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Süddeutsche Abwasserreinigungs-Ingenieur GmbH
_____________________________________________________________________________________________________________________________________
Ingenieurleistungen
für Kläranlagen und Kanalisation Gesamtplanung ·Abwicklung ·Betreuung Niederlassung Schramberg (Süd Ba.-Wü.) Gewerbepark H.A.U. 8 78713 Schramberg
Telefon: (0 74 22) 56 01 07 - 0 Telefax: (0 74 22) 56 01 07 - 19 E-Mail: [email protected]
Internet: www.sag-ingenieure.de
über 100 Jahre Umweltschutz
VN: P0584K / 147286
Betriebskläranlage der
Badischen Staatsbrauerei Rothaus AG
Geschäftsführer: Hauptbüro:
Dipl.-Ing. Wolfgang Benz Hörvelsinger Weg 23
89081 Ulm
Sitz der Gesellschaft Ulm, Tel.: 0731 – 96 41-0
Amtsgericht Ulm HRB 10 Fax: 0731 – 60 66 3
USt.-ID DE 147034813 E-Mail: [email protected]
P0584K147286
Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis
der Betriebskläranlage
-Erläuterungsbericht-
Ursprüngliche Antragsunterlagen
(Teil 1)
Aufgestellt: Schramberg, im Dezember 2016/ Juni 2019 Beilage 4 Held/Schäfer
SAG-Ingenieure
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 2 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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VN: P0584K / 147286
Inhalt
1. Allgemeines 3
2. Aufbau der Betriebskläranlage 4
2.1 Auslegungsdaten 6
2.1.1 Aktuelle Anforderungen an das Abwasser 6
3. Betriebsdatenauswertung 8
3.1 Aktuelle Zulaufbelastung 9
3.1.1 Abwassermengen 9
3.1.2 Zulauffrachten 9
3.2 Klärtechnische Nachweise der Betriebskläranlage 11
3.3 Ablaufwerte 12
3.3.1 Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) 12
3.3.2 Biologischer Sauerstoffbedarf (BSB5) 13
3.3.3 Gesamtphosphor (Pges) 14
3.3.4 Stickstoff 15
3.3.5 Temperatur 17
3.3.6 pH-Wert 19
3.3.7 Abfiltrierbare Stoffe 20
4. Zusammenfassung 21
5. Anhang 23
5.1 Einsatzstoffe Brauerei und Betriebskläranlage 23
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 3 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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VN: P0584K / 147286
1. ALLGEMEINES
Die badische Staatsbrauerei Rothaus AG betreibt seit den 90 er Jahren eine eigene Betriebskläranla-
ge.
Die derzeit gültige wasserrechtliche Erlaubnis der Kläranlage vom 26.09.2006 (Aktenzeichen 54.4-
8910-WT) läuft zum 31.12.2016 aus. Die Beantragung der Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaub-
nis erfolgt mit dieser Studie.
Zur Festlegung der zukünftigen Grenzwerte zur Einleitung des Abwassers in den Vorfluter Mettma
wurden im Rahmen eines gewässerökologischen Gutachtens Untersuchungen vom BNÖ durchgeführt.
Der Antrag auf die Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis erfolgt daher in zwei Teilen:
Teil 1: (vorliegende Studie)
Auswertung der Betriebsdaten der letzten drei Jahre (2013-2015)
Festlegung der Zulaufparameter
Natura 2000 Vorprüfung (Gutachten Kunz GaLaPlan)
UVP- Vorprüfung
Teil 2: (nach Fertigstellung des gewässerökologischen Gutachtens)
Gewässer- und fischökologisches Gutachten
Genehmigte Restwassermenge der Schluchseewerk AG
Endgültige Festlegung der Überwachungsgrenzwerte
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 4 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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2. AUFBAU DER BETRIEBSKLÄRANLAGE
Die Betriebskläranlage Mettma liegt südwestlich der Brauerei der Rothaus AG. Behandelt wird auf der
Anlage das Abwasser der Bierproduktion und häusliches Abwasser aus dem Werk. Geplant und be-
trieben wird die Kläranlage nach dem Verfahrensprinzip des aeroben Belebtschlammverfahrens mit
nachgeschalteter Membranfiltration.
Abbildung 1: Luftbild der Betriebskläranlage (google.de)
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 5 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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Die Kläranlage setzt sich aktuell aus den folgenden Hauptverfahrensteilen zusammen:
o Rechen (5mm Spaltbreite)
o Rechen (3mm Spaltbreite)
o Havariebecken (3 x 250 m³)
o Pufferbecken 1 + 2
o Abwasserkühlung
o 10 SBR-Becken je 400 m³, technische Ausrüstung für Lüftungs- und Rührphasen
o Ablaufpufferspeicher (300 m³)
o Membranfiltrationseinheit (4-straßig)
o 2 belüftete Schlammspeicher (2 x 1.000 m³)
o maschinelle Schlammentwässerung mittels Zentrifuge (Durchsatz: 10 m³/h)
o Schlammtrocknung
Das anfallende Abwasser wird in den Pufferbehältern zwischengespeichert und vergleichmäßigt dem
Kläranlagenzulauf zugegeben. Die einzelnen SBR-Becken werden nacheinander mit Abwasser be-
schickt. Im SBR finden die Abwasserreinigungsschritte Denitrifikation, Nitrifikation und chemische P-
Fällung statt. In der Sedimentations- und Dekantierphase wird das gereinigte Klarwasser in den Ab-
laufpufferspeicher abgeleitet. Zur weiteren Optimierung des Reinigungsprozesses und Rückhalt von
Flockenabtrieben wird das Abwasser bei Bedarf über eine Membranfiltrationsanlage geführt und ge-
langt über eine Ablaufmengenmessung in den Vorfluter Mettma.
Der Überschussschlamm wird abgezogen und in den bestehenden Schlammsilos zwischengespei-
chert. Diese dienen als Vorlage der maschinellen Schlammentwässerung über eine Zentrifuge und zur
weiteren Schlammbehandlung im nachfolgenden Scheibentrockner. Der getrocknete Schlamm wird zur
weiteren Verwertung durch Fremddienstleister abgefahren.
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 6 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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2.1 Auslegungsdaten
Mit den Ausbaumaßnahmen zur Kapazitätserweiterung der Betriebskläranlage Mettma (Fertigstel-
lung 2008) wurde die Anlage auf folgende Zulaufbelastungen erweitert:
Zulauf 2.100 m³/d (im Mittel: 1.400 m³/d)
BSB5 5.400 kg/d
CSB 10.800 kg/d
Nges 152 kg/d
Pges 37,5 kg/d
Jahresbierproduktion 1.350.000 hl/a
Einwohnerspezifische Anlagengröße
Ansatz: 120 g CSB/(E d)
Ausbaugröße: 90.000 EW
Für die Bemessung der biologischen Stufe wurde eine Abbaurate von 20 % in den vorgeschalteten
belüfteten Becken zugrunde gelegt. Im Betrieb hat sich gezeigt, dass die Abbauraten bei ca. 50 %
liegen, somit sind in der Bemessung Revisionszeiten und Stoßbelastungen abgedeckt.
Zulauffrachten für die Bemessung der Biologischen Stufe:
BSB5 4.320 kg/d
CSB 8.640 kg/d
N- und P- Frachten bleiben beim Vorabbau unberührt.
2.1.1 Aktuelle Anforderungen an das Abwasser
Gemäß Punkt 4.1.1 der aktuell gültigen wasserrechtlichen Erlaubnis vom 26.09.2006 muss das
eingeleitete Abwasser am Auslauf der Kläranlage in die Mettma den folgenden Anforderungen ge-
nügen:
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 7 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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VN: P0584K / 147286
Parameter
Tägl. Abwassermenge 2100 m³/d
BSB5 15 mg/l
CSB 110 mg/l
pH- Wert
Temperatur 30 °C
Pges 2 mg/l
Nges 18 mg/l
NH4-N 5 mg/l
Abflt. Stoffe 15 mg/l
AOX 0,1 mg/l
Wert
6,5 bis 8,5
Im Rahmen des Abwasserabgabegesetztes (AbwAG) wurden folgende abwasserabgaberechtli-
chen Festlegungen festgesetzt (Punkt 5.1 des aktuellen wasserrechtlichen Bescheids):
Parameter
Jahresschmutzwassermenge 300.000 m³
CSB 60 mg/l
Pges 2 mg/l
Nges 6 mg/l
Wert
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 8 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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VN: P0584K / 147286
3. BETRIEBSDATENAUSWERTUNG
Der Betriebsdatenauswertung liegen die Messwerte der Jahre 2013, 2014 und 2015 zu Grunde. Be-
rücksichtigt wurden in der Auswertung die Daten der folgenden regelmäßigen Beprobungen:
- Beprobung des Zulaufs Kläranlage (nach Rechen)
o Probenahme als mengenproportionale 24h-Mischprobe
o Erfasste Konzentrationswerte:
CSB mg/l (täglich, wenn Zulauf)
BSB5 mg/l (ca. 1 x pro Woche)
Nges mg/l (ca. 1 x pro Woche)
Pges mg/l (ca. 1 x pro Woche)
- Beprobung des Zulaufs SBR-Becken (nach Pufferbecken)
o Probenahme als mengenproportionale 24h-Mischprobe
o Erfasste Konzentrationswerte:
CSB mg/l (täglich, wenn Zulauf)
BSB5 mg/l (ca. 1 x pro Woche)
Nges mg/l (täglich, wenn Zulauf)
Pges mg/l (ca. 1 x pro Woche)
- Beprobung des Kläranlagen Ablaufs (nach Membranfiltration)
o Probenahme als mengenproportionale 24h-Mischprobe
o Erfasste Konzentrationswerte:
CSB mg/l
BSB5 mg/l
NH4-N mg/l
NO3-N mg/l
NO2-N mg/l
Nges mg/l
Pges mg/l
Temp. °C
pH -
Abf. St. mg/l
Abs. St. mg/l
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 9 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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VN: P0584K / 147286
3.1 Aktuelle Zulaufbelastung
3.1.1 Abwassermengen
In Tabelle 1 sind die täglichen Abwassermengen im Ablauf der Kläranlage Mettma dargestellt. Wie
zu erkennen ist, lag der Volumenstrom im betrachteten Zeitraum ganzjährig unter den im aktuellen
wasserrechtlichen Bescheid erlaubten 2.100 m³/d.
Tabelle 1: Tägliche Abwassermengen (Ablauf) der Betriebskläranlage Mettma
JSM
Mittelwert Maximum
m³/d m³/d m³/a
2013 807 1.415 294.628
2014 783 1.424 285.916
2015 746 1.274 271.491
Ø 779 1.371 284.012
Parameter
Tägl. Abwassermenge
Bewertung:
Die tägliche Abwassermenge liegt unter den festgelegten 2.100 m²/d.
Die Jahresschmutzwassermenge liegt unter den festgelegten 300.000 m³/a
3.1.2 Zulauffrachten
3.1.2.1 Zulauf Kläranlage
Da der Betrieb der Kläranlage auf die Maximalwerte der Spitzenproduktion ausgelegt sein muss,
wird abweichend von den sonst üblichen 85%- Bemessungswerte der 98%-Belastungswert als
Bemessungszustand festgelegt. In Tabelle 2 sind die aus der Betriebsdatenauswertung resultie-
renden 98%- Werte der letzten drei Jahre dargestellt. In Tabelle 3 ist die aktuelle Belastung (Mit-
telwert 2013 – 2015, Bezugsparameter: CSB) im Vergleich zu den Bemessungsparametern der
Kläranlage dargestellt. Es ergibt sich eine Auslastung von 82 %.
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 10 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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VN: P0584K / 147286
Tabelle 2: 98%- Quantile der Abwasserfrachten im Zulauf der Kläranlage
BSB5 CSB N-Ges. P-Ges.
kg/d kg/d kg/d kg/d
2013 6.942,46 9.355,26 198,52 31,37
2014 6.326,68 9.544,88 145,87 28,89
2015 5.873,28 7.749,69 155,06 29,06
Ø 6.380,81 8.883,28 166,48 29,77
Parameter
Tabelle 3: Aktuelle Auslastung der Betriebskläranlage Mettma bezogen auf den CSB
Parameter Einheit BemessungAktuell
(Ø 2013-2015)Aktuelle Auslastung
Bd,CSB,Z kg/d 10.800,00 8.883,28
EWCSB EW 90.000 74.02782%
3.1.2.2 Zulauf biologische Stufe
Tabelle 4: 98%- Quantile der Abwasserfrachten im Zulauf der biologischen Stufe
BSB5 CSB N-Ges. P-Ges.
kg/d kg/d kg/d kg/d
2013 3.155,11 5.426,38 100,94 19,18
2014 3.002,85 5.533,11 93,41 16,26
2015 3.499,54 5.378,18 100,88 19,24
Ø (gerundet) 3.220,00 5.450,00 98,00 18,00
Parameter
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 11 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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VN: P0584K / 147286
3.2 Klärtechnische Nachweise der Betriebskläranlage
Im Antrag vom 22.3./ 26.4.2006 (SAG-Ingenieure) für die aktuelle wasserrechtliche Erlaubnis wurde
die biologische Stufe der Betriebskläranlage für folgende Parameter klärtechnisch nachgewiesen:
BSB5 4.320 kg/d
CSB 8.640 kg/d
Nges 152 kg/d
Pges 37,5 kg/d
Die Auswertung der Betriebsdaten 2013-2015 in den vorherigen Kapiteln zeigt aktuell folgende Be-
lastung im Zulauf der biologischen Stufe:
BSB5 3.220 kg/d
CSB 5.450 kg/d
Nges 98 kg/d
Pges 18 kg/d
Der klärtechnische Nachweis des Antrags ist daher noch gültig. Sollten sich die Überwachungs-
grenzwerte im Ablauf der Kläranlage im Rahmen des gewässerökologischen Gutachtens verschär-
fen, wird eine klärtechnische Bemessung mit den neuen Ablaufparametern in Teil 2 des Antrags
durchgeführt.
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 12 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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VN: P0584K / 147286
3.3 Ablaufwerte
In den folgenden Kapiteln sind die Ablaufkonzentrationen der im wasserrechtlichen Bescheid aufge-
führten Parameter dargestellt.
3.3.1 Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB)
Abbildung 2: Häufigkeitsverteilung der CSB- Konzentration im Ablauf der Kläranlage (Probenahme: täglich)
Tabelle 5: CSB- Konzentration im Ablauf der Kläranlage
CSB Min. Mittelwert Max.
Anzahl
Überschreitungen
> 110 mg/l
Anzahl
Überschreitungen
> 60 mg/l (AbwAG)
2013 10,0 27,2 70,0 0 5
2014 15,0 35,7 78,0 0 9
2015 16,0 36,4 98,0 0 4
Bewertung:
Gemäß Punkt 4.1.1 des aktuellen wasserrechtlichen Bescheids darf die CSB- Konzentration im Ab-
lauf der Kläranlage maximal 110 mg/l betragen. Dieser Wert wurde in den letzten drei Jahren nicht
überschritten. Für die Berechnung der Abwasserabgabe wurde gemäß Punkt 5.2 des aktuellen
wasserrechtlichen Bescheids eine CSB- Ablaufkonzentration von 60 mg/l festgesetzt. Dieser Wert
wurde, wie in Tabelle 5 dargestellt, an wenigen Tagen überschritten.
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Konzentration [mg/l]
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Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 13 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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3.3.2 Biologischer Sauerstoffbedarf (BSB5)
Abbildung 3: Häufigkeitsverteilung der BSB5- Konzentration im Ablauf der Kläranlage (Probenahme: wöchentlich)
Tabelle 6: BSB5- Konzentration im Ablauf der Kläranlage
BSB5 Min. Mittelwert Max.Anzahl
Überschreitungen
2013 0,0 2,3 7,0 0
2014 0,0 3,3 10,0 0
2015 0,0 3,5 11,0 0
Bewertung:
Der Grenzwert für BSB5 von 15 mg/l im Auslauf der Kläranlage wurde im betrachteten Zeitraum
ganzjährig eingehalten.
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Konzentration [mg/l]
2013 2014 2015
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 14 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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VN: P0584K / 147286
3.3.3 Gesamtphosphor (Pges)
Abbildung 4: Abbildung 2: Häufigkeitsverteilung der Pges- Konzentration im Ablauf der Kläranlage (Pro-benahme: täglich)
Tabelle 7: Pges- Konzentration im Ablauf der Kläranlage
Pges Min. Mittelwert Max.Anzahl
Überschreitungen
2013 0,0 0,6 1,9 0
2014 0,0 0,5 1,9 0
2015 0,0 0,7 1,9 0
Bewertung:
Der Grenzwert für Pges von 2 mg/l im Auslauf der Kläranlage wurde im betrachteten Zeitraum ganz-
jährig eingehalten.
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Konzentration [mg/l]
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Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 15 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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3.3.4 Stickstoff
3.3.4.1 Ammonium (NH4-N)
Abbildung 5: Häufigkeitsverteilung der NH4-N-- Konzentration im Ablauf der Kläranlage (Probenah-me: täglich)
Tabelle 8: NH4-N- Konzentration im Ablauf der Kläranlage
NH4-N Min. Mittelwert Max.Anzahl
Überschreitungen
2013 0,0 0,2 3,1 0
2014 0,0 0,1 2,6 0
2015 0,0 0,1 2,9 0
Bewertung:
Der Grenzwert für Ammonium von 5 mg/l im Auslauf der Kläranlage wurde im betrachteten Zeit-
raum ganzjährig eingehalten.
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Konzentration [mg/l]
2013 2014 2015
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 16 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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3.3.4.2 Gesamtstickstoff (Nges)
Abbildung 6: Häufigkeitsverteilung der Nges - Konzentration im Ablauf der Kläranlage (Probenahme: täglich)
Tabelle 9: Nges - Konzentration im Ablauf der Kläranlage
Nges Min. Mittelwert Max.
Anzahl
Überschreitungen
> 18 mg/l
Anzahl
Überschreitungen
> 6 mg/l (AbwAG)
2013 0,0 1,0 10,6 0 3
2014 0,1 0,8 9,8 0 1
2015 0,1 0,8 4,9 0 0
Bewertung:
Gemäß Punkt 4.1.1 des aktuellen wasserrechtlichen Bescheids darf die Nges - Konzentration im
Ablauf der Kläranlage maximal 18 mg/l betragen. Dieser Wert wurde in den letzten drei Jahren
nicht überschritten. Für die Berechnung der Abwasserabgabe wurde gemäß Punkt 5.2 des aktu-
ellen wasserrechtlichen Bescheids eine Nges - Ablaufkonzentration von 6 mg/l festgesetzt. Dieser
Wert wurde, wie in Tabelle 9 dargestellt, abgesehen von wenigen Ausnahmen in 2013/2014 nicht
überschritten. Die erhöhten Konzentrationen lassen sich darauf zurückführen, dass nach längerer
Standzeit an den Wochenenden eine Rücklösung der Stickstoffverbindungen aus dem Schlamm
stattfindet. Dies wäre nur durch Zugabe einer zusätzlichen externen Kohlenstoffquelle zu vermei-
den.
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Konzentration [mg/l]
2013 2014 2015
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 17 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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3.3.5 Temperatur
Abbildung 7: Häufigkeitsverteilung der Abwassertemperatur im Ablauf der Kläranlage
Tabelle 10: Abwassertemperatur im Ablauf der Kläranlage
Temp. Min. Mittelwert Max.Anzahl
Überschreitungen
2013 11,7 21,3 29,0 0
2014 11,8 21,7 27,7 0
2015 8,5 21,5 28,7 0
0
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Temperatur [°C]
2013 2014 2015
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 18 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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VN: P0584K / 147286
Abbildung 8: Temperatur und relative Sauerstoffsättigung des Vorfluters Mettma vor und nach der Einleitstelle der Kläranlage im Winter (Dez. 14 - Feb. 15)
Abbildung 9: Temperatur und relative Sauerstoffsättigung des Vorfluters Mettma vor und nach der Einleitstelle der Kläranlage im Sommer (Juni – Aug. 15)
Bewertung:
Der Grenzwert für die Temperatur von 30 °C im Auslauf der Kläranlage wurde im betrachteten Zeit-
raum ganzjährig eingehalten. In Abbildung 8 und Abbildung 9 sind die Temperaturen sowie die re-
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Tem
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C]
Temperatur vorher Temperatur nachher
O2 Sättigung vorher O2 Sättigung nachher
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30
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tiv
e O
2-
Sätt
igu
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[
%]
Tem
pera
tur
[°
C]
Temperatur vorher Temperatur nachher
O2 Sättigung vorher O2 Sättigung nachher
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 19 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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VN: P0584K / 147286
lative Sauerstoffsättigung des Vorfluters Mettma vor und nach der Einleitstelle der Kläranlage im
Winter und im Sommer dargestellt. Die maximale Temperaturdifferenz ΔT beträgt im betrachteten
Zeitraum 2,5 K. Auf die relative Sauerstoffsättigung hat die Einleitung einen geringen Einfluss, die
maximale Differenz beträgt 4,5 % (die hohe Differenz am 18.6.2015 ist vermutlich auf einen Mess-
fehler zurückzuführen).
3.3.6 pH-Wert
Abbildung 10: Häufigkeitsverteilung des pH- Werts im Ablauf der Kläranlage
Tabelle 11: pH- Wert im Ablauf der Kläranlage
pH Min. Mittelwert Max.Anzahl
Überschreitungen
2013 6,4 8,0 8,8 66
2014 7,2 7,8 8,6 8
2015 7,1 7,8 8,7 5
Bewertung:
Wie in Tabelle 11 zu erkennen ist, wurde der pH- Wert im Jahr 2013 häufig überschritten. In den
darauffolgenden Jahren wurde er allerdings mit Ausnahme von wenigen Tagen eingehalten. Die
erhöhten Werte lassen sich auf die Membranfiltration zurückführen, die 2014/2015 weniger betrie-
ben wurde. Laut Anlage 3 Ziffer 19 der Trinkwasserverordnung ist für Trinkwasser ein pH-Wert von
6,5 – 9,5 einzuhalten. Es wird daher eine Erhöhung des Überwachungswerts auf 9,0 angestrebt.
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2013 2014 2015
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Seite 20 Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis der Betriebskläranlage
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VN: P0584K / 147286
Der Einfluss einer Anhebung auf den Vorfluter Mettma wurde im Rahmen des gewässerökologi-
schen Gutachtens untersucht.
3.3.7 Abfiltrierbare Stoffe
Abbildung 11: Häufigkeitsverteilung der abfiltrierbaren Stoffe im Ablauf der Kläranlage (Probenahme: wöchentlich)
Tabelle 12: Abfiltrierbare Stoffe im Ablauf der Kläranlage
Abf. Stoffe Min. Mittelwert Max.Anzahl
Überschreitungen
2013 0,0 0,2 4,0 0
2014 0,0 2,2 12,0 0
2015 0,0 3,8 13,0 0
Bewertung:
Der Grenzwert für die abfiltrierbaren Stoffe mit 15 mg/l im Auslauf der Kläranlage wurde im be-
trachteten Zeitraum ganzjährig eingehalten. Dies ist auf den Betrieb der Membrananlage zurückzu-
führen. Da diese allerdings mit ca. 0,5-1,0 kW/m³ Abwasser einen sehr hohen Energiebedarf auf-
weist, wird angestrebt, den Grenzwert auf 20 mg/l anzuheben um die Laufzeit der Membrananlage
und damit den Energieverbrauch der Kläranlage zu reduzieren. Da dies direkt mit der CSB- Ablauf-
konzentration korreliert, wird für diese ein Grenzwert von 90 mg/l beantragt.
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Abfiltrierbare Stoffe [mg/l]
2013 2014 2015
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4. ZUSAMMENFASSUNG
Im Rahmen dieser Studie wurde aufgezeigt, dass die Betriebskläranlage Mettma aktuell eine Auslas-
tung von ca. 82 % aufweist. Es werden daher die Zulaufdaten aus der bestehenden wasserrechtlichen
Erlaubnis beantragt.
Die Überwachungsgrenzwerte der Konzentrationen und Temperatur wurden ganzjährig eingehalten.
Eine mögliche Anhebung des Überwachungswerts für den pH- Wert wird im gewässerökologischen
Gutachten untersucht und in Teil 2 des Antrags aufgenommen. Zukünftig müssen die Überwachungs-
werte und die Grenzwerte für die Abwasserabgabe (AbwAG) übereinstimmen.
Beantragt wird die wasserrechtliche Erlaubnis für folgende Parameter:
Ausbaugröße: 90.000 EW bisheriger Wert
Duldung
Grenzwert AbwAG 2017
Jahresschmutzwasser-
mengem³/a 300.000 300.000
Tägl. Abwassermenge m³/d 2.100 2.100 1.700
BSB5 mg/l 15 15 15
CSB mg/l 110 60 90
pH- Wert - 6,5-8,5 6,5-8,5 6,5-8,5
Temperatur °C 30 30 30
Pges mg/l 2 2 2
Nges mg/l 18 6 18
NH4-N mg/l 5 5 3
NO2-N mg/l - - 1
Abflt. Stoffe mg/l 15 15 15
Genehmigung 2006EinheitParameter
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Eine endgültige Festlegung erfolgt nach Fertigstellung des gewässer- und fischökologischen
Gutachtens in Teil 2 des Antrags.
Aufgestellt: Schramberg, im Dezember 2016/ Juni 2019 Held/Schäfer
SAG-Ingenieure
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5. ANHANG
5.1 Einsatzstoffe Brauerei (aktualisiert 2019)
In der folgenden Tabelle sind alle Reinigungs- und Desinfektionsmittel ab einem mittleren Jahresver-
brauch von 100 kg aufgeführt.
Reinigungs- und Desinfektionsmittel
Artikel Menge Einheit
Ätznatronlauge 50%ig 341.723,75 kg
Calciumchloridlösung 34 % 80.568,20 kg
Septacid S (Säure 1) 25.067,80 kg
Sopured B (Tank 5 - S) (Laugenadditiv FlaWa) 8.897,30 kg
Chlorbleichlauge IBC 8.222,00 kg
Rimadet SR 300 (Tank 1 - A) 7.080,50 kg
N5BN (Tank 4 - A) (Additiv CIP-Anlage) 5.282,30 kg
RIMACID-SR D 4.200,00 kg
Salzsäure 9 % 3.740,00 kg
Rimadet SR 300 (Schaumreiniger alkalisch) 2.486,00 kg
Weicoper Forte 2.420,00 kg
FT 132 SP/L 2.260,00 kg
WPS 400 (alk. Steinverhüttung) 2.249,60 kg
FT 131 SP/S 2.180,00 kg
Fink - FC Powerfoam A2 2.112,00 kg
Broxetten (für Kesselhaus) 2.000,00 kg
Microsept OF Fass 2.000,00 kg
Detal 40 N (Säure 2) 1.953,60 kg
Demineral. Wasser (Batterien Fuhrpark) 1.900,00 kg
Essigsäure 60 % techn. Fass (Labor) 1.540,00 kg
Alcofam CL-M 1.300,00 kg
Natriumbisulfit 38-40% 1.250,00 kg
Natriumchlorit 7,5 % (Desinfektion mit Chlordioxid) 1.200,00 kg
Peressigsäure 15 % Container 1.050,00 kg
Wasserstoffperoxid 940,00 kg
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MFF NGD9 (1x Reserve für FLK) 800,00 kg
Chlorbleichlauge 775,00 kg
Combitrol 871 L 500,00 kg
Quasa Spezial 480,00 kg
Arquad 2. 10-50 340,00 kg
Perotex GLS Reiniger 264,00 kg
SurTec 138 240,00 kg
Peressigsäure 15 % 220,00 kg
Imunell V80 Forte 150,00 kg
Rimacid-SR NEU 132,00 kg
Biotrol 2100 125,00 kg
Bitrol 2000 125,00 kg
Zinkchlorid 100,00 kg
Struktol SB 2322 100,00 kg
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5.2 Einsatzstoffe Betriebskläranlage (aktualisiert 2019)
Betriebs- und Hilfsmittel
Artikel Bemerkung
Natronlauge Prills Reinigungsmittel
Phosphorsäure 85% Substrat
Polyaluminiumchlorid Phosphatfällmittel
Maskomal Deodorant
Ethanol Substrat
Reiflock Polymerpulver PV9606 Polymer
Rapsöl Entschäumer
Natriumsulfit Kesselwasserzusatz
Trinatriumphosphat Kesselwasserzusatz
VTA Polymerpulver VTAF 18 Polymer
VTA Polymerpulver VTAF 96 HMW Polymer
Natriumhypochloridlösung 13 % Reinigungsmittel
Citronensäure Import Sack Reinigungsmittel
Wasserstoffperoxid Desinfektionslösung
Glycerin Konservierungsmittel
Heizöl Betriebsstoff
Essigsäure 60% Reinigungsmittel
Ameisensäure 80% Reinigungsmittel
Salzsäure 9 % Reinigungsmittel
Schmieröl Betriebsstoff
Schmierfett Betriebsstoff
Benzin Betriebsstoff
Universalreiniger Amstutz Reinigungsmittel
Universalreiniger Turbo Reinigungsmittel
Haushaltsreiniger Reinigungsmittel