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SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN p er v oi SEPTEMBER BIS DEZEMBER 2006 EINE ZEITSCHRIFT FÜR DEUTSCHLEHRERINNEN IN ITALIEN PED. ABB. POST. – ART. 2 COMMA 20/C – L. 662/96 – IN CASO DI MANCATO RECAPITO INVIARE AL CPO DI TERNI PER LA RESTITUZIONE AL MITTENTE PREVIO PAGAMENTO RESI

SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

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ADRESSEN GOETHE-INSTITUTE IN ITALIEN

GOETHE-INSTITUT GENUAVia Peschiera, 3516122 GenovaTel. 010 8398768 – Fax 010 [email protected] www.goethe.de/genua

GOETHE-INSTITUT MAILANDVia San Paolo, 1020121 MilanoTel. 02 7769171 – Fax 02 [email protected]/mailand

GOETHE-INSTITUT NEAPELRiviera di Chiaia, 20280121 NapoliTel. 081 411923 – Fax 081 [email protected]/neapel

GOETHE-INSTITUT PALERMOc/o Cantieri Culturali della ZisaVia Paolo Gili, 490138 PalermoTel. 091 6528680 – Fax 091 [email protected]/palermo

GOETHE-INSTITUT ROMVia Savoia, 1500198 RomaTel. 06 84400539 – Fax 06 [email protected]/rom

GOETHE-INSTITUT TRIESTVia Beccaria, 6 34133 TriesteTel. 040 635763 – Fax 040 [email protected]/triest

GOETHE-INSTITUT TURINPiazza San Carlo, 20610121 Torino011 543830 – Fax 011 [email protected]/turin

ZENTRALE DES GOETHE-INSTITUTS IN MÜNCHENDachauerstraße 122D – 80637 MünchenPostanschrift:Postfach 190419D – 80604 MünchenTel. +49 89 159210 – Fax +49 89 [email protected]

SCHWERPUNKTTHEMASCHAUPLATZ BERLIN

per voiSEPTEMBER BIS DEZEMBER 2006

EINE ZEITSCHRIFT FÜR DEUTSCHLEHRERINNEN IN ITALIEN

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BOTSCHAFTEN UNDGENERALKONSULATE DERBUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

BOTSCHAFT UND KONSULAT DERBUNDESREPUBLIK DEUTSCHLANDvia San Martino della Battaglia, 400185 RomaTel. 06 492131 – Fax 06 4452672www.rom.diplo.de

GENERALKONSULAT MAILANDvia Solferino, 4020121 MilanoTel. 02 6231101Fax 02 6554213www.mailand.diplo.de

GENERALKONSULAT NEAPELvia Crispi, 6980121 NapoliTel. 081 2488511Fax 081 7614687www.neapel.diplo.de

PRÜFUNGSZENTRALE SCCC/O GOETHE-INSTITUT ROM via Savoia, 1500198 RomaTel. 06 84400592Fax 06 [email protected]/it/certificazione

WEITERE ANSPRECHPARTNER FÜRDEUTSCH ALS FREMDSPRACHE

PETRA KÖHLERDSD-Koordinatorinvia Lambro, 900199 RomaTel./Fax 06 [email protected]

DAAD INFORMATIONSZENTRUMc/o Goethe-Institut Romvia Savoia, 15 – stanza 00200198 RomaTel./Fax 06 [email protected]/rom

pervoididaktisch-kulturelle Zeitschrift fürDeutschlehrerInnen in Italien heraus-gegeben vom Goethe-Institut Italien.Veröffentlichung angemeldet beim Tri-bunale di Roma am 15/10/2002, Nr.567/2002ChefredakteurUlrike TietzeVerantwortlicher DirektorAlessandra OrsiRedaktionHartmut RetzlaffDr. Nina RothenbergDirektion und Redaktionssitzvia Savoia, 15I – 00198 RomaTel. +39 06.84400539Fax +39 [email protected]/romRedaktionssekretariatTiziana De Rigo [email protected] [email protected] WöhrDruckUmbriagraf-Terni

Weitere Adressen finden Sie auf Seite ???.

pervoirivista didattica e culturale per gliinsegnanti di tedesco in Italia edita dal Goethe-Institut Italien.Pubblicazione registrata presso il Tribunale di Roma il 15/10/2002, n. 567/2002DirettoreUlrike TietzeDirettore ResponsabileAlessandra OrsiRedazioneHartmut RetzlaffDr. Nina RothenbergDirezione e Redazionevia Savoia, 15I – 00198 RomaTel. +39 06.84400539Fax +39 [email protected]/romaSegreteria di redazioneTiziana De Rigo [email protected] [email protected] WöhrStampaUmbriagraf-Terni

Die Redaktion von »per voi« lädt alle LeserInnen ein, sich durch Beiträge, Fragenoder Leserbriefe an der Diskussion zu beteiligen. Redaktionsschluss dieserAusgabe war der 15. November 2005. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabeist der 15. Juni 2006.

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INHALT

Ulrike Tietze Vorwort 02

SCHWERPUNKTTHEMA: SCHAUPLATZ BERLINClaudia Müller-Seip, Nina Rothenberg Einleitung zum Heftthema 03Klaus Hartung Bergseite – Innenansicht einer Hauptstadt 04Nina Rothenberg Interview mit der Autorin Hatice Akyün 11Hatice Akyün Neulich in der Parallelwelt – Leseprobe aus „Einmal Hans mit scharfer Soße“ 13Hartmut Retzlaff Gespräch mit dem Autor Feridun Zaimog lu 14Nina Rothenberg „Die am wenigsten deutsche Stadt der Bundesrepublik“ 16

Interview mit dem Journalisten Walter Rauhe

Kerstin Drucker Hört auf! Berlin widerlegen kann jeder! 19Fön Ein Fön in Rom 20Brigitte Grunert Berliner Schnauze – wat is det? 22Claudia Müller-Seip Fertig mit Berlin? 25

PROJEKTE UND INITIATIVENJohannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26Elke Vaih, Silvia Adelmann, Evelyn Wellding Guck mal!! – Ein Zeitungsprojekt 27Federica Ricci Garotti Didaktische Entwürfe mit modernen Hits 30Silvia Toniolo, Leonhard Voltmer Vom Übersetzer zum Kulturmittler 35Daniela Stierlin Musik kann ein weltoffenes Klima herstellen 37Barbara Hans-Bianchi Der neue DaF-Treffpunkt: www.deutschlektoren.it 40Iris Tappeiner Verleihung des Premio Ladislao Mittner 41Rosella Baldelli Il tedesco perché? 42

KULTURPROGRAMME DER BILDUNGSKOOPERATION DEUTSCH Charlotte Hermelink Lesereise Italien: Jutta Richter 43Gerdis Thiede Deutsch macht mobil – Jung:de 44Gerdis Thiede Detlev Bucks Film „Knallhart“ 45

VERANSTALTUNGEN UND PROGRAMME DER GOETHE-INSTITUTE IN ITALIENGoethe-Institut Italien 46Mailand Emilia-Romagna, Lombardia, Trentino-Alto Adige, Ticino 46Neapel Basilicata, Calabria, Campania, Puglia 54Rom Abruzzo, Lazio, Marche, Molise, Sardegna, Sicilia, Toscana, Malta 59Triest Friuli-Venezia Giulia, Veneto 63Turin Liguria, Piemonte, Valle d’Aosta 69

INFORMATIONEN DER VERLAGESansoni Deutsch-Italienisches Wörterbuch 73Max Hueber Verlag Schritte international – Erfolge erleben 74Cideb Editrice Die Reihe „Lesen und Üben“ 74Paola Barberis – Poseidonia Portal Deutsch 75

PARTNER DER SPRACHKURSKOOPERATION DES GOETHE-INSTITUTS ITALIEN 76

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Geliebt und gehasst, zwischen dem architektonischen Pomp des

Potsdamer Platzes den tristen Plattenbauten von Mahrzahn,

dem alternativen Charme vom Prenzlauer Berg und der bürger-

lichen Eleganz von Charlottenburg – Berlin und seine Gegensät-

ze erhitzen die Gemüter – im Guten wie im Schlechten. Die

desolate Haushaltslage, die vielen Baustellen und das noch

etwas brüchige Haupstadtverständnis seiner amüsant-wider-

spenstigen Bürgerschaft, aber vor allem ihre boomende Kultur-

szene und die Individualität ihrer Stadtviertel haben Berlin zum

Anziehungspunkt von Touristen aus aller Welt und zum Symbol

eines neuen, liebenswerten Deutschlands gemacht. Es sind

diese Kontraste und die Dramatik ihrer Geschichte, die die Stadt

ins Zentrum des Interesses gerückt haben. Grund genug, Berlin

zum Thema unseres diesjährigen Deutschlehrertags zu machen

– eine glückliche Wahl, die allen 350 Teilnehmern und Teilneh-

merinnen ein abwechslungsreiches Programm bot, das von

Musik, über Film bis zur Politik für Jeden etwas zu bieten hatte.

Die Referenten und Referentinnen, allen voran Klaus Hartung

von der „Zeit“, die Autorin Hatice Akyün und die Liedermacher

der Gruppe Fön, erläuterten den Geist der Stadt aus ganz unter-

schiedlichen Perspektiven, die Diskussionen entfachten und

zusätzliches Interesse an Berlin weckten.

Einen besonderen Dank an dieser Stelle an Doris Martorana

vom Goethe-Institut Rom, die einen wesentlichen Anteil an der

Zusammenstellung dieses interessanten Programms hatte. Ein

Lob an alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die aktiv in den

Workshops mitgemacht haben und hoffentlich viele neue Ideen

für ihren Unterricht sammeln konnten. Weitere Ideen werden

im Herbst vorgestellt, auch für die, die nicht am Deutschlehrer-

tag teilnehmen konnten.

Das Team der Bildungskooperation Deutsch hat eine Material-

sammlung für Sie zusammengestellt, die im Herbst vorgestellt

wird.

Dazu gehören Fotos von Livio Senegalliesi in Postergröße, die

Dokumentation „La caduta del muro di Berlino“, die Rai III

freundlicherweise zur Verfügung stellt, Szenen aus Spielfil-

men und Lieder, Berliner Sprüche, Berliner Bären und Links.

Die Sammlung hat zum Ziel, verschiedene Eingangskanäle

anzusprechen, Schüler mit mehr oder weniger Deutschkennt-

nissen zur Beschäftigung mit der Hauptstadt anzuregen, Histo-

risches und Aktuelles zur Sprache zu bringen. In Seminaren

werden darüber hinaus Ideen für den Einsatz der Medien im

kommunikativen Deutschunterricht zur Diskussion gestellt

und weiter entwickelt. Anschließend wird das Material zum

Einsatz im Unterricht zur Verfügung gestellt.

Für Informationen wenden Sie sich bitte an Nicoletta Cantoni

vom Goethe-Institut Mailand.

Wir würden uns freuen, Sie auch beim nächsten Deutschlehr-

ertag wieder begrüßen zu können. Informationen dazu gibt es

Endes des Jahres auf unserer Homepage

www.goethe.de/Italien. �

3Schwerpunktthema Schauplatz Berlin

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich hoffe Sie sind alle gut erholt

und voller Energie aus den

Sommerferien zurückgekommen

und haben Zeit und Lust, unsere

neue Per Voi zu lesen. Von

September bis Dezember haben

wir viele Veranstaltungen für Sie

und ihre Schüler vorbereitet, es

gibt neue Unterrichtsmaterialien

und interessante Artikel über

Themen aus Deutschland.

Nachdem der Deutschlehrertag im März dieses Jahres am

Goethe-Institut Rom zum Thema „Schauplatz Berlin“ ein

großer Erfolg war, lesen Sie nun in dieser Per Voi vertiefen-

de Artikel von unseren Berliner Referenten Hatice Akyün,

Brigitte Grunert, Klaus Hartung und der Gruppe Fön sowie

ein Interview mit dem Schriftsteller Feridun Zaimog lu.

Unsere Mitarbeiter am Goethe-Institut Mailand haben für

Sie und Ihre Klassen das Paket „Berlin, Berlin, Berlin“ mit

aktuellen Unterrichtsmaterialien zur Berliner Geschichte

und Kultur zusammengestellt. Darüber hinaus haben wir

Kollegen an den Goethe-Instituten in Italien beschlossen,

auch 2007 wieder einen nationalen Deutschlehrertag zu

veranstalten, der im März in Rom stattfinden wird.

Informationen dazu finden Sie ab Dezember auf unserer

Webpage www.goethe.de/Italien.

Der Herbst bietet aber auch viele interessante Veranstaltungen

für Ihre Schüler: Jutta Richter, eine der interessantesten

Jugendbuchschriftstellerinnen aus Deutschland, kommt im

Rahmen des Literaturfests: 100 eventi per amare la lette-

ratura (vgl. www.goethe.de/letteratura_tedesca) zu einer

Lesereise nach Italien, die sie von Triest über Mailand, Turin,

Genua und Rom nach Neapel führt. Die Ausstellung jung:de,

die einen Einblick in das Leben Jugendlicher in Deutschland

gibt und zur Weiterarbeit mit Themen anregt, die Jugendliche

besonders berühren, wird in Rom, Palermo, Genua und

Salerno zu sehen sein.

VORWORT

Gerne laden wir Sie und Ihre Klassen ein, an dem

Schultheaterfestivel Lingue in Scena in Turin teilzuneh-

men. Und nicht vergessen: Deutsch macht mobil, die

Werbekampagne für Deutsch an den italienischen Schulen

geht weiter!

Am 26. September geht sie mit neuen aufregenden Schreib-

und Malwettbewerben ins Internet, wobei Ihre Schüler

wertvolle Preise gewinnen können. Eine Neuigkeit gibt es

ebenfalls: wir möchten die Schüler mit den besten

Prüfungsergebnissen in Deutsch zu einer feierlichen

Verleihung der Zeugnisse nach Rom einladen. Über all

diese Aktivitäten erfahren Sie die Details auf den nun

folgenden Seiten.

Wir als Team des Goethe-Instituts Italien danken Ihnen

schon jetzt für Ihr Interesse und für Ihre tatkräftige

Unterstützung, ohne die wir all diese Programme gar nicht

durchführen könnten.

Einen guten Start in ein erfolgreiches und schönes neues

Schuljahr! �

Ihre

Ulrike Tietze(Leiterin der Spracharbeit des Goethe-Instituts Italien)

Und…

der Fortschritt macht auch vor unserer Per Voi nicht halt: Ab Januar 2007 gibt es die Per Voi endlich im Netz!Noch aktueller als bisher werden Sie Termine für Seminare und Veranstaltungen für Sie und Ihre Schüler überunsere Website www.goethe.de/pervoi erfahren. Fachartikel zu landeskundlichen und didaktischen Fragenwerden Sie weiterhin finden. Und zusätzlich bauen wir eine interessante Sammlung von Links auf, die Ihnenfür Ihren Deutschunterricht hilfreich sein können.

Ende 2006 werden Sie von uns eine Karte mit dem Hinweis auf die neue Per Voi erhalten. �

BERLIN, BERLIN?Claudia Müller-Seip (Goethe-Institut Mailand)

Nina Rothenberg (Goethe-Institut Rom)

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1. Berlin erklären?Als ich den Vortrag zum Deutschlehrertag ausarbeitete, erfass-

te mich eine Verunsicherung, der ich immer wieder begegne,

wenn ich über Berlin rede. Ich war in einen Tonfall verfallen,

der mich irritierte. Ich hatte nämlich begonnen, Berlin zu

erklären, für die Stadt um Verständnis zu werben, ihr Sosein

zu rechtfertigen. Aber ist das nicht unsinnig? Wäre umgekehrt

ein Vortrag eines Römers oder eines Parisers in Berlin vorstell-

bar, in dem für Rom oder Paris um Verständnis geworben

wird? Berlin erklärt sich doch selbst, ist attraktiv, ist in Mode,

ist ein Magnet für Touristen! Und doch trauen wir nicht unse-

rem Erscheinungsbild, ertappen uns

bei einem chronischen Erklärungs-

zwang. Gewiss, die Stadt wächst

nicht nur, sie befindet sich offenbar

in einem Zustand so tiefgreifender

Metamorphosen, die das elementa-

re, alltägliche Berlin-Sein in Frage

stellen. Wer sind wir, was werden

wir sein, welche Rolle spielen wir als

Hauptstadt – solche Fragen sind in

Berlin so alltäglich wie die Schlaglö-

cher auf den Straßen.

Einerseits sind wir die Weltstadt

zwischen Ost und West, andererseits das hoch verschuldete

Gemeinwesen, das mit seinen unlösbaren Haushaltsproble-

men allein gelassen wird. Glanz und Elend der Stadt lassen

sich nicht säuberlich trennen. Berlin schwankt in seinen Stim-

mungen, ist zyklothym, existiert zwischen Superlativen und

Pejorativen, zwischen Triumphalismus und Provinzialismus,

oder um eine Adresse zu nennen, zwischen der Glamour des

Potsdamer Platzes und der Tristesse der Plattenbauten von

Marzahn.

2. György Konràds verstörende FrageAls am 24.10.1997 das Debis-Haus der Daimler-Benz AG,

jene strahlende Terrakotta-Kathedrale von Renzo Piano, eröff-

net wurde, war als Festredner der Präsident der Berliner Aka-

demie der Künste, György Konrád ausersehen. Konrád feierte

„den moralischen Sinn einer weltstädtischen Entwicklung“

Berlins. Aber in das Zentrum seiner Rede stellte er eine über-

raschende Frage: „Werden die Berliner ihre Stadt mögen ler-

nen?“. Aber was heißt es, dass die Berliner ihre Stadt nicht

mögen? Es heißt zunächst einmal, dass der Berliner zur Stadt

als Ganzes entweder überhaupt kein Verhältnis hat oder allen-

falls eine ambivalente und brüchige

Beziehung dazu entwickelt. Noch

immer identifiziert sich der größte

Teil der Berliner entweder mit Ost-

berlin oder Westberlin und nicht mit

der gemeinsamen Stadt. Die meisten

Berliner nehmen es hin, dass ihr

historisches Zentrum nichts als ein

diffuser, verwahrloster Leerraum ist.

Kaum ein Einwohner fühlt sich ver-

antwortlich für die hohe Verschul-

dung der Stadt. In ostdeutschen

Städten wie Leipzig oder Dresden

wissen die Bewohner, dass man mit

allen Kräften um Investoren, Touristen, Freunde werben

muss. Eine solche Leidenschaft fürs Gemeinwesen zeigt der

Berliner Eingeborenen eher weniger. Derlei Gründe dafür,

dass der Berliner seine Stadt nicht mag, ließen sich mühelos

vermehren. Ich behaupte jedoch: Nur wer das gebrochene

Verhältnis zur Stadt versteht, wird auch Berlin verstehen.

Denn diese Entfremdung zwischen den Bürgern und ihrer

Stadt bedeutet weit mehr als nur ein bloßes Defizit oder eine

Charakterschwäche ihrer Bewohner.

BERGSEITE – INNENANSICHT EINER HAUPTSTADTKlaus Hartung (Journalist der Berliner Redaktion der Wochenzeitung »Die Zeit«)

4

also keineswegs ein Manko, sondern Teil unserer geschicht-

lichen Identität. Die Renaissance der Stadt, die es gibt, gestaltet

sich in Berlin eben nicht als ein linearer Prozess. Im Gegenteil:

sie bedeutet eine Erfahrung radikaler Widersprüchlichkeit.

5. Die Berliner Lebensform: Der Kiez.Zwei Straßen. Das alles klingt nach einem schwierigen Alltag mit viel Depres-

sion. Aber im Gegenteil: es ist ganz einfach, ja geradezu bequem,

in Berlin zu leben. Betrachten wir zwei Strassen, die im Augen-

blick „in“ oder „angesagt“ sind, die symbolisch für das gegenwär-

tige Berlin stehen. Das ist einerseits die Kastanienallee, nach

alter, d.h., nach der Vor-1989-Geographie im Osten gelegen; tat-

sächlich befindet sie sich in der nördlichen Mitte, im Prenzlauer

Berg, dem Bezirk in Ostberlin, der nach dem Mauerfall eine

magnetische Wirkung auf alle Neuberliner ausübte; ein Bezirk

mit einer gut erhaltenen Hausbestand aus dem 19. Jahrhundert,

inzwischen renoviert, schön, vital. Da arbeitet meine älteste

Tochter. Die andere Strasse ist die Bergmannstrasse. Ich habe

das Glück, dort zu wohnen. Sie liegt im Osten des alten Westber-

lin, aber de facto in der südlichen Mitte, in Kreuzberg also.

Es gibt natürlich noch klare Ost-West-Unterschiede. Aber für

die Generation meiner Tochter, die Dreißigjähren zählt der

Ost-West-Gegensatz kaum noch. Beide Straßen sind ihre

Welt, beide repräsentieren ein ziemlich homogenes Milieu,

bei wirken jung, obwohl es durchweg Altbauviertel sind. Ein

junger leicht bohemienhafter Mittelstand dominiert da. Sie

sind mit einem wachsenden Kinderreichtum gesegnet, bieten

eine Vielfalt an Dienstleistungen, Cafés, Restaurants, Hinter-

hoffirmen, Kleinbetriebe. In der Bergmannstrasse finden sich

im Umkreis von 500 Metern 6 brasilianische, 4 nepalesische,

7 mexikanische, 4 Sushi, 5 thailändische Restaurants. Von

der Unzahl arabischer, türkischer, jugoslawischer, indischer,

chinesischer und italienischer Restaurants ganz zu schwei-

gen. Nur die deutsche Küche fehlt. Es gibt 5 Tanzschulen, 10

Modeateliers, Filmwerkstätten, Weinläden, Malschulen,

Anglerläden, Männerläden, Frauenläden etc, etc. In den

Hinterhöfen, den sogenannten Etagenfabriken befinden sich

Filmfirmen, Software-Unternehmen und was es sonst alles in

der it-Branche gibt. Selbstverständlich sind die Medizinschu-

len der Welt, die ganze Bandbreite der Therapien von der

Psychoanalyse bis zur chinesischen Massage vertreten. Hier

ist wirklich die Berliner Stadtutopie, die sogenannte „Berliner

Mischung“ realisiert: Leben, Arbeiten, Unterhaltung an

einem Ort.

5Schwerpunktthema Schauplatz Berlin

Potsdamer Platz: Magnet für Touristen

Plattenbauten in Marzahn: Zwischen Glamour und Tristesse.

Baustelle Berlin: Zukunftsmusik

Die Mauer: Wendepunkt der Stadtgeschichte

„Berlin erklärt sich doch selbst,ist attraktiv, ist in Mode, ist ein Magnet für Touristen! Unddoch trauen wir nicht unseremErscheinungsbild, ertappen uns bei einem chronischenErklärungszwang.“

3. Baustellensucht. Die transitorische ExistenzEs gibt eine spezifische Berlinische Krankheit: Die Baustellen-

sucht. Sie stehen in Berlin dort, wo in allen anderen Städten

das historisch Gewachsene, die prägenden Bauten der Stadtge-

schichte, die Stadtzentren stehen. Was andere Städte so selbst-

verständlich besitzen, wie zum Beispiel ein Stadtbild oder ein

historisches Zentrum, ist in Berlin Zukunftsmusik oder Bau-

stelle. Und gleichzeitig ist dem Baustellensüchtigen klar, wenn

er den Aufstieg neuer Stadtzentren wie den Potsdamer Platz

sieht, blickt zurück in eine erschrek-

kende Vergangenheit permanenter

Stadtzerstörung. Unvermeidlich stek-

kt daher in der Vorstellung des

Neuen das Bewusstsein der Gefähr-

dung, der Zerstörbarkeit unserer

Stadt, unserer städtischen Zivilisa-

tion. Wenn es ein Credo des Baustel-

lensüchtigen gibt, dann dies:

In Berlin ist noch immer Anfang, auch

15 Jahre nach dem Mauerfall. Aber

diese 15 Jahre waren dennoch Jahre

atemberaubender Veränderungen.

Ist es diese Anfangssituation, das Unfertige, Transitorische, das

es den Berlinern schwer macht, die Stadt zu mögen. Und ande-

rerseits: liegt nicht darin gerade wiederum der Reiz, die Attrak-

tion, die Berlin zur Mode macht?

4. 1989 Aufbruch und AbbruchWie keine andere Stadt repräsentiert Berlin die Zeitenwende.

Zu Mauerzeiten gab es die U-Bahn-Station „Berlin Mitte“. Sie

war dunkel, zugemauert, von Volkspolizei mit Maschinenpi-

stolen kontrolliert. Die U-Bahn-Züge rasten durch. Mit dem

Mauerfall wurde sie geöffnet, Berlin Mitte war zurückgekehrt,

als U-Bahn-Station zumindest. Ein anderes Beispiel: Kaum war

die Mauer gefallen, standen die Westberliner Türken an der

ehemaligen Staatsgrenze und was verkauften sie: die Orden,

Uniformen, Achselstücke etc. des DDR-Staatsapparates. Es gibt

kein radikaleres Bild vom Untergang eines gesellschaftlichen

Systems, als diese fliegenden türkischen Händler mit ihrer ehe-

maligen Staatsware. Wer in dieser Stadt lebt, wird auch jetzt

noch mit einem leisen Stich von Glück sagen können: ach, hier

stand die Mauer. Und zugleich wird er spüren, wie fremd im

Rückblick das eigene Leben vor dem Mauerfall erscheint. Wir

wissen immer noch nicht genau, wie wir in unserer vereinten

Stadt leben sollen und verstehen schon nicht mehr, wie wir in

der geteilten Stadt gelebt haben. Diese Art der Entfremdung ist

„ In Berlin ist noch immerAnfang, auch 15 Jahre nachdem Mauerfall. Aber diese 15 Jahre waren dennochJahre atemberaubender Veränderungen.“

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Meer von Bombenruinen zu sein schien:

Damals, so wurde ermittelt, wären etwa

80 Prozent der zerstörten Häuser zu retten

gewesen. Aber Wiederaufbau war nicht

gewollt, sondern nur der Neubau, den heut-

zutage Stadtplaner als „zweite Zerstörung

Berlins“ ansehen: der Flächenabriss vor allem in der mittelal-

terlichen Altstadt. Symbol für diese Zerstörung war die Spren-

gung des weitgehend erhaltenen Stadtschlosses. Was war der

Grund für diese Zerstörung? Nun, drei Dämonen alliierten

sich, die viele Jahrzehnte lang als Genien des Guten auftreten

konnten. Erstens sollte die Stadt selbst, aus deren Schoß angeb-

lich das Hitlerreich kroch, überwunden werden. 2. bot das

bombardierte Berlin endlich die Verwirklichung einer sozialen

Utopie, nämlich die radikale Beseitigung der asozialen und

unhygienischen Mietskasernenstadt und 3. war da die Chance

einer autogerechten Stadt für den modernen Verkehr. Für die

Stadtplanung war das bombardierte

Berlin 1945 die „tabula rasa“, in der

alle architektonischen Träume wider-

standslos verwirklicht werden konn-

ten. Es entstand durch staatliche

Subventionen die Utopie der aufgelok-

kerten Stadtlandschaft, mit Grünflä-

chen, Sozialwohnungen, breiten

Straßen. Kinder, Sonne und das eige-

ne Auto – das war das Bild der

Zukunft. In Wirklichkeit war es Bild

einer gesichtslosen, geschichtslosen

und langweiligen Vorstadt. Die „Vul-

gärmoderne“ (Wolf Jobst Siedler) tri-

umphierte, deren Stadtfeindschaft eigentlich erst so richtig

nach dem Mauerfall begriffen wurde.

Solange die Mauer stand, wurde Berlin von einer Fiktion

beherrscht: nur die Mauer trenne die Menschen. So schien es

logisch, dass sich alle nach dem Mauerfall vor allem um die

Beziehungen unter den Menschen kümmerten. Aber die

psychologische Nabelschau um den Ossi-Wessi-Konflikt war

verfehlt. Die Menschen selbst kamen miteinander klar, trotz

des dummen Geredes von „der Mauer im Kopf“. Das wirkli-

che Problem war vielmehr die radikal gespaltene Stadt, gespal-

ten in ihren Strukturen, Maßstäben, Verwaltungskulturen

und wirtschaftlichen Ordnungen. Als die Mauer weg war, war

die Spaltung da. Durch die Vereinigung wachten die Berliner

in einer unbekannten Stadt auf. Die Ostberliner kannten nicht

Westberlin und umgekehrt. Ein Entfremdungschock. Nur ein

Ort blieb vertraut: der Kiez.

Noch bedenklicher waren die jahrzehntelangen Staatsinterven-

tionen, um die sogenannten Mauerfolgen zu kompensieren.

Das Beispiel Westberlin: Es entstand eine pervertierte Subven-

tionsindustrie, die den Mantel in Ostasien herstellen ließ und in

Westberlin wurde nur noch der Anhänger angenäht, um Sub-

ventionen zu kassieren. Um die Arbeitslosigkeit zu verstecken,

wurde der öffentliche Dienst aufgebläht. Er wurde zum größten

Arbeitgeber der Stadt, die mehr und mehr von einer ÖTV-Kultur

geprägt war. Nach dem Mauerfall brach diese Subventionsindu-

strie zusammen und der überdimensionierte öffentliche Dienst

trieb die Stadt in die Schuldenfalle. In Ostberlin gingen zur glei-

chen Zeit die großen Kombinate mit ihren veralteten Produk-

tionsanlagen und ihrer überdimensionierten Belegschaft unter.

Die Industriestadt Berlin verschwand schlagartig.

Mit der Vereinigung entstand eine Stadt, die nicht lebensfähig

war, deren Strukturen zudem abgebaut, ja auch zerstört werden

mussten – ohne dass das Neue sich schon etabliert hatte.

Die hochsubventionierte Hauptstadt der DDR und das künstlich

ernährte Westberlin, die Stadt am Tropf – beide mussten erst

einmal aus der Intensivstation des Kalten Krieges heraus getrie-

ben werden. Auf der Tagesordnung stand die Dekonstruktion

der Spaltungsstadt, der Abbruch einer Stadt, in der alles doppelt

war, von der Verwaltung bis zu den kulturellen Einrichtungen.

Das alles war nicht mehr finanzierbar. Es war schwer, sich die

brutale Realität bewusst zu machen, geschweige denn, von der

Politik zu verlangen, Klartext zu reden. Was fehlte, waren zwin-

gende, mobilisierende Ideen einer Transformation. Es gab dafür

keine öffentliche Debatte, keine Politik, keine Sprache. Die Ber-

liner Politiker agierten in Panik. Sie befürchteten Aufstände in

Ostberlin. So erzählte es mir jedenfalls der damalige Regierende

Bürgermeister Eberhard Diepgen. Politik reduzierte sich auf

„sozialverträgliche“ Kompensationen und Aufstandsprophylaxe.

Diese Abbruchserfahrung bestimmte trotz aller Hauptstadt- und

Weltstadteuphorie den Berliner Alltag. Der Vorgang hätte gemil-

dert werden können, wenn genug Geld da gewesen wäre. Aber

Berlin wurde auch arm mit der Vereinigung. Die Bundeshilfen

wurden gestrichen. Objektiv gesehen ist dieser Vorgang abge-

schlossen; subjektiv wird er jetzt erst richtig wahrgenommen.

Das Ende der Sozialstaatsstadt. Weniger offensichtlich ist das Problem einer weitgehend

durch den Sozialstaat beherrschten Stadtkultur. In der Zeit der

Teilung mutierte Berlin zur (zweifachen) Sozialstaatsstadt.

Ohnehin hatte der Sozialstaatsgedanke für das Deutschland

nach 1945 eine zentrale Bedeutung. Der Sozialstaat wurde als

die historisch zwingende Antwort auf den Nationalsozia-

lismus verstanden. Nie wieder Weimarer Verhältnisse – das

7Schwerpunktthema Schauplatz Berlin

Und das Leben hat tatsächlich etwas Utopisches, wenn man

an einem einigermaßen warmen Tag flaniert: alle Straßencafés

sind gefüllt mit jungen Menschen bis zum Alter von vierzig.

Kinderwagen und Handys dazwischen. Sie verspeisen riesige

vielfarbige Frühstücksteller im Zeitraum von 11 Uhr bis 16

Uhr. Sie debattieren irgendwie immer Projekte, Drehbücher

oder leiten eine Dienstleistungsfirma per Handy und haben

offensichtlich Zeit und Geld. Wie ihnen das so schön gelingt,

bleibt ihr Geheimnis. Inzwischen haben sie auch einen termi-

nus technicus: sie heißen „Neucreative“, „Urbaniten“ oder

„urbane Schnorrer“. Der Tonus des Lebens ist entspannt,

ungleich stressfreier als in vergleichbaren Metropolen wie

London oder Paris. Niemand braucht einen Zwei- oder Dritt-

job, um die Wohnung zu finanzieren. Denn die Mieten sind

niedrig, werden gesetzlich niedrig gehalten. Auf die reiche

Ausstattung mit sozialen Diensten sei nebenbei hingewiesen.

Lebensform Kiez.Sie können sich vorstellen, dass ich jedes Mal, wenn ich unser

Haus verlasse, den Funken eines Glücksgefühls verspüre. Der

Berliner lebt im Viertel, im Dorf oder – das ist der entscheiden-

de Begriff – im Kiez. Der Kiez gilt als die typische Berliner

Lebensform. Kiez ist auch etwas mehr als nur das klassische

Volksquartier oder Arbeiterviertel. Er kann auch nicht ohne

weiteres mit dem jeweiligen Domizil der urbanen Avantgarde

identifiziert werden. Aber von beiden hat er etwas. Im Grunde

versteht sich Berlin als ein Archipel von Kiezen.

Das emphatische Verständnis des Kiezes als authentischer Ber-

liner Lebensform hat seine Geschichte. Nachdem die antiauto-

ritäre Bewegung von 68, die in Berlin vor allem ihre

Kraftquelle besaß, einsah, dass eine Revolution innerhalb der

Mauerstadt unmöglich war, wurden die innerstädtischen ver-

wahrlosten Milieus als Experimentierraum für alternative

Lebensprojekte entdeckt. In einem vergleichbaren Prozess

etablierte sich am Prenzlauer Berg in Ostberlin eine staatsfer-

ne rebellische Szene aus Künstlern, Hausbesetzern, Ausstei-

gern. So standen diese Kieze für Kreativität, alternatives

Leben, Jugendlichkeit, funktionierten als urbanes Laborato-

rium, als Rückzugsort von Minderheiten, als libertärer Raum

für alle Arten von Szenen, von den Schwulen bis hin zu den

Freunden der Sadomasochie. Genau diese Lebensform Kiez

macht Berlin so anziehend für junge Ausländer.

Das verkiezte Selbstbild von Berlin beschwört auch der ober-

ste Repräsentant der Stadt, der Regierende Bürgermeister

Klaus Wowereit, der seinerzeit seine Wahl mit dem Satz

gewann: „Ich bin schwul und das ist gut so“. Er erklärte kürz-

lich: „Berlin ist arm, aber sexy“. Hier spricht der ideelle Kiez-

bewohner, stolz auf die Lebensweise und nicht wirklich

beunruhigt vom problematischen Zustand des Gemeinwesens.

6. Berlin und seine drei PlagenDie Spaltung und ihre Folgen. Stadtverlust, Geschichtsverlust. Wer das Verhalten der Berliner begreifen will, muss das Para-

dox der Vereinigung verstehen. In dem Moment. In dem die

Mauer fiel und die Stadt sich vereinte, wurde ihre Spaltung

sichtbar, erlebbar, real. Zwei Wirklichkeiten stumpften sich

einander ab: Die große Euphorie der Vereinigung war so wirk-

lich wie die Schockerfahrung der Spaltung. Es war ein Schock,

der alle betraf, aber den sich kaum

jemand vergegenwärtigte, weil er so

untrennbar mit den banalen Proble-

men des Alltags verknüpft war.

Plötzlich war nicht mehr wahr, was in

den Zeiten der Mauerstadt selbstver-

ständlich war. Die Teilung hatte die

Stadt als Gemeinwesen anihiliert. Das

heißt, alles wurde zur Sache des Staa-

tes, von der Sozialpolitik bis hin zur

Stadtplanung. Die Bundesrepublik und

die DDR definierten Berlin um zum

Doppelort der Systemkonkurrenz. Das

„Schaufenster des Westens“ versus

„sozialistische Hauptstadt“. Beide

Stadthälften entwickelten sich, Rücken an Rücken voneinander

weg, angetrieben von der Ambition konkurrierender Staats-Uto-

pien. Niemand spürte, dass dabei der schlimmste aller Baumei-

ster zum Stadtplaner erhoben wurde: der Staat. Beide Seiten

wollten beweisen, dass sie die besserere, modernere, sozialere,

schönere Stadt zu bauen vermögen – eine Ambition, die natür-

lich keinerlei Rücksicht auf die historisch gewachsene Stadt und

auf ihre historische Identität Berlins nehmen konnte. Die

geschichtlichen Orte und mit ihnen das Muster der Stadtstruk-

tur wurden weggeräumt. Selbst solche Traditionsnamen wie

Molkenmarkt, Neuer Markt, Königsstadt etc. etc. wurden aus

dem öffentlichen Bewusstsein ausradiert.

Die Mauer war mithin auch ein radikaler Akt der Geschichtslö-

schung. Sie verschärfte etwas, was 1945 begann, als Berlin ein

6

Der Kiez: authentische Berliner Lebensform

Stadtschloss Attrappe 1993

„Eine Stadt, die nicht lebensfähig war“

„ In der Bergmannstrasse finden sich im Umkreis von 500 Metern 6 brasilianische, 4 nepalesische, 7 mexikanische, 4 Sushi, 5 thailändische Restaurants. Von der Unzahl arabischer, türkischer, jugoslawischer, indischer, chinesischer und italienischerRestaurants ganz zu schweigen. Nur die deutsche Küche fehlt.“

„Die soziale Sicherheit, dieBerlin bot, weitete sich aus, sodass die Alimentierung durchden Staat etwas Normales war.„Staatsknete abzocken“, daswar der terminus technicus für diese Haltung.“

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die 60 Milliarden Euro. Beinahe die Hälfte des Stadthaushaltes

muss für den Schuldendienst geopfert werden.

2. wurde pedantisch darauf geachtet, dass Berlin mit dem Haupt-

stadtumzug nicht eine einzige Beamtenstelle mehr bekommt.

Die Hälfte aller Ministerien amtiert nach wie vor in der soge-

nannten Bundesstadt Bonn. Berlin hingegen verlor angestammte

staatliche Zentraleinrichtungen wie das Umweltbundesamt.

3. wurde das Ende der Subventionswirtschaft beschlossen, aber

nichts getan, um der Stadt einen wirtschaftspolitischen Neustart

zu ermöglichen. Die großen Bundesunternehmen wie Post und

Telekom wurden nicht nach Berlin, sondern nach Bonn transfe-

riert, einer Region, die nachgerade im Gelde schwimmt.

Diese politischen Entscheidungen der Bundespolitik müssen bis

zu einem gewissen Grade revidiert werden, wenn Berlin aus

eigener Kraft sich der Schuldenfalle entwinden soll. Ein not-

wendiger (und auch vernünftiger) Schritt wäre ein zweiter

Regierungsumzug, d.h. der Umzug der restlichen Bonner Mini-

sterien. Berlin hat das Recht, Finanzhilfe zur Rekonstruktion

der Verkehrsinfrastruktur insbesondere im Osten zu fordern,

damit diese die wenigsten dem Stand der Vorkriegszeit erreicht.

Weiterhin muss Berlin die Chance haben, Großinvestitionen

ebenso finanziell unterstützen zu kön-

nen, wie es Leipzig oder Dresden

taten. Aber bislang gibt es keinerlei

Anzeichen, dass es dafür einen politi-

schen Konsens geben könnte. Berlin

mit seinem Makel als Subventionopo-

lis hat keine wirksame öffentliche

Stimme bei diesem Thema. Die Schul-

denfalle wird wohl bis zum bitteren

Ende fortwirken, einem Ende, das

dann die Republik sehr teuer zu ste-

hen kommen wird.

Natürlich hat die Ignoranz gegenüber

den Berliner Finanzproblemen etwas

zu tun mit der Angst und dem Neid der Bundesländer gegenü-

ber dem Magnetismus der Hauptstadt. Sie befürchten den

sogenannten Rutschbahneffekt. Für die Bundesländer ist es

offenbar ein Albtraum, dass Berlin tatsächlich zu einem Zen-

trum Deutschlands werden könnte. Diese Angst ist verständ-

lich und zugleich falsch. Einerseits lässt sich die Attraktion

Berlins nicht verhindern. Der Magnet zeigt schon seine Kraft.

Berlin ist in den letzten Jahren zur Hauptstadt der Mode und

auch zur Musikhauptstadt geworden. Die Filmindustrie kon-

zentriert sich auf Berlin und macht zugleich die Stadt zum

Schauplatz. Filme wie „Goodbye Lenin“ oder „Alles auf Zuk-

ker“ spielen ganz selbstverständlich in Berlin. Im Sommer die-

ses Jahres wurde das große europäische Eisenbahnkreuz der

Strecken Paris-Warschau-Moskau und Stockholm-Prag-Wien-

Athen eröffnet. Wenn alles gut geht, werden wir endlich 2012

einen Großflughafen mit Direktverbindung nach New York

haben. Aber dabei müssen die Bundesländer begreifen, dass

diese Berliner Fortschritte nicht nur als Verlust für die Länder

verbucht werden dürfen.

Im Gegenteil, in Deutschland sollte man allmählich verstehen,

dass ein starkes Zentrum nicht notwendigerweise eine Gefahr

für den Föderalismus darstellt. Sie ist vielmehr eine Herausfor-

derung. Ein starkes Berlin wird die Konkurrenz beschleuni-

gen. Das ist gerade der positive Stimulus, den Deutschland

nutzen sollte. Aber auch die Berliner müssen es lernen, in

eine wachsende nationale Rolle ihrer Stadt hineinzuwachsen.

Das heißt nichts weniger, als den Horizont des Kiezes zu ver-

lassen und für die Stadt zu leben. Noch einmal: Spannende

Jahre stehen vor uns. Alles ist Anfang.

Ich hatte unterstrichen, wie sehr die Widersprüche Berlins

auch die Widrigkeiten und Probleme der deutschen Vereini-

gung symbolisieren. Solange in Berlin die Aufbruchseuphorie

von der Abbruchsdepression überlagert wurde, dominierte die

negative Sicht auf Berlin. Die verschuldete Stadt, das Fass

ohne Boden, die ständigen Forderungen der Berliner, der lie-

derliche Zustand der Straßen, die Sgraffiti überall und die

Kiezborniertheit, kurzum, Berlin, der Sozialfall der Republik

– nein, da konnte man sich nur abwenden.

Aber in dem Maße, in dem sich Berlin aus seinen histori-

schen Deprivationen emanzipiert und der Berliner sich mit

seiner Stadt positiv identifiziert, wird man auch freundlicher

auf Berliner Probleme und Widersprüche schauen. Dann wer-

den die Deutschen entdecken, dass in Berlin erfolgreich

Zumutungen und Verluste an sozialer Sicherheit durch

gestanden wurden, die anderswo gerade sich abzeichnen.

Dann wird man begreifen, was es für eine historische Lei-

stung der Berliner war, dass sie bei allen Umbrüchen und

Zusammenbrüchen die Nerven behielten. Man wird viel-

leicht sogar das Berliner Beispiel studieren, um Hoffnung zu

schöpfen. Wenn Berlin eine solche Rolle für die Republik zu

spielen verstünde, dann würde es Ansprüchen gerecht wer-

den, die zur erfolgreichen Funktion einer wirklichen Haupt-

stadt Deutschlands hinzugehören müssen.

Neuberliner. Und hier ist ein Loblied auf die Neuberliner fällig. Sie sind es,

die dabei sind, den Geist des neuen Berlin zu definieren. Um

ein paar Namen zu nennen: Da ist Sir Simon Rattle, der Chef

der Berliner Philharmoniker. Er hat zusammen mit Berliner

Hauptschulen, einer Schulart, die als beste Vorbereitung auf

die Arbeitslosigkeit gilt, eine wunderbare Aufführung des

„Sacre du Printemps“ von Strawinsky zuwege gebracht. Das

Projekt ist in dem hinreißenden Film „Rythm is it“ dargestellt.

9Schwerpunktthema Schauplatz Berlin

war der Imperativ. Die neue deutsche Identität entsprang

nicht mehr aus einem Selbstverständnis als Nation, sondern

als Sozialnation. Diese Tendenz wurde durch Teilung und

Systemkonkurrenz in Berlin bis ins Extrem gesteigert. Am Bei-

spiel Westberlin: Durch die Teilung wurde die Ökonomie der

Stadt immer fragwürdiger. Der Sozialstaat übernahm die

Lebensgarantie der Stadthälfte. Je mehr die Großindustrie und

Konzerne wegen der Teilung abwanderten, umso mehr staatli-

che Sozialpolitik beherrschte die Stadt.

Diese Entwicklung veränderte das Bewusstsein der Städter. Es

entstand in der Systemkonkurrenz jene Haltung:„Dafür muss

doch Geld da sein“ – das war die Meinung der Bürger, der Kul-

tur, der Wissenschaften, der Behörden überhaupt. Und der

Staat nährte die Fiktion seiner Omnipotenz. Niemand stellte die

wirtschaftlichen Grundlagen für diesen Sozialstaat in Frage,

weil klar war, dass „Bonn zahlt.“ Erfreuliches Ergebnis war die

außerordentlich reiche Ausstattung Berlins mit sozialen Einrich-

tungen. Berlin hat eine KITA-Ausstattung, von der unendlich

viel reichere Kommunen wie Stuttgart oder Hamburg noch

heute träumen. Zu welcher Deformation aber die Hegemonie

der Sozialpolitik führte, zeigt sich am Sozialwohnungsbau. Er

wurde bis zum 2002 gefördert mit dem Ergebnis von 150.000

Wohnungen Leerstand.

Weitaus tiefgreifender waren andere Deformationen. Die so-

ziale Sicherheit, die Berlin bot, weitete sich aus, so dass die Ali-

mentierung durch den Staat etwas Normales war. „Staatsknete

abzocken“, das war der terminus technicus für diese Haltung.

So gibt es eine wachsende Zahl von Sozialhilfefamilien in drit-

ter Generation. Dass ein Gutteil der türkischen Einwanderung,

insbesondere des anatolischen Dor-

fes nur ein Zuzug ins Sozialsystem

war, gesteht man sich erst jetzt rich-

tig ein. Die von allen anerkannte

Ausländerbeauftragte der letzten

Jahrzehnte, Barbara John, sagt jetzt,

dass der Sozialstaat sich zum eigent-

lichen Integrationshindernis für Tür-

ken entwickelt hat. Denn niemand

musste in Berlin Leistung zeigen,

niemand musste die deutsche Spra-

che lernen, um zu überleben. So

haben wir in Berlin heute eine dritte

türkische Generation, die weniger

Deutsch spricht, als die beiden vor-

hergehenden Generationen.

Grundsätzlich kann man feststellen, dass der Sozialstaat auch

das Verhältnis aller Berliner zu ihrer eigenen Stadt deformierte.

Denn die Sozialstaatsstadt braucht ja gar nicht den selbstbewus-

sten Bürger, der Verantwortung für das Gemeinwesen über-

nimmt. Das erledigte der öffentliche Dienst. So mutierte der

Berliner Bürger zum bloßen Einwohner, zum Objekt der umsor-

genden Sozialpolitik. Das Berliner Bürgertum war schon geschä-

digt durch den Nationalsozialismus und die Vernichtung des

Berliner Judentums. Der Sozialstaat eskamotierte dann diese

soziale Kategorie endgültig. Berlin verwandelte sich zur Metro-

pole des „kleinen Mannes“, zu einer proletarioden Großstadt.

Eine große Frage rückt in der gegenwärtigen Epoche in den

Vordergrund: Wann geht die Erfahrung des Verlustes alter

Sicherheit über in das Bewusstsein neuer Chancen? Diese

Frage betrifft ganz Deutschland, das immer noch über seine

Verhältnisse lebt; im armen Berlin stellt sie sich mit besonderer

Radikalität. Natürlich wird es ein mühsamer Lernprozess sein,

die Menschen von der Delegation aller Probleme an den Staat

zu entwöhnen und ihnen die Bereitschaft zu mehr bürgerlicher

Selbstverantwortung einzupflanzen.

Hauptstadtfeindschaft. Das Berliner Exempel. Ich hatte schon angedeutet, dass die Berliner Politik kaum

eine Chance hatte, die große Herausforderung der Vereini-

gung in eine allgemein akzeptierte Politik zu verwandeln. Der

Grund war – auch das ist ein Paradox – Berlin wurde Haupt-

stadt. Doch Berlin musste die Hauptstadtentscheidung des

Bundestages teuer bezahlen.

Die Hauptstadtentscheidung basierte

keineswegs auf einem nationalen

Konsens. Die westdeutsche Mehrheit

war für Bonn. Das knappe Ja für Ber-

lin beruhte allein auf der staatspoliti-

schen Moral einiger entscheidender

CDU-Politiker wie Kohl und Schäuble

und den ostdeutschen Stimmen. Das

links-liberale Milieu votierte eher für

Bonn. Da nun unter großer Verbitte-

rung Berlin den Zuschlag bekommen

hatte, bekam es sofort die Gegenreak-

tion zu spüren. Der Bund unter Füh-

rung des bayerischen Finanzministers

Waigel verabschiedete sich von jeder

wirtschaftspolitischen Verantwortung

für Berlin. Es ist keine Polemik, son-

dern eine sachliche Feststellung: Berlin war das einzige

Bundesland, dass nach der deutschen Vereinigung harte Verlu-

ste hinnehmen musste. Die Haltung war: da nun Berlin das

große Los gezogen hat, soll es auch auf eigenen Füssen stehen.

1. wurden die Berlinzulagen, die vor dem Mauerfall 40 Pro-

zent des Berliner Haushalts ausmachten, kurzfristig gestrichen.

Da Berlin die langfristigen Verträge für den aufgeblähten

öffentlichen Dienst und den sozialen Wohnungsbau aus der

Zeit der Subventionswirtschaft bedienen musste, raste die Stadt

nach dem Fall der Mauer in die Verschuldung. Jetzt sind es an

8

Currywurst bei Konnopke: proletariode Großstadt

„ In Deutschland sollte manallmählich verstehen, dassein starkes Zentrum nichtnotwendigerweise eine Gefahr für denFöderalismus darstellt.“„Die Hauptstadtentscheidung

basierte keineswegs auf einemnationalen Konsens. Diewestdeutsche Mehrheit war für Bonn. Das knappe Ja für Berlin beruhte allein auf derstaatspolitischen Moral einigerentscheidender CDU-Politiker wie Kohl und Schäuble und denostdeutschen Stimmen.“

Türken in Deutschland: Zuzug ins Sozialsystem?

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Hatice Akyün wurde 1969 in Akpinar Köyü in Zentralanatolien gebo-ren. 1972 kam sie mit ihrer Familie nach Deutschland, wo sie seitherlebt. Ihr erstes Buch „Einmal Hans mit scharfer Soße“, das sie aufdem diesjährigen Deutschlehrertag „Schauplatz Berlin“ in Rom vor-gestellt hat, beschreibt auf amüsante Weise die kulturellen Gegen-sätze, denen Türken in Deutschland ausgesetzt sind. Hatice Akyünschreibt als freie Journalistin u.a. für den „Spiegel“, „Emma“ und den„Tagesspiegel“. Sie lebt in Berlin.

Frage: In ihrem Buch beschreiben Sie die kulturellen Gegen-

sätze, die Ihr Leben in Deutschland als Türkin geprägt haben.

Sie sind in einer sehr traditionellen, anatolischen Familie groß

geworden, in der Sie trotzdem viele Freiheiten genossen

haben. Sie beschreiben die Zusammenstöße dieser zwei Wel-

ten auf witzige Weise und betonen, dass sie dadurch als Per-

son bereichert wurden. Sie selbst sind als erfolgreiche Autorin

und Journalistin und, wie Sie selber schreiben, „ein Parade-

beispiel für Integration“ in Deutschland. Der Regisseur Fatih

Akin hat die Situation junger Türken in seinem preisgekrön-

ten Film „Gegen die Wand“ viel traumatischer in Szene

gesetzt. Da leiden Türken unter Diskriminierung, repressiven

Familien und einem gespaltenen Selbstbild. Welche Perspekti-

ve reflektiert die Realität junger Türken heute besser?

Akyün: Man kann und darf diese

Frage nicht mit besser oder schlechter

beantworten, denn das würde zu

einer einseitigen Sichtweise auf Tür-

ken führen. Viele Deutsche fühlen

sich bedroht, weil sie durch die

Medien nur von Ehrenmorden,

Zwangsheirat und randalierenden

Hauptschülern erfahren. Damit will

ich nicht sagen, dass es diese Fälle

nicht gibt. Es gibt sie, und die Öffent-

lichkeit muss auch darüber informiert

werden, damit Aufklärung betrieben

werden kann. Aber es gibt auch Aber-

tausende positive Beispiele von jun-

gen Deutsch-Türken, die längst mitten in Deutschland leben

und ganz selbstverständlich integriert sind. Die negative Wahr-

nehmung auf Türken macht den Deutschen Angst und anstatt

diese aus der Welt zu schaffen zum Beispiel durch Gespräche,

benutzen sie lieber die Schubladen in ihrem Kopf, die ihnen

das Einordnen vereinfachen. Für viele Deutsche bin ich anders

als die anderen Türken, was aber nicht stimmt. Wichtig ist es,

zu differenzieren. So vielschichtig und unterschiedlich die

deutsche Gesellschaft ist, so ist auch die türkische.

„NICHT WO ICH GEBOREN WURDE, SONDERN WO ICH SATT WERDE, IST MEINE HEIMAT“Interview mit Hatice Akyün

Nina Rothenberg (Goethe-Institut Rom)

11Schwerpunktthema Schauplatz Berlin

Rassistische Übergriffe gegen Ausländer haben im Vorfeld

der Fußball-WM um 23% zugenommen. Vor allem im Osten

gab es brutale Gewalttaten. Der ehemalige Regierungsspre-

cher Brandenburgs, Uwe-Karsten Heye, hat Menschen

„dunkler Hautfarbe“ geraten, bestimmte Gegenden in Bran-

denburg zu meiden. Viele Türken fühlen sich nicht integriert

und geschätzt in Deutschland. Wo haben die Institutionen

versagt? Was muss besser werden?

Viele meiner türkischen Freunde meiden seit vielen Jahren

ganz selbstverständlich bestimmte Gegenden in Ost- und

Westdeutschland. Ich übrigens auch, weil ich einfach keine

Lust darauf habe, blöd angemacht zu werden. Aber trotzdem

würde ich nie denken, dass Deutsche ausländerfeindlich sind.

Es gibt über 80 Millionen Deutsche in diesem Land und nur

ein verschwindend geringer Prozentsatz hat eine rassistische

Einstellung. Deutschland ist ein sehr offenes und ausländer-

freundliches Land und ich bin sehr froh darüber, dass hier

meine Heimat ist. Okay, manche Vorurteile könnte man noch

abschaffen, zum Beispiel dass nach über 30 Jahren immer

noch verwundernd festgestellt wird:

„Sie sprechen aber gut deutsch.“

Aber ich ärgere mich nicht darüber,

sondern nehme es mit Humor und

antworte: „Sie aber auch.“ Ich bin

der festen Überzeugung, dass man

mit Humor die Leute viel eher dazu

bewegen kann, über ihre Vorurteile

nachzudenken.

Was das Versagen der Institutionen

angeht, habe ich eine klare Mei-

nung: Beide Seiten haben versagt.

Die Politik ist immer davon ausge-

gangen, dass die Gastarbeiter wieder

in ihre Heimat zurückgehen. Die Türken haben es ja auch

gedacht. Und irgendwann sind sie aufgewacht und haben

gemerkt: Oje, wir sind ja immer noch da. Die deutsche Spra-

che hätte viel früher vermittelt werden müssen. Sprache

bedeutet Kommunikation, Konflikte aus der Welt räumen,

Sprache bedeutet Aussicht auf einen Arbeitsplatz. Unsere tür-

kischen Eltern müssen sich aber auch den Vorwurf gefallen

lassen, dass sie das Geld lieber für das Häuschen in der Türkei

gehortet haben, als es in die Bildung ihrer Kinder zu investie-

Dort kann man erleben, wie Schüler,

die sich schon als Verlierer sehen, Diszi-

plin, Leistungswillen und Begeisterung

lernen. Rattle sagt dazu: „Berlin ist arm.

Also müssen wir zeigen, dass Musik

kein Luxus ist.“ Das ist der neue Ton.

(Der O-Ton der alteingesessenen Berli-

ner Kulturschaffenden hätte gelautet:

Für Musik muss doch Geld da sein.)

Da ist die Frau Barcomy, New Yorker

Tänzerin. Sie sieht 1989 im Fernsehen

den Mauerfall und fliegt nach Berlin. Sie findet kein Engage-

ment, wird krank und leidet unter

der Sehnsucht nach amerikanischen

Kuchen. Das ist der Anlass, „Barco-

my’s“ zu gründen, ein Café, dass

den hervorragenden New Yorker

Kaffee und amerikanische Muffins

anbietet. Sie startete in der Berg-

manstraße. Jetzt ist das eine Kette,

die zur Berliner Stadtkultur gehört.

Da ist Wladimir Kaminer, ein rus-

sischer Jude, der 1990 nach Berlin

kam. Er ist als Autor zum wichtigsten Sittenschilderer des Ber-

liner Biotops, der Kiezkultur zwischen Biokost und Sozialhilfe

geworden. Sein Buch „Russendisko“ ist nicht nur ein riesiger

Erfolg, sondern auch ein authentischer Spiegel der Berliner

Gegenwart.

Da ist W. Michael Blumenthal, als Jugendlicher aus Nazi-

deutschland geflohen, unter der Präsidentschaft von Jimmy

Carter Finanzminister. Er hat mit seinem Prestige und seinem

welterfahrenen Humor das einst umstrittene Jüdische

Museum zum Erfolg geführt. Er wohnt jetzt in der Nähe des

Gendarmenmarktes an derselben Adresse, an der seine

berühmte Vorfahrin in Zeiten der Berliner Aufklärung, näm-

lich Rahel von Varnhagen, ihren legendären Salon führte. Er

vertritt die moderne Stadt, die ihre unheimlichste Zeit, das

Dritte Reich bewusst aufarbeitet und lebt zugleich die Versöh-

nung mit der Berliner Geschichte, in dem er biographisch an

den besten Traditionen Berlins anknüpft.

Wenn wir diese vier paradigmatischen Persönlichkeiten

betrachten, ist eines klar: Sie haben nichts mehr zu tun mit

der Sozialstaatsstadt. Sie stehen für ein vitales, selbstbewus-

stes, kreatives Stadtbürgertum – sind in diesem Falle auch im

biographischen Sinne Neuberliner. Aber man kann den

Begriff viel allgemeiner fassen. Es gilt der Satz von György

Konrád: „Jeder ist hier Neuling“. Mit anderen Worten: die

Stadt ändert sich so radikal, dass auch die Berliner, die mitma-

chen, zu Neuberlinern werden. Dass jeder, der kommt, die

neue Identität der Stadt mitgestalten kann, ist ein einzigartiges

Angebot einer Metropole. Auch in diesem Sinne kann von

einer Ausnahmestellung Berlins sprechen.

7. Alles ist Anfang. Wiederkehr des Bürgertums und Konráds AntwortWiederkehr des Bürgers. Es wird Ihnen nicht entgangen sein: Je mehr ich mich der

Zukunft Berlins zuwende, desto häufiger fällt das Stichwort

„Bürgertum.“ Tatsächlich, wer ein Ohr für den inneren Mono-

log Berlins hat, dem wird der chroni-

sche Hilferuf der Stadt nach dem

Bürger auffallen. Nachdem in Berlin

bis zum Fall der Mauer der Bürger

eskamotiert und er im Namen der

staatlichen Sozialpolitik „überwun-

den“ wurde, wird er jetzt dringend

gesucht, insbesondere von Seiten des

Staates, der sich überfordert sieht.

Wenn es um Kultur, um Kongresse,

um soziales Engagement, um Bil-

dungsaufgaben etc. geht, wird die

Zivilgesellschaft herbeizitiert, wird der Sponsor, der Bürger

schlechthin angesprochen. Der Staat beschwört ihn und ist

bereit, sogar Verantwortung abzugeben. Es gibt für dieses

Suchverhalten sogar schon ein Amt: der Chef der Senatskanz-

lei ist zugleich der Beauftragte für Zivilgesellschaft.

1930 beschrieb der begnadete Flaneur Berlins und Freund Wal-

ter Benjamins das bürgerliche moderne Berlin. Er sprach von

der „Versüdlichung der Stadt“ und entdeckte in Berlin „einen

demokratischen Stadtfrohsinn“. Ein wunderbares Wort. Nun,

besuchen sie den Hackischen Markt „in Mitte“, den Käthe-Koll-

wirtz-Platz im Prenzlauer Berg oder eben auch meine Straße,

die Bergmannstraße: Sie werden die Versüdlichung und den

demokratischen Stadtfrohsinn nicht übersehen können.

Konráds Antwort. Bleibt am Schluss die Antwort auf die Frage von György Konrád:

„Wird der Berliner seine Stadt mögen lernen?“ Nun, seine Ant-

wort ist ganz einfach: „An den Wochenenden werden die Berli-

ner einander satt haben und hinaus nach Brandenburg streben,

um an den Seen und den Lichtungen darüber nachzusinnen,

was für ein Wahnsinn dieses Berlin ist, und an den Sonntag-

abenden werden sie in die Stadt zurückströmen und genießen,

wie vertraut und wunderbar undurchsichtig Berlin ist. Indem

sie dieses Pendelspiel vielleicht wöchentlich wiederholen, wer-

den die Berliner ihre widersprüchlichen Gefühle geradezu amü-

sant finden.“ Für Konrád ist das der Rhythmus der

„weltstädtischen Entwicklung“, die „demokratische Zuverlässig-

keit durch klaren Blick“ schafft. Die neue Bürgerliche Kultur

wird ein Berlin schaffen, dass schon Hegel feierte: Eine Stadt

nämlich, in der „Dialektik zur Wohlerzogenheit gehört.“ �

10

„Es gibt über 80 MillionenDeutsche in diesem Land undnur ein verschwindend geringer Prozentsatz hat einerassistische Einstellung.Deutschland ist ein sehr offenesund ausländerfreundliches Landund ich bin sehr froh darüber,dass hier meine Heimat ist..“

„Die neue Bürgerliche Kulturwird ein Berlin schaffen, dass schon Hegel feierte:Eine Stadt nämlich, in der „Dialektik zurWohlerzogenheit gehört.“

Café Einstein: Versüdlichung und demokratischer Stadtfrohsinn Hatice Akyün auf dem Deutschlehrertag

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Neulich in der ParallelweltMein Name ist Hatice. Ich bin Türkin mit deut-

schem Pass, für Politiker ein Paradebeispiel einer

gelungenen Integration, für deutsche Männer die

verbotene, exotische Frucht und für deutsche

Frauen der Grund, ihre Haare zu hassen. In einer

Kontaktanzeige könnte ich mich als “rassige Süd-

länderin mit feurigem Temperament und einem

äußerst gebärfreudigen Becken” beschreiben. Und nein, mein

Name bedeutet übersetzt nicht die “unter der Morgendämme-

rung aufgehende, mit Tau benetzte Sonnenblume von den

Hügeln Anatoliens”. Mein Name hat keine Bedeutung. Oder

er bedeutet zumindest auch nicht mehr als Helga oder Nicole.

Die erste Frau unseres Propheten Mohammed hieß Hatice, sie

war die erste Muslimin. Ein Perser, der mich einmal in einer Ber-

liner Bar rumkriegen wollte, erzählte mir, dass mein Name so

viel bedeutet wie „die Frau, der man nicht widerstehen kann“.

Zu Hause googelte ich das zur Sicherheit nach und fand heraus,

dass „die Frau, der man nicht widerstehen kann“ ganz anders

klingt und der Perser vielleicht gerne poetischen Blödsinn

erzählt, aber mich damit noch lange nicht aufs Kreuz legen kann.

Ich bin Journalistin, das heißt, ich arbeite viel, habe wenig

Geld und noch weniger Zeit. Ich trage kein Kopftuch und bin

nicht zwangsverheiratet, weswegen ich noch immer keinen

Ehemann habe. Ab und zu fahre ich in den Urlaub, meistens

in die Türkei, wo meine Eltern ein Ferienhaus besitzen und

meine Verwandtschaft mich mit den Worten zu begrüßen

pflegt: „Hast du jetzt endlich einen Hans gefunden?“ Wenn

meine Familie gerade nicht in der Türkei ist, besuche ich sie

regelmäßig in Duisburg, wo sie auch ein Haus besitzt und

mich alle jedes Mal mit genau denselben Worten empfangen:

“Hast du endlich einen Hans gefunden?”

Hans und Helga heißen alle Deutschen bei uns Türken. Und es

ist klar, dass Hans ein braver „Brötchenholer“ ist. Zu seinem

ersten Date kommt er gerne auf dem Fahrrad, mit buntem

Fahrradhelm und Hosenschutz. Mit seinem eierförmigen

Helm, dem eingezogenen Kopf und den strampelnden Beinen

sieht er ein wenig aus wie eine Kröte auf Wanderung. Die

hochgebundene Hose, die käsigen Beine und die Druckstelle,

die der Helm auf seiner Stirn hinterlassen hat, zerstören jegli-

che Lust auf ihn, und man bekommt unweigerlich panische

Angst davor, Hans ganz ohne Hose sehen zu müssen. Wenn

der Kellner beim Zahlen fragt, zusammen oder getrennt, dann

antwortet Hans höflich und korrekt – und allenfalls mit einem

verschämten Seitenblick auf Helga – getrennt.

Helga wiederum würde niemals zum Friseur gehen, einfach

nur um sich die Haare fönen zu lassen. Sie trägt keine Absät-

ze, die höher sind als vier Zentimeter, und was der perfekte

Bogen einer gezupften Augenbraue ist weiß sie auch nicht. Sie

ist aber sehr interessiert daran, es zu erfahren. Und man kann

den ganzen Abend beieinander sitzen und herrlich mit Hans

und Helga diskutieren.

Hans, das wissen wir auch, führt seinen Hund Gassi und sam-

melt dessen Kothäufchen in einer Tüte zusammen. Seine

Möbel baut er nach Aufbauanleitung zusammen und arbeitet

dabei überlegt und aufmerksam. In seinem Werkzeugkoffer

lagert immer das passende Gerät, und falls es ein Problem

gibt, fährt er mit dem Möbelstück zurück zum Verkäufer,

beschwert sich über die mangelhafte Anleitung und verlangt

eine Lösung für das Ärgernis. �

Titel: Einmal Hans mit scharfer Soße

Autorin: Hatice Akyün – ISBN-10: 3-442-31094-6

€ 18,00 – Goldmann Verlag

LINKS ZUM THEMAhttp://www.randomhouse.de/dynamicspecials/akyuen_hans/

http://www.taz.de/pt/2005/10/11/a0096.1/text

http://www.gegendiewand.de/flash.html

LESEPROBE AUS HATICE AKYÜNS BESTSELLER „EINMAL HANS MIT SCHARFER SOSSE“

13Schwerpunktthema Schauplatz Berlin

weh nach Berlin bekommen. New York ist eine aufregende

Stadt, ohne Zweifel, aber sie hat keine Seele. Es geht immer

nur darum, sich ins beste Licht zu rücken und auf den Partys

wird man nach Kontakttauglichkeit geprüft. Vor einigen Tagen

war ich in Berlin auf einer Fußball-Party und den ganzen

Abend wurde nicht ein Mal über Beruf, Hochschulabschluss

oder Auslandsaufenthalte gesprochen. Das ist in New York

undenkbar. Für mich ist Berlin schon viel weiter als New

York. Auch von dem Gedanken „des multikulturellen

Schmelztiegels“ sollte man abrücken. In einem Schmelztiegel

wird jede Kultur eingerührt und verliert irgendwann ihre

Bedeutung. Ich mag vielmehr die „Salatschüssel.“ Denn wie in

jedem leckeren Salat, gibt es verschiedene Zutaten, die ihren

eigenen individuellen Geschmack entfalten. So ist es auch mit

der deutschen und der türkischen Kultur. Jeder sollte die Kul-

tur des anderen probieren, kennen lernen und respektieren.

Können Sie sich vorstellen in der Türkei zu leben?

Ich würde Ihnen auch gern die Frage stellen? „Können Sie

sich vorstellen, in der Türkei zu leben? Sie würden womöglich

wie auch ich antworten. „Die Türkei ist ein schönes Land,

warum nicht für ein paar Jahre?“ Ich verbinde viele Kindheits-

erinnerungen mit der Türkei, weil ich jedes Jahr die Sommerfe-

rien in unserem anatolischen Dorf verbracht habe. Aber

geprägt hat mich Deutschland. Es gibt ein türkisches Sprich-

wort, das besagt: „Nicht wo ich geboren wurde, sondern wo

ich satt werde ist meine Heimat“. Ich werde in Deutschland

nicht nur satt, sondern bin auch sehr glücklich hier. Und ich

wünsche mir so sehr, dass Deutschland in diesem Jahr Welt-

meister wird. Mehr Heimatverbundenheit ist fast nicht mehr

möglich, oder? �

ren. Ich erinnere mich sehr gut daran, dass

Institutionen wie die AWO in Duisburg den

Türken dabei half, ihre deutsche Korrespon-

denz mit Behörden zu beantworten, anstatt

gleich Deutschkurse anzubieten, damit sie

diese Briefe irgendwann selbst beantworten

können.

Innenminister Schäuble sagt, dass sich alle

Menschen bei uns sicher fühlen können.

Hat er Unrecht?

Nein, er hat nicht Unrecht. In jedem Land, in jeder Stadt gibt

es Stellen, wo man ein unsicheres Gefühl hat, egal ob Ausländer

oder Einheimischer. Wenn ich nachts durch einige Stadtteile in

Duisburg, Köln, Berlin, Istanbul und New York laufe, ist mir

auch mulmig, aber ganz sicher nicht, weil ich einen türkischen

Migrationshintergrund habe. Ich

glaube, Menschen mit hessischem

Migrationshintergrund hätten die

gleichen Befürchtungen. Natürlich ist

es nicht richtig, sich unsicher zu füh-

len, aber es ist auch nicht richtig,

Ängste zu schüren. Im Großen und

Ganzen ist Deutschland ein sehr

sicheres Land und viele meiner nicht-

deutschen Freunde fühlen sich in

Deutschland sicherer, als in den Län-

dern, aus denen ihre Eltern kommen.

Nach einer Umfrage von Albus fordern fast 50% der Deut-

schen, dass sich Ausländer „anpassen“ müssten. 22% wollen

ihnen politisches Engagement verbieten. 14% meinen, Aus-

länder sollten untereinander heiraten. 53% der Bürger im

Osten stimmen fremdenfeindlichen Aussagen zu. Fremden-

feindlichkeit scheint weit verbreitet zu sein. Inwieweit ist

Deutschland heute auf dem Weg eine multikulturelle Gesell-

schaft zu werden?

Mich würde sehr interessieren, wer an dieser Umfrage teil-

genommen hat. Die 50%, die sagen, dass sich Ausländer anpas-

sen müssen, meinen bestimmt, dass sie sich assimilieren sollen.

Aber wenn man sie noch einmal fragen würde, ob Ausländer

sich integrieren sollten, würden sie auch wieder mit „ja“ ant-

worten. Oftmals kennen die Befragten nicht einmal den Unter-

schied zwischen Integration und Assimilation. Deshalb halte

ich auch nichts von diesen „schwammigen“ Begriffen. Integra-

tion muss anschaulicher werden. Man muss den Unwilligen

klar machen, dass ihre Kinder keine Perspektive haben, wenn

sie die deutsche Sprache nicht lernen. Kein Deutsch, keinen

Ausbildungsplatz, so einfach ist das. Deutschland ist nicht nur

auf dem Weg, eine multikulturelle Gesellschaft zu werden, sie

ist es bereits. Und genau dort müssen Politiker, Lehrer und

soziale Stellen ansetzen. Sie müssen den Jugendlichen klar

machen, dass es ein Reichtum ist, einen Migrationshinter-

grund zu haben, denn sie haben zwei Sprachen, zwei Kultu-

ren, zwei Leben in die Wiege gelegt bekommen und haben die

„angeborene“ Chance, zwei Welten positiv zu verbinden.

In Frankreich ist es zu krawallartigen Zusammenstössen zwi-

schen der Polizei und jungen Leuten nordafrikanischer

Abstammung aus den Banlieues gekommen. Ist so ein Szena-

rio in Deutschland möglich?

Nein, weil die Deutschen viel respektvoller mit den Auslän-

dern in ihrem Land umgehen. Hinzu kommt, dass die Krawalle

in den Pariser Banlieues von Menschen initiiert wurden, die

aus den ehemaligen Kolonien Frankreis kommen. Wir reden

zwar auch schon in Deutschland von Parallelwelten, aber

gegen die Pariser Vorstädte sind Stadteile wie Duisburg-Marx-

loh und Berlin-Neukölln wie Kindergeburtstag. Aber trotzdem

muss präventiv etwas getan werden, damit den Jugendlichen

schon früh eine Perspektive gegeben wird. Ich bin in einer

sogenannten Parallelwelt Duisburg-Marxloh aufgewachsen

und meiner ehemaligen Hauptschullehrerin sehr dankbar, dass

sie mich als Schülerin sehr gefordert

und gefördert hat. Sie war meine Inte-

grationsfigur und hat mir deutlich

gemacht, dass auch ein Kind aus einer

einfachen Familie Chancengleichheit

hat. Meine Eltern waren dazu nicht

in der Lage, weil sie weder Lesen

noch Schreiben können, noch die

deutsche Sprache beherrschen.

Haben Sie persönlich Fremdenfeind-

lichkeit erlebt?

Nein, oder ich habe sie nicht bemerkt. Aber wie schon

gesagt, Leute die mich wegen meiner Herkunft hassen, sind

für mich nicht nur fremdenfeindlich, sondern sie sind auch

Idioten und haben nicht begriffen, dass es ein Reichtum ist,

unterschiedliche Facetten zu haben.

In wie weit hat die Stadt Berlin ihr Bild Deutschlands

geprägt? Was verbinden Sie mit der Stadt?

Mein Bild von Deutschland ist eher durch meine Heimat-

stadt Duisburg geprägt. Ich liebe den Menschenschlag im

Ruhrgebiet, sie sind offen, herzlich und sagen einem immer

die ehrliche Meinung, egal ob man sie hören möchte oder

nicht. Und man gehört dazu, egal welche Hautfarbe man hat.

Berlin verbinde ich eher mit Freiheit und Grenzenlosigkeit.

Alles ist möglich in dieser Stadt.

Wie verbindet sich deutsche und türkische Kultur in Berlin?

Ich glaube, das kommt ganz automatisch in Berlin. Man

kauft sich eine türkische Pizza, setzt sich auf die Wiese vor dem

Reichstag und beobachtet die türkischen Großfamilien gegenü-

ber dem Haus der Kulturen. Ich liebe dieses Stück Türkei, denn

hier herrscht Anarchie. Wagenkolonnen voller Türken fahren

vor und transportieren ganze Wohnungseinrichtungen: Tische,

Stühle, Sessel und natürlich den Grill. Ich kann jedem Deutschen

nur raten, dort einmal vorbeizuschauen, ich bin mir sicher, dass

sie sofort zu Lammrippchen und Ayran eingeladen werden.

Ist Berlin zur kulturellen Insel in Deutschland geworden wie

etwa New York in Amerika?

Vor einigen Jahren habe ich meinen Arbeitsplatz als Freie

Journalistin nach New York verlagert und sehr schnell Heim-

12

„ Integration muss anschaulicherwerden. Man muss denUnwilligen klar machen, dassihre Kinder keine Perspektivehaben, wenn sie die deutscheSprache nicht lernen.“

Fatih Akins Film „Gegen die Wand“: Traumatische Gegensätze

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14

der Ärger darüber, daß man lange

sparen muß für eine echte Gucci-

Brille. Die Jungs bilden sich immer

noch was darauf ein, dass sie harte

Kerle sind. Es klingt banal, und die Wahrheit ist auch banal:

Deutsch muß man schon einigermaßen gut sprechen kön-

nen. Der junge Ethnoproletarier ohne Abschluß und

Ausbildung wird nicht gebraucht – da kann er noch so gut

die Sprache der Eingeborenen sprechen. Aber mit

Pessimismus kommen wir nicht weiter.

In diesem Frühjahr/Sommer war sehr viel von einer rapi-

den Zunahme rassistischer Übergriffe auf Ausländer in

Deutschland die Rede. Es wurde in diesem Zusammenhang

sogar Menschen „dunkler Hautfarbe“ empfohlen, bes-

timmte Gegenden der neuen Bundesländer zu meiden, die

sogenannten „national befreiten Gebiete“. Hat der Staat

dort sein Gewaltmonopol aufgegeben? Muß man es hin-

nehmen, daß es braune Flecken auf der Landkarte gibt, wo

sich Andersgesinnte und „Andersgefärbte“ nicht mehr sich-

er fühlen können?

Die sogenannten no go areas existieren, vor allem in

manchen Gegenden Ostdeutschlands, und nur verbohrte

Konservative können aus Gründen der Imagepflege diese

böse Wirklichkeit ausblenden. Nazis haben Zulauf.

Nazizonen sind nicht zu dulden. Es gibt in den bösen

dunkeln Winkeln Gewalt gegen Afrodeutsche. Die Politiker

sprechen gern von der Härte des Rechtsstaats. Dann

bitteschön, man bekämpfe den Nazimob.

Geboren im türkischen Bolu, einer Stadt mit knapp 80.000

Einwohnern, hast Du Deine Kindheit und Jugend in

deutschen Millionenstädten verbracht. Nun lebst Du schon

lange im nicht allzu großen Kiel. Abgesehen von der

wohltuenden Nähe Kiels zu Hamburg, fehlt Dir nicht das

Pulsieren der großen Metropolen? Und welche Stadt ist für

Dich „deutscher“ – Kiel oder Berlin? Oder ist Berlin ein-

fach nur eine Ausnahme in Deutschland?

Ich lebe seit zwanzig Jahren in Kiel, das stimmt. Ich

liebe es, und ich möchte nicht in

eine andere Stadt ziehen. Diese

Stadt ist, wenn man denn so will,

Provinz und wunderbares

Rückzugsgebiet zugleich. Ich habe

in den letzten Jahren Hunderte von

Lesungen gemacht, ich war in vie-

len Großstädten. Ich bin gerne in

einer Metropole, und dann muß ich

mich aber auch wieder

zurückziehen, um… zu schreiben.

Genau. Berlin, so heißt es, ist die

aufregendste Stadt Deutschlands,

ich stimme dem zu. Natürlich herrscht in dieser Metropole

ein Ausnahmezustand, und natürlich ist Berlin deutsch, weil

– Gott sei's gebimmelt! – das Deutsche heute anders

definiert wird und dekliniert wird als vor zwanzig Jahren.

In Kiel muß man hart genug sein, um auf lange Sicht nicht

die Nerven zu verlieren.

Obwohl erst als Dreißigjähriger nach Italien gekommen,

fällt mir die Vorstellung sehr schwer, ich könnte für immer

nach Deutschland zurückkehren. Als Deine Familie nach

Deutschland kam, warst Du noch ein Baby. Kannst Du Dir

ein Leben in der Türkei vorstellen?

Ich lebe in Deutschland, ich bin Deutscher… geworden.

Sehr gerne halte ich mich im Land meiner Eltern auf, ich

hege für die Türkei und die Stammlandlandtürken große

Sympathien. Aber zurückkehren? Nein. Dort eine Weile

leben? Ja. Ich könnte mir schon vorstellen, mich dort für

drei Monate aufzuhalten. Das gleiche gilt übrigens auch für

Rom. Ich würde diese großartige Stadt gerne wiedersehen. �

Bücher von Feridun Zaimoglu: Kanak Sprak (1995), Abschaum (1997),

Koppstoff (1998), Liebesmale, scharlachrot (2000) – alle erschienen im

Rotbuch Verlag. Kopf und Kragen (2001) ist erschienen beim Fischer

Taschenbuch Verlag, Leyla (2006) ist erschienen bei Kiepenheuer und

Witsch.

15Schwerpunktthema Schauplatz Berlin

Feridun Zaimoglu, der 1965 mit seinen Eltern nach Deutschlandkam, wohnte bis 1985 in Berlin und München, seitdem lebt erin Kiel. Nach begonnenem Studien der Medizin und der Kunstarbeitet er als freier Schriftsteller und Künstler. Als Journalistschreibt er Literaturkritiken und Essays, u. a. für „Die Zeit“, „DieWelt“, „Spex“ und den „Tagesspiegel“. Im vegangenen Jahr warFeridun Zaimoglu Stipendiat der Villa Massimo in Rom.In der ersten Hälfte des Jahres 2006 wandte sich Zaimoglu (z.B. in der Kultursendung polylux und in einem Leitartikel für dieWochenschrift „Die Zeit“) massiv gegen die einseitig-negativeBerichterstattung weiter Teile der deutschen Medien über einebehauptete schlechte Integration von Einwanderern inDeutschland, die unter anderem von den Vorgängen an derRütli-Schule in Berlin-Neukölln und um die dänischenMohammed-Karikaturen ausgelöst worden waren.

Frage: In Deinem ersten Buch Kanak Sprak versuchst Du,

authentisch die subversive Kraft der

Sprache junger türkischstämmiger

Männer in Deutschland literarisch

darzustellen. Das wendet sich

sowohl gegen einen romantischen

Multikulturalismus als auch gegen

die Kulturschickeria. In Fatih Akins

Film Gegen die Wand bleibt von

der Subversion eigentlich nur noch

wenig übrig. Im Grunde ist dort

das Leben zwischen den Kulturen

ein einziges Drama. Wer hat denn

nun recht, Du oder Akin?

Zaimoglu: Wenn es um Subversion geht – also um die

Kräfte, die das gefühlte Elend entfesselt – gibt es erst einmal

nur den Wunsch, ungemütlich zu werden wegen der unbe-

haglichen Verhältnisse. Am Anfang war also keine Richtung,

aber Randale per Sprache. Was kann daraus entstehen?

Politik ganz sicher nicht. Die begabten Arbeiter- und

Bauernkinder endeckten die fremde Herkunft ihrer derang-

ierten Rentnereltern, und sie waren so frei, das meiste an

Ethnomaterial gebrauchstauglich hinzubiegen. Wer es

Scheiße findet, dass ihm die Möglichkeiten seines Viertels

nicht genügen, haut dem nächsten eins auf die Fresse –

dabei gilt es natürlich, eine bella figura zu machen. Die

Kriegsinstrumente des jungen Ethnodeutschen sind:

Haargeltiegel, schwarze Limousine, Designerjeans,

Goldschmuck und das melodramatische Moment der Ödnis.

Mann und Frau, verbotene Liebe, da geht was. Man kann

im Kampf gegen die ausgebrannten Eltern noch

Geländegewinne machen. Heute können sich

Ethnodeutsche in einer bekloppten Emanzipation ver-

suchen: Ich will ficken, wen ich will, und überhaupt will

ich so bleiben, wie ich bin. Ist das wenig? Es ist mehr als

nichts. Manchmal ist nichts besser.

Inwieweit berührt sich die Subversion, von der Du in

Kanak Sprak berichtest und die streckenweise ja auch

Halbwelt ist, mit der Revolte in den französischen ban-

lieues. Müssen wir ähnliche „Krawalle“ auch in

Deutschland befürchten?

Kanak Sprak war nur eine Momentaufnahme. Ich bin

gerne dort, wo es gärt. Doch die Ethnodeutschen werden es

ganz sicher nicht den Ethnofranzosen gleichmachen und in

Massen aufrücken. Identität ist vor allem für die young angry

Jungs nur ein Wort, das vier Silben hat. Schlägerei besteht

aus drei Silben. Krach hat nur eine Silbe. Man hat den

aktuellen Bedarf im Blick, auf der

langen Strecke versagen die meisten.

Ein unqualifizierter Sohn folgt der

Spur seines unqualifizierten Vaters,

er stößt seine Hörner ab, und dann

heiratet er ein ‚sauberes' Mädchen,

er bekommt einen Bauch, und am

Ende kann er seinem übellaunigen

Sohn erzählen, wie es damals war.

Damals hat er schon mal zwei

Altpapiercontainer angezündet, er

war unangepaßt, doch es gibt für

alles eine Zeit, und jetzt schlendert er durch sein deutsches

Viertel, und er ist nicht mehr im Leben. Krawalle? Nö.

Stellt die Subversion von Kanak Sprak nicht eine nur

kurzfristige Überlebensstrategie dar, während

Migrantenkinder bzw. ihre Familien vielmehr in deren

Bildung und sozialen Aufstieg investieren müßten? Du

selbst nennst ja die islamischen Frauen der ersten

Migrantengeneration islamische „Trümmerfrauen“, weil sie

wie nach dem Zweiten Weltkrieg die deutschen Frauen mit

äußerster Kraftanstrengung zusammenhielten, was

eigentlich gar nicht mehr zusammenzuhalten war.

Die jungen Frauen der zweiten und dritten Generation

schlagen sich tapfer: Wenn Zukunft und Hoffnung, dann

nur über sie und mit ihnen. Sie haben begriffen, dass sie

mit dramatischen Kurzzeiteffekten ihre Kräfte verschleud-

ern. Wer weiterkommen will muß seinen Arsch bewegen.

Da hilft keine Kulturmatrix, keine Nostalgie, und auch nicht

GESPRÄCH MIT DEM AUTOR FERIDUN ZAIMOGLUHartmut Retzlaff (Goethe-Institut Rom)

„Die jungen Frauen derzweiten und drittenGeneration schlagen sichtapfer: Wenn Zukunft undHoffnung, dann nur über sie und mit ihnen.“

„Nazizonen sind nicht zudulden… Die Politikersprechen gern von der Härtedes Rechtsstaats. Dannbitteschön, man bekämpfeden Nazimob.“

Feridun Zaimoglu

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Jahrzehntelang galten Einwanderer als „Gastarbeiter“, die

man früher oder später wieder „nach Hause“ schicken konn-

te. Das hat sich als fremdenfeindlich und unrealistisch erwie-

sen. Reagieren die Institutionen heute effektiver auf das

Integrationsproblem?

Es gibt, vor allem in Berlin, aber auch in Frankfurt oder in

Hamburg, große Anstrengungen seitens der Politik, um die in

der Tat existierende Mängel in der Integrationsfrage zu lösen.

Früchte tragen solche Maßnahmen aber oft nur nach Jahren

oder Jahrzehnten.

In Berlin leben rund 120.000 Türken. Viele davon in der

zweiten und dritten Generation. Wo sieht man die Integra-

tion türkischer Mitbürger am besten?

Bei den Jüngeren und künstlerisch Aktiven. In den Milieus

von Kreuzberg oder Prenzlauer Berg fällt eine Unterscheidung

zwischen In- und Ausländern immer schwerer. Zur Fußball-

WM schwenken türkischstämmige Kids eifrig die Deutsch-

land-Fahne und gehen anschließend in die Moschee.

In welchem Teil Berlins würden Sie am liebsten wohnen? Wel-

chen Stadtteil würden Sie meiden?

Alle Bezirke haben ihren Char-

me. Im feinen Berliner Westen fühlt

man sich zum Beispiel im Stadtteil

Wannsee wie am Genfer See. In

Charlottenburg lebt man vornehm in

riesige Altbauwohnungen. In Mitte,

Prenzlauer Berg und Friedrichshain

tobt das Leben bis Nachts um vier

und am Wochenende fährt die U-

Bahn ohne Unterbrechung. In Kreuz-

berg herrscht das bunte Chaos von

Istanbul. Man kann also an einem

Tag in Berlin eine kleine Weltreise unternehmen zum Preis

einer U-Bahn Fahrt – für 2,10 Euro.

Was hat Ihnen in Berlin am meisten gefehlt?

Die barocke Architektur, die Pinien, Palmen und Zypressen

und die Nähe zum Meer. Klingt vielleicht banal aber es wäre

schön, wenn Berlin, so wie es ist, am Mittelmeer läge.

Die berühmt-berüchtigte Kodderschnauze der Berliner führte

dazu, dass sich die Hauptstädter in der Kunst der Beschimp-

fung eine gewisse Meisterschaft erworben haben. Als Bei-

spiel sei die mitleidige, fast neidische, auf jeden Fall aber

philosophische Bemerkung zitiert: “Du hast’s jut, du bist

doof!”. Wenn Sie an die Berliner denken, was kommt Ihnen

am ehesten in den Sinn?

Genau diese Schnauze. Sie wird überschätzt und ist doch

bloß oft ein Ausdruck von dumpfer Provinzialität und leider

auch Ignoranz.

Inwieweit repräsentiert Berlin

Deutschland und die Deutschen?

Sehr wenig. Wer Deutschland

kennen lernen will muss auch nach

Köln, Duisburg, München oder Dres-

den fahren. Berlin ist eher ein Schau-

fenster und genauso repräsentativ

wie eine Schaufensterpuppe für

einen echten Menschen und für

seine Seele.

Klaus Hartung von der „Zeit“ hat in seinem Vortrag beim

Deutschlehrertag auf die ungute Abhängigkeit der Bevölke-

rung von staatlichen Zuwendungen hingewiesen und mehr

Privatinitiative und Eigenverantwortung und weniger Sozial-

staatsdenken gefordert. Teilen Sie die Auffassung, dass in

einer solchen „Verbürgerlichung“ Berlins die Zukunft dieser

Stadt liege?

Ein Bürgertum kann man nicht nach Berlin zaubern oder

mit einer Verordnung herlocken. Berlin war in der Weimarer

Republik auch eine bürgerliche Stadt. Aber diese Bürger wur-

den größtenteils aus der Stadt von den Nationalsozialisten ver-

jagt oder deportiert. Die Zukunft Berlins bleibt die einer

subventionierten Stadt, einer politischen Hauptstadt deren Auf-

gabe und Hoffnung es sein wird, eine Botschaft des Landes zu

sein. Und Botschaften können nie wirtschaftlich rentable Orte

sein, sondern bedürfen der Zuwendungen ihrer Verwalter. �

17Schwerpunktthema Schauplatz Berlin

Walter Rauhe, Berlin-Korrespondent des italienischen Nachrich-tenmagazins „Panorama“ und der römischen Tageszeitung „Il Mes-saggero“ erläutert, warum die Deutschen ein gestörtes Verhältniszu ihrer Hauptstadt haben und weshalb der alternative Flair Ber-lins unter Denkmahlschutz steht.

Frage: Herr Rauhe, Sie haben viele Jahre lang in Berlin als

Auslandskorrespondent für den Messaggero gearbeitet. Was

ist Ihnen an der Stadt am besten in Erinnerung geblieben?

Was hat Sie am wenigsten beeindruckt?

Rauhe: Berlin ist die am wenigsten „deutsche“ Stadt der BRD.

Faszinierend ist die Poesie dieser Metropole die zwar voller Kom-

plexe und ständig auf der Suche nach einer Identität ist, aber sich

dennoch sehr vital, kreativ und weltoffen präsentiert. In Berlin ist

die Geschichte des 20. Jahrhunderts stets präsent und allgegen-

wärtig. Wenig beeindruckend ist das Berliner Umland: flach, grau

und ziemlich langweilig. Fontanes Effi Briest würde sich auch

heute noch dort sehr unglücklich fühlen…

Richard von Weizsäcker hat Berlin als von den Deutschen

„ungeliebte“ Hauptstadt bezeichnet. Haben die Deutschen

ein gestörtes Verhältnis zu Berlin?

Ich meine ja. Berlin war schon historisch noch nie die

Hauptstadt aller Deutschen, sondern höchstens der Preußen.

Danach wurde sie die Hauptstadt einer Republik die zwar als

„Weimarer“ in die Annalen eingezogen ist, aber dennoch sehr

„berlinerisch“ war und versagte. Später noch wurde sie die

Stadt zweier Diktaturen, die des Dritten Reiches (auch wenn

Hitler Berlin immer gehasst hat) und die der DDR, wo sie als

Teilhauptstadt immer privilegiert wurde.

Berlin mausert sich immer mehr zur Kulturwerkstatt

Deutschlands – gilt als Stadt, in der man mit wenig Geld gut

leben kann. Andere bemängeln, dass Berlin wirtschaftlich

eher ein Schattendasein führt und im Unterschied zu Lon-

don und Paris etwas ärmlich wirkt. Wird Berlin wie London

zur sündhaft teueren Kulturmetropole mit schweren sozialen

Gegensätzen, oder wird sie sich ihr Alternativimage mit östli-

chem Flair noch eine Weile erhalten?

In Berlin kostet heute eine 2-Zimmer Wohnung genauso

viel wie in Rom ein Garagenstellplatz fürs Auto. In keiner

anderen europäischen Hauptstadt gibt es so weinige Autos wie

in Berlin. Jeder zweiter Haushalt kommt ohne einen PKW aus.

Das Durchschnittseinkommen der Berliner entspricht dem der

Griechen oder Portugiesen. Ich würde mir um den daraus

resultierenden „alternativen Flair“ keine Sorgen machen. Der

ist in Berlin unter Denkmalschutz!

In Paris gab es schwere Zusammenstösse zwischen der Poli-

zei und Jugendlichen vornehmlich nordafrikanischer

Abstammung aus den Banlieues. Der Soziologe Manuel

Castells sprach in diesem Kontext von verweigerten Lebens-

chancen, die den Kindern der Immigranten die Integration

unmöglich macht. In einigen Teilen Ostdeutschland ist Ras-

sismus weit verbreitet. Wie sehen Sie das Zusammenleben

verschiedener Kulturen in Berlin? Wird Berlin multikulturell,

oder werden sich diese Konflikte in Zukunft verschärfen?

Berlin ist schon heute multikulturell, nur dass das friedliche

Zusammenleben an den Stadtgrenzen halt macht. Für viele

Immigranten existiert de facto noch eine Mauer. Brandenburg

und die neuen Bundesländer gelten als No-Go-Areas. Und auch

in Berlin existiert eine echte, tiefere Integration oft nur auf

dem Papier und bei Straßenfesten. Wenn die Kinder aber ein-

geschult werden, trennen sich oft die Wege der Töchter und

Söhne deutscher Eltern von denen ausländischer Herkunft.

„DIE AM WENIGSTEN DEUTSCHE STADT DER BUNDESREPUBLIK“Interview mit dem Journalisten Walter Rauhe

Nina Rothenberg (Goethe-Institut Rom)

16

Der Berliner Dom – ungeliebte Hauptstadt?

„Berlin ist schon heutemultikulturell, nur dass dasfriedliche Zusammenleben an den Stadtgrenzen haltmacht. Für viele Immigrantenexistiert de facto noch eineMauer.“

„Klingt vielleicht banalaber es wäre schön,wenn Berlin, so wie es ist, am Mittelmeerläge.“

Multikulturelles Berlin: friedliches Zusammenleben macht an den Stadtgrenzen halt

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An Berlin herumnörgeln gehört zu den beliebtesten Gesell-schaftsspielen der Deutschen. Mal ist ihnen die Hauptstadt zuschrill, mal zu piefig, mal fehlt’s an Glamour, mal an Bürgerstolz.Die Berliner selber lässt die Debatte inzwischen kalt. Ein deutli-ches Indiz dafür, dass ihre Stadt zur Weltstadt reift.

Diesen Mittag erreichen wir Berlin. Alles endet hienieden.

Artur Schopenhauer

Die Philosophen haben es immer gewusst, jetzt weiß es jeder:

Schopenhauer ist widerlegt. Alles

beginnt in Berlin. Wer kann, kommt

her. Die Anfänge kommen und die

Nocheinmalvonvornbeginner. Das

Raumschiff Bonn ist sicher gelandet,

es fällt schon keinem auf.

Ich bin ein Berliner! Wer unter Schü-

lern den Kennedy-Satz sagen kann,

darf ungeteilter Bewunderung sicher

sein. Menschen unter 35 betonen das

Wort Berlin fast wie New York, den

letzten Vokal himmelwärts. Nur die Industrie hat diese Phone-

tik noch nicht übernommen. Aber die Künstler! Und die

Ruheständler. Die Gründergeneration der Bundesrepublik

zieht um nach Berlin. Früher nahm man, ein paar Millionen

vorausgesetzt, seinen Alterssitz im Tessin. Heute geht man

nach Berlin. Wer kann das begreifen?

Denn es gibt Dinge, die sprechen gegen Berlin. Eigentlich alle.

Berlin liegt, wie gesagt, nicht direkt im Tessin. Berlin, schrieb

vor vielen Jahren Stendhal seiner Schwester Pauline, liegt an

einer Sandwüste, die ein wenig nordöstlich von Leipzig

beginnt. Eine Weltstadt so in den Sand zu setzen, ist in der Tat

ohne Beispiel. Man nennt das einen Standortnachteil. Es gibt

diese Geschichte vom Berliner, der nach Bayern kommt und die

Berge dort zu mickrig findet. Ihr habt doch gar keine!, verteidigt

sich der Bayer, und der Berliner antwortet: Aber wenn wird

welche hätten, wären sie viel größer! – Man könnte darin eine

gewissen Zug des Berliners zum Höheren erblicken, ja, die

psychologische Keimform seiner Weltstadttauglichkeit. Trotz-

dem behaupten wir: Dieses Bild vom Berliner ist falsch. Außer-

dem veranstaltet er im Grunewald schon lang keine

Abfahrtsläufe vom Teufelsberg mehr. Der Berliner ist kein Ange-

ber. Er hat lauter kleine Seen in der Stadt und drum herum ver-

teilt. Und er mag seine Berge. Den Teufelsberg (115 Meter!),

den Kreuzberg und den Prenzlauer Berg.

HÖRT AUF! BERLIN WIDERLEGEN KANN JEDER!Kerstin Drucker

19Schwerpunktthema Schauplatz Berlin

Wie viele Türken leben in Deutschland?2003 lebten hier zu Lande 1.877.661 türkische Staatsbürger.

Mehr als 600.000 sind inzwischen eingebürgert. Von den

3,39 Millionen Einwohnern Berlins, sind 120.684 Türken.

Damit existiert dort die größte türkische Gemeinde außerhalb

der Türkei. Zählt man noch die eingebürgerten dazu, leben in

Berlin etwa 200.000 Menschen türkischer Abstammung.

Wie viele Türken in Deutschland sprechen deutsch?Viele ältere Türken leben mitunter 40 Jahre hier, ohne ein Wort

Deutsch zu können. Ein Anhaltspunkt für den Sprachzustand

der Schüler waren die desolaten Ergebnisse der Pisa-Studie. Ein

Anhaltspunkt für Erwachsene könnten die Deutschtests sein,

die seit dem 1. Januar 2002 bei der Einwanderung gefordert

werden. Ein vierjähriger Schulbesuch in Deutschland reicht aus,

um diesen Test nicht ablegen zu müssen.

Wie hoch ist der Bildungsstandard?In Berlin schaffen etwa 8,5 Prozent der türkischen Schüler das

Abitur. Bei den Deutschen beträgt die Quote knapp 35 Pro-

zent. Etwa ein Drittel der türkisch sprechenden Schüler schafft

keinen Schulabschluss. Von den 417.000 türkischen Mädchen

und Jungen, die im vergangenen Jahr eine deutsche Schule

besuchten (inklusive eine Grundschule) gingen 92.000 auf

eine Hauptschule, 36.700 besuchten eine Realschule. Entspre-

chend katastrophal sieht die Ausbildungssituation für sie aus.

Allerdings studieren etwa 30.000 Studenten türkischer Her-

kunft an deutschen Hochschulen, mehr als 80 Prozent von

ihnen mit hiesigem Schulabschluss.

Wie viele der in Deutschland lebenden Türken sind hier geboren?Knapp 40 Prozent der türkischen Staatsbürger, die in Deutsch-

land leben, kamen auch hier zur Welt. Seit dem 1. Januar

2002 haben die Kinder einstiger Gastarbeiter zwei Pässe. Spä-

testens mit 23 Jahren müssen sie sich entscheiden.

Wie viele Türken kommen heutzutage nach Deutschland?Seit dem Anwerbestopp für Gastarbeiter 1973 dürfen nur

noch Ehegatten und Kinder bis 16 Jahren zu ihren Eltern legal

nachreisen. 2000 reisten 8102 Türkinnen und 4841 Türken

zu hier lebenden Türken ein, zudem 3879 Türken und Tür-

kinnen zu deutschen Ehepartnern.

In welchen Berufen sind die meisten tätig?Die meisten arbeiten in der Gastronomie, im Einzelhandel

oder in Fabriken. Derzeit gibt es ungefähr 60.000 türkische

Selbstständige in Deutschland, die etwa 327.000 Mitarbeiter

beschäftigen. Es gibt zahlreiche niedergelassene Ärzte und

Rechtsanwälte, die hier aufgewachsen sind. Zwei türkisch-

stämmige Staatsanwälte und eine türkisch stämmige Richterin

zählt die Bundesrepublik ebenfalls.

Wie viele Türken in Deutschland sind arbeitslos?22 Prozent der Türken in Deutschland sind arbeitslos. In Ber-

lin sind etwa 40 Prozent der Türken ohne Job. �

FAKTEN – TÜRKEN IN DEUTSCHLAND

18

Was spricht gegen die Weltstadt Ber-

lin? Der konservative Staatsrechtler

Carl Schmitt hat gesagt, Souverän

ist, wer über den Ausnahmezustand

entscheidet. In Berlin sind das vor

allem die Busfahrer und die Pfört-

ner. Berliner neigen zu einer gewis-

sen Pförtnerhaftigkeit, dieser

ruppigen Direktheit, die so rück-

sichts- wie respektlos ist. Sie existiert auf genau drei Ebenen.

In der Mitte, oben und unten. Als Mitte darf die Berliner Poli-

tik gelten (Springbrunnen! Freibäder!). Oben – das ist das,

was man in anderen Städten eine „Gesellschaft“ nennt.

Gesellschaftsreporter streiten schon lange über die Frage, wer

zur Berliner Gesellschaft gehört und wer nicht, nachdem sie die

Frage, ob es überhaupt eine Berliner Gesellschaft gibt, mit einem

entschiedenen Unentschieden beantwortet haben. Versuchen

wir es dennoch: Zur Berliner Gesellschaft in der Phase ihrer

Selbst-Behauptung („zwischen Phantom und Phänomen“ – so

der Gesellschaftsanalytiker Klaus Siebenhaar) gehört, wer sich

von Udo Walz frisieren lässt. Zur Berliner Gesellschaft gehören

demnach auch jede, die man in andere Gesellschaften gar nicht

reinlassen würde. Parvenüpolis, Stadt der Emporkömmlinge, hat

man Berlin genannt, früher – und heute wieder. Darin liegt seine

Chance. Zum Ausgleich haben sich aber schon Members-only-

Vereine gegründet – u. a. der „Berlin Capital Club“ und der

„China Club Berlin“, in die man nur gegen 3500 beziehungs-

weise 10 000 Euro Aufnahmegebühr gelangt.

„Unten“ schließlich ist immer das Volk – in unserem Fall der

echte Berliner. Er gilt im Allgemeinen als größter Einwand

gegen Berlin. Ein Mensch, vor dessen Respektlosigkeit die Düs-

seldorfer, Wanne-Eickler und Münchner sich bis heute fürchten.

Berliner Reichstag

„Berliner neigen zu einergewissen Pförtnerhaftigkeit,dieser ruppigen Direktheit,die so rücksichts- wierespektlos ist.“

LINKS ZUM THEMA– Botschaft der Republik Türkei, Zur Integration der Türken in Deutschland

http://www.tcberlinbe.de/de/archiv/2002/ALKitap2002.pdf

– Zweites Deutsches Fernsehen, Türken und Deutsche.

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/25/0,1872,2199929,00.html

– Westdeutscher Rundfunk, Deutschland, fremde Heimat.

http://www.wdr.de/themen/politik/europaeische_union/tuerkei_bei-

trittsverhandlungen/integration/index.jhtml?rubrikenstyle=integration

– Der Beauftragte für Integration und Migration – “Integration und

Migration in Berlin – Zahlen-Daten-Fakten”

http://www.berlin.de/imperia/md/content/sengsv/intmig/doku/zah-

len_daten_fakten.pdf

http://www.integrationsbeauftragte.de/download/beitrag_kopftuch.pdf

– Statistisches Bundesamt: Die ausländische Bevölkerung der Bundesre-

publik – die aktuellen Daten

http://destatis.de/presse/deutsch/pm2005

– Gastarbeiter für das Wirtschaftswunder – ein Bericht von „wdr.de“

www.wdr.de/themen/homepages/

– „PlanetWissen“: Geschichte der Gastarbeiter

www.planet-wissen.de/pw/

– Von der Gastarbeiteranwerbung zum Zuwanderungsgesetz („Bundes-

zentrale für politische Bildung“)

www2.bpb.de/themen/

– Einigung auf Zuwanderungsgesetz – ein Dossier der „Tagesschau“

www.tagesschau.de/thema/

BUCHTIPPS– Klaus J. Bade: Europa in Bewegung.

Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart

C. H. Beck 2002, ISBN 3-406-48967-2, Preis: 19,90 Euro

– Elisabeth Beck-Gernsheim: Wir und die Anderen.

Vom Blick der Deutschen auf die Migranten und Minderheiten

Suhrkamp 2004, ISBN 3-518-41607-3, Preis: 14,80 Euro

Deutsche im Ausland, Fremde in Deutschland.

– Migration in Geschichte und Gegenwart

Hrsg. von Klaus J. Bade

C.H. Beck 1993, ISBN 3-406-35961-2, Preis: 34,90 Euro

– Hakko Keskin: Deutschland als neue Heimat.

Eine Bilanz der Integrationspolitik

VS Verlag 2005, ISBN 3-531-14673-4, Preis: 24,90 Euro

– Franz Nuscheler: Internationale Migration, Flucht und Asyl

VS Verlag 2004, ISBN 3-8100-3757-5; Preis: 24,90 Euro

– Saskia Sassen: Migranten, Siedler, Flüchtlinge.

Von der Massenauswanderung zur Festung Europa

Fischer Taschenbücher Bd. 60138, 1996

ISBN 3-596-60138-X, Preis: 11,45 Euro

– Mark Terkessidis: Migranten

Rotbuch Verlag 2000, ISBN 3-434-53504-7, Preis: 7,60 Euro

– Annette Treibel: Migration in modernen Gesellschaften.

Soziale Folgen von Einwanderung, Gastarbeit und Flucht

Juventa 2003, ISBN 3-7799-0399-7; Preis: 18 Euro

– Zuwanderung im Zeichen der Globalisierung.

Migrations-, Integrations- und Minderheitenpolitik

Hrsg. von Christoph Butterwegge und Gudrun Hentges

VS Verlag 2003, ISBN 3-8100-3974-8, Preis: 12,90 Euro

Page 13: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

„Fön“ sind die Berliner Schriftsteller Michael Ebmeyer, TilmanRammstedt und Florian Werner und der Songschreiber BrunoFranceschini. Zusammen machen sie „Texte an Musik“. Lyrik,kurze Prosa, Dialoge. Manchmal wird gesungen, meist ge-sprochen. Und alles ist betörend begleitet von Arrangements zwi-schen Pop, Chanson und Jazz, an Klavier, Gitarren, Bratsche,Trompete, Pflastersteinen, trockenen Brötchen und dergleichen.Kein Wunder, dass der Auftritt der Gruppe auf dem diesjährigenDeutschlehrertag ein voller Erfolg war und die 300 Besucher mitihrem Mix aus wohltemperierter Musik und süffisantem Sarkas-mus in den Bann schlug. Hier ihr Erfahrungsbericht über die Tagein Rom und ihre Arbeit in den Workshops des Deutschlehrertags.

Wie es sich gehörte, lag Rom am

Ende einer Reise. Zwei Wochen lang

waren wir schon unterwegs gewe-

sen, in Ungarn, in Österreich, in Süd-

tirol, hatten dort überall Workshops

gegeben, waren aufgetreten und

zwischendurch viel zu viel Zug

gefahren – in Rom erwartete uns der

erste freie Tag, und schon das ließ

alle Erschöpfung nichtig erscheinen.

Nachdem wir überall sonst auf der

Tournee aus Zeitmangel die Städte

nur aus dem Taxifenster vom Bahnhof zum Hotel wahrneh-

men konnten, spielten wir jetzt artig Touristen, doch da ein

Tag trotz allem nicht lang ist, teilten wir uns vorsichtshalber

auf: Michael übernahm die Museen, Florian die Kirchen, Til-

man die Cafés – nur Bruno durfte zu Hause bleiben, schließ-

lich kommt er aus Rom und hatte deshalb eher familiäre

Verpflichtungen. Abends trafen wir uns dann alle in einem

Fischrestaurant und tauschten uns aufgeregt aus, es war der

erste Tag in zwei Wochen, den wir nicht gemeinsam verbracht

hatten. Vielleicht lag es auch an dieser Wiedersehensfreude,

dass wir von fliegenden Händlern zwei hölzerne Kröten

erstanden, denen man, wenn man mit einem kleinen Schlegel

über sie rieb, tatsächlich krötenartige Geräusche entlocken

konnte, wie wir nicht müde wurden herauszufinden. „Die

bauen wir morgen in unser Programm ein“, erklärten wir den

befremdeten Menschen am Nebentisch. „Deshalb müssen wir

jetzt leider ein wenig proben.“ Die Menschen am Nebentisch

verlangten daraufhin die Rechnung, das war uns zwar etwas

unangenehm, aber wir waren schließlich nicht nur für die Kir-

chen und den Fisch in Rom, ein Auftritt erwartete uns, und

ein Workshop, und nicht irgendein Auftritt und irgendein

Workshop, sondern beides vor bzw. mit Gespenstern aus

unserer Vergangenheit: Deutschlehrern.

Wir hatten schon einmal bei einer Germanistentagung gespielt.

Die anwesenden Akademiker redeten damals die ganze Zeit

während des Auftritts und wollten anschließend die Texte zum

Selberlesen haben. Kein Wunder, dass wir etwas nervös

EIN FÖN IN ROM

21Schwerpunktthema Schauplatz Berlin

waren. Zum Glück war der Auftritt im Goethe-Institut Rom

strategisch gut geplant: gut neun Stunden Vorträge lagen hinter

den Teilnehmern, da hatte man sich das Reden schon komplett

abgewöhnt. Wir waren beeindruckt, dass noch fast alle bis zu

unserem als Tagungsabschluss gedachten Konzert blieben und

versuchten, möglichst leise zu spielen, um kein allzu verständ-

liches Nickerchen zu stören. Das war aber gar nicht nötig. Ita-

lienische Deutschlehrer sind erstaunlich zäh. Die würden

selbst den Bayreuther Ringe durchstehen und hinterher wahr-

scheinlich auch noch alle Texte zum Selberlesen haben wollen.

Wir fühlten uns sehr wohl, die Vergangenheitsgespenster ent-

puppten sich als wundervolles Publikum.

Doch wir wussten auch, dass uns die

größere Aufgabe erst am nächsten

erwartete, als wir einen Workshop

gaben und aus den Lehrern auf ein-

mal Schüler gemacht werden sollten.

Aber auch da waren wir kurzsichtig

gewesen in unserer Angst, denn nie-

mand kann natürlich besser Schüler

imitieren als Lehrer, inklusive mit

dem Nachbarn Tuscheln, das Handy

Anlassen und betreten zu Boden

Schauen, wenn man nach einem

Freiwilligen sucht, um einen Text vorzulesen. Ganz unschu-

lisch aber waren unsere Teilnehmer mit großer Euphorie bei

allen Übungen dabei und sich für keine Albernheit zu schade,

was zum Beispiel das folgende Resultat eines der Schreibspiele

– ein Gedicht auf einen Vokal, nach dem Vorbild von Ernst

Jandls „ottos mops“ – bezeugen kann:

Klees EselKlees Esel lebt Elend, denn

Klees Esel fehlt Seele.

Schwebend setzt Klees Engel Elendsende:

legt Kekse neben Esel, redet nett.

Helfen Schwefel, Messen, Kekse,

Geldgeschenke gegen Weltekel?

Nee!

Esel selbst segelt schnell gen Lebenswende:

Klee nebst Esel empfehlen mehr Erdbeeren.

Bei einer anderen Übung – dem Umdichten von Heinrich Hei-

nes „Nachtgedanken“ – mussten die entstandenen Texte am

Ende auch noch vorgesungen werden, und auch davor drückte

sich zu unserer großen Freude niemand.

Als wir am nächsten Tag, bester Dinge nach einem solch

gelungenen Abschluss unserer kleinen Tournee, die Koffer

packten, benetzte uns dann aber doch noch der Wermutstrop-

fen: die Kröten waren gar nicht zum Einsatz gekommen. Bei

den Menschen vom Nebentisch wollen wir uns an dieser Stel-

le noch einmal herzlich entschuldigen.

Wenn ein Berliner Pförtner einen Minister nicht kennt, dann

lässt er ihn nicht durch. Dem Berliner fehlt das nötige Obrig-

keitsbewusstsein. Vielleicht, weil er trotz seiner Hohenzollern

nie vom Hof geprägt wurde. In Wien oder München wäre Isa

Gräfin von Hardenberg, Berlins Obergesellschafterin und Num-

mer 2 gleich nach dem Friseur, „Frau Gräfin“; in Düsseldorf

wäre sie immerhin noch „Frau von Hardenberg“ – in Berlin ist

Isa Gräfin von Hardenberg einfach „Frau von Hardenberg“.

Der einzige deutsche Moloch ist Berlin und dabei fast so mor-

bide wie Wien. Hier erscheint die einzige Zeitung der Welt,

die wöchentlich eine Seite mit Nachrufen auf gerade gestorbe-

ne Berliner veröffentlicht. Und auf dieser Nachrufe-Seite des

„Tagesspiegels“ ist es genau wie in der Berliner Gesellschaft:

Man muss gar nicht wirklich wichtig sein, um aufgenommen

zu werden.

Wo viele Menschen sind, passen immer noch andere hin,

abgerechnet jene, die wieder gehen, weil schon so viele da

sind. Da sichert einen ständig kreati-

ven Umschlag der Bevölkerung. Es

spricht für die Offenheit der Stadt,

für die Abwesenheit allzu fester

Strukturen. Berlin besitzt keinen

Kanon, den es nicht morgen wieder

ändern könnte. Das unterscheidet es

von Hamburg oder München.

Bis heute besteht Berlin aus zwei

Haupthälften. Das ist insofern

erstaunlich, als sich vor zwölf Jahren

nur zwei real existierende sozialisti-

sche Gesellschaften vereinigten. Allerdings wusste die eine Hälf-

te das nicht von sich. Subventionsunternehmen West traf auf

Subventionsunternehmen Ost. In beiden Hälften war man

gewohnt zu genießen, was man nicht erarbeitet hatte.

Wahrscheinlich wurde Berlin erfunden, um Klischees zu

widerlegen. Das gehört zur elementarsten Qualifikation einer

Weltstadt. Der Osten steht auf der Kippe? In Berlin eher der

Westen. Mitte der Neunziger besahen die Charlottenburger

erst ihr schadhaftes Straßenpflaster, das keiner mehr ausbes-

serte, dann die verlassenen Restaurants und die Boutiquen am

Kudamm – Schiller-Theater hatte man ihnen schon geschlos-

sen – und sie riefen ohnmächtig: „Wir ver(r)osten!“ Dramatur-

gen begannen, die „echten Menschen“ am Kudamm zu

suchen. Der Osten dagegen benahm sich wie ein Musterschü-

ler des Kapitalismus. Mitte und Prenzlauer Berg zogen alles an

sich. Nur ihre alten Mieter zogen aus.

Auf diese grundsätzliche Wechselhaftigkeit – das Nomadische

allen Großstadt-Lebens – trifft nun das kleinstädtisch-seßhafte

Prinzip. Es ließ sich besonders gut in den Achtzigern beobach-

ten, als Berlin-Bücher erschienen, die sich vorzugsweise einer

Berliner Straßenecke widmeten, oder, wegen der doch zu gro-

ßen Allgemeinheit des Blickwinkels, gleich einer Berliner

Haustür. Diese Phase geht nun langsam zu Ende. Ihr Hinter-

grund jedoch ist aktueller denn je. In Berlin wohnt man nicht,

weil irgendwo eine Wohnung frei ist, sondern man wohnt, wo

man wohnt, aus Überzeugung. SO61, SO 36 – für den unvorein-

genommenen Betrachter liegt nicht viel dazwischen, alles in

Kreuzberg, für den Kreuzberger hingegen sind es Welten. Daran

mag man ermessen, was es bedeutet, dass der Verbrecher-Verlag

Berlin ein Buch über Kreuzberg. Das „Kreuzbergbuch“ veröffent-

licht hat, obwohl die Zeiten, da David Bowie in Kreuzberger

Hinterhöfen saß – SO 36 – unwiderruflich vorbei sind. Das

„Kreuzbergbuch“ enthält Untersuchungen wie „Die Stellung

Kreuzbergs im Universum“. Man ahnt den Abstand vom Schlesi-

schen Tor zum KaDeWe. Weltstädte brauchen das: Viertel, die

wie eigenen Universen sind. Umgekehrt gibt es Charlottenbur-

ger, die in ihrem ganzen Leben Charlottenburg nie verlassen

haben, vielleicht weil sie Kreuzberg dahinter ahnten. Unter den

Westberlinern Schülern, die noch nie im Ostteil der Stadt waren,

sollen die Zehlendorfer die vordersten Plätze belegen. Berlin ist

also nicht bloß Zentrifuge, nicht bloß

Schmelztiegel, sondern es ist zugleich

ein streng geregeltes System von Paral-

leluniversen.

Eine Stadt, über die so viele Filme

gemacht werden und so viele Bücher

geschrieben werden, muss nichts mehr

beweisen. Auch wenn sie wohl die ein-

zige Metropole ohne Direktflug nach

New York ist. Dafür hat sie als einzige

Stadt Westeuropas welche nach Ulan

Bator. Berlin, Drehscheibe Ost.

Kurt Tucholsky stand einmal schon ganz dicht vor den Türen

des Berlin-Geheimnisses. Tucholsky schrieb, Berlin vereine die

Nachteile einer amerikanischen Großstadt mit denen einer

deutschen Provinzstadt. Tucholsky hatte Recht. Er vergaß nur,

es zu bejahen. Das Provinzielle Berlins ist Voraussetzung sei-

ner Weltläufigkeit!

Amerikanische Großstädte sind künstlich. Berlin ist die ameri-

kanischste der deutschen Großstädte. Fast ausgelöscht, dann

künstlich geteilt. Nicht mal das Mittelalter ist hier echt. Das

Nikolaiviertel, Honeckers Disneyland, ist ungefähr so original

wie es die Wandmalereien im „Adlon“ sind, dem berühmte-

sten Hotel der Stadt. Aber das alles ist, wie unser Berliner Bür-

germeister sagen würde, gut so. Denn für die Städte gilt

dasselbe wie für Hotels: Sie dürfen um Gottes willen nicht zu

seriös sein. Schließlich will man da wohnen.

Kerstin Decker, 39, gelernte Verkäuferin, promovierte 1994

über Adorno und schriebt heute Reportagen, Kritiken, Por-

träts und Essays für den Berliner „Tagesspiegel“

Mit freundlicher Genehmigung von „Geo“. �

20

„Amerikanische Großstädtesind künstlich. Berlin ist die amerikanischste derdeutschen Großstädte. Fast ausgelöscht, dannkünstlich geteilt.“

„ Italienische Deutschlehrer sinderstaunlich zäh. Die würdenselbst den Bayreuther Ringedurchstehen und hinterherwahrscheinlich auch noch alleTexte zum Selberlesen habenwollen.“

Page 14: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

BERLINER SCHNAUZE – WAT IS DET? Brigitte Grunert

22

des DDR-Staatsratsvorsitzenden und SED-Chefs Honecker war.

Der kühne Bau des Bundeskanzleramtes ist die „Waschmaschi-

ne“. Und die Turmruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

erinnert als der hohle Zahn an schlimme Zeiten.

Der Berliner weiß alles, er kennt alles: Kenn ick, weeß ick, war

ick schon! Niemand kann ihm etwas vormachen, keiner kann

ihm etwas anhaben. Auf gut Berlinisch: Uns kann keener, uns

könnse alle mal! Dieser selbstbewusst ironische, zum Glück

auch selbstironische Grundton war immer da. Das hat mit dem

ewigen Selbstbehauptungsdrang zu tun. Schon Johann Wolf-

gang von Goethe urteilte: „Es lebt aber, wie ich an allem merke,

dort ein so verwegener Menschenschlag beisammen, dass man

mit der Delikatesse nicht weit kommt, sondern dass man Haare

auf den Zähnen haben und mitunter etwas grob sein muss, um

sich über Wasser zu halten.“ Und Theodor Fontane, der große

Dichter des späten 19. Jahrhunderts, schrieb den Berlinern ein

Naturell zu, „darin sich Übermut und

Selbstironie, Charakter und Schwan-

kendheit, Spottsucht und Gutmütigkeit,

vor allem aber Kritik und Sentimenta-

lität die Hand reichen“.

Ja, der Berliner ist kritisch, respektlos,

undiplomatisch, schnodderig, ruppig,

rebellisch. Das ist eben die Kehrseite

seiner schnörkellosen Offenheit und sei-

nes nüchternen Realitätssinns. Da er

nicht auf den Mund gefallen, also nicht

doof ist, sondern helle, denkt er schnell,

zweifelt an allem und protestiert laut.

Man nennt ja Berlin die Hauptstadt der

Demonstrationen, knapp gesagt, der Demos. Von West-Berlin

ging die Studentenrevolte der Achtundsechziger aus. Seit 1987

verging kein 1. Mai ohne Jugendkrawalle in Berlin-Kreuzberg. In

Ost-Berlin sammelten sich Dissidenten seit Anfang der achtziger

Jahre unter dem Dach der Kirche. Und nun sind wir auch die

feierfreudige Hauptstadt der Events. Die Love-Parade, die größ-

ten Silvesterfeiern im Freien am Brandenburger Tor, der

schrägste Christopher Street Day und der tollste Karneval der

Kulturen im Sommer konnten sich nur hier entfalten. Na und?

Jeder möge nach seiner Fasson selig werden, sagte der olle

Fritz, Preußens König Friedrich der Große.

Der Berliner schimpft mit Lust. Meckern nennt man das. Mek-

kern ist sein Lebenselixier. Das höchste Lob, das er über die Lip-

pen bringt, lautet: Da kannste nich meckern! Wenn ihn einer

ärgert, könnte er ihm stundenlang in die Fresse hauen oder ihn

pfundweise aus dem Anzug stoßen. Doch keine Sorge, alles

Übertreibung, die Verbaldrohung genügt. Er hat ja Jemüt, ’n

Jemüt wie ’n Schaukelpferd. Für die knappe Verachtung reicht

die Lautmalerei: Mach nich so ville Tamtam (Spiel Dich nicht

auf)! Wer Unsinn redet, ist plemplem. Wer etwas verrückt ist,

hat`n Lütütü, was dem Vogelgezwitscher abgelauscht ist. Nun

ja, die Höflichkeit wurde nicht in Berlin erfunden, von Eleganz

und Charme ganz zu schweigen. Nur keine vornehmen Verren-

kungen, man drückt sich knapp und sehr direkt aus. Schon das

Grüßen spricht Bände: Tach! Morjen! ’nAhmt! Es kann passie-

ren, dass man beim Einkaufen gefragt wird: Noch wat? Oder: Is

dit allet? Fremde erschrecken vor dem rauen Umgangston.

Doch sobald sie dahinter kommen, dass der Berliner eine lie-

benswerte Nervensäge ist und ein weites Herz auf der Zunge

trägt, lassen sie sich doch ans Herz der Stadt drücken und neh-

men ihre Farbe an. Es spielt keine Rolle, es ist wurscht, schnurz-

piepegal, ob einer geborener oder gelernter Berliner ist. Berliner

sein ist ein Bekenntnis und damit gut. Weltoffenheit, Toleranz

Hilfsbereitschaft sind selbstverständlich. Ach Jottchen nee, sagt

der Berliner, wenn er Anteil nimmt. Selbst der respektlose

Anruf Gottes ist gut gemeint. Als ich einer Bekannten von der

schweren Krankheit eines Angehörigen erzählte, meinte sie

ebenso teilnahmsvoll wie nüchtern: „Ach Jottchen nee, denn

machta woll nich mehr lange.“

So ist eben die Mentalität, die der ewige Schmelztiegel Berlin

hervorgebracht hat, seit im 12. Jahrhundert die niederdeutsche

Besiedlung im Raum Berlin-Brandenburg begann. Diese nieder-

deutsche Grundierung unserer Mundart ist trotz des sprach-

lichen Einflusses der vielen späteren Zuwanderer

unverkennbar. Nach dem Dreißigjährigen Krieg prägte fortan

Toleranz die Einwanderungspolitik, denn sie war nützlich.

Menschen waren das wichtigste Kapital in der ausgebluteten

und verwüsteten Mark Brandenburg. Tüchtige Handwerker aus

den blühenden Niederlanden, einige Juden mit Geld und guten

Handelsverbindungen, vor allem aber die Hugenotten, die pro-

testantischen Glaubensflüchtlinge aus Frankreich, waren hoch-

willkommen. Um 1700 war etwa jeder vierte der 29.000

Einwohner Berlins ein Franzose. Als Berlin zur Industriestadt

und 1871 zur Reichshauptstadt aufstieg, strömten die Neuberli-

ner von überall her, vor allem aus den preußischen Ostprovin-

zen jenseits der Oder. Ob Fabrikanten, Geistesgrößen,

Kleinbürger oder Arbeiter, sie alle wollten in dieser quirligen,

aus den Nähten platzenden Weltstadt etwas werden oder sich

doch im Kampf ums Dasein behaupten, und sei es mit gewitzter

Frechheit. In den elenden Arbeitermiets- und in den Kneipen an

23Schwerpunktthema Schauplatz Berlin

Solche und SolcheEs gibt zwei Sorten Schlangen: die kurzen und die langen

Es gibt zwei Sorten Libellen: die langsamen und die schnellen

Es gibt zwei Sorten von Enten: die debilen und die dementen

Es gibt zwei Sorten Elefanten: die frivolen und die genanten

Es gibt zwei Sorten Schimpansen: die mit Troddeln und die mit Fransen

Es gibt zwei Sorten von Molchen: die solchen und die solchen.

Es gibt zwei Sorten von Pferden: die, die was wollen, und die, die was werden

Es gibt zwei Sorten von Fischen: die, die geben, und die, die mischen

Es gibt zwei Sorten von Zecken: die, die sich lieben, und die, die sich necken

Es gibt zwei Sorten von Hummeln: die, die erst reden wollen, und die, die gleich fummeln

Es gibt zwei Sorten Mikroben: die da unten und die da oben

Es gibt zwei Sorten Bakterien: die von zuhause und die aus den Ferien.

Es gibt zwei Sorten von Katzen: die, die verwandeln, und die, die verpatzen

Es gibt zwei Sorten von Hirschen: die, die schnarchen, und die, die knirschen

Es gibt zwei Sorten Giraffen: die mit Unfall und die, die gaffen

Es gibt zwei Sorten von Fröschen: die, die zündeln und die, die löschen

Es gibt zwei Sorten von Kühen: die, die muhen, und die sich bemühen

Es gibt zwei Sorten von Schweinen: die, die wir sehen, und die, die wir meinen. �

te wie erfrischt. Wie kein anderer

Politiker aber verkörperte Regine Hil-

debrandt, eine nach der Wiederverei-

nigung der Stadt populäre Ministerin

im benachbarten Bundesland Bran-

denburg, den Berliner Mutterwitz.

Mit einem einzigen hintergründig

komischen Satz umriss sie ihr frühe-

res Lebensgefühl in Ost-Berlin mit der

Mauer vor der Nase: „Wenn ick aus

Fensta jekiekt habe, war ick mit’n

Hintern im Osten und mit’n Kopp im Westen.“ Kürzer,

anschaulicher, witziger und verachtungsvoller ist die betonierte

Teilung nicht zu beschreiben.

Sehn Se, das is Berlin: immer ironisch, immer schlagfertig,

immer treffsicher. Man trotzt allen Widrigkeiten, indem man

sich über alles lustig macht. Humor ist, wenn man trotzdem

lacht! Hinter Spott lässt sich auch Sentimentalität verstecken.

Charakteristisch dafür ist die Manie, den Sehenswürdigkeiten

der Stadt Spitznamen zu verpassen. Das Denkmal zur Erinne-

rung an die Luftbrücke während der sowjetischen Blockade der

Westsektoren der Stadt 1948/49 ist die Hungerkralle oder Hun-

gerharke. Der Palast der Republik der DDR, der jetzt abgerissen

wird, wurde Palazzo Prozzo und Erichs Lampenladen genannt,

weil er so teuer war und so strahlte und weil Erich der Vorname

Es gibt viele Witze über das große,ungeniert freche, aber auch einfallsrei-che und amüsante Berliner Mundwerk.Doch im prallen Leben blitzt der Witznoch schöner. Und der Witz muss blit-zen, die knappe trockene Pointe musssitzen, damit das Berlinische reizvollklingt. Ein paar Episoden aus dem All-tag mögen illustrieren, welche Menta-lität aus der berühmt berüchtigtenBerliner Schnauze spricht.

Ein Handwerksmeister erzählte freimütig, seine älteste Tochter

sei sein Tropikind aus einer vorehelichen Verbindung. Ein Tro-

pikind? Lachend klärte er uns auf: „Na ja, is’ ne Abkürzung, ein

Kind trotz Pille, trotz Anti-Baby-Pille.“ In einem Imbisslokal

kommentierte der Kellner meine magere, eilige Bestellung trok-

ken: „Kommt sofort, der Wirt brät heute auf zwei Pfannen!“ Er

sagte natürlich: „uff zwee Fann“. In einem guten Restaurant im

Grünen war der Tisch, den wir hatten reservieren lassen, leider

besetzt, als wir mit unseren Gästen erschienen. „Und was

nun?“, fragte mein Mann den Kellner. Die Antwort war atem-

beraubend: „Tja, wat nu? Soll ick ma nu erschießen?“ Köstlich

war der Busfahrer, der an einem drückend heißen Sommertag

die Fahrgäste mit einer grotesken Warnung vor dem stickigen

Oberdeck begrüßte: „Jehn Se ruhich ruff. Is jeheizt!“ Alles lach-

„Märkisches Platt, preußischeNüchternheit, französischeWortkaskaden, jüdischer Witz,Humor aus Notwehr, dieKraftausdrücke der Gossehaben unser Mundwerkriesengroß und die Seelewetterfest gemacht.“„Als ich einer Bekannten von

der schweren Krankheit einesAngehörigen erzählte, meintesie ebenso teilnahmsvoll wie nüchtern: ,Ach Jottchennee, denn machta woll nichmehr lange‘.“

„Haare auf den Zähnen“

Fön-Konzert auf dem Deutschlehertag

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Den Roman dieses Titels schrieb Peter de Mendelssohn im Jahr1930. Darin geht es um einen jungen Mann, der Ende der 20erJahre in eine Berliner Zeitungsredaktion eintritt – und ins Erwach-senenalter.

Fertig mit Berlin!Das sei die Einstellung mancher Redaktionskollegen der ZEIT,

sagte Klaus Hartung im Rahmen des Deutschlehrertags, die er

spüre, wenn er in Hamburg Berliner Themen vorschlage. Ein

paar Sätze später fügte er hinzu, eine seiner Leidenschaften

sei es, Berliner Baustellen

zu besichtigen, hinzufah-

ren und zu schauen, es

gebe ja ständig neue.

Fertig mit Berlin? Wo doch Pfingsten 2006

in einem der ältesten Bau-

ten der Stadt, dem barok-

ken Zeughaus Unter den

Linden, die Ausstellung

„Deutsche Geschichte“

eröffnet wurde? Wo 2000

Jahre unserer Geschichte

von den Römern bis heute

im europäischen Kontext

durch 8000 Objekte anschaulich werden?

Wo am Potsdamer Platz in der Nachbarschaft des Film- nun

auch das Fernsehmuseum eröffnet wurde? Das sich einerseits

der Dokumentation deutscher Fernsehgeschichte widmet und

andererseits Zukunftswerkstatt sein und Standards setzen

will? Wo rechtzeitig zur Fußballweltmeisterschaft 2006 der

neue Hauptbahnhof eröffnet wurde? Das Bahnkreuz zwi-

schen Ost und West, Nord und Süd, jahrelang als „Lehrter

Bahnhof“ eine der populärsten Baustellen der Stadt?

FERTIG MIT BERLIN? Claudia Müller-Seip (Goethe-Institut Mailand)

25Schwerpunktthema Schauplatz Berlin

Fertig mit Berlin?Den Roman von Peter de Mendelssohn schenkten mir meine

Berliner Kollegen vor einem Jahr, als ich nach Mailand ging.

Als hätten sie’s gewusst: Wer sich einmal einlässt, wird nicht

fertig mit Berlin.

Titel: Fertig mit Berlin?

Autor: Peter de Mendelssohn

Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main,

2004.

Berlin, Berlin!Das Team der Bildungskooperation Deutsch hat eine Material-

sammlung zusammengestellt, die im Herbst vorgestellt wird.

Die Sammlung hat zum Ziel, Schüler mit mehr oder weniger

Deutschkenntnissen zur Beschäftigung mit der Hauptstadt

anzuregen, Historisches und Aktuelles zur Sprache zu bringen.

Für Informationen wenden Sie sich bitte an Nicoletta Cantoni

vom Goethe-Institut Mailand.

[email protected]

jeder Ecke wurde natürlich drastisch berlinert. So kam es, dass

der Berliner Dialekt als einziger in Verruf geriet. Bürger hielten

ihre Kinder an, „richtig“ zu sprechen, nicht diesen üblen Jar-

gon. Ein Spottvers drückt es aus: Icke, dette, kieke mal, Oogen,

Fleesch und Beene. Nein, mein Kind, so heißt es nicht: Augen,

Fleisch und Beine. Doch gab es auch unter Gebildeten immer

Liebhaber unserer zweiten Muttersprache. Der Maler Max Lie-

bermann berlinerte mit Vorliebe. „Ick hab ma ’ne Schneebrille

jekooft, damit ick jesund durch’n Tier-

jarten komme“, spottete er über die

strahlend hellen Statuen brandenbur-

gisch-preußischer Fürsten, die im Tier-

garten die Siegesallee säumten, im

Volksmund die Puppenallee.

Märkisches Platt, preußische Nüchtern-

heit, französische Wortkaskaden, jüdi-

scher Witz, Humor aus Notwehr, die

Kraftausdrücke der Gosse haben unser

Mundwerk riesengroß und die Seele wet-

terfest gemacht. Danach ist sie model-

liert, die rotzfreche, ironische

Schnodderschnauze, die ungewaschene Kodderschnauze, die

Quadratschnauze. Schnodder und Rotz sind Nasenschleim,

Koddern bedeutet unsauberes Wäschewaschen. Das Nieder-

deutsche ist, wie gesagt, die Grundierung. Darum laufe, gucke

und kaufe ich nicht: Ick loofe, kieke und koofe. Darum essen

wir Äppel und Appelsinen. Darum verwechseln wir mir und

mich, ein Erbe der Verschmelzung des Dativs und Akkusativs

im Niederdeutschen; aus gleich lautend mi und di wurde ma

und da. Auf die vielen fremden Wörter machten sich die Berli-

ner ihren eigenen Vers, so dass man etlichen die Herkunft kaum

noch anmerkt. Den weitaus stärksten Einfluss hatte natürlich

das Französische. Ist das Brot alle, dann ist es ratzekahl aufge-

gessen, bis zur letzten Stulle (Brotschnitte). Dieses „alle“ für

nicht mehr Vorhandenes kommt von C’est allée, es ist ausgegan-

gen. Ratzekahl kommt von radikal. Totschick hat ja auch nichts

mit dem Tod zu tun, sondern mit tout chic, sehr schick. Im

Abschiedsgruß Tschüss steckt Adieu; früher sagte man Adschee

und Adschöh. Wenn es der Berliner eilig hat, und er hat nie

Zeit, heißt es: Nu aber dalli, dalli! Das ist polnischen Ursprungs

und bedeutet: Los, mach schnell. Aber mehr Wörter als dem

Polnischen sind dem Jiddischen entlehnt. Nehmen wir die kesse

Berliner Jöre, die freche, schlagfertige Göre, ein Kind, in der

Einzahl ein Mädchen. Kess ist jiddisch. Kreist über einer Firma

der Pleitegeier, denkt man an den aasgierigen Vogel als Syn-

onym für die Gläubiger, nur ist jiddisch ein Pleitegeher gemeint.

Zu Mauerzeiten machte sich peu à peu der alte Selbstbehaup-

tungsdrang in West- und Ost-Berlin unterschiedlich bemerkbar.

Die „Ossis“ kultivierten das Berlinische bewusst, so dass sprach-

lich der Professor kaum vom Arbeiter zu unterscheiden war. Sie

kehrten den Hauptstädter der DDR heraus und berlinerten gegen

die Sachsen im Staats- und Parteiapparat an. Die „Wessis“ auf

ihrer Insel, die nur durch eine Nabelschnur mit Westdeutschland

(ironisch Wessiland) verbunden war, beschworen hingegen die

Weltoffenheit. Auch noch Selbstabschottung in den engen Mau-

ern? Denkste! Berlinern galt als provinziell, Hochdeutsch als

weltläufig. Jetzt haben wir es nicht mehr nötig, mit unserem

Idiom aufzutrumpfen oder es schamhaft zu verbergen. Wir dür-

fen alle wieder ganz unverkrampft Berlina sein. Nur Auswärtige

halten uns für Balina. Mensch, die ham ja keene Ahnung von

Berlin! Mittlerweile ist in unserem Schmelztiegel unter Jugend-

lichen sogar Deutsch-Türkisches wie Hadi Tschüss (na dann

Tschüss) oder Ej, Lan! (Ej, Alter; Lan ist türkisch Kerl) zu hören.

Warten wir ab, wieweit der Zungenschlag ausländischer und

deutscher Zuwanderer künftig auf uns abfärbt. Nüscht Jenauet

weeß man nich. Doch totzukriegen ist die Berliner Schnauze gar-

antiert nicht, denn sie reizt seit eh

und je zum Wettbewerb um die

loseste, gewitzteste Zunge. Und

unsere Klangfarbe passt durchaus

zur neuen Hauptstadtmusik.

Schließlich muss der Mensch wis-

sen, wo er zu Hause ist im großen

Europa, in der globalisierten Welt.

Glossar der Berliner SchnauzeDoof bleibt doof, da helfen keene Pil-

len.

Doof jeborn und nüscht dazu jelernt.

Komm mir nich dumm, sonst komm

ick Dir noch dümmer.

Mecker nich, Ziejenfutter wird knapp.

Wer anjibt, hat mehr vom Leben.

Mensch, koof Dir doch’n Schwanz und jeh als Affe.

Mensch, lass Dir in Watte wickeln und inne Vitrine stellen.

Dir Aas kenn ick!

Quatsch nich Krause, jeh nach Hause.

Dir ham se woll als Kind zu heiß jebadet?!

Du hast woll ’n kleenen Mann im Ohr?!

Den lass ick am steifen Arm verhungern.

Wir ham uns amüsiert wie wie Bolle uff’n Milchwagen.

Ick denk, mir laust der Affe.

Von nüscht kommt nüscht.

Säufste, stirbste. Säufste nich, stirbste ooch. Also säufste.

Hauptsache, der Mann is jesund und die Frau hat Arbeet.

Wer Jott vertraut und Bretter klaut, hat bald ’ne billje Laube.

Wat man nich im Kopp hat, muss man inne Beene haben.

Dit sieht doch’n Blinder mit’n Krückstock.

Brigitte Grunert war fast 40 Jahre Redakteurin bei Berliner Tageszei-

tungen, seit 1973 zuständig für Berliner Politik, zuletzt von 1980 bis

2003 bei der Zeitung Der Tagesspiegel. Seither arbeitet sie als freie

Mitarbeiterin für den Tagesspiegel und schreibt regelmäßig für die

Sprachkolumne „Auf Deutsch gesagt. Die Sprache der Politiker.“ Im

Jahr 2005 arbeitete sie am Berlin-Duden - einer Zusammenstellung

typischer Berliner Wörter und Wendungen mit Erläuterungen - der

aus Anlass des 60-jährigen Bestehens des Tagesspiegels erschien.

Brigitte Grunert: „Die Berliner Mundart. Ein Sprach-(ver)führer“, Berlin-Edition in

der Quintessenz Verlags GmbH, 2002. �

24

Das Bundeskanzleramt: „Die Waschmaschine“

Doris Martorana und Soledad Ugolinelli vom Goethe-Institut Rom mit Hatice Akyün

Deutschlehrertag „Schauplatz Berlin“

„Berlinern galt als provinziell,Hochdeutsch als weltläufig.Jetzt haben wir es nicht mehrnötig, mit unserem Idiomaufzutrumpfen oder esschamhaft zu verbergen.“

Teilnehmerin auf dem Deutschlehrertag

Page 16: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

Die Fertigkeit „Schreiben“ im Sinne von „Erstellen von Texten“stellt für viele italienischsprachige Studierende – neben dem Spre-chen selbst – eine der schwierigsten Hürden im Prozess desDeutschlernens dar. Dies zeigt sich ganz deutlich in den Rastern desEuropäischen Sprachenportfolios, auf denen die Studierenden ihreSprachkompetenzen zu Beginn eines neuen Studienjahres selbsteinschätzen. Die meisten stufen sich in der Kompetenz Schreibennormalerweise schlechter ein als in den rezeptiven FertigkeitenLesen und Hören. Aus von uns erstellten Fragebögen resultiertzudem, dass viele Studierende „Schreiben“ und vor allem das Ver-fassen von Texten als schwierig ansehen (Vaih/Wellding 2006).

Für die Kompetenzbereiche Lesen/Schreiben war als Ziel

gesetzt, einen Kurs zu konzipieren, in dem die Studierenden

zum Schreiben motiviert und Schreibblockaden abgebaut wer-

den. Auf der Basis der positiven Erfahrungen in den letzten

Jahren mit der Methode des Projektunterrichts und im Rück-

blick auf die journalistische Zusatzausbildung ergab sich die

Idee, mit den Studierenden eine Studentenzeitschrift zu ent-

wickeln und zu realisieren. Dieses „Zeitungsprojekt“ wurde

dann im Studienjahr 2004/05 an der an der Universität Mode-

na im Studiengang Lingue e Culture Europee mit 16 Studen-

tinnen aus dem 3. Studienjahr durchgeführt und wird im

Folgenden vorgestellt.

Ausgangssituation und didaktische VorüberlegungenNach Abschluss des 3. Studienjahres müssen die Studierenden

in einer ihrer Fremdsprachen eine C1-Zertifizierung nachwei-

sen, um ihre „Laurea di Base“ zu erlangen. In meinem Kurs

betraf dies 13 der 16 Studentinnen. Die Teilnehmerinnen

(Niveaustufe B1 bis C1 lt. Europ. Sprachenportfolio) standen

also vor der Herausforderung, sich innerhalb eines Jahres in

der Fertigkeit Schreiben um mindestens eine Niveaustufe ver-

bessern zu müssen. Unter Berücksichtigung der Prinzipien des

„Modeneser Modells“ hatte ich mir folgende Ziele gesetzt:

– Auf der Basis eines immersiven Ansatzes die Fertigkeiten

Lesen und Schreiben binnendifferenziert so zu fördern,

dass die erforderlichen Zertifizierungen erfolgreich abge-

legt werden können;

– die unterschiedlichen Voraussetzungen und Lernniveaus

der Studierenden zu berücksichtigen und sie ihrem Niveau

entsprechend zu fördern;

– die aktive und kritische Mitarbeit der Studierenden zu gewin-

nen und das Prinzip der Lernerautonomie mit einzubeziehen;

– authentische Materialien zu verwenden;

– die Motivation und den Spaß am Schreiben zu wecken und

über einen längeren Zeitraum hinweg aufrechtzuerhalten.

GUCK MAL!! – EIN ZEITUNGSPROJEKTDie Fertigkeit „Schreiben“ in heterogenen Lerngruppen fördern

Elke Vaih, Silvia Adelmann, Evelyn Wellding(Università degli Studi di Modena e Reggio Emilia)

27

Im Juni wurden die Prüfungen des Schuljahrs 2005/2006 mit denletzten Prüfungsterminen abgeschlossen und im Namen des Goe-the-Instituts gilt mein herzlicher Dank allen Beteiligten, die auchin diesem Jahr wieder mit großem Engagement dazu beigetragenhaben, dass über 12.000 Schülerinnen und Schüler die Prüfungendes Goethe-Instituts abgelegt haben. Damit hat sich die Zahl derPrüfungsteilnehmer im Vergleich zum Vorjahr um 1000 Kandida-ten erhöht. Zu diesem so erfreulichen Ergebnis haben vor allemSie mit Ihrem unermüdlichen Einsatz beigetragen.

Im Heft 34 – 2006 „Fremdsprache Deutsch“ erschien ein Artikel

zur externen Zertifizierung in Italien. Um diesen Artikel allen

Interessierten zur Verfügung zu stellen, haben wir ihn auch auf

unsere Homepage gestellt. In diesem Zusammenhang möchte

ich mich ganz herzlich bei all den Deutschlehrerinnen und

Deutschlehrern bedanken, die in kurzen Interviews ihre Ein-

schätzungen zur externen Zertifizierung geäußert haben, auch

wenn nur eine kleine Auswahl abgedruckt werden konnte.

Zum ersten Mal haben wir für die Jugendlichen an den Schu-

len die Jugendversion des Zertifikats (ZDj) eingesetzt: Die

Rückmeldungen waren durchweg positiv; somit verfügen wir

jetzt auch auf der B1 Stufe über eine dem Erfahrungshorizont

und Lernkontext der jugendlichen Lerner angemessenen Prü-

fung, bei der sie ihre erworbenen Kompetenzen auch wirklich

zeigen können.

Im Laufe des neuen Schuljahres werden wir auch eine allge-

mein-sprachliche Prüfung auf B2 Niveau anbieten können.

Außerdem erreichen immer mehr Schüler das Niveau C1;

über 100 jugendliche Lerner haben die Zentrale Mittelstufen-

prüfung abgelegt.

Bezüglich der einzelnen Niveaustufen bietet sich das folgende

Bild:

Prüfungsteilnehmer A1: 2881 A2: 4708B1: 4299 B2: 92C1: 104

EXTERNE ZERTIFIZIERUNG IM SCHULJAHR 2005/2006Johannes Gerbes (Leiter der Prüfungszentrale des Goethe-Institutes Rom)

26

Für die Umsetzung die-

ser Ziele bot sich die

Form des Projektunter-

richts an – eine offene

Unterrichtsform, die auf

der eigenständigen und selbstverantwortlichen Mitarbeit der

Teilnehmer (Bastian/ Gudjons 90/97) und auf dem Lernen an

und aus echten Inhalten (Rüschoff 03) basiert. Eigenständiges

projektbezogenes Arbeiten an interessanten Inhalten steigert

nicht nur die Motivation der Studierenden – weit mehr setzt

es einen Lernprozess in Gang, der sowohl kognitive und emo-

tionale Komponenten umfasst als auch soziales Lernen einbe-

zieht (Bastian/Gudjons 90/97). Diese Form

handlungsorientierten Lernens bildet die Voraussetzung für

die Schaffung einer langfristigen Beherrschung von Kompe-

tenzen (Vaih/Wellding 2006) und ist daher sinnvoller als ein

antrainiertes Wissen im Rahmen einer kurzfristigen Prüfungs-

vorbereitung. Studierende auf unterschiedlichen Sprachnive-

aus können so zusammenarbeiten und voneinander

profitieren. Und: Je relevanter die Themen für die Studieren-

den sind, desto eher sind sie zu autonomem Lernen bzw.

eigenständigem Sprachhandeln motiviert (Vaih/Wellding 06).

VorbereitungAls zeitlichen Rahmen für das eigentliche Zeitungsprojekt

hatte ich ein Semester abgesteckt. Bereits im Semester zuvor

hatte ich jedoch die theoretischen Grundlagen gelegt und Ein-

blicke in die journalistische Arbeit im Allgemeinen gegeben:

Die Kursteilnehmerinnen lernten verschiedene journalistische

Ausdrucksformen (Reportage, Bericht, Interview, Nachricht

etc.) kennen, analysierten in Arbeitsgruppen Aufbau und

Dynamik von Presseartikeln und arbeiteten Unterschiede in

Aufbau und Ausdrucksform zwischen italienischen und deut-

schen Pressetexten heraus. Auf diese Weise bekamen die Stu-

dierenden mehr und mehr Bezug zu den kulturspezifischen

Unterschieden im Schreiben und erweiterten so ihre interkul-

turelle Kompetenz (Hornung 99). Im Plenum wurden die

Ergebnisse der einzelnen Gruppen, also die Analyse der ver-

schiedenen deutschsprachigen Presseprodukte, vorgestellt und

erste Empfehlungen und Statements über die Leseeindrücke

abgegeben. Die Studierenden bekamen weiterhin die Auflage,

mindestens eine Zeitung/Zeitschrift langfristig zu verfolgen

und ihre Leseeindrücke regelmäßig mit ihren Kommilitonin-

nen auszutauschen. Auf diese Weise sollten die Studierenden

hin zu einer eigenständigen Bewertung geführt werden und

allmählich ein „Gefühl“ für unterschiedliche Schreibstile und

Ausdrucksformen entwickeln.

Projekte und Initiativen

Im Herbst werden wir wieder Prüfungstermine für alle

Niveaustufen anbieten. Sie finden Sie bereit jetzt auf unserer

Homepage www.goethe.de/it/certificazione und dort finden

Sie auch alle wichtigen Informationen wie z.B. die Beschrei-

bungen der einzelnen Prüfungen, Modellsätze zum Herunter-

laden, aktuelle Hinweise etc.

Außerdem werden Ihnen wieder in Kürze Flyer mit den wich-

tigsten Informationen und den Terminen für das Schuljahr

2006/2007 zur Verfügung stehen.

Auch im Bereich der Universitäten konnten wir mit mehreren

Universitäten weitere Vereinbarungen über unsere Prüfungen

abschließen und für Studenten, die sich an einer deutschen

Hochschule einschreiben wollen, bieten wir TestDaf an, das

ausländische Studenten von einer sprachlichen Zulassungsprü-

fung befreit.

Wie gewohnt stehen wir Ihnen natürlich für weitere Informa-

tionen unter den Adressen [email protected] bzw.

[email protected] gerne zur Verfügung.

Ich wünsche Ihnen allen einen guten Start ins neue Schuljahr!

Johannes Gerbes �

LINKS ZUR PRÜFUNGSZENTRALE:http://www.goethe.de/ins/it/dll/prf/de1179374.htm

http://www.goethe.de/mmo/priv/1510071-STANDARD.pdf

BUCHTIPPS: Goethe-Institut (Hrsg.) 2001/2004: Fit in Deutsch. Deutschprüfungen für

Jugendliche. München.

– Handbuch Fit 1 Prüfungsziele, Testbeschreibung.

– Handbuch Fit 2 Prüfungsziele, Testbeschreibung.

– Übungssatz mit Hörkassette/CD 01 zu Fit 1

– Übungssatz mit Hörkassette/CD 01 zu Fit 2

– Modellsatz mit Hörkassette/CD zu Fit 1

– Modellsatz mit Hörkassette/CD zu Fit 2

– Trainingsmaterial für Prüfende Fit 1 und Fit 2: Video mit Begleitbuch

Bezugsadresse: Goethe-Institut Bestellungen, Postfach 19 04 19, D-80604

München.

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Im zweiten Teil des Workshops wurden die einzelnen redaktio-

nellen Gruppen dann individuell betreut: es herrschte Werk-

stattstimmung. Die Tipps und Ergebnisse aus den

Beratungsgesprächen wurden von den Studierenden gleich in

die Praxis umgesetzt und zum Teil direkt in den Laptop getippt.

Das journalistische Redigieren wird von den Studentinnen weit

mehr akzeptiert als die klassische schulische Korrektur, die die

Lernenden entmündigt und häufig zur Passivität führt (Kleppin

2000). Es ist ein konstruktiver Akt, bei dem die Studentinnen

als „Verfasser“ ernst genommen werden. Denn das Redigieren

orientiert sich am ursprünglichen Stil des Schreibenden, bleibt

also nah am ursprünglichen Text und „feilt“ diesen nur aus,

bringt Rhythmus hinein. Da es sich um den eigenen, nament-

lich gekennzeichneten Artikel handelt und den Studentinnen

viel daran liegt, sich optimal darzustellen, entwickeln sie eine

ganz andere Einstellung hinsichtlich einer Revision des von

ihnen Verfassten. Sie wollen nun wissen: „Wie kann ich mei-

nen Text interessanter machen?“, „Hat der Text Dynamik?“,

„Würde mich ein solcher Text auch ansprechen?“ – Fragen, die

belegen, dass der „Schreibhorizont“ erweitert, das Interesse

und das Engagement gewachsen sind: „Selbständiges sprachli-

ches Handeln treibt den Lernprozess in besonderer Weise

voran, vor allem dann, wenn es in interaktiven Situationen

stattfindet, in denen der Output der Lernerin oder des Lerners

auf eine Reaktion trifft, die nicht seine Richtig- oder Fehlerhaf-

tigkeit feststellt und bewertet, sondern die auf seinen Inhalt

eingeht und durch ihre sprachliche Realisierung die lernende

Person dazu bewegt, Aussagen zu modifizieren und weitere

Formulierungen zu wagen“ (Hornung 99, S. 97).

Das von Frau Adelmann angefertigte Scribble wurde nach den

Modifizierungen durch die Studenten Herrn Adriano Tetti,

einem professionellen Layouter, übergeben. Nach dem Layout

folgte unter Einbindung der Kursteilnehmerinnen ein erster

Korrekturlauf, in dem auf Fehler kontrolliert, Übersatz

gekürzt und fehlender Text hinzugefügt werden musste. Die

Interviews wurden den Professoren zur Freigabe vorgelegt,

Inhaltsverzeichnis und Impressum erstellt. Nach vier Korrek-

turläufen war die Zeitschrift schließlich druckfertig. Während

dieser Korrekturphasen haben die Kursteilnehmerinnen ein-

mal mehr darüber Einsicht gewonnen, dass ein Text eigentlich

nie von Anfang an perfekt sein kann, dass es sogar im echten

Redaktionsalltag mehrerer Revisionen eines Artikels bedarf,

bevor er „in Druck gehen“ kann.

PräsentationLaut Elmer/Lenzen (97) besteht der Abschluss eines Projekts

in der Präsentation des erstellten Produkts. Dadurch soll das

Erarbeitete einer Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In

unserem Fall bedeutete dies: die ideelle Arbeit unserer „Journa-

listinnen“ zu materialisieren und die Zeitschrift tatsächlich zu

drucken. Da die finanziellen Mittel begrenzt waren, konnten

nicht alle Studierenden des Studiengangs Lingue e Culture Euro-

pee mit einem Exemplar versorgt werden. Bei einer Auflage von

100 Stück aber erhielten alle Kursteilnehmerinnen und Lehrkräf-

te mehrere Exemplare. Außerdem konnte die Zeitschrift an

verschiedenen Stellen der Universität ausgelegt und so von

allen Studierenden und Interessierten eingesehen werden.

SchlussüberlegungenDie Arbeitshypothesen hatten sich im Laufe des Projekts

bestätigt. Die von den Studierenden selbst gewählten und

gestalteten Inhalte der Zeitung sowie die eigenständige Arbeit

hatten sie in hohem Maße motiviert. Bereits während des Pro-

jekts hatte sich auch die Einstellung der Studierenden zum

Schreiben und zum Lernen ganz allgemein verändert. Die Stu-

dierenden nahmen ihren Lernprozess „selbst in die Hand“

und empfanden sich als weniger fremdbestimmt. Es wurde

zum Desiderat zu lernen, wie man Texte (z.B. auch

Briefe/Vorgabe bei der C1-Prüfung) verfasst. Diese Art von

Lernen entsteht „natürlich“ und prägt sich vor allem im Lang-

zeitgedächtnis ein. Die Studierenden profitierten in diesem

Projekt aber auch für ihr zukünftiges Berufsleben. Beispiels-

weise lernten sie für das Geschäftsleben wichtige Spielregeln

kennen wie etwa das Einhalten von Terminen, loyales Verhal-

ten und Teamwork, aber auch autonomes Arbeiten. Und sie

lernten, eine Idee in ein fertiges Produkt zu verwandeln.

Da alle Studentinnen mit der Arbeit an journalistischen Texten

vertraut waren, wurde die Vorbereitung auf die C1-Prüfung von

den Projektteilnehmerinnen als weniger anstrengend empfun-

den. Und alle 13 haben die C1-Prüfung bestanden. Besonders

war aber befriedigend, dass während des Projektes für keine der

Studentinnen mehr die Prüfung im Vordergrund stand, sondern

vielmehr ihr Artikel, ihre Zeitschrift, ihr „Produkt“.

InfosUniversità degli Studi di Modena e Reggio Emilia

Centro Linguistico d’Ateneo

Corso Vittorio Emanuele, 59

41100 Modena

[email protected]

LITERATURLISTE– Bastian, Johannes/Gudjons, Herbert (Hg.): Das Projektbuch II. Über die

Projektwoche hinaus – Projektlernen im Fachunterricht, Marburg 1990/98

– Emer, Wolfgang/Lenzen, Klaus Dieter, Methoden des Projektunter-

richts, in: Bastian/Gudjons (1990/98) s.o.

– Gudjons, Herbert, Was ist Projektunterricht? Begriff – Merkmale –

Abgrenzungen, in: WPB 36,6, S.260-266

– Hornung, Antonie: Innovative Schreibdidaktik und ihre Konsequenzen

für das Lernverhalten, in: Thüne, Eva, Deutsch lehren und lernen in Ita-

lien, Padova 99

– Kleppin, Karin: Förderung des autonomen Lernens durch Reflexion über

die eigenen Fehler, in Fremdsprachen und Hochschule (FUH) (58) 2000

– Rüschoff, Bernd: Über den Begriff der Authentizität und die Einsatz-

möglichkeiten authentischer Materialien, in: Medienzentrum

Rheinland, Ausgabe 2, 2003www.medienzentrum-

rheinland.evr.de/FachDez/Kultur/Medienzentrum/NaviOben/medien-

brief/Ausgabe+2+-+2003/-24k

– Vaih, Elke/Wellding, Evelyn, Statt Deutschkonsum Aktion auf Deutsch –

vom transaktionalen zum interagierenden Lernen, in: Vivere l’intercultura

– Gelebte Interkulturalität; Festschrift für Hans Drumbl zum 60. Geburts-

tag, Stauffenberg, Tübingen 06

– Werning, Rolf, Konstruktivismus, eine Anregung für die Pädagogik? in:

Pädagogik 7-8/98, S. 39 – 41

– Wolff, Dieter, Lernstrategien: Ein Weg zu mehr Lernerautonomie, 1997

online: http://www.ualberta.ca/~german/idv/wolff1.htm

29Projekte und Initiativen

Dass die Studierenden über das reine Verstehen des Inhalts

hinaus auch lernen, kritisch mit Texten oder nonverbalen

Informationen (etwa beim Schriftbild) umzugehen, zeigt fol-

gendes Beispiel: Nach eingehender Beschäftigung mit der FAZ

kritisierten mehrere Studentinnen den Schreibstil, das „kon-

servative altdeutsche Schriftbild“ oder den geringen Bildanteil

und äusserten, dass „ihre Zeitung“ hinsichtlich Gestaltung und

Schreibstil pfiffiger sein würde.

Die Art der Auseinandersetzung mit Texten hat sich im Ver-

lauf dieses Jahres grundlegend geändert. Der Schwerpunkt

liegt nicht mehr auf der Frage “Habe ich das verstanden?”,

sondern vielmehr “Wie gefällt mir das?“, „Was würde ich

anders machen?”: Daran lässt sich erkennen, dass es sich bei

dieser Art von Wissen nicht mehr nur um kurzfristig erlangtes

Prüfungswissen handelt, sondern vielmehr um eine tiefgehen-

dere und kritische Auseinandersetzung mit Texten. Auch die

Gewohnheit, jeden Satz wörtlich zu übersetzen, wurde

zugunsten eines souveräneren Umgangs mit Texten aufgege-

ben: Gerade bei schwierigeren Texten konzentrierten sich die

Studierenden eher auf das Globalverstehen.

Weiterhin übten sich die Studierenden von Beginn des 1.

Semesters an im Schreiben, und zwar vor allem in Form von

Werkstattunterricht (Ritter 96). “Der Weg zur Selbständigkeit

im schriftsprachlichen Handeln geht vor allem über schriftli-

che Interaktion” (Hornung 99). Ausgehend von persönlichen

Interessen übten sich die Studierenden an verschiedensten

Textformen: Bildergeschichten, Erlebnisberichten, Nachrich-

ten, Kommentaren, Interviews und reflektierten anschließend

über ihre Lernfortschritte in ihren Lerntagebüchern.

Das Lerntagebuch hat sich als wichtiges Instrument zur Förde-

rung der Lernerautonomie erwiesen. Die Studierenden hatten

dort jede Woche ihre Gedanken, Schwierigkeiten, Lernfort-

schritte einzutragen und konnten so auf einer Metaebene

über ihren Lernprozess reflektieren, was zu einer realistische-

ren Einschätzung des eigenen Status Quo und zu einer allmäh-

lichen „Fähigkeit zur Evaluation der eigenen Lernprozesse“

(Wolff 97) führte.

DurchführungThemenfindungAm Ende des 1. Semesters verfestigte sich bei allen Kursteilneh-

merinnen der Wunsch, selbst eine Zeitung zu machen – und

zwar für alle Deutschlernenden ihres Studienganges. Bei der

ersten Redaktionssitzung im neuen Semester kristallierten sich

je nach Interesse die folgenden Rubriken und Themen heraus:

– Bericht über ein Auslandsstudium mit Infos über das Eras-

mus-Programm

– Erlebnisbericht über einen Sprachkurs im Ausland

– Interview mit einer Erstsemestlerin über ihren Studienanfang

– Interviews mit den Professoren des Studiengangs

– Kleinanzeigen

– Film- und Buchtipps

– Bericht über den Weltjugendtag in Köln mit Infos und Tipps

– Uni-interne Informationen

Schließlich bildeten sich – je nach Neigung, Charakter und

Einsatzbereitschaft, die Redaktionsgruppen, in denen Studie-

rende aller Niveaustufen zusammenarbeiteten und sich gegen-

seitig sprachlich unterstützten. Extrovertierte und

kommunikationsfreudige Studentinnen übernahmen z.B. die

Interviews: Autonom machten sie sich an die Ausarbeitung

der Fragen, die Durchführung des Interviews, die Transkribie-

rung und das Verfassen des Artikels. “Im Projektunterricht

gestalten Lernende das eigene Lernen weitgehend selbständig

und in eigener Verantwortung. Selbstkontrolle und Kontrolle

im sozialen Kontext der Lerngruppe tritt auf weiten Strecken

an die Stelle der Fremdkontrolle durch die Lehrkraft” (Wendt

98, S.7). Auf Anregung entschieden sich die Kursteilnehmer

eigenständig für den Titel und machten sich erste Gedanken

über die Gestaltung: Mehrere Presse-Erzeugnisse vergleichend

arbeiteten sie Format, Umfang, Schrift, Spalteneinteilung etc.

heraus. Das Projekt sprach sich übrigens schnell herum und

auch Studierende anderer Jahrgangsstufen im Fach Deutsch

äußerten den Wunsch mitzumachen. So entstand die Schreib-

werkstatt, in der alle Interessierten Gelegenheit erhielten,

einen Beitrag in der Zeitschrift zu publizieren.

Formulierung und NiederschriftIn dieser zweiten Phase arbeiteten die Redaktionsteams zum

großen Teil auch außerhalb des Unterrichts an ihren Artikeln,

verfassten die erste Textversion und stellten ihr Bildmaterial

zusammen. Die einzelnen Arbeitsgruppen hatten auch die

Möglichkeit, sich jederzeit von den Supervisorinnen per Email

redaktionell betreuen zu lassen. In den Redaktionssitzungen

während der offiziellen Unterrichtszeiten regte ich in der

Gesamtgruppe intensive Diskussionen über Inhalt und Aufbau

einzelner Artikel und über deren sprachliche Gestaltung an.

Jede Redaktionssitzung wurde im Rotationsverfahren protokol-

liert. Da fast durchgängig Deutsch gesprochen wurde, mussten

auch die Protokolle auf Deutsch geschrieben werden, was sich

übrigens als ausgezeichnetes Schreibtraining erwies und die

Spontaneität, auf Deutsch zu schreiben, positiv beeinflusste.

Überarbeitung der Texte und Konzeption der ZeitschriftWichtiger Bestandteil des Zeitungsprojekts war ein von Anfang

an mit eingeplanter ganztägiger Workshop mit der ausgebilde-

ten Redakteurin Frau Dipl. Ing. S. Adelmann, die jahrelang zwei

Zeitschriften in Deutschland geleitet und produktionstechnisch

betreut hat. Außerdem sollte Frau Wellding dazu stoßen und

einige Redaktionsteams betreuen. Der Workshop war in zwei

Phasen gegliedert: Phase 1 umfasste eine kurze Wiederholung

der journalistischen Darstellungsformen mit besonderem

Augenmerk auf die von den Studentinnen bereits am Ende des

1. Semesters gewählten Textarten (siehe Abschnitt Themenfin-

dung). Anhand ausgewählter und von den Studierenden zur

Verfügung gestellter Beispiele vermittelte Frau Adelmann allge-

mein wichtige Informationen aus ihrer journalistischen Praxis

zum Sprachstil, zur Rhythmik, zum Aufbau von Texten etc. Wie

bei einer echten redaktionellen Schlusssitzung wurde in dieser

Phase auch die äußere Gestaltung der Zeitschrift, basierend auf

den Vorüberlegungen der Studentinnen, definitiv festgelegt.

Frau Adelmann wurde von den Kursteilnehmerinnen beauf-

tragt, ein Scribble anzufertigen.

28

Page 18: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

In dem folgenden didaktischen Vorschlag für DeutschlehrerInnenmöchte ich von der Voraussetzung ausgehen, dass Deutsch musi-kalisch, schön und vor allem leicht ist. Das ist kein Fehler – Siehaben es richtig gelesen: ich habe tatsächlich Deutsch als leichte,musikalische und schöne Sprache bezeichnet. Davon bin ich über-zeugt. Zunächst ist Deutsch, wie Weinrich behauptet, „so schwerund so leicht wie jede andere Kultursprache auch, jedenfalls nichtschwerer. (…).

Aus historischen Gründen wurde Deutsch immer nach den

Normen anderer Sprachen beschrieben und gelehrt. So wird

Deutsch als eine Art Latein, eine Art Französisch, eine Art Eng-

lisch – beschrieben, kaum je als eine Sprache eigener Struktur

und Kultur“. Wenn es außerdem eine Ästhetik der Sprachen

gäbe, könnte Deutsch mit guten Gründen als „Sprache mit dem

Akzent“, „Sprachen der unbezahlten Wortkombinationen“,

sogar als „Denksprache“ bezeichnet werden, nämlich als schö-

ne Sprache. Hier geht es nicht um eine sprachwissenschaftli-

che Beschreibung der Merkmale, die die deutsche Sprache

schön machen, sondern um die Tatsache, dass der regelmäßige

Wechsel von Vokalen und Konsonanten, der typisch für die

“schöne” italienische Sprache ist, genau so schön ist wie die

Konsonantengruppierungen der deutschen Sprache, wie zum

Beispiel die Wörter „Textkohärenz“, sogar „Wirklichkeitsge-

fühl“, die der Sprecher fast ja mit einem Seufzen aussprechen

kann, als ob er sänge…

Die trockene, häufige Unterstreichung der wichtigen Rolle,

die die deutsche Sprache für die beruflichen Chancen unserer

SchülerInnen und StudentInnen spielt, scheint trotzdem noch

zu schwach zu sein, sowie die strenge Behauptung, Deutsch

sei ein Vorbild des logischen Denkens genau wie Latein. Beide

Argumente unterschätzen sowohl die Sprache als auch die

LehrerInnen und stützen sich auf externe und zum Teil unmo-

tivierende Faktoren. Vor allem zeigen diese vernünftigen

Begründungen zugunsten der deutschen Sprache immer noch

eine defensive Einstellung.

Wenn die Sprachen eine kulturelle und soziale Funktion

haben und wenn das Fremdsprachenlernen nicht nur die Lei-

stung sondern auch die Freude zum Ziel haben soll, dann

muss auch Deutsch als leichte, schöne, moderne und musikali-

sche Sprache unterrichtet werden. Dazu gehören auch die did-

aktischen Ansätze mit deutschen Liedern und Hits, die sich an

das junge deutschsprachige Publikum wenden und es begei-

stern, genau wie italienische Künstler italienischen jungen

Leuten sehr gut gefallen. Der interkulturelle Aspekt spielt

DIDAKTISCHE ENTWÜRFE MIT MODERNEN HITS…Federica Ricci Garotti (Università di Trento)

30

Didaktische EntwürfeErster Ansatz: Hörtext und thematische ArbeitLied: Gekommen um zu bleiben

Gruppe: Wir sind Helden, CD-Titel: Von hier an blind, 2005

Adressaten: SchülerInnen der Scuola superiore.

a) Die SchülerInnen hören das Lied einmal ohne Hilfe, ohne

Text und auch ohne Titel bzw. Präsentation der Lehrerin.

Sie hören es individuell, um sich an den Rhythmus und an

den Text zu gewöhnen.

b) Die SchülerInnen hören das Lied ein zweites Mal und zu

zweit bekommen sie folgende Aufgabe: sie müssen minde-

stens einen Satz im Refrain verstehen. Diese Phase kann

mehrmals wiederholt werden, solange es notwendig ist,

aber bei jedem Hören wird das Paar verwechselt.

c) Plenare Auswertung der verstandenen Sätze und Hörkon-

trolle.

Die verstandenen Sätze werden an die Tafel geschrieben

(erfahrungsmäßig kann man sagen, dass die Lernenden haupt-

sächlich diese zwei Sätze dekodieren: „Gekommen um zu

bleiben, wir gehen nicht mehr weg… gekommen um zu blei-

ben…“, während der Satz „wie ein perfekter Fleck“ nur ausge-

hört oder erraten wird.

– Jetzt werden die SchülerInnen eingeladen, Hypothesen

zum Thema des Liedes zu machen: die in unserem Unter-

richt aufgetauchten Hypothesen waren: ein Abschied (die

Liebe kommt für ewig zurück), eine Reise (aus verschiede-

nen Gründen), die Invasion von UFOs auf der Erde, der

Konflikt zwischen der jungen und der alten Generation

und zuletzt die Auswanderung von armen Bevölkerungen

in die reichen Länder. Für die aufgetauchten Hypothesen

wird dann ein Igel mit Assoziationswörtern erfüllt.

(Variante: man kann in der Klasse wählen, welche der auf-

gestellten Hypothesen am wahrscheinlichsten ist und dafür

argumentieren)

– Ein zusätzliches Zuhören des Liedes erlaubt die hypothe-

sierten Wörter und Themen zu bestätigen oder auszulö-

schen. Hier geht es um das „Wörter fischen“, d.h. die

SchülerInnen sollten paarweise so viele Wörter wie mög-

lich verstehen und diese zu den gestellten Hypothesen

assoziieren. Im Plenum werden die gefischten Wörter vor-

gestellt und sie für oder gegen eine bestimmte These

besprochen.

– Erst jetzt wird den SchülerInnen den Text aufgegeben. Da

der Text ziemlich schwierig ist, versuchen die SchülerIn-

nen immer paarweise über das Thema des Liedes Hypothe-

sen zu machen und sie nachher – synthetisch – im Plenum

mündlich zu begründen.

Mehr davon…Eine mögliche Vertiefung ist die Behandlung des Themas

„Emigration“ (vom Osten nach Westen oder vom Süden nach

Norden) in Deutschland oder in Italien, bzw. in der ganzen

Welt mit anderen betreffenden authentischen Texten.

TextIhr sagt: the höher they come the blöder they fall

so verdammt emporgekommen und immer noch standing tall

ihr sagt: wer so abgeht must doch bitte come down

ich sag den Untergang ab ohne runter zu schauen

wir gehen nicht aber wenn wir gehen dann gehen wir

in Scheiben

Entschuldigung aber ich sage: wir sind gekommen

um zu bleiben

Gekommen, um zu bleiben

wir gehen nicht mehr weg

gekommen, um zu bleiben

wie ein perfekter Fleck

Gekommen, um zu bleiben

wir gehen nicht mehr weg

gekommen, um zu bleiben

wie ein perfekter Fleck

ist dieser Fleck erst in der Hose

ist er nicht mehr raus zu reiben

Entschuldigung ich glaub, wir sind gekommen um zu bleiben

und ihr singt Dankeschön und auf Wiedersehen

reicht uns wehende Fahnen, damit unterzugehen

lebet hoch! Mut kommt vor dem Fall

wo Geschwindigkeit ist, wünscht sich der Mensch auch den Knall

ihr fesselt uns ans Pferd und bittet uns anzutreiben

Entschuldigung ich sage: wir sind gekommen, um zu bleiben

dann sagt ihr: schau, the end is near now bitte face your final curtain

doch wir sind schlau, wir bleiben hier für die Gesichter, die empörten

diese Geister singen schief und sind nicht einfach auszutreiben

Entschuldigung ich sagte: wir sind gekommen, um zu bleiben

31Projekte und Initiativen

natürlich eine große Rolle, aber auch die reine sprachliche

Arbeit gewinnt damit an Motivation und Kompetenz.

Die hier vorgeschlagenen Entwürfe sind in der Praxis mit mei-

nen SSIS-StudentInnen und ihren SchülerInnen mit Erfolg

experimentiert worden.

Ich schlage sie gern weiter mit der Hoffnung auf positive Reak-

tionen vor, damit man in der jungen Generation auch Garan-

ten für die Zukunft von Deutsch, unter den anderen Sprachen,

finden kann.

Vier Ansätze für die didaktische Arbeit mit Musik: SozialformPaararbeit mit PaarwechselHauptsächlich wird nach dem Prinzip der Paararbeit gearbei-

tet, zusätzlich aber werden die Paare nach jeder Phase geän-

dert. Das ermöglicht den Wechsel von Informationen

zwischen den Lernenden, der die Einsamkeit des Hörens ver-

meidet und sehr erfolgreich ist. Wenn es in der Klasse keine

besonderen sozialen Konflikte gibt, dürfen die Paare zufällig

gebildet werden (zum Beispiel der Reihe nach), sonst muss die

Lehrperson im Voraus die Organisation der Klasse bestimmen.

Die Kooperation unter den Lernenden erlaubt ihnen, den

Schock vor den fremden Lauten zu überwinden und die

Ohren nicht sofort zu schließen, wenn sie den Eindruck

haben, kein einziges Wort verstanden zu haben.

Vier Ansätze für die didaktische Arbeit mit Musik: theoretische Passagen

Ansatz 1

keine Vorphase

hören

spezifisches Verstehen

(einen Satz im Refrain)

Thema

Hypothesen darstellen

hören + Thema

plenares Wörterfischen

Rekonstruktion des Textes: keine

Extra-textuelle sprachliche

Arbeit: keine

Ansatz 2

keine Vorphase

hören

qualitativ freies verstehen

(Hinweis auf eine Minimalzahl)

Thema

Wettbewerb über den Titel

(keine Aufgabe zum Thema)

hören + Thema

lexikalische Arbeit

(Wörter schenken)

Rekonstruktion des Textes: keine

Extra-textuelle sprachliche

Arbeit: keine

Ansatz 3

mit Vorphase

Materialien: Bilder, web-Seite

Aktivitäten: Hypothesen, Spekula-

tionen, Argumente…

hören

spezifisches Verstehen

(einen Satz im Refrain)

hören + Text

lexikalische Arbeit

(Reime begreifen)

Rekonstruktion des Textes: keine

Extra-textuelle sprachliche

Arbeit: keine

Ansatz 4

mit Vorphase

Materialien: Bilder, web-Seiten,

Photos, Nachrichten, biografische

Etappen, andere Lieder hören

(ohne didaktische Unterstützung)…

Aktivitäten: Merkmale verstehen

und sie stichwortartig analysieren

(Raster, kurze Diskussionen,

Tabellen…)

hören + Text

lexikalische Arbeit

(englische + deutsche Wörter)

Rekonstruktion des Textes: keine

Extra-textuelle sprachliche

Arbeit: Satzkombinationen,

Verse, Gedichte, Reime…

Page 19: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

b) Nach der Vorbereitung wird den Gruppen die Aufgabe

gegeben, alle Sätze des Refrains zu verstehen. Die Phase

Hören + Verstehen wird so viel wie nötig wiederholt. Wäh-

rend der Arbeit können die Gruppen das bilinguale Wör-

terbuch benutzen, um ihre Wahrnehmungen zu bewerten.

Schließlich werden die Ergebnisse im Plenum besprochen.

Wichtig! Die Aufgabe muss erfüllt werden: wenn die Schüle-

rInnen einige Wörter keineswegs verstehen können, müssen

sie sie (möglichst kreativ) erfinden. In diesem Fall kann man

in der Klasse auch eine Art Wettbewerb für die besten Auto-

ren organisieren.

c) Nach dem Vergleich und der Korrektur im Plenum werden

die Gruppen gewechselt. Die nächste Aufgabe ist, minde-

stens drei Reimwörter (und womöglich auch die entspre-

chenden Reime) zu verstehen.

d) Nach der Aufgabe können die Hypothesen über die Musik

und den Sänger weiter konfrontiert und diskutiert werden.

Text des Liedesim westen nichts neues

hannawald ist gestürzt

die börse im keller

deine sorgen, deine sorgen

auf dem nachtisch die pille

mordgedanken im blick

und der wünsche zu viele

deine sorgen, deine sorgen sind dein trick

es ist an der zeit

dass du endlich begreifst

dass du endlich verstehst

dass es nicht nur um dich geht

du hast mir geschrieben

du brauchst wieder mal geld

nur weil wir’s mal getrieben

deine sorgen, deine sorgen

du faselst von liebe

doch du meinst sicherheit

du bist krankhaft sensibel

deine sorgen, deine sorgen sind mir gleich

es ist an der zeit

dass du endlich begreifst

dass du endlich verstehst

dass es nicht nur um dich geht

und wenn du gehst, gehst du alleine

und wenn du kommst, kommst du mit mir

im westen nichts neues

langeweile macht dumm

es gibt nichts zu bereuen

deine sorgen, deine sorgen

wird’ dir die kohle schicken

hab’ halt ein weiches herz

das mit der liebe kannst du knicken

deine sorgen, deine sorgen sind ein scherz

es ist an der zeit

dass du endlich begreifst

dass du endlich verstehst

dass es nicht nur um dich geht

und wenn du gehst, gehst du alleine

und wenn du kommst, kommst du mit mir

Vierter Ansatz: Phonetische MischungLied: Vienna calling

Sänger: Falco, CD-Titel: Meine schönsten Erfolge, Sammlung

Adressaten: SchülerInnen der scuola media

Der österreichische Sänger Falco, der in den 80 Jahren

besonders berühmt war, wirkte als größte musikalische Inno-

vation auf die Wiener und im Allgemeinen auf die deutsch-

sprachige Musikszene. Seine Mischung aus vielen Sprachen,

inklusive dem Wiener Dialekt, lässt ihn als einer der ersten

Hip-Hop Sänger in Europa erkennen.

Gerade darum verdient seine Figur eine kleine Präsentation in

der Klasse durch Bilder, Photos und einige Nachrichten aus

seinem Leben. Vor der Arbeit kann man auch ein bekanntes

Lied von Falco, „Rock me Amadeus“ vorspielen, damit die

SchülerInnen die Merkmale seiner Musik verstehen: unter-

brochene Versen, geröchelte Stimme, Kitsch und populäre

Stimmung, denglische Texte wurden von ihm viel früher ver-

breitet, als die amerikanischen Hip-Hop Helden die ganze

Welt damit eroberten. Durch Bilder und kurze Texte können

die SchülerInnen über Falco und seine Musik nachdenken,

spekulieren, diskutieren und mit seiner Musik arbeiten…

33Projekte und Initiativen

Zweiter Ansatz: Authentisches HörenLied: Die Katze

Sängerin: Annett Luoisan, CD-Titel: Boheme, 2004

Adressaten: SchülerInnen der Scuola media

a) Die SchülerInnen hören das Lied zum ersten Mal ohne den

Text und ohne den Titel. Sie bilden dann Paare und beim

zweiten Hören müssen sie mindestens 10 Wörter im Lied

verstehen. Man wiederholt die Phase, solange jedes Paar

10 Wörter eingesammelt hat

b) Die Paare werden jetzt gewechselt und jedes neue Paar ver-

gleicht sein Wörtervermögen. Die Paare sollen einen Vor-

schlag zu dem Titel machen. Jedes Paar schreibt den Titel

auf einen Zettel. Die Zettel werden in der Klasse aufge-

hängt und die SchülerInnen bewegen sich, um sie zu be-

obachten. Im Plenum wird dann nach einer kurzen

Überlegung der beste Titel gewählt. Jede/r SchülerIn hat

drei Stimmen zur Verfügung und kann sie so verteilen, wie

er/sie will. Die Lehrerin schreibt alle Titel an die Tafel und

kreuzt sie an. In der Klasse wird noch einmal gewählt,

solange nur 3 Titel bleiben.

c) Das Lied wird wieder gespielt und neue Paare werden

gebildet. Die SchülerInnen sollen noch 10 Wörter aus dem

Text verstehen. Diese Phase geht weiter, bis man insgesamt

über 20 Wörter verfügt.

d) Die Lehrerin schreibt die Wörter an die Tafel. Jedes Paar

soll sie jetzt in die richtige Reihe schreiben und dafür

hören die SchülerInnen das Lied noch ein(oder x)mal. Am

Ende dieser Phase wird jedes Paar einen Lückentext

geschrieben haben, wo 20 Wörter dekodiert worden sind

und noch leere Räume bleiben.

e) Im Plenum wird versucht, den Text zu rekonstruieren.

Jedes Paar soll der ganzen Klasse “seine” Wörter schenken.

Die Paare gehen an die Tafel und versuchen, den Text in

die richtige Reihe zu rekonstruieren. Da wird es bestimmt

mehr als 20 Wörter geben. Die leeren Räume kann man

weiter versuchen bei einem zusätzlichen Zuhören auszu-

füllen.

f) Wenn der Text zum großen Teil rekonstruiert worden ist,

kann man noch einige Hypothesen zu dem Titel machen

und einen endgültigen Titel auswählen.

g) Der Text mit dem Titel wird endlich der Klasse aufgegeben.

Man kann im Plenum die restlichen Teile erklären und den

richtigen Titel kommentieren.

Text des Liedesdu hast sie gefunden jetzt liegt es bei dir

dich um sie zu kümmern

wer weiß vielleicht schnurrt sie dafür

sie kommt und sie geht

wann immer sie will

sie räkelt sich in deinen Laken aus

weichem Flanell

sie spielt mit der Beute

zieht nie mit der Meute sie kuscht nicht

sie zählt deine Mäuse sie mordet sie leise und gründlich

nein, sie wird dir nie gehör’n

doch du streichelst sie so gern

das weiß sie ganz genau

miau

Sie krallt sich dein Kissen und thront arrogant

sie frisst dir die Haare vom Kopf

aber nie aus der Hand

willst du sie dir greifen faucht sie

rühr mich nicht an

hast du absolut keine Zeit für sie

schleicht sie sich an

sie fällt auf die Pfoten

sie spielt nicht nach Noten, sie sträubt sich

du kannst sie nicht führen und auch nicht dressier’n

sie spurt nicht

nein, sie wird dir nie gehör’n

doch du streichelst sie so gern

das weiß sie ganz genau

miau

Dritter Ansatz: Selektives HörenLied: Es ist an der Zeit

Sänger: Westernhagen, CD-Titel: In den Wahnsinn, 2002

Adressaten: SchülerInnen der Scuola superiore

a) Die SchülerInnen werden in Gruppen verteilt. Ihnen wird

kein Text gegeben, nur eine kleine Präsentation über den

Sänger wird gemacht: ein Bild von Westernhagen wird

gezeigt und die SchülerInnen werden nach Hypothesen

über seine Musik gefragt: Pop, Rock, melodisch, traditio-

nell, klassisch, Hip-Hop. Man kann weiter über den Sänger

spekulieren: wie alt er ist, woher er ist, welche Instrumen-

te er spielt, wie er sich in Konzerten benimmt, was für

Musik er selber hört, ob er seine Texte schreibt usw. Auf

dieser Basis ist es möglich ein imaginäres Interview paar-

weise zu gestalten. Die Informationen werden dann stich-

wortartig geschrieben und in der Klasse aufgehängt.

32

Page 20: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

Seit dem Jahr 2000 kann man an der GeisteswissenschaftlichenFakultät in Trient einen Studeinabschluss in „Corso di Laurea inMediazione linguistica per le imprese e il turismo“ erwerben.

Was ist ein Kulturmittler?Kulturmittler oder -mediatoren unterstützen Kommunika-

tionspartner mit verschiedenem kulturellem Hintergrund.

Man kann als Ursache für den Kulturkontakt zwischen Busi-

ness und Migration unterscheiden. Beide sind für Italien von

Bedeutung: Kulturkontakt durch Geschäftsbeziehungen und

Tourismus sind im klassischen Urlaubsland Italien von jeher

wichtig, aber auch der Kulturkontakt durch Migration

gewinnt immer mehr an Bedeutung seit Italien vom Auswan-

derungs- zum Einwanderungsland wurde.

In der Migration fördert die kulturelle Mediation einerseits

die Integrationsfähigkeit von Migranten und hilft andererseits

dem Gastland, seine Gastfreundschaft auch in (vermeintlich)

ungewohnten Situationen zu verwirklichen. Im Unternehmen

geht es um strategische Unternehmensziele, die nur mit Mit-

arbeitern erreichbar sind, die an den Schnittstellen zu ande-

ren Kulturkreisen in der Lage sind, den entsprechenden

kulturellen Code zu verstehen und […] situationsgerecht anzu-

wenden.

Richard Glahn, Kommunikation im globalen Geschäftsleben,

Frankfurt, Peter Lang Verlag, 2005, S. 155.

Die Rolle des Kulturmittlers ist es, zwischen verschiedenen

Kulturen eine gelungene Kommunikation auf gleicher Augen-

höhe in Gang zu bringen und zu unterstützen, indem er die

(kulturell geprägten) Ausdrucksweisen, Absichten, Wahrneh-

mungen und Erwartungen deutet. (Katan in Ulrych 1997:31)

Translatorisches Handeln basiert dabei auf dem Wissen um

die Kulturbedingtheit aller Texte und einem Verständnis von

„Text“ als „Ganzheit“, als „Gestalt“.

Renate Resch Werbetexte – multisemiotisch, intertextuell und

zapper-gerecht: Neue Herausforderungen für ÜbersetzerIn-

nen und Translationswissenschaft in: Mira Kadric, Transla-

tionswissenschaft Stauffenburg Verlag Tübingen 2000, S. 184.

VOM ÜBERSETZER ZUM KULTURMITTLERSilvia Toniolo, Leonhard Voltmer (Universität Trient)

35

Der Kulturmittler soll die Ausgangsnachricht möglichst auch

so (mit-)verstehen, wie der Sender und Auftraggeber es beab-

sichtigt.

Hans J. Vermeer, Mit allen fünf Sinnen oder: Sinn und Lei-

stung des Kulturbegriffs in der Translation in: Mira Kadric,

Translationswissenschaft, Tübingen, Stauffenburg Verlag,

2000, S. 39, 47-48.

Andererseits darf der Kulturmittler keinesfalls die vorgefertigte

Fremdheitsvorstellung bedienen, denn sonst entstehen keine

interkulturellen Dialoge, sondern intrakulturelle Monologe.

Elisabetta Mazza Moneta, Deutsche und Italiener, Frankfurt,

Peter Lang Verlag, 2000, S. 269, 274.

Vielmehr soll er die Gemeinsamkeiten hervorheben und das

Entdecken des anderen in seinem Kontext und seiner Komple-

xität ermöglichen.

Was muss ein Kulturmittler können?In Trient wurden als Ausbildungsziel festgelegt:

– zwei Fremdsprachen plus sprachwissenschaftliche Kennt-

nisse in Mutter- und Fremdsprache

– metasprachliche Kompetenz: Tiefen- und Oberflächenstruk-

tur, Texttypologien erkennen und angemessen einsetzen

– interkulturelle Kompetenz

– Grundwissen in Betriebswirtschaft und Reiserecht

– Fähigkeit, Fachsprachenkenntnisse z.B. in Wirtschafts-

deutsch und Deutsch im Tourismus individuell und situa-

tionsgerecht auszubauen.

Kulturmittler werden nicht auf einen speziellen Beruf vorbe-

reitet, sondern können überall eingesetzt werden, wo sprach-

bewusstes und interkulturelles Handeln verlangt wird.

Basiskomptenzen für Interkulturelle Fachkommunikatoren

sind daher:

1. Informationsrecherche, -auswahl und -analyse

1.1 Zielanalyse: Analyse der Zielsituation und Zielgruppe

1.2 Ausgangsanalyse: Analyse der Ausgangssituation und des

Ausgangsmaterials

2. Makrostrategie als Handlungskonzept

3. Maßnahmenplanung und Entscheidung

4. Selbstorganisation und Kooperationsmanagement

Hanna Risku, Translationsmanagement, Tübingen, Narr Ver-

lag, 2004, S. 52-60.

Projekte und Initiativen

a) Das Lied „Vienna calling“ wird ohne Text vorgeschlagen.

Die erste Aufgabe (individuell) ist die folgende: die Schüle-

rInnen sollen im Lied alle englische Wörter schreiben, die

sie hören. Die Hörphase kann 3x oder auch mehr wieder-

holt sein.

b) Nach einer kurzen, plenaren Bewertung werden Paare

gebildet. Die Paare sollen jetzt das Lied wieder hören und

die deutschen Wörter erkennen, die sofort nach oder vor

den englischen gesungen werden. Es handelt sich um eine

ziemlich schwierige Arbeit, die mindestens noch 3 Hör-

phasen verlangt. Inzwischen können auch die Paare

gewechselt werden, damit sich die SchülerInnen koopera-

tiv bei der Arbeit helfen können.

c) Nur nach dieser Phase wird der Text aufgegeben. Nach

einer kleinen Bewertung werden die sprachlichen (deutsch

+ englisch) Mischungen thematisiert.

Diese Prozedur ermöglicht sprachliche Erweiterungen auf der

Basis der deutsch+englischen Kombinationen. Den SchülerIn-

nen könnten zum Beispiel Wörter auf deutsch und auf eng-

lisch gegeben werden, die sie in einem Satz bzw. einem Text

kombinieren müssen, neue Wörter schöpfen, musikalische

Strophen mit deutsch-englischen Versen komponieren…

Text des LiedesHello, vienna calling

Hello, hello, vienna calling…

Talking about

Stella sitzt in rio – stella liegt in tokyo

Männer fragen sie nach feuer, nach dem andern sowieso

Sugar chris dich sehr vermißt – dein bein und dein gesicht

Du kannst auf mich verzichten – nur auf luxus nicht

Womit spielen klein mädchen heute, hier und dort und da,

Und in tucson, arizona; toronto, canada.

Wien, nur wien du kennst mich up, kennst mich down

Du kennst mich.

Nur wien, nur wien, du nur allein

Wohin sind deine frau’n.

Ohoho, operator (so alone am I)

Ohoho, operator (need you to) come tonight

Hello, vienna calling

Hello, hello, vienna calling…

Vienna calling

Two, one, zero – der alarm ist rot

Wien in not – cha, cha, cha

Vienna calling, vienna calling

Und plötzlich heißt maria marilyn

Und eva heißt yvonne

Ein junger bogart hängt dir an den lippen, kleines, und sagt komm

Die lockenpracht wird komm abgemacht

Die tänzer sind gestoppt

Es ist 4 uhr 45, nun wird position geprobt

Womit spielen kleine mädchen heute, hier und dort und da

Ob in tucson, arizona; toronto, canada

Wien, nur wien du kennst mich up, kennst mich down

Du kennst mich.

Nur wien, nur wien, du nur allein

Wohin sind deine frau’n.

Ohoho, operator (so alone am I)

Ohoho, operator (need you to) come tonight

Hello, vienna calling

Hello, hello, vienna calling…

Vienna calling

Two, one, zero – der alarm ist rot

Wien in not – cha, cha, cha

Vienna calling, vienna calling.

FazitIn den oben vorgeschlagenen Entwürfen scheint es ziemlich

klar, dass das detaillierte Verständnis des Liedtextes, sowie

seine inhaltliche Bearbeitung kein prioritäres Unterrichtsziel

ist. Es geht tatsächlich hier um das reine Hören, um das Üben

eines musikalischen „deutschen“ Ohrs, vor allem geht es um

die Entdeckung der Musikalität der deutschen Sprache. Die

zahlreiche Wahl und die Varietät der vorgestellten Lieder zei-

gen, wie reich und vielfältig die musikalische Produktion in

der deutschen heutigen Panorama für informierte und neugie-

rige LehrerInnen ist, die Lust an einer Aktualisierung der eige-

nen Materialien und Curricula haben. Die hier illustrierten

Aktivitäten haben hauptsächlich die Sensibilisierung des

Hörens zum Ziel, damit die SchülerInnen langsam aber ent-

scheidend lernen, den Textspuren nicht Schritt für Schritt zu

folgen, sondern, wie der unvergessliche Lehrer von uns allen,

Prof. Piepho, schrieb, „die Gelassenheit dem Fremden gegenü-

ber zu entwickeln, die Geduld: ich höre zu, obwohl ich

zunächst nur einen Bruchteil verstehe“. Die Musik ist dazu

eine Begleiterin, eine Helferin bei diesem Sensibilisierungs-

prozess und ist gleichzeitig ein Zeichen, dass die deutsche

Sprache nicht mehr die Rolle des Buhmanns spielen darf: wie

alle Sprachen, wie auch Italienisch und Englisch, kann sie

auch schön und leicht und musikalisch sein. �

LITERATURHäussermann, U. / Piepho, H.E., Aufgabenhandbuch Deutsch als Fremd-

sprache, München, Iudicium, 1996.

Weinrich, H., Deutsch als was?, in: Ehrlich, K. (Hg.) Deutsch im 3. Jahr-

tausend, München, Iudicium, 2000.

34

Page 21: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

Auch die Deutschen haben Humor. Vor allem ein Gefühl für Ironie.Mit Liedtexten der jüngeren Musikgeneration kann man nicht nurGrammatik vertiefen sondern auch schmunzeln und lachen.

Im Lied „Zu spät“ der Berliner Musikgruppe „Die Ärzte“ will

sich ein Mann, der soeben von seiner Freundin verlassen wor-

den ist, an seinem Nebenbuhler rächt. Grammatikalisch auf-

fallend am Text sind die häufig vorkommenden

Personalpronomen in den verschiedenen Deklinationsformen.

Udo Lindenbergs Song „Sonderzug nach Pankow“, mit dem er

1983 für einen Auftritt in der DDR warb, ist ein Paradebei-

spiel politischer Parodie. Mit symbolisch-doppeldeutigen

Schlagwörtern werden die unterschiedlichen Ost-West-Ver-

hältnisse auf humorvoll witzige Art und Weise analisiert.

Eine stilistische Eigenheit enthält das Lied „Aber hier leben,

nein danke“ der Gruppe „Tocotronic“. Die Band wiederholt

das Modalverb „mögen“ und zählt in Ich-Form all die Dinge

auf, die sie mag.

„Die Ärzte“ und „Zu spät“Gegründet wurden „Die Ärzte“ (kurz: DÄ) 1982 von Farin

Urlaub, der mit bürgerlichem Namen Jan Vetter heißt, Bela B.

(Dirk Felsenheimer) und Sahnie (Hans Runge). Die Grün-

dungsmitglieder sind sehr verschiedene Typen, was sie verbin-

det, ist ihre große Leidenschaft für Punkrock und ihren Sinn

für schrägen Humor. Warum eigentlich „die Ärzte“? Farin:

„Uns hat es leid getan, dass unter dem Buchstaben Ä nie eine

Platte im Laden zu finden war, deshalb wollten wir einen

Namen mit Ä“.

Im Lied „Zu spät“ der Berliner Musikgruppe „Die Ärzte“ will

sich ein Mann, der soeben von seiner Freundin verlassen wor-

den ist, an seinem Nebenbuhler rächen. Der amüsante Lied-

text ist reich an Personalpronomen in den verschiedensten

Deklinationsformen. Aus dem Liedtext wird ein abwechs-

lungsreicher Lückentext wenn die kursiv gedruckten Personal-

pronomen herausgestrichen werden.

MUSIK KANN EIN WELTOFFENES KLIMA HERSTELLENMit Liedtexten arbeiten

Daniela Stierlin

37

Zu spätWarum hast du mir das angetan?

Ich hab’s von einem Bekannten erfahren:

Du hast jetzt einen neuen Freund.

Zwei Wochen lang hab ich nur geweint!

Jetzt schaust du weg,

grüßt mich nicht mehr,

und ich lieb dich immer noch so sehr!

Ich weiß, was dir an ihm gefällt:

Ich bin arm und er hat Geld!

Du liebst ihn nur, weil er ein Auto hat,

und nicht wie ich ein klappriges Damenrad.

Doch eines Tages werd’ ich mich rächen,

ich werd die Herzen aller Mädchen brechen.

Dann bin ich ein Star,

der in der Zeitung steht,

und dann tut es dir leid,

doch dann ist es zu spät!

Zu spät, (zu spät), (3 x)

Doch dann ist es zu spät.

Dann ist alles viel zu spät.

Du bist mit ihm im Theater gewesen,

ich hab dir nur Fix und Foxi vorgelesen.

Du warst mit ihm essen, natürlich im Ritz,

bei mir gab’s nur Currywurst

mit Pommes frites!

Der Gedanke bringt mich ins Grab!

Er kriegt das, was ich nicht hab!

Ich hasse ihn, wenn es das gibt,

so wie ich dich vorher geliebt!

Ich wollte ihn verprügeln,

deinen Supermann,

ich wusste nicht,

dass er auch Karate kann!

doch eines Tages werd ich mich rächen,

ich werd die Herzen aller Mädchen brechen.

Dann bin ich ein Star

und du läufst hinter mir her,

doch dann ist es zu spät,

dann kenn ich dich nicht mehr.

Zu Spät (zu spät), (3x)

dann ist alles zu spät.

zu spät (zu spät),

dann ist alles zu spät.

Projekte und Initiativen

Potentiellen Kulturmittlern muss allerdings auch klar sein,

dass qualitativ hochwertige interkulturelle Kommunikations-

berufe Kompetenzen abverlangen, die nicht im (Fremdspra-

chen-) unterricht erworben werden können.

Hanna Risku, Translationsmanagement, Tübingen, Narr Ver-

lag, 2004, S. 33.

Die geplante Erweiterung um einen Aufbaustudiengang

„Scienze Linguistiche per il Turismo, le imprese e la comunica-

zione internazionale“ kommt daher dem großen Interesse der

Absolventen nach spezifischerer Ausbildung entgegen.

Die Themen in Trient– Reisevermittlung mit den Themen Reiseangebot, Buchung,

Hotel- und Reisezielbeschreibung

– Stellengesuche/-angebote, Bewerbungsbrief und Lebens-

lauf, Vorstellungsgespräch und Arbeitsverhältnis, Unter-

nehmensprofile und Gesellschaftsrecht

– Unternehmensformen, Produktinnovation und -manage-

ment, Marketing, Projekt- und Personalmanagement

– Schaubilder und Grafiken versprachlichen und lesen,

Gespräche und Sitzungen leiten und moderieren, Messe-

vorbereitung (eine Messebeteiligung planen, Messeziele

definieren, Stand organisieren, Kontakte mit den Messebe-

suchern knüpfen und pflegen) und Nachbereitung (Anfra-

ge, Bestellung, Auftragsbestätigung, Lieferung,

Beschwerde)

– Kulturszene im deutschen Sprachraum

Wie lernt ein Kulturmittler?Kulturkenntnisse werden durch Konversationsstunden, Film-

abende und Auslandsaufenthalte vermittelt. Außerdem

besteht ein Unitandem-Projekt mit Universitäten in Süd- und

Nordtirol. Für die Lernerautonomie und das selbstverantwort-

liche Lernen werden Übersetzungsarbeiten, Unternehmens-

präsentationen und Bewerbungsmappen als Auftragsarbeiten

simuliert und teilweise arbeitsteilig durchgeführt.

Die Kulturmittlung in Trient fördert natürlichen Spracher-

werb, indem man die Studenten einer natürlichen, authenti-

schen Sprache aussetzt, deren Komplexität nicht vereinfacht

und authentische Lese- und Hörtexte verwendet. Dementspre-

chend lernen sie mit Zeitungstexten, TV- und Radiosendun-

gen, aber ebenso Fachmaterial aus der Betriebswirtschaftslehre

oder der Touristikbranche. Dadurch werden die Fachsprachen

von Anfang an zusammen mit den Fertigkeiten eingeübt.

Diese Lernstrategie führt zu einer Unterrichtsgestaltung, die

gemessen an den traditionellen Frontalunterricht italienischer

Universitäten als innovativ bezeichnet werden muss.

Der Studienplan in TrientIm ersten Studienjahr werden der Wortschatz, die Grammatik

und die fremdsprachliche Handlungsfähigkeit (insbes. Text-

produktion) konsolidiert, damit alle Studenten das B1 Niveau

des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens des Euro-

parates erreichen. Im zweiten Jahr wird dann das B2 Niveau

erreicht und nach dem dritten Studienjahr C1.

Im zweiten Jahr werden die theoretischen und praktischen

Fertigkeiten für das Übersetzen erworben und im dritten Stu-

dienjahr tiefer gehende Kenntnisse in Wortbildung, Stilistik

der Sprache, Rhetorik und Sprachpoetik. Eingerahmt werden

diese spezifischen Kenntnisse in Grundkurse aus den beiden

Bereichen BWL/Jura und Geschichte/Soziologie/Geographie.

Quelle: Algranati C., Cennamo I., Toniolo S., in Deutschkom-

petenzen in universitären Bereich, a cura di Ricci Garotti F. ,

Università degli Studi di Trento, Trento, 2005.

Weitere Informationen zum Studiengang Mediazione Lingui-

stica per il Turismo e le Imprese an der Universität Trient sind

unter den folgenden Links herunterladbar:

www.lett.unitn.it/mediazione, www.lett.unitn.it

Kontaktadressen: [email protected],

[email protected], [email protected]

(didaktische Koordinatorin des Studienganges). �

36

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„Aber hier leben, nein danke“, entsagen die vier Tocos der

Tendenz zur Nationalisierung im deutschen Pop.

Auf die Frage, ob Tocotronic mehr am Rand des Wahnsinns

oder Vernunftstypen sind, gibt Band-Mitglied und Schlagzeu-

ger Arne Zanke einem Interview die Anwort: „Das kommt auf

die Tageszeit an…“.

Grammatikalisch gesehen, beinhaltet das Lied eine übertriebe-

ne Wiederholung des Modalverbs „mögen“. Die Band zählt in

Ich-Form all die Dinge auf, die sie mag.

Aber hier leben, nein dankeIch mags, wenn sich die Wut entfacht

und ich mag deine Zaubermacht

Ich mag die Tiere, nachts im Wald

wenn sie flüstern, dass es schallt.

Ich mag den Weg, ich mag das Ziel,

Den Exzess, das Selbstexil.

Ich mag erschaudern, und nicht zu knapp,

ich gebe jedem etwas ab.

All das mag ich, all das mag ich.

Aber hier leben, nein danke! (2x)

Ich mag die Wolken, und den Wind.

Ich mag das Licht, dass du mir bringst.

Wenn du dich um mich bemühst.

Wenn der Wahnsinn flammend grüßt.

Wenn die Träume Funken sprühen,

und die weißen Blumen blühen.

Ich mag die Engel kurz vor dem Fall

Diamanten aus dem All.

All das mag ich, all das mag ich.

Aber hier leben, nein danke! (2x)

Ich mag die Spiegelung der Luft,

und wenn die Sehnsucht nie verpufft.

Den Glanz des Lebens in einem Tag.

Ich mag den Zweifel, der an mir nagt.

Wenn meine Angst mich schnell verlässt.

Ich mag den Tanz, das Idiotenfest.

Wenn wir irren nachts im Kreis,

eine Bewegung gegen den Fleiß.

All das mag ich, all das mag ich.

Aber hier leben, nein danke! (2x)

Übersetzen als didaktisches Mittel der BewusstwerdungIn einem interkulturell ausgerichteten Fremdsprachenunter-

richt können Übersetzungsübungen einen wesentlichen Bei-

trag zur Bewusstwerdung von sprachstrukturellen,

lexikalischen und stilistischen Eigenheiten sowohl der Aus-

gangs- als auch der Zielsprache leisten. Musik ist nicht an

Grenzen gebunden, eine Kulturannäherung wird vereinfacht.

Oftmals stehen die Fremdsprachenlernenden Übersetzungen

offener gegenüber, wenn diese aus einem Bereich des prakti-

schen alltäglichen Lebens stammen.

Liedtexte eignen sich auch als didaktische Hilfsmittel wegen

ihrer präzisen gesellschafts-historischen Aussagen; fast alle

Zeitepochen haben „ihre“ Lieder, ihre „Hymnen“ mit dem

spezifischen Vokabular der betreffenden Generation.

Einige Lieder überdauern, andere verschwinden in der Verges-

senheit, aber viele bieten verblüffende Überraschungen wenn

man die Texte genauer analysiert. Liedtexte, die vielleicht

oberflächlich oder nebensächlich erscheinen, werden plötz-

lich zur Fundgrube interessanter literarischer und poetischer

Entdeckungen.

Wer gerne ein Urteil abgeben möchte, oder in der

Klasse eine Umfrage starten will, findet hier ein paar

hilfreiche Tipps zum Wortschatz:

Wie findest du das Lied? Tja, also, ich… weiß nicht,… gut. Das ist gar nicht so

leicht. Hier sind einige Wörter und Ausdrücke, die

vielleicht weiterhelfen.

(Interessante Sammlung zum Thema Musik bei

www.tyskopgaver.dk/musview.htm)

Wie findest du das Lied? Was hältst du von der Musik?+ ? –

toll ganz gut langweilig

Klasse nicht so schlecht doof

super es könnte besser sein dumm

prima es könnte schlimmer sein blöd

enorm gut der Text ist ganz gut, aber uninteressant

die Melodie ist so etwas höre

echt Spitze es geht… ich nicht gern

entspannend Tja, ich weiß nicht grässlich

interessant das ist nichts Besonderes bescheuert

könnte nicht Tja, sie singt gut, aber… scheußlich

besser sein

die Sängerin was soll ich sagen… der Sänger

singt gut kann nicht

singen

der Rhythmus ist toll das ist immer

das Gleiche

die CD möchte der Rhythmus

ich gern kaufen ist monoton

Daniela Stierlin ist Dozentin für Deutsch an der Universität

von Macerata, [email protected]

LINKSwww.nmz.de

www.laut.de

www.tocotronic.de

www.stern.de

www.dieaerzte.at

www.tyskopgaver.dk/udosond.htm

39Projekte und Initiativen

„Sonderzug nach Pankow“ des Rocksängers Udo Lindenberg„Warum lässt du mich nicht singen im Arbeiter- und Bauern-

staat?“ fragte 1983 der Rockmusiker Udo Lindenberg in sei-

nem Lied „Sonderzug nach Pankow“ den damaligen

Staatsratsvorsitzenden der DDR Erich Honecker. Nicht nur in

der Bundesrepublik, auch jenseits der Mauer war und ist der

„Panikpräsident“ ungemein populär. Udo Lindenbergs Lieder

und Aktionen kommentieren seit Beginn der 1970er Jahre

gesellschaftliche und politische Entwicklungen Deutschlands.

Häufig ist der Künstler der Zeit ein Stück voraus.

Als Udo Lindenberg beginnt, Rockmusik-Texte in deutscher

Sprache zu verfassen, gibt es dafür kaum Vorbilder. Linden-

berg singt nicht – wie die meisten deutschen Schlagersänger –

über Herz und Schmerz. Sein Jargon trifft das Gefühl der Zeit.

Nach den ersten Erfolgen beginnt er sich zunehmend politisch

zu engagieren. Er singt nicht nur gegen Neo-Nazis, sondern

engagiert sich überdies bei vielen Konzertveranstaltungen

gegen rechte Gewalt und unterstützt lokale Initiativen. In dem

Album „Bunte Republik Deutschland“ bezieht Udo Linden-

berg 1989 Stellung für eine multikulturelle Gesellschaft.

Lange hegte Udo Lindenberg den Wunsch, vor seinen Anhän-

gern in der DDR zu spielen.

Am 25. Oktober 1983 steht er endlich auf der Bühne des

„Palastes der Republik“. Er darf vor einem ausgewählten

Publikum singen. Die Fans müssen draußen bleiben. Als sich

zu Pfingsten 1987 Tausende von Jugendlichen in der Nähe des

Reichstags an der Mauer versammeln, um ein Pop-Konzert im

Westen zu verfolgen, treibt die Volkspolizei sie auseinander.

Udo Lindenberg schickt daraufhin einen offenen Brief und

eine Lederjacke an Erich Honecker: „Die Kids sind keine Kra-

wallisten und Randaleure, die stehen genauso wie du auf Rock

n’ Roll“. Der Staatschef antwortet auf den Brief und behauptet

über die Jacke: „sie passt“.

Honecker sichert zu, noch einmal prüfen zu lassen, ob Lin-

denberg in der DDR auftreten darf. Doch die Furcht der Funk-

tionäre vor unkontrollierbaren Jugendlichen verhindert einen

Auftritt. Erst nach dem Fall der Mauer kann Lindenberg für

seine „Freunde in der DDR“, wie es im Lied vom „Sonderzug“

heißt, singen. Seine Lieder jedoch machten vielen Menschen

in der DDR über die Jahre hinweg deutlich, dass sie im Westen

nicht abgeschrieben waren.

Lindenbergs Song „Sonderzug nach Pankow“ wird ein großer

Erfolg. Er parodiert auf ironischste Art und Weise die gegen-

sätzlichen Ost-West-Verhältnisse. Die kulturellen Unterschiede

werden mit zweideutigen Schlagwörtern humorvoll verharm-

lost und gleichzeitig mit präziser Schärfe analisiert.

Sonderzug nach PankowEntschuldigen Sie ist das

der Sonderzug nach Pankow

ich muss mal eben dahin

mal eben nach Ost-Berlin

ich muss da was klärn

mit eurem Oberindianer

ich bin ein Jodeltalent und will

da spieln mit ’ner Band

Ich hab ’n Fläschen Cognac mit

und das schmeckt sehr lecker

Das schlürf ich dann ganz locker

mit dem Erich Honecker

Und ich sag: Ey Honey

ich sing für wenig Money

Im Republik-Palast

wenn ihr mich lasst

All die ganzen Schlageraffen

dürfen da singen

dürfen ihren ganzen Schrott

zum Vortrage bringen

nur der kleine Udo

nur der kleine Udo

Der darf das nicht

und das verstehen wir nicht

Ich weiß genau

ich habe furchtbar viele Freunde

in der DDR und stündlich

werden es mehr

och Erich ey bist du denn wirklich

so ein sturer Schrat

warum lässt du mich nicht singen

im Arbeiter- und

Bauernstaat

ist das der Sonderzug nach Pankow

ist das der Sonderzug

nach Pankow

entschuldigung

der Sonderzug nach Pankow

Ich hab ’n Fläschen Cognac mit

und das schmeckt sehr lecker

das schlürf ich dann ganz locker

mit dem Erick Honecker

Und ich sag: Ey Honey

ich sing für wenig Money

im Republik-Palast

wenn ihr mich lasst

all die ganzen Schlageraffen

dürfen da singen

dürfen ihren ganzen Schrott

zum Vortrage bringen

nur der kleine Udo

nur der kleine Udo

der darf das nicht

und das verstehen wir nicht

Honey ich glaub du bist

doch eigentlich auch ganz locker

ich weiß tief in dir drin

bist du doch eigentlich auch ’n

Rocker

du ziehst dir doch heimlich

auch gerne mal die Lederjacke an

und schließt dich ein auf’m Klo

und hörst West-Radio.

Hallo Erich kannst mich hörn

hallo-lo-löchen hallo

hallo Erich kannst mich hörn

hallo-lo-löchen hallo

Honey kannst mich hören

jodelodeldido uh

hallo Erich kannst mich hören

jodelodeldido uh

38

„Aber hier leben, nein danke“ der Gruppe Tocotronic Tocotronic (benannt nach einem Gameboy-Vorläufer) – die

Musterknaben der sogenannten Hamburger Schule – zählten

zu den wichtigsten deutschen Bands der 90er Jahre.

Mit ihren fulminanten Anfangserfolgen hatten sie ein Pop-

Phänomen nahezu britischen Ausmaßes gestartet. Die eigen-

willigen Frisuren, der

Cordhose-Werbe-T-Shirt-Traniningsjacken-Stil, die Höflichkeit

der Ansagen wurden gewürdigt und bewundert.

Anfang ’95 erscheint das Debüt-Album „Digital ist Besser“

und setzt einen Meilenstein in der deutschsprachigen Indie-

Pop-Geschichte. (Unter vielen anderen Konzerten folgt ein

Gastspiel in Sibirien, organisiert vom Goethe-Institut).

Nach Veröffentlichungspausen und Veränderungen in der

Bandbesetzung scheint im Januar 2005 „Pure Vernunft darf

niemals siegen“. Das Album ist ein großer Erfolg. In dem Lied

Page 23: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

Am 26. September 2006 wird zum fünften Mal der Premio Ladis-lao Mittner für herausragende italienische Deutschlandstudienverliehen. Die Preisverleihung findet im Rahmen des „DeutschenLiteraturherbstes“ in der Villa Massimo in Rom statt. Preisträgerinist die literarische Übersetzerin Marina Pugliano.

Im Zusammenhang mit dem Staatsbesuch von Bundespräsi-

dent Johannes Rau in Italien im April 2002 rief der DAAD

einen Preis für italienische Deutschlandstudien ins Leben.

Dieser Preis wurde nach dem aus Triest stammenden und

zweisprachig aufgewachsenen italienischen Germanisten

Ladislao Mittner (1902 – 1975) benannt, der Lehrer bedeu-

tender italienischer Germanisten und Schriftsteller wie Clau-

dio Magris und Paolo Chiarini war und das italienische

Standardwerk zur Geschichte der Deutschen Literatur verfasst

hat. Ladislao Mittner hat sich gerade nach dem Zweiten Welt-

krieg über die Germanistik hinaus für die Vermittlung der

deutschen Kultur in Italien und damit für die Verständigung

zwischen beiden Ländern eingesetzt. Bereits mit der Wahl des

Preisnamens ehrt der DAAD einen italienischen Wissenschaft-

ler, der sich im Bereich der Deutschlandstudien in Italien ver-

dient gemacht hat.

Der „Premio Ladislao Mittner“ wird jährlich in wechselnden

Disziplinen an einen Wissenschaftler bzw. eine Wissenschaft-

lerin aus Italien verliehen, der/die sich in der Mitte ihrer

Laufbahn befindet, ein herausragendes Werk (oder auch meh-

rere Werke) mit Deutschlandbezug veröffentlicht und sich

durch ein besonderes Engagement für die Verbreitung der

deutschen Kultur in Italien ausgezeichnet hat.

Nachdem der DAAD-Preis für italienische Deutschlandstudien

zunächst in den Fachrichtungen Philosophie (2002), Rechts-

wissenschaft (2003), Geschichtswissenschaft (2004) und Ger-

manistik (2005) vergeben wurde, wird er dieses Jahr auf dem

Gebiet der Übersetzung/Übersetzungswissenschaft verliehen,

die äußerst wichtig für den deutsch-italienischen Wissen-

schafts- und Kulturdialog ist.

VERLEIHUNG DES PREMIO LADISLAO MITTNER 2006Iris Tappeiner (DAAD – Rom)

41

Für alle, die sich in Italien mitDeutsch als Fremdsprache beschäf-tigen, seien es Universitätslektoren,DaF-Lehrer oder einfach nur DaF-Interessierte, hält das Internet nuneine reichhaltige Website bereit: dieHomepage der Deutschlektorinnenund -lektoren in Italien.

Dem DAAD und seinem Finan-

zierungsprogramm für Ortslekto-

ren ist es zu verdanken, dass die

Initiative zur Entwicklung einer Homepage, die Ende 2004

auf der Lektorenjahrestagung in Monopoli vom damaligen

Koordinator Paul Rentrop (Universität Florenz) mit der Unter-

stützung von Susanne Lüdtke (DAAD) angeregt wurde, sich in

Form einer Arbeitsgruppe konkretisieren und weiterentwik-

keln konnte. Zur Zeit arbeiten 7 LektorInnen aus 4 Universitä-

ten in der Redaktion mit. Dank der Unterstützung der Facoltà

di Lingue e Letterature Straniere der Universität Bologna und

ihres Dekans Prof. Alberto Destro ist die Seite mittlerweile zu

einer nützlichen Informationsquelle für alle Interessierten

herangereift und kann nun das Ziel ins Auge fassen, zum

regelmäßigen virtuellen Treffpunkt der DaF-Szene in Italien

zu werden. Den Redaktionsmitgliedern, die die Technik auf

die Beine gestellt haben, Janna Lehmann (Universität Catania-

Ragusa) und Johannes Kurzeder (Universität Bologna) sowie

im letzten Jahr Jochen Neubauer (Universität Cassino) sei an

dieser Stelle der Dank und die Anerkennung der ganzen Lek-

torenschaft ausgedrückt.

Und so sehen die Seiten im Einzelnen aus:

Auf der Eingangsseite findet man direkt die neuesten Infos.

Unter den verschiedenen Rubriken der Homepage gibt es

dann für jeden Geschmack etwas:

Der Kalender, um den sich Carla Christiany (Universität

Bologna) kümmert, weist auf interessante Tagungen, Semina-

re usw. hin.

Dr. Andrea Birk (Universität Bologna) sammelt Zusammenfas-

sungen zu vergangenen Veranstaltungen unter dem Stichwort

Berichte und kümmert sich um die Zusammenstellung der

Rezensionen zu Büchern, Filmen u.a.

DER NEUE DAF-TREFFPUNKT: WWW.DEUTSCHLEKTOREN.ITBarbara Hans-Bianchi (Universität L’Aquila, diesjährige Koordinatorin der Deutschlektoren in Italien für den DAAD)

40

Überreicht wird der Premio Ladislao Mittner an Marina Pugli-

ano, literarische Übersetzerin und Präsidentin der Kooperati-

ve Nuovo Traduttore Letterario (NTL). Die Preisträgerin hat

sich u. a. aktiv an der ersten italienisch-deutschen Übersetzer-

werkstatt im Übersetzerhaus Looren (CH) beteiligt. Diese

Weiterbildungsveranstaltung für professionelle Literaturüber-

setzer/-innen wurde vom Goethe Institut Italien und vom

Deutschen Übersetzerfond finanziert und hat 12 Überset-

zern/innen die Möglichkeit gegeben, gemeinsam an ihren

aktuellen Übersetzungen zu arbeiten, ihre Übertragungen zur

Diskussion zu stellen und Problemfälle zu erörtern

Die Verleihung des DAAD- Preises für italienische Deutsch-

landstudien, der in diesem Jahr erstmals unter dem Dach des

Deutsch-Italienischen Hochschulzentrums vergeben wird, fin-

det am 26. September 2006 in der Villa Massimo, Rom statt,

und ist mit einer literarischen Lesung verbunden.

Info:

DAAD Informationszentrum

c/o Goethe Institut Rom

http://ic.daad.de/rom

Tel 06 85301666

[email protected]

Projekte und Initiativen

Unter der von mir geleiteten Rubrik Beiträge können kurze

Texte von den Lektorenkollegen veröffentlicht werden. Auch

besteht die Möglichkeit, auf andere Schriften hinzuweisen,

die im DaF-Bereich publiziert wurden.

Es gibt zahlreiche direkte Links zu wichtigen Gesprächspart-

nern der Deutschlektoren sowie eine Verbindung zur stets aktu-

alisierten DaF-Linkliste von Jochen Neubauer. Dort sind zu

vielen verschiedenen Themenbereichen wie Online-Übungen,

E-Mail-Partnerschaften, Landeskunde, Literatur u.v.m. die inter-

essantesten Links zusammengestellt und kurz kommentiert.

Neues zu DAAD-Stipendien, zum Ortslektorenprogramm usw.

ist bei den Infos über den DAAD zu finden, während die Pro-

gramme der vergangenen und der jeweils anstehenden Lekto-

ren-Jahrestagungen in einer eigenen Rubrik erscheinen.

Die Fachzeitschrift „daf Werkstatt“ hat einen eigenen Button,

über den man – nach einer kurzen Präsentation – zu den

Inhaltsverzeichnissen der bereits erschienenen Hefte gelangt.

Von hier sind die Abstracts der einzelnen Artikel aufrufbar.

Alle Deutschlektoren und -lektorinnen an italienischen Univer-

sitäten sind herzlichst eingeladen, sich an den Diskussionen

des FORUMs zu beteiligen und die Homepage den eigenen

Interessen und Vorlieben entsprechend mitzugestalten. Aber

auch alle anderen Besucher unserer Seiten können sich mit

Vorschlägen, Hinweisen und Fragen jederzeit an mich bzw. an

die jeweils zuständigen Redaktionsmitglieder wenden.

Wer noch mehr wissen will – denn es gibt noch ein paar nette

kleine Schubladen für Neugierige –, der sollte ganz schnell

mal reinschauen! Und auch wer unsere Website schon mal

besucht hat, wird überrascht sein, was es alles Neues gibt!

Treffpunkt: www.deutschlektoren.it. �

Page 24: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

„Wachsen Rosen unterm Schnee?“ Um diese Frage zu beantwor-ten, müsse sie zunächst den Schnee beschreiben, „die Kälte, dieUnbehaustheit, das Alleingelassensein, den Schrecken, mit demwir leben“. Auf solch poetische Weise hat die KinderbuchautorinJutta Richter einmal die Grundfrage jeder Literatur beschrieben.

So sind auch die Themen von Jutta Richters Bücher nicht nur

Geschichten über Freundschaft, über die heile Welt der Kind-

heit, sondern auch über den Einbruch des Schmerzes und

vom Verlust dessen, was man am meisten liebt; oft sind es

auch Geschichten über Verantwortung und über eine Ent-

scheidung, die da eines der Kinder zu treffen hat.

Jutta Richter ist eine der renommiertesten Kinderbuchautorin-

nen Deutschlands; ihr literarisches Werk umfasst mehr als 30

Kinder- und Jugendbücher und wurde vielfach mit Preisen

ausgezeichnet, u.a. mit dem Rattenfänger – Literaturpreis,

dem LUCHS, dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem

Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis.

LESEREISE ITALIEN: JUTTA RICHTERCharlotte Hermelink (Goethe-Institut Turin)

LITERATURFEST: 100 EVENTI PER AMARE LA LETTERATURA TEDESCA

43

Il Liceo Classico “Sesto Properzio” di Assisi, in collaborazione conl’A.D.I.L.T. (Associazione Docenti Italiani di Lingua Tedesca) Dire-zione centrale di Roma e della Sezione di Assisi, con il GoetheInstitut di Roma e con la Deutsche Akademie di Perugia indice unconcorso a premi rivolto ai ragazzi di età compresa tra i 6 e i 16anni dal titolo: La finalità del concorso è quella di offrire a studenti e istituzioniun’occasione di riflessione sull’importanza della conoscenza edello studio del tedesco.I partecipanti sono chiamati ad elaborare un motto di fantasia cherisponda alla domanda “Il tedesco perché?” e ad arricchirlo di undisegno e di una veste grafica adeguati. A tutti i partecipanti verràfornita una base di riflessione offerta dal Goethe Institut di Napoliche ha elaborato in una pagina i dati e i numeri più significativi peril tedesco (tale pagina è allegata al presente bando).

La partecipazione al concorso è gratuita.

Ogni autore può partecipare con una sola opera.

Gli elaborati possono essere presentati in forma cartacea,

mista (uso di più materiali insieme) o su altro supporto. Le

opere, che devono essere inedite, saranno valutate in base ai

seguenti criteri:

– Adeguatezza e pregnanza delle informazioni

– Creatività e originalità

– Congruenza tra testi scritti e veste grafico-pittorica

Le opere devono essere inviate per posta tramite raccomanda-

ta A.R. o consegnate a mano in plico sigillato contenente 1

busta più piccola coi dati identificativi della classe partecipan-

te o del singolo studente (nome/classe, sezione, indirizzo,

nome della scuola, indirizzo della scuola, telefono , fax, indi-

rizzo di posta elettronica, nome e cognome del docente

responsabile e suo indirizzo di posta elettronica).

I lavori devono essere fatti pervenire dal 1° Ottobre 2006 al

30 Novembre 2006 (in caso di utilizzo della posta farà fede il

timbro dell’ufficio postale accettante) al seguente indirizzo:

Liceo Classico “Sesto Properzio”

Via Padre Ludovico da Casoria 3, 06081 Assisi

N.B. Non si prenderanno in considerazioni opere pervenute

successivamente al 30 Novembre 2006.

BANDO DEL CONCORSO “IL TEDESCO PERCHÉ?”Liceo Classico “Sesto Properzio” – Indirizzi Classico, Linguistico, Sociale

42

Triest5. OktoberSeite 64

Mailand6./7. OktoberSeite 49

Turin9. OktoberSeite 70

Genua10. OktoberSeite 70

Rom11./12. OktoberSeite 60

Neapel13. OktoberSeite 55

Kulturprogramme der Bildungskooperation Deutsch

I lavori verranno esposti il giorno della premiazione ufficiale e

non saranno restituiti.

Il giudizio della Giuria, composta da membri delle Istituzioni

promotrici, è insindacabile.

Le eventuali spese di spedizione sono a carico dei partecipanti.

La partecipazione al concorso implica la piena accettazione

del presente regolamento.

La proclamazione dei vincitori e la premiazione ufficiale

avranno luogo a gennaio 2007 presso i locali del Liceo “Pro-

perzio” alla presenza del Capo di Istituto, Prof.ssa Rosella Cur-

radi, e di rappresentanze delle varie Istituzioni promotrici.

I vincitori saranno informati personalmente almeno 7 giorni

prima della premiazione.

Categoria Premio

Cat. I: 1° classificato: targa ricordo + piccoli premi per la classe

6 – 12 anni 2° classificato: targa ricordo + piccoli premi per la classe

3° classificato: targa ricordo + piccoli premi per la classe

Cat. II: 1° classificato: targa ricordo + piccoli premi per la classe

13 – 16 anni 2° classificato: targa ricordo + piccoli premi per la classe

3° classificato: targa ricordo + piccoli premi per la classe

In caso di reperimento di fondi aggiuntivi, i premi potranno

essere ulteriormente incrementati. Tale eventualità, per que-

stioni organizzative, potrà essere resa nota solo il giorno della

premiazione.

Per eventuali ulteriori informazioni o per comunicazioni con-

tattare la Prof.ssa Rosella Baldelli ([email protected])

responsabile del progetto, presso il Liceo “Properzio” di Assisi

v. Padre Ludovico da Casoria 3, Assisi

Tel. 075 812466 Fax 075 813160

e-mail: [email protected][email protected]

In Italien stellt die Autorin sich den italienischen Kindern in

einer vom Goethe-Institut Italien organisierten Lesereise mit

zwei Büchern vor, aus denen in den zweisprachigen Lesungen

ausgewählte Passagen vorgetragen werden:

– Hinter dem Bahnhof liegt das Meer (2001) erzählt von

dem heimatlosen kleinen Neuner, der seinen Schutzengel

verkauft, um sich seinen größten Traum zu erfüllen – das

wertvollste, was er besitzt.

– In Der Hund mit dem gelben Herzen (1998) möchte ein

Hund nicht länger allein sein und erobert durch die

Geschichten, die er erzählt, die Herzen von Lotta und

ihrem Bruder Prinz Neumann.

Die Lesungen werden in Triest, Mailand, Turin, Genua, Rom

und Neapel stattfinden und richten sich an Schülerinnen und

Schüler zwischen 10 und 14 Jahren. Da die Autorin auf ihrer

Tournee durch Italien von ihrer Übersetzerin Bice Rinaldi

begleitet wird, werden die Lesungen und das daran anschlie-

ßende Gespräch mit der Autorin zweisprachig sein und die

Veranstaltungen eignen sich deshalb auch für nur leicht fort-

geschrittene Deutschlerner.

Referentinnen: Jutta Richter, Autorin und

Bice Rinaldi, Übersetzerin

Informationen: Goethe-Institut Turin, Tel. 011 54 38 30 �

Seit etwa einem Jahr widmet sich das Goethe-Institut in besonderer Weise der Förderung zeitgenössischer deutscherLiteratur in Italien. Von September bis Dezember 2006 präsentieren wir Ihnen gemeinsam mit unseren Partnern neue undneueste Literatur aus Deutschland. Bei Literaturveranstaltungen in ganz Italien haben Sie die Möglichkeit, deutscheSchriftsteller und ihre jüngsten Bucherfolge kennenzulernen. Den Anfang macht der derzeit sicher erfolgreichste deutsche Schriftsteller Daniel Kehlmann, dessen Buch „Die Vermessungder Welt“ in mehreren Sprachen übersetzt ist, mit seiner Lesereise, die ihn im September von Mantua über Mailand und Romnach Neapel bringt. Es folgen die SchriftstellerInnen F.C. Delius, Wolf Erlbruch, Kirsten Fuchs, Durs Grünbein, Terézia Mora,Albert Ostermaier, Jutta Richter, Ilija Trojanow, Stefan Weidner und Feridun Zaimoglu. In Mailand, Turin und Triest sehen Sie in einer Ausstellung die schönsten deutschen Bücher des Jahres 2004. Und an vielenOrten werden die Klassiker der Literaturverfilmung wie „Tod in Venedig“ oder die „Blechtrommel“ gezeigt. In Rom feiern wir imSeptember ein großes Literaturfest, und die Europäische Bibliothek öffnet im Oktober dem Publikum ihre Türen. Das Gesamtprogramm dieser Initiative finden sie auf unserer Homepage www.goethe.de/letteratura_tedesca. Partner: Botschaft, Torino Capitale Mondiale del Libro con Roma �

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Der FilmDer 15 Jahre alte Michael Polischka, den es mit seiner Mutter vomVillenviertel Zehlendorf ins berüchtigte Berlin – Neukölln ver-schlägt, ist wehrlos: Türkische Jungs nehmen ihm die Schuhe ab,schlagen ihn brutal zusammen und zeigen ihm auch mit Handy-Filmchen, was mit anderen Opfern passiert. Schließlich landetPolischka als Dealer in der Drogenszene. „Knallhart“ ist und heißtdas Sozialdrama von Regisseur Detlev Buck, ein unerwartet dras-tischer Film, der auf der Berlinale 2006 Publikum und Kritikerbegeisterte. U.a Filmpreis in Silber, sowie Filmpreis für denbesten Schnitt (Dirk Grau) und die beste Filmmusik (Bert Wrede).Deutschland 2006, Regie: Detlev Buck, Länge: 99 Minuten, freige-geben in Deutschland ab 12 Jahren, Farbe, Sprache Deutsch, ita-lienische Untertitel, Prädikat: Besonders wertvoll.Mehr dazu: www.knallhart-derfilm.de

Die Personen im Film*Michael (David Kross)

15 Jahre, ohne Vater aufgewachsen. Er hält zu seiner Mutter,

obwohl er deren Lebensweise ablehnt. In Neukölln wird er

schnell zum Spielball einer türkischen Gang. Als er beginnt, sich

zu wehren, rutscht er immer tiefer ins kriminelle Milieu ab.

Miriam (Jenny Elvers-Ebertzhagen)

Michaels Mutter. Sie war 15 Jahre alt, als Michael geboren

wurde. Seitdem lebt sie auf Kosten guter Bekanntschaften. Als

sie und Michael aus der Villa ihres Freundes, Dr. Peters, raus-

geschmissen werden, hat sie viel zu viel zu tun, als sich um

Michaels Probleme zu kümmern.

Dr. Peters (Jan Henrik Stahlberg)

Reicher und arroganter Arzt. Von den Frauen erwartet er nur

einen schönen Körper – schließlich hat er das Geld.

Crille und Matze (Arnel Taci und Kai Michael Müller)

Michaels Klassenkamerad Crille wohnt mit seinem jüngern

Halbbruder Matze bei seinem gewalttätigen Vater; ihre Müt-

ter sind tot. Der Vater ist Fernfahrer und oft wochenlang

unterwegs. Das feiern die Brüder mit Bier.

Erol (Inanc Oktay Özdemir)

Der 17-jährige Türke kennt nur die Sprache der Gewalt. Mit

seiner Gang terrorisiert er andere Jugendliche. Privat hat Erol

andere Probleme: Als Vater von zwei Zwillingen und ohne

berufliche Perspektive hat er wegen seiner Unzuverlässigkeit

bei seiner Freundin einen

schweren Stand.

Hamal (Erhan Emre)

Auf den ersten Blick wirkt der

gepflegte Mann aus Afghani-

stan sanft und verständnis-

voll, doch in Wirklichkeit ist er ein kaltblütiger Auftraggeber,

der kein Pardon kennt. Als Drahtzieher eines Drogenrings

macht er sich bei seiner Arbeit die eigenen Hände nicht

schmutzig.

Barut (Kida Khodr Ramadan)

Hamals rechte Hand wirkt wie eine bullige Inkarnation eines

Mafioso. Seine Leidenschaft sind Pferdewetten.

Gerber (Hans Löw)

Der Polizist untersucht den Einbruch bei Dr. Peters und ver-

liebt sich dabei in Michaels Mutter Miriam. Er wirkt verständ-

nisvoll, so dass Michael – wenn auch zögerlich – ein

Vertrauensverhältnis zu ihm aufbaut.

Aus: www.bpb.de

In dieser Website der Bundeszentrale für politische Bildung

können Sie das Filmheft mit Didaktisierungsvorschlägen und

vielen wertvollen Informationen herunterladen.

Der Film „Knallhart“ in Italien Die Erstaufführung in Italien wird am 12. Oktober, 10 Uhr,

für ein Schulpublikum am Goethe-Institut Rom stattfinden.

Eine Abendveranstaltung für ein allgemeines Publikum

findet ebenfalls statt.

Screening für interessierte Lehrer im September.

Demnächst wird der Film in den italienischen Kinos unter

dem Titel „Tough enough“ gezeigt.

Information und Anmeldung: Gerdis Thiede, Tel, 06

84400535 – [email protected]

Das Buch: Gregor Tessnow, KnallhartTaschenbuchausgabe: Verlag Ueberreuter.

Bestellnummer: ISBN 3-8000-5209-1.

Für fortgeschrittene Schüler gut zu lesen, relativ einfache

Sprache. �

DETLEV BUCKS FILM „KNALLHART“ NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMAN VON GREGOR TESSNOWGerdis Thiede (Goethe-Institut Rom)

45

Wie leben Jugendlichein Deutschland, was istihnen wichtig, wofürengagieren sie sich?Wie sieht ihr Alltag aus,wie gestalten sie ihreFreizeit? Worauf legen

sie Wert bei ihren Beziehungen und Freundschaften? Und wiestellen sie sich die Zukunft vor?

Die Ausstellung „jung:de“ lädt Jugendliche in der ganzen Welt

ein, sich mit dem Leben junger Menschen in Deutschland zu

beschäftigen und Wissenswertes und Ungewöhnliches über

sie zu erfahren.

Auf 16 großen CD-Scheiben und an interaktiven Musik-, Film-

und Internetstationen erfährt der Besucher Wissenswertes

über das Leben Jugendlicher in Deutschland, über ihr Lebens-

gefühl, ihre Träume. Thematisiert werden Musik, Medien,

Familie und Freizeit, aber auch Suchtprobleme, Jugendkrimi-

nalität und Armut. Besonderes Gewicht liegt auf dem interkul-

turellen Aspekt, dem Leben der dritten Generation der

Einwandererfamilien.

Jugendliche kommen dabei immer wieder mit ihren persön-

lichen Gedanken und Vorstellungen zu Wort.

Ausstellungsorte– Goethe-Institut Rom 18.09.06 – 18.09.06

Kontakt: Gerdis Thiede, Tel. 06 84400535,

[email protected]

– Goethe-Zentrum Palermo 22.10. 06 – 18.11.06

Kontakt: Michaela Sinn, Tel. 091 6528660

[email protected]

– Goethe-Institut Genua 23.11.06 – 18.12.06

Kontakt: Nicole Bender, Tel. 010 8398775

[email protected]

– Universität Salerno Mitte Januar – Ende Februar

Kontakt: Maria Gabriella Sementa, Tel. 0825 22925

[email protected]

Eine Vielfalt von begleitenden Didaktisierungsvorschlägen fin-

den Sie im Internetportal www.goethe.de/jung zum Her-

unterladen.

Zum Thema Jugend in Deutschland bietet das Goethe-Institut

außerdem Filme zum Verleih an, die Sie bei der Cineteca des

Goethe-Instituts Rom bestellen können:

[email protected]

Die Eltern von Fabio Vazzano, 14 Jahre, von der Scuola Media

G. Verga, Calasibetta (Enna), nutzen die Gelegenheit, um jetzt

selber für sich in der Nähe des Goethe-Instituts Gaienhofen

einen Urlaub am Bodensee zu planen.

Die Antwort der Gewinnerin aus der Toskana steht bei Redak-

tionsschluss noch aus. Je ein Handy haben Sara Invernizzi, Scuo-

la Primaria Statale E. de Amicis, Novara, und Suling Feng, ITST

per il Turismo, Artemisia Gentileschi, Mailand, gewonnen. �

Kulturprogramme der Bildungskooperation Deutsch

100 Millionen EuropäerInnen sprechen Deutsch als MutterspracheNeue Wettbewerbe mit wertvollen Preisen für die ScuoleElementari, die Scuole Medie, die Scuole Superiore und dieUniversität Pünktlich am 26. September 2006 startet der Schreib- und

Malwettbewerb für die italienischen Schulen und Universitäten

unter dem Motto 100 Millionen EuropäerInnen sprechen

Deutsch als Muttersprache. Deutsch ist die Muttersprache jener

Europäer, die in Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, einigen

Teilen Norditaliens und in Deutschland leben – eine

europäische Schlüsselsprache, die nach dem Motto „Aus eins

mach fünf“ den Zugang zu fünf europäischen Ländern mit ihren

unterschiedliche Kulturen bietet. Mit einiger Berechtigung kann

man die Sprache Deutsch als die europäische Sprache per se

bezeichnen, da sie jüngst von der EU in die Gruppe der

offiziellen EU –Sprachen aufgenommen wurde.

Der Wettbewerb 100 Millionen EuropäerInnen sprechen

Deutsch als Muttersprache bietet sich in verschiedenen Vari-

anten an: Eine Reportage erstellen, eine Karte schreiben und

malen, für eine Reportage recherchieren, einen Cartoon

erstellen oder gar, für die Universitäten, einen Essay oder eine

Kurzgeschichte verfassen – für alle Talente ist etwas dabei!

Laufzeit des Wettbewerbs: 26. September 2006 – 15. März 2007

Detaillierte Information zu Wettbewerbsregeln und Preisen,

den Partnern der Initiative, Ansprechpartnern, sowie die Teil-

nahmeformulare zum Herunterladen, finden Sie ab spätestens

1. Oktober 06 in den folgenden Websites einiger Partner:

– Deutscher Akademischer Austauschdienst DAAD

www.ic.daad.de/rom

– Goethe-Institut Italien www.goethe.de/italien

– Deutsche Botschaft www.rom.diplo.de

– Österreich-Institut Rom www.oesterreichinstitut.it

– Schweizer Botschaft www.eda.admin.ch/rom

Übrigens: Wenn Sie noch nicht das Poster 100 Millionen

EuropäerInnen sprechen Deutsch als Muttersprache haben

sollten, können Sie es, solange der Vorrat reicht, beim Öster-

reich- Institut Rom, dem DAAD, den Goethe-Zentren oder

einem der Goethe-Institute abholen.

Wettbewerb Deutsch macht mobilHerzlichen Glückwunsch! Zwei SchülerInnen, die ins Goethe-

Institut zur Zertifizierung kamen, waren die Glücksfeen:

Aus einem randvoll gefüllten Karton zogen sie die Namen der

Gewinner des Quiz von „Deutsch macht mobil“.

Zwei Jugendsprachkurse am Goethe-Institut Gaienhofen,

Bodensee, inklusive Flug, Flugbegleitung, Freizeitprogramm

und Unterkunft sind ein wirklich schöner und wertvoller

Gewinn, der zwei Familien vorerst einmal in Aufregung

gesetzt hat. Unser Sohn, unsere Tochter, doch eigentlich viel

zu jung, um ganz alleine nach Deutschland zu fliegen und

dort drei Wochen mit Gleichaltrigen in einer internationalen

Gruppe Deutsch zu lernen? Oder?

DEUTSCH MACHT MOBILAusstellung, Filme und Musik: JUNG:DE

Gerdis Thiede (Goethe-Institut Rom)

Page 26: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

�1 Online-Fortbildungskurs„Multimedia-Führerschein D“für DeutschlehrerDer Basiskurs des Multime-

dia-Führerscheins ist ein

sechsmonatiger Fernkurs via

Internet. Der Online-Kurs

umfasst 6 Module und hat

zum Ziel, Lehrern die Kompe-

tenz zu vermitteln, das Inter-

net zielsicher als

Informations- und Material-

fundgrube für den Deutsch-

unterricht zu nutzen. Es

bieten sich viele Möglichkei-

ten: Von Themenrecherchen

FORTBILDUNGSPROGRAMME über die Planung einer Klas-

senfahrt via Internet bis zur

eigenen Homepage, mit der

sich die Klasse vorstellen

kann. Erfahrene Deutschlehr-

kräfte stehen als Tutoren zur

Seite. Werden alle Module

erfolgreich durchgearbeitet,

wird am Ende der „Multime-

dia-Führerschein D“ verlie-

hen. Es besteht zudem die

Möglichkeit, eine Gruppe zu

bilden und so zum günstigen

Gruppentarif teilzunehmen.

Dazu wird von der jeweiligen

Gruppe ein Koordinator

ernannt, der Treffen der

Gruppenmitglieder organi-

siert und dem Webtutor

gemeinsam erarbeitete Vor-

schläge schickt.

Voraussetzungen: Grund-

kenntnisse in Textverarbei-

tung, eigener E-Mail-

Anschluss

DAUER DES KURSES: Oktober 2006 – April 2007

Teilnahmegebühr: € 108 ,

für Lerngruppen mit Koordi-

nator: € 128

Anmeldung bis zum 1. Okt-

ober 2006: Goethe-Institut

Mailand, Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725 canto-

[email protected]

An fortgeschrittene Medien-

nutzer wendet sich der drei-

monatige Aufbaukurs, der an

die Inhalte des Basiskurses

„Multimedia-Führerschein

D“ anknüpft. Der drei

Module umfassende Online-

Kurs gibt einen Einblick in

neue Lernformen, die im

Zuge der technologischen

Weiterentwicklung des Inter-

nets entstanden sind. Digita-

le Zusammenarbeit über die

Grenzen des Klassenraums

hinaus kann im Kurs in Form

von virtuellen Lerngruppen

direkt ausprobiert werden

(z.B. über Lernplattformen,

E-Journals). Tutorielle

47Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

Vom Goethe-Institut Turin organisierte Veranstaltungen, die

Lehrkräften aus der gesamten Region Italien offen stehen.

Mit Deutsch auf die Bühne –In scena col tedesco!Schulklassen aus ganz Ita-

lien, die Deutsch lernen und

deren Schüler 16 Jahre und

WETTBEWERB DES GOETHE-INSTITUTS ITALIEN

älter sind, können auch im

nächsten Jahr wieder bei

dem vom Goethe-Institut

Turin organisierten Theater-

Wettbewerb teilnehmen.

Termin dieses „Theaterwett-

streits” ist die Woche vom

19. – 24. März 2007. Die

Gewinner dieses Wettbe-

werbs werden mit ihrem

Stück beim internationalen

Jugendtheaterfestival „Lin-

gue in Scena!”, das vom 14.

bis 18. Mai 2007 ebenfalls

in Turin stattfinden wird, das

Land Italien vertreten.

Alle interessierten Lehrerin-

nen und Lehrer können ab

Mitte September 2006 unter

www.goethe.de/turin die

detaillierten Informationen

zum Wettbewerb und zur

Einschreibung abrufen.

46

GOETHE-INSTITUT ITALIEN WWW.GOETHE.DE/ITALIEN

VERANSTALTUNGSKALENDER

TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Fr 15.09. Information zur Einschreibung für den

Theaterwettbewerb „Mit Deutsch auf die Bühne“

wird von diesem Tag an in die Web-Seiten

des Goethe-Instituts eingestellt

Di 15.09. Beginn des Wettbewerbs „100 Millionen infos unter:

EuropäerInnen sprechen Deutsch“ www.goethe.de/italien

Fr 22.09. 16.00 – 24.00 Literaturfest – festa della letteratura Feridun Zaimoglu, Goethe-Institut Rom

Amara Lakhous,

Albert Ostermaier,

Saam Schlamminger u.a.

Fr – So 29.09. – Ganztägig Workshop: Theatermethoden für den Alice Herberger, Il Castagneto,

01.10. Unterricht in Deutsch als Fremdsprache Sigrid Unterstab Villar Pellice, Piemont

GOETHE-INSTITUT MAILAND WWW.GOETHE.DE/MAILANDEmilia-Romagna, Lombardia, Trentino-Alto Adige, Ticino

VERANSTALTUNGSKALENDERMehrteilige Kurse und Veranstaltungen sind unter ihrem Anfangsdatum im Kalender verzeichnet.

SEPTEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.

4.9. – 9.10. 15.00 – 18.30 Sprache und Methodik-Didaktik Bernhard Osterkorn Goethe-Institut Mailand � 4für Deutschlehrende in der Scuola media

Do 21.9. 15.00 – 18.00 Deutschlernen mit Rock, Pop und HipHop Sybille Trapp IC „Mazzi“ Bergamo � 21Fr 22.9. 15.00 – 18.00 Ben essere in classe (1) Rosella Intrito Grioni Goethe-Institut � 5

Il piacere di lavorare Mailand

Mi 27.9. 14.00 – 17.00 Deutschlernen mit Rock, Pop und HipHop Sybille Trapp Scuola Media Cadenazzo � 25Do 28.9. 16.30 –19.30 Jugendkultur in Deutschland Sybille Trapp Scuola Media Cadenazzo � 26Fr 29.9. 9.30 – 17.00 Einführung in den Multimedia-Führerschein D Reinhard Donath, Csaba Gloner Pädagogische Hochschule Locarno � 2Sa 30.9. 9.30 – 16.00 Fortbildungsseminar für Multimediatutoren Reinhard Donath, Csaba Gloner Pädagogische Hochschule Locarno � 3

OKTOBER 2006 TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.So 1.10. Anmeldeschluss für den Kurs � 1

„Multimedia-Führerschein D“

Grund- und Aufbaukurs

Fr 6.10. 10.00 – 12.00 Lesung und Gespräch Jutta Richter, Bice Rinaldi S.M.S. „Quintino di Vona“ � 615.00 – 16.00 Via Sacchini, 34

S. M.S. „Tiepolo“, Piazza Ascoli, 2

Sa 7.10. ab 11.00 Tag der offenen Tür im Goethe-Institut Mailand � 7Goethe-Institut Mailand

11.30 – 12.30 Lesung und Gespräch Jutta Richter, Bice Rinaldi

Di 10.10. 15.00 – 18.00 Schauplatz Deutschland online Sybille Trapp CRT Bologna „Guglielmo Marconi“ � 16Do 12.10. 15.00 – 18.00 Berlin, Berlin! Bernhard Osterkorn Goethe-Zentrum Piacenza e Lodi � 19Fr 13.10. 10.00 – 17.00 Studientag: Filme als Sprechanlass N.N. Goethe-Institut Mailand � 8

Detlef Gericke-Schönhagen

Mi 25.10. 15.00 – 18.00 Berlin, Berlin! Bernhard Osterkorn ISIS “Edith Stein”, Gavirate � 22Do 26.10. 15.00 – 18.00 Berlin, Berlin! Claudia Müller-Seip ITC „Jean Monnet“, � 23

Mariano Comense

Fr 27.10. 15.00 – 18.00 Ben essere in classe (2) L’insegnante come Rosella Intrito Grioni Goethe-Institut Mailand � 5“professionista dell’aiuto”

Mo 30.10. 15.00 – 18.00 Berlin, Berlin! Bernhard Osterkorn Ist. Mag.“Lena Perpenti“, Sondrio � 24

NOVEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENT(IN) ORT NR.Fr 3.11. 15.00 – 18.00 Mit Erfolg zu Fit in Deutsch 1 und 2 Bernhard Osterkorn Goethe-Institut Mailand � 9Mi 08.11. 15.30 – 18.30 ZD und ZDJ im Vergleich Johannes Gerbes ICIT Bologna � 17Fr 10.11. 15.00 – 18.00 Sigmund Freud und die Literatur Stefan Andressohn Goethe-Institut Mailand � 10Do 16.11. 15.00 – 18.00 Deutschlernen mit Rock, Pop und HipHop Sybille Trapp ICIT Bologna � 18Fr 17.11. 15.00 – 18.00 Mit Erfolg zum ZDj Bernhard Osterkorn Goethe-Institut Mailand � 11Di 21.11. 15.00 – 17.00 Lesespiele Ingrid Heller Ist. Sup. „Don Milani-Depero“, � 28

Rovereto

Do 23.11. 15.00 – 17.00 Lesespiele Ingrid Heller I.T.S.T. � 12“Artemisia Gentileschi”, Mailand

Fr 24.11. 15.00 – 18.00 Ben essere in classe (3) I conflitti interni Rosella Intrito-Grioni Goethe-Institut Mailand � 5Fr 24.11. 15.00 – 18.00 Berlin, Berlin! Bernhard Osterkorn Goethe-Institut Mailand � 13

DEZEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENT(IN) ORT NR.Fr 1.12. 15.00 – 18.00 Lernstrategien und Methodentraining Sybille Trapp Goethe-Institut Mailand � 14Di 5.12. ganztägig Schauplatz Deutschland online Sybille Trapp Liceo „L. Ariosto“, Ferrara � 20Mi 13.12. 14.00 – 17.00 Autonomes Lernen im Bereich Bernhard Osterkorn Scuola Media Cadenazzo � 27

der Wortschatzarbeit

Fr 15.12. 15.00 – 18.00 Heinrich Heine Jens Kappelhoff Goethe-Institut Mailand � 15Fr 22.12. 15.00 – 18.00 Ben essere in classe (4) Rosella Intrito-Grioni Goethe-Institut Mailand � 5

Il “burn out” dell’insegnanteDie Angebote der Pädagogischen Verbindungsstelle richten

sich an Deutschlehrerende der Lombardei, der Emilia-Romag-

na, in der autonomen Region Trentino-Südtirol sowie im Tes-

sin. Bitte melden Sie sich zu jeder Veranstaltung an: bei

Nicoletta Cantoni, Tel. 02 77691725, [email protected]

the.org oder bei den angegebenen Kontaktpersonen. Wenn

Sie regelmäßig unsere aktuellen Programmhinweise per E-

mail bekommen möchten, schreiben Sie sich bitte in unsere

Mailing-Liste ein. Klicken Sie dazu auf unsere Internetseite

www.goethe.de/mailand. Hier finden Sie auch unser gesam-

tes Veranstaltungsprogramm.

Page 27: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

Destinatari: docenti della

scuola primaria e secondaria

di tutte le discipline.

1. Ben essere in classe: Il pia-

cere di lavorare.

L’opera e la fatica; i bisogni

profondi e le motivazioni al

lavoro; la presenza del copio-

ne di vita. (22.9.2006)

2. L’insegnante come “pro-

fessionista dell’aiuto”: il con-

tratto formativo; la

conoscenza di sé e il modello

tripartito della personalità;

Berne e i fondamenti dell’A-

nalisi Transazionale.

(27.10.2006)

3. I conflitti interni che

esportiamo nella relazione

con gli altri; le caratteristiche

degli stati dell’Io e il loro fun-

zionamento; l’egogramma.

(24.11.2006)

4. Il “burn out” dell’inse-

gnante e le patologie degli

stati dell’Io: contaminazione

ed esclusione. (22.12.2006)

REFERENTIN: Rosella IntritoGrioniTERMINE: Freitag, 22. September 200615.00 – 18.00 UhrFreitag, 27. Oktober 200615.00 – 18.00 UhrFreitag, 24. November 200615.00 – 18.00 UhrFreitag, 22. Dezember 200615.00 – 18.00 UhrORT: Goethe-Institut Mailand

Anmeldung: Goethe-Institut

Mailand, Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725

[email protected]

Teilnahme frei

�6 Lesung und Gespräch mit Jutta Richter

Jutta Richter ist eine der

renommiertesten Kinder-

buchautorinnen Deutsch-

lands. Ihr literarisches Werk

umfasst Gedichte, Theater-

stücke, Romane und wurde

vielfach mit Preisen ausge-

zeichnet, u.a. mit dem Rat-

tenfänger – Literaturpreis,

dem LUCHS und dem

UNESCO-Preis für Kinder-

und Jugendliteratur 2001.

Die Autorin wird auf ihrer

Lesereise durch Italien von

ihrer Übersetzerin Bice

Rinaldi begleitet.

Daher werden sowohl die

Lesungen als auch das

Gespräch auf Deutsch und

auf Italienisch geführt.

In Der Hund mit dem gelben

Herzen (1998) oder Die

Geschichte vom Gegenteil

möchte ein Hund nicht län-

ger allein sein und erobert

durch die Geschichten, die

er erzählt, die Herzen von

Lotta und ihrem Bruder

Prinz Neumann.

TERMIN: Freitag, 6. Oktober 200610.00 – 12.00 UhrORT: Scuola Media Statale„Quintino di Vona“, ViaSacchini 34, 20131 Mailand

Anmeldung: Goethe-Institut

Mailand, Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725

[email protected]

Teilnahme frei

�7 Tag der offenen Tür

Das Goethe-Institut Mailand

lädt ein zum Tag der offenen

Tür. Am Vormittag um 11.30

Uhr wird die Kinder- und

Jugendbuchautorin Jutta

Richter mit ihrer Übersetze-

rin Bice Rinaldi kommen,

lesen und zum Gespräch zur

Verfügung stehen. Auf dem

Programm stehen darüber

hinaus Musik und Unterhal-

tung, ein Imbiss und Infor-

mationen über Deutschland,

unsere Sprachkurse und Prü-

fungen.

TERMIN: Samstag, 7. Oktober2006 ab 11.00 UhrORT: Goethe-Institut Mailand

Bei Klassenbesuchen Anmel-

dung erbeten

Goethe-Institut Mailand,

Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725

[email protected]

�8 StudientagFilme als Sprechanlass

Im Mittelpunkt des Studien-

tags stehen zwei neu produ-

zierte DVDs des

Goethe-Instituts für den Ein-

satz im Unterricht. „Kurz und

gut macht Schule“ enthält 9

Kurzfilme mit Szenen aus

Deutschland. Da die Beiträge

10 bis 20 Minuten lang sind,

bleibt auch in einer Unter-

richtsstunde genug Zeit zum

Ansehen und zum Sprechen.

„3 x Emil und die Detektive“

zeigt Ausschnitte aus Verfil-

mungen des gleichnamigen

Kästnerromans.

Durch die Filmsequenzen

von 1931, 1954 und 2001

lässt sich ein historisches

Kaleidoskop der Stadt Berlin

und ihrer Kinder erarbeiten.

Vorgestellt werden die DVDs

und Vorschläge für den Ein-

satz im Unterricht vom

Bereichsleiter Film des Goe-

the-Instituts, Detlef Gericke-

Schönhagen, der die Filme

auswählte und zusammen-

stellte. Geplant sind darüber

hinaus weitere Beiträge zum

Thema, Diskussion und

Erfahrungsaustausch. Außer-

dem gibt es Büchertische,

einen Imbiss und Materia-

lien, u.a. die beiden DVDs.

TERMIN: Freitag, 13. Oktober2006, 10.00 – 17.00 UhrORT: Goethe-Institut Mailand

Anmeldung: Goethe-Institut

Mailand, Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725

[email protected]

Bei der Anmeldung bekom-

men Sie ein ausführliches

Programm.

Teilnahmegebühr: 10 Euro

49Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

Betreuung sowie eine Lern-

plattform komplettieren die

Austauschmöglichkeiten.

Auch im Aufbaukurs gibt es

die Option, als Gruppe zum

günstigen Gruppentarif teil-

zunehmen.

Voraussetzungen: Erfolgrei-

che Teilnahme am Kurs

„Multimedia-Führerschein

D“ oder vergleichbare Kom-

petenzen, Internetzugang

sowie eine eigene E-Mail-

Adresse.

DAUER DES KURSES:Oktober 2006 – Februar 2007

Teilnahmegebühr: € 64, für

Lerngruppen mit Koordina-

tor: € 84

Anmeldung bis zum 1. Okt-

ober 2006: Goethe-Institut

Mailand, Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725

[email protected]

�2 Einführungsseminar in denMultimedia-Führerschein DIn Zusammenarbeit mit der

Pädagogischen Hochschule

Locarno wird Ende Septem-

ber ein Einführungsseminar

durchgeführt. Daher besteht

die Möglichkeit, den Autor

des Kurses, Reinhard

Donath, den Koordinator

Csaba Gloner und erfahrene

Tutoren persönlich kennen

zu lernen.

Themen des Tages:

– der Multimedia-Führer-

schein: ein tutorierter

internationaler Online-

Kurs

– die sechs Module des

Basiskurses

– der Aufbaukurs

– die Zusammenarbeit in

internationalen Gruppen

– eine Projektaufgabe zur

Einstimmung

Zu diesem Seminar sind alle

Interessenten willkommen,

die ihre Anreise und Über-

nachtung selbst finanzieren.

Information/Anmeldung bis

zum 1. September 2006:

Goethe-Institut Mailand,

Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725 canto-

[email protected]

REFERENTEN: Reinhard Donathund Csaba GlonerTERMIN: Freitag, 29. September 20069.30 – 16.30 UhrORT: PädagogischeHochschule Locarno, PiazzaSan Francesco 16, 6600Locarno (Schweiz)

�3 Fortbildungsseminar fürMultimedia-Tutoren Dieses Seminar ist für Multi-

media-Tutoren, die mit dem

Autor des Kurses Reinhard

Donath und dem Koordina-

tor Csaba Gloner die Erfah-

rungen aus den letzten

Kursen austauschen und aus-

werten. Thema wird darüber

hinaus das neu entwickelte

Tutoren-Handbuch sein.

REFERENTEN: Reinhard Donathund Csaba GlonerTERMIN: Samstag, 30. September 20069.30 – 16.00 UhrORT: PädagogischeHochschule Locarno, PiazzaSan Francesco 16, 6600Locarno (Schweiz)

Teilnahme nur auf Einladung

Information: Sybille Trapp,

[email protected]

�4 KursSprache und Methodik-Didaktik für Deutschlehrendein der Scuola mediaMit der Schulreform wird

die Möglichkeit eröffnet,

Deutsch als zweite Fremd-

sprache in der Scuola media

einzuführen. In Zusammen-

arbeit mit dem Ufficio Scola-

stico della Regione

Lombardia bietet das Goe-

the-Institut einen Sprach-

und Didaktikkurs für Lehre-

rInnen an, die erstmals oder

nach längerer Unterbre-

chung wieder Deutsch in der

Scuola media unterrichten.

Ziel des Kurses ist zum einen

die sprachliche Fortbildung,

zum anderen die Erprobung

von Materialien und Metho-

den, die von den Teilneh-

menden anschließend im

eigenen Unterricht einge-

setzt werden können.

Die Anmeldung zum Kurs

erfolgt über die Schulleitung.

Dauer des Kurses: 44 Unter-

richtseinheiten von jeweils

45 Minuten. Der gesamte

Kurs ist als Blended Learning

konzipiert, das heißt, dass

die Präsenzphasen von einer

kontinuierlichen Projektar-

beit über E-Mail und Inter-

net flankiert werden. Für die

Arbeit zu Hause am Compu-

ter sind zusätzlich ca. 20 bis

40 Stunden anzusetzen.

MAILAND

VERANSTALTUNGEN TERMINE: Montag, 4.9.2006 –Freitag, 8.9.2006, jeweils15.00 – 18.30 UhrMittwoch, 13.09.2006 undFreitag, 15.09.2006, jeweils15.00 – 18.30 UhrMontag, 18.09.2006,25.09.2006, 02.10.2006 und9.10.2006, jeweils 15.00 –18.30 UhrKURSLEITER: BernhardOsterkornORT: Goethe-Institut Mailand

Information/Anmeldung bis

zum 21. Juli 2006

Goethe-Institut Mailand,

Bernhard Osterkorn, Tel. 02

77691723 oder 02 7769171

[email protected]

Teilnahme frei, wenn die

Anmeldung über die

Schule erfolgt.

�5 Seminarreihe – auf ItalienischBen essere in classe: Ilpiacere di lavorareQueste sessioni – in sé auto-

nome , ma che rappresenta-

no in successione un

percorso – hanno come

obiettivi: la conoscenza delle

basi psicologiche del compor-

tamento umano con partico-

lare riferimento ai contenuti

e alla filosofia dell’Analisi

Transazionale integrata. La

consapevolezza di sé, delle

proprie modalità di relazione

e della capacità di guidare il

proprio comportamento. Lo

sviluppo di strategie e stru-

menti d’intervento volti a

favorire il benessere a scuola

e in classe e l’empowerment.

Una crescita personale che

aiuti ciascuno a dare e trova-

re sul lavoro sostegno, signifi-

cato e valore.

48 WWW.GOETHE.DE/MAILAND Emilia-Romagna, Lombardia, Trentino-Alto Adige, Ticino

Page 28: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

�14 SeminarLernstrategien undMethodentraining imDeutschunterricht„Deutsch ist so schwer, das

lerne ich nie!“ Welchem

DaF-Lehrenden klingt nicht

dieses alte Lied in den

Ohren? In der Tat haben

viele Schülerinnen und Schü-

ler gerade beim Fremdspra-

chenerwerb Schwierigkeiten,

ihren Lernprozess effizient

zu gestalten. Ein wichtiger

Schritt auf dem Weg zum

Lernerfolg ist die Förderung

der Autonomie des Lerners.

Inhalt des Workshops sind

einerseits Lernstrategien,

welche die Schülerinnen und

Schüler dazu befähigen sol-

len, ihren Lernbedarf zu

erkennen und ihren Lernvor-

gang möglichst selbstständig

und eigenverantwortlich zu

organisieren. Außerdem

wird anhand von vielen Bei-

spielen aus der Unterricht-

spraxis gezeigt, mit welchen

Techniken und Methoden

sprachliche Strukturen unter

Berücksichtigung des Lerner-

typs sinnvoll erarbeitet, ein-

geübt, im Langzeitgedächtnis

abgespeichert und somit für

das sprachliche Handeln ver-

fügbar gemacht werden kön-

nen. Für Lehrerinnen und

Lehrer der Scuola media und

Scuola superiore, die ihre

Schülerinnen und Schüler

mit vielfältigen, zum Teil

spielerischen Methoden

motivieren wollen.

REFERENTIN: Sybille TrappTERMIN: Freitag, 1. Dezember 200615.00 – 18.00 UhrORT: Goethe-Institut Mailand

Information/Anmeldung:

Goethe-Institut Mailand,

Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725

[email protected]

Teilnahme frei

�15 SeminarHeine – ein Dichter zwischenden StühlenIn diesem Seminar sollen

einige der zahlreichen Facet-

ten Heines mit Vorschlägen

zur didaktischen Vermittlung

in der Schule vorgestellt wer-

den. Dabei wird – im Sinne

interdisziplinären Lernens –

auch die eine oder andere, für

die Wirkungsgeschichte Hei-

nes so wichtige Vertonung

seiner Gedichte und Lieder

zu Gehör gebracht werden.

REFERENT: Jens KappelhoffTERMIN: Freitag, 15. Dezember 200615.00 – 18.00ORT: Goethe-Institut Mailand,Via San Paolo 10

Teilnahme frei

Information/Anmeldung:

Goethe-Institut Mailand,

Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725

[email protected]

BOLOGNA

�16 SeminarSchauplatz DeutschlandonlineWie nutzt man die neuen

Medien im Deutschunter-

richt, um die Lernenden den

Schauplatz Deutschland vir-

tuell entdecken und erleben

zu lassen? Vor allem: Wie fin-

det man in der Informations-

flut des World Wide Web

geeignete Materialien für den

Unterricht? Wie erstellt man

sinnvolle Schüleraufgaben für

die Arbeit mit dem Internet,

so dass zielloses Surfen ver-

mieden wird? Welche Unter-

richtshilfen stehen den

Deutschlehrern zur Verfü-

gung? Diese und ähnliche

Fragen sollen im Workshop

behandelt werden. Dabei

werden sowohl didaktisch

nicht aufbereitete „Rohmate-

rialien“ als auch Online-Ange-

bote für den DaF-Unterricht

vorgestellt und im Hinblick

auf ihre Verwendung im

Unterricht erprobt. Außer-

dem sollen Unterrichtsvor-

schläge für die verschiedenen

sprachlichen Niveaustufen in

Gruppenarbeit erstellt wer-

den. Für Lehrerinnen und

Lehrer der Scuola media und

Scuola superiore.

REFERENTIN: Sybille TrappTERMIN: Dienstag, 10. Oktober 200615.00 – 18.00 UhrORT: CRT „GuglielmoMarconi”, via Laura BassiVeratti 20, 40137 Bologna

Information/Anmeldung:

Antonella Nardi,

[email protected]

Teilnahme frei

EMILIA-ROMAGNA

FORTBILDUNGSKURSE IN DEN REGIONEN

�17 SeminarZertifikat Deutsch fürJugendliche und ZertifikatDeutsch: eine kritischeGegenüberstellungSeit dem Frühjahr 2006 wird

im Rahmen der externen

Zertifizierung für Schüler das

„Zertifikat Deutsch für

Jugendliche“ angeboten. In

diesem Workshop sollen ein-

erseits Gemeinsamkeiten

und Unterschiede der beiden

Prüfungen in Bezug auf

Lernziele und Testformat

beleuchtet und andererseits

die sich daraus ergebenden

Konsequenzen bei der Vor-

bereitung der Schüler erar-

beitet werden.

REFERENT: Johannes GerbesTERMIN: Mittwoch, 08.11. 0615.30 – 18.30 Uhr ORT: ICIT Bologna, Istituto diCultura Germanica, via deMarchi 4, 40123 Bologna

Teilnahmegebühr: € 5,-

Information und Anmeldung

bei Sabine Agthe

Tel. 051 225658

info@istitutodiculturagerma-

nica.it

51Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

�9 SeminarMit Erfolg zu Fit in Deutsch 1und 2Im Rahmen der Zertifizie-

rung für Schüler tragen die

Prüfungen Fit in Deutsch 1

und 2 auf den Niveaustufen

A1 und A2 zur nachhaltigen

Motivation bei. Schüler stel-

len in diesen Prüfungen ihre

kommunikativen Fertigkei-

ten unter Beweis und erle-

ben: „Es funktioniert: Ich

kann auf Deutsch kommuni-

zieren!“ Beide Prüfungen

werden vorgestellt und erläu-

tert. Anhand von Beispielen

und Übungen insbesondere

für die schriftliche Produk-

tion und die mündliche

Interaktion wird gezeigt, wie

Schülerinnen und Schüler

gezielt vorbereitet werden.

REFERENT: Bernhard OsterkornTERMIN: Freitag, 3. November2006, 15.00 – 18.00 UhrORT: Goethe-Institut Mailand

Information/Anmeldung:

Goethe-Institut Mailand,

Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725

[email protected]

Teilnahme frei

�10 SeminarSigmund Freud und dieLiteraturAn den Lehren Sigmund

Freuds scheiden sich nach

wie vor die Geister. Für die

einen ist der Erfinder der

Psychoanalyse ein Pionier der

modernen Wissenschaft, für

die anderen ein dubioser

Quacksalber. Unstrittig ist

indes Freuds Rang als Künst-

ler: Seine Abhandlungen sind

Glanzstücke deutscher Prosa;

mit seinen Fallgeschichten hat

er ein höchst originelles Sub-

genre der Novelle geschaffen;

seine Spekulationen hüllte er

in schillernde poetische

Gewänder und praktisch im

Alleingang rettete er den

Olymp der griechischen Göt-

terwelt für das 20. und 21.

Jahrhundert. Künstler und

Psychoanalytiker haben nach

Freuds eigenem Bekunden

denselben Gegenstand. Und

so verwundert es nicht, dass

Freud insbesondere die Dich-

ter der Romantik (Goethe,

E.T.A. Hoffmann, Heine)

immer wieder zu Kronzeugen

seiner Tiefenpsychologie

machte. Umgekehrt wirkte

Freud selbst wiederum auf die

Wortkünstler seiner Zeit ein.

Ob sie ihn feierten – wie Tho-

mas Mann – oder ablehnten

– wie Kafka – sie konnten

sich dem Einfluss des Wiener

Seelenarztes nicht entziehen.

Das Seminar bietet eine Ein-

führung in das weite Feld der

Wechselwirkungen zwischen

Psychoanalyse und Literatur.

REFERENT: Stefan AndressohnTERMIN: Freitag, 10. November 2006 15.00 – 18.00 UhrORT: Goethe-Institut Mailand

Anmeldung: Goethe-Institut

Mailand, Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725

[email protected]

Teilnahme frei

�11 SeminarMit Erfolg zum ZertifikatDeutsch für Jugendliche (B 1) Das ZDj gehört wie auch Fit

in Deutsch 1 und 2 zu den

Prüfungen des Goethe-Insti-

tuts für jugendliche Lerner.

Im Rahmen der Zertifizie-

rung können italienische

Schüler sie ohne Altersbe-

schränkung ablegen. Sprach-

niveau (B1) und Zeugnis sind

identisch mit dem Zertifikat

Deutsch. Neben umfassen-

den Informationen zu dieser

Prüfung werden im Seminar

Erfahrungen und Tipps für

eine optimale Prüfungsvor-

bereitung vermittelt.

REFERENT: Bernhard OsterkornTERMIN: Freitag, 17. November 2006 15.00 – 18.00ORT: Goethe-Institut Mailand

Information/Anmeldung:

Goethe-Institut Mailand,

Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725

[email protected]

Teilnahme frei

�12 SeminarLesespieleZur Förderung der Leselust

jüngerer und älterer Schüler

mit mehr oder weniger

Deutschkenntnissen entwic-

kelte Ingrid Heller zahlreiche

Varianten von Lesespielen,

die im Seminar vorgestellt

werden. Sie alle laden zum

fantasie- und humorvollen

Umgang mit der Sprache und

mit Texten ein.

REFERENTIN: Ingrid HellerTERMIN: Donnerstag, 23. November 200615.00 – 17.00 UhrORT: Istituto Tecnico Stataleper il Turismo „ArtemisiaGentileschi“, via Natta 11,Mailand

Information/Anmeldung:

Goethe-Institut Mailand,

Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725

[email protected]

Teilnahme frei

�13 SeminarBerlin, Berlin!

In diesem Seminar wird eine

Materialsammlung zum

Thema Berlin vorgestellt, die

Fotos in Postergröße, Film-

und Audiomaterial, Printme-

dien und eine Linksamm-

lung umfasst. Die

Materialien dienen dazu,

historische und aktuelle

Aspekte zu vermitteln, Neu-

gier und Interesse der Schü-

ler zu wecken, sich mit der

Geschichte und Gegenwart

der deutschen Hauptstadt zu

beschäftigen. Methodische

und didaktische Ideen für

den Einsatz dieser Medien

im kommunikativen

Deutschunterricht können

gemeinsam diskutiert und

entwickelt werden. Im

Anschluss an das Seminar

wird Multiplikatoren das

Material zum weiteren Ein-

satz übergeben.

REFERENT: Bernhard Osterkorn TERMIN: Freitag, 24. November 200615.00 – 18.00 UhrORT: Goethe-Institut Mailand

Anmeldung: Goethe-Institut

Mailand, Nicoletta Cantoni,

Tel. 02 77691725

[email protected]

Teilnahme frei

50 WWW.GOETHE.DE/MAILAND Emilia-Romagna, Lombardia, Trentino-Alto Adige, Ticino

Page 29: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

CADENAZZO

�25 SeminarDeutsch lernen mit Pop, Rockund HipHopBeschreibung siehe unter

Seminar 18.

REFERENTIN: Sybille TrappTERMIN: Mittwoch, 27. September 200614.00 – 17.00 UhrORT: Scuola Media Cadenazzo,6593 Cadenazzo (Schweiz)

Information/Anmeldung:

[email protected]

Teilnahme frei

�26 SeminarJugendkultur in Deutschland

Was macht die Lebenswelt

der jungen Leute in Deutsch-

land aus, welche Rolle spie-

len für sie Familie, Schule,

Freunde und Freizeitbeschäf-

tigungen? Welche Sprache

sprechen sie, was bewegt sie

heute und was wünschen sie

sich für die Zukunft? Welche

Trends lassen sich in der

Jugendkultur feststellen?

Einige aktuelle wissenschaft-

liche Studien aus Deutsch-

land geben darauf

Antworten, die im Seminar

vorgestellt werden. Vor

allem aber werden viele

anschauliche und konkrete

Ausdrucksformen für

Jugendkultur gezeigt, wie

Musikvideos, Audiomateria-

lien und wichtige Webseiten,

die nützliche Fundgruben

für den Deutschunterricht

darstellen. – Für Lehrer und

TICINO Lehrerinnen der Scuola

media, die aktuelle Landes-

kunde und Motivation ver-

binden möchten.

REFERENTIN: Sybille TrappTERMIN: Donnerstag, 28. September 200616.30 – 19.30ORT: Scuola Media Cadenazzo,6593 Cadenazzo (Schweiz)

Information/Anmeldung:

[email protected]

Teilnahme frei

�27 SeminarVom Wort zum Schatz –Autonomes Lernen im Bereichder WortschatzarbeitZunächst werden die wichtig-

sten Prinzipien gedächtnisak-

tiver Wortschatzarbeit

anhand von einzelnen

methodisch-didaktischen

Ideen vorgestellt. Nach dieser

Einführung folgt ein mnemo-

technisches Experiment, das

ganz praktisch zeigt, wie

man die eigenen Gedächtni-

skapazitäten besser nutzen

kann und wie man mit Hilfe

der vorgestellten Prinzipien

Wörter besser im Langzeitge-

dächtnis verankern kann. Im

Anschluss daran wird in

einem kleinen Workshop

zum “Stationenlernen”

gezeigt, wie man durch krea-

tive Wortschatzarbeit an ver-

schiedenen “Stationen” die

Schüler an autonomes Ler-

nen heranführen kann.

REFERENT: Bernhard OsterkornTERMIN: Mittwoch, 13. DEZEMBER 200614.00 – 17.00 UhrORT: Scuola Media Cadenazzo,6593 Cadenazzo (Schweiz)

Information/Anmeldung:

[email protected]

Teilnahme frei

ROVERETO

�28 SeminarLesespieleBeschreibung siehe unter

Seminar 12.

REFERENTIN: Ingrid HellerTERMIN: Dienstag, 21. November 2006 15.00 – 17.00 UhrORT: Istituto Superiore DonMilani – Depero, via Balista 1,38068 Rovereto

Information/Anmeldung:

Roberta Bisoffi,

[email protected]

Teilnahme frei

TRENTINO-ALTO ADIGE IHR BKD-TEAM IN MAILAND

Nicoletta CantoniAssistenz und Sekretariat

der Bildungskooperation

Deutsch

Informationen, Beratung

über Stipendien, Organisa-

tion der externen Zertifizie-

rung

Mo. – Fr. 9.00 – 13.00 Uhr

Tel. +39 02 77691725

Fax: +39 02 76009186

[email protected]

Claudia Müller-SeipLeiterin der Bildungskoope-

ration Deutsch

Tel. +39 02 77691724

Fax: +39 02 76009186

[email protected]

the.org

Bernhard Osterkorn Beauftragter für Bildungs-

kooperation Deutsch

Lehrerberatung, Fortbil-

dungsseminare, externe Zer-

tifizierung, Werbung für

Deutsch

Tel. +39 02 77691723

Fax: +39 02 76009186

[email protected].

org

Sybille TrappExpertin für Unterricht

Methodik-Didaktik DaF,

Werbung für Deutsch an

den Schulen, Fortbildungs-

seminare, Multimedia-

Führerschein D

Tel. +39 02 77691722

Fax: +39 02 76009186

[email protected]

53Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

�18 SeminarDeutsch lernen mit Pop, Rockund HipHop

Bei diesem Workshop stehen

Lieder aus der aktuellen

Musikszene Deutschlands

auf dem Programm. Neue

Sterne am Pophimmel wie

z.B. Silbermond, Wir sind

Helden und Annett Louisan

sind ebenso vertreten wie

die nicht mehr ganz so

neuen Stars Nena, Juli,

Sportfreunde Stiller, SEEED

und Fettes Brot. Im Seminar

sollen Beispiele für den Ein-

satz der Lieder im Unterricht

vorgestellt werden, wobei

lernerzentrierte Methoden,

welche die Schüler zur

eigenständigen Entdeckung

der deutschen Musikszene

motivieren sollen, im

Vordergrund stehen.

Für Lehrerinnen und Lehrer

der Scuola media und Scuola

superiore.

REFERENTIN: Sybille TrappTERMIN: Donnerstag, 16. November 200615.00 – 18.00 UhrORT: ICIT Bologna, Istituto diCultura Germanica, via deMarchi 4, 40123 Bologna

Information/Anmeldung:

Elisa Donati,

Tel. 051 225658

info@istitutodiculturagerma-

nica.it

Teilnahme frei

PIACENZA

�19 SeminarBerlin, Berlin!Beschreibung siehe unter

Seminar 13.

REFERENT: Bernhard OsterkornTERMIN: Donnerstag, 12. Oktober 200615.00 – 18.00ORT: Goethe-Zentrum Piacenzae Lodi, via F. Frasi 8, 29100 Piacenza, Tel./Fax 0523384669

Information/Anmeldung:

[email protected]

Teilnahme frei

FERRARA

�20 WorkshopSchauplatz DeutschlandonlineBeschreibung siehe unter

Seminar 16.

REFERENTIN: Sybille TrappTERMIN: Dienstag, 5.Dezember 2006, ganztägigORT: Liceo „Ludovico Ariosto“,via Arianuova 17/19, 44100Ferrara

Information/Anmeldung:

Alda Lucci, [email protected]

Teilnahme frei

BERGAMO

� 21 SeminarDeutsch lernen mit Pop, Rockund HipHopBeschreibung siehe unter

Seminar 18.

REFERENTIN: Sybille TrappTERMIN: Donnerstag, 21. September 200615.00 – 18.00 UhrORT: IC “Mazzi”, via F.lli Calvi3/a, 24122 Bergamo

Information/Anmeldung:

Stefania Ambrosini,

[email protected]

Teilnahme frei

GAVIRATE

�22 SeminarBerlin, Berlin!Beschreibung siehe unter

Seminar 13.

REFERENT: Bernhard OsterkornTERMIN: Mittwoch, 25. Oktober 200615.00 – 18.00 UhrORT: ISIS “Edith Stein”, via deiGelsomini 14, 21026 Gavirate

Information/Anmeldung:

Nadia Marchetti

Tel. 0332 626052

[email protected]

Teilnahme frei

LOMBARDIAMARIANO COMENSE

� 23 SeminarBerlin, Berlin!Beschreibung siehe unter

Seminar 13.

REFERENTIN:Claudia Müller-SeipTERMIN: Donnerstag, 26. Oktober 200615.00 – 18.00 UhrORT: ITC “Jean Monnet”, viaSanta Caterina 22, 22066Mariano Comense

Information/Anmeldung:

Gerburg Offtermatt

Tel. 031 747525

[email protected]

Teilnahme frei

SONDRIO

�24 SeminarBerlin, Berlin!Beschreibung siehe unter

Seminar 13.

REFERENT: Bernhard OsterkornTERMIN: Montag, 30. Oktober 200615.00 – 18.00 UhrORT: Istituto Magistrale “Lena Perpenti”, via Tonale(Campus), 23100 Sondrio

Informationen/Anmeldung:

Rita Fumasoni,

[email protected]

Teilnahme frei

52 WWW.GOETHE.DE/MAILAND Emilia-Romagna, Lombardia, Trentino-Alto Adige, Ticino

Page 30: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

�1 Lesung für ganz junge Leser Jutta Richter, „Il cane dalcuore giallo“

s. Artikel auf S. 43.

REFERENTIN: Jutta RichterTERMIN: Freitag, 13. Oktober 200611.00 – 19.00 UhrORT: laFeltrinelli, Via S. Caterina A Chiaia, 23,80121 Napoli

AVELLINO

�2 VortragLa parabola “Vor dem Gesetz”nel romanzo “Der Prozeß” diFranz KafkaDer ACIT Avellino ist es

gelungen, mit Luciano Zagari

den Doyen der italienischen

Germanistik und einen

Gelehrten von internationa-

lem Ruf zu gewinnen, der in

seinen Vorträgen sowohl

Fachkreise als auch das inter-

essierte Publikum in seinen

Bann schlägt.

REFERENT: Luciano Zagari(Università di Pisa)TERMIN: Dienstag, 24. Oktober 200616.00 – 19.00 UhrORT: ACIT Avellino, PiazzaDuomo, 83100 Avellino

KULTURPROGRAMME DERBILDUNGSKOOPERATIONDEUTSCH

FOGGIA

�3 „Die Berlinale“Im Rahmen einer Kinopro-

jektwoche findet in Foggia

die Vorführung einer hoch-

wertigen Filmreihe aus der

56° Berlinale statt, an die

eine intensive Diskussion

über in den Filmen ange-

sprochene Themen

anschließt.

TERMIN: November ORT: Falso Movimento,ViaCampanile, 10, 71100 Foggia

Genauere Informationen

erhalten Sie unter:

0881 742355 oder e-mail:

[email protected]

SALERNO

�4 LesungTerézia Mora

Terézia Mora lebt seit 1990

in Berlin. Sie studierte dort

an der Humboldt-Universität

Hungarologie und Theater-

wissenschaft. An der Deut-

schen Film- und Fernseha-

kademie (dffb) bildete sie

sich zur Drehbuchautorin

aus. Seit 1998 ist sie freie

Autorin. Sie erhielt 1997 den

Würth-Literaturpreis für ihr

Drehbuch „Die Wege des

Wassers in Erzincan“ sowie

den Open-Mike-Literatur-

preis der Berliner Literatur-

WERKstatt für die Erzählung

„Durst“. Für ihren ersten

Erzählband „Seltsame Mate-

rie“ erhielt sie 1998 den

Ingeborg-Bachmann-Preis.

TERMIN: Dienstag,14. November 200611.00 – 13.00 UhrORT: Università di Salerno –Fisciano (Salerno)

�5 LesungFeridun Zaimog luFeridun Zaimoglu, der 1965

mit seinen Eltern aus der

Türkei nach Deutschland

kam, wohnte bis 1985 in

Berlin und München, seit-

dem lebt er in Kiel. Nach

angefangenem Studien der

Medizin und der Kunst

arbeitet er als freier Schrift-

steller. Als Journalist schreibt

er Literaturkritiken und

Essays, u. a. für „Die Zeit“,

„Die Welt“, „Spex“ und den

„Tagesspiegel“. In den Jahren

1999/2000 war er am

Nationaltheater Mannheim

beschäftigt. Im Jahr 2000

drehte Lars Becker den sozi-

alkritischen Film Kanak

Attack, für den Zaimoglu die

Buchvorlage lieferte. 2003

war er Inselschreiber auf

Sylt, im Sommersemester

2004 ging er einer Gastpro-

fessur an der Freien Univer-

sität Berlin nach.

TERMIN: Dienstag, 12. Dezember 2006 11.00 – 13.00 UhrORT: Università di Salerno –Fisciano (Salerno)

AVELLINO

�6 SeminarLernstrategien undMethodentraining imDeutschunterricht„Deutsch ist so schwer, das

lerne ich nie!“ Welchem DaF-

Lehrenden klingt nicht dieses

alte Lied in den Ohren? Ein

wichtiger Schritt auf dem

Weg zum Lernerfolg ist die

Förderung der Autonomie

des Lerners. Inhalt des

Workshops sind einerseits

Lernstrategien, welche die

Schülerinnen und Schüler

dazu befähigen sollen, ihren

Lernbedarf zu erkennen und

ihren Lernvorgang möglichst

selbstständig und eigenver-

antwortlich zu organisieren.

Außerdem wird anhand von

vielen Beispielen aus der

Unterrichtspraxis gezeigt, mit

welchen Techniken und

Methoden sprachliche Struk-

turen unter Berücksichtigung

des Lernertyps sinnvoll erar-

beitet, eingeübt, im Langzeit-

gedächtnis abgespeichert und

somit für das sprachliche

Handeln verfügbar gemacht

werden können. Für Lehre-

rinnen und Lehrer der Scuola

media und Scuola superiore,

die ihre Schülerinnen und

Schüler mit vielfältigen, zum

Teil spielerischen Methoden

motivieren wollen.

REFERENTIN: Sybille Trapp,Fachberaterin Goethe-InstitutMailandTERMIN: Montag, 23. Oktober 200616.00 – 19.00 UhrORT: ACIT Avellino, PiazzaDuomo, 83100 Avellino

CAMPAGNA

FORTBILDUNG/METHODIK UND DIDAKTIK

55Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

Das Informations- und Weiterbildungsangebot der Pädagogi-

schen Verbindungsstelle des Goethe-Instituts Neapel richtet

sich insbesondere an alle Deutschunterrichtende sowie an alle

Dozierende und Studierende der Regionen Basilicata, Cala-

bria, Campania und Puglia. Für das zweite Halbjahr 2006

haben wir folgende Veranstaltungen und Fortbildungskurse

für Sie vorbereitet.

54

GOETHE-INSTITUT NEAPEL WWW.GOETHE.DE/NEAPELBasilicata, Calabria, Campania, Puglia

VERANSTALTUNGSKALENDERMehrteilige Kurse und Veranstaltungen sind unter ihrem Anfangsdatum im Kalender verzeichnet.

OKTOBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Mo 06.10. 16.00 – 19.00 Capitanata in Reiseberichten Teodoro Scamardi Uni Foggia � 13

der letzten Jahrhunderte

Mi 11.10. 16.00 – 19.00 „Kurz & Gut“ in der Schule Detlef Gericke-Schönhagen I.T.C. Linguistico – � 8Poggiofranco, Bari

Fr 13.10. 11.00 – 13.00 Jugendliteratur: „Il cane dal cuore giallo“ Jutta Richter laFeltrinelli, Neapel � 1Do 19.10. 16.00 – 19.00 Sachtexte schreiben und verstehen Mario Regina I.T.C. Linguistico – � 9

Poggiofranco, Bari

Mo 23.10. 16.00 – 19.00 Lernstrategien und Methodentraining Sybille Trapp ACIT Avellino � 6Di 24.10. 16.00 – 19.00 Deutsch lernen mit Pop, Rock und HipHop Sybille Trapp Uni Foggia � 14Di 24.10. 16.00 – 19.00 Kafka: „Vor dem Gesetz“ Luciano Zagari ACIT Avellino � 2Mi 25.10. 16.00 – 19.00 Deutsch lernen mit Pop, Rock und HipHop Sybille Trapp Lecce (der genaue Ort wird noch � 17

rechtzeitig bekannt gegeben)

Do 26.10. 16.00 – 19.00 Deutsch lernen mit Pop, Rock und HipHop Sybille Trapp Liceo Scientifico “E. Fermi”, � 18Catanzaro Lido

Fr 27.10. 18.00 – 20.00 „Deutsch macht mobil!“ „Amici del Tedesco“, Deutsche Crotone � 19Botschaft, Goethe-Institut

Fr 27.10. 16.00 – 19.00 Deutsch lernen mit Pop, Rock und HipHop Sybille Trapp Convitto Nazionale � 20„G. Filangeri“, Vibo Valentia

Fr 27.10. 16.00 – 19.00 Die neue Prüfung ZDJ Grazia Zagariello ACIT Bari � 10

NOVEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Di 07.11. 16.00 – 19.00 Alles wird gebloggt Grazia Zagariello Uni Foggia � 15Fr 10.11. 16.00 – 19.00 Wieviel Grammatik braucht der Mensch? Grazia Zagariello ACIT Bari � 11Di 14.11. 11.00 – 13.00 Lesung: „Seltsame Materie“ Terézia Mora Uni Salerno � 4Mi 22.11. 16.00 – 19.00 Aktuelle deutsche Filme im DaF-Unterricht Doris Martorana ACIT Bari � 12Fr 24.11. 16.00 – 19.00 Übungsvarianten im Grammatikunterricht Mario Regina Uni Foggia � 16

DEZEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Di 12.12. 11.00 – 13.00 Lesung: „Leinwand“ Feridun Zaimoglu Uni Salerno � 5Fr 15.12. 16.00 – 19.00 ZD und ZDJ im Vergleich Johannes Gerbes ACIT Avellino � 7

Page 31: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

�12 SeminarAktuelle deutsche Spielfilmeim DaF-Unterricht

Mit „Lola rennt“ und „Good

bye, Lenin“ hat der deutsche

Film auch im Ausland wieder

ein großes Publikum gewon-

nen – da liegt es nahe, diese

neue Popularität auch für den

DaF-Unterricht zu nutzen.

Das Goethe-Institut Mailand

hat in Zusammenarbeit mit

einem Autorenteam des Spra-

chenzentrums der Fachhoch-

schule Lugano („Scuola

Universitaria Professionale

della Svizzera Italiana“) unter

Leitung von Germana D’Ales-

sio jetzt insgesamt 7 Arbeits-

hefte zu aktuellen deutschen

Spielfilmen herausgebracht.

Es handelt sich um Materia-

lien und Unterrichtsvorschlä-

ge zu diesen Filmen: Jenseits

der Stille (R: Caroline Link),

Das Wunder von Bern (R:

Sönke Wortmann), Lola

rennt (R: Tom Tykwer), Good

bye Lenin (R: Wolfgang Bek-

ker), Im Juli (R: Fatih Akin),

Kurz und schmerzlos (R:

Fatih Akin). Emil und die

Detektive (R: Franziska

Buch). In einem Workshop

werden die Materialien vor-

gestellt. Anschließend

machen wir in Gruppenar-

beit eigene Vorschläge, wie

wir das Filmpaket effizient

und interessant im Unterricht

einsetzen können.

REFERENTIN: Doris Martorana,Goethe-Institut RomTERMIN: Mittwoch, 22. November 200616.00 – 19.00 UhrORT: ACIT Bari, Via Argiro 72,70121 Bari

FOGGIA

�13 SeminarCapitanata in denReiseberichten der letztenJahrhundertenDas Seminar eröffnet den

Kalender der Veranstaltun-

gen des Icits Foggia für das

Jahr 2006-2007. Aufgrund

des großen touristischen

Interesses der Deutschen

Foggia gegenüber, das eine

beträchtliche Steigerung der

Anzahl deutscher Touristen

in Capitanata bewirkt, sowie

der verschiedenen Zeugnisse

der Reisenden, die in den

letzten Jahrhunderten Foggia

entdeckt und in ihren Reise-

berichten hochgeschätzt

haben, werden die Würzen

der hiesigen Beziehungen

dieser Gegend mit der deut-

schen Kultur besprochen.

REFERENT: Teodoro Scamardi,Università di BariTERMIN: Freitag, 6. Oktober 200616.00 – 19.00 Uhr ORT: Università degli Studi,Via IV Novembre 1, 71100Foggia

�14 SeminarDeutsch lernen mit Pop, Rockund HipHopBei diesem Workshop stehen

Lieder aus der aktuellen

Musikszene Deutschlands

auf dem Programm. Neue

Sterne am Pophimmel wie

z.B. Silbermond, Wir sind

Helden und Annett Louisan

sind ebenso vertreten wie

die nicht mehr ganz so

neuen Stars Nena, Juli,

Sportfreunde Stiller, SEEED

und Fettes Brot. Im Seminar

sollen Beispiele für den Ein-

satz der Lieder im Unterricht

vorgestellt werden, wobei

lernerzentrierte Methoden,

welche die Schüler zur

eigenständigen Entdeckung

der deutschen Musikszene

motivieren sollen, im

Vordergrund stehen. – Für

Lehrerinnen und Lehrer der

Scuola media und Scuola

superiore.

REFERENTIN: Sybille Trapp,Fachberaterin Goethe-InstitutMailandTERMIN: Dienstag, 24. Oktober 200616.00 – 19.00 UhrORT: Università degli Studi,Via IV Novembre 1, 71100Foggia

�15 SeminarAlles wird gebloggt!Blogs (Abkürzung von

Weblogs, digitalen Tagebü-

chern mit Kommentarfunk-

tion) werden von immer

vielen Menschen geschrie-

ben und gelesen. Bei einer

Studie in Italien hat sich her-

ausgestellt, dass über die

Hälfte der Bloggers im Alter

von 13 bis 19 sind und die

meisten davon sind Frauen.

Warum sollte diese Möglich-

keit zur schriftlichen Kom-

munikation nicht auch den

Fremdsprachenunterricht

bereichern? Die pädagogi-

sche Anwendung der Blogs

geht von der Kommunika-

tion zwischen Lehrern und

Schülern zur Kommunika-

tion unter den Schülern bis

zur Selbsteinschätzung und

Förderung des autonomen

Lernens. Im Seminar werden

methodische Besonderheiten

im Bereich des Einsatzes von

Blogs-Websites im Fremd-

sprachenunterricht bespro-

chen und Anregungen zum

Ausprobieren gegeben.

REFERENTIN: Grazia ZagarielloTERMIN: Dienstag,7.November 200616.00 – 19.00 UhrORT: Università degli Studi,Via IV Novembre 1, 71100Foggia

�16 SeminarÜbungsvarianten imGrammatikunterrichtArbeitsblätterDie Auseinandersetzung mit

der Sprache in Texten, der

Aufbau des Reflexionsvermö-

gens, der Verwendungskon-

text, kurz: die funktionale

Grammatik kommt oft ent-

schieden zu kurz. Die Vorzü-

ge von Arbeitsblättern, die

nicht den erarbeitenden

Unterricht ersetzen können,

liegen andererseits darin,

dass die Schüler aktiv wer-

den können und der Gram-

matikunterricht nicht nur

über die Reflexion erfolgt:

Methodenwechsel ist

gefragt; ebenso Raum für

Anwendung und Übung.

Arbeitsblätter mit verschie-

denen Aufgabentypen, Pro-

duktions- und Spielformen

werden vorgeschlagen und

zusammen geprüft.

REFERENT: Mario Regina,Università di FoggiaTERMIN: Freitag, 24. November 200616.00 – 19.00 Uhr ORT: Università degli Studi,Via IV Novembre 1, 71100 FoggiaLECCE

57Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

�7 SeminarZertifikat Deutsch fürJugendliche und ZertifikatDeutsch: eine kritischeGegenüberstellungSeit dem Frühjahr 2006 wird

im Rahmen der externen

Zertifizierung für Schüler das

„Zertifikat Deutsch für

Jugendliche“ angeboten. In

diesem Workshop sollen ein-

erseits Gemeinsamkeiten

und Unterschiede der beiden

Prüfungen in Bezug auf

Lernziele und Testformat

beleuchtet und andererseits

die sich daraus ergebenden

Konsequenzen bei der Vor-

bereitung der Schüler erar-

beitet werden.

REFERENT: Johannes Gerbes,Goethe-Institut RomTERMIN: Freitag, 15. Dezember 200616.00 – 19.00 UhrORT: ACIT Avellino, PiazzaDuomo, 83100 Avellino

BARI

�8 Seminar„Kurz & Gut“ macht SchuleDie DVD „Kurz & Gut macht

Schule“ versammelt neun der

besten deutschen Kurzfilme.

Die Filme sind zum Teil

ernst, zum Teil tragikomisch,

sie erzählen von allen gesell-

schaftlichen Schichten und

Generationen, immer aber

aus der unkonventionellen

Sicht der ganz Jungen auf

ihre eigene Lebenswelt, die

ihrer Eltern und die ihres

Landes. Wahlweise kann

man die Filme im Original

sehen oder im Original mit

deutschen Untertiteln, letzte-

res erleichtert das Verstehen

erfahrungsgemäß um ca.

30%. Deutschlehrer können

die Filme als abwechslungs-

reiche Grundlage für den

PUGLIA

Deutschunterricht nutzen.

Sie bieten Gegenstand genau-

en Hinschauens und filmi-

schen Analysierens, Anlass

zum Sprechen und Diskutie-

ren, Anfangs- oder Schlus-

spunkt für größere Themen

im Landeskunde- oder Kon-

versationsunterricht. Der

Referent ist Bereichsleiter

„Film, Fernsehen, Hörfunk“

in der Münchner Zentrale

des Goethe-Instituts.

REFERENT: Detlef Gericke-Schönhagen, Goethe-InstitutMünchenTERMIN: Mittwoch, 11. Oktober 200616.00 – 19.00 UhrORT: I.T.C. LinguisticoPoggiofranco, Viale GiuseppeBartolo, 70121 Bari

Den Teilnehmern wird die

DVD zum Unkostenpreis von

10,00 € abgegeben. In die-

sem Betrag ist auch die Semi-

nargebühr enthalten.

�9 SeminarSachtexte schreiben undverstehenIn Folge der steigenden Lese-

kompetenz-Debatte in der

DaF-Didaktik und des ver-

stärkten Einzug in den Schu-

len haben Sachtexte im

Deutschunterricht zuneh-

mend an Bedeutung gewon-

nen. Einige Überlegungen zu

Kategorien und Strukturen

von Sachtexten und ihre

Didaktisierungsmöglichkeiten

zeigen, wie der Umgang mit

Sachtexten für die Lernenden

– im Hinblick auf rezeptive

und produktive Kompetenz –

sinnvoll sein kann.

TERMIN: Donnerstag, 19. Oktober16.00 – 19.00 Uhr REFERENT: Mario ReginaORT: I.T.C. LinguisticoPoggiofranco, Viale GiuseppeBartolo, 70121 Bari

�10 SeminarExterne Zertifizierung: Dieneue Prüfung „ZDJ (ZertifikatDeutsch für Jugendliche)“Der Erfolg der externen Zerti-

fizierung an den italienischen

Schulen und die zunehmende

Anzahl der Schüler und Schü-

lerinnen, die die Prüfungen

ablegen und bestehen, hat zur

der Einführung von neuen

Prüfungsarten gebracht, wie

Start Deutsch 1 und Start

Deutsch 2 für Erwachsene

am Anfängerniveau und das

Zertifikat Deutsch für Jugend-

liche für das Niveau B1. Diese

Prüfung deckt also einen

Bereich, der besonders wich-

tig für die italienischen Lehr-

kräfte ist, denn die meisten

Schüler das genannte Niveau

B1 erreichen. Im Seminar

wird das Zertifikat Deutsch

für Jugendliche vorgestellt

und werden Hinweise zur

Vorbereitung gegeben.

REFERENTIN: Grazia ZagarielloTERMIN: Freitag, 27. Oktober 200616.00 – 19.00 UhrORT: ACIT Bari, Via Argiro 72,70121 Bari

Das Seminar wird in

Zusammenarbeit mit der

deutschen Abteilung der

lend-Sektion von Bari veran-

staltet.

�11 Seminar„Wie viel Grammatik brauchtder Mensch?“ Grammatik im kommunikativenFremdsprachenunterrichtDas Workshop richtet sich

besonders an junge Lehrkräf-

te, bei denen das Thema

„Grammatik“ oft Schwierig-

keiten bereitet. Obwohl die

meisten Lehrwerke hand-

lungsorientiert und praxisbe-

zogen sind, hat man das

Gefühl, dass die Lernenden

adäquate Sprachkenntnisse

erst dann erworben haben,

wenn sie die Grammatikre-

geln beherrschen. Deshalb

spielt der Grammatikunter-

richt immer noch eine wichti-

ge Rolle und Grammatiktests

treten in den Vordergrund,

obwohl man in den Lehrplä-

nen einen „kommunikativen“

Ansatz deklariert. Wie lässt

sich die Beschäftigung mit der

Grammatik mit dem Erwerb

von Sprachkompetenzen ver-

einbaren? Wie kann man die

Kommunikationsfähigkeit

fördern, ohne auf die Kor-

rektheit der Äußerung zu ver-

zichten? Und was heißt

überhaupt „Korrektheit der

Äußerung“? Mit diesen Fra-

gen wird man im Seminar

umgehen, um mögliche Ant-

worten und Vorgehensweisen

zu finden.

REFERENTIN: Grazia ZagarielloTERMIN: Freitag, 10. November 200616.00 – 19.00 UhrORT: ACIT Bari, Via Argiro 72,70121 Bari

Das Seminar wird in

Zusammenarbeit mit der

deutschen Abteilung der

lend-Sektion von Bari veran-

staltet.

56 WWW.GOETHE.DE/NEAPEL Basilicata, Calabria, Campania, Puglia

Page 32: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

Das Informations- und Weiterbildungsangebot der Pädagogi-

schen Verbindungsstelle des Goethe-Instituts Rom richtet sich

insbesondere an DeutschlehrerInnen sowie Universitätsdo-

zentInnen und StudentInnen aus den Regionen Abruzzo,

Lazio, Marche, Molise, Sardegna, Sicilia, Toscana und

Umbria. Außerdem betreut das Goethe-Institut Rom auch

Malta. Aufgrund der steigenden Kopier-, Materialien- und

Honorarkosten für ReferentInnen und gleichzeitigen Kürzun-

gen in unserem Haushalt müssen wir Sie bei den meisten Kur-

sen um eine Teilnahmegebühr bitten, um weiterhin die

Qualität des Angebots aufrechterhalten zu können. Dieser

Unkostenbeitrag muss am ersten Kurstag bezahlt werden. Für

das zweite Halbjahr 2006 haben wir folgende Veranstaltun-

gen und Fortbildungskurse für Sie vorbereitet.

59Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

�17 SeminarDeutsch lernen mit Pop, Rockund HipHop

Bei diesem Workshop stehen

Lieder aus der aktuellen

Musikszene Deutschlands

auf dem Programm. Neue

Sterne am Pophimmel wie

z.B. Silbermond, Wir sind

Helden und Annett Louisan

sind ebenso vertreten wie die

nicht mehr ganz so neuen

Stars Nena, Juli, Sportfreun-

de Stiller, SEEED und Fettes

Brot. Im Seminar sollen Bei-

spiele für den Einsatz der Lie-

der im Unterricht vorgestellt

werden, wobei lernerzen-

trierte Methoden, welche die

Schüler zur eigenständigen

Entdeckung der deutschen

Musikszene motivieren sol-

len, im Vordergrund stehen.

– Für Lehrerinnen und Leh-

rer der Scuola media und

Scuola superiore.

REFERENTIN: Sybille Trapp,Fachberaterin Goethe-InstitutMailandTERMIN: Mittwoch, 25. Oktober 200616.00 – 19.00 UhrORT: wird noch rechtzeitigbekannt gegeben – bittekonsultieren sie auch unsereWeb-Seiten!

CATANZARO LIDO

�18 SeminarDeutsch lernen mit Pop, Rockund HipHopBei diesem Workshop stehen

Lieder aus der aktuellen

Musikszene Deutschlands

auf dem Programm. Neue

Sterne am Pophimmel wie

z.B. Silbermond, Wir sind

Helden und Annett Louisan

sind ebenso vertreten wie

die nicht mehr ganz so

neuen Stars Nena, Juli,

Sportfreunde Stiller, SEEED

und Fettes Brot. Im Seminar

sollen Beispiele für den Ein-

satz der Lieder im Unterricht

vorgestellt werden, wobei

lernerzentrierte Methoden,

welche die Schüler zur

eigenständigen Entdeckung

der deutschen Musikszene

motivieren sollen, im

Vordergrund stehen. – Für

Lehrerinnen und Lehrer der

Scuola media und Scuola

superiore.

REFERENTIN: Sybille Trapp,Fachberaterin Goethe-InstitutMailandTERMIN: Donnerstag, 26. Oktober 200616.00 – 19.00 UhrORT: Istituto di IstruzioneSuperiore “E. Fermi”, LiceoScientifico, Via Melito PortoSalvo 6, 88063 Catanzaro Lido

CALABRIA CROTONE

�19 WerbeveranstaltungDeutsch macht mobil!Deutsch – Schlüsselsprachefür Europa!Die Sprache Deutsch, Mut-

tersprache von immerhin

100 Millionen Europäern,

wird mit Recht als Schlüssel-

sprache für eine Karriere in

Europa genannt. Allein in

der Provinz von Crotone

kommt der größte Zufluß an

Touristen aus den deutsch-

sprachigen Ländern.

Deutschland ist zudem der

wichtigste Handelspartner

Italiens. Eine Veranstaltung

für Schüler, Eltern, Schullei-

ter und Unternehmer … .

Eine Veranstaltung der

„Amici del Tedesco“ in

Zusammenarbeit mit der

Deutschen Botschaft, dem

Goethe-Institut und der Pro-

vincia di Crotone.

TERMIN: 27. Oktober 2006,18.00 – 20.00 Uhr

Information und Anmel-

dung: „Amici del Tedesco“,

Loris Rossetto, Tel. 347 639

73 84, [email protected],

www.lorisrossetto.it

VIBO VALENTIA

�20 SeminarDeutsch lernen mit Pop, Rockund HipHopBeschreibung siehe unter

Seminar 18.

REFERENTIN: Sybille Trapp,Fachberaterin Goethe-InstitutMailandTERMIN: Freitag, 27. Oktober 200616.00 – 19.00ORT: Convitto Nazionale“Gaetano Filangeri”, CorsoUmberto I 132, 89900 ViboValentia (CZ)

IHR BKD-TEAM IN NEAPEL

Hartmut RetzlaffBildungskooperation

Deutsch am Goethe-Institut

Rom

Mo – Do, 10.00 – 12.00

Uhr und 14.00 – 16.00 Uhr

Tel. 06 844 005 68

[email protected]

Christina BetheGoethe-Institut Neapel

Mo – Do, 10.00 – 12.00

Uhr und 14.00 – 16.00 Uhr

Tel. 081 411 239 int. 17

[email protected]

58

GOETHE-INSTITUT ROM WWW.GOETHE.DE/ROMAbruzzo, Lazio, Marche, Molise, Sardegna, Sicilia, Toscana, Umbria, Malta

VERANSTALTUNGSKALENDERMehrteilige Kurse und Veranstaltungen sind unter ihrem Anfangsdatum im Kalender verzeichnet.

SEPTEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Mi 13.09. 17.00 – 18.30 Lehrerfest (anschl. Autorenlesung Goethe-Institut Rom � 10

Daniel Kehlmann: „Die Vermessung der Welt“

Fr 22.09. 16.00 – 24.00 Literaturfest – festa della letteratura Feridun Zaimoglu, Goethe-Institut Rom siehe Seite 43

Amara Lakhous,

Albert Ostermaier,

Saam Schlamminger u.a.

Fr – Mo 22.09.–16.10. Ausstellung „jung:de“ Goethe-Institut Rom � 7Mi – Fr 27. – 29.09. La letteratura tedesca attraverso il cinema Goethe-Institut Rom

rassegna cinematografica

Fr 29.09. 18.30 – 19.30 Autorenlesung Terésia Mora Universität Catania Facoltà � 1di Lingua e Letteratura Straniera

OKTOBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Mi 04.10. Infotag – Die Prüfungen des Goethe-Instituts Annette Bansa, Michaela Sinn Goethe-Zentrum Palermo � 14Mi 11.10. 10.00 – 12.00 Lesung Jutta Richter Jutta Richter Goethe-Institut Rom � 4Do 12.10. 15.30 – 18.30 „Kurz & Gut“ in der Schule Detlef Gericke-Schönhagen Goethe-Institut Rom � 12Do 12.10. 08.15 – 11.05 Lesung Jutta Richter Jutta Richter Deutsche Schule Rom � 5Do 12.10. 10.00 – 12.00 Film: „Knallhart“ Goethe-Institut Rom siehe Seite 45

Do 12.10. 17.00 – 19.00 Lesung Jutta Richter Jutta Richter Libreria per ragazzi Mel � 6Giannino Stoppani

Mo 16.10 vormittags Präsentation Katalog „Testimoni“ Adriano Mordenti Istituto “Renzo Levi”, Rom

Mi 18.10. 16.00 – 19.00 Unterrichten ohne Material und Medien Sabine Großkopf Goethe-Zentrum Palermo � 15Do 19.10. 10.00 – 12.00 Schultheater: „Die Zauberflöte“ S.M.S. „G. G. Belli“ Goethe-Institut Rom

Mi – Fr 25.10. – 17.11. Ausstellung: „jung:de“ Goethe-Zentrum Palermo � 8

NOVEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Mi 15.10. 15.30 – 17.30 Innovatives Unterrichtsmaterial mit Powerpoint Heiner Roland Deutsches Institut Florenz � 17Do 16.11. Autorenlesung Terésia Mora Goethe-Institut Rom � 9Mi 22.11. 16.00 – 19.00 Lesestrategien Sabine Hoffmann Goethe-Zentrum Palermo � 16Do 30.11. 11.00 – 13.00 Lesung: Friedrich Christian Delius F. C. Delius Uni Palermo, Facoltà Lettere � 2

DEZEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Fr 01.12. 12.00 Uhr Lesung: Friedrich Christian Delius F. C. Delius Universität Catania Facoltà � 3

di Lingua e Letteratura Straniera

Mi 13.12. 15.30 – 17.30 Spiel, Spaß, Deutsch! Sigrun Steinhauer Deutsches Institut Florenz � 18genauer Termin wird noch bekanntgegeben Prämierung der besten Schüler Italiens Goethe-Institut Rom � 11

WWW.GOETHE.DE/NEAPEL Basilicata, Calabria, Campania, Puglia

Page 33: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

�8 Ausstellung „jung:de“, PalermoIm Rahmen der Ausstellung

„jung:de“ organisiert das Goe-

the-Zentrum Palermo works-

hops für (zukünftige)

Deutschlerner aller Schulen zu

den Themen Musik, Lifestyle,

Sport, Film, Freizeit, Schule,

Familie und Freizeit. Zur Ver-

anschaulichung wird ein Film

mit Impressionen aus dem

Leben Jugendlicher gezeigt.

TERMIN: Mittwoch, 25. Oktober – Freitag, 17. November 2006ORT: Goethe-Zentrum Palermo

Ansprechpartnerin:

Michaela Sinn

Tel. 091 6528660

[email protected]

Anmeldung (klassenweise)

für die Workshops:

[email protected]

�9 AutorenlesungenTerésia MoraBeschreibung siehe unter

Seminar 1.

REFERENTIN: Terésia Mora TERMIN: Freitag, 16. November 200618.30 – 20.00 UhrORT: Goethe-Institut Rom

�10 LehrerfestEin Tusch für dieDeutschlehrerUlrike Tietze, die Leiterin der

Bildungskooperation

Deutsch, mit ihrem Team

und Gabriele Scheel, die Kul-

turreferentin der Deutschen

Botschaft in Rom, möchten

Sie bei einem Glas Sekt per-

sönlich kennenlernen. Bei

der Gelegenheit gibt es auch

gleich Gelegenheit für ein

Wiedersehen: Die neuen Lei-

ter des Goethe-Instituts Ita-

WERBEVERANSTALTUNGEN

lien, Susanne Höhn und Uwe

Reissig, vielen von Ihnen

noch bekannt aus der Zeit als

sie die damalige PV leiteten,

freuen sich, mit Ihnen anzu-

stoßen. Im Anschluß besteht

Gelegenheit, die Autorenle-

sung von Daniel Kehlmann

(„Die Vermessung der Welt“)

zu besuchen.

TERMIN: Mittwoch, 13. September 2006, 17.00 – 18.30 UhrORT: Goethe-Institut Rom

�11 PrämierungDie besten DeutschschülerItaliensRund 12.000 SchülerInnen

bewiesen dieses Jahr ihre

Deutschkenntnisse mit der

Zertifizierung Deutsch. 150

SchülerInnen davon kamen

bis zum ZMP , einige Schüle-

rInnen errangen sogar das

Zertifkat der ZOP, womit sie

die sprachliche Vorausset-

zung zu einem Studium an

einer deutschen Universität

besitzen. Heute feiern wir

mit ihnen und ihren Eltern

unter Beteiligung der Deut-

schen Botschaft in Rom, die-

sen phantastischen Erfolg

und zeigen gleichzeitig, wel-

che Wege ihnen diese Spra-

che öffnen kann.

ORT: Goethe-Institut RomTERMIN: wird nochbekanntgegeben!

Information: Gerdis Thiede

Tel. 06 844 005 35

[email protected] oder

Salvatrice Di Bennardo

Tel. 06 84400592

[email protected]

Mehr Information im

Internet: www.goethe.de/it/

certificazioni

ROM

�12 Seminar„Kurz & Gut“ macht SchuleDie DVD „Kurz & Gut macht

Schule“ versammelt neun der

besten deutschen Kurzfilme.

Die Filme sind zum Teil ernst,

zum Teil tragikomisch, sie

erzählen von allen gesell-

schaftlichen Schichten und

Generationen, immer aber

aus der unkonventionellen

Sicht der ganz Jungen auf ihre

eigene Lebenswelt, die ihrer

Eltern und die ihres Landes.

Wahlweise kann man die

Filme im Original sehen oder

im Original mit deutschen

Untertiteln, letzteres erleich-

tert das Verstehen erfah-

rungsgemäß um ca. 30%.

Deutschlehrer können die

Filme als abwechslungsreiche

Grundlage für den Deutsch-

unterricht nutzen. Sie bieten

Gegenstand genauen Hin-

schauens und filmischen Ana-

lysierens, Anlass zum

Sprechen und Diskutieren,

Anfangs- oder Schlusspunkt

für größere Themen im Lan-

deskunde- oder Konversa-

tionsunterricht. Der Referent

ist Bereichsleiter „Film, Fern-

sehen, Hörfunk“ in der

Münchner Zentrale des Goe-

the-Instituts.

REFERENT: Detlef Gericke-Schönhagen, Goethe-Institut MünchenTERMIN: Donnerstag, 12. Oktober 200615.30 – 18.30 UhrORT: Goethe-Institut Rom

Den Teilnehmern wird

die DVD zum Unkosten-

preis von 10,00 € abgege-

ben. In diesem Betrag ist

auch die Seminargebühr

enthalten.

FORTBILDUNG/METHODIK UND DIDAKTIK

PALERMO

�13 WerbekampagneSeptember bis Dezember2006: Deutsch macht mobil

Unsere sympathischen jun-

gen Lehrerinnen unterrich-

ten bei einem einmaligen

Besuch in der Schule eine

unterhaltsame Stunde lang

Deutsch. Am Ende dieser

Stunde steht ein Quiz, bei

dem die Schulkinder etwas

gewinnen können.

TERMIN: nach VereinbarungORT: nach Vereinbarung

Ansprechpartnerin:

Barbara Burger

Informationen:

www.goethezentrum.it

Tel. 091 6528660

[email protected]

[email protected]

�14 InfotagDie Prüfungen des Goethe-InstitutsDie Prüfungen des Goethe-

Instituts werden vorgestellt

und allgemeine Fragen zur

externen Zertifizierung

diskutiert.

TERMIN: Mittwoch, 4. Oktober 2006ORT: Goethe-Zentrum Palermo

Ansprechpartnerinnen:

Annette Bansa,

Michaela Sinn

Tel. 091 6528660

[email protected]

[email protected]

SICILIA

61Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

Autorenlesungen�1 Terésia Mora

Terésia Mora ist zur Zeit Sti-

pendiatin an der Villa Massi-

mo in Rom und hat

insbesondere mit ihrem Ein-

zelband „Seltsame Materie“

und ihrem Roman „Alle

Tage“, für den sie mit dem

Preis der Leipziger Buchmes-

se ausgezeichnet wurde, auf

sich aufmerksam gemacht.

Die Veranstaltung findet im

Rahmen des Lektoren-Jahres-

seminars in Zusammenarbeit

mit dem DAAD und der Neu-

philologischen Fakultät der

Universität Catania statt.

REFERENTIN: Terésia Mora TERMIN: Freitag, 29. September 200618.30 – 20.00 UhrORT: Universität CataniaFacoltà di Lingua eLetteratura Straniera

Informationen bei

Beate Baumann:

[email protected]

�2 Friedrich Christian Delius Lesung und Runder Tisch

mit der Übersetzerin Monica

Lumachi und der Arbeits-

gruppe der Universität Paler-

mo. F. C. Delius liest aus

seinen Werken „Der Sonn-

tag, an dem ich Weltmeister

wurde“ und „ Die Minute

mit Paul McCartney“. Am

Runden Tisch präsentieren

und diskutieren die italieni-

sche Übersetzerin von „Der

Sonntag, an dem ich Welt-

KULTURPROGRAMME DERBILDUNGSKOOPERATIONDEUTSCH

meister wurde“ , Monica

Lumachi, und die Teilneh-

mer der palermitanischen

Übersetzer-AG, Davide Di

Maio, Vincenzo Gannuscio,

Serena Pantè, Germana Ric-

cioli und Claudia Zech über

die italienische Übersetzung

von Delius’ Werken.

TERMIN: Donnerstag, 30. Novembre 200611.00 – 13.00 UhrORT: Universität Palermo,Facoltà di Lettere (viale delleScienze)

Ansprechpartnerin Michaela

Sinn: Tel. 091 6528660

[email protected]

[email protected]

�3 Friedrich Christian Delius Friedrich Christian Delius

liest aus seiner autobiogra-

phischen Erzählung „Der

Tag, an dem ich Weltmei-

ster“ wurde“ vor, mit dem er

einen Einblick in das

Deutschland des Wiederauf-

baus und des Wirtschafts-

wunders, aber auch in das

autoritäre Klima seiner Kind-

heit und über die Zwänge

und die Enge der fünfziger

Jahre vermittelt.

REFERENT: F.C. Delius TERMIN: Freitag, 1.Dezember 2006ORT: Universität CataniaFacoltà di Lingua eLetteratura Straniera

Informationen bei

Beate Baumann:

[email protected]

�4 Jutta Richter(siehe auch S. 43)

Die Autorin Jutta Richter

und die Schauspielerin Clo-

ris Brosca lesen für 10 –

13jährige SchülerInnen aus

den Werken der Autorin.

Nach der Lesung Auto-

grammstunde und Gespräch

mit Jutta Richter, Cloris Bro-

sca und Bice Rinaldi, der

Übersetzerin.

In Zusammenarbeit mit der

Schweizer Schule Rom.

TERMIN: Mittwoch, 11. Oktober 200610.00 – 12.00 UhrORT: Goethe-Institut Rom

Information und

Anmeldung: G. Thiede

Tel. 06 844 005 35

[email protected]

�5 Jutta Richter

Eine deutschsprachige

Lesung von Jutta Richter für

die SchülerInnen der Deut-

schen Schule Rom mit

anschließender Autogramm-

stunde und Gespräch.

TERMIN: Donnerstag,12. Oktober 20068.15 –11.05 UhrORT: Deutsche Schule Rom,Via Aurelia Antica 397 – 403,Rom

Information:

Tel. 06 6638776

[email protected]

�6 Jutta RichterIn der einladenden Atmosphä-

re der römischen Buchhand-

lung Mel Giannino Stoppani

führen Jutta Richter und Clo-

ris Brosca die Lesung fort.

TERMIN: Donnerstag, 12. Oktober 200617.00 – 19.00 Uhr ORT: Libereria Mel GianninoStoppani, Piazza Apostoli 59 – 65, Roma

Information:

[email protected]

�7 Ausstellung „jung:de“, RomAuf 16 großen CD-Scheiben

und an interaktiven Musik-,

Film- und Internetstationen

erfährt der Besucher Wis-

senswertes über das Leben

Jugendlicher in Deutschland,

über ihr Lebensgefühl, ihre

Träume. Thematisiert wer-

den Musik, Medien, Familie

und Freizeit, aber auch

Suchtprobleme, Jugendkrimi-

nalität und Armut. Besonde-

res Gewicht liegt auf dem

interkulturellen Aspekt, dem

Leben der dritten Generation

der Einwandererfamilien.

Jugendliche kommen dabei

immer wieder mit ihren per-

sönlichen Gedanken und

Vorstellungen zu Wort.

Didaktisierungen für

Deutschlehrer im Internet-

portal:

http://www.goethe.de/dll/

prj/jgd/deindex.htm.

Deutschsprachige Ausstel-

lung. Besonders geeignet für

Schüler mit Deutschkennt-

nissen im Alter von 14 – 18

Jahren, sowie Studenten.

TERMIN: Freitag, 22. September – 16. Oktober 2006ORT: Goethe-Institut Rom

60 WWW.GOETHE.DE/ROM Abruzzo, Lazio, Marche, Molise, Sardegna, Sicilia, Toscana, Umbria, Malta

Page 34: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

Das Informations- und Fortbildungsangebot der Bildungskoo-

peration Deutsch des Goethe-Instituts Triest richtet sich an

DeutschlehrerInnen sowie UniversitätsdozentInnen in den

Regionen Friuli-Venezia Giulia und Veneto. In den Monaten

September bis Dezember 2006 haben wir folgende Veranstal-

tungen und Fortbildungskurse für Sie vorbereitet. Bitte mel-

den Sie sich für unsere Fortbildungskurse auf dem

beiliegenden Anmeldeformular an! Dies ermöglicht uns, Sie

zu benachrichtigen, falls sich etwas an den Terminen ändert.

Bitte beachten Sie auch die aktuellen Hinweise auf unserer

Internetseite unter www.goethe.de/triest.

Das Interesse für die Sprache zu erwecken und SchülerInnen

zu aktivieren, stellt LehrerInnen heutzutage vor eine manch-

mal sehr schwierige Aufgabe. Das neue Info-Zentrum des Goe-

the-Instituts Triest möchte Sie bei der Vermittlung von

Deutsch als Fremdsprache unterstützen und macht Ihnen des-

halb eine Reihe von Angeboten, die dabei helfen sollen, Ihre

SchülerInnen zu motivieren, so dass Deutsch lernen mehr

Spaß und Freude macht.

Wie bieten unter anderem (Termin nach Vereinbarung):

– Besuche von Schülergruppen mit Erkundung des Info-Zen-

trums und der Bibliothek des Goethe-Zentrums

– Aufgaben mit Internetrecherchen

– Dossiers zu bestimmten zeitgenössischen Themen

– Filmmatinées

In unseren Räumen finden Sie als Lehrer eine aktuelle Aus-

wahl an Print- und audiovisuellen Medien in deutscher Spra-

che, mit der wir Sie auf Trends und zeitgenössische Themen

aufmerksam machen.

Das Informationszentrum bietet Ihnen insbesondere:

– Eine Auswahl der wichtigsten Neuerscheinungen auf dem

deutschen Buchmarkt. Romane und Sachbücher sehen Sie

zuerst bei uns

– Nachschlagewerke und Lexika

– Eine Übersicht der neueren Materialien zur Methodik und

Didaktik des Deutschunterrichts und zur Landeskunde

(Fachbibliothek Deutsch als Fremdsprache)

Das Informationszentrum freut sich auf Ihren Besuch.

63Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

�15 SeminarUnterrichten ohne Materialund MedienViele Lehrende wenden sich

von dem intensiven Medien-

einsatz ab und setzen mehr

lerneraktivierende Lehr- und

Lernformen ein. Das Semi-

nar soll nicht nur dort Anre-

gungen geben, wo das

Fehlen von Unterrichtsmate-

rialien und Medien zu alter-

nativen Unterrichtsformen

zwingt, es soll auch positive

Beispiele für die bewusste

mediale Beschränkung

geben und die am Lern- und

Lehrprozess beteiligten Per-

sonen und ihre Interaktion

in den Mittelpunkt stellen.

REFERENTIN: Sabine GroßkopfTERMIN: Mittwoch, 18. Oktober 200616.00 – 19.00 UhrORT: Goethe-Zentrum Palermo

Ansprechpartnerinnen:

Annette Bansa,

Michaela Sinn

Tel. 091 6528660

[email protected]

[email protected]

�16 SeminarLesestrategienLesestrategien und -techniken

ermöglichen ein schnelleres

und tiefer gehendes Erfassen

fremdsprachlicher Texte. Als

Tipps in Lehrbüchern reicht

ihre Wirkung allerdings oft

nicht über ihre einmalige

Benutzung hinaus. Sinnvoller

scheint es dagegen, an den

schon in der Muttersprache

vorhandenen Lesestrategien

anzusetzen und diese im Klas-

senverband auszutauschen.

Im Seminar sollen die Schritte

erarbeitet werden, die zu

einer besseren Assimilierung

von Lesestrategien führen.

REFERENTIN: Sabine HoffmannTERMIN: Mittwoch, 22. November 200616.00 – 19.00 UhrORT: Goethe-Zentrum Palermo

Ansprechpartnerinnen:

Annette Bansa,

Michaela Sinn

Tel. 091 6528660

[email protected]

[email protected]

FLORENZ

�17 SeminarInnovativesUnterrichtsmaterial mitPower PointImmer auf der Suche nach

neuen Ideen, um Ihren

Unterricht abwechslungsrei-

cher zu gestalten? Dieses

kurze aber effektive Einfüh-

rungsseminar macht Sie mit

den breit gefächerten Mög-

lichkeiten des Programms

Power Point vertraut. Sie

brauchen lediglich einige

gute Ideen und ein wenig

Kreativität, den Rest erledigt

der Computer. Begeistern Sie

Ihre Schüler mit modernen

und mitreißenden Gramma-

tikpräsentationen! Jeder Teil-

nehmer bekommt Material

zum Selbstlernen und natür-

lich eine Auswahl an Präsen-

tationen, an denen man sich

orientieren kann.

REFERENT: Heiner RolandTERMIN: Mittwoch, 15. November 200615.30 – 17.30 UhrORT: Deutsches InstitutFlorenz, Via degli OrtiOrticellari 10, 50123 Firenze

Anmeldung unter

Tel. 055 215993 oder

[email protected]

TOSCANA

�18 SeminarSpiel, Spaß, Deutsch!!Immer nur Goethe, Brecht

und Kafka oder endlose

Unterrichtseinheiten gefüllt

mit der Adjektivdeklination –

das hält weder Schüler noch

Lehrer lange durch! Unter-

haltsame und zugleich effi-

ziente Grammatik – und

Konversationsspiele helfen

Ihnen, den Unterricht aufzu-

lockern und immer wieder

neu zu motivieren. In diesem

Seminar stellen wir Ihnen die

vielen Möglichkeiten vor, wie

diese Spiele einzusetzen sind

und natürlich erhält jeder

Teilnehmer eine kleine Aus-

wahl an didaktischen Spielen.

Lassen Sie sich überraschen!

REFERENTIN: Sigrun SteinhauerTERMIN: Mittwoch, 13. Dezember 200615.30 – 17.30 UhrORT: Deutsches InstitutFlorenz, Via degli OrtiOrticellari 10, 50123 Firenze

Anmeldung unter

Tel. 055 215993 oder

[email protected]

Ihr BKD-Team in Rom

Ulrike TietzeRegionale Koordinatorin der

BKD-Arbeit in Italien, Kontakt

zu den Ministerien, Externe

Zertifizierung, Zeitschrift

«PerVoi», Neue Medien

nach Vereinbarung

[email protected]

Doris MartoranaRegionale Koordinatorin für

die Zusammenarbeit mit

den ACITs/ICITs/Goethe-

Zentren, Fortbildernetz-

werk, Kontakte zu den

Universitäten und Fremd-

sprachenverbänden, Stipen-

dien, Malta

nach Vereinbarung

[email protected]

Gerdis ThiedeInternetprojekte und Wettbe-

werbe, europäische Projekte,

BKD-Ausstellungen, Regio-

naler Werbeauftrag

nach Vereinbarung

[email protected]

Hartmut RetzlaffRegionale Stelle für Bildungs-

kooperation, Betreuung der

BKD-Arbeit in den Regionen

Apulien, Basilikata, Kala-

brien und Kampanien

nach Vereinbarung

[email protected]

Tiziana De RigoSekretariat, Informationen

allgemein, Bestätigungen

Di und Fr,

10.00 – 12.30 Uhr

[email protected]

Dr. Nina RothenbergSekretariat, Informationen

allgemein, Bestätigungen

Mo, Mi, Do,

15.00 – 17.00 Uhr

[email protected]

Johannes GerbesLeiter der Prüfungszentrale

Italien

nach Vereinbarung

[email protected]

Salvatrice Di BennardoSekretariat, Prüfungszentrale

Mo – Do, 10.00 – 12.00

Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr

[email protected]

62 WWW.GOETHE.DE/ROM Abruzzo, Lazio, Marche, Molise, Sardegna, Sicilia, Toscana, Umbria, Malta

GOETHE-INSTITUT TRIEST WWW.GOETHE.DE/TRIESTFriuli-Venezia Giulia, Veneto

VERANSTALTUNGSKALENDERMehrteilige Kurse und Veranstaltungen sind unter ihrem Anfangsdatum im Kalender verzeichnet.

SEPTEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Di 26.9. 10 und 19.30 Film: One Day in Europe Goethe-Institut Triest � 1

OKTOBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Do 5.10. 10.00-11.30 Autorenlesung Jutta Richter Auditorium del Museo � 2

Revoltella Trieste

Di 10.10. 15.30-18.30 Filme als Sprechanlass Detlef Gericke-Schönhagen Goethe-Institut Triest � 10Mi 11.10 15.30-18.30 Lernstrategien Sybille Trapp Goethe-Zentrum Verona

Fr 13.10. 09.30 – 12.00 L’importanza della lingua tedesca Stefano Weinberger Scuola Secondaria � 17nell’area di Verona (Deutsche Botschaft), “C. Battisti”, Verona

Maria Giuliana Bigardi

(CSA Verona), Ursula Swoboda

(Goethe-Zentrum Verona),

Doris Martorana

(Goethe Institut Italien)

Mi 18.10. 15.30-18.30 Lernstrategien Sybille Trapp Liceo „N. Copernico“, Udine � 12Do 19.10. 15.30-18.30 Lernstrategien Sybille Trapp Liceo „A. Canova“, Treviso

Do 19.10. 15.30-17.30 Unterrichtsvorbereitung am PC, Teil 1 Iris Schneller Goethe-Institut Triest � 11Fr 20.10. 15.30-18.30 Lernstrategien Sybille Trapp ICIT Padua / Vicenza � 13

*** *** Goethe: Die Innenseite der Natur beobachten Karlheinz Fingerhut Goethe-Zentrum Verona � 19

NOVEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Di 7.11. 10.00 und 19.30 Film: Des Teufels General Goethe-Institut Triest � 3Mi 8.11. 15.30 – 18.30 Bert Brecht: Texte und Töne Stefan Andressohn Goethe-Zentrum Verona � 15Do 9.11. 15.30 – 17.30 Unterrichtsvorbereitung am PC, Teil 2 Alexandra Hagemann Goethe-Institut Triest � 11Do 09.11. 15.30 – 18.30 ZD und ZDJ im Vergleich Johannes Gerbes GZ Verona � 18Mo 13.11. 18.00 Eröffnung der Ausstellung: Iris Schneller Goethe-Institut Triest � 7

„Die schönsten deutschen Bücher 2004“

Di 14.11.– Mo – Do Ausstellung: „Die schönsten Iris Schneller Goethe-Institut Triest � 77.12. 10.00 – 13.00 u. deutschen Bücher 2004“

15.00 – 19.00

Fr 10.00 –13.00

Page 35: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

�4 Film 2„Der Hauptmann vonKöpenick“ (Regie: Helmut Käutner,

1956, 93’ Schwarz-weiß –

mit italienischen Untertiteln)

Wilhelm Voigt hat ein gehöri-

ges Vorstrafenregister. Im

Gefängnis lernt er das Schu-

sterhandwerk und liest

Bücher übers Militär, insbe-

sondere über Uniformen.

Entlassen, ohne Papiere,

ohne Arbeit, besorgt er sich

beim Trödler eine Haupt-

mannsuniform und besetzt

mit ein paar Gefreiten das

Rathaus des Städtchens Köpe-

nick. Weil dort keine Papiere

ausgestellt werden, beschlag-

nahmt er die Stadtkasse und

verschwindet. Die Geschichte

dieser “Köpenickiade” ist

authentisch, sie trug sich

1906 zu. Carl Zuckmayer

schrieb ein Theaterstück, das

Helmut Käutner mit dem

Volks-Schauspieler Heinz

Rühmann verfilmte. Es

wurde einer der auch interna-

tional erfolgreichsten Unter-

haltungsfilme der 50er Jahre.

TERMIN: Dienstag, 14. November 200610.00 und 19.30 UhrORT: Goethe-Institut Triest,Via Beccaria 6 (P. Oberdan)

Schulklassen bitte anmelden

unter Tel. 040 635763

(Mo – Do, 10.00 – 13.00

und 15.00 – 19.00 Uhr)

�5 Film 3„Kebab Connection“

(Regie: Anno Saul, 2005, 96’

Farbe – mit italienischen

Untertiteln)

Der Türke Ibrahim, genannt

Ibo, ist 21 Jahre alt, Hip-Hop-

Fan und angehender Filmre-

gisseur. Genauer gesagt

träumt er davon, den ersten

deutschen Kung-Fu-Film zu

drehen. Gewissermaßen als

„Übung“ inszeniert Ibo

zunächst einen Werbespot

für die Dönerbude seines

Onkels. Zu seinem großen

Erstaunen wird der actionrei-

che Spot ein Bombenerfolg.

Doch einen Produzenten für

sein Traumprojekt findet er

dadurch immer noch nicht.

Im Privatleben läuft es auch

nicht besser: Seine Freundin

Titzi will Ibo verlassen, weil

er sich nicht ausreichend

über ihre Schwangerschaft

freut. Und Ibos Eltern setzen

ihren Sohn derweil vor die

Tür, weil sie Titzi keinesfalls

als Mutter ihrer Enkel akzep-

tieren wollen. Kurzum: Egal

was Ibo tut – er landet immer

zwischen allen Stühlen.

TERMIN: Dienstag, 21. November 2006, 10.00 und 19.30 UhrORT: Goethe-Institut Triest,Via Beccaria 6 (P. Oberdan)

Schulklassen bitte anmelden

unter Tel. 040 635763

(Mo – Do, 10.00 – 13.00

und 15.00 – 19.00 Uhr)

�6 Film 4„Status Yo“ (Regie: Till Hastreiter,

2003/2004, 115’ Farbe –

mit italienischen Untertiteln)

Der episodisch angelegte

Film erzählt von einer Reihe

junger Menschen aus der

Berliner HipHop-Szene. Yan

Eq, der eine heimliche Affä-

re mit der Schwester seines

besten Freundes hat, will

innerhalb von 24 Stunden

die größte Party der Stadt zu

organisieren.

Der Rapper Sera, kämpft der-

weil um seine Wohnung, die

von seinem Marihuana-Dea-

ler als „Pfand“ genommen

wurde. Und während der

Sprayer Tarek davon träumt,

die ganze Stadt zu einer gro-

ßen Graffiti-Skulptur zu

machen, muss der Rapper

Sässion vor Geldeintreibern

fliehen und gleichzeitig ver-

hindern, dass seine Freundin

Yesim von ihrem Bruder

gefunden und in die Türkei

geschickt wird.

TERMIN: Dienstag, 28. November 200610.00 und 19.30 UhrORT: Goethe-Institut Triest,Via Beccaria, 6 (P. Oberdan)

Schulklassen bitte anmelden

unter Tel. 040 635763

(Mo – Do, 10.00 – 13.00

und 15.00 – 19.00 Uhr)

�7 AusstellungDie schönsten deutschenBücher 2004Es ist nicht notwendig,

Deutsch zu verstehen, man

muss nicht einmal lesen kön-

nen, um diese Ausstellung zu

besichtigen, denn das „Schö-

ne“ bezieht sich hier nicht

auf den Inhalt der Bücher,

sondern auf ihre ästhetische

Form. Die ausgestellten

Bände sind das Ergebnis

eines bedeutenden Wettbe-

werbs, der in Deutschland

inzwischen auf eine lange

Tradition zurückblicken

kann und von der Stiftung

Buchkunst veranstaltet wird.

In diesem Wettbewerb, an

dem Hunderte von deutschen

Verlegern mit Hunderten von

Büchern teilnehmen, werden

jedes Jahr neu erschienene

Publikationen aus verschiede-

nen Bereichen ausgewählt

und prämiert. Hierbei wer-

den stets auch die Art, die

Funktion und der Preis des

Buches berücksichtigt.

Die Gewinner des Wettbe-

werbs werden schließlich auf

der Frankfurter Buchmesse,

einer der wichtigsten Termi-

ne für das Verlagswesen

weltweit, ausgezeichnet und

in einer Wanderausstellung

zusammengeführt, die auf

der ganzen Welt zu sehen ist

und uns einlädt, Bücher mit

dem Verstand und den

Augen zu betrachten.

KOORDINATION: Iris SchnellerTERMINE: 13. November 200618.00 Eröffnung14. November 2006 – 7. Dezember 2006BESICHTIGUNGSZEITEN: Mo-Do 10.00 – 13.00 u. 15.00 – 19.00,Fr 10.00 – 13.00ORT: Goethe-Institut Triest,Via Beccaria 6 (P. Oberdan)

65Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

�1 FilmOne Day in Europe (Regie: Hans Stöhr, 2005,

95’ Farbe – mit englischen

Untertiteln)

Zum europäischen Tag der

Sprachen präsentieren wir

Ihnen diesen Film:

Vier Gepäckdiebstähle in

vier europäischen Städten

konfrontieren die betroffe-

nen Touristen mit unver-

ständlichen Formularen,

Fußball schauenden Polizi-

sten und unerwartet kompli-

zierten Verhören, während

gerade das Champions Lea-

gue-Finale stattfindet und die

Fans ausflippen. Ein filmi-

sches Vierländerturnier, das

auf unterhaltsame Art und

Weise ein Europa zeigt, das

trotz Verständigungsschwie-

rigkeiten vereint im Fußball-

fieber schwelgt.

TERMIN: Dienstag, 26. September 200610.00 und 19.30 UhrORT: Goethe-Institut Triest,Via Beccaria 6 (P. Oberdan)

Schulklassen bitte anmelden

unter Tel. 040 635763

(Mo – Do, 10.00 – 13.00

und 15.00 – 19.00 Uhr)

KULTURPROGRAMME DERBILDUNGSKOOPERATIONDEUTSCH

�2 DichterlesungJutta Richter“Sotto la neve nascono le

rose?“ Per dare una risposta

a questo interrogativo, Jutta

Richter sente di dover prima

descrivere la neve, “il freddo,

il disorientamento, il senso

di abbandono, l’angoscia che

accompagnano la nostra

vita”. Così, in modo molto

poetico, l’autrice di libri per

bambini descrive una ques-

tione che forse sottende tutta

la letteratura.

Coerentemente, le tematiche

dei suoi libri non sono sol-

tanto racconti sull’amicizia,

sul mondo intatto dell’infan-

zia, ma anche sulla scoperta

del dolore e sulla perdita di

ciò che più si ama; spesso

sono anche racconti sulla

responsabilità, su una scelta

che uno dei suoi protagonisti

bambini deve fare.

Tra le più note scrittrici tede-

sche di libri per l’infanzia,

autrice di più di trenta libri

per bambini e ragazzi, vinci-

trice di numerosi premi e

riconoscimenti (tra i quali il

premio letterario “Rattenfän-

ger”, il LUCHS, il “Deutscher

Jugendliteraturpreis” e il

“Katholischer Kinder- und

Jugendbuchpreis”), nel corso

di una tournée in Italia Jutta

Richter presenterà ai bambi-

ni italiani una scelta di brani

tratti da due suoi libri, che

verranno letti in due lingue.

Hinter dem Bahnhof liegt

das Meer [Dietro la stazione

c’è il mare] (2001) narra del

piccolo Neuner senza patria,

che vende il proprio angelo

custode – quel che ha di più

prezioso – per realizzare il

suo sogno più grande.

In Der Hund mit dem gelben

Herzen [Il cane con il cuore

giallo] (1998) un cane che

non vuole più rimanere solo

conquista, attraverso le sto-

rie che sa raccontare, i cuori

di Lotta e di suo fratello

Prinz Neumann.

Gli incontri-lettura si svolger-

anno a Trieste, Milano, Tori-

no, Genova, Roma e Napoli e

sono destinati a ragazzi tra i

10 e i 14 anni. Nel tour itali-

ano l’autrice sarà accompag-

nata dalla sua traduttrice

Bice Rinaldi; le letture e il

successivo dibattito si svol-

geranno in due lingue e sar-

anno quindi di interesse

anche per chi studia il tede-

sco da poco tempo.

REFERENTIN: Jutta RichterTERMIN: Donnerstag,5. Oktober 200610.00 – 11.30 UhrORT: Auditorium del MuseoRevoltella, Via Diaz 27, Trieste

Schulklassen bitte anmelden

unter Tel. 040 635763

(Mo – Do, 10.00 – 13.00

und 15.00 – 19.00 Uhr)

Filmclub�3 Film 1„Des Teufels General“

(Regie: Helmut Käutner,

1955, 117’ Schwarz-weiß –

mit italienischen Untertiteln)

Helmut Käutner drehte den

Film nach einem Drama von

Carl Zuckmayer, der wiede-

rum die Figur des Luftwaf-

fen-Generals Harras nach

einem authentischen Vorbild

geformt hatte, dem Flug-Pio-

nier Ernst Udet.

TERMIN: Dienstag, 7. November 200610.00 und 19.30 UhrORT: Goethe-Institut Triest,Via Beccaria 6 (P. Oberdan)

Schulklassen bitte anmelden

unter Tel. 040 635763

(Mo – Do, 10.00 – 13.00

und 15.00 – 19.00 Uhr)

64

NOVEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Di 14.11. 10.00 und 19.30 Film: Der Hauptmann von Köpenick Goethe-Institut Triest � 4Do 16.11. 15.30 – 18.30 Bert Brecht: Texte und Töne Stefan Andressohn Liceo „A. Canova“ Treviso � 20Di 21.11. 10.00 und 19.30 Film: Kebab Connection Goethe-Institut Triest � 5Di 21.11. 17.00 Podiumsdiskussion über Maria Carolina Foi, Triest, Facoltà di Lettere e � 8

Hannah Arendt Roberto Rizzo, Bologna u.a. Filosofia dell’Università di Trieste

Do 23.11. 15.30 – 17.30 Unterrichtsvorbereitung am PC, Teil 3 Alexandra Hagemann Goethe-Institut Triest � 11Di 28.11. 10.00 und 19.30 Film: Status Yo Goethe-Institut Triest � 6

DEZEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Do 7.12. *** Autorentreffen: Michael Krüger und Michael Krüger *** � 9

Claudio Magris Claudio Magris

*** Die genauen Angaben werden rechtzeitig auf unserer Homepage www.goethe.de/triest bekannt gegeben.

WWW.GOETHE.DE/TRIEST Friuli-Venezia Giulia, Veneto

Page 36: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

�11 Workshop Unterrichtsvorbereitung am PCOft stellt der Computer eine

große Hilfe bei der Unter-

richtsvorbereitung dar, aber

wie auch bei anderen Instru-

menten ist es nicht immer

leicht, damit umzugehen. In

diesem Workshop können

Ungeübte Kenntnisse erwer-

ben/vertiefen, die konkret

bei der Unterrichtvorberei-

tung eingesetzt werden.

Bringen Sie daher Unter-

richtsideen mit, die wir ver-

suchen werden umzusetzen.

Teil 1: Recherchieren im

Internet

Teil 2: Texte bearbeiten, Lay-

out gestalten (Word, Bilder)

Teil 3: Mit spezieller Soft-

ware Arbeitsblätter erstellen

(LingoFox, ZARB)

REFERENTINNEN:Alexandra Hagemann, Iris SchnellerTERMINE:Teil 1: Donnerstag, 19. Oktober 200615.30 – 17.30 UhrTeil 2: Donnerstag, 9. November 200615.30 – 17.30 UhrTeil 3: Donnerstag, 23. November 2006, 15.30 – 17.30 UhrORT: Goethe-Institut Triest, Via Beccaria, 6 (P. Oberdan)

UDINE

�12 WorkshopLernstrategien undMethodentraining imDeutschunterricht„Deutsch ist so schwer, das

lerne ich nie!“ Welchem

DaF-Lehrenden klingt nicht

dieses alte Lied in den

Ohren? Ein wichtiger Schritt

auf dem Weg zum Lernerfolg

ist die Förderung der Autono-

mie des Lerners. Inhalt des

Workshops sind einerseits

Lernstrategien, welche die

Schülerinnen und Schüler

dazu befähigen sollen, ihren

Lernbedarf zu erkennen und

ihren Lernvorgang möglichst

selbstständig und eigenver-

antwortlich zu organisieren.

Außerdem wird anhand von

vielen Beispielen aus der

Unterrichtspraxis gezeigt,

mit welchen Techniken und

Methoden sprachliche Struk-

turen unter Berücksichtigung

des Lernertyps sinnvoll erar-

beitet, eingeübt, im Langzeit-

gedächtnis abgespeichert und

somit für das sprachliche

Handeln verfügbar gemacht

werden können. Für Lehre-

rinnen und Lehrer der Scuola

media und Scuola superiore,

die ihre Schülerinnen und

Schüler mit vielfältigen, zum

Teil spielerischen Methoden

motivieren wollen.

REFERENTIN: Sybille TrappTERMIN: Mittwoch, 18. Oktober 200615.30 – 18.30 UhrORT: Liceo Scientifico Statale“Niccolò Copernico” – ViaPlanis 25, 33100 Udine

FRIAUL-JULISCH VENETIEN

FORTBILDUNGSKURSE IN DEN REGIONEN

PADUA

�13 WorkshopLernstrategien undMethodentraining imDeutschunterrichtBeschreibung siehe unter

Seminar 12.

REFERENTIN: Sybille TrappTERMIN: Mittwoch, 20. Oktober 200615.30 – 18.30 UhrORT: ICIT Padua, Via deiBorromeo, 16

TREVISO

�14 WorkshopLernstrategien undMethodentraining imDeutschunterrichtBeschreibung siehe unter

Seminar 12.

In Zusammenarbeit mit der

ACIT Venedig

REFERENTIN: Sybille TrappTERMIN: Donnerstag, 19. Oktober 200615.30 – 18.30 UhrORT: Treviso, Liceo “A. Canova”, sede succursale,Via Mura di San Teonisto, 14

VENETO �15 SeminarBert Brecht: Texte und Töne

Die „Dreigroschenoper“ ist

ein Zerrspiegel, der den Bür-

ger als Verbrecher vorführt.

Wie reagierte das bürgerliche

Publikum auf diese Provoka-

tion? Es tanzte. Seit ihrer

Uraufführung 1928 haben

die Songs von Brecht und

Kurt Weill ein kraftvolles

Eigenleben entwickelt und

nichts von ihrer Faszination

verloren. Ihre Wirkung reich-

te vom Kreml bis zum Broad-

way, von den Berliner

Cabarets der 20er und 30er

Jahre bis zum amerikani-

schen Glam Rock der 70er

Jahre. Das Seminar nimmt

mit den Produkten der

Brecht-Weill-Zusammenar-

beit eine in der deutschen

Kultur äußerst rare Paarung

von „hoher“ und populärer

Kunst unter die Lupe, analy-

siert ihre Ästhetik und zeich-

net ihren phänomenalen

Einfluss nach. Neben den

Evergreens der „Dreigro-

schenoper“ sollen auch weni-

ger bekannte

Brecht-Vertonungen von

Hans Eisler, Paul Dessau und

anderen Komponisten

gewürdigt werden.

In Zusammenarbeit mit der

ACIT Venedig

REFERENT: Stefan AndressohnTERMIN: Freitag, 16. November 200615.30 – 18.30 UhrORT: Treviso, Liceo “A.Canova”, sede succursale, Via Mura di San Teonisto, 14

67Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

�8 PodiumsdiskussionRicordando Hannah Arendt(1906-1975): diritti umani e letteratura

Hannah Arendt è una delle

figure intellettuali più significa-

tive e complesse della cultura

del Novecento. Autrice di testi

ormai classici della teoria poli-

tica contemporanea come Le

origini del totalitarismo, di

saggi-reportage coraggiosi e

controversi come La banalità

del male. Eichmann a Gerusa-

lemme, si è definita costante-

mente una apolide, una

sradicata, un pariah sia della

politica, sia della cultura. Dopo

essersi formata nella Germa-

nia di Weimar studiando con

Martin Heidegger e Karl

Jaspers, due pensatori che

resteranno pur sempre centra-

li nel corso della sua vita non

solo intellettuale, e dopo un

confronto serrato con le pro-

spettive del sionismo, l’ebrea

Arendt è costretta nel 1933 a

emigrare prima a Parigi, e poi

negli Stati Uniti, dove trascor-

rerà la seconda metà della sua

vita. Intellettuale cosmopolita

e apolide, Arendt ha saputo

trovare così i suoi termini di

riferimenti in tre culture, quel-

la tedesca, quella ebraica e

quella nord-americana, senza

tuttavia identificarsi mai piena-

mente in nessuna di esse. L’in-

teresse per la sua riflessione

politico-filosofica è oggi più

vivo che mai. In particolare, il

confronto della Arendt con il

tema dei diritti umani può

riservare nuove sorprese,

anche perché — come avviene

nel caso di Hermann Broch —

si incontra con la grande lette-

ratura del Novecento.

Presentazione del carteggio

fra Hannah Arendt e Her-

mann Broch, edito dalla casa

editrice Marietti nel 2006.

Interviene il curatore del car-

teggio: Roberto Rizzo della

Università di Bologna. Segui-

rà una tavola rotonda.

In Zusammenarbeit mit Maria

Carolina Foi (Università di

Trieste – Cattedra di Lettera-

tura Tedesca – Dipartimento

di Letterature straniere, com-

paratistica e studi culturali).

REFERENTEN: GiovanniLeghissa, Ottavio Di Grazia,Maria Carolina Foi u.a.TERMIN: Dienstag, 21. November 2006 17.00 UhrORT: Facoltà di Lettere eFilosofia dell’Università diTrieste, Sala atti – AndroneCampo Marzio 10, Trieste

�9 Lesung und GesprächAutorentreffen: MichaelKrüger und Claudio Magris

Michael Krüger ist einer der

führenden Köpfe im deut-

schen Buch- und Verlagswe-

sen. Er arbeitet an zwei

Fronten: als Verleger und als

Schriftsteller. Und er schafft

es, nicht zwischen den Stüh-

len zu sitzen. Als Autor legt er

sich nicht fest: Er veröffent-

licht Lyrik, Prosa, schreibt

aber auch Nachwörter, Sati-

ren und Romane. Michael

Krüger ist zugleich geschäfts-

führender Gesellschafter im

Carl Hanser Verlag. Er kauft

erfolgreich von kleinen Verla-

gen zu. Da er große Autoren

wie Umberto Eco, Henning

Mankell oder Per Olov

Enquist an sich bindet, gilt er

als Literaturvisionär.

Einzigartig ist gerade

Michael Krügers Doppelrol-

le: Pragmatiker und Schön-

geist in Personalunion,

Extremleser einerseits, Dich-

ter im Medienzeitalter ande-

rerseits – von ihm wird

erwartet, dass beide Tätig-

keiten ineinander übergehen

und die kontinuierliche Lek-

türe sich im eigenen Werk

niederschlägt. “Keiner kann

damit zufrieden sein, was er

geschrieben hat”, sagt er.

Tatsächlich hält Krüger das

Lesen für die Grundlage

eigenen Schreibens, seine

Texte sieht er als Spiegelung

seiner „Bibliothek im Kopf“.

REFERENTEN: Michael Krüger,Claudio MagrisTERMIN: Donnerstag, 7. Dezember 2006ORT: Triest (der genaue Ortund die Uhrzeit wirdrechtzeitig bekannt gegeben:www.goethe.de/triest)

�10 SeminarFilme als SprechanlassIm Mittelpunkt des Seminars

stehen zwei neu produzierte

DVDs des Goethe-Instituts

für den Einsatz im Unter-

richt. „Kurz und gut macht

Schule“ enthält 9 Kurzfilme

mit Szenen aus Deutschland.

Da die Beiträge 10 bis 20

Minuten lang sind, bleibt

auch in einer Unterrichts-

stunde genug Zeit zum

Ansehen und zum Sprechen.

„3 x Emil und die Detektive“

zeigt Ausschnitte aus Verfil-

mungen des gleichnamigen

Kästnerromans.

Durch die Filmsequenzen

von 1931, 1954 und 2001

lässt sich ein historisches

Kaleidoskop der Stadt Berlin

und ihrer Kinder erarbeiten.

Vorgestellt werden die DVDs

und Vorschläge für die

Arbeit damit im Unterricht

vom Bereichsleiter Film des

Goethe-Instituts, Detlef

Gericke-Schönhagen, der die

Auswahl und Zusammenstel-

lung traf. Geplant sind darü-

ber hinaus weitere Beiträge

zum Thema, Diskussion und

Erfahrungsaustausch. Außer-

dem gibt es Büchertische,

einen Imbiss und Materia-

lien, u.a. die beiden DVDs.

REFERENT: Detlef Gericke-SchönhagenTERMIN: Dienstag, 10. Oktober 200615.30 – 18.30 UhrORT: Goethe-Institut Triest,Via Beccaria 6 (P. Oberdan)

FORTBILDUNG/METHODIK UND DIDAKTIK

66 WWW.GOETHE.DE/TRIEST Friuli-Venezia Giulia, Veneto

Page 37: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

Das Informations- und Weiterbildungsangebot der Bildungs-

kooperation Deutsch in Turin richtet sich an DeutschlehrerIn-

nen sowie UniversitätsdozentInnen und StudentInnen in

Piemont, Ligurien und in der autonomen Region Aosta-Tal.

Bitte melden Sie sich zu jeder Veranstaltung bei Frau Como

an: Tel. 011 543830, [email protected] oder bei den

angegebenen Kontaktpersonen. Wenn Sie regelmäßig unsere

aktuellen Programmhinweise per E-mail bekommen möchten,

schreiben Sie sich bitte in unsere Mailing-Liste turinpv-lis ein.

Klicken Sie dazu auf unsere Internetseite unter: www.goe-

the.org/turin. Hier finden Sie auch unser gesamtes Veranstal-

tungsprogramm.

69Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

VERONA

�16 WorkshopLernstrategien undMethodentraining imDeutschunterrichtBeschreibung siehe unter

Seminar 12.

REFERENTIN: Sybille TrappTERMIN: Mittwoch, 11. Oktober 2006 15.30 – 18.30 UhrORT: Goethe-Zentrum / ICITVerona, Via San Carlo, 9

�17 Motivationsveranstaltung “L’importanza della linguatedesca nell’area di Verona” –“Gute Gründe Deutsch zulernen, besonders imVeroneser Raum” in Zusammenarbeit mit dem

CSA (Centro Servizi

Amministrativi) di Verona

Deutsch verliert im Verone-

ser Raum an Interesse und es

lernen immer mehr Schüler

Spanisch. Deshalb laden wir

Schuldirektoren und

Deutschlehrer zu einer Moti-

vationsveranstaltung ein, an

der ein Vertreter der deut-

schen Botschaft Rom und ein

Vertreter des Goethe-Insti-

tuts Rom teilnehmen.

REFERENTEN: StefanoWeinberger, DeutscheBotschaft Rom; MariaGiuliana Bigardi, DirigenteCSA Verona; Ursula Swoboda,Goethe-Zentrum / ICIT Verona;Doris Martorana, Goethe-Institut ItalienTERMIN: Freitag, 13. Oktober 20069.30 UhrORT: Scuola Secondaria“Cesare Battisti”, ViaMercantini 20, 37124 Verona

�18 SeminarZertifikat Deutsch fürJugendliche und ZertifikatDeutsch: eine kritischeGegenüberstellungSeit dem Frühjahr 2006 wird

im Rahmen der externen

Zertifizierung für Schüler das

„Zertifikat Deutsch für

Jugendliche“ angeboten. In

diesem Workshop sollen ein-

erseits Gemeinsamkeiten

und Unterschiede der beiden

Prüfungen in Bezug auf

Lernziele und Testformat

beleuchtet und andererseits

die sich daraus ergebenden

Konsequenzen bei der Vor-

bereitung der Schüler erar-

beitet werden.

REFERENT: Johannes GerbesTERMIN: Donnerstag, 9. November 200615.30 – 18.30 Uhr ORT: Goethe-Zentrum Verona

Teilnahmegebühr: € 5,-

Information und Anmeldung

bei Goethe-Zentrum Verona

Tel. 045 912531

[email protected]

�19 SeminarGoethe: Die Innenseite derNatur beobachten

Von der Textinterpretation

zur Vermittlung von Lese-

kompetenz.

Goethes Pantheismus ist kein

einfacher Unterrichtsgegen-

stand. Wenn man aber seine

Gedichte anschaut, in denen

er über Blumen und Früchte

spricht, wenn man beobach-

tet, wie er seine Empfindun-

gen in die Objekte hineinlegt

und wenn man untersucht,

wie die Liebe zur Natur und

die Liebe zu einer mensch-

lichen Person übereinander

geblendet werden können,

ist es gar nicht mehr so

schwer, seine Gedichte auch

symbolisch zu lesen.

Damit SchülerInnen die sym-

bolische Lektüre von Goe-

thegedichten auch

selbstständig erarbeiten kön-

nen, konzentrieren wir uns

auf Blumen und Früchte, die

er in Italien kennen und

schätzen gelernt hat.

Zum Vortrag wird ein Boo-

klet erstellt, so dass die Texte

(und einige Abbildungen)

auch als didaktisches Materi-

al eingesetzt werden können.

REFERENT: KarlheinzFingerhut, PädagogischeHochschule LudwigsburgTERMIN: Oktober 2006 (dergenaue Termin wirdrechtzeitig bekannt gegeben:www.goethe.de/triest undwww.goethezentrum.org) ORT: Goethe-Zentrum / ICITVerona, Via San Carlo, 9

�20 SeminarBert Brecht: Texte und TöneBeschreibung siehe unter

Seminar 15.

REFERENT: Stefan AndressohnTERMIN: Freitag, 8. November 2006, 15.30 – 18.30 UhrORT: Goethe-Zentrum / ICITVerona, Via San Carlo, 9

Ihr BKD-Team in Triest

Alexandra [email protected]

Iris [email protected]

Montag – Freitag

10.00 – 13.00 Uhr

Montag – Donnerstag

15.00 – 19.00 Uhr

68 WWW.GOETHE.DE/TRIEST Friuli-Venezia Giulia, Veneto

VERANSTALTUNGSKALENDERMehrteilige Kurse und Veranstaltungen sind unter ihrem Anfangsdatum im Kalender verzeichnet.

SEPTEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Fr 15.09. Information zur Einschreibung für den Theater- � 1

wettbewerb Mit Deutsch auf die Bühne wird in

die Web-Seiten des Goethe-Instituts eingestellt

Schuljahr 2006/7 Information zur Einschreibung für den � 2Wettbewerb Das sprechende Buch/ Le livre qui

parle/ Il libro parlante per licei e istituti di

secondo grado piemontesi

Eine Veranstaltung im Rahmen eines Projekts des

Goethe-Institut Turin zur Leseförderung

Il mondo fantastico dei libri

Fr – 29.09. – Ganztägig Workshop: Theatermethoden für den Unterricht Alice Herberger, Il Castagneto, Villar Pellice, � 8So 01.10. in Deutsch als Fremdsprache Sigrid Unterstab Piemont

OKTOBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Mo 09.10. 10.30 Jutta Richter „Der Hund mit dem gelben Herzen. Jutta Richter Liceo Classico Europeo � 3

Zweisprachige Lesung und Begegnung mit einer Bice Rinaldi Convitto Nazionale Umberto I,

bekannten deutschen Kinder- und Via Bligny 1/bis, Turin

Jugendbuchautorin

Do – 12.10. – 17.30 Eröffnung der Ausstellung „Heinrich und Ursula Bongaerts Biblioteca della Facoltà � 4Fr 10.11. Thomas Mann in Italien“ Hans Wißkirchen di Lettere e Filosofia,

Via Verdi 8, Turin

Do 19.10. Jeweils Filmvorführung in drei Teilen von Goethe-Institut Turin � 5Do 26.10. 21.00 „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“

Do 02.11.

Fr 27.10. 9.00 – 13.00 Tavola rotonda: Quanta Europa c’è nelle Offen Offen � 6biblioteche scolastiche? Eine Veranstaltung im

Rahmen eines Projekts des Goethe-Institut Turin

zur Leseförderung Il mondo fantastico dei libri

NOVEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Fr 03.11. 10.00 – ca. 12.00 Literaturverfilmung „Emil und die Detektive“ Goethe-Institut Turin � 7

aus dem Jahre 1954 – Filmreihe im Rahmen

eines Projekts des Goethe-Institut Turin zur

Leseförderung Il mondo fantastico dei libri

Di 07.11. 15.00 –18.00 Lernstrategien und Methodentraining Sybille Trapp Goethe-Zentrum Genua � 10(autonomes Lernen) Via Peschiera 35, Genua

Mi 08.11. 15.00 –18.00 Lernstrategien und Methodentraining Sybille Trapp Goethe- Institut Turin

(autonomes Lernen)

Do 09.11 15.00 –18.00 Schauplatz Deutschland Sybille Trapp Istituto Magistrale Regina Maria � 9Adelaide, Via Torino 55, Aosta

Fr 10.11. 10.00 – ca. 12.00 Literaturverfilmung „Die Geschichte vom Goethe-Institut Turin � 7kleinen Muck“

Fr 17.11. 10.00 – ca. 12.00 Literaturverfilmung „Das kalte Herz“ Goethe-Institut Turin � 7Fr 24.11. 10.00 – ca. 12.00 Literaturverfilmung „Pünktchen und Anton“ Goethe-Institut Turin � 7Do 30.11. Einsendeschluss für Arbeiten zum deutsch-

italienischen Wettbewerb Il coraggio civile

ieri e oggi

GOETHE-INSTITUT TURIN WWW.GOETHE.DE/TURINLiguria, Piemonte, Valle d’Aosta

Page 38: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

�4 Ausstellung inZusammenarbeit mit der Casadi Goethe, RomHeinrich e Thomas Mann inItalia / Heinrich und ThomasMann in Italien

Die Ausstellung thematisiert

die Beziehung der Brüder

Mann zum Land Italien und

seiner Kultur. Der Besucher

ist eingeladen, sich anhand

von Textauszügen in deut-

scher und italienischer Spra-

che ein Bild zu machen von

den Spuren, die die zahlrei-

chen Italienreisen der Brü-

der Mann in einigen ihrer

bedeutendsten Werke hinter-

lassen haben.

Zu dieser Ausstellung wer-

den Führungen angeboten,

die von Studierenden der

Facoltà di Lettere e Filosofia

der Universität Turin entwik-

kelt wurden.

Austellung vom 12. Oktober

bis 10. November 2006

ERÖFFNUNG: Donnerstag, 12. Oktober 200617.30 Uhr mit Ursula Bongaerts, Leiterinder Casa di Goethe in Rom,und Hans Wißkirchen, Leiterdes Buddenbrookhauses in LübeckORT: Biblioteca della Facoltàdi Lettere e Filosofia, ViaVerdi 8, Turin

Information:

Goethe-Institut Turin

Tel. 011 54 38 30

�5 Film„Die Manns – EinJahrhundertroman“Im Rahmen der Ausstellung

Heinrich und Thomas Mann

in Italien zeigt das Goethe-

Institut Turin an drei Tagen

die Trilogie “Die Manns –

Ein Jahrhundertroman” von

Heinrich Breloer aus dem

Jahre 2001.

1. TERMIN: Donnerstag, 19. Oktober 2006, 1. Teil2. TERMIN: Donnerstag, 26. Oktober 2006, 2. Teil3. TERMIN: Donnerstag, 2. November 2006, 3.TeilJeweils 21.00 UhrORT: Goethe-Institut Turin

Eintritt frei!

Um Anmeldung und Reser-

vierung wird gebeten.

Information und Anmeldung

Goethe-Institut Turin,

Tel. 011 54 38 30

�6 PodiumsdiskussionQuanta Europa c’è nellebiblioteche scolastiche?Eine Veranstaltung im Rah-

men eines Projekts des Goe-

the-Instituts Turin zur

Leseförderung Il mondo fan-

tastico dei libri.

Lesen ist die vielleicht wich-

tigste Kulturtechnik über-

haupt. Wenn es nicht gelingt,

Kindern und Jugendlichen

diese fundamentale Fähigkeit

im Laufe ihrer Schulzeit zu

vermitteln, hat dies gravie-

rende Konsequenzen für den

individuellen Lebenslauf und

den Zugang zu und die Teil-

habe an gesellschaftlichen

Ressourcen. Das Goethe-

Institut Turin wird sich des-

halb im Schuljahr 2006/7 im

Rahmen eines Projekts zum

Thema „Lesen“ mit unter-

schiedlichen Aspekten der

Leseförderung beschäftigen.

Die vom Goethe-Institut

Turin in Zusammenarbeit

mit dem Centre Culturel Fra-

nçais de Turin und dem

MIUR–USR Piemonte

geplante Veranstaltung bildet

die Auftaktveranstaltung des

Projekts Il mondo fantastico

dei libri; der Roundtable, zu

dem Experten aus Italien,

Deutschland und Frankreich

eingeladen sind, wird die

Rolle und Verantwortung

von Schulbibliotheken the-

matisieren, die diese zum

kulturellen Wachstum Euro-

pas sowie zur Herausbildung

einer „europäischen Iden-

tität“ beitragen können. In

der Veranstaltung werden

neben theoretischen und

konzeptionellen Fragen

ebenso praktische Aspekte

zu Inhalten und Program-

men von Schulbibliotheken

thematisiert werden.

Die Veranstaltung richtet sich

an Lehrer mit Verantwortung

für Schulbibliotheken ebenso

wie an am Thema interessier-

te Lehrkräfte.

TERMIN: Freitag, 27. Oktober 20069.00 – 13.00 UhrORT: zu definierenInformation und AnmeldungGoethe-Institut TurinTel. 011 54 38 30

�7 KinoKalte Herzen, Detektive undandere seltsame Sachen

Filmreihe mit Literaturverfil-

mungen deutscher Kinder-

und Jugendbücher.

Eine Veranstaltung im Rah-

men eines Projekts des Goe-

the-Instituts Turin zur

Leseförderung Il mondo fan-

tastico dei libri.

1. TERMIN: Freitag, 3. November 2006 „Emil und die Detektive“2. TERMIN: Freitag, 10. November 2006 „Die Geschichte vom kleinenMuck“3. TERMIN: Freitag, 17. November 2006 „Das kalte Herz“4. TERMIN: Freitag, 24. November 2006„Pünktchen und Anton“5. TERMIN: Freitag, 1. Dezember 2006 „Sechse kommen durch die Welt“6. TERMIN: Donnerstag, 7. Dezember 2006 „Das fliegendeKlassenzimmer“7. TERMIN: Donnerstag, 14. Dezember 2006 „Der junge Törless“8. TERMIN: Freitag, 15. Dezember 2006 „Emil und die Detektive“Jeweils 10.00 UhrORT: Goethe-Institut Turin

Eintritt frei!

Um Anmeldung und Reser-

vierung wird gebeten.

Information und Anmeldung

Goethe-Institut Turin,

Tel. 011 54 38 30

71Veranstaltungen und Programme der Goethe-Institute in Italien

�1 Wettbewerb des Goethe-Instituts ItalienMit Deutsch auf die Bühne –In scena col tedesco!

Schulklassen aus ganz Ita-

lien, die Deutsch lernen und

deren Schüler 16 Jahre und

älter sind, können auch im

nächsten Jahr wieder bei

dem vom Goethe-Institut

Turin organisierten Theater-

Wettbewerb teilnehmen.

Termin dieses ”Theaterwett-

streits” ist die Woche vom

19. – 24. März 2007. Die

Gewinner dieses Wettbe-

werbs werden mit ihrem

Stück beim internationalen

Jugendtheaterfestival ”Lin-

gue in Scena!”, das vom 14.

bis 18. Mai 2007 ebenfalls

in Turin stattfinden wird, das

Land Italien vertreten.

Alle interessierten Lehrerin-

nen und Lehrer können ab

Mitte September 2006 unter

www. goethe.de/turin die

detaillierten Informationen

zum Wettbewerb und zur

Einschreibung abrufen.

KULTURPROGRAMME DERBILDUNGSKOOPERATIONDEUTSCH

�2 Wettbewerb des Goethe-Instituts Turin Das sprechende Buch –Le livre qui parle – Il libro parlanteEine Veranstaltung im Rah-

men eines Projekts des Goe-

the-Instituts Turin zur

Leseförderung Il mondo fan-

tastico dei libri.

Keine vom Lehrer vorge-

schriebene Pflichtlektüre,

und schon gar nicht die zwei-

felsohne bedeutsamen, aber

schon etwas angestaubten

Klassiker… Nein, bei diesem

Wettbewerb sind es die Schü-

ler, die ihren Favoriten

bestimmen! Das Goethe-

Institut Turin und das Centre

Culturel Français de Turin

werden im Schuljahr 2006/7

mit Unterstützung des MIUR-

USR Piemonte je drei

deutschsprachige bzw. drei

französischsprachige Buchti-

tel „ins Rennen schicken“.

Die Schülerinnen und Schüler

der teilnehmenden Deutsch-

bzw. Französischklassen

diskutieren und wählen aus

den vorgeschlagenen drei

Büchern jeweils ihr Lieblings-

buch aus. Im Frühjahr 2007

präsentiert dann die Klasse

„ihren“ Favoriten in einem

öffentlichen Wettstreit mit

anderen Klassen. Eine Jury,

u.a. mit Studierenden der Ger-

manistik besetzt, wählt pro

Buchtitel die Gruppe mit der

überzeugendsten und origi-

nellsten Präsentation aus.

Während der Buchmesse

2007 werden die drei sie-

greichen Schülergruppen ihr

Lieblingsbuch nochmals

öffentlich und vor großem

Publikum „verteidigen“; die

Zuschauer entscheiden per

Handzeichen, welche

Schülergruppe gewinnt.

Schließlich wird die

Gewinnergruppe durch

einen bekannten Turiner

Schriftsteller mit dem Preis

„Il libro parlante“ ausge-

zeichnet.

Bei den zu lesenden Büchern

handelt es sich um kürzlich

erschienene Prosa, die sprach-

lich leicht verständlich und an

Seiten nicht allzu umfangreich

ist. Mitmachen können alle

Gymnasien mit Deutsch-

und/oder Französischklassen

in der Region Piemont. Das

Alter der Schüler und Schüle-

rinnen sollte zwischen 15 und

19 Jahren liegen.

Alle interessierten Lehrerin-

nen und Lehrer können ab

Mitte September 2006 unter

www. goethe.de/turin die

detaillierten Informationen

zum Wettbewerb und zur

Einschreibung abrufen.

�3 Lesereise ItalienJutta RichterJutta Richter, eine der

renommiertesten, deutschen

Kinderbuchautorinnen, die

für ihr Werk mehrfach mit

Literaturpreisen ausgezeich-

net wurde, stellt sich in Ita-

lien einem größeren

Publikum in einer vom Goe-

the-Institut Italien organi-

sierten Lesereise vor.

In Turin wird sie in einer

deutsch-italienischen

Lesung, zusammen mit ihrer

Übersetzerin Bice Rinaldi,

aus Der Hund mit dem gel-

ben Herzen (1998) einige

Passagen vortragen.

In diesem Buch wird beschrie-

ben, wie ein Hund nicht län-

ger allein sein möchte und

sich durch die Geschichten,

die er erzählt, die Herzen von

Lotta und ihrem Bruder Prinz

Neumann erobert.

Die zweisprachige Lesung

richtet sich an Schülerinnen

und Schüler zwischen 10

und 14 Jahren und eignet

auch für nur leicht fortge-

schrittene Deutschlerner.

REFERENTINNEN:Jutta Richter, Autorin, undBice Rinaldi, ÜbersetzerinJutta Richters 1. TERMIN: Montag, 9. Oktober 200610.30 UhrORT: Goethe-Institut Turin

2. TERMIN: Dienstag, 10. Oktober 2006 11.30 UhrORT: iblioteca Lercari, VillaImperiale, Via San Fruttuoso74, Genua.

Informationen: Goethe-

Institut Turin

Eintritt frei!

Um Anmeldung und Reser-

vierung wird gebeten.

Information und Anmeldung

Goethe-Institut Turin,

Tel. 011 54 38 30

70

DEZEMBER 2006TAG DATUM UHRZEIT VERANSTALTUNG REFERENTIN ORT NR.Fr 1.12. 10. – ca. 12.00 Literaturverfilmung „Sechse kommen Goethe-Institut Turin � 7

durch die Welt“

Do 7.12. 10.00 - 12.00 Literaturverfilmung „Das fliegende Goethe-Institut Turin � 7Klassenzimmer“

Do 14.12. 10.00 - 12.00 Literaturverfilmung „Der junge Törless“ Goethe-Institut Turin � 7Fr 15.12. 10.00 - 12.00 Literaturverfilmung „Emil und die Detektive“ Goethe-Institut Turin � 7

aus dem Jahre 2000

WWW.GOETHE.DE/TURIN Liguria, Piemonte, Valle d’Aosta

Page 39: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

SANSONI

Deutsch-Italienisches/Italienisch-Deutsches Wörterbuch SansoniWortschatzDas Wörterbuch wurde in den siebziger Jahren vom Centro

Lessicografico Sansoni erarbeitet und seitdem in mehreren

Ausgaben immer wieder aktualisiert. Es weist einen sehr

umfangreichen Wortschatz auf, der sich nicht nur auf den zen-

tralen Wortschatz beider Sprachen beschränkt, sondern auch

Wörter erfasst, die den verschiedensten stilistischen Ebenen

angehören. Der Benutzer findet in dem Werk sowohl Wörter

des gehobenen Stils als auch Fachtermini aus den verschieden-

sten Bereichen oder Ausdrücke aus der Jugendsprache, die bei

jeder neuen Ausgabe auf den neuesten Stand gebracht werden.

Daneben sind zahlreiche Beispiele und Wendungen enthalten,

die verdeutlichen, wie sich die einzelnen Bausteine der Spra-

che ineinander einfügen. Dem Benutzer werden dadurch

moderne Texte jeder Art, aber auch Klassiker der Literatur oder

Texte älteren Datums zugänglich gemacht.

Behandlung der StichwörterDas Wörterbuch ist besonders klar gegliedert. Jedes einzelne

Stichwort wird detailliert in seine Bedeutungsvarianten unter-

teilt, von denen jede wiederum mit einer knappen Erklärung

versehen ist. Bei nicht standardsprachlichen Stichwörtern und

Übersetzungen wird die Stilebene oder ihr jeweiliger Zugehö-

rigkeitsbereich angegeben. Außerdem werden grammatikali-

sche Informationen wie Genus, Plural- und Genitivformen,

das zur Bildung von zusammengesetzten Zeiten notwendige

Hilfsverb und unregelmäßige Verbformen aufgeführt. Das

Werk eignet sich daher besonders gut sowohl für Schüler und

Studenten, die die Fremdsprache noch erlernen müssen, als

auch für Übersetzer, Lehrer und andere Berufsgruppen, die

bereits über gute Fremdsprachenkenntnisse verfügen.

CD-ROMDer Auflage ist eine CD-ROM beigefügt, die mit den Betriebssy-

stemen Windows, Macintosh und Linux kompatibel ist. Sie

zeichnet sich durch neuartige und besonders vielseitige Funktio-

nen aus. Mittels der Direktsuche werden Stichwörter in den

beiden Sprachen angezeigt. Innerhalb der Worteinträge kann

dann durch einfaches Anklicken der in der Übersetzung des

Stichwortes, der Beispiele oder der Phraseologismen enthalte-

nen Wörter ermittelt werden, wie oft dieses Wort noch im Wör-

terbuch als Stichwort oder Übersetzung enthalten ist. Durch

erneutes Klicken können die jeweiligen Suchergebnisse dann

angezeigt werden. Damit stellt jedes einzelne Wort eines Worte-

intrages einen Hyperlink dar. Über die erweiterte Suche können

Wendungen abgefragt und eine Suche nach den verschieden-

sten Kriterien gestartet werden. Die Funktionen der CD-ROM

eignen sich also für eine umfangreiche lexikographische Arbeit,

die über die einfache Übersetzung von Stichwörtern hinausgeht

und sich auch für den Sprachunterricht als nützlich erweist.

INFORMATIONEN DER VERLAGE

73Informationen der Verlage

Dizionario tedesco/italiano-italiano-tedesco SansoniLemmarioIl dizionario è stato realizzato negli anni settanta dal Centro

Lessicografico Sansoni e da allora sono state pubblicate diver-

se nuove edizioni aggiornate. L’opera presenta un vasto lem-

mario che va oltre il lemmario standard delle due lingue

includendo anche parole appartenenti a diversi registri lingui-

stici. L’utente trova sia parole di registro elevato sia termini

tecnici provenienti da svariati ambiti e parole del gergo giova-

nile che vengono aggiornati in ogni nuova edizione. Inoltre

contiene numerosi esempi e locuzioni che illustrano come le

varie componenti della lingua si incastrano l’una con l’altra. Il

dizionario rende quindi accessibili all’utente ogni sorta di testi

moderni, ma anche classici della letteratura o testi del passato.

Sviluppo delle vociIl dizionario presenta una struttura particolarmente chiara.

Ogni lemma è suddiviso dettagliatamente in accezioni, corre-

date ciascuna di brevi glosse esplicative. Lemmi o traduzioni

non appartenenti al linguaggio standard sono accompagnate

dall’indicazione del relativo registro linguistico oppure del loro

ambito di appartenenza. Inoltre vengono fornite informazioni

grammaticali quali il genere, le forme del plurale e del geniti-

vo, l’ausiliare necessario per la costruzione dei tempi composti

e le forme irregolari dei verbi. L’opera è quindi particolarmen-

te adatta a studenti che devono ancora imparare la lingua stra-

niera, ma anche a traduttori, insegnanti e tutti coloro che ne

hanno già acquisito una buona padronanza.

CD-ROMLa presente edizione è corredata di un CD-ROM compatibile

con i sistemi operativi Windows, Macintosh e Linux e ricco di

funzioni nuove e di grande versatilità. Attraverso la ricerca

semplice si visualizzano lemmi di entrambe le lingue. Con un

semplice clic con il mouse su una qualsiasi parola contenuta

nella traduzione del lemma, degli esempi o della fraseologia è

possibile individuare quante volte ancora questa parola è con-

tenuta all’interno del dizionario come lemma o come traduzio-

ne di altri lemmi o locuzioni. Con un ulteriore clic vengono

visualizzati i risultati di questa ricerca. In questo modo ogni

parola all’interno di una voce costituisce un collegamento iper-

testuale. Attraverso la ricerca avanzata possono essere cercate

locuzioni o lanciate delle ricerche basate su vari parametri. Le

funzioni del CD-ROM soddisfano quindi le esigenze di un

ampio lavoro lessicografico che va al di là di una semplice tra-

duzione di lemmi e si rivela utile anche per l’insegnamento

delle lingue straniere.

TURIN

�8 WorkshopTheatermethoden für denUnterricht in Deutsch alsFremdspracheWie kann ich den Unterricht

lebendiger gestalten? Das

Engagement und die Lust am

Lernen und Sprechen der

Fremdsprache fördern? Die

unterschiedlichen Niveaus

der einzelnen Schüler berück-

sichtigen? Die beiden Thea-

terpädagoginnen erarbeiten

mit den Teilnehmerinnen

und Teilnehmern an diesem

Wochenende Antworten –

sinnlich erfahrbar durch Rol-

lenspiele, neue Trainingsfor-

men und szenische

Arbeitsweisen. Zu erleben

sind somit während des

Workshops der Spaß an Wort-

klängen, die Lebendigkeit

von erfundenen und insze-

nierten Dialogen und die

überwältigende Ausdrucks-

stärke von Texten (auf jedem

sprachlichen Niveau), die the-

atralisch präsentiert werden.

Dieses Seminar steht

Deutschlehrkräften aus allen

Regionen Italiens offen.

REFERENTINNEN: AliceHerberger und SigridUnterstab,TheaterpädagoginnenTERMIN: Freitag, 29. September 200618.00 Uhr, bis Sonntag, 1. Oktober 2006, 14.00 Uhr ORT: “Il Castagneto”, VillarPellice, Piemont

Teilnahmegebühr: € 20,-

Unterkunft und

Verpflegung (Vollpension)

frei

Information und Anmeldung

bis zum 15.09.06

bei Frau Como,

Goethe-Institut Turin,

Tel. 011 54 38 30

FORTBILDUNG/METHODIK UND DIDAKTIK

AOSTA

�9 SeminarSchauplatz DeutschlandonlineWie nutzt man die neuen

Medien im Deutschunter-

richt, um die Lernenden den

Schauplatz Deutschland vir-

tuell entdecken und erleben

zu lassen? Vor allem: Wie fin-

det man in der Informations-

flut des World Wide Web

geeignete Materialien für den

Unterricht? Wie erstellt man

sinnvolle Schüleraufgaben für

die Arbeit mit dem Internet,

so dass zielloses Surfen ver-

mieden wird? Welche Unter-

richtshilfen stehen den

Deutschlehrern zur Verfü-

gung? Diese und ähnliche

Fragen sollen im Workshop

behandelt werden. Dabei

werden sowohl didaktisch

nicht aufbereitete „Rohmateri-

alien“ als auch Online-Ange-

bote für den DaF-Unterricht

vorgestellt und im Hinblick

auf ihre Verwendung im

Unterricht am PC erprobt.

Außerdem sollen Unterrichts-

vorschläge für die verschiede-

nen sprachlichen Niveau-

stufen in Gruppenarbeit

erstellt werden. – Für Lehre-

rinnen und Lehrer der Scuola

media und Scuola superiore.

REFERENTIN: Sybille Trapp,Fachberaterin Goethe-InstitutMailandTERMIN: Donnerstag,9. November 200615.00 –18.00 UhrORT: Istituto MagistraleRegina Maria Adelaide, ViaTorino 55, 11100 Aosta

VALLE D’AOSTA

GENUA

�10 SeminarLernstrategien undMethodentraining(Autonomes Lernen)„Deutsch ist so schwer, das

lerne ich nie!“ Welchem

DaF-Lehrenden klingt nicht

dieses alte Lied in den

Ohren? Ein wichtiger Schritt

auf dem Weg zum Lernerfolg

ist die Förderung der Auto-

nomie des Lerners. Inhalt

des Workshops sind einer-

seits Lernstrategien, welche

die Schülerinnen und Schü-

ler dazu befähigen sollen,

ihren Lernbedarf zu erken-

nen und ihren Lernvorgang

möglichst selbstständig und

eigenverantwortlich zu orga-

nisieren. Außerdem wird

anhand von vielen Beispie-

len aus der Unterrichtspraxis

gezeigt, mit welchen Techni-

ken und Methoden sprachli-

che Strukturen unter Berük-

ksichtigung des Lernertyps

sinnvoll erarbeitet, eingeübt,

im Langzeitgedächtnis abge-

speichert und somit für das

sprachliche Handeln verfüg-

bar gemacht werden kön-

nen. – Für Lehrerinnen und

Lehrer der Scuola media und

Scuola superiore, die ihre

Schülerinnen und Schüler

mit vielfältigen, zum Teil

spielerischen Methoden

motivieren wollen.

REFERENTIN: Sybille Trapp,Fachberaterin Goethe-InstitutMailandTERMIN: Dienstag, 7. November 2006 15.00 –18.00 UhrORT: Goethe-Zentrum GenuaVia Peschiera 35, 16122Genua

LIGURIA IHR BKD-TEAM IN TURIN

[email protected]

Maria-Antonia de LiberoBeauftragte Bildungskoope-

ration Deutsch, Koordinato-

rin der regionalen

BKD-Kulturprogramme für

Italien, Projektarbeit, BKD-

Ausstellungen, Fortbildungs-

seminare, Externe

Zertifizierung, Werbung für

DaF, metho-dischdidakti-

sche Beratung

nach Vereinbarung

[email protected]

Barbara ComoSekretariat

[email protected]

Dienstag und Donnerstag,

10.30 – 12.30 Uhr und

15.30 – 19.00 Uhr

Mittwoch und Freitag,

15.30 – 18.00 Uhr

Tel. 011 54 38 30

72

Page 40: SCHWERPUNKTTHEMA SCHAUPLATZ BERLIN · 2006-10-20 · PROJEKTE UND INITIATIVEN Johannes Gerbes Externe Zertifizierung im Schuljahr 2005/2006 26 Elke Vaih, ... Iris Tappeiner Verleihung

Leute gehen ihr und der Mutter aus dem Weg, denn „in ihrem

Haus geht es nicht mit richtigen Dingen zu.“ Davon lässt sich

aber Valerias Klassenkamerad, Markus, nicht beeindrucken.

Um Liebe geht es auch in Veronikas Geheimnis (B 1). Veroni-

ka ist eine junge, tüchtige Managerin aus Hannover. Erfolg-

reich im Beruf, aber einsam im Privatleben. Was den Künstler

Max nicht davon abhält, sich sie zu verlieben. Aber Veronika

hat ein Geheimnis… .

Eine ganz aktuelle Thematik wird in Die Rache des Compu-

ters (A 2) behandelt. Michael, ein junger Computerfan, der

mehr vor seinem PC als über seinen Hausaufgaben sitzt, kann

plötzlich nicht mehr seine Maus steuern und wird in ein

fürchterliches Abenteuer hineingerissen.

Nicht zu kurz kommen männliche und weibliche Fußball-

freunde. Rechtzeitig zur Fußball-WM 2006 erschien Tor ohne

Grenzen (A 2). Der jugendliche Migrant Pedro erobert sich mit

seinen Kickerkünsten die Gunst der Klassenkameraden. Die

Geschichte spielt im Ruhrgebiet, genauer gesagt in Gelsenkir-

chen, der Hochburg des berühmten Fußballclubs Schalke 04.

Berühmte Leute und ihr Leben: Einstein (A 2) war ein Versa-

ger in der Schule und wurde dann der größte Wissenschaftler

aller Zeiten. Und wie war das mit dem Wunderkind Mozart?

(A 2, erscheint im Herbst 2006). Zwei Biographien, die sicher-

lich auch den jugendlichen Leser interessieren.

Klassiker der deutschen Literaturgeschichte sind oft so langwei-

lig wie langatmig und einem vergeht fast die Leselust. Warum

nicht kürzen und mit packenden Illustrationen versehen? In

der Reihe „Lesen und Üben“ ist die deutsche Romantik ist mit

zwei Werken von Tieck, Der blonde Eckbert und Runenberg

(beide A 2) vertreten. Vater-Sohn Konflikte vor dem Hinter-

grund einer geheimnisvoll-düsteren Waldatmosphäre im Harz,

wo schon Goethe seinen „Faust“ ansiedelte. Einer schwierigen

Beziehung zum Vater verdanken wir ein weiteres Meisterwerk

der deutschen Literatur: Franz Kafkas Die Verwandlung (B 1)

ist hier sprachlich vereinfacht und mit interessanten Dossiers

zu Kafkas Leben versehen. Ebenso sprachlich vereinfacht, aber

vielleicht gerade deswegen zum Lesegenuss verführend, sind

die Abenteuer des Simplicius Simplicissimus (B 1), der Kampf

gegen die Naturgewalten in Der Schimmelreiter (A 2), die

Geschichte des Findelkindes Kaspar Hauser (A 2) sowie die

Legende des Wilhelm Tell nach dem Drama von Friedrich

Schiller, aber lese(r)freundlich aus der Perspektive von Tells

Sohn Walter nacherzählt (erscheint im Winter 2006).

Geheimnisvoll geht es in Der Sandmann (B 2) und in Das öde

Haus (B 2) von E.T. A. Hoffmann sowie in Peter Schlemihls

wundersame Geschichte (A 2) von Adalbert Chamisso zu. In der

Provinzstadt Kessin in der Mark Brandenburg spielt Fontanes

Klassiker Effi Briest (B 1), dessen Thematik, eine unglückliche

Ehe, nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Ebenso wenig

wie das deutsche Nationalepos Die Nibelungen (A2), Parzifal (B

1, erscheint im Winter 2006) oder die Märchen Der gestiefelte

Kater und Das tapfere Schneiderlein (Sammelband, A 2).

Portal Deutsch – Deutsch für den Beruf in Wirtschaft und TourismusPaola Barberis, Poseidonia

Soprattutto in Italia, la didattica delle microlingue è spesso

improntata dalla convinzione che il suo obiettivo finale consista

nell’apprendimento del lessico specifico, che la comunicazione

in campo professionale non possa che essere asettica e imperso-

nale, e che le modalità dell’insegnamento/apprendimento deb-

bano necessariamente essere di tipo mnemonico e meccanico.

Portal Deutsch si propone di restituire alla comunicazione pro-

fessionale tutta la ricchezza umana e culturale che le è propria,

e di coinvolgere apprendenti e docenti in attività didattiche rea-

listiche e motivanti in cui c’è spazio per la riflessione sulla

comunicazione e sull’interazione a cavallo fra le due culture.

Pensato per gli allievi degli ultimi tre anni del Progetto

E.R.I.C.A., può essere impiegato con successo anche in corsi

universitari per il tedesco nella comunicazione professionale e

nella mediazione linguistica in campo turistico e aziendale, non-

ché in corsi per adulti già professionalmente attivi nel settore.

Con riferimento alla certificazione internazionale è adatto ad

apprendenti già in possesso del livello A2, accompagna la pre-

parazione all’esame B1 e, a partire dal terzo modulo, avvia la

preparazione al livello B2 per la professione (Zertifikat

Deutsch für den Beruf).

I 5 moduli (accoglienza dell’ospite, comunicazione telefonica,

comunicazione nel turismo, comunicazione aziendale, merca-

to del lavoro) presentano una molteplicità di situazioni comu-

nicative, in cui gli allievi sono condotti ad acquisire e ad

attivare le loro conoscenze, competenze e strategie linguis-

tiche, pragmatiche e professionali.

La rubrica interculturale Knigge illustra di volta in volta il back-

ground culturale della Zielkultur e introduce usanze e conven-

zioni diverse nelle due culture, così da prevenire equivoci o

comportamenti che sarebbero percepiti come inadeguati.

Accanto a riflessioni di grammatica della comunicazione e del-

l’interazione, la classe avrà a disposizione esercizi di revisione

e approfondimento grammaticale e lessicale (sinonimi, antoni-

mi, formazione delle parole, reggenza, campi semantici, ecc.),

schede per Rollenspiele, giochi didattici e Lerntipps integrati

in italiano per rendere più efficace e divertente l’insegnamen-

to/apprendimento.

Molto spazio è riservato alla fonetica, con esercizi comunica-

tivi e pragmatici per la discriminazione e articolazione corret-

ta dei suoni del tedesco e per il training della prosodia (rituali

e routine della comunicazione professionale, cortesia, espres-

sione emozionale).

In appendice sono raccolti con ottica pragmatica i Redemittel

per la comunicazione orale (ad esempio: come reclamare in

modo diplomatico, come dire la propria opinione in modo gen-

tile ma fermo), nonché la fraseologia per la corrispondenza nel

turismo e nell’impresa, selezionata in base ai criteri del modern-

er Briefstil. Le mind maps, schede tematiche bilingui, offrono

uno strumento ideale per la revisione del lessico rilevante.

Nella “Guida per l’insegnante” proposte di test di verifica per

ogni unità e soluzioni degli esercizi.

Volume, pp. 224 – Euro 19,40 – ISBN 88-482-0155-5

Guida per l’insegnante, pp. 64 – ISBN 88-482-0156-3

2 CD audio per la classe – ISBN 88-482-0168-7 �

75Informationen der Verlage

MAX HUEBER VERLAG

Schritte international – Erfolge erlebenVon A für Anfänger bis Z wie Zertifikatsreife:

Schritte international führt alle zum Erfolg. Ganz nach den

Vorgaben des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens.

Schritte international ist ein Grundstufenwerk für Erwachse-

ne und Jugendliche ab 16 Jahren, das in 6 Bänden auf B1-

Niveau führt. Das Lehrwerk wurde speziell für die Ansprüche

des DaF-Unterrichts im Ausland entwickelt, mit reichlich Platz

für Landeskunde und vielseitigem, binnendifferenziert aufge-

bautem Übungsmaterial.

Dem Lehrwerk liegt dabei ein vollkommen neues Konzept

zugrunde: Um den Einstieg zu erleichtern, beginnt jede Lek-

tion mit einer unterhaltsamen Foto-Hörgeschichte mit interes-

santen Themen, fröhlichen Geschichten und reichlich

Landeskunde zum (Mit-)Erleben. Die Lerner tauchen in den

deutschen Alltag ein, indem sie die Protagonisten der Foto-

Hörgeschichte in realitätsnahe Situationen von Lektion zu

Lektion begleiten. Der neue Stoff wird anschließend in klaren

Lernschritten verdeutlicht und vertieft. Der transparente Auf-

bau erleichtert die Konzentration auf die Lerninhalte und

macht dem Lerner die Lernfortschritte direkt bewusst. Lese-

kompetenz und landeskundliches Wissen werden durch einen

spielerisch-leichten Umgang mit vielen Texten und Bildern aus

dem deutschsprachigen Raum vermittelt und können auch mit

Hilfe des vielseitigen kostenlosen Online-Materials vertieft

bzw. ergänzt werden.

Die Sprachhandlungen, der Grammatikstoff und der Wort-

schatz in Schritte international entsprechen genau den Vorga-

ben des Europäischen Referenzrahmens. Auch das Konzept

der Lernerautonomie und der Portfoliogedanke werden mit

Selbsttests, Selbstevaluation und einem Lerntagebuch ganz

lebendig und praktisch umgesetzt. Auch eine intensive Prü-

fungsvorbereitung auf Start Deutsch 1, Start Deutsch 2 und

das Zertifikat Deutsch ist bereits im Arbeitsbuch beinhaltet.

Das integrierte Arbeitsbuch umfasst nicht nur Übungen und

Aufgaben zu allen Seiten des Kursbuchs in verschiedenen

Schwierigkeitsstufen (Binnendifferenzierung!), sondern auch

das ausführliche Phonetikprogramm, ein Lerntagebuch, das

wichtige Lernstrategien vermittelt, die Lernwortschatzseiten,

ein Schreibtraining, Aufgaben zur Selbstevaluation, eine kom-

plette Grammatikübersicht und Wiederholungsübungen und

–stationen. Außerdem gibt es in jedem Band eine eingelegte

CD, auf der sowohl die Hörtexte und Phonetikübungen des

Arbeitsbuchs, als auch interaktive Wiederholungsübungen für

den PC zu allen Lektionen zu finden sind.

Weitere Informationen finden Sie auf

http://www.hueber.de/schritte-international.

CIDEB EDITRICE

Die Reihe „Lesen und Üben“Ein altes Lied. Wie kriege ich meine Schüler in Zeiten von Inter-

net, SMS und DVD zum extensiven Lesen? Von Klassikern ganz

zu schweigen. Diese schwierige Hürde, vielleicht nicht zu mei-

stern, aber wenigstens anzugehen, setzt sich der Verlag Cideb

Editrice mit der Reihe „Lesen und Üben“ zum Ziel. Zur Aus-

wahl stehen spannende Krimis, packende Liebesgeschichten,

informative Biographien berühmter Leute sowie vereinfachte

Klassiker der deutschen Literatur. Vom Anfänger (A 1) bis zum

Fortgeschritten (B 2) findet hier jeder das Passende, denn die

Lektüren folgen mit der Niveaueinteilung streng den Kriterien

des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER). Sollte

das Wortmaterial einmal das Ausgangsniveau übersteigen, so

gibt es einsprachige Worterklärungen als Fußnoten. Die Lektü-

ren bestehen aus acht bis zehn Kapiteln, wobei jedes Kapitel

mit Übungen zum Lese- und Hörverständnis sowie mit reakti-

vierenden Grammatikaufgaben versehen ist. Der mündlichen

Produktion wird in der Rubrik „Sprechen wir darüber?“ Rech-

nung getragen. Um den Lektürestoff in einen landeskundlichen

Kontext zu bringen und möglichst interdisziplinär zu gestalten,

ist jeder „Lesen und Üben“-Band mit aktuellen Themendossiers

versehen. Abgerundet wird die landeskundliche Vertiefung

durch thematische Internetprojekte, die zur weiteren Recher-

che einladen. Den Anforderungen der jüngsten DaF-Didatik tra-

gen die Übungstypologien „Interkultureller Tipp“ und „Deutsch

nach englisch“ Rechnung. Und zur Selbstevaluation der Schüler

bzw. Leser endet jeder Band mit einem Abschlusstest. Alle wei-

teren Lösungen können Lehrer nach Anfrage eines Password

unter www.cideb.it einsehen. Die Reihe „Lesen und Üben“ eig-

net sich übrigens auch gut als Audio-Book. Denn alle Bände ver-

fügen über eine Audio-CD, die den Erzähltext in dramatisierter

Form enthält. Das heißt, der Text wird mit verschiedenen Rol-

len aufgenommen und mit musikalischer Untermalung berei-

chert. Ideal also, wer keine Zeit zum Lesen, aber wenigstens

zum Hören hat. Den Deutschkenntnissen tut es allemal gut.

Zum Beispiel die Kriminalgeschichte Die Nachbarn (A 1). Der

fünfzehnjährige Freiburger Hobbydetektiv Georg ist auf der

Suche nach dem Mörder der Nachbarin, die unter mysteriö-

sen Umständen gestorben ist. Da die Polizei von einem natür-

lichen Tod ausgeht, ermittelt Georg auf eigene Faust – und

gerät in eine gefährliche Situation. Spannung bis zur letzten

Seite, genauso wie in Erich ist verschwunden (A 1). Wurde

Erich entführt oder hat er nur die Schule geschwänzt? Kom-

missar Gandolf muss ermitteln.

Ebenso mysteriös ist der Mord im Grand Hotel (A 2), mit dem

sich die 16-jährige Karolin auseinandersetzen muss, als sie ein

Hotelpraktikum am Bodensee macht, der Fluch der Mumie (A

1), die in einem Berliner Museum ihr Unwesen treibt oder die

Spuren im Schnee (A 2, erscheint Frühjahr 2007), die in Südti-

rol, im italienisch-österreichischen Grenzgebiet zu finden sind.

Eine Liebesgeschichte für Fortgeschrittene (A 2) ist das Das Haus

an den Klippen. Valeria ist attraktiv und intelligent, aber die

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PARTNER DER SPRACHKURSKOOPERATION IN ITALIENLEHRAUFTRÄGE,PRÜFUNGSZENTREN UNDAUTORISIERTE PRÜFER DES GOETHE-INSTITUTS IN ITALIEN

GOETHE-ZENTREN

GenuaGOETHE-ZENTRUM GENUACentro Linguistico Tedescovia Peschiera, 35I – 16122 GenovaTel./Fax 010 [email protected]

PalermoGOETHE-ZENTRUM PALERMOCentro di Lingua e Cultura TedescaCLCTc/o Cantieri Culturali alla Zisavia Paolo Gili, 4I – 90138 PalermoTel. 091 6528660Fax 091 [email protected]/gz.palermo

Piacenza e LodiGOETHE-ZENTRUM PIACENZA E LODIvia F. Frasi, 8I – 29100 PiacenzaTel. 0523 [email protected]/acit.piacenza

TriestGOETHE-ZENTRUM TRIESTCentro Culturale Italo-Tedescovia Beccarla, 6I – 34133 TriesteTel. 040 635764Fax 040 [email protected]

VeronaGOETHE-ZENTRUM VERONAvia San Carlo, 9I – 37129 VeronaTel. 045 912531Fax 045 [email protected]

PRÜFUNGSLIZENZEN UND LEHRAUFTRÄGE

BolognaISTITUTO DI CULTURA GERMANICAICIT BOLOGNAstrada Maggiore, 29I – 40125 BolognaTel. 051 225658Fax 051 [email protected]

PadovaICIT PADOVAvia dei Borromeo, 16I – 35137 PadovaTel. 049 663424Fax 049 [email protected]

VicenzaICIT VICENZAFiliale di Padovavia IV Novembre, 37I – 36100 VicenzaTel./Fax 0444 [email protected]

PRÜFUNGSLIZENZEN

AvellinoISTITUTO DI CULTURA GERMANICAACIT AVELLINOpiazza DuomoI – 83100 AvellinoTel./Fax 0825 22925Infoline: 320 [email protected]

BariACIT BARIvia Argiro, 72I – 70121 BariTel. 080 [email protected]

BolzanoCENTRO MULTILINGUE BOLZANOvia Cappuccini, 28I – 39100 BolzanoTel. 0471 303400Fax 0471 [email protected]

FirenzeDEUTSCHES INSTITUT FLORENZvia degli Orti Oricellari, 10I – 50123 FirenzeTel. 055 215993Fax 055 [email protected]

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LivornoICIT LIVORNOSede Legale:via Col di Leccio, 67I – 57016 Rosignano MarittimoTel./Fax 0586 799433Sede per i corsi e la certificazione:via Verdi, 15I – 57123 LivornoTel. 0586 [email protected]

Mariano ComenseIIS “JEAN MONNET”via S. Caterina da Siena, 3I – 22066 Mariano Comense (CO)Tel. 031 747525Fax 031 [email protected]

MessinaACIT MESSINAvia S. Maria dell’Arco, 11I – 98121 MessinaTel./Fax 090 [email protected]://web.tiscali.it/acit-me/

ParmaLEITMOTIV – LONDON SCHOOLPARMAvia Bruno Longhi, 11I – 43100 ParmaTel./Fax 0521 [email protected]

PisaICIT PISAvia San Martino, 51I – 56125 PisaTel./Fax 050 [email protected]

PratoDEUTSCHES INSTITUT FLORENZFiliale di Pratovia Orti Oricellari, 10I – 50123 FirenzeTel. 055 215993Fax 055 [email protected]

TrentoCENTRO DI LINGUE MODERNE CLM-BELLvia A. Pozzo, 30I – 38100 TrentoTel. 0461 981733Fax 0461 [email protected]

VareseCORSI DI LINGUE S.C.R.L.via Veratti, 9I – 21100 VareseTel. 0332 282190Fax 0332 [email protected]

VeneziaACIT VENEZIA ONLUSPalazzo AlbrizziCannaregio 4118I – 30131 VeneziaTel. 041 5232544Fax 041 [email protected]

AUTORISIERTE PRÜFER

AnconaACIT ANCONAvia Bernabei, 30I – 60121 AnconaTel. 071 [email protected]

CagliariACIT CAGLIARIvia Palomba, 64I – 09129 CagliariTel./Fax 070 [email protected]

CosenzaICIT COSENZAUniversità della Calabriac/o Dipartimento di Economia eStatisticavia Pietro BucciI – 87036 Arcavacata di Rende (CS)Tel. 0984 [email protected]

LancianoCAMBRIDGE INSTITUTE LANCIANOv.le Cappuccini, 45I – 66034 LancianoTel. 0872 727175/710291Fax 0872 [email protected]

La SpeziaACIT LA SPEZIAvia Manin, 27I – 19121 La SpeziaTel. 0187 739625Fax 0187 [email protected]/acit.spezia

LatinaICIT LATINAc/o Liceo Scientifico “G.B. Grassi”via S. Agostino, 8I – 04100 LatinaTel. 0773 607307Fax 0773 [email protected]

LecceICIT LECCEvia Leonardo da Vinci, 12I – 73100 LecceTel./Fax 0832 [email protected]

MacerataACIT MACERATASegreteria:via Natali, 15I – 62100 MacerataTel. 0733 202428Presidenza:via Fratelli Cervi, 32I – 62100 MacerataTel. 0733 [email protected]

OlbiaACIT OLBIAvia Torino, 22I – 07026 OlbiaTel./Fax 0789 [email protected]

PaviaACIT PAVIAv.le Brambilla, 58I – 27100 PaviaTel. 0382 303645 / 307854Fax 0382 [email protected]

PerugiaICIT PERUGIA-TERNIpiazza Raffaello, 11I – 06122 PerugiaTel./Fax 075 [email protected]

RavennaACIT RAVENNAvia Ghiselli, 49I – 48100 RavennaTel. 333 [email protected]

SavonaICIT SAVONAcorso Italia 9-4via Guidobono 2-7I – 17100 SavonaTel. 019 824703Fax 019 [email protected]://spazioinwind.libero.it/icitsavona/

TrapaniICIT TRAPANIpiazza Sant’Agostino, 2I – 91100 TrapaniTel. 0923 540031Fax 0923 [email protected]@tedescoweb.itwww.tedescoweb.it/icit.trapani/

ViterboLINGUADUE VITERBO S.A.S.via Cairoli, 36I – 01100 ViterboTel. 0761 326969Fax 0761 [email protected]

LEHRERVERBÄNDE

ADILT Associazione Docenti Italiani Lingua Tedesca Presidente Laura StameVia Magenta 2400185 Roma (Italia)Tel. 06 494 05 19Fax 06 494 04 [email protected]

ANILSAssociazione Nazionale Insegnanti Lingue StranierePresidente Gianfranco Porcelliwww.anils.ithttp://anils.altervista.org

LEND Associazione di Lingua e Nuova DidatticaPresidente Maria Teresa CalzettiPiazza Sonnino, 1300153 RomaTel. 06 580 00 76Fax 06 [email protected]

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ADRESSEN GOETHE-INSTITUTE IN ITALIEN

GOETHE-INSTITUT GENUAVia Peschiera, 3516122 GenovaTel. 010 8398768 – Fax 010 [email protected] www.goethe.de/genua

GOETHE-INSTITUT MAILANDVia San Paolo, 1020121 MilanoTel. 02 7769171 – Fax 02 [email protected]/mailand

GOETHE-INSTITUT NEAPELRiviera di Chiaia, 20280121 NapoliTel. 081 411923 – Fax 081 [email protected]/neapel

GOETHE-INSTITUT PALERMOc/o Cantieri Culturali della ZisaVia Paolo Gili, 490138 PalermoTel. 091 6528680 – Fax 091 [email protected]/palermo

GOETHE-INSTITUT ROMVia Savoia, 1500198 RomaTel. 06 84400539 – Fax 06 [email protected]/rom

GOETHE-INSTITUT TRIESTVia Beccaria, 6 34133 TriesteTel. 040 635763 – Fax 040 [email protected]/triest

GOETHE-INSTITUT TURINPiazza San Carlo, 20610121 Torino011 543830 – Fax 011 [email protected]/turin

ZENTRALE DES GOETHE-INSTITUTS IN MÜNCHENDachauerstraße 122D – 80637 MünchenPostanschrift:Postfach 190419D – 80604 MünchenTel. +49 89 159210 – Fax +49 89 [email protected]

SCHWERPUNKTTHEMASCHAUPLATZ BERLIN

per voiSEPTEMBER BIS DEZEMBER 2006

EINE ZEITSCHRIFT FÜR DEUTSCHLEHRERINNEN IN ITALIEN

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