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Schwerpunkte: KMK-Strukturvorgaben Qualitätssicherung an Hochschulen Newsletter Nr. 6 / Mai 2010

Schwerpunkte: KMK-Strukturvorgaben Qualitätssicherung an ... um die Akkreditierung und das Qualitäts-management in Hochschulen aus der Per-spektive der Beteiligten beleuchtet werden,

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Page 1: Schwerpunkte: KMK-Strukturvorgaben Qualitätssicherung an ... um die Akkreditierung und das Qualitäts-management in Hochschulen aus der Per-spektive der Beteiligten beleuchtet werden,

Schwerpunkte:

• KMK-Strukturvorgaben• Qualitätssicherung an Hochschulen

NewsletterNr. 6 / Mai 2010

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Sehr geehrte Damen und Herren,Liebe Mitglieder der ASIIN,

dieser Tage findet man sich mit sehr un-terschiedlichen Bewertungen des StatusQuo und der Perspektiven des Bologna-Umstellungsprozesses und eines seinerKernelemente, der internen und externenQualitätssicherung von Studium undLehre, konfrontiert. Unbestritten ist, dasssich das Prinzip eines periodischen exter-nen „Peer Reviews“ auf der Basis hoch-schulinterner Selbstdokumentation – beigleichzeitiger Beachtung der orginärenZuständigkeit der Hochschulen für dieQualität ihrer Ausbildung – mittlerweileeuropaweit und darüber hinaus durchge-setzt hat (vgl. hierzu etwa die „EuropeanStandards and Guidelines“ (ESG)).Gleichzeitig kann man sich des Eindrucksnicht erwehren, dass in den letzten Mona-ten die Unsicherheiten und der Bedarf anOrientierung bei den unterschiedlichenAkteuren im System gewachsen sind.Dafür zeichnen unter anderem die nach-folgenden Entwicklungen verantwortlich:

Die Kultusministerkonferenz hat, wie imletzten ASIIN-Newsletter ausführlich dar-gestellt, durch ihre Beschlüsse vom 10.Dezember 2009 zur Korrektur der „Län-dergemeinsamen Strukturvorgaben fürdie Akkreditierung von Bachelor- und Ma-sterstudiengängen“ sowie der „Rahmen-vorgaben für die Einführung vonLeistungspunktsystemen und die Modula-risierung“ die Grundlagen der Akkredi-tierung neu definiert. So manches wurdeunter dem politischen Eindruck der Stu-dierendenproteste am Reißbrett adaptiert,ohne dabei die Kommunikationskanälemit den Hochschulen auf der einen, denAkteuren im Akkreditierungssystem aufder anderen Seite zu nutzen. Als Konse-

NewsletterEditorial

Inhalt

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

Nationale Entwicklungen

Änderung Strukturvorgaben KMK – Auswirkungen auf Akkreditierungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Einen Schritt weiter… . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Berufsfelder für Absolventen von 2-Fach-Bachelorstudiengängen . . . . . . . . . . . 5

Gutachter bewerten Akkreditierungsverfahren der ASIIN . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

„Wie Qualitätssicherung implementieren – Herausforderungen und Lösungen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Internationales

Das Ziel war 2010: Eine europaweite Bilanz zum Bologna-Prozess . . . . . . . . . 10

Projekte und Label

EQANIE: Europäische Qualitätssicherung in der Informatik kommt ins Rollen. . 14

EUR-ACE Spread Projekt Mid-Term Konferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Kreis der EUR-ACE Agenturen soll wachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Interesse aus Down Under . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

ENAEE erneuert Internet-Präsenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Workshop in Litauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Ausbildungsstandards für Lebensmitteltechnologen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Euro-Ages zu Gast in Budapest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Berichte und Mitteilungen

Erste Masterstudiengänge in Kasachstan akkreditiert. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

4ING kritisiert Reform der KMK-Strukturvorgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Erfolgreicher Relaunch der ASIIN-Website . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Terminankündigung für die Mitgliedsorganisationen der ASIIN e. V. . . . . . . . . 19

ASIIN Jahrestagung am 11. und 12. November in der Kulturhauptstadt Europas RUHR2010 . . . . . . 19

Europas Chemie trifft sich in Nürnberg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

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bote sowie die internen Maßnahmen zurQualitätsverbesserung weiter ausgebaut.

Was die konkrete Umsetzung der neuenKMK-Strukturvorgaben anbelangt, so fin-det sich in diesem Newsletter nochmalseine tabellarische Synopse mit konkretenHinweisen auf Änderungen in den anste-henden Reakkreditierungsverfahren, die inZusammenarbeit zwischen der ASIIN-Ge-schäftsstelle und der Akkreditierungskom-mission für Studiengänge erarbeitet wurde.Derzeit arbeiten darüber hinaus alle ASIIN-Gremien mit Hochdruck an einer Neuauf-lage unserer allgemeinen Anforderungenund Verfahrensgrundsätze für die Akkredi-tierung von Bachelor- und Masterstudien-gängen sowie an einer Anpassung unsererFachspezifisch Ergänzenden Hinweise(FEH), die in verstärktem Maße als Foliefür die Erarbeitung europäisch definierterLernstandards und damit als ein wichtigesInstrument für akademische wie professio-nelle Mobilität akzeptiert und herangezo-gen werden.

In der ASIIN Consult GmbH haben wir mitHilfe unserer diversen Gutachterpoolsebenfalls neue Dienstleistungen und Bera-tungsangebote für Programmevaluationenund Vorbereitungen auf eine Systemakkre-ditierung entwickelt. Mit Unterstützungeines Kompetenzteams „Qualitätsmanage-ment an Hochschulen“ werden darüber hin-aus derzeit Dienstleistungskonzepte imBereich des Qualitätsmanagements anHochschulen wie etwa Workshop- undSchulungsangebote, Beratungs- und Eva-luationsangebote ausgearbeitet, die Hoch-schulen beim Aufbau leistungsfähigerQM-Systeme unterstützen sollen – der neu-gestaltete Internetauftritt gibt hierzu nütz-liche Informationen.

Intern führen wir in Ergänzung der stan-dardmäßig durchgeführten Umfragenzur Kundenzufriedenheit regelmäßigBefragungen über die Erfahrungen undAnsichten unserer Gutachter zu den Ak-kreditierungsverfahren durch. Von derAuswertung ihrer Aussagen erhoffen wiruns wertvolle Hinweise zur weiterenOptimierung unserer Akkreditierungs-verfahren. Eine Auswertung der Befra-gung derjenigen ASIIN-Gutachter, dieim Verlauf der letzten 12 Monate zum

Einsatz gekommen sind, findet sich indiesem Heft.

Unsere traditionell zweitägige ASIIN-Jah-restagung, auf der ein großes Spektrum anThemen und aktuellen Diskussionen rundum die Akkreditierung und das Qualitäts-management in Hochschulen aus der Per-spektive der Beteiligten beleuchtet werden,wird in diesem Jahr voraussichtlich am11./12. November in der KulturhauptstadtEuropas RUHR2010 in Bochum stattfin-den. Wir freuen uns, auch in diesem Jahrzahlreiche Teilnehmer begrüßen zu dürfen.

Trotz notwendiger Kritik und des an man-cherlei Stelle gebotenen Reformbedarfskönnen die in der ASIIN vertretenen Mit-glieder (die Koordinierungsgruppe der(technischen) Universitäten und Fachhoch-schulen, die großen technisch-naturwissen-schaftlichen Vereine, Wirtschaftsverbändesowie Spitzenverbände der Sozialpartner,etwa 200 ehrenamtliche Gremienmitgliederund 1500 Gutachter aus Hochschulen undWirtschaft) auf die in den vergangenen Jah-ren erbrachten Leistungen stolz sein: dem-nächst wird die ASIIN auf dieAkkreditierung des 2000. ingenieur- undnaturwissenschaftlichen Studiengangs zu-rückblicken können. In Zusammenarbeitmit den Fakultäten- und Fachbereichstagen,dem studentischen Akkreditierungspool undunseren Mitgliedern wird die ASIIN ihr Ser-viceangebot im Bereich der Programm- undSystemakkreditierung weiter unter Berück-sichtigung der Bedürfnisse der Hochschu-len entwickeln – Anregungen und Kritikwaren und sind uns dabei jederzeit herzlichwillkommen.

In diesem Sinne verbleibe ich mit bestenGrüßen

Ihr

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Newsletter Editorial

quenz hat es in wichtigen Punkten einenRückfall zur staatlichen Detailsteuerungstatt einer zielorientierten Lösung vonSchwachstellen im neuen Ausbildungssy-stem gegeben und haben die spezifischenBedürfnisse und Ausbildungsanforderun-gen der unterschiedlicher Fachkulturennicht in ausreichendem Maße Beachtunggefunden. Beispielhaft findet sich in die-ser Ausgabe des ASIIN-Newsletters eineReaktion des Dachvereins der Fakultäten-tage der Ingenieurwissenschaften und derInformatik (4ING), der am Beispiel derKMK-Vorgaben zur einheitlichen Min-destgröße für Module auf die Fehlent-wicklungen der vergangenen Monatehinweist.

Aus Baden-Württemberg kommt derVorschlag, den von Bund und Länderngetragenen Wissenschaftsrat (WR) stattdes Akkreditierungsrates zur Plattformfür die Reform des Akkreditierungssy-stems zu machen. Als erster Schritt sollder WR bis Ende 2011 eine Bestands-aufnahme über den derzeitigen Wir-kungsgrad des Akkreditierungssystemsvorlegen. Bereits jetzt hat der WR - ent-gegen der Empfehlungen seiner eigeneninternen Arbeitsgruppe - seine Zustän-digkeit für die Reakkreditierung privaterHochschuleinrichtungen zunächst bis2014 verlängert.

Was die Verfahren zur Systemakkreditie-rung anbelangt, so ist auch eineinhalbJahre nach Einführung dieser Option dieAnzahl der laufenden Verfahren ver-schwindend gering und finden die weni-gen Pilotprojekte de facto unbeobachtetund unbegleitet statt, wie die mit der Sy-stemakkreditierung befassten Agenturenbedauernd vermelden. Aus den hessischenFachhochschulen kommt die Rückmel-dung, dass die Hürden der Systemakkre-ditierung zu hoch seien; gleichzeitig wirdder Aufbau der hochschulinternen Quali-tätsmanagementsysteme nach eigenemEingeständnis vieler Universitäten undFachschulen noch geraume Zeit in An-spruch nehmen.

Die ASIIN und ihre Mitglieder haben vordem Hintergrund dieser Befunde und desgroßen Informations- und Beratungsbedarfsihre Unterstützungs- und Beratungsange-

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NewsletterNationale Entwicklungen

Die zunächst veröffentlichten Eckpunktezur Korrektur der „LändergemeinsamenStrukturvorgaben für die Akkreditierungvon Bachelor- und Master-Studiengän-gen“ und der „Rahmenvorgaben für dieEinführung von Leistungspunktsystemenund die Modularisierung“ vom 10. De-zember 2009, auf die ASIIN in ihremNewsletter vom Dezember 2009 verwie-sen hat, sind damit hinfällig. Kleinere Än-derungen zu den von der KMK zunächstvorgeschlagenen Eckpunkten wurden inden abschließenden „LändergemeinsamenStrukturvorgaben“ umgesetzt (z. B. wurdedie Mindestmodulgröße von 6 CP auf 5CP herabgesetzt).

Die Akkreditierungskommission für Studi-engänge der ASIIN hat in ihrer Sitzung am30. März 2010 die in der folgenden Tabelledargestellten Grundsatzentscheidungen be-züglich der geänderten Strukturvorgabengetroffen. Die Tabelle soll als Hilfestellungfür zukünftige Akkreditierungsverfahrendienen und Übergangsschwierigkeiten undUngleichbehandlungen durch die neuenBestimmungen minimieren.

Die Veränderungen werden bei der näch-sten Überarbeitung der Allgemeinen An-forderungen und Verfahrensgrundsätze derASIIN Berücksichtigung finden. (mg)

Ländergemeinsame Strukturvorgaben

Regelung der KMK Änderung im Akkreditierungsverfahren

„Für den Masterabschluss werden - unter Einbeziehung

des vorangehenden Studiums bis zum ersten berufsqua-

lifizierenden Abschluss - 300 ECTS-Punkte benötigt.

Davon kann bei entsprechender Qualifikation der

Studierenden im Einzelfall abgewichen werden. Das gilt

auch dann, wenn nach Abschluss eines Masterstudien-

gangs 300 Leistungspunkte nicht erreicht werden.“

Es muss überprüft werden, ob die Hochschulen für die

Fälle, in denen die Absolventen des Masterstudiengangs

keine 300 CP erreichen, ein geeignetes Verfahren ent-

wickelt haben, um die Qualifikation des Studierenden

nachzuweisen.

„Zur Qualitätssicherung oder aus Kapazitätsgründen

können für den Zugang oder die Zulassung zu Master-

studiengängen weitere Voraussetzungen bestimmt wer-

den. Die Zugangsvoraussetzungen sind Gegenstand der

Akkreditierung.“

Es besteht für die Hochschulen keine Verpflichtung

mehr, qualitative Zugangsvoraussetzungen zu formulie-

ren. In Ausnahmefällen kann dies aber aufgrund des be-

sonderen Profils des Studiengangs o.ä. erforderlich sein.

„Masterstudiengänge dienen der fachlichen und wissen-

schaftlichen Spezialisierung und können nach den Profil-

typen ‚anwendungsorientiert‘ und ‚forschungsorientiert‘

differenziert werden.“

• Die Hochschulen müssen für Masterstudiengänge

keine Profilzuordnung mehr vornehmen.

• Die Profile wurden umbenannt (das Wort „stärker“ ist

entfallen).

„Bei der Einrichtung eines Masterstudiengangs ist fest-

zulegen, ob es sich um einen konsekutiven oder weiter-

bildenden Studiengang handelt.“

Die Kategorie der „nicht-konsekutiven“ Masterstudien-

gänge ist entfallen. Alle Masterstudiengänge, die nicht

weiterbildend sind (mindestens ein Jahr Berufserfahrung

als Zulassungsvoraussetzung), gehören damit sämtlich

zur Kategorie „konsekutiv“.

„Die Studiengänge sind so zu gestalten, dass sie Zeit-

räume für Aufenthalte an anderen Hochschulen und in

der Praxis ohne Zeitverlust bieten.“

Es wird verstärkt auf diese Konzepte (sog. Mobilitätsfen-

ster) geachtet werden. Bei einer gelungenen Modulari-

sierung wird dieses Kriterium im Regelfall erfüllt sein.

Mit Beschluss vom 4. Februar 2010 hat dieKultusministerkonferenz die Eckpunkte zurKorrektur der „Ländergemeinsamen Struk-turvorgaben für die Akkreditierung von Ba-chelor- und Master-Studiengängen“ und der„Rahmenvorgaben für die Einführung vonLeistungspunktsystemen und die Modulari-sierung“ umgesetzt. Damit entfalten dieseRegelungen Wirkung für das Akkreditie-rungssystem und müssen bei Verfahren,deren Vertragsschluss nach dem 4. Februar2010 liegen, berücksichtigt werden. Für dieHochschulen positive Veränderungen kön-nen auf alle Verfahren unabhängig von die-sem Datum (z. B. bei Auflagenerfüllungen)Anwendung finden.

Änderung Strukturvorgaben KMK – Auswirkungen auf Akkreditierungsverfahren

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Newsletter Nationale Entwicklungen

Rahmenvorgaben für die Einführung von Leistungspunktsystemen und die Modularisierung von Studiengängen

„Ein Modul kann Inhalte eines einzelnen Semesters oder

eines Studienjahres umfassen, sich aber auch über

mehrere Semester erstrecken.“

Lt. den Ländergemeinsamen Strukturvorgaben wird

immer noch davon ausgegangen, dass ein Modul nur

über ein Semester oder ein Jahr angelegt ist. Module mit

einer Länge von drei oder mehr Semestern sollten daher

weiterhin die Ausnahme sein, insbesondere vor dem

Hintergrund der Forderung nach „Mobilitätsfenstern“

(s.o.).

„Zur Reduzierung der Prüfungsbelastung werden Module

in der Regel nur mit einer Prüfung abgeschlossen, deren

Ergebnis in das Abschlusszeugnis eingeht. […] Die Ver-

gabe von Leistungspunkten setzt nicht zwingend eine

Prüfung, sondern den erfolgreichen Abschluss des jewei-

ligen Moduls voraus.“

Alle Modulnoten aus benoteten Prüfungen müssen auf

dem Abschlusszeugnis ausgewiesen werden. Es kann

jedoch auch unbenotete Leistungsüberprüfungen (je-

doch keine Sitzscheine) geben.

„In besonders begründeten Fällen können auch mehrere

Module mit einer Prüfung abgeschlossen werden.“

Dies stellt eine Abkehr von der bisherigen Praxis dar,

darf jedoch nur in besonders begründeten Fällen geneh-

migt werden.

„Die Prüfungsinhalte eines Moduls sollen sich an den für

das Modul definierten Lernergebnissen orientieren. Der

Prüfungsumfang ist dafür auf das notwendige Maß zu

beschränken.“

Dies war bereits Bestandteil der Akkreditierungskriterien

der ASIIN.

„Um einer Kleinteiligkeit der Module, die […] zu einer

hohen Prüfungsbelastung führt, entgegen zu wirken, sol-

len Module mindestens einen Umfang von fünf ECTS

aufweisen.“

Die KMK hat sich nunmehr auf eine „Soll“-Vorschrift für

die Mindestgröße eines Moduls geeinigt. Abweichungen

müssen jedoch gesondert begründet werden. Eine Ober-

grenze wurde nicht festgelegt.

„Die wechselseitige Anerkennung von Modulen bei Hoch-

schul- und Studiengangswechsel ist mit handhabbaren

Regelungen in den Studien- und Prüfungsordnungen zu

verankern und in der Akkreditierung zu bestätigen. Sie

beruht auf der Qualität akkreditierter Studiengänge und

der Leistungsfähigkeit staatlicher oder akkreditierter nicht

staatlicher Hochschulen im Hinblick auf die erworbenen

Kompetenzen der Studierenden (Lernergebnisse) ent-

sprechend den Regelungen der Lissabon-Konvention

(Art. III). Demzufolge ist die Anerkennung zu erteilen, so-

fern keine wesentlichen Unterschiede hinsichtlich der er-

worbenen Kompetenzen bestehen (Art. V).“

Die Anerkennung von Leistungen rückt stärker in den

Fokus der Akkreditierung als bisher üblich.

„In der Regel werden pro Studienjahr 60 Leistungs-

punkte vergeben, d.h. 30 pro Semester. Dabei wird für

einen Leistungspunkt eine Arbeitsbelastung (work load)

des Studierenden im Präsenz- und Selbststudium von 25

– max. 30 Stunden angenommen, sodass die Arbeitsbe-

lastung im Vollzeitstudium pro Semester in der Vorle-

sungs- und der vorlesungsfreien Zeit insgesamt 750 -

900 Stunden beträgt. Dies entspricht 32 – 39 Stunden

pro Woche bei 46 Wochen pro Jahr.“

Die Vorgaben sind nunmehr an die europäischen Richt-

werte angepasst worden, so dass ein Kreditpunkt bereits

für 25 Stunden Arbeitsaufwand vergeben werden kann.

„Neben der Note auf der Grundlage der deutschen No-

tenskala von 1 bis 5 ist bei der Abschlussnote zusätzlich

auch eine relative Note auszuweisen.“

Die Ausweisung einer relativen Note entsprechend dem

ECTS-Users-Guide ist nun verpflichtend.

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NewsletterNationale Entwicklungen

Darüber hinaus hat sie, entsprechend demAnspruch der Kultusministerkonferenz,dass der Bachelor einen eigenständigen,berufsqualifizierenden Abschluss darstellt,in einer eigens hierfür eingerichteten Ar-beitsgruppe Kompetenzbeschreibungenauch für die Bachelorabschlüsse in deneinzelnen Fächern entwickelt.

Der Arbeitsgruppe gehörten die folgendenPersonen an: Prof. Dr. Roland Baumhauer(Geographie, Universität Würzburg), Dr.Horst Bickel (Biologie, Ministerium fürSchule und Weiterbildung NRW), Alex-andra Dreiseidler (Mathematik, Emil-Fi-scher Gymnasium Euskirchen), Prof. Dr.Michael Hofmeister (Mathematik, Sie-mens AG), Prof. Dr. Michael Klausner(Maschinenbau, Fachhochschule Kiel),

Prof. Dr. Wolfgang Oehme (Physik, Uni-versität Leipzig), Prof. Dr. Thomas Ott-mann (Informatik, Universität Freiburg),Prof. Dr. Ilka Parchmann (Chemie, Uni-versität Kiel), Patrick Schnepper (Student,Universität Köln). Seit Dezember 2008tagte die Arbeitsgruppe insgesamt viermal.Danach wurden die Vorschläge der Ar-beitsgruppe in den Fachausschüssen derASIIN diskutiert und teilweise leicht mo-difiziert. Am 29. März 2010 hat die Akkre-ditierungskommission für Studiengängeder ASIIN diese FEH für die Bereiche Na-turwissenschaften, Informatik und Mathe-matik verabschiedet. Der Bereich Technikwird derzeit noch optimiert und soll plan-mäßig im Juni verabschiedet werden. (mg)

Die Kultusministerkonferenz hat am 16.Oktober 2008 die „Ländergemeinsamen in-haltlichen Anforderungen für die Fachwis-senschaften und Fachdidaktiken in derLehrerbildung“ beschlossen (http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2008/2008_10_16-Fachprofile.pdf). In diesem sind die anzustrebendenKompetenzen der Masterabsolventen fürdie unterschiedlichen Fächer aufgeführt.

Die ASIIN hat diese Kompetenzbeschrei-bungen in ihren neuen Fachspezifisch Er-gänzenden Hinweisen zur Akkreditierungvon Bachelor- und Masterstudiengängen(FEH), mit denen die Bildungsvorausset-zungen für ein Lehramt vermittelt werden,übernommen (http://www.asiin-ev.de/media/feh/FEH_Lehramt_20100329.pdf).

Einen Schritt weiter…

• Die fachdidaktische Ausbildung wirdüberwiegend bereits im Bachelorstudi-engang begonnen (max. 10% des Stu-diums)

• Es sind (Schul-)Praktika vorgesehen.

• Die Bachelorarbeit kann aufgrund lan-desrechtlicher Vorgaben teilweise nurden unteren von der Kultusminister-konferenz vorgegeben Umfang von 6CP umfassen.

Methodik

Es wurde ein Fragebogen mit acht mög-lichen Berufsfeldern von der hierzu ein-gesetzten Arbeitsgruppe erarbeitet und andie Mitgliedsverbände einmal per Post,in einem zeitlichen Abstand auch per E-Mail verschickt. Als mögliche Berufsfel-der wurden identifiziert: ProfessionelleNachhilfelehrer; Mitarbeit in Nachhilfe-Instituten; Technische Redakteure; fach-

bezogene Lektoren; Mitarbeiter in der in-nerbetrieblichen Weiterbildung; Mitar-beiter in Produktschulungen; Mitarbeiterfür Öffentlichkeitsarbeit; Mitarbeiter inScience-Centern/Museen; Vertriebsfunk-tionen; Angestellte in Kindertagesstätten.

Die Mitglieder sollten angeben, ob sieKenntnis davon haben, dass innerhalb derOrganisation bereits Bachelorabsolventeneingestellt wurden. In einem weiterenSchritt sollten die Berufsfelder genanntwerden, die aus Sicht der Organisationweiterhin in Betracht kämen.

13 der 32 Mitgliedsverbände haben denFragebogen ausgefüllt an ASIIN zurück-gesandt, drei weitere Mitglieder habenkeine Angaben gemacht.

Ergebnis

Die meiste Zustimmung fanden die Berufs-felder Nachhilfelehrer/ Mitarbeit in Nach-

Ergebnisse einer Befragung unter den

Mitgliedern der ASIIN

Die ASIIN hat unter ihren Mitgliederneine Befragung gestartet, welche Berufs-felder für Absolventen von 2-Fach-Bachelorstudiengängen in Betrachtkommen könnten. Folgende formale Rah-menbedingungen für die Gestaltung desBachelorstudiengangs wurden dabei zu-grunde gelegt:

• In den Bachelorstudiengängen wer-den zwei Fachwissenschaften stu-diert. Teilweise als gleichberechtigteFächer (Mindestanforderung hier: 65CP pro Fach, Rheinland-Pfalz) oderin unterschiedlicher Gewichtung (z.B.90 CP/80 CP für das 1. Fach und 60CP/70 CP für das 2. Fach, z.B. inBerlin und Brandenburg).

• Hinzu kommt ein erziehungswissen-schaftlicher Anteil von 15 – 30 CP.

Berufsfelder für Absolventen von 2-Fach-Bachelorstudiengängen

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Newsletter Nationale Entwicklungen

hilfe-Instituten, Mitarbeiter für Öffentlich-keitsarbeit, Mitarbeiter in Science-Cen-tern/Museen. Eher nicht konnte man sichdie Bachelorabsolventen als Technische Re-dakteure/fachbezogene Lektoren und An-gestellte in Kindertagesstätten vorstellen.

Als weitere mögliche Berufsfelder wurdengenannt: Assistenztätigkeiten in wissen-schaftlichen Gesellschaften, Verbänden, in

der Politik oder Wissenschaftsadministra-tion, Betreuung von Laboratorien, Samm-lungen oder Bibliotheken, Mitarbeit in derMedienbranche oder im IT-Bereich (ins-besondere wenn Informatik eines der Fä-cher ist), in der innerbetrieblichenAusbildung im Bereich technischer Lehr-berufe (z.B. Chemielaboranten), als Ver-mittler im Bereich Ausbildung (z.B. BIZder Agentur für Arbeit), Studienberatung.

Als mögliches neues Berufsbild erscheintes vorstellbar, Bachelorabsolventen alsAssistenzlehrer in Schulen einzustellen.Gleichzeitig könnte eine (duale/berufs-begleitende) Ausbildung zum Lehrer er-möglicht werden (z.B. berufsbegleitenderMasterstudiengang). (mg)

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NewsletterNationale Entwicklungen

Die ASIIN nimmt gemäß ihrem Quali-tätsmanagementkonzept seit März 2009regelmäßig eine Befragung unter ihrenaktiven Gutachterinnen und Gutachternüber das Verfahren zur Programmakkre-ditierung vor. Gegenstände sind sowohldie konkrete Verfahrensdurchführung alsauch die zugrunde liegenden Akkreditie-rungsanforderungen und -kriterien. Zielist es, über die systematische Erhebungaussagekräftige Rückmeldungen der Gut-achterinnen und Gutachtern zu erhalten,auf deren Grundlage quantitative undqualitative Aussagen über die Abläufe inden Akkreditierungsverfahren getroffenund bei Bedarf Verbesserungen eingelei-tet werden können.

Unterlagen zur Vorbereitung der Audits,der Ablauf der Audits, die Gutachtergrup-pen, die Nachbereitung der Audits, die Be-treuung durch die Geschäftsstelle und dieAkkreditierungsanforderungen werden allemit der Note „sehr gut“ bewertet. Sämtli-che Bewertungen stabilisieren sich somitauf einem sehr hohen Niveau. Das Inter-esse an erneuter Gutachtertätigkeit ist, aus-gehend von einem bereits sehr guten Wert,sogar noch weiter gestiegen und liegt jetztbei 92 %. Der Gliederungsvorschlag, dendie ASIIN den antragstellenden Hochschu-len für die Vorbereitung ihrer Akkreditie-rungsunterlagen zur Verfügung stellt, hatsich bewährt: Aus der Umfrage zur Gut-achterzufriedenheit geht hervor, dass dieGutachterinnen und Gutachter der ASIINübersichtlich strukturierte und gut hand-habbare Antragsunterlagen schätzen. Posi-tiv wirken sich auch die Maßnahmen zurErhöhung der Transparenz im Akkreditie-rungsverfahren aus: Die Nachvollziehbar-keit der Entscheidungsfindung kann durchvollständige Dokumentation in den Akkre-ditierungsberichten gewährleistet werden.

Die Geschäftsstelle der ASIIN nutzt dievon ihren Gutachterinnen und Gutachterngeäußerten Anregungen als Basis für ihreVorschläge zur Weiterentwicklung derVerfahren sowie bei der Konzeption derMaßnahmen für die Vorbereitung der Gut-achter auf die Akkreditierungsverfahren.Die Gremien der ASIIN verfolgen eben-falls Maßnahmen zur Optimierung derVerfahren: Die Fachausschüsse beziehendie von den Gutachtern geäußerten Anre-gungen in die regelmäßige Überarbeitungihrer Fachspezifisch Ergänzenden Hin-weise ein, die Akkreditierungskommissionfür Studiengänge in die regelmäßigeÜberarbeitung der allgemeinen Anforde-rungen und Verfahrensgrundsätze.

Neben der Gutachterumfrage führt dieASIIN regelmäßige Befragungen unterihren Kunden durch. Eine Zusammenfas-sung der aktuellen Ergebnisse beider Be-fragungen steht auf der Homepage derASIIN bereit: http://www.asiin-ev.de/media/ASIIN-Gutachter-_und_Kundenzufriedenheit_2010-03-29.pdf (hs)

Eine erste Auswertung der Gutachterum-frage erfolgte im September 2009. ImMärz 2010 wurde der zweite Auswer-tungsbericht erstellt.

In Abbildung 1 werden die Veränderungenseit der letzten Auswertung und die Ge-samtergebnisse der seit Beginn der Befra-gungen eingegangenen Rückmeldungendargestellt.

Die aktuellen Ergebnisse zeigen ebensowie die der letzten Auswertung einen sehrhohen Zufriedenheitsgrad der Gutachte-rinnen und Gutachter sowohl mit denVerfahrensabläufen als auch mit den zu-grundeliegenden Standards der ASIIN: Die

Abbildung 1: Gesamtergebnisse im Überblick (Noten jeweils auf einer Skala von 1 – sehr gut bis 4 – sehr schlecht)

Gutachter bewerten Akkreditierungsverfahren der ASIIN

Parameter aktuell durch-

schnittlicher Wert

Stand März 2010

Veränderung seit der

letzten Auswertung

September 2009

Rücklauf 26 % der angespro-

chenen Gutachterin-

nen und Gutachter

(141 Personen)

î

Unterlagen zur Vor-

bereitung des Audits

Note 1,27

è

Ablauf des Audits Note 1,08

è

Gutachtergruppe Note 1,26

è

Nachbereitung

des Audits

Note 1,13

è

Betreuung durch die

Geschäftsstelle

Note 1,08 èAkkreditierungsan-

forderungen

Note 1,25

è

Interesse an erneu-

ter Gutachtertätigkeit

92 % (sehr) starkes

Interesse ì

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Eine Initiative der HRK im Projekt

„Qualitätsmanagement“

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK)hat im Jahr 2007 ein „Projekt Qualitäts-management“ aufgesetzt und damit dieFortführung der Initiative „Projekt Quali-tätssicherung“ aus den Jahren 2004 bis2006 ermöglicht – im Hinblick auf Verän-derungsprozesse in großen Organisationenein hinreichend langer Zeitraum fürgrundlegende, vielleicht sogar radikaleVeränderungen!

Im Dezember 2009 wurden die Ergebnissedes „Projekt Qualitätsmanagement“ in einerVeranstaltung in Bonn präsentiert,* ergän-zende Themenbereiche beleuchtet und inArbeitsgruppen versucht, organisatorisch-strukturelle Alternativen zu bearbeiten.

Die Ergebnisse aus dem Projekt zeichnenein eher kritisches Bild der Resultate undWirkungen von Ansätzen für Qualitätsma-nagement in Hochschulen. Der lange Zeit-raum für Erfahrungsaufbau, strukturelleGestaltung und Erprobung hochschulspe-zifischer Ansätze eines Qualitätsmanage-ments scheint wenig effizient genutztworden zu sein. Eine der Feststellungen,die die Situation des abwartenden Zögernswohl am klarsten beschreiben kann, lautet:

„QualitätsMANAGEMENT geht nicht anHochschulen und Universitäten.“

Was an Aktivitäten in der Studie detektiertwurde, wird als „Einrichtung einzelnerQualitätsSICHERUNGS-Elemente und- Methoden“ beschrieben.

Noch deutlicher wird das Feld der Ursa-chen für diese kläglichen Ergebnisse inden Erläuterungen dieser Tatsache:

Sowohl die Strukturen, als auch die ge-wählten Vorgehensweisen bieten keinenAnsatz für zielorientiertes Management.

Natürlich liegt auch dieser Studie nur eineStichprobe als Wahrnehmungsfeld zu-grunde. Dennoch scheint sich hier ein wei-teres Mal eines der Ursprungsdefiziteabzubilden, das in den verschiedenen Ak-tivitäten von Akkreditierungsprojekten zuTage tritt und – nicht zuletzt – auch we-sentlicher Inhalt der massiven Studenten-proteste Anfang des Jahres war.

Was steckt dahinter?

Wie in anderen größeren Organisationenist es auch im Hochschulumfeld zu er-warten, dass radikalen Veränderungenzunächst ein mehr oder weniger hohes

Maß an Widerstand entgegengesetztwird.

Auch in der Studie wurden „übliche Ent-wicklungsmuster“ für Veränderungen fest-gestellt, die in der zusammenfassendenErkenntnis benannt werden: „es kommtauf die motivatorische, sinnhafte Ausrich-tung an [...]“. Dies gehört zu den Grund-sätzen des Veränderungsmanagements.

Was in diesem Zusammenhang aufhor-chen lassen muss, ist die Feststellung, dassnach der Studie alle Veränderungsinitiati-ven erst auf mehr oder minder ausgepräg-ten Außendruck entstanden sind. Meisthandelt es sich dabei um den spezifischenHandlungsdruck durch ministerielle Ver-änderungsvorgaben. Die vielgerühmteund oft als überlebenswichtig geprieseneGestaltungsautonomie der Hochschulenhat in keinem der untersuchten Fälle eine„Initiative zur Qualitätssteuerung voninnen“ begründet. Oft waren es Auflagenaus Akkreditierungsverfahren, die auslö-send beigetragen haben. Und immer häu-figer taucht als Auslöser heute auch dieAbsicht auf, sich künftig einer Systemak-kreditierung zu unterziehen. Hauptmotivist jedoch selbst in diesen Fällen meistnicht die Übernahme einer Leitungs- undQualitätsverantwortung für die zielorien-tierte Gestaltung einer Ergebnisqualitätin der Hochschule, sondern der ver-meintliche Kosten-Effekt über die da-durch ermöglichte Reduzierung vonProgrammakkreditierungen. Eine Hin-wendung zur Übernahme der Verantwor-tung für geplante und gelenkte Qualitätist auch dann nur an nachgeordneter Stelleerkennbar.

Gibt es Erklärungen für den geringen

bisherigen Erfolg?

An dieser Stelle sei der Vortrag von UweSchimank während des Workshops aufge-griffen, der auf sehr sachlicher Basis eineAnalyse der Widerstände gegen Qualtäts-management an Hochschulen als „organi-

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Newsletter Nationale Entwicklungen

„Wie Qualitätssicherung implementieren – Herausforderungen und Lösungen“

* Benedict Kaufmann, Qualitätssicherungssysteme an Hochschulen - Maßnahmen und Effekte. Eine empirische Studie, Bonn 2009.

Physik Masch-

Bau

BWL Anglistik Archäologie Soz.

Arbeit

TU A X X X X

Uni B X X X

Uni C X X X

HS A X X X

HS B X X X

HS C X X X

Tab. 1: Übersicht der untersuchten Fächer

Page 10: Schwerpunkte: KMK-Strukturvorgaben Qualitätssicherung an ... um die Akkreditierung und das Qualitäts-management in Hochschulen aus der Per-spektive der Beteiligten beleuchtet werden,

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NewsletterNationale Entwicklungen

sationsreflektorische Reflexionen“ be-schreibt.

Neben intraorganisatorischen Aspekteneiner Veränderung, die auf der Arbeits-ebene die meist unterschätzten Anforde-rungen an die Befähigung der Betroffenenheraushob, auf der Entscheidungsebenejedoch Begriffe aus dem „Neopublic Ma-nagement“ einführte, arbeitete er die Be-drohung einer Organisation durch dieTrägheit gegen Veränderungen heraus.

Besondere Beachtung fand jedoch seineSchlussfolgerung, die „QualitätsgegnerNr. 1“ in der Hochschulorganisation seien„die Professoren“.

In einleuchtender Logik leitete er den Un-terschied zwischen dem Interessens- undeinem grundlegenden Identitätskonfliktdieser Zielgruppe ab. Verblüffend einfachließ sich erklären, warum sich Konflikteüber wissenschaftliche Inhalte aus For-schung und Lehre weniger stark auswirkenauf die inneruniversitäre Zusammenarbeitals die Ansätze von Qualitätssicherungs-Elementen. Die ausschlaggebende Größeist aus Schimanks Sicht der Identitätskon-flikt zwischen der „freien, wissenschaftli-chen Arbeit“ (und der daraus entstehendentiefsitzenden Ablehnung jedweder „Mes-sung“) und dem vermuteten Verlust der„Occupactional Control“ an eine verwal-tungsnahe, unbeeinflußbare (QM-)Instanz(möglicherweise sogar innerhalb der Ver-waltung). Dies wird nach seiner Erkenntnisals ein bedrohlich wirkender Eingriff in dieeigene Handlungs- und Gestaltungsauto-nomie wahrgenommen und prinzipiell als„existenzgefährdend“ eingestuft und abge-lehnt.

Ein Dilemma, dem nach Ansicht des Refe-renten nur durch „Existenzangst abbau-ende“, Vertrauen bildende Vorgehensweisenwie beispielsweise „ins Gespräch kommen“oder „Aufgreifen der EIGENEN Qualitäts-kriterien der Betroffenen“ behutsam begeg-net werden kann.

Was ist zu tun?

In mehreren Workshops wurde dieseFrage bearbeitet, in die sich die Teilneh-mer eigeninitiativ einteilen konnten.

Themenfelder waren:

• „Ins Gespräch kommen“ - Notwen-dige Bedingungen für die Akzeptanzvon QS-Verfahren bei Hochschulmit-gliedern

• „Partizipation gewährleisten“ - Umset-zung von Evaluationsergebnissen unterEinbeziehung aller Hochschulmitglie-der

• „Strukturen schaffen“ - Vor- undNachteile verschiedener Lösungen derorganisatorischen Einbindung vonQM-Verantwortlichen.

Gibt es Beispiele für erfolgreiche Ein-

führung?

Unter dem Titel „Ein Blick ins Nachbar-land: Das Beispiel der Kommunikations-strukturen der Medizinischen UniversitätGraz“ führte Sabine Neubauer die dorti-gen Ansätze und deren Ergebnisse aus,die jedoch stark geprägt waren von denösterreichischen Strukturen und Aufga-benstellungen.

Was ist aus alledem zu lernen?

Die bisherigen Projekte und Vorgehens-weisen zur Einführung einer ziel- undqualitätsorientierten Führung von Hoch-schulen scheinen an grundlegenden, über-greifend vorhandenen Schwierigkeiten zuleiden bzw. leider zu oft zu scheitern.

Die sehr oft unterlassene Einbindung der„sachlich“ orientierten Veränderungspro-jekte in einen kompetent konzipierten undentsprechend begleiteten Prozess der Ver-änderung lässt Aktivitäten entweder schonim Ansatz wirkungslos verpuffen oderspätestens nach Beendigung der Projekt-aktivitäten versanden.

Die sich prinzipiell äußerst selten syner-getisch ergänzenden Strukturen und Ar-beitsweisen einer

• „körperschaftlich“ verfassten, peri-odisch durch Wahl inthronisierten Füh-rung der Bereiche Forschung und Lehre(Dekan / Präsident) und

• einer aus beamtenrechtlicher Sicht „un-kündbaren“ – und auch solchermaßenstrukturierten und geführten – Verwal-tung (Kanzler)

begründen höchste Anforderungen an Ver-änderungsprozesse zur Einführung neuer,zwingend auf Prozesssicht angewiesener(Qualitäts-)Managementsysteme und -ar-beitsweisen.

Die bloße Beauftragung einer Verwal-tungseinheit („bauen Sie ein QM-Sy-stem“), wie das in vielen Fällen nochimmer praktiziert wird, kann nicht zumErfolg führen. Ohne echte Einbindungder (Qualitäts-)Verantwortlichen undohne deren selbstverpflichtende Zustim-mung zur Mitgestaltung und Übernahmeder eigenen Verantwortung für eine sol-che Veränderung, werden die meistenAnsätze zur Einführung eines qualitäts-orientierten Managements teuer und er-folglos bleiben. Der motivatorischeSchaden für die weitere Zusammenarbeitist dabei immens.

Neue, besonders an ihrer Problemsitua-tion ausgerichtete Vorgehensweisen wirddie Gruppe der Professoren erfahrenmüssen. Ihre prinzipielle Ungebunden-heit, die sich aus der Forschungs- undLehrfreiheit ableitet, darf nicht länger alsVorwand akzeptiert werden, sich an Ver-änderungen in der Organisation und derZusammenarbeit in der OrganisationHochschule nicht aktiv und ihrer Füh-rungsverantwortung entsprechend zu be-teiligen. Ein hochschulspezifischer Wegim Umgang mit den oben erwähntenKonfliktbereichen scheint besonderswichtig und ergebniskritisch zu sein fürdie erfolgreiche Implementierung einerziel- und qualitätsorientierten Führung anHochschulen. Alles in Allem eine im-mense Herausforderung an alle, die nurdurch aktive, konstruktive Mitgestaltungaller Beteiligter gelingen kann.

(Rupert Schmitt)

Dipl.-Ing. Rupert Schmittehem. BMW AG,Referent für Unternehmensqualität,ist Mitglied des Fachausschusses 06 - Wirtschaftsingenieurwesen der ASIIN.

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bildung erreicht und international Reakti-onsmuster hervorgerufen, die europäischeHochschulen nicht ignorieren können. Ausdieser Perspektive stellen die „Trends2010“ den Bologna- und den Lissabon-Prozess als politische Gestaltungsversuchedes europäischen Bildungsraums unter denBedingungen weltweiter Veränderungs-prozesse dar. Dazu kamen und kommen je-weils nationale politische Vorhaben, diezum Teil mit den europäischen Initiativenverknüpft und zum Teil parallel dazu um-gesetzt wurden. Zusammengetroffen sinddiese Wirkkräfte in den Hochschulsyste-men und den einzelnen Hochschulen imBologna-Raum, die mit enormem Res-sourceneinsatz die Herausforderungen an-genommen haben – auch das belegt dieStudie.

So scheinen die Umsetzungsarbeiten derBologna-Vorgaben zu einer tiefen Verän-derung aller Aktivitäten in Hochschulenzu führen, die vor allem die Zusammenar-beit zwischen den Hochschulen selbst,aber auch mit den Interessenträgern, diesie umgeben, neu etabliert. Allgemein be-obachtet „Trends 2010“ eine Professionali-sierung europäischer Hochschulen in ihrerSelbstorganisation. Nicht zu verkennen istdie aus dem Veränderungsdruck resultie-rende hohe Belastung der Hochschulan-gehörigen, die von den meisten derUmsetzung des Bologna-Prozesses zuge-schrieben wird und nach wie vor die Mo-tivation der Einzelnen, auf die esankommt, auf die Probe stellt. Nicht nurder Ressourcenbedarf, der in den selten-sten Fällen aus zusätzlichen Mitteln ge-deckt werden kann, sondern auch derDruck auf die Veränderung von Wertenund Verhaltensmustern und die Anforde-rung an eine effektive Führung schlägtnach den Ergebnissen der Studie auf dieindividuelle Ebene durch. Häufig bleibenden einzelnen Betroffenen dabei die Logikund das übergeordnete Ziel der Anforde-rungen aus dem Bologna-Prozess und zu-gleich der jeweiligen nationalen Politikverborgen. Die beständig positive Zustim-

mung der befragten Hochschulen undRektorenkonferenzen zur Errichtung deseuropäischen Hochschulraumes an sich istvor diesem Hintergrund bemerkenswert.

„Trends 2010“ bestätigt, dass die unter-schiedlichen kulturellen und institutionel-len Bedingungen in den Teilnehmerstaateneinerseits zu einer beachtlichen Ausdiffe-renzierung im Zuge der Umsetzung derBologna-Vereinbarungen geführt haben.Andererseits lassen sich nunmehr einheit-liche, strukturierende Elemente beobach-ten, die von den Hochschulen aus 46Ländern geteilt werden.

Neu strukturierte Studiengänge und

der Arbeitsmarkt

Zu Beginn des Jahres 2010 haben 95%der Hochschulen die dreistufige Bologna-Studienstruktur eingeführt. Darunter be-findet sich eine Gruppe, für die dieseUmstellung ohne nennenswerte curricu-lare Erneuerungen geschah und deshalbzu dicht gedrängten Bachelor-Curriculamit wenig Flexibilität für die Studieren-den geführt hat.

Zugleich zeigt sich die Etablierung vonstärker lernzentrierten Ansätzen und vonflexiblen Studienverläufen und Lernwe-gen, wobei sich die Flexibilität der Ange-bote auf Master- und Promotionsebeneerhöht. Mehr und gezieltere Angebote zurUnterstützung Studierender haben bei derKonzeption von Studienangeboten an Be-deutung gewonnen.

Vor allem die Beschäftigungsfähigkeitvon Hochschulabsolventinnen und -ab-solventen ist im Zuge des Bologna-Pro-zesses ins Zentrum der Betrachtung inden Hochschulen gerückt und wird ins-besondere für die Bachelorstudiengängeals große Herausforderung gesehen.Während Arbeitgeber generell mit Ma-ster und Promovierten keine Schwierig-keiten zu erwarten scheinen, ist dieAkzeptanz der neuen Bachelorabschlüsse

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Newsletter Internationales

Die Zahl ist erreicht: Wie in der Bologna-Erklärung von 1999 vorgesehen, habenam 11. und 12. März 2010 die Bildungs-minister der Bologna-Teilnehmerstaatenden Europäischen Hochschulraum eröff-net. Dieser Raum sollte mit dem Bologna-Prozess geschaffen werden. Formal ist ernun eingerichtet. Sind nun auch die mitdem Prozess verbundenen weiteren Zieleerreicht?

Dieser Frage geht unter anderen die aktu-elle Studie der EUA (European UniversityAssociation) zur Situation in der europäi-schen Hochschullandschaft mit dem Titel„Trends 2010“ nach.1 Die Autoren wertendafür Umfragen an Hochschulen (821 Ant-worten) und mit Rektorenkonferenzen (27Antworten) im Bologna-Raum aus, er-gänzt um 28 Interviews in 16 europäischenLändern und zwei sog. Fokusgruppenge-spräche und Gespräche mit berufsständi-schen Organisationen. Außerdem fließendie Ergebnisse der jeweils zwei Jahre über-blickenden Trend-Studien III aus 2005 undV aus 2007 als Vergleichswerte ein. DieStudie „Trends 2010“ beleuchtet den Zeit-raum von 2002 bis 2009 und damit nahezuein Jahrzehnt des Wandels an europäischenHochschulen.

Der Blick auf die Dimensionen undHaupttrends des Wandels bietet eine hilf-reiche Orientierung auch für die deutscheDiskussion um den Bologna Prozess,seine vermeintlichen und tatsächlichen Ef-fekte und um die Qualitätsarbeit in derHochschulbildung. An dieser Stelle fassenwir deshalb die wichtigsten Beobachtun-gen aus „Trends 2010“ zusammen.

Der Kontext

Eindrucksvoll rufen die „Trends 2010“ inErinnerung, dass Systeme und Institutio-nen in der europäischen Hochschulbil-dung in diesem Jahrzehnt multiplenHerausforderungen gegenüberstehen:Globalisierungsdruck hat über die betrof-fenen Volkswirtschaften die Hochschul-

Das Ziel war 2010: Eine europaweite Bilanz zum Bologna-Prozess

1 Sursock, Andrée; Smidt, Anne; et alii: Trends 2010, A decade of change in European Higher Education, EUA Publications 2010, Brüssel 2010, http://www.eua.be/publications/#c399, 03. Mai 2010

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auf den Arbeitsmärkten auch mangels si-gnifikanter Daten für die Studie aktuellnicht fassbar. Zugleich bestätigen euro-paweit die befragten Hochschulen, dasssie sich die Fortsetzung des Studiumsihrer Bachelors in den Masterangebotenerwarten.

Curriculumsentwicklung

Die bisherige Umsetzungsbilanz der imRahmen des Bologna-Prozesses einge-führten Instrumente der Curriculumsge-staltung bleibt verhalten positiv: Wennauch Modularisierung, Lernergebnisori-entierung und studierenden-zentriertesLernen sukzessive Verbreitung finden, be-darf dieser inhaltliche „Paradigmenwech-sel“ dem „Trends 2010“-Team zufolgeweiterer Investitionen, um bessere Be-treuungsrelationen, angepasste Rahmen-bedingungen und die entsprechendePersonalentwicklung zu unterstützen.

Das Kreditpunktesystem ECTS scheintweitgehend eingeführt zu sein, jedoch nichtdurchgängig sowohl für den Transfer – alsodie gegenseitige Anerkennung von Studien-leistungen – als auch für die Punkte-Akku-mulation zur Erlangung eines Abschlusseseingesetzt zu werden.

Ein weiteres Instrument, das Übergängeerleichtern sollte, das Diploma Supple-ment, scheint bislang vor allem als zu-sätzlicher Verwaltungsaufwand betrachtetzu werden, losgelöst von der Lernergeb-nisorientierung und der inhaltlichen Ein-ordnung von Abschlüssen in dieQualifikationsrahmen, und damit seine er-hoffte Scharnierfunktion bis dato nicht zuerfüllen.

Rahmenbedingungen auf Systemebene

Auf Basis des Europäischen Qualifikati-onsrahmens,2 der idealtypisch Kennt-nisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten vonAbsolventinnen und Absolventen auf denverschiedenen Stufen des Bildungssy-stems beschreibt, haben bislang nur we-nige Länder in Europa nationaleQualifikationsrahmen für ihren Hoch-schulbereich entwickelt, erprobt und flä-chendeckend eingeführt. Die übrigenBologna-Staaten befinden sich noch in

einem mehr oder weniger fortgeschritte-nen Diskussionsprozess. „Trends 2010“zeigt hier, dass in den befragten Hoch-schulen die Bedeutung der Lernergebnis-orientierung für die Einordnung in denQualifikationsrahmen und umgekehrt fürseine konkrete Ausgestaltung in derHochschulbildung kaum gesehen wird.Damit wird auch die eigene Rolle in derFörderung von Studierendenmobilität undvon lebenslangem Lernen der Europäermithilfe der Lernergebnisorientierungkaum wahrgenommen.

Im Bereich der Qualitätssicherung undQualitätsprüfung zeigen sich nationaleund ein europäischer Trend: Auf europäi-scher Ebene haben sich die EuropeanStandards and Guidelines (ESG) für dieQualitätsprüfung an Hochschulen alsMaßstab für Akkreditierungs- und Eva-luationsagenturen durchgesetzt. AlsGrundlage für das European Quality As-surance Register (EQAR) wirken dieseeuropaweit abgestimmten Regeln nachBeobachtung der „Trends 2010“-Autorenim Sinne einer weiteren Professionalisie-rung, internationalen Vergleichbarkeitsowie stärkeren Studierendenbeteiligungin der externen Qualitätssicherung vonHochschulbildung.

Auf nationaler Ebene haben nahezu alleBologna-Staaten Qualitätssicherungssy-steme bzw. Akkreditierungssysteme ein-geführt. In vielen Fällen stehen dieseaber noch vergleichsweise unverbundenneben den Prinzipien der ESG und be-rücksichtigen kaum die erforderlicheHochschulautonomie, von der die Bolo-gna-Ziele ausgehen. So zeigt sich in ei-nigen Bologna-Staaten ein Trend,spezifische nationale Qualitätsanforde-rungen in den Vordergrund zu stellen.Bemerkenswert ist die aktuelle Domi-nanz der Qualitätssicherungsansätze aufder Ebene der Studienprogramme – dersog. Programmakkreditierung oder -eva-luation – im europäischen Hochschul-raum und damit zusammenhängend eineVerbreitung des Instruments der Akkre-ditierung. Im Gegensatz zu Deutschlandscheinen Rektorenkonferenzen im übri-gen Bologna-Raum nur selten in die Ge-staltung der Qualitätssicherungssystemeinvolviert zu sein.

Die soziale Dimension des Hochschul-

raumes

„Trends 2010“ stellt fest, dass die Ent-wicklungen in der Hochschulbildung unddie Arbeit an Bildungssystemen, die le-benslanges Lernen konzeptionell einschlie-ßen, noch weitgehend als unabhängigvoneinander betrachtet werden. An dieserStelle werden die Möglichkeiten der In-strumente (wiederum Lernergebnisorien-tierung, Qualifikationsrahmen, flexibleStudienstrukturen und studierenden-zen-triertes Lernen) bislang nicht von denHochschulen ausgeschöpft, um verschie-denen Gruppen von BildungswilligenÜbergänge zwischen Arbeits- und Bil-dungswelt lebenslang anzubieten.

Gleichwohl zeigt die Datenbasis von„Trends 2010“, dass immer mehr europäi-sche Hochschulen sich darauf einrichten,Diversität von Studierenden in der Au-ßendarstellung und nach innen bei derKonzeption und Umsetzung von Studien-angeboten zu berücksichtigen und da-durch für unterschiedliche Gruppenintegrierend zu wirken.

Internationalisierung

Die Hochschulen im Bologna-Raum stu-fen ihre Internationalisierung in For-schung und Lehre als eine der stärkstenTriebkräfte für Veränderungen über dasvergangene Jahrzehnt und auch für dienächsten Jahre ein. Neben der traditionel-len Form über individuelle Akademiker-Kontakte nehmen institutionalisierte,zentral gesteuerte Hochschulkooperatio-nen zu. Aus geographischer Sicht legendie europäischen Hochschulen dabei denSchwerpunkt auf die europäische Nach-barschaft selbst, danach in absteigenderReihenfolge auf Asien und die Vereinig-ten Staaten gleichauf mit Kanada.

Mit Blick auf die Studierendenmobilitätbleiben die Erwartungen der Hochschu-len in Bezug auf Kurzzeit-Aufenthaltestabil. In diesem Segment erweist sich dieRealisierung von Studienabschnitten imAusland während der Bachelorphase ge-nerell als schwierig, solange diese nichtdurch spezifische Maßnahmen im Rah-men der Internationalisierungsstrategie

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Newsletter Internationales

2 Vgl. hierzu jetzt: http://ec.europa.eu/education/lifelong-learning-policy/doc/eqf/news1_en.pdf

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Newsletter Internationales / Projekte und Label

einer Hochschule gestützt werden. MitBezug auf Langzeit-Mobilität für gesamteStudiengänge erwarten die befragtenHochschulen im Bologna-Raum eine stei-gende Dynamik.

Obwohl die erleichterte Anerkennungvon Studienleistungen mithilfe der Über-tragung von Kreditpunkten als zentralesInstrument zur Förderung der Mobilitätim Bologna-Prozess konzipiert ist, zeigendie „Trends 2010“ hier geringe Effekte. Er-leichterte Anerkennung scheint dann bes-ser zu funktionieren, wenn diese Aufgabein Hochschulen zentralisiert ist.

Interne Qualitätsarbeit

Für 60% der Hochschulen gehört die Eta-blierung und Optimierung interner Quali-tätsarbeit für die Lehre zu den wichtigstenVeränderungen im Zuge des Bologna-Pro-zesses. So ergibt sich aus den Daten von„Trends 2010“, dass zahlreiche Instrumenteund Verfahren der Qualitätssicherung ein-gesetzt werden. Häufig liegt die Verant-wortung hierfür auf der Fakultäts- oderFachbereichsebene und weniger bei derGesamtorganisation. So verteilt sich dieQualitätsverantwortung in den Hochschu-len und trägt zur Entwicklung einer geteil-ten Qualitätskultur bei. Zugleich bleibenRückkopplungen an die zentrale strategi-

sche Ausrichtung der Hochschule häufigaus. Gezielte Personalentwicklung mitBlick auf die Lehrkompetenz findet nurteilweise statt und ist insofern kein gesamt-europäischer Trend. Insgesamt bestätigendie Daten aus „Trends 2010“, dass zwarFortschritte im Bereich der Qualitätsarbeitfür die Hochschulbildung gemacht wurden,integriertes und effektives Qualitätsmana-gement aber noch nicht erreicht ist.

Zukünftige Herausforderungen

Aus den „Trends 2010“ zieht die EUA diefolgenden Schlüsse:

• Die formal-strukturellen Weichenstel-lungen im europäischen Hochschul-raum sind erfolgt, die einzelnenBologna-Instrumente grundsätzlich ein-geführt. In der nächsten Phase geht esum die Verankerung der angestoßenenVeränderungen in neuen Organisations-kulturen.

• Die erste Dekade des Bologna-Prozes-ses hat vielerorts eine fragmentierteund instrumentelle Sicht auf die Hoch-schulbildung hervorgebracht, welchedie Sicht auf das große Ganze und dasZusammenspiel der einzelnen Ele-mente erschwert. In der nächstenPhase geht es um die stärkere Ver-

knüpfung der einzelnen Instrumentehin zu studierenden-zentrierten Lern-angeboten.

• Die weitere Bewertung der Effekte ausdem Bologna-Prozess hängt von aussa-gekräftigen Daten auf der Ebene dereinzelnen Hochschulen sowie auf na-tionaler und europäischer Ebene ab. Sowerden Daten zur realisierten Mobilität,zum Übergang Hochschule-Arbeits-welt, zu den Betreuungsverhältnissen,zu Abschlüssen und Ausstiegsraten,Studiendauern, der Anerkennung vonStudienleistungen und über die sozio-ökonomischen Verhältnisse der Studie-renden benötigt.

• Das nachhaltige Engagement allerHochschulmitglieder einschließlich derStudierenden bleibt zentraler Erfolgs-faktor. Dafür bedarf es Hochschulen, dieihre institutionelle Verantwortung undihre Rolle als Akteur bei der Ausgestal-tung einer zukunftsfähigen, europäi-schen Wissensgesellschaft wahrnehmenwollen und können.

• Der Erfolg des Bologna-Prozessesbleibt verbunden mit der Einbeziehungaller Interessenträger – vor allem derHochschulen und ihrer Studierenden –in seine weitere Ausgestaltung. (bh)

Zu den Kernaufgaben der Akkreditie-rungskommission gehört, dass ihre Mit-glieder über die Vergabe des Euro-InfQualitätssiegels an Studienprogramme ausganz Europa abschließend entscheiden.Überdies ist das Gremium verantwortlichfür die Zusammenstellung von Gutachter-teams, sowie für die Weiterentwicklungder Euro-Inf Standards für Informatikstu-diengänge.

Der EQANIE-eigene Gutachterpool um-fasst bereits etwa 60 internationale Exper-ten. Die ersten Euro-Inf Siegel sollen im

EQANIE-Akkreditierungskommission

komplett, erste Verfahren laufen

Das europäische Netzwerk EQANIE e.V.zur Qualitätssicherung in der Informatik-ausbildung hat im Januar 2010 mit der Be-arbeitung von Anträgen zur Verleihungdes Euro-Inf Qualitätssiegels an Studien-gänge der Informatik in Europa begonnen– Anträge aus vier verschiedenen europäi-schen Ländern werden zurzeit bearbeitet.Hochschulen sind europaweit aufgerufen,Anträge auf Verleihung des Euro-Inf Sie-gels zu stellen.

Die Anträge werden von der neu ge-schaffenen EQANIE-Akkreditierungs-kommission geprüft. Die Kommissionbesteht aus acht hochrangigen internatio-nalen Experten, darunter Liz Bacon(Vize-Präsidentin der British ComputerSociety), Manfred Nagl (Stellvertreten-der Vorsitzender des Fakultätentags In-formatik), Christine Choppy (VorstandInformatics Europe), Mark Harris (Intel,Direktor für Hochschulbildung Europa),Juris Borzovs (Universität von Lettland)und Tonny Wildvank (Vize-PräsidentinNiederländische Computer Society).

EQANIE: Europäische Qualitätssicherung in der Informatik kommt ins Rollen

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kommenden Herbst vergeben werden;eine Autorisierung der Akkreditierungs-agentur ASIIN zur Verleihung des Euro-Inf Siegels ist zeitlich parallel geplant.

Es tut sich was: Spanien und Lettland

begrüßen die Euro-Inf Standards

Auch auf der institutionellen Ebene ver-zeichnet der EQANIE-Ansatz Erfolge:Der spanische Fakultätentag Informatik,CODDI, geht von einer Kompatibilität derspanischen fachspezifischen Kriterien fürInformatikstudiengänge mit den Euro-InfRahmenstandards aus. Vor diesem Hinter-grund ist CODDI kürzlich EQANIE alsneues Mitglied beigetreten und haben diespanischen Universitäten Barcelona undMadrid das Euro-Inf Qualitätssiegel bean-tragt. Schritte hin zu einer formalen Aner-kennung der Euro-Inf Standards inSpanien im Rahmen des Euro-Inf SpreadProjektes sind geplant.

Die lettische Agentur für Qualitätssiche-rung in der Hochschulbildung, HEQEC,hat beim Treffen der Euro-Inf Spread Pro-jektpartner in Mailand bekannt gegeben,dass die von EQANIE ratifizierten Euro-Inf Standards künftig als Kriterien für dieAkkreditierung von Informatikstudien-gängen durch HEQEC dienen werden.

Die derzeit insgesamt elf Mitglieder desNetzwerkes bestehen aus acht nationalenVerbänden in sechs verschiedenen euro-

päischen Ländern sowie drei europäi-schen Dachverbänden. EQANIE istdamit in mehr als 30 verschiedenen Län-dern vertreten.

EQANIE Workshop Qualitätssiche-

rung in Prag am 11. Oktober 2010

EQANIE lädt zum Workshop “QualityAssurance for Study Programmes in In-formatics – Perspectives and Opportuni-ties” ein, der am 11. Oktober in Pragstattfindet. Der Workshop wird im Vorfelddes jährlichen European Computer Sci-ence Summit angeboten, der am 12. und13. Oktober 2010 ebenfalls in Prag in dengleichen Räumlichkeiten stattfindet.

Schwerpunkte des halbtägigen Workshopswerden Beispiele fachspezifischer Quali-tätssicherung der Informatikausbildung inausgewählten europäischen Ländern undeine Vorstellung des EQANIE-Netzwerkessein. Zudem wird es erste Erfahrungsbe-richte von EQANIE-Akkreditierungen ausSicht einer europäischen Hochschule geben.

Informationen zum EQANIE Workshopund Antragsunterlagen rund um die Bean-tragung des Euro-Inf Siegels können unterwww.eqanie.eu abgerufen werden. DieBetreuung des Sekretariats von EQANIEerfolgt durch die ASIIN Consult. Anfra-gen können auch direkt an Frauke Muth([email protected], Tel.: 030 789 522 45) ge-richtet werden. (fm)

NewsletterProjekte und Label

Gemeinsam für eine Verbreitung und Weiterentwicklung der Euro-Inf Rahmenstandards:Das Euro-Inf Spread Projekt-Consortium beim seinem Treffen im März 2010 in Mailand.

EUR-ACE Spread Projekt Mid-Term KonferenzVor gut zwei Jahren wurden die ersten eu-ropäischen Akkreditierungsagenturen be-rechtigt, das EUR-ACE® Label füringenieurwissenschaftliche Studiengängedes ersten und zweiten Zyklus (Bachelor-und Masterstudiengänge) zu vergeben.

Das EUR-ACE® Label ist ein Qualitäts-zertifikat, das den Studiengängen beschei-nigt, international anerkannte ProgrammeOutcomes für ingenieurwissenschaftlicheStudiengänge zu erfüllen. Mittlerweilekonnten in sieben Ländern (Deutschland,Frankreich, Großbritannien, Irland, Portu-gal, Russland und Türkei) mehr als 500Label vergeben werden.

Das EUR-ACE® Label wurde im Rahmenmehrerer von der Europäischen Kommis-sion geförderter Projekte erarbeitet. Wäh-rend die ersten Projekte in den Jahren2004 – 2008 der Erarbeitung der Stan-dards und der Umsetzung des Akkreditie-rungssystems dienten, hat das seit demJahr 2009 laufende EUR-ACE SpreadProjekt zum Ziel, das EUR-ACE Systemin weitere Länder auszuweiten.

Dies soll auf zwei Arten geschehen: Ent-weder werden bereits aktive Akkreditie-rungsagenturen ihre Verfahren undStandards mit denjenigen des EUR-ACESystems abgleichen und sich um die Au-torisierung bemühen. Voraussichtlichnoch in diesem Jahr sind Bewerbungenaus Litauen und Rumänien zu erwarten.Oder neue Agenturen werden bei der Ein-richtung und dem Aufbau unterstützt, wiebeispielsweise in Italien.

Auf der Mid-Term Konferenz des Pro-jekts, die vom 28. Februar bis 2. März2010 in Istanbul stattfand, stellten dieAgenturen aus Litauen und Rumänienihre Fortschritte bei der Umsetzung derEUR-ACE Standards in ihre nationalenAkkreditierungskriterien vor. Vertreterder italienischen Konferenz der Dekaneingenieurwissenschaftlicher Fakultätenpräsentierten ein Konzept zum Aufbaueiner eigenen nationalen Akkreditie-

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rungsagentur für ingenieurwissenschaft-liche Studiengänge.

Bis zum Abschluss der Projektlaufzeit sol-len offizielle Bewerbungen zur Vergabedes EUR-ACE® Labels eingereicht wer-den. Eine Abschlusskonferenz findet am25. Oktober 2010 in Brüssel statt. (jm)

Kreis der EUR-ACE Agenturensoll wachsenDie niederländisch-flämische Akkredi-tierungsagentur NVAO hat sich um dieAutorisierung zur Vergabe des EUR-ACE® Labels beworben. Ein vom EUR-ACE Label Committee benanntesReview Team aus internationalen Vertre-tern wird zunächst den Selbstbericht vonNVAO analysieren und in den nächstenMonaten an zwei Vor-Ort-Begehungender NVAO teilnehmen, um zu verifizie-ren, dass die EUR-ACE Standards um-gesetzt werden. Bei positivem Verlaufdes Review Prozederes wäre NVAO dieachte zur Vergabe des Labels autorisierteAgentur. (jm)

Interesse aus Down UnderDas EUR-ACE® Label weckt weltweitInteresse. Nachdem erste Studiengängeaus Lateinamerika im Rahmen einerASIIN-Akkreditierung bereits das EUR-ACE® Label erhalten haben, regt sichnun auch in Australien Interesse am eu-ropäischen Qualitätslabel für Ingenieur-studiengänge. Am 6. April 2010 besuchteProf. Iven Mareels, Dekan der inge-nieurwissenschaftlichen Fakultät derUniversity of Melbourne, die Geschäfts-stelle der ASIIN, um sich über die Ver-gabe des EUR-ACE® Labels zuinformieren. Da diese an eine nationaleAkkreditierung gebunden ist, würde siemit einem ASIIN-Akkreditierungsver-fahren verbunden. Die MelbourneSchool of Engineering bietet insgesamtelf dreijährige Bachelorstudiengänge insechs ingenieurwissenschaftlichen Teil-bereichen an. (jm)

ENAEE erneuert Internet-PräsenzIm Rahmen des Marketingprojekts desEuropean Network for the Accreditationof Engineering Education (ENAEE), dasvon Jana Möhren (Internationales Büroder ASIIN) geleitet wird, wird als ersterSchritt die Internet-Präsenz des Netz-werks umgestaltet. Zukünftig sollen dieSeite klarer aufgebaut und die wichtig-sten Informationen zu ENAEE und demEUR-ACE® Label leichter erkennbarsein. Ebenso wird die Liste der mittler-weile mehr als 500 Studiengänge, denenbereits das EUR-ACE® Label verliehenwurde, an prominenter Stelle platziertwerden. (jm)

Workshop in LitauenASIIN führt gemeinsam mit EQANIE undENAEE am 20. Mai 2010 einen Workshopzum Thema internationale Akkreditierun-gen in der litauischen Hauptstadt Vilniusdurch. Angesprochen sind baltischeHochschulen, die an einem internationa-len Zertifikat wie dem EUR-ACE® Labeloder dem Euro-Inf Quality Label für Stu-diengänge der Ingenieurwissenschaftenbzw. der Informatik Interesse haben.

Hochschulen aus Litauen können auch ihreallgemeine Programmakkreditierung durcheine Agentur durchführen lassen, die im Eu-ropean Quality Assurance Register (EQAR)aufgeführt ist. ASIIN war eine der ersten dermittlerweile 17 europäischen Agenturen, diein das Register aufgenommen wurden. (jm)

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Newsletter Projekte und Label

gen zusammen. Die Hauptziele des Pro-jekts sind die Identifikation der vom Ar-beitsmarkt in der Lebensmitteltechnologiebenötigten Qualifikationsprofile, die Erar-beitung eines Instruments zur gezieltenFörderung der Weiterbildung im Bereichder Lebensmitteltechnologie sowie dieSteigerung der Attraktivität eines Studiumsund Berufseinstiegs in der Lebensmittel-technologie. Das Projekt wird Ende 2012abgeschlossen. Über die Projektinhalte, -partner und -ergebnisse kann man sichunter www.trackfast.eu informieren. (hs)

ASIIN wirkt mit am Projekt„TRACK_FAST – Training Requirementsand Careers for Knowledge-based FoodScience and Technology in Europe“ imsiebten Forschungsrahmenprogramm derEuropäischen Kommission. Innerhalb desdreijährigen Projekts arbeiten Vertreterin-nen und Vertreter aus europäischen undnationalen Fachverbänden der Lebensmit-teltechnologie, entsprechenden For-schungseinrichtungen, Hochschulen,Unternehmen unterschiedlicher Größesowie von Qualitätssicherungseinrichtun-

Projektpartner während des zweiten Projektmeetings in Massy (Frankreich)

Ausbildungsstandards für Lebensmitteltechnologen

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NewsletterProjekte und Label / Berichte und Mitteilungen

Das von der ASIIN Consult angeführteProjekt zur Entwicklung eines europa-weiten fachspezifischen Qualifikations-rahmens im Bereich der Geologie ist indie Abschlussphase eingetreten. Seit Be-ginn der zweiten Projekthalbzeit im Märzdieses Jahres werden die entwickeltenLearning-Outcomes europaweit mit rele-vanten Anspruchsgruppen abgestimmtund mit Hilfe von Testakkreditierungenan ausgewählten europäischen Hoch-schulen geprüft und optimiert.

Als Höhepunkt des Projekts wird am 22.Oktober 2010 in Budapest eine Ab-schlusskonferenz stattfinden. In diesemRahmen werden sowohl die finalen Lear-ning-Outcomes vorgestellt als auch ver-schiedene Aspekte der Qualitätssicherungsowie der Berufsbefähigung von Seitender Hochschulen, der geologischen Ver-bände und der Berufspraxis beleuchtet.

Eine Anmeldung zur Konferenz ist bisEnde Juli möglich. Weitere Informationenzum Projekt sowie zur Anmeldung für dieAbschlussveranstaltung finden sich unterwww.euro-ages.eu

Das Euro-Ages Projekt wird von der Eu-ropäischen Kommission im Rahmen desLifelong Learning-Programms finanziellgefördert. Dort, wo bislang keine inhalt-lich-spezifische Qualitätssicherung von

Geologie-Studiengängen stattfindet, sollEuro-Ages eine Orientierungshilfe fürdie Entwicklung von (Akkreditierungs-)Standards und den Aufbau eines Quali-tätssicherungssystems bieten. Insgesamtsoll damit nicht nur die Qualität der Geo-logieausbildung verbessert, sondernauch die Mobilität von Studierenden in-nerhalb der Bologna-Staaten gesteigertwerden.

Partner sind die ASIIN Consult GmbH,der Verband der Europäischen Geologen-gesellschaften (EFG), die UngarischeGeologische Gesellschaft (MFT), derSpanische Verband der Geologen(ICOG) sowie der Verband schwedischerNaturwissenschaftler (SACO). (ar)

Euro-Ages zu Gast in Budapest

Erste Masterstudiengänge in Kasachstan akkreditiert

mit dem ASIIN-Qualitätssiegel ausge-zeichnet werden. Zur Unterstützung derinsgesamt 13 Gutachter – davon zwei

Praxisvertreter aus Almaty – waren dreiMitarbeiter der Geschäftsstelle mit nachZentralasien gereist.

Im März 2010 wurde die Republik Ka-sachstan als 47. Mitgliedsland in den Bo-logna-Prozess aufgenommen. ASIIN darfsich zu Gute halten, an der Integrationdes Kasachischen Hochschulwesens inden europäischen Hochschulraum aktivbeteiligt zu sein. Die Kooperation derAgentur mit Hochschulen aus Kasach-stan verstetigt sich. Nach einem erstenClusterverfahren im Frühjahr 2008konnte im Sommer 2009 ein Akkreditie-rungsverfahren an einer weiteren kasa-chischen Hochschule zu einemerfolgreichen Abschluss gebracht werden.Die Al-Farabi Universität in Almaty, diebedeutendste Hochschule des Landes,war mit einer Anfrage auf Akkreditie-rung von insgesamt zehn naturwissen-schaftlichen Studiengängen, aufgeteilt indrei Clustergruppen, an die ASIIN her-angetreten. Die Besonderheit dabei: Zumersten Mal konnten auch Masterstudien-gänge einer kasachischen Hochschule Gutachter und Dozenten an der TU Almaty, Kasachstan im Februar 2010

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4ING kritisiert Reformder KMK-Strukturvor-gaben

Die Fakultätentage der Ingenieurwissen-schaften und der Informatik an Universi-täten e.V. haben kritisch zu den jüngstenBeschlüssen der KMK Stellung bezogen.Namentlich die Vorgabe von Mindest-größen für Module (5 CP) wird mit Blickauf unterschiedliche Fächerkulturen,fachdidaktische Erwägungen und dieMobilität der Studierenden als unange-messen abgelehnt. Grundsätzlich bejahendie Fakultätentage Bündelungen von the-matisch zusammenhängenden Lehrinhal-ten zu größeren Einheiten. Gleichzeitigweisen sie auf eine Reihe von Veranstal-tungen hin, die nach Inhalt (Spezialver-anstaltungen, Studium Generale),Lehrform oder Veranstaltungsart (Sum-mer Schools) kleinere Module erforderten.Die Vorgabe führe in solchen Fällen gera-dewegs zu einer sinnwidrigen Umsetzungdes Modularisierungsgedankens. 4INGweist ferner darauf hin, dass zu große Mo-dule die wechselseitige Anerkennung derim Ausland oder an anderen Universitä-ten eingebrachten Studienleistungenund damit die Mobilität der Studieren-den behindern. In den Ingenieurwissen-schaften und der Informatik stelle dieFestschreibung von Modulmindestgrö-ßen eine unnötige Einschränkung derCurriculumsgestaltung, der Lehrformate,des interdisziplinären Austausches unddamit auch der studentischen Gestal-tungsmöglichkeiten für individuelle Stu-dienabläufe dar. (sh)

Nachdem letztes Jahr bereits der neue In-ternetauftritt der ASIIN Consult GmbH anden Start ging, präsentiert sich nun auchdie Website der ASIIN e. V. im neuen Ge-wand.

Neben komplett überarbeiteten Inhaltenund einem neuen Erscheinungsbild wurdeauch die Benutzerfreundlichkeit verbes-sert. So stehen dem Besucher auf der bar-

rierearmen Website mit Navigationsmenü,Suchfunktion und Sitemap nun drei ver-schiedene Wege zur Verfügung, um diegesuchten Informationen zu finden. DieBreadcrumbnavigation erleichtert zusätz-lich die Orientierung auf den Seiten.

Wir freuen uns, Sie schon bald auf unserenneuen Webseiten unter www.asiin-ev.debegrüßen zu dürfen.

Die Vor-Ort-Begehung in einem drittenAkkreditierungsverfahren der ASIIN fand

im Februar 2010 statt, ebenfalls an einerbedeutenden Hochschule in Almaty (vor-mals Alma Ata), der ehemaligen politi-schen und nach wie vor kulturellen undwissenschaftlichen Kapitale am Fuße desTian Shan-Gebirges. Anfragen auf Akkre-ditierung erreichen die ASIIN aber auchaus anderen Städten des Landes. Die in-zwischen langjährige Kooperation mit Ka-sachstan und nicht zuletzt auch derspezielle ASIIN-Informationsworkshopfür Hochschulen des Landes vom Sommer2009 tragen Früchte. (jg)

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Newsletter Berichte und Mitteilungen

TU Almaty, Kasachstan

Erfolgreicher Relaunch der ASIIN-Website

ASIIN-Website im neuen Gewand

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NewsletterBerichte und Mitteilungen

Terminankündigungfür die Mitglieds-organisationen derASIIN e. V.:Treffen der Mitgliedergruppen

Technische und naturwissenschaftlicheVereine sowie berufsständische Organisa-tionen

&

Wirtschaftsverbände und Spitzenverbändeder Sozialpartner

Wann? Am 09. Juli 2010 - 11.00 bis ca.15.00 Uhr

Wo? In Düsseldorf

Wozu? Zur Information und Meinungs-bildung über aktuelle Entwicklungen inder Hochschulbildung und deren Quali-tätssicherung

Ihr Kontakt: Birgit HannyTel: +49 211 900977-16,E-Mail: [email protected]

ASIIN Jahrestagungam 11. und 12. November in der KulturhauptstadtEuropas RUHR2010

Auch in diesem Jahr organisiert die ASIINwieder eine große Informationsveranstal-tung für Vertreterinnen und Vertreter in-und ausländischer Hochschulen und derBerufspraxis sowie ihre Mitgliedsorgani-sationen und aktiven und zukünftigenGutachterInnen. Nachdem zuletzt Hanno-ver, Berlin, Düsseldorf und Stuttgart dieDestinationen waren, wird die ASIIN-Jah-restagung 2010 voraussichtlich am 11.und 12. November in der KulturhauptstadtEuropas RUHR2010, in Bochum, stattfin-den. Die Tagung wird auf dem bewährtenKonzept der vergangenen Jahre basierenund den Teilnehmern die Möglichkeit bie-ten, sich über die jüngsten Entwicklungenin der Programm- und Systemakkreditie-rung zu informieren, mit nationalen undinternationalen Experten zu diskutierenund Erfahrungen auszutauschen. Plenar-veranstaltungen und Workshops werdenaktuelle Themen rund um Akkreditierungund hochschulinternes Qualitätsmanage-ment aus dem Blickwinkel der Beteiligtenbehandeln. Wie jedes Jahr wird auch dieGelegenheit bestehen, sich über die An-forderungen und Verfahrensgrundsätze derASIIN für die Akkreditierung von Bache-lor- und Masterstudiengängen sowie vonQualitätsmanagementsystemen zu infor-mieren und individuelle Fragestellungenzu erörtern. Veranstaltungsort, das detail-lierte Programm und die Möglichkeit zurAnmeldung werden in Kürze unterhttp://www.asiin.de veröffentlicht.

Europas Chemie trifftsich in NürnbergDie Gesellschaft Deutscher Chemiker, mitüber 29.000 Mitgliedern die größte konti-nentaleuropäische chemische Fachgesell-schaft, ist dieses Jahr Gastgeber undOrganisator des 3rd EuCheMS ChemistryCongress. Zu dieser bedeutendsten Che-mietagung in Europa werden in Nürnbergin der Zeit vom 29. August bis 2. Septem-ber 3000 Teilnehmer aus der ganzen Welterwartet.

Mit seinem hochkarätigen, über 130 Stun-den umfassenden Vortragsprogramm, dasunter dem Motto „Chemistry – the CreativeForce“ in sieben Hauptthemen auch die Lö-sungsansätze der Chemie zu Megatrendswie Energieversorgung, Ressourcenscho-nung, Ernährung oder Klimawandel abbil-det, aber auch die Beiträge der Chemie zuZukunftstechnologien aufzeigt, bietet derKongress Gelegenheiten zur Weiterbil-dung, zur Präsentation vor internationalemPublikum und zum Networking.

EuCheMS, die European Association forChemical and Molecular Sciences, hat 50chemiewissenschaftliche Gesellschaftenin 36 Ländern als Mitglieder, die insge-samt 140.000 Chemiker und ChemikerIn-nen repräsentieren.

http://www.euchems-congress2010.org/

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Impressum

ASIIN e.V.

Robert-Stolz-Str. 5

40470 Düsseldorf

Deutschland

Telefon: +49 211 900977-0

Fax: +49 221 900977-99

E-Mail: [email protected]

Internet: www.asiin.de

Vertretungsberechtigter Vorstand: Dr.-Ing. Hans-Heinz Zimmer (Vorsitzender),

Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach (Vertreter)

Geschäftsführer:Dr. Iring Wasser ([email protected])

Redaktion:Dr. Siegfried Hermes ([email protected])

Registergericht: Amtsgericht Düsseldorf

Registernummer: VR 8814

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer:DE 10558870876

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