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Die aufregendsten Trendsetter und die bewährten Institutionen Wo es auch auf die Schnelle etwas richtig Gutes gibt Gemütliche Beizen für Geniesser im Quartier und auf dem Land Die verführerischsten Spezialitäten aus ganz Asien Was in den Spitzenrestaurants wieder Neues aufgetischt wird Wo so gut gekocht wird wie in Italien und in Spanien INDEX: Adressen und Telefonnummern aller Zürcher Restaurants ZÜRICH GEHT AUS! 205 RESTAURANTS NEU GETESTET Schweiz: CHF 24.50 / EU: EUR 18,80 www.gehtaus.ch 2015 2016

Schweiz: CHF 24.50 / EU: EUR 18,80 ZÜRICH … · 2015-07-15 · verändert, seit Pierre Sobkowiak nur noch ab und an als Gast im «Blockhus» aufkreuzt? Nicht viel. Das «Skihütten-Ambiente»

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Page 1: Schweiz: CHF 24.50 / EU: EUR 18,80 ZÜRICH … · 2015-07-15 · verändert, seit Pierre Sobkowiak nur noch ab und an als Gast im «Blockhus» aufkreuzt? Nicht viel. Das «Skihütten-Ambiente»

Die aufregendsten Trendsetter und die bewährten InstitutionenWo es auch auf die Schnelle etwas richtig Gutes gibtGemütliche Beizen für Geniesser im Quartier und auf dem Land Die verführerischsten Spezialitäten aus ganz Asien Was in den Spitzenrestaurants wieder Neues aufgetischt wirdWo so gut gekocht wird wie in Italien und in SpanienINDEX: Adressen und Telefonnummern aller Zürcher Restaurants

ZÜRICHGEHT AUS!

205RESTAURANTS NEU GETESTET

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Page 2: Schweiz: CHF 24.50 / EU: EUR 18,80 ZÜRICH … · 2015-07-15 · verändert, seit Pierre Sobkowiak nur noch ab und an als Gast im «Blockhus» aufkreuzt? Nicht viel. Das «Skihütten-Ambiente»

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ZÜRICH

GEHT

AUS!

t Terrasse/ Gartenr Raum für

Raucher s Sonntag offen v vegetarische

Gerichtem Mittags- menüh

Hunde erlaubt

BlockhusEin guter Tropfen

Wie schlägt sich die «Blockhus»-Crew,

seit Monsieur Pierre altershalber einen

Abgang gemacht hat? Was hat sich

verändert, seit Pierre Sobkowiak nur

noch ab und an als Gast im «Blockhus»

aufkreuzt? Nicht viel. Das «Skihütten-

Ambiente» ist geblieben, auch das

eigenwillige Potpourri der Speisekarte.

Beim Wein, einem grossen Stecken-

pferd des früheren Wirtes, stellen wir

ebenso wenig Veränderungen fest. Die

Schiefertafel annonciert 14 offen ausge-

schenkte Weine. Und die Liste mit den

Flaschen umfasst nach wie vor viele eng

beschriebene Seiten. Wir sehen einen

in Barriques ausgebauten Pinot 2013

vom Weingut Diederik in Küsnacht am

Zürichsee (Fr. 59.–) neben dem jetzt rei-

fen Château Léoville-Poyferré 2007 aus

der Bordeaux-Appellation St-Julien (Fr.

129.–). Die Auswahl an französischen

Weinen ist stupend. Neben grossen,

teils preiswerten Namen finden sich viele

unbekannte, entdeckenswerte Tropfen.

Aus dem Süden Frankreichs sowie von

der nördlichen und südlichen Rhône.

Dazu viele italienische und spanische

Weine. Wir lassen uns eine reife Flasche

Rioja Gran Reserva 904 von La Rioja Alta

aus dem guten Jahrgang 2001 öffnen.

Ein Hochgenuss für 92 Franken, ein ele-

ganter Rotwein, der mehrheitlich aus

Tempranillo und etwas Graciano besteht.

Was isst man im «Blockhus»? Nach

wie vor eins der besten Tatars in der

Stadt – wir nehmen meistens das leicht

angebratene (Fr. 32.50) oder dasjenige

mit steirischem Kürbiskernöl, Gurken,

Zwiebelringen und Kapern (Fr. 30.50).

Gut bestückt mit gereiften Käsen ist das

«Chääs-Chörbli». Viele Gäste schwören

auf das mit Kräuterbutter überbackene

Pferdefilet. Natürlich hat’s auch Cordon

bleu und Wienerschnitzel oder Riesen-

crevetten, mit Knoblauch sautiert oder

an einem grünen Thai-Curry.

«Wir hoffen, dass Sie sich in unserer über

400-jährigen Walliser Blockhütte wohl-

fühlen», lesen wir in der Speisekarte.

Das tun wir. Nach wie vor. Und nicht

nur wir. wm

Schifflände 4, 8001 ZürichFon 044 252 14 53www.restaurant-blockhus.chmo–mi 11.30–23, do–sa 11.30–24 Uhr (Küche 11.30–14 & 17.30–22 Uhr, dazwischen kleine Karte), so geschlossenHG Fr. 22–51

h m t vTrouvaillen für Weinnasen: Rang 10

Bodega EspañolaLiebe auf den zweiten Blick

Es kommt in den besten Restaurants

vor: Manchmal funktioniert es einfach

nicht zwischen Gast und Kellner, weil

einer von beiden – oder vielleicht beide

zugleich – einen schlechten Tag haben.

Das Parterre der «Bodega Española» ist ja

ohnehin über jeden Zweifel erhaben und

eine schlicht unangreifbare Institution,

in der wir schon viele Stunden mit guten

Freunden bei Wein und Tapas verbracht

haben. Doch was ist mit dem Restaurant

im ersten Stock? Wir waren neugierig.

Auf der Karte stand Paella. «Ab zwei Per-

sonen», verständlich bei dem Aufwand.

Wir waren allein. Man hätte eventuell

gern die Paella; sofern vielleicht an

einem anderen Tisch ein Pärchen eine

Paella ordere, könne man sich ja an die

Bestellung dranhängen. «Das wird nicht

passieren», antwortete der Kellner. Wir

blickten uns um. Mindestens vier Tische

waren noch in die Karte vertieft. Gab es

nicht eine klitzekleine Chance? Offenbar

nicht. Und wenn man nun noch wartete,

einen Apéro bestellte, vielleicht gäbe es

ja in zehn Minuten jemanden, der doch

…? Der Kellner schüttelte den Kopf

und wurde erkennbar ungeduldig. Also

gut. Er empfahl eindringlich die Pari-

llada (Fr. 45.–), grillierte Fische und

Meeresfrüchte, obwohl die nun recht

wenig mit einer Paella zu tun hatten.

Aber warum nicht. Dass dann allerdings

vom ersten bis zum letzten Bissen der

Hauptspeise ein Sänger mit Gitarre

neben dem Tisch stand, war ganz einfach

zu viel (nebenbei: gibt es eigentlich ein

einziges spanisches Lied, in dem nicht

das Wort «corazon» vorkommt?). Allen

Gästen ging der Musikant erkennbar auf

die Nerven, nur die Kellner klatschten

fröhlich mit. Es hatte einen Hauch von

Touristenfalle, und natürlich mussten am

Ende die Münzen hervorgekramt werden.

Das war nichts. Aber konnte es sein, dass

so ein renommiertes, beliebtes Lokal,

über dessen abgenutzten Steinboden

schon Lenin geschlurft war, uns der-

massen missfiel? Oder war man es doch

selbst gewesen, war man allzu fordernd

und humorlos aufgetreten? Also auf zu

einem zweiten Abend.

Und dann war eben doch alles gut.

Wir begannen, nach einem kühlen

San Miguel (Fr. 5.80), mit würzigem

Lomo embuchado, luftgetrocknetem

Schweinsfilet mit Olivenöl aus Cam brils

mit gerösteten Mandeln (Fr. 19.–). Und

weil unsere Sinne nicht von mässig

vorgetragenen spanischen Schlagern

betäubt wurden, hatten wir endlich auch

den Blick für die Umgebung, das schöne

Holzparkett, die edlen Intarsien mit den

spanischen Stadtwappen. Anschliessend

schwankten wir zwischen Zarzuela und

Suquillo – beides Fischragouts mit

Meeresfrüchten in Tomatensugo (je Fr.

39.50), doch Ersteres mit separatem

Reis, Letzteres mit Kartoffelwürfelchen,

die im Ragout mitgezogen sind, daher

ist der Geschmack etwas üppiger – also

Suquillo. Und weil bei einem solch herz-

haften Fischgericht auch ein Rotwein

erlaubt ist, gönnten wir uns den offe-

nen Marco Real aus Navarra (Fr. 7.50/

dl), noch ein klein wenig komplexer

und runder als der hauseigene Rioja mit

«Bodega Española»-Etikett (Fr. 7.–/dl).

Zum Abschluss versöhnte uns endgültig

das hausgemachte Karamellköpfli (Fr.

10.–) mit der Welt und der «Bodega».

Und dann kam es noch zu einer rüh-

rende Szene: Etwa gegen 21 Uhr kam

ein älteres Ehepaar, beide sicher um die

80 Jahre alt, in den ersten Stock. Es

hatte ihnen etwas Mühe bereitet, und

der Mann rief: «Wir sind 1300 Kilome-

ter gefahren, um bei Ihnen zu essen!»

Und bevor sie sich setzten, nahmen sie

einander in die Arme und gaben sich

einen Kuss. Was für eine Szene! Selbst

die Kellner waren beeindruckt. «Kein

WhatsApp, kein Facebook», kommen-

tierte einer von ihnen, «so ist das wahre

Leben. Un beso!» stm

Münstergasse 15, 8001 ZürichFon 044 251 23 10Parterre: mo–so 10–24 Uhr (Küche 11.30–14 & 17.30–23 Uhr, dazwischen Tapas)HG Fr. 21–41, Tapas ab Fr. 5.90

h m s t v1. Stock: mo–so 11.30–14.30 & 18–24 Uhr (Küche bis 23 Uhr)HG Fr. 24–55

h s vZürcher Institutionen: Rang 14

F

FlorhofAustralische Herzlichkeit Mit Patrick Leuenberger, dem neuen

Chef de Cuisine, hat der «Florhof» wie-

der einen fixen Platz auf der kulinari-

schen Landkarte der Stadt Zürich. Seine

Kreationen überraschen, überfordern

aber nicht. Seine Gerichte kitzeln den

Gaumen, zu essen bekommt man aber

trotzdem etwas. 20 Jahre war Leuen-

berger im Ausland, wo, das verrät der

winzige Anstecker an seiner Kochweste:

die australische Flagge.

Bodega Española

ZGA_080-095_Altstadt.indd 83 23.06.15 11:56

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t Terrasse/ Gartenr Raum für

Raucher s Sonntag offen v vegetarische

Gerichtem Mittags- menüh

Hunde erlaubt

Wir bestellen keinen der zehn offen

ausgeschenkten Weine, obwohl es Tref-

fendes in Weiss und Rot gäbe. In den

«Florhof» sind wir nicht gekommen, um

uns kurz zu verpflegen, sondern um die

neue Küche des charmanten Restaurants

(und Hotels) zu geniessen. So lassen wir

uns eine Flasche Bordeaux öffnen, einen

Pauillac aus dem Jahrgang 2006, den

Château Grand-Puy-Lacoste (Fr. 150.–).

Kein ganz grosser, aber ein sehr guter

Jahrgang (92 Parker-Punkte).

Wer die mit knappen Worten umschrie-

benen Gerichte begutachtet, bekommt

eine ungefähre Ahnung, in welche

Richtung es bei den einzelnen Gängen

gehen könnte. Bei den Vorspeisen mit

«gebratene Jakobsmuscheln und Gän-

seleber, Kürbis, Rote Beete, Zwiebeln»

und «Artischocken- und Rote-Beete-

Salat, Birne, Oliven, Feta, Nüsslisalat».

Oder bei den Hauptspeisen mit «Schwei-

nebauch, Kartoffelstampf, Knoblauch,

Erbsen, Babyfenchel, Thymianschaum»

und «kurz gebratenes Rindsentrecôte,

Spinat, Pilze, lila Kartoffel, Serrano-

schinken, Verveine, Holunderjus».

Genau diese vier Gerichte haben wir

bestellt und empfanden die Preise im

Nachhinein als angebracht und im

Einklang stehend mit dem gebotenen

Genuss. Die Vorspeisen: 28 und 20

Franken, die Hauptgänge: 38 und 48

Franken.

Welches Gericht am besten gefallen hat,

lässt sich nicht sagen, weil jeder ein-

zelne Teller in sich ein kleines Kunstwerk

war. Die beiden nur kurz angebratenen

Jakobsmuscheln (aussen hellbraun,

innen leicht glasig) waren auf einen

Kürbisspiegel gesetzt, von zwei leicht

frittierten Zwiebelringen getoppt und

mit einem auf die schmale Seite gestell-

ten gebratenen Stück von der Gänseleber

verbunden, dazu, wie zufällig hingelegt,

Randen-Farbtupfer in Würfelform und

-grösse. Eine zauberhafte Kreation,

auch was die verschiedenen Geschmäcke

anbelangt. Eine erfrischende Angelegen-

heit ist der Salat mit Artischockenherzen

und Stücken von Birne und Randen, mit

zerbröselten Fetastücken und grünem,

gezupftem jungem Nüssler. Nachdem

Patrick Leuenberger für die Vorspeisen

runde Teller verwendet hat, präsentiert

er die folgenden Hauptgänge auf ova-

len, weissen Tellern. Ein abstraktes Bild

bietet der Gang mit Schweinebauch – ein

Würfel, saftig, mit Knusperkruste, eine

Linie mit Erbsen, ein Kreuz von Baby-

fenchel auf Kartoffelstampf, getoppt

von einem Thymianschaum. Auf einem

Püree von tiefdunklem Spinat liegen

auf Scheiben der lila Kartoffeln drei

gleich mäs sig rote Tranchen vom nicht

zu scharf angebratenen Entrecôte, auf

beiden Seiten Tupfer vom Holunderjus,

in einem kleinen Schälchen knusprige

Serranostückchen.

Nach getaner Arbeit bekommen wir

Patrick Leuenberger kurz zu Gesicht, als

er von Tisch zu Tisch gehend seine Gäste

kurz begrüsst und nachfragt, ob sie mit

dem Gebotenen zufrieden gewesen seien.

Sehr sympathisch. Der abschlies sende

Eindruck passt zum ersten Eindruck, den

der «Florhof» mit seinem Restaurant auf

seine Gäste macht. Schon bei der Begrüs-

sung wird einem das Gefühl gegeben, in

diesem vornehmen Haus aus dem 18.

Jahrhundert willkommen zu sein. wm

Florhofgasse 4, 8001 ZürichFon 044 250 26 26www.hotelflorhof.chmo–fr 11.45–14 & 18–23, sa 18–23 Uhr (Küche bis 22 Uhr), sa-mittag & so geschlossen HG Fr. 33–48

h m t vGrosse Küche für Gourmets: Rang 6

FranzosBonjour, bonsoirNatürlich könnte man mittags noch sit-

zen bleiben. Ein zweites Glas Viognier

bestellen (Fr. 7.50/dl). Und sich ein

bisschen Zeit nehmen für die dekorati-

ven Bilder an den Wänden (Brigitte Bar-

dot, Air France, Gainsbourg, Velosolex

usw.). Oder sich draussen auf dem Bou-

levard auf einen der Gartenstühle setzen

und in die Zürcher Sonne blinzeln. Aber

im «Franzos» isst und trinkt man meist

was Kleines-Feines auf die Schnelle.

Zumindest morgens oder tagsüber.

Die Bedienung ist prächtig gelaunt, der

französische Accent sympa. Auf dem

Tresen lockt unter gläserner Haube eine

Tarte tatin. Kaum schweift unser Blick

zur süssen Leckerei, wird uns gleich ver-

sichert: «Schmeckt excellent.» Aber wir

hatten für den kleinen Hunger bereits

Rillettes de canard au fois gras mit

frischem Pariser Brot (Fr. 9.–). Gleich-

wohl bleiben wir nun noch etwas länger

als geplant sitzen. In dieser kleinen

französischen Enklave mit hübschen

Holztischen (dünnes Blatt, gusseiserne

Füsse) und einem blauen Buffet, das an

die Bretagne erinnert.

Das Weinangebot ist ebenso klein wie

fein. Selbst einen der wieder angesagten

Beaujolais könnte man bestellen: Côtes

de Brouilly 2011 von Jean-Paul Bruns

Domaine des Terres Dorées (Fr. 7.–/dl,

Flasche Fr. 43.–). Dazu eine der Köst-

lichkeiten pour les p’tites faims, eine

Quiche, végétarienne oder lorraine, mit

oder ohne Salat, einen «assiette fran-

zos», grosse oder kleine Portion, mit

fromages, charcuteries et tapenade.

Von der «Franzos»-Theke wird nochmals

ein Versuch in Sachen Gourmandises

unternommen. Es gebe auch Truffe au

chocolat, wenn die Tarte tatin ein biss-

chen zu mächtig sei. Höchste Zeit zu

gehen. Auf ein anderes Mal, wird uns

nachgerufen. Gerne, dann vielleicht an

einem Abend. wm

Limmatquai 138, 8001 ZürichFon 044 542 46 33www.franzos.chmo–do 8–23, fr 8–01, sa 10–01, so 11–19 Uhr (Küche durchgehend bis 22 Uhr), so-abend geschlosssenHG Fr. 16.50–29

h s t vSchnell und gut: Rang 3

I

Il GattopardoRuhe und GelassenheitDies ist ein kleines, elegantes Restaurant

unweit des Bellevue, das nun nicht mehr

nur abends geöffnet hat. Am Morgen

dient es als Frühstücksraum des Hotels

«Rössli». Hier haben sich seit zwei Jahren

Enzo Fertitta und seine Frau Imma nieder-

gelassen, die in Zürich schon seit über 23

Jahren unter dem Namen «Gattopardo»

Restaurants, unter anderem an der Wolf-

bachstrasse und an der Rotwandstrasse,

geführt haben. Hier wird eine mediter-

rane Küche von klassischem Zuschnitt,

aber grosser Bandbreite perfekt serviert.

Manches hat einen leicht sizilianischen

Hauch, so zum Beispiel der Fenchelsalat

mit Orangenfilets und Taggiasca-Oliven

(Fr. 14.–), der sich unter anderem dadurch

auszeichnet, dass er in Zimmertemperatur

und nicht eiskalt auf den Tisch kommt.

Aber letztlich sind alle Regionen Italiens

und auch weitere Gegenden rund um das

Mittelmeer vertreten. Bei Pasta e fagioli,

der dicken Bohnensuppe mit Pasta,

streiten sich verschiedene italienische

Gegenden um das Geburtsrecht. Hier wird

sie mit Fleischbällchen und recht scharf

gewürzt aufgetragen. Die Pasta besteht

aus ganz kurzen Maccaroni, die manche

Italiener als Ave Marias bezeichnen, weil

die Hausfrauen angeblich die Kochzeit

mit einer Anzahl Rosenkränze definier-

ten. In Zürich jedenfalls findet man das

Gericht selten auf den Speisekarten, wir

fanden es ein bauch- und herzwärmen-

des Zwischending zwischen Suppe und

Eintopf (Fr. 18.–/28.–). Berühmt sind

Florhof

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Ein echtes Stück

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