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Serenaden auf Burg Rabenstein

Serenaden auf Burg Rabenstein · PDF file(1858-1937) Nocturne- A l’aube- Invocation- “Pour ... offenbar nur Große wie Bach verstanden, sie hielten ihn für ein Genie: „Ein Typ

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Serenadenauf

Burg Rabenstein

Serenaden auf Burg RabensteinJuni 2015

Kammermusikzyklus mit Mitgliedern derWiener Philharmoniker

1. Abend: Montag, 1. Juni 2015 2. Abend: Mittwoch, 3. Juni 2015 3. Abend: Montag, 8. Juni 2015 4. Abend: Freitag, 12. Juni 2015

Barocksaal der Burg Rabensteinbei Frohnleiten

Beginn der Konzerte: 19.00 Uhr

Die Saalmiete wurde durch ein Kultursponsoring der Energie Steiermark möglich.

Ein alter Klassiker in neuem Glanz Erster Abend: 1. Juni 2015 – TRIO AURORA

Im Juni 2014 fanden nach 14-jähriger Pause wieder Serenaden auf der Burg Rabenstein statt. Burgeigentümer DI Werner Hochegger hatte seine Zu- stimmung gegeben, die einstmals so angesehenen und im Kulturleben der Steiermark verankerten Kammermusikabende im wunderschönen Barocksaal wieder aufleben zu lassen. Johann Hindler, langjähriges Mitglied der Wiener Philharmoniker und seiner Heimat Frohnleiten stets eng verbunden, über-nahm die künstlerische Leitung, als Veranstalter und Organisator übernahm der Oldi’s Musikerclub die Verantwortung.

Schon die erste Veranstaltungsreihe war ein voller Erfolg. Die Karten für die vier Abende waren im Nu ausverkauft und die Konzertbesucher genossen die wunderbaren Abende auf der Burg. Für viele stellte sich ein „coming home“-Gefühl ein, allerdings in einem Ambiente, das durch großzügige Investitionen erheblich an Qualität und Komfort gewonnen hatte. Der frühere „Charme“ von durchgetretenen Bodenplanken, quietschenden Türen und zugigen Gängen gehört der Vergangenheit an. Die Burg zeigt sich von der schönsten und absolut besucherfreundlichen Seite, die Gäste können barrierefrei zum Konzertsaal gelangen, die Waschräume sind neu und alles strahlt in frischem Glanz.

Aber nicht nur die Räumlichkeiten sorgten für Aufsehen und Freude, auch das musikalische Programm begeisterte das Publikum. Vier höchst unterschied-liche Abende, alle mit hohem künstlerischen Anspruch. Die Musiker – fast alle aus den Reihen der Wiener Philharmoniker – waren sofort angetan vom intimen Rahmen dieses schönen Barocksaals und von der guten Akustik. Der großartige Flötist Karl-Heinz Schütz brachte die Freude der Musiker, in diesem schönen Saal musizieren zu dürfen, in einem Interview zum Ausdruck, das er für den ORF Steiermark gab. Der schöne Beitrag über die wiederge-wonnenen Serenaden in der Sendung „Steiermark Heute“ stieß auf viel Aner-kennung. Zufriedenheit auf allen Seiten.

Bereits Ende Januar 2015 gingen die ersten Fragen beim Oldi’s Club und auf der Burg ein, ob es schon Karten für die Serenaden gibt. Alle waren fest überzeugt: im Juni finden wieder die heiß geliebten Kammermusikabende statt. In Zusammenarbeit mit dem neuen Burgmanagement wurde das Pro-gramm für 2015 im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Johann Hindler konnte wieder eine Reihe von vier höchst außergewöhnlichen Programmen präsentieren, entsprechend groß war die Nachfrage nach Karten. Dieser Erfolg sorgt beim Burgherrn, bei den Künstlern, den Veranstaltern und bei den Sponsoren für große Freude.

Charlotte Balzereit-Zell (Harfe)Karl-Heinz Schütz (Flöte)Gerhard Marschner (Viola)

Hector Berlioz Trio, op 25 aus dem Oratorium (1803-1869) L‘Enfance du Christ

Harald Genzmer Sonate für Flöte und Harfe(1909-2007) Moderato- Andante tranquillo- Finale

Claude Debussy Sonate(1862-1918) Pastorale- Interlude- Final

Toru Takemitsu And then I knew ‘twas Wind(1930-1996)

Ludwig van Beethoven Adagio für Viola und Harfe(1770-1827)

Mel Bonis Scènes de la forêt(1858-1937) Nocturne- A l’aube- Invocation- “Pour Artemis“

PROGRAMM

TORU TAKEMITSU (1930-1996)

Toru Takemitsu wurde am 8. Oktober 1930 in Tokyo geboren. Er besuchte ab 1943 die Keika Ju-nior High School, mit 16 beschloss er, Komponist zu werden. In der Nachkriegszeit hörte er über den Rundfunk der amerikanischen Besatzer westliche Musik – neben Jazz vor allem klassische Musik von Debussy und Copland, aber auch von Schönberg. Im Alter von 20 debütierte er mit ei-nem Klavierstück. Auch wenn Takemitsus Kompositionsstudien überwiegend autodidaktisch wa-ren, setzte er sich sehr intensiv mit der Avantgarde seiner Zeit auseinander: Messiaen, Nono und Stockhausen, auch Einflüsse von Arnold Schönberg und Alban Berg sind in vielen Kompositionen enthalten. Die sogenannte U-Musik spielte ebenfalls eine große Rolle in Takemitsus künsterli-schem Werk, er interessierte sich für Jazz, Schlager und französische Chansons. Das Interesse an verschiedensten künstlerischen Ausdrucksformen und die aus dem Autodidaktentum entwickelte individuelle Freiheit waren prägend für seinen avantgardistischen Stil. Er beschäftigte sich mit Filmmusik, ebenso mit moderner Malerei, Theater, Film und Literatur.

KARL-HEINZ SCHÜTZ

„Ein Kindheitstraum ist für mich in Erfüllung gegangen“, sagte der Flötist Karl-Heinz Schütze, als er 2011 das Vorspiel bei den Wiener Philharmonikern gewann. Der Tiroler wuchs in einer musikalisch sehr aktiven Familie auf und sein Talent wurde früh erkannt

und gefördert. Ab dem 14. Lebensjahr besuchte Karl-Heinz Schütz das Musikgymnasium und das Landeskonservatorium Feldkirch, wo er Student in der Klasse von Eva Amsler war. Anschließend stu-dierte er am Conservatoire national supérieur de musique de Lyon bei Philippe Bernold. Ergänzend dazu absolvierte Schütz ein Kammermusik-Studium bei Jean-Louis Cappezzali. Beide Studien schloss er im Jahr 2000 mit Auszeichnung ab. Weitere mu-sikalische Anregungen und Inspirationen gewann er in internationalen Meisterkursen bei Aurèle Ni-colet, Alian Marion, Paul Meisen, Dieter Flury und Wolfgang Schulz. Bereits während der Schul- und Studienzeit erhielt er erste Preise bei zahlreichen Wettbewerben.

Von 2000 bis 2004 war Karl-Heinz Schütz als Soloflötist bei den Stuttgarter Philharmonikern engagiert und unterrichtete von 2001 bis 2004 am Vorarlberger Landeskonservatorium. 2005 wech-

selte er nach Wien als Soloflötist bei den Wiener Symphonikern. Gleichzeitig begann er eine Lehrtätigkeit am Konservatorium Wien Privatuniversität. Am 1. Dezember 2011 trat Karl-Heinz Schütz seinen Dienst bei den Wiener Philharmonikern an. Neben den vielen Aufgaben im Konzertsaal und in der Wiener Staatsoper ist er einer der absolut besten und gefragtesten Solisten auf seinem Instrument.

CHARLOTTE BALZEREIT-ZELL

Charlotte Balzereit-Zell wurde 1980 in Wiesbaden geboren, ihre ersten musikalischen Erfahrungen machte sie mit Violine und Klavier, doch ihre Liebe zur Harfe kristalliesierte sich schon sehr früh heraus. Den ersten Unterricht an der Harfe erhielt sie im Alter von sieben Jahren bei Jutta Kerber. Es folgte das Studium bei Helga Storck an der Münchner Musikhochschule und ab 2000/01 in der Klasse von Isabelle Moretti am Pariser Conser-

vatoire Supérieur. Bereits als 15-Jährige wurde Charlotte Balzereit-Zell in das Deutsche Bundesjugendorches-ter aufgenommen, sie gewann mehrere internationale Wettbewerbe und wurde an die Bayerische Staatsoper engagiert. Seit September 2001 ist sie Soloharfenistin an der Wiener Staatsoper, 2004 wurde sie in den Verein der Wiener Philharmoniker aufgenommen.

Charlotte Balzereit-Zell ist neben ihrer Tätigkeit im Orchester auch eine begeisterte Kammermusikerin, die regelmäßig bei den großen Festivals in Europa, USA und Japan spielt. Auch als Dozentin für ihr Instrument ist sie im Rahmen von Lehraufträgen und Meisterklassen tätig.Alle 47 Saiten ihrer Harfe stimmt Charlotte Balzereit-Zell vor dem Konzert oder vor einer Opernaufführung

selbst – denn anders als bei einem Klavier müssen die Harfenisten persönlich auf die korrekte Stimmung ihres Instrumentes achten und können diese Aufgabe nicht extern durchführen lassen.

GERHARD MARSCHNER

Gerhard Marschner wurde 1984 in Wien geboren. Im Alter von sechs Jahren begann er seine Ausbildung auf der Violine bei Grete Biedermann, anschließend waren Ina Stem-berger und Juri Polatschek seine Lehrer. 1995 wechselte er in die Klasse von Alfred Staar bzw. dessen Assistenten Hubert Kroisamer an der Musikuniversität Graz/Exposi-tur Oberschützen.Nach dem plötzlichen Tod Alfred Staars entschloss sich Gerhard Marschner, sein Studium bei Hans Peter Ochsenhofer auf der Viola fortzusetzen. Im Alter von 19 Jahren gewann er ein Probespiel für das Orchester der Wiener Staatsoper, 2007 wurde er in den Verein der Wiener Philharmoniker aufgenommen und avancierte im selben Jahr zum Stimmführer der Violagruppe.

Neben seiner Tätigkeit im Orchester ist Gerhard Marschner ein begeisterteter Kammermusiker mit vielen internationalen Auftritten. Ein weiteres großes Anliegen ist ihm das Internationale Orchesterinstitut Attergau, das unter der Patronanz der Wiener Philhar-moniker steht:

www.ioia.atwww.karlheinzschuetz.com

Zweiter Abend: 3. Juni 2015

Clemens Horak (Oboe)Ines Galler (Oboe)Richard Galler (Fagott)

Jan Dismas Zelenka Sonata Nr. 2 in g- moll (1679 – 1745) für 2 Oboen, Fagott und B.C. Andante – Allegro – Andante - Allegro

Domenico Scarlatti Sonate in D – Dur für Cembalo solo, K 119(1685 – 1757) Allegro

Philipp Friedrich Böddecker Sonata sopra „la Monica“(1607 – 1683) Andante

Georg Philipp Telemann Quartett in e-moll (1681 – 1767) Adagio – Allegro – Dolce – Allegro

Pause

Johann Friedrich Fasch Sonata in g-moll (1688 – 1758) für 2 Oboen, Fagott und B.C. Largo – Allegro – Largo – Allegro

Domenico Scarlatti Aria in d-moll für Cembalo solo, K 32(1685 – 1757) Sonata in d-moll, Allegro, K 141 Johann Sebastian Bach Sonata in g-moll (1685 – 1750) für Oboe und B.C., BWV 1020 Allegro – Adagio – Allegro

Jan Dismas Zelenka Sonata Nr. 5 in F - Dur (1679 – 1745) für 2 Oboen, Fagott und B.C. Allegro – Adagio – Allegro

PROGRAMM

Christoph Wimmer (Kontrabass)Johannes M. Bogner (Cembalo)

JAN DISMAS ZELENKA (1679 – 1745)

Er war Jesuit und Kontrabassist, sechs Jahre älter als Bach, und er komponierte für den katho-lischen Hof in Dresden seit 1721 Kirchenmusik. Bis vor gar nicht langer Zeit wurden seine Werke kaum gespielt.Seit einigen Jahren ist die Musik von Jan Dismas Zelenka wieder zu hören, und wie in der ZEIT (12/März 2011) zu lesen war, zeigen alle seine Werke eine musikalische Kraft, die zu seinen Zeiten offenbar nur Große wie Bach verstanden, sie hielten ihn für ein Genie: „Ein Typ an der Wahn-sinngrenze, von solcher Individualität und Fusionskraft, so witzig und so inbrünstig, so innovativ und unverwechselbar, dass ihn seine Arbeitgeber auf Händen hätten tragen müssen.“ Aber im glänzenden Dresden Augusts des Starken und seines Nachfolgers meinte man es nicht immer gut mit dem Musiker.Zelinka wurde 1679 in Loudovice/Launiowitz (Böhmen) geboren als Sohn eines Lehrers und Organisten. Er besuchte das Jesuitenkolleg in Prag und zog 1710 an den sächsischen Hof nach Dresden, wo er in der Hofkapelle die Position am ersten Kontrabass innehatte. Die Elbstadt erlebte damals ihre kulturelle Blütezeit und Zelenka verließ die Stadt nur für einige kurze Aufenthalte im Ausland, so studierte er etwa Kontrapunkt bei Johann Joseph Fux in Wien. In Dresden bekleidete er die Position des Hofkomponisten und „Kirchenkompositeurs“. Gerne wäre er auch Kapellmeister geworden, er hatte seinen Vorgänger Johann David Heinichen mehr-mals vertreten. Doch als es um die Besetzung der Nachfolge ging, entschied man sich für den populären Johann Adolf Hasse. Zelenkas Aufgabengebiet beschränkte sich auf die katholische Kirchenmusik. Aber dort hat er Werke geschaffen, die es sich zu entdecken lohnt. Sein Leben verlief in relativ ruhigen Bahnen, seine Musik jedoch war aufregend, neu und für die Zuhörer oft ungewohnt, sie stellte extreme Anforderungen an die Musiker, Sängerinnen und Sänger. Zelenka verband seinen Einfallsreichtum und die modernsten Ausdrucksmittel seiner Zeit zu hochexpres-siven Schöpfungen.„Zelenka‘s music is always fresh and creative. His instrumental works often surprise the listener with sudden turns of harmony, and performers are often challenged by the demanding instru-mentation.”

PHILIPP FRIEDRICH BÖDDECKER (1607 – 1683)

Getauft am 5. August 1607 in Hagenau im Elsass.Zu Beginn seiner Laufbahn war er Organist und Gesangslehrer, 1629 wurde er Fagottist und Organist am landgräflichen Hof in Darmstadt. 1638 wurde er an die Barfüßerkirche in Frankfurt berufen, schließlich wurde er Organist am Strassburger Münster und Universitätsorganist und Musikdirektor in Strassburg. 1652 trat er die Stelle des Stiftsorganisten in Stuttgart an.

JOHANN FRIEDRICH FASCH (1688 – 1758)

Geboren in Buttelstedt bei Weimar als Kind einer Lehrersfamilie, die 1691 nach Suhl übersiedel-te. 1701 wurde Fasch Schüler der Thomasschule in Leipzig und brachte sich selbst das Spielen auf der Violine und auf Tasteninstrumenten bei. Er komponierte erste Ouverturensuiten, 1708 begann er ein Jurastudium, gründete aber gleichzeitig das Collegium musicum, mit dem er u. a. Gottesdienste und akademische Festveranstaltungen musikalisch betreute. Diese Verbindung kennzeichnete viele Jahre seines Lebens, Fasch war Kammerschreiber in Gera, aber auch Orga-nist in Greiz und Hofkapellmeister in Zerbst. Er schrieb zahlreiche Opern, Sinfonien, Oboen-, Fagott- und Violinkonzerte. Seine Kompositionen zeigen eine starke Bläserbesetzung und Johann S. Bach schätzte die Werke von Fasch sehr. Zu Lebzeiten des Komponisten wurden seine Stücke kaum kopiert oder gedruckt, viel ging verloren.

Ensemble Symphilis Barock Wien

CLEMENS HORAK

Clemens Horak wurde 1969 in Wien geboren. Seit 1998 gehört er der Gruppe der Solo-Oboisten im Orchester der Wiener Philharmoniker an. Sein Instrument ist die „Wiener Oboe“, die vor allem aus musikhistorischen Grün-den bis heute in Wien gelehrt und in den großen Wiener Orchestern gespielt wird.

Seine musikalische Ausbildung begann Clemens Horak auf der Blockflöte, bevor er auf die Oboe wechselte. Am Konservatorium der Stadt Wien und an der Universität für Musik und darstellende Kunst absolvierte er das Studium der Oboe, das er 1994 mit der Diplomprüfung abschloss. Schon während des Studiums war er als Erster Oboist bei den Wiener Symphonikern engagiert. 1998 gewann Clemens Horak das Probespiel für die Stelle eines ersten Oboist im Orchester der Wiener Staatsoper, 2004 erfolgte seine Aufnahme in den Verein der Wiener Philharmoniker.

INES GALLER

Das Barockkonzert auf der Burg Rabenstein ist der erste Auf-tritt der jungen Oboistin in Frohnleiten – gemeinsam mit ihrem Vater Richard Galler, seit vielen Jahren eine fixe Größe bei den Konzerten, die Johann Hindler in seinen Heimatort bringt.Ines Galler wurde 1987 in Wien geboren, ihre musikalische Aus-bildung begann sie auf der Geige und Viola. Den ersten Oboen- unterricht erhielt sie im Alter von sechzehn Jahren zunächst privat und im darauffolgenden Jahr an der Johann Sebastian Bach Musikschule. Nach der Matura folgte das Instrumental-studium für Oboe an der Universität für Musik und darstellen-de Kunst Wien in der Klasse von Harald Hörth. Meisterklassen absolvierte sie u. a. bei Hansjörg Schellenberger, Maurice Bourgue, Christoph Hartmann und Jean-Louis Capezzali.

Seit Dezember 2011 ist Ines Galler Mitglied der Wiener Symphoniker, im Oktober 2012 wurde sie Solo-Oboistin des Orchesters. Über ihr Instrument sagt sie: „Es ist dieser ganz spezielle, liebliche und warme Klang, der mich fasziniert – vor allem bei der Wiener Oboe.“

CHRISTOPH WIMMER

Der Solokontrabassist der Wiener Philharmoniker zeigt als Kammermusiker seine große Vielseitigkeit auf dem Instrument. 2014 war er mit seinem Programm „Bassgeflüster“

auf der Burg Rabenstein zu Gast und führte durch viele Epochen der Musikgeschichte. In diesem Jahr lernt das Publikum Christoph Wimmer als Mitglied eines Barock- ensembles kennen.

Christoph Wimmer wurde 1983 in Steyr geboren und begann seinen musikalischen Weg auf der Klarinette. Bereits früh entschied er sich jedoch für den Kontra-bass. Nach mehreren Jahren an der Landesmusikschule Sierning wechselte er 1997 an das Brucknerkonserva-torium Linz. Neben dem Studium absolvierte Christoph Wimmer mehrere Meisterkurse und sammelte schon früh Erfahrung in namhaften Orchestern. 2003 gewann er

das Probespiel für das Orchester der Wiener Staatsoper, 2006 wurde er in den Verein der Wiener Philharmoniker aufgenommen.

JOHANNES M. BOGNER

Johannes Maria Bogner wurde in Linz geboren. Er absol-vierte sein Cembalostudium an der Universität Mozarteum Salzburg bei Liselotte Brändle, Kenneth Gilbert sowie in Stony Brook, New York, bei Arthur Haas. Neben Meister-kursen u. a. bei Gustav Leonhardt in Köln erhielt er auch wichtige Impulse durch aufführungspraktischen Unterricht bei Nikolaus Harnoncourt.

Neben der Tätigkeit als Solist und Kammermusiker spielt auch das Unterrichten eine wichtige Rolle bei Johannes Maria Bogner. Von 1992 bis 1998 hatte er einen Lehrauf-trag für Korrepetition und historische Aufführungs- praxis am Mozarteum Salzburg, gefolgt von der Lehrtätig-keit an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

RICHARD GALLER

Der Solofagottist der Wiener Symphoniker wurde 1967 in Graz geboren, wo er auch seine Ausbildung am Instrument begann. Es folgte das Studium bei Milan Turkovic an der Universität Mozarteum in

Salzburg. Neben seiner Verpflichtung als Erster Fagottist im Orchester spielt die Lehr-tätigkeit eine wichtige Rolle für Richard Galler. Auf eine Gastprofessur für Fagott an der Universität „Mozarteum“ in Salzburg folgte die Berufung zum o. Univ. Prof. für Fagott an die Universität „Mozarteum“.

Seit März 2004 ist er o. Univ. Prof. an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. In Meisterkursen, die auf internationaler Ebene stattfinden, gibt er sein großes Können auf dem Instrument an seine Studentinnen und Studenten weiter. Er zählt zu den gefragtesten Kammermusikern und das Publikum in Frohnleiten freut sich auf jedes neue Programm von Richard Galler. Den Barockabend gestaltet er gemeinsam mit Tochter Ines.

Dritter Abend: 8. Juni 2015

Georg Friedrich Händel Ankunft der Königin von Saba(1685-1759)

Wolfgang A. Mozart Adagio für 2 Klarinetten und(1756-1791) 3 Bassetthörner B-Dur, KV 411

Wolfgang A. Mozart Don Giovanni, KV 527(1756-1791) Arie der Donna Anna „Non mi dir“

Wolfgang A. Mozart Divertimento Nr. 2 Es-Dur KV 252(1756-1791) Andante – Menuetto – Presto assai

Felix Mendelssohn-Bartholdy Harmoniemusik(1809-1847) Arr.: Andreas Knapp

Pause

Mihail Glinka Ouverture zur Oper(1804-1857) Ruslan und Lyudmila Arr.: Martin Rainer

Wolfgang A. Mozart Adagio F-Dur für Klarinette und(1756-1791) 3 Bassetthörner KV 580a

Wolfgang A. Mozart Don Giovanni, KV 527, Finale 1. Akt(1756-1791) „Riposate, vezzose ragazze“

Luiz Floriano Bonfa La chanson d’orphée(1922-2001)

Jean Françaix Quatuor(1912-1997)

PROGRAMM

Clarinettissimo Wien – Berlin – Salzburg

DANIEL UND ANDREAS OTTENSAMER

Die Brüder Andreas (1989) und Daniel (1986) Ottensamer gehören zu den besten und gefragtesten Klarinettisten der jungen Generation. Sie stammen aus einer Musikerfami-lie und begannen ihre musikalische Ausbildung an der Musikschule Perchtoldsdorf.

2009 gewann Daniel Ottensamer das Vorspiel für die Stelle eines Ersten Klarinettisten im Orchester der Wiener Staatsoper. 2012 wurde er in den Verein der Wiener Philhar-

moniker aufgenommen. Mit „seinem“ Orchester spielte er als Solist das Klarinettenkonzert von Carl Nielsen im großen Musikvereinssaal in Wien, aber auch international ist Daniel Ottensamer als Solist sehr erfolgreich. Eine weitere Seite seines großen Könnens zeigt er in mehreren Ensembles, so ist er Mitglied bei den „Philharmonics“. Die „Clarinotts“ könnte man als „family business“ bezeich-nen, in diesem Ensemble zei-gen Vater Ernst Ottensamer und seine beiden Söhne die

große Vielseitigkeit der Klarinette und ihrer Nebensinstru-mente. Als Kammermusiker arbeitet Daniel Ottensamer mit vielen bedeutenden Musikerinnen und Musikern.

2009 erhielt Andreas Ottensamer eine Akademiestelle der Berliner Philharmoniker, ab Juli 2010 war er einige Monate Mitglied im Deutschen Symphonieorchester Berlin, bis er im März 2011 auf die Stelle eines Soloklarinettisten bei den Berliner Philharmonikern wechselte. Wie sein Bruder Daniel ist er neben der umfangreichen Tätigkeit im Orchester ein international gebuchter Solist und ein begeis-terter Kammermusiker. Seine musikalischen Aktivitäten gehen weit über das sogenannte „klassische“ Repertoire hinaus und bringen ihm große Anerkennung aus ganz unter-schiedlichen künstlerischen Bereichen. Die Liste seiner bemerkenswerten CD-Einspie-lungen ist auf der Homepage zu finden:

Johann Hindler Andreas Ottensamer Daniel Ottensamer

Matthias Schorn Christoph Zimper

www.andreasottensamer.com

www.danielottensamer.com

JOHANN HINDLER

Johann Hindler wuchs in Frohnleiten auf, den ersten Klarinet-tenunterricht bekam er im Alter von neun Jahren bei Josef Brunader. Sein Weg führte ihn von der Musikschule Frohnleiten an die Musikhochschule Graz und bereits 1975 studierte Johann Hindler bei Peter Schmidl in Wien, dessen Assistent er anschlie-ßend wurde.

Als künstlerischer Leiter der Serenaden auf Burg Rabenstein hat Johann Hindler vier seiner ausgezeichneten ehemaligen Studenten eingeladen, um mit ihnen gemeinsam zu musizieren, die Vielseitigkeit der Klarinette auf höchstem Niveau zu zeigen und einen außergewöhnlichen Abend zu gestalten.

MATTHIAS SCHORN

Der 1982 in Bad Vigaun (Salzburg) geborene Matthias Schorn zählt ebenfalls zu den Absolventen der Klasse von Johann Hindler an der Musikuniversität Wien, die eine atemberaubende internationale Karriere vorweisen können. Als Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker, als Solist, Kammermusiker, Lehrer und Leiter von Musik-festivals und –projekten ist Matthias Schorn trotz seiner Jugend bereits eine fest etablierte Größe. Schon während des Studiums war er als Substitut in vielen großen Orches-tern, seine erste Stelle als Klarinettist bekam er beim RSO Wien. Nach kurzen Stationen in Berlin und München wurde Matthias Schorn 2007 als Soloklarinettist ins Orchester der Wiener Staatsoper bzw. zu den Wiener Philharmoni-kern engagiert. 2011 spielte er unter der Leitung von Gustavo Dudamel das Klarinetten-konzert von Herbert Willi mit den Wiener Philharmonikern im großen Musikvereinssaal.

Als leidenschaftlicher Kammermusiker gründete Matthias Schorn das Trio Marc Chagall und das Theophil Ensemble Wien, seine Liebe zur Volksmusik lebt er im Projekt „Falten-radio“ aus. Seit 2007 lehrt Matthias Schorn an der Konservatorium Wien und hält welt-weit Meisterkurse an bedeutenden Institutionen. Das von Matthias Schorn gegründete Festival Palmklang in Oberalm bei Salzburg bildet die Plattform für außergewöhnliche Kammermusikabende mit Kolleginnen und Kollegen wie Martin Grubinger, Eszter Haff-ner, Thomas Gansch und viele andere.

CHRISTOPH ZIMPER

Christoph Zimper wurde 1986 in Wiener Neustadt geboren. Seinen ersten Klarinetten- unterricht bekam er an der Musikschule Markt Piesting im Alter von zehn Jahren. 2004

studierte er am Conservatoire de Menton (Frankreich), 2005 wechselte er an die Universität für Musik und dar-stellende Kunst Wien zu Johann Hindler.

Christoph Zimper ist Preisträger vieler Wettbewerbe, mehrfacher Stipendiat der Prokopp-Stiftung der Wiener Philharmoniker, 2011-2012 war er Mitglied der Akademie der Münchener Philharmoniker. Als Orchestermusiker sam-melte er Erfahrung bei den Wiener und Münchner Philhar-monikern, im Orchester der Wiener Staats- und Volkssoper, im Orchester der Bayerischen Staatsoper etc. Seit 2012 ist er Soloklarinettist im Mozarteum Orchester Salzburg.

Als Kammermusiker ist Christoph Zimper Gründungsmit-glied des Ensembles Wiener Klangkommune sowie Mitglied in den Ensembles Plattform K&K Vienna und Philklang. Seit 2013 ist Christoph Zimper Lehbeauftragter an der

Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in der Klasse von Professor Johann Hindler.

Vierter Abend: 12. Juni 2015

Ludwig van Beethoven Serenade für Flöte Violine und Viola op 25(1770-1827) Entrata Allegro Menuetto Allegro molto Andante con variazioni Allegro scherzando e vivace Adagio, Allegro vivace

Jean Françaix Streichtrio(1912-1997) Allegretto vivo Scherzo Andante Rondo

Pause

Max Reger Streichtrio Nr. 1 in a-moll, op 77b(1873-1916) Sostenuto, Allegro agitato Larghetto Scherzo Vivace Allegro con moto

Wolfgang A. Mozart Quartett für Flöte Violine Viola und Cello(1756-1791) in D-Dur, KV285 Allegro Adagio Rondo Allegretto

PROGRAMM

Abend mit Rainer Honeck

Rainer Honeck (Violine)Herbert Kefer (Viola)Sebastian Bru (Violoncello)Karl-Heinz Schütz (Flöte)

www.matthias-schorn.at

www.wienerklangkommune.com/de/musiker/christoph-zimper

RAINER HONECK

Der Konzertmeister der Wiener Philharmoniker wurde in Nenzing (Vorarlberg) geboren und studierte in Wien. Im Dezember 1980 entschied er das Probespiel für die Aufnah-me in das Orchester der Wiener Staatsoper für sich, 1983 gewann er das Probespiel für die Stelle des Konzertmeisters. Seine Karriere umfasst die vielen Abende in der Wiener Staatsoper und die Konzerte der Wiener Philharmoniker unter der Leitung aller bedeutenden Dirigenten unserer Zeit ebenso wie die Auftritte, die er als Solist und Kam-mermusiker weltweit absolviert. Im April 2015 feierte er einen großen Erfolg mit dem

Violinkonzert von Benjamin Britten in Pittsburgh mit dem dortigen Symphonieorchester unter der Leitung seines Bruders Manfred Honeck.

Als Kammermusiker arbeitet Rainer Honeck mit vielen wichtigen Künstlerpersönlichkeiten zusammen, so z. B. mit Elena Bashkirova, Yefim Bronfman, Veronika Hagen und Christopher Hinterhuber. Als Leiter des Kammerorchesters Wien-Berlin war Rainer Honeck verantwortlich für Programme mit Anne Sophie Mut-ter und Jonas Kaufmann. Wenn es der dicht gefüllte Terminkalender zulässt, wechselt der Geigenvirtu-ose an das Dirigentenpult, vor allem mit der Haydn Philharmonie, dem Malmö Symphonie Orchester oder in St. Petersburg.

SEBASTIAN BRU

Sebastian Bru wurde1987 Wien geboren, er stammt aus einer argentinisch-österreichischen Musikerfamilie. Be-gonnen hat er seinen Violoncellounterricht im Alter von 8 Jahren bei seinem Vater, es folgte das Studium am Konser-vatorium der Stadt Wien bei Robert Nagy und anschlie-ßend bei Jozef Podhoransky an der Musikhochschule in Bratislava. Ergänzend studierte er bei Clemens Hagen und David Geringas, er absolvierte Meisterklassen bei Steven Isserlis und Heinrich Schiff.

Schon als Student sammelte Sebastian Bru Erfahrung in großen Orchestern und gewann 2006 das Probespiel für die Aufnahme in das Orchester der Wiener Staatsoper, seit 2013 ist er Mitglied im Verein der Wiener Philharmoniker. Neben der Tätigkeit im Orchester tritt der junge Cellist international als Solist und gefragter Kammermusiker auf, Tourneen führten ihn u. a. nach Südamerika und China.

HERBERT KEFER

Herbert Kefer wurde 1960 in Eisenerz geboren, wo er im Alter von 5 Jahren seinen ersten Violinunterricht erhielt. Später setzte er seine Ausbildung bei Karl Frischenschla-ger in Leoben und bei Karl Stierhof an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien fort, 1986 schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab. Bereits 1980 hatte er zu-sammen mit drei Kollegen das Artis-Quartett gegründet, mit dem er von 1984 bis 1985 beim LaSalle-Quartett in Cincinnati/Ohio studierte.

Danach begann eine internationale Karriere mit Konzerten bei allen wichtigen Festivals (z.B. Salzburger Festspiele, Schubertiade Feld-kirch, Wiener Festwochen, Casals Festival). Seit 1988 musiziert Herbert Kefer mit diesem Ensemble in einem eigenen Zyklus des Wiener Musikvereins und wirkte bei der Einspielung vieler CDs mit (Auszeichnungen: u. a. Grand Prix du Disque oder Diapason d‘Or). Seit 1991 unterrichtet Herbert Kefer Viola an der Universität für Musik in Graz/Institut Oberschützen. Er spielt eine J.B.Guadagnini von 1784 aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbank. Mit dem Artis Quartett war Herbert Kefer 1989 bei den Serenaden auf Burg Rabenstein zu Gast.

KARL-HEINZ SCHÜTZ

Der großartige Soloflötist der Wiener Philhar-moniker eröffnet am 1. Juni die Serenaden auf Burg Rabenstein mit dem Trio Aurora – und er beschließt das Kammermusikfestival am 12. Juni mit einem Abend, den er mit Rainer Honeck, Herbert Kefer und Sebastian Bru gestaltet.

Die Informationen zu seiner Karriere finden Sie im Programmheft auf Seite 6.

www.artis-quartett.at/d/herbert.html

Wir danken allen, die eine Wiederaufnahme der Serenaden auf Burg Raben-stein möglich gemacht und unterstützt haben. Nicht alle wollen nament-lich genannt werden, wir wissen diese diskrete Förderung zu schätzen.

Danke an folgende Förderer und Sponsoren

Eduard HejlObmann

Mag. Dr. Edda EngelkeOrganisation

Prof. Johann Hindlerkünstlerische Leitung

www.serenaden-rabenstein.at