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© iStockphoto Ökosystemgüter und -leistungen Ökosysteme bilden die Grundlage menschlichen Lebens und menschlicher Aktivität. Die von ihnen bereitgestellten Güter und Leistungen sind für das Wohlergehen des Menschen und die künftige wirtschaftliche und soziale Entwicklung unverzichtbar. Ökosystemgüter und –leistungen umfassen Nahrung, Wasser, Holz, Luftreinigung, Bodenbildung und die Bestäubung von Pflanzen. Menschliche Aktivitäten zerstören jedoch die biologische Vielfalt und beeinträchtigen die Fähigkeit intakter Ökosysteme, dieses breite Spektrum an Gütern und Leistungen weiterhin bereitzustellen. In der Vergangenheit wurde die Bedeutung der Ökosysteme von der Gesellschaft oft nicht genügend berücksichtigt. Man betrachtete sie als öffentliches Eigentum und schätzte ihren Wert entsprechend gering. Wissenschaftler erwarten, dass ein Anstieg der Weltbevölkerung auf 8 Milliarden Menschen bis 2030 zu einer gravierenden Verknappung von Nahrung, Wasser und Energie führen könnte. Der Verlust an Ökosystemleistungen wird die Entwicklung teurer Alternativen erfordern. Investitionen in unser natürliches Kapital sparen daher auf lange Sicht Geld und tragen zu unserem Wohlergehen und unserem Überleben bei. Die Öffentlichkeit wie auch die politischen Entscheidungsträger müssen für den ökonomischen Wert von Ökosystemgütern und leistungen stärker sensibilisiert werden. Wenn wir jetzt keine Maßnahmen ergreifen, um den Niedergang der Ökosysteme aufzuhalten, wird das die Menschheit teuer zu stehen kommen. DE September 2009 Ökosystem Wie verwickelt und wie unerwartet [sind] die gegenseitigen Beschränkungen und Beziehungen zwischen organischen Wesen, die in einerlei Gegend miteinander zu kämpfen haben [...] Charles Darwin: Über die Entstehung der Arten Die Bienenbestände schwinden. Sie werden zur Bestäubung vieler landwirtschaftlicher Nutzpflanzen benötigt. Ihr Verlust hätte gravierende wirtschaftliche Auswirkungen. U Un nt t e er rs st tützen nd de e L ei st tu un ng ge en n

September 2009 Ökosystemgüter und -leistungenec.europa.eu/environment/pubs/pdf/factsheets/Eco-systems goods an… · im Mai 2008 vorgelegte erste TEEB-Zwischenbericht den jährlichen

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Ökosystemgüter und -leistungen

Ökosysteme bilden die Grundlage menschlichen Lebens und menschlicher Aktivität. Die von ihnen bereitgestellten Güter und Leistungen sind für das Wohlergehen des Menschen und die künftige wirtschaftliche und soziale Entwicklung unverzichtbar.

Ökosystemgüter und –leistungen umfassen Nahrung, Wasser, Holz, Luftreinigung, Bodenbildung und die Bestäubung von Pfl anzen.

Menschliche Aktivitäten zerstören jedoch die biologische Vielfalt und beeinträchtigen die Fähigkeit intakter Ökosysteme, dieses breite Spektrum an Gütern und Leistungen weiterhin bereitzustellen.

In der Vergangenheit wurde die Bedeutung der Ökosysteme von der Gesellschaft oft nicht genügend berücksichtigt. Man betrachtete sie als öff entliches Eigentum und schätzte ihren Wert entsprechend gering.

Wissenschaftler erwarten, dass ein Anstieg der Weltbevölkerung auf 8 Milliarden Menschen bis 2030 zu einer gravierenden Verknappung von Nahrung, Wasser und Energie führen könnte.

Der Verlust an Ökosystemleistungen wird die Entwicklung teurer Alternativen erfordern. Investitionen in unser natürliches Kapital sparen daher auf lange Sicht Geld und tragen zu unserem Wohlergehen und unserem Überleben bei.

Die Öff entlichkeit wie auch die politischen Entscheidungsträger müssen für den ökonomischen Wert von Ökosystemgütern und leistungen stärker sensibilisiert werden. Wenn wir jetzt keine Maßnahmen ergreifen, um den Niedergang der Ökosysteme aufzuhalten, wird das die Menschheit teuer zu stehen kommen.

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Ökosystem

Wie verwickelt und wie unerwartet [sind] die gegenseitigen Beschränkungen und Beziehungen zwischen organischen Wesen, die in einerlei Gegend miteinander zu kämpfen haben [...]

Charles Darwin: Über die Entstehung der Arten

Die Bienenbestände schwinden.Sie werden zur Bestäubung vieler landwirtschaftlicher Nutzpfl anzen benötigt. Ihr Verlust hätte gravierende wirtschaftliche Auswirkungen.

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Fakt 1: Die Menschheit ist auf „Ökosystemgüter und -leistungen“ angewiesen

Ein „Ökosystem“ ist ein komplexes und dynamisches Gefüge von Pfl anzen,

Tieren, Mikroorganismen und ihrem Lebensraum. Es bildet eine Einheit, in der

alle Komponenten wechselseitig voneinander abhängen. Die „biologische

Vielfalt“ umfasst all die unzähligen Lebewesen, die in diesen Gemeinschaften

zu fi nden sind.

Einige Ökosysteme sind uns vertraut, andere sind exotischer:

Eine Wiese ist ein Ökosystem, in dem Blumen und Gräser von Insekten

bestäubt werden. Vieh ernährt sich von diesen Pfl anzen und produziert

Dung, der von den Organismen im Boden in Nährstoff e umgewandelt

wird. Diese wiederum werden von den Pfl anzen aufgenommen. Jedes

einzelne Element dieses Kreislaufs ist auf andere angewiesen, um

überleben zu können.

Korallenriff e bilden Ökosysteme, in denen Fische und Korallen-

formationen, Felsen und Meerwasser miteinander in Wechselwirkung

stehen. Rund 500 Millionen Menschen weltweit nutzen Korallenriff e

für Urlaub und Erholung, für den Fischfang, zur Perlenzucht und für

andere Aktivitäten.

Die Menschen profi tieren von den Ökosystemen der Erde auf vielfältige Weise:

Ökosysteme produzieren „Güter“ wie Nahrung (Fleisch, Fisch, Gemüse etc.),

Wasser, Brennstoff und Holz; sie erbringen „Leistungen“ wie die Bereitstellung

von Wasser, die Reinigung der Luft, das natürliche Recycling von Abfall, die

Bodenbildung und die Bestäubung von Pfl anzen. Außerdem sorgen sie für

die regulierenden Mechanismen, mit denen die Natur, wenn sie sich selbst

überlassen bleibt, die klimatischen Bedingungen und die Populationen von

Tieren, Insekten und anderen Organismen im Gleichgewicht erhält.

Da viele dieser Güter und Leistungen in Ermangelung von Märkten und

Preisen bisher unentgeltlich zur Verfügung stehen, ist ihr tatsächlicher

langfristiger Wert nicht in den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen

enthalten.

Experten haben vier verschiedene Arten von Leistungen ermittelt, die für

die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen von fundamentaler

Bedeutung sind:

Versorgungsleistungen sind die bereitgestellten Güter, wie Nahrung,

Wasser, Holz und Fasern.

Regulierungsleistungen steuern das Klima und den Nieder-

schlag, den Wasserhaushalt (z. B. Überschwemmungen),

die Absorption von Schadstoff en und die Ausbreitung von

Krankheiten.

Kulturleistungen betreff en die Schönheit, die spiritu-

elle Wirkung und den Freizeit- bzw. Erholungswert von

Ökosystemen, kurzum, ihren Nutzen für unser seelisches

Wohlbefi nden.

Unterstützende Leistungen umfassen Prozesse

wie die Bodenbildung, die Photosynthese und den

Nährstoff kreislauf, die für Wachstum und Produktion

unentbehrlich sind.

Da weitere wichtige Leistungen der Ökosysteme

möglicherweise noch unbekannt sind, sollten

wir nach dem Vorsorgegrundsatz handeln und

alles Notwendige tun, um unser natürliches

Kapital zu bewahren.

Fakt 2: Der Verlust an biologischer Vielfalt zerstört Ökosystemfunktionen

Die für das Überleben von Ökosystemen unabdingbare biologi-

sche Vielfalt ist bedroht und mancherorts bereits stark geschwunden.

Flächennutzungsänderungen, wie zum Beispiel Intensivierung der Land-

wirtschaft und Verstädterung, Raubbau, Umweltverschmutzung, Klima-

wandel und invasive Arten, die mit der einheimischen Flora und Fauna

konkurrieren, schädigen die natürlichen Ökosysteme. Sind sie erst zerstört, ist

es kostspielig und manchmal sogar unmöglich, sie wiederherzustellen.

Jüngere Studien zeigen, dass

11 % der im Jahr 2000 vorhandenen Naturräume bis 2050 verloren

gehen könnten;

fast 40 % der bestehenden landwirtschaftlichen Nutzfl ächen künftig

auf intensive Bewirtschaftungsformen umgestellt werden könnten;

60 % der Korallenriff e bis 2030 verschwunden sein könnten;

in Europa bis zu 80 % der geschützten Lebensraumtypen bedroht sind;

durch menschliche Aktivitäten das Artensterben in den letzten

100 Jahren um den Faktor 50 bis 1000 zugenommen hat.

Arme Menschen, insbesondere in den Entwicklungsländern, sind vom Verlust

der biologischen Vielfalt am stärksten bedroht, da ihre Existenz häufi g ganz

unmittelbar von Ökosystemgütern und leistungen abhängt.

Off enkundig verbrauchen wir das natürliche Kapital der Erde viel zu schnell.

Die Erhaltung der Ökosysteme für gegenwärtige und künftige Generationen

ist nicht nur ein moralisches Gebot, sondern auch eine praktische

Notwendigkeit. Wir Menschen müssen begreifen, dass wir nur ein Faden im

Netz des Lebens sind und dass wir die Erde nicht länger ausbeuten können,

ohne den Preis dafür zu bezahlen.

Fakt 3: Wenn wir jetzt nicht handeln, kommt uns das teuer zu stehen

Die fi nanzielle Bewertung der Güter und Leistungen der Ökosysteme ist eine

enorme Herausforderung. Nach früheren Schätzungen beläuft sich ihr Wert

auf Billionen Euro jährlich. Bei einem Treff en in Potsdam im März 2007 ver-

einbarten die Umweltminister der führenden

Industrienationen, eine globale Studie zum

ökonomischen Wert der biologischen Vielfalt

in Auftrag zu geben, in deren Rahmen die

Kosten des Verlusts an biologischer Vielfalt den

Kosten für wirksame Erhaltungsmaßnahmen

gegenübergestellt werden sollten.

Die Versorgung mit sauberem Wasser ist für die Gesundheit und das Überleben der Menschen essenziell.

Die Natur trägt wesentlich zur Erhaltung des seelischen Wohlbefi ndens des Menschen bei.

Touristen und Camper genießen die Schönheit der natürlichen Ökosysteme

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Die entsprechende Studie – The Economics of Ecosystems and

Biodiversity, TEEB (Der ökonomische Wert von Ökosystemen und bio-

logischer Vielfalt) – ist eine Initiative der Europäischen Kommission,

Deutschlands und verschiedener anderer Partner. In einem ersten

Versuch, die globale Situation quantitativ zu erfassen, beziff erte der

im Mai 2008 vorgelegte erste TEEB-Zwischenbericht den jährlichen

Verlust an Ökosystemleistungen auf rund 50 Milliarden EUR. Sollten

keine Gegenmaßnahmen ergriff en werden, so die Schätzung des

Berichts, könnte allein der Verlust an terrestrischer Biodiversität das BIP bis

2050 um 7 % senken. Bezieht man den Verlust von Leistungen mariner Ökosysteme

in die Rechnung ein, dürfte der Schaden noch deutlich höher ausfallen. Der Bericht

sprach die Empfehlung aus, umweltschädliche Anreize zu beenden und „Märkte” für

die Leistungen der Natur zu schaff en.

In der zweiten Phase der TEEB-Studie (2008-2010) soll ein detaillierter Rahmen

für die wirtschaftliche Bewertung von Ökosystemleistungen erarbeitet und

ihr Wert auf allen relevanten Ebenen der Entscheidungsprozesse berück-

sichtigt werden. Es wird erwartet, dass dies auch zur Erreichung der

Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen beiträgt.

Fakt 4: Die EU handelt

Der europäische Aktionsplan zur Erhaltung der biologischen Vielfalt

(2006) sieht Maßnahmen vor, mit denen der Artenschwund bis 2010

gestoppt werden soll. Die 2008 vorgestellte Halbzeitbewertung der

Umsetzung dieses Plans verdeutlicht, wie schwierig es ist, die gesetzten Ziele

zu erreichen. Alle Partner sind gefordert, ihre Anstrengungen zu intensivieren und

auch nach 2010 fortzuführen.

Auf internationaler Ebene setzt sich die EU für eine verantwortungsvollere

Regierungsführung und eine Stärkung der Regeln zum Schutz der Ökosysteme

ein. Die EU gehört zu den 191 Vertragsparteien des Übereinkommens der

Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological

Diversity, CBD). Zu den jüngsten Initiativen im Rahmen dieses Übereinkommens

gehören die Einführung von Normen, die gewährleisten, dass die Herstellung

von Biokraftstoff nachhaltig ist, die Erarbeitung von Kriterien für schutz-

würdige Meeresgebiete und die Einbeziehung der Biodiversität in die

Klimaschutzverhandlungen.

Die EU stellt Außenhilfen in Millionenhöhe für die Erhaltung der biologischen

Vielfalt bereit. Auch in ihren Handelsverhandlungen setzt sie sich durch die

Durchführung von Nachhaltigkeitsprüfungen für dieses Thema ein. Ein weite-

res Hauptziel ihrer internationalen Bemühungen ist die gerechte und ausge-

wogene Beteiligung an den Vorteilen aus der Nutzung der genetischen Ressourcen, die

ein wichtiges Produkt von Ökosystemen sind.

Fakt 5: Das „Natura 2000“-Netz schützt Ökosysteme

Das „Natura 2000“-Netz ist ein Eckpfeiler der europäischen Biodiversitätspolitik. Es

umfasst mehr als 25 000 Naturschutzgebiete in der gesamten Europäischen Union

und bietet umfangreiche sozioökonomische Vorteile. Dazu gehören sowohl direkte

Vorteile aus der Nutzung als Tourismus- und Erholungsgebiete als auch die von die-

sen Gebieten bereitgestellten Ökosystemgüter und -leistungen wie beispielsweise

Hochwasserschutz, Säuberung des Wassers, Bestäubung und Nährstoff recycling.

In den Jahren 2007-2008 leitete die Kommission Schritte zur Verfeinerung ihrer

Kostenschätzungen und zur Entwicklung verbesserter Möglichkeiten zur

Bewertung der mit dem Netz und einzelnen Schutzgebieten verbundenen

sozioökonomischen Vorteile ein.

Fakt 6: Wir benötigen einen Rahmen zur Bewertung von Ökosystemgütern und -leistungen

Ohne Maßnahmen zum Schutz der natürlichen Ökosysteme werden die von ihnen

bereitgestellten Güter und Leistungen zunehmend knapper und gefragter. Heute

bezahlen wir zum Beispiel selten den tatsächlichen Wert der Ressource Wasser, doch

das kann sich ändern. Im Mai 2008 sah sich die katalanische Metropole Barcelona

aufgrund einer anhaltenden Dürre gezwungen, Trinkwasser aus anderen Gebieten

Spaniens zu importieren, was Kosten von schätzungsweise 22 Millionen EUR monat-

lich verursachte.

Tiere, wie zum Beispiel Schafe, versorgen uns nicht nur mit Nahrung. Seit Jahrhunderten nutzt der Mensch sie als Kleidungslieferant, Transportmittel und Begleiter.

Menschen nutzen Holz als Bau- und Brennmaterial. Daneben absorbieren Wälder schädliches CO

2.

Zu den „Kulturleistungen” von Ökosystemen gehört die künstlerische Inspiration. Einige der schönsten Gemälde van Goghs stellen Sonnenblumen dar.

Getreide und Pfl anzen liefern uns lebensnotwendige Grundnahrungsmittel wie Brot, Reis und Nudeln; Obst und Gemüse vervollständigen eine gesunde Ernährung.

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Weiterführende Literatur:TEEB-Studie auf der Website der GD Umwelt:

http://ec.europa.eu/environment/nature/biodiversity/economics/index_en.htm

Bericht des Millennium Ecosystem Assessment:

http://www.millenniumassessment.org/documents/document.356.aspx.pdf

Halbzeitbewertung zur Umsetzung des gemeinschaftlichen Aktionsplans zur Erhaltung der

biologischen Vielfalt, Anhang 3:

http://ec.europa.eu/environment/nature/biodiversity/comm2006/pdf/consolidated_profi le.pdf

EEA Briefi ng: Ecosystems services – accounting for what matters:

http://www.eea.europa.eu/publications/briefi ng_2008_2

GreenFacts Faktenblatt:

http://www.greenfacts.org/en/ecosystems/

Grasping the climate crisis – A provocation from the Tällberg Foundation, Sweden:

www.tallbergfoundation.org

Ecosystem services and biodiversity in Europe, Veröff entlichung des Wissenschaftlichen Beirats

der europäischen Akademien der Wissenschaften (European Academies Science Advisory

Council, EASAC):

www.easac.eu

The Millennium Ecosystem Assessment (Jahrtausendstudie zur Bewertung der Ökosysteme)

Die Bewertung der Ökosysteme ist ein Mittel zur Evaluierung der vielen verschiedenen Aspekte der Gesundheit von Ökosystemen und der Bereitstellung von Ökosystemgütern und -leistungen.

Im Jahr 2000 initiierten die Vereinten Nationen eine globale Studie zur Bewertung der Ökosysteme: das Millennium Ecosystem Assessment (MA). Der 2005 vorgelegte Abschlussbericht stellte fest, dass zwei Drittel der weltweiten Ökosystemleistungen bedroht oder im Niedergang begriff en sind. Im Rahmen der globalen MA-Folgeinitiative hat sich die EU verpfl ichtet, ein subglobales Assessment für die europäische Region durchzuführen. Eine neue globale Studie ist für 2015 vorgesehen.

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Die Europäische Umweltagentur (EUA) hat nachdrücklich auf die Notwendigkeit einer

umweltökonomischen Gesamtrechnung hingewiesen, um die Beziehungen zwischen

den Wirtschaftssektoren, ihre Abhängigkeit von Ökosystemgütern und -leistungen

sowie ihre Auswirkungen auf diese zu analysieren. Diese Daten sollen letztlich in die poli-

tische Entscheidungsfi ndung und das lokale Management der natürlichen Ressourcen

einfl ießen. Nach Berechnungen der Europäischen Umweltagentur könnte sich der Wert

der allgemeinen Leistungen von Feuchtgebieten – wie zum Beispiel die Reinigung von

Wasser und die Absorption von Kohlenstoff – global auf rund 2,5 Milliarden EUR jährlich

belaufen.

Programme zur Bezahlung von Ökosystemleistungen werden derzeit in vielen Ländern

rund um die Welt entwickelt. Sie sind unentbehrlich, um Grundeigentümern, die gesell-

schaftlich wertvolle Ökosystemleistungen schützen, eine angemessene Gegenleistung

zu bieten.

Fakt 7: Das Verständnis für die Bedeutung gesunder Ökosysteme wächst

Neuere Entwicklungen auf EU-Ebene zeigen, dass bei politischen Entscheidungsträgern

ein Umdenken eingesetzt hat und sie bei der Gestaltung sektoraler Politiken zuneh-

mend die Gesundheit der Ökosysteme in ihre Überlegungen einbeziehen. Um nur

einige Beispiele zu nennen:

Die europäische Pestizid-Richtlinie wird überarbeitet, um bestimmte Arten wie

etwa Bienen besser zu schützen.

Die europäische Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums 2007-2013

gewährt Landwirten, die sich zur Durchführung von Umweltschutzmaßnahmen

verpfl ichten, Finanzhilfen.

Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik zielt auf eine Stärkung des Naturschutzes

und belohnt Landwirte, die über herkömmliche Produktionsverfahren hinaus-

gehen, um Hecken zu pfl anzen, Teiche anzulegen oder Flächen brachliegen zu

lassen.

Um die wechselseitigen Beziehungen zwischen biologischer Vielfalt, Ökosystemen und

menschlichem Wohlergehen besser zu verstehen, müssen wir noch viel mehr wissen. Der

Vorschlag für die Einrichtung einer wissenschaftspolitischen Plattform für Biodiversität

und Ökosystemleistungen zielt darauf ab, die globale politische Entscheidungsfi ndung

zu diesen Themen verstärkt auf eine unabhängige wissenschaftliche Grundlage zu stel-

len. Im Europäischen Forschungsraum müssen die EU und die Mitgliedstaaten sicher-

stellen, dass die Biodiversitätspolitik im Forschungsbudget angemessen berücksichtigt

wird.

Durch die Fotosynthese binden Pfl anzen Kohlenstoff und erzeugen Luft, die wir atmen können.

Natürlich vorkommende Substanzen in Pfl anzen bilden die Grundlage für mehr als 50 % unserer Medikamente.

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© Europäische Union, 2010

Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.

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