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Arno Schmidt Sein Werk im Suhrkamp Verlag Die lieferbaren Bücher 2018

Sein Werk im Suhrkamp Verlag Die lieferbaren Bücher 2018 · 2 neuerscheinung Eine einzigartige Korrespondenz beginnt im September 1957 zwischen Arno Schmidt und dem jungen Mitarbeiter

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Arno SchmidtSein Werk im Suhrkamp Verlag

Die lieferbaren Bücher 2018

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Informationen zur »Bargfelder Ausgabe der Werke Arno Schmidts« finden sich auf dem Plakat , das diesem Prospekt beiliegt .

Über die Arbeit der Stiftung informiert die Website www.Arno-Schmidt-Stiftung.deNeben Informationen zu Leben und Werk Arno Schmidts , Fotos und Hinweisen auf aktuelle Veranstaltungen werden auch Archivalien präsentiert .

In der Reihe Hefte zur Forschung veröffentlicht die Arno Schmidt Stiftung Sekundärliteratur zu Leben und Werk Arno Schmidts . Die Publikationen – bisher sechs Bände – sind erhältlich über die Arno Schmidt StiftungUnter den Eichen 1329351 Bargfeld

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2 neuerscheinung

Eine einzigartige Korrespondenz beginnt im September 1957 zwischen Arno Schmidt und dem jungen Mitarbeiter des Karl-May-Verlags, Hans Wollschläger. Zu Beginn kreist der Briefwechsel, noch förmlich, um das Spätwerk Karl Mays und die umstrittenen Bearbeitungen der Texte durch den Karl-May-Verlag. Doch schon bald wird der Kontakt inten-siver und persönlicher, der Ton freier. Wollschläger nimmt unter Arno Schmidts Briefpartnern eine Sonderstellung ein : Schmidt akzeptiert ihn als Kollegen und bemüht sich, ihn als Autor und Über-setzer zu fördern. Er vermittelt Aufträge und setzt sich nachdrücklich für seinen Roman Herzgewächse oder der Fall Adams ein. 1964 beginnen sie damit, das Gesamt-werk Edgar Allan Poes ins Deutsche zu übersetzen. Nicht in gemeinsamer Arbeit, aber in regelmäßigem Austausch über Autor und Werk. Erst als Schmidt sich in die Arbeit an Zettel’s Traum zurückzieht, wird der Kontakt spärlicher, bis Schmidt völlig verstummt.

Der Band präsentiert neben den Briefen Schmidts und Wollschlägers die Korre-spondenz zwischen Alice Schmidt und Hans Wollschläger, den Briefwechsel zwischen Arno Schmidt und dem Karl-May-Verlag sowie zahlreiche ergänzende Dokumente.

». . . das wird ohnehin mal ein schwer-mütiger Spaß werden, wenn unsere Correspondenz (wie es ja gar nicht ausbleiben kann) gedruckt erscheint . . .«(Arno Schmidt an Hans Wollschläger)

»Sie sehen, daß ich mich höchstmög licher Präzision befleißige : im Interesse der ›begierig zuhorchenden Nachwelt‹ . . .« (Hans Wollschläger an Arno Schmidt)

Briefe IV: Hans Wollschläger

Briefe IVDer Briefwechsel mit Hans WollschlägerHerausgegeben von Giesbert Damaschke.

Ca. 1200 Seiten.2 Bände im Schuber. Ca. € 78,– (978-3-518-80240-3)Erscheint im Oktober 2018.

Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung im Suhrkamp Verlag

Weitere Briefeditionen : siehe Seite 17 bis 19 .

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3 neuerscheinung

20 . Januar 1959

Wir Alle müssen, und fluchend, unsere Brotarbeiten herunterhämmern. Hauptsache, Sie trennen die beiden Bereiche ganz klar voneinander; und halten auch im ›unteren‹ auf nüchterne Sauberkeit : wenn man Ihnen für eine Arbeit 500 Mark gibt , wenden Sie 1 Monat dran; gibt man 2.000 können’s 4 sein : wie das Geld, so die Waare.

11 . Februar 1959

. . . und gerade heute konnte ich eine Erquickung bestens gebrauchen : als ich gestern abend, brav-bürgerlich fürbaß, heimwärts ging, unter dem Arm zwei wohlgefüllte Flaschen (mit denen ich mir in solchen, oben angetippten, ›Sternstunden‹ einen Freund, eine Geliebte und den Creator spiritus erset-zen muß), geriet ich mit dem bekannten Pech des Einzelgängers unversehens in eine wüste Schlägerei fastnacht-feiernder Kuhknaben halbschwachen Al-ters : mein Vorübergehen erweckte Unmut : flugs wurde begonnen, densel-ben zu kühlen : und als ich mich mit der einen, fest gefaßten Flasche an der Argumentation beteiligte, haben mich die Kerls aufs übelste zugerichtet . . .

3 . Mai 1959

Machen Sie sich um Ihr Manuskript keine Skrupel ! Das Stück ist – und nicht nur für einen sogenannten ›Erstling‹ – durchaus bemerkenswert .

23 . Juni 1959

Unter dem BELPHEGOR kann ich mir nicht das geringste vorstellen (dürfte-sollte-müßte man das Buch kennen ? – : wieder eine Lücke – , ob-wohl ich nicht nur Kriminalromane lese).

23 . Oktober 1959

Natürlich haben Sie recht : das Fysische ist das Primäre; wer anders sagt , der lügt ! Zu unserem Beruf kann die Maschine gar nicht robust genug sein – und da lese ich eben doch mit Bekümmernuß, daß Sie jetzt schon Schwie-rigkeiten haben; das wird nämlich immer schlimmer, und nie besser !

9 . März 1960

Bezüglich Adorno hörte ich einiges Neues von Alfred Andersch, der vorge-stern für ein paar Stunden hier durchflog – auch er war total ›down‹; auch er hatte 1 neues Buch eben vollendet; auch er jagte fieberhaft nach Entspan-nung – wir haben einander gegenüber gesessen und nach Kräften mit den Ohren geschlackert – : es ist schon ein selbstmörderisches Gewerbe !

Arno Schmidt anHans Wollschläger

Hans Wollschläger an Arno Schmidt

Arno Schmidt an Hans Wollschläger

Hans Wollschläger an Arno Schmidt

Arno Schmidt an Hans Wollschläger

Arno Schmidt an Hans Wollschläger

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4 neuerscheinung

9 . März 1960

Es ist ein unglaubliches Unglück als Deutscher geboren zu sein !

30 . Oktober 1960

›Die Wiedergeburt der Dichtung aus dem religiösen Erlebnis‹ – allein der Titel genügt , um den Mann zu ruinieren : vielleicht sollte man eines Tages einmal eine ›Wiedergeburt der Dichtung durch den schottischen Whisky‹ dagegensetzen

13 . Januar 1961

Wie weit sind Sie mit ADAM, bzw MAY? Nun, Hauptsache, Sie kom-men überhaupt voran damit ; ( ich habe selbst viele Jahre lang am Tage ei-nen, oder mehrere, Berufe ausüben, und abends bzw. nachts dann schreiben müssen; der Dienst der Musen ist kein leichter. )

13 . Februar 1961

Ich fürchte immer, Sie ›überdrehen‹ das Thema, und befassen sich zu lange damit . Bis Sie auf einmal – und das kommt wie der Dieb in der Nacht ! – Sie wissen nicht wie, für immer die Lust daran verloren haben . . . . . und im Ofen ist grade so schönes—helles Feuer . . . . . und die Steinhägerflasche, zur Hand, gibt den letzten Ruck . . . . . : I KNOWWWW! ! !

16 . Januar 1962

ich denke mir, daß Sie – auf Vergangenheit & Zukunft meiner Existenz ge-sehen – überhaupt das eine Ereignis sind, das mir entscheidend zuteil wer-den konnte

6 . Februar 1963

ich verschweige weder Ihnen noch mir noch sonstwem, daß ich so etwas wie Ihr Schüler bin – und daß ich ohne Sie (– dies in gänzlich immateriel-lem Sinne –) ein pures Nichts geblieben wäre – , wenigstens auf längere-lange Zeit hin

Bloomsday 1963

Wenn Sie erst einmal , so wie ich, von den Ganoven werden 15 Jahre hin-durch gequält & gefoppt worden sein, dann wird auch Ihre Stimme rauher werden, sobald das Wort ›Verleger‹ fällt !

Arno Schmidt an Hans Wollschläger

Hans Wollschläger an Arno Schmidt

Arno Schmidt an Hans Wollschläger

Arno Schmidt an Hans Wollschläger

Hans Wollschläger an Arno Schmidt

Hans Wollschläger an Arno Schmidt

Arno Schmidt an Hans Wollschläger

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5 neuerscheinung

18 . August 1963

Am Anfang der künstlerischen Lauf bahn steht das Doppelte Pensum. (Und am Ende das Dreifache. )

13 . November 1963

Ehe Sitara von diesen Krämern unterdrückt wird, haue ich lieber meine Stellung hier hin, wenn es dazu beitragen kann, den Leuten ein Bein zu stellen . . .

4 . Dezember 1963

mein Mitteilungsbedürfnis an irgendeine Art von Öffentlichkeit ist in den letzten beiden Jahren, seit der ADAMS seinen letzten Plumps auf die Let-tern meiner Maschine tat , geheim und stetig erloschen

15 . April 1964

Werfen Sie ja die Flinte in keine der bekannten Korn—Arten, (vor allem nicht in den Doppelkorn) : Sie sind & bleiben ein begabter Mann; aber die Durststrecke dauert noch 10 Jahre.

17 . März 1965

Im übrigen habe ich dort am Bistensee zwischen den Zeilen aber doch auch einen tiefen Blick in die nusagenwir Natur getan – : des ›Verlegers‹ nämlich, und die Knie wankten mir doch mehrfach bei den Exkursionen – : eins je-denfalls scheint sich mir bewiesen zu haben : wer Bücher schreibt , hat in der Literatur durchaus das schlechtere Teil erwählt

20 . Dezember 1965

Oder Eberhard Schlotter . . . : Der hat eine ›Radierung‹ von mir veranstal-tet ! Nicht nur ›nicht geschmeichelt‹ ; sondern ich bin des Todes erschrok-ken. (Meine Frau hat mich etwas beruhigt , a la ›Gewiß, auch Sie hätte man-ches gegen mich; aber hier wäre doch dies—da übertrieben‹, undsoweiter. )

20 . April 1967

›ZT‹ frißt mich auf – ich habe die Hälfte überschritten

22 . November 1972

. . . ein mißlungener Brief, ich sehe es : – er klingt gröblich und brockenhaft , und dabei sollte er ganz empfindliche Sachen sagen. Ich bin gräßlich müde. Geht es , daß wir uns doch noch einmal wieder gegenübersitzen ? Ich fände es gut , wünschte es sehr.

Arno Schmidt an Hans Wollschläger

Hans Wollschläger an Arno Schmidt

Hans Wollschläger an Arno Schmidt

Arno Schmidt an Hans Wollschläger

Hans Wollschläger an Arno Schmidt

Arno Schmidt an Hans Wollschläger

Arno Schmidt an Hans Wollschläger

Hans Wollschläger an Arno Schmidt

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6 neuerscheinung

Alice Schmidt : Tagebücher der Jahre 1948 /49 Herausgegeben von Susanne Fischer

Halbleinen.Mit zahlreichen Abbildungen.216 Seiten. (978-3-518-80420-9)€ 32,–

Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung im Suhrkamp Verlag

Alice Schmidt : Tagebücher der Jahre 1948 /49

Ab September 1948 soll Alice Schmidt das Schriftstellerleben ihres Mannes dokumentieren. Von nun an notiert sie in geschenkte Hefte mit selbst angerührter Tinte, woran Arno Schmidt arbeitet, was er liest und mit wem er korrespondiert. Schwarzmarkt-handel, Hunger und Armut bestimmen zu dieser Zeit das Leben der Schmidts im Flüchtlingsquartier Mühlenhof in Cordingen, aber das Ehepaar genießt auch die vielen Spaziergänge in die Wälder, die später in Schmidts Werk eingehen, und die abend-lichen Vorlesestunden. Eine Reise nach Hamburg zu Schmidts damaligem Verlag Rowohlt ist für Alice Schmidt eine ebenso willkommene Unterbrechung des mühsamen Alltags wie der Besuch von Rundfunkmitarbeitern, die den Autor zu seinem ersten Buch befragen.

Dieses früheste Nachkriegs-Journal verzeichnet die Anfänge Schmidts als Schriftsteller, geprägt von beruf licher Unsicherheit : Er wartet verzweifelt auf die Veröffentlichung seines Erstlings Leviathan und muß dazu noch hinnehmen, dass sein Lesedrama Massenbach von seinem Verlag abgelehnt wird.

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7 tagebücher

Tagebuch 1954Mit einem Vorwort und einem Essay von Jan Philipp Reemtsma. 334 Seiten. € 38,–(978-3-518-80220-5) Ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst und im Wettbewerb »Schönste Bücher aus aller Welt«

Tagebuch 1955376 Seiten. € 38,–(978-3-518-80230-4)

Tagebuch 1956216 Seiten. Mit zwei CDs. € 28,–(978-3-518-80330-1)Herausgegeben von Susanne Fischer.

Halbleinen. Mit zahl-reichen Abbildungen. Editionen der Arno Schmidt Stiftung im Suhrkamp Verlag

Alice Schmidt : Tagebücheraus den Jahren 1954, 1955, 1956

Im Sommer 1954 brachen Arno Schmidt und seine Frau Alice von ihrem Wohnort Kastel an der Saar zu einer Reise auf, die sie nach Ahlden an der Aller und nach Ostberlin führte. Neben den Reiseerlebnissen wird auch die Atmosphäre der fünziger Jahre lebendig, der oft schwierige Alltag des Autors und seiner Gefährtin in einer dörf lichen Umgebung, ihre zähen Verhand-lungen mit Verlagen und ihre unablässige Geldnot.

Im Jahre 1955 stand Arno Schmidt ohne Verleger da, wurde wegen Gotteslästerung und Pornografie angezeigt und mußte sich von einem Saarburger Amtsrichter befragen lassen. Seinen eben geschriebenen Roman Das steinerne Herz wollte er schon fast nicht mehr herausgeben.

In ihrem neuen Wohnort Darmstadt hatten sich Arno und Alice Schmidt 1956 etabliert. Der Maler Eberhard Schlotter und Schriftstellerkollegen wie Ernst Kreuder und Kasimir Edschmid zählten zu ihrem Freundes- und Bekanntenkreis – es war Arno Schmidts geselligste Zeit.

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8 bildbiogr aphi e

Aus über 850 Abbildungen, ergänzt und erläutert durch Zitate aus Schmidts Werk, Passagen aus Briefen und Tage-büchern, Kommentare von Kollegen und Freunden, entsteht das Panorama einer eigenwilligen Schriftstellerexistenz, die in der Literaturgeschichte einzigartig ist . Erläuternde Texte von Bernd Rauschen-bach führen ein in die einzelnen Kapitel , die den Wohnorten Arno Schmidts zu geordnet sind – Arno Schmidt selbst befand, er sei »in entscheidendem Maße vom Ort abhängig«, an dem er lebe.

»Die Bebilderung des Bandes schöpft vor allem aus dem umfangreichen Material , das sich in Schmidts Nachlaß erhalten hat, ergänzt um Bilder aus anderen Archiven, die den Blick auf das zeitge nössische Umfeld erweitern. Arno Schmidt, der beim Archivieren seiner Bestände ausdrücklich die Bedürfnisse späterer Biographen im Auge hatte, bewahrte auch scheinbar Nebensächliches auf.

So finden sich in seinem Nachlaß neben typischen Archivalien wie Manuskripten und Typoskripten, Fotos, Briefen und Dokumenten zum Beispiel auch Fern-sehzeitungen (»moderne Schriftsteller müßten gesetzlich dazu angehalten werdn, zu notiren, was für Sendungen sie—sich so täglich angesehen habm«) und Versand-kataloge (»›QUELLE‹? : Hallt—ßtopp ! : ›Allso das ’ss’n kulltourhistorisches Dockumännt ! ‹«), Werbeprospekte und Etiketten von Flaschen und Konserven. Damit läßt sich der Alltag des Ehepaars Schmidt vor allem in den Nachkriegs-jahrzehnten der Bundesrepublik Deutsch-land weit umfassender bebildern, als dies bei anderen Schriftstellern möglich wäre.« (Aus dem Vorwort der Herausgeberin)

Arno SchmidtEine Bildbiographie

Arno SchmidtEine BildbiographieHerausgegeben von Fanny Esterházy. Mit einführenden Texten von Bernd Rauschenbach.

456 Seiten, 850 farbige Abbildungen. Fadenheftung, Halbleinen, DIN A4. € 68,–(978-3-518-80400-1)

Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung im Suhrkamp Verlag

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9 bildbiogr aphi e

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William Faulkner :New OrleansDeutsch von Arno SchmidtHerausgegeben von Bernd Rauschenbach.

236 Seiten, Pappband im Schuber. € 25,–(978-3-518-80410-0)

Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung im Suhrkamp Verlag

Ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst

10 ü bersetzungen von arno schmidt

William Faulkner : New OrleansSkizzen und ErzählungenDeutsch von Arno Schmidt

1960 wurden William Faulkners frühe New Orleans Sketches Arno Schmidt zur Übersetzung angeboten. Er griff, wie er sagte, nur »aus Reklamegründen« zu, denn er mochte den mittlerweile weltberühmten Nobelpreisträger nicht. Seine 1962 erschienene deutsche Version der Sketches ist trotzdem brillant – in Faulkners Alltagssprache war Schmidt eben zu Hause.

Eine Fortsetzung fand Schmidts Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Schriftstellerkollegen in der Erzählung ›Pipora-kemes !‹. Dort besucht ein englischer Faulkner-Spezialist einen gewissen Schmidt, um ihn für seine miserable Übersetzung zur Rechenschaft zu ziehen. Wie der mißvergnügte und angetrun-kene Schmidt den Professor durch immer haltloseres Schwadro-nieren erst verwirrt und schließlich abblitzen läßt, gehört mit zum Komischsten, das Schmidt geschrieben hat. In der Neu ausgabe ist diese Erzählung enthalten und setzt einen humoristischen Kontrapunkt zum Ernst von Faulkners Skizzen.

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11 ü bersetzungen von arno schmidt

Edward Bulwer-Lytton :Was wird er damit machen?Deutsch von Arno SchmidtHerausgegeben von Bernd Rauschenbach.

1516 Seiten, Halbleinen.Sechs Bände im Schuber. € 48,–(978-3-518-80380-6)

Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung im Suhrkamp Verlag

Edward Bulwer-Lytton :Was wird er damit machen?Nachrichten aus dem Leben eines LordsDeutsch von Arno Schmidt

Finstermänner aus Londons Unterwelt, verlorene Söhne und verzeihende Väter, halbgelehrte Handwerker, stotternde Prediger, Wanderschauspieler und fahrendes Volk, zarte Kindsbräute und verliebte Ladys, die Frau in Eisengrau, Lady Frost und Pudel Toby : Edward Bulwer-Lytton, Zeitgenosse und Freund von Charles Dickens, entfaltet in diesem umfangreichen Roman das bunte Panorama der viktorianischen Gesellschaft.

Arno Schmidts Übersetzung verleiht allen Figuren ihre eigene Sprache – eine Meisterleistung, derentwegen viele Leser diese Übersetzung wie ein eigenes literarisches Werk Arno Schmidts empfinden. Diese Edition umfaßt erstmals auch die »Anmer-kungen des Übersetzers für den Hausgebrauch«, kleine Notizen Arno Schmidts für seine Frau. Ein ausführliches Nachwort von Bernd Rauschenbach gibt Einblick in Arno Schmidts Übersetzer-tätigkeit.

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12 faksim il es

Leviathan oder Die beste der WeltenVierfarb-Faksimile der Handschrift mit einer Transkription, einer Lesefassung und einem editorischen Nachwort. Herausgegeben von Susanne Fischer.

96 Seiten, 24×34 cm. Fadenheftung, Halb-leinen, Schuber. € 68,– (978-3-518-80074-4)

Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung

Ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst

Leviathan oder Die beste der Welten

»Dagegen stand über unserem Start – ja, über der ganzen Lauf-bahn – ein böses ‹ Zu spät ! ›. Wir hatten ja nicht einmal Schrei-Papier in jenen Jahren ( . . . )« Seine erste Nachkriegserzählung notierte Arno Schmidt in den papierarmen Zeiten auf einem Block mit Telegrammformularen, den ihm ein englischer Offizier geschenkt hatte. Der vierfarbige Faksimile-Druck präsentiert das früheste erhaltene Manuskript nach 1945. Auf den Seiten des Telegrammblocks sind noch die Rostrückstände der Brief-klammer sichtbar, mit denen die Formularblätter zusammen-gehalten wurden. Eindrucksvoll nutzte der Autor die Vorgaben des Formulars für ein Layout seines Manuskripts. Auf gegenüber-liegenden Seiten werden die Handschrift und deren diplomatische Umschrift gezeigt, eine Umschrift also, die alle Details auch der Tilgungen, Korrekturen und Überschreibungen sichtbar macht, so daß die Entstehung des Textes nachvollzogen werden kann. Zusätzlich enthält der Band in einer zweiten Transkription eine Lesefassung des Manuskripts.

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Arno SchmidtsLilienthal 1801, oder Die Astronomen 19 Vierfarb-Faksimiles, mit Transkriptionen, Abbildungen und Fotos. Herausgegeben von Bernd Rauschenbach.

174 Seiten, 24×34 cm. Fadenheftung, Halb-leinen, Schuber. € 94,– (978-3-518-80073-7)

Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung

Ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst

Arno Schmidts Lilienthal 1801, oder Die Astronomen

Seit Mitte der fünfziger Jahre war Arno Schmidt mit der Vor bereitung eines Romans über die historische Lilienthaler Sternwarte beschäftigt, die einst die größte des europäischen Kontinents war. Selbst fasziniert von der Astronomie, glaubte der Autor im Lilienthaler Amtmann und Sternenbeobachter Johann Hieronymus Schroeter seinen Helden gefunden zu haben. Die Zeit der Französischen Revolution sollte ebenso zum Thema werden wie Schroeters Träume von Mondsiedlungen und ihren Bewohnern. Der Roman ist nie erschienen, doch haben sich außer einem zweiseitigen Manuskriptfragment rund 400 Notiz-zettel , Zeichnungen und Karten erhalten. Das üppig ausgestattete Vierfarb-Faksimile bringt das erstmals veröffentlichte Material zusammen mit Fotografien des Handlungsortes, thematisch verwandten Tagebuchauszügen und Briefauszügen von Arno und Alice Schmidt.

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Seelandschaft mit Pocahontas Mit Vierfarb-Faksimi les von Zetteln, Ma te ria lien und Manuskript.Herausgegeben von Susanne Fischer und Bernd Rauschenbach.

212 Seiten, 24×34 cm. Fadenheftung, Halblei-nen, Schuber. € 102,– (978-3-518-80079-9)

Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung

Ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst

Seelandschaft mit Pocahontas

Im Juni 1953 verbrachten Arno und Alice Schmidt fünf Tage am Dümmer, einem See bei Diepholz – abgesehen von einer Fahrt nach London ihre einzige Urlaubsreise. In den folgenden Wochen schrieb Schmidt unter dem Eindruck dieser Tage seine zarteste und intensivste Liebesgeschichte, Seelandschaft mit Pocahontas. Erstmals wird ein kompletter Zettelkasten zu einem Werk Arno Schmidts veröffentlicht; rund 700 Zettel und alle Manuskriptblätter werden im Vierfarb-Faksimile gezeigt, ergänzt um 20 Schwarzweißfotos und Auszüge aus dem Tagebuch Alice Schmidts. Zettel und handschriftliche Passagen des Manu-skripts sind zusätzlich in einer buchstaben- und zeichengetreuen Abschrift nachzulesen.

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Brüssel / Die Feuerstellung Beide Fragmente sind komplett im Vierfarb-Faksimile wiedergegeben und mit einer diploma-tischen Umschrift versehen. Herausgegeben von Susanne Fischer.

70 Seiten, 24×34 cm. Fadenheftung, Halb-leinen, Schuber. € 50,–(978-3-518-80201-4)

Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung

Ausgezeichnet von der  Stiftung Buchkunst und im Wettbewerb »Schönste Bücher aus aller Welt«

Brüssel / Die Feuerstellung

Die Folgen des Zweiten Weltkriegs und die Befürchtung, die politischen Entwicklungen könnten in einem dritten, atomar geführten Weltkrieg enden, stehen in Schmidts Werk häufig im Vordergrund. Zwei bislang unbekannte Erzählfragmente aus dem Nachlaß machen deutlich, daß Schmidt sich auch mit dem eigenen Kriegserlebnis literarisch befaßt hat.

Brüssel, 1948 entstanden, spielt in den Tagen der Kapitulation in einem Gefangenenlager nahe der belgischen Hauptstadt. Streit-lustige Gespräche über Fontane, Poe und andere Autoren bieten kaum eine Ablenkung von der Hungerrealität des Lagers.

Die wenigen Blätter und ein halbes Hundert Notizzettel der 1955 begonnenen Erzählung Die Feuerstellung skizzieren die Vision eines Atomschlages und seiner Auswirkungen. Wir folgen einem versprengten Trupp, der auf der Suche nach einem Winterlager in dem verstrahlten Gelände zugrunde gehen wird. Der nur andeutungsweise ausgeführte Fluchtversuch in ein hohles Erd - inneres wird Gedankenspiel bleiben.

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16 fotogr a f i en von arno und a l ice schmidt

SchwarzWeiß-AufnahmeFotografien von Arno und Alice Schmidt aus drei JahrzehntenHerausgegeben und mit einem Nachwort von Janos Frecot.

100 Duplexfotos.128 Seiten, 22×30 cm, Leinen. € 25,–(978-3-518-80250-2)

Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung im Suhrkamp Verlag

SchwarzWeißAufnahmeFotografien von Arno und Alice Schmidt aus drei Jahrzehnten

Mit dem Geld des ersten Literaturpreises kauften Arno und Alice Schmidt sich eine Rollfilmkamera. Lange Zeit verwendete Schmidt sie wie ein Maler seinen Zeichenstift , um seine Lebens-welt zu dokumentieren und Landschaften, Gesichter und Dinge festzuhalten – Eindrücke, die er für seine schriftstellerische Arbeit benötigte. Doch zugleich entwickelte er einen stilsicheren Blick für stille Landschaftsausschnitte und das Spiel von malerischer Fläche und grafischem Lineament. Licht und Schatten in einem dörf lichen Hinterhof, ein stiller Fachwerkwinkel – dem Schwarz-weiß-Fotografen Arno Schmidt gelingt es wie dem Schriftsteller, das Besondere im Beiläufigen zu sehen und unseren Blicken neu zu präsentieren. Auch Alice Schmidt ist in diesem Band als Fotografin vertreten : Zumindest die Porträts ihres Mannes, mit großem Geschick inszeniert, sind ihr mit Sicherheit zuzurechnen, wenn auch das Ehepaar gemeinsam die jeweilige Fotosituation arrangiert hat.

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»Und nun auf,zum Postauto !«Briefe von Arno Schmidt Herausgegeben von Susanne Fischer und Bernd Rauschenbach.

296 Seiten, Halbleinen.Mit 13 Abbildungen. (978-3-518-80370-7)€ 29,–

Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung im Suhrkamp Verlag

Ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst

17 br i ef e von arno schmidt

»Und nun auf, zum Postauto !«Briefe von Arno Schmidt

160 Briefe Arno Schmidts versammelt dieser Band, die meisten davon bislang unpubliziert. Unter den Empfängern finden sich Mutter und Schwester, Kriegs- und Schulkameraden, Verleger und Autoren.

Ob er an Leser, Kollegen oder Verwandte schrieb, immer dienen seine Briefe auch der Selbstvergewisserung als Schriftsteller : Anschaulich und witzig erzählt Schmidt vom Leben und vom Schreiben.

Mit Briefen an Max Ames, Alfred Andersch, Max Bense, Gerda Berger, Walter Boehlich, Heinrich Böll , Jörg Drews, Heinrich Droege, Heinz Jerofsky, Lucy Kiesler, Ernst Krawehl, Ernst Kreuder, Heinrich Maria Ledig-Rowohlt, Rudolf Walter Leonhardt, Jürgen Manthey, Wilhelm Michels, Else Murawski, Claus Nissen, Bernd Rauschenbach, Jan Philipp Reemtsma, Hans Riebesehl, Eberhard und Dorothea Schlotter, Clara Schmidt, Johannes Schmidt, Siegfried Unseld, A. Paul Weber, Hans Wollschläger u. a.

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Briefe IDer Briefwechsel mit Alfred AnderschHerausgegeben von Bernd Rauschenbach. 260 Seiten. € 42,80 (978-3-518-80128-4)

Briefe IIDer Briefwechsel mit Wilhelm MichelsHerausgegeben von Bernd Rauschenbach. 320 Seiten. € 42,80 (978-3-518-80190-1)

Die Briefwechsel erscheinen als Editio-nen der Arno Schmidt Stiftung in der gleichen Ausstattung wie die Bargfelder Standard-Ausgabe.

18 br i ef e von und an arno schmidt

Briefe I: Alfred AnderschBriefe I I: Wilhelm Michels

Andersch und Schmidt lernten sich zufällig 1952 bei einem Treffen mit Martin Walser im Haus des Süddeutschen Rundfunks kennen – eine für Schmidt entscheidende Begegnung. Der Brief-wechsel offenbart die enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Autoren. Der Eremit Schmidt plazierte bei dem umtriebigen Rundfunkredakteur und Herausgeber der Zeitschrift Texte und Zeichen regelmäßig seine Radioessays und Kurztexte.

Während der brief liche Austausch zwischen Schmidt und Andersch ausgiebig um Verlagsfragen und Veröffentlichungs-strategien kreist und einzigartige Innenansichten des Literatur-betriebs in der Ära Adenauer bietet, gelingt es dem promovierten Deutschlehrer Wilhelm Michels dank seines forschen Wesens, sein Gegenüber zu ausführlichen Bekenntnissen zu verleiten. Michels half den Schmidts jahrelang mit Lebensmitteln, Geld und Büchern. Die Briefe sind Dokumente einer Freundschaft zwischen Mäzen und Literat, die von Verletzung und schließ-lichem Bruch jedoch nicht verschont geblieben ist .

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Briefe IIIDer Briefwechsel mit Eberhard SchlotterHerausgegeben von Bernd Rauschenbach. 368 Seiten. € 51,– (978-3-518-80191-8)

Briefe IVDer Briefwechsel mit Hans WollschlägerSiehe Seite 2 bis 5

Briefe V Briefwechsel mit KollegenHerausgegeben von Gregor Strick. 468 Seiten. € 44,80 (978-3-518-80225-0)

19 br i ef e von und an arno schmidt

Briefe I I I: Eberhard SchlotterBriefe V: Briefwechsel mit Kollegen

Am Beginn der fast ein Vierteljahrhundert währenden Freund-schaft mit dem Maler Eberhard Schlotter stand eine spontane Hilfsaktion. Als Schmidt anläßlich seiner Erzählung Seelandschaft mit Pocahontas 1955 wegen »Gotteslästerung und Pornographie« angezeigt wurde, suchte Schlotter als Vorsitzender der Neuen Darmstädter Sezession den Kontakt und organisierte den Umzug der Schmidts nach Darmstadt, um sie dem erzkonservativen Gerichtsbezirk Trier zu entziehen.

Die Korrespondenzen Schmidts mit Böll , Deschner, Döblin, Edschmid, Hesse, Jahnn, Kreuder, Rühmkorf, Stefl, Steinberg und Martin Walser nebst vielen Einzelbriefen von Ingeborg Bachmann bis Gerhard Zwerenz zeigen einen Arno Schmidt, dem durchaus etwas am Gedankenaustausch mit anderen Schrift-stellern lag. Er ermutigte, unterstützte und verehrte; er ent- mutigte jüngere Kollegen aber auch, wenn es ihm angebracht erschien. Zum Literaturbetriebler wurde er dabei freilich nie.

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Kaff auch Mare CrisiumMit einem Nachwort von Jan Philipp Reemtsma.

314 Seiten. Gebunden. € 24,80(978-3-518-41650-1)

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Kaff auch Mare Crisium

Vielen gilt Arno Schmidts 1960 veröffentlichter Roman Kaff auch Mare Crisium als Höhepunkt nicht nur seines Werkes. Für Helmut Heißenbüttel gehört der Roman in der deutschen Literatur »in den obersten Rang«. Alfred Andersch urteilt : »Ein großartiges, wildes, trauriges Buch«.

Erzählt wird die Geschichte von Karl Richter, der im Oktober 1959 für zwei Tage zusammen mit seiner Freundin Hertha Theunert seine verwitwete Tante Heete in einem ›Kaff‹ in der Lüneburger Heide besucht. Als die offenherzige Landfrau, von Karl in seiner Jugend verehrt, den beiden anbietet, zu ihr zu ziehen und von ihrem Erbe zu leben, ist der Konflikt da.

Um die sexuell traumatisierte Hertha zu gewinnen, erfindet Karl eine Geschichte, die auf dem Mond spielt , ihre Motive jedoch aus dem Geschehen um ihn und Hertha bezieht. Arno Schmidt gelingt ein Roman voller Sprachwitz, der sich den Details der ländlichen Umgebung so scharfäugig zuwendet wie dem von den Zeitläuften verschuldeten Elend einer mißglückenden Liebe.

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Nobodaddy’s Kinder :Aus dem Leben eines Fauns / Brand’s Haide / Schwarze SpiegelMit einem Nachwort von Hans-Ulrich Treichel .

280 Seiten. Gebunden.€ 24,95 (978-3-518-41710-2)

Ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst.

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Nobodaddy’s Kinder

Den 1952/53 entstandenen Kurzroman Aus dem Leben eines Fauns verstand Arno Schmidt als Auftakt der mit Brand’s Haide fort-geführten und mit Schwarze Spiegel (beide 1951) abgeschlos-senen Trilogie, die er 1963 unter dem Titel Nobodaddy’s Kinder zusammen publizierte. – Der Protagonist des ersten Teils , der fünfzig jährige Beamte Düring, verfolgt mit beißenden Kommentaren den Alltag des deutschen Kleinbürgertums im »Dritten Reich«.

Brand’s Haide setzt im Jahr 1946 ein und spielt unter Kriegs-heimkehrern und Flüchtlingen. Der Roman zeigt voller Ironie das von Hunger und Krieg geprägte Leben eines Mannes, dessen neu gefundene Liebe aus Deutschland emigriert und ihn  zurückläßt.

Schwarze Spiegel beschwört die dunkle Vision einer Welt, die vom Atomkrieg verwüstet wurde und in der ein letzter Über lebender durch die Ruinen streift .

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Die GelehrtenrepublikKurzroman aus den Roßbreiten Mit einem Nachwort von Dietmar Dath.BS 1410. 216 Seiten. € 15,95 (978-3-518-22410-6)

Das steinerne HerzHistorischer Roman aus dem Jahre 1954 nach ChristiMit einem Nachwort von Georg Klein.BS 1353. 262 Seiten. € 17,95(978-3-518-22353-6)

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Die Gelehrtenrepublik, Schmidts anspielungsreiche utopische Satire aus dem Jahre 1957, tarnt sich als Reisebericht eines amerikanischen Reporters aus dem sogenannten » Homi nidenstreifen« im Westen der USA, wo es unbekannte Mutanten zu entdecken gibt, die nach einem Atomkrieg entstanden sind. Charles Henry Winer bereist außerdem die Gelehrten republik, eine schwimmende Insel, eigentlich ein Asyl für Künstler und Wissenschaftler, aber voller grausiger Über-raschungen. Nachwortautor Dietmar Dath vergleicht Schmidt hier mit Stephen King.

»Das steinerne Herz ist unter Schmidts großen Prosatexten vielleicht die treff lichste Attacke auf die Einheit unseres Empfin-dens. Bis heute kann die Lektüre dieses historischen Romans aus dem Jahre 1954 nach Christi wie ein Keil wirken, der das Herz, das sich ihm aussetzt, aufsprengt – als gelte es nachzuprüfen, ob dieses Organ aus Fleisch und Blut besteht, ob es, wie der Titel nahelegt, aus Stein ist oder ob es vielleicht gar aus purem Gold gegossen wurde«, so der Ingeborg-Bachmann-Preisträger Georg Klein in seinem Nachwort.

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Seelandschaft mit PocahontasMit einem Nachwort von Sibylle Lewitscharoff.BS 1365. 81 Seiten.€ 11,95 (978-3-518-22365-9)

Traumflausn Träume aus den Werken Arno Schmidts Gesammelt und mit einem Nachwort versehen von Bernd Rauschenbach.BS 1432. 120 Seiten. € 11,80 (978-3-518-22432-3)

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»Seine wohl schönste Liebesgeschichte«, urteilt Walter Kempowski über Arno Schmidts 1953 entstandene Erzählung Seelandschaft mit Pocahontas. Joachim und Selma steuern in eine Romanze, die nur wenige Urlaubstage währt. Immer wieder durchbrechen dabei die frechen Kommentare Joachims zu Christentum und Adenauerrestauration das sommerliche Idyll und tauchen die gesellschaftliche und politi-sche Realität der 50er Jahre in unbarmherzig helles Licht.

Vom väterlichen »Radaugesicht« in der frühen Erzählung Gadir über Motetten singende Seehunde aus der Gelehrtenrepublik bis zu Wielands silberner Taschenuhr im letzten Roman Abend mit Goldrand : Poetische, oft surreale, immer aber überaus einpräg-same Bilder ergeben sich aus den zahlreichen Träumen, die in Arno Schmidts Werk eingegangen sind, und hier im Band Traumflausn versammelt wurden. Mehrfach hat der Autor darauf hingewiesen, daß diese Träume nicht von ihm erdichtet, sondern tatsächlich geträumt worden seien.

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Tina oder über die UnsterblichkeitMit Bildern von Eberhard Schlotter88 Seiten.Mit 25 Schwarzweiß- abbildungen und einem Nachwort von Eberhard Schlotter.Insel-Bücherei 1387.(978-3-458-19387-6)€ 13,95

Tina oder über die UnsterblichkeitMit Bildern von Eberhard Schlotter

Nicht nur Homer kannte sich aus mit der Unterwelt. Auch Arno Schmidt, knapp 3000 Jahre später, hat seinen Lesern zu einem Blick ins Jenseitige verholfen. Sein Elysium liegt geradewegs unter Darmstadt, und wie bei Homer im Hades wollen auch die Seelen in Schmidts Erzählung, allesamt mehr oder weniger bekannte Dichter, nichts wie weg. Leider steht dieser Sehn-sucht der im Diesseits so hartnäckig angestrebte Ruhm im Weg. Denn es gilt die Regel : »Jeder ist so lange zum Leben hier unten verdammt, wie sein Name noch akustisch oder optisch auf Erden oben erscheint.« Das ewige Leben unter lauter Kollegen kann recht anstrengend werden. So ist nicht mehr die Unsterblichkeit das Ziel der Elysiumsinsassen, sondern das gnädige Vergessen : »endlich in Ruhe tot sein«! Der Maler und Graphiker Eber-hard Schlotter hat die witzige Satire auf den Dichtertraum vom unsterblichem Ruhm mit 25 Radierungen illustriert, von denen einige hier erstmals veröffentlicht werden, und ein sehr persön-liches Nachwort geschrieben.

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Stürenburg-GeschichtenHerausgegeben von Thomas Kluge.IB 1313. 60 Seiten. Pappband. € 12,80(978-3-458-19313-5)

Stürenburg-Geschichten

Geheimrat Stürenburg unterhält eine kurios zusammengesetzte Runde mit historischen Anekdoten und eigenen Erlebnissen. Auf jeweils wenigen Seiten entwirft Schmidt kunstvolle Gewebe aus der spannenden Handlung und den amüsanten Reaktionen der Zuhörer. Der Geschichtenzyklus, der Schmidts ganzen Witz im Kleinen zeigt, eignet sich hervorragend zum Einstieg in die Schmidt-Lektüre.

»Die gläsernen Ungeheuer des Windes berannten mächtiger das Haus. ›Die armen Seeleute‹ fiel der Witwe ein; ›Die armen Soldaten‹ knurrte der Hauptmann; der Apotheker öffnete den Mund, schloß ihn aber verlegen wieder : ihm fiel nichts ein, um auch seinen Beruf herauszustreichen, ›die armen Kräuter-sammler‹ hätte ja kaum Mitleid erregt !«

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Arno Schmidts WundertüteHerausgegeben und mit einem Nach-wort von Bernd Rauschen bach. st 3559. 238  Seiten. € 10,–(978-3-518-45559-3)

Schwarze SpiegelMit einem Kommentar von Oliver Jahn.SBB 71. 155 Seiten. Broschur. € 7,– (978-3-518-18871-2)

»Sehr geehrter Herr ! Anbei den Messias zurück. Ihr Arno Schmidt.« So lakonisch wie der Brief an Klopstock lesen sich durchaus nicht alle fiktiven Briefe der Wundertüte, die, schon 1948 verfaßt, erst postum erschien. Briefessays, Dank an Dichter vergangener Zeiten, ausgefeilte Rügen für schlechte Übersetzer – alles findet sich in dieser Sammlung.

Die Ausgabe der »Suhrkamp BasisBibliothek – Arbeitstexte für Schule und Studium« bietet Schwarze Spiegel zusammen mit einem Kommentar : eine Zeittafel , die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte, einen Forschungsüberblick, Literatur-hinweise sowie detaillierte Wort- und Sacherläuterungen.

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»Wu Hi ?« Arno Schmidt in Görlitz Lauban Greiffenberg Herausgegeben von Jan Philipp Reemtsma und Bernd Rauschenbach.st 4296. 254 Seiten. Broschur. € 8,99(978-3-518-46296-6)

Arno Schmidt für BoshafteAusgewählt von Bernd Rauschenbach.it 3241. 100 Seiten. Broschur. € 6,–(978-3-458-34941-9)

»Wu Hi?« Arno Schmidt in Görlitz Lauban Greiffenberg Seit seinem vierzehnten Lebensjahr lebte Arno Schmidt mit seiner Mutter und seiner Schwester in Lauban in Schlesien und ging in Görlitz zur Schule, ehe er als Lehrling und später als Buch-halter in den Greiff-Werken in Greiffenberg arbeitete. Dort lernte er seine spätere Frau Alice kennen. Das Buch enthält den Brief-wechsel mit Schmidts Schulfreund Heinz Jerofsky – hier präsen-tiert sich der künftige Autor bereits als feuriger Schreiber. Auto-biografische Skizzen, Erinnerungen von Kollegen und Kriegs-kameraden aus den Jahren 1928 bis 1945 und viele Dokumente und Fotos runden das Bild der frühen, formenden Jahre ab.

»Kunst dem Volke? ! : das jault vor Rührung, wenn es Zare- witschens Wolgalied hört, und bleibt eiskalt gelangweilt beim Orpheus des Ritter Gluck.« Schmidt hielt es »für eine Aufgabe des Künstlers, boshaft zu sein«. Arno Schmidt für Boshafte, eine Sammlung ausgewählter Textpassagen, führt den Leser in das Schmidtsche Universum schonungsloser Kommentare über Gott, die Menschen und die Welt.

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Edgar Allan Poe : Werke in vier Bänden

Die vierbändige Ausgabe mit den Übersetzungen von Arno Schmidt und Hans Wollschläger ist die maßgebliche und bei weitem umfassendste Ausgabe der Schriften von Edgar Allan Poe im deutschen Sprachraum. Die intensive Beschäftigung mit Poes Werk inspirierte Arno Schmidt zu seinem Hauptwerk Zettel’s Traum. Zum 200. Geburtstag des großen amerikanischen Autors erschien sie in besonders edler Ausstattung : in graues Leinen gebunden, auf Dünndruckpapier, mit Fadenheftung und Lesebändchen. Sie versammelt seine berühmten Detektiv-geschichten, die phantastischen und rätselhaften Romane ebenso wie die Gedichte Poes, journalistische Arbeiten, Essays sowie eine Auswahl seiner Briefe. Mit zahlreichen Erläuterungen. Heraus gegeben von Kuno Schuhmann und Hans Dieter Müller.

Edgar Allan Poe :Werke in vier BändenAus dem Amerika-nischen von Arno Schmidt, Hans Woll-schläger und anderen. Herausgegeben von Kuno Schuhmann und Hans Dieter Müller. Vier Bände im Schuber. 4254 Seiten. Leinen. € 248,–(978-3-458-17416-5)

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Spätestens seit Arno Schmidt um das Jahr 1956/57 den Ulysses erstmalig las, wurde James Joyce zum produktiven Zentrum einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf Schmidt nicht nur Radio- und Zeitungsessays über ihn schrieb, sondern auch in formal-ästhetischer Hinsicht Reibungspunkte zu finden wußte. So weist seine 1960 erschienene Übersetzung von Stanislaus Joyce’ Memoiren Meines Bruders Hüter, der 1964 noch die Übertragung von dessen Dubliner Tagebuch folgen sollte, Schmidt nicht nur als eigenwilligen Übersetzer von Rang aus, sondern wirft auch ein Licht auf seine eigenen poetologischen Überzeugungen zu dieser Zeit.

Die Meisterwerke der Schauerliteratur von Edgar Allan Poe forderten Arno Schmidts ganzes Können und seine lang jäh-rigen Erfahrungen als Übersetzer. Seine Übertragungen nehmen sich Freiheiten heraus, müssen sich aber vor den Originalen nicht verstecken. Der Leser gewinnt mit dem zwei sprachigen Band Shadow / Schatten einen Einblick in die Übersetzer-werkstatt Arno Schmidts.

Stanislaus JoyceMeines Bruders HüterMit einem Vorwort von T. S. Eliot und einer Einführung von Richard Ellmann.BS 1375. 336 Seiten.€ 17,80(978-3-518-22375-8)

Edgar Allan Poe Shadow / SchattenHerausgegeben und mit einem Vorwort von Patrick Roth.it 3168. 337 Seiten. Broschur. € 10,–(978-3-458-34868-9)

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Jan Philipp Reemtsma : Über Arno SchmidtVermessungen eines poetischen Terrains 293 Seiten. Gebunden. € 22,80 (978-3-518-41762-1)

Jan Philipp Reemtsma : Über Arno Schmidt

»Man kann Bücher leider nur einmal zum ersten Mal lesen. Die großen Autoren entschädigen für diese traurige Einmaligkeit dadurch, daß ihre Bücher bei der zweiten und dritten Lektüre sich erst wirklich entfalten.« In zwölf Annäherungen aus höchst unterschiedlichen Richtungen erkundet Jan Philipp Reemtsma das Schmidtsche poetische Terrain. Dabei wird deutlich : Arno Schmidts Bücher sind voll Witz und Komik. Reemtsmas Lektü-reprotokolle bestätigen die These, wonach die Bedeutung eines Werkes daran gemessen werden kann, wie viele Verständnis-möglichkeiten es eröffnet. Seine Freude an der Lektüre teilt sich in seinem Schreiben über Arno Schmidt mit : Sie steckt zu eigenen Erkundungen an.

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Arno Schmidt : Über die UnsterblichkeitErzählungen und Essays. Heraus-gegeben und mit einem Nachwort von Jan Philipp Reemtsma.280 Seiten.Klappenbroschur.€ 19,80 (978-3-518-42123-9)

Arno Schmidt : Über die Unsterblichkeit

»Würden die Menschen nicht besser werden, wenn sie nicht an die Unsterblichkeit glaubten? !« Die provokative Frage Arno Schmidts zielt auf ein Thema, das ihn lebenslang beschäftigte : Als unsterblich, also »als immerfort mitlebend«, galten ihm allein die Schriftsteller, deren Literatur dem liebend lesenden Auge mühelos Brücken in abgesunkene Zeiten schlägt. Doch Schmidt wäre nicht Schmidt, hätte er das Thema nicht auch ironisch gewendet. So darf zum Beispiel in Goethe und einer seiner Bewunderer der Dichterfürst sogar für einen Tag zurück auf die Erde – und bewundert Rolltreppen.

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Arno Schmidt : Bottom’s DreamÜbersetzt von John E. Woods. 1496 Seiten. Fadenheftung, Leinen im Schuber. (978-3-518-80900-6) € 78,–

Dalkey Archive, Ver-trieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz exklusiv über den Suhrkamp Verlag.

Arno Schmidt : Bottom’s DreamTranslated by John E. Woods

Die erste Schmidt-Lektüre war für John E. Woods eine » Explosion«. Mit Schmidts Evening Edged in Gold ( Abend mit Goldrand ) hat der preisgekrönte Übersetzer seine Karriere einst begonnen, Schmidts wichtigstes und umfangreichstes Werk hob sich Woods bis zum Schluß auf. Jetzt liegt der Überroman Zettel’s Traum endlich auf Englisch vor.

»›I have had a dream past the wit of man to say what dream it was,‹ says Bottom. ›I have had a dream, and I wrote a Big Book about it ,‹ Arno Schmidt might have said. Schmidt’s rare vision is a journey into many literary worlds. First and foremost it is about Edgar Allan Poe, or perhaps it is language itself that plays that lead role; and it is certainly about sex in its many Freudian disguises, but about love as well , whether fragile and unfulfilled or crude and wedded. – In a single day, from one midsummer dawn to a fiery second, Dan and Franziska, Wilma and Paul explore the labyrinths of literary creation and of their own dreams and desires.« ( John E. Woods über Bottom’s Dream)

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Diesem Prospekt liegt ein Plakat bei zu »Briefe IV : Der Briefwechsel mit Hans Wollschläger«. Informatio-nen zur »Bargfelder Ausgabe der Werke Arno Schmidts« finden sich auf der Rückseite des Plakats .

Alle Rechte vorbehalten.Der angegebene Ladenpreis in Euro gilt für die Bundes-republik Deutschland. Preis änderungen vorbehalten.

isbn 978-3-518-91798-5

Suhrkamp VerlagPappelallee 78–7910437 [email protected]

Die Editionen der Arno Schmidt Stiftung im Suhrkamp Verlag werden von Friedrich Forssman gestaltet und gesetzt .

Redaktion : Susanne Fischer.Gestaltung und Fotos : Friedrich Forssman.Foto auf dem Umschlag und auf Seite 3 : Monika Wollschläger.Redaktionsschluß : Januar 2018.

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Genug des Lästerns für heute – schlüpfen

wir Jeder wieder in sein angestammtes

brötchengebendes Joch : bestes Gedeihen

allen ehrenvoll—subversiv Tätigen;

vor allem aber Ihrer eigenen Arbeit.

Arno Schmidt an Hans Wollschläger

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