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Heft 7 1959 (Jg. 46) Kurze Originalmitteilungen 229 Sp/~ter berichtete FUJIMOTO 4) ansffihrlich fiber Ahnliche sowie zahlreiche weitere Nachweise. Es wurde nun gefunden, dab an Stelle der Harzkugeln weif3e Ionenaustauscherpapiere vorteilhaft sind. Die Harzschicht Iiegt als Pulver praktisch zweidimensional zwischen einer TrAger- und einer Deck- schicht aus weiBer Cellulosefaser. Das erh6ht Empfindlich- keit und Geschwindigkeit der Anf~rbung. Diese kann in giinsti- gen FAllen photometriert werden. Ott--Anionenaustauscher- papier wurde mit SCN-, S 2-, J-, J2, MnO~ (teilweise als MnOe) und verschiedenen SAure-Base-Indikatoren beladen, in Streifen oder kleine Quadrate von I mm 2 geschnitten oder mit einem Locher 5) zu Bl~ttchen yon 5,5 mm Durchmesser gestanzt. Die Farbreaktion wird im Halbmikroreagenzglas, auf der Tfipfel- platte, unter dem Mikroskop oder in beliebigem Gef~tB ausge- ffihrt. Dazu gibt man das Reagenzpapier in die zu pr~fende L6sung, zieht nach wenigen Minuten bzw. Sekunden heraus und/oder dekantiert die LSsung davon ab, spihlt kurz und be- obachtet die eingetretene Farb~tnderung auf dem Papier. Zum Beispiel sind Erfassungsgrenze und Grenzkonzentration flit den Kobalt(II)nachweis mit SCN--Papier 0, 5 bag und 1 : 4,4" 10L Die gleiche Empfindlichkeit gilt auch ftir den Kobaltnachweis in fief gefArbten L6sungen yon N/e+ und Cr a+, ohne dab deren Farbe st6rt. SCN--Papier fArbt sich mit Fe 3+ rot (0,11 big; 1 : 106) ; J--Papier mit BrO~ (t,2 bag; 1 : 3 " 104) oder J O~ (4, 7 bag; 1:1,2. t0 ~) dunkelbraun bis braun; S~--Papier mit Hg(II) schwarz bis gran (5,4 b~g; 1:10); MnO; (bzw. MnO~)-Papier entwickelt aus H~O 2 katalytisch Sauerstoff (6, 7 bag; 1 : 1,5" t 0~). Infolge Anreicherung auf kleinster F1Xche kann die Emp- findlichkeit der AnfArbung erh6ht werden. Sie betrAgt beim Co~+-Nachweis mit NH~SCN in 0,02 ml wABriger L6sung nur 5,8 bag Co z+ (mit 5 mg NHa-SCN, entsprechend etwa 25%iger SCN--L6sung), an I mm ~ SCN--Papier in reiner w~LBriger L6sung ohne jeden Zusatz jedoch 0,Sbag Co ~+ in 1:I0. Da- zwischen liegen mit steigenden Empfindlichkeiten die Nach- weise mit SCN--Permutit-ES-Kugeln (0,5 bis t,0 mm) sowie durch Ausschtitteln des Rhodanokomplexes mit Amylalkohol. Die Dosierung des Farbreagenzes auf gleich groBen B1/~tt- chen erm6glicht die ungefAhre Titration einer L6sung im ~Iikrobereich mit dem unl6slichen Farbreagens als Titrator und Farbindikator zugleich. Das Ausbleiben der FArbung auf den zuletzt zugegebenen B1Attchen zeigt den ungefAhren End- punkt an. Die L6sung wird nicht durch Reagenz verunreinigt. Herrn Prof. Dr. MAm~ danke ich vielmals ffir Diskussion, stud. chem. M~uER, ~V[ICPIAL und RlSWOW ftir wertvolle Mit- arbeit und der Firma Reeve & Angel, Ltd., London, fiir neue Ionenaustauscherpapiere. Chemisches Institut der Universitgil, Marburg a, d. Lahn BRUNO SANSONI Eingegangen am 29. Januar 1959 *) 3, Mitt.; 1. und 2. Mitt. ~) und =). *) SANSONI, B.: Z. Elektrochem, 57, 215 (1953); als 2. Mitt. -- ~) SANSONI,B.: Naturwiss. 41, 2t3 (t954). -- a) MICHAL, G.: Ab- sehlul3arbeit Regensburg 1952. --*)FujIMOTO, M.: Bull. Chem. Soc. Japan 27, 48 (1954). -- KAKII~ANA, H.: Angew. Chem. 67, 725 (1955). --MILLER, W.1~.: Analyt. Chemistry 29, 1891 (t957); 30, t462 (t958). -- ~)ME~ER, V.: AbschluBarbeit Marburg 1957. Die Umwandlung des Thiamins in der Leber Im Jahre 1950 berichtete SOMOGYI1), dab 55% des in Leberextrakt inkubierten Thiamins in wenigen Sekunden ver- sehwinden. Bei Anwendung der Thiochrommethode nach JANSEN z) bemerkten wir kiirzlieh, dab dem Rattenblut in vitro zugesetztes Thiamin nut zum Tell wiedergefunden wird. Noch weniger wird zurtickgewonnen, wenn das Btut dutch die isolierte Rattenleber a) str6mt. Wenn aber die Thiaminbe- stimmung mit der papierchromatographischen Methode yon I~RAUT und WILD]~MANN4), KAISER nnd WILDEMANN 5) vor- genommen wird, gewinnt man in beiden FAllen das ganze zugesetzte Thiamin zurfick. Es ist moglich, dab im ]Nut ein Stuff vorhanden ist, der die Thiochromreaktion hemmt. Bei 1Angerer Durchstr6mnng der Leber zeigt sieh eine fortlaufende Verminderung des Thiamins, zugleich aber die Neubildung yon Thiaminderivaten. Schon nach 30 min ent- steht ein Stuff, dessen Chromatogramm in der ersten Lauf- riehtung [Isopropanol/Wasser (pI-I 3) 4:1] den RF-Wert 0,28 und nach Oxydation mit K a [Fe(CN)6 ~ in der zweiten Rich- tung (Isopropanol/Wasser (pI~ 9) 4:t) den RF-Wert 0,37 aug weist. Das Thiamin hat in der ersten Richtung den RF-Wert 0,33 und in der zweiten Richtung RF = 0,57- Nach I Std Leberdurehstr6mung steigt die Is dieses neuen Stoffes im Blur an, und es treten ByPhosphate auf, vorwie- Tabelle. Zugesetzte und wiedergeJundene Ba-Menge (in ~) Wiedergefundene B:Menge Zahl Zugesetzte nach JANSEN a) nach KRAIJT-K.-W. b) der Menge .... Ann- VitaminBa nach 2 I nach 2 lysen sofort bis 3' [ sOfort bis 3' 4 2000 928 540 2095 t930 3 fO00 230 220 1060 1050 a) Nach der Fluoreszenzmethode yon JANSEN, b) nach der papier- ehromatographisehen Methode yon KRA~T-KAIs~R-WILnEMANN, jeweils sofort und nach 2 bis 3 rain Durehstrgmung. gend Cocarboxylase, daneben TriphosphorsAureester und kleine Mengen iVIonophosphorsAureester (Fig. 1). Die chemische Konstitution des neuen B1-Derivates ist noch nnbekannt, aber seine papierchromatogTaphisehen Eigen- schaften sind gleich denen des m~0~ ThiaminschwefelsAureesters. Ob 71\ / es sich um diesen Ester handelt, ~aa~'v- - l----- mfissen weitere Untersuchun- I k~r | gen zeigen, dOP~ _ _ a ~ - _~__ Ferner haben wir festge- I \ #eues4-De#vat.L stellt, dab normales Ratten- //00~--- ~.~.7..~1-- ~7. blut kleine Mengen eines Ace- 200[~-.1"'1. I .~~ .... tylderivates yon Thiamin ent- halt. Die Konzentration dieses :oc#rbox//ass Stoffes steigt bedeutend, wenn O dd 720 rain 180 eiweiBfreies Filtrat yon" Blur mit Essigs~ure zur Trockene Fig. 1. Kouzentrationen yon gebraeht wird. Wahrscheinlich Vitamin B~ und B~-Derivaten. handelt es sich um ein N- (Versueh Nr. 10) Aeetyl-, sicher nicht um ein O-Acetylthiamin. WAhrend der Leberdurchstr6mung zeigt sich im Blut eine unbedeutende Zunahme dieses Stoffes. Max-Planck-fnstitut /iir Ernahrungsphysiologie, Dortmund OTTAVIO BARNABEI und LIESEL WILDEMANN Eingegangen am 27. Januar 1959 1) So~aoGvi, J. C. : Helv. physiol. Pharmaeol. Acta 8 C, 75 (1950). 2) JANSEN, B.C.P.: Rec. Tray. chim. Pays-Bas SS, t046 (1936).- 8) I'~[ILLER, L.L., C.G. BLY, M.L. WATSON U. W.F. BALE: J. Exp. Med. 94, 431 (1951). - - 4) KRAUT, H., U. g. WILDEMANN: Int. Z. Vitaminforsch. 27, 122 (t956). -- 5) KAISER, H., U. L. WILDEMANN: Int. Z. Vitaminforseh. 27, 13t (t956). Serumprofeinumsatz in der Postnatalperiode Im Rahmen van breiter angelegten Studien zur Ent- wicklungsphysiologie des Proteinstoffwechsels in der Post- natalperiode galt unser besonderes Interesse der Frage, wie sieh die Umsatzrate der Serumproteine wAhrend der Jugend im Vergleich zu Alteren Tieren verhAlt. Wir haben deshalb unter anderem an Kaninchen im Gewicht yon I,5 bis 2,5 kg bis 1,5 mC SaCiV[ethionin i.v. verabfolgt und die Tiere nach 5 Tagen entblutet. Mit Hilfe der Fraktionierung durch NaeSO 4 verschiedener Konzentration wurden elektrophore- tiseh reine Albumin- und y-Globulinfrakfionen gewonnen. Von diesen isolierten Serumproteinen wurden 17 mg pro t00 g K6rpergewicht 10 Tage alien Kaninchen intraperitoneal in- jiziert. Je 2 bis 3 Tiere wurden t, 2, 4, 6 odor 8 Tage nach der Injektion in J~tbernarkose entblutet. Den am 4. bis 8. Tag get6teten Kaninchen wurden auBerdem an den entsprechenden Tagen aus dem retroorbitalen VenenpIexus mittels einer Gias- kanfile Blutproben yon weniger als t ml entnommen, so dab ffir jeden Kurvenpunkt 3 bis 9 Werfle zur Ermittlung des Mittelwertes zur Verffigung standen. Zum Vergleieh mit den auf diesem Wege erhaltenen Werten erhielfien vier erwachsene Tiere im Gewicht yon 1 kg im VerhAltnis der Jungtiere ent- spreehend markierte isolierte Serumproteine i.v. Von diesen Tieren wnrden Blutproben in der ersten Woche nach der In- jektion t/iglich, danach dreimal w6chentlich bis zu einem Zeitraum yon 20 Tagen aus der Ohrvene entnomlnen und untersucht. Die Halblebenszeit (HLZ) wurde aus den papierelektro- phoretisch fraktionierten Serumproteinen dieser einzelnen Blutproben errechnet. Die mit Azocarmin angefArbten Elektrophoresediagramme wurden daffir in die einzelnen, gut zu trennenden Fraktionen zerschnitten und die AktivitAt mit HiIfe des FH 49 der Firma l~'riesecke & H6pfner nnter Ver- wendung eines Methandurchflul3zgthlers gemessen.

Serumproteinumsatz in der Postnatalperiode

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Page 1: Serumproteinumsatz in der Postnatalperiode

Heft 7 1959 (Jg. 46) Kurze Originalmit te i lungen 229

Sp/~ter ber ich te te FUJIMOTO 4) ansffihrlich fiber Ahnliche sowie zahlreiche weitere Nachweise. Es wurde nun gefunden, dab an Stelle der Harzkugeln weif3e Ionenaus tauscherpapie re vor te i lhaf t sind. Die Harzsch ich t Iiegt als Pu lver prakt i sch zweidimensional zwischen einer TrAger- und einer Deck- schicht aus weiBer Cellulosefaser. Das e rh6ht Empf indl ich- kei t und Geschwindigkei t der Anf~rbung. Diese kann in giinsti- gen FAllen pho tome t r i e r t werden. Ot t - -Anionenaus tausche r - papier wurde mi t SCN-, S 2-, J - , J2, MnO~ (teilweise als MnOe) und verschiedenen SAure-Base-Indikatoren beladen, in Streifen oder kleine Quadra te von I m m 2 geschni t ten oder mi t e inem Locher 5) zu Bl~t tchen yon 5,5 m m Durchmesser gestanzt . Die Fa rb reak t ion wird im Halbmikroreagenzglas , auf der Tfipfel- plat te , un te r dem Mikroskop oder in bel iebigem Gef~tB ausge- ffihrt. Dazu gibt man das Reagenzpapie r in die zu pr~fende L6sung, zieht nach wenigen Minuten bzw. Sekunden heraus und /ode r dekan t i e r t die LSsung davon ab, spihlt kurz und be- oba c h t e t die e inge t re tene Farb~tnderung auf dem Papier . Zum Beispiel s ind Er fassungsgrenze und Grenzkonzent ra t ion flit den Koba l t ( I I )nachweis mi t SCN--Papie r 0, 5 bag und 1 : 4,4" 10L Die gleiche Empf ind l i chke i t gilt auch ftir den Koba l tnachweis in fief gefArbten L6sungen yon N/e+ und Cr a+, ohne dab deren Farbe st6rt . SCN--Pap ie r fArbt sich mi t Fe 3+ ro t (0,11 big; 1 : 106) ; J - - P a p i e r mi t BrO~ (t,2 bag; 1 : 3 " 104) oder J O~ (4, 7 bag; 1 :1 ,2 . t0 ~) dunke lb raun bis b raun; S~--Papier mi t Hg(II) schwarz bis gran (5,4 b~g; 1 :10) ; M n O ; (bzw. MnO~)-Papier entwickel t aus H~O 2 ka ta ly t i sch Sauerstoff (6, 7 bag; 1 : 1,5" t 0~).

Infolge Anre icherung auf kleinster F1Xche kann die E m p - f indl ichkei t der AnfArbung erh6ht werden. Sie betrAgt be im Co~+-Nachweis mi t NH~SCN in 0,02 ml wABriger L6sung nur 5,8 bag Co z+ (mit 5 mg NHa-SCN, en t sp rechend e twa 25%iger SCN--L6sung) , an I m m ~ SCN--Pap ie r in reiner w~LBriger L6sung ohne jeden Zusatz jedoch 0,Sbag Co ~+ in 1:I0 . Da- zwischen liegen m i t s te igenden Empf ind l ichke i ten die Nach- weise mi t S C N - - P e r m u t i t - E S - K u g e l n (0,5 bis t ,0 mm) sowie durch Ausscht i t te ln des Rhodanokomplexes mi t Amylalkohol .

Die Dosierung des Farbreagenzes auf gleich groBen B1/~tt- chen erm6gl icht die ungefAhre Ti t ra t ion einer L6sung im ~Iikrobereich mi t dem unl6slichen Farbreagens als T i t ra tor und Fa rb ind ika to r zugleich. Das Ausble iben der FArbung auf den zuletz t zugegebenen B1Attchen zeigt den ungefAhren End- p u n k t an. Die L6sung wird n ich t durch Reagenz verunreinigt .

He r rn Prof. Dr. MAm~ danke ich vielmals ffir Diskussion, s tud. chem. M~uER, ~V[ICPIAL und RlSWOW ftir wertvol le Mit- arbei t und der F i r m a Reeve & Angel, Ltd. , London, fiir neue Ionenaus tauscherpapiere .

Chemisches Institut der Universitgil, Marburg a, d. Lahn BRUNO SANSONI

Eingegangen am 29. Januar 1959

*) 3, Mitt.; 1. und 2. Mitt. ~) und =). *) SANSONI, B.: Z. Elektrochem, 57, 215 (1953); als 2. Mitt. - -

~) SANSONI, B.: Naturwiss. 41, 2t3 (t954). - - a) MICHAL, G.: Ab- sehlul3arbeit Regensburg 1952. --*)FujIMOTO, M.: Bull. Chem. Soc. Japan 27, 48 (1954). - - KAKII~ANA, H.: Angew. Chem. 67, 725 (1955). --MILLER, W.1~.: Analyt. Chemistry 29, 1891 (t957); 30, t462 (t958). - - ~)ME~ER, V.: AbschluBarbeit Marburg 1957.

Die Umwandlung des Thiamins in der Leber

Im Jah re 1950 ber ich te te SOMOGYI1), dab 55% des in Leberex t rak t inkubier ten Thiamins in wenigen Sekunden ver- sehwinden. Bei Anwendung der Th ioch rommethode nach JANSEN z) bemerk ten wir kiirzlieh, dab dem R a t t e n b l u t in vi t ro zugesetztes Thiamin n u t zum Tell wiedergefunden wird. Noch weniger wird zurt ickgewonnen, wenn das Btut du tch die isolierte Ra t t en lebe r a) s t r6mt . W e n n aber die Thiaminbe- s t im m ung mi t der pap ie rchromatograph i schen Methode yon I~RAUT und WILD]~MANN4), KAISER nnd WILDEMANN 5) vor- genom m e n wird, gewinn t m a n in be iden FAllen das ganze zugesetz te Thiamin zurfick. Es ist moglich, dab im ]Nut ein Stuff vo rhanden ist, der die Th iochromreak t ion hemmt .

Bei 1Angerer Durchs t r6mnng der Leber zeigt sieh eine for t laufende Verminderung des Thiamins , zugleich aber die Neubi ldung yon Thiaminder iva ten . Schon nach 30 min ent- s t eh t ein Stuff, dessen Chroma tog ramm in der ers ten Lauf- r ieh tung [ Isopropanol /Wasser (pI-I 3) 4:1] den R F - W e r t 0,28 und nach Oxyda t ion mi t K a [Fe(CN)6 ~ in der zwei ten Rich- tung ( Isopropanol /Wasser (pI~ 9) 4 : t ) den R F - W e r t 0,37 a u g weist. Das Thiamin h a t in der e rs ten R ich tung den R F - W e r t 0,33 und in der zwei ten R ich tung R F = 0,57- Nach I S td Leberdurehs t r6mung s te igt die Is dieses neuen Stoffes im Blur an, und es t r e t en B y P h o s p h a t e auf, vorwie-

Tabelle. Zugesetzte und wiedergeJundene Ba-Menge (in ~)

Wiedergefundene B:Menge Zahl

Zugesetzte nach JANSEN a) nach KRAIJT-K.-W. b) der Menge . . . . Ann- VitaminBa nach 2 I nach 2 lysen sofort bis 3' [ sOfort bis 3'

4 2000 928 540 2095 t930 3 fO00 230 220 1060 1050

a) Nach der Fluoreszenzmethode yon JANSEN, b) nach der papier- ehromatographisehen Methode yon KRA~T-KAIs~R-WILnEMANN, jeweils sofort und nach 2 bis 3 rain Durehstrgmung.

gend Cocarboxylase, daneben TriphosphorsAureester und kleine Mengen iVIonophosphorsAureester (Fig. 1).

Die chemische Kons t i tu t ion des neuen B1-Derivates ist noch nnbekann t , aber seine papierchromatogTaphisehen Eigen- schaf ten s ind gleich denen des m ~ 0 ~ ThiaminschwefelsAureesters. Ob 7 1 \ / es sich um diesen Es te r handel t , ~aa~'v- - l - - - - - mfissen weitere Unte rsuchun- I k~r | gen zeigen, dOP ~ _ _ a ~ - _ ~ _ _

Ferner haben wir festge- I \ #eues4-De#vat.L stellt, dab normales Ra t t en - / /00~--- ~ . ~ . 7 . . ~ 1 - - ~7. b lu t kleine Mengen eines Ace- 200[~-.1"'1. I . ~ ~ . . . . ty lder iva tes yon Th iamin ent- halt . Die Konzen t r a t ion dieses :oc#rbox//ass Stoffes s te igt bedeutend, wenn O dd 720 rain 180 eiweiBfreies F i l t ra t yon" Blur mi t Essigs~ure zur Trockene Fig. 1. Kouzentrationen yon gebraeht wird. Wahrschein l ich Vitamin B~ und B~-Derivaten. hande l t es s ich um ein N- (Versueh Nr. 10) Aeetyl-, s icher n ich t u m ein O-Acetyl th iamin. WAhrend der Leberdurchs t r6mung zeigt sich im Blut eine unbedeu tende Zunahme dieses Stoffes.

Max-Planck-fnstitut /iir Ernahrungsphysiologie, Dortmund OTTAVIO BARNABEI und LIESEL WILDEMANN

Eingegangen am 27. Januar 1959

1) So~aoGvi, J. C. : Helv. physiol. Pharmaeol. Acta 8 C, 75 (1950). 2) JANSEN, B.C.P.: Rec. Tray. chim. Pays-Bas SS, t046 (1936 ) . - 8) I'~[ILLER, L.L., C.G. BLY, M.L. WATSON U. W.F. BALE: J. Exp. Med. 94, 431 (1951). - - 4) KRAUT, H., U. g. WILDEMANN: Int. Z. Vitaminforsch. 27, 122 (t956). - - 5) KAISER, H., U. L. WILDEMANN: Int. Z. Vitaminforseh. 27, 13t (t956).

Serumprofeinumsatz in der Postnatalperiode

Im Rahmen van breiter angelegten Studien zur E n t - wicklungsphysiologie des Proteinstoffwechsels in der Post- natalperiode galt unser besonderes Interesse der Frage, wie sieh die Umsatzrate der Serumproteine wAhrend der Jugend im Vergleich zu Alteren Tieren verhAlt. Wir haben deshalb unter anderem an Kaninchen im Gewicht yon I, 5 bis 2, 5 kg

bis 1,5 mC SaCiV[ethionin i.v. verabfolgt und die Tiere nach 5 Tagen entblute t . Mit Hilfe der F rak t ion ie rung durch NaeSO 4 verschiedener Konzen t ra t ion wurden elektrophore- t iseh reine Albumin- und y-Globul infrakf ionen gewonnen. Von diesen isolierten Serumprote inen wurden 17 mg pro t00 g K6rpergewicht 10 Tage al ien Kan inchen in t raper i toneal in- jiziert.

Je 2 bis 3 Tiere wurden t, 2, 4, 6 odor 8 Tage nach der In jek t ion in J~tbernarkose entb lu te t . Den am 4. bis 8. Tag ge t6 te ten Kan inchen wurden auBerdem an den en t sp rechenden Tagen aus dem re t roorbi ta len VenenpIexus mi t te ls einer Gias- kanfile Blu tproben yon weniger als t ml en tnommen , so dab ffir j eden K u r v e n p u n k t 3 bis 9 Werfle zur E rmi t t l ung des Mit te lwertes zur Verffigung s tanden. Zum Vergleieh mi t den auf d iesem Wege erhal tenen Wer t en erhielfien vier erwachsene Tiere im Gewicht yon 1 kg im VerhAltnis der Jungt ie re ent- spreehend markier te isolierte Serumprote ine i .v. Von diesen Tieren wnrden Blu tproben in der e rs ten Woche nach der In- jek t ion t/iglich, danach dreimal w6chent l ich bis zu e inem Zei t raum yon 20 Tagen aus der Ohrvene en tnomlnen und untersucht .

Die Halblebenszei t (HLZ) wurde aus den papierelektro- phore t i sch f rakt ionier ten Serumpro te inen dieser einzelnen Blu tproben errechnet . Die mi t Azocarmin angefArbten E lek t rophoresed iagramme wurden daffir in die einzelnen, gut zu t r ennenden F rak t ionen zerschni t ten und die Aktivi tAt mi t HiIfe des F H 49 der F i r m a l~'riesecke & H6pfner n n t e r Ver- wendung eines Methandurchflul3zgthlers gemessen.

Page 2: Serumproteinumsatz in der Postnatalperiode

2 3 0 Kurze Or ig ina lmi t t e i lungen Die Natur- wissenschaften

In F ig I u n d 2 is t das Verha l t en der spezi f i schen Akt i - vit~it der e lek t rophore t i sch isol ier ten y-Globul ine sowie des Ge- s a m t p l a s m a s dargeste l l t . E s fgllt auf, dab bet j u n g e n Tieren eine deut l ich raschere U m s a t z r a t e der y - F r a k t i o n nach- weisbar ist. Wi r e r rechne ten ffir e rwachsene Tiere 6,8 Tage u n d fiir die 10 Tage a l ten K a n i n c h e n 3 Tage als HLZ. E in gle ichsinniges Verha l t en d e m o n s t r i e r t e n auch die Albumine . Da die oben darges te l l t en K u r v e n aus D u r c h s c h n i t t s w e r t e n gewonnen wurden , fiir deren E r r e c h n u n g wir 10 bis 15 Tiere derselben Rasse n n d z u m Tell desselben W u r f e s ve rwende ten , g lauben wir uns zur Aussage berecht ig t , dab bet j u n g e n Tieren die H L Z der y -Globul ine n n d A l bumi ne in der T a t im Ver- gleich zu e rwachsenen K a n i n c h e n ern iedr ig t ist. I n demse lben Sinne Iassen sich B e o b a c h t u n g e n y o n CAMPBELL 1) ll. Mitarb. in terpre t ieren , weIche fests telI ten, dab bet unre i fen Tieren die U m s a t z r a t e der Se rumpro te ine in den drei d a r a u f h i n un te r - s u c h t e n W o c h e n st~indig a b n a h m . In frf iheren Un te r su -

/rnp/min 780 % ,_ 1 # 0 % " ' - . ' /Ca -,,, 120 ,,

X \N x

~0 /rn, u/min " [ 1 6 0 "'.~ IgO_ .

W 120 ~00

2a - - - - 60

410

�9 ] 0 / ] l I I I [ I 2 ~/ # 8 Tage 10 0

Fig. t

chungen2) , a) b a t t e n wi t ge- i unden , dab die E i n b a u r a t e versch iedener mark ie r t e r A m i n o s g u r e n (Glycin, Me- th ionin , Lysin) in u te ro und b e t j u n g e n R a t t e n h6he r is t als bet e rwachsenen Kont ro l l - t ieren. W~ihrend der W a c h s -

r z Toge fo Fig. 2

Fig. I. Abfall der Aktivit~it von SaS-markierten, homologen ~,-Glo- bulinen in jungen Kaninchen sowie Abfall der GesamtaktivitM im Serum. Ordinate: Imp/min pro 0 j mlSerum. E l e k t r o p h o r e s e - - ,

Serum direkt . . . . . . . . . . Verschiedene Mel3punkte bedeuten verschiedene, parallei laufende Versuche

Fig. 2. Die gleichen Messungen wie in Fig. 1, aber bet erwachsenen Kaninchen. Zeichenerkl~irung wie bet Fig. I

t u m s p e r i o d e s ind d e m n a c h of fenbar n ich t nu r die anabo l i schen Prozesse des Pro te ins to f fwechse l s erhSht , sonde rn auch die U m s a t z r a t e der P ro t e ine is t gesteigert .

Universit~ts-Kinderklinik, Heidelberg

I~URT SCHREIER, I~ANS PLOCKTHUN, URSULA PORATH u n d RODIGER HEIN

Eingegangeu am 28. Januar 1959

~) C*.~PBELL, R.M., D.P. CUTHBE~TSON, C.M. MATT~EWS U. A.S. McFARLANE: Int. J. Appl. Radiat. 1, 66 (1956). - - ~) SCHREIER, K.: Nrztl. Forseh. 10, 1/467 (1956). - - a) SCnREIER, K., E. ZOLLER U. G. HARTMANN: _~rztl. Forsch. 11, 552 (t957).

i Jber P y r i m i d i n v e r b i n d u n g e n m i t c y t o s t a t i s c h e r W i r k u n g

U n t e r den im a l lgemeinen p h a r m a k o l o g i s c h r ech t indif- f e ren ten P y r i m i d i n v e r b i n d u n g e n igll t das 2-Chlor-4-dimethyl - a m i n o - 6 - m e t h y l p y r i m i d i n auf, das wegen seiner auBerordent - l ichen Gif t igkei t eine einmalige, v611ig aus d e m R a h m e n des Gew6hnl iehen fal lende Ste l lung e i n n i m m t . E s erschien reizvoll zu erproben, ob es n i ch t m6gl ich set, d u t c h A u s t a u s c h des m i t der Gif t igkei t in e n g s t e m Z u s a m m e n h a n g s t e h e n d e n Chlor- a t o m s gegen andere G r u p p i e r u n g e n zu n e u e n in t e r e s san t en Subs t anzen m i t p h a r m a k o l o g i s c h oder c h e m o t h e r a p e u t i s c h ve rwe r tba r en E igenscha f t en zu k o m m e n . Die U m s e t z u n g des 2 -Ch lo r -4 -d ime thy l amino -6 -me thy lpy r imid in s m i t a roma t i - schen A m i n e n lieferte Verb indungen , die zun~ichst solche Er- w a r t u n g e n zu st~irken schienen, weil sie e ine gewisse, w e n n auch geringe Vi rusdes in fek t ionswi rkung in der K n l t u r zeigten. Die exper imente l le Wei t e rve r fo lgung dieses B e l u n d e s l ieferte u n s Pyr imid ine , die in der 2-Ste l lung fiber O- u n d S-Brficken m i t anderen G r u p p e n verknf ip f t waren. E ine Ve rdeu t l i chung des Vi rusdes infek t ionsef fek tes k o n n t e m i t i hnen n i ch t e r re icht werden, abe t bet e in igen dieser V e r b i n d u n g e n fiel im Vit ro- u n d Vivover such eine Mare H e m m w i r k u n g i m T u m o r g e w e b e

auf. Am ausgep rgg te s t en war diese E r s c h e i n u n g bet der Ver- b i n d u n g W 2720 (DF 935), d e m 2-0-Chlorbenzylmercapto-4- d i m e t h y l a m i n o - 6 -me thy lpy r imid in :

CHa I

C1 N / ' ~

2 --N(CHa)~ - HCI - - Q N

Die grol3e Ungi f t igke i t u n d gu t e VertrXglichkeit dieser Subs t anz u n d die nu r z6gernd, aber m i t Sicherhei t e in t r e t ende cy tos t a t i s che W i r k u n g auf Tumorze l l en in Gewebeku l tu ren f i ihr ten uns zu der l Jberzeugung, dab der W i r k u n g s m e c h a n i s -

Fig. 1. Wirkung yon Bayer DG 428 auf Tumor- und Normalgewebe in vitro, a Vor Beginn der Einwirkung, b nach 10stiindiger

Einwirkung

m u s dieser n e u e n V e r b i n d u n g e n sich n i ch t m i t dem der g rogen Klasse der a lkyl ie renden Cytos ta t i ca , der K t h y l e n i m i n o - oder f i -Chlor i i thy laminoverb indungen , vergle ichen lasse. Viel wahr - scheinl icher schien es uns zu sein, dab es sich hier u m eine Ar t An t ime tabo l i tw i rkung , also u m ein E ingre i fen in den Nukle in- sXurestoffwechsel der ZelIe h a n d e l n mtisse. Es lag nahe , die Molekel yon W 2720 durch bessere A n p a s s u n g an die natf i r- l ichen NuMeins~iurebasen zu v e r g n d e r n u n d d a d u r c h die cy to- s t a t i sche W i r k u n g zu ve r s tg rken . 6 -Methy lpyr imid ine s ind als Baus t e ine yon Nuk le in sgu ren b i sher n i ch t b e k a n n t ge- worden ; dagegen spieten 5-Methytder iva te , z .B . T h y m i n in D N S bevorzug t im T u m o r g e w e b e eine Rolle. Es gelang, d u t c h Syn the se der 5-1VIethylpyrimidinverbindung W 2792 (Bayer D G 428) e ine Subs t anz zu gewinnen, die sich in ihrer cy tos ta t i - schen W i r k u n g auch in der Kl in ik als b r a u c h b a r erwiesen h a t :

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Urn die Ergebnisse zahl re icher T ie rversuche wet ter zu dif /erenzieren, wurde die Snbs t anz W 2792 = Baye r I )G 428 u n t e r a n d e r e m auch in v i t ro an K u l t u r e n yon mensch l i ch en