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3/2017 1 3/2017 1 KONSTRUKTION & AUTOMATISIERUNG www.ke-next.de Einzelpreis 30,- € März 2017 30484 3/2017 ...kann man nur, wenn man die Erwartungen der Anwender recherchiert.“ Wie ifm die Bedieneroberfläche nicht nur seiner 3D-Kameras nutzerzentriert entwickelt, erklären User-Experi- ence-Designerin Karolina Beck und Produktmanager Mike Gonschior von ifm electronic auf Seite Dichtungswissen für Kon- strukteure: Damit Sie von Lieferanten nicht über den Tisch gezogen werden 22 Trendreport: So reagieren Hersteller auf steigende Temperaturen und aggres- sivere Umgebungsmedien 34 Neun Praxistipps von Experten: So vermeiden Sie die häufigsten Dichtungs- Sünden 28 Schwerpunkt Dichtungstechnik 3D-Sensorik mal anders: Nutzen Sie unsere 3D-Brille hier und auch im Heft! 3D-Kameras intuitiv einrichten... 54

Schwerpunkt Dichtungstechnik 22 28Sünden Neun Praxistipps ... · Gonschior von ifm electronic auf Seite Dichtungswissen für Kon-strukteure: Damit Sie von Lieferanten nicht über

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3 / 2017 1 3 / 20171

KO N S T R U K T I O N & AU TO M AT I S I E R U N G

www.ke-next.de

Einzelpreis 30,- €

März 2017

30484

3 / 2017

...kann man nur, wenn man die Erwartungen der Anwender recherchiert.“ Wie ifm die Bedieneroberfl äche nicht nur seiner 3D-Kameras nutzerzentriert entwickelt, erklären User-Experi-

ence-Designerin Karolina Beck und Produktmanager Mike Gonschior von ifm electronic auf Seite

Dichtungswissen für Kon-strukteure: Damit Sie von

Lieferanten nicht über den Tisch gezogen werden 22

Trendreport: So reagieren Hersteller auf steigende

Temperaturen und aggres-sivere Umgebungsmedien 34

Neun Praxistipps vonExperten: So vermeiden Sie die häufi gsten Dichtungs-Sünden28

SchwerpunktDichtungstechnik

3D-Sensorik mal anders:Nutzen Sie unsere 3D-Brille hier und auch im Heft!

3D-Kamerasintuitiv einrichten...

54

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3/20172

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TITELTHEMA

„Wissen, was der Nutzer wirklich tut“Neues Bedienkonzept für alle ifm-Sensoren startet mit den 3D-Kameras O3D

Herzstück der neuen 3D-Kamera von ifm Electronic ist ein neuer Bild-Chip mit 23.000 Empfangselemen-ten. Das klingt gut, allerdings ist das neue Bedienkonzept ebenso spannend. ke NEXT war vor Ort.

Auf einen Blick sieht die neue 3D-Kamera auf Basis der PMD-Technologie

unterschiedlichste Gegenstände und Objekte in ihren räumlichen Di-

mensionen. Die Ausgabe erfolgt über Grauwert- und Distanzbilder, die

Auswertung ist mit marktüblichen Bibliotheken möglich. Im Gegensatz

zu Laserscannern, die jeweils nur ein Empfangselement aufweisen, ist

der Bild-Chip des neuen Gerätes der Baureihe O3D mit 23.000 Bildpunk-

ten ausgestattet. Daher besitzt die 3D-Kamera keine beweglichen Kom-

ponenten und ist somit verschleißfrei und robust. Da jeder einzelne

Bildpunkt die Entfernung misst, können Objekte präzise dimensioniert

sowie positioniert werden. Die Palette der Applikationsmöglichkeiten ist

für die unterschiedlichsten Branchen äußerst weit gefächert. Eine An-

bindung an Matlab, Halcon, PCL und ROS ist problemlos möglich.

Eine Besonderheit der neuen Geräte ist die intuitiv bedienbare Paramet-

riersoftware. Sie erlaubt die einfache und schnelle Einstellung der kame-

raspezifischen Parameter auf Basis von Wizards. Ihr Design folgt dabei

einer neuen ifm-Firmenphilosophie, nach der die User Experience künf-

tig bei allen Geräten einheitlich sein soll. Um dies möglichst Endnutzer-

nah zu entwickeln, hat das Essener Unternehmen eigens eine spezielle

Abteilung aufgebaut. Und was die genau macht, lesen Sie in unserem

Titelinterview ab Seite 54.

ifm electronic gmbh

Friedrichstr. 1

45128 Essen

Telefon: +49/ 2 01 / 24 22-0

E-Mail: [email protected]

Links: Die kompakte 3D-Kamera der Baureihe O3D hat ein robustes Aluminium-Gehäuse.

Mitte: Die automatische Erkennung von Paketgrößen zur Planung einer intelligenten Verpackung gehört zu den Standardaufgaben der 3D-Kameras.

Rechts: Eine Besonderheit der neuen ifm-Geräte ist die besonders einfache, Wizard-geführte Einrichtung und Bedienung.

3D-Kameras intuitiv einrichten...

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WARUM SIE DIESES HEFT LESEN SOLLTEN...

IN DIESEM HEFT: Großes Special Dichtungen ab Seite 22.

„Gut funktionierende Dichtstellen ...

... kann man nicht kaufen, die werden konstruiert.

Da klemmt es in unserer Industrie noch ganz gewaltig.

Professor Werner Haas, IMA Universität Stuttgart

„Es kommt nicht darauf an,...

... wie lange, sondern wie man lagert.“

Bernhard Richter, O-Ring-Prüfl abor Richter

„Es wird immer schwieriger,...

... Lösungen zu fi nden, und teilweise sind die

technischen Grenzen erreicht. Entscheidend ist das

Know-how für eine ganzheitliche

Betrachtung der Optionen.“

Karl-Friedrich Berger, Isgatec

„Ich glaube,... dass Maschinenbaukonstrukteure sich

dieses Know-how nur schwer aneignen

können.“

Ingrid Hunger, Hunger Hydraulik

„Die Eigenschaften des Werkstoffs... ... werden häufi g nicht ausreichend

berücksichtigt.“

Michael Krüger, COG 32 32

26 38

36

Bild

: COG

Bild

: O-R

ing-

Prüfl

abo

r Rich

ter

„Es fehlt noch viel Know-how,...

... um den Einsatz von Dichtungen zu

100 Prozent abzusichern.“

Frank Fuchs, Roth Hydraulics

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3 / 2017 4

25

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Alles easyBenutzerfreundlich konstruieren

Na? Überrascht von unserer Titelseite? Zugege-

ben, die erste 3D-Brille hatten Sie sicher schon

vor Jahren auf der Nase. Bei Ihnen zu Hause

steht vielleicht sogar ein Smart-TV, auf dem Sie

Ihre Filme in 3D sehen können. Und angesichts

der aktuellen HMI-Entwicklungen werden Sie in Zukunft wo-

möglich sogar mit Hologrammen konstruieren, die man bis da-

hin nur aus Startrek-Filmen kennt (wir berichteten in der vori-

gen Ausgabe).

Bis dahin bleibt die faszinierende Darstellung, die dank Brille

real wird. Wir kamen auf die Aktion, weil es in unserer Titelsto-

ry um eine Kamera geht, die ihre Umgebung auch in 3D erken-

nen kann. Und deren Bedienkonzept ganz „easy“ ist. Wie genau

und was sich die Sensorspezialisten davon versprechen, fragt

Chefredakteur Wolfgang Kräußlich in der Titelgeschichte (ab

Seite 54). Cadenas bietet passend dazu die CAD-Daten aufb erei-

tet für die 3D-Ansicht. Praktisch und für uns der Grund direkt

nachzufragen, wie für Cadenas zukünft ig die Konstruktion im

Maschinenbau aussehen wird (Seite 8).

In unserem Th emenschwerpunkt (ab Seite 22) haben wir uns

dieses Mal ganz auf Dichtungen fokussiert. Die teilweise sehr

kleinen und unscheinbaren C-Teile erfahren in der Konstrukti-

on oft nur wenig Aufmerksamkeit. Doch wie wichtig es ist, von

Vornherein darüber nachzudenken, wie eine Dichtung beschaf-

fen sein muss und wie genau sie in die Maschine hineinkonstru-

iert wird, erklärt Professor Werner Haas von der Universität

Stuttgart im Interview (Seite 38).

Das wird auch dann deutlich, wenn man an Spezial-Dichtun-

gen in Windkraft anlagen denkt, die in ihren Dimensionen ent-

sprechend riesig sind. Da wird ein schneller Austausch zum

Kraft akt. Was passiert, wenn Konstrukteure nicht genug Raum

für Dichtungen lassen oder deren Reaktion auf Temperaturun-

terschiede nicht bedenken, zeigen wir im Beitrag der neun häu-

fi gsten Dichtungssünden (Seite 28).

Und wer weiß, vielleicht ändert sich der Blick auf C-Teile ja,

wenn diese elegant durch Gestensteuerung ins 3D-Modell ge-

schoben werden können? Alles easy also in der Konstruktion. ■

Dagmar Oberndorfer,Redakteurin für Fluidtechnik, Antriebstechnik, mobile Maschinen und Schiff bau

Sebastian Schmidt,Volontär für Automatisierungs-technik und das Internet der Dinge

nnv -

Foto

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3/20176

INHALT

16

MASCHINENBAU & ZUKUNFT

8 Interview mit Jürgen Heimbach, Cadenas„Einfacher zum Kunden“

10 Interview mit Dr. Florian Beil, Siemens„Manches macht nur in der Cloud Sinn“

13 SPS-Steuerung aus der CloudDer Befehl aus der Cloud

16 Im Gespräch mit Marc Vidal, Cadfem„Varianten durchspielen“

INNOVATION & MANAGEMENT

18 Wie Sie die richtige Software für Governance, Risk & Management findenDen richtigen Technik- Partner finden

SPEZIAL: DICHTUNGEN

22 Was Konstrukteure über Dichtungen wissen müssenWen interessiert schon die Dichtung?

28 So vermeiden Sie die häufigsten Dichtungssünden9 Tipps zur Dichtung für die Konstruktion

34 Trendreport DichtungenBarometer für Automobil- und Maschinenbau

38 Interview mit Professor Haas vom IMA StuttgartForschen, bis die Maschine dicht hält

42 Dichtungsforschung von der 19. Internationalen Dichtungstagung (ISC)Von Reibverhalten bis Schmierfilmoptimierung

44 MediathekLiteratur und Veranstaltungen rund um die Dichtung

SPEZIAL: AUTOMATISIERUNGSTREFF

46 Der Automatisierungstreff 2017 in neuem GewandEin Marktplatz für Industrie 4.0

TITELTHEMA: 3D-VISUALISIERUNG

54 Titelstory: Interview mit Karolina Beck und Mike Gonschior, ifm Electronic„Wissen, was der Nutzer wirklich tut“

60 3D-Produkt-ShowcaseSetzen Sie Ihre 3D-Brille auf!

KOMPONENTE & ANWENDUNG

62 Tracking-Lösung für den Handelsnachweis in der LebensmittelbrancheLesegerät erkennt Herkunft

64 Der Di-Soric Vision-Sensor CS 50 ist besonders kleinPrüfen, messen, inspizieren

67 Fotosensorik beschleunigt die medizinische DiagnostikNeuer Einsatzraum

70 Baukasten-Lösung von Item für die automatisierte LineartechnikSmart Engineering

72 Unidrive M600 steigert die Zuckerrohrverarbeitung in einem thailändischen WerkVariable Zuckerförderung

PRODUKTNEUHEITEN

74 Komponenten & Lösungen74 Hard- und Software

76 Antriebstechnik

13

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INHALT

78 Fluidtechnik

80 Automatisierungstechnik

85 Elektrotechnik

88 Maschinenelemente

90 Werkstoffe und Verbindungstechnik

SPEKTRUM

94 Die Kunst, Verantwortung zu übernehmenIch?! Ich war‘s nicht!

96 MeldungenUnternehmen und Märkte

AFTER WORK

98 Eins noch...Über Robotersteuern die Roboter steuern?

SERVICE

4 Editorial

90 Impressum

91 Das schwarze Brett

INHALTMÄRZ 2017

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" unter igus.de/readychain

60

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3/20178

MASCHINENBAU & ZUKUNFT KONSTRUKTIONSDATENBANK

Manche nennen den Maschinenbau eher konservativ. Wie weit

haben sich digitale Produktkataloge ihrer Erfahrung nach hier

bereits etabliert?

Wenn man sieht, wie weit 3D-CAD und PLM mittlerweile in den

Unternehmen Einzug gehalten hat, dann ist der Maschinenbau in

Deutschland schon sehr weit digital transformiert. Ich würde sa-

gen, dass heute 90 Prozent der Ingenieure mit solchen Lösungen,

wie wir sie anbieten, arbeiten.

Was bieten Sie genau an?

Cadenas hat sich zum Ziel gemacht, die Hersteller von Komponen-

ten, sei es für Maschinenbau, Elektrotechnik, Elektronik oder Ar-

chitektur, mit den Abnehmern dieser Komponenten in der Indust-

rie zusammenzubringen. Dabei gibt es prinzipiell zwei große

Felder. In dem einen Feld stellen wir Lösungen zur Verfügung, mit

denen Hersteller von Komponenten ihren Produktkatalog schöner,

besser, intelligenter und flexibler aufbauen können. Dadurch kön-

nen sie ihre Produkte besser vermarkten. Die andere Seite sind die

Abnehmer in der Industrie, die diese Kataloge benutzen. Die benö-

tigen sehr detaillierte Informationen und müssen sie auch mit ih-

rer Warenwirtschaft, mit ihren Engineeringsystemen koppeln.

Dazu haben wir ein System geschaffen, das wir strategisches Teile-

„Einfacher zum Kunden“Cadenas bietet Software für elektronische CAD-Produktkataloge sowie für strategisches Teilemanage-ment und Teilereduzierung. ke NEXT sprach mit Jürgen Heimbach, der die Firma vor 25 Jahren gegründet hat, darüber, was seine Software mit Industrie 4.0 zu tun hat.

Interview mit Jürgen Heimbach, Cadenas

„Wir adressieren weltweit circa 14 bis 15 Millionen Ingenieure, das ist natürlich ein ganz neuer Weg der Verbreitung.“

Jürgen Heimbach, Cadenas

management nennen. Da geht es nicht darum, möglichst viele

Hersteller und viele Teile zu verwenden, sondern die richtigen Tei-

le zu finden, die Teile wiederzufinden und in mehreren Konstruk-

tionen zu verwenden, sie also immer wieder zu verwenden.

Wer arbeitet mit diesem System? Die Konstruktionsabteilun-

gen oder der Einkauf?

Prinzipiell arbeiten beide Gruppen mit unserem System. Die erste

Auswahl treffen in der Regel die Ingenieure. Früher haben sie das

mit gedruckten Katalogen gemacht, später mit installierten Syste-

men auf Basis von CD-ROMs oder DVDs. Heute geht das natür-

lich mehr und mehr über Onlineplattformen, auch weil sich die

Daten ständig verändern. Wir haben einmal analysiert, dass

87 Prozent der Komponenten, welche gekauft werden, durch einen

Ingenieur beeinflusst sind. Meistens werden sie eben gleich in ein

CAD-System eingefügt, vom CAD-System kommen sie in das Pro-

duct-Lifecycling-Management-System und am Ende des Tages

kommt die Stückliste in das ERP-System. Der Einkäufer kann die

grundsätzliche Auswahl meist nur noch bedingt beeinflussen.

Bis jetzt ist das nur eine digitale Version des gedruckten

Produktkatalogs. Wo kommt denn nun Industrie 4.0 ins Spiel?

Bild

: Cad

enas

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Online CAD-Datenbank PartcommunityUmfangreiche TeilerechercheCadenas ist nicht nur digitaler Katalogdienstleister für Komponenten-

hersteller, die Firma betreibt auch eine Online-Datenbank, auf der Milli-

onen 3D- und 2D-CAD-Modelle von Kauf- und Normteilen für Solid-

Works, Solid Edge, Autodesk Inventor, Catia, NX, Creo und mehr zum

kostenlosen Download angeboten werden.

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Uns geht es nicht nur um die 3D-Geometrie wie bei vielen anderen

Plattformen, sondern bei uns geht es darum, intelligente Enginee-

ring-3D-Daten zur Verfügung zu stellen. Zum einen kann der

Konstrukteur die 3D-CAD-Daten in allen erdenklichen nativen

Formaten herunterladen und direkt in seinem System verwenden.

Die bei uns zu den Komponenten hinterlegten Daten sind aber

umfangreicher. Es sind zum Beispiel Kennzahlen hinterlegt, wel-

chen Hub ein Greifer hat, welche Geschwindigkeit ein Antrieb

oder welche Daten ein Sensor liefert. Wenn man diese Daten, diese

Objekte in Tools wie dem Mechatronics Concept Designer von Sie-

mens oder PTC Thingworx verwendet, lassen sich dort digital gan-

ze Teilsysteme und Maschinen entwerfen und vorab virtuell testen,

in denen die Komponenten miteinander kommunizieren respekti-

ve korrekt interagieren. Die bei uns hinterlegten Produkte selber

bringen schon eine Intelligenz und viele Kennzahlen und Informa-

tionen mit sich. Das ist Industrie 4.0, zumindest ein Aspekt davon.

Was würden Sie sagen, ist Ihr größter Vorteil?

Unsere Reichweite am Markt. Wir adressieren weltweit circa 14 bis

15 Millionen Ingenieure, das ist natürlich ein ganz neuer Weg der

Verbreitung. Wir integrieren uns nahtlos vom CAD ins PLM, vom

PLM ins ERP. Und wir sind innovativ. Unsere neueste Innovation

sind sogenannte Hotspots, über die zusätzlich zu den Engineering-

Informationen noch Videos, Weblinks oder Appdokumente direkt

an eine Komponente angehängt werden. ■

Das Gespräch führte Wolfgang Kräußlich, Chefredakteur

Neben den CAD-Daten sind in manchen Fällen auch Zusatzinformationen wie Videos oder Weblinks zu den Produkten in sogenannten Hotspots hinterlegt.

Bild

: Cad

enas

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3/201710

MASCHINENBAU & ZUKUNFT CLOUDCOMPUTING

Interview mit Dr. Florian Beil, Siemens

„Sie müssen eine Analytik-Hierarchie etablieren. Manche Dinge werden lokal gerechnet, manche machen nur Sinn in einer Cloud. Das bietet Kunden je nach Anwendungsfall die nötige Flexibilität, sich ein Anbin-dungs-Vorbearbeitungs-Plattform-Szenario so zusammenzustellen, wie es dann gebraucht wird.“

Dr. Florian Beil, Siemens

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Was ist die MindSphere und für wen ist

sie gedacht?

MindSphere ist ein offenes Operating Sys-

tem. Es ist eine Plattform, die effizient und

sehr schnell Daten sammelt, beispielsweise

aus einer Produktionsanlage oder anderen

industriellen Anlagen und Geräten, zum

Beispiel in der Energieversorgung oder der

Gebäudetechnik. Mit diesen Daten lassen

sich wiederum sehr schnell und effizient

Applikationen und Geschäftsmodelle auf-

bauen, die der Kunde nutzen kann. Zum

Beispiel können Maschinen- und Anlagen-

bauer die MindSphere nutzen, um aus ih-

ren verkauften Maschinen global Daten zu

sammeln, daraus Analysen und Predictive-

Maintenance-Applikationen zu erarbeiten,

um dann ein digitales Geschäftsmodell für

ihre Kunden aufzubauen.

Für den Endkunden ist MindSphere eine

Plattform, auf der alle Daten aus dem ge-

samten Maschinenpark effizient eingesam-

melt werden können. Hier kann er sich sel-

ber seine Lösungen zusammenstellen. Zum

Beispiel kauft der Kunde eine Applikation

von Siemens, um seinen Siemens-Antriebs-

strang zu überwachen – und er kauft eine

Ap plikation von einem Maschinenbauer

dazu, weil die entsprechende Maschine da-

neben steht. Der Kunde kann natürlich auch

selber Applikationen für Bereiche schreiben,

die er gerne selber in der Hand hat. Hier

steht der Gedanke eines App-Stores im Vor-

dergrund. In Summe deckt die Mind Sphere

damit alle Bereiche und Produkte von Sie-

mens ab. Die Plattform ist aber auch bei Pro-

dukten von Drittanbietern einsetzbar.

„Manches macht nur in der Cloud Sinn“Big Data – Daten sammeln ist heute in. Denn durch deren Analyse sollen Maschinen und Anlagen in der Industrie 4.0 noch effizienter werden. Doch wo soll man nur die riesigen Datenmengen sicher speichern? Lokal auf dem Industrie-PC an der Maschine oder in der Cloud? Dr. Florian Beil, Leiter Plant Data Services bei Siemens, erklärt die Vorteile einer Cloud wie der Siemens MindSphere. SENSOREN

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Wie ist die Resonanz am Markt? Nimmt

der Maschinenbau, eine doch konservati-

ve Branche, das Cloud-Thema an?

Ich bin seit zweieinhalb Jahren vertrieblich

im Go-to-Market für das Thema verantwort-

lich und muss sagen, dass vor zweieinhalb

Jahren viele Maschinenbauer noch konserva-

tiv waren. Seit einem Jahr ist das Interesse am

Markt jedoch sehr hoch. Es gibt viele Kun-

den, die mit uns reden und technische Pilot-

Projekte umsetzen wollen. Das Thema fängt

wirklich an, abzuheben – vor allem im

Grundverständnis und in der Akzeptanz.

Ist die Skepsis, dass wichtige geheime

Firmendaten quasi auf fremden Servern

laufen, verschwunden?

Die Datensicherheit ist immer eine Frage.

Grundsätzlich verlassen Daten ein Unter-

nehmensnetzwerk, doch mit unserer Lösung

kann der Kunde entscheiden, in welchem

Rechenzentrum die MindSphere läuft. Läuft

sie bei einem externen Cloud-Provider oder

auf einer On-Premise-Installation beim

Kunden vor Ort. Dabei muss man sich fra-

gen, was Datensicherheit bedeutet. Datensi-

cherheit hängt nicht unbedingt vom Spei-

cherort ab, sondern von den Zugriffsrechten.

Hier ist ein professionell gemanagtes Re-

chenzentrum eines Cloud-Providers oft

deutlich sicherer als lokale Installationen, wo

der Rechner vielleicht unter dem Tisch steht.

Sicherheitstechnisch kann eine Cloud-Lö-

sung also auch Vorteile haben.

Außerdem ist es für Kunden sehr attrak-

tiv, global Daten zu sammeln. Dies hat den

Vorteil, dass ich damit Geschäftsmodelle

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3/201712

MASCHINENBAU & ZUKUNFT CLOUDCOMPUTING

Interview mit Dr. Florian Beil, Siemens

überhaupt erst realisieren kann, die ich lokal

im Werk gar nicht umsetzen könnte, etwa

weltweit verteilte Maschinenflotten zu über-

wachen, Benchmarks zu erstellen oder für

einen Maschinenbauer den Service global zu

optimieren. Genau das Gleiche gilt übrigens

auch für Endkunden. Auch diese haben typi-

scherweise mehr als ein Werk, aus dem sie

Daten einsammeln und vorhalten können,

um diese dann zentral zu vergleichen und zu

analysieren. Diesen Vorteil kriegen Sie nur

mit einem Cloud-Ansatz.

Ein weiterer Vorteil ist die Offenheit.

Durch offene Schnittstellen können sowohl

wir als Siemens Applikationen erstellen als

eben auch Drittanbieter wie Maschinenbau-

er, und diese in das App-Store-Konzept ein-

bringen. Denn wenn Sie nur lokal Daten

sammeln und auch nur lokal Daten-Software

zulassen, können sie dieses Ökosystem nur

bedingt nutzen. Natürlich muss die Sicher-

heit dabei immer gegeben sein.

Über Cloud-Lösungen besteht die Mög-

lichkeit, sehr viele Daten zu sammeln und

in großer Menge dezentral zu speichern.

Wie werden die Daten ausgewertet und

wo sollten sie ausgewertet werden?

In der Cloud oder eher lokal vor Ort?

Wo die Daten ausgewertet werden, hängt von

einigen Faktoren ab. Es gibt Anwendungsfäl-

le, für die es Sinn macht, dass man Daten nah

an der Maschine auswertet. Ich gebe Ihnen

ein Beispiel: Wenn ich ein Condition Monito-

ring für einen Antriebsstrang mache, dann

geht es hauptsächlich um Vibrationsdaten.

Wenn man Vibrationsdaten einfach roh

misst, hat man ein hohes Datenvolumen. Um

herauszufinden, ob nun ein Problem vorliegt,

brauche ich aber diesen Rohdaten-Stream ei-

gentlich gar nicht, sondern ich benötige nur

das Spektrum. Das ist eine mathematische

Funktion, die ich lokal vor Ort an der Ma-

schine rechnen lassen kann.

Eine Alternative wäre die Berechnung

an einem kleinen Rechner, der neben der

Maschine steht. Dieser Rechner schickt

dann für die zentrale Analytik das Ergebnis

dieser Vorbearbeitung in die Cloud. Das

wäre dann eine Analytik, die nahe an der

Maschine passiert. Ein weiterer Bereich

wäre, die Werkstückqualität im Maschi-

nenbau zu messen. Hier wird es sicherlich

intelligente Tools und Geräte vor Ort ge-

ben, die selektiv die Daten in eine zentrale

Infrastruktur oder in eine Cloud schicken.

Hier reden wir über verschiedene Arten

von Daten wie Maschinendaten, die dann

mit Produktionsdaten korrelieren können.

Es gibt Use Cases, da kann ich zum Beispiel

Wetterdaten mit auswerten und so den

Energieverbrauch optimieren. Man muss

hier verschiedene Datentöpfe abmischen

und das kann man in dieser zentralen In-

frastruktur der Cloud machen.

Grundsätzlich ist eine Cloud eine extrem

skalierbare Infrastruktur, das heißt: Sie kön-

nen nach Bedarf Speicher und Rechenleis-

tung zuschalten und damit entsprechende

Analytik und Algorithmen schnell rechnen.

Auf einem kleineren Rechner vor Ort ließe

sich das gar nicht machen. Zum Beispiel Pre-

dictive-Maintenance-Applikationen, die teil-

weise eine relativ komplexe Analytik mit

neuronalen Netzwerken oder Regressions-

analysen erfordern. Das können Sie heute

nur auf einer Cloud-Infrastruktur schnell

rechnen, weil Sie hier Kapazitäten zuschalten

können. Natürlich könnten Sie diese Daten

auch vor Ort rechnen. Sie müssten allerdings

dementsprechend einen großen Rechner

aufbauen, was nicht ökonomisch ist.

Im Industrie-PC-Bereich gibt es eine

gewisse Leistungsexplosion, teilweise

Many-Core-Automatisierungslösungen.

Widerspricht das dem Cloud-Prinzip oder

ergänzt sich das?

Meiner Meinung nach ergänzt sich das, weil

wir auch im Edge-Bereich Anwendungsfälle

haben, wo ich sehr schnell Daten vorverar-

beiten muss. Ein Beispiel wäre das Werk-

stücksqualitäts-Szenario, wo ich aus einer

Werkzeugmaschine sehr hochfrequente Da-

ten, also im Millisekundenbereich, rausholen

und vorverarbeiten muss. Da brauche ich Re-

chenleistung vor Ort. Die Ergebnisse davon

kann ich dann wieder in eine zentrale Infra-

struktur übertragen und weiter analysieren.

Sie können den Use Case aus der Cloud nicht

rechnen, wenn Sie nicht die Edge-Vorverar-

beitung hätten. Das ist im Moment die Reali-

tät beim Kunden. Man kann nur darüber spe-

kulieren, was sich schneller weiterentwickelt

und wie sich die Zukunft gestaltet. Aber auch

wenn lokale Rechenkapazitäten immer leis-

tungsfähiger werden, so entwickelt sich die

Analytik ebenfalls weiter und der damit ver-

bundene Rechenbedarf steigt auch auf der

Anwendungsseite. Das heißt, dass man letzt-

endlich wieder in eine zentrale Infrastruktur

gehen muss. Kurzum: Sie müssen eine Analy-

tik-Hierarchie etablieren. Manche Dinge

werden lokal gerechnet, manche machen nur

Sinn in einer Cloud. Das bietet Kunden je

nach Anwendungsfall die nötige Flexibilität,

sich ein Anbindungs-Vorbearbeitungs-Platt-

form-Szenario so zusammenzustellen, wie es

dann gebraucht wird.

Wird die Cloud-Technik die Art verändern,

wie Menschen mit Maschinen zusammen-

arbeiten? Hintergrund ist ein System wie

Siri. Diese sprachgesteuerten Systeme

funktionieren derzeit ja nur, weil die

Sprachverarbeitung auf großen Rechen-

plattformen stattfindet. Hat das das auch

eine Auswirkung auf die Industrie?

Davon bin ich fest überzeugt. Gerade hatte

ich darüber eine Diskussion mit einem Part-

ner von Microsoft. Er hatte genauso einen

Use Case, bei dem man Daten von einer Ma-

schine einsammelt und dann einen Sprach-

erkennungsalgorithmus auf der Plattform

laufen lässt, um zum Beispiel eine Maschine

per Sprache zu steuern. Man kann mit dieser

kognitiven Analytik festlegen, dass eine Ma-

schine nicht anspringt, wenn die Analytik

visuell feststellt, dass der Bediener zum Bei-

spiel noch keinen Helm trägt. Der Operator

sagt „Maschine starten“ und die Maschine

oder die Cloud erkennt, dass er noch keinen

Helm trägt und weist ihn darauf hin. Hier

ändert sich zwar das Human Machine Inter-

face noch nicht fundamental, aber es verbes-

sert sich. Denn früher wäre so ein Szenario

nicht möglich gewesen. ■

35%

Big Data in FirmenEine Unfrage von 2016 zeigt, das

bereits 35 Prozent der 704 befragten

Unternehmen Big-Data-Lösungen

nutzen. Bei 22 Prozent ist Big Data

gar kein Thema.

22 %Bi

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AutorWolfgang Kräußlich,Chefredakteur der Konstruktionsmedien ke NEXT und fluid

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3/2017

MASCHINENBAU & ZUKUNFT CLOUDCOMPUTING

13

Der Befehl aus der CloudSPS-Steuerung aus der Cloud

Was braucht man, um Maschinen- und Anlagen- steuerungen vor Angriffen zu schützen? Diese Frage stellten sich Wissenschaftler der Hochschule Düssel-dorf, der Universität Augsburg und des Fraunhofer ESK. Ihre Lösung: eine Steuerung aus der Cloud.

Der Stuxnet-Schock saß tief: Die

Schadsoftware war in bis dato un-

geschützte Steuerungen einge-

drungen, die in einer Urananrei-

cherungsanlage im Iran im Einsatz

waren. 2012 stellten sich daraufhin Vertreter der

Hochschule Düsseldorf und des Fraunhofer-Insti-

tuts ESK eine entscheidende Frage: Was wäre nö-

tig, um alle in Maschinen und Anlagen eingesetz-

ten Steuerungen durch sichere und zuverlässige

Cloud-basierte Steuerungsdienste zu ersetzen?

Wenn es nämlich gelänge, ohne lokale Steuerun-

gen auszukommen, wäre eine wesentliche Sicher-

heitslücke geschlossen. Die Idee: einen Großteil

der Intelligenz einer Anlage in einen eigenen Ser-

ver oder vielleicht sogar in die öffentlich zugängli-

che Cloud auszulagern und dort mit hohen Si-

cherheitshürden eines Rechenzentrums zu

betreiben.

Am 1. Oktober 2014 startete das Forschungspro-

jekt „Potenzial, Struktur und Schnittstellen von

Cloud-basierten industriellen Steuerungsdiensten

(Cloud-based Industrial Control Services – CICS)“.

Das Ziel der Forscher des Competence Center Auto-

mation Düsseldorf (CCAD) der HS Düsseldorf, des

Lehrstuhls für Kom munikationssysteme der Uni

Augsburg und des Fraunhofer ESK, lag darin, eine

Referenzarchitektur einschließlich zugehöriger

Schnittstellen auf Basis von Webtechnologien zu

entwerfen, die für eine Realisierung von industriel-

len Steuerungsprogrammen nach dem Standard IEC

61131 als Steuerungsdienste geeignet ist. Die Steue-

rungsdienste sollten verfügbare öffentliche und/oder

private Cloud-Strukturen für Management und Aus-

führung der CICS nutzen. Als eine ergänzende Vari-

ante war auch die Ausführung der Steuerungsdiens-

te im Webbrowser vorgesehen. Ein weiteres Ziel:

Ermittlung und Analyse der Rahmenbedingungen

Die Cloud kann nicht nur Daten speichern und verwalten, sondern auch als Basis für Maschinensteuerungen dienen. Wie das genau aussieht, haben Wissenschaft-ler der Hochschule Düsseldorf gemeinsam mit Partnern in die Tat umgesetzt.

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MASCHINENBAU & ZUKUNFT CLOUDCOMPUTING

3/201714

kein Neuland zu betreten. Das Steuerungsprogramm

wird mit klassischen Programmier-Systemen erstellt

und als PLCopen XML-Programm in einer Cloud ge-

speichert. Die Ausführung des Steuerungsprogramms

erfolgt in einer CICS-Runtime, die wahlweise im Cli-

ent oder in der Cloud arbeiten kann. Die Automatisie-

rungsgeräte sind über Industrie-4.0-Komponenten

(I4.0) auf Basis des RAMI 4.0-Modells implementiert,

über das IP-Netz an die CICS-Runtime angeschlossen.

Prinzip Software as a ServiceIm Gegensatz zu virtualisierten SPS-Steuerungen aus

der Cloud können die CICS-Steuerungsdienste voll-

ständig nach dem Cloud-Computing-Prinzip SaaS

(Software as a Service) genutzt und in verfügbare IoT-

Plattformen wie ThingWorx integriert werden. Die

Projektierung eines CICS-Steuerungssystems erfolgt

vollständig Browser-basiert und erfordert keine zu-

sätzliche Software beim Anwender. Dabei kann jeder

Nutzer im Prinzip beliebig viele CICS-Controller-Ins-

tanzen für unterschiedliche Anwendungen nutzen.

Außerdem lässt sich durch Einsatz unterschiedlicher

Controller die Gesamtstruktur des Cloud-basierten

Steuerungssystems flexibel an die jeweiligen Anforde-

rungen in puncto Datensicherheit anpassen. Ein Bei-

spiel: Wird ein CICS-Controller im Client Mode be-

trieben, verlagert sich der Prozessdatenverkehr

zwischen CICS-Controller und Automatisierungsgerä-

ten vollständig in das lokale Netz des Nutzers – und ist

durch Dritte im Internet nicht einsehbar.

Ausgehend von dem bereits in der Gesamtarchitek-

tur eingesetzten Protokoll WebSocket wurden die

Proto kolle HTTP/2.0 und WebRTC auf ihre Eignung

für eine zyklische bidirektionale Kommunikation aus-

gewertet. Auch die in den jeweiligen Protokollen

eingesetz ten Sicherheitsmechanismen kamen auf den

Prüfstand. Prinzipiell lassen sich in der Internet-Proto-

koll-Welt eine TCP-(Transmission Control Protocol)-

einerseits sowie eine UDP-(User Datagram Protocol)-

basierte Kommunikation unterscheiden. Während TCP

eine zuverlässige Kommunikation zwischen zwei Teil-

nehmern aufbaut, spricht man bei UDP von einer unzu-

und Anforderungen, um CICS in automatisierungstech-

nischen Anwendungen einsetzen zu können. Im mittel-

punkt standen Abbildung sowie Transfer einer klassi-

schen SPS nach IEC 61131 mittels Webtechnolo gien in

eine Cloud-Struktur, einschließlich der Definition

schneller und zuverlässiger Prozessdaten-Schnittstellen.

Latenz als K.O.-KriteriumViele Fragen waren zu klären: Wie ist es zum Beispiel

um die Latenz bestellt? Ist die Zeitverzögerung in der

Datenübertragung so groß, dass sie möglicherweise

eine Steuerung der Anlage von einem entfernten Ser-

ver aus unmöglich macht? Welche Engineering-Werk-

zeuge sind notwendig, um auf Basis einer derartigen

Serviceorientierten Architektur Anwendungen umzu-

setzen? Im Umgang mit dem Cloud-basierten CICS-

Steuerungsdienst brauchen Anwendungsentwickler

Eine Anlage für einfache Montageprozesse in der Fab21 der Hochschule Düsseldorf wird im lokalen Netz über einen CICS-Controller im Webbrowser mit einem IEC61131-3-Programm gesteuert.

Die robotergestützte Test- und Prüfstation wird aus der Cloud gesteuert.

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MASCHINENBAU & ZUKUNFT CLOUDCOMPUTING

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Technik im DetailVorteile der Steuerung aus der Cloud

■ Kosteneinsparungen bei Inbetriebnahme und Betrieb durch ortsunabhängigen

und Cloud-basierten Service,

■ flexible Bereitstellung von Steuerungsfunktionen für wandlungsfähige Produktion,

■ schnelle Rekonfiguration für Plug&Work,

■ verbesserter Herstellerservice (zentrales Backup, Reservesystem im Fehlerfall),

■ Unterstützung von Simulationen für bessere Planung und Prozessoptimierung,

■ Produktionsoptimierung durch bedarfsgerechte Nutzung effizienter Steueralgo-

rithmen (App-Konzept) sowie

■ einfache Anwendung von Smartphones und Tablet PCs.

verlässigen Kommunikation, da nicht geprüft wird, ob

eine Nachricht den Empfänger tatsächlich erreicht. Um

vergleichende Analysen anstellen zu können, entwickel-

ten die Forscher ein Vergleichstestbed. Das Ergebnis:

WebRTC ist trotz zusätzlich aktivierter Zuverlässig-

keitsmechanismen doppelt so schnell wie WebSocket.

Im Hinblick auf die Sicherheit ermöglicht Web-Socket

zwar die Kommunikation über einen verschlüsselten

Kanal, besitzt aber gegenüber WebRTC eine Reihe von

Schwächen, etwa im Bereich Performance und Security.

Aktuell entwerfen die Forscher der Universität Augs-

burg auf Basis der beiden Protokolle WebSocket und

WebRTC eine Programmierschnittstelle, die die besten

Eigenschaften der beiden kombiniert und zusätzliche

Mechanismen für eine zuverlässige und sichere Anbin-

dung von Sensoren und Aktoren bietet.

Ergebnis: flexible SteuerungssystemeDie Forschungsergebnisse ermöglichen insgesamt die

Entwicklung neuer, durchgängig weborientierter Steu-

erungssysteme, die sich flexibel und mit wenig Auf-

wand an anwendungsspezifische Bedürfnisse anpassen

lassen. Damit leistet CICS einen Beitrag für adaptive

und wandlungsfähige Steuerungssysteme im Sinne von

Industrie 4.0. Bisherige Hardware-fixierte und zentrali-

sierte Verfahren zur Steuerung automatisierter Geräte,

Maschinen und Anlagen, zum Beispiel SPS-Steuerun-

gen, können für unkritische Echtzeitbedingungen wie

Umwelt-, Logistik-, Energie- und einfache Montagepro-

zesse durch vollständig im IP-Netz verteilte Software-

Funktionen ersetzt werden. Die prototypische Umset-

zung der Architektur wurde in einer Reihe von

Demonstratoren im Labor erfolgreich evaluiert und auf

Messen vorgestellt. Aktuell wird sowohl mit Industrie-

partnern aus dem Maschinen- und Anlagenbau als auch

mit Komponentenherstellern über weitere Einsatzmög-

lichkeiten diskutiert. Wie groß die Innovationsbereit-

schaft der deutschen Industrie ist, wird sich zeigen.

hei ■

Autoren Dr. Reinhard Langman, Hochschule Düsseldorf und

Michael Stiller, Fraunhofer ESK

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3 / 2017 16

MASCHINENBAU & ZUKUNFT SIMULATION

Zunächst ein Wort zu Cadfem. Was

ist der Fokus des Unternehmens?

Cadfem lebt das Motto: Simulation

ist mehr als Soft ware. Wir sorgen

dafür, dass Soft ware zu einer Lö-

sung führt. Ansys ist dabei unser

wichtigster Partner. Wir vertreiben

Produkte von Ansys, und wir küm-

mern uns auch um CAE-spezifi -

sche Hardware, damit das Ganze

am Ende funktioniert. Wir sind

einer der größten Anbieter von

CAE-Wissen, das wir in Form von

Seminaren und Anwenderunter-

stützung weitergeben. Ich schätze,

zwei Drittel unserer weltweit etwa

340 Mitarbeiter sind Ingenieure

aus den verschiedensten Fachdiszi-

plinen, sodass unsere Kunden im-

mer einen kompetenten Ansprech-

partner bei uns fi nden.

Simulation hat ja immer noch

den Ruf, etwas Kompliziertes zu

sein, wofür man dedizierte

Hardware und Spezialpersonal

benötigt. Sie sagen nun, Sie

bieten Simulation für jeden

Konstrukteur. Wie geht das?

Was Sie da sagen, ist einerseits tat-

sächlich richtig. Mit Methoden der

Simulation kann ich unglaublich

tolle Dinge tun und sehr tief ins De-

tail hineinschauen. Dazu brauche ich

dann natürlich auch das erforderliche

Wissen und die Ausstattung. Aber es gibt ja auch vielfältigen Be-

darf an etwas weniger komplexer, dafür aber schnellerer Simulati-

on. Und genau dafür wurde das Tool Ansys AIM entwickelt. Damit

können auch Entwicklungsbeteiligte, die keine Simulationsexper-

ten sind, ganz früh in der Konzeptphase Produktvarianten unter-

suchen. AIM ist ein unglaublich eleganter, moderner Zugang zur

Simulation über alle physikalischen Disziplinen hinweg.

Was ist da nun so einfach und elegant?

AIM liefert eine einheitliche Umgebung, in der einfach alles vor-

handen ist, um die Produkteigenschaft en zu untersuchen. Das

fängt an bei der Geometrie-Erstel-

lung und der Anbindung ans CAD,

geht über die Simulation von Küh-

lung, Festigkeit oder Elektromag-

netik bis hin zu deren Wechselwir-

kungen. Zu guter Letzt liefert die

Soft ware auch Kennfelder und er-

möglicht Optimierungen, mit de-

nen die Designfi ndung erleichtert

und beschleunigt wird.

Wie kann ich mir den Einsatz

vorstellen? Brauche ich eine

spezielle Hardware dafür?

Typischerweise ist es so, dass gera-

de im konstruktionsnahen Bereich

alles sehr lokal ist. Sprich, auf dem

CAD-Rechner des Konstrukteurs

läuft einfach auch ein Ansys AIM.

Die CAD-Rechner sind heutzutage

in der Regel alle leistungsstark ge-

nug, sodass sie mit den täglich an-

fallenden Simulationen locker

fertig werden. Wenn die Anforde-

rungen steigen, wenn man immer

tiefer hineinschauen will, immer

mehr Details mitnimmt, dann ist

AIM dazu in der Lage. Aber dann

stellt sich die Frage, ob sich die In-

vestition in leistungsstärkere Hard-

ware lohnt, oder ob die Modelle

zur Berechnung in ein Cluster ge-

schoben werden können.

Aber so ganz ohne Ausbildung oder

Einarbeitung wird sich das Programm doch nicht bedienen

lassen. Wie lernen Konstrukteure, mit den neuen Tools

umzugehen?

Das ist ein sehr wichtiger Punkt, und der wird auf unterschiedliche

Arten adressiert. Am wichtigsten: Die Handhabung ist dermaßen

einfach. Sie können sehr viele Videos zu Ansys AIM auf Youtube

fi nden und werden feststellen: Das Programm funktioniert wirk-

lich immer gleich und ist immer mit wenigen Handgriff en bedien-

bar. Der zweite Punkt: Das Programm selber ist vollgepackt mit

Best Practices. Sehr viel von der Erfahrung, die in der Simulations-

industrie über die Jahrzehnte gewachsen ist, bewährte Arbeitswei-

„Varianten durchspielen“Das Interesse an numerischer Simulation ist unter Konstrukteuren hoch. Neue Tools ermögli-chen dabei auch eine schnelle Simulation – auf Wunsch sogar für verschiedene physikalische Disziplinen. ke NEXT sprach mit Marc Vidal, bei Cadfem fürs Business Development zuständig.

Im Gespräch mit Marc Vidal, Cadfem

„Ansys AIM ist ein unglaublich eleganter, moderner Zugang zur Simulation über alle physikalischen Disziplinen hinweg.“

Marc Vidal, Cadfem

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3 / 2017 17

MASCHINENBAU & ZUKUNFT SIMULATION

ke-NEXT-Webinar am 24. März 2017 um 10 UhrProduktsimulation für jeden KonstrukteurDen Nutzen von Simulationen in der Produktentwicklung kennt jeder:

Der Blick ins Bauteil macht Zusammenhänge klar, zeigt, wo der Schuh

drückt und hilft, schnell und systematisch ein schlüssiges Konzept zu

fi nden. In unserem Webinar klärt ke-NEXT-Chefredakteur Wolfgang

Kräußlich im Gespräch mit dem Experten Marc Vidal, wie intuitiv CAD-

nahe Simulationen heute zu erstellen sind. Beispielhaft wird in einer

Live-Demo mit der Software Ansys AIM gezeigt, dass in ein und dersel-

ben Umgebung verschiedene physikalische Phänomene des künftigen

Produktes analysiert werden können. Wenn Sie mehr erfahren wollen,

melden Sie sich zu dem kostenlosen Webinar an.

Infos unter www.ke-next.de/webinar.html

sen, sind im Programm integriert. Um sicherzustellen, dass mög-

lichst zuverlässig robuste Ergebnisse erzielt werden, wird der

Benutzer entlang dieser Best Practices geführt. Er kann also sehr

viel Zeit sparen, die er früher verwendet hat, um so ein Simulati-

onsprogramm zu erlernen. Die Zeit steht ihm jetzt zur Verfügung,

um die Plausibilität sicher zu bewerten und Produkteigenschaft en

und das physikalische Verhalten genauer zu studieren. Deshalb

bieten wir bei Cadfem Seminare zu Ansys AIM an. Auch dort le-

gen wir viel Wert darauf, das physikalische Verhalten zu defi nieren

und das in einem Simulationsmodell abzubilden. Dadurch können

die Teilnehmer nach dem Seminar nicht nur die Soft ware gut be-

dienen, sondern tatsächlich das Produkt und sein Verhalten analy-

sieren.

Was sind denn typische Use-Cases, bei denen der Nutzer einen

Wow-Eff ekt hat?

Da gibt es beliebig viele. Denken Sie an Batterien. Dafür ein Kühl-

konzept zu entwickeln und zu validieren kann, wie mir ein Kunde

erzählt hat, auch mal drei bis sechs Monate dauern. Mittels AIM

bin ich in der Lage, so etwas innerhalb von ein, zwei Tagen durch-

zuspielen. Das ist ein Wow-Eff ekt. Oder nehmen Sie einen Steck-

verbinder, bei dem Sie die Auszugskräft e rechnen wollen. Da gibt

es durchaus kniffl ige Situationen, wenn sich die Bauteile miteinan-

der verhaken. Und wenn ich für so eine Betrachtung nicht extra

einen Prototypen produzieren muss, sondern innerhalb von weni-

gen Stunden das Verhalten simulieren kann, dann entsteht natür-

lich auch ein Wow-Eff ekt. Zu guter Letzt möchte man ja gerade in

der Konzeptphase, dort wo man seine Ideen durchspielt, diese Ide-

en auch jemandem anderen, einem Kollegen oder Kunden, erklä-

ren. Mit Ansys AIM habe ich nun ein Dokumentationswerkzeug,

was es mir ganz einfach erlaubt, mein Konzept zu zeigen und zu

erläutern. Im Grunde kann ich sogar den Vertriebsprozess mit Si-

mulation unterstützen. Das sind ganz andere Möglichkeiten, wie

man mit dem eigenen Kunden in Kontakt tritt.

ke NEXT veranstaltet ja Ende März ein Webinar zum Thema

Produktsimulation für Konstrukteure. Sie sind dort als Referent

mit dabei. Was erwartet die Teilnehmer?

Wir werden – auch mithilfe einer Live-Demo – zeigen, wie man

mit der Soft ware Ansys AIM in ein und derselben Umgebung ver-

schiedene physikalische Phänomene eines künft igen Produktes

analysieren kann. Dann kann jeder Teilnehmer selber sehen, wie

selbsterklärend CAD-nahe Simulationen heute möglich sind. Der

Vorteil bei einem Webinar ist außerdem, dass man direkt Fragen

stellen kann, ich stehe für Antworten bereit. ■

Das Gespräch führte Wolfgang Kräußlich, Chefredakteur

Multiphysiksimulation für jeden Konstrukteur. Egal, ob elektromagnetische Felder (1), mechanische Belastung (2) oder Strömungsdynamik (3): Mit Ansys AIM lassen sich vielfältige Aufgaben lösen. Eine Live-Demo gibt es in unserem Webinar Ende März.

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INNOVATION & MANAGEMENT RISIKOMANAGEMENT

Den richtigen Technik-Partner fi ndenWie Sie die richtige Software für Governance, Risk & Compliance fi nden

Es gibt zahlreiche Lösungsanbieter, die auf der funktionalen Ebene miteinander konkurrieren. Zurzeit geht der Trend stark in Richtung integrierte Compliance-Frameworks: Diese Tools bieten bereits vordefi nierten Standard-Content nach Anforderungen diverser Rahmenwerke und Regularien wie der ISO 27001. Wolfgang Surrey, Experte für GRC-Lösungen bei TÜV Rheinland, gibt Tipps für die Auswahl rund um das Technologiemanagement.

Wer sich einen ersten Überblick ver-

schaff en will, wirft am besten ei-

nen Blick in die Produktübersich-

ten von Analysten wie Forrester

und Gartner. In Rahmen eines

Ausschreibungsverfahrens sollten Unternehmen ihre

funktionalen und technischen Anforderungen an die

Managementsoft ware-Lösung defi nieren. Dabei kommt

es darauf an, dass die Technologie nicht nur in der Lage

ist, die aktuelle Situation abzubilden, sondern auch

„mitzuwachsen“, um auch künft igen Anforderungen ge-

recht zu werden. Darüber hinaus liefern die Analysten

wertvolle Informationen über die Stärken und Schwä-

chen der Anbieter und ihrer Strategien, um den Kunden

langfristig und mit ausreichender „Manpower“ mit not-

wendigen Services rund um die gewählte GRC-Lösung

lokal zu betreuen. Genau anschauen sollte man sich, ob

es ein funktionierendes Partnernetzwerk oder eine regi-

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3 / 2017 19

INNOVATION & MANAGEMENT RISIKOMANAGEMENT

onale Präsenz gibt, die über das Vorhandensein eines

Vertriebsansprechpartners hinausgeht. Denn ein Tool

ohne Experten, die die Anwendung fachmännisch und

zweckmäßig einrichten können, ist nahezu wertlos. Ex-

perten müssen nicht nur „theoretisch“ verfügbar sein,

sondern praktisch für den Kunden da sein.

Externes Know-how nötig?Einführung und Betrieb eines GRC-Managements

sollten Unternehmen nicht unterschätzen, geht es hier

doch nicht nur um die Einführung und Anpassung ei-

ner Soft ware, sondern auch um das Prozessdesign, das

nicht selten mit einem Change Management verbun-

den ist. Die Frage der späteren fachlichen Verantwor-

tung sollte im Vorfeld geklärt sein. Faktoren wie eine

ausreichende zeitliche Verfügbarkeit, ein Mindestmaß

an technischer beziehungsweise Tool-Affi nität, fachli-

che Kompetenzen und Weisungsbefugnisse spielen da-

bei eine Rolle.

Ist kein lösungsspezifi sches Know-how vorhanden,

lässt es sich mit dem richtigen Partner im Team relativ

schnell aufb auen. Auch wenn das erforderliche fachli-

che Know-how im Hause vorhanden ist, kann die Ver-

fügbarkeit der designierten Lösungseigentümer über

das Implementierungsprojekt hinaus und deren Be-

reitschaft zur Pfl ege und Weiterentwicklung der Lö-

sung zum Problem werden. Die frühzeitige Einbin-

dung eines externen Partners kann allein aus diesem

Grund zweckmäßig sein, gerade dann, wenn man sich

die Möglichkeit off enhalten möchte, die fachliche und/

oder technische Betriebsverantwortung für das GRC

System teilweise oder ganz auszulagern.

Doch wie fi ndet sich ein geeigneter Partner für das

GRC-Implementierungsprojekt? Entscheidend für die

Partnerwahl sind im Wesentlichen die Faktoren Bera-

tungskompetenz und Verfügbarkeit. Dabei sollte die Be-

ratungskompetenz eine gute Balance aufweisen zwischen

fachlichem Verständnis und technischer Umsetzungser-

fahrung mit der bevorzugten GRC-Lösung. Der Faktor

Verfügbarkeit beinhaltet sowohl die regionale Vorschrif-

tenkenntnis des Partners sowie eine größere Flexibilität

und Kompetenz durch ein internationales Team und die

zeitliche Verfügbarkeit kompetenter Berater in erforder-

lichem Umfang. Solche Partner sind in der Lage, ein Im-

plementierungsprojekt (kosten-)effi zient und ausgerich-

tet an die Compliance-Anforderungen des Kunden

abzuliefern. Nicht zuletzt sprechen sie die „Sprache des

Kunden“. Bevor sich Unternehmen für einen Beratungs-

dienstleister entscheiden, sollten sie fragen,

■ ob er die Branche kennt,

■ wie profund seine praktische Erfahrung in der Um-

setzung von GRC-Lösungen insgesamt ist,

Um den richtigen Software-Anbieter zu fi nden, sollten Unternehmen am Anfang alle funktionalen und technischen Anforder-ungen defi nieren. Außerdem sollten sie darauf achten, dass die Systeme mitwachsen, um auch künftigen Anforderungen Stand zu halten.Bi

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INNOVATION & MANAGEMENT RISIKOMANAGEMENT

3/201720

■ wie viele Projekte er mit dem ausgewählten Tool

tatsächlich umgesetzt hat und

■ wie es um seine Verfügbarkeit über einen längeren

Zeitraum hinweg steht.

Der Berater ist möglichst entlang der kompletten Pro-

zesskette mit an Bord: von der Definition der GRC-

Strategie über Prozess-Design und technische Umset-

zung bis hin zum After-Go-live-Support und

Applikationsbetrieb.

ImplementierungsstrategienExperten wie die von TÜV Rheinland unterstützen Un-

ternehmen in der individuellen GRC-Strategieberatung

und in der Umsetzung individueller Branchenanforde-

rungen, um die erforderlichen Prozesse und Methoden

im Bereich Risikomanagement, Informationssicher-

heitsmanagement und IT-Compliance anhand etablier-

ter Managementsysteme und Best Practice Frameworks

zu gestalten.

Auch Hersteller-Best-Practices wie das RSA Archer

Use Case Reifegradmodell können Verwendung fin-

den, um im Rahmen eines Prototyping-Verfahrens mit

dem Kunden eine geeignete Vorgehensweise für die

GRC-Implementierung zu entwickeln. Anhand vorde-

finierter Use Cases kann das Unternehmen seine wich-

tigsten Aufgaben, zum Beispiel das Thema IT-Risiko-

Management, priorisieren. Allen Szenarien liegt ein

mehrstufiges Reifegradmodell zugrunde. Was die ein-

zelnen Reifegrade in puncto Prozesse und Fokus aus-

zeichnet, ist detailliert beschrieben – unter Umständen

eine Hilfestellung für die eigene Standortbestimmung

und die Planung der zu bewältigenden Aufgaben auf

dem Weg zur nächsten Stufe. Je nach Anbieter enthal-

ten die jeweiligen GRC-Systeme bereits umfassenden

Content, wie etwa die Anforderungen der ISO-Norm

27001 oder Standards wie COBIT. Sind gleich mehrere

Managementsysteme zu implementieren, die ver-

gleichbare Anforderungen haben, zum Beispiel den

Einsatz starker Passwörter, lassen sich so gleich mehre-

re Anforderungen mit gewissermaßen einem Klick er-

füllen und zentral auswerten.

Da die Basisinstallation und die Implementierung

des Tools entsprechend den Kundenanforderungen

immer häufiger nicht durch den Hersteller selbst, son-

dern durch Implementierungspartner erfolgt, sollte die

Beurteilung der Partnerstrategie und die potenziell in-

frage kommenden Dienstleister unbedingt im Soft-

ware-Auswahlprozess berücksichtigt werden. Eine eta-

blierte Partnerstrategie mit entsprechend formalisierten

Zertifizierungsgraden und Kennzahlen gibt etwa Aus-

kunft darüber, ob der Hersteller in der Lage ist, Partner

für das eigene Produkt langfristig zu binden sowie das

teils sehr spezifische Wissen über das eigene Tool er-

folgreich auf Dritte zu übertragen, durch existierende

Wissens-Portale, eLearning Angebote oder Communi-

ties. Da sich der Partnerstatus häufig an Projektumset-

zungsvolumen und erfolgreich umgesetzten Projekten

misst, kann dies ebenfalls ein geeigneter Indikator für

die Wahl des richtigen Implementierungspartners

sein. hei ■

Autor Wolfgang Surrey, TÜV Rheinland

Risiko- betrachtungMittlerweile betrach-

ten 23 Prozent der

Unternehmen die

Risiken über einen

Zeitraum von fünf

Jahren. 26 Prozent

über drei Jahre.

Risikomanage-ment-Software41 Prozent der Unter-

nehmen nutzen eine

professionelle Risikoma-

nagement-Software, um

Risiken zu erheben und

zu dokumentieren. Elf

Prozent der Unterneh-

men verwenden selbst

entwickelte Programme.

Frühwarn- indikatorenRund ein Drittel der

befragten Unterneh-

men verwenden keine

Frühwarnindikatoren.

Insgesamt berücksich-

tigen mehr als die

Hälfte der Unterneh-

men Frühwarnindika-

toren überhaupt nicht

oder nicht systema-

tisch. Dadurch geht

wertvolle Zeit verloren.

23% 41% 50% <

PwC-Studie „Risk-Management-Benchmarking 2015“

Die PwC-Studie „Risk-Manage-

ment-Benchmarking 2015“

zeigt, dass das Risikomanage-

ment in Unternehmen kontinu-

ierlich an Bedeutung gewinnt.

Das gilt insbesondere für das

Risikobewusstsein, für die Iden-

tifikation und Bewertung von

Risiken, aber auch für die Über-

wachung des Risikomanage-

mentsystems. Allerdings gibt es

immer noch große Verbesse-

rungspotenziale. Unternehmen

verknüpfen das Risikomanage-

ment noch zu selten mit der ge-

samten Unternehmensstrate-

gie. Für die Studie wurden 35

deutsche Großkonzerne aus

verschiedenen Branchen der

Realwirtschaft befragt.

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Einführung einer GRC6 Tipps für die Praxis

■ Das Unternehmen sollte schrittweise vor-

gehen und sich nicht zu viel vornehmen, son-

dern zunächst einmal nach Quick Wins streben

und zwar anhand von ein bis zwei Fragestel-

lungen hoher Priorität, also zum Beispiel das

Messen der Lieferantenperformance anhand

einheitlicher Metriken oder das zentrale Nach-

verfolgen von Feststellungen. Stellen sich hier

schnell Erfolgserlebnisse ein, ist der Pro-

jektsponsor auch eher geneigt, weitere Bud-

gets freizugeben. Startet das Projekt mit einer

zu hohen Komplexität, droht sich das Team

schnell zu verzetteln, der Fortgang des Pro-

jekts kann gefährdet sein.

■ Es ist wichtig, von Beginn an abzuwägen,

wie viele Abteilungen direkt involviert sind.

Die Integration von zu vielen Abteilungen be-

deutet eine entsprechende Multiplikation von

Individualanforderungen, die unter Umstän-

den schwer miteinander zu harmonisieren

sind, insbesondere, wenn die Gesamthoheit

über die fachliche Projektsteuerung nicht ge-

klärt und in der Organisation verankert wurde.

■ Von hoher Bedeutung ist die Vorbereitung

der prozessualen Seite: Wie sieht der Imple-

mentierungsprozess aus? Wer ist verantwort-

lich? Welche Vorarbeiten muss das Unterneh-

men leisten, z. B. mit der Definition branchen-

relevanter Use Cases.

■ Zentral sind personelle Fragen, die das Un-

ternehmen kritisch und ehrlich beantworten

sollte: Wer ist der Lösungseigentümer, eine

einzelne Person, eine Abteilung oder Gruppe

und müsste diese ggf. organisatorisch einge-

bettet werden, um über die notwendige Wei-

sungsbefugnis zu verfügen? Wie geht es nach

der Implementierung weiter, sind wir intern in

der Lage, den Support zu leisten? Verfügen wir

heute und zukünftig über die technische Ex-

pertise, um die Lösung gemäß unseren Anfor-

derungen weiterzuentwickeln? Der oder die

Lösungseigentümer sollten in ausreichendem

Maße einen Teil ihrer Arbeitszeit der Pflege

und Weiterentwicklung der GRC Softwarelö-

sung widmen können und ein Mindestmaß an

„Tool-Affinität“ aufweisen. Dies beinhaltet

auch weniger fachliche Aufgaben wie die Ein-

richtung von User-Accounts über Rollen- und

Berechtigungsvergaben bis hin zur Prüfung

der Berichtsqualität und gegebenenfalls 1st

Level Support für Endbenutzeranfragen und

Troubleshooting.

■ Wer dieses Personal nicht im Hause hat, oder

organisatorisch nicht sicherstellen kann, dass

das Wissen und die Kompetenz rund um die

GRC-Lösung nachhaltig gesichert werden kön-

nen, sollte dies bereits bei der Wahl des Imple-

mentierungspartners berücksichtigen und dar-

auf achten, dass diese Funktionen nach Bedarf

an den Partner ausgelagert werden können.

Sich allein auf den Helpdesk des Herstellers zu

verlassen, ist riskant. Oft mangelt es diesen

Support-Abteilungen an fachlichem Verständ-

nis für die teilweise stark angepassten Kunden-

lösungen (nicht zu sprechen von erheblichen

sprachlichen Barrieren internationaler Support-

Organisationen), was zu erheblichem Aufwand

bei der Fehlersuche und -beseitigung führt.

■ Sind mehrere Abteilungen involviert, ist es

wichtig, sich methodisch auf eine gemeinsame

Taxonomie zu einigen, um Sprachverwirrung zu

vermeiden. Ist beispielsweise das „Issue“ aus dem

internen Kontrollsystem gleich der „Feststellung“

der internen Revision? Abzustimmen sind bei der

Integration mehrerer Abteilungen auch die me-

thodischen Herangehensweisen an bestimmte

Aufgaben oder der jeweils erforderliche Detail-

grad an Informationen im Berichtswesen.

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Beim Thema Dichtungen unterscheiden

sich die Strategien der Anwender ganz

erheblich voneinander. Da gibt es Un-

ternehmen wie den Hunger-Konzern

oder SKF, die das komplette Know-how

im Haus haben, Dichtungen sogar selbst herstellen

und verkaufen. Die andere Variante sind Anwender,

die sich, wie Roth Industries, auf einen oder mehre-

re Dichtungshersteller verlassen, selbst wenn die

Bauteile eine tragende Rolle im Produkt spielen.

Beides hat Vor- und Nachteile.

Grundsätzlich ist es allerdings gar nicht ganz ein-

fach, als Anwender Dichtungs-Know-how in ausrei-

chender Tiefe vorzuhalten. Klaus Schieferdecker,

der als Trainer für Dichtungsschulungen an der In-

ternationalen Hydraulik Akademie (IHA) und als

Leiter Dichtungstechnik bei Hansa-Flex tätig ist,

hält Beratung durch spezialisierte Dichtungstechni-

ker für unerlässlich: „Die Bandbreite ist so groß,

dass es wenigen Konstrukteuren überhaupt möglich

ist, aus dieser Fülle etwas auszuwählen. Letztendlich

suchen sie dann oftmals nach allgemeinem Wis-

sens- und Kenntnisstand nicht die besondere Dich-

tung aus, die für diese spezielle Anwendung am bes-

ten geeignet wäre, sondern irgendwas.“

Dazu komme, dass es nicht für alle Dichtungsbe-

reiche Normen gibt, führt er aus. Bei Hydraulik-

dichtungen gebe es beispielsweise zwar eine ISO, die

Einbauräume empfiehlt. „Aber letztlich ist keine

Dichtung für Hydraulik, außer den O-Ringen und

Wellendichtringen, in einer europäischen Norm ge-

fasst, was Funktion und Aussehen angeht“, so Schie-

ferdecker. Aufgrund der Bandbreite der Produkt-

varianten hält es der IHA-Trainer auch für

unwahrscheinlich, dass sich an der Situati-

on groß etwas ändert.

Vor allem bei kleineren Unternehmen

sei es oft nicht möglich oder erwünscht,

Know-how in der benötigten Tiefe aufzu-

bauen, bestätigt Simone Erdmann, Leitung

Vertrieb Freiläufe & Dichtungen beim

Dichtungshersteller GMN: „Kein Konstruk-

teur hat die Zeit, sich in alle Themen derart

tief einzuarbeiten, dass in jedem Fachbereich ein

Optimum erreicht werden kann. Und genau hier

bietet die Zusammenarbeit mit einem externen

Dichtungsanbieter die Besonderheit für ein Unter-

nehmen. Aufgrund der tiefen fachspezifischen

Kenntnisse des Herstellers kann gleich zu Beginn

eines Projektes auf relevante Details hingewiesen

und so unter Umständen Zeit und Kosten einspart

werden.“

Wenn die Möglichkeit besteht, Dichtungswissen

ins Unternehme zu integrieren, lohnt es sich aller-

dings, genau abzuwägen. So holte sich SKF im Jahr

2006 mit dem Kauf der Economos von der Salzer

Holding einen Dichtungshersteller inklusive selbst

entwickelter Werkstoffe ins Portfolio.

Auch Ingrid Hunger, Geschäftsführerin von

Hunger Hydraulik, sieht strategische Vorteile dar-

in, Dichtungskompetenz im eigenen Unterneh-

men zu haben. Anfangs hatte das Unternehmen

die Dichtungen für seine Hydraulikzylinder durch

fremde Hersteller liefern lassen. Allerdings gab es

dadurch immer wieder Verzögerungen in der

Montage, weil die Dichtungen zu lange Lieferzei-

ten hatten. So fing das Unternehmen an, diese

Komponenten ebenfalls selbst zu fertigen.

SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

3/201722

Wen interessiert schon die Dichtung?Was Konstrukteure über Dichtungen wissen müssen

Wieso sich groß über Dichtungen den Kopf zerbrechen, wenn man einen kompe-tenten Lieferanten hat, der einen berät? Diese Frage haben sich womöglich schon so manche Konstrukteure und Entwickler gestellt. Oder riskiert man damit kostspieli-ges Dichtungsversagen? Wird man als „Dichtungsdepp“ gar über den Tisch gezo-gen? ke NEXT hat nachgefragt.

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3/2017

SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

23

DichtungsfachwissenLaut einer Befragung von 300 Exper-

ten durch Isgatec ist das notwendige

Wissen zu Dichtungs-, Klebe- und

Polymertechnik bei Anwendern

punktuell personalisiert vorhanden

(57,3 %). 23,4 % glauben, es sei zu ge-

ring, um Fragestellungen ohne exter-

ne Hilfe zu klären. 13,1 % sagen, es

sei angesichts der wachsenden Kom-

plexität immer schwerer zu erlangen.

57,3 %

13,1%

23,4%

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

„Der Vorteil ist, dass wir dadurch mit unseren

Dichtungen sehr nahe am Markt sind“, argumentiert

die Geschäftsführerin. „Bei der Auslegung von Hyd-

raulikzylindern ist die Dichtung das wichtigste Teil,

denn nur wenn der Zylinder dicht ist, ist er auch gut.

Und wir wissen, wie die Zylinder funktionieren, wel-

che Kräfte sie aufnehmen müssen, wie sie auszulegen

sind und so hatten wir mit der Entwicklung der

Dichtungen immer einen technischen Vorsprung.

Wir haben auch als Erste damit angefangen, unsere

Dichtungen aus hochwertigen Kunststoffen wie Po-

lyurethan oder PTFE herzustellen, anstatt dem zur

damaligen Zeit üblichen Gummi oder Gummigewe-

be.“

Manchmal genügt ein GrundverständnisWie tief müssen Entwickler und Konstrukteure sich

also in die verschiedene Fällen einarbeiten? Bei der

Zusammenarbeit mit einem externen Dichtungsan-

bieter hilft es, mit einem gewissen Maß an Grund-

kenntnissen in die Beratung zu gehen, wie Erdmann

erklärt: „Ein Vorteil ist, wenn der Entwickler weiß,

dass nicht jede Dichtung für jede Anwendung passt.

Sondern es Anforderungen an Dichtungen gibt, die

nicht alle erfüllen können und es die ‚eierlegende

Wollmichsau‘ leider auch bei Dichtungen nicht gibt.

Letztendlich entscheidet in schwierigen Dichtungs-

anwendungen immer ein Versuch“, berichtet sie.

„Sehr viele Konstrukteure und Entwickler haben ein

fundiertes Wissen über Dichtungen. Schon beim

Start des ersten Konstruktionsplans ist Know-how

für eine konstruktive Zusammenarbeit hilfreich.

Wenn Detailkenntnisse fehlen, ist dies dennoch kein

Problem, dafür bringt der Dichtungslieferant seine

Erfahrungen und Lösungsansätze ins Projekt mit

ein, um gemeinsam mit dem Kunden die beste Lö-

sung für die Anwendung zu finden.“

Je nach Anwendungsfall sind tiefer gehende Kennt-

nisse ein entscheidender Vorteil. Der Speicherherstel-

ler Roth Hydraulics beispielsweise hat trotz enger Zu-

sammenarbeit mit externen Dichtungsherstellern

eigene Spezialisten im Unternehmen. Geschäftsführer

Frank Fuchs erläutert: „Es ist so, dass wir in der Konst-

ruktion und Entwicklung ein Team haben, das sehr

stark auf das Thema Dichtungen fokussiert ist. Wir be-

kommen von unseren Kunden im Tagesgeschäft häufig

auch Anforderungen, die über die normale Stan-

dardapplikation hinausgehen, beziehungsweise wo wir

prüfen müssen: Ist die Standardapplikation dafür ge-

eignet? Wir schlagen dann das entsprechende Dich-

tungssystem vor.“ Auch die Mitarbeiter im Vertrieb

seien für das komplexe Thema sensibilisiert.

Zur Zusammenarbeit mit den Dichtungsherstellern

gehören auch der regelmäßige Austausch und Kontakt

„Die Dichtung mit ihren Einbauräumen und Einbauplätzen wird anderen Funktionen untergeordnet.“

Klaus Schieferdecker, IHA

3/201724

Von den Kosten her machen Dichtungen nur einen kleinen Teil einer Maschine aus. Dafür widmen die Anwender ihnen oft überdurch-schnittlich viel Zeit.

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

Die Druckspeicherherstellung ist dichtungstechnisch ein besonderes Terrain, da meist zwischen Öl und Gas abgedichtet wird.

Drei Fragen an Frank Fuchs, Geschäftsführer Roth Hydraulics

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, mehr Dichtungs-Know-how ins Haus zu holen oder das Portfolio in diese Richtung zu erweitern?Das haben wir in der Form noch nicht. Ich denke, was uns

auszeichnet, ist das Know-how rund um die Dichtung. Das

geht los von der Auswahl der Elastomere bis hin zur Kon-

figuration der Dichtungsgeometrie. Eine Besonderheit bei

der Speichertechnik ist die Frage: Wie kombiniere ich

Dichtungen in einem Dichtungssystem miteinander, ge-

rade im dynamischen Bereich? Das kann so weit gehen,

dass wir spezielle Ausführungen verwenden, bei denen

wir zum Beispiel Standarddichtungen der Hersteller mit

speziellen Konstruktionssystemen mechanisch vorspan-

nen, um eine hohe Dichtigkeit zu realisieren. Mit diesen

Themen beschäftigen wir uns sehr intensiv. Und dieses

Know-how wird weiter ausgebaut. Wir haben entspre-

chende Möglichkeiten bei uns im Hause, angefangen von

FEM-Analysen bis hin zum praktischen Versuch auf dem

Prüfstand. Aber Richtung Produktion werden wir uns

nicht entwickeln.

Ist da nicht einiges an Vertrauen nötig, um in der Entwicklung so eng mit einem Lieferanten zusam-menzuarbeiten?Es braucht in der Tat Vertraulichkeit auf beiden Seiten.

Und es ist auch so, dass wir häufig Standarddichtungen

in Zusammenarbeit mit den Herstellern weiterentwi-

ckeln, sei es von der Geometrie, sei es von den Werkstof-

fen her. Und diese sind dann für uns explizit geschützt.

Verständlich, da wir sehr viel Know-how und Aufwand

hineinstecken. Wir arbeiten nur mit Herstellern zusam-

men, mit denen eine vertrauensvolle und meist langjäh-

rige Zusammenarbeit besteht, die natürlich vertraglich

geregelt ist auf der einen Seite, auf der anderen Seite

muss sie aber auch gelebt werden. Bei den Herstellern,

mit denen wir zusammenarbeiten, ist das gegeben.

Erschwert Ihnen das nicht den Anbieterwechsel? Denn diese neue Beziehung müssten Sie ja erst wie-der ausprobieren. Das ist richtig. Aber mit einem Hersteller lange zusam-

menzuarbeiten, schließt ja nicht aus, dass man sich auf

dem Markt umschaut, ob es interessante oder alternative

Ansätze gibt. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass die In-

novationen, die vorgestellt werden, sich auch sehr gut

abbilden lassen mit den Lieferanten, mit denen wir zu-

sammenarbeiten. Da haben wir schon verlässliche und

auch innovative Partner, die mit neuen Ideen auch mal an

uns herantreten und diese in der Diskussion mit uns auch

weiter entwickeln.

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

3/201726

sowie Tagungen und Ähnliches, insbesondere wenn es

um die gemeinsame Analyse und Bewertung eines

Dichtungsausfalls geht. „Wobei die Weiterbildungs-

maßnahmen der Dichtungshersteller für uns immer

nur eingeschränkt Nutzen bringt, aufgrund der Tatsa-

che, dass wir als Speicherhersteller in der Nische unter-

wegs sind und meist zwischen Öl und Gas abdichten.“

Zusammenarbeit mit DichtungstechnikernBei Hunger Dichtungen läuft die Zusammenarbeit mit

anderen Konstrukteuren im Grunde genauso ab wie

mit Kollegen aus den Konzernbereichen. Das liegt dar-

an, dass das Hydraulikunternehmen in der Konstrukti-

on Maschinenbauingenieure einsetzt, in der Dich-

tungssparte aber Kunststoffingenieure. Das hat den

psychologischen Vorteil, dass in der Zusammenarbeit

von Dichtungs- und Maschinenbauexperten die Kom-

petenzen und Zuständigkeiten klar verteilt sind.

„Die Ingenieure schicken in der Regel Entwurfs-

zeichnungen von ihren Produkten oder erläutern tele-

fonisch ihren Anwendungsfall, dann erarbeitet die

Dichtungssparte einen Einbauvorschlag, welches

Dichtsystem oder welche Dichtung eingesetzt werden

soll. Und so ist es im Grunde genommen auch mit

fremden Kunden“, sagt die Geschäftsführerin.

Etwa 90 Prozent seines Dichtungsbedarfs deckt das

Unternehmen selbst ab. Mit der Zeit komme da einiges

an Erfahrung zusammen, sodass die Hunger Hydrau-

likkonstrukteure gegenüber Fremdkunden teilweise

weniger Unterstützung benötigen.

Bei SKF gilt für die Arbeit mit Anwendern auch

mal: Probieren geht über Studieren. Thomas Deig-

ner, Geschäftsführer bei SKF Economos Deutsch-

land, teilt mit: „Hierfür nutzen wir unser Konzept

‚Innovation in einem Tag‘, bei dem wir gemeinsam

mit dem Kunden direkt an der SKF Seal Jet Dich-

tungsdrehmaschine das Produkt gestalten und ferti-

gen.“ Seiner Erfahrung nach beschäftigen sich die

Anwender meist intensiv mit den Dichtungslösun-

gen, auch wenn der kostenmäßige Anteil am Pro-

dukt klein ist.

Bei Roth Hydraulics läuft die Arbeit mit den Dich-

tungsanbietern unter dem Stichwort Open Innovation.

Geschäftsführer Fuchs erklärt: „Es ist so, dass wir das

Applikations-Know-how und die Erfahrung haben,

aber der Dichtungshersteller das Fachwissen zu Elasto-

meren, Dichtungsgeometrien und dergleichen mit-

bringt. Man versucht natürlich, in einer gemeinsamen

Entwicklung diese Kernkompetenzen einzubringen.

Das geht nur, indem beide Partner eine offene Zusam-

menarbeit pflegen.“ Dabei könne es durchaus passie-

ren, dass der Anwender mit mehreren Herstellern Ge-

spräche aufnimmt und das Dichtungssystem am Ende

aus Komponenten verschiedener Anbieter besteht.

Know-how-Mangel oder voller Durchblick?Die Komplexität des Themas verursacht für die

Dichtungsanbieter einen hohen Aufwand im Ser-

vice. Bei Hunger Dichtungen fällt zum Beispiel bei

rund 80 Prozent der Dichtungsverkäufe eine Bera-

tungsleistung an, die der Hersteller in der Regel

nicht vergütet bekommt. Dennoch sieht Ingrid Hun-

ger kein Know-how-Defizit bei den Fremdkonstruk-

teuren. „Also ich bin der Meinung, sie sollen ruhig

fragen, dafür sind wir die Fachleute und dafür ma-

chen wir ihnen einen Einbauvorschlag. Ich glaube,

dass Maschinenbaukonstrukteure sich dieses Know-

how, wie es in einer spezialisierten Dichtungsfirma

vorhanden ist, nur schwer aneignen können. Da sind

schon sehr viele Jahre Erfahrung in der Anwen-

„Ein Vorteil ist, wenn der Entwickler weiß, dass nicht jede Dichtung für jede Anwendung passt.“

Simone Erdmann, GMN

„Es fehlt noch viel Know-how, um den Einsatz von Dichtungen zu 100 Prozent abzusi-chern.“

Frank Fuchs, Roth Hydraulics

„Ich glaube, dass Maschi-nenbaukonstrukteure sich dieses Know-how [...] nur schwer aneignen können.“

Ingrid Hunger, Hunger Hydraulik

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

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dungstechnik von Dichtungs- und Führungselemen-

ten notwendig.“

Das sieht Frank Fuchs von Roth Hydraulics an-

ders: Mit den Entwicklungssprüngen bei den Hyd-

raulikfluiden seien die Anforderungen an Dichtun-

gen gestiegen. „Es fehlt noch viel Know-how, um den

Einsatz von Dichtungen zu 100 Prozent abzusichern.

Viele Ausfälle sind in dem Thema chemische Verträg-

lichkeiten begründet – das ist ein ziemlich komplexer

Themenblock“, hat er beobachtet. Komponentenliefe-

ranten wie Roth Hydraulics stehen vor der Schwierig-

keit, dass sie keinen großen Einfluss darauf haben,

welche Fluide die Anwender ihrer Komponenten in

den Maschinen oder Anlagen einsetzen. Bekannt sei

oft nur die Fluid-Klasse, zum Beispiel HLP oder HFC.

„Da wäre es natürlich wünschenswert, wenn es eine

deutlich intensivere Zusammenarbeit mit den Dich-

tungsherstellern und mit den Rohstoffherstellern der

Elastomere und der Kunststoffe gäbe.“

Auch Klaus Schieferdecker hat die Erfahrung ge-

macht, dass in Konstruktionsabteilungen oft Wis-

senslücken bestehen, was Dichtungen angeht. „Das

Gebiet wird im Maschinen- und Anlagenbau sehr

stiefmütterlich behandelt. Die Dichtung mit ihren

Einbauräumen und Einbauplätzen wird anderen

Funktionen untergeordnet. Erst, wenn das dann nicht

funktioniert, ziehen sie einen Dichtungstechniker zu-

rate, der dann möglicherweise feststellt, dass in dieser

Konstruktion – an dieser Stelle und in dieser Form –

eine Dichtung nie richtig funktionieren wird.“ In sei-

nen Augen ergibt sich daraus für Konstrukteure und

Entwickler aber nicht die Pflicht, diese Wissenslücken

selbst zu beheben. Der Fehler liegt vielmehr darin,

dass die Beratung durch Dichtungstechniker gar

nicht oder zu spät stattfindet. ■

AutorinDagmar Oberndorfer,Redakteurin für Fluidtechnik, Antriebs-technik, mobile Maschinen und Schiffbau

„Hierfür nutzen wir unser Konzept ‚Innovation in einem Tag‘.“

Thomas Deigner, SKF Economos Deutschland

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

3/201728

„Wenn der Einkäufer alleine verantwortlich ist und dann nach Kosten entscheidet, geht das in der Regel schief.“

Klaus Schieferdecker, IHA Hansa-Flex

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9 Tipps zur Dichtung für die KonstruktionSo vermeiden Sie die häufigsten Dichtungssünden

Dichtungen sind ein Montage- und Betreiberthema? Keineswegs. Um Lecka-gen und Ausfälle zu vermeiden, sind auch Konstrukteure und Entwickler ge-fragt. Was nicht geht: Die Verantwortung einfach auf den Einkauf abwälzen.

Dichtungen haben das Potenzial,

trotz sorgfältiger Behandlung

enormen Ärger zu verursachen.

Manchmal sind die Ursachen kom-

plex, dann zerbrechen sich am

Ende nicht nur der Betreiber, sondern auch Ma-

schinenbauer und Dichtungsanbieter gemeinsam

den Kopf. In anderen Fällen ließen sich die Proble-

me recht einfach oder zumindest mit vertretbarem

Aufwand vermeiden. Wir haben bei einem Dich-

tungsprüflabor, Schulungsanbietern und einem O-

Ring-Hersteller die wichtigsten Ausfallursachen

und Dichtungsgebote erfragt.

Warum Dichtungen versagen, weiß zum Bei-

spiel Bernhard Richter vom O-Ring-Prüflabor

Richter. Das Unternehmen berät und schult Kons-

trukteure, Mitarbeiter der Qualitätssicherung und

Einkäufer, bietet Prüfleistungen aus einem akkre-

ditierten Labor an und macht Schadensanalysen.

Richters Erfahrung nach gibt es drei Hauptkatego-

rien von Dichtungsschäden: Die größte Gruppe,

rund 50 Prozent der Ausfälle, geht auf physika-

lisch-mechanische Überbeanspruchung zurück.

Konkret kann die Überlastung durch einen

schlechten Einbauraum entstehen, Montagefehler,

Spaltextrusion, Abrieb, explosive Dekompression

in der Hydraulik global oder Spannungsrisse.

„Spannungsrisse treten auf, wenn eine Dichtung zu

stark verformt wird und dann hohe Temperaturen

abbekommt“, erklärt der Geschäftsführer.

SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

3/2017 29

10 - 25 %

Gut zu wissenFür die Größe von Dichtungen gibt es ge-

wisse Toleranzen. Zudem sind kleine Volu-

menänderungen und Dehnung im Betrieb

normal. Als in Ordnung gelten Quellun-

gen von 10 bis 25 % im statischen und

5 bis 10 % im dynamischen Einbau.

5 - 10 %

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

Die zweite Kategorie von Schäden entsteht

dadurch, dass sich die Elastizität des Werkstoff es

geändert hat. Dafür sind äußere Einfl üsse verant-

wortlich, Wärme und Sauerstoff beispielsweise

oder andere umgebende Medien. Diese zerstören

den Werkstoff , sodass er sein Rückstellverhalten

verliert und brüchig, rissig oder klebrig wird.

Die dritte große Schadenskategorie verur-

sacht nur noch etwa zehn bis 15 Prozent der Aus-

fälle. Hier geht es um Herstellungsmängel. „Eine

Gummiproduktion, wie die Herstellung von

Dichtungen, ist relativ kompliziert, materialtech-

nisch betrachtet“, stellt Richter fest. „Weil bei der

Werkstoff füllung unter Umständen schon eine

Vulkanisation eintritt, das heißt eine chemische

Reaktion, die zur Erhöhung der Viskosität führt,

sind Gummiwerkstoff e im Vergleich zu thermo-

plastischen Werkstoff en prinzipiell schlecht zu

verarbeiten“, erläutert er.

„Dazu kommt, dass Gummiwerkstoff e im

warmen Zustand sehr empfi ndlich für Risse sind.

Beim Entnehmen aus der Form besteht immer

die Gefahr von Rissbildungen, wenn das Bauteil

beim Entformen stark physikalisch beansprucht

wird“, fährt er fort. Zwar sei Gummi elastisch,

wenn er jedoch noch heiß vom Vulkanisieren ist,

bei 180 bis 190 Grad Celsius, hätten die Werk-

stoff e nur einen Bruchteil ihrer ursprünglichen

Festigkeit. Das ist bei O-Ringen weniger das Pro-

blem als bei Formteilen. Durch die örtliche

Überdehnung kann das Teil an einer Stelle ein-

reißen.

Solche Fehler auszuschließen, ist für die Her-

steller sehr schwierig. „Diese Beschädigung fi n-

det man eigentlich nur dann, wenn man das Bau-

teil an dieser Stelle kontrolliert und zwar im

gedehnten Zustand. Deshalb werden diese Ferti-

gungsprobleme oft erst bemerkt, wenn das Bau-

teil im Feld nach relativ kurzer Zeit ausfällt, also

in den ersten 100 Betriebsstunden“, erklärt Rich-

ter. Hier hilft nur große Sorgfalt beim Entfor-

men. „Das gelingt den Herstellern ja auch relativ

gut. Sonst läge die Quote ja viel, viel höher. Aber

es kommt halt immer wieder vor.“

Welche Konsequenzen hat diese Aufstellung

für die Konstruktion und Entwicklung? Einige

dieser Schadensarten können sie kaum beein-

fl ussen. Andere sind einen zweiten Blick wert.

Fassen wir also die wichtigsten Dichtungsgebote

für Konstruktion und Entwicklung zusammen. ■

Die Dichtungen kennen

Helmut Winkler von Technik & Marketing München (TMM), einem Anbieter für Praxisseminare zu Dichtungen, kritisiert, Konstrukteu-

re würden sich bei der Dichtungsauswahl häufi g an der Kurzbezeichnung eines Elastomers orientieren, so zum Beispiel NBR oder

EPDM. Diese Angabe sage über das Leistungsvermögen eines Elastomerwerkstoff es aber nur sehr wenig aus, so der Seminarreferent.

Die Eigenschaften einer Dichtung würden zum Großteil von den Zusatzstoff en, wie Füllstoff en, Weichmachern, Vernetzungschemi-

kalien, Alterungsschutzmittel und vielen anderen bestimmt. Der Basiswerkstoff einer Dichtung sei das Korsett, gemeinsam mit den

Zusatzstoff en entsteht daraus eine typische Produktformulierung mit ihren spezifi schen Vor- und Nachteilen. „Konstrukteure sollten

also die Rezeptur einer Dichtung kennen und sich nicht mit Allgemeinbezeichnungen zufrieden geben“, schlussfolgert er.

Auch Michael Krüger, Leiter der Anwendungstechnik beim Dichtungshersteller C. Otto Gehrckens (COG) sieht in fehlendem Wissen

über Dichtungen eine Ursache für Ausfälle. „Ja, das ist defi nitiv ein Problem, insbesondere was dann die Material-Performance in der

Anwendung anbelangt“, sagt er. Das zeigt sich auch in den häufi gen Fehlern, die Konstrukteuren und Entwicklern in Bezug auf Dich-

tungen unterlaufen. Krüger zählt auf: „Die Eigenschaften des Werkstoff s werden häufi g nicht ausreichend berücksichtigt. Hierzu

zählen zum Beispiel mögliches Quellverhalten oder Wärmeausdehnung. Weiter kommt es vor, dass eine Unkenntnis über den einzu-

setzenden Elastomerwerkstoff vorliegt und es daraus resultierend zu einer falschen Materialauswahl kommt.“

3 / 2017 30

Der Dichtung Platz schaff en

Zu den häufi gen Ausfallursachen gehört auch ein falsch dimensionierter Einbauraum. Krüger sagt dazu: „Oftmals werden

die notwendigen Toleranzen des O-Rings unberücksichtigt gelassen, was später dann zu Einbauproblemen führen kann.“

Das sieht Bernhard Richter vom O-Ring-Labor ähnlich. „Speziell bei der Analyse von O-Ring-Ausfällen hat mich über-

rascht, dass 20 Prozent der Ausfälle auf einen fehlerhaften Einbauraum zurückgehen. Vielleicht liegt es daran, dass

diese Thematik auf den ersten Blick so simpel erscheint und deshalb unterschätzt wird. Das betriff t den Verformungs-

grad, Oberfl ächenausführungen oder die Scharfkantigkeit der Einbauräume und Toleranzen.“

Dem stimmt auch Klaus Schieferdecker zu, Trainer für Dichtungsschulungen an der Internationalen Hydraulik Akade-

mie (IHA) und Leiter Dichtungstechnik bei Hansa-Flex: „Die Dimension der Dichtung wird oftmals vollkommen unter-

schätzt. Man will ja immer klein bauen und deshalb auch die Einbauräume für Dichtungen so klein wie möglich hal-

ten.“ Ein Konstrukteur sei immer gut beraten, die Einbauräume nach ISO in die Konstruktion einfl ießen zu lassen. „Da-

mit lässt er dem Einkäufer auch die Wahl zwischen verschiedenen Herstellern, denn die Dichtungshöhen sind oft her-

stellerspezifi sch, anders als die Querschnitte. Die Entscheidung, welche Dichtung ich einsetze, müssen Konstrukteur,

die entsprechenden Techniker und Einkauf letztlich aber zusammen treff en. Wenn der Einkäufer alleine verantwortlich

ist und dann nach Kosten entscheidet, geht das in der Regel schief“, berichtet Schieferdecker.

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Dichtungen nicht einfach bei irgendwem bestellen

Der globale Beschaff ungsmarkt ist beim

Dichtungskauf Fluch und Segen gleichzei-

tig. Winkler sieht ihn eher kritisch: „Techni-

sche Händler können rund um den Globus

und rund um die Uhr einkaufen. Global

Sourcing birgt für die Dichtungsbeschaf-

fung Risiken, vor allem wenn die Leistung

nicht defi niert ist und man den kleinst-

möglichen Nenner, also die Werkstoff basis,

in eine Zeichnung einschreibt.“ Hier ist also

wieder die Konstruktion und Entwicklung

gefragt, damit den Einkäufern genügend

Informationen zur Verfügung stehen, um

eine passende Dichtung auszuwählen. Da-

neben sieht der Berater auch die Lagerung

der Dichtungen als Problem, denn die

Dichtungshersteller raten von zu langer

Lagerungszeit ab.

Dem widerspricht Labor-Geschäftsführer

Richter: „Diese Thematik wird nach mei-

ner Einschätzung viel zu hoch aufge-

hängt. Letztlich ist es so, dass an einer

Dichtung, wenn sie mal richtig vulkani-

siert ist, innerhalb eines überschaubaren

Zeitpunktes von zehn bis 20 Jahren keine

Schäden entstehen sollten – sofern die

Temperatur bei 20 Grad Celsius bleibt und

die Dichtungen vor UV-Licht und Ozon

geschützt werden. Wir reden ja nicht vom

Naturkautschuk, sondern Elastomeren

wie NBR. Es kommt nicht darauf an, wie

lange, sondern wie man lagert.“

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: M. S

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„Global Sourcing birgt für die Dichtungsbeschaff ung Risiken, vor allem wenn die Leistung nicht defi niert ist und man den kleinstmögli-chen Nenner, also die Werkstoffb asis, in eine Zeichnung einschreibt.“

Helmut Winkler, TMM

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

3/201732

„Die Eigenschaften des Werkstoffs werden häufig nicht ausreichend berücksichtigt.“

Michael Krüger, COG

„Es kommt nicht darauf an, wie lange, sondern wie man lagert.“

Bernhard Richter, O-Ring-Prüflabor Richter

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: COG

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ing-

Prüfl

abor

Rich

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Vorsicht vor Plagiaten

Die globale Beschaffung für Dichtun-

gen berge Risiken, was Transport und

Plagiate angeht, warnt Seminarrefe-

rent Winkler. Tatsächlich fällt die Ab-

wehr von Plagiaten und Fälschungen

schwer, bestätigt COG. „Versuche mit

einem sogenannten Marker im Werk-

stoff waren aus unserer Sicht nicht aus-

sagekräftig genug. Stattdessen haben

wir von allen COG-Werkstoffen mittels

einer TGA-Analyse und IR-Spektrosko-

pie quasi einen digitalen Fingerab-

druck unserer Compounds erstellt. Da-

durch können wir im Reklamationsfall

relativ sicher feststellen, ob es sich um

einen unserer Werkstoffe handelt oder

nicht. Leider sind hier auch bereits Pla-

giate entdeckt worden“, berichtet Dich-

tungsexperte Krüger.

Bei dynamisch bean-spruchten Dichtungen die Tribologie beachten

Dass Elastomere unter tribologischen

Bedingungen einer relativ hohen Rei-

bung ausgesetzt und somit verschleiß-

gefährdet sind, könne in Konstrukti-

onsbüros als bekannt vorausgesetzt

werden, urteilt Winkler. „Fehler werden

aber trotzdem noch zur Genüge ge-

macht. So wird des Öfteren das Monta-

ge- und Anlaufverhalten einer Dich-

tung nicht ausreichend berücksichtigt.

Es kommt zu Vorschädigungen mit

dementsprechenden negativen Aus-

wirkungen auf das Langzeitverhalten“,

hat er beobachtet. Auch hätten Dich-

tungen die Eigenschaft, dass sie Ab-

riebpartikel inkorporieren können. Es

entsteht so eine Art „Schleifpapieref-

fekt“. Abrasiver Verschleiß des Gegen-

laufpartners sei oft die Folge.

Verträglichkeit prüfen

Grundsätzlich gebe es Schmierstoffe, die für bestimmte Dichtungswerkstoffe nicht

verwendet werden können, erklärt Krüger von COG. So komme es zum Beispiel bei

mineralölhaltigen Schmierstoffen im Kontakt mit EPDM-Dichtungen zu einer star-

ken Wechselwirkung (Quellverhalten). Basis des Schmiermittels und Basispolymer

der Dichtung müssen also immer zueinander passen. Darüber hinaus enthalten aber

sowohl Dichtung als auch Schmiermittel weitere Stoffe, in der Dichtung zum Beispiel

Weichmacher, beim Öl sind es unter anderem Korrosionsschutzinhibitoren. Auch

diese müssen berücksichtigt werden. „Bei der Auswahl von Dichtungswerkstoff und

Schmierstoff ist zudem die Temperaturbeständigkeit beider Komponenten zu be-

achten“, sagt Krüger. Allgemeine Herstellerangaben zu Werkstoffklassen wie „FKM ist

gegenüber Schmierstoffen beständig“ seien stets zu hinterfragen:

■ Auf welcher (Prüf-)Grundlage beruht die Aussage?

■ Welche Parameter wurden berücksichtigt (Temperatur, Zeit)?

■ Wie sind die Testprozeduren definiert?

■ Was genau ist mit dem Begriff „beständig“ gemeint?

Generell empfiehlt Krüger aufgrund der viele Unbekannten bei den Inhaltsstoffen

von Dichtung und Schmierstoff, anwendungsrelevante Verträglichkeitstests durch-

zuführen und in direkten Kontakt zum Hersteller zu treten.

Winkler weist darauf hin, dass sich sogenannte Metallschmierstoffe nicht gut für die

Dichtungsschmierung eignen, da sie oft EP- oder AW-Additive enthalten, welche die

Dichtungen schädigen können.

Einsatzbedingung und Dichtungsmerkmale genau festlegen

Winkler rät Konstrukteuren und Entwicklern: „Wer gleichbleibende Dichtungsqualität voraussetzt, kommt nicht umhin, die Qualität zu spezifi-

zieren. Eine Minimalanforderung ist die Definition des Vulkanisationsgrades der Dichtung, des maximalen Druck- oder Zugverformungsrest-

wertes und Identifikationsmerkmale der freigegebenen Dichtungsrezeptur, wie Härte und Dichte.“ Je wichtiger die Dichtung für die Funktiona-

lität, desto genauer sollte das Zahlenwerk sein, damit ein eventueller Hersteller- oder Lieferantenwechsel ohne Qualitätsverlust klappt.

Dieses Vorgehen hält auch Michael Krüger von COG für sinnvoll: „Man sollte bestimmte Leistungscharakteristika des Dichtungswerkstoffs

spezifizieren, wie zum Beispiel Vulkanisationsgrad beziehungsweise Druckverformungsrest (DVR) und/oder Härte.“ Idealerweise würde der

Anwender vorher Einsatzbedingungen aufschlüsseln, das heißt unter welchen Parametern die Dichtung funktionieren soll, beispielsweise

Einsatztemperaturen, Drücke und abzudichtende Medien. Aufgrund der Komplexität des Themas rät Krüger dazu, gemeinsam mit dem Dich-

tungshersteller festzulegen, welche Dichtung die geeignete ist. Nach Auswahl des Werkstoffes verifizieren anwendungsrelevante Tests die

tatsächliche Eignung. In einer Bestellvorschrift können dann Charakteristika, zum Beispiel die Härte des Fertigteils, festgehalten werden.

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

Die Leistungsbeschreibung am Fertigteil ermitteln

Laborexperte Richter erklärt: „Die Qualität einer Dichtung hängt zum einen

von der Rezeptur ab, zum anderen aber auch von der Vulkanisation, die wie-

derum stark von den Prozessparametern Temperatur und Zeit beeinflusst

wird.“ Oft sei nicht bekannt, wie groß die Qualitätsschwankungen innerhalb

der gleichen Rezepturen sein können. Entsprechende Qualitätsvorgaben für

das Fertigteil zu machen, sei Aufgabe des Anwenders. „Wenn der Konstruk-

teur das nicht weiß und diese Eigenschaften nicht spezifiziert hat, haftet er

und nicht der Lieferant, wenn er mal eine schlechte Lieferung erhält und es

ein flächendeckendes Qualitätsproblem gibt.“ Auch Winkler empfiehlt, zu

hinterfragen, ob die Kennwerte an Normprüfstäben oder einem Fertigteil

ermittelt wurden und mit welchem Verarbeitungsprozess die Prüflinge her-

gestellt wurden. Die Leistungsbeschreibung einer Dichtung sollte möglichst

realitätsnah für ein Fertigteil erfolgen, schlussfolgert er. Nur so hafte der

Dichtungslieferant für den Vernetzungsgrad des gelieferten Produktes.

Krüger, COG, widerspricht: „Eine Haftung des Dichtungslieferanten für den

Vernetzungsgrad kann und wird es nicht geben. Richtig hingegen ist, dass

die Leistungsbeschreibung nur am Fertigteil sinnvoll ist. Deshalb wurde für

O-Ringe mit dem Teil 5 der ISO 3601 diesem Gedanken Rechnung getragen.“

Schieferdecker hingegen sieht Vorteile bei der Messung an Normkörpern:

„Die Angaben, die Sie zu den Werkstoffen haben, zum Beispiel die Shore-

Härten, sind in der Regel an den Normprobenkörpern gemacht.“ Eine Mes-

sung am Fertigteil sei damit nicht unbedingt vergleichbar. Außerdem müsste

man dann ja definieren, an welcher Stelle des Fertigteils gemessen wird und

diese Messung der Vergleichbarkeit wegen auch reproduzieren können, ar-

gumentiert er. „Dann sind da ja noch geometrische Verformungen. Das gibt

zu viele Verfälschungen“, fährt Krüger fort.

Das Herstellungsverfahren kennen

Zusätzlich zu diesen Dichtungsgeboten kann es

hilfreich sein, sich über die Fertigung der Dichtun-

gen Gedanken zu machen. „Auch das Herstellungs-

verfahren ist leistungsbestimmend“, betont Wink-

ler. Stellschrauben für den Dichtungshersteller sei-

en das Verfahren selbst (Pressverfahren, Spritzver-

fahren, Transferpressverfahren), die Vulkanisations-

zeit und Vulkanisationstemperatur, aber auch der

Mischprozess und die Vernetzungsart, erklärt er.

Michael Krüger von COG sieht das etwas differen-

zierter: „Diese Frage ist nicht einfach zu beantwor-

ten, da jedes Verfahren seine Merkmale aufweist

und sehr komplex ist. Im Kompressionsverfahren

(CM) kann es unter Umständen zu einer etwas grö-

ßeren Streuung der physikalischen Werte aus unter-

schiedlichen Presszyklen kommen. Im Einspritzver-

fahren (IM) kann die Streuung niedriger sein, aber

es kann unter Umständen aufgrund niedriger Zyk-

luszeiten zu einer nicht gut ausvulkanisierten Werk-

stoffqualität kommen.“

AutorinDagmar Oberndorfer,Redakteurin für Fluidtechnik, Antriebstechnik, mobile Maschinen und Schiffbau

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3/201734

Barometer für Automobil- und MaschinenbauTrendreport Dichtungen

Von wegen nur ein C-Teil: Die Dichtungstechnik hat es in sich. Mit ihren aktuellen Entwicklungen reagie-ren die Hersteller auf die gestiegenen Anforderungen und eröffnen Konstrukteuren und Entwicklern gleichzeitig neue Möglichkeiten.

Dieses neue Zehngang-Automatikgetriebe ersetzt ein Sechsgang-Getriebe in einem der meistverkauften Pick-ups der USA. Dichtungen von FST sorgen für geringeres Gewicht.

Bestimmte O-Ringe aus Fluorkautschuk-Werkstoff (FKM) von COG sind zertifiziert für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie.

Bild

: FST

Bild

: COG

Die Dichtung ist ein C-Teil. Aber eines,

das es in sich hat. Die Anforderungen

an die Dichtungselemente wachsen

beständig, Gründe sind steigende

Temperaturen, höhere Wellendreh-

zahlen und Drücke sowie aggressivere Umgebungsme-

dien. Die Hersteller reagieren mit weiterentwickelten

Materialien und Konstruktionen. So sichern sie auch

ihre Wettbewerbsfähigkeit.

„Trotz geopolitischer Krisen steht die deutsche

Dichtungsbranche vor dem Hintergrund der aktuellen

wirtschaftlichen Lage vergleichsweise gut da.“ Dr.

Christian Geis, Referent im Fachverband Fluidtechnik

des VDMA Verband Deutsche Maschinen- und Anla-

genbau, zeichnet ein positives Bild der Branche. Nach

einer zwar tiefen, aber kurzen Delle durch die Finanz-

krise 2008 bewege sich die Branche „seit 2011 auf ei-

nem konstant hohen Niveau“.

Das schafft sie nicht aus eigener Vollkommenheit

heraus, sondern vor allem im Fahrwasser der deut-

schen Vorzeigebranchen Maschinenbau und Automo-

bilindustrie. „Die drei großen Automobilmärkte –

Westeuropa, USA und China – haben in den

vergangenen Jahren zugelegt; die Lage ist entsprechend

gut“, gibt Peter Renz, Unternehmenssprecher beim Un-

ternehmen Elring-Klinger zu Protokoll.

Trendsetter DichtungstechnikWobei sich technisch beide Branchen auch gegenseitig

befruchten. Professor Eberhard Bock, Vizepräsident

Technology & Innovation bei der Freudenberg Sealing

Technologies, beschreibt: „Trends aus der Automobil-

industrie wie Downsizing oder Reibungsminimierung

werden häufig von der allgemeinen Industrie aufge-

griffen, aber es gibt auch gegenläufige Entwicklungen.“

So wurden erste gasgeschmierte Gleitringdichtungen

SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

Werkstoffvielfalt ist gefragt: Die Seal Jet Technologie ermöglicht die Herstellung von Dichtungen in unterschiedlichen Werkstoffen ohne zusätzliche Formwerkzeug-kosten.

Bild

: SKF

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3/2017 35

schäftsführer von SKF Economos Deutschland:

„Grundsätzlich haben wir die Chance als Technologie-

land, uns im globalen Wettbewerb mit Innovationen

zu unterscheiden.“ Weshalb das Unternehmen den Fo-

kus auf neue Produktlösungen „mit klarer Analyse in

Bezug auf Kosten und Geschwindigkeit“ richtet, um

dem Endkunden einen Zusatznutzen bieten zu kön-

nen. SKF nennt das „Innovationen an einem Tag“.

Und Karl-Friedrich Berger von Isgatec stimmt zu:

„Steigende Anforderungen an die abzudichtenden

Produkte quer durch alle Branchen in den Industrie-

ländern erfordern den Einsatz immer speziellerer und

auch hochwertiger Dichtungs- und Klebelösungen.“

Die Dichtung als limitierender FaktorDie Entwicklung der Dichtungstechnik folgt als klassi-

sches C-Teil also den jeweiligen Trends. Allerdings

setzt sie teilweise auch Grenzen. Dr. Mandy Wilke ist

Technology Specialist Fluid Power Europe bei der Trel-

leborg Sealing Solutions Germany. Sie räumt ein, dass

„die Dichtung für viele Anwendungen ein limitieren-

des Maschinenelement darstellt, mit dessen Leistungs-

werten manche Entwicklung eingeschränkt sein kann.“

Das bestätigt auch Isgatec. Das Beratungsunterneh-

men führt jährlich die Branchenumfrage „Das bewegt

den Markt“ durch. Karl-Friedrich Berger kommt zu

dem Schluss: „Es wird heute immer schwieriger, Lö-

in den 1980er Jahren für hochkomplizierte Kompres-

soren entwickelt. „Auf die Gegebenheiten im Fahr-

zeugbau modifiziert, finden Sie ab 2018 erstmals An-

wendung bei der Kurbelwellenabdichtung eines

Großserien-Pkw.“

Anpassen an ein globales WettbewerbsumfeldDer Wettbewerb nimmt national wie international

stark zu. Als einen Grund nennt Karl-Friedrich Berger,

Chef der Unternehmensberatung Isgatec, Fusionen

und Unternehmensübernahmen, die zu einer Reduzie-

rung der Marktteilnehmer führen. Auf der anderen

Seite entstünden durch die wachsenden Anforderun-

gen an Dichtungslösungen Nischen, „die wiederum

Spezialisten Chancen eröffnen.“

Mit solch zunehmenden Anforderungen sieht sich

auch C. Otto Gehrckens (COG) konfrontiert. Dichtun-

gen müssten entsprechend technisch weiter- oder gar

neu entwickelt werden, um dem technischen Fortschritt

der jeweiligen Anwendung zu genügen. Michael Krüger,

Leiter der Anwendungstechnik: „In diesem Kontext

sind Anforderungen an die Kälteflexibilität und die Be-

ständigkeit gegen neue Medien häufiger gefragt.“

Doch wie gelingt es, in einem Hochlohnland wie

Deutschland, mit einem häufig den C-Teilen zuge-

rechneten Produkt international wettbewerbsfähig zu

bleiben? Eine Antwort weiß Thomas Deigner, Ge-

Die Metaloflex-Metallla-gen-Zylinderkopfdichtun-gen mit Segmentstopper verfügt über eine topografische Gestaltung der Dichtung: Das reduziert Bauteilverzüge in Zylinderkopf und Block und erhöht gleichzeitig das Abdichtpotenzial der Dichtung trotz zunehmend kritischerer Randbedin-gungen.

Eine Dichtung wird gedreht: Viele Dichtungshersteller sind stolz auf ihre schnellen Lieferzeiten. Freudenberg bietet bei Bedarf einen Über-Nacht-Service an.

Bild

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

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3/201736

SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

sungen zu finden, und teilweise sind die technischen

Grenzen erreicht. Entscheidend ist das Know-how für

eine ganzheitliche Betrachtung der Optionen.“ Seine

Empfehlung ist, Spezialisten früh hinzuziehen, um den

Aufwand für eine bedarfsgerechte Lösung gering zu

halten. „An diese Stelle wird zu oft zu viel Geld ver-

brannt.“

Neue Möglichkeiten für KonstruktionDie steigenden Anforderungen bergen aber auch

Chancen. Eine Mischung aus Applikations-Know-how,

Fachwissen und der Fähigkeit, „Trends im Zusammen-

hang zu deuten und entsprechend umzusetzen, erge-

ben die Möglichkeit, mit einer Dichtungsentwicklung

einen Trend zu unterstützen oder auch einen neuen

Trend zu schaffen, indem bekannte dichtungsrelevante

Limitierungen verschoben oder aufgehoben werden

können“, ist Mandy Wilke überzeugt.

Die Entwicklung neuer Werkstoffe sieht Karl-Fried-

rich Berger von Isgatec als einen zentralen Innovati-

onstreiber. „Leider fehlen in vielen Industrieunterneh-

men Spezialisten mit dem entsprechenden Know-how,

um dieses Potenzial nutzen zu können“, stellt er fest.

Genau diese werden auch gefragt sein für den Einsatz

ganz neuer Techniken wie den 3D-Druck von Dich-

tungen. Zumindest theoretisch eröffneten sich hier

völlig neue Ansätze der Konstruktion von Dichtungs-

stellen. Berger schränkt jedoch ein: „Inwieweit dies

von den Konstrukteuren in den nächsten Jahren ge-

nutzt wird, bleibt abzuwarten.“

Aktuelle Beispiele aus der EntwicklungPeter Renz von Elring-Klinger nennt ein konkretes

Beispiel für die Weiterentwicklung einer bewährten,

aber angepassten Technologie: „Unsere Metaloflex-Zy-

linderkopfdichtung mit geprägtem, topographisch ge-

staltetem Hauptschlussstopper passt die Dichtung per-

fekt an Bauteilsteifigkeiten an – und das zu optimierten

Kosten.“

Ganz aktuell stellte Freudenberg Anfang des Jahres

2017 auf der North American International Auto Show

in Detroit neu entwickelte, effizientere Dichtungen für

ein neues Zehngang-Automatikgetriebe vor. Es steht

beispielhaft für das Erfüllen steigender Anforderun-

gen. Das Getriebe darf nicht wesentlich schwerer sein

als eines mit sechs Gängen. Das hat Auswirkungen auf

die Getriebedichtungen, die über Funktion und Le-

bensdauer des Getriebes mitentscheiden. Sie müssen

nicht nur möglichst leicht sein, sondern wegen der ge-

ringeren Getriebeölmengen in modernen Getrieben

auch höheren Temperaturen und damit Belastungen

standhalten.

Mit speziellen Materialien und neuen Dichtungs-

geometrien erfüllte der Hersteller schließlich diese

Anfor derungen. So ersetzt zum Beispiel eine hochtem-

peraturbeständige Kunststoffabdeckung, in die alle

Dichtungen bereits integriert sind, den bisher in Ge-

trieben verwendeten Metalldeckel für die vordere Ge-

häuseabdeckung. Der hohe Integrationsgrad verein-

facht die Montage und verringert die Gefahr, dass der

Dichtring beim Getriebe-Zusammenbau verrutscht.

„Die drei großen Automobilmärkte – Westeuropa, USA und China – haben in den vergangenen Jahren zugelegt; die Lage ist entsprechend gut.“

Peter Renz, Elring-Klinger

„Trends aus der Automobilindustrie wie Downsizing oder Reibungsminimierung werden häufig von der allgemeinen Industrie aufgegriffen, aber es gibt auch gegenläufige Entwicklungen.“

Prof. Eberhard Bock, FST

„Grundsätzlich haben wir die Chance als Technologieland, uns im globalen Wettbe-werb mit Innovationen zu unterscheiden.“

Thomas Deigner, SKF Economos Deutschland

„Immer häufiger sind Anforderungen an die Kälteflexibili-tät und die Bestän-digkeit gegen neue Medien gefragt.“

Michael Krüger, C. Otto Gehrckens

„Es wird heute immer schwieriger, Lösungen zu finden, und teilweise sind die technischen Grenzen erreicht. Entscheidend ist das Know-how für eine ganzheitliche Betrachtung der Optionen.“

Karl-Friedrich Berger, Isgatec

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3/2017 37

Stichwort Montage: Die Dichtungstechnik kann

auch die wirtschaftliche Effizienz verbessern. So lassen

sich durch für die jeweilige Anwendung maßgeschnei-

derte Werkstoffe Instandhaltungs- und Wartungszei-

ten auf ein Minimum reduzieren. Darauf weist Michael

Krüger von COG hin.

Auch SKF Economos begegnet den höheren Anfor-

derungen unter anderem mit weniger oder einfacherer

Montage sowie längeren Laufzeiten.

Einsatzgebiet der Polyurethane erweiternMandy Wilke von Trelleborg sieht in verbesserten

Schmierbedingungen einen Ausweg für Limitierungen

der Polyurethane bei höheren Temperaturen. „Im

Kontaktbereich einer druckbelasteten Hydraulikdich-

tung sind sie die logische Konsequenz für eine gestei-

gerte Leistungsfähigkeit.“

Entsprechend entwickelt Trelleborg eine neue Phi-

losophie für Stangen-Dichtsysteme, das ‚Lubrication

Management‘. Immerhin um die Hälfte soll es das Ni-

veau der Reibkräfte reduzieren und so beschränkende

Grenzen für Geschwindigkeit, Druck oder auch Tem-

peratur erweitern.

Aber auch die Robustheit bei der Montage und in

der Anwendung werde immer wichtiger. „Durch die

richtige Auswahl der Dichtungswerkstoffe sowie des

Designs steigern wir die Robustheit und erreichen so

eine möglichst große Prozesssicherheit.“ do ■

Autor Michael Pyper, freier Autor für ke NEXT

„Trends im Zusammen-hang zu deuten und entsprechend umzuset-zen, ergeben die Möglichkeit, mit einer Dichtungsentwicklung einen Trend zu unter-stützen oder auch einen neuen Trend zu schaf-fen, indem bekannte dichtungsrelevante Limi-tierungen verschoben oder aufgehoben werden können.“

Mandy Wilke, Trelleborg.

„Die Dichtungsbran-che bewegt sich seit 2011 auf einem konstant hohen Niveau.“

Dr. Christian Geis, Fachverband Fluidtechnik des VDMA

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

Forschen, bis die Maschine dicht hältIn der Konstruktion werden Dichtungen zu oft vernachlässigt. Das führt zu Ausfällen, die schnell und aufwendig von Dichtungsexperten behoben werden müssen. Woran es in der Konstruktion häufi g hapert und warum Dichtungen als C-Teile in Ausbildung und im Konstruktionsalltag mehr Aufmerksamkeit bedürften, erklärt Professor Werner Haas im Gespräch mit ke NEXT.

Interview mit Professor Haas vom IMA Stuttgart

„Ich will ja nicht behaupten, dass ich ein Getriebe um die Dichtung herum konstruie-ren muss, aber der Konstrukteur sollte im Hinterkopf haben, es kommt neben das Lager auch noch eine Dichtung und auch die hat gewisse Bedürfnisse, hinsichtlich Bauraum, Temperatur, Schmierung oder ähnlicher Dinge.“

Professor Werner Haas, IMA Universität Stuttgart

Die Industrie redet derzeit von intelligenten vernetz-

ten Maschinen, die produktiver arbeiten sollen.

Zugleich nimmt die Energieeffi zienz eine immer

größere Rolle ein. In der Konstruktion werden C-

Teile wie die Dichtung da schnell vergessen. War-

um das ein Fehler ist, woran es in der Konstruktion hapert und was

wir in Deutschland brauchen, um effi ziente Maschinen zu bauen,

wollten wir herausfi nden und fragten einen, der es wissen muss.

Wir leben in Zeiten der Digitalisierung. Die Industrie wird zur

Industrie 4.0, das Web zum Web 2.0. Wann kommt die Dichtung

4.0, oder sind Dichtungen schon längst intelligent?

Was man unter intelligent versteht, ist eine Frage der Defi nition.

Wenn wir die Dichtung an sich betrachten, dann ist die Dichtung

so dumm wie eh und je und wird es vermutlich auch zukünft ig

bleiben. Das, was momentan als intelligente Dichtung verkauft

wird, ist eigentlich eine Dichtung, auf die eine zusätzliche Funktion

aufgedruckt oder angefl anscht wird, um beispielsweise auch noch

als Drehzahlmesser zu fungieren. Es wird ja heute auch propagiert,

dass die Dichtung ihre eigene Leckage erkennt. Das gibt es, aber

man detektiert immer eine durchgetretene Flüssigkeits- oder Gas-

menge in einen Raum hinter der Dichtung. Also ist eigentlich nicht

die Dichtung intelligent, sondern der Sensor hinter der Dichtung.

In Zusammenhang mit Condition Monitoring werden aktuell

Dichtungen beworben, die leitende Elemente enthalten. Diese

signalisieren, wenn die Abnutzung der Dichtung einen defi nier-

ten Grenzwert erreicht. Das ist keine Industrie 4.0?

Solche Dichtungen gab es schon vor mehr als 60 Jahren. Bei Gleit-

ringdichtungen wurden früher schon Bohrungen in die harten

Werkstoff e eingebracht und elektrische Leiter installiert, sodass

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3/2017 39

SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

der Verschleißweg detektiert werden konnte. Bei diesen Dichtun-

gen macht das Sinn. Verschleiß ist jedoch eher selten die Ursache

für Undichtheit beim beworbenen Radialwellendichtring aus Elas-

tomer. Viel eher ist das eine Frage der Werkstoffveränderung auf-

grund von Temperatur, chemischem Angriff und Verhärtung. Da-

durch entstehen Risse oder Ablagerungen, die zu Ausfällen führen.

Ich kenne solche ausgefallenen Dichtungen, die sind noch kaum

verschlissen. Ich kenne auch solche, die sehr stark verschlissen

sind und noch tadellos funktionieren.

Wird die Dichtung 4.0 bei Ihnen denn nachgefragt? Mit

welchen Problemen bei den Dichtungen treten die Unterneh-

men an Sie heran?

Also bei uns gab es bis dato noch keine Anfragen nach einer intel-

ligenten Dichtung oder einer 4.0-tauglichen Dichtung. Die Fragen,

die an uns herangetragen werden, sind vorzugsweise mangelhafte

Dichtheit oder auch zu hohe Reibung. Das macht große Probleme

in der Praxis, weil immer preisgünstigere Fertigungsverfahren bei

der Produktion der Gegenflächen eingesetzt werden. Ein Dichtele-

ment allein ist ja noch keine Dichtung. Erst wenn es beispielsweise

zwischen zwei Flansche eingebaut wird, wird das Element zur

Dichtung. Die Dichtung entsteht aus der Kombination von passen-

dem Dichtelement und geeigneter Gegenfläche mit deren spezifi-

scher Ebenheit oder Rundheit und Rauheit.

Und das stellt Dichtungslösungen vor neue Herausforderun-

gen. Können Sie das an einem Beispiel festmachen?

Gerne. Die Anwender entwickeln ihre Produkte immer weiter, was in

aller Regel dazu führt, dass die Leistungsanforderungen für die Dich-

tungen nach oben geschoben werden. Oft geht es da um höhere Dreh-

zahlen, höhere oder niedrigere Temperaturen und höhere Drücke.

Wird dann noch eine längere Lebensdauer gefordert, sind die Dicht-

elemente den neuen Anforderungen häufig nicht mehr gewachsen.

Ein Beispiel: Früher, im Einschichtbetrieb, musste ein Industrie-

getriebemotor fünf Jahre funktionieren, bevor er undicht werden

durfte. Heute arbeiten wir im Drei-Schicht-Betrieb und die Anwen-

der der Motoren wundern sich, dass ihre Motoren nicht mehr fünf

Jahre halten. Der höhere Nutzungsgrad der Geräte und Anlagen re-

duziert also gefühlsmäßig die Lebensdauer, auch wenn sich die Zahl

der leckagefreien Betriebsstunden oft sogar wesentlich erhöht hat.

1 Am Institut für Maschinenelemente arbeitet Professor Haas an grundlegen-den Fragen der Dichtungstechnik. Zu seinen Aufgaben gehört beispielsweise auch die Vermittlung der Dichtungstribo-logie an angehende Maschinenbauer durch Experimente vor Ort.

2 Eigentlich selbstverständlich und doch oft nicht beachtet: Die Auswahl des richtigen Werkstoffes für das Dichtelement ist ebenso von Bedeutung für ein zufriedenstellendes Ergebnis wie Kenntnisse über den verfügbaren Bauraum und dessen Eigenschaften.

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

Während wir im Maschinenbau also Innovation in verschiede-

nen Hightech-Themen sehen, fehlt im Bereich Dichtung im

Maschinenbauerland Deutschland grundlegendes Verständnis?

So ist es, ja. Ich sage immer, das Dichtelement lebt von seinem Ein-

bauumfeld. Mir gelingt es jederzeit, ein bestimmtes Dichtelement

konstruktiv so zu integrieren, dass es nach relativ kurzer Zeit versagt

oder es konstruktiv so zu integrieren, dass die Dichtstelle viel länger

funktioniert. Die Dichtungen sind von Anfang an bei der Konstrukti-

on mit im Auge zu behalten. Ich will

ja nicht behaupten, dass ich ein Ge-

triebe um die Dichtung herum kons-

truieren muss, aber der Konstrukteur

sollte im Hinterkopf haben, es kommt

neben das Lager auch noch eine

Dichtung und auch die hat gewisse

Bedürfnisse, hinsichtlich Bauraum,

Temperatur, Schmierung oder ähnli-

cher Dinge.

Können Sie ein Beispiel nennen,

an dem das deutlich wird?

Denken Sie an eine moderne

10-Megawatt-Windenergieanlage.

Die hat einen Rotorlagerdurchmes-

ser von 4,5 Metern und das in einer

Rotor-Höhe von 180 Metern mitten

auf der Nordsee. Da wird es schwer,

eine Dichtung zu wechseln, wenn

die nicht entsprechend konstruktiv

integriert ist. Deshalb versucht man

dort, berührungsfrei abzudichten,

sodass Verschleiß und Alterung

von den Elastomer-Werkstoff en

schlicht und einfach ausgeschlossen

sind. Denn berührungsfrei kann ich

mit jedem beliebigen Material und

auch ohne Schmierung arbeiten.

Das wird den Sondermaschinen-

bau genauso betreff en wie auch die Serienproduktion. Wichtig

ist es also, dass der Konstrukteur der Dichtung von Beginn an

mitdenkt. Was ist da der Status quo?

Im allgemeinen Maschinenbau ist es öft er so, dass erst hinterher

festgestellt wird, dass aufgrund von kleinem Bauraum oder hoher

Temperatur plötzlich besondere Dichtungen erforderlich werden.

Das andere ist, dass die Leistungsgrenzen von Maschinen und Anla-

gen mittlerweile häufi g so hoch sind, dass diese mit Standard-Dich-

telementen nicht mehr beherrschbar sind. Das heißt, ich habe Spe-

zialdichtungen für höhere Temperaturen, die ich aber für niedrige

nicht einsetzen kann. Dafür mache ich dann wieder Spezialdichtun-

gen. Bei der Betankung von Brennstoff zellenautos mit Wasserstoff

habe ich wegen der Entspannung vom hohen Druck beispielsweise

örtlich Temperaturen bis minus 80 Grad Celsius. Dann kann es sein,

dass die dafür geeigneten Dichtelemente bei Sonnenwärme schon

nicht mehr ausreichend gute Eigenschaft en haben.

Und das in einem globalisierten Markt, in dem die Anforderun-

gen ganz unterschiedlich sind. Das heißt, ich muss in der

Konstruktion schon beachten, an welchem Standort die

Maschine stehen wird?

Das ist richtig. Wir müssen wissen, ob eine Maschine in der Sahara

betrieben wird oder in Sibirien. Da muss man deutlich, wenn wir

bei den Dichtungen bleiben, deutlich unterschiedliche Dichtele-

mente oder Dichtsysteme einsetzen.

Ein anspruchsvoller Punkt ist auch, dass Dichtungen sehr emp-

fi ndliche Bauteile sind. Wenn ich auf einer Welle einen Kratzer habe

und darauf ein Wälzlager montiere,

dann funktioniert es trotzdem.

Wenn ich an der gleichen Stelle ein

Dichtelement montiere, werde ich

eine undichte Dichtstelle haben.

Gibt es denn im Bereich Dichtung

auch eine Entwicklung hin zur

selbstheilenden Dichtung?

Also ich kenne die Veröff entlichun-

gen über selbstheilende Werkstoff e.

Ich wüsste aber keinen Fall, wo das in

einer käufl ichen Dichtung umgesetzt

worden wäre. Wobei „Selbstheilung“

an sich in der Dichtungstechnik

nichts Außergewöhnliches ist.

Die Nachfrage nach guten

Dichtungslösungen ist da,

zugleich gehen uns die Kompe-

tenzen im deutschen Maschinen-

bau dafür verloren. Ziemlich

dunkle Zeiten für die Dichtungs-

forschung also?

Das ist auf jeden Fall so. Seit mehre-

ren Jahren ist die öff entliche For-

schungsförderung im Bereich Dich-

tungstechnik nahezu vollständig

eingeschlafen. Längerfristig müssen

die Institute für Dichtungsfor-

schung dann schließen. Bei einem

ist dies bereits der Fall. Allein von kurzfristigen Kleinauft rägen für

die Industrie können wir nicht leben. Hinzu kommt, dass auch die

Lehre darunter leidet. Ohne Institut kein Professor und damit auch

keine Ausbildung in Dichtungstechnik mehr. Was dann passieren

kann, sieht man an der Elektrochemie. Vor zehn oder 15 Jahren

wurden die Institute sukzessive aufgelöst. Kaum waren die Institu-

te wegrationalisiert, schon hätte man sie und ihr Know-how ge-

braucht für die Elektromobilität und Batterietechnologie.

Bauen die Asiaten denn Kompetenzen im Bereich Dichtungen

auf, während wir in Europa Chancen verschlafen?

Ich denke, ja. Preisgünstige Dichtungen werden schon seit vielen

Jahren aus Asien beschafft . Da gibt es zum Teil große Qualitätsun-

terschiede zu uns. Doch die Anzahl an qualitativ adäquaten Dicht-

elementen aus Asien steigt seit Jahren. Nimmt man diese Entwick-

lung ernst, haben wir in absehbarer Zeit das Nachsehen. Wir

machen uns abhängig, total abhängig von anderen Ländern.

Bleiben wir bei der Elektromobilität. Würden die Motoren dort

mit doppelt so hoher Drehzahl laufen, könnten sie viel kleiner,

„Gut funktionierende Dichtstellen kann man nicht kaufen, die werden konstruiert. Da klemmt es in unserer Industrie noch ganz gewaltig.“

Professor Werner Haas, IMA Universität Stuttgart

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Interview mit Professor Haas vom IMA Stuttgart

Page 41: Schwerpunkt Dichtungstechnik 22 28Sünden Neun Praxistipps ... · Gonschior von ifm electronic auf Seite Dichtungswissen für Kon-strukteure: Damit Sie von Lieferanten nicht über

leichter und billiger gebaut werden. Auch das ist eine Frage der

Abdichtung. Wenn wir dort kein Know-how haben, um die Ent-

wicklung voranzutreiben, dann können wir das Produkt hochdre-

hender Motor nicht umsetzen und das nur wegen eines unschein-

baren Bauteils wie einem „Gummiring“. Ähnliches ist öfter der

Fall. Wünschenswerte Produkte kommen nicht zustande, weil sie

nicht adäquat abdichtbar sind. Das Geschäft machen dann andere.

Ihr Appell an die Konstruktion in den Unternehmen?

Gut funktionierende Dichtstellen kann man nicht kaufen, die wer-

den konstruiert. Und zwar von jedem Aggregate- oder Geräteher-

steller. Es kommt nicht nur auf den käuflichen Dichtring an, der ist

schnell gekauft. Ich muss vielmehr eine Dichtung beschädigungs-

frei montieren können und dabei Wärmeabfuhr, Schmierstoffe und

andere Einflussfaktoren beachten. Und das schon in der Konstruk-

tion. Da klemmt es in unserer Industrie noch ganz gewaltig. Das

sind die Dinge, die man bei der Entwicklung vom Produkt einfach

mit im Hinterkopf haben muss, um gute Produkte zu erhalten.

Wir haben nun über die Unternehmensanfragen geredet. Für

den wissenschaftlichen Betrieb wird Trouble-Shooting nicht

ausreichen um zukunftsweisende Innovationen zu realisieren.

Wer also finanziert die Dichtungsforschung?

Das ist ein Problem mit zwei wesentlichen Punkten. Der eine ist,

dass die Dichtungshersteller die Entwicklungen und auch ein ge-

wisses Maß an Forschung selbst machen.

Der zweite Punkt ist, dass die einzelnen Anwender eine Dichtung

nicht als ihr Produkt betrachten und somit auch keine Forschung

initiieren. Dort ist dann eben oft nur Trouble-Shooting gefragt. Die

Forschung auf dem Gebiet der Dichtungstechnik wird überwie-

gend über Forschungsvereinigungen organisiert. Dort werden For-

schungsaufträge vergeben, die sich aber über die öffentliche Hand

finanzieren. Die Anträge werden geprüft und da klemmt es oft.

Denn es ist insgesamt zu wenig Geld da für die vielen Forschungs-

anträge aus ganz unterschiedlichen Bereichen, die alle in einen

Topf geworfen werden. Und nur die Bestbewertesten bekommen

dann Geld. Da verliert der klassische Maschinenbau gegenüber der

imagestarken New Technology regelmäßig. Wir selbst haben in

den letzten zwei Jahren zehn oder zwölf solche Anträge ausgear-

beitet, die wurden alle genehmigt, aber keiner mit so hoher Punkt-

zahl bewertet, dass es zur Finanzierung gekommen wäre. Auch in

Zukunft werden Industrie und Gesellschaft Bedarf an weiterentwi-

ckelten, funktionalen Dichtungslösungen haben. Die unverzicht-

bare Basis dafür sind kompetente Forschungseinrichtungen an

Hochschulen und Universitäten welche auch die entsprechende

Ausbildung garantieren. Sie auszuhungern, ist kontraproduktiv. ■

AutorSebastian SchmidtRedaktionsvolontär

Dichtungen sind längst mehr als nur Polymerrin-ge, die schnell eingebaut sind. Zugleich stehen, dank der Forschung an den C-Teilen mittlerweile viele unterschiedliche Ausführungen zur Verfügung. Ingenieure sollten sich schon in der Konstruktion Gedanken über die Anforderungen dieser Maschinenelemen-te machen. Denn diese verzeihen selbst kleinste Fehler kaum und sind häufig funktionsrelevant.

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

3/201742

Von Reibverhalten bis SchmierfilmoptimierungDichtungsforschung von der 19. Internationalen Dichtungstagung (ISC)

Unter dem Leitgedanken „Dichtungstechnik – Unverzichtbar“ gab es auf der Internationalen Dichtungstagung im Oktober 2016 neueste Erkenntnisse aus der Dichtungsforschung. ke NEXT fasst drei Untersuchungen für Sie zusammen.

IFAS der RWTH AachenAdditiveinfluss auf das Reibverhalten von hydrau-lischen StangendichtungenDas Betriebsverhalten von Hydraulikzy-

lindern wird insbesondere bei niedrigen

Geschwindigkeiten maßgeblich von der

Reibung in den Hart-Weich-Kontakten

der Dichtungen beeinflusst. Beim Betrieb

von Hydraulikzylindern können dynamische

Phänomene auftreten, die unerwünscht sind. Ei-

nes dieser Phänomene ist der Stick-Slip-Effekt,

welcher die Feinsteuerbarkeit verschlechtert und

angrenzende Strukturbauteile zum Schwingen

anregen kann. Das Auftreten des Stick-Slip-Ef-

fekts ist unter anderem von der Reibungscharak-

teristik des Tribosystems (TS) abhängig. Für Ver-

suche wurde am IFAS der RWTH Aachen ein Prüf-

stand aufgebaut. Das Auftreten des Stick-Slip-Ef-

fekts wurde auf die Additivierung des Öls zurück-

geführt. Bereits in früheren Versuchen der Auto-

ren ließ sich mit der Zugabe von Dodecansäure

als Reibverminderer (Friction Modifier, FM) eine

sehr gute, Stick-Slip mindernde Wirkung erzielen.

Ergebnis:Die Untersuchung zeigte, dass die funktionelle

Gruppe des verwendeten Öls (FM) einen signifi-

kanten Einfluss auf das Auftreten des Stick-Slip-

Effekts und die Reibkraftcharakteristik hat. Bei

der Verwendung von Dodecanol als Friction

Modifier (FM) war die Verringerung des Stick-

Slip-Effekts am Prüfstand deutlich schwächer,

jedoch besser als mit dem im Rahmen von Vor-

versuchen verwendeten vollständig formulier-

ten Hydrauliköl nach DIN 51524 Teil 2 der Visko-

sitätsklasse ISO VG 46 (HLP 46) ohne FM. Als

möglicher Grund für die unterschiedliche Wirk-

samkeit der FM wurden die verschiedenen Ad-

sorptionsmechanismen von Alkoholen und

Säuren auf Metalloxiden identifiziert. bf ■

Autoren: Felix Fischer, Hubertus Murrenhoff,

Olivier Reinertz, IFAS der RWTH Aachen

1

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3/2017

SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

43

Trelleborg Sealing SolutionsLeistungssteigerung von translatorischen Dichtungen durch Schmierfilmoptimie-rung im Verbund des DichtsystemsIm Verbund eines Stangendichtsystems, beispielsweise für einen hydraulischen Aktuator, wird eine Primärdichtung immer mit

dem höchsten Druck beaufschlagt und erfährt somit auch die stärkste Belastung. Wenn nun gleichzeitig extrem dünne Schmierfil-

me erzeugt werden, kann das System an Leistungsgrenzen gebracht werden, die für Wirkungsgrad, Lebensdauer und Effizienz ein

limitierender Faktor sind. Ein neues Konzept denkt diese grundsätzlichen Zusammenhänge einen Schritt weiter und passt die

Schmierfilmbildung im Dichtsystem an die Belastung der Einzelelemente an. Dabei wird die Primärdichtung besser geschmiert

und zusätzlich der Sekundärdichtung ein optimierter Schmierfilm angeboten, sodass insgesamt eine Reduzierung der Belastung

des gesamten Dichtsystems sogar bei gesteigerten Betriebsparametern in der Anwendung erreicht wird. Eine Untersuchung von Trelleborg zeigte

anhand von unterschiedlichen Versuchsreihen die erreichbaren Verbesserungen in Bezug auf Reibung, Verschleiß, Lebensdauer und Effizienz.

Ergebnis:Grundsätzlich kann eine Schmierfilmoptimierung von Dichtsystemen mit allen Dichtungswerkstoffen ausgeführt werden und erweitert die ent-

sprechenden Leistungsgrenzen der jeweiligen Werkstoffgruppen erheblich. Auch große Durchmesser sind für gedrehte Ausführungen in zum

Beispiel PTFE oder UHMPE Compounds keine Schwierigkeit. Durch schmierfilmoptimierte Dichtsysteme werden die sich aus Belastung, Reibung,

Verschleiß und damit Lebensdauer ergebenden Einsatzgrenzen deutlich erweitert. Mit FEM wurden die grundlegenden Zusammenhänge ermit-

telt und dann versuchstechnisch abgeglichen und belegt. bf ■

Autoren: Holger Jordan, Mandy Wilke, Trelleborg Sealing Solutions

SKF Sealing Solutions AustriaRapid Prototyping und Produktentwicklung am Beispiel von HydraulikdichtungenRapid-Prototyping-Technologien sind aufgrund neuer Konzepte, wie zum Beispiel dem 3D Druck, in aller Munde und ein wesentli-

cher Ansatz zur Reduktion von Entwicklungszeiten und -kosten. Dies gilt natürlich auch für Dichtungen, die oft als schwächstes

Glied für die einwandfreie Funktion und Lebensdauer von hochbelasteten Anlagen und Maschinen entscheidend sind. Im Falle von

dynamischen und insbesondere druckbelasteten Dichtungen können jedoch nur hochwertige Dichtungswerkstoffe, engste Tole-

ranzen und entsprechende Oberflächen die einwandfreie Funktion des Dichtelementes über die geforderte Funktionsperiode er-

füllen. Am Beispiel von Anwendungen in der Hydraulik konnte SKF zeigen, welche Herausforderungen hinsichtlich Rapid Product

Development an Verfahren und Werkstoffe gestellt werden und wie sich diese auf wesentliche Dichtfunktionen auswirken können.

Ergebnis:Die Untersuchung ergab, dass insbesondere dynamische und hochbelastete Hydraulikdichtungen sehr sensibel auf Änderungen in der Werk-

stoffformulierung und auf geringste Abweichungen der Oberflächenqualität und Ausführung der dynamischen Dichtlippe reagieren. Am Bei-

spiel von zerspanend hergestellten Dichtungen konnte bewiesen werden, dass nur eine Kombination aus entsprechender Werkstoffqualität in

Verbindung mit der notwendigen Oberflächenqualität und einer präzisen Ausführung der Dichtflächen die einwandfreie Funktion dieser Hyd-

raulikdichtungen gewährleisten kann. Wenn man nun mit diesen Erkenntnissen junge Technologien wie zum Beispiel den 3D-Druck aus Sicht

der schnellen Prototypenfertigung betrachtet, so müssen laut SKF folgende Schlussfolgerungen gezogen werden: Aufgrund des jetzigen Tech-

nologiestandes für die Drucker selbst sind dynamische Dichtungen in der geforderten Oberflächenqualität und dem notwendigen Toleranz-

feld nicht machbar. Insbesondere im Hinblick auf Dichtungswerkstoffe wie thermoplastische Polyurethanelastomere und chemisch vernetzte

Elastomere sind noch lange und aufwendige Entwicklungsschritte notwendig, um die dichtungstechnischen Herausforderungen meistern zu

können. Aus Sicht eines Dichtungstechnikers bietet somit die Drehtechnologie mit einem eigens abgestimmten Maschinen- und Werkzeug-

konzept in Verbindung mit einer hochwertigen Werkstoffreihe die einzige Alternative zum klassischen Verfahren, das auf der aufwendigen

Herstellung von Prototypenwerkzeugen basiert. bf ■

Autoren: Thomas Schwarz, Silvio Schreymayer, SKF Sealing Solutions Austria

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3/201744

SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

MEDIATHEKBuchtipp

Dichtungstechnik im AnlagenbauEine Einführung für Planung, Konstruktion, Betrieb und Überwachung

Buchtipp

DichtungstechnikJahrbuch 2017

Was tut sich in der Dichtungstechnik? Wie ist

der aktuelle Stand? Und welche Trends gibt

es? Diese Fragen beantwortet das Jahrbuch

Dichtungstechnik 2017 von Berger und Kie-

fer. Es zeigt Entwicklungen und Trends im

Bereich „Dichten, Kleben, Polymer“. Denn die

Qualität der Dichtung hängt von einer Viel-

zahl an Parametern ab wie zum Beispiel den

Werkstoffentwicklungen, den eingesetzten

Verarbeitungsprozessen, der Mess- und Prüf-

technik sowie dem Handling. Auf 480 Seiten

werden dem Leser neben Grundlagenwissen

die neuesten Entwicklungen und Erkennt-

nisse aus der Wissenschaft vermittelt. Hinzu

kommen bewährte Lösungen aus der Praxis.

Die Fachbeiträge der verschiedenen Experten

sind thematisch nach Produktgruppen und

Bereichen gegliedert. Im ersten Kapitel geht

es um Trends und Dienstleistungen. Themen

sind hier unter anderem „Dichten, kleben Po-

lymer – das bewegt den Markt“, „Kompe-

tenzbrücken zu Industrie 4.0“ oder „Der 3D-

Druck erlaubt es, Dichtungen und Formteile

anders zu denken“. Im zweiten Kapitel wer-

den Rohstoffe, Mischungen und Halbzeuge

behandelt. Unter anderem die Themen „PTFE

– sein Porennetzwerk eröffnet viele Opti-

onen“, „Funktionsgebundene Werkstoffe –

TPE als globaler Wachstumsmotor“ oder

„PEEK: Ein Hochleistungswerkstoff für an-

spruchsvolle Dichtungen“. Kapitel 3 „Sta-

tische Dichtungen, Formteile, Profile“ be-

inhaltet die Fachbeiträge „Kontrolle und

Überprüfung von Dichtverbindungen“ oder

„Maximale Leckage-Sicherheit in Hydraulik-

anlagen“. Dazu befasst sich Kapitel 4 mit dy-

namischen Dichtsystemen und den Schwer-

punkten „Zuverlässige Abdichtung“, „Worauf

es bei Großdichtungen ankommt“ und

„Große Pumpen zuverlässig abdichten“. In

Kapitel 5 werden Flüssigdichtsysteme näher

beleuchtet mit Beiträgen zu „Dichtungslö-

sungen für die Elektronikindustrie“ oder

„Produktivitätssteigerung am Fließband mit

Silikonschäumen“. Kapitel 6 widmet sich der

Klebetechnik, speziellen Klebstoffen und der

Kombination von Kleben und Dichtungen. In

Kapitel 7 werden Dichtungen in einem grö-

ßeren Umfeld von kompletten Maschinen

und Anlagen eingebettet. Abschließend wer-

den die Themen Mess- und Prüftechnik auf-

gegriffen, mit Blick auf „Vollautomatisches

Prüfsystem für Polymer-Dichtringe“, „Dicht-

heitsprüfung – Typprüfung versus Stückprü-

fung“ oder „Undichtheit und Ultraschall“.

Fazit: Das Jahrbuch Dichtungstechnik 2017

ist mit zahlreichen Tabellen und Bildern

übersichtlich gestaltet. Es bietet auf 480 Sei-

ten einen ausführlichen, aber kurzweiligen

Einblick in die heutige Dichtungstechnik. hei

Karl Berger / Sandra Kiefer: „Dichtungstechnik – Jahrbuch 2017“, Isgatec GmbH, 480 Seiten, ISBN 978-3-946260-00-4, 59 €.

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Dichtungen im Anlagenbau sind im Vergleich zu den abgedichteten

Objekten unscheinbare Elemente. Ein einfaches C-Teil. Tritt jedoch

eine Undichtigkeit auf, wird sie umso wichtiger. In 69 Prozent der

Ausfälle von Maschinen sind Dichtungen die Ursache. Dann erkennt

man erstmals ihren Wert. Denn ohne Dichtungen gäbe es keine in-

dustrielle Anlage, sei es eine Pipeline, eine Raffinerie, ein Kraftwerk

oder ein Kernkraftwerk.

Daher widmet sich Hans Joachim Tückmantel auf 226 Seiten der

Dichtung im Anlagenbau. Mit der 3. neu überarbeiteten Auflage

zeigt Tückmantel die Vor- und Nachteile der Dichtungsvarianten auf,

die sich aus den technischen Anforderungen und der betrieblichen

Praxis entwickelt haben. Darüber hinaus gibt er Einblicke in die ge-

genseitigen Abhängigkeiten von Medium, Druck und Temperatur

sowie Schraube, Flansch und Dichtung. In diesem Zusammenhang

haben sich die Normen DIN EN 1591 und 13555 in den letzten Jah-

ren erheblich verändert. Diese DIN- oder Euro-Normen lassen der

Gestaltung im Detail einen großen Spielraum. Auf das Detail

kommt es aber an, wenn man qualitativ hochwertige Ausfüh-

rungen von scheinbar gleichwertigen unterscheiden will. Im ersten Teil des Buches

geht es schließlich um Dichtverbindungen mit verschraubten Flanschen im Anlagen-

bau. Darin behandeln sechs Kapitel die Themen Dichtungsmecha-

nik, die wichtigsten Dichtungsarten, Dichtungstechnologien, die

Aufgabe der Flansche und Schrauben, Vorschläge zur Ergänzung

der EN 1591 und Fallbeispiele aus der Praxis.

Im zweiten Teil werden Packungen für Armaturen und Apparate

behandelt. Darunter die Dichtungstechnik bei Armaturen und Ap-

parate, konstruktive Hinweise zur Gestaltung von Stopfbuchsen,

theoretische Grundlagen der Stopfbuchsen an Deckeln sowie Fall-

beispiele aus der Praxis. Im Anschluss zeigt Tückmantel an einem

konkreten Problem mit einer Dichtung, wie dieses gelöst werden

kann.

Das Buch ist übersichtlich strukturiert und mit zahlreichen Zeich-

nungen und Tabellen grafisch aufbereitet. Der Autor führt den Le-

ser ausführlich in die Grundlagen der Dichtungstechnik ein. Dabei

wird nicht nur das theoretische Wissen zu Werkstoffen, Normen

oder Dichtungseinflüssen wie Temperatur oder Einschraubenkraft

behandelt, sondern Tückmantel gibt mit zahlreichen Beispielen

auch Einblick in die Praxis.

Fazit: Ein guter Einstieg zur Dichtungstechnik im Anlagenbau. Kompakt, knackig und

praxisnah. hei

Hans Joachim Tückmantel: „Dich-tungstechnik im Anlagenbau – Eine Einführung für Planung, Konstruktion, Betrieb und Über- wachung“, 3., neu über arbeitete Auflage 2016, 226 Seiten, ISBN 978-3-816933-48-9, 46 €.

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SCHWERPUNKT DICHTUNGSTECHNIK

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Veranstaltungen Dichtungstechnik

■ Seminar „Dichtungsausfall, was nun? Ur-

sachen und Analysen von Dichtungsaus-

fällen“. Veranstalter: Isgatec. Inhalt: Aus-

fallursachen analysieren, Maßnahmen zur

Behebung, frühzeitiges Erkennen von Pro-

blemfeldern. Ausgefallene Dichtungen

können zur Analyse und Dikussion zum

Seminar mitgebracht werden. Am 28.

März 2017 in Mannheim. Anmeldung un-

ter: www.isgatec.com

■ Fachmesse Pumps & Valves 2017: Fach-

messe für industrielle Pumpen, Armaturen

und Prozesse. Innovationen, Trends und

Lösungen zum Thema Pumpen- und Ven-

tiltechnik. Am 29. und 30 März 2017, Mes-

se Westfalenhallen Dortmund.

■ Seminar „Hydraulikdichtungen – Kriteri-

en für die sichere Abdichtung“. Veranstal-

ter: Isgatec. Inhalt: Auswahl und System-

gestaltung von Hydraulikdichtungen, An-

wendung, Werkstoffe, Funktion von Hyd-

raulikdichtungen, Auswahl der Bauele-

mente. Zielgruppe: Ingenieure und Tech-

niker in der Entwicklung, Konstruktion und

Fertigung und Montage von Maschinen.

Am 30. März 2017 in Mannheim. Anmel-

dung unter: www.isgatec.com

■ Seminar „Einblicke in die Praxis der

Profis. Unscheinbar komplex: O-Ringe im

Detail erklärt“. Veranstalter: O-Ring-Aka-

demie von COG. Inhalt: Aufgabe einer

Dichtung, Wirkungsweise der O-Ringe,

Werkstoffe, Behandlungsverfahren, Physi-

kalische und thermische Eigenschaften,

Normen, Einbauarten, Produkttrends. Am

30. März 2017 in Pinneberg. Anmeldung

unter: www.cog.de

■ Inhouse-Seminar „Dichtungen verstehen

– Schäden vermeiden“. Veranstalter: TMM

Technik und Marketing München. Inhalt:

Dichtungswissen u.a. zu Werkstoffen, Qua-

litätssicherung für Dichtungen, richtige La-

gerung, Dichtungsmontage und Erkennen

der richtigen Schadensursache. Bei Inter-

esse Email an: eva.winkler@tmm-muen-

chen.de

■ Seminar „Expertenwissen O-Ringe. An-

spruchsvolle Bauteile richtig einsetzen

inkl. Prüfung und Schadensanalyse“. Ver-

anstalter ist die O-Ring-Akademie von

COG. Inhalt: Einbauarten und Wirkungs-

weise von O-Ringen, Werkstoffkunde, Vor-

und Nachteile verschiedener Werkstoffe,

Werkstoffprüfung, Schadensanalyse sei-

tens Hersteller und Anwender; praktische

Übungen in der Schadensanalyse, Labor-

besichtigung. Am 17. und 18. Mai 2017 in

Pinneberg. Bei Interesse Anmeldung

unter: www.cog.de

■ Konferenz „Dichtungstechnik 2017“. Ver-

anstalter: VDI. Inhalt: Aktuelle Trends in

der Dichtungstechnik, Vorträge zu u.a. Al-

terung von Dichtungswerkstoffen, den He-

rausforderungen, denen Schmierstoffe in

der Antriebstechnik ausgesetzt sind, was

es bei der Gestaltung von Dichtungen zu

beachten gilt, um Schäden zu vermeiden,

die Leistung translatorischer Dichtungen

durch Schmierfilmoptimierung steigern.

Zielgruppe: Forschung und Entwicklung,

Schadensanalyse, Simulation, Konstrukti-

on, Instandhaltung. Am 27. und 28. Juni

2017 in Schweinfurt. Anmeldung unter:

www.vdi-wissensforum.de

■ Seminar „Schadensanalyse von elasto-

meren Dichtungen“. Veranstalter: O-Ring-

Prüflabor Richter. Inhalt: Werkstoff-Analy-

severfahren, Interpretation von Schadens-

bildern mit zahlreichen Beispielen, prakti-

sche Übungen. Am 14 und 15. November

2017 in Oberostenfeld. Anmeldung unter:

www.o-ring-prueflabor.de

■ Seminar „Gleitringdichtungen und Wel-

lenlippendichtungen – Funktion, Ausle-

gung und Anwendung“. Veranstalter:

Haus der Technik. Inhalt: Leistungen ver-

schiedener Dichtungen, Wirkprinzipien,

Theorie und Praxis. Am 11. Mai in Essen.

Anmeldung unter: www.hdt-essen.de

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3 / 2017 46

Ein Marktplatz für Industrie 4.0Der Automatisierungstreff 2017 in neuem Gewand

Im Fokus des Automatisierungstreff s vom 28. bis 30. März in der Kongresshalle in Böblingen stehen dieses Jahr konkrete Use Cases rund um die Fabrik der Zukunft: Marktplatz Industrie 4.0 heißt das zentrale Forum, das sich an Anwender, Praktiker und Macher richtet. ke NEXT verrät, was neu ist und was bleibt.

SPEZIAL AUTOMATISIERUNGSTREFF

InfoVeranstaltungsort und Öff nungszeiten

■ Kongresshalle Böblingen, Ida-

Ehre-Platz, 71032 Böblingen

■ Dienstag, 28. März bis Don-

nerstag, 30. März, 9 bis 18 Uhr

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Interview mit Sybille Strobl, Geschäftsführerin Strobl

„Klein, aber fein“ke-KEXT-Redakteur Florian Blum sprach mit Automatisierungstreff -Macherin Sybille Strobl über die laufende Organisation und über Persönliches zur Veranstaltung.

Auf einem Marktplatz herrscht bekanntlich Leben.

Wieviele Besucher und Teilnehmer erwarten Sie in

diesem Jahr?

Im letzten Jahr kamen 2478 Besucher zum Automatisie-

rungstreff . Auch wenn wir uns nicht mit einer Messe di-

rekt vergleichen wollen: Wenn die Anzahl der Besucher je

Aussteller gezählt werden, war unter den Messen für Au-

tomatisierungstechnik nur die Automatica besser. Alle

anderen Messen in diesem Bereich haben eine ungünsti-

gere Quote. Wenn diese Quote noch pro Messetag be-

trachtet wird, liegen wir mit unserem Automatisierungs-

treff ganz vorn. In 2017 werden entsprechend dem

heutigen Stand 52 Teilnehmer dabei sein. Allerdings ist

die Akquise noch nicht abgeschlossen und es können

durchaus noch ein paar mehr werden.

Aus welchen Branchen kommen die Teilnehmer 2017?

Der Schwerpunkt liegt sicher bei den Unternehmen der Automatisierungstechnik, aber

es sind auch einige Anbieter von Engineeringsoft ware, von MES-Lösungen und aus dem

IT-Bereich darunter.

Welches Feedback eines Teilnehmers ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Da gibt es viele. Viele Feedbacks lassen sich so beschreiben, wozu ein Besucher gerade

mal drei Worte benötigte: Klein, aber fein.

Auf welches Highlight freuen Sie sich in diesem Jahr ganz besonders?

Sehr gespannt bin ich natürlich auf den Marktplatz Industrie 4.0 und wie dieses neue

Konzept angenommen wird.

Haben Sie bereits Pläne für den Automatisierungstreff 2018?

Wir werden den Automatisierungstreff ganz sicher wieder durchführen und auch

weiterentwickeln. Aber konkretere Pläne liegen noch nicht vor und hängen auch von

dem Feedback der diesjährigen Veranstaltung ab.

Der Marktplatz Industrie 4.0 liefert keine weiteren

technischen Präsentationen von Teilbereichen,

sondern eine Plattform zur Vorstellung von Ideen

und praktischen Lösungen. Unser Marktplatz ba-

siert komplett auf einem applikationsbezogenen

Konzept“, erklärt Sybille Strobl, Geschäft sführerin der veranstal-

tenden Agentur Strobl. Die Idee dahinter: „Der Anwender kommt

mit einer Aufgabenstellung auf den Marktplatz Industrie 4.0 und

entdeckt eine Industrie-4.0-Anwendung, die eine Lösung für seine

Aufgabe ist. Oder er fi ndet eine Idee für eine Lösung“, so Strobl

weiter. Gedacht ist der Marktplatz Industrie 4.0 als ergänzendes

Forum des traditionellen Automatisierungstreff s – die schon im-

mer etwas andere Kommunikationsplattform für die Präsentation

und Diskussion neuer Technologien und Trends.

AutorFlorian Blum,Redakteur für Industrie 4.0, Automatisierung und Elektrotechnik

Sie ist die Macherin des Automatisie-rungstreff s: Sybille Strobl.

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3/201748

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2017

1 1. Tag – Dienstag, 28.03.2017

2 2. Tag – Mittwoch, 29.03.2017

3 3. Tag – Donnerstag, 30.03.2017

UniQloud – Workshop Cloud based services

ASEM S.p.A

MEHR INFORMATIONEN, BESSER KONTROLLIEREN – DANK RFID

Contrinex Sensor GmbH

Qubes – the leading software for Industry 4.0 Factories – Smart Manufacturing Software für die digitale Transformation Ihrer Fabriken

Creative IT

netIOT Interface: Integration von PROFINET und OPC UA auf dem netX

Hilscher Gesellschaft für Systemautomation mbH

SQL4automation – die clevere Datenbankanbindung

Inasoft Systems GmbH

Manufacturing Execution Systems in der Praxis

MES D.A.CH Verband e.V. CSM Systems AG COSMINO AG Fraunhofer IOSB

HIR GmbH

Lohmann GmbH & Co. KG

Mitsubishi Electric Europe B.V.

OPC Foundation

Opdenhoff Technologie GmbH

STIWA Automation GmbH

IoT vom Sensor bis zum Menschen und zurück!

MONKEY WORKS GmbH

PROFIBUS- und PROFINET-Diagnose in der Praxis

Softing Industrial Automation GmbH

OPC UA für Anwender – IT und Produktion einfach

koppeln

Softing Industrial Automation GmbH

OPC UA Development Workshop

Softing Industrial Automation GmbH

Industrie 4.0 in der Elektrokonstruktion, dem

Schaltschrankbau und der Fertigung

WSCAD electronic GmbH

Ubiquity – Workshop Fernwartung

ASEM S.p.A

Universelles Sicherheitskonzept für alle Steuerungstypen inklusive Safe Motion Applikationen

Bihl+Wiedemann GmbH

Wie Sie die Lärmemission eines Elektromotors prognos-tizieren und reduzieren: Simulation & Optimierung der Vibroakustik

CADFEM GmbH

Wie Sie die Lebensdauer eines elektronischen Steuergerätes verlängern: Simulation & Optimierung des Thermal Managements in der Elektronik

CADFEM GmbH

Industrial Apps für IoT konfigurieren statt programmie-ren

GTI-control Gesellschaft für technische Informationsverarbeitung mbH

EMV- und ESD-gerechter Netz- und Feldbusaufbau

I-V-G Göhringer

Manufacturing Execution Systems in der Praxis

MES D.A.CH Verband e.V. camLine GmbH Eurac Lemgo GmbH für SYNCOS GmbH HIR GmbH Hochschule Augsburg und Hochschulzentrum Donau-Ries MPDV Mikrolab GmbH nuveon GmbH Pickert & Partner GmbH Siemens Industry Software GmbH

Maschinenkommunikation im Kontext von Industrie 4.0

Sercos International e.V.

PROFIBUS- und PROFINET-Diagnose in der Praxis

Softing Industrial Automation GmbH

OPC UA für Anwender – IT und Produktion einfach koppeln

Softing Industrial Automation GmbH

OPC UA Development Workshop

Softing Industrial Automation GmbH

100% Produktionsoptimierung

STIWA Group Geschäftsbereich Manufacturing Software

AutoSave for System Platform V6.02

AutoSiS GmbH MDT Software

Neue Geschäftsmodelle durch Digitalisierung

Beck IPC GmbH blu Portals & Applications GmbH

‘Plug in’ to the future with VisiWin7

Digitec Vertriebs GmbH ERGOSIGN GmbH INOSOFT GmbH Elektrokonstruktion im Zeitalter Industrie 4.0 – Einstieg in die Konfiguration

EPLAN Software & Service GmbH & Co. KG

netIOT Starterkit in der Praxis: vom IO-Link Sensor bis in die Cloud

Hilscher Gesellschaft für Systemautomation mbH

MES auswählen und einführen

HIR GmbH

IBH Link UA – Embedded OPC UA Server/Client für SIMATIC Steuerungen

IBHsoftec GmbH

Strukturierte PROFINET-Abnahme mit Ihren Tools

I-V-G Göhringer

Automatisierte Fehlersuche an Feldbussystemen

I-V-G Göhringer

Verwendung einer klassischen SPS als IIoT Gateway in der Praxis

M&M Software GmbH

EMV gerechte Automatisierung nach EMV Richtlinie, von der Risikoanalyse zur Realisierung

Rittal GmbH & Co. KG

Workshop für Cloudlösungen

ViDEC Data Engineering GmbH

Workshop für IT / OT Security

ViDEC Data Engineering GmbH

Reale Use CasesZur Zielgruppe des Marktplatzes Industrie

4.0 gehören nicht nur das technische und

kaufmännische Management, das die ge-

winnbringende Anwendung von Industrie

4.0 im Fokus hat. Auch IT-Fachleute, die

die Daten der Produktionsebene als Basis

zur Entwicklung intelligenter Software-

Funktionen benötigen, Technische Leiter

und Projektierer, die sich effizientere Ver-

fahren zur Verbesserung der Produktions-

abläufe wünschen und Anlagenplaner in

der Automotive-Industrie, die große Anla-

gen effizienter verwalten müssen, sollen

von den vielen Anwendungsbeispielen,

den Use Cases, profitieren. Das gilt im Üb-

rigen „auch für Service- und Instandhal-

tungs-Techniker, die eine automatische

Selbstüberwachung aller Geräte wünschen

und mehr Effizienz bei der Wartungspla-

nung erreichen wollen“, fügt Strobl hinzu.

Besucher können sich hierzu Gesprächs-

termine auf dem Marktplatz Industrie 4.0

für die für sie interessanten Use Cases re-

servieren lassen.

Einer der Teilnehmer des Marktplatz

Industrie 4.0 ist die Firma Hilscher. Stefan

Körte, Bereichsleiter bei Hilscher: „Für uns

Aussteller stellt es einen sportlichen Ehr-

geiz dar, für die Anfragen der Besucher die

bestmögliche Lösung zu finden.“ Laut

S.  Körte reicht es bei Industrie 4.0 nicht

mehr aus, „tolle Kisten zu zeigen, sondern

es müssen passende Ansätze präsentiert

werden, um solch ein komplexes Thema

voranzubringen“. „Als Aussteller auf einer

Messe kann immer nur ein Element einer

Lösung gezeigt werden“, schließt der Hil-

scher-Manager an. „Auf dem Marktplatz

Industrie 4.0 wird hingegen die Zusam-

menarbeit zwischen verschiedenen Aus-

stellern gefördert.“ Für Körte ist die Tech-

nologie für Industrie 4.0 nun einsatzbereit:

„Reale Use Cases sind entwickelt und um-

gesetzt.“

Um sicherzustellen, dass die Use Cases

für den Marktplatz Industrie 4.0 den hohen

Anforderungen der Besucher gerecht wer-

den und zu der Vision sowie dem Charak-

ter des neuen Forums passen, überprüft

ein unabhängiger Beirat die Use Cases, die

vorher mit einer Kurzbeschreibung einge-

reicht werden. „Die bisher vorhandene

kleine Ausstellung auf dem Automatisie-

rungstreff wird es nicht mehr geben“, erläu-

tert Strobl. „Wir konzentrieren uns neben

dem vielfältigen Angebot der praxisorien-

tierten Workshops komplett auf den

Marktplatz Industrie 4. 0.“

Für Anwender wie Angelo Bindi, CIO

bei Aperam, ist der Marktplatz Industrie

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SPEZIAL AUTOMATISIERUNGSTREFF

www.netiot.com/stkit

Industrie 4.0 transparent erleben!

netIOT StarterkitDer Schlüssel zum Erfolg

Das Starterkit enthält ein komplettes Automatisierungssystem mit SPS, PROFINET-Feldgeräten, IO-Link Sensoren und einem voll ausgebauten Edge-Gateway inklusive einer Anbindung an die Azure-Cloud. Mit diesem Micro-Testbed können Sie die ersten praktischen Erfahrungen sammeln und risikofrei in die Welt von netIOT einsteigen.

netIOT Edge Gateway „On Premise“

CODESYS-PLC mit PROFINET Controller

Arbeitsstationen mit PROFINET und IO-Link

Produktionsprozess simulierendes Softwarepaket vom Sensor bis zur Cloud

Zusätzliche Application Notes auf netIOT Community Portal

Besuchen Sie uns auf dem Automatisierungstreff 2017 in der Kongresshalle Böblingen

Workshop:netIOT Starterkit in der Praxis30.03.2017

4.0 genau der richtige Ansatz, um gute

Ideen zu generieren. Ein Dreh- und An-

gelpunkt stellen für ihn herstellerunab-

hängige Kommunikationslösungen von

der Feldebene bis zur Cloud dar: „Markt-

plätze sind seit Jahrtausenden bekannt“,

betont er. „Der Marktplatz Industrie 4.0

wird helfen, die richtigen Fragen zu stel-

len, um das Th ema Industrie 4.0 transpa-

renter zu gestalten.“

Bewährtes bleibtNeben dem neuen Marktplatz Industrie 4.0 gehören für Sybille

Strobl die Workshops „sicher zu den sehr bewährten Elementen

des Automatisierungstreff .“ Diese sollen laut Strobl auch in diesem

Jahr wieder in großer Anzahl die aktuellen Th emen der Automati-

sierung, von Industrie 4.0 und produkti-

onsnaher IT beleuchten. Dabei sind die

Teilnehmer nicht zum passiven Konsumie-

ren verdammt, „sondern können selbst

Hand anlegen und erhalten einen tiefen

Einblick in den Einsatz von Produkten,

Systemen und Methoden“, so Strobl weiter.

In der Trendsession „Energie 4.0 – Au-

tomatisierung in der Energiebranche“ hin-

gegen wird unter anderem Danfoss über

das Th ema „Moderne elektrische Antriebe

– Ein Schlüssel zur Energiewende“ referieren. Während der

Trendsession sollen laut Strobl aber auch Vertreter aus der For-

schung und Wissenschaft zu Wort kommen. Der Automatisie-

rungstreff bleibt so auch 2017 vor allem eines: Ein Ort der Begeg-

nung. ■

Trend-Sessions 2017

VDE Trend-Session – Mittwoch, 29.03.2017

Energie 4.0: Automatisierung in der EnergiebrancheKonvergenz der Netze: Stromnetz, Gasnetz, Verkehrsnetz, IT-Netz

Prüfsystem

Cloud-Anbindung

Berghof entwickelt nicht nur

Steuerungstechnik für den Anla-

genbau, sondern ist auch Spezia-

list für Prüfsysteme in der Auto-

mobilindustrie. Zukünftig wer-

den die Berghof-Prüfsysteme mit

einer Testing Cloud verbunden,

um die Prüfergebnisse unterneh-

mensweit den relevanten Perso-

nen zur Verfügung stellen zu

können. Damit können die Prüf-

daten noch besser und schneller

analysiert werden und auch

Schulungen können direkt aus

der Cloud heraus erfolgen. Zu den

Prüfsystemen von Berghof ge-

hört die PIA-Familie. Diese über-

nimmt die Ansteuerfunktionen

für die Betätigung von Kraft-

stoffi njektoren und Hochdruck-

Kraftstoff pumpen in einer auto-

matischen Umgebung. Sie simu-

liert eine KFZ-Motorsteuereinheit

(ECU) und ermöglicht so die Prü-

fung von Injektoren ohne Steuer-

gerät.

Berghof www.berghof.com

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SPEZIAL AUTOMATISIERUNGSTREFF

Gebäudeautomation

Einfache, kostensparende Installation

Die Vorteile von AS-Interface, wie zum Bei-

spiel die einfache, kostensparende Installation

sowie die hohe Flexibilität, gewinnen zuneh-

mend auch in der Gebäudeautomation an Be-

deutung. Bihl + Wiedemann hat deshalb sein

Sortiment an AS-i-Modulen für die Gebäu-

deautomation um das AS-i-3.0-Relaisaus-

gangsmodul für 24 V / 230 V in IP54 ergänzt.

Durch das neue AS-i Modul mit potenzialfreien Relaiskontakten lassen sich

zum einen bis zu 4 Klappenstellantriebe (24 V / 230 V) steuern und deren

Endlagen erfassen. Zum anderen bietet das Modul eine hohe Flexibilität und

ermöglicht ebenso das dezentrale Ansteuern von anderen Aktuatoren in der

Gebäudeautomation, wie zum Beispiel Beleuchtung, Antriebe, Klimageräte

etc. Das Gerät beinhaltet einen AB-Slave und verfügt über 4 Relaisausgänge

(230 V / 24 V) sowie vier elektronische Eingänge, die optional auch als Rück-

meldung der angesteuerten Aktuatoren für die übergeordnete Steuerung

benutzt werden können. Die Ausgänge können über AS-i gesteuert oder

mithilfe eines DIP-Schalters manuell ein- bzw. ausgeschaltet werden.

Bihl + Wiedemann www.bihl-wiedemann.de

Human Machine Interface

Für budgetkritische Anwendungen

Das kennen die Ma-

schinen- und Anlagen-

bauer: Die Budgets

sind knapp bemessen.

Auf ein zuverlässiges

und leistungsstarkes

HMI soll trotzdem nicht

verzichtet werden. Die Lösung auf diese Herausforderung ermöglicht die E-

Smart-Serie von Exor. Die leistungsfähige Kompaktlösung mit resistivem

Touchscreen steht zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis zur Ver-

fügung. Die E-Smart-Geräte gibt es in den Baugrößen 4,3 Zoll, 7 Zoll und

10,1 Zoll. Die Displays haben eine LED-Hintergrundbeleuchtung. Die Bedien-

geräte verfügen über ein Kunststoff gehäuse mit der hohen frontseitigen

Schutzklasse IP66. Das eigens entwickelte Micro-SOM mit dem bewährten

ARM Cortex A8 wird in den Leistungsstufen 300 MHz oder 1 GHz angeboten.

Als Betriebssystem kommt Linux zum Einsatz. Für die blitzschnelle Erstellung

der Applikationen dient die intuitive Entwicklungsumgebung J-Mobile mit

M4web als Ausprägung für webbasierte Applikationen.

Exor www.exor.de

Gateways

Intelligenz für stabile Netze

Mit Fernwirkgateways werden Komponenten und Anlagen des Stromnetzes

einheitlich steuerbar und ermöglichen den Stadtwerken die Migration in zu-

künftige Smart Grids. HMS hat eine Produktfamilie von Smart-Grid-Gateways

– kurz SG-Gateways – entwickelt. Mit der Leitwarte kommunizieren die SG-

Gateways über das Fernwirkprotokoll IEC 60870-5-104 oder mit dem modernen

IEC 61850 Standard. Für die Kommunikation mit der lokalen SPS im Feld steht

eine Anybus-CompactCom-Schnittstelle zur Verfügung, mit der jede beliebige

Feldbus- oder Industrial-Ethernet-Technologie unterstützt wird, aktuell Profi -

bus, Profi net und Ethernet/IP. Dadurch hat man einen universellen Schlüssel, um

mit der SPS zu kommunizieren. Darüber hinaus werden Modbus, M-Bus und

mehrere digitale I/Os unterstützt, um beliebige Geräte im Feld anzuschließen.

Die Konfi guration des Gateways

und die Programmierung der Ap-

plikation erfolgen über eine grafi -

sche, web-basierte Benutzerober-

fl äche. Durch intuitives Drag&Drop

werden die Signale und Daten-

punkte miteinander verknüpft. Die

Mischung mehrerer Protokolle in

einer Applikation ist ebenfalls möglich.

HMS Industrial Networks www.anybus.de

Software

Automation Unit Management

Der SQL4-Automation-Connector ist eine Softwarelösung, die dafür sorgt, dass

Robotersteuerungen und SPS komfortabel mit Datenbanken verbunden werden

können. Mit der Lösung haben Steuerungen bei hoher Flexibilität unter Anwen-

dung bekannter Programmierumgebungen vollen Zugriff auf SQL-Datenbanken.

Eine Datenbankverbindung mit dem Connector zu erstellen, erfordert nur weni-

ge Einstellungen. Die Connector-Software dient nur als Gateway. Dies verein-

facht Anpassungen, da die-

se in der SPS-Programmier-

software realisiert werden.

In der Steuerung wird fest-

gelegt, welche Daten wei-

tergegeben werden. Am Connector müssen keine projektspezifi schen Änderun-

gen vorgenommen werden. Die Software funktioniert hardwareunabhängig.

Jede Steuerung, die über eine TCP/IP-Schnittstelle verfügt, kommt als Datenlie-

ferant infrage. So funktioniert der Datenaustausch bei Steuerungen mit entspre-

chender TCP/IP-Schnittstelle, zum Beispiel mit Siemens S7, CODESYS 2.0 und

CODESYS 3.0 (Bosch Rexroth, Wago, Elau, Schneider Electric, Festo und anderen),

Beckhoff , Rockwell und B&R, sowie mit Robotersteuerungen von Kuka, Stäubli

und ABB. Für diese Steuerungen sind jeweils fertige Bibliotheken vorhanden, die

nur noch ins Projekt eingebunden werden müssen. Der Datenaustausch mit der

MES- oder ERP-Ebene ist somit ohne zusätzliche Protokolle – ausschließlich der

Standard TCP/IP-Schnittstelle – problemlos möglich.

Inasoft www.inasoft.ch

3 / 2017

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SPEZIAL AUTOMATISIERUNGSTREFF

EPLAN Experience –Ihr Weg zu mehr Effi zienz

EPLAN Software & Service GmbH & Co. KG

An der alten Ziegelei 2 · DE - 40789 Monheim am Rhein

Tel +49 (0)2173 3964-0 · Fax +49 (0)2173 3964-25

[email protected] · www.eplanexperience.com

Besuchen Sie die EPLAN/Rittal Workshops auf dem Automatisierungstreff.

Netzwerkanalyse

Auf was Sie achten müssen

Auf dem Automatisierungstreff 2017

bietet IVG Göhringer Anwender-Work-

shops zu verschiedenen Themen rund

um die Instandhaltung von industriel-

len Bussystemen und Netzwerken an:

In der Praxis stellen sich den Konstruk-

teuren, Inbetriebnehmern und Instand-

haltern verschiedene Fragen: Kann ich

die Abnahme eines Profinet-Netzwerks

ähnlich gestalten wie die Busabnahme beim Profibus? Oder reicht ein Ka-

belzertifizierer? In diesem dreieinhalbstündigen Workshop erfahren An-

wender, auf was sie achten müssen, wenn sie sich mit der Netzwerkanalyse

befassen. Die Teilnehmer bringen ihre eigenen Geräte mit Spannungsver-

sorgung zum Workshop mit.

IVG Göhringer www.i-v-g.de

Industrie 4.0

Auf die Daten kommt es an

Blumenbecker Automatisierungstech-

nik reagiert auf die steigenden Anfor-

derungen in Bezug auf Qualität, Kosten

und Geschwindigkeit mit der Optimie-

rung sämtlicher Prozesse von der Elekt-

roplanung über die Fertigung bis hin

zur Logistik. Dabei spielt die hohe Da-

tenqualität eine entscheidende Rolle.

Bei Blumenbecker sind alle Abläufe

hocheffizient geplant. Voraussetzung

dafür ist unter anderem eine durchgängige Datenhaltung von der Elektro-

planung bis zum Versand. Blumenbecker setzt dabei auf die Softwarelösun-

gen von Eplan, genauer gesagt das Eplan Data Portal und die Systemtechnik

von Rittal.

Rittal www.rittal.com

Industrie 4.0

IoT-Framework

Factory-2-Cloud von IT Engineering ist ein Framework mit dem schnell und kos-

tengünstig individuelle Industrie-4.0-Lösungen für neue Geschäftsmodelle in ei-

nem heterogenen Umfeld von Maschinen, Aktoren, Sensoren und sonstiger Sys-

teme realisiert werden können. Mit Factory-2-Cloud können verschiedenste Ge-

räte und Maschinen unterschiedlichster Hersteller sowohl untereinander als auch

mit übergeordneten Systemen (ERP, MES und andere) und einer Cloud-Plattform

kommunizieren. Durch den Einsatz von Kommunikationsstandards wie OPC-UA,

MQTT und einer Einbettung in das Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI

4.0) wird zwischen Maschinen, cyber-physischen Systemen sowie einzelnen Teil-

nehmern im Fabrikumfeld eine quasi-semantische Kommunikation ermöglicht.

Die bidirektionale Kommunikati-

on zwischen Menschen, Maschi-

nen und Systemen sichert den

Austausch von Informationen in

Echtzeit. Auf dem Marktplatz In-

dustrie 4.0 demonstriert IT Engineering, anhand zweier Pick-and-Place-Roboter,

wie mit dem Factory-2-Cloud-Framework individuelle Anforderungen für Indust-

rie-4.0-Lösungen erfüllt und umgesetzt werden können.

IT Engineering www.ite-web.de

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3/201752

SPEZIAL AUTOMATISIERUNGSTREFF

Industrie 4.0

Maschinenkommunikation der Zukunft

Eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von Indus-

trie-4.0-Konzepten spielen Informations- und

Kommunikationstechnologien. Bussysteme in

der Produktion müssen dabei nicht nur gewähr-

leisten, dass Maschinen und Anlagen schnell, si-

cher und präzise produzieren. Darüber hinaus

müssen sie einen durchgängigen Zugriff auf

produktionsrelevante Daten von beliebigen Ab-

teilungen und Standorten eines Unternehmens

auf die Geräte der Feldebene ermöglichen. Mit dem Industrie-4.0-Demons-

trator von Sercos International wird aufgezeigt, wie Prozess- und Geräteda-

ten auf einheitliche und herstellerübergreifende Weise nicht nur lokal über

den Echtzeitbus, sondern auch über OPC-UA für unterschiedliche Anwen-

dungsszenarien zur Verfügung gestellt werden können. Damit wird nicht

nur der Datenaustausch zwischen Maschinenperipherie und übergeordne-

ten IT Systemen vereinfacht. Auch die Anforderungen von Industrie 4.0 hin-

sichtlich einer semantischen Interoperabilität werden unterstützt. Die Mul-

tiprotokollfähigkeit von Sercos III ermöglicht dabei verschiedene Realisie-

rungsoptionen.

Sercos www.sercos.de

Maschinensicherheit

Wireless Safety für Maschinen und Anlagen

Mit dem Safety Simplifier bringt SSP – Safety System Products, Anbieter von

Maschinensicherheit mit Sitz in Spaichingen – Sicherheit (SIL 3, Ple, cat. 4)

dorthin, wo sie gebraucht wird. Alle Sicherheits- und Informationssignale

werden über ein patentiertes Wireless-System zwischen den Modulen bis

hin zum Schaltschrank kabellos ausgetauscht. Lediglich für die Spannungs-

versorgung wird ein Kabel benötigt, das über jedes beliebige 24-VDC-Poten-

zial gespeist werden kann. Der Safety Simplifier lässt sich modular an die

Applikation des Kunden anpassen und kann mit verschiedensten Bedienele-

menten, beispielsweise Wahlschalter oder Drucktastern zum Anfordern und

Quittieren, ausgestattet werden. Sicherheitssensoren, Lichtvorhänge, Türzu-

haltungen oder Zustimmtaster werden dann einfach vor Ort an den Safety

Simplifier angeschlos-

sen. Der Verkabelungs-

aufwand wird somit auf

ein Minimum reduziert

und gleichzeitig spart

sich der Anwender eine

Sicherheitssteuerung.

SSP www.safety-products.de

Big Data

Mandantenfähige Webzugriffe auf die Cloud

Im Zentrum steht ein Historian System in der Cloud des Anlagen- oder Maschi-

nenbauers. Um die Datenbank mit Daten zu versorgen, gibt es unterschiedliche

Wege und Schnittstellen. Der Weg der Daten in die Zentralapplikation kann je

nach Verbindung mit Feldgerä-

ten/Maschinen unterschiedlich

sein. Es können moderne OPC-

UA-,DSL-, GPRS- oder VPN-

Verbindungen, aber auch

Dateischnittstellen / Protokolle

für ältere Gerätekonzeptionen

oder über eine Cloud einge-

bunden werden. Auf der Datenbank ist ein Webfrontend mit diversen Auswerte-

möglichkeiten installiert. Es existiert ein zentraler Zugangspunkt über das Login,

bei dem der User die für ihn freigegebenen Daten im Dashboard sehen kann. Im

Dashboard können ebenfalls Fremdapplikationen sowie die auf dem Server ge-

nerierten Berichte angezeigt werden. Das System ist mandantenfähig und kann

auch von mehreren Kunden oder Mandanten lokal konfiguriert werden. Das Zen-

trum bildet eine verständliche und strukturierbare Weboberfläche (das UI als

Services) mit einem oder einer Kombination von Historian-Systemen, flankiert

von webfähigen HMI/SCADA und QMS, EDMS.

Videc www.videc.de

Instandhaltung

Augmented Reality im SchaltschrankbauMit der WSCAD Suite entwickeln, konstruieren und dokumentieren Unterneh-

men gewerkeübergreifend in den sechs Disziplinen Elektrotechnik, Schaltanla-

genbau, Verfahrens- und Fluidtechnik, Gebäudeautomation und Elektroinstalla-

tion – auf einer Plattform, mit einer Datenbank und mit denselben Artikeldaten.

Die E-CAD-Lösung von WSCAD ist einfach und intuitiv in der Handhabung und

Bedienung. Dank des Datenimports kann der Schrankaufbau in WSCAD auch mit

Daten aus anderen E-CAD

Tools erfolgen. Die gesamte

Dokumentation inklusive

Prüflisten und Abnahmepro-

tokolle erfolgt in Form intelli-

gent verlinkter PDFs. Servicetechniker vor Ort benötigen keine speziellen Viewer

und können direkt vom Ventil in einem Fluidplan in den Stromlaufplan und in

den Schaltschrank springen. Wenn Servicetechniker und Monteure im Rahmen

der Instandhaltung einzelne Komponenten in Schaltschränken und Anlagen

überprüfen oder austauschen, erkennt WSCAD automatisch das anvisierte Bau-

teil, zeigt dieses in dem Plan und blendet alle dazu gehörenden Daten ein. Die

integrierte Lösung von WSCAD setzt auf neue Technologien wie die Cloud, Aug-

mented Reality und viele andere moderne Konzepte, die für die Umsetzung von

Industrie 4.0 in die Praxis erforderlich sind.

WSCAD www.wscad.com

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Sieht diese Aufgabe kompliziert aus?

Es ist einfacher, als Sie denken!

Sie suchen eine effiziente, flexible und zugleich präzise Motorsteuerung mit

reduziertem Energieverbrauch und minimalem Instandhaltungsaufwand? Dann ist die

FR-A800 Frequenzumrichter-Serie von Mitsubishi Electric die Lösung, auf die Sie

schon lange gewartet haben!

Durch die fortschrittlichen, energiesparenden Algorithmen und die integrierte

Sicherheit realisieren Sie maximale Kosteneinsparungen. Die anerkannte Qualität und

umfangreiche, diagnostische Funktionen für vorbeugende Wartung helfen Ihnen,

Ihren Instandhaltungsaufwand zu reduzieren. Die Rückwärtskompatibilität, die

Steuerungsfunktionen, das Multi-Motor-Management und die Option, unsere Produkte

autark oder in ein komplexes System zu integrieren, sind nur einige der Möglichkeiten,

Ihren Wunsch nach Flexibilität zu erfüllen. Es ist einfacher, als Sie denken!

de3a.mitsubishielectric.com

Mehr Informationen finden Sie unter de3a.mitsubishielectric.comoder auf dem Automatisierungstreff 2017 in der Kongresshalle Böblingen

sowie auf der Hannover Messe 2017 in Halle 17, Stand D40

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3 / 2017 54

TITELTHEMA 3DSENSORIK

Interview mit Karolina Beck und Mike Gonschior, ifm Electronic

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„Wissen, was der Nutzer wirklich tut“Herzstück der 3D-Kameras der O3D-Reihe von ifm Electronic ist ein neuer Bild-Chip auf Basis der PMD-Technologie, mit dem die Geräte unterschiedlichste Gegenstände und Objekte in ihren räumlichen Dimensionen erkennen können. Spannende Leistungsdaten. Allerdings erschien der Redaktion das neue Bedien-konzept noch einen Tick spannender. ke NEXT war deshalb in Essen, um nachzu-fragen, was es damit auf sich hat.

Sie haben Ihrer neuen Kamerareihe O3D auch eine neue

Benutzerführung samt neuer Bediensoftware verpasst. Was hat

sie dazu motiviert?

Mike Gonschior: Bei ifm defi nieren mehrere Tochtergesellschaft en

jeweils ihre eigenen Produkte. Wir haben in unserem Bereich die

3D-Kameras mit den PMD-Sensoren, wir haben Vision-Sensoren

zur Code-Erkennung, solche zur Konturerkennung und Sensoren

für Nicht-Kontur-Objekte. Es gibt übergeordnete Kreise, in denen

wir miteinander sprechen, aber man sieht schon deutlich, aus wel-

cher Tochtergesellschaft welches Produkt kommt. Entsprechend

hatten wir vier verschiedene Bediensoft wares, die mit der Zeit

auch immer mehr auseinandergedrift et sind. Selbst bei der Hard-

warebedienung stellt man fest, dass unterschiedliche Bedien-

elemente und unterschiedliche Weisen zum Einstellen von Pro-

dukten benutzt werden. Deswegen haben wir uns entschieden,

eine ganze Abteilung zum Th ema User Experience aufzubauen

und dieser Abteilung auch die Entwicklung der Userführung zu

übergeben. Unsere Soft ware, der Vision-Assistent, ist jetzt das Er-

gebnis, und die O3D-Kameras sind eben die erste Produktreihe,

die nach diesem Muster designt wurde. Es ist eine Plattform, auf

der künft ig mehrere Produkte bedient werden.

War dazu gleich eine ganze neue Abteilung nötig?

Mike Gonschior: Die Produkte in ihrer Bedienung zusammenzu-

führen, war nur ein Ziel. Wir haben es darüber hinaus als ein wich-

tiges Ziel für ifm defi niert, dass wir uns über Usability einen deut-

lichen Marktvorteil erarbeiten wollen. Das ist tatsächlich ein

Cheft hema bei uns. Deshalb die neue Abteilung, die genau das

forciert. Die langfristig sicherstellen soll, dass unsere Produkte,

auch wenn sie komplexer sind, einfach bedienbar bleiben – und

das auch produktübergreifend. Der Anwender muss sich nicht

ständig in andere Bedienkonzepte einarbeiten, was wir am Ende

auch für einen großen Wettbewerbsvorteil halten.

Warum ist Ihnen das Thema einfache Bedienung so wichtig?

Mike Gonschior: Warum war das Smartphone von Apple so ein

Durchstarter? Das lag tatsächlich an der Bedienerführung. So ein

Smartphone ist ja eine Wunderwaff e. Der eine nutzt es zum Telefo-

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W

1–3 Der 3D-Sensor O3D300 ist ein optischer Sensor, der punktweise den Abstand zwischen Sensor und der nächsten Oberfläche per Lichtlaufzeitverfahren misst. Das Gerät beleuchtet die Szene mit einer internen Infrarot-Lichtquelle und berechnet die Entfernung anhand des von der Oberfläche reflektierten Lichts. Wenn Sie das Gerät selbst in 3D sehen wollen, können Sie das in dieser Ausgabe mit der dem Heft beiligenden 3D-Brille.

”3D-Kameras intuitiv einrichten...

... kann man nur, wenn man die Erwartungen der Anwender recherchiert.“ Wie ifm die Bedieneroberflä-

che nicht nur seiner 3D-Kameras nutzerzentriert entwickelt, erklären User-Experience-Designerin

Karolina Beck und Produktmanager Mike Gonschior.

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TITELTHEMA 3DSENSORIK

nieren, der Nächste liest darüber Bücher, der Nächste schreibt

Mails damit, der Nächste nutzt es als Kamera, ein Weiterer scannt

damit zum Beispiel Visitenkarten ein. Aber im Grunde ist es so,

dass kein Mensch so eine Vielseitigkeit bedienen kann. Das klappt

nur, weil diese Vielseitigkeit hier in Apps strukturiert ist, also in

klare, applikationsspezifisch zusammengeschrumpfte Bedienungs-

umfänge. Genau das gleiche Prinzip haben wir für unsere Geräte

auch angestrebt. Denn die Erfahrung der Menschen beruht ja

nicht nur auf ihrem Arbeitsumfeld, sondern sie bekommen auch

extrem viele Einflüsse von Consumer-Produkten. Und somit

wächst der Anspruch jedes Einzelnen auch für Industrieprodukte.

Aber ein bisschen App-Design reicht ja nicht. Die Bedienung

beim iPhone war ja nicht nur hübsch und einfach, sondern

revolutionär intuitiv.

Karolina Beck: Genau: Ein nutzerzentrierter Entwicklungsprozess

setzt voraus, dass wir exakt wissen, wie die Anwender mit den Pro-

dukten eigentlich am Ende umgehen. Wie sieht der Kontext aus, in

dem der Nutzer arbeitet? Welche Aufgaben hat er überhaupt? Wie

geht er damit um, wo sind die Probleme, die auftauchen? Und wie

stellt er es an, diese zu lösen? Um zu wissen, was einfache Bedie-

nung ist, muss man auch unterscheiden, für wen welche Bedie-

nung einfach ist – und warum. Wer ist die Zielgruppe, wer ist eine

Persona? In unserem Fall haben wir drei Personas definiert. Der

eine ist der Spezialist, der Bildverarbeiter und SPS-Programmierer.

Der zweite ist der Instandhalter, ein Generalist, der seine Applika-

tion schnell und einfach lösen will. Und der dritte ist unser eigener

Vertriebsmitarbeiter. Und während ein Bildverarbeiter im Ein-

richtbetrieb die gesamte Übersicht aller Funktionen braucht,

möchte ein Instandhalter am besten in fünf Schritten am Ziel sein.

Wie sind Sie denn operativ an das Wissen gekommen, was der

User tatsächlich möchte? Ich meine, die Industrie ist relativ

heterogen, da gibt es viele unterschiedliche Ansätze.

Karolina Beck: Der User-Experience-Prozess teilt sich in drei Pha-

sen. Man hat die Analysephase, die Konzeption und dann die Um-

setzung. In der Analysephase benutzt man Methoden aus der Eth-

nographie und der Psychologie. Das sind oft Interviews. Wir

führen Gespräche mit den Nutzern. Wir fragen nicht vordergrün-

dig, was sie wollen, sondern wie sie etwas tun und mit welchem

Ziel. Eine andere Methode ist einfach Beobachten: Wie geht er mit

dem System um? Da lohnt es sich manchmal, mit dem Anwender

einen Arbeitstag zu verbringen, um ein Gefühl dafür zu entwi-

ckeln, was für ihn wichtig und was weniger wichtig ist. Man beob-

achtet seinen Arbeitsalltag und wie er Probleme bewältigt. Im

Nachhinein werden dann die genannten Personas erstellt. Das sind

Modelle von typischen Nutzern, die es ermöglichen, Produkte mit

mehr Empathie für den Anwender zu entwickeln. Danach geht

man hin und erstellt Szenarien: In welchem Kontext wird das Pro-

dukt denn genutzt, welche Aufgabe, welches Ziel und welches Be-

dürfnis hat der Nutzer? Es ist ja eine ganz andere Nutzung, wenn

Sie Zeit haben und wenn Sie das Produkt in Ruhe einstellen kön-

nen, als wenn vor Ort die Hütte brennt und hinter Ihnen einer

steht, der weiterhin seine Maschine bedienen möchte. Das ist ein

ganz anderer Kontext, da müssen Sie ganz anders agieren können.

Anschließend werden Interaktionskonzepte erarbeitet und in den

Szenarien getestet. Am Schluss werden Prototypen erstellt und

Usability-Tests mit den definierten Personas durchgeführt.

Karolina Beck (Mitte) ist bei ifm als User Experience Designerin angestellt. Sie hat in Münster Mediendesign studiert und anschließend in Siegen Mensch-Computer-Interaktion, ein Studienfach, das sich aus Informatik, Psychologie und Design zusammensetzt.

Mike Gonschior (rechts) hat Energieanlagen-Elektroniker gelernt und danach Elektrotechnik studiert. Seit 2004 ist er bei ifm, die meiste Zeit als Produktmanager im Bereich industrielle Bildverarbeitung. Heute ist er als Produktmanager für die 3D-Kameras mit PMD-Sensor zuständig.

Wenn die O3D-Kamera einfach in einen Raum blickt, werden auch Menschen dreidimensional erkannt. Da Gesichter nicht erkannt werden, eignet sich das System auch zum Zählen von Personen im öffentlichen Raum.

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TITELTHEMA 3DSENSORIK

Mike Gonschior: Es geht wirklich darum, dass man seinen Kunden

beobachten und auch zwischen den Zeilen lesen muss. Kein

Mensch hat bei einem Nokia-Telefon gesagt, er hätte lieber einen

riesengroßen Bildschirm. Jeder hat gedacht, er bräuchte ein kleine-

res Telefon. Trotzdem wurde das iPhone zum Erfolg. Es ist doch so:

Menschen finden immer irgendeinen Work-Around. Wenn neben

dem modernen Touch-Screen nochmal eine Maus liegt, dann wird

der Nutzer vielleicht gar kein Problem verbalisieren. Aber wenn

man diese Maus sieht, sollte man hinterfragen, wofür er sie denn

benutzt. Und wenn sich herausstellt, das man das mit einer Ände-

rung in der Software verbessern kann, sollte man das tun.

Woran liegt es, dass User unzufrieden mit der Software sind?

Karolina Beck: Zum Beispiel daran, dass man den Scroll-Balken

nicht sieht, weil der Kontrast nicht hoch genug ist. Ab einem ge-

wissen Alter schwächt sich die Empfindlichkeit für Kontraste etwas

ab, und dann sieht man womöglich nicht, dass man scrollen kann.

Das ist ungünstig, wenn der wichtige Teil unten liegt.

Mike Gonschior: Ein anderes Beispiel ist unser Wiring-Assistent.

Wir haben festgestellt, dass die Verdrahtung für mache Kunden

zur Herausforderung werden kann. Es gibt eine Normung für

Fünf-Pol-Kabel, da ist Ground oder Null immer blau und die

Spannungsversorgung ist braun. Bei anderen Steckverbindern ist

das aber nicht so, weswegen wir hier nun die Unterstützung durch

einen Assistenten haben, der Fehlverdrahtung verhindert. Das ist

eine ganz simple Geschichte, aber eben nutzerzentriertes Design.

Was hat Sie im Rahmen Ihrer Untersuchungen überrascht?

Karolina Beck: Man muss für Überraschungen offen sein. Denn je-

der Mensch hat ein eigenes mentales Modell von einer Sache. Ich

musste erst lernen, dass die Anwender, vor allem die Endanwen-

der, die Bediener der Maschinen, anders denken als die Entwickler.

Industrieprodukte sind extrem stark Feature-getrieben. Das heißt,

man hat den Wunsch eines Kunden, und der Kunde äußert diesen

meistens in Form einer technischen Anforderung. Er äußert keine

Bedienbarkeitsanforderung. Und zudem sprechen von beiden Sei-

ten meist die Techniker miteinander. Da wird kaum gefragt: Was

fühlt der Anwender, wenn er die Komponente einsetzt oder die

Maschine bedient?

Es ist auch sehr unterschiedlich, was bei Tests an Rückmeldung

kommt. Von manchen Nutzern zum Beispiel kam ein sehr deutli-

ches Feedback, wenn der Text in einem Wizard nicht gut ist. Das

heißt, die lesen das. Andere neigten eher dazu, sich durchzukli-

cken. Das hat mich auch überrascht.

Was ist die größte Herausforderung bei so einem Prozess?

Mike Gonschior: Ich glaube, das Schwierige ist, dass die Benutzer-

führung immer ein Kompromiss sein wird zwischen Standardisie-

rung, das heißt, möglichst viele Produkte möglichst ähnlich be-

dienbar zu machen, und Optimierung für Einzelprodukte. Da wird

man sich immer wieder abgleichen müssen, wenn neue Produkte

hinzukommen, um festzustellen, mit welchem Maß an Standardi-

sierung der größtmögliche Nutzen für die verschiedenen Nutzer-

gruppen zu erreichen ist.

Wie haben Sie die Bediensoftware nun konkret ausgelegt, um

all diesen Maßgaben gerecht zu werden?

...betrachtet immer auch den Kontext, in dem der Maschinenbediener arbeitet.“

Karolina Beck, ifm

Eine nutzer- zentrierte Entwicklung...

Auch durch den Teachingprozess – hier die Vollständigkeitskontrolle von Getränkekästen – führt ein Wizard. Der Nutzer wird unter anderem gefragt, ob schräg stehende Kästen toleriert werden.

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TITELTHEMA 3DSENSORIK

Karolina Beck: Das fängt schon mit den verschiedenen Zugängen

in der Software an. Der Spezialist bekommt alle Einstellmöglich-

keiten und kann in Ruhe an allen Parametern der O3D drehen und

testen. Der Generalist braucht eine schnelle, kompakte Lösung.

Der sucht sich seine Applikation aus, und wird in nur sechs Schrit-

ten durch einen Wizard geführt. Wir haben auch das Design ange-

passt. Industriessoftware sieht ja häufig noch so ein bisschen aus

wie Windows 3.1 und ist nicht vergleichbar mit Touchscreen-Soft-

wareoberflächen, die man sie von Smartphones oder Tablets heut-

zutage kennt. Generell haben wir darauf geachtet, dass die Soft-

ware per Touchscreen bedienbar ist, weil wir immer öfter im Feld

sehen, dass solche Tools genutzt werden. Wir haben uns natürlich

auch damit auseinandergesetzt, dass man Farbfehlsichtigkeit mit

einplanen muss und dass es auch dazu kommen kann, dass die

Software auf einem Beamer präsentiert wird. Auch da muss sie

vernünftig funktionieren, müssen die Schriftgrößen lesbar sein.

Wir haben all diese technischen Basis-Standardgeschichten eben-

so optimiert.

Woher wussten Sie, dass Sie mit Ihren Anpassungen auf dem

richtigen Weg sind?

Karolina Beck: Wir haben immer wieder Tests gemacht. Zunächst

intern, dann mit Kunden. Dazu bekommt der Testnutzer eine Auf-

gabe, die er anhand eines Klickdummies selbstständig lösen muss.

Dabei haben wir beobachtet, ob er das Produkt verbinden konn-

ten, ob er an der richtigen Stelle den Startknopf gefunden hat, ob er

den Wizard verstanden hat, ob er zu den richtigen Interaktionen

angeleitet wurde. Diese Interaktion haben wir dann mit dem User-

Feedback immer weiter verbessert.

Die neue Software ist ja zunächst speziell für die O3D-Kameras

verfügbar. Hat der neue Usability-Ansatz sich auch auf die

Gestaltung der Kamerahardware ausgewirkt?

Mike Gonschior: Klar, zum Beispiel bezüglich der Position der An-

schlüsse. Auch war es uns wichtig, dass die LEDs aus mehreren

Richtungen sichtbar sind. Durch verschiedene Blinksignale geben

wir dem Nutzer auch ohne ein Display gut sichtbares Feedback,

was das Produkt gerade tut.

Warum haben Sie auf das Display verzichtet?

Mike Gonschior: Vor allem, weil die O3D ja als Sensor eingesetzt

werden. Das sind oft Einbauorte, bei denen ein Display schlecht

einsehbar wäre. Klare Farb-LEDs sind aus der Distanz leichter zu

erkennen. Und für Details gibt es ja die Software.

Lassen Sie uns generell noch etwas über die Kamera sprechen.

Was ist das Besondere an dem 3D-Sensorkonzept der O3D?

Mike Gonschior: Die Kamera nutzt die PMD-Technologie. Dazu

möchte ich etwas ausholen. ifm hat im Jahr 2000 eine industrielle

Bildverarbeitungsgruppe gegründet, hat mehrere Produkte entwi-

ckelt und auch Technologie zugekauft. Unter anderem ist ifm bei

PMD Tec eingestiegen, eine Ausgründung der Siegener Universi-

tät. Mittlerweile ist die Firma eine hundertprozentige Tochter von

ifm. PMD Tec stellt im Wesentlichen optische Sensoren her, deren

Funktionsprinzip auf dem Lichtlaufzeitverfahren basiert, für den

Consumer-, den Automotive- und den Industriemarkt. Wir haben

...wird durch Wizards strukturiert, also durch klar applikationsspezifisch reduzierte Bedie-nungsumfänge.“

Mike Gonschior, ifm

Die Vielseitigkeit der Geräte...

Egal ob Vollständigkeitsüberprüfung, Volumenvermessung von Transportgut, Füllstands-überwachung oder weitere Szenarien: Viele Applikationen lassen sich einfach verständlich und intuitiv über Assistenten parametrieren.

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TITELTHEMA 3DSENSORIK

» WEH® SCHNELLADAPTERDIREKT anschließen OHNE zu schrauben

» Druckdichte Verbindungen in Sekundenschnelle » Direkter Anschluss an Gewinde, Sicken, Rohre etc.» Druckbereiche bis zu 1000 bar

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2005 das erste Produkt auf Basis dieser Technologie herausge-

bracht und sofort einen Hermes Award damit gewonnen. 2009

wurde die erste PMD-Kamera mit 3000 Bildpunkten Auflösung

veröffentlicht. Die aktuellen Kameras der O3D-Reihe haben 23.000

Bildpunkte. Eigentlich sind es sogar 100.000 Pixel, aber wir fassen

je vier Bildpunkte zusammen, um eine bessere Messgenauigkeit zu

erhalten. Und für alle 23.000 Punkte können wir in Echtzeit die

Entfernung zur Kamera berechnen, sodass auch bewegte Objekte

vermessen werden können. Wenn Kunden sehen, wie sogar Men-

schen im Kamerasichtbereich dreidimensional abgebildet werden,

regt das meist ungemein die Kreativität an. Die Einsatzbereiche

sind deshalb auch sehr vielseitig.

Was erwartet uns bei den 3D-Sensoren zukünftig noch?

Mike Gonschior: Spezielle Consumer-Chips von PMD Tec sind

mittlerweile in Smartphones von Asus und Lenovo im Einsatz. Da-

mit kann man bei Videotelefonie zum Beispiel Hintergründe aus-

blenden. Auf Basis dieser Massenmarkt-Sensoren werden wir eine

Mini-3D-Kamera launchen, die sich an den Prosumer-Markt wen-

det. Damit meinen wir zum Beispiel Putz- oder Assistenzroboter

für Hotels oder Krankenhäuser. In solche Geräte werden heute oft

noch Consumer-Sensoren wie die Kinect-Kamera verbaut – und

hier werden wir eine professionelle, aber dennoch kostenmäßig

attraktive Alternative in den Markt bringen. ■

ke NEXT HintergrundwissenHochauflösende 3D-Kamera O3D erfasst Objekte in EchtzeitMit den neuen O3D-Sensoren hat ifm eine inno-

vative Generation von 3D-Sensoren entwickelt.

Auf einen Blick sehen die auf diesen Sensoren

basierenden 3D-Kameras unterschiedlichste Ge-

genstände und Objekte in ihren räumlichen Di-

mensionen. Die O3D-Bild-Chips sind Fotomisch-

detektoren, auch PMD-Sensoren (Photonic Mi-

xing Device) genannt, also optische Sensoren,

deren Funktionsprinzip auf dem Lichtlaufzeitver-

fahren beruht. Im Gegensatz zu Laserscannern,

die jeweils nur ein Empfangselement aufweisen,

ist der Bild-Chip der neuen Geräte mit 23.000

Bildpunkten ausgestattet. Daher besitzen die 3D-

Kameras keine beweglichen Komponenten und

sind somit verschleißfrei und robust.

Die Ausgabe der Kameras erfolgt über Grauwert-

und Distanzbilder, die Auswertung ist mit

marktüblichen Bibliotheken möglich. Da jeder

einzelne Bildpunkt die Entfernung misst, können

zum Beispiel Koffer, Pakete und Paletten präzise

dimensioniert sowie positioniert werden. Die Ge-

räte ermöglichen Bestimmung und Vergleich von

Abmessungen, Drehlage und Position. Überdies

vereinfacht das System ein automatisiertes Be-

und Entladen von Containern und die Stau-

raumoptimierung, da die Kameras Höhe, Breite

und Länge zur Berechnung von Gurtmaß und

Volumen liefern. Aber auch die Vollständigkeit

von Packungen oder Getränkekästen kann über-

prüft werden. Hinzu kommen Kollisionsschutz

oder die Navigation fahrerloser Transportsyste-

me ebenso wie Personenzählung und Raum-

überwachung. Selbst die Baumstammvermes-

sung im Sägewerk ist kein Problem. Die Palette

der Applikationsmöglichkeiten ist für die unter-

schiedlichsten Branchen äußerst weit gefächert.

AutorWolfgang Kräußlich,Chefredakteur der Konstruktionsmedien ke NEXT und fluid

Bild

er: i

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Ein O3D im Einsatz: Um wechselnde Pakete optimal zu füllen oder Lagerplätze maximal auszunutzen, ist eine Volumenvermessung unterschiedlicher Objekte unumgänglich.

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TITELTHEMA 3DSHOWCASE

3D-Produkt-ShowcaseUntertitel

Dieser Ausgabe haben wir passend zum Titelthema „3D-Kamera-technik“ eine 3D-Brille beigelegt und neben dem Titelmotiv auch einige Abbildungen im Heft als Rot-Cyan-Anaglyph abgebildet. Unterstützt haben uns bei dieser Aktion die Firmen ACE, Afag, AHP Merkle, ifm und Rud. Die 3D-Bilddaten stammen von der Webseite www.partcommunity.com des Softwareherstellers für strategisches Teilemanagement Cadenas (siehe auch Interview auf Seite 8). Damit die Brille nochmal richtig zum Einsatz kommt, fi nden Sie hier spannende Produktneuheiten unserer Sponsoren.

ACE Protection Serie

Starke Kleinstoßdämpfer mit SchutzkappeDie Protection Serie PMC von ACE wurde

speziell für den Einsatz in der Umgebung

aggressiver Fluide konzipiert. Sie umfasst

drei Stoßdämpfer-Typen in den Größen

M14, M20 und M25. Schutzkappen aus

PTFE kapseln deren Dichtungssystem, be-

stehend aus der bewährten ACE Rollmem-

brane, hermetisch dicht von der Außenum-

gebung ab, ohne dass an der Maschine

Druckluft benötigt wird. Die Serie ist für

den harten Einsatz in Bearbeitungszentren

oder Werkzeugmaschinen ebenso geeignet

wie für den in der Getränke-, Lebensmittel-

und Gesundheitsindustrie, zumal sie mit

einem Edelstahlkörper lieferbar ist, um den

Hygienevorschriften zu genügen. Die

Schutzfunktionen der Kappen werden

durch den Faltenbalg noch verstärkt, der

das Hineinkriechen von Schneid- und Bohr-

öl sowie von Kühlschmier- und Reinigungs-

mitteln in das Dichtungssystem der Klein-

stoßdämpfer verhindert. ACE hat die PMC-

Serie durch Materialoptimierung weiter-

entwickelt. In Kürze ist die modifi zierte

PMCN-Serie verfügbar und bietet dann

noch höhere Standzeiten.

ACE Stoßdämpfer www.ace-ace.de

Rud Anschlagpunkte

Neue Baureihe mit höheren TragfähigkeitswertenDie Anschlagpunkte aus der VLBG-Baureihe von

Rud sind um 360° drehbar und der Einhängebü-

gel ist in Kraftrichtung einstellbar respektive bis

180° schwenkbar. Jetzt erreichte der schwäbi-

sche Hersteller eine interessante Weiterentwick-

lung: Dank der ICE-Bolt, einer speziellen Innen-

und Außensechskantschraube aus patentiertem

Feinkornstahl mit hoher statischer und dynami-

scher Festigkeit und Spezialkorrosionsschutz,

konnten die Tragfähigkeitswerte beim VLBG-Plus

im Gewindebereich M8 bis M30 durchschnittlich

um 45 % erhöht werden. Damit kann erstmals

auch im Bereich der Anschlagpunkte von der Gü-

teklasse 12 gesprochen werden. Im Gegensatz

zur bisherigen Variante unterscheidet sich der

neue Anschlagpunkt VLBG-Plus auch optisch

deutlich durch die Farbe ICE-Pink (Verkehrspur-

pur), der Beschriftung „Plus“ sowie durch die

Aufhängeöse mit dem Rud-typischen Oktagon-

Relief. Selbstverständlich wurden die höheren

Tragfähigkeitswerte dieser neuen Baureihe

durch die zuständige BG geprüft und zertifi ziert.

Rud Ketten www.rud.com

Cadenas bietet Millionen 3D- und 2D-CAD-Modelle von Kauf- und Normteilen für SolidWorks, Solid Edge, Autodesk Inventor, Catia, NX, Creo und mehr.

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TITELTHEMA 3DSHOWCASE

Afag Elektroschlitten

Der kleinste elektrische Kompaktschlitten seiner Art

Die Baureihe der Afag Elektroschlitten ES hat

Zuwachs bekommen! Begrüßen Sie mit uns im

erweiterten Programm die extrem leichten

Elektroschlitten ES8 und ES12. Wie auch beim

ES20 und ES30 sind bei beiden Neuzugängen

die Haltepositionen frei programmierbar. Sie

sind ebenso modular einsetzbar wie die größe-

ren Modelle und versprechen durch ihren ver-

schleißarmen Aufbau eine hohe Lebensdauer.

Während die größeren Elektroschlitten ES20

und ES30 für schnelle, flexible X-Y-Z-

Pick&Place-Anwendungen mit langem Hub

geeignet sind, überzeugen die zwei Kleinen ES8

und ES12 mit einer höheren Geschwindigkeit

bei kleineren Hüben. Und das alles energie-

und kosteneffizient. Der ES8 ist der kleinste

elektrische Kompaktschlitten seiner Art. Er be-

schleunigt mit bis zu 207 m/s² und erreicht da-

durch sehr schnell seine Maximalgeschwindig-

keit. Er ist ab sofort in einer Version mit 15 mm

und 40 mm Hub verfügbar. Den Elektroschlitten

ES12 gibt es mit 20 mm, 60 mm und 100 mm

Hub.

Afag www.afag.com

ifm Electronic Miniatursensor

Optischer Sensor in KleinstbauformMit seiner neuen Miniaturbauform O8 sowie

einer extrem zuverlässigen Hintergrundaus-

blendung hat ifm Electronic ein Gerät entwi-

ckelt, das sich besonders für die Handhabungs-

technik und Robotik anbietet. Außerdem zeich-

net es sich durch eine Tastweite von bis zu 80

mm aus – und das unabhängig von der Farbe

des Objektes. Selbst kleinste und flache Bautei-

le, auch mit dunklen oder glänzenden Oberflä-

chen, erfasst der neue Sensor exakt. Durch die

äußerst kompakte Bauform ist das Gerät präde-

stiniert für Applikationen bei beengten Platz-

verhältnissen. Obendrein meistert der O8 sich

stetig ändernde Hintergründe, wie etwa an

Roboterarmen, zuverlässig. Zusätzlich ist die

Neuentwicklung mit 3-Pin- und 4-Pin-Stecker

in der Bauform M8 erhältlich. Über IO-Link lässt

sich die Tastweite bequem für unterschiedlichs-

te Anwendungen millimetergenau einstellen

oder teachen. Eine aufwendige Justierung des

Abstandes vom Sensor zum Objekt entfällt. Ein

weiterer Vorteil mit IO-Link ist der einfache

Sensortausch durch die Speicherung aller Para-

meter.

ifm Electronic www.ifm.com

AHP Hydraulikzylinder

Neue Zugankerzylinder mit linearer Dämpfung

Hydraulikantriebe werden immer leistungsfä-

higer, zugleich sollen die Zykluszeiten weiter

verringert werden. Wenn große Massen

schnell bewegt werden, kann die Dämpfung

zum limitierenden Faktor werden. Die neuen

Zugankerzylinder von AHP Merkle sind mit

einer neuartigen linearen Dämpfung ausge-

stattet. Sie können auch große Massen mit

hoher Geschwindigkeit problemlos bewegen

und in kürzester Zeit wieder abbremsen. Da-

mit wird nicht nur die Leistung, sondern auch

die Effizienz des Zylinders erhöht. Die lineare

Dämpfung ist dabei einstellfrei – Einstel-

lungsfehler sind somit ausgeschlossen. Die

Hydraulikzylinder nach DIN/ISO 6020/2 mit

gerolltem Zuganker haben einen maximalen

Betriebsdruck von 160 bar und sind in Kolben-

durchmessern von 25 bis Ø 200 mm erhältlich.

Die Kolbenstangen sind serienmäßig gehär-

tet, geschliffen und hartverchromt sowie mit

Viton-Dichtung ausgerüstet. Durch verschie-

dene Befestigungsarten und austauschbare

Einbaumaße ist eine schnelle und einfache

Wartung und Montage möglich.

AHP Merkle www.ahp.de

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KOMPONENTE & ANWENDUNG AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

3/201762

Lesegerät erkennt Herkunft Tracking-Lösung für den Handelsnachweis in der Lebensmittelbranche

Seit Jahren wächst in vielen Konsumgüter-Bereichen die Forderung nach klaren Herkunftsnachweisen. Im Zuge dessen kommen gerade in der Lebensmittelindustrie immer häufiger Barcode-Lesegeräte für das automatisierte Identifizieren und Rückverfolgen der Produkte zum Einsatz. Cognex, Hersteller von industriellen Bildverarbeitungssystemen, -sensoren und -software sowie ID-Lesegeräten, hat mit dem Barcode-Lesegerät DataMan 302 beim Lebensmittelhersteller Hengstenberg zu einer effizienten Track-and-Trace-Lösung beigetragen, durch die sich Einlegegurken mit dem Qualitätsmerkmal „Aus deutschem Anbau“ bis zum jeweiligen Erzeuger zurückverfolgen lassen.

Die DataMan 360 Serie liest die vielfältigsten linearen 1D- und 2D-Matrixcodes. Die leistungsstarke ImageMax-Technologie mit Flüssiglinse und leistungsstarker Beleuchtung verbessert die Bilderfassung und maximiert die Leseraten selbst bei DPM-Codes.

Bild

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nex

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Bis vor Kurzem wurden Ver-

braucher über die genaue

Herkunft von Obst und Ge-

müse oft im Unklaren gelas-

sen. Laut Umfragen möch-

ten jedoch über 60 Prozent der Kunden

gerne Lebensmittel aus ihrer Region kau-

fen. Deshalb werden derzeit dringend

klare Regeln für Herkunftsangaben gefor-

dert und entsprechende Lösungen, die

auf der Kennzeichnung mit Barcodes ba-

sieren, in der Lebensmittelindustrie kon-

sequent eingeführt.

Auch Hengstenberg sieht in der Auto-

matisierung seiner Prozesse Möglichkei-

ten, den immer strengeren Anforderun-

gen seiner Abnehmer nach Transparenz

und Herkunftsnachweis auf effiziente

Weise entgegenzukommen. Die Barcode-

Lesegeräte von Cognex sind Teil des

Track-and-Trace-Systems, mit dem das

Unternehmen am Standort in Bad Fried-

richshall die Herkunft der klassifizierten

Gurken genau nachweisen kann.

Gleich am Anfang der Produktions-

kette erkennt das Lesegerät die Etiketten,

die sich auf den Behältern mit den klassi-

fizierten Gurkenchargen befinden. So-

bald die eingelesenen Hersteller- und

Produktdaten erfolgreich verifiziert sind,

gelangen die Gurken in die nachgelagerte

Produktion. Die langfristige Speicherung

der Daten erlaubt es Hengstenberg, die

Chargen auch noch nach Jahren bis zum

jeweiligen Feld und Erzeuger zurückzu-

verfolgen.

Barcode-Lesegeräte für die RückverfolgungDie stationären Barcode-Lesegeräte ge-

hören zu der Serie mit vielen Beleuch-

tungs- und Objektiv-Varianten für das

zuverlässige Lesen anspruchsvollster Bar-

codes und Data-Matrix-Codes – auch in

Hochgeschwindigkeitslinien. Sowohl die

integrierte und steuerbare Beleuchtung

als auch die Flüssiglinse mit veränder-

barem Fokus ermöglichen die optimale

Einstellung von Arbeitsabstand, Tiefen-

schärfe und Sichtfeld, um bestmögliche

Leseraten zu erzielen.

Eine intelligente Autotune-Funktion

legt automatisch die optimalen Parameter

für die integrierte Beleuchtung, den Au-

tofokus und Bildsensor fest. Die Barcode-

Lesegeräte können dank der patentierten

Hotbars-Bildanalysetechnologie auch be-

schädigte, verzerrte, unscharfe und kon-

trastarme Codes zuverlässig auslesen und

die Informationen an die Steuerung über-

geben. Das erlaubt eine sofortige Auswer-

tung der Daten und ihre langfristige Spei-

cherung. bj ■

Autor Matthias May, Mexperts für Cognex

Dichtungen.Stanzteile.Isolierteile.

Schlösser GmbH & Co. KGWilhelmstraße 8 | 88512 MengenTel. +49 7572 606-0 | Fax [email protected]

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Hohe Flexibilität durch eigenen Werkzeugbau

Lösung komplexer kunden Aufgabenstellungen

Das bleibt hängen ...Bilderfassung jedes Codes in jeder UmgebungDie ImageMax Technologie wurde speziell

entwickelt, um anspruchsvolle DPM-Codes

auf einer Vielzahl von runden, reflektierenden

oder spiegelnden Oberflächen mit einer Kom-

bination aus gekreuzt und co-linear polarisier-

ten LEDs und einem leistungsstarken Objektiv

mit Flüssiglinsentechnologie zu lesen.

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KOMPONENTE & ANWENDUNG AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

Prüfen, messen, inspizierenDer Di-Soric Vision-Sensor CS 50 ist besonders klein

Mit dem CS 50 kommt ein schneller, kleiner, preiswerter und auf ein breites Aufgabenfeld abge-stimmter Vision-Sensor auf den Markt. Die Bedien- und Toolsoftware steht für intuitive Handhabung.

Der neue Sensor bildet zusammen mit der neuen,

ebenfalls von Di-Soric entwickelten Software die

Basis für ein hohes Maß an Standardisierbarkeit

für unterschiedlichste industrielle Automatisie-

rungsaufgaben. Der Einsatz von Bildverarbei-

tungssystemen als integrierter Bestandteil von Automatisierungs-

lösungen hat in den vergangenen Jahren in allen Industriebereichen

an Bedeutung gewonnen. Leistungsfähigere Prozessoren sowie In-

novationen in der Mikroelektronik und Mikrooptik haben dazu

geführt, dass heute für nahezu jede Anforderung geeignete Geräte

oder Systeme zur Verfügung stehen.

Welche Lösung die effizienteste ist, hängt entscheidend von Art

und Umfang der gestellten Anforderung ab. Die Klarheit und Be-

dienerfreundlichkeit der Software, die Anpassungsfähigkeit an die

jeweilige Aufgabe, die Einfachheit von Teach-In-Verfahren sowie

die Aufbereitung und Übermittlung der gewonnenen Daten an die

Vision Sensor CS 50 von Di-Soric im industriellen Einsatz.

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Außenwelt machen den Unterschied und entscheiden darüber, wie

universell der Vision-Sensor unterschiedlichste Prüf-, Mess- und

Inspektionsaufgaben abdecken kann. Das Gesamtpaket entschei-

det über die Standardisierbarkeit eines Vision-Sensors in einem

Gesamtunternehmen und dessen vielfältigen Einzelaufgaben.

CS 50: schnell, kompakt, kostengünstigDi-Soric hat über mehrere Jahre eingehend den Markt und insbe-

sondere die große Bandbreite der eigenen Vision-Sensor-Kunden

sondiert. „Wir haben festgestellt, dass Anlagenhersteller und Auto-

matisierer für einfache Zähl-, Prüf- und Sortieraufgaben mitunter

anspruchsvolle Vision-Systeme nutzen, die kompliziert, aufwendig

und letztlich zu teuer sind. Andere Anwender erkennen, dass ein

gewöhnlicher Vision-Sensor unter Umständen schnell an seine

Grenzen stößt, wenn die Anlage beispielsweise ein Speed-up er-

fährt.“, sagt Jörg Gilles, Produktmanager Lights/Vision Sensors bei

Di-Soric. „Die größte Herausforderung jedoch bestand in unserem

eigenen Anspruch an ein Gerät, das sich in unterschiedlichsten In-

dustrieapplikationen als standardisierfähig erweist.

Das nun mit dem CS 50 geschnürte Paket aus hoher Hard-

wareperformance, universeller, aber robuster Optik als auch mäch-

tigen Software- und Interfacetechnologien wird unseren Ansprü-

chen vollauf gerecht“, so Jörg Gilles. Das Urbacher Unternehmen

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KOMPONENTE & ANWENDUNG AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

sah einen Bedarf für einen kostengünstigen, kompakten und

schnellen Vision-Sensor mit eigener Rechenleistung, der das Gros

an Standard- und Spezialanforderungen in nahezu allen Indust-

riebranchen abdecken kann. Die Idee zur Entwicklung des CS 50

war geboren.

Als nach Herstellerangaben kleinstes Gerät seiner Klasse (Ab-

messungen 24,4 × 44,5 × 44,5 mm) verfügt der CS 50 über eine

intuitiv handhabbare Bedien- und Toolsoftware. Damit lassen sich

Sensoreinstellungen sowie Teach-In-Verfahren einfach und ohne

Bildverarbeitungsexperten vornehmen. Im CS 50 ist ein Webser-

ver integriert. Ohne zusätzliche Software lassen sich laufende Visi-

on-Jobs, Statistiken oder Reports über den Webbrowser des Be-

dien panels beispielsweise über externe Rechner, Tablets oder das

optional erhältliche HMI darstellen.

„Mit seiner hohen Prozessorleistung zählt der CS 50 zu den

schnellsten seiner Art. Der CS 50 stellt darüber hinaus seine Mess-

werte und -ergebnisse als SPS-konforme Datenformate zur Verfü-

gung, die auf Steuerungsebene sofort verarbeitet werden können“,

ergänzt Jörg Gilles. Mit einem Arbeitsspeicher von 1,4 GB hat der

Vision-Sensor ausreichend Kapazitäten für eine praktisch unbe-

grenzte Anzahl an Jobs an Bord.

Leicht umsetzbar sind Aufgaben wie beispielsweise Qualitäts-,

Anwesenheits-, Vollständigkeitskontrolle, Füllstands-, Deckel-, Eti-

kettensitzprüfung, Lageerkennung und Positionierung. Einsatzfel-

der sind Zuführ-, Verpackungs-, Etikettiermaschinen beziehungs-

weise Anlagen in der Elektronik-, Automotive-, Getränke-,

Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie – um nur einige zu nennen.

Nutzerorientierte Software, leistungsfähige ToolsDer vielseitige Vision Sensor von Di-Soric kommt mit einer intui-

tiv bedien- und flexibel adaptierbaren Software auf den Markt.

Zum Leistungsumfang zählen die Softwaretools Finden/Teileer-

kennung, Zählen, Anwesenheit, Messen und Logik. Diese enthal-

ten wiederum eine Vielzahl an Subtools, mit denen sich Positions-

und Rotationsmerkmale einfach und prozesssicher bestimmen

lassen. Sämtliche Werte sind logisch verknüpfbar und explizit als

Pixel- oder Zahlenwert exportierbar.

Mit dem Tool Finden/Teileerkennung detektiert der CS 50 in

kurzer Zeit gleichzeitig mehrere eingelernte form-, kanten- oder

flächenbasierte Muster innerhalb eines aufgenommenen Bildes.

Zählen ermittelt die Anzahl von identischen oder unterschiedli-

chen Teilen wie zum Beispiel Schrauben auf einem Band, Objekte

auf einem Werkstückträger oder erfasst die Anzahl der Bohrungen

eines Bauteils. Zählen agiert sowohl blob- als auch konturbasiert.

Mit dem Tool Anwesenheit prüft CS 50 prozesssicher die An- oder

Abwesenheit von Teilen. Messen führt pixelbasierte Höhen-, Brei-

ten-, Radien- oder Winkelmessungen durch. Am Ende schleust

der CS 50 jene Teile aus, die nicht innerhalb der nutzerdefinierten

Grenzen liegen. Logik stellt einfache, logische Verknüpfungen zwi-

schen Einzelergebnissen her. Das boolsche Gesamtergebnis einer

IO-/NIO-Prüfung kann dann, wie jede andere Messung auch, an

die übergeordnete Steuerungsebene übergeben werden. Die Re-

chenaufgabe erledigt der integrierte Chip, das Ergebnis geht bei-

spielsweise in Form kompatibler SPS-Daten direkt an die Steue-

rung.

Robuste Liquid-Lens und umschaltbare Brennweiten rücken Objekte in den richtigen FocusBlitzschnelles Fokussieren gelingt dem CS 50 mit einer innovati-

ven Liquid-Lens ohne mechanische und damit verschleiß- und

dejustageanfällige Bauteile. „Mechanische Autofokussysteme mit

mehreren Brennweiten bieten nur auf den ersten Blick mehr: Mit

seiner Liquid-Lens ist der CS 50 weit weniger anfällig und robust

nach Schutzart IP67. Für alle Einsatzgebiete ist der CS 50 damit

hervorragend gerüstet“, betont Jörg Gilles.

Das Di-Soric Click-Zoom vereint jeweils zwei Brennweiten in

einem Gehäuse, umschaltbar auf Tastenklick. Die beiden jeweils in

den Lichtfarben rot und weiß angebotenen Hardwarevarianten

vereinen entweder 5/10-mm-, oder 16/32-mm-Brennweiten in ho-

her optischer Güte – ohne riskanten, weil verschmutzungsanfälli-

gen Objektivtausch.

CS 50 ist Industrie-4.0-tauglichDer CS 50 kommt mit vier wechselbaren Lichtfarben auf den

Markt. Im Nahbereich kann auf eine Zusatzbeleuchtung verzichtet

werden. Der neue Vision Sensor von Di-Soric ist mit allen gängi-

gen Schnittstellen wie Ethernet/IP, TCP/IP, Profinet, RS232 sowie

Digi/IO ausgestattet. Mit Disoric Link ist ein einfaches Verlinken

sowie das Setzen und Empfangen von Tool-Parametern problem-

los möglich. „Eine frühzeitige Kontaktaufnahme zahlt sich aus:

Unsere Kundenberater und der technische Support stehen bei

Neuplanungen sowie bei Retrofits mit kompetentem Rat, Projek-

tierungs- und Integrationsleistungen zur Verfügung“, fasst Jörg

Gilles zusammen. eh ■

Autor Volker Aschenbrenner, Di-Soric

Vision Sensor CS 50 von Di-Soric: Der kleinste Vision Sensor der Welt.

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So können mit bildgebenden Verfahren beispiels-

weise Strukturen erkannt, Verkehrsschilder und ande-

re Verkehrsteilnehmer erfasst, Konzentrationen be-

stimmt oder Barcodes identifiziert werden. Diese

Automatisierung verringert einerseits die Gefahr

menschlicher Fehler, andererseits hilft sie, den Arbeits-

aufwand zu reduzieren.

Anforderungen im Auto und in der MedizinIm Automobilbereich sollen selbstfahrende Autos ihre

Umgebung unter anderem mit optischen Sensoren er-

fassen. Diese müssen nicht nur leistungsfähig, robust

und langlebig, sondern auch für eventuelle Reparatu-

ren und beispielsweise Softwareoptimierungen über

viele Jahre verfügbar sein. Auch im medizinischen Be-

reich ist die lange Verfügbarkeit und Lebensdauer

wichtig. Jedes Gerät erhält hier einzeln die Zulassung,

die erlischt, sobald eine Komponente verändert wird.

Ein typischer Entwicklungszyklus dauert etwa fünf

Seit jeher erfassen Menschen die Welt op-

tisch. Das bewährte Instrument dafür, das

Auge, ist perfekt angepasst, um bei den

verschiedensten Lichtverhältnissen die

Umgebung zu erkennen. Gerade deswe-

gen ist es aber nur schlecht geeignet, um absolute Hel-

ligkeitswerte zu messen, wie es beispielsweise bei Test-

streifen in der medizinischen Diagnostik notwendig

ist. Verschiedene Technologien wurden daher bis heute

entwickelt, um dem Menschen diese Aufgabe abzu-

nehmen beziehungsweise diese zu automatisieren.

Grundlage für Bildsensoren sind lichtempfindliche

Halbleiter. In der Praxis messen sie in optischen An-

wendungen Helligkeitswerte schnell, zuverlässig und

ermöglichen damit Bilderkennungsalgorithmen repro-

duzierbare Ergebnisse. Typische Anwendungen finden

sich neben Überwachungskameras, maschinellem Se-

hen und Gaming auch im Automotivebereich und der

Medizintechnik.

Neuer EinsatzraumFotosensorik beschleunigt die medizinische Diagnostik

Bildsensoren erfassen Farbnuancen genauer als das menschliche Auge. Sie ermögli-chen die Automatisierung der medizinischen Diagnostik.

KOMPONENTE & ANWENDUNG AUTOMATISIERUNG

Das selbstfahrende Auto soll seine Umgebung unter anderem mit optischen Sensoren erfassen.

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KOMPONENTE & ANWENDUNG AUTOMATISIERUNG

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Mit seiner Leistungsauf-nahme von 0,3 W ist der Sensor für mobile Geräte zum Einsatz vor Ort geeignet. So können wichtige Gesundheitsdaten in kurzer Zeit und unabhängig von einem Labor bestimmt werden.

Der rauscharme CMOS-Fotosensor MT9V024 liefert bei 752 × 480 Pixeln 60 Bilder pro Sekunde und ist auch im nahen Infrarot empfindlich.

lichen und zeitlichen Auflösung und ermöglichen so

einer nachgeschalteten Bildauswertung die notwendi-

ge Erkennung von Mustern. In beiden Sensortypen

erzeugt das einfallende Licht in Fotodioden einen sei-

ner Helligkeit entsprechenden Strom. In den einzelnen

Bildpunkten lädt dieser Strom einen Kondensator auf,

dessen gespeicherte Ladung die Bildinformation dar-

stellt. Der CCD-Sensor liest die Daten zeilenweise aus.

Der CMOS-Sensor hingegen kann jeden Pixel di-

rekt ansprechen und so die einzelnen Pixel unabhängig

voneinander oder das komplette Bild auf einmal ausle-

sen. Er bietet auch die integrierte Funktion eines A/D-

Wandlers und kann daher direkt digitale Werte ausge-

ben. Für anspruchsvolle Anwendungen eignen sich

CMOS-Sensoren tendenziell besser, da sie mehr Funk-

tionen bieten, eine höhere Auslesegeschwindigkeit ha-

ben und sowohl bei hohen als auch bei tiefen Tempera-

turen zuverlässiger arbeiten.

Bildsensoren können Leben rettenEin gutes Beispiel für einen Bildsensor, der sogar die

Anforderungen aus der Medizintechnik erfüllt, ist der

MT9V024 ON Semiconductor, vertrieben von Framos.

Er wurde ursprünglich für die Automobilbranche ent-

wickelt. Weil hier der Zeithorizont für die Bauteilver-

fügbarkeit noch größer ist als im medizinischen Be-

reich, garantiert der Hersteller, dass die Sensoren über

zehn Jahre lang erhältlich sind. Der 1/3 Zoll (0,77 cm)

große CMOS-Sensor kann zwischen -30 und +70 °C

eingesetzt werden und auch nahes Infrarot mit einer

guten Empfindlichkeit detektieren. Das liefert einer-

seits mehr verwertbare Informationen für die nachge-

schaltete Bilderkennung und ermöglicht andererseits

eine für Menschen unsichtbare Beleuchtung.

Mit seiner geringen Leistungsaufnahme von 0,3 W

ist er auch optimal für mobile Geräte geeignet, die bei-

spielsweise ein Arzt in seiner Praxis oder dem Kran-

kenhaus direkt vor Ort einsetzt. So können wichtige

Gesundheitsdaten des Patienten in kurzer Zeit und

unabhängig von einem Labor bestimmt werden.

Jahre – jedes Bauteil sollte also viele Jahre zuverlässig

funktionieren und so lange wie möglich, mindestens

jedoch bis zur Zulassung des Nachfolgemodells, liefer-

bar sein. Wie im automobilen Bereich basieren auch

hier viele Messungen auf optischen Methoden, häufig

auf der Transmission oder Reflexion einer Probe oder

eines Teststreifens unter definierten Lichtbedingun-

gen.

Fehler vermeiden, Material und Zeit sparenDie Fotosensorik hat neben der eigentlichen Messung

weitere Vorteile in der Anwendung. So kann sie eben-

falls genutzt werden, um Fehler bei der Verarbeitung

einer medizinischen Probe zu vermeiden. Sie ermög-

licht, mit QR- oder Barcodes markierte Proben eindeu-

tig zu identifizieren und so dem richtigen Patienten

zuzuordnen. Auch Anwenderfehler kann sie teilweise

ausgleichen. Wenn beispielsweise ein Teststreifen nicht

vollständig mit der zu prüfenden Flüssigkeit benetzt

wurde, kann das ausgeglichen werden. Falls der be-

netzte Teil groß genug ist, wird nur die Information

dieses „guten“ Teilbilds verwendet.

Falls die Fläche nicht für eine sinnvolle Messung

ausreicht, wird eine Fehlermeldung ausgegeben statt

eines ungültigen Ergebnisses. Die Bilderkennung spart

so Zeit und Probenmaterial, was direkt auch dem Pati-

enten und dem Arzt zugutekommt. Sie ersetzt das ma-

nuelle optische Ablesen und macht die Messung einfa-

cher bedienbar, genauer und zuverlässiger, denn diese

sind nun reproduzierbar und nicht mehr von der Ta-

gesform des Benutzers oder den Lichtbedingungen zu

verschiedenen Tageszeiten abhängig. Letztendlich

wird die Diagnose schneller gestellt, die Behandlung

kann früher beginnen und ist zielführender.

Welcher Sensor geeignet istDie zwei gebräuchlichsten Technologien für Bildsenso-

ren sind CMOS (Complementary Metal Oxide Semi-

conductor) und CCD (Charge Coupled Device). Sie

messen die Intensität des Lichts mit einer hohen räum-

Bild: Framos

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KOMPONENTE & ANWENDUNG AUTOMATISIERUNG

Kalibrierung dennoch sinnvoll gemessen werden: Die

beim Kalibrieren erstellte Empfindlichkeitskurve ord-

net jeder Spannung die zugehörige Helligkeit zu.

Das Verhältnis von größter zu kleinster messbarer

Helligkeit ist der dynamische Umfang. Bei sehr dyna-

mischen Bildern, beispielsweise einer Kerze in einem

ansonsten unbeleuchteten Raum, kommt die Fotodio-

de an ihre Grenzen. Entweder gehen die Details des

dunklen Raums im Rauschen verloren oder die der

Kerze im überbelichteten Weiß. Das lässt sich mit einer

absichtlich nichtlinearen Empfindlichkeitskurve lösen,

die einen größeren Helligkeitsumfang (High Dynamic

Range, HDR) auf den begrenzten Signalumfang proji-

ziert. Der Bildsensor MT9V024 erreicht das on-chip,

indem er die Belichtungszeit in Segmente unterteilt

und in jedem dieser Segmente die Pixel mit einer ande-

ren Spannung ansteuert. Im Bild sind dann durch die

nichtlineare Abbildung sehr dunkle und sehr helle De-

tails gleichzeitig erkennbar. eh ■

Autoren Ute Häußler (Framos) und

Dipl.-Phys. Marco Antoni (Redaktionsbüro Stutensee)

Aufgrund der Linearität des Sensors sind sämtliche

Messwerte gleichartiger Geräte miteinander vergleich-

bar. Die Automatisierung der Messgeräte verringert so

den Gesamtaufwand wichtiger medizinischer Messun-

gen. Die lange Verfügbarkeit garantiert, dass ein defek-

tes Gerät schnellstmöglich repariert oder ersetzt wer-

den kann. Dank der Fotosensorik liegt die nun

teilautomatisierte Diagnose des Patienten bei höherer

Genauigkeit und Zuverlässigkeit schneller vor. Die

Behand lung kann eher beginnen und hat eine höhere

Erfolgschance. Da bei Diagnosen, die eine schnelle Re-

aktion verlangen, jede Sekunde zählt, können Bildsen-

soren sogar Leben retten.

Linearität und HDRUm absolute Helligkeitswerte mit einem Fotosensor zu

messen, muss man den Zusammenhang zwischen der

einfallenden Lichtmenge und der Signalstärke kennen.

Im besten Fall hängen die beiden Größen proportional

zusammen, das heißt, wenn doppelt so viel Licht ein-

fällt, wird die doppelte Spannung ausgegeben. Ist der

Zusammenhang nicht proportional, kann nach einer

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KOMPONENTE & ANWENDUNG ANTRIEBSTECHNIK

Der Kunde muss bei einer neuen Lösung von Item

nicht mehr auf mehrere Systeme zurückgreifen,

um seine Transportaufgabe abzubilden. Ihm steht

nun eine Komplettlösung aus mechanischen

Kompo nenten und Software zur Verfügung. Der

Anwender nutzt bei dieser Lösung vereinfachte Oberflächen zur

Realisierung seines Projektes und kombiniert verschiedene Kom-

ponenten aus einem Baukasten. So entsteht eine individuelle Au-

tomationslösung, die sich flexibel auf veränderte Parameter ein-

stellt.

Das Automationssystem linear motion unit von Item Industrie-

technik ist eine umfassende Komplettlösung für die Lineartechnik.

In die Automationslösung integriert sind die Softwareprogramme

Item MotionDesigner und Item MotionSoft. Zur Nutzung der neu-

en selbstlernenden Lineareinheiten erhalten Kunden eine Auswahl

und die Zusammenstellung passgenauer Komponenten. Sie neh-

men das gemäß ihren Anforderungen erstellte und vorkonfigurier-

te Linearsystem selbstständig in Betrieb.

„Die Nachfrage nach Komplettlösungen ist stetig gewachsen“,

äußert sich Uwe Schmitz, Produktmanager Maschinenautomation

bei Item, zu den Gründen für die Entwicklung der linear motion

unit. „Uns kam es darauf an, dass der Kunde ein durchdachtes Sys-

tem aus mechanischen Komponenten und Software vorfindet, das

leicht in Betrieb zu nehmen ist“, erklärt Schmitz.

Anwender der neuen Software wählen aus einem Angebot von

mehr als 60 zueinander passenden Komponenten aus den Berei-

chen Motoren, Getriebe, Steuerungen und Zubehör die zur Be-

schreibung ihrer Transportaufgabe notwendigen Daten aus. Dabei

sind auch über technische Daten hinausgehende Parameter hinter-

legt, die in umfangreichen Berechnungen und Messungen ermit-

Smart EngineeringBaukasten-Lösung von Item für die automatisierte Lineartechnik

Die Zukunft im Bereich der automatisierten Lineartechnik liegt in der Nutzung von intelligenter Software, die eine Konfiguration und Inbetriebnahme von Linearsystemen beschleunigt.

telt wurden. Dazu gehört beispielsweise die Berechnung thermi-

scher Belastungen.

„Die jahrelange Erfahrung unserer Ingenieure ist in die Ent-

wicklung der Item motion unit mit eingeflossen“, berichtet Uwe

Schmitz. Zur Nutzung der Software Item MotionDesigner muss

der Kunde kein Experte in Lineartechnik oder Steuerungstechnik

sein. Er formuliert seine Transportaufgabe einfach und schnell im

Dialog mit dem MotionDesigner – wie mit einem Kundenberater

oder Experten für Kundenlösungen. Die Software ist eine Browser-

applikation. Das IT-System des Anwenders muss keine besonderen

Anforderungen erfüllen.

Die Software basiert auf dem integrierten Expertenwissen für

Lineartechnik, Steuerungen und Motoren und ermittelt unter Be-

rücksichtigung der Daten eine bestmögliche Kombination der Ein-

zelkomponenten. Die Komplettlösung wird anschließend einbau-

fertig und durch Item vorkonfiguriert geliefert und mit dem

System MotionSoft innerhalb kurzer Zeit in Betrieb genommen.

Die Inbetriebnahmesoftware führt die Installation des gesamten

Lineartechniksystems selbstständig durch. Das Tool prüft alle ver-

fügbaren, aus dem MotionDesigner importierten Daten und er-

mittelt die korrekten Reglereinstellungen zur automatischen Inbe-

triebnahme. Die Item-Steuerung findet dabei die beste Einstellung

und kann Konfigurationsdaten und Fahrprofil vom Item Mo-

tionDesigner übernehmen. Die Inbetriebnahme der Lineareinheit

gelingt dann in wenigen Minuten.

Ein Komplettsystem mit vielen VorteilenMit den beiden neuen Softwarelösungen von Item lassen sich die

26 vorkonfigurierten Item-Lineareinheiten einfach und schnell in

Betrieb nehmen. Bislang waren integrierte Softwaretools oft sehr

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KOMPONENTE & ANWENDUNG ANTRIEBSTECHNIK

komplex und haben ein großes Verständnis des Kunden im Be-

reich Linear- und Steuerungstechnik vorausgesetzt. Um die neu-

en Programme nutzen zu können, muss der Anwender die Tech-

nik nicht im Detail kennen. Die Soft ware übersetzt die jeweilige

Transportaufgabe in eine Gesamtlösung aus Lineareinheit, Mo-

tor, Getriebe und Steuerung.

Da der MotionDesigner sämtliche Daten, technische Parame-

ter wie Betriebslast, Hub oder Geschwindigkeit und dynamische

Anforderungen berücksichtigt, entsteht innerhalb kurzer Zeit die

passende Lösung, ohne dass der Kunde selbst Datenblätter wäl-

zen muss. Dabei werden bis zu zwei Millionen Rechenoperatio-

nen durchgeführt. In wenigen Sekunden liegt das Ergebnis vor

und die Soft ware empfi ehlt eine maßgeschneiderte Lineareinheit.

Inbetriebnahme in kurzer ZeitWeil Installationssoft ware und Steuerung die bereits vorhande-

nen Daten der defi nierten Komponenten verwenden und alle Be-

standteile aufeinander abgestimmt sind, dauert die Inbetriebnah-

me nur wenige Minuten. Das führt zu einer großen Zeitersparnis,

da der Anwender die Daten nicht erneut eingeben muss. „Der

Kunde nähert sich sehr schnell iterativ seiner Wunschlösung an“,

betont Uwe Schmitz. Binnen weniger Sekunden ergäben sich ver-

schiedene Szenarien, wenn beispielsweise einzelne Parameter

verändert würden. Bei marktüblichen Systemen dauert die Be-

rechnung bei Änderung eines Wertes dagegen einige Minuten.

Da die frei verfügbare Online-Soft ware die Komponenten

auch auf den tatsächlichen Bedarf des Projekts abstimmt, ist si-

chergestellt, dass alle Aspekte berücksichtigt werden. Ein weiterer

Vorteil ist die Produktdokumentation mit Montageinformatio-

nen, die bei der Nutzung der neuen Automationslösung von Item

mitgeliefert wird. Durch die programmierbaren Fahrprofi le, die

sich in der Steuerung speichern lassen, ist für viele Transportauf-

gaben kein Einsatz einer SPS erforderlich. Die Anbindung an eine

SPS über die gängigen Feldbusschnittstellen ist aber dennoch

möglich. Im Ergebnis werden die Betriebsprozesse effi zienter ge-

staltet und Fehler auf ein Minimum reduziert.

Für den Einsatz in der Smart FactoryDer Einsatz einer Item linear motion unit erspart dem Anwender

viele Arbeitsschritte, die bei marktüblichen Automationslösun-

gen notwendig sind. Für die Ingenieure stellt sich damit eine er-

hebliche Prozesserleichterung ein. Eine Überdimensionierung

der Aufgabe wird verhindert und das Risiko der Fehlauslegung

minimiert. „Der Vorteil unserer linear motion unit liegt ganz klar

im Bereich Smart Engineering“, betont Uwe Schmitz. Innerhalb

kürzester Zeit können die Ingenieure beispielsweise prüfen, ob die

vorliegende Lineareinheit zu einer neuen Transportaufgabe passt.

Seit November 2016 ist die Item linear motion unit in Deutsch-

land erhältlich; derzeit wird die Einführung im internationalen

Markt vorbereitet. Item unterstützt die Anwender beim Einsatz

der neuen linear motion unit und steht jederzeit mit einer Be-

ratung über den kompletten Zeitraum von der Idee bis zur Um-

setzung und Montage der neuen Anlage zur Verfügung. „Der

Trend geht aus unserer Sicht ganz eindeutig in Richtung Nutzung

von Standardkomponenten eines Baukastens, die fl exibel kombi-

niert werden, anstelle von Einzelkomponenten“, konstatiert Uwe

Schmitz. „Das ist der zukunft sweisende Weg in Zeiten von Smart

Factory.“ eh ■

Autorin Nicole Hezinger, Item Industrietechnik

1 Der Aufbau des Automationssystems und die spezifi schen Einstellungen in der Steuerung werden bestimmt durch kundenindividuelle Anforderungen.

2 Mithilfe der Software Item MotionSoft gelingt die Inbetriebnahme der Komplettlösung in wenigen Minuten.

3 Die Item linear motion unit ist die umfassende Komplettlösung für Automation. Die Software beschleunigt die Konfi guration (Item MotionDesigner) und vereinfacht die Inbetriebnahme (Item MotionSoft).

4 Vertikale Achse: Der Anwender wählt für den Baukasten aus 60 passenden Komponenten aus.

5 Das vollständige System einer linear motion unit von Item besteht aus Lineareinheit, Getriebe, Motor, Steuerung, Kabel und Zubehör.

3 4

5

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Variable ZuckerförderungUnidrive M600 steigert die Zuckerrohrverarbeitung in einem thailändischen Werk

Der Frequenzumrichter Unidrive M600 von Control Techniques hilft einem großen Zuckerhersteller in Thailand, eine effi ziente Bereitstellung von Zuckerrohr für die nachfolgenden Prozessschritte zu gewährleisten.

KOMPONENTE & ANWENDUNG ANTRIEBSTECHNIK

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Die 1946 gegründete Mitr

Phol Sugar Corp ist der

größte Zuckerproduzent in

Th ailand und Asien sowie

der viertgrößte weltweit.

Zwei Millionen Tonnen Zucker werden dort

in mehreren Werken pro Jahr hergestellt.

Um diese Menge herzustellen, verarbeitet

Mitr Phol ungefähr 20 Millionen Tonnen

Zuckerrohr. Im Werk Phulaung im Norden

Th ailands hat sich das Unternehmen kürz-

lich für den Austausch des Antriebs für sei-

ne Zuckerrohrförderbänder mit variabler

Geschwindigkeit entschieden, um Anpas-

sungen hinsichtlich der hohen Nachfrage

durchzuführen. „In der Vergangenheit ha-

ben wir verschiedene Antriebe für diese An-

wendung eingesetzt, waren aber vom ge-

schlossenen Regelkreis des Unidrive M600

mit SI-Encoder-Modul und den geringen

Oberwellen begeistert“, erklärte Wanchai

Satchawan, Elektrotechnik- und Automati-

sierungsmanager des Werks.

Das SI-Encoder-Modul verfügt über ei-

nen Inkrementalgebereingang, um eine ge-

schlossene Rotor-Magnetfl ussregelung für

Asynchronmotoren, RFC-A-Modus, zusam-

men mit dem Unidrive-M600 zu realisieren.

„Dies ist entscheidend, da die Förderanlage

Zuckerrohr an jede Verarbeitungsstation,

einschließlich der Zerstückelungsstation,

befördert“, so Satchawan. „Wir müssen unter

Volllast laufen – vor allem in den Monaten

September bis März, der Saison für Zucker-

rohr. Ausfallzeiten in diesen Monaten kön-

nen die Versorgung von Zucker außerhalb

der Saison gefährden.“

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Im thailändischen Zuckerwerk Phul-aung (Bild 3) kommen die Antriebe Unidrive M600 mit SI-Encoder-Modul von Emerson (Bilder 1 und 2) zum Einsatz. Ausfallzeiten konnten verrin-gert werden – und zwar mithilfe des Inbetriebnahme-Software-Tools Unidrive M Connect von Control Techniques zur Konfi guration von Antrieben, um Inbetriebnahme und Überwachung der Betriebs-/Systemleistung durchzuführen.

Ein weiterer Grund für die Wahl des

Unidrive M waren seine aufgabenbasierte

Inbetriebnahme, Diagnose und Wartung.

Dies trägt zu minimalen Ausfallzeiten bei

hoher Auslastung bei, wie es bei Mitr Phol

der Fall ist. „Unidrive M600 ermöglicht es

uns, die Leistungsfähigkeit wesentlich zu

erhöhen“, so Satchawan. „Damit haben

wir nun ein besseres Überlastmoment

(180 Prozent für drei Sekunden) im RFC-

A-Modus. Hinzu kommt, dass die Ausfall-

zeiten von einer bis anderthalb Stunden auf

nur 30 Minuten verringert wurden – und

zwar mithilfe des Inbetriebnahme-Soft -

ware-Tool Unidrive M Connect von Con-

trol Techniques.“

Unidrive M Connect ist das neueste

Tool von Control Techniques zur Konfi gu-

ration von Antrieben, um die Inbetrieb-

nahme, Optimierung und Überwachung

der Antriebs-/Systemleistung durchzufüh-

ren. Es basiert auf grafi schen Tools, um die

Benutzererfahrung zu verbessern und zu

vereinfachen. Für erfahrene Nutzer stehen

dynamische Antriebslogikdiagramme und

durchsuchbare Verzeichnisse zur Verfü-

gung.

„Die technische Unterstützung vor und

nach der Installation des Antriebs seitens

Control Techniques und Contrologic, dem

Partner vor Ort, war einfach hervorra-

gend“, so Satchawan. „Wir planen, weitere

Produkte von Control Techniques in unse-

rem Unternehmen einzusetzen, um unser

Geschäft weiter voran zu bringen.“ eh ■

Autor Frank Borchardt, Emerson Industrial Automation

2

3

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KO N S T R U K T I O N & AU TO M AT I S I E R U N G

Virtual und Augmented Reality in der Industrie: Wir befragen Experten zu Vor-

und Nachteilen der Technik. 26Industrie-PC 4.0: Welche

Leistung braucht man für Big Data, Smartphones

oder Spracheingabe? 50

Trend mobil: Bedienmög-lichkeiten wie Tablets und Smartphone-Apps machen sich in den Betrieben breit.42

Neu defi niert:Human Machine Interfaces

...werden Panel PCs über unser HMI-Framework.“ Wie

das geht erklärt Roland Haag, Business Unit Manager

Prime Cube beiSchubert System Elektronik

ab Seite 36

”Auf den Nutzer zugeschnitten...

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PRODUKTNEUHEITEN HARD & SOFTWARE

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Software

Effizient Zeit sparen

Siemens präsentiert die Software für sein

High-End-Motion-Control-System Simoti-

on in der neuen Version 4.5. Mit dem neu-

en Softwarestand und der objektorien-

tierten Programmierung OOP lassen sich

komplexe Applikationen in überschaubare

Objektstrukturen zerlegen, um zum Bei-

spiel die Struktur einer modularen Ma-

schine exakt abzubilden. Maschinenbauer

können damit Softwaremodule besser

standardisieren und wiederverwenden,

zudem den Programmier- und Testauf-

wand sowie die Fehleranfälligkeit redu-

zieren. In der Version unterstützt die Soft-

ware jetzt OPC UA, das standardisierte

Kommunikationsprotokoll für den her-

stellerübergreifenden Datenaustausch in

der Automatisierungstechnik.

Siemens www.siemens.com

Software

CAD-Visualisierung

Die Firma K2D-KeyToData bringt eine

neue Version ihres CAD-Viewers auf den

Markt. KeyView ist ein Engineering-Tool

für Anwender aus den Bereichen Ein-

kauf, Vertrieb, Projektmanagement,

Marketing, Fertigung und Dokumenta-

tion. Dessen CAD-Kern beinhaltet eine

Vielzahl von Werkzeugen und stellt

zahlreiche Analysefunktionen zur Verfü-

gung. Neu in der Version ist das erwei-

terte Maskieren von Elementen. Im gra-

fischen Bereich können einzelne Teile

ausgewählt werden, die direkt im Struk-

turbaum angezeigt werden. Neu sind

außerdem die Anzeige von importierten

Captures inkl. Schnitten, die Farbein-

stellung für Schnitte, Schnittfläche in

Teilefarbe und die Auszugsanalyse.

K2D-KeyToData www.keytodata.de

Software

Selbst automatisiert

Mit den Softwareprogrammen Motion

Designer und Motion Soft stellt Item ein

Gesamtsystem für eine kundenindividu-

elle Automationslösung zur Verfügung.

Die Online-Software ermittelt passge-

naue Komponenten. Nach der Ausliefe-

rung nehmen Kunden das Linearsystem

mithilfe des dazugehörigen Programms

selbstständig in Betrieb. Das Tool wird im

Bereich Systembaukästen für industrielle

Anwendungen für die Umsetzung von

Industrie-4.0-Projekten verwendet. Die

Linear Motion Unit besteht aus einem

Portfolio von über 60 Komponenten: Mo-

toren, Steuerungen, Getriebe, Kabel. Sie

sind aufeinander abgestimmt und kom-

patibel. Die Software ermittelt die opti-

male Kombination der Komponenten.

Item www.item-international.com

Automotive

Analyse des Antriebsystems

Für die Systemanalyse kann im Kisssoft-

Release 03/2016 die Deformation des

Gehäuses berücksichtigt werden. Dazu

kommt auch der Einfluss auf die Lager.

Die daraus resultierenden Verschiebun-

gen der Lageraussenringe bewirken ei-

ne Veränderung der Wellendeformation

und können somit – insbesondere bei

nachgiebigen Gehäusen sowie hohen

Kräften – die Lastverteilung in der Ver-

zahnungskontaktanalyse maßgeblich

beeinflussen. Für die Berechnung wird

dazu eine Steifigkeitsmatrix des Gehäu-

ses importiert, wobei diese Steifigkeits-

matrix nun direkt im Format der FE-

Programme Abaqus und Nastran und

Ansys eingelesen werden kann.

Kisssoft www.kisssoft.ag

Software

Produktkonfigurator

Das Unternehmen Lucas hat sich für den

Produktkonfigurator der Firma Cadenas

entschieden, um seine Angebotserstel-

lung zu automatisieren. Der Hersteller

von Linearachsen für die Robotik konnte

damit den Zeitaufwand für die Erstel-

lung eines Angebots von zwei Tagen auf

fünf Minuten reduzieren. Die Linearach-

sen bieten einen umfangreichen Werk-

zeugkasten für Integratoren der Robo-

tik: Übersetzungsachsen, Linearmodule

mit zwei, drei und vier Achsen sowie

sogenannte Swings. Eingesetzt werden

die Achsen in Bereichen wie Oberflä-

chenbehandlung, Schweißen, Verpa-

cken, Kommissionieren, Auf- und Abla-

den von Maschinen und im Bereich der

Luftfahrt- und Automobilindustrie.

Cadenas www.cadenas.de

Software

Design-Werkzeug

Mecsoft Europe, Distributor für CAD-

und CAM-Software, veröffentlicht in

Kürze die neue Version VisualCAD/CAM

2017. Diese umfasst die Module Visual

Mill, Visual Turn, Visual Nest und Visual

Art, die alle innerhalb der CAD-Basis-

Plattform Visual CAD laufen und unab-

hängig voneinander oder als Bundle er-

worben und lizenziert werden können.

Das Programm wird weiterhin als un-

entgeltliches Design-Werkzeug ange-

boten. Alle Module werden in der neuen

Version überarbeitet und erweitert sein,

um Kunden weiterhin die bestmögliche,

nahtlos integrierte Fertigungsplattform

bieten zu können. Neu ist die automati-

sierte NC-Programmerstellung durch

Feature-basierte Bearbeitung.

Mecsoft Europe www.mecsoft-europe.de

Management-Tool

Lebenszyklen schätzen

Der Obsolescence Manager von RS Com-

ponents unterstützt Ingenieure und

Techniker bei der Einschätzung von Pro-

duktlebenszyklen. Das Online-Tool soll

bei der Planung der Zeiträume behilflich

sein, in denen die End-of-Life-Notizen

von Teilen zu erwarten sind, die bald

nicht mehr produziert, repariert und

von Komponentenanbietern unterstützt

werden. Im ersten Schritt wird das Tool

darauf ausgerichtet sein, Ingenieure

und Techniker, die neue elektronische

Designs entwickeln, zu unterstützen.

Ein weiterer Ausbauschritt wäre, das

Anwendungsfeld auf den industriellen

Sektor einschließlich neuer Schalt-

schrankentwürfe und bestehender Pro-

duktionsanlagen auszuweiten.

RS Components www.rsonline.de

Software

Für Maschinenelemente

GWJ Technology hat die neue Version sei-

ner Berechnungssoftware TBK 2014 für

Getriebe- und Maschinenbau und Getrie-

be angekündigt. Die neue Version V31

unterstützt in den Modulen „Stirnrad-

paar“ und „Planetenstufe“ Verzahnungs-

toleranzen und -qualitäten nach DIN

58405 für die Feinwerktechnik sowie

nach ISO 1328 und ANSI/AGMA 2015.

Zusätzlich zur Tragfähigkeitsberechnung

steht die ANSI/AGMA 2101-D04 zur Ver-

fügung. Profilkorrekturen werden bei der

Tragfähigkeit berücksichtigt. Im Modul

Stirnradpaar kann die Anzahl Zahnein-

griffe vorgegeben und bei einer Lastkol-

lektivberechnung berücksichtigt werden.

Der Achsabstand wurde als Vorgabekrite-

rium ergänzt.

GWJ Technology www.gwj.de

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PRODUKTNEUHEITEN HARD & SOFTWARE

Software

Effizienteste Prozesse

Schneider Electric präsentiert das Kon-

figurationswerkzeug zur Program-

mierung und Dokumentation der Kom-

ponenten von industriellen Auto-

matisierungssystemen. Wonderware

Prometheus bietet eine offene Pro-

grammierumgebung, die komplexe

Konfigurationsaufgaben automatisiert

und mit leittechnischen Komponenten

konfiguriert. So laufen in den Anlagen

die effizientesten Prozesse. Vorlagen

bieten Code-Entwicklung unabhängig

von der Ziel-Plattform, optionale Funk-

tionserweiterungen sowie verknüpfba-

re Verbindungen. Damit sich die Stan-

dards bei geänderten Anforderungen

weiterentwickeln können, ist eine inte-

grierte Versionsverwaltung integriert.

Ein Multiuser-Framework sorgt dafür,

dass alle am Engineering Beteiligten auf

dem aktuellen Projektstand sind.

Schneider Electric www.schneider-electric.de

Software

Daten-Austausch

Die Profinet-Mastersimulatoren

BW3035 und BW3057 ermöglichen den

Austausch von Daten mit vielen Slaves

ohne den Einsatz eines Masters. Bei den

Simulatoren der Firma Bihl + Wiede-

mann handelt es sich um reine Soft-

warelösungen. Darüber hinaus ist die

Verwendung von GSD-Files sowie die

Eingabe spezieller Konfigurationen zum

Starten des Datenaustauschs mit Slaves

möglich. Selbst die Identifikation, Um-

benennung und Adressvergabe von

Slaves kann vorgenommen werden.

Neben der hexadezimalen und binären

Darstellung werden Daten auch als

ASCII-Zeichen dargestellt. Somit kön-

nen Ausgangsdaten konsistent übertra-

gen werden. Der Mastersimulator

BW3057 unterstützt zusätzlich Safe-

Module, eine Log-Funktion der E/A-Da-

ten sowie das Senden azyklischer Daten.

Bihl + Wiedemann www.bihl-wiedemann.de

Hardware

Beheizter Bauraum

German Reprap präsentiert seinen neu-

en 3D-Drucker X500. Er verfügt über ei-

nen beheizten Bauraum sowie die neu-

este DD4-Extruder-Technologie. Der

Hersteller setzt auf den Stahlrahmen

aus der X1000-Serie. In Verbindung mit

dem High Temperature Hot End (bis

400 °C) bieten sich neue Möglichkeiten

in der Verarbeitung von Filamenten zur

Fertigung von hochbelastbaren Bautei-

len und Funktionsmodellen. Durch das

Auto Bed Leveling entfällt auch die auf-

wendige Justierung des Druckbetts,

denn es wird automatisch kalibriert.

Unebenheiten des Druckbetts werden

über eine Sensorik erkannt und adap-

tiert. Mit seinem Stahlrahmen und Ge-

wicht von 170 kg bietet die Maschine

Stabilität im industriellen Dauereinsatz.

Der Extruder ermöglicht es, den An-

pressdruck für jedes Material über eine

12-stufige Skalierung einzustellen.

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Kupplungen auf der Hannover Messe.

24.-28. April, Hannover, Halle 25, Stand E25

Software

Komfortabel arbeiten

Mit Design Center stellt die Firma CAD-

4FM jetzt eine Applikation für Brics-CAD

vor, die das Arbeiten mit der Dwg-ba-

sierten CAD-Software komfortabler

macht. Die Applikation durchsucht loka-

le Laufwerke oder Netzlaufwerke nach

Zeichnungsinhalten, wie Zeichnungen

oder Symbolbibliotheken. Außerdem

kann durch Umschalten zu allen gerade

geöffneten Zeichnungen gewechselt

werden. Das Programm ist als andock-

bare Palette realisiert und ermöglicht es

den Anwendern, aus Zeichnungen Blö-

cke, Layer, Layouts, Text-, Bemaßungs-

und Tabellen-Stile sowie weiteres in die

aktuell geöffnete Zeichnung zu impor-

tieren. Alle ausgewählten Einträge kön-

nen per Drag and Drop in die Zeichnung

eingefügt werden. Dabei können für

Blöcke definierbare Einfügeoptionen

wie Skalierfaktor, Drehwinkel oder Ein-

fügelayer vergeben werden.

Mervisoft www.mervisoft-gmbh.de

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PRODUKTNEUHEITEN ANTRIEBSTECHNIK

3/201776

Frequenzumrichter

Für Industrie 4.0

Der dezentrale Umrichter Inveor von

ABM Greiffenberger besitzt einen flexib-

len, modularen Aufbau und ist kompati-

bel mit allen ABM-Motoren. Die Kombi-

nation der hohen Motor-Wirkungsgrade

mit dem Einsatz der Umrichter ergibt

ein energieeffizientes Antriebssystem

mit Einsparpotenzial. Das Unternehmen

bietet die Komponenten unter der Be-

zeichnung Inveor Alpha in der Medium-

Line im Leistungsbereich von 0,25 bis

0,75 kW an. Für komplexere Anwendun-

gen die Premium-Line mit Leistungen

von 0,37 bis 22 kW. Mit optionalen Feld-

bussystemen und integrierter SPS-

Funktion nach EN 61131-3 eignet er sich

gut für den Industrie-4.0-Einsatz.

ABM Greiffenberger www.abm-antriebe.de

Kegelstirnradgetriebe

Kompakter Antrieb

Mit dem Kegelstirnradgetriebe KS210

bringt Rehfuss eine kompakte Antriebs-

einheit mit hohem Wirkungsgrad für

dynamische Anwendungen auf den

Markt. Bei der Entwicklung des KS210

berücksichtigte das Unternehmen die

aktuellen Anforderungen an neue Ge-

triebekonzepte. Minimales Verdrehspiel

(< 6 arcmin), ein Wirkungsgrad von

mehr als 90 Prozent und hohe Flexibili-

tät in Verbindung mit universeller Ein-

baulage sind die markanten Leistungs-

merkmale des nur ca. 4,55 kg schweren

Antriebes, der sowohl mit Voll- als auch

Hohlwelle verfügbar ist. Ebenso wurde

auf eine hohe Betriebssicherheit durch

reichlich dimensionierte Lagerstellen

und Verzahnungsauslegung geachtet.

Rehfuss www.rehfuss.com

Matrix-Ventilblock

Prima Klima im Bus

Die pneumatischen Matrix-Ventilblöcke

der Typen 8830 und 8835 haben sich für

die Durchflussregelung von Heiz- und

Kühlmedien in Reisebussen und Nutz-

fahrzeugen bewährt. Sie basieren auf

Standardventilen der Typen 2000 und

0300. Erstmals gibt es nun eine neue

elektromotorisch angetriebene Version.

Diese setzt auf die Prozessregelventile

Typ 3361 und richtet sich an den wach-

senden Markt der E-Mobilität. Ohne den

Umweg über die Pneumatik können die

Prozessventile direkt elektrisch ange-

trieben werden. Der Matrix-Block gibt

es in ein-, zwei- oder dreifachen Modu-

len. Er vereint alle Ventilfunktionen für

die Regelung der Flüssigkeiten in tem-

peraturgeführten Heizkreisen.

Bürkert www.bürkert.de

Frequenzumrichter

Modulares Konzept

Danfoss Drives stellt den Vacon 3000

Mittelspannungsfrequenzumrichter für

Spannungen zwischen 3300 und

4160 Volt vor. Die neue Antriebslösung

für Leistungen bis 6 MW zeichnet sich

durch die gleiche Modularität wie bei

den bereits etablierten Vacon Hochleis-

tungsantrieben aus. Dabei lassen sich

Module parallel schalten, was Anwen-

dern und Systemintegratoren noch

mehr Flexibilität bietet. Durch den mo-

dularen Aufbau lässt sich der Vacon

3000 in vielen Anwendungen mit be-

grenztem Platzangebot einpassen. Die

wassergekühlten Module machen ihn

passend für ungünstige Umgebungsbe-

dingungen, beispielsweise im Bergbau

oder in der Schwerindustrie.

Danfoss Drives www.danfoss-sc.de

Servomotor

Klein, aber kraftvoll

Der Antriebsspezialist Heidrive präsen-

tiert erstmals den HMPi04, einen Servo-

motor mit integrierter Elektronik. Der

kraftvolle Motor ist mit seinem 40 x

40  mm Flanschmaß klein. So kann er

zum Beispiel präzise Handlingsaufga-

ben in der Automatisierungstechnik

und Robotik übernehmen, denn das

System bietet für dezentrale 24/48-V-

Antriebe Vorteile. Der Motor erreicht ei-

ne Wattzahl von bis zu 100 W und wird

in verschiedenen Drehzahlstufen (3000,

6000 min-1) angeboten. Weitere Beson-

derheiten sind die Flanschmaße, die

trotz Integration der Elektronik beibe-

halten werden können. Zudem besteht

die Möglichkeit, das Baukastensystem

von Heidrive zu nutzen.

Heidrive www.heidrive.de

Elektromotoren

Erweiterte IE3-Pflicht

Nord Drivesystems bietet Motoren ab

0,12 kW in den Wirkungsgradklassen

IE3 gemäß IEC 60034-30-1 und Premi-

um Efficiency gemäß NEMA MG1 an.

Damit überschreitet der Hersteller die

gesetzlichen Anforderungen im kleinen

Leistungsbereich. Seit 2017 ist in der EU

die Energiesparklasse IE3 für Elektromo-

toren im Netzbetrieb von 0,75 bis

375 kW Nennleistung verpflichtend. Um

den Wechsel für Maschinen- und Anla-

genbauer einfach zu gestalten, behält

das Unternehmen bei IE3-Motoren

weitgehend identische Abmessungen

zu denen von Motoren der Wirkungs-

gradklasse IE2 bei, sodass sie sich ohne

konstruktive Änderungen an der Anlage

integrieren lassen.

Nord Drivesystems www.nord.com

Stellantrieb

Für schnelle Wechsel

Der RD6 von Lika ist ein leistungsstarker

Stellantrieb für schnelle Formatwech-

sel. Er vereint bürstenlosen Motor, ech-

ten Multiturn-Absolutwertgeber, ge-

schlossenes Regelsystem für Position

und Drehmoment sowie eine Feldbus-

schnittstelle in einem kompakten Ge-

häuse. Der Antrieb ist in zwei ver-

schiedenen Leistungsklassen mit einer

großen Auswahl an Ethernet- und Bus-

schnittstellen verfügbar. Die Zu sam-

menfassung aller Komponenten in ei-

nem Gehäuse vereint Einbindung und

Installation. Der integrierte Absolut-

wertgeber mit echtem Multiturngetrie-

be und einer Gesamtauflösung von

28  bit wird ohne Batteriepuffer oder

elektronischen Zähler betrieben.

Lika www.lika.biz

System-Umrichter

Integriertes Komplettsystem

Der Mittelspannungsumrichter

MVW3000 wird als Komplettsystem in

den Schaltschrank integriert. Er ist für

Spannungen von 2,3 kV bis 8 kV und

Leistungen von 280 kW bis 2400 kW

konzipiert. Die integrierte Multilevel-

Topologie basiert auf einer Reihenschal-

tung aus ausgangsspannungsabhängi-

gen Niederspannungsleistungsteilen

690 V. Diese macht es möglich, auf kos-

teneffiziente Weise Ausgangsspan-

nungspegel im Mittelspannungsbereich

zu erreichen. Der Netzleistungssfaktor

erreicht so einen Wert >0,95 über den

gesamten Drehzahlstellbereich ohne ei-

nen zusätzlichen Harmonik-Filter oder

Kompensationskondensatoren.

WEG www.weg-antriebe.de

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3/2017 77

ADVERTORIAL

[email protected]

Spannen

Clamping

Positionieren

Positioning

Greifen

Gripping

Umformen

Forming

Schweißen

Welding

Dosieren

Dosing

Drehen

Rotating

Fördern

Conveying

Transportieren

Transporting

Auch als APP erhältlich: für iPhone für Android

Automationstechnik ist der Schlüssel

zur kosteneffizienten und qualitätsop-

timierten Produktion von Serienpro-

dukten. Ein Beispiel ist hierfür die Au-

tomobilindustrie, die z. B. in der Karos-

seriefertigung auf einen fast 100%igen

Automatisierungsgrad setzt.

In den Anfängen verstanden sich Auto-

mationslinien als Sonderanlagen. Ent-

sprechend wurde jede Komponente,

jede Funktion durch individuelle kons-

truktive Lösung realisiert. Erst die stär-

kere Modularisierung und Standardi-

sierung hat aus der “Sondermaschine

Automation” eine beherrschbare Anla-

ge gemacht. Den Schlüssel hierzu bil-

det als Kernzelle der Industrie Roboter,

der heute das Herz fast jeder Automa-

tionslinie darstellt.

Mit diesem Modularisierungsansatz

lassen sich alle Automationsaufgaben

in einfache, immer wiederholende

Funktionen gliedern. In der Regel geht

es darum, ein Werkstück zu fixieren, zu

spannen, dieses Werkstück zu bearbei-

ten, mit weiteren Werkstücken zu ver-

binden und dieses Halberzeugnis an

die nächste Station zu übergeben, zu

transportieren.

Aus diesen erforderlichen Schritten hat

TÜNKERS die 9 Bausteine der Automati-

on abgeleitet. Die 9 Bausteine umfassen

standardisierte Lösungen für die Prozes-

se Spannen, Positionieren, Verfahren,

Umformen, Fördern, Greifen, Drehen,

Schweißen, Transportieren mit einem

ausgeprägten Fokus auf die Blechverar-

beitung, hier im Besonderen dem Ka-

rosseriebau in der Automobilindustrie.

Vor dem Hintergrund, dass immer wie-

derkehrende Funktionen wie das

Spannen auch gleiche und damit stan-

dardisierbare Produkte erforderlich

machen, ist ein Werkzeugkasten ent-

standen, mit dem nahezu alle Funktio-

TÜNKERS AUTOMATISIERT

Standardisierung minimiert Kosten und Risiko

nen dieser 9 Bausteine realisiert wer-

den können.

Mit diesem Werkzeugkasten rückt das

Ziel näher, Vorrichtungen nicht mehr

individuell zu konstruieren, sondern

entsprechend der benötigten Funktio-

nen im CAD-System modular zusam-

menzufügen.

So entsteht eine effiziente Anlagen-

technik mit drei entscheidenden Vor-

teilen:

Anzeige

SchnellerUnter konsequenter Verwendung von

fertigen Bausteinen lassen sich Anla-

gen schneller modellieren und zeitin-

tensive Sonderlösungen werden über-

flüssig.

FlexiblerStandards lassen sich einfach neu

komponieren und auf geänderte Rah-

menbedingungen leicht anpassen.

SichererIm Kern wird immer wieder auf Be-

währtes aus den Funktionsbausteinen

zurückgegriffen.

TÜNKERS® Maschinenbau GmbH

Telefon: +49 (0) 21 02/45 17-0

www.tuenkers.de

Die Universalspanner von TÜNKERS.

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PRODUKTNEUHEITEN FLUIDTECHNIK

Schlauchkennzeichnung

Parklösung weiterentwickelt

Ernst Wagener Hydraulikteile hat mit

Kennfixx ein System zur direkten und

dauerhaften Schlauchkennzeichnung

im Programm. Mit Kennfixx Home wird

jetzt eine Ergänzung des Systems vorge-

stellt. Es dient vor allem in der moder-

nen Landtechnik und Bauwirtschaft da-

zu, Arbeitsabläufe zu vereinfachen und

Fehlerquellen zu vermeiden. Die Erwei-

terung der Familie ist nun verfügbar.

Damit bietet der Hersteller den Lei-

tungsanschlüssen am Anbaugerät ein

Zuhause. Die patentierte Parklösung

sorgt mit Starkmagneten für sicheren

Halt der verschiedensten Kupplungsva-

rianten und Steckergrößen. Das Stan-

dardgehäuse bietet Platz für vier Leitun-

gen, auf Wunsch sind auch andere Grö-

ßen realisierbar.

Motor für Pumpenbetrieb

Energieeffizienz im Fokus

Grundfos bietet nun den MGE-Motor in

der Leistungsklasse zwischen 0,75 und

11 kW mit der IE5-Klassifizierung, der

weltweit höchsten Energieeffizienz-

Klassifizierung für Elektromotoren, ge-

mäß IEC 60034-30-2 für drehzahlver-

stellbare Motoren. Gegenüber einem

IE4-Motor wurden die Verluste um

20 Prozent reduziert. Beim Einsatz ener-

gieeffizienter Motoren geht es jedoch

nicht nur um den Wirkungsgrad des Mo-

tors oder der Pumpe. Von hoher Bedeu-

tung sind durchdachte Regel-Algorith-

men für den Betrieb der Pumpe. Beim

MGE-Motor sind diese Regel-Algorith-

men im integrierten Mikrofrequenzum-

richter hinterlegt. Er erhält sensorbasiert

Daten zum Ist-Zustand und regelt per

Drehzahlstellung das Pumpensystem.

Unser Zeichen für QualitätRohrverbindungstechnik von STAUFF

NEU!

STAUFF

Connect

Erfahren Sie mehr unter www.stauffconnect.com

oder auf der Hannover Messe Halle 21 / Stand F27vom 24. – 28. April 2017 in Hannover

Biodieselschlauch

Für Hochtemperatur-ÖlanwendungenEaton hat die Schlauchfamilie GH100

und GH101 für Kraftstoffgemische mit

hohem Biodieselanteil und für Hoch-

temperatur-Ölanwendungen entwi-

ckelt. Die Laufzeit der Kraftstoffschläu-

che ist, anders als bei herkömmlichen

Produkten, nicht auf ein bis zwei Jahre

begrenzt. Die Schläuche sind auf Syste-

me mit unterschiedlichen Kraftstoffar-

ten ausgelegt. Dabei kommt ein Poly-

mer zum Einsatz, welches vor Verschleiß

schützt. Die Schläuche sind für mobile

Hochtemperaturanwendungen geeig-

net, zum Beispiel Land- und Bauma-

schinen. Sie sind mit hochprozentigen

Biodieselkraftstoffen und neuen syn-

thetischen Ölen kompatibel. Zudem er-

füllen sie alle Sicherheitsanforderungen

und Qualitätsstandards.

Rohrbögen

Hoher Durchfluss für FlüssigkeitenEisele hat die Liquidline mit Ganzme-

tallanschlüssen für Kühlwasser und die

totraumfreie Freeline um weitere Kom-

ponenten für hohe Durchflussleistun-

gen erweitert. Mehrere Material- und

Bauartvarianten mit durchflussopti-

mierten Rohrbögen ergänzen die Pro-

duktfamilie. Die Liquidline ist eine Pro-

duktlinie speziell für Kühlwasser. Als

Materialien kommen entzinkungsbe-

ständiges Messing oder Edelstahl zum

Einsatz. Die Einschraubanschlüsse hat

das Unternehmen mit schwenkbaren

Rohrbögen im 90-Grad- oder 45-Grad-

Winkel als Mittelstück kombiniert. Auch

eine Version der Serie 1600 aus Edel-

stahl mit einer totraumfreien Freeline-

Verschraubung bietet der Hersteller in

dieser Bauform an.

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LEE Mini Rückschlagventile

die neuen 3 mmRückschlag-

ventile CCFM

LEE Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH

Am Limespark 2 · 65843 Sulzbach

Telefon 06196 / 7 73 69 - 0 E-mail [email protected] www.lee.de

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PRODUKTNEUHEITEN FLUIDTECHNIK

Abkantpressen

Vielzahl an Biegeanwendungen

LVD Company erweitert die Produktlinie um eine neue

Baureihe hydraulischer Abkantpressen. Die PPED-Bau-

reihe ist mit einem Multiachsen-Hinteranschlag, einem

CNC-Bombiersystem der V-Achse sowie einer 15-Zoll-

Version der grafischen und symbolgesteuerten Touch-B

Steuerung von LVD ausgestattet. Zusammengenom-

men bietet sie größere Flexibilität und mehr Leistungs-

fähigkeit für eine Vielzahl von Biegeanwendungen.

Unabhängig von der Art der Anwendung sichern die

starre Bauweise und das servo-gesteuerte Hydraulik-

system einheitliche Biegeergebnisse. Die Serie umfasst

drei Modelle: Pped-4, Pped-5 und Pped-7. Sie haben

entweder zwei (X, R) oder vier (X, R, Z1, Z2) standard-

mäßige Hinteranschlag-Achsen. Der Multiachsen-Hin-

teranschlag reduziert die Dauer für die Maschinenein-

richtung.

Rohrbiegemaschine

Schneller Werkzeugwechsel

Transfluid hat für die komplexe Bearbeitung die Rohr-

biegemaschine T Bend DB 40120-CNC-VE entwickelt.

Sie ermöglicht bei Rohren Biegeradien von 1 x D und

geringe Wandstärken. Den Aufbau des Biegesystems

setzt der Hersteller vollelektrisch um. Alle Bewegungs-

achsen sind über die spezielle Sequenzsteuerung mit-

einander synchronisiert oder können gegeneinander

gesteuert programmiert werden. Darüber hinaus be-

steht die Möglichkeit einer Ablaufoptimierung über

diese Sequenzsteuerung. Bediener übernehmen sämt-

liche Parameter aus dem CAD. Die entsprechenden

Formspannstücke werden automatisch nach Bedarf

abgerufen. Die Ingenieure haben ein automatisches

Spannstückwechselsystem realisiert. Der Zeitrahmen

für den Werkzeugwechsel ist hierbei vergleichbar mit

dem eines Radienwechsels.

Axialkolbenpumpe

Doppelversion mit modularem AufbauHansa TMP bringt zusätzlich zur Axialkolbenpumpe

TPV 3600, die kürzlich heraus kam, nun die kompakte

Doppel-Version der Komponente auf den Markt. Die

Pumpe hat ein Verdrängungsvolumen von 25 bis

38  Kubikzentimeter pro Einzelpumpe. Der Maximal-

druck beträgt 450 bar.

Das Besondere an dem Modell ist die Modularität:

Alle Versionen der Pumpe verwenden einen Körper. In

den Standard-Körper der Komponente lassen sich

verschiedene Steuerungen integrieren. Es sind manu-

elle, hydraulische oder elektrische Steuerungen mög-

lich. Auch die Integration von elektronischen Senso-

ren, beispielsweise für den Druck, ist möglich. Die

Anschlüsse der Komponente können rechts und links

sitzen.

Plungerpumpen

Schallemission verringert

Kamat hat den mechanischen Antriebsstrang der Tri-

plex-Plungerpumpen für Drücke bis 3500 bar überar-

beitet. Das Ergebnis: Die Pumpen arbeiten leiser, und

die Antriebe verbrauchen weniger Energie, insbeson-

dere in Kombination mit einer Drehzahlregelung. An-

lass war der Wunsch einiger Anwender zum Beispiel im

Bergbau nach geräuscharmen Hochdruckpumpen. Die

Konstrukteure entwickelten ein geteiltes Gehäuse, in

dem eine symmetrische, gewuchtete Kurbelwelle die

Kraftübertragung zwischen Antrieb und Plunger über-

nimmt. Eine neu konstruierte Doppelschrägverzah-

nung trägt zur erhöhten Laufruhe und verringerten

Schallemission der Pumpen bei. Die Neukonstruktion

kommt in den Triplexpumpen der Leistungsklassen von

80 bis 800 kW zum Einsatz und ist auch die Basis-An-

triebskonstruktion für die Quintuplex-Pumpen.

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PRODUKTNEUHEITEN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

Sensorik & Messtechnik

Überwachung von Relativdruck

Der Precont PU4SE von ACS-Control-System ist ein elek-

tronischer, programmierbarer 2-Draht-Drucksensor zur

Überwachung von Relativdruck in Gasen, Dämpfen,

Flüssigkeiten und Stäuben.

Dieses Standard-Gerät von ACS-Control-System bietet

eine Abgleichbarkeit und Programmierbarkeit per Hart-

Kommunikation und der kleinen Bauform. Ein Abgleich

über RS485 Modbus RTU steht ebenfalls als Option zur

Verfügung.

Zudem werden auch niedrige Druckbereiche bis 1 bar

abgedeckt, und der Sensor bietet eine Genauigkeit von

0,5 Prozent. Robustheit und eine langzeitstabile und

prozesssichere Messung wird durch die keramische in-

nenliegende Membrane und die Schutzart IP69K ge-

währleistet. Der Drucktransmitter eignet sich für kosten-

sensible und anspruchsvolle Messaufgaben.

Durch die Gerätekonstruktion – mit Messbereichen von

1 bar bis 600 bar, relativ, abgleichbar, Prozesstempera-

turen von -25 °C bis +100 °C, Prozessmaterialien Al2O3-

Keramik / CrNi-Stahl und einem weiten Umgebungs-

temperaturbereich -25 °C bis +100 °C sowie der Verfüg-

barkeit von industriellen Standardprozessanschlüssen

wie Gewinde ISO 228-1, EN 837 Manometer, Gewinde

ISO 228-1, DIN EN ISO 1179-2 E, Gewinde metrisch be-

ziehungsweise ANSI NPT beziehungsweise Innengewin-

de (auf Anfrage) – ist das Gerät insbesondere geeignet

zur Verwendung für den Maschinen- und Anlagenbau,

den Klima- und Kälteanlagenbau, Hydraulik- und Pneu-

matiksysteme, die Prozessindustrie, die Umwelttechnik

und die Gebäudeautomation.

Durch seine hohe Genauigkeit und die digitale Abgleich-

barkeit per HART (7.0) oder RS485 Modbus RTU kann das

Gerät an verschiedenste Applikationen angepasst wer-

den.

Die robuste Bauform und die Verarbeitung machen das

Gerät zu einem hochwertigen Produkt, dem selbst wid-

rigste Umweltbedingungen nichts anhaben können.

ACS-Control-System www.acs-controlsystem.de

MES Process Communication

Cloud Services im Kontext mit ERP und MES schaffen

einzigartige Vorteile und sind zwingende Voraussetzung

für eine Industrie 4.0/IIoT taugliche IT-Produktions-

infrastruktur.

DIAMES vergleicht permanent 'Plan' sowie 'Ist' und

alarmiert bei potenziell geschäftskritischen Abwei-

chungen via SMS die zuständige Personen. DIAMES

meldet periodisch Produktionsaktivitäten an das über-

geordnete ERP System zurück.

Die Produktionsmaschinen kommunizieren hierbei über

den IBH Link UA direkt mit dem Cloud Service. Die

Funktionalität wird im IBH Link UA über OPC UA mit

Node.JS und dem webbasierten grafischen Editor No-

de-RED realisiert.

Ziel ist: Mit einer Cloud Service basierten ERP/MES In-

frastruktur, kostengünstiger, rascher, effizienter, termin-

und qualitätsgerechter zu produzieren.

Mehr Details unter:

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USE-CASE

MARKTPLATZ INDUSTRIE 4.0 Kongresshalle Böblingen28. - 30. März 2017

DIAMES kombiniert mit IBH Link UA Datenerfassungskomponenten: die er- folgreiche Cloud Service Industrie 4.0/IIoT basierte MES-Umgebung.

Sensorik & Messtechnik

Bulk-Mikromechanik-Technologie mit Silizium

Der neue Sensor des Sensorik-Herstellers A. B. Jödden

ist im robusten wasserdichten Gehäuse (IP67/68) ein-

gebaut, kann über drei Befestigungsbohrungen ein-

fach montiert und mit einem M12-Sensorstecker an-

geschlossen werden. Der 4 … 20 mA 3-Draht Signal-

ausgang erlaubt auch längere Anschlussleitungen.

Standardmäßig sind die Neigungs- und Beschleuni-

gungssensoren aus der KAS200-Serie für 1 und 2 Ach-

sen mit Messbereichen von ± 1,5° bis ± 90° verfügbar.

Die Messelemente basieren auf dem kapazitiven Mess-

prinzip und zeichnen sich durch hohe Genauigkeit und

Schlagfestigkeit aus. Dies wird unter anderem durch

die dreilagige Bulk-Mikromechanik-Technologie mit

hochreinem Silizium erreicht.

A. B. Jödden www.abjoedden.de

Steuerung & IPC

Laserpunkte präzise platzieren

Der Nmark GCL-Controller steuert die Scanner der Aero-

tech-Baureihe AGV. Das Resultat sind gute Einschwing-

zeiten, langfristige Wärmestabilität und eine Tracking-

genauigkeit im Mikrometerbereich. Unterstützt wer-

den diese Resultate durch eine Feedforward-Steue-

rung, eine 200-kHz-Servo-Updaterate und eine

Look-Ahead-basierende Geschwindigkeitssteuerung.

Der Nmark GCL-Controller verwendet eine erweiterte

Interpolationselektronik, um eine effektive Auflösung

von bis zu 26 Bit zu erzielen. Eine integrierte Echt-

zeit-2D-Kalibrierung gewährleistet eine präzise Strahl-

platzierung. Die Möglichkeit, einen Laserpunkt präzise

als Funktion der X/Y-Achsenposition zu platzieren, ist

ein Merkmal der Positioniertische von Aerotech für vie-

le Laserbearbeitungsanwendungen.

Aerotech www.aerotech.com

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PRODUKTNEUHEITEN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

Router & Switches

Neue E/A-Blöcke

Die neuen E/A-Blöcke mit CC-Link IE von

Balluff unterstützen den aktuellen Trend

in der Fabrikautomation und bei Ma-

schinensteuerungen, bei dem die Orien-

tierung weg von den herkömmlichen

Feldbus-Konfigurationen hin zu Ether-

net-basierten Systemen geht. Es be-

steht Bedarf an der Entwicklung robus-

ter, leistungsfähiger und intelligenter

Infrastrukturen für die industrielle Kom-

munikation. Schlüsseltechnologien für

diesen Fortschritt sind CC-Link IE und

CC-Link. Balluff bietet ein Sortiment an

E/A-Blöcken und auch Sensor-Hubs mit

IO-Link an, die den Auf- bzw. Umbau

von Netzwerken, einschließlich CC-Link-

IE- und CC-Link-fähiger Netzwerke, ver-

einfachen und beschleunigen.

Balluff www.balluff.de

Human Machine Interface

Frontplatte aus Aluminium

Eine Modifikation eröffnet für die Bo-

Touch-Kunststoffgehäuse der Serien

BTK und BTK-IP zahlreiche Anwen-

dungsmöglichkeiten. Eine projektspezi-

fisch gestaltbare Aluminiumfrontplatte

verwandelt sie in Schalttafeleinbauge-

häuse mit viel Platz für HMI und Elektro-

nik. Die Elektronikgehäuse der BoTouch-

Baureihe verfügen über eine hinter-

oder bedruckbare Front aus Mineralglas.

Bopla tauschte die Glasscheibe gegen

eine Frontplatte aus Aluminium. Die

Aluminiumfrontplatte lässt sich mit

projektspezifischen Ausschnitten und

Gewindebolzen versehen. Ebenso ist ei-

ne Gestaltung mit zum Beispiel Frontfo-

lien möglich.

Bopla www.bopla.de

Sensorik & Messtechnik

Für schnelle Prüfprozesse

BD Sensors hat eine neue Lösung für die

schnelle Messwerterfassung entwickelt.

Der Differenzdruck-Messumformer DPT

100 arbeitet mit einer Anstiegszeit von

nur circa 10 ms. Druckverläufe können

so mit einer Messrate von 250 Hz erfasst

werden. Typische Anwendungen, die

auf eine schnelle Signalverarbeitung

angewiesen sind, gibt es in der Prüf-

technik, im Maschinen- und Anlagen-

bau sowie in Umwelttechnik und Ener-

gieerzeugung. Beispiele sind die Über-

wachung von Industrie-, Nass- oder

Staubfiltern, die Füllstandsmessung in

druckbeaufschlagten Behältern der Le-

bensmittel- und Pharmaindustrie oder

die Leckageüberwachung in Leitungen.

BD Sensors www.bdsensors.de

Industriekameras

Verteilte Datenverarbeitung

Cognex Corporation hat die In-Sight

VC200-Serie eingeführt, eine Familie

von Multi-Smartkamera Vision-Syste-

men. Sie wendet die In-Sight-Bildverar-

beitungssysteme auf Multi-Kamera Visi-

on-Applikationen an. Traditionelle Mul-

ti-Kamerasysteme verwenden „einfa-

che“ Kameras, welche sich denselben

Prozessor teilen. In-Sight verteilt die

Datenverarbeitung auf mehrere Smart-

kameras und erweitert die Bandbreite

der möglichen Multi-Kamera-Prüfan-

wendungen. Dadurch können auch mit

schnellen Produktionslinien Schritt ge-

halten und Applikationen mit sequenzi-

ellen oder asynchronen Inspektionen

gelöst werden.

Cognex www.cognex.net

Sensorik & Messtechnik

Photoelektrisches System mit UV-Licht

Contrinex präsentiert den Optosensor

TRU-C23 mit UV-Licht. Das photoelekt-

rische System erfasst transparente Ob-

jekte und arbeitet als Reflektor-System.

Dank eines patentierten Erfassungs-

prinzips bietet der Sensor eine hohe

Detektionssicherheit. Er nutzt eine im

ultravioletten Spektrum arbeitende

Lichtquelle, deren Strahlen durch klares

Glas oder Kunststoff absorbiert werden.

Grundlage für die Messung bildet eine

LED, die polarisiertes UV-Licht aussen-

det, sowie ein Reflektor, der aus speziel-

len für UV-Licht geeigneten Materialien

besteht. Zudem lassen sich sehr kleine

Objekte in seiner unmittelbaren Nähe

zuverlässig erkennen.

Contrinex www.contrinex.de

Human Machine Interface

Bedienkonzepte auf kleinstem Raum

Mit den RMQ Flat Front- und RMQ Flat

Rear-Komponenten ermöglicht Eaton

Maschinenbauern die Realisierung von

Design- und Benutzerführungskonzep-

ten. Sowohl die flachen Fronten als auch

die rückseitigen Kontaktelemente las-

sen sich beliebig mit den Komponenten

der RMQ-Titan-Familie kombinieren.

Die beiden Produktreihen erlauben dem

Entwicklungsingenieur Gestaltungsfrei-

raum. Die Geräte bieten ein Befesti-

gungskonzept RMQ-AFX und sind für

Bohrungen von 30 mm ausgelegt. Das

Produktportfolio reicht von Drucktasten

und Leuchtmeldern über Schlüsseltas-

ten, Joystick- und USB-Varianten bis hin

zu Potenziometern.

Eaton www.eaton.com

Sensorik & Messtechnik

Direktanschluss von vier Sensortypen

Ob Thermoelemente, Pt-Elemente,

Thermistoren oder Halbleiter-Tempera-

tursensoren – an die USB-Messmodule

der USB-TEMP Serie von Measurement

Computing (Vertrieb: Data Translation

GmbH) lassen sich alle vier Sensortypen

direkt anschließen. Die Geräte verfügen

über acht differenzielle analoge Eingän-

ge mit 24-Bit-A/D-Auflösung sowie

über acht digitale I/O-Kanäle. Die Ab-

tastrate der USB-Geräte beträgt maxi-

mal 2 Hz pro Kanal. Die Analogeingänge

können paarweise mit unterschiedli-

chen Sensortypen betrieben werden,

eine zusätzliche Signalkonditionierung

oder externe Versorgungsspannung ist

nicht erforderlich.

Data Translation www.datatranslation.de

Leiterplattenanschlüsse

BGA-Kontrolle mit 3D

Neben der Kontrolle der Ausrichtung

von Pins kann der EyeScan AT 3D-Scan-

ner, gemeinsam mit der Eye-Vision-

Bildverarbeitungssoftware, auch die

Anordnung und Unversehrtheit von

Ball-Grid-Arrays (BGAs) erfassen. Die

Kontakte des BGAs lassen sich mit dem

3D-Sensor auf diverse Merkmale bis in

den μm-Bereich kontrollieren. Mit dem

Lasertriangulationsverfahren des Eye-

Scan AT lassen sich defekte oder fehlen-

de Kugeln eines BGAs entdecken. Die

Scheimpflug-Projektion sorgt dafür,

dass die Laserlinie auf die Komponen-

ten oberfläche unverzerrt und fokussiert

bleibt, wodurch auch bei hoher Scange-

schwindigkeit immer noch ein scharfes

Bild aufgenommen wird.

Eye Vision Technology www.evt-web.com

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oder Anmeldung unter:www.automatisierungstreff.com/workshops

29.03.2017 • 09:30 – 12:30 UhrAnwender-Workshop

Wie Sie die Lärmemission eines Elektromotors prognostizieren und reduzieren.Simulation & Optimierung der Vibroakustik

Sie werden ...• eine mechanische und eine magnetische

FEM-Berechnung verbinden, um die struk-

turmechanischen Schwingungen aufgrund

der magnetischen Kräfte zu berechnen,

• die mechanischen Schwingungen und den

Körperschall untersuchen,

• den Luftschall analysieren, um den Abstrahl-

grad zu berücksichtigen.

Sie sehen ...• wie Sie transiente, magnetische Grenzflä-

chenkräfte für die strukturmechanische

Dynamik im Frequenzbereich nutzen können,

• den Einfluss der Lagerung auf Schwin-

gungen und akustische Abstrahlung.

Die Teilnehmerzahl ist auf 6 Personen begrenzt. Die Teilnahme an

dem Workshop ist kostenlos, Pausenerfrischungen sind inklusive.

Sollten Sie verhindert sein, nehmen Sie die Stornierung bitte bis

zum 20.03.2017 vor, da wir ansonsten eine Bearbeitungsgebühr

in Höhe von EUR 49,00 netto + MwSt. berechnen müssen.

Anmeldung zum Anwender-Workshop unter:[email protected]

Detaillierte Agenda unter:www.automatisierungstreff.com/workshops

PRODUKTNEUHEITEN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

Sensorik & Messtechnik

Neue Anzeige- und Interface-Einheit

Das Sensorik- und Messtechnikunternehmen Feinmess

Suhl bietet den motorisch angetriebenen Inkremental-

feintaster IKF 100 mit der neuen optionalen Anzeige-

einheit PU 26 an. Die Messergebnisse der Längenmes-

sung von gefertigten Werkstücken, Prüflingen, Mess-

stiften oder Endmaßen können visualisiert und mit der

Schnittstellen- und Visualisierungssoftware FMS-View

im PC weiterverarbeitet werden. Das Produkt ist ein

motorisch getriebenes, inkrementales optisches Mess-

system mit hoher Wiederholgenauigkeit. Der inkre-

mentale Feintaster für den vertikalen Betrieb verfügt

über einen direkten Messbereich von 103 mm – ohne

Nachsetzen.

Feinmess Suhl www.feinmess-suhl.de

Sensorik & Messtechnik

Für kritische Bereiche

Der neue Hengstler Acuro AX73 ist ein optischer Dreh-

geber, der sich durch eine einfache Installation, hohe

Präzision und kompakte Abmessungen auszeichnet.

Konstrukteuren steht damit eine umfangreiche Aus-

wahl an Komponenten für den Einsatz in gefährlichen

Umgebungen zur Verfügung. Bei der Entwicklung von

Ausrüstung für gefährliche Umgebungen spielt die

richtige Auswahl des Drehgebers eine entscheidende

Rolle. In erster Linie geht es dabei um den Explosions-

schutz. Vor diesem Hintergrund wurde der Acuro AX 73

von Hengstler nach Atex und IECEx für gas- und staub-

explosionsgefährdete Bereiche zertifiziert. Zu den be-

sonderen Vorteilen des AX 73 zählt sein zeitsparendes

Anschlusskonzept.

Hengstler www.hengstler.de

Sensorik & Messtechnik

Für Energiemonitoring und Störungsanalyse

Auf Basis der Highspeed Datenlogger-Serie Expert Log-

ger bietet der Sensorik-Hersteller Delphin Technology

aus Bergisch Gladbach einen neuen Messkoffer mit in-

tegrierter OPC UA Schnittstelle an. Der Messkoffer kom-

biniert zwei Anwendungen und ist damit für viele Be-

triebe ein nützliches Gerät. Einerseits kann der Messkof-

fer Energieverbräuche erfassen, bilanzieren und spei-

chern, andererseits kann der Messkoffer für die

Störungsanalyse von Maschinen und Prozesssignalen

eingesetzt werden. Der mobile Messkoffer ist in unter-

schiedlichen Ausbaustufen verfügbar. Für die Einsatz-

bereiche im Energiemonitoring kann der Messkoffer

mit bis zu drei unabhängigen Messkreisen zur Leis-

tungsmessung ausgerüstet werden. Somit können die

Energieverbräuche gleichzeitig bei mehreren Maschi-

nen bilanziert werden. Je nach Kundenwunsch werden

effektivwertbildende Leistungsmessgeräte eingesetzt,

die Wirk-, Schein- und Blindleistung, Leiterspannungen

und Ströme sowie den CosPhi erfassen. Auch für die Er-

fassung von Spitzenwerten oder für eine Netzanalyse

können passende Strom-/Spannungswandler zur Diag-

nose vorgesehen werden. Für die Zählererfassung von

Energiezählern oder Durchflüssen sind acht synchrone

Digital-/Frequenzeingänge im Messkoffer nutzbar. Der

elektrische Anschluss erfolgt über Schraubsteckklem-

men oder kundenindividuell mit Spezialsteckern. Für

die Störungsanalyse sind im Messkoffer bis zu 46 Ana-

log-Eingänge und 48 Digital-Eingänge verfügbar. Die

Abtastraten reichen von 20 μsec bis zu Stunden- oder

Tagesmittelwerten. Sämtliche Messwerte und Energie-

verbräuche können im Messkoffer autark gespeichert

werden. Der interne Datenspeicher bietet Platz für circa

500 Millionen Messwerte, einschließlich eines hochprä-

zisen Zeitstempels. Zusätzlich verfügt der Messkoffer

nicht nur über eine OPC-UA-Schnittstelle, sondern kann

darüber hinaus Messwerte direkt in die Cloud übertra-

gen.

Delphin Technology www.delphin.de

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3/2017

PRODUKTNEUHEITEN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

83

Sensorik & Messtechnik

Multisensorkonzept

Hexagon Manufacturing Intelligence

stellte seine jüngsten Multisensor-Koor-

dinatenmessgeräte (KMG) – die neuen

Modelle Optiv Performance 663 und

664 Dual Z – vor. Das Multisensorkon-

zept erlaubt die Nutzung einer Vielzahl

unterschiedlicher Sensorkonfiguratio-

nen für taktile und berührungslose Mes-

sungen, sowie Scans mit einem einzi-

gen System. Bei den neuen KMG wird

auf dieselbe Technologie zurückgegrif-

fen, auf der auch das Optiv Performance

443 beruht. Die Geräte verfügen über

einen schwingungsarmen Granitauf-

bau, präzise mechanische Linearfüh-

rungen in allen Achsen, spielfreie Präzi-

sionsantriebe und eine integrierte Tem-

peraturkompensation.

Hexagon www.hexagonmetrology.com

Router & Switches

Für kritische Bereiche

Profinet IRT über Lichtwellenleiter er-

füllt hohe Anforderungen an die Stör-

festigkeit der Datenübertragung. Im

Automobilbereich wird es aus diesem

Grund in kritischen Bereichen, wie zum

Beispiel in Roboterzellen, in automati-

sierten Schweißanlagen und Bereichen

mit hohen elektromagnetischen Stör-

einflüssen eingesetzt. Die Ixxat Inpact

erlaubt die einfache Implementierung

einer Profinet-IRT-Fiber-Optic-Slave-

Schnittstelle und kann durch die kom-

pakte PCIe-Mini-Bauform in Industrie-

PCs und in mobilen Geräten eingesetzt

werden. Die Karte erfüllt die Anforde-

rungen der AIDA (Automatisierungsini-

tiative Deutscher Automobilhersteller)

an eine Profinet-Schnittstelle.

HMS Industrial Networks www.anybus.de

Router & Switches

Für alle industriellen Ethernet-Protokolle

Das Gateway NT 151-RE-RE erweitert

die Gateway-Produktreihe von Hilscher

um einen Umsetzer, der E/A-Daten zwi-

schen zwei beliebigen industriellen

Ethernet-Netzwerken konvertiert. Ins-

gesamt werden 34 ladbare Protokoll-

kombinationen für die Systeme Profi-

net, Ethercat, Ethernet/IP, Powerlink

und Sercos in Slave-zu-Slave- oder

Slave-zu-Master-Kombination unter-

stützt. Zwei Netzwerk-Controller im Ge-

rät trennen beide Netzwerke physisch

und handeln die Protokolle unabhängig

voneinander ab. Ein gemeinsamer Spei-

cher dient zur Datenübergabe der zykli-

schen E/A-Daten, wobei ein beliebiges

E/A-Datenmapping durchführbar ist.

Hilscher www.hilscher.com

Human Machine Interface

Display im Wide Format 16:3

Hy-Line Computer Components konzen-

triert sich als Applikationsspezialist un-

ter anderem auf die Bereiche Display-

Technologie und Embedded Compu-

ting,. Das Unternehmen präsentiert nun

ein neues 27,6"-LED-TFT-Display von

Onation im Wide Format 16:3. Bei einer

Auflösung von 1920 x 360 Bildpunkten

bietet das neue QT276166111-00 mit

LVDS-Schnittstelle eine Helligkeit von

1000 cd/m². Sein Kontrastverhältnis be-

trägt 1000:1. Das Display bietet einen

erweiterten Temperaturbereich von

-20 °C…+70 °C und guten Blickwinkel.

Es ist für die Bereiche Digital Signage,

Gaming, Kiosk, Entertainment, POS, POI

und Automatisierung konzipiert.

Hy-Line www.hy-line.de

Industriekameras

Mit Gig-E-Anschluss

IDS bietet die neue Kameraserie Gig-E

U-Eye FA. Gehäuse, Objektivtuben und

Steckverbinder erfüllen die Anforderun-

gen der Schutzart IP65/67 und schützen

das Kamerasystem vor Schmutz, Staub,

Spritzwasser oder Reinigungsmitteln

sowie vor einem versehentlichen Ver-

stellen der Objektive. Dem Industriean-

spruch entsprechen auch die ver-

schraubbaren Anschlüsse: ein 8-poliger

M12 Stecker mit X-Kodierung für Daten-

übertragung und Power-over-Ethernet

sowie ein 8-poliger Binder-Stecker für

GPIO, Trigger und Blitz. Die Gig-E-Indust-

riekamera ist mit der IDS Software Suite

mit Plug & Play und vielen Sensorfea-

tures oder als Version mit Unterstützung

des Gig-E-Vision Standards erhältlich.

IDS www.ids-imaging.de

Human Machine Interface

Schutzgehäuse für maschinennahe HMIs

Für die maschinennahe Umhausung von

Automatisierungstechnik, Leistungs-

elektronik, Bildschirmen und Touch-

screens führt Lohmeier ein breites Spek-

trum industriegerechter Gehäuselösun-

gen im Programm. Dazu zählen die

kompakten Steuergehäuse der Pro-

duktserien BAV und BAE für die sichere

Unterbringung von HMI-Systemen. Die

Gehäuse mit front- oder rückseitig an-

gebrachtem Türelement sind in Schutz-

art IP55 ausgeführt. Sie verhindern das

Eindringen von Staub und Schmutz und

bieten den Bedieneinheiten Sicherheit

und Schutz in rauen Umgebungen. Die

Umhausungen bestehen aus robustem,

pulverbeschichtetem Stahlblech.

Lohmeier www.lohmeier.de

Steuerung & IPC

Für bis zu acht Achsen

Der Servoverstärker Ecomodul des An-

triebsspezialisten Jenaer Antriebstech-

nik ist für den Maschinenbau geeignet.

Das Basismodul steuert zwei Servoach-

sen an und beherbergt die gesamte

Ansteuerung via CANopen-Schnittstelle

und STO-Funktionalität für alle ange-

schlossenen Achsen. Es stehen pro Ach-

se zwei digitale Eingänge und ein Aus-

gang mit 24 V für einen Bremsenan-

schluss zur Verfügung. Die Versorgung

erfolgt mit DC-Kleinspannung. Zusätz-

lich sind Plätze für Achs-, I/O- oder Mo-

dule für ein externes Encodersystem

sowie Feldbusschnittstellen vorhanden.

Je nach nötiger Funktionalität kann der

Verstärker bis zu acht Achsen ansteu-

ern.

Jenaer Antriebstechnik www.jat-gmbh.de

Router & Switches

Neue Generation

Mit dem dezentralen I/O-System PSS-

Universal 2 stellt Pilz eine neue Geräte-

Generation für die Feldebene vor. Sie

besteht aus dem Profinet-Kommunika-

tionsmodul und einer Auswahl an I/O-

Modulen. PSS-Universal 2 bietet Flexibi-

lität, Offenheit und Granularität in ei-

nem System. Die Diagnose kann im Re-

mote I/O-System exakt vorgenommen

werden. Ein Modultausch ist im laufen-

den Betrieb möglich. Anwender können

mit dem Konfigurationstool PAS-Config

den Systemaufbau per Drag & Drop am

Bildschirm zusammenstellen. Sicher-

heit und Automation sind physikalisch

gemischt, aber auch logisch voneinan-

der getrennt und somit rückwirkungs-

frei.

Pilz www.pilz.com

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Asset Management

Bei der Blumenbecker Automatisierungstechnik GmbH

aus Beckum sind alle Abläufe im Steuerungs- und Schal-

tanlagenbau hoch effizient geplant. Voraussetzung dafür

sind konsequente Datendurchgängigkeit – von der Elek-

troplanung bis zum Versand – sowie hohe Datenqualität.

„Die Daten müssen stimmen, damit wir in der Produk-

tion nicht auf Schwierigkeiten stoßen“, so Peter Kindt,

Gruppenleiter Steuerungstechnik. Wichtig sind etwa die

geometrischen Abmessungen, damit später alles auch

so in den Schaltschrank passt. „Wir haben intern eine

Datenbank mit etwa 70.000 verschiedenen Kompo-

nenten“, sagt Kindt. Für alle Teile sind entsprechende

Step-Dateien für die 3D-Aufbauplanung in der Daten-

bank enthalten. „Falls wir die Step-Dateien nicht von den

Lieferanten erhalten, müssen wir sie selber erzeugen“,

so Kindt weiter. Die geforderte hohe Datenqualität stel-

len leider nicht alle Lieferanten zur Verfügung. „Nur bei

wenigen Unternehmen sind wir mit der Datenqualität zu-

frieden. Vorbildlich ist hier die Firma Rittal, die deswegen

auch zu unseren Hauptlieferanten gehört.“

Mehr Details unter:

Sichern Sie sich Ihren exklusiven Termin unter:www.automatisierungstreff.com/termin

Auf die Daten kommt es an

USE-CASE

MARKTPLATZ INDUSTRIE 4.0 Kongresshalle Böblingen28. - 30. März 2017

PRODUKTNEUHEITEN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

Sensorik & Messtechnik

Neue Interface-Optionen

Die präzisen magnetischen Absolutdrehgeber der

IXARC-Serie von Posital sind auch mit CANopen-Schnitt-

stellen verfügbar. Diese neue Interface-Option ergänzt

die bereits vorhandenen SSI-, EtherNet/IP-, EtherCAT-,

Powerlink-, Profibus DP- und Profinet-Schnittstellen.

Die Vielfalt der angebotenen Interfaces macht die ro-

busten und kompakten IXARC-Drehgeber zu einer der

universellsten Geräteserien. Mit ihrer Markteinführung

2013 läuteten die leistungsstarken IXARC-Geräte einen

neuen Trend in der Encoder-Technologie ein. Dank signi-

fikanter Verbesserung der Sensorik für die Magnetfeld-

messung und Fortschritten bei der Signalverarbeitung

konnten die neuen Geber mit 16-Bit-Auflösung und ei-

ner Genauigkeit von 0,09 Grad aufwarten.

Posital www.posital.de

Human Machine Interface

Mit transflektiven Mikrofolien

Das Portfolio von Schurter umfasst TFT-Displays mit

Bilddiagonalen von 1,2" bis 110", in den klassischen

Seitenverhältnissen 4:3, 5:4 oder in modernen Wide-

screen-Formaten 8:3, 16:9, 16:10 sowie mit TFT-Schalt-

technogien wie TN, MVA, IPS, AHVA. Die Displays sind

für sonnenlichttaugliche Einsatzgebiete im Outdoor-

Bereich geeignet. Es stehen Module mit transflektiven

Mikrofolien sowie helle Backlights mit einer Helligkeit

größer 1000 cd/m2 zur Verfügung. Speziell für Außen-

anwendungen bietet Schurter Module mit einem er-

weiterten Betriebstemperaturbereich von -30 °C bis

+85 °C. Die LED-Backlights werden über bereits integ-

rierte Treiber und DC-DC-Wandler angesteuert. Die

LED-Halbwertszeit beträgt bis zu 75k Stunden.

Schurter www.schurter.com

Steuerung & IPC

Für vernetzte Maschinen

Renesas Electronics präsentiert im Rahmen seiner RX-

Familie die neuen 32-Bit Mikrocontroller-Gruppen

RX65N und RX651 für eine breite Anwenderbasis. Die

RX65N/RX651-Gruppen eignen sich für diverse Anwen-

dungsbereiche, wie zum Beispiel vernetzte Industrie-

maschinen und die Gebäudeautomatisierung. Mit den

neuen RX65N/RX651-Gruppen können Systemherstel-

ler die Grundleistung ihrer Systeme verbessern und es

lässt sich über erweiterte Funktionen der integrierte

MCU-Speicher über Netzwerke wie Wlan (Wireless Lo-

cal Area Network) oder Ethernet etc. sicher umpro-

grammieren. Dies erleichtert die Entwicklung von End-

geräten mit der Möglichkeit, Maschineneinstellungen

oder Steuerprogramme kurzfristig zu ändern.

Renesas Electronics www.renesas.eu

Human Machine Interface

Für extreme Bereiche

Robuste Touch-Bediengeräte von Stahl HMI Systems

erlauben eine effiziente maschinennahe Bedienung

und Visualisierung von Anwendungen im Ex-Bereich.

Die für die Zonen 1 und 21 zugelassenen Operator In-

terfaces ET-208 mit 7-Zoll-Widescreen und einer ge-

härteten Glasoberfläche sind frontseitig mit Schutzart

IP69 geschützt. Damit erfüllen sie die FDA-Anforderun-

gen an Reinraumtauglichkeit, weil sich die Bedienfront

mit Hochdruckreinigern säubern lässt. Die HMIs verfü-

gen über ein V2A-Edelstahlgehäuse. Sie sind korrosi-

onsbeständig mit Zertifizierung nach ISA-S71.04-1985,

Schärfegrad G3, gemäß EN 60068-2-6. Sie sind univer-

sell einsetzbar und können bei Umgebungstemperatu-

ren von -40 °C bis +65 °C betrieben werden.

Stahl HMI Systems www.stahl-hmi.de

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PRODUKTNEUHEITEN ELEKTROTECHNIK

Magnetsysteme ı Magnetgummi ı Magnetfolie ı Bedruckte Magnete ı Magnethaftfl ächen Tel +49 9367 / 98977-0 ı Mail [email protected] ı Web www.schallenkammer.de ı Shop www.magnetfolie.com

Jetzt Katalog

anfordern!

Kabel & Steckverbinder

Individuelle Fertigung auf Kundenwunsch

Im Bereich Rundsteckverbinder bietet

Binder Produktneuheiten aus den Berei-

chen Miniatur, Power, RAL 9002, Auto-

matisierungstechnik-Sensorik & Akto-

rik, Datenübertragung & Spannungs-

versorgung, Magnetventilsteckverbin-

der und LED-Leuchten. Als Spezialist für

die Produktion vielfältiger Industrie-

steckverbinder sowie Einbau- und Ka-

belsteckverbinder für die Automatisie-

rungstechnik liegen die Stärken in der

individuellen Entwicklung, Konstrukti-

on und automatisierten Fertigung von

Steckverbindungen auf Kundenwunsch.

Die Produktpalette erstreckt sich von

Miniatur-Steckverbindern bis hin zu

mehrpoligen Maschinen-Steckverbin-

dern. Die Steckverbinder werden unter

anderem in der Mess-, Steuer- und Re-

geltechnik sowie der Automatisierung

eingesetzt.

Binder www.binder-connector.de

Gehäuse & Schalter

Gegen Kondens-wasserbildung

Fibox bietet Installationen, die vor Frost

und Temperaturschwankungen schüt-

zen. Einen Temperatur- und Druckaus-

gleich schaffen Ventilationsöffnungen,

die standardmäßig mit Schutzarten bis

IP44 Betriebssicherheit gewährleisten.

Mit einem Druckausgleichselement

kann die Schutzart auf IP68 erhöht wer-

den. Beide Methoden beugen einer

Kondenswasserbildung wirksam vor.

Reicht wegen der Abwärme der instal-

lierten Geräte oder hoher Umgebungs-

temperaturen die passive Wärmeabfüh-

rung nicht aus, so lassen sich Ventilato-

ren installieren. Die Gehäusebaureihe

Arca IEC aus Polycarbonat ermöglicht

dabei eine besonders einfache Anbrin-

gung der Installationsöffnungen. Der

Hersteller liefert die Gehäuse auf

Wunsch mit den passenden Durchbrü-

chen.

Fibox www.fibox.de

Kabel & Steckverbinder

Dichtelemente in konischer Form

Mit dem Kabeldurchführungssystem

KDSClick von Conta-Clip lassen sich un-

konfektionierte oder bereits mit Ste-

ckern konfektionierte Leitungen durch

Gehäuse- und Schaltschrankwände

führen. Durch den absoluten Festsitz der

Dichtelemente gewährleistet das Sys-

tem eine Zugentlastung der Leitungen

gemäß DIN EN 62444. Dabei baut das

Produkt auf drei Grundkomponenten

auf – Rahmen, Inlays und Dichtelemen-

te. Das Unternehmen setzt auf einen

einteiligen formstabilen Kunststoffrah-

men, der in vier Abmessungen für 4, 6, 8

oder 10 Dichtelemente zur Verfügung

steht. Der einteilige Kunststoffrahmen

ermöglicht eine schnelle und einfache

Montage, die eingeschäumte Dichtung

garantiert auch an lackierten oder rau-

en Oberflächen die hohe Dichtigkeit mit

IP66.

Conta-Clip www.conta-clip.de

Kabel & Steckverbinder

Von 12 bis 60 Watt

Emtron Electronic hat die Steckernetz-

teile der Modellreihe SGA12/18/25

(U/E) des Herstellers Mean Well ins Pro-

gramm aufgenommen. Die kompakten

Geräte ergänzen den Leistungsbereich

zwischen 12 und 25 Watt und blockieren

keine benachbarten Plätze in Stecker-

leisten. Mit den bereits eingeführten

Modellen stehen innerhalb der Produkt-

familie SGA Ausführungen für den ge-

samten Leistungsbereich von 12 bis

60  Watt zur Verfügung. Lieferbar sind

Ausführungen mit Ausgangsgleich-

spannungen zwischen 5 und 48 Volt. Die

SGA-Produktfamilie bietet die Strom-

versorgung für Anwendungen wie Tele-

kommunikation, Bürogeräte, industriel-

le Ausrüstungen, Consumer-Elektronik

sowie generell für Systeme, bei denen

die Einhaltung der neuesten Energieef-

fizienz-Richtlinien einen wichtigen Fak-

tor darstellt.

Emtron www.netzteile-kaufen.de

Gehäuse & Schalter

Schutz der Ventilatoren vor Temperaturschwankungen

EBM-Papst hat eine patentierte Membran entwickelt,

die elektronische Bauteile von Ventilatoren in Umge-

bungen mit häufigen Temperatur- und Feuchtigkeits-

schwankungen vor Korrosion und vor Ausfall schützt.

Um elektronische Bauteile optimal vor Feuchtigkeit zu

schützen, hat das Unternehmen ein Gehäuse mit einer

beweglichen Membran entwickelt, die Druckschwan-

kungen ausgleicht, die durch schnelle Temperatur-

wechsel entstehen. Das Gehäuse ist hermetisch ge-

schlossen und hält dynamischen Temperaturwechseln

von -40 °C bis +70 °C stand. Die Elektronik ist hoch-

druckreiniger- und staubfest ausgeführt und erfüllt die

Anforderungen an die Schutzart IP69K. Bei den RadiCal

DC-Radialventilatoren ist der EC-Außenläufermotor im

Laufrad, das mit der aerodynamisch angepassten Ein-

strömdüse eine funktionierende Einheit bildet. Zum

Einsatz kommen die Ventilatoren in IT-Basisstationen.

Sie halten die Elektronik auf einem gleichmäßig niedri-

gen Temperaturniveau und führen entstehende Verlust-

wärme sicher ab. Auch in Schaltschränken und IT-Hard-

ware wie Netzwerk- und Speichertechnik, für Router-

und in Serverkühlung werden die Radialventilatoren

eingesetzt. Verfügbar sind die DC RadiCal aktuell in den

Baugrößen 190–280 mm.

EBM-Papst www.ebm-papst.com

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oder Anmeldung unter:www.automatisierungstreff.com/trend

Begrüßung Roland Bach, Verband der Elektrotechnik, Elektronik Informationstechnik e.V.

Die Energiewende schaffen! Leitplanken auf dem Weg zum Gelingen Referent: Dr. Franz Hein, mpc

Bürgerschaftliche Selbstversorgung Plädoyer für einen Neustart Referent: Dieter Schäfer, EGM & SVEn

Rechtliche Risiken in den Sicherheitsfragen der Energiewende Plädoyer für einen Neustart Referent: Uwe Rühling, Rühling Anwälte

Speichertechnologien Absicherung der Netzstabilität Referent: Prof. Mohamed Ibrahim, Hochschule Heilbronn

Energiezelle Flughafen Stuttgart Beitrag zum Gelingen der Energiewende Referent: Holm Wagner, Flughafen Stuttgart GmbH

Energiebevorratung im am Beispiel Mehrfamilienhaus „Licht&Luft“ Referent: Dr. Tobias Erhart, zafh.net, Hochschule für Technik Stuttgart

Wie können virtuelle Kraftwerke und Lastmanagement die Balance zwischen Energieerzeugung und Verbrauch im Industriegebäude optimieren? Referent: Dipl. Ing. Werner Abt, HMS Technology Center Ravensburg GmbH

Moderne elektrische Antriebe Ein Schlüssel zur Energiewende Referent: Michael Burghardt, Danfoss GmbH

VDE Einladung zum Get-Together und Ausklang der Trend-Session

Die Teilnahme an der VDE Trend-Session ist kostenfrei. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Anmeldung bitte über: Roland Bach,Technische Akademie Esslingen e.V., [email protected]

29.03.2017 ab 09:30 Uhr Trend-Session:

Energie 4.0: Automatisierung in der Energiebranche - Konvergenz der Netze: Stromnetz, Gasnetz, Verkehrsnetz, IT-Netz

Energie 4.0

Die ausführliche Agenda und Vita der Referenten finden Sie online unter: www.automatisierungstreff.com/trend

Kabel & Steckverbinder

Signalübertragung in die Servoleitung

Hengstler bietet mit einer neuen Produktfamilie spezi-

elle Drehgeber an, die mit dem offenen Protokoll Acu-

ros Link eine Symbiose bilden, um die hohen Anforde-

rungen an Einkabellösungen zu bewerkstelligen. Die

Herausforderung für Helukabel als Kabelhersteller liegt

in der langfristigen Sicherstellung einer robusten und

störsicheren Datenübertragung. Bei der traditionellen

Zweikabellösung haben bis zu drei Schirme die Signal-

paare von den Störeinflüssen der Leistungsadern ge-

schützt. Bei der Einkabellösung werden die Adern für

die Signalübertragung des Gebers in die Servoleitung

integriert. Zwei Leitungen werden zu einer Hybridlei-

tung verbunden.

Hengstler www.hengstler.de

Verstärker

Für die Echt-Effektivwertmessung

Die Hochspannungstrennverstärker der Serie Vari-Trans

P41000 TRMS vermeiden Messfehler. Knick Elektroni-

sche Messgeräte hat die Messumformer im 22,5 mm

breiten Anreihgehäuse für die Echt-Effektivwertmes-

sung von Wechselspannungen im Bereich von 60 mV

AC bis 10 V AC konzipiert. Die Eingangssignale dürfen

auf hohem Potenzial liegen – bis maximal 3600 V AC/

DC. Die Messwerte werden von den Geräten als analoge

Normsignale 0...20 mA, 0...10 V und 4...20 mA für Aus-

wertesysteme zur Verfügung gestellt. Die True-RMS-

Wandlung erfolgt im Frequenzbereich von 40 Hz bis

1000 Hz bzw. 8 Hz bis 400 Hz und bis zu einem Crest-

Faktor von 5.

Knick www.knick.de

PRODUKTNEUHEITEN ELEKTROTECHNIK

Gehäuse & Schalter

Konfiguration für beliebige Ausgangsspannung

Linear Technology präsentiert eine Präzisions-Span-

nungsreferenz mit zwei integrierten Hochstrom-Aus-

gangspuffern: LT6658. Die beiden Ausgänge des auf

einer 2,5-V-Bandgap-Referenz basierenden ICs können

individuell für eine beliebige Ausgangsspannung zwi-

schen 2,5 V und 6 V konfiguriert werden. Beide Ausgän-

ge bieten eine anfängliche Genauigkeit von 0,05 %, ei-

ne Temperaturdrift von nur 10  ppm/°C und ein NF-

Rauschen von nur 1,5  ppm. Die Ausgänge können

Ströme bis 50 mA bzw. 150 mA liefern und im Senken-

betrieb externe Ströme bis 20  mA aufnehmen. Die

neue Spannungsreferenz bietet eine Lastregelung von

0,1 ppm/mA (typ.) bei Strömen bis 150 mA.

Linear Technology www.linear.com

Komparatoren

Großer Einspannungsbereich

ST-Microelectronics hat seine zwei- und vierkanaligen

16-V-CMOS-Analogkomparatoren mithilfe einer Pro-

zesstechnologie aufgewertet, um die typische Strom-

aufnahme zu senken. Diese beträgt nun 5 μA pro Kom-

parator. Die neuen Bausteine TSX393, TSX339, TSX3702

und TSX3704 sind kompatibel zu den ICs der vorigen

Generation. Mit ihrem großen Single-Supply-Ein-

gangsspannungsbereich von 2,7 bis 16 V eignen sich

die neuen Komparatoren für den Betrieb an den übli-

chen Versorgungsspannungen der verschiedensten

Anwendungen wie im Industrie- oder Automotive-Be-

reich. Die Bauelemente sind für einen Temperaturbe-

reich von -40 °C bis +125 °C spezifiziert. Ihre ESD-Be-

ständigkeit wurde angehoben.

ST-Microelectronic www.st.com

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PRODUKTNEUHEITEN ELEKTROTECHNIK

Energieketten

Servoleitungen mit kleinem Biegeradius

Igus präsentiert eine Servoleitungs-Se-

rie CF29 für die Dauerbewegung in der

e-kette mit einem Außenmantel aus

TPE halogenfrei. Damit erhalten An-

wender mit hohen Anforderungen an

die herrschenden Umgebungstempera-

turen oder vorhandenen Bauraum neue

Möglichkeiten in der Energieversorgung

von Antrieben. Die Serie bietet einen

Aderaufbau in Kombination mit einem

zwickelfüllend extrudierten TPE-Innen-

mantel sowie einen biegefesten TPE-

Außenmantel. Sie eignet sich für kleins-

te Biegefaktoren bei Servoleitungen bis

zu 6,8 xd und kann in einem Tempera-

turbereich von -35 °C und bei bewegten

Anwendungen eingesetzt werden.

Igus www.igus.de

Gehäuse & Schalter

Für Leitungen und Sensoren

Der neue elektronische Geräteschutz-

schalter CBMC von Phoenix Contact

kombiniert kompakte Bauweise und in-

dividuelle Einstellbarkeit. Er schützt vier

Kanäle sicher vor Überlast und Kurz-

schlussströmen. Durch die kompakte

Bauform lassen sich die Geräte auch in

bestehende Anlagen, ohne Umplanung

des Schaltschranks, einsetzen. Über

drückbare LED-Taster werden die einzel-

nen Stromkreise werkzeuglos einge-

stellt. Aufgrund der integrierten elekt-

ronischen Verriegelung sind die einge-

stellten Werte zuverlässig vor ungewoll-

tem Verändern geschützt. Die

Geräteschutzschalter gibt es in den zwei

Varianten 1-4 A und 1-10 A.

Phoenix Contact www.phoenixcontact.com

Kabel & Steckverbinder

Hoher Dichtbereich für gängige Kabel

Pflitsch erweitert seine Kabelverschrau-

bungsserie blueglobe um eine flexible

Variante. Ausgestattet mit einem Mehr-

fach-Inlet, dessen drei Inlets sich bei

Bedarf per Schraubendreher einfach

heraustrennen lassen, können in einer

M25-Kabelverschraubung Kabel im

Durchmesser von 6 mm bis 20 mm si-

cher geführt und mit der hohen Schutz-

art IP68 (15 bar) abgedichtet werden.

Durch diesen speziellen Dichteinsatz aus

TPE erhöht sich der Dichtbereich der

blueglobe um 55 Prozent. Mit nur einer

Kabelverschraubungsgröße lassen sich

die meisten gängigen Kabel in der Auto-

matisierung, dem Maschinenbau und

der Elektrotechnik installieren.

Pflitsch www.pflitsch.de

Gehäuse & Schalter

In berührungsge-schütztem System

Mit Ri-Line Compact bietet Rittal für

Hersteller von kleinen Steuerungs- und

Schaltanlagen ein bauartgeprüftes Sys-

tem zur Stromverteilung mit einem

maximalen Strom bis 125 A. Damit wer-

den verschiedene Ausführungen von

Schutz- und Schaltgeräten auf einem

berührungsgeschützten System aufge-

baut und mit elektrischer Energie ver-

sorgt. Durch die standardisierte und

normgerechte Systemtechnik lässt sich

das kompakte Sammelschienensystem

in Steuerungen sowohl für den IEC- als

auch für den UL-Markt einsetzen. Das

System besteht aus einer Grundplatte,

in der Sammelschienen berührungsge-

schützt eingebaut sind.

Rittal www.rittal.de

Kondensatoren

Niedrige ESR-Werte

Der Distributor Rutronik präsentiert die

neuen dauerfesten Aluminiumelektro-

lyt-Kondensatoren der V-FT-Serie von

Panasonic. Sie bieten hohe Kapazitäten

und niedrige ESR-Werte. Die neuen

Kondensatoren verfügen bei Tempera-

turen von bis zu +105 °C über eine Le-

bensdauer von bis zu 5000 Stunden.

Zudem bieten sie eine hohe Kapazität

von bis zu 2200 μF sowie ESR-Werte, die

bis zu 60 Prozent unterhalb der her-

kömmlicher Produkte liegen. Sie haben

eine Betriebstemperatur von -55 °C bis

+105 °C, eine Nennspannung von 6,3

bis 50 VDC, eine Kapazitätstoleranz von

±20 Prozent (120 Hz/+20 °C) sowie ei-

nen Ableitstrom von ≤0,01  CV nach

zwei Minuten.

Rutronik www.rutronik.com

Netzteile

Für geräuschempfind-liche Umgebungen

Im Rahmen ihrer CUS-Familie hat die

TDK Corporation eine weitere Reihe effi-

zienter, flacher Medizin-Netzteile her-

ausgebracht. Das CUS200M liefert

200 W Ausgangsleistung bei Konvekti-

onskühlung und bis zu 250 W bei

1,5 m/s Luftstrom, kommt im Standard-

format 3" x 5" (7,62 x 12,7 cm) bei nur

3,4 cm Einbauhöhe, hat Sicherheitszu-

lassungen für ITE- wie für Medizinan-

wendungen (IEC 60950-1, IEC 60601-1)

und ist auch in großen Höhen bis

5000 m einsetzbar. Da kein Lüfter erfor-

derlich ist, eignet es sich unter anderem

für Anwendungen, die keine Eigenge-

räusche vertragen, etwa in Kranken-

häusern oder im Dentalbereich.

TDK-Lambda https://de.tdk-lambda.com

Netzteile

Layout-Probleme lösen

Schukat ergänzt sein Sortiment an AC/

DC-Netzteilen von Mean Well um die

Serien IRM-01, IRM-02 und IRM-03 mit

kleinen Leistungen in 1, 2 und 3 W. Zu-

sätzlich zur THT-Variante gibt es die Se-

rien auch als SMD-Version. Sie verfügen

über sehr kleine Abmessungen (33,7 x

22,2 x 15 bzw. 16 mm) und eine extrem

niedrige Leistungsaufnahme von

<0,075  W. Systemdesignern hilft das,

bei mangelndem Platz auf der Leiter-

platte Layout-Probleme bei Endgeräten

zu lösen. Zudem erfüllen die Serien

IRM-01/-02/-03 die weltweiten Anfor-

derungen an geringen Stromverbrauch

bei elektronischen Geräten, sind zertifi-

ziert nach EN60950-1 und zudem de-

signt nach EN60335-1 bzw. IEC60601-1.

Schukat www.schukat.com

Steckverbinder

Wirtschaftliche Lösung

Belden Inc. bietet mit dem M12-Power-

Steckverbinder seiner Marke Lumberg

Automation eine wirtschaftliche Lösung

zur Leistungsübertragung in rauen Um-

gebungen. Die Profinet-Nutzerorgani-

sation hat die L-kodierte Variante, die

über den Standard IEC 61076-2-111 in-

ternational genormt wird, als einzigen

Standard für die 24 Volt-Spannungsver-

sorgung von Profinet-Geräten mit

Rundsteckverbinderanschluss festge-

legt. Ferner können mit dem Steckver-

binder Profinet-Geräte in einem TN-S-

Netz zusätzlich über den fünften Kon-

takt für die Funktionserde an eine Po-

tenzialausgleichsanlage angeschlossen

werden, um ein vermaschtes Erdungs-

konzept zu realisieren.

Belden Inc. www.belden.com

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PRODUKTNEUHEITEN MASCHINENELEMENTE

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Spanntechnik

Für große Werkstücke

Das Spannen von schweren und asym-

metrischen Werkstücken auf Drehma-

schinen ist oft ein Problemfall. Während

bei Drehteilen bis ca. 500 mm diese mit

Drei- bzw. Vierbackenspannfutter ge-

spannt werden, tritt bei größerem

Durchmesser die Planscheibe an deren

Stelle. Planscheiben, Klauenkästen und

Spannspindeln sind die Mittel, um die

verschiedensten Werkstücke an die gro-

ßen Drehmaschinen zu spannen. Mit

den Kraftspannspindeln der Baureihe

MSPD von Jakob Antriebstechnik wur-

de ein Spannspindeltyp für die Werk-

stückspannung für Großmaschinen

konzipiert. Dabei wurde auf das Prinzip

der Kraftvervielfältigung durch ein Keil-

spannsystem gesetzt. Die Kraftspann-

spindeln wurden für maximale Werk-

stückgewichte und Betriebssicherheit

konzipiert.

Griffe

Mit Klicksignal

Die Firma Heinrich Kipp erweitert ihr

Sortiment um einen Drehmoment-

Dreisterngriff. Der Griff signalisiert das

Erreichen des maximalen Drehmoments

mit einem hörbaren Klick. Die Mechanik

im Inneren begrenzt das Anziehmo-

ment auf 5 Nm. Der Griff kann nur mit

dem maximalen Drehmoment angezo-

gen werden. Sobald der erreicht ist, er-

tönt ein deutliches Signal und verhin-

dert ein ungewolltes Überschreiten.

Anwendung findet der Griff an sämtli-

chen Stellen, bei der definierte Spann-

kraft gefordert ist. Der Drehmoment-

Dreisterngriff besteht aus glaskugelver-

stärktem Thermoplast und wird stan-

dardmäßig in der Farbe schwarzgrau

(RAL 7021) produziert. Der gleichfarbi-

ge Deckel wird aus Thermoplast gefer-

tigt, die Stahlteile sind aus elektropo-

liertem und gehärtetem Edelstahl.

LED-Leuchte

Universal einsetzbar

Elmeko zeigt seine neue LED-Schalt-

schrankleuchte LEX-350. Mit dem wei-

ten Eingangsspannungsbereich ist sie

international einsetzbar. Ihre Montage

gelingt per Magnete oder Schrauben

und besitzt Steckanschlüsse für Zulei-

tung und Verbindung von bis zu 10 Ein-

heiten. Die Leuchte arbeitet an Ein-

gangsspannungen von 24...265 V AC/

DC. Trotz der geringen Leistungsaufnah-

me von 5 W bringt sie 550 lm Lichtstrom

mit einer Farbtemperatur von 5000 K.

Ihr Kunststoffgehäuse misst 350 mm x

30 mm x 40 mm. Sie wird beim Öffnen

der Tür über den integrierten Bewe-

gungsmelder eingeschaltet und ist mit

der Multifunktionstaste ausgestattet.

Damit lässt sich das Produkt durch Tas-

tendruck ein- und ausschalten.

Stoßdämpfer

In zwei Härtegraden

Seit über 35 Jahren ist das Unterneh-

men Friedemann Wagner als Herstel-

ler pneumatischer Handhabungstech-

nik tätig, der neueste Stoßdämpefer ist

nun hydraulisch. Der eigenentwickelte,

hydraulische Stoßdämpfer STD-14 ist in

den Härtegraden W (weich / 0,4–

5,0 m/s) und H (hart / 0,2–2 m/s) ver-

fügbar. Der Hub (4) beträgt 12 mm, die

maximale Dämpfungsarbeit liegt bei

50.000 Nm/h. Die Kennlinie beider

Dämpfungen ist progressiv ausgelegt.

Es besteht die Möglichkeit der Verände-

rung des Dämpfungsgrades mittels Ein-

stellschraube. Dies ermöglicht ein brei-

tes Einsatzspektrum in vielen Applikati-

onen. Durch Ein- bzw. Ausdrehen des

Dämpfers (Gewinde M14x1) wird der

Hub beeinflusst.

Feder-Druckstücke

Weniger Verschleiß

Federnde Druckstücke sind dort im Ein-

satz, wo Bauteile schnell ein- und aus-

gebaut oder bewegliche Teile arretiert

werden müssen. Zu diesem Zweck hat

die Firma Erwin Halder eine Variante

mit rollender Kugel entwickelt und die

Einsatzgebiete der federnden Druckstü-

cke erweitert. Das Besondere ist die La-

gerung der Kugel: Sie ermöglicht ein

Abrollen, was den Verschleiß am Gegen-

stück minimiert. Die Funktion wirkt sich

zudem positiv auf das haptische bzw.

akustische Rastverhalten aus. Ein weite-

rer Vorteil ist die elektrische Isolierung

der kunststoffgelagerten Kugel. Zudem

können sie in einem Temperaturbereich

von -30 °C bis 90 °C eingesetzt werden.

Es gibt Varianten mit Standard-Feder-

kraft sowie verstärkter Federkraft.

Bürstenleisten

Für den Schaltschrank

Icotek zeigt sein neues Bürsteneinfüh-

rungssystem KDR-BES-U für den Schalt-

schrankboden. Es besteht aus einem

Aluminiumprofil und einer hochwerti-

gen Bürstenleiste. Diese kann durch die

Geometrie des Aluminiumprofils auf

unterschiedliche Arten eingeschoben

werden. Die Montageart ist abhängig

vom Aufbau der vorhandenen Schalt-

schrankbodenbleche. Manche Boden-

bleche sind nach unten hin abgekantet,

andere nicht. Das neue System lässt sich

adaptieren und in verschiedenste

Schaltschrankfabrikate einbauen. Die

Profile und Bürsten werden in vielen

gängigen Schaltschrankbreiten als

Standardmaße angeboten. Sie lassen

sich jedoch auch auf beliebige Sonder-

maße längen.

Normalien

Kugelsperrbolzen und Druckstücke

Mit Kugelsperrbolzen und federnden

Druckstücken bietet KVT-Fastening

Normalien für die Anforderungen der

Industrie. Aufgrund ihrer Flexibilität

und der einfachen Bedienung kommen

sie branchenweit im Vorrichtungs- und

Werkzeugbau, der Maschinen- und

Elektroindustrie sowie im Apparate-

und Gerätebau zum Einsatz. Darüber

hinaus finden sich Kugelsperrbolzen

und federnde Druckstücke in Schließan-

lagen, Haushaltsgeräten, medizini-

schen Apparaten oder in der Luftfahrt.

Der Vorteil: Teile und Werkstücke lassen

sich mit Kugelsperrbolzen rasch sichern

und fixieren sowie schnell lösen. Auf

Großkonzerten kommen sie beim Auf-

und Abbau der Boxen zum Einsatz. Das

Funktionsprinzip eines Kugelsperrbol-

zens verringert etwa die Rüstzeit.

Spanntechnik

Schnell gespannt

Um Tragschienen in Bus-Systemgehäu-

sen zu befestigen, liefert die Firma Loh-

meier diese Gehäusemodelle mit spezi-

ellen Schnellspannelementen aus. Sie

drücken die Tragschienen auf den Ge-

häuseboden und fixieren sie dort. Vor-

teile dieser Montagetechnik: Die Positi-

on der Befestigungslöcher muss beim

Ablängen der Schienen nicht berück-

sichtigt werden, wodurch weniger Ver-

schnitt anfällt. Zudem wird die Trag-

schiene durch das Schnellspann-System

elektrisch kontaktiert. Dank planer Auf-

lage gewinnt sie eine höhere Tragfähig-

keit, sodass sich mehr und schwerere

Komponenten anbringen lassen. Die

Firma integriert die Schnellspanntech-

nik in sämtliche seiner Bus-Gehäuse, die

mit Abmessungen ab 200 mm Höhe und

400 mm Breite in diversen Tiefen ver-

fügbar sind.

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It’s our turn. heinrichs.de

HN 8-WD | VERSCHLUSSSCHRAUBE

Unsere Lösung zur Gehäuseabdichtung

Verschlussschrauben mit integrierter Formdichtung NBR oder

FKM. Automatisch und kontrolliert montiert. Weltweit im Einsatz in

Anwendungen der Mobilhydraulik und Antriebstechnik. Wir fertigen

für Sie auf Lager.

Klinkenzüge

Mit DLC-Beschichtung

Die Schaltelemente des Flachklinken-

zugs E 1820 und des Rundklinkenzugs E

1840 von Meusburger sind nun DLC-

beschichtet. Dies ermöglicht eine höhe-

re Lebensdauer. Zudem weisen die Klin-

kenzüge bessere Trockenlaufeigen-

schaften auf und können so auch in der

Reinraumtechnik eingesetzt werden.

Die Klinkenzüge dienen zur Steuerung

und sicheren Verriegelung der schwim-

menden Platte bei Dreiplattenwerkzeu-

gen. E 1820 bietet durch die stabilen,

großflächigen Klinken eine gute Kraft-

übertragung. Mit der DLC-Beschichtung

der Schaltelemente ist der Flachklinken-

zug langlebiger. Zudem ermöglicht die

integrierte Anschlagdämpfung einen

werkzeugschonenden und leisen Be-

trieb.

Dichtring

Bestellt im Produktfinder

Die neuen Radialwellendichtringe der

Reihen HMS5 und HMSA10 von SKF ent-

sprechen den in DIN 3760:1996 bzw. ISO

6194-1:1982 genormten Dichtringen

mit Außenmantel aus Elastomerwerk-

stoff und sind für die Verwendung in ei-

nem sehr breiten Spektrum industrieller

Anwendungsfälle geeignet. Das Ferti-

gungsprogramm von SKF umfasst Dicht-

ringe für metrische Wellen von 6 bis

250 mm und deckt damit alle in diesem

Größenbereich in DIN 3760 bzw. ISO

6194-1 genormten Größen und in ei-

nem einheitlichen Design ab. Einkäufer

und Disponenten können mit dem Pro-

duktfinder den passenden Typ einfach

und sekundenschnell ermitteln und

vorhandene Produktbezeichnungen

einzeln oder im Stapel umschlüsseln.

Schwenkeinheiten

Elektrisch geschwenkt

Schwenkeinheiten werden in der Auto-

mation eingesetzt, um schwere Lasten

in Position zu bringen, häufig mit Ge-

samtgewichten von bis zu 100 Kilo-

gramm. Die Sicherheitsanforderungen

der neuen Maschinenrichtlinie werden

erst durch aufwendige pneumatische

Steuerungskonzepte und Blockierein-

heiten erfüllt. Einfacher können

Schwenkaufgaben mit elektrischen

Schwenkeinheiten gelöst werden. Die

Firma Tünkers hat hierzu einen Globo-

id-Schwenker entwickelt, der die

Schwenkbewegung mittels Globoid-

Getriebe umsetzt. Die Elektroschwenker

mit Globoidgetriebe EGS bieten eine

Lösung an, die eine integrierte Safety-

Torque-Off-Schnittstelle aufweist. Das

neue Antriebskonzept bietet viele Vor-

teile wie Taktvorteile durch einstellbare

Verfahrgeschwindigkeit.

Spanntechnik

Kurze Rüstzeiten

Die manuell betätigten Spannblöcke

Kontec KSC von Schunk werden in der

Rohteil- und Fertigteilbearbeitung ver-

wendet. Sie vereinen hohe Spannkräfte

und kurze Rüstzeiten. Die Einfachspan-

ner mit fester Backe haben folgende

Merkmale: Schnelleinstellung des

Spannbereichs, flache Bauweise und

geringes Gewicht. Die drei Baugrößen

der Spannblöcke KSC-F 80, KSC-F 125

und KSC-F 160 wurden für die gängigen

Palettengrößen ausgelegt. Dank

160°-Schnellspannung sind Werkstücke

in weniger als einer Sekunde mit dem

Drehmomentschlüssel gespannt und

der Spanner sicher verriegelt. Bereits

mit vergleichsweise geringem Drehmo-

ment erzielt er hohe Spannkräfte. Da die

Spannung auf Zug erfolgt, wird die Bie-

gebelastung am Grundkörper mini-

miert.

SIGMA AIR MANAGER 4.0

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PRODUKTNEUHEITEN WERKSTOFFE & VERBINDUNGSTECHNIK

3/201790

Üblicherweise werden Metall- und

Kunststoffkomponenten von Hybrid-

bauteilen mithilfe von kraft- oder form-

schlüssigen Verbindungselementen,

wie Schrauben, Nieten oder Um- und

Durchspritzungen, miteinander verbun-

den. Eine belastbare, aber auch schwere

Lösung. Der Haftvermittler Vestamelt

Hylink verbindet die beiden Komponen-

ten stoffschlüssig miteinander ohne

weitere Verbindungstechnik. Dabei re-

duziert sich das Gewicht um bis zu 20

Prozent. Auch hier sind zwei Arbeits-

schritte erforderlich: Einerseits Umfor-

men des mit Copolyamid-Haftvermittler

beschichteten Metallteils und anderer-

seits Hinterspritzen und gleichzeitiges

Verbindungstechnik

Stoffschlüssig miteinander verbunden

Verbinden mit der

Kunststoffkomponen-

te. Die beiden Prozes-

se werden beim neu-

en Verfahren mitein-

ander kombiniert:

Umformen, verbin-

den und Hintersprit-

zen erfolgen in einem

Arbeitsschritt und in

einem Werkzeug. Durch Einsparung ei-

nes kompletten Fertigungsschrittes

entfallen Kosten und Zeitaufwand für

Umformen und Transport, die Herstel-

lung kann voll automatisiert werden.

Für verbesserte mechanische Eigen-

schaften nach Konditionierung bietet

Evonik biobasierte Vestamid Terra Poly-

amide 610 und 1010 sowie für gestei-

gerte Anforderungen an Temperatur,

Chemikalienbeständigkeit und geringe

Wasseraufnahme Vestamid HTplus Po-

lyphthalamid-Formmassen. Anwen-

dungsbereiche wie Strukturbauteile in

der Automobilindustrie und Elektro-

technik werden weiter vergrößert.

Evonik www.evonik.com

Verbindungstechnik

Vielseitig einsetzbar

Der neue Wellrohranschluss von Fränki-

sche Industrial Pipes vereinfacht die

Verbindungstechnik: Waren bislang für

verschiedene IP- Schutzklassen diverse

Wellrohranschlüsse erforderlich, so ver-

einigt FiplockOne alle Schutzklassen-

Anforderungen im industriellen Einsatz.

FiplockOne verbindet Wellrohre aus

dem Fipsystem- Programm mit Fein-

und Grobprofil von NW 07 bis NW 48

zuverlässig und dauerhaft dicht mitein-

ander. Die vormontierten, montagefer-

tig gelieferten Verschraubungen bieten

hohe Sicherheit in Anwendung und

Montage: Die Fittinge aus speziell for-

muliertem Polyamid 6 lassen sich durch

einfaches Einstoßen des Wellrohres in

die Verschraubung verbinden.

Fränkische Rohrwerke www.fraenkische.com

Werkstoffe

Langsamer Verschleiß

Igus hat einen neuen schmier- und war-

tungsfreien Werkstoff für besonders ho-

he Geschwindigkeiten im Dauerbetrieb

vorgestellt. Iglidur L350 eignet sich vor

allem für den Einsatz in Ventilatoren,

Lüftern oder Elektromotoren. Insbeson-

dere dort, wo permanent schnelle Rota-

tionen vorherrschen, spielen Reibung

und Verschleiß eine besonders wichtige

Rolle. Mit Iglidur L350 steht jetzt ein

weiterer schmier- und wartungsfreier

Werkstoff von Igus zur Verfügung, der

für dauerhaft hohe Drehzahlen ausge-

legt ist. Der neue Hochleistungskunst-

stoff für bewegte Anwendungen punk-

tet im Vergleich zu anderen Lösungen

wie metallischen Sinterlagern durch die

höhere Belastbarkeit gegenüber Stößen

und Kantenpressung.

Igus www.igus.de

VERLAG

Geschäftsführung: Fabian Müller

Verlagsleitung: Stefan Waldeisen

Leitung Zentrale Herstellung: Hermann Weixler -344

Leiter digitale Produkte: Lorenz Zehetbauer -121

Herstellungsleitung Fachzeitschriften: Horst Althammer -315

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Kündigungsfrist: Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum Monatsende.

Abonnement- und Leserservice: E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0) 8191/125-333; Fax.: +49 (0) 8191/125-599

Vertriebsleitung: Hermann Weixler

Erscheinungsweise: monatlich, 40. Jahrgang

ISSN: 2194-0754

Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbe trägern e.V.

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Verlagsvertretung Italien: Casiraghi Pubblicità Internazionale, Via Cardano 81, 22100 Como Tel. 0039 031 261407, Fax 031 261380 E-Mail: [email protected] Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz sorgfälti-ger Prüfung durch die Redaktion, vom Verleger und Herausgeber nicht übernommen werden. Die Zeitschriften, alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen, sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung au-ßerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustim-mung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei-cherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der Annahme des Manuskripts und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich unbe-schränkte Nutzungsrecht auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Printmediarecht zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das Recht zur Bearbei-tung, Umgestaltung und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z.B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen, zur Veröf-fentlichung in Datennetzen sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und DVD und der Daten banknutzung und das Recht, die vorge-nannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d.h. Nachdruckrechte einzuräumen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zur Annahme, dass solche Namen im Sinne des Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dür-fen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung über-nommen. Mit Namen oder Zeichen des Verfassers gekennzeichnete Bei-träge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.

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MARKT & KONTAKT

Das schwarze Brett derDas schwarze Brett derFluidautomation

Medien- und Pneumatikventile, Zylinder, Proportionaltechnik,Analysen- und Medizintechnik, Prozesstechnik, Staubfiltertechnik,Kundenspezifische Lösungen

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3/2017 93

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SPEKTRUM LEBENSHILFE

3/201794

Ich?! Ich war’s nicht!Die Kunst, Verantwortung zu übernehmen

Verantwortung zu übernehmen, ist schwer – im Arbeitsleben wie im Alltag. Schnell und bequem lässt sie sich auf andere schieben. Besonders, wenn etwa bei der Konstruktion etwas schief läuft oder ein Kunde unzufrieden mit einer Komponente ist. Doch Fehler zu machen, ist menschlich. Deswegen sollte auch ein Konstrukteur lernen, Verantwortung zu übernehmen – in sechs einfachen Schritten.

Was bedeutet das überhaupt, Ver-

antwortung? Zuallererst ist Ver-

antwortung die Zuschreibung ei-

ner Pflicht, also einer Aufgabe für

etwas oder jemanden. Eine höhe-

re Instanz verleiht diese Verantwortung, im Gegenzug

kann die Instanz auch die Erfüllung der übertragenen

Pflichten einfordern. Der Verantwortliche erscheint

gegenüber der Instanz rechenschaftspflichtig. Eine un-

zureichende Pflichterfüllung hat immer Konsequen-

zen, positive wie negative.

Welche Spielregeln gilt es, für eine erfolgreiche

Wahrnehmung der Verantwortung zu beachten? Bei

der Übergabe von Verantwortung kommt es auf einen

klaren Auftrag an. Dieser enthält im besten Falle die

Pflichten, den Zweck und die erstrebenswerten Ziele.

Auch die Grenzen der Verantwortung sollten deutlich

aufgezeigt sein. Die Realität sieht oft anders aus: Nicht

selten übertragen Chefs Verantwortung auf Zuruf mit

einem lapidaren „konstruier mal…“. Oft findet eine

Auftragsklärung gar nicht statt oder es bestehen Vor-

annahmen nach denen mehr oder minder willkürlich

gehandelt wird. Dies führt innerhalb von Unterneh-

men oft zu Konflikten und Schuldzuweisungen.

Gesundes Pflichtbewusstsein Im Rahmen der übergebenen Verantwortung sorgt der

Konstrukteur für die Erfüllung seiner Pflichten. Dabei

kann er im Rahmen der gesteckten Ziele und Grenzen

frei über Prioritäten und Mittel zur Pflichterfüllung

entscheiden. Die Grenzen des Pflichtbewusstseins bil-

den vor allem drei Faktoren:

■ Können: Der Konstrukteur benötigt für die Erfül-

lung der Pflichten bestimmte Fähigkeiten. Fehlen die-

se, bleibt die Aufgabe nicht oder nur unzureichend er-

füllt. Der Konstrukteur ist hier in der Pflicht, die

erforderlichen Fähigkeiten zu erwerben.

■ Wollen: Auch wenn das nicht bei allen Pflichten in

gleicher Weise gelingt, so ist es dennoch der Sache för-

derlich, Verantwortung an Personen zu vergeben, die

die damit verbundenen Pflichten auch mit der nötigen

Motivation angehen. Nichts schadet dem Ergebnis

mehr als der fehlende Wille.

■ Dürfen: Die Freiheit, bei der Pflichterfüllung über

die Mittel und Wege zur Zielerreichung entscheiden

zu können, gibt dem Konstrukteur die nötige Flexibi-

lität. Zur Pflichterfüllung darf es darüber hinaus nicht

an der nötigen Autorität fehlen. Diese muss dem Kon-

strukteur mit auf den Weg gegeben werden.

Fehlt diese Autorität, beispielsweise weil Entschei-

dungen immer wieder von der nächst höheren Ins-

tanz getroffen oder gar revidiert werden, dann ent-

puppt sich der Konstrukteur schnell als zahnloser

Tiger.

Offene KommunikationWer Rechenschaft ablegen will oder soll, muss vor al-

lem informieren. Der Konstrukteur sorgt aktiv dafür,

dass Pläne, Status, Fortschritte und Hindernisse bei

Projekten den Mitarbeitern und der Führungsebene

bekannt sind und nicht nur ihm selbst. Im Unterneh-

mensalltag geschieht das in Form von Berichten –

Rechenschaft ablegen hat jedoch oft den Charakter

der Rechtfertigung. Statt einfach zu berichten, verlei-

tet diese Situation zum Erfinden von Ausreden.

Häufig geht es dann nur noch darum, warum es mit

der Erfüllung der Pflichten nicht so recht funktioniert

hat. Darüber hinaus verschleiert eine oftmals undurch-

sichtige Detailtiefe den Status. Die zu bewältigenden

Herausforderungen erscheinen als unüberwindliche

Hindernisse. Nach dem Motto: Tarnen, Täuschen und

Türmen.

Pflichten haben KonsequenzenFür den Konstrukteur muss die Erfüllung seiner Pflich-

ten ebenso Konsequenzen haben wie die Nicht-Erfül-

lung. Ein Lob für eine gute Leistung gehört ebenso zu

den möglichen Konsequenzen wie eine klare Ansage

bei unzureichender Pflichterfüllung. In den meisten

Fällen sollte es jedoch darum gehen, was in Zukunft

besser gemacht werden kann und wie dies zu erreichen

ist. Schließlich geht es nicht darum, einen Sündenbock

zu suchen, sondern gesteckte Ziele zu erreichen.

Auf allen Ebenen halten sich Mitarbeiter zu oft und

zu lange am vermeintlichen Fehlverhalten Einzelner

auf. Dabei hat es nur sehr selten einen tatsächlichen

Nutzen, sich mit der Schuldfrage zu beschäftigen. In

den weitaus meisten Fällen lässt sich verantwortungs-

volles Handeln durch die gemeinsame Arbeit an den

Grundregeln einfordern. hei ■

Autor Dr. Roland Fleischer, Aretas

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3/2017

SPEKTRUM LEBENSHILFE

95

Wie Verantwortung

übernehmen?Sechs einfache Regeln

■ Ohne klaren Auftrag kann Verantwortung

nur schwer übernommen werden.

■ Wer Verantwortung übernimmt, braucht die

nötigen Freiheiten und ausreichend Macht.

■ Verantwortung übernimmt nur, wer auch

entscheidet und konsequent handelt.

■ Wer verantwortlich ist, sorgt für Klarheit und

hat keine Angst vor schlechten Nachrichten.

■ Verantwortliche beteiligen sich niemals am

beliebten sogenannten „Fingerpointing“.

■ Wer Verantwortung übernimmt, fordert

Feed back ein und wächst an den Aufgaben.

Bild

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hasp

irit

Ich?! Ich war’s nicht. Ich habe nicht alle wichtigen Informationen erhalten. Und

ich habe doch gesagt, dass es bei der Konstruktion einige Probleme geben

könnte. Es ist nicht meine Schuld.

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SPEKTRUM UNTERNEHMEN & MÄRKTE

3 / 2017 96

MAGAZIN

Das Aus für dieRoboter-Steuer?Roboter nehmen Menschen die Arbeitsplätze weg. Nein, sagt der Weltroboterverband IFR und ist gegen die Roboter-Steuer. Auch das EU-Parlament schiebt dem einen Riegel vor.

Bill Gates hatte sie gefordert: die Roboter-

Steuer. Sie soll verheerende Jobverluste in

der Industrie verhindern. Eine Idee, die

kürzlich vom Europäischen Parlament ab-

gelehnt wurde – und das ganz im Sinne des

Weltroboterverbands IFR. Die Roboter-

Steuer würde als Technologiesteuer keinen

Nutzen bringen, sonden sich eher negativ

auf die Wettbewerbsfähigkeit und Beschäf-

tigung auswirken. Außerdem sieht der IFR

in der Steueridee keine Notwendigkeit,

zeigt doch eine McKinsey-Studie, dass sich

mehr als 90 Prozent der Arbeitsplätze auch

künft ig nicht vollständig automatisieren

lassen. In der Arbeitswelt der Zukunft wer-

den Roboter die Arbeitnehmer in vielen

Bereichen eher unterstützen – also Mensch

und Maschine enger als heute kooperieren.

Die positive Wirkung der Roboter-Auto-

mation auf den Arbeitsmarkt lässt sich

heute schon in großen Industrienationen

ablesen.

Mehr Arbeitsplätze statt RoboterEin Beispiel: die USA. Während zwischen

2010 und 2015 mehr als 60.000 Industrie-

roboter installiert wurden, nahm die Be-

schäft igung um 230.000 Arbeitsplätze zu.

Dieser Trend zeige sich auch in den Volks-

wirtschaft en Europa und Asien. Die jüngs-

Professor Günther Schuh (re.) , Fraunhofer IPT, übergibt den Preis an Peter Kitzel, 3M.

Meldung des Monats

te OECD-Studie zur Zukunft der Pro-

duktivität ergab: Unternehmen, die

tech nologischen Fortschritt erfolgreich

einsetzen, sind bis zu zehnfach so produk-

tiv wie Wettbewerber, die in diesem Feld

nicht investieren. Eine Roboter-Steuer

würde die unverzichtbaren Investitionen in

den technologischen Fortschritt für die

Unternehmen teurer machen. „Tatsächli-

che Wertschöpfung sollte besteuert werden

und nicht schon im Vorfeld die reine

Chance auf Gewinn“, sagt Joe Gemma, Prä-

sident der IFR.

Autorin Felicitas Heimann, Redaktion

BDI-Kommentar

Europa profi tiert von deutscher Exportstärke

„Europa profi tiert von der deutschen Exportstärke. In-

ternationale Ungleichgewichte lassen sich nicht auf

Knopfdruck beseitigen.“ Das sagte Dieter Kempf, Präsi-

dent des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI)

anlässlich der Vorstellung des EU-Länderberichts

Deutschland. Deutsche Unternehmen arbeiteten eng

über nationale Grenzen hinweg zusammen. „Unser Kon-

tinent ist ein weltweit einzigartiges Produktionsnetz-

werk, Deutschland sowohl Export- wie Import-Europa-

meister.“ Jeder Euro mehr Ausfuhren bringe 90  Cent

höhere Vorleistungseinfuhren nach Deutschland. Die

EU-Länder setzten im vergangenen Jahr Waren im Wert

von mehr als 700 Milliarden Euro auf dem deutschen

Markt ab. Angesichts weltwirtschaftlicher Unsicherheit

halten sich Kempf zufolge Unternehmen mit Investitio-

nen und eine alternde Bevölkerung mit Konsumausga-

ben zurück. „In dieser Lage muss die Politik europaweit

die Bedingungen für öff entliche und private Investitio-

nen verbessern“, sagt der BDI-Präsident.

Wirtschaftsministerium

Korruptionsregister geplant

Unternehmen, die durch Korruption und andere Delikte

auff ällig werden, sollen in Zukunft von öff entlichen

Aufträgen ausgeschlossen und in einem zentralen Re-

gister geführt werden. Das sieht ein Gesetzentwurf von

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) vor.

Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, sollen nach

Angaben aus Regierungskreisen öff entliche Auftragge-

ber über ein bundesweites „Wettbewerbsregister“ ab

2019 prüfen können, ob Unternehmen Rechtsverstöße

begangen haben. So sollen auch „schwarze Schafe“

ausgesondert und fairer Wettbewerb ermöglicht wer-

den. Nach dem Vergaberecht ist ein Ausschluss solcher

Unternehmen zwar schon möglich; für öff entliche Auf-

traggeber ist es aber schwierig, zu prüfen, ob ein Unter-

nehmen auff ällig wurde. Als „gravierende Rechtsver-

stöße“, die zwingend zum Ausschluss von Vergabever-

fahren führen sollen, gelten unter anderem Straftaten

wie Bestechung, Geldwäsche, Betrug, Steuerhinterzie-

hung, Terrorismusfi nanzierung, kriminelle Vereinigun-

gen oder Menschenhandel.

3M

Guter Technologiemanager

3M erkennt sehr früh, welche neuen Technologien als

Treiber für Innovationen, für neue Produkte und ver-

besserte Produktionsprozesse dienen können. Das ist

das Ergebnis einer aktuellen Studie des Fraunhofer-In-

stituts für Produktionstechnologie IPT. 3M erhält die

Auszeichnung „Successful Practices“ zum vierten Mal.

Insgesamt nahmen über 270 führende europäische Un-

ternehmen an der Untersuchung teil. Etwa 70 Prozent

der Studien-Teilnehmer stammen aus Deutschland.

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3 / 2017 97

SPEKTRUM UNTERNEHMEN & MÄRKTE

Containerterminal APM Terminals MedPort Tangier mit 12 Ship-to-Shore-Kranen mit je zwei Laufkatzen.

Personen des Monats

Carsten Röttchen ist seit

dem 1. Februar 2017 zum

Geschäftsführer Produkti-

on des Schaltschrank- und

Systemanbieters Rittal be-

rufen worden. Er über-

nimmt die Aufgabe von Michael Weiher, der

sich nach 15 Jahren bei Rittal in den Ruhe-

stand verabschiedet.

Seit November 2016 ist

Boris Katic neuer Chief

Technical Offi cer der U.I.

Lapp, einem Unterneh-

men der Lapp Gruppe.

Damit verantwortet Katic

in der Region Südamerika, Europa, Mittlerer

Osten und Afrika alle Produktionswerke, den

Einkauf und die Operational Excellence.

Udo Erath ist neuer Ge-

schäftsführer beim Ferti-

gungsmesstechniker

Mahr. Er verantwortet u.a.

die Produktion, das Sup-

ply-Chain-Management

sowie Forschung und Entwicklung.

Bei Stäubli Robotics ver-

antwortet nun Gerald

Vogt das weltweite Robo-

tergeschäft. Seit 20 Jahren

ist Vogt im Unternehmen

und war u.a. Projektmana-

ger Messroboter in Frankreich und Division

Manager Stäubli Robotics in Nordamerika.

Anfang März wurde Ray-

mond Engelbrecht in die

Geschäftsführung von

ebm-papst St. Georgen

berufen, die künftig als

Doppelspitze besetzt wer-

den soll. Er folgt auf Dirk Schallock, der seit

2009 das Unternehmen führte und dieses

auf eigenen Wunsch verlässt.

Copa-Data baut seine Geschäftsführung aus:

mit Phillip Werr, Thomas Punzenberger

und Stefan Reuther (v. links).

Siemens

Elektroanlage für ersten automatisierten Containerterminal

Siemens lieferte für den ersten automatisierten Contai-

nerterminal in Afrika die Elektroanlagen und Automa-

tisierungssysteme sowie das Engineering und die

Inbetriebsetzung von 32 automatisierten Stapelkra-

nen, die in 16 intelligenten Lagerplatzblöcken einge-

setzt werden. Diese Krane werden in Zusammenarbeit

mit dem Kranhersteller Hans Künz aus Österreich gelie-

fert. Siemens liefert zudem die Elektroanlagen für

zwölf ferngesteuerte STS-Krane mit je zwei Laufkatzen.

Erteilt wurde dieser Auftrag von der chinesischen Zhen-

hua Port Machinery Company (ZPMC), einem der größ-

ten Kranhersteller der Welt. Der Terminal soll im Jahr

2019 in Betrieb genommen werden und wird der welt-

weit erste Umschlagplatz sein, der nach einem Stirnsei-

tenkonzept aufgebaut ist. „Der Einsatz von Simulatio-

nen und digitalen Zwillingen der Krane in den Lager-

platzblöcken ermöglicht Flexibilität, Geschwindigkeit

und ‚Work-Through‘-Szenarien“, erläutert Christian

Koegl, Vice President von Siemens Cranes. Ein erweiter-

tes Blockmanagement mit verschiedenen Automatisie-

rungsmodulen und integrierter Sicherheit, zum Bei-

spiel für die Fernsteuerung und Kollisionsvermeidung,

werden für einen sicheren und produktiven Betrieb

sorgen. Dieser Containerterminal wird von APM Termi-

nals aus Den Haag in den Niederlanden entwickelt und

ist für Umschlagskapazitäten von bis zu 20.000 20-Fuß-

Standardcontainer ausgelegt.

■ Stratasys kooperiert mit Dassault Sys-

tèmes, um die Leistung von additv ge-

fertigten Produktionsteilen zu verbes-

sern. Mit dem neuen GrabCAD Print-

Add-in für Solidworks von Dassault

Systèmes können Benutzer direkt aus

der Solidworks-Umgebung Teile ent-

werfen und drucken.

■ 2016 war das dritte Rekordjahr in Fol-

ge für die deutschen Elektroexporte.

Die Ausfuhren erhöhten sich insge-

samt um neun Prozent gegenüber

Vorjahr auf 15,2 Milliarden Euro. Im

gesamten vergangenen Jahr belief

sich das Exportplus damit auf 4,4 Pro-

zent. So kamen die Branchenexporte

auf 182,1 Milliarden Euro.

■ Mit Kunden in mehr als 30 Ländern

und einem Anstieg der Verkaufszahlen

in 2016 um 500 Prozent hat der Robo-

terhersteller Mobile Industrial Robots

seinen Anteil am globalen Markt für

mobile Roboter vergrößert. Für 2017

hat sich das Unternehmen die Erobe-

rung des chinesischen Marktes zum

Ziel gesetzt.

■ Eine internationale Studie von DNV GL

und dem Marktforschungsinstitut GFK

Eurisko zeigt, dass die Hälfte der Un-

ternehmen keine klare Risikomanage-

ment-Strategie vorweisen kann und

nur 43 Prozent der Unternehmen

Kennzahlen zur Kontrolle des Risiko-

managements einsetzen.

■ Harting eröff net eine neue Produkti-

onsstätte in Indien. Die Nachfrage in

Indien nach Harting-Lösungen und

Produkten sowie die Nähe zu anderen

Kunden im asiatischen Raum haben

den Ausschlag für diesen Schritt gege-

ben. Die neue Produktionsstätte hat

eine Fläche von 1200 Quadratmetern.

Dort werden Gehäuse, umspritzte Ka-

bel und Kabelbäume gefertigt.

■ Der Industrieklebstoff hersteller Delo

erhält die ISO 14001:2015-Zertifi zie-

rung und damit gleichzeitig ein Güte-

siegel für verantwortungsbewusstes

Umweltmanagement.

Kurz und bündig

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SPEKTRUM DIE LETZTE SEITE

EINS NOCH...

Über Robotersteuern, die Roboter steuern?Der große Bill Gates, Microsoft-Gründer und Multimilliardär, machte zu Jahresbeginn von sich reden, als er eine Robotersteuer forderte. Aber kann man über Steuern über-haupt etwas steuern?

Roboter-Steuereinnahmen sollten laut Ga-

tes dazu verwendet werden, Arbeitsplätze

für die nicht mehr benötigten Menschen

zu schaffen, also den Arbeitsmarkt steu-

ern. Aber, die Erfahrung zeigt es, Steuern

steuern nicht. Die Tabaksteuer hat das Rauchen nicht

reduziert, die Sektsteuer der kaiserlichen Marine nicht

zum Sieg verholfen. Manch einer argumentiert nun,

dass Maschinen, Roboter, Chatbots und andere KIs, oft

mehr künstlich als intelligent, alleine deshalb zu be-

steuern seien, weil sie weitgehend autonom agierten.

Ein Präzedenzfall ist schnell gefunden: Teilautonome

Konsumgüter werden schon seit längerem besteuert,

das nennt sich dann Hundesteuer. Doch auch die Geg-

ner der Robotersteuer bringen sich in Stellung: Der

Weltroboterverband IFR will statt der Roboter selbst

nur die mittels Robotern erzielten Gewinne besteuern

lassen. Das ist nicht nur schwerer zu quantifizieren, es

könnte am Ende auch leichter zu manipulieren sein.

Man denke nur an frei gewordene Volkswagen-Ingeni-

eure, die womöglich eine Software programmieren

könnten, mit der die Roboter, wann immer eine Steu-

erprüfung stattfindet, langsamer als der Mensch arbei-

ten. Aber jetzt geht wieder der Fake-News-Gaul mit

mir durch. Wer würde denn Strategien zu Steuerver-

meidung ersinnen... wk

Nur eine kleine Steuer ist eine gute Steuer, findet ke-NEXT-Chefredakteur Wolfgang Kräußlich.

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