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NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 Sehr geehrte Damen und Herren, NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I kostenlos per E-Mail zwei Monate monetäre Fastenzeit tun gut. So gut habe ich Weih- nachtsausgaben und Jahreswechselrechnungen noch nie durchge- standen. Das letzte Bargeld habe ich am 20. Dezember geholt. Mei- ne Kreditkarten weisen zweistellige Beträge meist für Cloud und google aus. Meine Kfz-km sind wieder in der Leasingvorgabe. Zum Glück für die Wirtschaft hatte ich meine ganze Familie mit 3 Frauen im Haus. DHL will uns wegen Rückenschäden seiner Fahrer verkla- gen. Ich habe jetzt Hosenhersteller gefunden, die meine Maße ma- chen. Irgendwann muss ich die 7 neuen Hosen sowie Golfwesten, - shirts und -bälle mal ausführen. Aber jetzt wird es für mich als Den- kenschaffender physikalisch spannend. Der Jahreswechsel hat nicht nur neue Gesetze gebracht. Was das für Mieter und Vermieter be- deutet, haben wir von den Rechtsspezialisten von „immobilien in- tern“ (S. 12) übernommen. Nein, aber das ist es nicht, was mich umtreibt. Es ist echt komisch. Ziemlich genau bis Ende Januar hat sich die Modeland- schaft gewandelt. Nicht nur die Innenstädte sterben. Alle Modeliefe- ranten haben zum Jahreswechsel ihren Größenschlüssel umgestellt. Das versteh ich ja noch. Aber mein Schneider hat auch mitgemacht. Das irritiert. Aber jetzt wird es spannend: Mein Kleiderschrank auch! Selbst die 25%-Lockdown-Sonderangebote der Corona- Ansteckungsfeierlichkeiten am Tag vor dem Lockdown hatten bei Lieferung schon den neuen Größenschlüssel berücksichtigt. Kein Problem, kauf ich einfach alles eine Nummer größer nach. Aber jetzt wird es richtig seltsam. Meine Frau meint, nicht nur die Grundsteuer hätte brutal angezogen, der monatliche Energie- abschlag sei drastisch gestiegen und alles sei spürbar um 3% teurer geworden. Sogar die laufenden Kühlschrank-Kosten hätten drama- tisch zugelegt. Es sei trotz monetärer Fastenzeit kein Geld mehr für Ersatzkleidung auf dem Konto. Ich glaube, ich muss nachdenken. Ich geh gleich mal in den Keller. Da steht ein abgewetzter Sessel neben der Sauna. Kettler hat da auch mal vor 20 Jahren so einen multifunktionalen Eisenturm mit verschiebbaren Eisenplatten neben einen trimmradähnlichen Wäscheständer gestellt. Wofür? Die Ge- brauchsanweisungen müssen noch irgendwo rumliegen. Und wenn nachdenken nicht hilft, wissen Sie ja: Die Immobilienwirtschaft hat uns gelehrt, dass wir nicht mehr alles verstehen müssen. "Es wird keine neuen Freiheiten geben." Ich liebe Angela. Kein grinsendes Gesöder mehr. Das ist Staatsfrau. Ludwig 14 ist wiedergeboren. „L'état c'est moi. - Das Grundgesetz bin ich!“ Mer- kantilismus wird neu buchstabiert: Merkellantilismus. Zum Glück meinte sie es ja nicht so. Und ehrlich, im Vergleich zu einer laschen, grünen oder roten Zukunft muss man Angela lieben. Das ist wie im Leben: If you don’t get what you love, you must love what you get. Woanders ist es schlimmer. Der kleine feuerspeiende „Drache“, der unbedingt Feuerwehrmann werden wollte, auf Deutsch „Grisu“, auf Italienisch „Draghi“, darf weiterüben. Nachdem er bei seinen ersten Feuerwehrübungen Europa geldpolitisch so in Brand gesetzt hat, dass mit Löschversuchen niemand mehr anfangen kann, bekommt er jetzt in Italien noch die fiskalpolitischen Zündhölzer dazu. Aber wenn der Norden brennt, hält der Süden das für ein wärmendes Lagerfeuer. Und wenn es zu warm wird, lässt man Immobilienbesit- zer brennen und löscht alles andere mit einem Gesetz. Die Impforgie zeigt es. Digitalisierung wird unsere Welt verändern. Meine Mutter und meine Tanten bekamen Briefe für ihre „Impfrechte“, wenn sie jemanden finden, der sie anmelden kann. Hätte da nicht ein Hinweis auf das Geburtsdatum ausgereicht? Den Rest können Sie sich aus Funk, Fernsehen und meiner Laune vorstellen. Als Papiergeneration weiß ich noch: Der PC ist die wirk- samste Methode zur Verhinderung effizienter Büroarbeit. Aus doku- mentenechtem, schnellem „schwarz auf weiß“ wurden Jungakademi- ker-Schönheitswettbewerbe. In meinem Informatikstudium habe ich noch gelernt, dass EDV dann sinnvoll ist, wenn gleiche Aufgaben oft wiederholt werden. Digitalisierung erschließt jetzt eine neue Welt. Jeder weiß alles über mich. Stört mich nicht mehr. Hauptsache der Krankenwagen kommt, wenn die Apple Watch mich am Fuß einer Treppe glaubt. Natürlich ist es Fortschritt, wenn sich meine Tochter schon frühzeitig an „Essen auf Rädern“ gewöhnt. Aber manchmal möchte ich doch an meine Informatik-Studienzeit zurückerinnern. Impfen, Elster, Behörden und viele Startup-App-Ideen machen klar: Digitalisierung ist (auch) der Ersatz der Spezialisierung Einzelner auf die Probleme von Tausenden durch die Speziali- sierung Tausender auf die Probleme Einzelner (Quelle unbe- kannt, vielleicht sogar wirklich „Rohmert“). Und die basieren manch- mal auf ziemlich wirren intellektuellen Vorstellungen der Realität. Manche Tastaturknechte bekommen nun einmal keinen Job bei App- le. Die gehen dann in Unternehmen, Gemeinden, Ämter und natür- lich in die Immobilienwirtschaft. Was gibt es noch? Mit einem seit 30 Jahren schwelen- den Polit-Krimi befasst sich Karin Krentz (S. 39) im heutigen Immobi- lienbrief Berlin. Das Land Brandenburg hatte sich zur Wende in ins- gesamt rund 14.000 Fällen zum gesetzlichen Vertreter von angeblich unbekannten Eigentümern ehemaligen Bodenreformlandes bestellen lassen. Wen wundert es, dass das Land trotz BGH-Urteil wohl meint, Probleme lösen sich am besten biologisch. Seit 16 Jahren geht auf- wärts, meldet Bulwiengesa (S. 3). JLL-Victors Total Return (S. 5) folgt auch weiter der Fliehkraft der Zinsgeschenke. Die Investoren- nachfrage nach günstig vermieteten Wohnimmobilien werde spürbar ansteigen, meint Savills mit 1-zyklischem Know how der letzten 16 Jahre (S. 10). Ich kann da nur auf die schwere Rechenbarkeit preis- günstig vermieteter Wohnimmobilien hinweisen, die zum Vergam- meln vieler öffentlicher Bestände bis weit nach der Jahrtausendwen- de führte. Kostentreiber des Wohnungseigentums sind Fläche, Alter, Zustand, energetischer Sanierungsbedarf und Verwaltung. Gerade der hier beschworene preisgünstige Wohnraum ist die unglücklichste Kombination aller Kosten- treiber bei gleichzeitig verwaltungsintensivster Klientel mit winzigen Einzelverträgen. Aber wie gesagt: Ich muss nicht alles verstehen. Nur die eigene blutende Nase ist lehrreich.

Sehr geehrte Damen und Herren, - rohmertmedien · 2021. 2. 8. · Finanzkrise 2007-2010, begründet Bul-wiengesa den anhaltenden Indexan-stieg um +3,6%. Die großen sieben deutschen

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NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1

Sehr geehrte Damen und Herren,

NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I kostenlos per E-Mail

zwei Monate monetäre Fastenzeit tun gut. So gut habe ich Weih-nachtsausgaben und Jahreswechselrechnungen noch nie durchge-standen. Das letzte Bargeld habe ich am 20. Dezember geholt. Mei-ne Kreditkarten weisen zweistellige Beträge meist für Cloud und google aus. Meine Kfz-km sind wieder in der Leasingvorgabe. Zum Glück für die Wirtschaft hatte ich meine ganze Familie mit 3 Frauen im Haus. DHL will uns wegen Rückenschäden seiner Fahrer verkla-gen. Ich habe jetzt Hosenhersteller gefunden, die meine Maße ma-chen. Irgendwann muss ich die 7 neuen Hosen sowie Golfwesten, -shirts und -bälle mal ausführen. Aber jetzt wird es für mich als Den-kenschaffender physikalisch spannend. Der Jahreswechsel hat nicht nur neue Gesetze gebracht. Was das für Mieter und Vermieter be-deutet, haben wir von den Rechtsspezialisten von „immobilien in-tern“ (S. 12) übernommen.

Nein, aber das ist es nicht, was mich umtreibt. Es ist echt

komisch. Ziemlich genau bis Ende Januar hat sich die Modeland-schaft gewandelt. Nicht nur die Innenstädte sterben. Alle Modeliefe-ranten haben zum Jahreswechsel ihren Größenschlüssel umgestellt. Das versteh ich ja noch. Aber mein Schneider hat auch mitgemacht. Das irritiert. Aber jetzt wird es spannend: Mein Kleiderschrank auch! Selbst die 25%-Lockdown-Sonderangebote der Corona-Ansteckungsfeierlichkeiten am Tag vor dem Lockdown hatten bei Lieferung schon den neuen Größenschlüssel berücksichtigt. Kein Problem, kauf ich einfach alles eine Nummer größer nach.

Aber jetzt wird es richtig seltsam. Meine Frau meint, nicht

nur die Grundsteuer hätte brutal angezogen, der monatliche Energie-abschlag sei drastisch gestiegen und alles sei spürbar um 3% teurer geworden. Sogar die laufenden Kühlschrank-Kosten hätten drama-tisch zugelegt. Es sei trotz monetärer Fastenzeit kein Geld mehr für Ersatzkleidung auf dem Konto. Ich glaube, ich muss nachdenken. Ich geh gleich mal in den Keller. Da steht ein abgewetzter Sessel neben der Sauna. Kettler hat da auch mal vor 20 Jahren so einen multifunktionalen Eisenturm mit verschiebbaren Eisenplatten neben einen trimmradähnlichen Wäscheständer gestellt. Wofür? Die Ge-brauchsanweisungen müssen noch irgendwo rumliegen. Und wenn nachdenken nicht hilft, wissen Sie ja: Die Immobilienwirtschaft hat uns gelehrt, dass wir nicht mehr alles verstehen müssen.

"Es wird keine neuen Freiheiten geben." Ich liebe Angela.

Kein grinsendes Gesöder mehr. Das ist Staatsfrau. Ludwig 14 ist wiedergeboren. „L'état c'est moi. - Das Grundgesetz bin ich!“ Mer-kantilismus wird neu buchstabiert: Merkellantilismus. Zum Glück meinte sie es ja nicht so. Und ehrlich, im Vergleich zu einer laschen, grünen oder roten Zukunft muss man Angela lieben. Das ist wie im Leben: If you don’t get what you love, you must love what you get. Woanders ist es schlimmer. Der kleine feuerspeiende „Drache“, der unbedingt Feuerwehrmann werden wollte, auf Deutsch „Grisu“, auf Italienisch „Draghi“, darf weiterüben. Nachdem er bei seinen ersten Feuerwehrübungen Europa geldpolitisch so in Brand gesetzt hat, dass mit Löschversuchen niemand mehr anfangen kann, bekommt er jetzt in Italien noch die fiskalpolitischen Zündhölzer dazu. Aber wenn der Norden brennt, hält der Süden das für ein wärmendes

Lagerfeuer. Und wenn es zu warm wird, lässt man Immobilienbesit-zer brennen und löscht alles andere mit einem Gesetz.

Die Impforgie zeigt es. Digitalisierung wird unsere Welt

verändern. Meine Mutter und meine Tanten bekamen Briefe für ihre „Impfrechte“, wenn sie jemanden finden, der sie anmelden kann. Hätte da nicht ein Hinweis auf das Geburtsdatum ausgereicht? Den Rest können Sie sich aus Funk, Fernsehen und meiner Laune vorstellen. Als Papiergeneration weiß ich noch: Der PC ist die wirk-samste Methode zur Verhinderung effizienter Büroarbeit. Aus doku-mentenechtem, schnellem „schwarz auf weiß“ wurden Jungakademi-ker-Schönheitswettbewerbe. In meinem Informatikstudium habe ich noch gelernt, dass EDV dann sinnvoll ist, wenn gleiche Aufgaben oft wiederholt werden. Digitalisierung erschließt jetzt eine neue Welt. Jeder weiß alles über mich. Stört mich nicht mehr. Hauptsache der Krankenwagen kommt, wenn die Apple Watch mich am Fuß einer Treppe glaubt. Natürlich ist es Fortschritt, wenn sich meine Tochter schon frühzeitig an „Essen auf Rädern“ gewöhnt. Aber manchmal möchte ich doch an meine Informatik-Studienzeit zurückerinnern. Impfen, Elster, Behörden und viele Startup-App-Ideen machen klar:

Digitalisierung ist (auch) der Ersatz der Spezialisierung

Einzelner auf die Probleme von Tausenden durch die Speziali-sierung Tausender auf die Probleme Einzelner (Quelle unbe-kannt, vielleicht sogar wirklich „Rohmert“). Und die basieren manch-mal auf ziemlich wirren intellektuellen Vorstellungen der Realität. Manche Tastaturknechte bekommen nun einmal keinen Job bei App-le. Die gehen dann in Unternehmen, Gemeinden, Ämter und natür-lich in die Immobilienwirtschaft.

Was gibt es noch? Mit einem seit 30 Jahren schwelen-den Polit-Krimi befasst sich Karin Krentz (S. 39) im heutigen Immobi-lienbrief Berlin. Das Land Brandenburg hatte sich zur Wende in ins-gesamt rund 14.000 Fällen zum gesetzlichen Vertreter von angeblich unbekannten Eigentümern ehemaligen Bodenreformlandes bestellen lassen. Wen wundert es, dass das Land trotz BGH-Urteil wohl meint, Probleme lösen sich am besten biologisch. Seit 16 Jahren geht auf-wärts, meldet Bulwiengesa (S. 3). JLL-Victors Total Return (S. 5) folgt auch weiter der Fliehkraft der Zinsgeschenke. Die Investoren-nachfrage nach günstig vermieteten Wohnimmobilien werde spürbar ansteigen, meint Savills mit 1-zyklischem Know how der letzten 16 Jahre (S. 10). Ich kann da nur auf die schwere Rechenbarkeit preis-günstig vermieteter Wohnimmobilien hinweisen, die zum Vergam-meln vieler öffentlicher Bestände bis weit nach der Jahrtausendwen-de führte. Kostentreiber des Wohnungseigentums sind Fläche, Alter, Zustand, energetischer Sanierungsbedarf und Verwaltung. Gerade der hier beschworene preisgünstige Wohnraum ist die unglücklichste Kombination aller Kosten-treiber bei gleichzeitig verwaltungsintensivster Klientel mit winzigen Einzelverträgen. Aber wie gesagt: Ich muss nicht alles verstehen. Nur die eigene blutende Nase ist lehrreich.

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NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2 NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

Inhaltsverzeichnis

Editorial (Werner Rohmert) 1

Bulwiengesa Immobilienindex 3

JLL: Victor Prime Office Index steigt nur

leicht geschwächt weiter 5

Savills: Market in Minutes - Januar 2021: Abseits

Top 7 gewinnt 10

Deka-Immobilien wuchs 2020 weiter 14

JLL: Immobilienuhr sieht meiste Märkte am

Wendepunkt 17

DIP: B-Büromärkte halten sich besser als Big 7 18

vdp-Spotlight: Mietendeckel ist Belastung für

den Wohnungsmarkt 21

Project Research: Wohnungsneubau nach wie

vor krisenresistent 21

Catella Research: „Japanisierung" der euro-

päischen Büroimmobilienmärkte 25

Befragung 1: Niedrigzins bleibt größte Heraus-

forderung der Finanzbranche 25

Befragung 2: Anlagedruck treibt Investoren

weltweit in Lauerstellung 26

Preos begrüßt geplanten Wechsel im

Aktionärskreis 26

Catella RE AG startet nachhaltigen

Spezialfonds 27

JLL: Folge der Pandemie: Spitzenmieten im

Einzelhandel sinken 28

FPRE: Schweizer machen’s wie die Deutschen 28

IVD: Preissteigerung trotz Nachfragerückgang

im Münchner Umland 2020 30

Balearen nach wie vor stark gefragt 30

Hamburg: Büro mit Zukunft 31

Die Globalisierung der „Hospitality Industry“ ist un-

umkehrbar: From Global to Local and back again 32

Aus unserer Medienkooperation mit „Immobilien intern“ Neue Covid-19-Risikoregeln bei gewerblichen Mietverträgen 12

Gastbeiträge Ausblick 2021 (Andreas Wellstein, Deka) 23 Masterplan unabdingbar (Ein Kommentar von Marcel Abel, JLL) 29

Der Immobilienbrief Berlin (Krenz)

Berlins Logistikmarkt auf hohem Niveau 34

Quantum erwirbt Light-Industrial-Portfolio 35

Berlin spielt trotz Corona in einer eigenen Investmentliga 35

Landgericht Berlin gewinnt Rechtsstreit 36

Immobilienmärkte im Norden und Osten 36

Bauen in Berlin und Brandenburg 2020 erneut teurer 37

Deutscher Architekturpreis 2021 38

150-Meter-Turm von Siemens ist vom Tisch 38

ARCADIA verkauft Parkhaus „Northgate“ 39

Land Brandenburg sucht rechtmäßige Erben von Bodenreformland 39

Autoren 41 Anzeigenpartner 41 Impressum 41

tagesaktuell. kostenlos. informativ.

www.rohmert-medien.de

Veranstaltungshinweis German Real Estate Dialogue (GRED) 2021 28

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Erlangen: Sven Sontowski

(36) wurde zum 01. Februar in

die Geschäftsführung der

Sontowski & Partner Group

berufen. Er wird in enger Zu-

sammenarbeit mit Dr. Henrik

Medla die Neupositionierung

der S&P Group verantworten

und die Expansion der operati-

ven Projektentwicklungsbeteili-

gungen „S&P Commercial

Development“, „BayernCare“

und „HBP Hausbaupartner“

begleiten. Darüber hinaus will

er das Thema Nachhaltigkeit

verstärkt in der Unternehmens-

gruppe implementieren. Sven

Sontowski ergänzt die beste-

hende Geschäftsführung aus

Klaus Jürgen Sontowski,

Dr. Henrik Medla und Dr.

Matthias Hubert.

Personalien Bulwiengesa Immobilienindex sieht 16 ununterbrochene

Positivjahre Wohnen geht weiter, Gewerbe stagniert

Werner Rohmert, Hrsg. "Der Immobilienbrief",

Immobilienspezialist "Der Platow Brief"

Der jährliche Immobilienindex von Bulwiengesa, dessen Daten auch in die Preisindi-

zes der Deutschen Bundesbank einfließen, bildet mit Daten ab 1975 die „gefühlte“

Erfahrung des Immobilienbrief-Teams mit einer methodischen Kontinuität nach wie

vor am besten ab. Zu berücksichtigen ist, dass das Zahlenwerk des Index nominale

Daten bzw. absolute Preise abbildet. Unter Berücksichtigung der Inflation, die in

früheren Daten ja durchaus spürbaren Einfluss hatte, ergibt sich manche Überra-

schung wie z. B., dass der in 2020 stagnierende, zuvor aber rasant gestiegene Index

für Gewerbeimmobilien nominal nur wenig über dem Wert von 1993 liegt, bzw. real

bei weitem noch nicht die Werte von vor 27 Jahren erreicht hat. Damals waren die

40 Euro ein akzeptierter Spitzenwert für die prominenten Entwicklungen bzw. Sanie-

rungen. Der 45. Bulwiengesa-Immobilienindex 2021 zeigt, dass seit sage und schrei-

be 16 Jahren die Immobilienpreise steigen. Trotz Pandemie und konjunkturellen

Einbruchs waren es 2020 segmentübergreifend noch 3,6%.

Selbst der konjunkturelle Einbruch im vergangenen Jahr führt nur teilweise zu sinkenden

Preisen. Allerdings weist Bulwiengesa darauf hin, dass sich das Wachstum grundsätzlich

NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I SEITE 3

DIC

Wir wissen, wie viel Engagement und Expertise hinter herausragenden Management-Leistungen stecken. Mit zwei starken Ertragssäulen sind wir deutschlandweit vor Ort präsent und stellen uns jeden Tag aufs Neue der Herausforderung, außergewöhnlich zu sein.www.dic-asset.de

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20 JahreErfahrung am deutschen Immobilienmarkt

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Neubaumieten steigen weiter am stärksten in A-Städten

(+4,4%) und im Bestand in C-Städten (+2,4%). „Gewohnt

wird immer“ sei in der Corona-Krise fast ein zynischer Kom-

mentar, meint Bulwiengesa, der aber durch Knappheit und

niedrige Zinsen fundamental unterlegt sei. Mit gebremstem

Wachstum erwarten die Researcher eine Trendfortsetzung.

Anders sieht es bei Büro- und Einzelhandelsmieten

aus, die vielfach rückläufige Tendenzen zeigen. Gewerbli-

che Grundstückspreise steigen aber weiter. Auch bei Ge-

werbe geht die Schere zwischen Miete und Investment wei-

ter auseinander. Die Immobilienpreise steigen immer noch

deutlich schneller als die Inflation. Der Spread zwischen

Immobilienindex und Inflation verringert sich nur marginal

auf 3,1%. Der Gewerbeindex stagniert quasi bei +0,7%. Die

bereits seit 2018 abschwächt. Die

Entwicklung war im vergangenen Jahr

wie erwartet besonders deutlich. Der

Arbeitsmarkt sei aber deutlich robuster

geblieben als zur Wirtschafts- und

Finanzkrise 2007-2010, begründet Bul-

wiengesa den anhaltenden Indexan-

stieg um +3,6%. Die großen sieben

deutschen A-Städte erreichen im Ge-

samtindex mit +4,0% den höchsten

Wert unter den Städtetypen und behaupten die Führungs-

position im Gesamtindex seit 1990. In den B-, C- und D-

Standorten verläuft das Wachstum auf hohem Niveau mit

+2,9 bis +3,5% relativ einheitlich.

Alle Wohnungsmarktvariablen zeigen nach wie vor

teils deutliche Aufschläge vor allem bei Kaufpreisen. Der

Teilindex Wohnen steigt mit +5,0% (Vorjahr: +5,8%) weiter

an. Insgesamt erreicht das 5-Jahresmittel +6,5% p.a..

Kaufobjekte bleiben die Preistreiber. Dagegen ist der

Mietanstieg bei Wohnungen im Neubau (+3,4%) und

Bestand (+2,3%) im deutschen Durchschnitt vergleichswei-

se moderat. Das kräftigste Wachstum erzielen die Kauf-

und Grundstückspreise in A-Städten bei Reihenhäusern

(+9,9%) und Neubau-Eigentumswohnungen (+7,0%). Die

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Lockdown-Phasen sorgen für Umsatzeinbrüche und Geschäftsaufgaben im Einzelhan-

del. Durch den grundlegenden Strukturwandel der Einzelhandelslandschaft fielen die

Einzelhandelsmieten in 1a-Lagen bereits in den letzten beiden Jahren leicht und dann

in 2020 deutlicher um -2,2%. Weitere langfristige Mietreduktionen seien in Innenstadt-

lagen absehbar. Das betrifft alle

Städtetypen mit Werten zwischen

-1,9 bis -3,2 % und stagnierende Mie-

ten in Einzelhandelsnebenlagen.

Strukturell anders verhalte

sich der Büromarkt. Seit 2010 seien

die Büromieten zunehmend mit zu-

letzt +9,1% in 2019 gestiegen. Die

Corona-Pandemie bedeute jetzt für

den Büroimmobilienmarkt Homeoffice

und Expansionsstopp. Folglich hätten

die Büromieten in Citylagen mangels Nachfrage durchschnittlich erstmals seit 2009 um

-0,8% nachgegeben. Bei dem Vermietungseinbruch auf 4,6 Mio. qm (-28,3%) sei der

Büroflächenneuzugang mit 2,6 Mio. qm um +22,7% gestiegen. Besonders in den zykli-

scheren A- und B-Märkten seien die Leerstandzahlen und -quoten gestiegen. C- und D

-Märkte seien deutlich stabiler. Die Büromieten werden in den volatileren A-Städten

deutlich um -3,1% korrigiert, in B-Märkten um -0,4%. In C- und D-Städten ziehen sie

sogar immer noch leicht an. Großer Gewinner sind die Gewerbegrundstücke in allen

Märkten. Bislang habe sich der Büromarkt aber nur kräftig geschüttelt und zeige sich

aber in den Grundzügen weitestgehend robust. Insgesamt blieben Wohnen und Logis-

tik stabil wachsenden Märkte. Auch in den kommenden Jahren sollten lt. Bulwiengesa

die Segmente Wohnen, Büro und Logistik die risikoärmeren Assetklassen des Immobi-

lienmarkts sein. Dagegen zählen Hotels und der stationäre Einzelhandel zu den Leid-

tragenden der Krise.

Victor Prime Office Index von JLL steigt nur

leicht geschwächt weiter Schere zwischen Index und Praxis geht weiter auseinander

Werner Rohmert, Hrsg. "Der Immobilienbrief",

Immobilienspezialist "Der Platow Brief"

Auch im Krisenjahr beträgt der Total Return der erstklassigen Büroimmobilien

rechnerisch 7,6% bestehend aus 4,7% Wertsteigerung und 2,9% Mietrendite. Dar-

aus errechnet sich zunächst einmal ein Durchschnittspreis der Topobjekte in

München: Stefan Striedl (54)

kehrt am 1. Mai als Managing

Director zu CBRE zurück. Striedl

war bereits von 2002 bis 2018

als Managing Director bei CBRE

tätig. In seiner zukünftigen Rolle

bei CBRE wird er gemeinsam

mit Rainer Knapek die Aktivi-

täten der Münchner Niederlas-

sung leiten.

Grünwald: Die KGAL GmbH &

Co. KG erweiterte zum 1. Feb-

ruar 2021 ihre Geschäftsführung

um Dr. Anke Sax auf vier Perso-

nen. Neben CEO Gert Walten-

bauer, Chief Financial Officer

Dr. Thomas Schröer und Chief

Investment Officer Dr. Klaus

Wolf wird Sax künftig als Chief

Technology Officer und Chief

Operation Officer die Digitalisie-

rungsstrategie und Unterneh-

mensorganisation der KGAL-

Gruppe verantworten.

Zuvor war Sax als CIO bei der

dwpbank in Frankfurt tätig.

Düsseldorf: Sebastian Lindner

wird in die Geschäftsleitung bei

Anteon berufen. Vor seinem

Wechsel zu Anteon war Lindner

knapp vier Jahre bei JLL

Germany tätig.

Hannover: Christian Palis und

Steffen Schroth bilden seit dem

13. Januar 2021 die neue Ge-

schäftsführung von Engel & Völ-

kers Commercial Hannover.

Palis (40) ist seit über 16 Jahren

für Engel & Völkers Commercial

Hannover tätig, Schroth (43) seit

19 Jahren.

Frankfurt: Uwe Dieterich (37)

verlässt nach fast 10 Jahren

JLL Asset Management und

erweitert als Geschäftsführender

Gesellschafter neben Julian

Eissrich die Real Estate

Boutique JUREA® mit Sitz

in Frankfurt.

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Höhe der 35-fachen Jahresnettomiete, zu denen

dann noch im Investment die Erwerbskosten hinzu-

gerechnet werden müssen. Seit 2013 ist der Perfor-

mance-Index von ca. 122 Punkten auf gut 221,3

Punkte gestiegen. Daraus errechnet sich ein Zu-

wachs von 82% in 8 Jahren bzw. durchschnittlich

10% p.a.. Demgegenüber weisen Offene Immobilien-

fonds nur 2 bis 4% aus. Woher kommt die Schere?

Offene Immobilienfonds mit regelmäßig gut gepflegten

Portfolios weisen meist zwischen 2 und 4% VI-Rendite

aus. Spezialfonds versprechen 3 bis 5%. Victor Prime

Office weist 10% Total Return aus. Stimmt da etwas nicht?

Oder zeigt das den Unterschied zwischen guten realen Im-

mobilien im Lebenszyklus mit auslaufenden Mietverträgen,

Instandhaltung, Verwaltung und Sanierung gegenüber theo-

retischer Performance und Preisentwicklung immer neuer,

immer voll vermieteter Objekte durch Multiplikation der Ent-

wicklung der Spitzen-Einkaufsrendite und des Spitzenmiet-

marktes? Der Fairness halber muss man aber darauf hinwei-

sen, dass in den letzten Jahren durchaus prominente Immo-

bilien gedreht worden sind, die auch den Victor spiegeln. Der

Einstieg asiatischer Investoren, die noch den Aspekt des

Währungs-Hedge haben, eröffnete neue Dimensionen. Aller-

dings stellt sich die immobilienmathematische Frage, wie

sich bei Preisen, die unter Lebenszyklusaspekten kalkulato-

risch auf Miet- und Multiplikator-Hoffnungen beruhen müs-

sen, die Situation in einer Konsolidierungsphase entwickelt.

Aus alten Victor-Berechnungen können wir uns noch an

viele Jahre mit negativer Wertänderungsrendite erinnern. Ab

Faktor 25 wird es in der reinen Immobilienmathematik

eng. Danach helfen nur noch Zinsgeschenke und Markt-

und Miethoffnungen.

Aber auch im positiven Zahlenwerk sieht JLL eine

Abschwächung der Entwicklung. Die laufende Wert-

BVT

Die BVT Unternehmensgruppe mit jahrzehntelanger Erfahrung bei deutschen und internationalen Immobilienengagements sowie bei Energie- und Umweltprojekten bietet Investoren attraktive Sachwert be teiligungen:

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änderungsrendite des VICTOR notiere mit +4,7% abermals unter den 12-Monatswerten

der beiden Vorquartale im Q3 2020 noch mit +6,5% und im Q2 2020 mit +9,2%. Entge-

gen dem allgemeinen Trend konnte die Spitzenlage in Hamburg (+10,7%) den Wert aus

dem Vorjahr (+7,0%) und dem Vorquartal (+6,5%) deutlich übertreffen. Auch die Frank-

furter Bankenlage zeigt mit +5,2% ein geringfügig höheres Jahreswachstum als im Vor-

quartal (+5,1%). Die Spitzenlagen in München (+4,0%), Berlin (+2,5%) und Düsseldorf

(+1,8%) fallen auch in der Jahresperformance deutlich zurück. Das Q4 2020 bilanzierte

dennoch einen stabilen Zuwachs von +1,5%. Die Auswirkungen von COVID-19 hätten

2020 deutliche Spuren mit gedämpfter Preisentwicklung hinterlassen, resümiert Ralf

Kemper, Head of Valuation.

Dennoch sorge lt. Kemper Anlagedruck für hohe Nachfrage, so dass es trotz

Pandemie in einigen Büromärkten zu weiteren Multiplikator-Steigerungen bzw. in der

umgedrehten Maklerdenke zu einer weiteren Absenkung der Spitzenrenditen kam. Den-

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München: Der langfristig

vorbereitete Generationswechsel

in der Führung der LHI Gruppe

ist vollzogen. Die Geschäfts-

führung besteht seit 1. Januar

2021 aus Dr. Nicole Handschu-

her, Florian Heumann und

Markus Niedermeier. Nach

einer Übergangsphase, in der

das Unternehmen von einem

7-köpfigen Gremium geleitet

wurde, haben Oliver Porr,

Robert Soethe, Peter Kober

und Jens Kramer zum 31. De-

zember 2020 ihre Funktion als

Geschäftsführer niedergelegt.

Alle vier bleiben Gesellschafter

des Unternehmens.

Stuttgart: Die DIC Asset AG

eröffnete zum Jahreswechsel

einen Standort in Stuttgart.

Am Standort Düsseldorf über-

nimmt Janina Keller ab 1. Febru-

ar die Leitung der Niederlassung.

Sie gehört bereits seit Februar

2020 zum Team der DIC und war

zuvor u.a. als Leasing-/Asset

Managerin bei der OFFICEFIRST

Real Estate GmbH und bei

Corpus Sireo beschäftigt.

Weiterhin wurde Torsten Doyen

ab dem 1. Februar 2021 zum

Mitglied der Geschäftsführung

der GEG German Real Estate

GmbH bestellt. Zuvor war er

KVG-Geschäftsführer bei der

Warburg HIH.

Frankfurt: Simone Moser (41)

wird ab 01. Juli 2021 die Ge-

schäftsführung der OFB Projekt-

entwicklung GmbH ergänzen.

Sie wird hierbei insbesondere

die Verantwortung für die Berei-

che Controlling, Finanzen, IT,

Organisation und Personal

übernehmen.

Simone Moser war zuletzt Mit-

glied der Geschäftsleitung der

Deutsche Bank Region Würt-

temberg tätig.

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noch würde die Entwicklung insgesamt

deutlich verhaltener. Transaktions- und

Vermietungsvolumina zeigten eine rückläu-

fige Tendenz. Außerhalb der Topflächen

gerieten die Mietpreise teilweise stark unter

Druck. Incentives nehmen bei Vermietun-

gen deutlich zu. Der Anteil der ausländi-

schen Investoren sank 2020 deutlich. In-

vestmenttransaktionen sind zeitaufwändi-

ger. Allein auf den Jahresendspurt 2020

entfiel ca. 40% des Transaktionsvolumens,

getrieben durch einige Großtransaktionen

wie den Verkauf des Silberturms sowie des

Grand Campus in Frankfurt oder des

Verlagsgebäudes von Gruner + Jahr in

Hamburg.

Trotz daraus resultierendem Optimismus für 2021

bleibe aber eine rasche Rückkehr der Märkte zu alter Stärke

schwer zu prognostizieren, relativiert JLL. Überhaupt litten

die Vermietungsmärkte weiterhin unter den realwirtschaftli-

chen Schwierigkeiten. Andererseits suche Kapital weiter

Anlage – auch einer Pandemie zum Trotz, meint Kemper.

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Für „Der Immobilienbrief“ bleibt die offene Frage, inwieweit

bei Fortsetzung der Vermietungsschwäche Objekte mit Ver-

mietungsproblemen als Core mit den o.g. genannten Multi-

plikatoren gehandelt werden. Von „Der Immobilienbrief“

bestätigt, dass in normalen Märkten eine Vermietungsquote

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Wiesbaden: Sandra Scholz,

Mitglied des Vorstands der

Commerz Real, hat das Unter-

nehmen auf eigenen Wunsch

zum 31.01.2021 verlassen, um

sich einer neuen beruflichen

Herausforderung zu stellen

Scholz war seit rund 20 Jahren

für den Commerzbank-Konzern

tätig, seit 2012 bei der Commerz

Real und seit 2017 im Vorstand.

Kronshagen: Die LEG Entwick-

lung GmbH regelt frühzeitig

die altersbedingte Nachfolge in

der Geschäftsführung. Ab dem

01.01.2022 wird Jost de Jager

Nachfolger von Burkhard

Schmütz, der dem Unterneh-

men seit seiner Gründung 1996

als Prokurist und zuletzt als Ge-

schäftsführer angehört und im

kommenden Jahr planmäßig aus

der Geschäftsführung ausschei-

det. Bereits ab sofort tritt Jost de

Jager als Generalbevollmächtig-

ter in die LEG ein und unterstützt

die Geschäftsführung in laufen-

den und neuen Projekten. Unver-

ändert wird Dr. Marc Weinstock

der LEG-Geschäftsführung als

Geschäftsführender Gesellschaf-

ter angehören.

Ab 2022 wird die heutige Mitge-

schäftsführerin Carolin Wandzik

GEWOS alleine leiten

Frankfurt: Colliers Internatio-

nal ernennt Stephan Bräuning

(50) zum neuen Head of Office

Letting Germany. Er tritt damit

die Nachfolge von Wolfgang

Speer an, der das Unterneh-

men Ende 2020 verlassen hat.

Bräuning ist seit 2007 bei Colli-

ers. Als neuer Leiter der Bürover-

mietung verantwortet er die Büro-

vermietungs-Teams an allen

neun Colliers-Standorten im

deutschen Markt.

Personalien Market in Minutes - Januar 2021: Abseits Top 7 gewinnt Standort-Kriterien weichen auf

Auch im Januar 2021 hat Savills in einem aktuellen „Market in Minutes“ den In-

vestmentmarkt für Wohn- und Gewerbeimmobilienmarkt unter die Lupe genom-

men. Ob das dem Leser grundsätzlich weiterhilft, ist für „Der Immobilienbrief“

offen. Im Moment klammert sich aber alles an den täglich verteilten Strohhalm

der Information. Außerdem ist ein 10-Jahresrückblick immer interessant. (red)

Im Januar belief sich das Transaktionsvolumen am Investmentmarkt für Gewerbe- und

Wohnimmobilien auf etwa 4,5 Mrd. Euro, berichtet Savills. Das rollierende Zwölf-

Monatsvolumen lag bei 76,8 Mrd. Euro und ging gegenüber dem Vormonat um 2,7 %

zurück. Am Gewerbeinvestmentmarkt fand zuletzt ein immer größerer Teil der großvo-

lumigen Einzeltransaktionen außerhalb der Top-7-Städte statt. So entfielen in den ver-

gangenen zwölf Monaten rund 19% des Volumens von Einzeltransaktionen im dreistel-

ligen Millionenbereich auf Standorte abseits der Top 7. Im Durchschnitt der vorherigen

fünf Jahre lag dieser Anteil nur bei 14%. Neben großen Logistikzentren handelte es

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sich dabei vor allem

um großvolumige Bü-

roimmobilien und ge-

mischt genutzte Stadt-

quartiere in B-Städten

wie Nürnberg oder

Wiesbaden. Vor allem

um Büro- und Mischob-

jekte mit lang laufen-

den Verträgen boni-

tätsstarker Mieter gäbe

es nach wie vor sehr

intensive Bieterwett-

streite. Die Fixierung auf langfristig stabile Mieterträge wür-

den die Suchprofile im Hinblick auf den Makrostandort zu-

nehmend aufweichen, sofern die Qualität der Immobilien

hoch ist. „Der Immobilienbrief“ kann in diesem Zusammen-

hang immer nur auf alte Erfahrungen zwischenzeitlich ver-

gleichbarer „Cashflow-Sicherheitsphasen“ hinweisen. Es

gibt nur einen wirklich dummen Fehler der Projektent-

wicklung bzw. der Investoren, die das Zeugs kaufen:

Eine teure Immobile auf ein billiges Grundstück bauen!

Sprich, eine hochwertige Hightech-Immobilie in eine B/C-

Lage setzen.

Bei den Wohntransaktionen könnte der Jahres-

auftakt lt. Savills einen Fingerzeig auf die vor uns liegende

Zeit liefern. So entfielen von den 942 Mio. Transaktionsvolu-

men des Januars etwa 39% auf geförderte Wohnungen. Für

die Investitionen in geförderte bzw. preisgünstige Wohnun-

gen spricht nicht nur eine strukturelle Unterversorgung, son-

dern auch der immer stärker in den Vordergrund rückende

Aspekt der Nachhaltigkeit. Das Angebot von günstigem

Wohnraum zahlt vor diesem Hintergrund auf das „S“, also

die soziale Dimension, in den ESG-Strategien vieler Inves-

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toren ein. Es ist somit zu erwarten, dass die Investoren-

nachfrage nach vergleichsweise günstig vermieteten

Wohnimmobilien spürbar ansteigt. Auch hier kann

„Der Immobilienbrief“ nur auf die schwere Rechenbarkeit

preisgünstig vermieteter Immobilien hinweisen, die zum

Vergammeln vieler öffentlicher und privater Bestände bis

weit nach der Jahrtausendwende führte. Kostentreiber des

Wohnungseigentums sind Fläche, Alter, Zustand, energeti-

scher Sanierungsbedarf und Verwaltung in Abhängigkeit

von der Größe der Mietverträge und der Verwaltungsintensi-

tät der Klientel. Gerade der hier beschworene preisgünstige

Wohnraum ist die unglücklichste Kombination aller Kosten-

treiber bei gleichzeitig schwieriger Klientel mit winzigen

Einzelverträgen.

NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6392 I SEITE 12

Aus unser Medienkooperation mit

immobilien intern Ausgabe Nr. immo 02/21 | Düsseldorf, 27. Januar 2021 | 31. Jahrgang | ISSN 1431-1275

Aus der Praxis: Photovoltaik-Anlage ist keine Lieb-haberei Optierung zur Umsatzsteuer schließt auch Betriebskosten ein Corona und Mieterlass: Was ist steuerlich zu beachten? Privater Veräußerungsge-winn bei Auslandsimmobilien Telefonisches Angebot begründet noch keinen Mietvertrag Beilage: Die steu-erlichen Immobilien-Urteile aus 2020

Die Covid-19-Pandemie beherrscht weiter die deutsche Wirtschaftspolitik, liebe Leserin, lieber Leser. Seit Mitte Dezember 2020 gilt – ausgenommen Geschäfte zur Grund-versorgung der Bevölkerung – für den Einzelhandel pande-

EMpira

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miebedingt eine staatlich verhängte Schließungsanordnung. Aktuell wurde dieser Shutdown bis zum 14.2.2021 verlängert und für die Bevölkerung weiter verschärft. Schon beim ersten Lockdown im Frühjahr 2020 gab es Konfliktpotenzial zwischen Vermietern und Mietern, in wessen Risikospähre eine Geschäftsschließung und damit ein Ausfall der Mietzahlung fallen. Seitens des HDE wurde eine Minderung der Miete insbesondere mit dem Rechtsinstitut der „rechtlichen Unmöglichkeit“ oder „Störung der Geschäftsgrundlage“ (§ 313 BGB) begründet, während die Wohnungswirtschaft, wie z. B. der ZIA, eine Risikoverteilung zulasten der Vermieter als gesetzlich nicht verankert ansieht. Auch die Rechtsprechung konnte dieses Dilemma bisher nicht über-zeugend lösen.

Neue Covid-19-Risikoregeln bei gewerbli-chen Mietverträgen

Der Gesetzgeber hat das erhöhte Liquiditätsrisiko bei Gewerbemietern neu geregelt und das „Gesetz zur weiteren Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens und zur An-passung pandemiebedingter Vorschriften im Gesellschafts-, Genossenschafts-, Vereins- und Stiftungsrecht sowie im Miet- und Patentrecht“ am 31.12.2020 in Kraft gesetzt (BGBl. 2020, Teil 1, S. 3328 ff.). In Art 240 des Einführungsgesetzes zum BGB (EGBGB) wird darin die „Störung der Geschäftsgrundlage von Miet- und Pachtverträ-gen“ geregelt. Gemäß Art 240 § 7 EGBGB wird nach Maßgabe des § 313 BGB eine gesetzliche Vermutung aufgestellt, dass Covid-19-bedingte Schließungsanordnungen zu einer „schwerwiegenden Veränderung der vertraglichen Grundlage“ zwischen den Mietparteien führen und damit den Anwendungsbereich für eine Vertragsanpassung er-möglichen. Darüber hinaus soll nach § 44 des Gesetzes zur Einführung der Zivilprozess-ordnung für gerichtliche Verfahren über Covid-19-bedingte Mietanpassungen ein Vor-rangs- und Beschleunigungsgebot gelten.

Was heißt das konkret? Zum einen muss das Ladenlokal aufgrund der staatlichen Maßnahme für den Betrieb des Mieters nicht mehr oder nur noch mit erheblichen Ein-schränkungen verwendbar sein. Hierzu heißt es in der Gesetzesbegründung (Bundestags-Drs. 19/25322 ii 02/21-01): „Eine erhebliche Einschränkung liegt zum Beispiel regelmäßig in einer staatlichen Vorgabe, nur einen bestimmten Teil der Ladenflächen für Publikumsverkehr zu nutzen oder die Anzahl der Personen zu be-schränken, die sich auf einer bestimmten Fläche aufhalten dürfen.“ An einer solchen erheblichen Einschränkung fehlt es, „wenn bei einem Betrieb mit Publikumsverkehr die Kundschaft allein wegen sinkender Konsumbereitschaft ausbleibt“.

Zum anderen enthält Art 240 § 7 EGBGB keinen zwingenden Automatismus für eine Vertragsanpassung. Laut Gesetzesbegründung kann der Vermieter die gesetzliche Ver-mutung entkräften, falls der Mietvertrag z. B. zu einem Zeitpunkt geschlossen wurde, in dem eine coronabedingte Einschränkung des Geschäftsbetriebs für „breite Kreise der Öffentlichkeit bereits absehbar“ war. Darüber hinaus besteht ein Anspruch des Mieters auf Vertragsanpassung auch weiterhin nur im Rahmen des § 313 BGB. Der Mieter muss also darlegen und beweisen, dass für ihn aufgrund der staatlichen Maß-nahme ein Festhalten am unveränderten Vertrag unzumutbar ist. Ob das der Fall ist, hängt insbesondere davon ab, wie intensiv sich die staatlichen Beschränkungen auf ein Ladengeschäft auswirken. Hat der Ladenbesitzer staatliche Coronahilfen erhalten oder konnte er durch Anmeldung von Kurzarbeit oder Wegfall des Wareneinkaufs Kosten einsparen, kann dies laut Gesetzesbegründung gegen eine Unzumutbarkeit sprechen.

'immo'-Fazit: Ob die neue Rechtssituation mehr Klarheit schaffen wird, darf bezwei-felt werden. Das liegt auch daran, dass sich der Gesetzgeber gescheut hat, eine klare Rechtsposition zum allgemeinen Leistungsstörungsrecht zu treffen. Wären pandemie-

München/Köln: Catella Real

Estate AG startet den neuen

offenen Spezialfonds „Catella

Logistik Deutschland

Plus" (CLD) mit dem Erwerb

einer ersten Logistikimmobilie.

Der Fonds investiert in Lager-

und Logistikimmobilien. In die-

ses Konzept passt der Off-

Market-Erwerb eines knapp

20.000 qm großen Objektes in

der Kölner Bucht. Weitere Ob-

jekte mit einem Volumen von

über 90 Mio. Euro befinden sich

derzeit in der Ankaufsprüfung.

Der Anlagehorizont des aus

voraussichtlich 18 bis 20 Objek-

ten bestehenden, breit diversifi-

zierten Portfolios liegt bei 10 bis

12 Jahren. Deutschland ist Anla-

geschwerpunkt des Fonds, je-

doch sollen auch Investments im

benachbarten EURO-Ausland

das Portfolio ergänzen. Der

Fonds hat ein Zielvolumen von

rund 350 Mio. Euro. Die Aus-

schüttungsrendite soll bei mind.

5% p. a. liegen.

Die Mindestanlagesumme be-

trägt 5 Mio. Euro.

Köln: Catella RE AG erwirbt

im Rahmen einer off-market

Transaktion das 7.450 qm große

Büro- und Geschäftshaus im

Carré Breite Straße 161-167,

Gertrudenstraße 30-36 und

Wolfsstraße 18 für das Individu-

almandat des Ende 2020 neu

aufgelegten Spezialfonds AVW

European Real Estate Fund.

Verkäufer ist die BVT-Gruppe,

die das Objekt 2004 für den

"BVT Ertragswertfonds Nr. 1"

erworben hatte.

Das Gebäudeensemble besteht

aus drei Büro- und Geschäfts-

häusern und 51 Stellplätzen, die

sich auf einem ca. 3.000 qm

großen Grundstück verteilen.

Catella wurde von DLA Piper

sowie Drees & Sommer beraten.

News Catella

NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13

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bedingte Schließungen eindeutig ein Mietmangel nach § 536 BGB, wäre eine Mietminderung vorrangig nach dieser Vorschrift zu bemessen und es käme auf eine Störung der Geschäftsgrundlage gar nicht an. Der Gesetzgeber scheut sich jedoch vor einer Einordnung und sagt lediglich: „Allgemeine und mietrechtliche Gewährleistungs- und Ge-staltungsrechte sind vorrangig gegenüber § 313 BGB – ein Umstand, der nicht geändert werden soll.“ Mithin muss in jedem Fall geprüft werden, ob aufgrund einer staatlich an-geordneten Ladenschließung ein Mangel der Mietsache oder rechtliche Unmöglichkeit vorliegt. Das wird die Arbeit der Gerichte nicht erleichtern, geschweige denn beschleuni-gen.

Offene Immobilienfonds als Depot-

Stabilisierer in der Coronakrise Deka Immobilien wuchs 2020 weiter

Constanze Wrede, Redakteurin „Der Immobilienbrief“

Das traditionelle Deka Immobilien Dinner fand diesmal

vormittags und den AHAL-Regeln konform vor den hei-

mischen Bildschirmen, und nicht in dem gewohnten

honorigen Trianon Umfeld, statt. So entfielen leider die

zu den Jahresauftakten immer sehr interessanten Small

-Talks und Backgroundgespräche und es blieb bei den

harten Fakten.

Und diese ließen sich sehen. Das verwaltete Immobilienver-

mögen der Deka stieg im coronagebeutelten 2020 um

3 Mrd. Euro auf 42,5 Mrd. Euro. Das Transaktionsvolumen

für die Offenen Immobilienfonds und Spezialfonds belief

sich auf 5,7 Mrd. Euro, davon entfielen 4,8 Mrd. Euro auf

Ankäufe und 900 Mio. Euro auf Verkäufe. Der hohe Ver-

kaufsanteil trotz zunehmender Anlageprobleme macht deut-

lich, dass die Deka sich konsequent von den Objekten

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trennt, die den seit 2010 entwickelten, nachhaltigen Strate-

giekriterien nicht entsprechen. Die Retailfonds erwarben

24 Objekte für 3,2 Mrd. Euro und verkauften 9 Objekte für

800 Mio. Euro. Die institutionellen Fonds kauften 20 Objekte

für 1,6 Mrd. Euro und verkauften zwei für 40 Mio. Euro.

Das Total Asset erhöhte sich zum Jahresende um 3,5 Mrd.

Euro auf 45,7 Mrd. Euro, 32,9 Mrd. Euro entfielen davon auf

Retail- und 12,8 Mrd. Euro auf institutionelle Produkte. Die

Nettovertriebsleistung lag 2020 bei 3,4 Mrd. Euro, davon

entfielen 900 Mio. Euro auf den Bereich für Profianleger

(+100 Mio. Euro).

Institutionelle Anleger hätten sich weitgehend unbe-

eindruckt von der Corona-Krise gezeigt und setzten weiter

auf Immobilien, da diese wohl im noch lang anhaltenden

Niedrigzinsumfeld berechenbare Erträge generieren, so

Esteban de Lope Fend, GF Deka Immobilien. Aber auch

an den Deka-Anlegern sei die Krise nicht ganz spurlos vor-

beigegangen. Zwar habe Deka im Branchenvergleich zurück-

haltender in Einzelhandelsimmobilien und Hotels investiert,

jedoch seien die Schließungen von Einzelhandelsgeschäften

und Hotels direkt zu spüren. Die Wertentwicklung der Fonds

sei von 2,0% bis 3,5% in Vor-Coronazeiten auf jetzt nur noch

1,5% bis 2,5% zurückgegangen. „Der Immobilienbrief“

hatte Ihnen schon im Frühjahr 2018 aus einer BIIS-Tagung

berichtet, dass das Deka Assetmanagement recht skeptisch

auf den Einzelhandel schaut und bereits damals Investments

und Bewertungen anpasste.

Die Vermietungsleistung lag 2020 durch Mietvertrags-

abschlüsse mit einem Netto-Jahresmietvolumen bei 330 Mio.

Euro. Hinzu kamen noch Abschlüsse im Zuge von coronabe-

dingten Nachverhandlungen mit einem Volumen von 86 Mio.

Euro. Das macht die Bedeutung der Krise deutlich. Gemes-

sen an der gesamten Jahresvertragsmiete liegt der Büroan-

NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6392 I SEITE 16

teil der Fondsgesellschaften bei etwa 60%, Einzelhandel bei

20%, Hotel und Logistik bei je etwa 10%. Mit rund einem

Drittel der 9.000 Mieter aus den Sektoren Hotel und Einzel-

handel mussten Gespräche geführt werden. Bei Büro sieht

Matthias Danne, Vorstand der Deka Bank, für 2021 und

auch noch darüber hinaus tendenziell leicht steigende Leer-

stände. Rezessionsbedingte Nachfrageschwäche, zuneh-

mendes Angebot und eine leicht rückläufige Nachfrage auf-

grund des Digitalisierungsschubs träfen vor allem die B-

Objekte. Homeoffice würde die klassischen Büros aber

nicht substituieren können. Ab 2022 oder vielleicht auch

schon eher, könne man wohl auch deshalb wieder steigen-

de Spitzenmieten in Core Immobilen sehen. Die Vermie-

tungsquote lag Ende des Jahres 2020 im Gesamtportfolio

bei 95,7%, leicht unter der Vorjahresquote von 96,5%. Dan-

ne sieht Vermietungsquoten bei großflächigen Multi-

Tennant Portfolien um 95% ebenso wie Platow durchaus

als „Vollvermietung“ an.

Auf Grund der Nachfrage nach ihren Produkten

startete die Deka im Januar 2020 den Vertrieb des Offenen

Immobilien-Publikumsfonds Deka-ImmobilienMetropolen,

der weltweit währungsgesichert in Gewerbeimmobilien in

dynamisch wachsenden Metropolen investiert. Die Netto-

vertriebsleistung für den Fonds lag in den ersten vier Wo-

chen schon bei 100 Mio. Euro. Darüber hinaus wird seit

Herbst 2019 der Wohnfonds „Swiss Life European Living“

exklusiv den Sparkassen angeboten. Er wird von Swiss Life

Asset Managers verwaltet und von der Deka über die Spar-

kassen vertrieben. Seit dem Vertriebsstart im November

liegt die Nettovertriebsleistung bei 90 Mio. Euro. Beide

Fonds unterliegen aufgrund der starken Nachfrage dem

Kontingentierungssystem der Deka.

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Immobilienfonds werden wohl auch 2021 von Privatkunden weiter stark nachge-

fragt, was die Nettovertriebsleistung im Januar von 600 Mio. Euro, davon 380 Mio. Euro

aus der Wiederanlage von Ausschüttungen, erahnen lässt. Hinsichtlich der Assetklas-

sen sieht die Deka bei Hotels, Shoppingcentern und Non-food Retail noch länger anhal-

tende Coronaeinbußen. Gute Retailkonzepte und Hotels würden sich aber "eher nach

2022" wieder erholen. Bei Hotels sei durchaus mit einer „vollen“ Erholung zu rechnen.

An den Büromärkten seien Preisrückgänge wegen der expansiven Geldpolitik und dem

stabil niedrigen Zinsniveau weiterhin nicht zu erwarten, im Core-Segment stünden die

Renditen, so Danne, sogar eher weiterhin unter Abwärtsdruck.

Double Dip lässt Europäische Büromärkte

um 41% einbrechen Immobilienuhr sieht meiste Märkte am Wendepunkt

Werner Rohmert, Hrsg. "Der Immobilienbrief",

Immobilienspezialist "Der Platow Brief"

Die europäische Immobilienuhr von JLL sieht die meisten Immobilienmärkte in

dem Quadranten der verlangsamten Mietsteigerungen vor einem möglichen Wen-

depunkt. Hier sehen die Researcher auch alle deutschen Märkte und die klassi-

schen europäischen Bürostandorte wie Rom, Athen, Mailand, Amsterdam, Lissa-

bon oder Luxemburg.

Einen Schritt weiter in den negativen Bereich beschleunigten Mietrückgangs haben

Bukarest, Dublin, Helsinki, Paris CBD, Prag, St. Petersburg, Warschau, Barcelona,

Madrid, Stockholm und Lyon getan. Die Londoner Märkte haben in der Immobilienuhr

den großen Teil des Absturzes hinter sich und rutschen verlangsamt auf das Tal zu.

In der Summe legte der gewichtete europäische Büro-Mietpreisindex von JLL im

Q4 gegenüber Vorquartal noch um 0,5% und im Jahresvergleich um 1% zu, da

das Angebot an erstklassi-

gen Flächen nach wie vor

knapp sei. Das liege aber

deutlich unter dem Fünf-

bzw. Zehnjahresschnitt von

+3,6% bzw. +2,6%). Es sei

die niedrigste Mietentwick-

lung seit 2010.

Der Finanzkrisen-

vergleich mit der

2-Jahresverzögerung zeigt

aus Sicht von „Der Immobi-

lienbrief“ auch die verzö-

gerte Entwicklung auf, so

dass wir bei der These

bleiben, dass Corona die Märkte noch gar nicht fundamental erreicht hat. Hinzu

kommt, dass die Finanzkrise den Märkten nur einen kurzen Schock versetzte und we-

der die grundlegenden realen Zusammenhänge noch das Verhalten beeinflusste oder

vergleichbare Digitalisierungsschübe auslöste.

EMEA Research Leiterin bei JLL, Hela Hinrichs, sieht das anders und geht

branchenüblich davon aus, dass die europäischen Spitzenmieten 2021 nicht stark korri-

giert werden. 2020 hätten ein Drittel der europäischen Märkte Rückgänge bei der effek-

NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6392 I SEITE 17

Heidelberg: Cushman &

Wakefield hat den Verkauf

des 10.900 qm großen Kon-

gresszentrums Print Media

Academy (PMA) vermittelt: Die

Heidelberger Druckmaschinen

AG veräußerte die Immobilie

in der Kurfürstenanlage 60 an

eine luxemburgische Investment-

gesellschaft.

Das Kongresszentrum PMA ver-

fügt über eine Fläche von 10.900

qm – davon 60% Büroflächen

und 40% Kongressflächen.

Hamburg: Der LEADING

CITIES INVEST der KanAm

Group hat das an die Hanse-

stadt Hamburg vermietete

Verwaltungsgebäude in der

Hammer Straße gekauft. Auf

den ca. 16.000 qm hat der Stadt-

staat Hamburg verschiedene

Lokalbehörden untergebracht.

Das moderne Gebäude ist lang-

fristig vermietet. Die Verkäuferin

wurde von CBRE und Clifford

Chance beraten.

München: Die Assetando

Property Management GmbH

hatte zum Jahresende 2020 eine

Gesamtfläche von über 7.850 qm

in ihrem zu einem geschlosse-

nen Fonds gehörenden Büro-

gebäude Ridlerstraße 75 an die

Landeshauptstadt München

neu vermietet.

Bereits im Sommer 2020 konnte

in dem Objekt eine Fläche von

2.330 qm an die Landeshaupt-

stadt München und eine weitere

Fläche von 3.080 qm an die

Bayerische Verwaltungsschule

vermietet werden. Damit ist das

Objekt bereits zum Auszug des

bisherigen Nutzers, der AXA

Konzern AG, Ende 2020 nahe-

zu komplett neu vermietet.

Eigentümer ist die Objektgesell-

schaft des geschlossenen Immo-

bilienfonds Merkens XXI – Büro-

gebäude München.

Deals

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tiven Netto-Spitzenmiete hinnehmen müssen. Dazu gehören im Jahresvergleich Prag

mit -12% sowie Amsterdam, Madrid, Barcelona und Frankfurt mit jeweils -6%. 2021 sind

lt. Hinrichs niedrige einstellige Rückgänge in einigen Städten wahrscheinlich. Ab 2022

sei mit einem Anstieg zu rechnen. Gleichzeitig würden jedoch die Incentives in den

kommenden beiden

Jahren deutlich zu-

nehmen. Nach Erfah-

rungen von „Der Im-

mobilienbrief“ können

da leicht 10 bis 15%

reale Miete ohne Än-

derung der nominalen

Miete verschwinden.

Die zwei Lock-

downs hinterließen jedoch einen harten Schlag ins Kontor der europäischen Bürover-

mietungsmärkte. Der Büroflächenumsatz sank 2020 mit 8,2 Mio. qm um stattliche 41%.

Sowohl der Fünf- als auch der Zehnjahresschnitt sind deutlich unterschritten (-37%

bzw. - 31%). Für 2021 könnte unterm Strich wieder ein Plus von 15 bis 20% gegenüber

dem schwachen 2020er Ergebnis 2021 erzielt werden, erwartet Hinrichs. Trotz hoher

Baufertigstellungen gab es nur eine marginale Zunahme der europäischen Büro-

Leerstandsquote um 10 Basispunkte auf 6,4%. Nur Paris (- 80 Bps auf 5,2%), Utrecht (-

60 Bps auf 6,4%) und Frankfurt (-40 Bps auf 6,1%). 2021 könne der Leerstands um 120

Basispunkte auf rund 7,6% steigen.

Die europaweiten Projektentwicklungsaktivitäten erreichten 2020 mit 4,4 Mio.

qm das höchste Niveau seit 2014. Die weitgehend fortgeschrittenen Bauaktivitäten se-

hen mit dem höchsten jemals verzeichneten Volumen für 2021 ein Neubauvolumen von

8,2 Mio. qm vor. Dies entspricht dann nach Erfahrungen von „Der Immobilienbrief“

der klassischen Gemengelage des immobilienwirtschaftlichen Schweinezyklus,

dass die Neubauaktivitäten der Boom-Planungen in einer Schwächephase auf den

Markt kommen. Nur eine wirklich gute wirtschaftliche Erholung kann dann Leerstände

vermeiden. Das wäre aber ohne Vergangenheitsvorbild.

B-Büromärkte halten sich besser als Big 7 Minus 21% zeigen die B-Märkte

Werner Rohmert, Hrsg. "Der Immobilienbrief",

Immobilienspezialist "Der Platow Brief"

Im Vergleich zu den europäischen Top-Märkten, die um über 40% nachgaben o-

der den deutschen Big 7, die etwa um ein Drittel zurückgingen, halten sich auch

diesmal die B-Märkte mit -21% deutlich besser. Während sich die großen Makler-

häuser in ihren Büromarktrecherchen überwiegend auf die 7 großen Märkte be-

schränken, recherchieren DIP Deutsche Immobilien Partner als Verbund auch die

B-Märkte, die wir traditionell vorstellen.

In den übrigen acht DIP-Bürozentren mittlerer Größe Bremen, Dresden, Essen,

Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Magdeburg und Nürnberg wurden 2020 zusammen

rd. 636.500 qm Bürofläche umgesetzt, berichtet Aengevelt für DIP. Das entspricht in

etwa einem Viertel der Top 7, in denen ca. 2,6 Mio. qm umgesetzt wurden. Beim Trans-

aktionsvolumen kommen die B-Märkte üblicherweise lediglich auf ein Zehntel des Um-

satzes. Hier liegen die Zahlen noch nicht vor. Die B-Märkte dürften auch näher an der

Realwirtschaft liegen.

NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6392 I SEITE 18

Duisburg: Die publity AG hat

eine Immobilie an die WIP Dres-

den GmbH veräußert. Das Bü-

rogebäude mit einer Gesamt-

mietfläche von mehr als 3.700

qm befindet sich in zentraler La-

ge und zeichnet sich durch eine

solide Multi-Tenant-Struktur aus.

Das architektonisch markante

Gebäude, das vom britischen

Architekten Sir Norman Foster

entworfen wurde, ist auch unter

dem Namen „Haus der Wirt-

schaftsförderung“ bekannt. Seit

dem Erwerb der Immobilie im

Jahr 2016 konnte publity die Ver-

mietungsquote auf aktuell 85%

steigern. Die Büroimmobilie be-

findet sich im Bestandsportfolio

der GORE German Office Real

Estate AG. Begleitet wurde die

Transaktion durch die Neopolis

Advisory.

Düsseldorf: Die Bundesanstalt

für Immobilienaufgaben

(BImA) sicherte sich am Büro-

standort Kennedydamm 2.740

qm Bürofläche. Die Fläche im

Bürohaus GRIDD wird ab April

von der Bundeswehr genutzt und

wurde von BNPPRE vermittelt.

Eigentümer ist ein Investor aus

Luxemburg, das Asset Manage-

ment obliegt der CELLS Group.

Essen: Ruhr Real vermittelt

700 qm Bürofläche an die Medi-

cal Senioren-Park Holding

GmbH & Co. KG am Alexand-

erpark in Bergerhausen. Eigentü-

mervertreter ist die Corvis Immo-

bilienmanagement GmbH.

Essen: Aurelis Real Estate hat

an der Nünningstraße rund 4.730

qm Hallen- sowie 780 qm Mez-

zanine- und knapp 210 qm sons-

tiger Flächen langfristig an das

HFTEK-Partnerunternehmen

Tech & Home Mate GmbH ver-

mietet. Greif & Contzen war ver-

mittelnd tätig.

Deals

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Der Rückgang

gegenüber dem Vor-

jahr (2019: 805.000

qm) fiel mit -21% ge-

ringer aus als in den

Big Seven. Karlsruhe

konnte als einziger B-

Markt überhaupt mit

rd. 70.000 qm einen

Umsatzzuwachs um

19% erreichen. Am

geringsten fiel der

Umsatzrückgang in

Hannover mit 130.000

qm; -4%) aus, gefolgt

von Magdeburg

(21.500 qm; -7%),

Leipzig (128.000 qm; -9%) und Bremen (85.000 qm; -11%).

Deutlich stärker gaben die Büroflächenumsätze in Dresden

(65.000 qm; -32%), Essen (89.000 qm; -44%) und Nürnberg

(48.000 qm; -48%) nach. Die gewichtete Spitzenmiete in

den B-Standorten legte noch leicht von 15,50 Euro auf

NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6392 I SEITE 20

15,70 Euro zu. Die mittlere Miete war mit 11,10 Euro jedoch

schon leicht um 20 Cent rückläufig. Die Angebotsreserve

nahm insgesamt auch nur minimal von 897.000 qm auf

909.000 qm zu. Entsprechend erhöhte sich die Leerstands-

rate nur von 4 auf 4,1%.

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NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21 NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6392 I SEITE 21

Düsseldorf: Cube Real Estate

hat das B8 Center im Stadtteil

Flingern von Gold Tree, vertreten

durch Montano Asset Manage-

ment, zunächst für den eigenen

Immobilienbestand erworben.

Das Fachmarktzentrum an der

Erkrather Straße / Werdener Stra-

ße verfügt über knapp 23.000 qm

vermieteter Einzelhandels-, Enter-

tainment- und Gastronomiefläche.

Cube Real Estate wird als neuer

Eigentümer zunächst das Asset-

Management für das B8 Center

selbst übernehmen und die Im-

mobilie als derzeit vollvermietetes

Fachmarktzentrum weiterführen.

Am Transaktionserfolg beteiligt

waren: RheinWert Immobilien

(Makler), die Commerzbank

(finanzierende Bank) sowie die

Kanzleien Noerr und Loschelder.

Frankfurt: M7 Real Estate hat

im Auftrag des Fonds M7 EREIP

IV eine Logistikimmobilie in

Neu Wulmstorf bei Hamburg

veräußert. Käufer ist Crossbay,

die von MARK gemangt wird.

Bei der Immobilie in der Gottlieb-

Daimler-Straße 6 handelt es sich

um ein Light-Industrial-Objekt

mit zusammen 8.500 qm Pro-

duktions- und Lagerfläche. Sie

ist vollständig an einen Einzel-

nutzer vermietet.

FRANK Immobilien und die

Kanzlei Luther Rechtsanwälte

waren beratend und unterstüt-

zend tätig.

Berlin: Peakside Capital Advi-

sors AG hat ein Büro- und Ge-

schäftshaus in Steglitz für 13,7

Mio. Euro an einen institutionellen

Investor aus der Schweiz ver-

kauft. Das Gebäude mit 2.470 qm

Mietfläche wurde 2002 erbaut und

von Peakside neu positioniert. Es

ist voll vermietet und war Teil des

Peakside Real Estate Fund III

(PREF III).

Deals vdp-Spotlight: Mietendeckel ist Belastung

für den Wohnungsmarkt vdp-Studie regt den Abbau von Bauüberhängen zur

Behebung der Marktengpässe an

Der „Mietendeckel“, das vor einem Jahr in Berlin in Kraft getretene Gesetz zur

Neuregelung gesetzlicher Vorschriften zur Mietbegrenzung, benachteilige be-

stimmte Mietergruppen und stehe auch energetischen Modernisierungsmaßnah-

men entgegen. Um den Berliner Wohnungsmarkt zu entspannen müssten die

ausgeprägten Bauüberhänge abgebaut werden. Dies sind die Ergebnisse einer

aktuellen Studie der vdpResearch GmbH, die im Rahmen der Publikationsserie

„vdp Spotlight“ des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) veröffentlicht

worden ist.

Die Studie beleuchtet zunächst die dem Gesetz zugrundeliegenden Motive der Politik

und untersucht, ob diese politischen Ziele erreicht werden. In der Praxis bewahrheite

sich, wovor der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) – und übrigens auch „Der

Immobilienbrief“ - schon lange vor der Inkraftsetzung des Gesetzes gewarnt hatten,

betont vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. „Der Mietendeckel ist ungerecht und

verzerrt den Berliner Wohnungsmarkt“. Mieter, die nur deshalb einen Neubau bezie-

hen, weil sie keine ‚gedeckelte‘ Wohnung fänden, zahlten eine deutlich höhere Miete

als Mieter in Altbauten. Das Gesetz behindere auch die natürliche Mieter-Fluktuation:

„Wer nun weniger Miete zahlt, vermeidet einen Umzug in eine nicht ‚gedeckelte‘ Neu-

bauwohnung, auch wenn sich der individuelle Raumbedarf geändert hat.“ Auch für Zu-

zügler werde es so immer schwieriger, eine Bleibe in Berlin zu finden, so Tolckmitt.

Zu befürchten sei zudem, dass der Altbaubestand nicht mehr in dem Maße

modernisiert werde, wie es zur Erreichung der ambitionierten klimapolitischen Ziele

notwendig wäre, heißt es im vdp-Spotlight. Solange die Mieten gedeckelt seien, würden

sich Vermieter mit Investitionen eher zurückhalten. „De facto verhindert der Mietende-

ckel Modernisierung im Bestand“, sagt Tolckmitt. So würden Mieter mittel- und langfris-

tig unter ausbleibenden Modernisierungsmaßnahmen leiden.

„Unabhängig von der finanziellen Leistungsfähigkeit der Haushalte werden die

Mieten für den größten Teil des Bestandes vollständig eingefroren. Dabei ändert der

Mietendeckel nichts an den Marktengpässen“, resümiert Dr. Franz Eilers, Leiter Immo-

bilienmarktforschung der vdpResearch und einer der Autoren der Studie. Um diese zu

beseitigen, sei es angesichts des Bauüberhangs gar nicht zwingend notwendig, mehr

Wohnungen zu genehmigen, vielmehr müssten die bereits genehmigten Wohnungen

nur fertiggestellt werden. „Dafür bedarf es einerseits Baukapazitäten und andererseits

motivierter Bauträger – sowohl aus dem privaten als auch aus dem genossenschaftli-

chen und kommunalen Bereich.“

Wohnungsneubau nach wie vor krisenresistent Steigende Preise auch im Umland der Metropolen

Constanze Wrede, Redakteurin „Der Immobilienbrief“

Sofern die Wohnungsmarktentwicklung den medialen und researchbasierten

Trends folgt, bleibt die paradiesische Entwicklung erhalten. Aktuell veröffentlich-

te PROJECT Research die Marktanalyse zu den Angebotspreisen neu gebauter

Wohnungen in 7 deutschen Großstädten in Q4 2020. Am stärksten zogen lt. der

Analyse die Preise in Nürnberg an mit einem Plus von 19,1%, dicht gefolgt von

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NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22 NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6392 I SEITE 22

Hamburg mit +17,2. In der Hansestadt zeige sich seit

längerem der Trend hin zu hochpreisigen Angeboten.

Der Neubau-Angebotspreis liege aktuell bei 7.329 Euro/

qm, im Umland, das mit +10,1% ebenfalls eine über-

durchschnittliche Preissteigerung aufweise, würden

4.729 Euro gezahlt.

In München schwächte sich die Preisdynamik in Q4 2020

mangels Abverkäufe im Luxussegment leicht auf +8,2%

ab. Der durchschnittliche Verkaufspreis liegt in der

bayrischen Hauptstadt auf einem hohen Preisniveau von

11.148 Euro/qm, das absolute Wachstum von 850 Euro/qm

bei Neubauwohnung in 2020 spiegelt die erhebliche Preis-

dynamik. Die Nachfrage verschob sich zusehends in die

teureren Stadtteile, die Preise stiegen allerdings lageunab-

hängig, so dass sich die Zahl der Stadtbezirke, die preislich

unter 10.000 Euro/qm von 12 Ende 2019 auf sechs Ende

2020 halbiert hat.

Die zweitteuerste deutsche Metropole bleibt Frankfurt

mit einem Quadratmeterpreis von 7.887 Euro. Nach jahre-

langen kräftigen Anstiegen verlangsamt sich die Preisent-

wicklung seit Mitte 2019 auf aktuell +2,6%. Mit einem Plus

von 10,7% zeigt wiederholt der südlich des Mains gelegene

Bezirks Frankfurt-Süd eine überdurchschnittliche Preis-

entwicklung. Auch in den Randbezirken Kalbach-Riedberg

oder Bergen-Enkheim steigen die Preise zweistellig bedingt

durch einige kleinere Neubauobjekte mit gehobener

Ausstattung. Auch das Frankfurter Umland weist insgesamt

höhere Preissteigerungen auf als die Kernstadt. Im direkten

Umland (ohne Mainz, Wiesbaden und Darmstadt) stiegen

die Preise in den letzten zwölf Monaten auf 5.030 Euro/qm

(+5,2%). Die Neubau-Mietpreise sind in Frankfurt aufgrund

des erhöhten Angebots im teuren Innenstadtbereich und

im Europa-Viertel deutlich angestiegen. Im Neubau

liegen sie aktuell bei 19,72 Euro/qm, im Bestand bei

15,44 Euro/qm.

RAG

Die Zukunft ist unser Revier.

Immobilienangebot NRWSeit 40 Jahren sind wir im Verbund des RAG-Konzerns bekannt für erfolgreiche Lösungen in der Flächen- und Projektentwicklung. Unser Spezialgebiet: die effiziente Revitalisierung industriell vorgenutzter Areale - von der Sanierung über die Planung und Entwicklung bis zur Vermarktung.

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NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23 NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6392 I SEITE 23

Hamburg: Verifort Capital

konnte eine Einrichtung für be-

treutes Wohnen mit Tagespflege

im niedersächsischen Dörpen

offiziell als erstes Objekt in seinen

im November 2020 gestarteten

Healthcare-AIF Verifort Capital

HC1 integrieren.

Konkret wurden für den AIF die

zwei Häuser »Leni« und »Frida«

in einer Anlage für betreutes

Wohnen angekauft.

Hamburg: Die Warburg-HIH

Invest Real Estate GmbH hat

den vollvermieteten campus sta-

pelWERK erworben. Verkäufer

des in der Meiendorfer Straße

205 gelegenen Areals ist die au-

relius Meiendorf GmbH. Das

rund 50.000 qm große Areal ver-

fügt über sechs Gebäude mit ei-

ner Mietfläche von über 26.500

qm für Büro, Forschung, Produkti-

on und Lagerflächen. In den zwi-

schen 2016 und 2020 errichteten

bzw. kernsanierten vier Objekten

sind elf Mieter angesiedelt.

Hauptmieter mit langfristigen

Mietlaufzeiten sind die Minebea

Intec GmbH, einer der führen-

den Hersteller von Industriewaa-

gen, und das Jobcenter der Han-

sestadt Hamburg und der

Agentur für Arbeit.

Die rechtliche Due Diligence auf

Käuferseite erfolgte durch CMS

Hasche Sigle, die steuerliche

Due Diligence durch Ebner Stolz.

SCHWAB.engineers verant-

wortete die technische Due

Diligence inklusive ESG-Kriterien.

Die Projektentwicklung erfolgte

durch die P3 Pekrul Projekt-

Partner GmbH.

Mutterstadt: Ein Logistiker mit

dem Schwerpunkt Pharmalogistik

mietete langfristig rund 20.000 qm

Logistik- und rund 800 qm Büro-

fläche in einem Neubauprojekt.

BNPPRE war beratend tätig.

Deals Das jährliche Wachstum in Berlin stieg von 4,2% in 2019 aktuell wieder auf

5,7% an. Das Preisniveau liegt bei 7.237 Euro/qm. Gepusht wurden die Preise insbe-

sondere durch einen Preisanstieg in Charlottenburg-Wilmersdorf von 18,1% und meh-

reren Vertriebsstarts in Lichtenberg und Rummelsburg. Allein in Marzahn-Hellersdorf

und Neukölln stagnieren die Preise, wo allerdings nur wenige Objekte in den Vertrieb

gingen. Zweistellige, dynamische Zuwachsraten bei steigenden Angebotszahlen wei-

sen auch Potsdam (6.556 Euro/qm) und das erweiterte Berliner Umland (4.504 Euro/

qm) auf. Die Mieten in Berlin liegen –Stand Ende September 2020 – bei 17,27 Euro/qm

im Neubau und 12,36 Euro/qm im Bestand.

In Düsseldorf verlief die 12-Monats-Preisentwicklung aufgrund des anhaltenden

Objektmangels negativ und liegt mit 7.261 Euro/qm aktuell 1,5% unter dem Vorjahres-

wert. Im Gegensatz zum Stadtgebiet stiegen die Preise im Umland um 12,4% auf rund

4.655 Euro/qm. Das Mietpreisniveau in Düsseldorf liegt bei 14,84 Euro im Neubau und

12,06 Euro im Bestand.

Der Wohnungsmarkt zeige sich nach Matthias Schindler, Vorstand Projektent-

wicklung der PROJECT Real Estate, bislang unbehelligt von der Corona-Krise. Mit La-

tenz könne die Krise aber auch die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt abschwächen

und die Preise und Mieten stabilisieren oder senken. Dagegen stehe aber das anhal-

tende Niedrigzinsumfeld bei hohem Anlagedruck und fehlenden Anlagealternativen, die

Investitionen in den Wohnsektor weiter befeuern.

Ausblick 2021

Andreas Wellstein, DekaBank

Neuer Konjunkturzyklus nach scharfer Zäsur

Weltweit war der konjunkturelle Einbruch durch Corona größer als in der Finanzkrise,

da im Gegensatz zu letzterer bei der Pandemie schnell alle Länder der Welt direkt be-

troffen waren. Es ist davon auszugehen, dass die unmittelbaren negativen Auswirkun-

gen der Gesundheitskrise im laufenden Jahr mit verfügbaren Impfstoffen und verbes-

serten Therapien langsam zum Erliegen kommen. Wir erwarten einen neuen weltweit

synchronen Konjunkturzyklus, der allerdings moderater als der vorherige ausfallen

wird. Die USA dürften ihr Vorkrisen-BIP-Niveau im zweiten Quartal 2021 wieder er-

reicht haben, Deutschland sollte es im vierten Quartal 2021 schaffen.

Die Pandemie stellt für die Immobilienmärkte eine Bedrohung dar, wird sie

aber nicht umwerfen. Während die Finanzkrise ihren Ursprung an den Wohnimmobili-

enmärkten hatte, ist die Corona-Krise vergleichbar mit einer Naturkatastrophe. Wenn

die Gesundheitskrise vorbei ist, wird die Wirtschaft schnell wieder loslegen - solange es

dem Staat gelingt, in der Zwischenzeit Zweitrundeneffekte zu verhindern. Der Staat

stabilisiert die Wirtschafts- und Finanzmärkte in einem bisher nie gesehenen Ausmaß.

Ähnlich wie die Kapitalmärkte zeigen sich auch die Immobilienmärkte robust, allerdings

mit sektoralen Differenzierungen.

Sektorale Polarisierung am Immobilienmarkt

An den Büromärkten beschleunigt Corona bestehende Trends wie Flexibilisierung und

Digitalisierung. Auch nach der Krise wird Homeoffice dauerhaft einen höheren Stellen-

wert haben. Mobiles Arbeiten insbesondere von Zuhause wird die physische Anwesen-

heit im Bürogebäude vor Ort jedoch nur ergänzen und nicht ersetzen. Rezessionsbe-

dingte Nachfrageschwäche und zunehmendes Angebot führen 2021 an vielen Märkten

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noch zu steigenden Leerständen. Ab 2022 dürfte ein mode-

rates Mietwachstum in Europa an Breite gewinnen, insbe-

sondere bei Spitzenobjekten in Toplagen. Der Digitalisie-

rungsschub trifft auch die unter der Pandemie besonders

leidende Hotellerie. Die positiven Erfahrungen mit digitalen

Veranstaltungen dürften sich unter Kosten- und Nachhaltig-

keitsaspekten auch künftig in einem veränderten Ge-

schäftsreiseverhalten niederschlagen. Generell wird sich

zuerst der inländische Freizeittourismus beleben. Eine Nor-

malisierung bei Fernreisen und Großveranstaltungen liegt

noch in größerer Ferne. Der stationäre Handel leidet stark:

Der Online-Handel hat noch stärker an Fahrt aufgenommen

und verschärft bereits bestehende strukturelle Probleme.

Wie wichtig die Verzahnung von on- und offline ist, haben

viele lokale Einzelhändler während des ersten Lockdowns

schmerzhaft erfahren. Der Bedarf an Verkaufsflächen ins-

besondere auch in den Innenstädten dürfte in den kommen-

den Jahren signifikant sinken, die Spitzenmieten in 1a-

Lagen und Shopping-Centern sinken. Eine Ausnahme stellt

die krisenresistente Nahversorgung dar. Bei Logistikflächen

bewirkt der Online-Boom eine konträre Entwicklung als

Haupttreiber für eine steigende Flächennachfrage. Die Lo-

gistikbranche hat sich in der Pandemie als systemrelevant

erwiesen und profitiert außerdem von einer Neuausrich-

tung der Lieferketten. Vor dem Hintergrund des Flächen-

mangels dürften die Mieten ab 2022 wieder stärker steigen.

Investmentmarkt nur temporär schwächer

Am Investmentmarkt wird die Nachfrage nach Immobilien

angesichts fehlender Alternativen am Kapitalmarkt anhal-

tend hoch bleiben. Das weiter verfestigte Niedrigzinsumfeld

sorgt generell für sehr hohe Bewertungen von Sachanla-

gen. Im Core-Segment stehen die Renditen in den Asset-

klassen mit höherer Resilienz weiter unter Abwärtsdruck:

Bürogebäude in zentralen Lagen mit diversifizierter Mieter-

struktur, Logistik, Nahversorgung und Wohnen. Bei Hotels,

Shopping-Centern und innerstädtischen Geschäftshäusern

dagegen führen das erhöhte Risiko und ein schwacher

Ausblick zu steigenden Renditen und entsprechenden Er-

tragseinbußen.

Weitere Informationen finden Sie im Deka Immobilien Mo-

nitor 2021 unter https://www.deka.de/deka-gruppe/

research/publikationsfinder

DB

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Düsseldorf: VALUES Real

Estate hat das Rheinische

Palais, Breite Straße 27, für das

Immobilienportfolio des Konzerns

Versicherungskammer im Rah-

men eines Individualmandats

erworben. Verkäuferin ist die

Bayerische Versorgungs-

kammer (BVK).

Das denkmalgeschützte Gebäude

umfasst 6.946 qm Mietfläche und

verfügt über 21 Stellplätze. Das

Objekt ist derzeit zu etwa drei

Vierteln an sieben Mieter vermie-

tet. Hauptmieter ist Ruby Works.

Colliers hat den Verkauf des

Objektes vermittelt. Für VALUES

Real Estate waren Arnecke Si-

beth Dabelstein und acht+

Baumanagement und Immobili-

enberatung beratend tätig.

Augsburg: PATRIZIA hat ein

Portfolio mit drei Pflegeheimen in

Dortmund und Kürten (NRW) und

Cuxhaven (Niedersachsen) er-

worben. Verkäuferin ist die

Aachener Grundvermögen.

Die beiden Objekte in NRW verfü-

gen über rund 170 vollstationäre

Betten und 38 Einheiten für be-

treutes Wohnen und sind an den

Betreiber CMS vermietet. Die

Immobilie in Cuxhaven umfasst

105 Betten und wird von der

MEDIKO betrieben.

Die Pflegeheime umfassen eine

Gesamtmietfläche von etwa

15.500 qm und sind im Schnitt

über zwölf Jahre vermietet.

Hamburg: Allen & Overy LLP

zieht Anfang 2022 in den exklusi-

ven Ballinhof am Ballindamm 17.

Mit dem Mietvertrag über 2.650

qm hat QUEST Investment Part-

ners die 11.300 qm umfassende

Bürofläche nun vollständig ver-

mietet. Die ersten Mieter bezie-

hen im Frühjahr 2021 die frisch

sanierten Flächen.

JLL war bei der Vermietung

beratend tätig.

Deals „Japanisierung" der europäischen Büroimmobilienmärkte Mietentwicklung werde größte Herausforderung

Seit Anfang des Jahres spüre man regelrecht, wie die Marktteilnehmer ihre

„Risikomaschinen“ angeworfen haben, berichtet Prof. Thomas Beyerle, Group

Head of Catella Research. Die Gemengelage aus langfristig niedrigen Zinsen,

einer aktuell messbaren konjunkturellen Krise („Coronakrise“) und den zu erwar-

tenden Strukturbrüchen („Homeoffice-Trend“) sei ein herausfordernder Mix für

Immobilieninvestoren.

Sowohl ein weiterer Anstieg der Kapitalwerte wie der kalkulierten Mieten stehen bei

Investoren zur Risikoüberprüfung an. Die Risikoquellen müssen jetzt in den Fokus der

Betrachtung gerückt werden. Die Ergebnisse einer Catella-Umfrage zum Jahreswech-

sel dienen der Plausibilisierung der Risikoprämien und der ermittelten Wertansätze und

sollen das sog. Downside-Risiko messbar machen. Allerdings könnten die Werte für

Risikoprämien keinem Lehrbuch und keiner Preistabelle entnommen werden. Sie seien

individuell zu quantifizieren. Das führe bei aller angenommenen Rationalität der Risiko-

analysten dennoch nicht zu Transparenz und übereinstimmenden Kriterien.

Die Umfrage führte trotzdem zu einigen interessanten Ergebnissen:

Eine Mehrheit von knapp 42% hat sich für eine durchschnittliche Umlaufrendite

(Q1 2016 bis Q3 2020) einer 10-jährigen Bundesanleihe von 10 Basispunkten

als risikolose Referenzanlage entschlossen. Das sei aus der Perspektive eines

institutionellen Immobilieninvestors weniger stichtagsbezogenen und trage dem

langfristigen Investitionsgedanken verstärkt Rechnung.

Mit Blick auf die mittlere Marktrisikoprämie sehen 40,9% der Befragten für sich

einen Korridor von 50 bis 100 BP. Weniger als 10% sind bereit mit geringerer

Risikoprämie als 50 BP zu investieren. In A-Märkten würden den Risikovariablen

eher eine geringe Prämie zugewiesen als in kleineren Märkten.

Für ca. 60% der Umfrageteilnehmer sei das Liquiditätsrisiko in den großen

Metropolen mit weniger als 50 BP abgegolten. Das Transparenzrisiko werde

von den Umfrageteilnehmern im Vergleich zu den anderen Risikoquellen eher

untergewichtet.

Aus der optimistischen Risikoeinschätzung der Befragten schließt Beyerle erneut, dass

auch heute eine Vermögensillusion zumeist mit einer Unterschätzung des Risikos für

ein Downside-Szenario einher gehe. Hohe Preiserhöhungen beinhalten ein hohes

Rückschlagpotenzial. Zwar hätten die meisten Investoren Downside-Risiken ausrei-

chend kalkuliert, jedoch käme die nüchterne Analyse auch zum Ergebnis, dass die Er-

zielung von Mietsteigerungen künftig aufgrund der wirtschaftlichen Verwerfungen und

den zu erwartenden strukturellen Brüchen in der Flächenvermietungslandschaft die

größte Herausforderung für Asset-Manager darstellen werde.

Befragung 1: Niedrigzins bleibt größte Herausforderung

der Finanzbranche Finanzberater sehen sich als Lebenslotse

Die Finanzberatungsgesellschaft Plansecur stellte ihren rund 100 Beratern die

Frage, welche Themen über die Auswirkungen der Corona-Pandemie hinaus für

die Finanzbranche künftig am wichtigsten seien.

Zwei Drittel stufen die anhaltende Niedrigzinspolitik und ihre Folgen als größte Heraus-

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Coronaresistente Logistik- und Wohnimmobilien

gehören zwar in allen Regionen zu den Top 3-Zielen der

befragten Investoren, jedoch bleiben Core-Büroimmobilien

in Metropolen das primäre Anlageziel. Nur hier und bei den

derzeit unter Störgefühlen leiden Shopping Center können

die benötigten großen Volumina investiert werden. Diese

hohe Nachfrage wird lt. Colliers sowohl zu einer Erweite-

rung des geografischen Fokus führen als auch zu einem

Aufbau von Portfolios über Joint-Venture-Plattformen und

zu lokalen Partnerschaften. Weiter gemieden werden wohl

Einzelhandels- und Gastronomieobjekten, bei denen Inves-

toren Preisnachlässe von über 20% und damit viel Potenzial

zu Umnutzungen sehen. Die steigende Nachfrage nach

alternativen Anlagemöglichkeiten wie Rechenzentren, Seni-

orenwohnen und Life-Science-Produkten spiegele, so Colli-

ers, die strukturellen Veränderungen wider, die durch die

Pandemie noch verstärkt würden.

Preos begrüßt geplanten Wechsel im

Aktionärskreis Vorstoß in neue Investment-Dimension

Zuerst erschienen in DFPA v. 1.2.2021

Der geplante Verkauf eines wesentlichen Anteils des

Büroinvestors PREOS an einen neuen Gesellschafter

hat für einigen Wirbel unter Aktionären und Medien ge-

sorgt. DFPA-News hat den Background zusammenge-

fasst, der sich etwas anders anhört als die Erstmeldun-

gen hergaben. Insbesondere erscheint im Umfeld rest-

riktiver Bankfinanzierung der Vorstoß in eine neue mo-

netäre Investment-Dimension interessant:

Der auf Büroimmobilien fokussierte Immobilieninvestor

Preos Global Office Real Estate & Technology (Preos)

begrüßt die Pläne des bisherigen Großaktionärs Publi-

ty, eine Preos-Mehrheitsbeteiligung an einen strategi-

schen Investor zu veräußern, ausdrücklich.

Bei dem potenziellen Erwerber der Mehrheitsbeteiligung

handelt es sich um einen international tätigen asiatischen

Mischkonzern mit einer Bilanzsumme im umgerechnet zwei-

stelligen Milliarden-Euro-Bereich und mehreren zehntau-

send Mitarbeitern weltweit. Preos erwartet von dem mögli-

chen neuen Mehrheitsaktionär signifikante Impulse für das

weitere Unternehmenswachstum und insbesondere für die

Internationalisierung des Immobilienportfolios.

Der potenzielle Käufer und Publity tauschen sich

derzeit zudem aus, bei erfolgreichem Abschluss der Trans-

aktion, Preos in den kommenden Quartalen Kapital zur wei-

teren Unternehmensexpansion im dreistelligen Millionen-

Euro-Bereich zur Verfügung stellen zu wollen. Damit wäre

forderung für die nächsten Jahre ein. Umwelt- und

Klimaschutz folgen mit 46%, da es immer mehr Anlegern

wichtig sei, dass ihre Investitionen nicht nur ökonomisch,

sondern eben auch ökologisch durchdacht seien, erklärt

Plansecur-GF Johannes Sczepan. Weiteres großes

Thema sei die Digitalisierung. 75% der Finanzfachleute

sehen die „Silver Surfer“ als zusehends wichtigere

Zielgruppe in der Beratung.

Jeweils rund die Hälfte der Befragten ist über-

zeugt, dass künftig der Einsatz Künstlicher Intelligenz zur

Verbesserung der Beratungsqualität beitragen könne und

dass Fintechs in Zukunft an Bedeutung gewinnen würden.

Allerdings gehen mit 38% weit weniger als die Hälfte da-

von aus, dass bei den Vertriebswegen für Finanzprodukte

die Digitalisierung ebenfalls eine stärkere Rolle spielen

werde. Mit der Hoffnung auf die Bedeutung der eigenen

Beratungsqualität könnten aus Sicht von „Der Immobilien-

brief“ jedoch einige Berater in ihrem Lebensweg über-

rascht werden. Z.Zt. sehen sich 90% der Berater nach

eigener Einschätzung der Kundensicht zumindest teilweise

als eine Art „Lebenslotse“ mit Bedeutung weit über bloße

Finanztransaktionen hinaus.

Befragung 2: Anlagedruck treibt

Investoren weltweit in Lauerstellung 98% planen Portfolio-Erweiterung

Werner Rohmert, Hrsg. "Der Immobilienbrief",

Immobilienspezialist "Der Platow Brief"

Weltweit bleiben Investoren optimistisch für Immobili-

eninvestitionen. Ob dafür Anlagedruck bzw. Anlage-

verzweiflung, Sachwertgläubigkeit oder realer ökono-

mischer Optimismus die Basis stellt, ist jedoch offen.

Druck ist selten ein guter Ratgeber.

Laut der aktuellen Colliers International Studie „2021

Global Investor Outlook“, für die weltweit rund 300 führen-

de Investoren, befragt worden sind, wird mit einer Markter-

holung bereits im Jahr 2021 gerechnet. Hohe Liquidität im

Markt, beflügelt von zunehmend steigenden Impfzahlen

sucht reale Vermögenswertanlagen. Lt. Colliers steigt bei

den Befragten so auch wieder das Vertrauen in den Immo-

bilienmarkt. 98% der befragten Investoren weltweit planen

eine Erweiterung ihrer Portfolios, etwa 60% der Investoren

um mehr als 10%. 67% der Befragten in EMEA und

88% der Befragten in den USA gaben an, bereits in

Q1 2021 zu investieren. In der zweiten Jahreshälfte 2021

werden lt. Colliers die globalen Investment-Aktivitäten um

50% zunehmen.

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München: Der BlackRock Euro-

zone Core Property Fund hat

das qualitativ hochwertige, neu-

entstandene Bürogebäude

„Streitfeldlofts“ erworben. Das

Objekt liegt im Stadtteil Berg am

Laim und umfasst insgesamt Bü-

roflächen im Umfang von 8.360

qm. Das Gebäude wurde im Juni

2020 fertiggestellt. Aktuell ist es

zu mehr als 60%vermietet. Die

Mieter stammen insbesondere

aus den Bereichen IT und dem

Dienstleistungssektor und verfü-

gen über gute Bonitäten.

Cushman & Wakefield, Link-

laters, SMV und TA Europe ha-

ben den Fund beraten.

Hattingen: BNP Paribas REIM

erwirbt für den „Healthcare

Property Fund Europe” (HPF

Europe) die VAMED Klinik.

Verkäufer ist ein von AXA Invest-

ment Managers-Real Assets

betreutes Vehikel.

Das Klinikobjekt umfasst zwei

Gebäude mit einer Gesamt-

mietfläche von gut 20.000 qm.

Das Objekt ist langfristig an

VAMED vermietet.

Rechtsberater des Käufers war

Clifford Chance LLP, als techni-

scher Berater fungierte die

X-Project AG.

Bonn: Die Ampega Real Estate

GmbH Köln hat für ein mit der

HDI Deutschland AG verbun-

denes Sondervermögen die

Quartiersentwicklung „URBAN

SOUL“ am Hauptbahnhof von

drei Projektgesellschaften des

Projektentwicklers „die develo-

per“ erworben.

Die drei Objekte mit rd. 22.400

qm Mietfläche und 384 Stellplät-

zen umfassen u.a. Büro-, Einzel-

handels- und Gastronomieflä-

chen, ein Fitnessstudio, ein Hotel

von Motel One und ein öffentli-

ches Parkhaus. Colliers hat die

Transaktion vermittelt.

Deals Preos in der Lage, umfassend Marktopportunitäten zum Ankauf attraktiver Büroimmobi-

lien in Deutschland und europäischen Top-Metropolen zu nutzen und noch im laufen-

den Jahr Immobilien im Wert von bis zu einer Milliarde Euro zu erwerben.

Durch den neuen potenziellen Investor erhielte Preos außerdem die Möglich-

keit, ihr internationales Netzwerk im Bereich Digitalisierung zu erweitern, um somit ihr

Know-how hinsichtlich innovativer Technologien, wie zum Beispiel Blockchain und To-

ken, weiter auszubauen und zu nutzen.

Frederik Mehlitz, CEO der Preos: „Der Einstieg des asiatischen Konzerns

als neuer Mehrheitsaktionär wäre ein bedeutsamer Meilenstein in unserer Wachs-

tumsstrategie. Wir erhielten damit strategische Unterstützung und weitere finanzielle

Mittel, die es uns erlauben, die bestehende Ankaufspipeline aus erstklassigen Büro-

immobilien zügig umzusetzen und auch international forciert zu wachsen. Bereits heute

hat Preos im asiatischen Raum einen hervorragenden Namen als Immobilieninvestor,

unser Netzwerk und unsere Marktwahrnehmung in der Region würden durch den

neuen Mehrheitsaktionär weiter gestärkt. Entsprechend hoffe ich auf einen weiter posi-

tiven Verlauf der Gespräche und eine erfolgreiche Umsetzung der Transaktion im zwei-

ten Quartal dieses Jahres. Ich würde mich über künftig zwei starke und engagierte

Großaktionäre freuen.“

Catella RE AG startet nachhaltigen Spezialfonds „Catella Logistik Deutschland Plus“

Catella Real Estate AG, Pionier in der Konzeption fokussierter Offener Immobili-

enfonds, startet den neuen offenen Spezialfonds „Catella Logistik Deutschland

Plus" (CLD) mit dem Erwerb einer ersten Logistikimmobilie in einer der wichtigs-

ten deutschen Logistikregionen. Ein erfahrenes und eingespieltes Logistik-

Investmentmanagement-Team wird das Sondervermögen aufbauen und be-

treuen. Der „Catella Logistik Deutschland Plus“ investiert in Lager- und Lo-

gistikimmobilien mit dem klaren Ziel deren Nachhaltigkeitspotenziale aktiv wei-

terzuentwickeln.

Im Investitionsfokus stehen Objekte in etablierten Logistikregionen mit Nähe zu Ver-

kehrsknotenpunkten und Ballungsgebieten. Die Investmentstrategie konzentriert sich

insbesondere auf Bestandsobjekte aber auch auf Neubau- und Spezial-Logistikhallen.

Eine möglichst hohe Drittverwendungsfähigkeit und Objektflexibilität sowie multimodale

Standorte (z.B. Gleisanschluss) werden stark bevorzugt.

In dieses Konzept passt der Off-Market-Erwerb eines knapp 20.000 qm gro-

ßen Objektes in einer Toplage der Kölner Bucht ideal. Weitere Objekte mit einem Volu-

men von über 90 Mio. Euro befinden sich derzeit in der Ankaufsprüfung. Der „Catella

Logistik Deutschland Plus“ wird nach speziell auf Logistikimmobilien abgestimmten

Nachhaltigkeitskriterien investieren. Der „Catella Nachhaltigkeitsmonitor“ prüft über

180 Einzelkriterien auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie

und Soziales. Der Anlagehorizont des aus voraussichtlich 18 bis 20 Objekten

bestehenden, breit diversifizierten Portfolios liegt bei 10 bis 12 Jahren. Deutschland

ist mit Euroland-Ergänzungen der Anlageschwerpunkt des Fonds. Der Fonds hat

ein Zielvolumen von rund 350 Mio. Euro. Die Ausschüttungsrendite soll bei mind.

5% p. a. liegen.

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Der German Real Estate Dia-

logue (GRED) 2021 wird am

17. September in Frankfurt

stattfinden und bringt die Elite der

Entscheidungsträger der Immobi-

lienbranche in Deutschland und

aus dem Ausland zusammen.

Das Format sowie das Programm

sind informell und clubby und auf

individuelle Beduerfnisse der In-

vestoren zugeschnitten.

Das Motto lautet dieses Jahr:

‚Deutsche Immobilien – Fels in

der Brandung‘.

Die Themen drehen sich rund um

das Thema deutsche Immobilien,

Investments, Projektentwicklun-

gen und Finanzierungen. Im Fo-

kus stehen neue Trends: Digitali-

sierung, die Logistikbranche,

Commercial Real Estate,

Wohnimmobilien und die Auswir-

kungen der Corona-Krise auf die

Asset-Klasse.

Das Programm bietet viele

Möglichkeiten für 1:1 Meetings,

Kaminfeuer-Treffen und weitere

flexible Networking-Optionen

mit den anderen Senior-

Vertretern der Branche: Investo-

ren, Finanzierer und Projekt-

entwicklern.

Seien Sie dabei und bringen Sie

sich in die Debatten zum Thema

deutsche Immobilien jetzt ein!

Mehr Informationen finden Sie auf

unserer Website: https://

www.dialoguecapital.com/events/

real-estate

Veranstaltungshinweis Folge der Pandemie: Spitzenmieten im Einzelhandel sinken Auch in Toplagen dreht sich die Preisschraube nach unten

Der Rückgang bei den Spitzenmieten im Einzelhandel hat nun auch die absoluten

Toplagen in den deutschen Metropolen erreicht, bestätigt JLL. Zwar seien die

Werte bis zum Ende 2020 konstant gewesen, jedoch zu Jahresbeginn 2021 sei

der Markt nun in Bewegung. Für die zehn deutschen Metropolen erwartet im Q1

2021 JLL rückläufige Werte zwischen 4 und 8%. Das bestätigt die „Der Immobili-

enbrief“-These, dass die Folgen der Pandemie in den meisten Statistiken noch

gar nicht angekommen sind. (red)

In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern rechnet JLL im Mittelwert mit Mietpreis-

rückgängen von 5,1%. Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany, prog-

nostiziert im aktuellen JLL-Einzelhandelsmarktüberblick, dass deutschlandweit im Q1

im Durchschnitt Einzelhandelsmieten um rund 4,2% sinken würden. Im abgelaufenen

Jahr 2020 hätten die Spitzenmietpreise für die 185 von JLL untersuchen Einzelhandels-

standorte im Jahresverlauf bereits um rund 2,1% nachgegeben.

Derweil bilanzierte der Einzelhandelsvermietungsmarkt mit 384.800 qm in 825

Anmietungen und einem Minus von 25%/28% das erwartet schwächere Gesamtergeb-

nis. Deutlich zurück ging das Vermietungsvolumen in den Big 10-Standorten. Mit nur

noch 127.300 qm lagen die Metropolen rund 20% unter dem 5-Jahresschnitt. Düssel-

dorf, Hamburg, Stuttgart und Nürnberg konnten sich im Jahresvergleich verbessern.

München, Frankfurt und Hannover verloren im gleichen Zeitraum hingegen bis zu 74%

ihres Vorjahresflächenumsatzes.

Die im Pandemiejahr mit Abstand stärkste Branche war Gastronomie/Food mit

30% des Flächenumsatzes. Die Gastronomiesparte setzte derweil mehr als 37.000 qm

Fläche um. Die Textilsparte behauptete sich trotz der Einschränkungen mit 25% am

Flächenumsatz auf Platz zwei. Die Young Fashion-Anbieter bestreiten dabei fast ein

Drittel des Umsatzes, während die internationalen Ketten eher zurückhaltend agierten.

Die Gesundheit-/Beauty-Sparte vervollständigt das Führungstrio mit einem Anteil von

15%. Mehr als drei Viertel davon werden von den Drogeriemarktketten insbesondere

Rossmann bestritten. Interessant ist, dass Möbelanbieter ihre angestammten

Plätze an der Peripherie verlassen und mit neuen Konzepten, wie dem IKEA-

Planungsbüro, versuchen, in den Innenstädten Fuß zu fassen. Aufsehen erregte dabei

das Möbelhaus Opti, das in der Bremer Innenstadt eine ehemalige Kaufhof-Fläche mit

mehr als 15.000 qm angemietet hat.

Schweizer machen’s wie die Deutschen Wohnungsmieten steigen – Büromieten sinken

Neubauwohnungen legen zu, Altbauwohnungen werden günstiger: Die Woh-

nungsmieten zeigen im 4. Quartal 2020 keine klare Richtung. Im Gesamtjahr 2020

allerdings steigen beide Segmente an, berichtet der Züricher Researcher Fahrlän-

der Partner (FPRE). Währenddessen reicht der Anstieg der Mietpreise im Büro-

markt im letzten Quartal nicht aus, um 2020 einen deutlichen Mietpreisrückgang

zu verhindern. (red)

Nach rückläufiger Entwicklung im Vorquartal legen die Mieten von Neubauwohnungen

im 4. Quartal 2020 wieder leicht zu (+0,9% zum Vorquartal). Weiterhin nach unten zei-

gen hingegen die Altbaumieten. Dort kommt es zum Vorquartal zu einem Rückgang

von 0,7%. Auf das gesamte Jahr 2020 betrachtet können allerdings beide Segmente

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Masterplan unabdingbar Denkweise in Legislaturperioden wird Herausfor-

derungen nicht gerecht

Ein Kommentar von Marcel Abel,

Geschäftsführer JLL

Neben einem turbulenten und noch nachwirkenden

Jahr 2020 wirft auch das laufende Jahr 2021 Schatten

voraus - nicht nur die

global grassierende

Corona-Pandemie ist

weiterhin präsent, auch

die anstehenden Bun-

destagswahlen sind

im Hinblick auf drängen-

de immobilienwirtschaftliche Fragen von besonderer

Relevanz.

Denn angesichts global, aber auch national und regional

bedeutender Herausforderungen, wie der Energiewende,

dem Wohnungsmangel und weiter steigenden Miet- und

Kaufpreisen, ist es unabdingbar, im Rahmen klarer Maß-

gaben zu agieren und die Zukunft des Zusammenlebens

insbesondere auf dem Wohnungsmarkt zu definieren.

Richtungsweisende Lösungsansätze und Strategien sind

das Gebot des Jahres.

Die Lösungsansätze und Strategien umfassen

grundlegende Themen wie den Beitrag der Immobilien-

branche zur Erreichung der Klimaziele, verbunden mit

Maßnahmen für nachhaltiges Bauen, die Erleichterung und

Förderung des Neubaus von Wohnungen, steuerliche und

finanzpolitische Instrumente wie die Grunderwerbsteuerre-

form, Regulierungsmaßnahmen auf Bundes- oder Landes-

ebene wie die Mietenpreisbremse oder den sogenannten

Mietendeckel, eine zukunftsorientierte und gesunde Bo-

denpolitik, die Bedürfnisse einer in einigen Regionen rapi-

de alternden Gesellschaft, den Ausbau der digitalen Infra-

struktur sowie der Schienennetze und, auch damit verbun-

den, die bessere infrastrukturelle Erschließung und Anbin-

dung des Umlandes sowie des ländlichen Raumes. Aber

auch Trendthemen wie das „Arbeiten von Morgen“ und

„Home Office“ bzw. „mobiles Arbeiten“ sind plötzlich

Corona bedingt in den Fokus gerückt.

Die Abkopplung einer Denkweise in Legislaturpe-

rioden im Rahmen eines auf minimalen Konsens ausge-

richteten Koalitionsvertrages von strategisch langfristig

angelegten Überlegungen stellt eine enorme Herausforde-

rung dar, ist aber gerade in einer auf Stabilität und Pla-

nungssicherheit basierenden Branche wie der Immobilien-

wirtschaft von großer Relevanz. Sicher ist uns bewusst,

dass dies objektiv betrachtet auf Grund von divergierenden

Interessenlagen und komplexer, langwieriger Entschei-

des Mietwohnungs-

marktes um je 1,2%

zulegen. Somit kam

es im pandemiebe-

dingt außergewöhn-

lichen Jahr 2020

landesweit nicht zu

rückläufigen Markt-

mieten. Auch mit

Blick auf die einzel-

nen Landesregionen

zeigen die Mieten

2020 fast überall

leicht nach oben. Am stärksten ist der Anstieg in den Regio-

nen Zürich (+2,3%) und Mittelland (+1,1%). Einzig in Basel

(-0,5%) und in der Südschweiz (-1,4%) geben die Mieten et-

was nach. Mittelfristig weisen die Marktmieten für Mietwoh-

nungen jedoch eine Abwärtstendenz auf. Seit Anfang

2015 gibt der entsprechende Gesamtmietindex von FPRE um

3,6% nach. „Das Segment der Mietwohnungen ist mit einer

Vorerkrankung belastet, namentlich den hohen und weiter

steigenden Leerständen“, kommentiert Stefan Fahrländer die

aktuelle Marktlage. Seit 2013 habe sich die Leerstandsquote

für Mietwohnungen in der Schweiz auf inzwischen 2,7%

verdoppelt. FPRE rechnet für 2021 auf gesamtschweizeri-

scher Ebene mit bestenfalls stabilen Marktmieten im Wohn-

bereich, wobei in den zentralen Regionen noch etwas Luft

nach oben besteht, während in der Peripherie die Mieten wei-

ter sinken dürften.

Im Büromarkt gehen im 4. Quartal 2020 die Ver-

tragsmieten bei Neuabschlüssen nach zuletzt drei negativen

Quartalen in Folge landes-

weit wieder aufwärts

(+3,6%). Dieser Anstieg

reicht jedoch nicht aus, um

einen deutlichen Rück-

gang im Gesamtjahr 2020

zu verhindern (-5,1%). Am

ausgeprägtesten war der

Mietpreisrückgang in den

Regionen Genfersee

(-8,7%) und Zürich

(-5,8%). Im Büromarkt ist

von sinkenden Mieten

auszugehen. Die fehlende Zusatznachfrage werde zusam-

men mit den auf den Markt kommenden Flächen dafür sor-

gen, dass sich der Rückgang der Büromieten im Jahr 2021

fortsetzen dürfte, erwartet Fahrländer.

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NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I SEITE 30 NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6392 I SEITE 30

Balearen nach wie vor stark gefragt Preisentwicklung stabil

Das beständige Interesse der internationalen Kunden

an den Balearen spiegelt sich in den Transaktionszah-

len wider. Trotz der gegenwärtigen Corona-Situation

vermeldet Engel & Völkers ein gutes Ergebnis für Mal-

lorca, Ibiza und Menorca. (MG)

„Mit einem Transaktionsvolumen von 460 Mio. Euro haben

wir das Geschäftsjahr auf einem hohen Niveau ab-

geschlossen“, sagt Florian Hofer, Geschäftsführer von

Engel & Völkers auf den Balearen. Der leichte Rück-

gang des Transaktionsvolumens im Vergleich zum Vorjahr

(2019: 517 Mio. Euro) ist im Wesentlichen auf die Reisebe-

schränkungen zurückzuführen, die mit den Lockdown-

Phasen einhergegangen sind. „Dank der regen Kaufaktivi-

täten der internationalen Kunden konnten wir jedoch auf-

geschobene Immobilienabschlüsse in den Sommermona-

ten aufholen und die Attraktivität der Balearen als lebens-

werten Wohnsitz und sichere Feriendestination weiter festi-

gen“, erklärt er weiter.

In den ersten drei Quartalen in 2020 haben aus-

ländische Käufer rund 44% am Anteil des umgesetzten

Immobilientransaktionsvolumens auf den Balearen ausge-

macht. Über das Gesamtjahr 2020 hat sich der durch-

schnittliche Verkaufspreis von Engel & Völkers für

Wohnimmobilien auf Mallorca bei 1,5 Mio. stabilisiert

(2019: 1,47 Mio. Euro). Auf Ibiza lagen die durchschnittli-

chen Verkaufspreise von Engel & Völkers bei 1,3 Mio. Eu-

ro (2019: 1,1 Mio. Euro) und auf Menorca bei 1,1 Mio. Euro

(2019: 0,9 Mio. Euro).

Insbesondere internationale Käufer betrachten

Mallorca als sicheren Zufluchtsort für einen Zweitwohnsitz

und schätzen die hohe Lebensqualität, die die Insel über

das ganze Jahr hinweg bietet. Laut dem spanischen Notar-

verband hat sich der durchschnittliche Kaufpreis für Neu-

dungsprozesse nicht einfach umsetzbar ist. Mittlerweile ist die

Problemgemengelage aber mit Händen greifbar und wie unter

einem Brennglas haben sich die gesellschaftlichen, sozio-

ökonomischen und politischen Herausforderungen durch die

Corona-Pandemie verdeutlicht. Handeln und, besonders emi-

nent in der Immobilienwirtschaft, Bauen auf Sicht sind politi-

sche Realitäten, werden den aktuellen Bedürfnissen und zu-

künftigen Anforderungen der Gesellschaft und der Branche

aber nicht gerecht.

Daher ist ein durchdachter und langfristig angelegter

Masterplan unabdingbar, um allen Herausforderungen erfolg-

reich begegnen zu können. Und dieser Masterplan sollte zu-

mindest in der Grundstruktur und in seinen Schwerpunkten

nicht den möglicherweise schnell wechselnden Mehrheiten in

den Regierungsbündnissen unterliegen und somit einen zu-

kunftsorientierten, langfristige angelegten sowie ausgewoge-

nen Handlungsrahmen bilden.

Preissteigerung trotz Nachfragerückgang

im Münchner Umland 2020 Weniger Angebot und Nachfrage treffen auf

steigende Preise

Constanze Wrede, Redakteurin „Der Immobilienbrief“

Sowohl das Angebot als auch die Nachfrage auf dem

Wohnimmobilienmarkt im Münchner Umland ging lt. des

IVD Süd e.V. im Halbjahreszeitraum Frühjahr/Herbst 2020

spürbar zurück. Wurden 2019 im Durchschnitt pro 1.000

Einwohner 8,0 Eigentumswohnungen und 7,3 Häuser in

den Kreisstädten des Münchner Umlandes angeboten, so

waren es 2020 nur noch 6,9 bzw. 5,6 Objekte. Zeitgleich

stieg das Preisniveau weiter.

Die Preise für Eigentumswohnungen zogen in Starnberg um

6% und in Fürstenfeldbruck (FBB) und Dachau jeweils um

+4,4% an. Beide Städte liegen damit über der Preissteigerung

der Landeshauptstadt München mit 3,2%. Auch die Preise für

Einfamilienhäuser (Ebersberg +7,2%, FFB +4,5%) und Dop-

pelhaushälften (Starnberg +4,5%, Ebersberg +3,8%) stiegen

in fast allen Kreisstädten. Das Preisniveau auf dem Mietmarkt

entwickelte sich weniger dynamisch. Während die Kaufpreise

für Eigentumswohnungen im 5-Jahresfenster (Herbst 2015 -

Herbst 2020) im Durchschnitt der Kreisstädte um +55% an-

stieg, so verteuerten sich Mietwohnungen nur um +23%. In

der kurzfristigen Betrachtung seit Frühjahr 2020 blieben die

Mieten in Freising, Erding und Starnberg konstant, in Dachau

(+2,2%), Ebersberg (+1,6 %) und FFB (+0,7%) beobachte der

IVD moderate Preissteigerungen.

Für 2,6 Millionen Euro steht diese Neubauvilla in Benidalí auf Menorca zum Verkauf; Quelle: E&V

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hat, entstehen mit den Bürohäusern EDGE HafenCity und

EDGE ElbSide zwei weitere Bauten, die Nachhaltigkeit,

Gesundheit, Design und smarte Technologie verbinden.

Beide verfügen über Photovoltaikanlagen sowie begrünte

Dächer und wurden mit dem Umweltzeichen HafenCity in

Platin sowie WELL Core & Shell Gold vorzertifiziert. Pro-

jektentwickler ist EDGE, nach eigenen Angaben Technolo-

gieführer auf dem Gebiet intelligenter Gebäude.

Im Zuge der beiden Projekte in der HafenCity hat

EDGE in Hamburg eine neue Niederlassung gegründet,

die Jens Fieber leitet und weiter ausbauen möchte. Die

beiden bis zu 18-geschossigen Hochhäuser bilden künftig

das Tor zum zentralen Amerigo-Vespucci-Platz im Quartier

Elbbrücken, das neben dem Überseequartier das zweite

urbane Zentrum der HafenCity wird. Das EDGE ElbSide

mit rund 23.900 qm Mietfläche, entworfen von Behnisch

Architekten, ist bereits zu 80% an Vattenfall vermietet.

Der Energiekonzern wird mit bis zu 1.200 Mitarbeitern ein-

ziehen. Das EDGE HafenCity mit 22.500 qm Mietfläche,

gestaltet von Henn Architekten, wird frei vermietet. Die

ersten rund 3.000 qm wurden an die internationale An-

waltskanzlei FieldFisher vermietet, die unter anderem ihre

innovative Legal Tech Sparte im Gebäude unterbringen

wird. Die Fertigstellung beider Gebäude ist für das erste

Quartal 2023 geplant.

Stefan Rappold, Partner Behnisch Architekten,

sagte bei der Vorstellung des Projekts: „Wir haben mit

EDGE ElbSide ein Haus entwickelt, dass den Gedanken

eines kommunikativen Miteinanders in sich trägt und für

Transparenz und Offenheit steht. Als neuer Stadtbaustein

im Osten der HafenCity tritt es in den Dialog mit der Stadt

und seiner Umgebung. Ich meine, wir haben ein Haus ent-

worfen, das nicht nur zwischen den Nutzern vermittelt,

sondern auch eine Verbindung zur unmittelbaren Nachbar-

schaft und zur Stadt herstellt – und somit inspirierender

Ausgangspunkt für facettenreiche Interaktionen sein kann.“

Klaus Ransmayr, Partner HENN Architekten, ergänzt:

„Das Projekt EDGE HafenCity verbindet flexibel nutzbare

Arbeitswelten mit zukunftsweisender technischer Ausstat-

tung auf nachhaltiger und einzigartiger Art und Weise. Der

öffentliche Erdgeschossbereich lädt Mitarbeiter und Besu-

cher dazu ein, das Gebäude zu erleben und dadurch zu

beleben.“

Vorbild ist ein niederländisches Projekt

Blaupause für die Hamburger Bauten ist das EDGE Olym-

pic im Amsterdamer Geschäftsbezirk Zuidas. In seinem

2018 bezogenen Headquarter und Flagship-Gebäude zeigt

das niederländische Unternehmen EDGE wie es sich das

Büro der Zukunft vorstellt. Innen geht es an einer Café-Bar

und einem Trinkwasserbrunnen vorbei in das offene Atrium

mit Palmen, Farnen und mit Moos und Efeu bewachsenen

Wänden. Hier öffnet sich eine Bürolandschaft mit einer

bauobjekte auf dem Gesamtmarkt der Balearen im dritten

Quartal in 2020 sogar um 11,6% erhöht und markiert damit

das höchste Wachstum in Spanien. Im vergangenen Jahr

haben vor allem Kunden aus Nord- und Mitteleuropa den

mallorquinischen Gesamtmarkt dominiert: Die Käufer von

Engel & Völkers stammen mehrheitlich aus Deutschland

(62%), Großbritannien (13%) und Skandinavien (6%). Spani-

sche Käufer machen 8% der Transaktionen aus, Käufer aus

der Schweiz verbuchen 3%.

Die Bedeutung eines schönen und sicheren Zuhau-

ses manifestiert sich besonders in Krisenzeiten. Käufer

aus Europa bevorzugen Fincas und Anwesen mit viel

Platz und Privatsphäre. Viele Kunden sehnen sich nach

Rückzugsorten in ländlichen Regionen, die von Natur oder

Meer umgeben sind.

Ausblick: Die stabile Preisentwicklung und dynamische

Kaufaktivität während der Sommermonate im Vorjahr sowie

die kontinuierlichen Anfragen nach virtuellen oder Video-

Besichtigungen stimmen die Marktexperten positiv.

Büro mit Zukunft In Hamburg baut der Projektentwickler EDGE

zwei innovative Bürogebäude

Sabine Richter

Seit mit Corona das Homeoffice stärker ins Blickfeld ge-

rückt ist, wird darüber diskutiert, wie sich die Nachfrage

nach Büroflächen entwickeln wird. Es geht aber nicht nur

um quantitative Fragen, sondern vor allem auch um die

Qualität und den Nutzen eines Arbeitsplatzes im Büro,

wenn sich Mitarbeiter auch für das Arbeiten zuhause ent-

scheiden können.

Inzwischen haben Unternehmen wie Beschäftigte festgestellt,

dass der formelle wie informelle Austausch, das Zugehörig-

keitsgefühl und die Unternehmenskultur nicht digitalisiert wer-

den können. Für Eigentümer, Firmen und Betreiber ist es

wichtig, dass sich die Mieter wohlfühlen. Neben Atmosphäre

und Identität spielen auch Gesundheit und Nachhaltigkeit

eine immer größere Rolle. Druck kommt von neuen EU-

Verordnungen wie der zur ESG flankiert von einer entspre-

chenden Taxonomie. Die Immobilienwirtschaft hat sich per-

spektivisch ein CO2-neutrales Portfolio zum Ziel gesetzt. Im-

mobilien, die nicht den neuesten Nachhaltigkeitsstandards

entsprechen, verlieren für Investoren und Fondsmanager in

Zukunft an Attraktivität.

Neue EDGE-Niederlassung in Hamburg

Im Quartier Elbbrücken in der Hamburger HafenCity, die sich

bereits als Zukunftslabor für innovative Bauweisen etabliert

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Ihren Arbeitsplatz im Büro vorab von zuhause reservieren“,

erklärt Fieber.

„Neben Grundstücken für Neubauten prüfen wir

auch immer wieder Bestandsgebäude in attraktiven, urba-

nen Lagen“, so Jens Fieber. Den beiden Bürohäuser in

Hamburg und dem Berliner EDGE Grand Central sollen

weitere Projekte folgen. In Berlin realisiert EDGE bereits

zwei weitere Bauvorhaben: EDGE Südkreuz, Fertigstellung

Ende 2021und EDGE East Side, Fertigstellung 2023.

Die Globalisierung der „Hospitality

Industry“ ist unumkehrbar: From Global

to Local and back again.

Winfried D. E. Völcker

Es ist derzeit zwar nicht ganz leicht hoffnungsvoll und

optimistisch zu bleiben, sieht man sich den Zustand

der Welt an. In jeder Hinsicht eine seltsame Zeit, in der

wir leben.

Die Menschen suchen überall auf der Welt Sicherheit, Ver-

trauen, Zuversicht. Trotzdem wird Angst geschürt. Angst

kauft nicht. Angst lähmt, oder setzt Adrenalin frei, um sich

zu verteidigen, zu kämpfen, zu obsiegen. Sehen Sie viele

echte Sieger? Irgendwie scheint uns nichts anderes übrig

zu bleiben, als zu akzeptieren, dass wir nicht wissen, was

die Zukunft bringt. Dabei war meine Devise immer:

„Zukunft hat man nicht, man schafft sie sich.“ Doch wie,

wenn der Staat eine ganze Industrie mit 230.000 Betrieben

und rund 3 Millionen Mitarbeitern „par ordre du mufti“ ohne

Eigenverschulden der Betroffenen schließen lässt?

Wirtschafts- und Gesundheitskrisen haben das

Verhalten der Menschen, ihre Wertvorstellungen und ihr

Lebensumfeld schon immer nachhaltig verändert. Es ist

also durchaus davon auszugehen, dass die Hospitality

Branche, die so unglaublich hart von der SARS COV II –

Pandemie gebeutelt wird - als gewichtiger Teil des Touris-

mus, ebenfalls einem Wandel unterliegt.

Es wird ganz sicher nicht alles wieder so wie vor-

her, als der Boom noch die letzte Hütte füllte und kaum

jemand an Innovationen dachte. Da sind wertvolle Jahre

ohne echte Erneuerungen ins Land gegangen. Geschenkt.

Die kleinen und mittelständischen Hotel- und Gastronomie-

Unternehmen, die höchstwahrscheinlich als Sieger aus der

Krise hervorgehen, werden diejenigen sein, die die Lock-

Down-Periode dazu nutzen, den Wandel realistisch einzu-

schätzen. Das heißt, den Wandel zu antizipieren und das

Geschäft, wie es künftig laufen wird, mit den 5 P´ s darauf

Vielzahl unterschiedlicher Arbeits- und Meeting-Bereiche auf

verschiedenen Ebenen. Das flexible Raumdesign erlaubt

klassische Büros genauso wie Co-Working und vor allem viel

informellen Austausch. Auch die Dachterrasse ist begrünt, auf

dem Dach steht eine Solaranlage. Für die verwendeten Bau-

stoffe gilt, sie sollen soweit es heute möglich ist, wieder ver-

wertbar und verwendbar sein.

Zentrales Merkmal aller EDGE-Gebäude ist neben

Nachhaltigkeit und Well-Being aber die innovative Technik.

Ein dichtes Netz von Sensoren erhebt kontinuierlich Informati-

onen zum Beispiel zur Raumnutzung. So lassen sich Hellig-

keit, Luftqualität, Temperatur, Feuchtigkeit oder CO2-Gehalt

bis ins Detail ermitteln. „Mit den Sensoren lässt sich die Effizi-

enz des Gebäudes deutlich erhöhen und seine Parameter

besser steuern, bietet aber auch den Mietern mehr Komfort“,

erklärt Jens Fieber. Über ihr Smartphone können Nutzer bei-

spielsweise Helligkeit und Temperatur an ihrem Arbeitsplatz

selbst regulieren. Zudem können sie sehen, welche Büros

oder Meetingräume frei sind und sie reservieren“.

Für alle EDGE-Projekte – mit dem EDGE Grand

Central am Berliner Hauptbahnhof hat Projektentwickler

EDGE sein erstes Bürogebäude in Deutschland in Betrieb

genommen - gelten die gleichen Standards: Eine abwechs-

lungsreiche, vielfältige Atmosphäre mit flexiblen Raumkon-

zepten, eine intelligente Steuerungstechnik, Photovoltaikan-

lag en sowie begrünte Dächer wo sie genehmigungsfähig

sind. „Ziel ist ein rund zwei Drittel geringerer Energiever-

brauch als in konventionellen Nichtwohngebäuden“, erklärt

Jens Fieber. Die Sensoren ermöglichen auch eine effizientere

Nutzung der Flächen. Wenn die Mitarbeiter künftig vermehrt

zu Hause arbeiten, stehen Einzel- oder Zweierbüros unter

Umständen häufig leer. Die Daten zeigen, wie häufig und

intensiv ein Raum genutzt wird, dies schafft eine bessere

Planbarkeit und somit Auslastung der Flächen „Viel besser

sind dann flexible Arbeitsbereiche, in denen Mitarbeiter sich

jeden Tag aussuchen können, wo sie arbeiten wollen und

Roto The Edge Hamburg . Bildrechte: EDGE/Bloomimages

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Winfried D. E. Völcker hat rund ein Dutzend internatio-nale Business & Leisure Hotels, teils mit großen Veran-staltungs-Centren und mehr als 60 Restaurants & Bars auf drei Kontinenten eröffnet, geführt oder modernisiert. VÖLCKER HOSPITALITY konzipiert, betreibt und entwickelt Hotels - von der Idee bis zur Eröffnung. Member Cornell Hotel Society, USA; AK-Arbeitskreis Hotel-immobilien; Deutscher Fach-journalisten Verband; Rotary Club Wiesbaden-Kochbrunnen; Kaufmannschaft zu Lübeck. www.voelcker-hospitality.de

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Kochens, der Tradition des Weinmachens, der Braukunst

und der Brennereien. Es stellt sich die Frage: „Wie kann

man die europäische Tradition der „Art of Hospitality“ ver-

ständlich machen und praktizieren und damit viel Geld

verdienen, ohne darin gefangen zu sein. Wie kann ich rich-

tig innovativ sein und dabei die Tradition mitnehmen, denn

ich denke, für die Produkt-Stories, für Leib und Seele,

brauchen wir Innovation und Tradition. Für eine Evolution

in Corona Zeiten ist es jetzt zu spät. Was wir jetzt brau-

chen ist ein bisschen Revolution, wollen wir uns nicht

gänzlich dis-connecten von den globalen Chancen der

Wachstumsbranche des 21. Jahrhunderts.

vorzubereiten. Ich nenne dieses Werkzeug „Marketing M 5.0“.

Manches ändert sich nie.

Jede Aufgabe, jede Tätigkeit, jede Ware und jedes

Angebot muss ohne Tabus auf den Prüfstand. Es gilt rigoros

alles zu vergessen, was gestern noch richtig war. Entlernen

wird zur wichtigen Tugend. Das ist für uns als Coach und

Consultants schon nicht leicht. Für viele Not leidende Unter-

nehmer oft extrem schwer, zumal sie uns für den guten Rat

noch bezahlen müssen.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht unter der Matte.

Es gilt das Haus „einzureißen“ oder zu restrukturieren, kun-

dengerecht zu repositionieren und dabei eine Identität zu

schaffen, die verspricht, was der Laden bereit und fähig ist zu

halten. Täglich, bei gleicher Qualität. Gut kalkuliert, mit Mut

zum Preis. Mittelmäßigkeit ist der Tod. „Me-too“ lebt nicht

lange.

Ein Hotel, Restaurant, Kneipe, Freizeitanlage oder

der Kiosk an der Ecke ohne erkennbares Konzept, wird vom

Markt verschwinden. Jede Zeitung, die die Vorstellungen der

Leserschaft nicht bedient, wird verschwinden. Die Kirchen

haben es vorgemacht: Leere Gotteshäuser, weil die Sprache

der Kirche dis-connected ist. Die Angebote vieler Hotels und

Restaurants auch.

Zwischen den gravierenden Auswirkungen der Pan-

demie auf unser Reise- und Genussverhalten und die ganz

speziellen Reisevorstellungen einer in der Boom-Zeit unbe-

achtet nachgewachsenen Generation von Touristen, gilt es

den Zukunftsspagat aufs Parkett zu legen.

Die Hotellerie ist das zweitälteste Gewerbe mit gro-

ßer Tradition der Gastlichkeit, der Kulinarik - der Kunst des

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Nr. 493, 05. KW, 05.02.2021

Neues aus der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg Berlins Logistikmarkt auf hohem Niveau Nach Büro und Investment zeigt sich auch der Berliner Logistikmarkt auf Spitzenniveau. 2020 wurde am Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt ein Flächenumsatz von 440.000 qm erreicht. Verglichen mit dem Vorjahr 2019 ist dies ein Rückgang um 10%. Der Anteil von Eigennutzern blieb einem Volumen von 26.000 auf einem geringen Niveau und ging verglichen mit 2019 noch einmal um 34% zurück. Dies ist das Ergebnis einer aktuel-len Analyse des globalen Logistikimmobiliendienstleisters CBRE. „Wir hatten vor allem angesichts der Krise ein gutes Jahr am Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt. Da es im Berliner Umland anders als in praktisch allen anderen Top-Märkten auch noch ein größeres Flächenangebot gibt, hat die dortige Entwicklung eine besondere Aussagekraft was die Dynamik der Nachfrage betrifft“, sagt Colette Boden-dorf, Team Leader Industrial & Logistics Berlin bei CBRE. Im Berliner Umland wurde ein Umsatzvolumen von 263.000 qm erzielt, was einem Anstieg um 5% entspricht. Im Stadtgebiet ging das Umsatzvolumen hingegen um 25% auf 176.000 qm zurück. „Anders als im Umland überwiegt im Stadtgebiet ein deutlicher Flächenmangel, was angesichts des mangelnden Neubaus und der dafür auch nicht verfügbaren Grundstücke keine Überra-schung darstellt“, erklärt Bodendorf. Insgesamt umfasste das Umsatzvolumen in Neubau-

ten 140.000 qm. Verglichen mit 2019 ist das ein Rückgang um 20%. Der Nachfrageüber-hang im Stadtgebiet wird zu weiter steigenden Durchschnittsmieten beitragen. Im Umland bleiben die Durchschnittsmieten hingegen vorerst stabil. In und um die Hauptstadt wurde das Marktgeschehen 2021 wie auch 2019 vor al-lem von der Branche Transport und Logistik betrieben, auf die ein stabiles Umsatzvolumen von 180.000 qm entfiel (Anteil am Umsatzvolumen von 41%). Zulegen um 10% auf 75.000 qm konnte hingegen die Nachfrage seitens der Produktion (Anteil von 17%). Rückläufig war die Handelsbranche (inklusive Onlinehandel) – auf diese entfielen nach einem Rück-gang um 15% nur 86.000 qm (Anteil von 20%). Ausblick 2021 „Auch das laufende Jahr dürfte das über die vergangenen Jahre insgesamt hohe Umsatz-volumen bestätigen“, erwartet Bodendorf. „Grundsätzlich wird sich auch die Tendenz fort-

Quantum erwirbt den „B1 Business Park“ in B-Mahlsdorf in der Landsberger Straße 225-241. Es handelt sich um sechs Objekte mit insgesamt rund 40.000 qm Mietfläche. Die Gebäude wurden zwi-schen 1994 und 1997 fertig-gestellt und halten Hallen-, Büro- und Lagerflächen vor. Die Liegenschaft ist nahezu voll vermietet. Ivanhoé Cambridge hat das Alte Post Quartier in B-Neukölln erworben. Dabei handelt es sich um ein ge-mischt genutztes Quartier mit einer Gesamtmietfläche von über 16.600 qm. Diese umfasst Büros, neue Wohnun-gen sowie unterschiedliche Dienstleistungen wie ein Res-taurant, ein Fitnessstudio und Lagerräume. Commodus, Co-Investor der Transaktion, wird das Projekt als Asset Manager und Projektent-wickler betreuen. Bei der Transaktion wurde Ivanhoé von Clifford Chance, CBRE, KPMG sowie KVL beraten. Die IC Immobilien Gruppe hatte zum 1. Dezember 2020 im Zentrum am Rathaus in B-Weißensee rund 476 qm Ein-zelhandelsfläche an das Zoofachhandelsunternehmen „Das Futterhaus“ vermietet. Damit ist das Geschäftszent-rum mit ca. 10.500 qm Gewer-bemietfläche nun voll vermie-tet. Die Immobilie steht im Eigentum eines Privatinves-tors aus Süddeutschland.

Deals

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Nr. 493, 05. KW, 05.02.2021

setzen, dass die Flächen im Stadtgebiet äußerst begrenzt, dafür aber im Umland stärker verfügbar sind. Diese Flächenverfügbarkeit gilt aber nicht für das südöstliche Umland in Reichweite der entstehenden Fabrik von Tesla. Denn dort ist die Nachfrage der Zulieferer ent-sprechend groß, was zu tendenziell steigenden Mieten führen wird. Das bedeutet natürlich auch, dass sich andere Nutzer eher in andere Regionen des Umlands orientieren werden, um dem Preisdruck im Südosten zu entgehen“, sagt Bodendorf. „Es bleibt dabei: Berlin wird aufgrund seines Um-landes und aufgrund der absehbaren Zusatznachfrage im südöstlichen Marktgebiet von Zulieferern und deren Logis-tikern im Umfeld der künftigen Tesla-Fabrik in den kom-menden Jahren weiter an Relevanz am Deutschen Indust-rie- und Logistikimmobilienmarkt gewinnen. Zumal hier einige Grundstücke nach Baurechtsschaffung zu Logistik-parks entwickelt werden können. An keinem anderen Top-Markt gibt es ein vergleichbares Flächenreservoir“, sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland.

Quantum erwirbt Light-Industrial-Portfolio in Berlin Quantum setzt den Aufbau ihres Light-Industrial-Segments konsequent weiter fort. Die Investition in Light-Industrial-Immobilien erfolgt mit dem Ziel, ein Portfolio mit attraktiver Rendite bei gleichzeitig hoher Krisenresilienz aufzubauen. Mit dem „B1 Business Park“ in Berlin-Mahlsdorf hat Quan-tum nun ein weiteres Objekt für dieses Investmentsegment erworben. Für eine weitere Liegenschaft befindet sich man sich in exklusiven Verhandlungen. Bei der Immobilie in der Landsberger Straße 225-241 handelt es sich um sechs Objekte mit insgesamt rund 40.000 qm Mietfläche. Die Gebäude wurden zwischen 1994 und 1997 fertiggestellt und halten Hallen-, Büro- und Lagerflächen vor. Eine Vielzahl von Mietern aus unter-schiedlichen Branchen sichern einen stabilen und nachhal-tigen Cashflow für die Investoren. Die Liegenschaft ist nahezu vollvermietet. Quantum blickt bereits auf einen erfolgreichen Track Record im Management von Light-Industrial-Objekten im Rahmen von Joint-Venture-Projekten zurück. Der Anlagefokus in diesem Investmentsegment liegt auf „leicht industriell“ geprägten Objekten mit einer überwie-gend mittelständischen Mieterstruktur. Dazu zählen bei-spielsweise gemischt genutzte Gewerbeobjekte mit Büro-, Lager-, Fertigungs-, Forschungs-, Service- und Großhan-

delsflächen. „Die Besonderheit dieser Assetklasse liegt unter anderem in einer hohen Drittverwendungsfähigkeit und einer kleinteiligen Vermietungsstruktur. Beides führt zu einer Minimierung des Mietausfallrisikos und damit zu ei-ner größeren Krisenresilienz“, erklärt Arndt Buchwald, Ge-schäftsführer der Quantum Immobilien KVG. „Aufgrund der positiven Zukunftsaussichten wird das Segment Light In-dustrial bei Quantum künftig an Bedeutung gewinnen.“ Die hauseigene Research-Abteilung hat dazu zu-kunftsfeste Regionen mit einem nachhaltig hohen Bedarf an Light-Industrial-Immobilien identifiziert. Diese Regionen zeichnen sich unter anderem durch eine überdurchschnitt-lich gute Erreichbarkeit, große Absatzmärkte, einen attrak-tiven Branchenbesatz und große Zukunftschancen aus. Dazu gehören beispielsweise die Metropolregionen Ham-burg, Rhein-Main, Berlin, Rhein-Ruhr und Stuttgart.

Berlin spielt trotz Corona in einer eigenen Investmentliga Trotz eines Rückgangs um 19% gegenüber dem Vorjahr wurde auf dem Immobilien-Investmentmarkt in Berlin auch 2020 unstrittig ein Top-Ergebnis erzielt. Mit 12,8 Mrd. Euro setzte sich die Hauptstadt zum zweiten Mal in Folge und mit noch deutlicherem Abstand als im Vorjahr an die Spitze der deutschen Big 7. Gefolgt wird Berlin in der Rangliste 2020 von Frankfurt (7,9 Mrd. Euro) und Hamburg, das als einzige Metropole sogar ein deutliches Plus von einem Viertel (auf rund 6,9 Mrd. Euro) bilanzieren konnte. 2020 markierte die Spreemetropole das dritthöchs-te jemals erzielte Transaktions-Volumen. „2019 konnte mit über 15,8 Mrd. Euro ein Allzeitrekord verzeichnet werden. Die Annahme, ein ähnliches Ergebnis noch einmal erzielen zu können, wäre selbst unter gleichen Bedingungen sehr gewagt gewesen. Angesichts der durch die Pandemie stark veränderten Rahmenbedingungen kann diese Perfor-mance in der Endabrechnung gar nicht hoch genug gewer-tet werden“, so Rüdiger Thräne, Regional Manager JLL Berlin & Leipzig. „Dabei muss 2020 auch den langfristigen Vergleich mit einem Plus gegenüber dem 5-Jahresschnitt von 8% nicht scheuen. Und ein 43% höheres Transaktionsvolumen als im Schnitt der Jahre 2010 – 2019 sei ebenso ein-drucksvoll“, so der Investmentexperte. Anja Schuhmann, Regional Manager JLL Berlin & Leipzig, kommentiert: „In Deutschland spielt Berlin ganz eindeutig in einer eigenen Investment-Liga. Denn 2020

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Nr. 493, 05. KW, 05.02.2021

konnte das Corona freie Vorjahr in einigen Belangen sogar noch toppen, beispielsweise bei der Anzahl der Transaktionen. Außerdem war das vierte Quartal mit 4,5 Mrd. Euro so-gar noch deutlich stärker als im Vorjahr und bilanzierte damit den zweitstärksten Dreimo-natszeitraum der letzten fünf Jahre überhaupt. Bis auf das zweite Quartal, dem wiederum schwächsten seit 2016, können wir allen Unwägbarkeiten zum Trotz von einem insgesamt regen Investmentjahr berichten.“

Land Berlin gewinnt Rechtsstreit um Grundstücke an der Komi-schen Oper

Im Rechtsstreit um die Grundstücke an der Komischen Oper hat jetzt auch der Bundesge-richtshof letztinstanzlich zugunsten des Landes Berlin entschieden. Die Nichtzulassungs-beschwerde der Gegenpartei wurde zurückgewiesen. Damit haben das Land Berlin und die Stiftung Oper den Rechtsstreit gewonnen. Berlin kann jetzt uneingeschränkt über die Grundstücke verfügen und die schon lange vorbereitete Entwicklung des Areals umsetzen.

Dem Spruch des Bundesgerichtshofs ging ein mehrjähriger Rechtsstreit voraus.

Der Vertrag über die Flächen an der Glinkastraße zwischen Behrenstraße und Un-ter den Linden sowie über das daran anschließende Grundstück Unter den Linden, auf dem ein Funktionsbau der Komischen Oper steht, war im Jahr 2000 verkauft worden. Die Käuferin plante die Bebauung der Grundstücke. Im Gegenzug behielt sich das Land Berlin das Recht vor, vom Vertrag zurückzutreten, sollte die Käuferin vor Abschluss der Bauar-beiten die Grundstücke weiterveräußern bzw. ohne Zustimmung des Landes Gesell-schaftsanteile an der Käuferin mehrheitlich an Dritte veräußern.

Zwischen 2003 und 2008 kam es zu erheblichen Änderungen bei der Käuferin (Anteilsübertragungen und Gesellschafterwechsel). Hinzu kamen Veränderungen der ur-sprünglichen Planungen und Prioritäten. 2014 schließlich klagte das Land Berlin gemein-sam mit der Stiftung Oper in Berlin auf Löschung der eingetragenen Auflassungsvormer-kungen. Berlin berief sich darauf, dass durch den Gesellschafterwechsel bei der Käuferin, dem nicht zugestimmt worden sei, ein Recht auf Rücktritt bestünde.

Im erstinstanzlichen Verfahren vor dem Berliner Landgericht 2017 wurde der Klage des Landes stattgegeben, ebenso im folgenden Berufungsverfahren vor dem Kammerge-richt im Frühjahr 2020. Mit dem Spruch des Bundesgerichtshofs Beschluss vom 14. Januar 2021 – V ZR 107/20 – ist das Verfahren jetzt abgeschlossen. Vorinstanzen: LG Berlin – Urteil vom 28. Juli 2017 – 22 O 46/16 KG – Urteil vom 4. März 2020 – 21 U 111/17

Steigende Preise, sinkende Kosten: Immobilienmärkte im Norden und Osten Der Berliner Immobilienmarkt erreicht eine Sättigung – allerdings nur im Luxussegment. Ansonsten steigen die Preise weiter, besonders bei Häusern. Auch in Hannover sind Ei-genheime besonders gefragt, in Hamburg und Dresden hingegen liegen Eigentumswoh-nungen vorne. Sorgt bei dieser endlosen Preisrallye zumindest das neue Gesetz zur Tei-lung der Maklerkosten für Entlastung bei Immobilieninteressenten? Ja, meint Ekkehard Enkelmann von Dr. Klein und erklärt, wie Käufer im Allgemeinen und Berliner im Besonderen davon profitieren.

The Grounds Real Estate Development AG hat zwei weitere Wohnimmobilienob-jekte in Bernau sowie in Dall-gow-Döberitz erworben. Bei der Liegenschaft in Ber-nau handelt es sich um eine im Jahr 1997 errichtete Wohn-anlage mit 59 Wohnungen, die rund 4.070 qm vermietbare Fläche bietet. Außerdem be-finden sich auf dem 7.413 qm großen Grundstück 64 Pkw-Stellplätze, davon jeweils 32 in der Tiefgarage und 32 im Außenbereich. In Dallgow-Döberitz wurde eine Reihenhausanlage mit insgesamt 28 vermieteten Häusern erworben, die dort im Jahr 1997 auf einem 7.200 qm großen Grundstück erbaut worden. Colliers International war beim Verkauf des Kaufland in Auerbach (Sachsen) an Kauf-land Immobilien beratend tätig. Das Closing fand zum Jahreswechsel statt. Das 1996 erbaute und 2015 modernisierte Objekt ist lang-fristig an Kaufland vermietet. Die Gesamtmietfläche beträgt rund 9.000 qm, knapp 500 ebenerdige Kundenparkplätze stehen zur Verfügung. Ver-käufer ist die Treveria Sixteen S.à.r.l, die exklusiv von Col-liers beraten wurde. Der Ver-käufer wurde rechtlich von Dentons beraten, während Corestate für das Asset Ma-nagement verantwortlich war.

Deals

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Berlin: Ende der Preissteigerung – aber nur in der Oberklasse Mit 12.990 Euro/qm für eine Eigentumswohnung in Berlin und 14.359 Euro/qm für ein Eigenheim werden im 4. Quar-tal 2020 in der Bundeshauptstadt beachtliche Höchstpreise gezahlt. Aber für Ekkehard Enkelmann, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Berlin, ist ein Ende der Preisspirale bei Luxusimmobilien absehbar: „Im hochprei-sigen Segment wird die Schicht der Käufer dünner, da das entsprechende Klientel nicht in der Menge nach Berlin zieht. Solche Immobilien gehen mittlerweile langsamer über den Tisch.“ Jenseits dieser Edelkategorie ist die Nachfrage allerdings weiterhin größer als das Angebot und der Preis-anstieg ungebrochen. Besonders Häuser sind in Zeiten des Lockdowns gefragt. Dies bestätigt ein Blick auf den Indexwert, der die tatsächliche Preisentwicklung anzeigt und Parameter wie Lage und Alter der Immobilie berück-sichtigt: Mit einem Plus von 3,82% bei Berliner Ein- und Zweifamilienhäusern im Vergleich zum Vorquartal ist dies die größte Steigerung unter den Metropolregionen im Nor-den und Osten. Zudem müssen Immobilienkäufer in Berlin auch bei den Kaufnebenkosten besonders tief in die Tasche greifen. Die Grunderwerbsteuer liegt mit sechs Prozent bundesweit im Spitzenfeld – ebenso wie die frei verhandelbare Makler-provision von durchschnittlich über 7%. Erleichterung soll das neue Gesetz zur Teilung der Maklerkosten schaffen:

Sofern der Wohnungs- oder Hauskauf über einen Makler abgewickelt wird, sinken die Nebenkosten für Berliner Käufer nun um rund 3%. Kommt diese Entlastung tatsächlich bei ihnen an oder werden die Kosten verdeckt auf den Kaufpreis aufgeschlagen? „Immobilienkäufer profitieren auf jeden Fall von der neuen Regelung“, ist sich Ekkehard Enkelmann von Dr. Klein sicher und erläutert: „Selbst wenn die Maklerkosten auf den Kauf-preis umgelegt würden, wären sie auf diese Weise einfacher zu finanzieren als über die Kaufnebenkosten. Der Eigenkapitalbedarf ist so geringer.“ Als Folge der Neuregelung geht Spezialist Enkelmann davon aus, dass nun mehr Objekte ohne Makler auf den Markt kommen werden.

Bauen in Berlin und Brandenburg 2020 erneut teurer Der Neubau von Wohngebäuden (Bauleistungen am Bauwerk) verteuerte sich 2020 gegenüber dem Vorjahr in Berlin im Durchschnitt um 3,1% und in Brandenburg um 3,3%. Damit blieb es bei einem Preisauftrieb, jedoch we-sentlich geringer als 2019. Diese Entwicklung ist unter an-derem auf die seit 1. Juli 2020 geltende Mehrwertsteuer-senkung zurückzuführen, teilt das Amt für Statistik Berlin–-Brandenburg mit. Im November 2020, dem letzten Berichtsmonat des Jahres, stiegen die Baupreise gegenüber November 2019 in Berlin um 1,1% und in Brandenburg um 2,1%. Berech-nungsgrundlage für die Preisentwicklung bilden Preise für Bauleistungen ohne Mehrwertsteuer. Die Mehrwertsteuer wird programmgestützt hinzugerechnet. Bei unverändertem Steuersatz hätte die Preissteigerung 2020 rein rechnerisch im Durchschnitt in Berlin 4,4% und in Brandenburg 4,6% betragen. Im November 2020 wären es in Berlin 3,6% und in Brandenburg 4,7% gewesen. Ursächlich für die Preisentwicklung gegenüber dem Vorjahr sowie dem Vorjahresmonat waren Preisanstiege sowohl für Roh-als auch für Ausbauarbeiten, wobei sich der Ausbau stärker verteuerte als der Rohbau. Mauer- und Betonarbeiten, die Bauarbeiten mit den größten Anteilen am Neubau für Wohngebäude, verteuerten sich im Jahres-durchschnitt in Berlin um 1,4% bzw. 1,7% und in Branden-

Eigentumswohnun-gen

Quartal Median- Preisspan-

ne Indexwert Vergleich zum Vor-quartal

Vergleich zum Vor-

jahresquartal

(Alt-, Neu-bau)

Q4/2020 4.743 €/qm

951 – 265,49 1,60% 7,15% 12.990 €/

qm

Ein- und Zweifamilienhäuser

Quartal Median- Preisspan-

ne Indexwert Vergleich zum Vor-quartal

Vergleich zum Vor-

jahresquartal

(Alt-, Neubau)

Q4/2020 3.350 €/qm

526 – 230,46 3,82% 12,28% 14.359 €/

qm

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burg um 3,4% bzw.1,6%. Preiserhöhungen im Vergleich zu November 2019 gab es in beiden Bundesländern unter anderem bei Heizanlagen und zentralen Wasser-erwärmungsanlagen mit 3,0% in Berlin und 3,1% in Brandenburg. In Berlin sanken hingegen die Preise für Gerüstarbeiten um 7,8% und in Bran-denburg für Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten um 14,8%. Von August bis November 2020 stiegen die Baupreise in Berlin um 0,4% und in Brandenburg um 0,6%. Wesentli-che Veränderungen wurden in beiden Bundesländern bei Zimmerei- und Holzbauarbei-ten beobachtet. In Berlin stiegen die Preise hierfür um 1,8% und in Brandenburg um 2,8%. Darüber hinaus stiegen die Preise in Berlin für Parkettarbeiten überdurchschnitt-lich, für Maler- und Lackierarbeiten gingen sie hingegen zurück. In Brandenburg stiegen die Preise für Nieder- und Mittelspannungsanlagen überdurchschnittlich an, nennens-werte Preisrückgänge waren nicht zu verzeichnen.

Deutscher Architekturpreis 2021 Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und die Bundesarchitektenkam-mer haben heute den Deutschen Architekturpreis 2021 ausgelobt. Bis zum 7. April 2021 können Bauwerke eingereicht werden, die zwischen dem 1. Januar 2019 und dem 15. Januar 2021 in Deutschland oder im Namen bzw. überwiegend aus Zuwendungsmit-teln der Bundesrepublik Deutschland im Ausland fertiggestellt wurden. Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat: „Mit dem Deutschen Architekturpreis würdigen wir Projekte, die beson-ders zukunftsweisende Antworten auf die gesellschaftlichen Fragestellungen unserer Zeit gefunden haben. Dazu zählt heute ganz besonders der Klimaschutz, ein nachhalti-ger Umgang mit Emissionen, Ressourcen, der bestehenden Bausubstanz und die bau-kulturelle Qualität. Wir suchen nach Neubau- und Sanierungsprojekten mit Vorbildcha-rakter, um eine breite Öffentlichkeit auf die Belange einer nachhaltigen Baukultur auf-merksam zu machen. Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer: „Der Deutsche Architekturpreis 2021 bietet Architektinnen und Architekten die Möglich-keit, ihre besten Arbeiten zur Diskussion zu stellen. Die ausgewählten Projekte sind im-mer auch Vorbild und Inspiration für unseren Berufsstand und laden zugleich die Öffent-lichkeit ein, Qualität zu entdecken und wertzuschätzen. Gute Architektur ist Baukultur - und viel mehr als nur eine schöne Fassade. Sie verbindet den Ort mit der Zeit und mit den Menschen, die die Häuser nutzen. Eine sorgfältig gestaltete und robust gebaute Umwelt ist unser stärkstes Pfund für mehr Nachhaltigkeit.“ Der Deutsche Architekturpreis ist mit 30.000 Euro dotiert. Für bis zu zehn Aus-zeichnungen und Anerkennungen stehen weitere 30.000 Euro zur Verfügung. Die Teil-nahmeunterlagen müssen bis zum 7. April 2021, 16:00 Uhr, beim Bundesamt für Bauwe-sen und Raumordnung (BBR) in Berlin eingereicht werden. Das Wettbewerbsver-fahren wird vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung durchgeführt.

Der 150-Meter-Turm von Siemens ist vom Tisch Thema Nummer 1 bei der Präsentation im Januar 2020: das Hochhaus am Siemens-Campus. Doch davon ist mittlerweile keine Rede mehr. Das Hochhaus ist vom Tisch.

Die 6B47 Real Estate Inves-tors AG hat ein Paket von drei Wohnbau-Projekten mit knapp 50.000 qm Geschoss-fläche an die Gröner Group veräußert. Dabei handelt es sich um ein Projekt in der Freischützstraße im Münchner Stadtteil Johanneskirchen, ein Objekt in Karlsfeld am nord-westlichen Rand von Mün-chen und eine Liegenschaft in der Kleinen Eiswerder-straße im Berliner Stadtbezirk Spandau. Bei dem 11.500 qm großen Grundstück in der Kleinen Eiswerderstraße wird die Grö-ner Group an ihrem Stamm-sitz Berlin ihre Kernkompetenz bei der Kombination von Neu-bau und historischer Bausub-stanz einbringen. 6B47 wurde durch GÖRG Rechtsanwälte beraten. Die DVI Gruppe hat gemein-sam mit Partnern ein rund 210.000 qm großes, unbebau-tes Grundstück in unmittelba-rer Nähe zum Flughafen BER erworben. Verkäufer ist ein institutioneller Eigentümer. Die DVI Gruppe plant in Zu-sammenarbeit mit der Ge-meinde Schönefeld einen Bebauungsplan aufzustellen und das Grundstück einer gewerblichen Nutzung zuzu-führen. Angedacht ist eine Mischung aus Lager, Logistik, Büro und Hotel.

News

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investor weiterzugeben.“ Für ARCADIA stellt dieser Verkauf die bisher größte im Segment Parken durch-geführte Transaktion dar.

Land Brandenburg sucht rechtmäßige Erben von Bodenreformland – Noch immer – Eigene Schuld nicht aufgearbeitet

Karin Krentz Der Staat als Erbschleicher. Das Unrecht gegenüber den Erben von Bodenreformland besonders im Land Branden-burg schreit regelrecht zum Himmel, nur die Landesregie-rung hört nicht. Auch jetzt sind an der im Januar 2021im Landtag in Potsdam erklärten Absicht, das Unrecht end-gültig bis zum Jahr 2023 aufarbeiten zu wollen, erhebliche Zweifel geboten. Die Sachlage 1 Das Land Brandenburg hatte sich in insgesamt rund 7.500 Fällen zum gesetzlichen Vertreter von angeblich unbe-kannten Eigentümern ehemaligen Bodenreformlandes bestellen lassen und anschließend als Vertreter der Eigen-tümer die Auflassung der betroffenen Grundstücke an sich selbst erklärt sowie seine Eintragung im Grundbuch veran-lasst in einem Wert von 50 bis 90 Mio. Euro. Wie konnte das passieren? Die Empfänger von Bodenreformland wa-ren damals 1945 ca. 40 Jahre alt, 1990 bei der Wende 90 Jahre und älter. Hinzu kommen mindestens 6.500 Fälle, in denen sich das Land Brandenburg den Boden von bekannten Erben aneignete. Diese Vorgehensweise hatte der Bundesgerichtshof (BGH) im Jahr 2007 nicht nur für „nichtig“ erklärt, sondern sogar als „sittenwidrig“ und das Land Brandenburg und die rote Landesregierung von Ministerpräsident Manfred Stolpe „wegen Missbrauchs der verliehenen Vertretungsmacht“ angeprangert, „das Verhalten sei eines Rechtsstaates unwür-dig“ (Aktenzeichen V ZR 65/07). Was folgte aus dem BGH-Urteil? Nichts weiter als ein Erbenaufruf in der regionalen Presse, im Bundesanzei-ger und in den Amtsblättern der Kommunen. Ergebnis: In nur 3.753 Fällen konnten Bodenreformflächen mit einer Gesamtfläche von rund 6.700 ha an die Eigentümer oder Erben bzw. die für sie bestellten Pfleger oder gesetzlichen Vertreter zurückgegeben werden, sagte Finanzminister Görke damals 2010 in Potsdam. Denn auch die Erben sind hochbetagt, verpachten oft das Land, das sie nicht mehr bewirtschaften können.

Der Siemens-Konzern teilte auf Nachfrage des Spandau-Newsletters vom Tagesspiegel mit, dass der 150-Meter-Turm nicht mehr in den Plänen auftaucht. Spand-aus Baustadtrat Frank Bewig, CDU, hatte sowas schon bei der Präsentation befürchtet. Zuletzt hatte auch Daniel Buchholz, SPD, immer wieder auf so ein markantes Haus gedrängt, das ein Wahrzeichen der neuen Siemens-stadt hätte sein können ("Siemens sollte nicht am falschen Ende sparen"). Im Herbst 2020 hatte Siemens noch mitgeteilt, dass eine offizielle Entscheidung nicht gefallen sei - Gerüchte machten aber seit dem Sommer die Runde. Stattdessen entstehen nun 60 Meter hohe Gebäu-de. Zum Vergleich: So hoch ist etwa der "Spiegelturm" am S-Bahnhof Stresow an der Spandauer ICE-Trasse. Nun spart Siemens doch am falschen Ende. Die Vorfahren einst waren mutiger.

ARCADIA verkauft Parkhaus „Northgate“ am Flughafen BER an Quantum Der Projektentwickler ARCADIA Investment Group hat das neu errichtete Parkhaus „Northgate“ im Businesspark „gatelands“, in unmittelbarer Nähe des Hauptstadtflugha-fens Berlin Brandenburg „Willy Brandt“, an die Quantum Immobilien Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH ver-äußert. Die Quantum Immobilien KVG hat das Parkhaus mit mehr als 1.500 Stellplätzen für das durch sie verwalte-te Immobilien-Spezial-Sondervermögen "City Parking" erworben. Über den Kaufpreis wurde zwischen den Ver-tragsparteien Stillschweigen vereinbart.

Das öffentliche Parkhaus wurde von der GOLD-BECK Nordost GmbH, Niederlassung Berlin-Brandenburg, innerhalb von 15 Monaten gebaut und ter-mingerecht übergeben. Der neue Betreiber, die GOLD-BECK Parking Services GmbH, hat sich den Standort für eine Laufzeit von 20 Jahren gesichert und die Bewirt-schaftung der Liegenschaft bereits übernommen. „Im Rückblick auf das erfolgreich fertiggestellte und eröffnete Parkhaus bestätigt sich noch einmal unsere Ent-scheidung, in die lange kontrovers diskutierte Region rund um den BER investiert zu haben“, freut sich Alexander Folz, geschäftsführender Gesellschafter der ARCADIA, über das realisierte Projekt. „Die konstruktive, vertrauens-volle sowie enge Zusammenarbeit mit Quantum bewegte uns dazu, das Parkhaus an einen etablierten Langfrist-

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Die Sachlage 2 Im Zuge des „Sozialistischen Frühlings“ ab 1952 verloren alle ihren Besitz an die Landwirtschaftlichen oder andere Produktionsgenossenschaften bzw. den Staat. Nach der Wende 1990 sollten die Eigentümer ihren Besitz wieder zurückerhalten, so sah es der Einigungsvertrag vor. Alle ostdeutschen Länder starteten bis zum Jahr 2000 befriste-te Suchprogramme nach den ursprünglichen Besitzern, allerdings zu spät, zeitlich viel zu knapp bemessen und nicht konsequent genug, besonders in Brandenburg, wie ein 2009 vom damaligen Finanzminister Speer eingesetz-ter Untersuchungsausschuss des Landes feststellte. Das Verhängnis im Jahr 2000 Auf Anweisung des Finanzministeriums Brandenburgs erklärte sich damals im Jahr 2000 das Land kurzerhand selbst zum Vertreter der „unbekannten Neusiedler“ – und ließ sich in tausende Grundbücher als Eigentümer eintra-gen. Mit einem Federstrich wurde Brandenburg so um über 9.000 Grundstücke reicher, mit einem geschätzten Wert von 50 bis 90 Mio. Euro. Der BGH verglich in seinem Urteil diese Willkürpraxis ausdrücklich mit Enteignungen in der SED-Diktatur. Erst nach dem BGH-Urteil hatte die Lan-desregierung im Februar 2008 noch rund 1.400 Anträge auf Eintragung in Grundbücher zurückgezogen. Damit war die Zahl der unbearbeitet bei den Ämtern liegenden Anträ-ge um 400 höher als ursprünglich angenommen, so der damalige Finanzminister Speer. Zwischen 2000 und 2007 wurden insgesamt 282 Bodenreformflurstücke widerrecht-lich verkauft für einen Erlös von 1,64 Mio. Euro. Die Erben blieben unberücksichtigt. Gleichwohl, das BGH-Urteil aus dem Jahr 2007 brauchte noch zehn Jahre (!), zwei rote Landesregierun-gen und drei rote Finanzminister (Speer, Markov und

Görke), bis es mit einem wenig befriedigenden Ergebnis umgesetzt werden sollte. Die Recherchen wurden im Mai 2016 mit dem Ziel intensiviert, diese bis Ende 2019 weitestgehend abzuschließen. Das ist nicht gelungen. Nun setzt der Brandenburger Landtag das Jahr 2023 als Zielmarke. Ausgangspunkt der Recherchen sind die Liegen-schaftsakten mit der Gesamtheit der in ihr zur jeweiligen Bodenreformstelle enthaltenen historischen und aktuellen Informationen. Auf dieser Grundlage erfolgen in Abhängig-keit vom jeweiligen Einzelfall konkrete Ermittlungsmaßnah-men, wie beispielsweise Anfragen bei Nachlassgerichten, Einwohnermeldeämtern, Standesämtern oder evangeli-schen und katholischen Kirchengemeinden. In den Fällen, in denen keine Eigentümer oder Erben gefunden werden, wird das Land die betroffenen Flächen weiterhin wie ein Treuhänder zugunsten der unbekannten Eigentümer oder Erben bewirtschaften. Die politische Verantwortung hatte in Brandenburg bis heute niemand übernommen. Nun endlich, im Jahr 2021, erkennt der Landtag in seinem Antrag zur Aufarbei-tung des Bodenreformunrechts bei Neusiedlern und deren Erben an, dass “auch nach mehr als 12 Jahren noch Be-troffenheit sowie Informations-und Beratungsbedarf zum Thema Bodenreform und Wiedergutmachung besteht und das Nebeneinander von juristisch berechtigten, bisher ano-nym gebliebenen und juristisch unberechtigten (vor dem 2.10.2000 bekannten) Erbinnen und Erben keine gesell-schaftlich zufriedenstellende Situation geschaffen hat. Mit dem vorliegenden Antrag soll das Thema in der aktuellen Legislaturperiode noch einmal mit Nachdruck verfolgt, aber auch politisch abgeschlossen werden.“ Das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben.

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NR. 493 | 05. KW I 05.02.2021 I ISSN 1860-6369 I SEITE 41

6B47 Real Estate Investors (38), Aachener Grundvermögen (25), acht+ Baumanagement und

Immobilienberatung (25), Aengevelt (17), Allen & Overy (25), Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

(37), Anteon (5), Arcadia Investment Group (39), Arnecke Sibeth Dabelstein (25), Assetando Pro-

perty Management (17), Aurelis Real Estate (12,18), aurelius Meiendorf (23) ,Axa (17,27), Barings

(8), Bayerische Versorgungskammer (17,25), BBR (38), Behnisch Architekten (31), BImA (18),

BlackRock (27), BNP Paribas REIM (27), BNPPRE (18,23), Bulwiengesa (3,4,5), Bundesarchitek-

tenkammer (38), BVT (6,13), Catella Real Estate (13,27), Catella Research (25), CBRE

(5,16,34,35), Cells Group (18), Clifford Chance (16,27,34), CMS Hasche Sigle (23), Colliers Inter-

national (10,25,26,27,36), Commerz Real (10), Commerzbank (10,21), Commodus (34), Corestate

(36), Corpus Sireo (8), Corvis Immobilienmanagemant (18), Crossbay (21), Cube Real Estate (21),

Cushman & Wakefield (16,27), Das Futterhaus (34), Deka (7,14,15), Dentons (36), Deutsche Bank

(8), Deutsche Bank Bauspar (24),DIC (3,8), die developer (27), DIP Deutsche Immobilien Partner

(17,18), DLA Piper (13), Dr. Klein (36,37), Drees & Sommer (13), DVI Gruppe (38), dwpbank (5),

Ebner Stolz (23), Edge (31,32), Empira (16), Engel & Völkers (5,30), Fahrländer Partner (9,28,29),

FieldFisher (31),Frank Immobilien (21), Garbe Industrial Real Estate (20), GEG German Estate

Group (8), GEWOS (10), Gold Tree (21), Goldbeck Nordost (39), Goldbeck Parking Services (39),

GORE German Office Real Estate (18), Görg Rechtsanwälte (38), Greif & Contzen (18), Gröner

Group (38), Gruner + Jahr (9), Heidelberger Druckmaschinen (16), Henn Architekten (31), Heuer

Dialog (28),HFTEK (18), HypZert (11), IC Immobilien Gruppe (34), Ikea (28), Ivanhoe Cambridge

(34), IVD Süd (30), JLL (5,6,8,9,17,18,25,28,35), KanAm (17), Kaufhof (28), Kaufland (36), KGAL

(5), KMPG (34), KVL (34), Landeshauptstadt München (17),LEG (10), LHI (8), Linklaters (27), Lo-

schelder (21), Luther Rechtsanwälte (21), M7 Real Estate (21), MARK (21), Medical Senioren-Park

Holding (18), Mediko (25), Minebea Intec (23),Montano Asset Management (21), Neopolis Advisory

(18),Noerr (21), OFB (8), Officefirst (8),Opti (28), P3 Pekrul ProjektPartner (23), Peakside Capital

Advisors (21), Plansecur (25,26), Preos Global Office Real Estate & Technology (26), Project

Gruppe (4,21,22,23),Publity (18,19), Quantum (34,35),Quest Investment Partners (25), RAG Mon-

tan Immobilien (22), Real Estate Boutique Jurea (5), Real I.S. (14), RheinWert Immobilien (21),

Rossmann (28), Ruby Works (25), Ruhr Real (18), Savills (10,11), Schwab.engineers (23), Sie-

mens (38,39), SMV (27),Sontowski & Partner (3), Stiftung Oper (36), TA Europe (27),Tagesspiegel

(39), Tech & Home Mate (18),Tesla (35), The Grounds Real Estate Development AG (36), Treveria

Sixteen (36), Values Real Estate (25), Vamed (27), vdpResearch (21), Verifort Capital (23), War-

burg HIH (8,23), WIP Dresden (18), x-Project (27), Youmex (15).

Beyerle, Prof., Thomas (25); Bodendorf, Colette (34); Bohle, Anne-Kathrin (38); Bräuning, Stephan

(10); Buchholz, Daniel (39); Buchwald, Arndt (35); Danne, Matthias (16), de Jager, Jost (10); de

Lope Fend, Esteban (16); Dieterich, Uwe (5); Doyen, Torsten (8); Eilers, Dr., Franz (21); Eissrich,

Julian (5); Enkelmann, Ekkehard (36); Ettinger-Brinckmann, Barbara (38); Fahrländer, Stefan (29);

Fieber, Jens (31,32); Folz, Alexander (39); Handschuher, Dr., Nicole (8); Heumann, Florian (8);

Hinrichs, Hela (17); Hofer, Florian (30); Hubert, Dr., Matthias (3); Keller, Janina (8); Kemper, Ralf

(8,9); Knapek, Rainer (5); Kober, Peter (8); Koepke, Rainer (35); Kramer, Jens (8); Lindner, Sebas-

tian (5); Medla, Dr., Henrik (3); Mehlitz, Frederik (27); Moser, Simone (8); Niedermeier, Markus (8);

Palis, Christian (5); Porr. Oliver (8); Ransmayr, Klaus (31); Rappold, Stefan (31); Sax, Dr., Anke

(5); Scheunemann, Helge (28); Schindler, Matthias (23); Schmütz, Burkhard (10); Scholz, Sandra

(10); Schröer, Dr., Thomas (5); Schroth, Steffen (5); Schuhmann, Anja (35); Sczepan, Johannes

(26); Soethe, Robert (8); Sontowski, Klaus Jürgen (3); Sontowski, Sven (3); Speer, Wolfgang (10);

Stolpe, Manfred (39); Striedl, Stefan (5);

Rheda-Wiedenbrück, T: 0 52 42 - 90 12 50 F: 0 52 42 - 90 12 51 [email protected] www.rohmert-medien.de

Chefredaktion: Werner Rohmert Dr. Karina Junghanns (stellv. Chefredaktion)

Immobilienredaktion: Prof. Dr. Thomas Beyerle, Thomas Döbel, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Karin Krentz, Uli Richter, Sabine Richter, Hans Christoph Ries, Petra Rohmert, Werner Rohmert, Prof. Dr. Günter Vornholz, Constanze Wrede

Hrsg.: Werner Rohmert

Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Partner, Köln; Dr. Philipp Härle - HMRP Rechtsanwälte, Berlin

Redaktl. Beirat: Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christopher Garbe (Garbe Unternehmensgruppe/Garbe Industrial Real Estate GmbH), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Prof. Dr. Jens Kleine, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Andreas Schulten (Bulwien AG), Dr. Marcus Gerasch (arvato)

Wissenschaftliche Partner:

Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart)

Prof. Dr. Dieter Rebitzer (Studiendekan/FRICS; Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)

Verlag: Research Medien AG Nickelstr. 21 33378 Rheda-Wiedenbrück

T.: 05242 - 901-250

F.: 05242 - 901-251

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Prof. Dr. Karl-Georg Loritz, Geisenfeld,

Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage.

Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Impressum Firmen und Personen, die in dieser Ausgabe genannt werden:

Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: Aurelis Real Estate, Barings Real Estate Advisers, BVT Unternehmensgruppe, Deka Immobilien Investment, Deutsche Bank Group, DIC Asset AG, Empira AG, Fahrländer Partner AG; Garbe Unternehmensgruppe, GEG German Estate Group AG, Project Gruppe, Preos Global Office Real Estate & Technology AG; Real I.S. AG, RAG Montan Immobilien sowie die vdp Research GmbH.

Autoren der heutigen Ausgaben sind: Marcel Abel, Geschäftsführer JLL; Marion Götza, „Der Immobilienbrief“; Karin Krentz, „Der Immobilienbrief Berlin“; Sabine Richter; Werner Roh-mert, „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“; Winfried D.E. Völcker; Andreas Wellstein, DekaBank; Constanze Wrede, „Der Immobilienbrief“.