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INDEXMONITOR China im Wandel AKTIENMONITOR Die Outperformer von morgen ROHSTOFFMONITOR INTERVIEW Schweiz – das Klima wird rauer TITELSTORY Der Preisverfall stösst an Grenzen „Es steht viel auf dem Spiel” Dr. Fabian Schnell, Wirtschaftsexperte bei economiesuisse bnpparibas.ch Das Schweizer Magazin für Strukturierte Produkte von BNP Paribas September / Oktober 2015

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INDEXMONITORChina im Wandel

AKTIENMONITORDie Outperformer von morgen

ROHSTOFFMONITOR

INTERVIEW

Schweiz – das Klima wird rauerTITELSTORY

Der Preisverfall stösst an Grenzen

„Es steht viel auf dem Spiel” Dr. Fabian Schnell, Wirtschaftsexperte bei eco nomiesuisse

bnpparibas.ch

Das Schweizer Magazin für Strukturierte Produkte von BNP Paribas September / Oktober 2015

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§ Diversifi zierter Zugang zu Aktien von gründergeführten Unternehmen§ Basiswert: Solactive Founder-run Companies Total Return Index§ Zertifi kate-Gebühr: 1% p.a.§ Börsentäglich handelbar§ Emittent: BNP Paribas Arbitrage Issuance B.V. , Rating: A+ (S&P) Garant: BNP Paribas SA, Rating: A+ (S&P), A1 (Moody’s), A+ (Fitch)

Dass Unternehmen, die von ihren Gründern geführt werden, nachhaltig wirtschaften, scheint plausibel. Und dass sich deren Aktien häufi g besser entwickeln als andere, belegen auch Studien. Von Gründern geführte Aktiengesell-schaften erfreuen sich an der Börse grosser Beliebtheit. BNP Paribas eröffnet Anlegern mit Tracker-Zertifi katen auf den Solactive Founder-run Companies Total Return Index ab sofort Zugang zu 30 gründergeführten Unternehmen.

Tracker-Zertifi kate auf den Solactive Founder-run Companies Total Return Index (SVSP-Kategorie 1300)

E-Mail: [email protected]: +41 (0)58 212 68 50Internet: bnpparibasmarkets.ch

Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf der angegebenen Telefonnummer aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf erklären Sie sich mit dieser Geschäftspraxis einverstanden. Risikohinweis: Dieses Werbeinserat stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne von Art. 5 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen oder Emissionsprospekt im Sinne der Art. 652a und 1156 des Schweizerischen Obligationenrechts dar. Es handelt sich zudem weder um eine Aufforderung, noch um eine Empfehlung zum Kauf der hierin beschriebenen Produkte. Die in diesem Werbeinserat beschriebenen Produkte werden von BNP Paribas Arbitrage Issuance B.V. ausgegeben und sind derivative Finanzinstrumente. Der alleinverbindliche Prospekt in englischer Sprache kann direkt bei BNP Paribas Securities Services, Paris, Zweigniederlassung Zürich, Selnaustrasse 16, Postfach, 8022 Zürich, oder unter der Tel. +41 58 212 63 35 bezogen werden. Die Produkte qualifi zieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) unterstellt. Die Anleger sind dem Konkursrisiko des Emittenten bzw. des Garanten ausgesetzt und profi tieren nicht vom Schutz des investierten Kapitals. Die Produkte sind weder für den Vertrieb in den Vereinigten Staaten oder Grossbritannien noch an US-Personen bestimmt. Die geistigen Eigentumsrechte am Solactive Founder-run Companies Total Return Index sind das Eigentum der Solactive AG. Die Solactive AG ist in keiner Weise in die Gestaltung oder den Verkauf der Produkte involviert und erteilt keinerlei Ratschläge im Hinblick auf die Anlagen in diese Produkte.© BNP Paribas SA. Alle Rechte vorbehalten.

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Mitglied bei:

* Mit Absicherung des Währungsrisikos EUR/CHF bzw. EUR/USD

INVESTIEREN IN GRÜNDERGEFÜHRTE

UNTERNEHMENFOUNDER-RUN COMPANIES

INDEX TRACKER-ZERTIFIKATE

Währung Emissionspreis* Laufzeit Valor Symbol ISINCHF CHF 100 Open End 29162416 FOUNDC CH0291624168EUR EUR 100 Open End 29162417 FOUNDE CH0291624176USD USD 100 Open End 29162418 FOUNDU CH0291624184

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EDITORIALMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

3BNP PARIBAS

Sehr geehrte Anlegerin, sehr geehrter Anleger,

kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie die Untergrenze des Schweizer Franken zum Euro – nicht nur die Aufhebung im Januar dieses Jahres, sondern auch ihre Einführung an sich im September 2011. Seit Januar hat sich der Schweizer Franken zum Euro zwar wieder ein Stück weit auf 1,09 Euro je Franken abgewertet, aber die Schweizer Exportwirtschaft ächzt dennoch unter der „neuen“ Wechselkursrealität. Das angeschlagene Verhältnis zur Europäischen Union stellt eine weitere Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund bin ich gespannt, welche Aus-wirkungen die Parlamentswahlen vom 18. Oktober haben werden.Wie beurteilt die Schweizer Wirtschaft selbst die Lage hiesiger Unternehmen? Und wie wichtig ist die Europäische Union für die Schweiz? „Es steht viel auf dem Spiel“, sagt Fabian Schnell von economiesuisse im Interview ab Seite 20.

Der 24. August 2015 war kein guter Tag für die Börse. Der SMI rutschte kurzfristig unter die Marke von 8.200 Punkten, der DAX verlor knapp fünf Prozent. Innerhalb eines Tages wurden so weltweit nicht weniger als drei Billionen US-Dollar vernichtet. Auslöser des Crashs war ausge-rechnet die Volksrepublik China, ein Land, das bislang eher als Börsentreiber denn als Börsen-bremser galt. China durchläuft einen tief greifenden Transformationsprozess. Von der „Werkbank“ zu einer konsumorientierten Binnenwirtschaft – das sorgt für Unruhe. MÄRKTE & ZERTIFIKATE erklärt die Hintergründe und zeigt Chancen und Risiken auf.

Um das Thema „Smart Indexing – Mehr Rendite mit weniger Risiko“ geht es beim nächsten Investors Panel am 11. November in Zürich, zu dem wir Sie herzlich einladen. Unter dieser Überschrift diskutieren die Teilnehmer des Panels Fragen wie: „Index-Strategien von morgen: Neue Trends und vielversprechende Innovationen“ und „Wie konzipiere ich mein Anlage-Univer-sum richtig?“ Leser von MÄRKTE & ZERTIFIKATE können kostenlose Eintrittskarten anfordern. Die Plätze sind begrenzt. Alle Informationen zum Anlass und zur Anmeldung ¦ nden Sie in Kürze auf www.bnpparibasmarkets.ch.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und wie immer viel Erfolg an den Märkten!

Ihr Florian Stasch

„ZUM FRANKEN DRÄNGT, AM FRANKEN HÄNGT DOCH ALLES“

Florian Stasch, Head

Sales & Marketing,

Exchange Traded

Solutions Schweiz

„Mit der Wirtschaft und der Börse verhält es sich wie mit dem Mann und seinem Hund beim Spaziergang. Der Mann läuft langsam und gleichmässig weiter. Der Hund läuft vor und zurück. Aber beide bewegen sich

in die gleiche Richtung. Der Mann ist die Wirtschaft, der Hund die Börse.“André Kostolany (1906-1999), amerikanischer Börsenkolumnist ungarischer Herkunft

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INHALT MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

4 BNP PARIBAS

NEWS / FOKUS

MÄRKTE

INDEXMONITORTechnische Analyse: SMI, Dow Jones 23China im Wandel – die asiatische Volkswirtschaft durch-läuft einen tief greifenden Transformationsprozess 24

AKTIENMONITORTechnische Analyse: ABB, Swatch 31Die Outperformer von morgen – die Rohstoffproduzenten schrumpfen und sparen 32

ROHSTOFFMONITORTechnische Analyse: Gold, Öl 37Wasser – die Lizenz zum Investieren 38Der Preisverfall bei Rohstoffen stösst an Grenzen 42Kalisalz – die Schlacht hat begonnen 46

WÄHRUNGSMONITORTechnische Analyse: EUR/USD, USD/CHF 47Renminbis Abwertung und Japans Leiden 48Das Masterplan – trotz Krise wird an der Zukunftdes Euro weitergebaut 52

OBLIGATIONENMONITORTechnische Analyse: Euro Bund Future, T-Bond Future 55Fed-Zinsentscheid – die Unsicherheit ist gross 56

Neues Outperformance Zerti� kat mit Coupon auf den iSTOXX Europe Next Dividend Low Risk 50 Index 6Lindt & Sprüngli – „Bäriges“ Urteil 7Novartis – Good News, Bad News 7Das grosse China-Rätsel 8Generika-Aktien – Kursfantasie dank Konsolidierung 9TOPs/FLOPs 10Investment-Idee: Gründer-geführte Unternehmen 11

Neues Outperformance Zerti� kat mit Coupon (Seite 6)

China im Wandel (Seite 24)

Wie Rohstoffkonzerne die Krise zu meistern versuchen (Seite 32)

Die Zukunft des Euro – von Auf-geben keine Spur (Seite 52)

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INHALTMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

5BNP PARIBAS

STANDARD

Schweiz – das Klima wird rauer Der starke Franken und ein getrübtes Verhältnis zur Europäischen Union – auf die Schweiz warten grosse Herausforderungen 12

Der Export bricht ein 14

Prognosen für das Wirtschaftswachstum werden nach unten korrigiert 16

Wiedereinführung des Mindestkurses und Euro-Beitritt 18

„Es steht viel auf dem Spiel“Interview mit dem Wirtschaftsexperten Fabian Schnell (economiesuisse) 20

Editorial 3

Buchtipps – „Griechenland braucht einen tief greifenden Kulturwandel“Interview mit dem Buchautor Lothar F. Neumann 57

AnlegerserviceStrukturierte Produkte in der Schweiz – umfassendeStudie zu Kosten und Performance 59

Ausgesuchte Produkte im ÜberblickTracker-Zerti� kate 60Outperformance-Zerti� kate 63Kapitalgeschütze Produkte 64

Rechtliche Hinweise/Impressum 65

Termine 66

Schweiz – das Klima wird rauer (Seite 12)

„Griechenland braucht einen Kulturwandel“ (Seite 57)

TITELTHEMA

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NEWS MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

6 BNP PARIBAS

NEUES OUTPERFORMANCE-ZERTIFIKATNEUEMISSIONEN

BNP Paribas hat das Produkt-angebot auf den iSTOXX Eu-rope Next Dividend Low Risk 50 Index erweitert. Neben den in den vergangenen Aus-gaben von MÄRKTE & ZERTI-FIKATE vorgestellten Outper-fomance-Zertifikaten und Tracker-Zerti�katen wurde im September noch ein Out-performance-Zerti�kat mit Coupon emittiert. Im Ver-gleich zu den bereits beste-henden Outperformance- Zerti�katen bietet das neue Zerti�kat mit Coupon zwar eine geringere Partizipation,

nämlich 200 Prozent, zahlt nach dem ersten Jahr aber einen �xen Coupon von fünf Prozent aus. Die Laufzeit des neuen Outperformance-Zer-ti�kats endet am 11. Septem-ber 2018.Der iSTOXX Europe Next Di-vidend Low Risk 50 Index bietet eine interessante Mi-schung aus Dividende und niedriger Volatilität. Die Aus-wahl der Aktien erfolgt aus dem STOXX Europe 600 In-dex, der 600 ausgewählte Unternehmen aus 18 euro-päischen Ländern enthält.

In einem ersten Schritt wer-den alle Gesellschaften aus-sortiert, die im Schnitt auf weniger als zehn Millionen Euro Tagesumsatz an der Börse kommen. In einem nächsten Schritt werden die verbliebenen Unternehmen nach dem Kriterium der Vo-latilität untersucht. Es blei-ben die Aktien übrig, die über eine vergleichsweise niedrige historische Schwankungs-breite verfügen. In einem dritten Schritt wer-den dann die 50 Unterneh-men herausgepickt, die im

Monat nach einer möglichen Aufnahme in den Index die voraussichtlich jeweils höchsten Dividenden aus-schütten werden. Dank dieser Vorgehensweise bei der Aktienauswahl konn-te der iSTOXX Europe Next Dividend Low Risk 50 Index in den zurückliegenden Jah-ren auffallend besser ab-schneiden als der Benchmark EURO STOXX 50 Index; unter dem Strich erwirtschaftet das Indexkonzept eine bes-sere Performance bei weniger Risiko.

OUTPERFORMANCE-ZERTIFIKAT MIT COUPON AUF DEN ISTOXX EUROPE NEXT DIVIDEND LOW RISK 50 INDEX

Quelle: BNP Paribas; Stand: September 2015

Partizipation an steigenden Kursen

Fixer Coupon(1. Jahr)

Währung Valor Symbol ISIN

200 % 5,00 % EUR 29535566 OPCOUE CH0295355660

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NEWSMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

7BNP PARIBAS

LINDT & SPRÜNGLI – „BÄRIGES“ URTEIL

NOVARTIS – GOOD NEWS, BAD NEWS

UNTERNEHMEN

UNTERNEHMEN

Mit guten und mit schlechten Nachrichten konnte Novartis in den zurückliegenden Wo-chen aufwarten. Die schlech-ten zuerst. In einem Tweet auf Twitter äusserte sich die de-mokratische Präsident-schaftsanwärterin Hillary Clinton verärgert über die zum Teil drastisch gestiegenen Preise für Medikamente in den USA. Sie kündigt, falls sie 2016 zur mächtigsten Frau der Welt gewählt werden sollte, eine Initiative gegen „Preiswucher“ bei speziellen Medikamenten an. Obwohl von der Ankündi-gung vor allem erst einmal Biotechnologieunternehmen betroffen sind, kam der ge-samte Gesundheitssektor unter Druck. Auch die Valoren von Novartis verloren zwi-schenzeitlich kräftig.

Nun zu den guten Nachrich-ten. Novartis konnte eine Reihe an positiven Meldungen in Bezug auf Medikamenten-entwicklungen veröffentli-chen. So könnte schon bald das Herzmedikament Entres-to in der Europäischen Union zur Vermarktung zugelassen werden. Eine entsprechende Empfehlung gab es vom Com-mittee for Medicinal Products for Human Use (CHMP). Bei Entresto handelt es sich wohl um eine der wichtigsten Markteinführungen in diesem Jahr. Analysten erwarten ei-nen Jahresumsatz von 4,4 Milliarden US-Dollar inner-halb von fünf Jahren. Good News auch bei A¤ nitor, das zur Behandlung von fort-geschrittenen Tumoren ein-gesetzt wird. Dazu wurde in

Wien eine Studie präsentiert, die die Wirksamkeit des Krebspräparats belegt. Zudem wird mit James Bradner ein anerkannter Krebsspezialist neuer Forschungschef. Beide Meldungen zeigen, dass No-vartis vor allem in der Krebs-behandlung einen künftigen Schwerpunkt in der Produkt-pipeline bilden will. Und noch eine gute Meldung: In den USA darf Novartis Zar-xio vermarkten. Dabei handelt es sich um ein Nachahmer-

Ihre Erwartung: Novartis pro¤ tiert mittelfristig von den zahlreichen neuen Medikamenten und kann sich als führender Hersteller von Krebspräparaten behaupten.

So können Sie investieren:

Mögliches Produkt: Novartis Mini Long-Zerti¤ kat (Valor: CH0213783936)

präparat auf Neupogen, den bisherigen Kassenschlager von Amgen. Amgen hatte ge-gen die Zulassung geklagt, nun aber verloren. Die Mel-dung zeigt: Die Trennung zwi-schen Pharma und Biotech und zwischen klassischer Forschung und Generika ver-schwimmt zusehends. Da-durch erweitert sich das Ge-schäftsfeld für die grossen Pharmaunternehmen, sie be-kommen mehr Spielraum und Handlungsfreiheit.

Ihre Erwartung: Befreit von Rechtsstreitigkeiten und be-« ügelt vom vorweihnachtlichen Geschäft legen die Valoren von Lindt & Sprüngli zu. Zudem: Lindt & Sprüngli wird als potenzieller SMI-Kandidat gehandelt.

So können Sie investieren:

Mögliches Produkt: Lindt & Sprüngli Mini Long Zerti¤ kat (Valor: CH0274088662)

Lindt & Sprüngli darf auch zukünftig Schokolade in Bärchenform giessen und mit einer Goldfolie umhül-len. Das entschied nun der deutsche Bundesgerichts-hof. Der höchstrichterliche Spruch beendet e inen Streit zwischen Lindt & Sprüngli und Haribo. Hari-bo sah in dem goldenen Bärchen aus der Schweiz eine Verletzung des Mar-

kenrechts. Das deutsche Unternehmen hat die An-rechte auf die für Zucker-waren eingetragene Wort-marke „Goldbär“.Für Lindt & Spüngli ein wichtiger Entscheid. Hätte Haribo mit seinem Anliegen Erfolg gehabt, hätte dies, neben der Vernichtung be-reits hergestellter Ware, auch Schadensersatzan-sprüche zur Folge gehabt.

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NEWS MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

8 BNP PARIBAS

BNP Paribas verlost viermal einen 100-€-Gutschein vom Masshemdenhersteller hemdwerk. Dazu müssen Sie nur einige Fragen zum Thema China beantworten.

TeilnahmebedingungenIch erkläre mich mit der Speicherung meiner Daten (Name, Anschrift, Telefon, E-Mail) durch BNP Paribas einverstanden. Diese Daten werden selbstverständlich nicht an Dritte weitergegeben und ausschliesslich zur Durchführung des Gewinnspiels und der gewünschten Informationszusendung verwendet. Diese Zustimmung kann ich jederzeit widerrufen ([email protected]). Mitarbeiter der BNP Paribas Gruppe und deren Angehörige sowie Minderjährige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. BNP Paribas erhebt, verarbeitet und nutzt personenbezogene Daten nach Massgabe des Datenschutzes.

Senden Sie Ihre Antwort mit vollständiger Adresse ...

… oder per E-Mail an:[email protected]

… per Post an:

BNP Paribas (Suisse) SA

Redaktion „MÄRKTE & ZERTIFIKATE“

Selnaustrasse 16

Postfach

8022 Zürich

Einsendeschluss ist der8. November 2015

DAS GROSSE „CHINA-RÄTSEL“GEWINNSPIEL

Im Rätsel suchen wir Begriffe, die mit dem Thema China in Verbindung stehen. Alle gesuchten Wörter £nden Sie im Indexmonitor ab Seite 24. Das Lösungswort ergibt sich aus den Buchstaben in den gelb hinterlegten Kästchen, von oben nach unten gelesen. Und das können Sie gewinnen: Vier Gutscheine im Wert von je 100 Euro für den Online-Shop hemdwerk. Der Massbekleidungshersteller ist bereits seit 2005 ein Spezialist für die Onlinebestellung von Mass- hemden und schneidert Ihnen Ihr passgenaues Hemd nach Ihren Vorstellungen. Viel Erfolg!

6.

1. Bestimmt den Leitzins in China: ...’s Bank of China2. Hang ... China Enterprises Index

3. Wichtige Handelsplätze in China: Shanghai, Shenzhen und ...

4. Name der chinesischen Währung5. Einheit der chinesischen Währung6. „SSEC“ bedeutet: ... Stock Exchange Composite Index

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FOKUS: RÜCKBLICKMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

9BNP PARIBAS

Auch die Generika-Unternehmen stehen zunehmend unter Kosten- und Konkurrenzdruck. Doch in der Branche ist das Übernahme�eber ausgebrochen, was den Aktienkursen neue Fantasie verleiht.

Die zurückliegenden Jahre liefen für die Generika-Branche ausgesprochen gut. Sie pro�tierte einerseits enorm vom Trend in der Politik, die Ausgaben der Krankenkassen zu senken, andererseits liefen zahlreiche Medikamentenpatente aus. Letzteres machte den Weg frei für weitaus billigere sogenann-te Nachahmerprodukte (Generika), die den gleichen Wirkstoff wie die Originalpräparate enthalten, in Test und Entwicklung aber meistens sehr viel günstiger sind. Generika sind zudem keine Randerscheinung. Ganz im Gegen-teil, laut dem Branchenverband Pro Generika decken Generi-kaunternehmen etwa in Deutschland 76 Prozent des Arznei-mittelbedarfs der Gesetzlichen Krankenversicherungen ab. Generika sind damit ein Milliardenmarkt, der die beteiligten Pharmaunternehmen lange Zeit mit dicken Gewinnen beglückt hat. Eine Entwicklung, die sich auch an der Börse widerspiegelt. Generika-Aktien gehörten zu den High¡yern. Branchenindizes wie der BNP Paribas Generic Drugs Total Return (TR) Index konnten sich in den zurückliegenden fünf Jahren verdoppeln.

Der Kuchen wird kleiner. Doch die ganz „fetten“ Jahre, sie könnten nun für die Branche der Nachahmer vorbei sein. Denn mittlerweile stehen die Unternehmen selbst unter einem verschärften Kosten- und Konkurrenzdruck. Gerade bei jenen Medikamenten, die bei weitverbreiteten Krankheiten zum Einsatz kommen und entsprechend hohe Umsätze in Aussicht stellen, haben häu�g mehrere Generika-Unternehmen Pro-dukte im Angebot. Und: es laufen immer weniger Patente auf Originalpräparate aus. So sollen laut einer Studie des IMS Institutes for Healthcare Informatics von 2015 bis 2020 Arz-

neimittel im Wert von rund fünf Milliarden US-Dollar ihren Patentschutz verlieren. Von 2009 bis 2014 belief sich der Wert jedoch noch auf 6,8 Milliarden US-Dollar.Die Unternehmen müssen sich in Zukunft also um einen immer kleiner werdenden „Kuchen“ streiten, auch wenn Faktoren wie die Demogra�e für eine steigende Nachfrage nach Nachah-merpräparaten sprechen. Damit der Anteil am Kuchen möglichst gross bleibt, ist das Übernahme�eber in der Branche ausge-brochen. Letzter grosser Deal war der Kauf der Generika-Sparte des Botox-Herstellers Allergan durch Teva, einem der Grossen der Branche, für satte 40,5 Milliarden US-Dollar. Und aktuell liegt eine Offerte von Mylan für Perrigo auf dem Tisch. Der US-Konzern bietet seinem Konkurrenten aus Irland knapp 30 Milliarden US-Dollar. Ob die Amerikaner Erfolg haben, ist jedoch fraglich, da es noch andere Interessenten gibt.

Fazit. Obwohl das Geschäftsumfeld für Generika-Unternehmen schwieriger geworden ist, besteht nach wie vor Kursfantasie an der Börse. Diese speist sich nun vor allem aus der Bran-chenkonsolidierung, weniger aus kräftigen Umsatz- und Ge-winnsteigerungen. (oh)

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: Bloomberg; Stand: 28.09.2015

GENERIC DRUGS INDEX TRACKER-ZERTIFIKATE

SVSP-Kategorie: Tracker-Zerti�kat (1300)

Basiswert: BNP Paribas Generic Drugs Total Return (TR) Index

Basiswertwährung: USD

Handelswährungen: CHF / USD

Laufzeit: Open End (keine �xe Laufzeitbegrenzung)

Gebühr p.a.: 1,00 %

Geld-/Briefspanne: 2,00 %

Valor: 2695070 / 2695042

Symbol: GENCH / GENUS

ISIN: CH0026950706 / CH0026950425

Kursfantasie dank Konsolidierung

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FOKUS: TOPS/FLOPS MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

10 BNP PARIBAS

TOPS DES MONATS

Mini-Futures Valor Perf. 1 Monat

SMI Mini-Short 24955859 134,3%

Julius Bär Mini-Short 27408854 128,4%

EURO STOXX 50 Mini-Short 27417351 118,7%

Länder-Zertifikate

MSCI Taiwan Tracker-Zerti�kat 1890728 5,5%

Kospi 200 Tracker-Zerti�kat 1776045 4,3%

Griechenland FTSE/ASE 20 Index Tracker-Zerti�kat 1925318 2,7%

Themen-Zertifikate

Silver Mining Index Tracker-Zerti�kat 2789420 -1,0%

Philadelphia Stock Exchange Semiconductor Index Tracker-Zerti�kat 2255338 -2,1%

NYSE Arca Biotech Index Tracker-Zerti�kat 1468726 -2,1%

Rohstoff-Zertifikate

WTI Rohöl Tracker-Zerti�kat 4870120 6,1%

RICI Enhanced Copper Index Tracker-Zerti�kat 4545436 3,5%

Silber Tracker-Zerti�kat 1782007 2,0%

FLOPS DES MONATS

Mini-Futures Valor Perf. 1 Monat

Palladium Mini-Long 18779027 -67,7%

Platin Mini-Long 25112879 -64,8%

Julius Bär Mini-Long 27408850 -64,2%

Länder-Zertifikate

Topix Tracker-Zerti�kat 1776030 -13,1%

Nikkei 225 Tracker-Zerti�kat 1318379 -12,5%

Brasilien Bovespa Index Tracker-Zerti�kat 2117536 -9,8%

Themen-ZertifikateS&P Supercomposite Oil & Gas Re�ning &Marketing Index Tracker-Zerti�kat 2645353 -9,6%

Natural Gas Index Tracker-Zerti�kat 2521827 -9,6%

Solar Energy Total Return Index Tracker-Zerti�kat 2864664 -9,6%

Rohstoff-Zertifikate

RBOB Gasoline Tracker-Zerti�kat 2035969 -7,8%

RICI Enhanced Zinc Index Tracker-Zerti�kat 4545440 -6,4%

RICI Enhanced Natural Gas Index Tracker-Zerti�kat 4545432 -6,0%

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas; Beobachtungszeitraum (20.08.2015 - 21.09.2015)

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas; Beobachtungszeitraum (20.08.2015 - 21.09.2015)

Richtig Performance haben im zurückliegenden Berichts-zeitraum vor allem Short-Produkte gemacht. Kein Wunder, August und Septem-ber standen ganz im Zeichen der Konsolidierung. Ausge-hend vom Kurssturz in China verbreitete sich die Angst vor einer allzu schnellen Ver-langsamung des asiatischen Wirtschaftswachstums rund um den Globus.Unter den Themen-Zertifi-katen fällt das Silver Mining Tracker-Zertifikat auf. Es schloss unter dem Strich zwar auch leicht im Minus,

HOFFNUNG AM EDELMETALLMARKT

SILBER UND ÖL

doch nach Jahren grosser Verluste spekulieren einige Marktbeobachter auf eine Trendwende bei den Edel-metallen. Positiv auch die Entwicklung beim WTI Rohöl Tracker-Zerti�kat. Die Ölpreise könn-ten sich kurzfristig auf den aktuellen Niveaus stabilisiert haben. Dazu tragen auch die Unruhen in Syrien bei, die mehr und mehr Staaten an einen Militäreinsatz denken lassen. Mittelfristig scheint der Ölmarkt aber gut ver-sorgt, grosses Aufwärtspo-tenzial sehen wenige. (oh)

Die Verlangsamung des Wirt-schaftswachstums in China belastet auch Platin und Palladium. Grund: Beide Me-talle kommen als Katalysa-tor in Autoabgasanlagen zum Einsatz. Und der Absatz von Fahrzeugen in China stockt (siehe auch Indexmonitor).Platin notiert mittlerweile auf dem Niveau von Anfang 2009. Damals herrschte am Markt die Angst vor einer Weltwirtschaftskrise. So schlimm scheint es heute nicht zu sein, weswegen ei-nige Beobachter Preispoten-zial sehen.

NUR GEWINNMITNAHMEN?

RAFFINERIEBETREIBER

Interessant auch die Ent-wicklung beim S&P Super-composite Oil & Gas Re�ning & Marketing Index Tracker-Zerti�kat. Die Aktien der Raf-fineriebetreiber verloren. Doch die Valoren sind zuvor auch deutlich gestiegen, weswegen es sich hier ledig-lich um Gewinnmitnahmen handeln könnte. Denn im Gegensatz zu den Ölförde-rern leiden die Raf�nerien nicht zwangsläu�g unter den niedrigen Ölpreisen; sie kön-nen billig Öl hinzukaufen und so ihre Kapazitäten voll aus-lasten. (oh)

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

11BNP PARIBAS

FOKUS: INVESTMENT IDEE

Amazon und Tesla – das sind nur zwei Beispiele für den langfristigen Erfolg gründergeführter Unternehmen. Mit neuen Zerti�katen von BNP Paribas können Anleger nun an diesem Erfolg teilhaben.

Von Gründern geführte Aktiengesellschaften (im Englischen auch als Founder-run Companies bezeichnet) erfreuen sich an der Börse grosser Beliebtheit. Nicht zu Unrecht, wie diverse Studien belegen. Doch was ist es genau, das den Erfolg solcher Unternehmungen ausmacht?Unternehmensgründer, die weiterhin die Geschicke ihres Konzerns lenken, denken in der Regel sehr langfristig und nachhaltig. Während viele „angestellte“ Firmenchefs häu-�g nur auf die nächsten Quartalszahlen schauen, verfügen Gründer nicht selten über eine längerfristige visionäre Perspektive für ihre Unternehmen. Statt des kurzfristigen Pro�ts steht nachhaltiges und damit letztlich meist auch höheres Wachstum im Vordergrund.

Bezos und Musk – zwei erfolgreiche Gründer. Gutes Beispiel dafür ist Jeff Bezos, der Gründer und Chef des weltgrössten Online-Einzelhändlers Amazon. Bezos startete sein Unter-nehmen 1994 und ging damit 1997 an die Börse. Trotz des Börsengangs gelang es ihm, seinen auf mehrere Jahre an-gelegten Plan für die Gewinnung von Marktanteilen und für Expansion ungeachtet der ständigen Kritik der Wall-Street-Analysten und Investoren zu verfolgen. Und auch in den vergangenen Jahren strebte Bezos mit Weitsicht und gros-ser Investitionsfreude in neu geschaffene Geschäftsfelder, ohne dass es zum Schaden der Aktionäre gewesen wäre.Ein weiteres gutes Beispiel für den langfristigen Erfolg eines Unternehmensgründers ist Elon Musk. Der Visionär grün-dete Tesla Motors, um Elektroautos für ein breites Publikum interessant und erschwinglich zu machen. Das erforderte ein hohes Mass an Investitionen und Ausgaben in Forschung

und Entwicklung. Ein „normaler“ Firmenlenker wäre damit vielleicht an die Grenzen seiner Kompetenz und an den Widerstand der Aktionäre gestossen und gescheitert, nicht so Musk. Heute ist Tesla der Inbegriff für Elektroautos.An der Börse sieht man solche Erfolgsgeschichten gerne. Rüdiger Fahlenbrach, Professor an der Ohio State Univer-sity, ermittelte etwa in einer Studie, dass etwa im Zeitraum 1993 bis 2002 die Aktien von Gesellschaften, die von ihren Gründern geführt wurden, eine Outperformance von 8,3 Prozent jährlich aufwiesen. Aber auch zu späteren Zeitpunk-ten war eine Outperformance festzustellen.

Der Gründer-Index. Eine Outperformance, die sich der Solactive Founder-run Companies TR Index und die darauf aufgelegten Tracker-Zerti�kate zunutze machen wollen. Der Index enthält Unternehmen, die von ihren Gründern geführt werden. Neben Amazon und Tesla sind das etwa Google und Facebook. Der Stimmrechtsanteil der Gründer darf aber 50 Prozent nicht übersteigen. Damit wird gewährleis-tet, dass sie zwar einen hohen Einªuss auf das Unterneh-men haben, aber nicht vollständig gegen die Interessen der Aktionäre handeln können.Anleger können die aufgeführten Tracker-Zerti�kate seit dem 18. September zu den üblichen Börsenhandelszeiten an der SIX Structured Products Exchange handeln. Zu den Produkten bietet BNP Paribas ein umfassendes Factsheet an, das dezi-diert Chancen und Risiken auªistet. Anleger können dieses bei BNP Paribas bestellen oder es als PDF auf der Internet-seite www.bnpparibasmarkets.ch herunterladen. (oh)

Viele gute Gründe(r)

SOLACTIVE FOUNDER-RUN COMPANIES TR INDEX TRACKER-ZERTIFIKATE

Quelle: BNP Paribas; Stand: Oktober 2015

Handelswährung CHF EUR USD

Emissionspreis 100,00 CHF 100,00 EUR 100,00 USD

Valor 29162416 29162417 29162418

Symbol FOUNDC FOUNDE FOUNDU

ISIN CH0291624168 CH0291624176 CH0291624184

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„Zum Franken drängt, am Franken hängt doch alles.“ So oder so ähnlich könnte man vielleicht in Anlehnung an ein be-rühmtes Zitat aus Goethes Faust („Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles“) die Situation beim Schweizer Fran-ken umschreiben. Doch im Gegensatz zum Gold ist das Drängen, die Flucht in den Franken, mehr Bürde als Würde. Die Schweiz ächzt unter der Last der Kapital� ucht aus dem Ausland. Denn das fremde Geld lässt die Franken-Nachfra-

ge seit vielen Jahren steigen. Und da letztendlich auch am Währungsmarkt Angebot und Nachfrage das Sagen haben, klettert der Wechselkurs des Franken gegenüber Euro, US-Dollar und Co. stetig. So stetig, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) sich im Jahr 2011 dazu entschlossen hatte, einen Mindestkurs des Franken einzuführen. Dieser wurde zwar nur gegenüber dem Euro angesteuert – fortan sollte ein Euro mindestens

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SCHWEIZ – DAS KLIMA WIRD RAUER

Die starke Aufwertung des Franken und ein getrübtes Verhältnis zur Europäischen Union – auf die Schweiz warten grosse Herausforderungen. Die Parlamentswahlen im Oktober könnten die Situation verschärfen.

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1,20 Franken kosten –, wirkte sich indirekt dann aber auch gegenüber anderen Währungen, insbesondere dem US-Dollar, bremsend aus.

Ausweitung der Geldmenge. Doch wie jeder Versuch, das freie Spiel der Marktkräfte zu kontrollieren und zu kanali-sieren, hatte auch diese Massnahme unerwünschte Neben-wirkungen. Denn um den Wechselkurs des Franken niedrig zu halten, war die SNB gezwungen, im grossen Umfang Euro und Euro-Assets zu kaufen und Franken zu verkaufen, wo-

durch sich die Notenbankgeldmenge rasch ausweitete. Eine Taktik, die derzeit viele Währungshüter rund um den Globus verfolgen. Denn letztendlich sind auch die berühmt-berüch-tigten Quantitative-Easing-Programme der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kern ja nichts anderes als der Versuch, die Geldmenge auszuweiten, mehr Geldscheine in Umlauf zu bringen, die einerseits Investoren zum Investieren anregen, die andererseits aber auch für einen niedrigen Wechselkurs sorgen sollen. Denn je niedriger dieser ist, desto günstiger können heimische Waren im Aus-land feilgeboten werden, was wiederum den Export und damit die Heimatindustrie im Ganzen stützt.

Umsätze entwickeln sich rückläu� g. So kam es, dass die SNB Anfang 2015 über Devisenreserven von rund 500 Milli-arden Franken verfügte, von denen ein Grossteil auf Euro ausgestellt war. Das entspricht einem Anteil von 80 Prozent

des heimischen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Als dann die EZB im Januar 2015 weitere Massnahmen zur Lockerung der Geldpolitik ankündigte, war das für die SNB anscheinend ein zu grosses Risiko, um weiter Euro anzukaufen. Der Mindest-kurs wurde, quasi in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, abge-schafft.Was dann passierte, war vorhersehbar, der Franken legte in kürzester Zeit gegenüber vielen anderen Währungen deutlich zu. Kostete etwa ein Euro tags zuvor gemäss Mindestkurs noch 1,20 Franken, war es kurz nach der Aufhebung nur noch ein Franken. „Die schlagartige Aufwertung kam für die be-troffenen Unternehmen einem Kostenschock von 10 bis 15 Prozent gleich“, so Dr. Fabian Schnell von economiesuisse, dem Dachverband der Schweizer Wirtschaft, in einem Inter-view mit MÄRKTE & ZERTIFIKATE (siehe Seite 20f.).Ein Kostenschock, der sich nun auch sukzessive in den Ge-schäftszahlen der Schweizer Unternehmen niederschlägt. Im Schnitt, so die Beobachtung von Christian Gattiker, Chef-stratege der Bank Julius Bär, sind die Umsätze bei den gros-sen Firmen im zweiten Quartal 2015 gegenüber der Vorjah-resperiode um drei Prozent gesunken.

SNB befürchtet Wertverlust. Über die genauen Gründe, warum die SNB den Mindestkurs aufhob, wurde viel am Markt spekuliert. Auch die Art und Weise der Bekanntgabe wurde von vielen Beobachtern scharf kritisiert. Selbst viele heimische Politiker fühlten sich auf den Schlips getreten, weil sie zuvor nicht informiert worden waren. Zudem hatte die SNB noch wenige Tage vor der Bekanntgabe betont, wie wichtig der

EURO/SCHWEIZER FRANKEN (EUR/CHF)

Quelle: Bloomberg; Stand: 30.09.2015

KMU-EXPORTPERSPEKTIVEN

Quelle: Switzerland Global Enterprise; Stand: Juli 2015

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Mindestkurs für die Wirtschaft sei. Erst zehn Tage zuvor hatte SNB-Präsident Thomas Jordan etwa die Untergrenze als „zentral“ bezeichnet.Und letztendlich, so die Einschätzung von Experten, hätte die SNB auch weiterhin am Mindestkurs festhalten können.

„Wie lange kann so eine Strategie weitergehen?“, fragen etwa die beiden BNP-Paribas-Analysten Ken Wattret und Colin Bermingham in einer im Februar erschienenen Studie. Ihre Antwort fällt eindeutig aus: „Auf den ersten Blick eine ganze Weile. Die Zentralbanken können – in der Theorie – auf un-bestimmte Zeit intervenieren, sie können in einem nahezu unbegrenzten Umfang Geld drucken und damit Euro kaufen.“ Letztendlich ist es wohl eine Frage des Willens und des „persönlichen“ Risikos, das eine Zentralbank bereit ist einzu-gehen, so die Schlussfolgerung von Wattret und Bermingham. Der SNB schien dieses Risiko zuletzt anscheinend zu gross zu sein. Sie musste befürchten, am Ende des Tages auf einem ungeheuren Berg an Euro und Euro-Assets zu sitzen, die in Franken gerechnet permanent an Wert verlieren.Nicht ganz zu Unrecht, wie jüngste Meldungen zeigen. Dem-nach hat die SNB im ersten Halbjahr ein Minus von 50 Mil-liarden Franken hinnehmen müssen. Der grösste Teil davon, nämlich über 47 Milliarden Franken, geht auf das Konto der in Fremdwährungen gehaltenen Devisenreserven. „Der Ver-lust aus den Fremdwährungspositionen betrug 47,2 Milliar-den Franken“, so die SNB in einer Pressemitteilung.

Der Export bricht ein. Bleiben die Gründe der SNB für die Aufhebung des Mindestkurses letztendlich im „Halbdunklen“,

liegen die Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft offen zutage. Sie ächzt und stöhnt unter der neuen Wechselkurs-realität. Gewinne und Umsätze brechen ein, Ökonomen warnen vor einer Rezession. „Frankenschock: Das Schlimms-te kommt erst noch“, titelt etwa die FINANZ und WIRTSCHAFT in einem im Juli erschienenen Beitrag.Vor allem dem Export dürften schwere Zeiten bevorstehen. „Anfang des Jahres hatten die Unternehmen noch einen hohen Auftragsbestand. Mittlerweile sind die Bestellungen massiv zurückgegangen“, so etwa die Beobachtung von Alberto Silini von Switzerland Global Enterprise. Eine Einschätzung, die auch durch eine Umfrage unter kleineren und mittelgros-sen exportorientierten Unternehmen in der Schweiz bestätigt wird. Der KMU Perspektiven Index, der quartalsweise von Switzerland Global Enterprise erhoben wird, notiert aktuell bei 43,3 Punkten und damit einerseits auf dem tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2010 und andererseits unter der 50er-Schwelle, ab der ein Wachstum zu verzeich-

nen ist. Das heisst unter dem Strich, die kleineren und mit-telgrossen exportorientierten Unternehmen in unserem Land rechnen für die kommende Zeit mit einem Rückgang ihrer Ausfuhren. Und das nicht nur in den Euroraum, sondern wohl weltweit, da sich der Franken gegenüber nahezu allen an-deren wichtigen Handelswährungen verteuert hat.

Exemplarische Entwicklung im August. Wie dies dann in der Praxis aussehen kann, das zeigt unter anderem das Gesche-

BRUTTOINLANDSPRODUKT (BIP) IN DEN USA, DER SCHWEIZ UND IN EUROLAND

Quelle: Internationale Währungsfonds (IWF); Stand: April 2015

SCHWEIZER EXPORT NACH BESTIMMUNGS-REGIONEN IM JAHR 2014

Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung (EZV); Stand: August 2015

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hen im August, das einige Experten als dramatisch bezeich-nen. Der Export sank, um einen zusätzlichen Arbeitstag bereinigt, im Vergleich zum Vorjahresmonat nominal um satte 8,3 Prozent, real um 6,0 Prozent. Vom Rückgang waren selbst ausserordentliche Qualitätsprodukte, die quasi stell-vertretend für den Namen „Schweiz“ stehen, betroffen, so etwa Uhren. Die Ausfuhr der kleinen Präzisionswerke sank im August gegenüber dem Vorjahr nominal und arbeitstag-bereinigt um 1,6 Prozent (siehe Gra¡k Seite 18).Damit ist klar, dass auch die ganz Grossen der Schweizer Wirtschaft und im SMI gelisteten Unternehmen vom Nega-tivtrend betroffen sind. Besonders hart trifft es zum Beispiel ABB. Der Maschinenbauer musste für den Zeitraum April bis Juni einen im Vergleich zur Vorjahresperiode zehnprozenti-gen Umsatzrückgang vermelden. Probleme macht die Fran-kenaufwertung aber natürlich auch dem Uhrenhersteller Swatch. Dieser konnte im zweiten Quartal zwar ein Umsatz-plus von 4,6 Prozent vermelden, dafür gab es bei den Ge-winnen einen Rückgang um über zehn Prozent. Swatch-Chef Nick Hayek hatte übrigens kurz nach der Aufhebung des Mindestkurses die SNB scharf kritisiert. Die Notenbanker hätten, so Hayek, einen „Tsunami“ ausgelöst.

Schwaches Wirtschaftswachstum. Allerdings könnte sich der Tsunami in den zurückliegenden Wochen etwas abge-schwächt haben, denn der Franken konnte sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem US-Dollar seit Juni leicht abwerten. Unter dem Strich hat sich aber an der Gesamt-

problematik kaum etwas verändert – der Franken ist und bleibt ein Problem für den Schweizer Export. So scheint es auch die SNB zu sehen. In ihrer Pressemitteilung zum Zins-

entscheid im September – wie erwartet kam es zu keiner Zinsveränderung – weist sie ausdrücklich auf die Möglichkeit von Interventionen am Devisenmarkt zur Schwächung des

NOVARTIS MINI-LONG ZERTIFIKATValor / Symbol 21378393 / NOVCM Kurs des Basiswerts 89,23 CHFStop-Loss 70,10 CHFFinanzierungslevel 66,75 CHFHebel 3,99Geldkurs / Briefkurs 2,25 CHF / 2,26 CHF

NOVARTIS MINI-SHORT ZERTIFIKATValor / Symbol 27408806 / NOVRJKurs des Basiswerts 89,25 CHFStop-Loss 109,03 CHFFinanzierungslevel 114,77 CHFHebel 3,54Geldkurs / Briefkurs 2,56 CHF / 2,57 CHF

NOVARTIS

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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Franken hin. Da dieser Passus direkt am Anfang der Pres-semitteilung steht, und nicht wie zuvor weiter unten, weisen ihm einige Marktbeobachter grosse Bedeutung zu. So meint etwa Andreas Neinhaus in einem Kommentar in FINANZ und WIRTSCHAFT: „In Notenbankcommuniqués bleibt nichts dem Zufall überlassen. [...] Die kleine Verschiebung nach oben im Text ist deshalb als Hinweis zu verstehen, dass die Schwei-zer Währungshüter wieder bereit sind, den Franken häu�ger durch Devisenkäufe zu schwächen.“ Der tendenziell zu starke Franken macht sich dann auch in den unterschiedlichen Prognosen für das Bruttoinlandspro-dukt (BIP) bemerkbar. So könnte das Wirtschaftswachstum im laufenden und im nächsten Jahr in der Schweiz schwächer ausfallen als in Euroland und den USA. Der Internationale Währungsfonds (IWF) etwa rechnet für 2015 mit einem Plus in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr von nur 0,82 Prozent, in Euroland immerhin von 1,45 Prozent und in den USA von 3,14 Prozent. Dieser Unterschied ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass zum Beispiel Europa nach wie vor mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hat – etwa mit grossen strukturellen Problemen nicht nur an der Peripherie, sondern auch im Zentrum, zum Beispiel in Frankreich.

Wie unabhängig ist die Schweiz überhaupt noch? Stellt sich die Frage, ob die heimischen Unternehmen auf Dauer mit der neuen Wechselkursrealität zurechtkommen oder ob sich Herr und Frau Schweizer doch auf eine lange und harte Zeit für die Wirtschaft ihres Landes einstellen müssen. Droht der Schweiz

sogar eine massive Abwanderung von Unternehmen? Ein Aus-bluten? Dramatische Fragen, richtig, aber sie scheinen berech-tigt. Denn immerhin ist die Schweiz umschlossen von einem grossen Wirtschaftssystem namens Europäische Union (EU) und namens Euro. Kann das auf Dauer gutgehen? Oder bleibt der Schweiz letztendlich doch wohl nichts anderes übrig, als Mitglied der EU zu werden und sogar den Euro zu übernehmen? Dahinter steckt auch die grundsätzliche politisch-ökonomi-sche Frage: Wie unabhängig kann eine relativ kleine Wirtschaft in Zeiten immer grösser werdender zusammenhängender Wirtschaftsräume überhaupt noch sein? So schreibt Susan-ne Lütz vom Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln: „Nationalstaaten […] haben an Handlungs- und Steuerungskapazität in einem territorial entgrenzten Umfeld verloren.“ Auch wenn Lutz hier durchaus noch einigen Spiel-raum für Nationalstaaten sieht, kommt sie doch zu dem Ergebnis: „Gewinner [des Globalisierungsprozesses] sind jedoch transnationale Gremien […]. Solche Expertengremien �nden sich im formal beratenden, faktisch aber vielfach vorentscheidenden Komiteewesen auf europäischer und zunehmend auf globaler Ebene.“ Ähnlich die Einschätzung von William White, ehemaliger Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Er sagt: „Kleine Volkswirtschaften werden vom Inter-nationalen Währungsfonds und von anderen Institutionen gezwungen, die globale Finanzordnung zu akzeptieren [...]. Ich bin schon lange skeptisch, dass sich Staaten ausserhalb des US-Dollar- und des Euro-Währungsraums überhaupt weh-

ROCHE MINI-LONG ZERTIFIKATValor / Symbol 18993027 / ROGQI Kurs des Basiswerts 257,15 CHFStop-Loss 207,00 CHFFinanzierungslevel 197,06 CHFHebel 4,31Geldkurs / Briefkurs 6,02 CHF / 6,03 CHF

ROCHE MINI-SHORT ZERTIFIKATValor / Symbol 25112865 / ROGROKurs des Basiswerts 257,15 CHFStop-Loss 296,90 CHFFinanzierungslevel 312,56 CHFHebel 4,58Geldkurs / Briefkurs 5,56 CHF / 5,57 CHF

ROCHE

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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ren können. Die Marktkräfte der grossen Volkswirtschaften sind enorm und wirken sich auf kleine Staaten fast zwangs-läu�g disruptiv aus.“ Eine Entwicklung, die in der Schweiz zu-nehmend als Bedrohung wahrgenommen und von Parteien aufgegriffen wird. So sieht die Schweizerische Volkspartei (SVP)

die Unabhängigkeit der Schweiz bedroht, warnt vor „fremden Richtern“ und einem „schleichenden EU-Beitritt“.

Getrübte Stimmung. Jenseits aller Wahlkampfparolen ist es eine Tatsache, dass mit Ausfuhren von fast 130 Milliarden

NESTLÉ MINI-LONG ZERTIFIKATValor / Symbol 18992925 / NESSD Kurs des Basiswerts 73,32 CHFStop-Loss 58,90 CHFFinanzierungslevel 56,08 CHFHebel 4,27Geldkurs / Briefkurs 1,73 CHF / 1,74 CHF

NESTLÉ MINI-SHORT ZERTIFIKATValor / Symbol 27408805 / NESVKKurs des Basiswerts 73,32 CHFStop-Loss 83,47 CHFFinanzierungslevel 87,86 CHFHebel 5,00Geldkurs / Briefkurs 1,46 CHF / 1,47 CHF

NESTLÉ

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015TITELTHEMA

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Franken im Jahr 2014 die EU der mit Abstand wichtigste Exportpartner für die Schweiz ist. Ein gutes Verhältnis zu den europäischen Nachbarstaaten ist damit von substan-zieller Bedeutung für die eidgenössische Wirtschaft. Gerade dieses hat sich zuletzt aber deutlich eingetrübt. Allein die von der SVP unterstützte Initiative „Gegen Mas-seneinwanderung“, die 2014 mit einem knappen Ja in einem Volksentscheid Erfolg hatte und die nun eine Überarbeitung des Vertrags zur Personenfreizügigkeit mit der EU nötig macht, stösst in Brüssel auf grosse Skepsis. Kommt es zu keiner neuen Regelung, könnten weitere sechs Abkommen mit der EU, die sogenannten Bilateralen I, kippen, da diese über eine „Guillotine-Klausel“ miteinander verknüpft sind. Die daraus resultierenden negativen Folgen für die Schwei-zer Wirtschaft könnten jene aus der Frankenaufwertung völlig in den Schatten stellen. „Eine Isolation als Folge der gekündigten Bilateralen I würde in der Schweiz zu rück-läu�gen Investitionen, zur Verlagerung von Produktion und Dienstleistungen ins Ausland und damit zu höherer Arbeits-losigkeit führen“, warnt economiesuisse.

Mindestkurs und Euro-Beitritt. Insofern kommt den nun anstehenden Parlamentswahlen in der Schweiz am 18. Oktober grosse Bedeutung zu. Können Parteien, die die Initiative unterstützen, unter anderem die SVP, stärker zulegen, ist eine Verschlechterung des Verhältnisses zur EU zu befürchten. Davon unabhängig bleibt zudem die Frage, wie die Schweiz auf Dauer mit einem starken Fran-

ken zurechtkommen will. Nicht wenige Politiker fordern eine Neuau¢age des Mindestkurses, etwa durch die Ein-führung eines Richtkurses, so wie dies Dänemark seit Jah-ren recht erfolgreich praktiziert. Aber auch in Dänemark wird über einen Beitritt in den Euro-Club debattiert, da auch die dänische Zentralbank ständig Euro hinzukaufen muss, um die Krone zu schwächen. Deswegen mehren sich auch in der Schweiz die Stimmen für einen Euro-Beitritt. So etwa der Club Helvétique (CH), in dem sich führende Politiker, Banker, Unternehmen und Ökonomen des Landes zusammengeschlossen haben. In einem Positionspapier mit dem Titel „Der wirtschaftliche

SWISSCOM MINI-LONG ZERTIFIKATValor / Symbol 21378399 / SCMTHKurs des Basiswerts 481,30 CHFStop-Loss 426,20 CHFFinanzierungslevel 396,46 CHFHebel 5,72Geldkurs / Briefkurs 0,86 CHF / 0,87 CHF

SWISSCOM MINI-SHORT ZERTIFIKATValor / Symbol 28372534 / SCMABPKurs des Basiswerts 481,10 CHFStop-Loss 556,75 CHFFinanzierungslevel 586,05 CHFHebel 4,55Geldkurs / Briefkurs 1,07 CHF / 1,08 CHF

SWISSCOM

EXPORTENTWICKLUNG NACH BRANCHEN

Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung (EZV); Stand: September 2015

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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TITELTHEMAMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

19BNP PARIBAS

Alleingang der Schweiz in der Sackgasse“ schreibt der CH: „Statt eine überbewertete und volatile Währung als ‚siche-ren Hafen‘ für internationale Kapitalströme mit einer De-�ationspolitik – mit sinkenden Preisen und Löhnen, aber steigenden Arbeitszeiten – retten zu wollen, sollte die Schweiz in Ergänzung zu ihren Bemühungen zum Erhalt der Bilateralen Verträge mit der EU auch das heute Un-denkbare – den EU-und den Euro-Beitritt – ohne Scheu-klappen zu denken wagen.“ Und weiter: „Gemessen an der Qualität und der Tiefe der Beziehungen der Schweiz zu Europa wäre ein Beitritt zur Europäischen Union und zum Euroraum ein geeigneter, wenn nicht sogar der Königsweg zur Schaffung verlässlicher, langfristiger Perspektiven für Wirtschaft und Bevölkerung.“

Auf Unterschiede achten. Allerdings leiden nicht alle Schweizer Unternehmen gleich stark unter der Franken-aufwertung. Vor allem Gesellschaften, die stark in der

Schweiz verankert sind, dort ihre wichtigsten Wertschöp-fungsstätten haben und überdurchschnittlich stark in Euroländer ausführen, werden wohl zu den Verlierern der neuen Wechselkurspolitik der SNB gehören. Dazu zählt die Handelszeitung vor allem Konzerne wie Richemont, Swatch und die grossen Bankhäuser, „da sie einen grossen Teil ihrer Geschäfte in Euro oder US-Dollar abwickeln“.Auf der anderen Seite stehen die multinationalen Konzer-ne, die weltweit produzieren und verkaufen. Sie werden von der Aufwertung des Franken nicht so dramatisch viel zu spüren bekommen. Zu diesen Unternehmen dürften vor allem solche aus der Pharma- und Chemieindustrie zählen. Sie weisen einen „geringen Kostenblock in der Schweiz aus, der zwölf Prozent bis 15 Prozent der Gesamtaufwendungen ausmacht; dazu gehören etwa Novartis, Roche und Syn-genta“, so die Einschätzung der Neuen Zürcher Zeitung. Die Aufwertung des Franken dürfte auch Nestlé einigermassen gut verkraften. Denn der „Lebensmittelgigant produziert und verkauft oft lokal, also in den jeweiligen Abnehmer-ländern. Dadurch exportiert der Konzern kaum aus der Schweiz und muss nicht um seine Margen fürchten“, weiss die Handelszeitung zu berichten. Eine Einschätzung, die auch durch die Exportzahlen im August untermauert wird. Während der Gesamtexport und die Ausfuhren in vielen Teilbereichen wie bereits erwähnt deutlich eingebrochen sind, konnten sich Nahrungs- und Genussmittel recht gut halten. Ihre Verkäufe gingen im Vergleich zum Vorjahres-zeitraum im August nominal und arbeitstagbereinigt nur um 3,5 Prozent zurück. Relativ unbeschadet vom starken Franken könnten auch jene Unternehmen ihr Geschäft betreiben, die hauptsächlich auf das Inland fokussiert sind. Dazu könnte etwa das Telekommunikationsunternehmen Swisscom zählen. (oh)

EXKURS: PERSONENFREIZÜGIGKEIT UND BILATERALE

Das Fundament der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und der EU ist das Freihandelsabkommen von 1972. Nach dem EWR-Nein von 1992 wurde das Vertragswerk auf in-zwischen über 120 Abkommen ausgedehnt. Neben dem Perso-nenfreizügigkeits-Abkommen gehören zu den sogenannten Bila-teralen I weitere Abkommen über technische Handelshemmnis-

se, öffentliches Beschaffungswesen, Landverkehr, Luftverkehr, Landwirtschaft und Forschung. Die sieben Abkommen sind mit einer sogenannten Guillotine-Klausel verknüpft. Wird eines der Abkommen nicht verlängert bzw. gekündigt, werden die übrigen ebenfalls ausser Kraft gesetzt. (Quelle: Eidgenössisches Depar-tement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)).

SYNGENTA

Quelle: Bloomberg; Stand: 30.09.2015

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märkte & zertifikate | september / oktober 2015titelthema

20 bNp paribas

Interview mit Dr. Fabian Schnell, Projektleiter Wirtschaftspolitik bei economiesuisse

Wie beurteilt die Schweizer Wirtschaft selbst die Lage der eidgenössischen Unternehmen? Und wie wichtig ist die Europäische Union für die Schweiz? MÄRKTE & ZERTIFIKATE sprach mit Fabian Schnell von economiesuisse, dem Dachverband der Schweizer Wirtschaft.

„es steht viel auf dem spiel“

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Herr Dr. Schnell, wie stark wirkt sich Ihrer Meinung nach die Aufwertung des Franken nach der Aufhebung des Mindestkurses durch die Schweizerische Na-tionalbank (SNB) auf die eidgenössischen Unternehmen aus?Fabian Schnell: die schlagartige aufwertung kam für die betroffenen unternehmen einem kostenschock von 10 bis 15 prozent gleich. es versteht sich von selbst, dass das eine enorme belastung darstellt. diese zeigt sich bis anhin we-niger in den offiziellen Wirtschaftszahlen als vielmehr in den büchern der exportorientierten firmen. deren margen sind teilweise regelrecht eingebrochen. Über das Jahr hinweg erwarten wir klare bremsspuren für die gesamte Wirtschaft, entsprechend haben wir unsere Wachstumsprognosen für 2015 um einen prozentpunkt auf 0,6 prozent gesenkt.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Was war denn Ihrer Einschätzung nach der wichtigste Grund, der die SNB zur Aufhebung ver-anlasst hatte? Hätte es Alternativen gegeben?Fabian Schnell: es war immer klar, dass der mindestkurs nur eine temporäre massnahme sein kann, will sich die schweiz eine eigenständige Geldpolitik erhalten. darin ist

wohl auch der primäre Grund für die aufhebung der Wech-selkursuntergrenze zu suchen – die sNb wollte wieder flexibilität in ihren geldpolitischen entscheidungen gewin-nen. für uns war vor allem der zeitpunkt der aufhebung in einer phase relativ grosser unsicherheit überraschend. ein alternatives vorgehen, zum beispiel eine stufenweise sen-kung der Wechselkursgrenze, sehen wir jedoch nicht. die sNb wäre damit sofort Gegenstand spekulativer attacken geworden.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Nun hat economiesuisse vor eini-gen Wochen einen Katalog an Forderungen an die Schwei-zer Politik veröffentlicht, die der Wirtschaft des Landes helfen sollen. Was sind Ihre wichtigsten Forderungen?Fabian Schnell: unser forderungskatalog beinhaltet vor allem kleinere massnahmen, welche für sich allein genom-men nicht weltbewegend sind, in der summe die unter-nehmen aber erheblich entlasten können. diese kleineren massnahmen haben den vorteil, dass sie im politischen prozess eigentlich relativ rasch umgesetzt werden könnten. beispiele sind die aufhebung der doppelten typenprüfung

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TITELTHEMAMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

21BNP PARIBAS

Dr. Fabian Schnell ist Projektleiter für allge-

meine Wirtschaftspolitik und Bildung bei

economiesuisse, dem Dachverband der

Schweizer Unternehmen. Er hat in St. Gallen,

London und Göteborg Volkswirtschaftslehre

studiert und an der Universität St. Gallen im

Bereich der monetären Makroökonomik pro-

moviert. Bis 2014 war er dort auch als As-

sistent und Lehrbeauftragter tätig. Fabian

Schnell lebt und arbeitet in Zürich.

DR. FABIAN SCHNELL

bei Autoimporten aus der Europäischen Union (EU) oder die Aufhebung des Einfuhrmonopols auf Industriealkohol. Grös-sere Projekte, wie beispielsweise die Einführung eines Einheitssatzes bei der Mehrwertsteuer oder die Vereinfa-chung der Baugesetzgebung, brauchen eher mehr Zeit, sind aber nicht minder wichtig.Zentral ist jedoch, dass auf neue, kostentreibende Regulie-rungen verzichtet wird. Aktuelle politische Projekte wie die Revision des Aktienrechts oder der Energiegesetzgebung würden die Kosten des Standorts Schweiz weiter in die Höhe treiben. In Anbetracht der angespannten Situation wäre dies Gift für die Wirtschaft.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Der starke Franken ist das eine grosse Problem, ein anderes ist das Verhältnis zur EU. Durch die angenommene Masseneinwanderungs-Initiative wird eine Überarbeitung des Vertrags zur Personenfreizügigkeit mit der EU notwendig. Wird es hier zu einem für beide Seiten annehmbaren Kompromiss kommen? Welche Bedeu-tung haben diesbezüglich die Parlamentswahlen im Oktober?Fabian Schnell: Das Abstimmungsergebnis ist klar zu res-pektieren. Doch die angesprochene Verfassungsbestimmung enthält auch einen Passus, welcher eine wirtschaftsver-trägliche Umsetzung fordert – und für die Schweizer Wirt-schaft ist es wichtig, dass der bilaterale Weg mit der EU fortgesetzt werden kann. Dies ist durchaus in beidseitigem Interesse. Eine Verhandlungslösung ist deshalb schwierig, aber nicht ausgeschlossen.Bezüglich den Wahlen wäre es wünschenswert, wenn es danach wieder mehr Unternehmerinnen und Unternehmer im Parlament geben würde, sodass die Wirtschaftsinte-ressen vermehrt direkt in die politischen Institutionen ein�iessen. Das betrifft nicht nur die Europapolitik, sondern auch die Energiepolitik, die Zukunft der Unternehmensbe-steuerung oder das Aktienrecht.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Welche Folgen hätte ein Bruch mit der EU für die Schweizer Wirtschaft?Fabian Schnell: Die EU ist für die Schweiz der mit Abstand wichtigste Handelspartner. 55 Prozent unserer Exporte gehen dorthin. Ein diskriminierungsfreier Zugang zum europäischen Binnenmarkt mit seinen über 500 Millionen

Konsumentinnen und Konsumenten ist für hiesige Unter-nehmen folglich unverzichtbar. Und auch für den Fall, dass das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und der EU von 1972 seine Gültigkeit behalten würde, zeigt eine Studie des Bundes, dass dies in keiner Weise ein gleich-wertiger Ersatz für die enge Partnerschaft mit der EU sein würde. Somit würde der Marktzugang für Schweizer Un-ternehmen immer noch erheblich erschwert. Es steht also viel auf dem Spiel.Übrigens steht auch für die EU viel auf dem Spiel. Die Schweiz ist deren drittwichtigste Handelspartnerin und die EU weist ihr gegenüber einen massiven Handelsbilanzüber-schuss auf.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Nun plädieren ja auch in der Schweiz immer wieder Stimmen für einen Beitritt in die Europäische Union, gar für eine Einführung des Euro. Wären EU und Euro Ihrer Meinung nach eine gute Lösung für heimische Unter-nehmen? Für wie realistisch halten Sie ein solches Beitritts-szenario?Fabian Schnell: Der bilaterale Weg und die eigenständige Geldpolitik haben sich bis heute für die Schweiz als abso-lute Erfolgsfaktoren erwiesen. Beides sind Bestandteile der für die Schweiz massgeschneiderten und erfolgreichen Wirtschaftspolitik. Davon abgesehen, dass ein solcher Schritt in einer Volksabstimmung kaum eine Mehrheit £nden würde, wäre er für die Schweizer Unternehmen langfristig auch kaum von Vorteil. (oh)

Die im Interview geäusserten Meinungen geben nicht zwingend die Ansichten der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

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SMI – BALD BEI 7.000 PUNKTEN?

DOW JONES – KEINE ENTWARNUNG

Mit dem Bruch des Aufwärtstrends bei knapp 9.000 Punk-ten und dem klaren Schnitt der 38-Tage-Linie von oben nach unten durch die 200-Tage-Linie stehen die technischen Zeichen beim SMI auf Konsolidierung. Ihr erstes Ziel dürf-te die Unterstützung bei 8.000 Punkten sein. Hält diese

Beim Dow Jones kann keine Entwarnung gegeben werden. Richtig ist zwar, dass die 16.000er-Marke, die bislang auch gehalten hat, eine wichtige Unterstützung ist, doch da Korrekturbewegungen an der Börse oft in drei Schritten vollzogen werden (scharf abwärts, Gegenbewegung, wie-

SMI MINI-LONG ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 18992812 / SMIOPKurs des Basiswerts 8.565,91 CHFStop-Loss 6.980,00 CHFFinanzierungslevel 6.840,96 CHFHebel 4,98Geldkurs / Briefkurs 3,47 CHF / 3,48 CHF

DOW JONES MINI-LONG ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 18992841 / DJIKCKurs des Basiswerts 16.319,63 USDStop-Loss 13.350,00 USDFinanzierungslevel 12.959,87 USDHebel 4,90Geldkurs / Briefkurs 3,38 USD / 3,39 USD

SMI MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 26130197 / SMIOTKurs des Basiswerts 8.574,93 CHFStop-Loss 10.110,00 CHFFinanzierungslevel 10.319,30 CHFHebel 4,87Geldkurs / Briefkurs 3,50 CHF / 3,51 CHF

DOW JONES MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 24955865 / DJIZDKurs des Basiswerts 16.319,63 USDStop-Loss 19.490,00 USDFinanzierungslevel 20.102,69 USDHebel 4,27Geldkurs / Briefkurs 3,71 CHF / 3,72 CHF

SMI

DOW JONES INDUSTRIAL AVERAGE

nicht, droht eine längere Abwärtsphase. Wird unterstellt, dass an der Börse ein Abwärtstrend häu¨g etwa die Hälf-te der vorherigen Aufwärtsbewegung konsolidiert, wären 7.000 Punkte eine grobe Zielmarke.

der abwärts), könnte es zu einer weiteren Abwärtsbewegung kommen. Spätestens wenn die 16.000er-Marke fällt, wird aus dieser Annahme Wirklichkeit. Ziel einer letzten Ab-wärtsbewegung: der Bereich um 14.000 Punkte.

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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24 BNP PARIBAS

Der 24. August war kein guter Tag für die Börse. Binnen weni-ger Stunden rauschten nahezu alle grossen Aktienindizes rund um den Globus in den Keller. Der SMI rutschte kurzfristig unter die Marke von 8.200 Punkten, der DAX, Leitindex am Handelsplatz in Frankfurt, verlor knapp fünf Prozent und der Dow Jones Industrial Average an der Wall Street knickte um rund dreieinhalb Prozent ein. Innerhalb eines Tages wurden so weltweit nicht weniger als drei Billionen US-Dollar vernich-tet, weiss Die Welt zu berichten. „Wir erleben einen Schwarzen Montag, die Panik ist allgegenwärtig“, zitierte die deutsche Tageszeitung den Anlagemanager Michael Holland.Auslöser des voroktoberlichen Crashs, wenn man ihn denn so nennen mag –„Crash“ –, ist nicht etwa Griechenland, das mal wieder mit neuen Offenbarungseiden über den tatsächlichen ¡ nanziellen Niedergang des Landes an die Öffentlichkeit tre-ten muss. Oder gar Russland, das jenseits aller völkerrechtli-chen Gepflogenheiten in die militärische Trickkiste greift, seine Soldaten in „frisierte“ Uniformen steckt und in fremde

Nationen schickt. Nein, Auslöser des Rückzugs ist ausgerech-net die Volksrepublik China, ein Land, das bislang eher als Börsentreiber denn als Börsenbremser galt.

Keine Überraschung. Dass China die Märkte eines Tages be-lasten könnte, ist allerdings nicht wirklich neu. Denn Peking kämpft seit Jahren mit einigen Problemen, zum Teil hausge-machten, zum Teil unvermeidlichen. Zu den hausgemachten gehört etwa der Umstand, dass der Schuldenstand von Pri-vaten und Unternehmen exorbitante Höhen erreicht hat. Kein Wunder, denn in den zurückliegenden Jahren hat Peking viel Geld in das System gepumpt, auch an Stellen, die man besser gemieden hätte. So wurden Staatsbetriebe am Leben erhalten, die vor allem eins produzieren, nämlich sinnlosen Überschuss. „Grundlegende Industriezweige wie die Stahl- und die Zement industrie haben enorme Überkapazitäten aufgebaut, und in den Bilanzen der Banken und der Lokalregierungen wurden faule Kredite angehäuft“, sagt etwa Michael J. Boskin,

China durchläuft einen tief greifenden Transformationsprozess. Von der „Werkbank“ zu einer konsumorientierten Binnen-wirtschaft – das sorgt für Unruhe, auch an den Finanzmärkten.

CHINA IM WANDEL

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25BNP PARIBAS

Professor für Wirtschaftswis-senschaften an der Stanford University. Doch Peking ging und geht es vor allem um Arbeitsplätze, um Beschäfti-gung für ein Millionenheer an Wander arbeitern, das, wenn ohne Lohn und Brot, eine Bedrohung für die inne-re Sicherheit des Landes dar-stellen könnte.Zum Teil sind die Probleme aber auch unvermeidlich, ja sozusagen logische Konse-quenz einer wirtschaftsge-schichtlichen Entwicklung. Denn jedes Land, das schnell wächst und gedeiht, stösst einmal an seine Grenzen, muss zurückschalten, inne-halten, sich neu ausrichten. Das hat das Wirtschaftswun-derland Deutschland in den 1970er-Jahren erleben müssen, das hat Japan in den 80er-Jahren zu spüren bekommen, darin stecken die USA seit den 90er-Jahren, und nun hat es eben auch China erwischt. Das ist nichts Neues, nichts Schlimmes, doch für das Gemüt der meisten Anleger an-scheinend dann doch zu viel.

Mehr Rechtfertigung als Grund. Allerdings muss hier auch die Frage erlaubt sein, ob einige Aktienmärkte nicht ohnehin in den zurückliegenden Jahren viel zu gut gelaufen sind. Die 9.500 Punkte im SMI im August 2015 waren fundamental vielleicht weniger gerechtfertigt, als viele Anleger gehofft haben. Auch wenn die Börse mit dem realen Wirtschaftsge-schehen oft nicht viel zu tun hat – erinnert sei hier an den berühmten Börsenphilosophen André Kostolany, der einmal sagte: „Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie“ –, irgendwo und irgend-wie hängen die beiden – Börse und Wirtschaft – dann doch aneinander. Und wenn Letztere nicht mehr jenes liefert, was Anleger sich erhoffen, nämlich starke Wachstumszahlen, dann wird es halt auf Dauer schwierig. Und da auch in Europa und in den USA das Wirtschaftswachs-tum bei Weitem nicht so robust und nachhaltig ist, könnte man China auch als Rechtfertigung, als vorgeschobenen Grund

für den Crash statt als Auslöser bezeichnen. Es war halt an der Zeit, dass die Börse mal wieder Luft rauslässt, durchatmet, zurückkommt – bei der Suche nach einem Verkaufsgrund, nun, da bot sich dann eben China an.

Staat forciert Aktienkauf. Doch was ist wirklich passiert in China? Auf der Suche nach Antworten stossen wir auch hier auf die Dichotomie von Börse und Wirtschaft. Denn während es aus Letzterer nichts wirklich Neues zu vermelden gibt – Chinas Wirtschaft wächst, nicht mehr so schnell, aber sie wächst –, hat es an Ersterer mächtig gerumpelt. So verlor der Shanghai Stock Exchange Composite Index (kurz auch Shanghai Composite oder SSEC), einer der wichtigen Leitin-dizes an Chinas Börsen, seit Juni über 40 Prozent. Auch das ist im Grunde genommen nichts Neues, schon einmal, im Jahr 2008, drittelte sich der Index, was heute aber unter Umständen weitreichendere Auswirkungen haben könnte als damals. Denn gerade in den zurücklie-genden Jahren haben viele Chinesen den Aktienmarkt als Möglichkeit entdeckt, Geld zu verdienen. Ähnlich wie der SWX New Market in der Schweiz Ende der 90er-Jahre lockten Chinas Aktien zuletzt mit höheren Renditeversprechungen als andere Assetklassen. „Viele Chinesen wenden sich dem Aktiengeschäft zu, weil sich die Aussichten auf Gewinne am Immobilienmarkt verschlechtert haben. Nachdem dort jah-

ANZAHL CHINESISCHER AKTIENDEPOTS

Quelle: Bloomberg; Stand: Juni 2015

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relang die Preise gestiegen waren, gerieten sie zuletzt ins Stocken“, so das Manager Magazin in seiner Juni-Ausgabe. Parallel dazu stachelte Peking durch die Aufhebung von Handelsbeschränkungen und durch vereinfachte Kredit-vergabe die Spekulationen seiner Bürger – auch auf Pump, auf Kredit – an der Börse an. Dahinter steckt auch die Hoffnung der Regierung, einerseits die Wirtschaft mit mehr Geld zu versorgen, andererseits den Bürgern eine Mög-lichkeit zu geben, etwas für ihre Altersvorsorge zu tun. In der Folge stieg die Anzahl chinesischer Aktiendepots rasant an.

Überraschende Zinssenkung. Und noch ein weiterer wich-tiger Punkt ist hier zu beachten. Der Aufschwung an den Börsen in China gewann so ziemlich genau in dem Moment an Fahrt, als Peking überraschend im November 2014 die Leitzinsen senkte. Mit diesem Schritt hatten nur wenige Marktteilnehmer gerechnet. Die People‘s Bank of China (PBOC), die Notenbank Chinas, schloss sich auf einmal der vor allem in den westlichen Industrienationen praktizier-ten Strategie der lockeren Geldpolitik an. „Da wir nun einen Zinssenkungs-Zyklus begonnen haben, sollten wei-tere Zinssenkungen in der Pipeline sein, und eine Kappung der Mindestreserve ist ebenfalls wahrscheinlich“, zitierte die Handelszeitung damals einen ranghohen Volkswirt-schaftler bei einer staatlichen Bank.Diese Erwartungshaltung, dass nun auch China mitmacht, die Geldschleusen öffnet und den Markt mit neuen Schei-nen ¤utet, auch sie dürfte insbesondere chinesische An-leger und Spekulanten dazu ermuntert haben, heimische Aktien zu kaufen. Das sieht man unter anderem daran, dass gerade der Shanghai Stock Exchange Composite Index und der Shenzhen Stock Exchange Composite Index – beide Märkte sind im Wesentlichen nur chinesischen Anlegern zugänglich – in der Folge stark zulegen konnten, wohin-gegen der Markt in Hongkong, der vor allem von auslän-dischen Investoren bedient wird, deutlich schwächer per-formte. So kletterte der SSEC Index von 2.500 Punkten Ende 2014 auf über 5.000 Punkte im Juni 2015. Der Hang Seng China Enterprises Index schaffte es hingegen nur auf einen Zuwachs von 10.500 auf knapp 15.000 Punkte.

Export und Konsum leiden. So traumhaft der Anstieg des SSEC Index war, er hat nun, zumindest unter kurzfristigen Gesichtspunkten, sein Ende gefunden. Seit Juni verlieren

Chinas Anleger massiv, geraten in die Enge, können zum Teil Kredite nicht mehr zurückzahlen. Das drückt natürlich auf ihr Konsumverhalten, lässt die Ausgaben für neue Smartphones, neue Waschmaschinen und Autos in China einbrechen. Gerade jenen Bereich, den Peking eigentlich gestärkt haben wollte. „Mehr Konsum statt Export“, un-ter diesem Motto steht seit einigen Jahren der Umbau des Landes. Dadurch versucht man das Wachstum zu verstetigen und von konjunkturellen Schwankungen im Ausland unabhängiger zu werden.Die Transformation der Wirtschaft – angesichts der Tat-sache, dass China jahrzehntelang die „Werkbank“ der Welt war, ein gigantisches Projekt. Nun wackelt dieses Projekt, nach rückläufigen Exportzahlen gerät auch der

ZINSSATZ IN CHINA

LETZTE ZINSÄNDERUNGEN DER PEOPLE‘S BANK OF CHINA (PBOC)

Quelle: People´s Bank of China (PBOC); Stand: September 2015

Quelle: People‘s Bank of China (PBOC); Stand: September 2015

Änderungsdatum Prozentsatz25. August 2015 4,60 %

27. Juni 2015 4,85 %

10. Mai 2015 5,10 %

28. Februar 2015 5,35 %

21. November 2014 5,60 %

06. Juli 2012 6,00 %

08. Juni 2012 6,31 %

07. Juli 2011 6,56 %

06. April 2011 6,31 %

09. Februar 2011 6,06 %

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Konsum unter die Räder. Zu sehen ist dies unter ande-rem am Verkauf von Autos. Seit einiger Zeit entwickelt sich dieser rückläufig. Wur-den etwa im Dezember 2014 in China noch über zwei Millionen Autos ver-kauft, so waren es im Juli 2015 nur noch 1,27 Milli-onen Stück. Immer noch eine grosse Zahl, aber im Vergleich zu den Spitzen-werten eben doch deutlich weniger. Setzt sich der Trend bis zum Jahresende fort, könnten 2015 weniger Autos als im Vorjahr ver-kauft werden. Ein „Phäno-men“, das es bisher nur dreimal in der chinesischen Autogeschichte gab. Nämlich 2001, damals gingen die Verkäufe leicht um 0,1 Prozent auf 48,8 Millionen Autos zurück, 2008 mit einem Einbruch von drei Millionen Verkäufen oder 5,1 Prozent und 2009 mit einem Rückgang von 900.000 Autos beziehungsweise 1,6 Prozent.

Mehr Staat, weniger Markt. Und wie reagiert die Staatsfüh-rung in Peking auf diese Entwicklung? Erstaunlich altbacken, könnte man sagen. Statt die Liberalisierung der Wirtschaft voranzutreiben, rudert man quasi wieder ein Stück zurück, übernimmt das Ruder für die gesamte Wirtschaft, indem man zum Beispiel auf Kommando den Renminbi abwertet (siehe

ABSATZ VON AUTOS IN CHINA, JULI 2014 BIS JULI 2015

Quelle: eigene Recherchen; Stand: August 2015

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Exkurs: China und der Renminbi). Damit sollen vor allem die Ausfuhren gestärkt werden, da sie nun im Ausland billiger angeboten werden können. Dem heimischen Konsum tut man damit allerdings kaum einen Gefallen, ausländische Produk-te verteuern sich im Gegenzug.Ähnlich das Agieren an der Börse. Um die Aktienkurse zu stabilisieren, wird kurzerhand der Handel eingeschränkt. Über die Hälfte aller an der Börse in Shanghai gelisteten Aktien darf schlichtweg nicht mehr gehandelt werden, weder von

privaten noch von institutionellen Anlegern. Fondsgesell-schaften werden zudem Verkäufe verboten oder es wird ihnen zumindest nahegelegt, es doch sein zu lassen. Und staatliche Geldverwalter werden dazu abkommandiert, verstärkt Ak-tien zu kaufen, um die Kurse zu stützen.

Sieben Prozent sind „sicher“. All diese Massnahmen tragen das Siegel der Staats- und Kommandowirtschaft. Mit der freien Entfaltung der Marktkräfte hat das wenig

EXKURS: CHINA UND DER RENMINBI

Chinas Währung, das ist der Renminbi, was wörtlich übersetzt „Volksgeld“ bedeutet. Dieser Begriff ist nicht zu verwechseln mit „Yuan“. Letzteres ist eine Einheit der chi-nesischen Währung, Renminbi hingegen der Name der Währung.Im August wertete China den Renminbi gegenüber dem US-Dollar binnen zwei Ta-gen um etwa drei Prozent ab. Kostete ein US-Dollar zuvor noch rund 6,20 Yuan, so waren es kurze Zeit später schon fast 6,40 Yuan. Mit dieser Abwertung, die für viele Marktbeobachter und Anleger völlig über-raschend kam, reagierte Peking offensicht-lich auf die zuletzt schwachen Exportzah-len. So waren die Ausfuhren Chinas im Juli um 8,3 Prozent im Vergleich zum Juli des Vorjahres eingebrochen. Mit der staatlich verordneten Abwertung soll nun vor allem der Export chinesischer Güter ins Ausland angekurbelt werden. (Weitere Informatio-nen zur Abwertung des Renminbi und zur Anbindung der chinesischen Währung an den US-Dollar siehe Seite 48ff.)

Investoren sind verunsichert. Die Abwer-tung dürfte den Verantwortlichen jedoch grosse Bauchschmerzen bereiten. Denn sie hat Wirtschaft und Börse in Unruhe ver-setzt. Eigentlich ist man in Peking seit einiger Zeit bemüht, Ruhe am Devisenmarkt einkehren zu lassen, Beschränkungen beim Währungshandel nach und nach abzubau-en und den Renminbi als frei konvertier-bare Währung am Weltmarkt zu positio-nieren. Ziel dieses Vorgehens ist eine neue Welt-leitwährung, die „mit Fug und Recht“ dem

US-Dollar Paroli bieten kann. Dass es sich hierbei nicht nur um ein Prestigeprojekt handelt, ist einsichtig. Denn zur weiteren Entwicklung des Landes benötigt Peking viel Geld. Dieses soll unter anderem durch internationale Kapitalgeber aufgebracht werden. Doch diese dürften sich mit ihren Investitionen zurückhalten, solange der Wechselkurs des Renminbi, so wie nun passiert, mit „Gewalt“ in die eine oder andere Richtung gedrückt wird. Zudem verstärkt die Abwertung die Gefahr der Kapital©ucht. Müssen ausländische Anleger und Investoren befürchten, dass ihr in Renminbi angelegtes Geld an Wert verliert, werden sie dieses aus China ab-ziehen. Das gilt vor allem in Zeiten, in denen in Ländern wie den USA so etwas wie eine neue Zinsfantasie aufgekom-men ist.

Ein Zeichen der Schwäche. Dass Peking sich nun doch für die Abwer-tung entschieden hat, könnte unter dem Strich also als Indiz dafür gewer-tet werden, wie d r a m a t i s c h schlecht die Ver-antwortlichen die w ir t scha f t l i che Lage ihres Landes mög l icher weise einschätzen. Das war kein Akt des

freien Willens, gar der Stärke, sondern der Verzwei©ung, der Angst vor einem erneu-ten wirtschaftlichen Einbruch. Denn sackt das Wirtschaftswachstum unter die ma-gische Grenze von sieben Prozent, dann ist klar: die Kommunistische Partei (KP) Chinas ist nimmermehr allmächtig. Da steht weitaus mehr auf dem Spiel als wirt-schaftliche Grösse, da steht möglicher-weise das Überleben einer ganzen Füh-rungsriege zur Disposition. So meint etwa Professor Michael J. Boskin von der Stan-ford University: „Während der Wachstums-rückgang die Schaffung von Arbeitsplätzen zu behindern und damit die Aussichten von Millionen Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben in den chinesischen Städten zu unterminieren droht, wird es die Kommunistische Partei schwer haben, die Legitimität ihres politischen Monopols aufrechtzuerhalten.“

US-DOLLAR/CHINESISCHER RENMINBI (USD/CNY)

Quelle: Bloomberg; Stand: 30.09.2015

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zu tun. „Die schwerfälligen Bemühungen der chinesi-schen Regierung, die jüngs-ten Schwankungen des Ak-tienmarkts einzudämmen – wie das aktuelle Verbot von Leerverkäufen und Verkäufen grosser Aktienbesitzer –, haben Pekings Vertrauens-würdigkeit schwer beschä-digt“, urteilt Stanford-Pro-fessor Boskin. Erklären lässt sich dieses Agieren nur dadurch, dass Peking auf Teufel komm raus alles daran setzt, das jähr-liche, quasi staatlich garan-tierte Wachstumsziel von sieben Prozent zu erreichen. Die „heilige“ Zahl darf auf keinen Fall wackeln. Denn würde sie nicht erreicht, wäre das für alle Chinesen sozusagen ein Omen für die Fehlbarkeit der Partei. Darum wird China am Ende des Jahres um sieben Prozent gewachsen sein, darauf können wir uns verlassen! Oder doch nicht?Nicht ganz so zuversichtlich ist da zum Beispiel der Interna-tionale Währungsfonds (IWF). Er rechnet im laufenden Jahr nur noch mit 6,8 Prozent Wachstum, im nächsten sogar nur noch mit 6,3 Prozent. Damit läge China aber immer noch

deutlich vor den entsprechenden Zahlen in der Schweiz (0,8 Prozent, 1,2 Prozent), in Deutschland (1,6 Prozent, 1,7 Prozent) und in den USA (jeweils 3,1 Prozent) – und gala-xienweit von einer Rezession entfernt. Und vor allem wäre China auch mit 6,8 Prozent nach wie vor die Lokomotive der Weltwirtschaft. Denn es gibt im Grunde genommen nur ein Land, das ähnlich hohe Wachstumsraten aufweist und, allein schon aufgrund seiner Grösse, eine annähernd wichtige Bedeutung für die globale Wirtschaft hat, nämlich Indien.

BRUTTOINLANDSPRODUKT (BIP) IN CHINA, DEUTSCHLAND, DER SCHWEIZ UND DEN USA 2006 BIS 2016

Quelle: Internationale Währungsfonds (IWF); Stand: April 2015

HANG SENG MINI-LONG ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 14035061 / HSICBKurs des Basiswerts 21.052,29 HKDStop-Loss 16.260,00 HKDFinanzierungslevel 15.334,39 HKDHebel 3,78Geldkurs / Briefkurs 7,21 CHF / 7,26 CHF

HANG SENG MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 24955759 / HSIUCKurs des Basiswerts 21.052,29 HKDStop-Loss 27.590,00 HKDFinanzierungslevel 29.052,43 HKDHebel 2,54Geldkurs / Briefkurs 10,10 CHF / 10,15 CHF

HANG SENG INDEX

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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Wachstumsstory geht weiter. Gerade das wird aber von vielen Börsianern derzeit gerne übersehen. Sie sind auf Crashmodus, haben die dunkle Brille auf, sehen alles schwarz und negativ. Doch so verhält es sich einfach nicht. China ist und bleibt auf Wachstumskurs, mit einem jähr-lichen Plus von um die sieben Prozent. Eine Annahme, die durch nahezu alle Untersuchungen seitens „wirtschafts-freundlicher“ Einrichtungen bestätigt wird. So hat Boston Consulting erst vor wenigen Wochen eine sehr positive Studie zum Thema Konsum in China veröffentlicht. Die Unternehmensberatungs�rma geht davon aus, dass die Zahl der sogenannten High-Speed-Haushalte in China von derzeit 81 Millionen auf 142 Millionen im Jahr 2020 stei-gen wird. High-Speed-Haushalte sind sehr kaufkräftige und internetaf�ne Mittelschichtler, die schon heute mit ihren Ausgaben via „Kaufbutton“ für rund die Hälfte – das sind rund 1,7 Billionen US-Dollar – des städtischen Kon-sums verantwortlich sind. „Künftig werden die High-Speed-Haushalte rund 3,8 der insgesamt 5,6 Billionen US-Dollar umfassenden Verbraucherausgaben im städtischen Raum abdecken“, so das Fazit einer Pressemitteilung zur Studie. Das heisst unter dem Strich wohl nichts anderes, als dass in China immer mehr Menschen über recht viel Geld ver-

fügen, das sie unter anderem auch für den Konsum aus-geben. Insofern könnte der von Peking anvisierte Umbau des Landes – „Mehr Konsum statt Export“ – doch noch erfolgreich fortgeführt werden.Allerdings gibt es auch kritische Einschätzungen, das soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Allein der Umstand, dass in China nahezu täglich Proteste gewalt-sam niedergeschlagen, ganze Volksgruppen drangsaliert und Bürgerrechtler eingesperrt werden, lässt manche Skeptiker ein rabenschwarzes Zukunftsbild für China malen. Einige wollen sogar ein Auseinanderfallen des Landes nicht ausschliessen. Zu ihnen gehört etwa Hubert Körper, Sprecher des Arbeitsausschusses China der In-ternationalen Gesellschaft für Menschenrechte. Mit Blick auf die vielen sozialen Unruhen im Land sagt er: „Ich gehe davon aus, dass das ganze System in naher Zukunft kollabieren wird.“

In China investieren. Bleibt für den Anleger die Frage, wie er von China pro�tieren kann und ob es Sinn macht, nun in China zu investieren. Letzteres ist naturgemäss nicht so ohne Weiteres zu beantworten und hängt auch stark von der persönlichen Risikoeinstellung des Anlegers ab. Die kräftige Korrektur an Chinas Aktienmarkt hat, so die Einschätzung einiger Analysten, langfristig gute Einstiegs-möglichkeiten geschaffen. Über das richtige Timing besteht jedoch grosse Unsicherheit, da niemand derzeit zu sagen vermag, wann der Boden der Talfahrt erreicht sein könnte. „Es wird noch eine Weile dauern, bevor eine Stabilisierung erfolgt, aber die Volatilität wird bleiben”, so die Einschät-zung des bekannten Asienexperten und Fondsmanagers Mark Mobius. „Wir sitzen auf Barmitteln.“ (oh)

HANG SENG CHINA ENTERPRISES TRACKER-ZERTIFIKATValor / Symbol 1776065 / HSCOEKurs des Basiswerts 9.505,69 HKDLaufzeit Open Endwährungsgesichert neinGeldkurs / Briefkurs 12,20 USD / 12,25 USD

Valor / Symbol 1776060 / HSIOEKurs des Basiswerts 21.047,78 HKDLaufzeit Open Endwährungsgesichert neinGeldkurs / Briefkurs 2,69 USD / 2,74 USD

HANG SENG CHINA ENTERPRISES INDEX

HANG SENG TRACKER-ZERTIFIKAT

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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AKTIENMONITOR: TECHNISCHE ANALYSEMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

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ABB – STARKER FRANKEN BELASTET

SWATCH – SPEKULATION AUF GEGENREAKTION

Die Aufgabe des Mindestkurses durch die SNB lastet schwer auf ABB. Der exportorientierte Maschinenbauer bekommt den starken Franken hautnah zu spüren. Das spiegelt sich auch in der Entwicklung der Valoren wider. Ihr Kurs nähert sich den Tiefs aus den Jahren 2011 und 2012. Fraglich bleibt, ob

Wie ABB leidet auch Swatch unter dem starken Franken. Doch die Papiere scheinen in ihrer Konsolidierung schon ein Stück weiter zu sein. Während es bei ABB erst noch zu einem Test der Tiefs kommen muss, könnte Swatch sie bei 350 Franken schon gesehen haben.

ABB MINI-LONG ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 18779064 / ABASBKurs des Basiswerts 17,29 CHFStop-Loss 13,90 CHFFinanzierungslevel 13,20 CHFHebel 4,26Geldkurs / Briefkurs 4,07 CHF / 4,12 CHF

SWATCH MINI-LONG ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 14034781 / UHRTBKurs des Basiswerts 362,70 CHFStop-Loss 312,70 CHFFinanzierungslevel 297,76 CHFHebel 5,75Geldkurs / Briefkurs 6,49 CHF / 6,54 CHF

ABB MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 28372370 / ABARGKurs des Basiswerts 17,29 CHFStop-Loss 20,53 CHFFinanzierungslevel 21,61 CHFHebel 4,05Geldkurs / Briefkurs 0,88 CHF / 0,89 CHF

SWATCH MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 28372485 / UHRQIKurs des Basiswerts 362,70 CHFStop-Loss 414,58 CHFFinanzierungslevel 436,40 CHFHebel 4,89Geldkurs / Briefkurs 1,48 CHF / 1,49 CHF

ABB

SWATCH

der aktuelle Ausverkauf dort nachhaltig gestoppt werden kann. Zumindest könnte es bei 16 Franken zu einer kräftigen technischen Gegenreaktion kommen, sodass sich eine spe-kulative Long-Position eventuell lohnen könnte.

Spekulative Anleger setzen auf eine technische Gegenreak-tion mit einem Kursziel bei 440 Franken. Doch Vorsicht, fällt die Unterstützung bei 350 Franken, dürfte sich der Kursver-fall noch eine Zeit lang fortsetzen.

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015AKTIENMONITOR

32 BNP PARIBAS

Die Rohstoffbranche durchläuft einen tief greifenden Wandel. Die Krise zwingt die grossen Rohstoffproduzenten zu harten Einschnitten. Für Unternehmen und Anleger können sich daraus Chancen ergeben.

DIE OUTPERFORMER VON MORGEN

Zugegeben, die Krise am Rohstoffmarkt kam nicht völlig über-raschend, dass sie dann aber doch so stark ausgefallen ist, damit hatten viele Akteure nicht gerechnet. So brach der durchschnittliche Preis für eine Tonne Eisenerz von knapp 200 US-Dollar im Jahr 2011 auf knapp 50 US-Dollar im April 2015 regelrecht in sich zusammen. Nicht ganz so dramatisch, aber immer noch schlimm, er-wischte es die Kohle. Kostete eine Tonne der Sorte Austra-lian Thermal Coal 2008 noch rund 200 US-Dollar, so sind es derzeit nur noch knapp 60 US-Dollar. Und Aluminium sackte von über 3.000 US-Dollar je Tonne Ende 2008 auf unter 1.500 US-Dollar im Jahr 2009 ab. Und so weiter und so fort, könnte man sagen, denn der Rückgang der Rohstoffpreise kennt nahezu keine Ausnah-men. Gut zu sehen ist das dann auch an der Entwick-lung der marktbreiten Roh-stof�ndizes wie dem Bloom-

BLOOMBERG COMMODITY INDEX (BCOM)

berg Commodity Index (BCOM), der sich in den zurückliegen-den fünf Jahren fast halbiert hat. Auch wenn sich die Situation in den zurückliegenden Monaten etwas entspannt zu haben scheint – zumindest wurden keine neuen Tiefstkurse verzeich-net –, von einer Erholung, gar einer neuen Rohstoffhausse, mag derzeit kaum ein Marktteilnehmer sprechen.

Quelle: Bloomberg; Stand: 30.09.2015

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AKTIENMONITORMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

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Überangebot belastet. Ein Umstand, mit dem sich auch die grossen Rohstoffkonzerne auseinanderzusetzen haben. Nach den „fetten“ Jahren scheint nun Magerzeit angesagt zu sein. Wie lange diese anhalten wird, das hängt von mehreren Fak-toren ab. Vor allem muss erst einmal die Überproduktion abgebaut werden. Denn am Ende der letzten grossen Auf-wärtsbewegung am Rohstoffmarkt – so etwa im Zeitraum 2005 bis 2008 – wurde auf Teufel komm raus investiert. Dabei kamen nicht selten auch Minenprojekte zum Zuge, die von Anfang an wenig lukrativ aussahen. Doch das war nahezu egal, an der Börse wurden neue Projekte gefeiert. Da wollte kein Konzern-manager zurückstehen. Am Ende wurde dann bei vielen Roh-stoffen deutlich mehr gefördert als nachgefragt. Als dann auch noch die Subprime-Krise in den USA und die Staats- und Finanzschuldenkrise in Euroland die Weltwirtschaft auf Talfahrt schickten, war es um die Rohstoffe geschehen.Eine Situation, an der sich bis heute im Kern nichts Grund-legendes geändert hat. Bestes Beispiel dafür ist der Ölmarkt. Nach den Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) liegt das Angebot an Rohöl seit fünf Quartalen über der Nachfrage. Das ist der längste Zeitraum seit der Asienkrise im Jahr 1997.

ROHSTOFFMIX DER KONZERNE (ANTEIL IN PROZENT)*

Quelle: eigene Recherchen/Schätzungen; Stand: Juni 2015; * berechnet auf Grundlage des Betriebsergebnisses (EBIT) 2014, entspricht nicht im Detail der tatsäch-lichen Verteilung, da nur Erträge aus den wichtigsten Rohstoffproduktionen berücksichtigt und etwa solche aus Handelsaktivitäten nicht berücksichtigt wurden.

Valor / Symbol 28372558 / BHPBBP

Kurs des Basiswerts 1.025,00 GBp

Stop-Loss 924,50 GBp

Finanzierungslevel 860,00 GBp

Hebel 6,05

Geldkurs / Briefkurs 0,43 CHF / 0,44 CHF

Valor / Symbol 28372567 / BHPDBP

Kurs des Basiswerts 1.025,00 GBp

Stop-Loss 1.295,00 GBp

Finanzierungslevel 1.400,00 GBp

Hebel 2,66

Geldkurs / Briefkurs 1,19 CHF / 1,20 CHF

BHP BILLITON MINI-LONG ZERTIFIKAT

BHP BILLITON MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015AKTIENMONITOR

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Milliardenschwere Kürzungen bei Glencore. Nach anfänglichem Zögern und Wegschauen haben nun auch die grossen Roh-stoffkonzerne die Lage analysiert und Gegenmassnahmen eingeleitet. Ihr Weg aus der Krise: sparen und schrumpfen. So hat Glencore, einer der welt-weit grössten Rohstoffprodu-zenten und -händler mit Sitz in Baar, für 2015 eine milli-ardenschwere Kürzung der Ausgaben angekündigt. Wa-ren es bisher knapp acht Milliarden US-Dollar, die im laufenden Jahr investiert wer-den sollten, sind es nun nur noch 6,5 bis 6,8 Milliarden US-Dollar. Zudem wurde eine Kapitalerhöhung von 2,5 Mil-liarden US-Dollar bekannt-gegeben und die Jahresend-dividende 2015 sowie die Halbjahresausschüttung 2016 gestrichen. Des Weiteren gab das Management den Verkauf

von Beteiligungen bekannt, um Geld einzunehmen und die Schulden abzubauen. So trennte man sich zuletzt vom britischen Bergbauunternehmen Lonmin. Ein Schachzug, der sich aber auch als klug erweisen könnte. Zwar gehört Lonmin zu den weltweit grössten Produzenten von Platin, einem durchaus zukunftsträchtigen Rohstoff, doch das Unternehmen kämpft mit zahlreichen hartnäckigen Problemen. „Lonmin ist unbe-streitbar attraktiv, doch die Giftpille ist, dass das Unternehmen grosse Risiken in Bezug auf arbeitsrechtliche Fragen und die Unzufriedenheit der Gewerkschaften aufweist“, so die Ein-schätzung von Simon Hudson-Peacock von Momentum Asset Management in Johannesburg.

Spin-off bei BHP Billiton. Zum Verkauf von Unternehmens-bereichen hat auch BHP Billiton gegriffen. Weniger lukrati-ve Divisionen wurden in South32 zusammengefasst und vor wenigen Wochen als Spin-off an die Börse gebracht. Pro-duktionen im Bereich Aluminium, Mangan, Silber, Zink, Blei und Nickel gehören nicht mehr BHP, sondern zu South32. Ziel des grossangelegten „Demergers“: eine umfassende Konzernneuausrichtung und Fokussierung auf die Kernkom-petenzen Eisenerz, Erdöl, Kohle und Kupfer. Damit kehrt BHP ganz bewusst einen Trend um, der in den Boomjahren des Rohstoffmarkts das Denken der Manager und Anleger bestimmte, den Drang zur Grösse und Breite.

„Während früher Diversi¢kation en vogue war, wird nun

BHP BILLITON, GLENCORE UND RIO TINTO

Quelle: Bloomberg; Stand: 30.09.2015

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AKTIENMONITORMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

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versucht, den Unternehmenswert zu steigern, indem ge-splittet wird“, so Gerald Hosp in der Neuen Zürcher Zeitung. Was übrig bleibt, ist ein BHP-Konzern, der sich auf wenige und rentable Grossprojekte konzentriert.

Rio Tinto denkt um. Einen Verkauf von weniger rentablen Geschäftsbereichen scheint man nun auch bei Rio Tinto an-zusteuern. Der Konzern hat sich lange Zeit gegen solche Akti-vitäten gewandt, noch vor wenigen Wochen sagte der Vor-standsvorsitzende Jan Petrus du Plessis: „Ich kann kategorisch ausschliessen, dass wir bei Rio Tinto die Ausgliederung eines unserer Assets planen“. Doch nun könnten Medienberichten zufolge Teile des Alumi-niumgeschäfts zur Disposition stehen. Schon im Jahr 2013 sollte die Tochter Paci�c Aluminium abgestossen werden, doch damals wurde der Plan schnell fallen gelassen, weil man in der Krise kaum einen guten Preis hätte erzielen können. Ob der Deal über die Bühne geht, wird abzuwarten bleiben. Doch auf jeden Fall scheint man nun auch bei Rio Tinto Verkäufen von einzelnen Sparten nicht mehr grundsätzlich ablehnend gegenüberzustehen. Und an potenziellen Verkaufskandidaten mangelt es dem Konzern nicht. Allein die Kohledivision soll

laut Schätzungen von Jefferies circa 3,6 Milliarden US-Dollar wert sein.

Branche im Umbruch. Glencore, BHP Billiton und Rio Tinto – das sind nur drei Beispiele einer Entwicklung, die derzeit in der gesamten Rohstoffbranche zu beobachten ist: die Konzerne werden kleiner und ertragsstärker. Risiken und weniger Lukra-tives werden abgestossen, die Rentabilität erhöht. Aus trägen

„Schlachtschiffen“ werden so vielleicht keine „Rennboote“, aber doch zumindest schnellere und wendigere „Minenboote“, die sich den Marktgegebenheiten ¢exibler anpassen können. Eine Entwicklung, die in der Wirtschaft natürlich nicht einmalig ist. Auch viele Telekomkonzerne haben diese zum Beispiel durch-laufen. AT&T etwa hat sich mehrmals in seiner Konzernge-schichte aufgespalten, teils freiwillig, teils unfreiwillig. Doch geschadet hat es dem Unternehmen letztendlich nicht. Unter diesem Aspekt werden sich die Rohstoffkonzerne in Zukunft auch stärker voneinander unterscheiden. Hat bisher jeder alles gemacht, um es einmal lax zu formulieren, ist man nun dabei, thematische Schwerpunkte zu setzen. Bei BHP sind sie schon deutlicher zu sehen, dort stehen die Rohstoffe Eisen-erz, Erdöl, Kohle und Kupfer im Mittelpunkt. Diesen Rohstoffen scheint man langfristig Preispotenzial zuzutrauen. Bei Glencore stehen bislang neben Eisenerz und Kohle vor allem die Basis-metalle Kupfer, Nickel, Zink und Aluminium im Fokus, bei Rio Tinto ist es vor allem das Eisenerz, das das Geschäft dominiert.

In der Krise liegen die Chancen. Mit der Thematisierung be-stimmter Rohstoffe/Rohstoffgruppen können Anleger nun se-lektiv auf eine Beruhigung und Erholung am Rohstoffmarkt spekulieren. Setzt sich der Aufwärtstrend der Weltwirtschaft fort, könnte etwa Glencore mit seiner Ausrichtung auf die Ba-sismetalle zu den Favoriten gehören, auch wenn das Unter-nehmen zuletzt deutlich unter Druck gekommen ist, da am Markt Zweifel an der langfristigen Zahlungsfähigkeit des Kon-zerns aufgekommen sind. Hier ist also Vorsicht geboten. Bei Eisenerz ist die Situation komplizierter. Der Rohstoff ist in grossen Mengen vorhanden, die Anbieter liefern sich einen harten Preiskampf. Rio Tinto und BHP Billiton versuchen jeweils als Sieger aus der Auseinandersetzung hervorzugehen, sie kaufen Kapazitäten hinzu. Hier wird abzuwarten bleiben, wer in Zukunft die Nase vorne hat. Letztendlich scheinen aber alle drei Konzerne spannend zu sein. Denn in der Krise werden nicht selten die „Outperformer von morgen“ geboren. (oh)

Valor / Symbol 11794613 / RIOJA

Kurs des Basiswerts 2.232,25 GBp

Stop-Loss 2.000,00 GBp

Finanzierungslevel 1.813,40 GBp

Hebel 5,12

Geldkurs / Briefkurs 6,28 CHF / 6,32 CHF

Valor / Symbol 28372566 / RIOCBP

Kurs des Basiswerts 2.232,25 GBp

Stop-Loss 2.634,28 GBp

Finanzierungslevel 2.847,87 GBp

Hebel 3,80

Geldkurs / Briefkurs 1,83 CHF / 1,84 CHF

RIO TINTO MINI-LONG ZERTIFIKAT

RIO TINTO MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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KLEINER EINSATZ - GROSSE WIRKUNG

MINI-FUTURE ZERTIFIKATE

Mini-Future Long und Mini-Future Short Zertifi kate auf Einzelaktien, Aktienindizes, Rohstoffe und Währungen Hebelwirkung aufgrund eines geringen Kapitaleinsatzes Open End – keine fi xe Laufzeit Keine Volatilitätseinfl üsse wie bei Warrants Risikobegrenzung dank eingebauter Stop-Loss-Marke Einfache und transparente Preisbildung Emittent: BNP Paribas Arbitrage Issuance B.V., Rating: A+ (S&P) (Garant: BNP Paribas SA, Rating: A+ (S&P), A1 (Moody’s), A+ (Fitch)) The Royal Bank of Scotland plc, Rating: A- (S&P), Baa1 (Moody’s), A (Fitch)

Mit Mini-Future Zertifi katen lassen sich kurzfristige Markttrends bereits mit geringem Einsatz ausnutzen, und das sowohl bei steigenden als auch fallenden Kursen. Zudem bieten Mini-Future Zertifi kate eine einfache und kosten-günstige Möglichkeit, ein bestehendes Portfolio gegen sinkende Kurse abzusichern.

Online: www.bnpparibasmarkets.chE-Mail: [email protected]: +41 (0)58 212 68 50

Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf der angegebenen Telefonnummer aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf erklären Sie sich mit dieser Geschäftspraxis einverstanden. Risikohinweis: Dieses Werbeinserat stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne von Art. 5 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen oder Emissionsprospekt im Sinne der Art. 652a und 1156 des Schweizerischen Obligationenrechts (OR) dar. Es handelt sich zudem weder um eine Aufforderung, noch um eine Empfehlung zum Kauf der hierin beschriebenen Produkte. Die in diesem Werbeinserat beschriebenen Produkte werden von BNP Paribas Arbitrage Issuance B.V. oder The Royal Bank of Scotland plc emittiert und sind derivative Finanzinstrumente. Der alleinverbindliche Basisprospekt in englischer Sprache kann direkt bei BNP Paribas Securities Services, Paris, Zweigniederlassung Zürich, Selnaustrasse 16, Postfach, 8022 Zürich, oder unter der Tel. +41 58 212 63 35 bezogen werden. Die Produkte qualifi zieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) unterstellt. Die Anleger sind dem Konkursrisiko des Emittenten bzw. des Garanten ausgesetzt. Die Produkte sind weder für den Vertrieb in den Vereinigten Staaten oder Grossbritannien noch an US-Personen bestimmt. © BNP Paribas SA. Alle Rechte vorbehalten.

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ROHSTOFFMONITOR: TECHNISCHE ANALYSEMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

37BNP PARIBAS

GOLD – BESTÄTIGUNG NACH AUSBRUCH

ÖL – PHASE DER BODENBILDUNG

Die Funktion einer charttechnischen Formation ergibt sich oft erst bei der Au�ösung. So derzeit auch bei Gold. Die Dreiecksformation – seit 2013 schräg nach unten verlau-fend – kann als Trendbestätigung, aber auch als Trendum-kehr fungieren. Ob Bestätigung oder Umkehr, das wissen

Korrekturen an der Börse verlaufen in drei Schritten: ab-wärts, Gegenbewegung, abwärts. Unter dieser Annahme könnte die Korrektur beim Ölpreis nun beendet sein. Sie hat sich in drei Schritten vollzogen: von über 110 US-Dollar runter auf 50, Gegenbewegung auf über 62, dann

GOLD MINI-LONG ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 2130024 / XAUAUKurs des Basiswerts 1.115,29 USDStop-Loss 948,20 USDFinanzierungslevel 929,53 USDHebel 5,94Geldkurs / Briefkurs 1,87 USD / 1,89 USD

BRENT ROHÖL MINI-LONG ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 3802197 / OILYQKurs des Basiswerts 49,04 USDStop-Loss 43,15 USDFinanzierungslevel 41,48 USDHebel 6,21Geldkurs / Briefkurs 0,77 USD / 0,78 USD

GOLD MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 24955767 / XAUENKurs des Basiswerts 1.115,29 USDStop-Loss 1.301,30 USDFinanzierungslevel 1.327,87 USDHebel 5,30Geldkurs / Briefkurs 2,08 CHF / 2,10 CHF

BRENT ROHÖL MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 28372548 / OILCBPKurs des Basiswerts 49,04 USDStop-Loss 54,90 USDFinanzierungslevel 57,18 USDHebel 6,00Geldkurs / Briefkurs 0,80 CHF / 0,81 CHF

GOLD

ÖL (BRENT FUTURE)

wir erst, wenn der Goldpreis nach unten/nach oben aus-gebrochen ist. Doch für beide Möglichkeiten gilt: Es muss bald passieren. Je länger der Kurs in die Formationsspitze hineinläuft, desto geringer die Aussagekraft.

wieder runter auf knapp 40. Doch daraus lässt sich noch nicht automatisch auf eine neue längere Aufwärtsbewegung schliessen. Was stattdessen anstehen könnte: eine länge-re, aber volatile Bodenbildungsphase.

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015ROHSTOFFMONITOR

38 BNP PARIBAS

Den Rohstoff Wasser haben wenige Anleger auf dem Radar. Dabei vereinigt das nasse Element wichtige Faktoren für Erfolg versprechende Investments auf sich.

H2O – DIE LIZENZ ZUM INVESTIEREN

Die Macher der James-Bond-Filme bewiesen von Beginn an ein feines Gespür für ebenso aktuelle wie brisante The-men. Bereits im Erstlingswerk „James Bond – 007 jagt Dr. No“ aus dem Jahr 1962 beschworen sie die Gefahren der Atomenergie, wenn diese in die falschen Hände gerät. In späteren Filmen wie „Im Angesicht des Todes“ oder „Golden Eye“ verhandelten sie Themen wie Gentech-nologie oder die Kriegs-führung im Weltall.

Fiktion trifft Realität. In „Ein Quantum Trost“, dem 22. Teil der Reihe aus dem Jahr 2008, schickt sich die Verbrecher-organisation „Quantum“ an, zunächst die Herrschaft über das südamerikanische Land Bolivien und schliesslich über die ganze Welt zu übernehmen. Dabei bedient sie sich eines unkonventionellen Mittels: Wasser. Durch Staudämme

haben die Verbrecher für eine künstliche Dürre in Bolivien gesorgt. Gleichzeitig haben sie heimlich riesige unterirdische Wasserreservoirs angelegt. Quantum unterstützt das Mi-litär bei der Machtübernahme. Der Preis dafür: unbegrenz-

te Verträge zur Versorgung des Landes mit Wasser – und damit die eigentliche Herrschaft über Bolivien.So fantastisch die Abenteu-er von James Bond auch anmuten mögen – wie nahe an der Realität die Themen

häu¥g angesiedelt sind, zeigte sich knapp zwei Jahre spä-ter. Am 28. Juli 2010 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht an. Zwar sind die Resolutionen der UN für die Mitgliedstaaten nicht bindend, doch die Verankerung des Menschenrechts auf Wasser hat einen hohen politischen Stellenwert. An der Spitze der Antrag-

Der Stellenwert von Wasser als Investment

ist gering. Zu Unrecht – das Angebot ist

niedrig und die Nachfrage steigt stetig.

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ROHSTOFFMONITORMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

39BNP PARIBAS

steller stand ein Land, das in den vergangenen Jahren immer wieder unter ausgedehnten Dürreperioden litt: Bolivien.

Keine Selbstverständlichkeit. Der Stellenwert von Wasser bei privaten Anlegern ist indes deutlich weniger ausgeprägt. Das mag nicht zuletzt an der Tatsache liegen, dass das lebenspendende Nass speziell in den westlichen Indus-trienationen als Selbstver-ständlichkeit betrachtet wird. Denn während die wenigsten Privatinvestoren eine Ölquelle oder eine Goldmine ihr Eigen nennen dürften, reicht es aus, den heimischen Hahn aufzudre-hen, um Wasser in schein-bar unbegrenzter Menge zu erhalten.Dabei belegen einige einfa-che Zahlen, dass die Ver-sorgung mit Wasser alles andere als selbstverständ-lich ist. Zwar besteht die Erdober�äche zu rund 71 Prozent aus Wasser, der An-teil an Süsswasser liegt aber nur bei mageren 3,5 Prozent.

Von diesem Süsswasser sind jedoch für den Menschen nur rund 0,3 Prozent nutzbar, da der grösste Teil in Gletschern, ewigem Eis oder Bodenwasser gebunden ist. Dass diese Vorkommen regional sehr ungleich verteilt und erschlossen sind, ist ein Grund dafür, dass nach Angaben der UNESCO weltweit immer noch rund eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Dies gilt insbe-sondere für die Sub-Sahara-Region, in der bislang nicht einmal 5 Prozent der vorhandenen Wasserressourcen er-schlossen sind.

Geringes Angebot, Nachfrage steigt. Diesem vergleichs-weise niedrigen Angebot steht eine Nachfrage gegenüber, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sprunghaft ansteigen wird. Wie aus einem im Frühjahr 2015 erschie-nenen Report der Vereinten Nationen (UN) zur weltweiten Wasserentwicklung hervorgeht, wächst die Weltbevölkerung um 80 Millionen Menschen pro Jahr. Bis 2050 soll sie die Zahl von 9,1 Milliarden Menschen erreicht haben, davon werden rund 2,4 Milliarden Menschen in der wasserarmen beziehungsweise schlecht versorgten Sub-Sahara-Region leben.All diese Menschen brauchen aber nicht nur Trinkwasser, sondern müssen auch mit Energie und Lebensmitteln ver-sorgt werden. Auch hierfür wird Wasser benötigt, zum

EXKURS: WASSER – DER UNTERSCHÄTZTE ROHSTOFF

Unter Rohstoffen verstehen Investoren vor allem Öl, Gold, Silber und Industriemetalle. Wasser wird als Investment-ziel hingegen weniger geschätzt. Dabei ist Wasser nicht nur die Grundlage allen Lebens auf der Erde, sondern ein wichtiger Faktor in ökonomischen Prozessen. Ohne Was-ser gäbe es keine Industrie, denn für die Produktion vieler Waren ist das nasse Element genauso unverzichtbar wie für die Herstellung von Energie in Wasserkraftwerken oder die Kühlung von Reaktoren. In der Landwirtschaft wird Wasser zur Bewässerung und in der Viehzucht ein-gesetzt. Das Wasser in Flüssen dient als Transportweg und nicht zuletzt ist die Aufbereitung von Wasser zu Trinkwasser und die Versorgung der Verbraucher ein Milliardengeschäft für die involvierten Unternehmen.

WASSERVORKOMMEN AUF DER ERDE

Quelle: eigene Recherchen

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015ROHSTOFFMONITOR

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Beispiel zum Betrieb von Wasserkraftwerken oder für die Land- und Viehwirtschaft. Der UN-Bericht geht davon aus, dass bis 2050 weltweit rund 60 Prozent mehr Lebensmit-tel hergestellt werden müssen als heute. Schon deutlich früher, nämlich 2030, rechnen die Experten mit einem

globalen Wasserde�zit von 40 Prozent.

Langfristig aussichtsreich. Diese perspektivischen Zah-len legen nahe, dass Wasser vor allem unter langfristi-gen Gesichtspunkten ein lohnendes Investment sein könnte. Da es für Privatan-leger wenig sinnvoll er-scheint, grosse Mengen Wasser über lange Zeit in Tanks zu bunkern, sind Al-ternativen gefragt. Die �n-den sich in Unternehmen, die im Bereich Wasser Ge-schäfte tätigen, zum Bei-spiel beim Aufbau von In-frastruktur oder der Aufbe-

reitung von oder der Versorgung mit Wasser.Zu den Grössten der Branche gehört der Versorger Veolia Environnement. Die Franzosen steigerten ihren Umsatz im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf rund 23,8 Milli-arden Euro. Mit einem Anteil von 47 Prozent machte dabei das Wassergeschäft fast die Hälfte des Gesamtumsatzes aus. Veolia versorgt Menschen und Industriekunden in 67 Ländern mit Trinkwasser und bereitet deren Abwasser auf. Der Fokus liegt auf Europa, wo Veolia 72 Prozent seiner Erlöse erzielte, aber auch in den kommenden Wachstums-märkten ist man bereits vertreten. So ent�elen mehr als neun Prozent der Umsätze auf Afrika und den Nahen Osten, 6,6 Prozent der Umsätze wurden im asiatisch-pazi�schen Raum eingefahren. Die Wachstumsraten sind ordentlich: Vom Research-Unternehmen FactSet befragte Analysten gehen davon aus, dass Veolia seine Umsätze bis 2018 im Durchschnitt um rund 3,7 Prozent pro Jahr steigern wird.Noch etwas stärker, nämlich um durchschnittlich rund 4,9 Prozent, soll laut Analysten der Konkurrent Suez Environ-nement beim Umsatz in den kommenden drei Jahren zu-legen. Im vergangenen Jahr gingen bei dem französischen Konzern, der wie Veolia seinen Hauptsitz in der französi-schen Metropole Paris hat, rund 14,3 Milliarden Euro durch die Bücher. Ähnlich wie der Wettbewerber setzt Suez vor allem auf die Versorgung mit Wasser und auf die Aufberei-

DIE LANDWIRTSCHAFT ALS GRÖSSTER WASSERVERBRAUCHER

Quelle: Vereinte Nationen (UN)

ZUSAMMENSETZUNG DES WATER TOTALRETURN (TR) INDEX

Quelle: BNP Paribas; Stand: 23.09.2015

Name Land Branche Gewichtung

American Water Works USA Industrie 10,50 %

United Utilities Group Grossbritannien Versorger 10,37 %

Veolia Environnement Frankreich Versorger 10,13 %

Guangdong Investment Hongkong Versorger 10,12 %

Severn Trent Grossbritannien Versorger 10,05 %

Xylem USA Industrie 9,95 %

Danaher USA Industrie 9,95 %

Suez Environnement Frankreich Versorger 9,76 %

Geberit Schweiz Industrie 9,74 %

Pentair Irland Versorger 9,43 %

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ROHSTOFFMONITORMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

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tung. Allerdings ist das Unternehmen geogra�sch nicht ganz so breit aufgestellt wie Veolia. Auch wenn es in den USA, Australien und Asien engagiert ist, stammen drei Viertel der Erlöse aus Ge-schäften innerhalb Europas.

Der Branchenindex. Andere „Wasserkonzerne“ wie etwa die britische United Utilities oder die US-amerikanische Aqua America fokussieren sich auf bestimmte Regio-nen in ihren Heimatmärk-ten. Weitere Firmen wie Geberit oder die amerika-nische Xylem sind zwar weltweit aufgestellt, kon-zentrieren sich aber auf andere wasser-af�ne Berei-che wie Sanitärtechnik oder Infrastruktur.Zusammengefasst werden diese Unternehmen im

BNP Paribas Water Total Return (TR) Index. Das Branchen-barometer bildet die Wertentwicklung von zehn Aktien von Firmen ab, die im Bereich der Wasserversorgung, der Auf-bereitung, der Infrastruktur oder Ähnlichem aktiv sind. Weitere Voraussetzungen für eine Aufnahme in den Index sind eine Marktkapitalisierung, die höher ist als 500 Mil-lionen US-Dollar, und ein tägliches Handelsvolumen der Aktien von mehr als fünf Millionen US-Dollar. Gemessen an den Gesamtinvestitionen muss ein Unternehmen min-destens 20 Prozent in den Bereich der Wasserwirtschafts-industrie investieren, um in den Index aufgenommen wer-den zu können.Geogra�sch liegt der Schwerpunkt des Index aktuell zwar auf Unternehmen aus Europa und den USA, viele enthalte-ne Firmen agieren aber längst als Global Player. Derzeit sind American Water Works aus den USA und die United Utilities Group aus Grossbritannien die am höchsten ge-wichteten Positionen, auf Platz drei folgt Veolia Environ-nement. Allerdings ist die Gewichtung im Index insgesamt recht ausgeglichen. Anpassungen erfolgen einmal pro Jahr im Rahmen der jährlichen Auswahlkontrolle. Das vorge-stellte Tracker-Zerti�kat auf den Water Total Return (TR) Index gibt es für interessierte Anleger auch in den Handels-währungen US-Dollar und Euro zu erwerben. (fp)

ZUR HERSTELLUNG VON 1 KILOGRAMM ODER 1 LITER WIRD AN WASSER BENÖTIGT:

Quelle: Waterfootprint.org

WATER INDEX TRACKER-ZERTIFIKATValor / Symbol 2205578 / WATCHKurs des Basiswerts 263,63 USDLaufzeit Open Endwährungsgesichert neinGeldkurs / Briefkurs 179,80 CHF / 181,50 CHF

WATER TOTAL RETURN (TR) INDEX

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015ROHSTOFFMONITOR

42 BNP PARIBAS

Der starke Rückgang der Preise am Rohstoffmarkt hat bei den Minen noch zu keinen Produktionskürzungen geführt. Diese wären aber Voraussetzung für einen neuen Aufwärtszyklus.

PREISVERFALL STÖSST AN GRENZEN

Wir leben im Zeitalter des Internets und des Computers, keine Frage, doch Basis unserer Wirtschaft sind und bleiben die Rohstoffe. Ohne diese, ohne Kupfer, Blei und Zink, ohne Erdöl und Erdgas, da sähe es düster aus in der Weltwirtschaft. Mangel hätte das Sagen, die Produktionsbänder würden stillstehen. Denn auch (und gerade) bei der Herstellung der meisten Hightech-Produkte ist man auf relativ grosse Men-gen an Rohstoffen angewiesen. „So enthält ein Handy im Durchschnitt circa 8,25 Gramm Kupfer, 3,81 Gramm Kobalt, 0,17 Gramm Silber, 0,025 Gramm Gold, 0,008 Gramm Pal-ladium. Moderne Smartphones enthalten im Schnitt sogar noch etwas mehr Edelmetalle“, klärt das Bayerische Staats-ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz auf.

Wirtschaftswachstum lässt Preise steigen. Auf den Zusam-menhang von Rohstoffen und Wachstum hinzuweisen ist wichtig. Denn vor allem in Europa übersieht man dies ger-ne, da hier nur wenige Rohstoffe gefördert und damit auch nur wenige Menschen mit den Folgen der Rohstoffproduk-tion konfrontiert werden. Die Nickel- und Kupferminen liegen in Lateinamerika, Asi-en und Australien; das Erd-öl kommt aus der arabi-schen Welt, und Erdgas aus Russland.Dass Weltwirtschaft und Rohstoffe jedoch eng mitei-nander verkoppelt sind, macht ein Blick auf die zu-rückliegenden Jahre deut-lich. Legte die Weltwirt-schaft zu, dann stiegen auch die Preise für Rohstoffe. So kletterte das globale Brut-toinlandsprodukt (BIP) von Beginn der 1990er-Jahre bis 2007 von zwei auf über

fünfeinhalb Prozent, der vom Internationalen Währungsfonds (IWF) ermittelte Rohstof§ndex stieg im gleichen Zeitraum von rund 50 auf über 130 Punkte.

China rückt ins Blickfeld. Dass der Anstieg dabei 2004 bis 2007 stärker aus§el als die jährliche Steigerung des Welt-BIPs, könnte an China liegen. Während die Weltwirtschaft nämlich in diesem Zeitraum auf relativ hohem Niveau stag-nierte, kam es in China zu einer Art Sonderkonjunktur. Wirtschaftsfördernde Massnahmen seitens der Pekinger Regierung und der Zustrom an ausländischem Kapital lies-sen das BIP des Landes auf über 14 Prozent klettern. In der Folge avancierte China bei vielen Rohstoffen zum wichtigs-ten Importeur und/oder verzeichnete weltweit gesehen die am schnellsten wachsende Nachfrage.Gut zu sehen ist das zum Beispiel bei Erdöl. Während sich in den USA die Nachfrage nach Öl von 2004 bis 2007 leicht rückläu§g entwickelte, stieg sie in China von 6,7 Millionen Barrel am Tag auf 7,8 Millionen. Damit lag der Verbrauch

WIRTSCHAFTSWACHSTUM (BIP) UND ROHSTOFFE

Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF); Stand: April 2015

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ROHSTOFFMONITORMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

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TÄGLICHE NACHFRAGE NACH ERDÖL IN DEN USA UND CHINA

Quelle: BP Statistical Review; Stand: Juni 2015

in China zwar immer noch deutlich unter dem in den USA, doch sukzessive ver-änderte sich der Blickwinkel des Ölmarkts. Hing dieser in den Jahrzehnten zuvor vor allem am konjunkturel-len Auf und Ab in den Ver-einigten Staaten, nahm nun mehr und mehr auch China bei der Preisbildung eine wichtige Funktion ein. Ein Trend, der sich bis heute nicht geändert hat, ganz im Gegenteil. Mit einem Ver-brauch von täglich 11,1 Mil-lionen Barrel hat sich die Differenz zur Tagesnachfra-ge in den USA mit 19 Milli-onen Barrel erheblich ver-kleinert. China dürfte heute bei der Bildung des Ölpreises eine grössere Rolle spielen als je zuvor in der Geschichte.

Rückgang des Wachstums belastet. Das Erdöl ist aber nur ein Beispiel, ähnliche Entwicklungen sind bei nahezu allen

industriell genutzten Rohstoffen festzustellen, allen voran bei den Industrierohstoffen Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zink und Zinn. Entsprechend hat sich auch in diesen Märk-ten der Blickwinkel geändert: China ist nun eine bestim-mende Grösse. Das ist wichtig zu beachten, da nun ver-

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015ROHSTOFFMONITOR

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ständlich wird, warum die Preise für viele Rohstoffe seit einigen Jahren so kräftig am Markt unter Druck stehen, obwohl sich die Weltwirtschaft im Ganzen einigermassen robust entwickeln kann. Denn während Letztere seit 2011 im Bereich zwischen drei bis vier Prozent Wachstum im Jahr mehr oder weniger seitwärts tendiert, ist in China ein Rückgang von 9,3 auf 7,3 Prozent festzustellen. Damit wächst China natürlich immer noch weitaus kräftiger als der glo-bale Durchschnitt, aber eben zwei Prozent langsamer als zu Beginn des genannten Zeitraums.Zwei Prozent weniger, die sich nun auch dämpfend auf die Nachfrage nach Rohstoffen auswirken. Gut zu sehen ist das zum Beispiel bei Kupfer. Zuletzt importierte China im 12-Mo-nats-Durchschnitt rund 380.000 Tonnen Kupfer und lag damit deutlich unter dem Durchschnitt im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Was aber noch entscheidender ist: Während sich in den Vorjahren der 12-Monats-Durchschnitt in Zyklen stets aufwärts entwickelte und mit ständig neu-en Rekorden auf sich aufmerksam machte, war dies während des letzten Aufwärtsschubs nicht mehr der Fall: Im Schnitt wurden in der Spitze Mitte 2014 (Zyklus 3, siehe Gra¢k) kaum mehr Tonnen nachgefragt als im vorigen Aufwärts-zyklus, der Ende 2012 seinen Scheitelpunkt erreichte (Zyk-lus 2). Das war davor noch ganz anders. Einen weiteren Aufwärtszyklus zuvor – ihn ¢nden wir Anfang/Mitte 2010 (Zyklus 1) – lag der 12-Monats-Durchschnitt bei etwa 370.000 Tonnen und damit deutlich unter dem Zyklushoch Ende 2012 (Zyklus 2).

Steigende Produktion. Das ist noch nicht weiter dramatisch, wird aber dann zum Problem, wenn gleichzeitig die welt-weiten Produktionskapazitäten zulegen. Dann trifft ein steigendes Angebot auf eine stagnierende Nachfrage. Dass dann die Preise unter Druck kommen, ist einsichtig. Und genau dies ist bei Kupfer passiert. Während die Nachfrage aus China nach Kupfer stagnierte, wurde die weltweite Kupferproduktion dennoch ausgeweitet. Mit 18,7 Millionen Tonnen wurde 2014 deutlich mehr Kupfer gefördert als in den Jahren zuvor. Ebenso verhält es sich in den Vorjahren 2013 und 2012 – jedes Mal gab es bei der Produktion Zu-wächse. Fast parallel dazu, und das wundert nun gar nicht mehr, legte der Kupferpreis den Rückwärtsgang ein.

Grenzproduktionskosten unterschritten. Eine Entwicklung, die jedoch nicht unendlich sein kann. Denn bei der Produk-

tion eines Rohstoffs fallen erhebliche Kosten an. Arbeiter und Energie, das sind die beiden grossen Kostenblöcke, die ein Minenbetreiber heutzutage stemmen muss. Dazu kom-men Ausgaben für den Umweltschutz (oft noch viel zu gering), für Lizenzen und Steuern. Können diese Kosten nicht mehr erwirtschaftet werden, wird eine Mine unren-tabel, sie wird früher oder später schliessen müssen. Und einen solchen Trend sehen wir derzeit im Ansatz, da viele Rohstoffe bei ihrer Produktion unter ihre sogenannten Grenzkosten gefallen sind. Das heisst, jede Tonne an zu-sätzlichen Erzen, die gefördert wird, erwirtschaftet am Markt nicht mehr die Kosten, die bei ihrer Produktion an-gefallen sind. Eine Produktionsausweitung macht damit keinen Sinn mehr, ganz im Gegenteil: Um die Kosten zu reduzieren, muss die Produktion sogar eingeschränkt wer-

CHINAS KUPFERIMPORTE

WELTWEITE MINENPRODUKTION AN KUPFER

Quelle: eigene Recherchen/Berechnungen; Stand: September 2015

Quelle: U.S Geological Survey (USGS); Stand: Januar 2015

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ROHSTOFFMONITORMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

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den. Dadurch können Arbeiter entlassen und Energie ein-gespart werden. Eine Situation, die derzeit etwa bei Nickel vorzu�nden ist. Experten zufolge liegen die Grenzproduk-tionskosten für Nickel in China etwa im Bereich von 15.000 US-Dollar je Tonne. Tatsächlich notiert Nickel aber derzeit unter 10.000 US-Dollar. Noch wird die Produktion aufrechterhalten, etwa um be-stehende Lieferverträge zu bedienen oder weil Peking mit Subventionen kräftig nachhilft. Doch mittelfristig wird man um Produktionskürzungen nicht herumkommen. Eine Ein-schätzung, die auch von einem der weltweit führenden

Nickelproduzenten anscheinend geteilt wird. Norilsk Nickel schreibt im aktuellen Halbjahresbericht: „Wir sind für die nahe Zukunft vorsichtig optimistisch für den Nickelpreis […], weil über 60 Prozent der weltweiten Minen Verluste machen. […] Wir sehen einen zunehmenden Druck vor allem auf die Minen, die hohe Kosten haben, ihre Produk-tion zu kürzen.“

Fazit. Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass der Roh-stoffmarkt im Allgemeinen nach wie vor gut versorgt ist, tendenziell sogar überversorgt. Noch haben die Minen ihre Produktionsmengen nicht gedrosselt, versuchen sogar hier und da, das schlechte Marktumfeld mit einer steigenden Produktion zu überbrücken. Das wird auf Dauer aber nicht klappen, Produktionskürzungen sind unausweichlich und dürften unmittelbar bevorstehen. Das heisst unter dem Strich aber auch, dass das Umfeld für Rohstoffe noch eine Zeit lang schwierig bleiben wird. Es ist zu befürchten, dass auch 2016 ganz im Zeichen der Konsolidierung stehen könnte. Dabei werden einige Roh-stoffe neue Tiefs in ihrer Preisentwicklung sehen, andere haben diese eventuell schon hinter sich. Erst 2017/2018 könnte eine Phase kommen, in der ein schrumpfendes Angebot auf eine steigende Nachfrage trifft, wenn denn die Weltwirtschaft und China „mitspielen“. Erst dann wäre der Boden für einen neuen breiten Aufwärtszyklus in der Preis-entwicklung bei Rohstoffen bereitet. Das heisst aber zu-sätzlich, dass sich Anleger, die Zeit und Geduld mitbringen, schon jetzt auf die Lauer legen und bei extremer Schwäche den einen oder anderen Rohstoff einsammeln können. Dies ist auch über Tracker-Zerti�kate, etwa auf den RICI Metals Index, möglich. (oh)

RICI METALS INDEX TRACKER-ZERTIFIKATValor / Symbol 2127153 / RICMMKurs des Basiswerts 1.679,74 USDLaufzeit Open Endwährungsgesichert neinGeldkurs / Briefkurs 137,30 USD / 138,00 USD

RICI METALS INDEX

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015ROHSTOFFMONITOR

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Potash will K+S übernehmen, Belaruskali und Uralkali könnten bald wieder zusammenarbeiten – in den Kalisalz-markt ist Bewegung gekommen. Für Börsianer eine hochspannende Entwicklung.

DIE SCHLACHT HAT BEGONNEN

Der Markt für Kalisalz ist seit geraumer Zeit in Bewegung. Jetzt ist es passiert, die kanadische Gesellschaft Potash Corporation of Saskatchewan (Potash) hat für den deutschen Kalisalzproduzenten K+S eine Übernahmeofferte gestartet. Ein solches Angebot war abzusehen, be�ndet sich doch der gesamte Düngemittelmarkt – dazu gehört auch Kalisalz – in einer Konsolidierungsphase. Zudem scheint mit rund 300 US-Dollar je Tonne der Boden des Preisverfalls am Kalisalz-markt endlich erreicht zu sein.

Zusammenschluss im Osten. Doch mit der Offerte der Ka-nadier an die Deutschen endet die Spekulation nicht. Ganz im Gegenteil, jetzt könnte es erst richtig losgehen. Der nächste grosse Schachzug kündigt sich möglicherweise im Osten an, genauer in Weissrussland und Russland. Dort haben sich die beiden ehe-maligen „Genossen“ Bela-ruskali und Uralkali entzweit. Bedrohungen, gegenseitige Verhaftungen der Vorstände

– im Osten sind die Bandagen, mit denen gekämpft wird, nun einmal härter. Das än-dert aber nichts an der Tat-sache, dass Putin mit seiner Eurasischen Wirtschaftsuni-on nur zu gerne dem Westen Paroli bieten würde. Dazu braucht er auch einen star-ken Kaliverbund, nämlich einen Zusammenschluss, zumindest aber eine enge Kooperation, von Belaruska-

li und Uralkali. Beide zusammen hätten am Kalimarkt eine preisdominante Rolle und könnten für bitter benötigte De-viseneinnahmen Moskaus sorgen. Bereitschaft zu neuen Verhandlungen kommt von Uralkali. Vizechef Robert John Margetts: „Wir sind offen für alles, was legal ist und von Vorteil für den Vertrieb und die Kosten sein könnte.“ Für Potash und K+S wäre das keine so schlechte Entwicklung. Würden Belaruskali und Uralkali für ein höheres Preisniveau bei Kalisalz sorgen, würden natürlich auch die Pro�te von Potash und K+S zulegen. Das sind Überlegungen, die maximal mittelfristig für eine Erholung der Kalisalzpreise sprechen. Kurzfristig – nun, ein Blick aus dem Fenster zeigt, es wird Winter. Und Kalisalz �ndet auch als Auftaumittel seinen Einsatz. (oh)

KALISALZ

Quelle: infomine; Stand: September 2015

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K+S

Aktie

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WÄHRUNGSMONITOR: TECHNISCHE ANALYSEMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

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EURO – BALD 1 ZU 1?

FRANKEN – US-DOLLAR SORGT FÜR ENTSPANNUNG

Die kommenden Wochen werden beim Währungspaar Euro/US-Dollar (EUR/USD) sehr spannend. Schafft der Wechselkurs den Ausbruch über den Widerstand bei 1,15 US-Dollar, fungiert die eingezeichnete Formation als Trendumkehr. Rutscht der Kurs hingegen unter die Unterstützung bei 1,10 US-Dollar, wirkt die

Zumindest gegenüber dem US-Dollar hat sich die Lage beim Franken etwas entspannt. Die relativ robuste Wirtschafts-entwicklung in den USA, nach wie vor vorhandene Zinsfan-tasien und schlechte Konjunkturprognosen für die Schweiz haben den Franken gegenüber dem US-Dollar in den zurück-

USD/CHF MINI-LONG ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 12485987 / CHFUKKurs des Basiswerts 0,970 CHFStop-Loss 0,744 CHFFinanzierungslevel 0,729 CHFHebel 3,96Geldkurs / Briefkurs 2,45 USD / 2,66 USD

EUR/USD MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 25112984 / EURFUKurs des Basiswerts 1,120 USDStop-Loss 1,274 USDFinanzierungslevel 1,300 USDHebel 6,22Geldkurs / Briefkurs 1,81 USD / 1,82 USD

EUR/USD MINI-LONG ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 25112981 / EURCUKurs des Basiswerts 1,120 USDStop-Loss 1,028 USDFinanzierungslevel 1,007 USDHebel 9,91Geldkurs / Briefkurs 1,01 EUR / 1,02 EUR

USD/CHF MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 2672146 / CHFMDKurs des Basiswerts 0,980 CHFStop-Loss 1,099 CHFFinanzierungslevel 1,122 CHFHebel 6,65Geldkurs / Briefkurs 14,40 CHF / 14,45 CHF

EURO/US-DOLLAR (EUR/USD)

US-DOLLAR/FRANKEN (USD/CHF)

Formation als Trendfortsetzung, das heisst, der Euro würde gegenüber der amerikanischen Währung wieder in den Abwer-tungsmodus verfallen. Ist Letzteres der Fall, könnte es bis zum Jahresende doch noch lauten: 1 Euro = 1 US-Dollar.

liegenden Wochen abwerten lassen. Schafft der US-Dollar den Ausbruch aus der eingezeichneten Dreiecksformation, könnte dieser Trend sogar noch ein Stück weitergehen. Wech-selkurse deutlich über 1 zu 1 sind nun realistisch.

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015WÄHRUNGSMONITOR

48 BNP PARIBAS

Die Abwertung der chinesischen Währung ist vor allem für Länder wie Japan problematisch. Deshalb könnte Tokio bald neue Massnahmen zur Verbilligung des Japanischen Yen ergreifen.

RENMINBIS ABWERTUNG UND JAPANS LEIDEN

Im August erhöhte Pekings Zentralbank, die People‘s Bank of China (PBOC), den Referenzkurs der chinesischen Währung Renminbi von etwa 6,20 Yuan auf rund 6,37 Yuan je US-Dollar. Mit dieser Entscheidung löste Peking eine Welle der Unruhen an den Finanzmärkten aus. Von einem „drohenden

Abwertungswettlauf“ und einem „Krieg der Währungen“ war in der Folge in den Medien zu lesen. Manche Experten sehen gar das Ende der Wirtschaftserholung der zurücklie-genden drei bis vier Jahre voraus, prognostizieren eine neue Weltwirtschaftskrise. So etwa Albert Edwards von Société

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WÄHRUNGSMONITORMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

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Générale: „Die Abwertung ist kein einmaliger Schritt, von jetzt an wird man eine langfristige Schwäche [des Renmin-bi; Anmerkung der Redaktion] sehen.“ Und weiter: „Wenn Investoren merken, dass eine neue Rezession blüht, ist ein Absturz der Finanzmärkte wie 2008 zu erwarten.“

Abwertung kam nicht völlig überraschend. Nun, so schlimm muss es nicht kommen. Denn die Abwertung des Renminbi kam nicht völlig überraschend. Seit längerer Zeit läuft die Wirtschaft in China nicht mehr ganz so stark wie von den Verantwortlichen in Peking gewünscht. Vor allem der Export hat zuletzt geschwächelt. Der Gedanke, da den Renminbi etwas abzuwerten, um chinesischen Exportgütern – und davon gibt es viele – im Ausland einen kleinen Kostenvorteil zu gewähren, ist nicht abwegig. Auch andere Länder versu-chen dies seit Jahren, allen voran Euroland und Japan.Und dennoch, die Abwertung des Renminbi ist nicht ohne. Länder wie Japan, die aus der Abwertung der heimischen Währung mangels Alternativen den einzig möglichen Impuls für Wirtschaftswachstum zu generieren versuchen, leiden besonders. Sie müssen nun nachziehen, sprich ihre Währung schwächen, oder haben das Nachsehen.

Kopplung seit Mitte der 90er. Doch zurück zu China und zur Erinnerung: Seit Mitte der 1990er-Jahre hat das Land den Kurs seiner Währung an den US-Dollar gekoppelt. „Ziel dabei war nicht – wie oft in orthodoxen Stabilisierungspro-grammen – die Brechung einer In§ationsdynamik, sondern Exporteuren Planungssicherheit zu geben und damit das Wachstum zu fördern“, so die Einschätzung des deutschen Wirtschaftsprofessors Sebastian Dullien. Durch regelmäs-sige Interventionen der PBOC am Interbanken-Devisenmarkt wurde der Renminbi dabei über ein sehr enges Währungs-band anfänglich um den zentralen Referenzkurs von 8,28 Yuan an den US-Dollar gekoppelt. In der Folge liess Peking in mehreren kleinen Schritten seine Währung jedoch auf 6,80 Yuan je US-Dollar aufwerten, auch aufgrund von Kritik aus dem Ausland, vor allem aus den USA, die den Renmin-bi für grundsätzlich unterbewertet halten.

Abwertung ist umstritten. Letztere Meinung ist allerdings umstritten. Mittlerweile tendieren viele Experten auch zu der Ansicht, dass der Renminbi aufgrund der Wirtschafts-schwäche in China zur Überbewertung neigt. Insofern gibt es über die nun erfolgte Abwertung des Renminbi im August

unterschiedliche Einschätzungen. Während die einen wei-tere Abwertungsschritte für marktkonform halten, sehen die anderen in der Abwertung einen künstlichen Eingriff gegen den nach wie vor vorhandenen Aufwertungstrend. So reagierte unter anderem der US-republikanische Präsident-schaftskandidatenanwärter Donald Trump extrem verärgert auf die Entscheidung der PBOC. Er sagte: „Sie machen uns kaputt“ („They‘re just destroying us“).Damit spielt Trump anscheinend auf den Umstand an, dass durch die Abwertung des Renminbi gegenüber der US-Wäh-rung vor allem amerikanische Exporte nach Fernost erschwert werden, denn diese verteuern sich nun in China. Dadurch verpasst Peking indirekt auch den USA einen Schlag ins Gesicht, denn die amerikanische Wirtschaft wächst zwar stärker als jene in Euroland, doch viele Experten halten sie nach wie vor für „angeschlagen“. Nur mit extremen Kraft-aufwendungen und viel Geld, so ihre Überlegung, konnte sich in den USA in den zurückliegenden Jahren so etwas wie eine konjunkturelle Erholung formieren, diese könnte nun durch die Aufwertung des Renminbi zunichte gemacht werden.

Neuer Mechanismus. Mit der Abwertung des Renminbi hat die PBOC allerdings noch eine weitere Entscheidung bekannt gegeben. Man wolle sich, so die Verlautbarung, in Zukunft beim Wechselkurs mehr am Markt orientieren. Wurde der „Tauschwert“ des Renminbi zum US-Dollar bislang in streng geheimen Sitzungen mehr oder weniger willkürlich von den

EURO/CHINESISCHER RENMINBI (EUR/CNY)

Quelle: Bloomberg; Stand: 30.09.2015

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015WÄHRUNGSMONITOR

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Verantwortlichen festgelegt, so soll nun auch der Markt sein Zutun haben. Dafür wird der bisherige Mechanismus

– wenn man „Willkür“ denn so nennen mag –, mit dem der Referenzkurs festgelegt wird, geändert. In Zukunft soll bei der Festlegung des Referenzkurses der Schlusskurs des Vortags mitberücksichtigt werden. Um den Referenzkurs herum darf der Renminbi dann um maximal zwei Prozent schwanken. Schwankt er nach unten, wird der Referenzkurs am folgenden Tag entsprechend niedriger festgesetzt, schwankt er nach oben, entsprechend höher. In der Theorie hat Peking damit den Wechselkurs mehr oder weniger freigegeben, er kann hinlaufen, wohin er will, halt nur nicht so schnell. Einem Hund an der Leine gleich, dessen Herrchen ihm hinterhereilt.

Wachstum, nicht Freiheit. Doch das ist blosse Theorie, in der Praxis wird Peking den Wechselkurs nicht freigegeben haben. Daran glauben nur die wenigsten Beobachter. Frei wird der Kurs nur sein, solange er sich in die gewünschte Richtung entwickelt. Geht es in die Gegenrichtung, wird man ihn wohl schnell an die Zügel nehmen. Zwar wünscht sich Pekings Führung im Grunde genommen eine voll konvertierbare, sprich freie Währung, die dem US-Dollar am globalen Devisenmarkt als neue Handels-währung entgegentreten kann, doch solche Ziele liegen in weiter Ferne. Erst einmal geht es darum, das tägliche Wirtschaftswachstum im Land zu sichern. Eine freie Währung mag da manchmal hilfreich sein, manchmal aber eben auch nicht. Spä-testens wenn Letzteres der Fall ist, dürfte Peking mit der Freiheit Schluss machen. Denn der Primat der chine-sischen Wirtschaftspolitik ist das Wachstum, nicht die Freiheit. Die gibt es weder in der Wirtschaft noch in der Gesellschaft, zumindest dann nicht, wenn sie den Interessen der Kommunis-tischen Partei, der KP Chinas, zuwiderläuft.

Es droht die Deation. Insofern ist das mit dem „drohenden Währungskrieg“ so eine Sache. Ein Währungskrieg droht nur dann, wenn Peking dies auch zulassen würde. Und davon ist nicht auszugehen. Denn Folge eines solchen Währungs-kriegs wäre eine Flaute der Nachfrage nach chinesischen Produkten aus dem Westen. „In den USA zum Beispiel sind die Importpreise im Jahresvergleich um zehn Prozent ge-

CHINESISCHER RENMINBI/JAPANISCHER YEN (CNY/JPY)

Quelle: Bloomberg; Stand: 30.09.2015

HAUPTABNEHMERLÄNDER JAPANISCHER PRODUKTE IM JAHR 2014

Quelle: German Trade Invest (GTAI); Stand: Mai 2015

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WÄHRUNGSMONITORMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

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sunken“, berichtet FINANZ und WIRTSCHAFT. Damit droht den Importländern eine de�ationäre Entwicklung. Davon wären auch Chinas Waren unangenehm betroffen, sie wür-den in den Regalen westlicher Kaufhäuser liegenbleiben – denn warum sollte ein Konsument jetzt kaufen, wenn es die Ware morgen noch billiger gibt? So wird aus einer de�ati-onären Entwicklung eine De�ationsspirale, aus der schwer zu entkommen ist.

Kleine Wiedergutmachung. Etwas, was Peking ja auf jeden Fall nicht will, ansonsten hätte ja die jüngst erfolgte Ab-wertung keinen Sinn. Was die Verantwortlichen mit der Abwertung einzig und allein erreichen wollten, war eine kleine „Wiedergutmachung“ für den Verlust der Wettbe-werbsfähigkeit der chinesischen Produkte vor allem in den USA und in Euroland, weil man dort schon seit Jahren dem Instrument der Abwertung frönt. Allein der Euro hat gegen-über dem Renminbi seit 2008 um fast 40 Prozent an Wert verloren. Davon haben vor allem deutsche Produkte pro¢-tieren können, sie wurden in Karawanen aus Containerschif-fen Richtung Asien transportiert. Und während Berlin neue Rekorde beim Export feierte, gerieten Pekings Ausfuhren unter Druck. Dass da die Chinesen früher oder später die Nerven verlieren und abhandengekommenes Terrain zu-rückzuerobern versuchen, wen wunderts?

Probleme für Japan werden grösser. So verständlich die Reaktion Pekings also ist, und so sicher man aus der nun erfolgten Abwertung des Renminbi noch keinen Automatis-mus hin zu einem Währungskrieg ableiten kann: Für Länder wie Japan, es wurde bereits erwähnt, ist die Situation schwie-rig. Einige Experten sehen ein völliges Scheitern der japa-nischen Geld-und Wirtschaftspolitik, die voll und ganz auf die Abwertung der japanischen Währung gesetzt hat. Vor allem auch gegenüber der chinesischen Währung. Kostete etwa ein Yuan 2012 noch rund 12,50 Yen, so waren es in der Spitze respektive im Tief im Sommer 2015 schon über 20 Yen. Das heisst, japanische Produkte waren in China zuletzt unschlagbar günstig. Und da China nach den USA zu den wichtigsten Abnehmerländern von japanischen Produkten zählt, war der China-Faktor wohl zentraler Baustein der japanischen Wirtschaftspolitik. Die jüngst erfolgte Abwertung des Renimnbi gegenüber dem US-Dollar, die sich auch auf den Yen auswirkte und auswirkt, wird den Wettbewerbs-

vorteil japanischer Produkte in China nicht völlig zunichte machen, aber durchaus negativ beein�ussen.Und was für Japan noch problematisch ist: Durch die Ab-wertung des Renminbi verbilligen sich chinesische Produk-te. Dadurch erwarten einige Experten eine Verschärfung des Konkurrenzkampfs mit japanischen Produkten, und das weltweit. „Die Abwertung des Renminbi bringt neues Un-gemach, da China dadurch die Produktionskosten im Land senkt und die Exporte verbilligt werden. Daher wird sich der Wettbewerb zwischen chinesischen und japanischen Waren verschärfen“, so die Einschätzung vom Asienexper-ten Martin Fritz von FINANZ und WIRTSCHAFT.

Neuer Abwertungsschub zum US-Dollar? All diese Faktoren könnten die japanische Notenbank, die Bank of Japan (BoJ), in den kommenden Monaten dazu veranlassen, die Geld-schleusen noch weiter zu öffnen, als sie ohnehin schon offen stehen. „Der China-Faktor verstärkt auf jeden Fall den Handlungsdruck auf Regierung und Notenbank, ihr Stimulus- und Reformprogramm (Abenomics) auszuweiten“, urteilt FINANZ und WIRTSCHAFT in Anspielung auf das von Japans Premier Shinzo Abe initiierte Wirtschaftsprogramm. Damit rückt ein erneuter Abwertungsschub der japanischen Wäh-rung vor allem gegenüber dem US-Dollar, der weltweit eher zur Stärke neigt, in den Fokus. Zurzeit kostet ein US-Dollar etwa noch 120 Yen. (oh)

US-DOLLAR/JAPANISCHER YEN (USD/JPY)

Quelle: Bloomberg; Stand: 30.09.2015

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Der Ruf des Euro als stabile Währung hat zuletzt unter den Grexit-Diskussionen gelitten. Langfristig entscheidet sich die Entwicklung der Gemeinschaftswährung aber auf anderen Ebenen.

DER MASTERPLAN

Es ist einer dieser Sätze, die Politiker-Karrieren überdauern: „Europa scheitert, wenn der Euro scheitert.“ Geäussert hat Bundeskanzlerin Angela Merkel diesen Satz öffentlich erstmals am 27. Februar 2012, kurz bevor der Deutsche Bundestag über das zweite Rettungspaket abstimmte, das Griechenland vor dem Bankrott bewahren sollte. Merkel wollte die Kritiker der Hilfsmassnahmen daran erinnern, dass eine Pleite Griechen-lands der erste Dominostein sein könnte, der fällt und eine Kettenreaktion auslöst, die das gesamte europäische Haus zum Einsturz bringen könnte.

Domino-Effekt befürchtet. Merkels These impliziert, dass ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone zu einem Domino-Effekt führen könnte. Nach den Hellenen würde sich der Markt den nächsten Pleite-Kandidaten herauspicken. Der müsste dann hohe Risikoprämien auf seine Staatsanleihen zahlen, eine Finan-zierung über den Kapitalmarkt wäre kaum noch möglich. Eine solche Entwicklung lässt sich bei kleineren Ländern wie Grie-chenland noch von Institutionen wie dem europäischen Ret-tungsschirm auffangen. Bei grösseren Ländern mit entsprechend höherem Kapitalbedarf, wie etwa Italien, wäre dies nicht mehr

MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015WÄHRUNGSMONITOR

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WÄHRUNGSMONITORMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

53BNP PARIBAS

möglich. Der Euro würde zur „weichen“ Währung, die Währungs-union stünde vor dem Aus. Und mit ihr das „Haus Europa“.

Eine Frage der Disziplin. Doch keine These ohne Antithese. Und die geht so: Wer im Haus Europa wohnen will, muss sich an die Hausordnung halten. Im Notfall wird derjenige, der sich partout nicht daran halten will und permanent gegen die Regeln verstösst, vor die Tür gesetzt. Das ist wichtig, um die Moral der anderen „Hausbewohner“ hoch zu halten. Im Klar-text: Gibt man den Griechen und ihren Forderungen nach neuen Hilfen ohne adäquate Gegenleistungen nach, könnte sich dies auch negativ auf die Haushaltsdisziplin der anderen Euro-Staaten auswirken. Ein klares Zeichen der Euroländer in Form eines Ausschlusses der Griechen aus der Währungs-union könnte den Euro daher sogar eher stärken als schwächen.

Thesen im Realitätscheck. Dass die beiden Thesen zeitnah einem Realitätscheck unterzogen werden, ist zuletzt unwahr-scheinlicher geworden. Beim Gipfel der Euro-Staats- und Regierungschefs im August verständigte man sich nach äusserst zähem Ringen darauf, dass die als Institutionen bezeichneten Geldgeber, bestehend aus Europäischer Kommission, Europä-ischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF), Griechenland ein drittes Hilfspaket gewähren. Gerettet ist Griechenland damit aber noch nicht – zumindest nicht auf Dauer. Zwar hat das griechische Parlament die Reformvorhaben der Regie-rung gebilligt, doch Alexis Tsipras, der in seinem Amt vor wenigen Wochen nochmals in einer Wahl bestätigt wur-de, muss nachlegen. Weitere massive Einschnitte sind er-forderlich, um die Au�agen aus Brüssel zu erfüllen.

Spielball der Geldpolitik. Der Euro reagierte auf das griechi-sche Schuldendrama inklusi-ve Bankrott- und Grexit-Sze-narien bisher übrigens über-raschend gleichmütig. Trotz eines zweiten Hilfsprogramms für Griechenland ab 2012 und

anhaltender Probleme stieg der Euro im Vergleich zum US-Dollar bis Anfang 2014 auf fast 1,40 US-Dollar. Dass die Gemein-schaftswährung ein Jahr später 35 Cent niedriger notierte und sich aktuell im Bereich von 1,10/1,15 US-Dollar einzupendeln scheint, hat also scheinbar weniger mit der Griechenland-Pro-blematik als mit einer möglichen auseinander driftenden Geld-politik der Notenbanken Federal Reserve (Fed) und EZB zu tun.

EURO/US-DOLLAR (EUR/USD)

DER WEG ZUR EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND FINANZUNION

Quelle: Europäische Kommission

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: Bloomberg; Stand: 30.09.2015

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015WÄHRUNGSMONITOR

54 BNP PARIBAS

Zwar hat die Fed im September die Leitzinsen unverändert gelassen, doch ihre Programme der quantitativen Lockerung, in deren Rahmen Billionen von US-Dollar in den Markt gepumpt wurden, haben die US-Währungshüter im Oktober vergange-nen Jahres beendet. Den US-Dollar stärkte diese Massnahme umso mehr, als die EZB seitdem genau den entgegengesetzten Weg geht. Seit März dieses Jahres pumpen die Zentralbanker des Euroraums über den Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren pro Monat 60 Milliarden Euro in den Markt.Sollte die In�ationsrate nicht bei der von der EZB anvisierten Marke von „um die zwei Prozent“ liegen, ist eine Fortsetzung der Massnahmen auf unbestimmte Zeit sehr wahrscheinlich. Die Kombination von niedrigen Zinsen – in der Eurozone liegt der Leitzins seit September des vergangenen Jahres bei rekord-niedrigen 0,05 Prozent –, den geldpolitischen Lockerungsmass-nahmen und einer Fed, die zumindest über steigende Zinsen nachdenkt, dürften den Euro kurz- bis mittelfristig auf niedrigem Niveau halten.

Der grosse Plan für Europa. In welche Richtung der Euro sich langfristig entwickelt, hängt wiederum nicht allein von einem möglichen Bankrott Griechenlands oder der Geldpolitik der EZB ab, sondern auch von anderen Faktoren. Zum Beispiel davon, wie erfolgreich es den handelnden Institutionen und Personen gelingt, Europa weiterzuentwickeln. Entsprechende Pläne, man könnte es auch einen Masterplan nennen, liegen bereits vor.Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit hat die Euro-päische Kommission unter ihrem Vorsitzenden Jean-Claude Juncker am 22. Juni ein Strategiepapier mit dem Namen „Die Wirtschafts- und Währungsunion Europas vollenden“ veröf-fentlicht. Das Dokument wird auch als „Fünf-Präsidenten-Bericht“ bezeichnet, weil Juncker seine Pläne in enger Abstimmung mit Donald Tusk (Präsident des Europäischen Rates), Jeroen Dijs-selbloem (Vorsitzender der Euro-Gruppe), Mario Draghi (Prä-sident der Europäischen Zentralbank) und Martin Schulz (Prä-sident des Europäischen Parlaments) geschmiedet hat.Der Plan sieht weitreichende Massnahmen vor und hat die Wirtschaftsunion, die Finanzunion, die Fiskalunion sowie die Politische Union Europas zum Ziel. Mit der engeren Zusam-menarbeit soll vor allem die Gemeinschaftswährung gestärkt werden. „Der Euro ist etwas, auf das wir stolz sind. Er ist etwas, das Europa beschützt. Er ist aber auch etwas, das noch besser funktionieren kann“, sagte Juncker im Vorfeld der Veröffentli-chung des Berichts.

Ambitionierte Pläne. Auch der Zeitplan für die Umsetzung der ambitionierten Pläne steht schon. Die erste Phase hat bereits am 1. Juli 2015 begonnen und soll bis zum 30. Juni 2017 ab-geschlossen sein. In diesem Zeitraum von zwei Jahren will man bestehende Strukturen und Gesetze nutzen und neue schaffen, um die Grundlagen zu legen. In Sachen Wirtschafts-union ist zum Beispiel die Errichtung nationaler Behörden vorgesehen, die die Wettbewerbsfähigkeit überprüfen sollen. Zudem sollen ef§zientere Aufsichtsbehörden über die Haus-halts- und Wirtschaftspolitik wachen.Im Rahmen der Finanzunion soll es einheitliche Standards für die Einlagensicherung europäischer Banken geben. Die schon seit Längerem angestrebte Kapitalmarktunion soll auch klei-neren und mittelgrossen Unternehmen den Zugang zum ge-samteuropäischen Kapitalmarkt öffnen. Länderübergreifende Investitionen könnten erleichtert werden, zum Beispiel indem man die Anforderungen an Börsenprospekte vereinfacht und vereinheitlicht. Gegenüber anderen Institutionen, wie etwa dem Internationalen Währungsfonds, will man künftig mit einer Stimme sprechen.

Das Schicksal des Euro. Nicht zuletzt davon, in welchem Um-fang diese Pläne tatsächlich in die Tat umgesetzt werden können, dürfte die mittel- bis langfristige Entwicklung des Euro abhängen. Als Ziel hat sich die EU-Kommission das Jahr 2025 gesetzt, bis dahin soll der Transformationsprozess abgeschlos-sen sein. Ob er gelingt, wird massgeblich davon abhängen, in welchem Umfang die EU- und Euroländer bereit sind, natio-nale Eigenständigkeit zugunsten eines stärkeren Europas aufzugeben. Wird ein Grossteil der geplanten Massnahmen umgesetzt, wäre dies auch ein starkes Signal für einen lang-fristig stabilen Euro. (fp)

Jean-Claude Juncker, EU-Kommissionspräsident

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OBLIGATIONENMONITOR: TECHNISCHE ANALYSEMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

55BNP PARIBAS

BUND FUTURE – NEUE ABWÄRTSBEWEGUNG

US-ANLEIHEN NACH WIE VOR GEFRAGT

Unter rein technischen Aspekten könnte man den kleinen Aufwärtstrend im Euro Bund Future, der seit Juni zu beob-achten ist, als Gegenreaktion auf die Abwärtsbewegung im April und im Mai interpretieren. Da Korrekturen an der Börse oft in drei Schritten verlaufen (abwärts, Gegenre-

US-Staatspapiere, hier der T-Bond Future, der die Perfor-mance amerikanischer Staatsanleihen mit einer Laufzeit zwischen zehn und 30 Jahren widerspiegelt, sind nach wie vor gefragt. Dennoch könnte es in den kommenden Wochen zu einem intensiven Test der Unterstützung bei 150 US-

EURO BUND FUTURE MINI-LONG ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 14035725 / FGBCCKurs des Basiswerts 156,57 EURStop-Loss 130,10 EURFinanzierungslevel 127,53 EURHebel 5,67Geldkurs / Briefkurs 2,93 EUR / 2,94 EUR

T-BOND FUTURE MINI-LONG ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 13535948 / USAPBKurs des Basiswerts 157,86 USDStop-Loss 136,18 USDFinanzierungslevel 132,21 USDHebel 6,17Geldkurs / Briefkurs 2,57 USD / 2,61 USD

EURO BUND FUTURE MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 25113029 / FGBXCKurs des Basiswerts 156,57 EURStop-Loss 174,50 EURFinanzierungslevel 178,14 EURHebel 6,49Geldkurs / Briefkurs 2,37 CHF / 2,38 CHF

T-BOND FUTURE MINI-SHORT ZERTIFIKAT

Valor / Symbol 25113043 / USABCKurs des Basiswerts 157,86 USDStop-Loss 176,01 USDFinanzierungslevel 181,46 USDHebel 6,67Geldkurs / Briefkurs 2,35 USD / 2,39 USD

EURO BUND FUTURE (DEUTSCHLAND)

T-BOND FUTURE (USA)

aktion, abwärts), könnte es in den kommenden Wochen zu einer erneuten Abwärtsbewegung kommen. Ziel einer solchen Bewegung wäre eventuell die Unterstützungszone zwischen etwa 139 und 148 Euro.

Dollar kommen. Fällt diese Marke, was im Gegenzug steigende Zinsen signalisieren würde, rückt das Tief bei 130 US-Dollar in den Blickpunkt. Dieses könnte dann als neue Unterstützung dienen.

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: BNP Paribas, Bloomberg; Stand: 01.10.2015

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OBLIGATIONENMONITOR MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

56 BNP PARIBAS

Die US-Notenbank hat im September die Zinsen nicht angehoben. Vor allem die Verlangsamung des Wachstums in China scheint den Währungshütern Sorge zu bereiten. Doch man hält sich alle Optionen offen.

DIE UNSICHERHEIT IST GROSS

Nun ist es quasi amtlich, die US-Wirtschaft entwickelt sich bei Weitem nicht so stark wie viele Experten erhofft haben und wie vielleicht die einen oder anderen Wirtschaftsdaten, etwa der positive Trend am Arbeitsmarkt, hätten auch zu recht vermuten lassen. Die US-Notenbank Fed scheint skeptisch auf die Ökonomie in ihrem Land zu schauen. So skeptisch, dass Fed-Che�n Janet Yellen Mitte September eben nicht den ersten Zinsschritt seit Jahren getan, sondern die Zinsen auf historisch niedrigem Niveau belassen hat. Doch damit nicht genug, sie hat zudem auf jede Bemerkung über eine geplante Zinserhöhung in naher Zukunft verzichtet. Gerade letzteres stürzte die Märk-te in grosse Unsicherheit – wenigstens eine positive Randbe-merkung hätte man sich schon gewünscht. Zwar ist richtig, dass niedrige Zinsen grundsätzlich gut für die Aktienkurse sind, doch eine dahinsiechende Wirtschaft, die keine Zinserhöhung, und sei sie noch so klein, verträgt, ist es nicht.

Chinas Abwertung belastet. Damit wird auch eine Zinserhöhung im Dezember immer unwahrscheinlicher. Ein Umstand, für den Yellen scharfe Kritik einstecken musste. Denn es ist noch nicht einmal so sehr der aktuelle Zustand der US-Wirtschaft, den die Währungshüter mit Sorge betrachten, sondern die Welt-wirtschaft. Vor allem der Rückgang des Wachstums in China, einer der grössten Handelspartner der Amerikaner, könnte den Aufschwung in den USA nachhaltig gefährden.Insbesondere könnte dabei auch die jüngst erfolgte Abwertung des Renminbi durch die chinesische Notenbank die Fed zutiefst

verunsichert haben. Denn setzt sich der Abwertungstrend gegenüber dem US-Dollar fort, dann hätte das unmittelbare Auswirkungen auf die US-Wirtschaft. Vor allem die verarbei-tende Industrie, die dank vieler Bemühungen der Politiker in Washington wieder Tritt gefasst hat, hätte schwer unter einer starken US-Währung zu leiden. Denn mit jedem Cent, den der US-Dollar gegenüber dem Renminbi aufwertet, verteuern sich auch die Produkte „made in USA“, die in Richtung China verschifft werden sollen. Im Gegenzug verbilligen sich Chinas Exporte in die USA, was dort wiederum Arbeitsplätze vernichten könnte. Eine Zinserhöhung durch die Fed hätte diesen Trend mögli-cherweise noch beschleunigt.

Alle Optionen. Dass man in Washington durchaus besorgt nach vorne schaut, zeigt auch ein Statement von Janet Yellen wäh-rend einer Pressekonferenz im Anschluss der Fed-Entscheidung. Dort liess sie einer Frage folgend verlauten, dass sie sich unter Umständen auch Negativzinsen vorstellen könnte, wenn es denn erforderlich sei.

Janet Yellen, Präsidentin des Federal Reserve Board

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Wie akut diese Vorstellung ist, lässt sich schwer sagen. Doch allein der Umstand, dass ein solcher Gedanke innerhalb der Fed diskutiert wird, spricht Bände. Die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den USA und der Welt scheint extrem gross zu sein, so dass sich die Notenbanker letztendlich alle Optionen offen halten möchten, sowohl jene für steigende, wie auch für fallende Zinsen. (oh)

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Buchtippsmärkte & zertifikate | septemBer / oktoBer 2015

57BNp pariBas

Interview mit Lothar F. Neumann, emeritierter Professor für Sozialpolitik und Sozialökonomik an der Ruhr-Universität Bochum

Im Gespräch mit MÄRKTE & ZERTIFIKATE erklärt Lothar F. Neumann, was unter dem Begriff der Wettbewerbsfähigkeit zu verstehen ist und warum es wenig Sinn macht, ihn auf Griechenland anzuwenden.

„GriecheNlaNd Braucht eiNeN tief GreifeNdeN kulturwaNdel“

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Herr Professor Neumann, in Ihrem Buch „Europa im Global Village“ setzen Sie sich kritisch mit den aktuellen Verhältnissen in Europa auseinander. So etwa mit dem Umstand, dass man innerhalb der Eurozone Ihrer Ansicht nach zu einseitig auf das Kriterium der Wettbewerbs-fähigkeit ausgerichtet ist. Was ist falsch an der Wettbewerbs-fähigkeit?Lothar F. Neumann: an der wettbewerbsfähigkeit ist grund-sätzlich natürlich nichts falsch, aber wettbewerbsfähigkeit verkommt in der öffentlichen diskussion zu einem schlag-wort. so fordert man mehr wettbewerbsfähigkeit von Griechenland, ohne genau zu definieren, was man damit meint, oder man definiert wettbewerbsfähigkeit viel zu eng. so wird wettbewerbsfähigkeit üblicherweise an der entwicklung der lohnstückkosten gemessen. diese sind ein wichtiger faktor, aber die wettbewerbsfähigkeit hängt gesamtwirtschaftlich gesehen von weiteren faktoren ab. wettbewerbsfähigkeit spielt sich ein im rahmen der markt- und unternehmensverfassungen, der marktstrukturen, marktstrategien, der produktionspolitik und der preis-politik. all das müsste man berücksichtigen. für Griechen-land gilt zudem: um überhaupt wettbewerbsfähig zu wer-den, muss das land erst einmal produzieren. wir brauchen

einen tief greifenden kulturwandel in Griechenland, erst dann kann es wettbewerbsfähig werden.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Nun könnte man ja im Euro auch ein politisches Konstrukt sehen. Länder, die eine gemeinsame Währung haben, werden in aller Regel keine Kriege gegen-einander führen und zusammenarbeiten. Der Wettbewerb findet so nicht mehr auf dem Schlachtfeld, sondern in der Wirtschaft statt. Eigentlich doch ein guter Gedanke, oder?Lothar F. Neumann: wir wollen in der wirtschaft ja keine surrogat-kriege [surrogat = ersatz; anmerkung der redakti-on] führen. Viele wirtschaftsfelder sind ja nicht einmal wett-bewerblich geordnet. ausserdem müssen wir die verschiede-nen formen von wettbewerb sehen. es gibt bekanntlich zum Beispiel den monopolistischen und den oligopolistischen wettbewerb.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Sie sprechen in Ihrem Buch die Theorie optimaler Währungsräume an. Die Eurozone ist kein optimaler Währungsraum. Doch was müsste geschehen, um ihn zu optimieren? Lothar F. Neumann: in einem währungsraum gibt es immer spannungen. die ökonomische theorie kennt optimale

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BUCHTIPPS MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

58 BNP PARIBAS

Währungsräume. Aber in der Realität � ndet man sie nicht. Auch die USA sind kein optimaler Währungsraum. Wenn man zum Beispiel innerhalb der USA getrennte Leistungs- und Kapitalbilanzen aufstellen würde, bliebe von einem optimalen Währungsraum nicht viel übrig. Wichtig wäre die Anpassung der Lebensverhältnisse in den unterschiedlichen Euro-Mit-gliedsländern. Doch davon sind wir weit entfernt.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: In den Medien überwiegt derzeit die Kritik am Euro. Das ist uns zu einseitig, wir sehen, dass der Euro gewaltige Vorteile gebracht hat. Allein der Umstand, dass Wechselkursrisiken innerhalb der Eurozone weggefallen sind, ist ein nicht zu unterschät-zender Faktor. Wie ist Ihre Position zum Euro?Lothar F. Neumann: Der Euro ist in der Tat ein politischer und wirtschaftlicher Fort-schritt. Ich denke, der Euro wird sich auch weiterhin zu einer weltweiten Reserve-währung entwickeln. Sein Fortbestand ist aber keine Selbstverständlichkeit. Ar-gumentiert man wahrschein-lichkeitstheoretisch, dann spricht vieles jedoch für den Fort-bestand und die Fortentwicklung der europäischen Währungs-union. Und was die Kritik am Euro anbetrifft: Wenn die Wäh-rungsunion mit dem Euro nicht eingeführt worden wäre, wäre die Finanzkrise mit Sicherheit auch nicht vermieden worden. Und mit Sicherheit hätte Griechenland seine Probleme nicht mit einer blossen Änderung des Wechselkurses lösen können. Und noch etwas: Der Euro hat in den ersten 15 Jahren seines

Bestands eine Rate der Geldentwertung von zwei Prozent

gehabt. Das liegt unter den Raten der Preissteigerung zu

Zeiten der DM.

.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Aufgrund zahlreicher Anspielungen

in Ihrem Buch vermuten wir, dass Sie mehr der Nachfrage-

politik als der Angebotspolitik zugeneigt sind. Doch sind die

aktuellen wirtschaftlichen Probleme überhaupt noch mit den

klassischen Ansätzen zu lösen? Die Menschen, zumindest in

den westlichen Indus trienationen, können nicht mehr konsu-

mieren, als sie es ohnehin schon tun. Sehr schön hat dies

einmal Friedrich Engels formuliert: „Der Verkehr stockt, die

Märkte sind überfüllt, die Produkte liegen da, ebenso massen-

haft wie unabsetzbar …“ Engels ist lange tot, doch der Satz

scheint uns aktueller denn je.

Lothar F. Neumann: Engels in allen Ehren, aber da liegt er

falsch. Ferdinand Lassalle hat in seinen Frankfurter Reden

die „verdammte Bedürfnislosigkeit der Arbeiter“ kritisiert.

Man kann auch nicht mehr vom „Kapitalismus“ reden. Es gibt

inzwischen viele Formen von Kapitalismus. In einer englisch-

sprachigen Veröffentlichung namens „Dance in the Global

Village“ wird unter anderem

unterschieden in den Ame-

rican Managerial and Inves-

tor Relations Capitalism, in

den Continental European

Welfare State Capitalism und

in den Euro Capitalism, in

den British Muddle Through

Capitalism, den Russia Meta-

Capitalism, den Chinese

Cross River Capitalism und

in den Indian Janus Faced

Capitalism.

Wir könnten mehr investieren, vor allem in die Infrastruktur.

Und die Armutsprobleme sind zu einem erheblichen Teil auch

Kreditprobleme, das heisst, die Armen bekommen keine

Kredite und können nicht selbst ihre Lebenslage verbessern.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Sie schreiben: „Entscheidend für die

Einführung der europäischen Währung Euro war der politische

Primat: One Market, One Money.“ Das sehen wir genauso.

Demnach wird Griechenland nicht aus der Eurozone austreten? Richtig? Denn ein Austritt wäre eine politische (nicht wirt-schaftliche) Niederlage. Lothar F. Neumann: Griechenland ist leider ein Sonder- problem. Griechenland ist auf „krummen Wegen“ in den Euro gekommen. Wenn Griechenland ausscheidet, muss das auch keine Katastrophe sein. Griechenland braucht, das sagte ich eingangs, einen tief greifenden Kulturwandel. (oh)

Autor: Lothar F. Neumann

Verlag: Campus

(Frankfurt am Main)

Erscheinung: März 2015

Gebundene Ausgabe: 132 Seiten

ISBN: 9783593503332

EUROPA IM GLOBAL VILLAGE

Die im Interview geäusserten Meinungen geben nicht die Ansichten der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

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ANLEGERSERVICEMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

59BNP PARIBAS

Wie gut sind Strukturierte Produkte? In einer umfassenden Studie wurden die Performance, die Kosten und die Anlagemöglichkeiten untersucht – mit einem positiven Ergebnis.

„STRUKTURIERTE PRODUKTE STELLEN EFFIZIENTE

INVESTITIONSMÖGLICHKEITEN DAR“

Obwohl Strukturierte Produkte schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich am Schweizer Markt gehandelt werden und sich dabei auch einer immer grösseren Beliebtheit bei Privatanlegern erfreuen, gab es bislang kaum langfristige Untersuchungen etwa in Bezug auf ihre Performance. Ein grosses Manko, das nun durch eine im Auftrag des Schweizerischen Verbands für Strukturierte Produkte (SVSP) vom Swiss Finance Institute (SFI) erstellte Stu-die behoben wurde.

Kostengünstige Alternative. Die Studie, die im Juni veröffentlicht wurde, basiert auf den Daten von mehr als 20.000 Strukturierten Produkten, die im Zeitraum 2008 bis 2014 in der Schweiz gehan-delt wurden. Untersucht wurden die Performance, die Kosten und die Anlagemöglichkeiten bei Barrier Reverse Convertibles, Tracker- Zerti�katen, Discount-Zerti�katen, Bonus-Zerti�katen und Kapi-talschutz-Produkten.Und das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Vor allem in punkto Kosten können Strukturierte Produkte überzeugen. So betragen die Kosten inklusive Nettomarge sowie Produktions- und Distributionsgebühren für Anleger bei Emission der genannten Produkttypen zwischen 0,3 und 1,7 Prozent im Jahr. Sie können damit unter Umständen auch eine kostengünstige Alternative zu vielen anderen Anlagevehikeln, wie Fonds und ETFs, sein.

Positive Rendite überwiegt. Etwas durchwachsener ist das Studienergebnis in Bezug auf die jährliche Performance. Unter

dem Strich konnten zwar im genannten Zeitraum rund 80 Prozent der untersuchten Produkte eine positive Rendite erwirt-schaften – wobei die durchschnittliche Rendite zwischen fünf und 15 Prozent im Jahr betrug –, doch es gab auch durchaus verlustreiche Jahre.Besonders in solchen mit hohen Kursabschlägen an den Akti-enmärkten hatten auch Strukturierte Produkte ihre Probleme. Das war etwa im Jahr 2008 der Fall (siehe Tabelle). Vergleichs-weise gut schlugen sich da noch Kapitalschutz-Produkte, die im Schnitt die geringsten Verluste verzeichneten. Allerdings liegen sie in ihrer Performance in guten Jahren deutlich hinter dem Durchschnitt.

Zuversichtliche Bilanz. Die Studie zeigt zudem, dass in der Schweiz ein grosses Interesses der Privatanleger an Tracker-Zerti�katen, Kapitalschutz-Produkten und Barrier Reverse Con-vertibles auf Aktien besteht. Mit letzterem Produkttyp ist es unter anderem möglich, so die Untersuchung, dividendenstar-ke Aktien aus dem Euroraum mit einem deutlichen Abschlag zu erwerben.Unter dem Strich zieht der SVSP eine sehr zuversichtliche Bilanz für Strukturierte Produkte in der Schweiz. Die Studie „belegt wissenschaftlich, dass Strukturierte Produkte ef�ziente Inves-titionsmöglichkeiten darstellen“, so Georg von Wattenwyl, Präsident des SVSP. (oh)

DURCHSCHNITTLICHE RENDITEN IM JAHR PRO PRODUKTKATEGORIE

Quelle: Swiss Finance Institute (SFI); Stand: Juni 2015

Produkt 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Barrier Reverse Convertibles -42 % 31 % 9 % -6 % 10 % 7 % 4 %

Bonus-Zerti�kate -43 % 19 % 4 % -8 % 15 % 16 % 9 %

Kapitalschutz-Produkte -7 % 5 % 0 % -2 % 3 % 4 % 4 %

Discount-Zerti�kate -31 % 23 % 9 % -1 % 12 % 10 % 5 %

Tracker-Zerti�kate -43 % 24 % 9 % -16 % 10 % 15 % 6 %

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TRACKER-ZERTIFIKATE

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den aufgeführten Produkten lediglich um einen Auszug aus unserem Produktangebot handelt. Die komplette Übersicht zu unseren Produkten (inklusive Mini-Futures) �nden Sie auf unserer Internetseite www.bnpparibasmarkets.ch.

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

60 BNP PARIBAS

Bei den aufgeführten Produkten handelt es sich sowohl um Produkte, die von BNP Paribas emittiert wurden, als auch um alle Tracker-Zerti�kate und kapitalgeschützten Produkte, für die BNP Paribas die Market Making-Aktivitäten von RBS übernommen hat. Diese Produkte wurden im Rahmen der Übernahme des Geschäftes mit Strukturierten Produkten und Aktienderivaten für Privatanleger in mehreren Phasen von RBS an BNP Paribas übertragen.BNP Paribas wird das Angebot natürlich ständig weiter ausbauen und neue, interessante Produkte emittieren. Diese Produkte werden zu gegebener Zeit automatisch in die Produktlisten ein�iessen.

Ist der Ausverkauf bei Minen-aktien überzogen?

Die Krise im Metallsektor scheint kein Ende zu nehmen. Die Aktien der Metall- und Edelmetallproduzenten ge-hören zu den grossen Verlie-rern im laufenden Jahr. Doch es gibt Experten, die gerade in diesem Bereich Schnäppchenkäufe wittern. So bezeichnet die Commerz-bank in einer kürzlich veröf-

fentlichten Studie den Aus-verkauf der Goldminenaktien als Übertreibung, die sich nicht mit den üblichen Ein-flussgrössen rechtfertigen lasse. Mittlerweile sei in den Kursen schon ein Rückgang des Goldpreises auf 1.000 Dollar weitgehend einge-preist.Ob Schnäppchen oder nicht, das wird sich zeigen. Der Goldpreis tut sich im Moment auf jeden Fall sehr schwer.

Quelle: Bloomberg; Stand: 30.09.2015

NYSE Arca Gold BUGS Index

TRACKER-ZERTIFIKATE

AKTIEN

Name Valor Symbol Währg. Verfall Geld Brief Perf. 2015

Berkshire Hathaway Tracker-Zerti�kat 2786623 BERKC CHF Open End 186,00 188,10 -15,8%

Berkshire Hathaway Tracker-Zerti�kat 2786613 BERKU USD Open End 192,50 194,60 -11,6%

THEMEN

Name Valor Symbol Währg. Verfall Geld Brief Perf. 2015

2.25% Coupon Tracker-Zerti�kat auf iSTOXX Europe Next Dividend Low Risk 50 Index 27788658 PERLEC CHF

Quanto 07.05.2018 92,70 93,70 -10,6%

3.25% Coupon Tracker-Zerti�kat auf iSTOXX Europe Next Dividend Low Risk 50 Index 27788657 PERLEE EUR 07.05.2018 93,10 94,10 -9,9%

3.75% Coupon Tracker-Zerti�kat auf iSTOXX Europe Next Dividend Low Risk 50 Index 27788659 PERLEU USD

Quanto 07.05.2018 94,05 95,05 -9,3%

Founder run Companies Total Return Index Tracker-Zerti�kat

29162417 FOUNDE EUR Open End 99,10 100,10 -

Founder run Companies Total Return Index Tracker-Zerti�kat

29162416 FOUNDC CHF Open End 98,10 99,10 -

Founder run Companies Total Return Index Tracker-Zerti�kat

29162418 FOUNDU USD Open End 99,10 100,10 -

Generic Drugs Index Tracker-Zerti�kat 2695042 GENUS USD Open End 293,00 299,00 11,5%

Generic Drugs Index Tracker-Zerti�kat 2695070 GENCH CHF Open End 228,70 233,40 7,7%

Guru Europe Tracker-Zerti�kat 27208539 GURUSE CHF Open End 98,00 99,00 -0,9%

Guru Europe Tracker-Zerti�kat 26833818 GURUEU EUR Open End 98,80 99,80 -2,6%

Guru US Tracker-Zerti�kat 27208538 GURUSU CHF Open End 96,65 97,60 -4,2%

Guru US Tracker-Zerti�kat 26833819 GURUSA USD Open End 96,70 97,65 -3,7%

Home Automation Total Return Index Tracker-Zerti�kat 28374635 HOMEUS USD Open End 94,40 95,35 -5,6%

Home Automation Total Return Index Tracker-Zerti�kat 28374633 HOMECH CHF Open End 95,15 96,10 -4,9%

Home Automation Total Return Index Tracker-Zerti�kat 28374634 HOMEEU EUR Open End 91,85 92,75 -7,9%

LPX Private Equity Tracker-Zerti�kat 2534566 LPXCH CHF Open End 76,70 78,70 -0,2%

Metal & Mining Index Tracker-Zerti�kat 2401843 MINCH CHF Open End 33,20 - -34,9%

Metal & Mining Index Tracker-Zerti�kat 2401823 MINUS USD Open End 45,95 - -30,9%

Natural Gas Index Tracker-Zerti�kat 2521827 ERDCH CHF Open End 89,05 - -18,7%

Natural Gas Index Tracker-Zerti�kat 2521821 ERDUS USD Open End 114,10 - -16,1%

NYSE Arca Biotech Index Tracker-Zerti�kat 1468726 BTKOE USD Open End 397,25 403,00 17,6%

NYSE Arca Gold BUGS Index Tracker-Zerti�kat 1462937 HUIOE USD Open End 114,30 118,20 -30,4%

NYSE Arca Natural Gas Index Tracker-Zerti�kat 1468712 XNGOE USD Open End 54,85 55,60 -23,8%

NYSE Arca Oil Index Tracker-Zerti�kat 1468647 XOIOE USD Open End 107,90 109,90 -17,9%

NYSE Arca Pharmaceutical Index Tracker-Zerti�kat 1468679 DRGOE USD Open End 55,65 56,25 5,9%

Oil & Gas Equipment & Services Index Tracker-Zerti�kat

3015226 OILAG USD Open End 77,50 - -14,5%

Quelle: BNP Paribas; Stand: 21.09.2015 (Alle Angaben ohne Gewähr)

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TRACKER-ZERTIFIKATE

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den aufgeführten Produkten lediglich um einen Auszug aus unserem Produktangebot handelt. Die komplette Übersicht zu unseren Produkten (inklusive Mini-Futures) �nden Sie auf unserer Internetseite www.bnpparibasmarkets.ch.Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

61BNP PARIBAS

Solarbranche – die Sonne scheint wieder

Während in vielen anderen Branchen in den zurücklie-genden Monaten dunkle Wolken aufgezogen sind, scheint im Solarsektor die Sonne. Die Aktien konnten sich im Jahresverlauf sehr gut schlagen. Grund: Beim Bau von Solaranlagen wer-den nahezu jährlich neue Rekordwerte erreicht. „Welt-weit steigt die Nachfrage

nach Solarmodulen von Jahr zu Jahr. Nach einem globalen Rekordzubau von 40 Giga-watt im Jahr 2014 rechnen wir für dieses Jahr mit über 50 Gigawatt neu installierter Leistung, bis 2020 sogar mit einer Verdoppelung bis Ver-dreifachung des Weltmarkts“, so Carsten Körnig vom deutschen Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar).Damit könnte die Krise, in der die Photovoltaikindustrie lange Zeit gesteckt hat, über-wunden sein. Denn diese war vor allem das Ergebnis von Überkapazitäten. Durch die steigende Nachfrage wurden diese nun scheinbar absor-biert. Zudem haben Über-nahmen und Pleiten den Markt „gereinigt“.

TRACKER-ZERTIFIKATE

THEMEN

Name Valor Symbol Währg. Verfall Geld Brief Perf. 2015

Philadelphia Stock Exchange Semiconductor Index Tracker-Zerti�kat

2255338 SEMIC USD Open End 6,08 6,15 -10,2%

Rare Metals Mining Index Tracker-Zerti�kat 1279148 RAREM USD Open End 27,10 27,60 -23,9%

S&P® Supercomposite Oil & Gas Drilling Index Tracker-Zerti�kat

2644211 SPOIL USD Open End 31,30 31,65 -27,7%

S&P® Supercomposite Oil & Gas Re�ning & Marketing Index Tracker-Zerti�kat

2645353 SPOIR USD Open End 121,40 122,70 11,7%

Silver Mining Index Tracker-Zerti�kat 2789427 SILCH CHF Open End 65,50 66,15 -25,6%

Silver Mining Index Tracker-Zerti�kat 2789420 SILUD USD Open End 84,50 85,35 -23,2%

Solar Energy Total Return Index Tracker-Zerti�kat 2552353 SOLAR CHF Open End 15,65 15,90 1,5%

Solar Energy Total Return Index Tracker-Zerti�kat 2864555 SOLUS USD Open End 20,90 21,20 3,7%

Solar Energy Total Return Index Tracker-Zerti�kat 2864664 SOLEU EUR Open End 24,00 24,35 10,5%

Sustainable Oil Sands Sector Index Tracker-Zerti�kat 2982253 OILSN CHF Open End 72,90 74,15 -42,0%

Water Total Return Index Tracker-Zerti�kat 2228431 WATOE EUR Open End 251,75 255,00 7,1%

Water Total Return Index Tracker-Zerti�kat 2205578 WATCH CHF Open End 175,90 177,60 -3,4%

Water Total Return Index Tracker-Zerti�kat 2171179 WATUS USD Open End 226,70 229,00 -0,2%

Water Total Return Index Tracker-Zerti�kat 2301350 WASUS USD Open End 249,10 251,50 1,1%

Water Total Return Index Tracker-Zerti�kat 2301380 WASCH CHF Open End 187,20 189,00 -2,3%

Water Total Return Index Tracker-Zerti�kat 2301362 WASEU EUR Open End 267,00 271,00 7,9%

EMERGING MARKETS

Name Valor Symbol Währg. Verfall Geld Brief Perf. 2015

Africa ex South Africa Resources Index Tracker-Zerti�kat

3035771 AFRIC CHF Open End 51,70 52,50 -32,6%

Africa ex South Africa Resources Index Tracker-Zerti�kat

3039320 AFRIU USD Open End 65,00 65,95 -30,5%

Ägypten EGX 30 Index Tracker-Zerti�kat 2315807 CAIRO USD Open End 8,97 9,27 -27,6%

Brasilien Bovespa Index Tracker-Zerti�kat 2117536 BRASI USD Open End 12,15 12,35 -30,3%

Brazil Index Tracker-Zerti�kat 1909465 BRAZO USD Open End 63,80 64,75 -37,6%

BRIC Basket Tracker-Zerti�kat 2374350 BRICC USD Open End 105,20 - -14,3%

BRIC Basket Tracker-Zerti�kat 2065668 BRICO USD Open End 151,90 - -13,4%

CECE Index Tracker-Zerti�kat 1853011 CECED USD Open End 1,76 1,77 -5,3%

CECE Index Tracker-Zerti�kat 2467038 CEEUR EUR Open End 15,65 15,75 -1,4%

DJ Turkey Titans 20 Index Tracker-Zerti�kat 1983529 TURKE USD Open End 4,23 4,28 -31,6%

Hang Seng China Enterprises Tracker-Zerti�kat 1776065 HSCOE USD Open End 12,50 12,75 -19,6%

Hang Seng Tracker-Zerti�kat 1776060 HSIOE USD Open End 2,77 2,83 -7,9%

India Index Tracker-Zerti�kat 2372807 INDAA USD Open End 11,85 12,00 -10,9%

India Index Tracker-Zerti�kat 1776057 INDER USD Open End 9,49 9,61 -7,4%

Kospi 200 Tracker-Zerti�kat 1776045 KOSPI USD Open End 20,00 20,20 -5,1%

Mexican Bolsa Index Tracker-Zerti�kat 2440891 MEXBO USD Open End 26,00 26,30 -6,8%

MSCI Colombia Index Tracker-Zerti�kat 1279146 KOLUM USD Open End 40,50 41,10 -32,9%

MSCI Taiwan Tracker-Zerti�kat 1890728 TAIWA USD Open End 0,93 0,95 -9,0%

RDX (USD) Tracker-Zerti�kat 1853001 RDXUS USD Open End 0,97 - 4,8%

Russian Trading System RTS Index Tracker-Zerti�kat

2937822 RUSSL USD Open End 8,01 - 4,2%

Set 50 Index Tracker-Zerti�kat 1776040 SETOE USD Open End 2,50 2,53 -15,0%

Vietnam Price Return Index Tracker-Zerti�kat 3026366 VIEUS USD Open End 30,45 31,00 -1,5%

Quelle: BNP Paribas; Stand: 21.09.2015 (Alle Angaben ohne Gewähr)

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TRACKER-ZERTIFIKATE

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den aufgeführten Produkten lediglich um einen Auszug aus unserem Produktangebot handelt. Die komplette Übersicht zu unseren Produkten (inklusive Mini-Futures) �nden Sie auf unserer Internetseite www.bnpparibasmarkets.ch.

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

62 BNP PARIBAS

Vietnam – von Verlang- samung keine Spur

Die Asiatische Entwicklungs-bank Asian Development Bank (ADB) hat ihre Wachs-tumsprognosen gesenkt. Für dieses Jahr erwarten die Ex-perten eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums für die Schwellenländer in der Region Asien von 6,2 auf 5,8 Prozent. Doch von der Verlangsamung sind nicht alle Länder betroffen, es gibt

auch Ausnahmen. So etwa Vietnam. Aufgrund günstiger demographischer Verhält-nisse und eines flexiblen Arbeitsmarktes hebt die ADB ihre Prognose für Vietnam für das laufende Jahr von 6,1 auf 6,5 Prozent an.Seit dem 1. September wur-den zudem die Beschränkun-gen für den Aktienbesitz durch Ausländer in Vietnam gelockert. Unternehmen dür-fen selbst entscheiden, ob sie die Limite für ausländi-sche Eigentümer beibehalten wollen. Dies gilt zumindest für Branchen von nichtstra-tegischer Bedeutung. „Ge-schützt“ bleiben Banken-wesen und Telekomindustrie.

INDIZES

Name Valor Symbol Währg. Verfall Geld Brief Perf. 2015

DAXGlobal Asia Index Tracker-Zerti�kat 3005558 ASIEN USD Open End 58,45 60,25 -11,7%

SMI Midcap Index Tracker-Zerti�kat 2763910 SMIMM CHF Open End 17,40 17,60 0,0%

DOW JONES INDUSTRIAL AVERAGE Tracker-Zerti�kat

1468666 DJXOE USD Open End 164,20 164,40 -7,2%

SMI Tracker-Zerti�kat 1468703 SMIOO CHF Open End 88,00 88,05 -3,0%

S&P 500 Index Tracker-Zerti�kat 1417690 SPIAB USD Open End 195,20 197,40 -3,7%

DAX Tracker-Zerti�kat 2106951 GDAXI EUR Open End 9,80 9,91 2,4%

EURO STOXX 50 Tracker-Zerti�kat 2106958 EUROE EUR Open End 3,15 3,18 2,1%

Topix Tracker-Zerti�kat 1776030 TOPIX JPY Open End 143,90 144,70 6,4%

Nikkei 225 Tracker-Zerti�kat 1318379 NIKCT JPY Open End 17880,00 18060,00 4,1%

Griechenland FTSE/ASE 20 Index Tracker-Zerti�kat

1925318 ATHEN EUR Open End 1,98 - -24,2%

FTSE MIB Index Tracker-Zerti�kat 2553706 SPMIL CHF Open End 23,60 23,80 4,4%

KFX - OMX Copenhagen 20 Index Tracker-Zerti�kat

2387289 KFXDK EUR Open End 127,50 128,00 24,2%

TRACKER-ZERTIFIKATE

EMERGING MARKETS

Name Valor Symbol Währg. Verfall Geld Brief Perf. 2015

Vietnam Price Return Index Tracker-Zerti�kat 3026392 VIECH CHF Open End 23,90 24,40 -4,7%

Vietnam Total Return Index Tracker-Zerti�kat 3861059 VIETU USD Open End 105,10 107,00 3,4%

Vietnam Total Return Index Tracker-Zerti�kat 3861060 VIETC CHF Open End 97,50 99,20 0,7%

WIG20 Index Tracker-Zerti�kat 2500399 WIGEU EUR Open End 5,15 5,21 -3,3%

ROHSTOFFE

Name Valor Symbol Währg. Verfall Geld Brief Perf. 2015

Brent Rohöl Tracker-Zerti�kat 4870119 BCOOE USD Open End 4,11 4,14 -22,2%

Diesel (ICE Gas Oil) Tracker-Zerti�kat 2097369 GASOI USD Open End 2,99 3,00 -9,9%

Erdgas Tracker-Zerti�kat 3860984 NATUS USD Open End 0,33 0,35 -17,1%

Erdgas Tracker-Zerti�kat 2015782 NATUR USD Open End 0,06 0,08 -22,2%

Gold Coupon Tracker-Zerti�kat 2353862 GOLCT USD 04.07.2016 113,60 115,10 -4,5%

Gold Tracker-Zerti�kat 1462936 XAUOE USD Open End 113,40 114,10 -3,7%

Heizöl NYMEX Tracker-Zerti�kat 2035978 HEAOU USD Open End 7,65 7,75 -11,6%

Palladium Tracker-Zerti�kat 1781988 PALLA USD Open End 5,98 6,13 -23,7%

Platin Tracker-Zerti�kat 1781994 PLATI USD Open End 9,75 9,85 -18,4%

RBOB Gasoline Tracker-Zerti�kat 2035969 GAZOU USD Open End 13,00 13,15 0,0%

RICI Agriculture Index Tracker-Zerti�kat 2127156 RICAA USD Open End 64,10 - -15,6%

RICI Energy Index Tracker-Zerti�kat 2127165 RICEE USD Open End 29,50 29,60 -16,0%

RICI Enhanced Agriculture Index Tracker-Zerti�kat 3396406 RIEHA USD Open End 72,00 - -18,8%

RICI Enhanced Brent Crude Oil Index Tracker-Zerti�kat 4545428 RICBC CHF Open End 53,55 53,70 -25,3%

RICI Enhanced Brent Crude Oil Index Tracker-Zerti�kat 4545427 RICBU USD Open End 65,15 65,35 -22,5%

RICI Enhanced Copper Index Tracker-Zerti�kat 4545435 RICME CHF Open End 104,80 105,10 -19,6%

RICI Enhanced Copper Index Tracker-Zerti�kat 4545436 RICMU USD Open End 129,20 129,60 -17,0%

RICI Enhanced Energy Index Tracker-Zerti�kat 3396400 RIEHE USD Open End 37,90 38,05 -18,1%

Quelle: BNP Paribas; Stand: 21.09.2015 (Alle Angaben ohne Gewähr)

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TRACKER-ZERTIFIKATE / OUTPERFORMANCE-ZERTIFIKATE

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den aufgeführten Produkten lediglich um einen Auszug aus unserem Produktangebot handelt. Die komplette Übersicht zu unseren Produkten (inklusive Mini-Futures) �nden Sie auf unserer Internetseite www.bnpparibasmarkets.ch.Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

63BNP PARIBAS

„Die US-Ölproduktion fällt schnell“

Keine Frage, der Ölmarkt ist und bleibt von deutlichen Überkapazitäten gekenn-zeichnet. Und dennoch, hier und da macht sich so etwas wie Hoffnung breit. So spe-kulieren einige Marktteilneh-mer auf eine deutliche Sen-kung der Ölproduktion in den USA. Diese ist nämlich zum Teil schon de�zitär, da die Förderung aus Schieferge-

stein mit Hilfe des Fracking sehr kostspielig ist. Erste Produktionskürzungen sind schon zu sehen. „Die US-Ölproduktion fällt schnell“, so etwa die Beobachtung der Experten von Energy Aspects. Sie rechnen damit, dass im vierten Quartal in den USA täglich nur noch 8,8 statt 9,1 Millionen Barrel gefördert werden. Dazu passen auch die letzten Lagerbestands-daten. Die Rohölbestände sind am US-Hauptverteil-punkt Cushing Ende Septem-ber um mehr als eine Milli-on Barrel zurückgegangen.Dennoch: Mit dem Iran hat sich ein Öl-Globalplayer am Markt zurückgemeldet. Öl wird auf absehbare Zeit kei-ne Mangelware sein.

TRACKER-ZERTIFIKATE

ROHSTOFFE

Name Valor Symbol Währg. Verfall Geld Brief Perf. 2015

RICI Enhanced Index Tracker-Zerti�kat 3396409 RIEHG USD Open End 58,40 - -18,3%

RICI Enhanced Metal Index Tracker-Zerti�kat 3396403 RIEHM USD Open End 72,20 72,55 -15,7%

RICI Enhanced Natural Gas Index Tracker-Zerti�kat

4545432 RICNG CHF Open End 8,00 8,10 -17,9%

RICI Enhanced Natural Gas Index Tracker-Zerti�kat

4545431 RICNU USD Open End 9,74 9,77 -14,7%

RICI Enhanced WTI Crude Oil Index Tracker-Zerti�kat

4545429 RICWU USD Open End 55,75 55,90 -21,3%

RICI Enhanced WTI Crude Oil Index Tracker-Zerti�kat

4545430 RICWI CHF Open End 45,80 45,95 -24,1%

RICI Enhanced Zinc Index Tracker-Zerti�kat 4545440 RICXC CHF Open End 87,70 87,95 -24,0%

RICI Metals Index Tracker-Zerti�kat 2127153 RICMM USD Open End 140,10 140,80 -14,1%

Silber Coupon Tracker-Zerti�kat 2353861 SILCT USD 04.07.2016 15,55 15,90 -7,2%

Silber Tracker-Zerti�kat 1782007 SILVE USD Open End 15,10 15,25 -2,9%

WTI Rohöl Tracker-Zerti�kat 4870120 WTIOE USD Open End 2,59 2,62 -21,6%

Zinn Tracker-Zerti�kat 2907507 ZINNO USD Open End 15,00 - -24,0%

ZINSEN

Name Valor Symbol Währg. Verfall Geld Brief Perf. 2015

Australischer Dollar Zins Tracker-Zerti�kat 2161437 AUDZZ CHF Open End 112,80 113,00 -12,7%

Neuseeländischer Dollar Zins Tracker-Zerti�kat 2169507 NZDZZ CHF Open End 107,40 107,70 -18,5%

Money Market Super Yield Index Tracker-Zerti�kat

2432420 MMSYU USD Open End 118,90 119,90 -8,5%

Money Market Super Yield Index Tracker-Zerti�kat

2432397 MMSYC CHF Open End 87,60 88,60 -11,5%

Money Market Super Yield Index Tracker-Zerti�kat

2432372 MMSYE EUR Open End 126,20 127,20 -2,5%

OUTPERFORMANCE-ZERTIFIKATE

Name Valor Symbol Währg. Verfall Geld Brief Perf. 2015

EURO STOXX Select Dividend 30 Index Capped Outperformance-Zerti�kat

27977875 OUTDIV USD Quanto 22.05.2017 80,35 81,35 -13,4%

iSTOXX Europe Next Dividend Low Risk 50 Index Outperformance-Zerti�kat

27420456 OPDIVC CHF Quanto 03.04.2018 80,65 81,65 -17,0%

iSTOXX Europe Next Dividend Low Risk 50 Index Outperformance-Zerti�kat

27420457 OPDIVE EUR 03.04.2018 79,75 80,75 -17,0%

iSTOXX Europe Next Dividend Low Risk 50 Index Outperformance-Zerti�kat

27420460 OPDIVU USD Quanto 03.04.2018 79,30 80,30 -17,0%

iSTOXX Europe Next Dividend Low Risk 50 Index Outperformance-Zerti�kat mit Coupon

29535566 OPCOUE EUR 11.09.2018 99,70 100,70 -

Quelle: BNP Paribas; Stand: 21.09.2015 (Alle Angaben ohne Gewähr)

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KAPITALGESCHÜTZTE PRODUKTE

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Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

64 BNP PARIBAS

Quelle: BNP Paribas; Stand: 21.09.2015 (Alle Angaben ohne Gewähr)

ZINSEN

Name Valor Symbol Währg. Strike Verfall Geld Brief Perf. 2015

1,5% CHF 1.5 Leverage Floored Floating Rate Note 10125844 CHLEV CHF - 21.10.15 99,81 100,81 -0,9%

1,5% EUR 1.5 Leverage Floored Floating Rate Note 10125843 HEBEL EUR - 21.10.15 99,68 100,68 -0,8%

1,5% USD 1.8 Leverage Floored Floating Rate Note 10125845 USLEV USD - 21.10.15 99,67 100,67 -0,7%

2,5% CHF Floored Floating Rate Note 11279195 STUTZ CHF - 05.04.16 101,80 102,80 -0,8%

2,75% Fix to 1,70% NOK Floored Floating Rate Note

18244784 MOOSE NOK - 10.05.17 99,68 100,68 -0,5%

3,1% EUR Floored Floating Rate Note 10125855 FLOTT EUR - 16.11.15 100,18 101,18 -2,0%

3,25% EUR Floored Floating Rate Note 11279196 EUEUR EUR - 29.03.16 102,02 103,02 -1,1%

3,30% Fix to 2,85% USD Floored Floating Rate Note

11279073 ROYUS USD - 30.09.16 102,31 103,31 0,1%

3,4% USD Floored Floating Rate Note 11279197 DOLLA USD - 29.03.16 101,88 102,88 -0,8%

3,5% Fix to 2% EUR Floored Floating Rate Note 11279072 ROYAL EUR - 30.09.16 101,89 102,89 -0,3%

4% CHF Double Coupon Notes mit 2% Floor 11279229 MIGDC CHF - 14.06.16 101,42 - -1,0%

4% CHF Double Coupon Notes mit 2% Floor 11279216 VIERI CHF - 25.05.16 101,17 102,17 -1,0%

4% Intro-Coupon 2% CHF Floored Floating Rate Notes

10898911 INTRO CHF - 26.05.17 103,19 104,19 -1,1%

4,70% Fix to 3% AUD Floored Floating Rate Note 18244783 AUSIE AUD - 10.05.17 99,41 100,41 0,0%

5% Intro-Coupon 2,25% EUR Floored Floating Rate Notes

10898912 INTRE EUR - 26.05.17 102,50 103,50 -1,4%

5% USD Double Coupon Note mit 2,50% Floor 11279215 FEUFI USD - 25.05.16 101,05 - -0,6%

5,20% EUR Double Coupon Note mit 2,60% Floor 11279214 FUENF EUR - 25.05.16 101,50 - -1,3%

KAPITALGESCHÜTZTE-PRODUKTE

INFLATION

Name Valor Symbol Währg. Strike Verfall Geld Brief Perf. 2015

10Y European In©ation Linked Note

10125839 INFLI EUR - 23.10.19 114,97 - -1,0%

ROHSTOFFE

Name Valor Symbol Währg. Strike Verfall Geld Brief Perf. 2015

2% p.a. Gold Capital Protected Note 12431308 AUAUD AUD 1.670,50 24.04.17 97,45 98,45 -1,5%

Gold Capital Protected Note 12431307 AURUS USD 1.670,50 24.04.17 96,70 97,70 0,8%

Negativzinsen bis 2018

Geht es nach der Einschät-zung der Privatbank J. Safra Sarasin, dann bleiben die Leitzinsen in der Schweiz im Negativbereich, und das mindestens bis zum Jahr 2018. „Im Moment hat der Kampf gegen die Überbewer-tung des Frankens eine über-ragende Bedeutung für die Schweizer Geldpolitik“, so die Erklärung von Alessan-

dro Bee, Ökonom bei Sarasin. Mit den Negativzinsen ver-sucht die Schweizerische Nationalbank (SNB) die At-traktivität des Frankens für ausländische Investoren zu schmälern. „Erst mit einem schwächeren Franken dürf-te die SNB gewillt sein, die-se Zinsdifferenz wieder zu verkleinern“, so Bee weiter.Bei ihrer letzten Sitzung am 17. September hatten sich die Schweizer Notenbanker wie von den meisten Analys-ten erwartet gegen eine Zinserhöhung ausgesprochen und sich gleichzeit die Opti-on vorbehalten, den Franken durch Interventionen am Devisenmarkt zu schwächen.

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RECHTLICHE HINWEISE/IMPRESSUMMÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015

65BNP PARIBAS

Die Produkte erfüllen nicht die Voraussetzun-gen für die Einstufung als Anteile an kollektiven Kapitalanlagen im Sinne des schweizerischen Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalan-lagen (KAG) und unterliegen deshalb nicht der Beaufsichtigung durch die Eidgenössische Finanz-marktaufsicht (FINMA). Anleger sind dem Risiko eines Konkurses der Emittentin ausgesetzt.

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Mitarbeiter dieser Ausgabe:Olaf Hordenbach (Ltg.) (oh)Frank Phillipps (fp)

Redaktionsschluss: 02. Oktober 2015

Gestaltung:Janos Rusznyak, Laura Heller,Tanja Wilhelm www.excellents.de

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Erscheinungsweise: 6 x jährlich

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | SEPTEMBER / OKTOBER 2015TERMINE

66 BNP PARIBAS

TERMINKALENDER

Datum Land Unternehmen Ereignis/Zeitraum

Woche 42 (12.10. - 18.10.)13. Okt. Kühne & Nagel International AG Q3 2015

13. Okt. USA JPMorgan Chase & Co., Johnson & Johnson, Intel Corp., Q3 2015

14. Okt. USA Delta Air Lines Inc., Bank of America Corp., Wells Fargo & Co., Net�ix Inc., eBay Inc. Q3 2015

15. Okt. USA Goldman Sachs Group Inc., Citigroup Inc., BlackRock Inc., Danaher Corp., BB&T Corp., Schlumberger Ltd. Q3 2015

16. Okt. USA General Electric Co, Honeywell International Inc., Google Inc., Morgan Stanley, Bank of New York Mellon Corp. Q3 2015

Woche 43 (19.10. - 25.10.)20. Okt. Actelion Ltd., Actelion Pharmaceuticals Ltd., Temenos Group AG, Panalpina Welttransport Holding AG, ACE Ltd. Q3 2015

20. Okt. USA Apple Inc. Q4 2015

21. Okt. Credit Suisse Group AG, Weatherford Intenational Plc, Allied World Assurance Co Holdings AG Q3 2015

22. Okt. ABB Ltd., Micronas Semiconductor Holding AG, In�con Holding AG Q3 2015

23. Okt. Logitech International SA Q2 2016

23. Okt. D Daimler AG Q3 2015

23. Okt. USA Amazon.com Inc., Moody's Corp., Altera Corp., KKR & Co. LP, Nasdaq Inc., American Airlines Group Inc. Q3 2015

Woche 44 (26.10. - 01.11.)27. Okt. Novartis AG, Geberit AG Q3 2015

27. Okt. D BASF SE, MAN SE, GRENKELEASING AG Q3 2015

28. Okt. LafargeHolcim Ltd., Glarner Kantonalbank, Garmin Ltd., Spice Private Equity AG Q3 2015

28. Okt. D Deutsche Börse AG, Deutsche Bank AG, Volkswagen AG, Linde AG, STRATEC Biomedical AG, REALTECH AG Q3 2015

29. Okt. Swiss Re AG, Sika AG, Clariant AG, STMicroelectronics NV, Molecular Partners AG Q3 2015

29. Otk. D Wacker Chemie AG, Deutsche Lufthansa AG, Bayer AG, Vossloh AG, Kontron AG, ProSiebenSat.1 Media SE Q3 2015

30. Okt. Schweizerische Nationalbank, Phoenix Mecano AG, Qino Capital Partners AG Q3 2015

30. Okt. USA Exxon Mobil Corp., Chevron Corp., New York Times Co., Western Union Co., ConocoPhillips, Altria Group Inc. Q3 2015

Woche 45 (02.11. - 08.11.)2. Nov. D Commerzbank AG, Hypoport AG Q3 2015

3. Nov. UBS AG, UBS Group AG, Luzerner Kantonalbank AG, Looser Holding AG, Starrag Group Holding AG, Dufry AG Q3 2015

3. Nov. D Bayerische Motoren Werke AG, FUCHS PETROLUB SE, Pfeiffer Vacuum Technology AG, HUGO BOSS AG Q3 2015

4. Nov. Barry Callebaut AG J 2015

5. Nov. Swisscom AG, Zurich Insurance Group AG, Adecco SA, Cavotec SA, Etrion Corp. Q3 2015

5. Nov. D Deutsche Telekom AG, Axel Springer SE, HeidelbergCement AG, Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG Q3 2015

6. Nov. Cie Financière Richemont SA S1 2016

Woche 46 (09.11. - 15.11.)9. Nov. Transocean Ltd. Q3 2015

11. Nov. D E.ON SE, Deutsche Post AG, RWE AG, Strabag AG, Leifheit AG, Henkel AG & Co. KGaA Q3 2015

12. Nov. Sunrise Communications Group AG, Schmolz + Bickenbach AG, Gategroup Holding AG, DDM Holding AG Q3 2015

12. Nov. D K+S AG, Merck KGaA, Salzgitter AG, Deutsche Postbank AG, Wacker Neuson SE, Bil�nger SE, Zalando SE Q3 2015

13. Nov. PSP Swiss Porperty AG, Mymetics Corp., One Horizon Group Inc. Q3 2015

Woche 47 (16.11. - 22.11.)16. Nov. Sonova Holding AG S1 2016

19. Nov. D ThyssenKrupp AG, Mobotix AG J 2015

Woche 48 (23.11. - 29.11.)25. Nov. Coca-Cola HBC AG, Orascom Development Holding AG Q3 2015

27. Nov. Dottikon Es Holding AG, New Value AG S1 2016

AbkürzungenGV: Generalversammlung a.o.: ausserordentliche Q1: 1. Quartal Q2: 2. Quartal Q3: 3. Quartal Q4: 4. Quartal S1: 1. Semester J: Jahreszahlen

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Geschäftsantwortsendung Invio commerciale rispostaEnvoi commercial-réponse

Nicht frankierenNe pas affranchirNon affrancare B

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AKTIENMONITORDie Outperformer von morgen

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Schweiz – das Klima wird rauerTITELSTORY

Der Preisverfall stösst an Grenzen

„Es steht viel auf dem Spiel” Dr. Fabian Schnell, Wirtschaftsexperte bei eco nomiesuisse

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