ist die Brechung derZinsknechtschaft des Geldes.Die Brechung der Zinsknechtschaft des Geldes be-

    deutet die einzig mgliche und endgltige Befreiungder schaffenden Arbeit von den geheimen ber-gewaltigen Geldmchten.Die Brechung der Zinsknechtschaft bedeutet die Wie-derherstellung der freien Persnlichkeit, die Erlsungdes Menschen aus der Versklavung, aus dem Zauber-banne, in die seine Seele vom Mammonismus ver-strickt wurde. Wer den Kapitalismus bekmpfen will,mu die Zinsknechtschaft brechen.Wo mu die Brechung der Zinsknechtschaft einset-zen? Beim Leihkapital! Warum?Weil das Leihkapital gegenber allem industriellenGrokapital so bermchtig ist, da die groen Geld-mchte wirksam nur durch Brechung der Zins-knechtschaft des Leihkapitals bekmpft werden kn-nen. ... Alle menschliche Berechnungsmglichkeitbersteigend, ist das lawinenartige Wachstum desLeihkapitals durch ewigen, endlosen und mhelosenGterzuflu aus Zins und Zinseszins. ...Also aller wahrer Sozialismus wird solange keinenSegen der Menschheit bringen, als die Ertrgnisse ausden gemeinwirtschaftlichen Betrieben gegenber demGroleihkapital tributpflichtig bleiben. ...Durch intensivste Volksaufklrung ist dem Volke klar-zumachen, da das Geld nichts anderes ist und seindarf, als eine Anweisung auf geleistete Arbeit; da jedehochentwickelte Wirtschaft des Geldes als Austausch-mittel zwar bedarf, aber, da damit auch die Funktiondes Geldes erfllt ist und dem Geld auf keinem Falldurch den Zins eine berirdische Macht verliehen seinkann, aus sich selbst heraus zu wachsen zu Lasten derschaffenden Arbeit.

  • www.schwarzefahne.info Seite 9 Nr. 5

    Irrweg zum ZinserhaltJrgen Schwabs schlimmster Irrtum

    Jrgen Schwab gilt in weiten Kreisen als anerkann-

    ter Theoretiker, es mu aber eindeutig festgestellt

    werden, da marxistische Gedanken vertritt und

    damit auch beim Thema Zins den Kern des Pro-

    blems nicht erkennt.

    Nachfolgend verffentlichen wir interessante Aus-

    zge aus dem Artikel Jrgen Schwabs Irrtmer

    der Zeitschrift Volk in Bewegung Nr. 3/4-2009, der

    sich auch treffend mit den Irrungen Schwabs zum

    Zins beschftigt:

    Jrgen Schwab hat zu Wirtschafts- und politischenFragen mehrere Bcher herausgebracht, auch vieleAbhandlungen verfat. Der Titel eines seiner Schrift-werke, erschienen 2002, lautet: Volksstaat statt Welt-herrschaft, Untertitel: Das Volk Ma aller Dinge.Daraus wird deutlich: Er bekennt sich entschieden zumVolksgedanken und scheut auch nicht davor zurck,sich als Nationalisten zu bezeichnen.

    Schwab fhlt sich ganz offenbar zu Karl Marx hingezo-gen. Freilich, er will ihm nicht in allem rechtgeben. Aberwahrlich erschreckend ist, da er Marxens zentraleThesen ihre Verwirklichung kostete bekanntlich mehrals hundert Millionen Menschen das Leben! voll be-jaht. Diese entscheidenden Forderungen finden sichklar und deutlich bereits im Kommunistischen Manifestund wurden von Marx niemals widerrufen. Eine davongipfelt in dem Satz: In diesem Sinne knnen die Kom-munisten ihre Theorie in dem einen Ausdruck: Aufhe-bung des Privateigentums, zusammenfassen.

    ... wie das Urbel Zins, wie auch die DauerkrankheitBodenspekulation, beseitigt werden knnten. Leiderfindet sich davon bei Schwab fast nichts. Stattdessenstt man dort auf ein Pldoyer der Sorte, da der Zinsunentbehrlich sei (siehe Volksstaat statt Weltherr-schaft, S. 180f.):Natrlich wird es im kommenden deutschen Volks-staat auch ein Eigentum an Geld geben und die Mg-lichkeit, dieses zu verleihen. Wer dies tut, hat grund-stzlich das Recht, fr das Zurverfgungstellen dieserLeistung einen Preis zu verlangen, den wir ,Zins' nen-nen. Beim Verleih von Gebrauchsgtern ist das hn-lich: Auch dabei wird eine Nutzungsgebhr erhoben.Wrde es beim Geldverleih keinen Zins geben, wrdeder Geldeigentmer keine Veranlassung sehen, Kreditzu geben. Er wrde das Geld entweder in den Konsumoder, soweit ihm das berhaupt mglich ist, in Investi-tionen stecken oder es zu Hause aufbewahren. DasZur-Verfgung-Stellen von Kapitalien direkt oder auf

    dem Umweg ber die Banken fr Investitionen unddergleichen wre nahezu unmglich. Der Zins ist alsoeine Erscheinung, die aus dem Wirtschaftsleben nichtwegzudenken ist.

    Erstens: Der Zins drfte die Hauptursache der Aufspal-tung einer jeden Gesellschaft in reich und arm sein,und dies seit jeher. Das hat nur deshalb noch nicht zuVolksaufstnden gefhrt, weil der Zins in der Hauptsa-che verdeckt abkassiert wird, nmlich als Bestandteilder Warenpreise. Die gesamte Wirtschaft arbeitetnmlich mit zinsheischendem Geld und berwlztfreilich die Zinskosten auf die Warenpreise. DieserPreisaufschlag drfte sich inzwischen durchschnittlichauf gut 30 Prozent belaufen. Die umverteilende Wir-kung des Zinses haben inzwischen selbst Journalistenerkannt. Im Spiegel las man beispielsweise (49/2004):Da die Reichen immer reicher werden, ist jedoch

    Die neueste Ausgabe 1-2010 der Zeitschrift Volk inBewegung, Informationen und Bestellungen unterwww.volk-in-bewegung.de

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    nicht allein der Regierung anzulasten. Denn Verm-gen mehrt sich durch Zins und Zinseszins automatisch.Wer erst einmal ber einen gewissen Reichtum ver-fgt, kann eigentlich nur noch reicher werden.

    Ferner: Noch viel schlimmer wirkt sich heutzutage,nach dem bergang zur reinen Papierwhrung (dieaber keineswegs beseitigt werden sollte!), ein zweitesaus: der im Spiegel-Text gleichfalls angesprocheneZinseszins. Er kommt so zustande: Weil Wohlhaben-dere, erst recht aber die ganz Reichen, die Zinsen ihrerSpareinlagen bei den Banken groenteils stehen las-sen, wachsen sodann, gem dem Zinseszinses-Me-chanismus, die Geldvermgen aus sich heraus immer-fort weiter. Es ist eine exponentielle, d.h. krebsartigeWucherung. Spiegelbildlich dazu geht freilich fast imGleichschritt damit auch die Verschuldung in die Hhe:bei den Privathaushalten, beim Staat, bei den Unter-nehmen. Daraus ergibt sich das Grundgesetz des Ka-pitalismus: wachsen oder weichen.Die Folgen: All das, was Schwab so sehr und zurecht! bejammert Auslschung der Vielfalt in Natur und

    Albert Leo SchlageterEin deutscher Freiheitskmpfervon Christian Malcoci

    Albert Leo Schlageter kmpfte von den Schlachtfel-

    dern des Ersten Weltkrieges ber seine Freikorps-

    Einstze im Baltikum und Oberschlesien bis zu

    seinem heldenhaften und tdlichen Einsatz im

    Ruhrkampf stets und unbeirrt fr deutsche Freiheit

    seine Taten sollen uns Vorbild sein.

    Erster Weltkrieg

    Geboren am 12. August 1894 in Schnau im Schwarz-wald, verlt er schon in jungen Jahren sein geliebtesElternhaus um im nahegelegenen Freiburg das Gym-nasium zu besuchen.Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs htte er sich abliebsten sofort zur Front gemeldet, aber er mu zuerstdas Notabitur abschlieen und tritt dann im Dezember1914 in das 5. Badische Feldartillerie-Regiment Nr. 76ein. Im Mrz 1915 an die Westfront verlegt, kmpft erauf verschiedenen Schlachtfeldern und wird im Herbst1915 durch Granatensplitter verwundet.Nach Abschlu eines Offizierslehrgangs kehrt er 1917als Leutnant an die Westfront zurck und wird als Zug-fhrer und spter als Fhrer einer Infanterie-Begleitbatterie eingesetzt. Insbesondere die frsorgli-

    Gesellschaft; Absterben der Regionalwirtschaften;Herausbildung von Grokonzernen und einer interna-tionalen Hochfinanz; konomischer und politischerZentralismus bzw. Imperialismus; und nicht zuletzt derheutige Globalisierungsdrang.

    Auch das soll noch angesprochen werden: Wie beiKarl Marx ist auch Jrgen Schwabs Blick fast aus-schlielich auf die Produktionssphre von Volkswirt-schaften gerichtet. Die gestrte Zirkulationssphre,d.h. das seit jeher fehlerhafte Geldsystem, entgingseiner Aufmerksamkeit. Weil er also Zins und Zinses-zins als Grundursache der unaufhaltsamen privatenund wirtschaftlichen Kapitalzusammenballung in denHnden weniger nicht erkennt bzw. nicht wahrhabenwill, vermeint er, da allein durch die Verstaatlichungdes privaten Eigentums und der Produktionsmittel dasbermchtige Grokapital gebndigt werden knne.Da er damit aus dem Regen in die Traufe gert, nm-lich in die Fnge eines allumfassend diktatorischenGewaltstaates, ist seiner Aufmerksamkeit bisher ent-gangen.

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    che Behandlung seiner Mannschaft ber die trockeneDienstvorschrift hinaus steht bei ihm immer an ersterStelle.Im Einsatz als Artilleriebeobachtungsposten auf demexponierten Kirchturm von Waasten in Flandern wirder 1918 samt Turm abgeschossen, verschttet underneut verwundet. Nach kurzer Genesungszeit geht esbis Kriegsende wieder an die Front. Er wird mit demEisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet.Beim Rckzug in die Heimat mu er wie viele auchmiterleben, wie einzelne Soldaten ausgeraubt wer-den, Offizieren die Achselstcke heruntergerissenwerden, Kriminelle mit roten Armbinden ber verdienteFrontsoldaten bestimmen es ist Revolution inDeutschland, und die Frontkmpfer fhlen sich fremdin der eigenen Heimat. Im Dezember 1918 erhlt er zuseiner ordnungsgemen Entlassung aus dem Hee-resdienst nur einen einfachen Zettel des Arbeiter- undSoldatenrates und beginnt in Freiburg ein Studium derNationalkonomie.

    Schlageter im Unterstand an der Westfront

    Freikorpseinsatz im Baltikum

    Nach dem Vertrag von Brest-Litowsk verzichtet Ru-land 1918 auf die baltischen Staaten altes deutschesOrdensland seit dem 13. Jahrhundert versucht abernach dem Zusammenbruch des Deutschen Reichesdas Baltikum zurckzuholen. Die Rote Armee fllt imBaltikum ein und richtet ein Blutbad an der Zivilbevl-kerung an, so da deutsche Freikorps zur Hilfe eilenmssen.Die Freikorps bestehen zum groen Teil aus ehemali-gen Frontkmpfern, deren Ideale nach dem Zusam-menbruch 1918 in den Dreck gezogen werden, so dasie sich von den Zustnden angeekelt mit alten Kame-raden zu Freiwilligenverbnden zusammenschlieen.Diese Freikorps werden von der Regierung als Helferin der Not akzeptiert, aber oft verboten und aufgelst.Schlageter unterbricht sein Studium, rckt im Frhjahr1919 mit seiner Batterie im Freikorps von Medem insBaltikum ein und kmpft bei der Befreiung Rigas mit.Sie werden begeistert von der Bevlkerung begrt,kommen aber zu spt. Der Delegierte der InteralliiertenMilitrmission in Lettland, Oberstleutnant Du Paquet,dazu: Die Einnahme von Riga war von Beginn andurch schreckliche Massaker der Bolschewisten ge-kennzeichnet.In der Folge verlangt die deutsche Regierung die Rck-kehr der Freikorps nach Deutschland und deren Ent-waffnung, die lettische Regierung stellt sich auch ge-gen die Freikorps so bleibt ihnen nur die Mglichkeit,sich mit der russischen Weien Armee gegen die RoteArmee zu verbnden und gemeinsam Riga wieder zuerobern. Doch der fehlende Nachschub aus demReich und materielle berlegenheit der Gegner zwingtdie Freikorps zum Rckzug. Schlageter zieht mit seinerBatterie Ende 1919 als einer der letzten ber die Gren-ze ins Reich, nach monatelangem Kampf im Baltikum,die bolschewistische Welle auch erfolgreich von Ost-preuen fernhaltend. Als sie sich noch im LagerLamsdorf von den Strapazen des Baltikum-Einsatzeserholen, erreicht sie im Mrz 1920 ein neuer Hilferuf:

    Kommunistenputsch im Ruhrgebiet

    Die roten Horden erobern das Ruhrgebiet systema-tisch Stadt fr Stadt, die Sowjetdiktatur wird ausgeru-fen. Der zustndige Reichswehrkommandeur fordertdringend Verstrkung an und mehrere Freikorps set-zen sich in Bewegung, die in drei Gruppen um dasRuhrgebiet aufgeteilt angreifen und einen Ein-schlieungsring immer enger ziehen.Die Batterie Schlageter ist der Marinebrigade zugeteiltund beginnt ihren Angriff im Raum Wesel-Mnster. Am6. April 1920 greift die Batterie Schlageter mit ihrenGeschtzen im direkten Schu in die blutigen Huser-kmpfe von Bottrop ein.Schlageter als Student

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    Der Gegner ist am Ende besiegt und noch ahntSchlageter nicht, da dies nicht sein letzter Einsatz imRuhrgebiet ist.

    Kmpfe in Oberschlesien

    Nach gemeinsamen Arbeitseinstzen mit denFreikorpskameraden und kurzem Zwischenaufenthaltin Oberschlesien kaum nach Freiburg zur Fortsetzungseines Studiums zurckgekehrt, erreicht ihn ein Tele-gramm des Freikorpsfhrers Hauenstein: Zurcknach Oberschlesien. Der Pole greift an. Meldung inNeie. H. Hauenstein.Die Lage in Oberschlesien verschrft sich nach derVolksabstimmung vom 21. Mrz 1921. Obwohl 60 %fr Deutschland abstimmen, versuchen Polen TeileOberschlesiens gewaltsam vom Reich abzutrennen.Schlageter bernimmt das Kommando der Maschi-nengewehr-Kompanie im Freikorps Hauenstein undfhrt seine Kompanie durch mehrere Gefechte gegendie Polen. Kurz vor dem strategisch wichtigen Anna-berg erreicht die Einheiten die Nachricht von der Auf-lsung der Freikorps durch die unter alliiertem Druckstehende deutsche Regierung. Die Freikorpsfhrerbeschlieen aber gemeinsam, den Kampf trotzdemfortzufhren. Schlageters Kompanie nimmt zusam-men mit dem Freikorps Oberland am Sturm auf denAnnaberg teil. Trotz des militrischen Sieges und vor-heriger Volksabstimmung teilen die Alliierten Ober-schlesien zwischen Polen und Deutschland auf.Bei ihrer Rckkehr werden die Freikorps von Polizei-einheiten erwartet, mit dem Befehl, die Soldaten zuentwaffnen und zu zerstreuen Reichsprsident Eberthat die Anwerbung von Freiwilligen und damit die Frei-korps per Verordnung verboten.

    Zwischenspiel in Danzig

    In Danzig, der durch den Versailler Vertrag vom Reichabgetrennten Stadt, versucht Polen 1921 mit allen

    Geschtz der Batterie Schlageter in Bottrop

    Mitteln Einflu zu gewinnen. Obwohl es kein militri-scher sondern ein politischer geheimer Kampf ist, ver-sucht sich Schlageter in seiner Verbundenheit zumKampf um die Erhaltung des Deutschtums im Ostenals deutscher Spion.Er spielt einen entlassenen deutschen Beamten, derfr Polen spionieren will. So will er die Interessen derPolen erkunden und polnische Vertrauensleute enttar-nen. Er fliegt aber auf und mu nach Berlin flchten, woer sich als Kaufmann bettigt und 1922 Mitglied derOrtsgruppe Berlin der NSDAP wird. Im Januar 1923nimmt Schlageter am ersten Reichsparteitag derNSDAP in Mnchen teil.

    Letzter Einsatz im Ruhrgebiet

    Im gleichen Januar 1923 nimmt die franzsische Re-gierung einen geringen Rckstand von Wiedergut-machungslieferungen an Holz und Kohle zum Vor-wand, um mit fnf Divisionen ins Ruhrgebiet das in-dustrielle Herz des Reiches einzumarschieren.Schwarze Kolonialeinheiten, hundert Panzer undschwere Artillerie berfallen einen Landstrich, der aufGrund des Versailler Vertrages von keinem einzigendeutschen Soldaten verteidigt werden kann. Die deut-sche Regierung erklrt, da Deutschland fr die Dauerdieses Rechtsbruches keine Zahlungen oder Waren-lieferungen leisten wird, die Beamten des besetztenRuhrgebietes werden zum passiven Widerstand auf-gerufen. Auch die Bergarbeiter leisten passiven Wi-derstand, so da die Franzosen ihr Kohlenraubgutselbst schaufeln mssen, die Lokfhrer fahren nicht,so da der Transport der Beute nach Frankreichschwierig wird alle Rder stehen still, die Hochfenwerden ausgelscht.Die franzsischen Besatzer greifen daraufhin zumTerror gegen die Zivilbevlkerung, plndern und rau-ben. Die Gefngnisse der Besatzer fllen sich mit un-schuldigen Deutschen, die tglich belst mihandeltwerden, es gibt erste deutsche Todesopfer. Am Oster-samstag 1923 werden in den Essener Kruppwerken elfArbeiter von franzsischen Soldaten erschossen, alssich die Arbeiterschaft den plndernden Soldaten inden Weg stellt. Insgesamt werden in der franzsischenBesatzungszeit 137 Deutsche ermordet, ber tausendJahre Gefngnisstrafen werden von den franzsi-schen Kriegsgerichten verhngt.

    Mitgliederliste der NSDAP Ortsgruppe Berlin 1922

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    Es grt in der Bevlkerung des Ruhrgebietes und indieser Lage sind es wieder ehemalige Frontsoldatenund Freikorpskmpfer, die sich zum aktiven Wider-stand gegen die franzsische Besatzungsmacht orga-nisieren und zur Selbsthilfe greifen.Schlageter gehrt zu den ersten Kmpfern, die vomehemaligen Freikorpsfhrer Heinz Hauenstein geru-fen ins besetzte Ruhrgebiet einsickern. Er bernimmtdie Fhrung des Stotrupps in Essen, dem Knoten-punkt der Verkehrswege zum Abtransport der geraub-ten Kohle nach Frankreich. Diese Transportwege giltes gewaltsam zu unterbrechen.

    Nach ausfhrlicher Aufklrung beschlieen sie dieSprengung der Eisenbahnbrcke ber den Haarbachbei Calcum auf der Strecke DuisburgDsseldorf. Inder Nacht des 15. Mrz 1923 schleicht sich der Sto-trupp zur Brcke, rechts- und linksauen je ein Kame-rad zu Absicherung. Sie werden zwar von keiner fran-zsischen Patrouille gestrt aber die Trger der Brk-ke sind schwer erreichbar. Schlageter bringt dieSprengladung an, hlt Zigarettenglut an die Znd-schnur und befiehlt: In zwei Gruppen querfeldein!Treffpunkt morgen Essen Stube! bevor eine gewaltigeDetonation die Brcke zerstrt. Am nchsten Tag wirdZimmermann, Mitglied des Stotrupps, von der franz-sischen Kriminalpolizei verhaftet, als er die Wirkungdes Anschlags vor Ort feststellen will, obwohl ihmnichts nachgewiesen werden kann. Die franzsischenBesatzer nehmen im nahegelegenen StdtchenKaiserswerth Deutsche als Geiseln, bringen sie insGefngnis und kndigen ihre Entlassung erst bei Er-mittlung der Tter an.

    Haarbachbrcke auf der StreckeDuisburgDsseldorf

    Schlageters Stotrupp fhrt im Mrz 1923 einen weite-ren Sprengstoffanschlag beim Essener Bahnhof H-gel aus. Er ist stndig unterwegs, um neue Ziele zuerkunden. In der Nacht zum 8. April wird SchlagetersZimmer in Essen auf Grund von Verrat von franzsi-schen Kriminalbeamten gestrmt, er wird verhaftet,Waffen und Sprengstoff werden beschlagnahmt. Auchweitere Mitglieder seines Stotrupps werden verhaftetund mit Schlageter zusammen nach Dsseldorf-Derendorf ins Gefngnis gebracht.

    Folter, Schauproze und Hinrichtung

    Im Gefngnis vergehen endlose Wochen in Einzelhaftohne Hofgang. Trotz der stndigen Folter und Schein-erschieungen bei den Verhren bleiben Schlageterund seine Kameraden standhaft und verraten nicht dieweiteren Mittter.Am 6. Mai 1923 erhalten sie die franzsische Anklage-schrift, am 8. Mai findet bereits die Hauptverhandlungim Amtsgericht Dsseldorf an der Mhlenstrae statt.Nach kurzer Verhandlung und nur zwanzigmintigerBeratung der Richter werden die Urteile verkndet:Schlageter wird zum Tode verurteilt, seine Kameradenwerden zu hohen Zwangsarbeits- und Gefngnisstra-fen verurteilt. Die Klnische Zeitung schreibt dazu:

    Zelle Schlageters in Dsseldorf

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    ... da vom deutschen Standpunkt aus die Urteile inDsseldorf nicht anerkannt werden knnen, weil dasfranzsische Kriegsgericht die Folge eines vertrags-widrigen Einbruchs der Franzosen in deutsches Ge-biet ist und deshalb jeder gesetzlichen Zustndigkeitermangelt.Alle Versuche, Schlageter vor der Hinrichtung zu ret-ten, scheitern: Freikorpsfhrer Heinz Hauenstein undseine Leute planen die Befreiung Schlageters, werdenaber in Elberfeld verhaftet; die Revision gegen dasUrteil wird verworfen; zwei Gnadengesuche der Elternund des Bevollmchtigten des Papstes fr das besetz-te Gebiet werden in Paris zurckgewiesen.

    Schlageters berfhrung in Elberfeld

    SchlagetersGrabmal

    auf dem Friedhofin Schnau

    Am Morgen des 26. Mai 1923 wird Schlageter ausseiner Zelle herausgefhrt und auf die GolzheimerHeide bei Dsseldorf gebracht. Aufrecht wird er dortvon einem franzsischen Exekutionskommando hin-gerichtet und am gleichen Tag auf dem nahegelege-nen Dsseldorfer Nordfriedhof beerdigt.Auf Wunsch seiner Familie wird der Leichnam exhu-miert und unter groer ffentlicher Anteilnahme nach

    Schlageters Hinrichtung auf der Golzheimer Heidebei Dsseldorf

    Schnau berfhrt, wo er am 10. Juni 1923 in einemEhrengrab beigesetzt wird.In Mnchen findet am gleichen 10. Juni 1923 auf Initia-tive der NSDAP eine Gedenkfeier fr Schlageter statt.Fortan wird er als Mrtyrer der nationalsozialistischenBewegung geehrt.Zum zehnjhrigen Gedenken der ErschieungSchlageters findet am 26. Mai 1933 der mit 172.000Teilnehmern grte Aufmarsch in der Geschichte derHitler-Jugend an seinem Ehrenmal auf der GolzheimerHeide bei Dsseldorf statt.

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    Treu bis zur letzten Stunde...dem Gedenken Albert Leo Schlageters

    Treu bis zur letzten Stunde,treu deutschem Pflichtgebot,mit festverschloss'nem Mundetraf dich die Todeswunde,fielst du fr deutsche Not.

    Du hast uns wollen zeigenwas deutscher Mut vermag:Zu kmpfen und zu schweigen.Drum sollen Flammen steigenaus deinem Sterbetag!

    Die Fahne soll senkenbei deines Namens Klang,du sollst den Sinn uns lenken,wir wollen dein Gedenken,das ganze Leben lang.

    Text: Paul Boeddinghaus (1923)Musik: Leo-Schlageter-Marsch

    Schlageter-Ehrenmal auf derGolzheimer Heide bei Dsseldorf im Mai 1931 eingeweiht, nach demZweiten Weltkrieg eingeebnet.

    Aufruf zum Aufbau der elektronischennationalsozialistischen BibliothekEin Projekt der Schwarzen Fahne

    Zu Dokumentationszwecken wird die nationalsoziali-stische Bibliothek weltanschaulicher Schriften aus denJahren 19181945 in elektronischer Form aufgebaut.Ziel ist eine mglichst vollstndige Sammlung in pdf-Format. Die Bibliothek wird im Netz ffentlich zugng-lich ausgestellt.Wir rufen die Leser auf, ihre Datensammlungen zudurchsuchen, geeignete Bcher und Broschren in

    pdf-Format kurzfristig irgendwo im Netz hochzuladenund uns unter [email protected] den Verweiszur jeweiligen Datei mitzuteilen, wir laden sie dann her-unter und fgen sie der Bibliothek an.Werden pdf-Dateien von Schriften selbst angefertigt,soll eine mglichst hohe Auflsung gewhlt werden.Zur Dokumentation aber auch aus rechtlichen Grn-den sollen die Inhalte nicht verndert werden.