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Swing steht auf dem Stundenplan VON MATTHIAS HAAG Statt großer Worte wird es großartige Töne geben, wenn am kommenden Mittwoch in der Fruchthalle ein in der Region einmaliges Bigband-Konzert stattfindet. Tournee- und Show-er- probte Profimusiker der Bundeswehr bieten ein Benefizkonzert und wer- den mit den Schülern der Bigband des Albert-Schweitzer-Gymnasiums die Bühne teilen. Die Bigband der Bundeswehr ist ein hochkarätiges Show- und Unterhal- tungsorchester mit ausgesuchten Mu- sikern und Sängern. Ob Staatsbesuch, Benefizkonzert, Tanzgala und Ball: Das Team um Bandleader Timor Oliver Cha- dik garantiert anspruchsvollen und vielseitigen Musikgenuss vom großen Orchesterklang bis zur solistischen Höchstleistung. Alle Arrangements zu Swing, Rock und Pop sind exklusiv für die 22 Musiker der Bigband orches- triert. Im Zusammenspiel mit den zehn Technikern ergibt sich eine künstleri- sche Perfektion und Kreativität in Mu- sik, Licht und Multimedia. Die gastge- bende Bigband des Albert-Schweitzer- Gymnasiums ASG (Leitung: Harry Geib) gehört zu den Preisträgern eines Or- chesterwettbewerbs und erhält die be- sondere Ehre im Vorprogramm ihr Kön- nen zu zeigen. Wie ist es eigentlich möglich die Ju- gend auch für Bigband, handgemachten Swing und Jazz zu interessieren? Und das in Zeiten überbordender Casting- Shows und digitaler Musikwelten? Um’s vorweg zu nehmen: Nicht der schnelle Erfolg, sondern das Gefühl und das Verständnis für Musik stehen bei dem Projekt Bigband im Vordergrund. Im ASG werden interessierte Kinder in der siebten Klasse eingeladen gemein- sam in einer großen Formation zu spie- len, in der schon andere Klassenstufen vertreten sind: Die Küken lernen ge- wissermaßen spielerisch von den alten Hasen. Und man hört aufeinander. Be- reits an dieser Stelle ist zu erahnen, dass HINTERGRUND: Die ASG-Bigband und ihr großer Coup am Mittwoch in der Fruchthalle dabei auch auf anderer Ebene völlig un- bemerkt etwas stattfindet. Mit dem einfühlenden Verstehen (Empathie) werden zwischenmenschli- che Beziehungen gefördert. So sind Mu- sik und Empathie zwei Größen, die sich wechselseitig beeinflussen. Ein weite- rer Mosaikstein für ethisches und mo- ralisches Handeln. Beim Spaß an der Musik werden nebenbei soziale Kom- petenzen ausgebildet. Dies hilft soziale und kulturelle Schranken zu überwin- den. Das wusste schon der alte Grieche Sokrates: „Musik ist die beste Form der Erziehung, weil Rhythmus und Harmo- nie bis in die innersten Bereiche der Seele vordringen und ihr Anmut und Anstand verleihen.“ Die Wissenschaft hat sich mit der Wirkung von Musik in vielfältigster Weise beschäftigt und erstaunliche Er- kenntnisse gewonnen: Förderung neu- ronaler Verbindungen, Verbesserung von kognitiven Fähigkeiten und Ge- dächtnisleistung, Steigerung der Krea- tivität. Nicht von ungefähr verbessern sich damit auch die grundsätzlichen Fä- higkeiten in anderen schulischen Fä- chern. So kann Musiklehrer Geib bestä- tigen, dass einige Teilnehmer der ASG- Bigband auch zu den Leistungsträgern in anderen Fächern zählen. Kommt dann auch noch das Freisetzen von Glückshormonen beim Musizieren hin- zu, ist die Art der Musikform zunächst nebensächlich. Aber genau dies nutzt Geib in seiner engagierten Aufbauar- beit der Bigband (seit 2010), die bei je- dem Schuljahreswechsel und den da- mit verbundenen Ab- und Zugängen mit Bedacht zu strukturieren ist. Über die musikpädagogische Arbeit und die Leistung der jungen Musiker verrät Bandleader Geib einige interes- sante Aspekte: Für die meisten Schüler ist der Einstieg in die Bigband der erste Kontakt zur Musikform des Swing oder den ungewohnten Klangbildern und Harmoniefolgen des Jazz. In der Tat ein starker Kontrast zu dem, was sonst auf dem Schulhof zu hören ist. Erst die Er- fahrung im gemeinsamen Zusammen- spiel, gerade auch bei den typischer- weise mehrfach besetzten Instrumen- tenstimmen, macht den Kindern und Jugendlichen deutlich: Jede Stimme ist wichtig für den gemeinsamen Sound. Nur gemeinsam kann ein runder, har- monischer Klang erzielt werden. Und mit der Besetzung an Holzbläsern (Sa- xophon), Blechbläsern (Trompete, Po- saune) und der Rhythmusgruppe (Kla- vier, Gitarre, Bass, Schlagwerk) deckt die ASG-Bigband eine große musikali- sche Bandbreite ab, die neben Jazz, Rock, Pop, bis Latin und Funk reicht; vom powergeladenen Stück bis zur sanften Ballade. Dass diese Idee gut ankommt, be- weist der freiwillige und kontinuierli- che Freizeiteinsatz der rund 25 Schüler; einige sind bereits seit mehr als sechs Jahren dabei und haben einen wesent- lichen Beitrag am aktuellen Niveau der Bigband. Im Oktober 2016 fuhr die ASG- Bigband zu einem Wettbewerb, und die Schüler erzielten einen respektablen zweiten Platz (Bw-Musix, Balingen). Zwei Solisten erhielten Sonderpreise (Laura Köbler, Trompete, Emiliano Bej- leri, Saxophon). Die Idee dieses Wettbe- werbs ist es, durch fachkundige Beur- teilung und Beratung das Leistungsni- veau der jeweiligen Orchester zu ver- bessern, zu motivieren, den Nachwuchs zu fördern. Die Jury war begeistert von der Ton- und Klangqualität gerade in Anbetracht des jungen Altersdurch- schnitts der ASG-Bigband und im Ver- gleich zu den erstplatzierten Musikstu- denten. Neben den lobenden Worten sollte also noch ein besonderes Ereignis folgen: ein Konzert mit der Bigband der Bundeswehr. Man kann sagen: Die ASG-Bigband lockte die Profimusiker nach Kaiserslautern. KONZERT Am Mittwoch, 22. November, 19.30 Uhr, in der Fruchthalle, Karten gibt’s über das ASG- Sekretariat, 0631/366890; daneben Abend- kasse. Der Erlös kommt dem ambulanten Kinder- und Jugendhospiz Kaiserslautern so- wie der Musikförderung am ASG zu. Haben den Besuch der Bundeswehr-Bigband quasi herbeigespielt: die jungen Musiker der ASG-Bigband FOTO: FREI

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DIE RHEINPFALZ — NR. 266 FREITAG, 17. NOVEMBER 2017KULTUR REGIONAL

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Swing steht auf dem StundenplanVON MATTHIAS HAAG

Statt großer Worte wird es großartigeTöne geben, wenn am kommendenMittwoch in der Fruchthalle ein in derRegion einmaliges Bigband-Konzertstattfindet. Tournee- und Show-er-probte Profimusiker der Bundeswehrbieten ein Benefizkonzert und wer-den mit den Schülern der Bigband desAlbert-Schweitzer-Gymnasiums dieBühne teilen.

Die Bigband der Bundeswehr ist einhochkarätiges Show- und Unterhal-tungsorchester mit ausgesuchten Mu-sikern und Sängern. Ob Staatsbesuch,Benefizkonzert, Tanzgala und Ball: DasTeam um Bandleader Timor Oliver Cha-dik garantiert anspruchsvollen undvielseitigen Musikgenuss vom großenOrchesterklang bis zur solistischenHöchstleistung. Alle Arrangements zuSwing, Rock und Pop sind exklusiv fürdie 22 Musiker der Bigband orches-triert. Im Zusammenspiel mit den zehnTechnikern ergibt sich eine künstleri-sche Perfektion und Kreativität in Mu-sik, Licht und Multimedia. Die gastge-bende Bigband des Albert-Schweitzer-Gymnasiums ASG (Leitung: Harry Geib)gehört zu den Preisträgern eines Or-chesterwettbewerbs und erhält die be-sondere Ehre im Vorprogramm ihr Kön-nen zu zeigen.

Wie ist es eigentlich möglich die Ju-gend auch für Bigband, handgemachtenSwing und Jazz zu interessieren? Unddas in Zeiten überbordender Casting-Shows und digitaler Musikwelten?Um’s vorweg zu nehmen: Nicht derschnelle Erfolg, sondern das Gefühl unddas Verständnis für Musik stehen beidem Projekt Bigband im Vordergrund.Im ASG werden interessierte Kinder inder siebten Klasse eingeladen gemein-sam in einer großen Formation zu spie-len, in der schon andere Klassenstufenvertreten sind: Die Küken lernen ge-wissermaßen spielerisch von den altenHasen. Und man hört aufeinander. Be-reits an dieser Stelle ist zu erahnen, dass

HINTERGRUND: Die ASG-Bigband und ihr großer Coup am Mittwoch in der Fruchthalledabei auch auf anderer Ebene völlig un-bemerkt etwas stattfindet.

Mit dem einfühlenden Verstehen(Empathie) werden zwischenmenschli-che Beziehungen gefördert. So sind Mu-sik und Empathie zwei Größen, die sichwechselseitig beeinflussen. Ein weite-rer Mosaikstein für ethisches und mo-ralisches Handeln. Beim Spaß an derMusik werden nebenbei soziale Kom-petenzen ausgebildet. Dies hilft sozialeund kulturelle Schranken zu überwin-den. Das wusste schon der alte GriecheSokrates: „Musik ist die beste Form derErziehung, weil Rhythmus und Harmo-nie bis in die innersten Bereiche derSeele vordringen und ihr Anmut undAnstand verleihen.“

Die Wissenschaft hat sich mit derWirkung von Musik in vielfältigsterWeise beschäftigt und erstaunliche Er-kenntnisse gewonnen: Förderung neu-ronaler Verbindungen, Verbesserungvon kognitiven Fähigkeiten und Ge-dächtnisleistung, Steigerung der Krea-tivität. Nicht von ungefähr verbessernsich damit auch die grundsätzlichen Fä-higkeiten in anderen schulischen Fä-chern. So kann Musiklehrer Geib bestä-tigen, dass einige Teilnehmer der ASG-Bigband auch zu den Leistungsträgernin anderen Fächern zählen. Kommtdann auch noch das Freisetzen vonGlückshormonen beim Musizieren hin-zu, ist die Art der Musikform zunächstnebensächlich. Aber genau dies nutztGeib in seiner engagierten Aufbauar-beit der Bigband (seit 2010), die bei je-dem Schuljahreswechsel und den da-mit verbundenen Ab- und Zugängenmit Bedacht zu strukturieren ist.

Über die musikpädagogische Arbeitund die Leistung der jungen Musikerverrät Bandleader Geib einige interes-sante Aspekte: Für die meisten Schülerist der Einstieg in die Bigband der ersteKontakt zur Musikform des Swing oderden ungewohnten Klangbildern undHarmoniefolgen des Jazz. In der Tat einstarker Kontrast zu dem, was sonst aufdem Schulhof zu hören ist. Erst die Er-fahrung im gemeinsamen Zusammen-

spiel, gerade auch bei den typischer-weise mehrfach besetzten Instrumen-tenstimmen, macht den Kindern undJugendlichen deutlich: Jede Stimme istwichtig für den gemeinsamen Sound.Nur gemeinsam kann ein runder, har-monischer Klang erzielt werden. Undmit der Besetzung an Holzbläsern (Sa-xophon), Blechbläsern (Trompete, Po-saune) und der Rhythmusgruppe (Kla-vier, Gitarre, Bass, Schlagwerk) decktdie ASG-Bigband eine große musikali-sche Bandbreite ab, die neben Jazz,Rock, Pop, bis Latin und Funk reicht;vom powergeladenen Stück bis zursanften Ballade.

Dass diese Idee gut ankommt, be-weist der freiwillige und kontinuierli-che Freizeiteinsatz der rund 25 Schüler;einige sind bereits seit mehr als sechsJahren dabei und haben einen wesent-lichen Beitrag am aktuellen Niveau derBigband. Im Oktober 2016 fuhr die ASG-Bigband zu einem Wettbewerb, und dieSchüler erzielten einen respektablenzweiten Platz (Bw-Musix, Balingen).Zwei Solisten erhielten Sonderpreise(Laura Köbler, Trompete, Emiliano Bej-leri, Saxophon). Die Idee dieses Wettbe-werbs ist es, durch fachkundige Beur-teilung und Beratung das Leistungsni-veau der jeweiligen Orchester zu ver-bessern, zu motivieren, den Nachwuchszu fördern. Die Jury war begeistert vonder Ton- und Klangqualität gerade inAnbetracht des jungen Altersdurch-schnitts der ASG-Bigband und im Ver-gleich zu den erstplatzierten Musikstu-denten. Neben den lobenden Wortensollte also noch ein besonderes Ereignisfolgen: ein Konzert mit der Bigband derBundeswehr. Man kann sagen: DieASG-Bigband lockte die Profimusikernach Kaiserslautern.

KONZERTAm Mittwoch, 22. November, 19.30 Uhr, inder Fruchthalle, Karten gibt’s über das ASG-Sekretariat, 0631/366890; daneben Abend-kasse. Der Erlös kommt dem ambulantenKinder- und Jugendhospiz Kaiserslautern so-wie der Musikförderung am ASG zu.

GewaltigeKlangwellen

VON WALTER FALK

Seinem großen Vorbild Jimi Hendrixzollte der 1954 geborene Rockgitar-rist Randy Hansen, der wie Hendrixin Seattle, Washington, geboren ist,am Mittwochabend im brechendvollen Cotton Club der KammgarnTribut. Anlass war das erste Studio-Alben von Jimi Hendrix, „Are You Ex-perienced“, das genau vor 50 Jahrenveröffentlicht wurde. Alle im Clubwaren sich einig: Der Mann ist dergeklonte Jimi Hendrix.

„Wenn ich sterbe, sollen die Leute ein-fach meine Musik auflegen, ordentlichauf den Putz hauen und tun, was ihnengerade in den Sinn kommt.“ Als JimiHendrix das sagte, vor 48 Jahren, hatteer noch anderthalb Jahre zu leben.Und Millionen Menschen folgen bisheute dem zwanglosen Rat des Scha-manen mit der Gitarre: Immer nochlegen wir seine Musik auf, und gele-gentlich hauen wir auch auf den Putz.So wie im Cotton Club Randy Hansen,der schon in den frühen 1980er Jahrenunter anderen mit den Original-Musi-kern der Jimi Hendrix Experience (biszum Tode von Noel Redding undMitch Mitchell) gespielt hatte.

Dieser Gitarrist ist nicht nur in der-selben Stadt geboren, er sieht auch soaus wie Jimi Hendrix, und sein Spiel istder absolut gemeinsame Nenner allerStilrichtungen. Gekleidet war Hansenin eine Uniformjacke mit vielen Gold-streifen, auf dem Haupt trug er einenschwarzen Hut, den er aber bald in die

Randy Hansen und Band im Cotton ClubEcke feuerte, und am Knie einen„Staubwedel“ als Zierde. Im Pro-gramm hatte Hansen ausschließlichTitel der LP „Are You Experienced“, diein der damaligen Musiklandschaft wieeine Bombe zwischen den Wunder-kerzen einschlug. Während die Bea-tles noch dösig in ihrer „Yellow Sub-marine“ herumgurkten, kam Hendrixals Zerberster um die Ecke. Wohl keineje erschienene LP transportierte einesolche Vielzahl innovativer Rock-songs, die allesamt zu Standards derPopkultur avancierten: „Foxy Lady“,„Fire“, „Hey Joe“, „Purple Haze“ und„The Wind Cries Mary“ .

Schon der erste Titel, „Foxy Lady“,war ein Generalangriff auf das Trom-melfell. Und Hansen gebärdete sichwie ein musikalischer Amokläufer.Aber die Fans, die zum Teil von ganzweit her kamen, bejubelten den Songals schrilles Fanal. So paradox esklingt, war die extreme Lautstärke nö-tig, um auch noch die leisesten Tönehörbar zu machen. Die Verstärkeran-lage war so geräuschempfindlich, dassdie Fender-Stratocaster schon losging,wenn er nur seinen Finger an den Halslegte. Und fortan surfte Hansen auf ei-ner gewaltigen Klangwelle.

Die Band mit dem formidablen UfoWalter am Bass und dem fantasti-schen Manni von Bohr am Schlagzeugklang wie ein ganzes Rockorchester.Zudem spielte Hansen bei Bedarf, ge-nau wie sein Idol, die Gitarre akroba-tisch hinter dem Kopf, oder er brachtesie mit seinen Raubtierzähnen zumSingen. Er hatte seiner Gitarre aber

auch das Sprechern beigebracht. Dannklang sie wie ein Lebewesen, das erküsste und schlug, bis es seufzte undwinselte, Schmerzensschreie ausstießoder in röchelnder Agonie erstarb,wobei die Gitarre mit seiner expressi-

ven Stimme dialogisierte.Die Besucher hüpften, schrien, pfif-

fen, trampelten mit den Füßen und er-hielten zwei Zugaben. Nach 90 Minu-ten ohne Pause war zu ihrer großenEnttäuschung Schluss.

Sabrina Roth Bandim Enkenbacher RathausDie Sabrina Roth Band gastiert am Sams-tag, 18. November, 20 Uhr, im Rathaus inEnkenbach. Ihr Konzert unter dem Motto„My Favourite Things“ läuft in der Reiheder Enkenbacher Kulturtage.

Punkrock inder KammgarnDie Gruppe Betontod gastiert am Sams-tag, 18. November, 20 Uhr, im Kulturzen-trum Kammgarn. Die deutsche Punkrock-Band aus Rheinberg feierte 2016 ihr 1000.Konzert. Auf der aktuellen Tour zur drei-zehnten Platte „Revolution“ feiert dieBand ihr allererstes Konzert in derKammgarn. Mit dabei ist die DinslakenerBand Düsentrieb. Karten im Vorverkaufund an der Abendkasse.

TERMINE

Kinderkammerkonzertam PfalztheaterDas erste Kinderkammerkonzert der Sai-son findet am Sonntag, 19. November, 11Uhr, auf der Werkstattbühne des Pfalz-theaters statt. Es trägt den Tutel „Zodiak“.Am Nachthimmel kann man in Sternen-formationen Figuren, Tiere, Fabelwesenund Götter erkennen. Dazu gibt es aufre-gende Geschichten, auch Komponistenhaben sich davon inspirieren lassen undzu den Sternbildern Musik geschrieben.Im Konzert werden Geschichten über dieSterne erzählt und unter anderem Stückevon Aleksey Igudesman, Krzysztof Zgrajaund Charles Matthews gespielt. Es wirkenmit: Katrin Lerchbacher (Flöte), JuliaHaufe (Violine), Mirei Arai (Klavier), Gün-ther Fingerle (Erzähler). Karten überwww.pfalztheater.de, 0631/3675-209.

Comedian-Harmonists-Matineeam PfalztheaterZur Einführungsveranstaltung „Comedi-an Harmonists“ lädt am Sonntag, 19. No-vember, 11 Uhr, Dramaturgin AndreaWittstock ins Theaterfoyer. Premiere istam 25. November (es gibt derzeit nochRestkarten). Wittstock befragt die Regis-seurin Katharina Ramser, den musikali-schen Leiter Horst Maria Merz sowie dieAusstatterinnen Stefanie Liniger und Ste-fani Klie. Mit dabei sind auch die „Pfalz-theater-Harmonists“ Oliver Burkia, StefanKiefer, Manuel Klein, Jan Henning Kraus,Björn Christian Kuhn und Horst MariaMerz. Außerdem wirkt SchauspielerHarry Schäfer mit. Der Eintritt ist frei. Ter-mine und Karten für die Aufführungenunter 0631/3675-209 und www.pfalzthe-ater.de.

War Gott tatsächlichein Astronaut?

VON FABIAN R. LOVISA

Keinen Geheimtipp-Status mehr ha-ben die Veranstaltungen im Kunstla-ger, dem Ladenleerstand im Fuchs-bau, der einmal Gabis Backstubb be-heimatete. Längst sind die Motto-Schauen, die die KWG dort inszeniert,einem breiten Publikum bekannt,und auch die unter enormem Zu-spruch eröffnete Fotoschau „analog“hat weite Kreise gezogen (wir berich-teten). Das Feuer am Köcheln hält eineReihe von Begleitveranstaltungen, amMittwoch die jüngste, bestritten vonAusstellungskurator Jörg Heieck.

Dabei nahm er sein interessiertes Publi-kum mit auf Reisen nach Weißrusslandund Georgien. Die Projektion seineraussagekräftigen Bilder ließ die pom-pöse Architektur aus Sowjetzeiten plas-tisch werden – teilweise sehr zur Erhei-terung des Publikums angesichts aufge-blasenster Baukomplexe. Heieck doku-mentierte aber auch die Armut auf denStraßen. Humor im Detail schimmertein Schriftzügen und Plakaten durch, et-wa wenn eine US-Fast-Food-Kette anhistorischer Bausubstanz warb oder ei-ne Litfaßsäule die Aussage „God is anAstronaut“ exponierte. Stets sind dieFotografien von Heiecks Sinn für Bild-komposition geprägt. Darüber hinauswartete der Kaiserslauterer Fotografund Pädagoge mit Wissenswertem zuLand und Leuten auf und berichteteauch von seinem Treffen mit dortigenKünstlern, die nun in der aktuellenSchau im Kunstlager vertreten sind. Inlockerer Atmosphäre entwickelte sichein Dialog mit dem Publikum.

Veranstaltungen im Kunstlager zur Fotoschau „analog“Locker wird sicher auch die nächste

Veranstaltung, wenn sich am kommen-den Mittwoch, 22. November, 19 Uhr,die beiden renommierten Kaiserslaute-rer Fotografen Thomas Brenner undeben Jörg Heieck zu einer Performancetreffen, zusammen einen Kasten Bierleeren und mit dem Publikum über Fo-tografie, Kunst und das Leben diskutie-ren wollen. Der Eintritt ist frei, es gibtauch für die Besucher Flüssiges. Und amDonnerstag 23. November, 19 Uhr,kommt das Ludwigshafener Fotogra-fen- und Galeristen-Urgestein GüntherWilhelm ins Kunstlager. Er hält einenVortrag über die Faszination histori-scher Fotodrucktechniken. Wilhelm be-schäftigt sich seit fast 20 Jahren damit,genauer gesagt mit den sogenanntenEdeldrucken, bei denen es darum geht,ein aufgenommenes Bild mit unter-schiedlichsten Methoden auf Papier zubringen. Schwerpunkt seiner Arbeitenist der Gummidruck, der antik anmu-tende Bilder erzeugt. Seine Motive fin-det er meist in der näheren Umgebung,die er zu Fuß, per Fahrrad oder und mitdem öffentlichen Nahverkehr erkun-det. Er arbeitet mit analoger Technik.

Haben den Besuch der Bundeswehr-Bigband quasi herbeigespielt: die jungen Musiker der ASG-Bigband FOTO: FREI

Der Mann mit der Gitarre: Randy Hansen in der Kammgarn. FOTO: VIEW

Gummidruck von Günther Wilhelm.REPRO: WILHELM/FREI