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TOPinfo, Verlagspostamt 3100 St. Pölten | GZ 05z036121M, Ausgabe 962/20 I P.b.b. Info-Magazin der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Service: Online Stammtische. Unsere neuen Formate auf einen Blick. Kreativität ist unser Geschäſt! Making-of: Experten TIPPS. Kreativpartner: So suchen Auſtraggeber. Neuerungen bei der Lehr- lingsstelle. Wirtschaft & Recht: Was tun, wenn die Insolvenz im Raum steht? Bietergemeinschaſt: Gemeinsam sind wir stark! Passwort: Sesam öffne dich. Musterverträge. Tools & Praxis: Agenturtools. Sieben Tipps, damit die Motivation bleibt. Survivalkit für Jungunternehmer. Markt & Branche: Kinowerbung! Con- tent Marketing vor und nach Corona. Wie geht es den Journalisten? News. Buchtipps von Buchhändler Tobias Spazierer. Ausgabe 04/2020

Service: Wirtschaft & Recht: Tools & Praxis: Markt & …...TOPinfo, Verlagspostamt 3100 St. Pölten | GZ 05z036121M, Ausgabe 962/20 I P.b.b. Info-Magazin der WKNÖ Fachgruppe Werbung

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TOPinfo, Verlagspostamt 3100 St. Pölten | GZ 05z036121M, Ausgabe 962/20 I P.b.b.Info-Magazin der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation

Service: Online Stammtische. Unsere neuen Formate auf einen Blick. Kreativität ist unser Geschäft! Making-of: Experten TIPPS. Kreativpartner: So suchen Auftraggeber. Neuerungen bei der Lehr-lingsstelle. Wirtschaft & Recht: Was tun, wenn die Insolvenz im Raum steht? Bietergemeinschaft: Gemeinsam sind wir stark! Passwort: Sesam öffne dich. Musterverträge. Tools & Praxis: Agenturtools. Sieben Tipps, damit die Motivation bleibt. Survivalkit für Jungunternehmer. Markt & Branche: Kinowerbung! Con- tent Marketing vor und nach Corona. Wie geht es den Journalisten?

News. Buchtipps von Buchhändler Tobias Spazierer.

Ausgabe 04/2020

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ImpressumHerausgeber und Verleger: Wirtschaftskammer NÖ, Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, 3100 St. Pölten, Wirtschaftskammer-Platz 1. Alle Details zum Impressum finden Sie

auf www.werbemonitor.at Druck: HOFER | Media Chefredaktion und Texte: Sabine Wolfram, www.nw-partner.at Lektorat/Korrektorat: Mag. Marlene Zeintlinger, www.zeichensetzer.at

Gestaltung/Satz: cncMonster, Robin Enzlmüller Fotos: Titelseite: iStock.com/udra, WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, www.istock.com, www.123rf.com,

www.shutterstock.com, www.leadersnet.at. Namentlich gekennzeichnete Beiträge laufen unter ausschließlicher Verantwortung der jeweiligen Autoren. Alle Artikel sind geschlechtsneutral

gemeint. Soweit personenbezogene Ausdrücke verwendet werden, umfassen sie Frauen und Männer gleichermaßen.

www.werbemonitor.at

Das ist einerseits unser Credo für die niederösterreichische Branche und andererseits das Motto unserer Sommer-kampagne. Es ist höchste Zeit für die Kreativbranche, ihre außerordentlichen Leistungen vor den Vorhang zu holen. Wir tun das mit zahlreichen Maßnahmen. Eine davon sind die Experten TIPPS, ein neues Format. Dafür haben wir Mitgliedsbetriebe aus Niederösterreich gebeten, uns aus ihrem Fachgebiet etwas zu vermitteln. Ich finde: Warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt doch so nah! Lesen Sie im Blattinneren, was am Programm steht, und hören Sie in die Tipps hinein. Was sich bei den Gesprächen gezeigt hat, ist, wie eng die Kreativbetriebe zusammenarbeiten. Netz-werken und vor allem Kooperationen sind gefragt wie nie zuvor. Gemeinsam sind wir stärker, das ist Fakt in unseren Regionen.

Ein neues Angebot möchten ich Ihnen noch vorstellen – das Survival-Kit für Jungunternehmer. Der Gewerbe-schein ist schnell gelöst, aber dann geht es erst so richtig los mit dem Abenteuer Unternehmertum. Wir können Sie als Fachgruppe dabei tatkräftig unterstützen. Im Survival-Kit sind wichtige Informationen zusammengetragen, die als Nachschlagewerk dienen. Der Bogen spannt sich von rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Themen über Klassiker aus der Branche bis hin zum Thema Vernetzung. Sehen Sie selbst, was alles dabei ist.

In der Kategorie Service stellen wir Ihnen unsere neuen Formate vor und was sich dahinter verbirgt. Ebenso die bereits erwähnte Kampagne „Kreativität ist unser Ge-schäft“ und wie sie konkret aussieht. Ein Teil davon ist ein Beitrag, wie Unternehmen ihren richtigen Kreativ- und Werbepartner finden. Es hat sich in der Branchenstudie von 2019 herausgestellt, was Auftraggeber wirklich suchen und worauf sie Wert legen. Ein Blick hinter die Kulissen ist das Making-of der Produktion der Experten TIPPS. Schau-en Sie sich an, wie wir das in Coronazeiten gelöst haben. Sie wissen, das Thema Lehrlinge ist ein Herzensprojekt für mich. Wir setzen uns als Fachgruppe sehr dafür ein, dass der Nachwuchs und die Betriebe bekommen, was sie in Bezug auf die Ausbildung benötigen. Wir haben Wissens-wertes zusammengefasst.

Wirtschaft & Recht behandelt wieder spannende The-men, es ist auch ein eher schwieriges dabei. Steuerberater Dieter Walla setzt sich mit dem Gebiet Insolvenz und Sanie-rung auseinander. Es ist sicher wichtig, im Fall der Fälle zu

wissen, was man tun kann und soll. Eine ganz andere Mög-lichkeit sind Ausschreibungen, um an neue Jobs zu kom-men. Für viele Kleinbetriebe in der Kreativbranche sind sie scheinbar oft unerreichbar, weil die Voraussetzungen, daran teilzunehmen, schier unschaffbar erscheinen. Eine Lösung sind Bietergemeinschaften. Unser Rechtsanwalt Philipp Zeidlinger hat zusammengefasst, worauf es an-kommt. Wir haben Ihnen noch weitere nützliche Informa-tionen zu diesem komplexen Thema zusammengetragen. Weil es immer wieder Thema ist, haben wir einen Experten gebeten, seine Gedanken zum Thema Passwortschutz zu Papier zu bringen. Ich glaube, man kann sich nicht oft ge-nug damit auseinandersetzen. Kennen Sie die Musterver-träge, welche die Fachgruppe zur Verfügung stellt? Sie sind auf unserer Website kompakt zusammengefasst. Werfen Sie einen Blick darauf, es lohnt sich immer.

In Tools und Praxis finden Sie einen Bericht über Agentur-tools. Die Vielzahl der Werkzeuge ist schon fast nicht mehr überschaubar. Wir haben zwei Profis befragt, wie man das Thema einfach angehen kann. In Zeiten wie diesen ist Mo-tivation gefragt. Wir haben sieben Tipps, wie man sie hoch-hält bzw. was man tun kann, wenn sie kurzfristig abhan-denkommt. Dann stellen wir Ihnen noch das Survival-Kit für Kreativbetriebe vor, ein roter Faden im Dschungel des Unternehmertums. Ein aus meiner Sicht wenig beachteter Bereich ist die Kinowerbung. Wir haben sie unter die Lupe genommen und mit einem Profi gesprochen, was sie vor allem kleinen und mittleren Betrieben bringen kann. Sehr spannend. Das Thema Auto- und Freiluftkino ist eben-so berücksichtigt. Weiters gibt es in Markt und Branche einige Untersuchen der Auswirkungen von Corona. Es ist eine Studie dabei, welche die Content-Marketing-Branche beleuchtet, und eine zweite, die sich mit den Folgen für Journalisten beschäftigt – wichtig für die PR-Leute. Der Di-alog Marketing Report zeigt auf, dass das Flugblatt immer Saison hat. Gesundheit hat bei uns in der Fachgruppe die Nase vorn, daher möchten wir Ihnen noch ein paar Ideen und Übungen für den Sommer mitgeben. Ausgesuchte Le-setipps sind ebenso wieder dabei. Kommen Sie gut durch den Sommer, erholen Sie sich und bleiben Sie und Ihre Lie-ben gesund und munter.

Ihr Dkkfm. Günther HoferObmann der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation

EditorialHeuer ist alles anders. Der Frühling war speziell, der Sommer ist noch nicht gelaufen und was Herbst und Winter bringen werden, steht noch in den Sternen. Ich rede mit vielen Kollegen und höre mich in der Branche um. Das Stimmungsbild ist unterschiedlich, von Verzweiflung bis zur extremen Zuversicht ist alles dabei, mit vielen Abstufungen dazwi-schen. Wichtig ist aus meiner Sicht, sich auf das zu konzentrieren, was wir gut können: kreativ sein. Kreativität ist unser Geschäft!

Günther HoferObmann der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation

Einleitung2 Werbemonitor

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Kreativität ist unser Geschäft!

Service Wirtschaft & Recht Tools & Praxis Markt & Branche

Inhalt 04 Online Stammtische

05 Unsere neuen Formate auf einen Blick

06 Kreativität ist unser Geschäft!

07 Making-of: Experten TIPPS

08 Kreativpartner: So suchen Auftraggeber

09 Neuerungen bei der Lehrlingsstelle

10 Was tun, wenn die Insolvenz im Raum steht?

12 Bietergemeinschaft: Gemeinsam sind wir stark!

18 Datenschutz: Homeoffice, Telearbeit und Co

13 Vergabeservice

13 ANKÖ: Ausschreibungen

14 Passwort: Sesam öffne dich

15 Musterverträge

16 Agenturtools

17 Selbst & ständig?Sieben Tipps, damit die Motivation bleibt

18 Survival-Kit: Neu im Geschäft?

20 Darling, ich bin im Kino

21 Kinowerbung: Top oder Flop?

22 Content Marketing vor und nach Corona

23 Wie geht es den Journalisten?

24 Newsflash

27 Buchtipps

Online StammtischeBis Anfang Juni haben bereits fünf Online Stammtische stattgefunden. Ziel des neuen Formats der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation ist es, mit inspirierenden Vorträgen fachlichen Input in kurzer Zeit anzubieten. Nach wie vor gibt es die Möglichkeit, Fragen an den Vortragenden oder an die Fach-gruppe zu stellen. Das besondere Goodie dabei: Die Impulse der Referenten gibt es nachzuhören oder nachzusehen – Podcast-ähnlich.

Lesen Sie auf Seite 4 weiter ...

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Alle gekennzeichneten Artikel können auch online auf www.werbemonitor.at nachgeschlagen werden.

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www.facebook.com/werbemonitor.at

Inhalt

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Bis Anfang Juni haben bereits fünf Online Stammtische stattgefunden. Ziel des neuen Formats der Fachgruppe Wer-bung und Marktkommunikation ist es, mit inspirierenden Vorträgen fachlichen Input in kurzer Zeit anzubieten. Nach wie vor gibt es die Möglichkeit, Fragen an den Vortragen-den oder an die Fachgruppe zu stellen. Das besondere Goodie dabei: Die Impulse der Referenten gibt es nachzuhören oder nachzu-sehen – Podcast-ähnlich.

Online Stammtische

Den Auftakt machte Herbert Sojak mit dem Thema „Die Krise als Chance“. Inspirierende und aktuelle Beispiele aus seiner Praxis der letzten Wochen zeigten tolle Lösun-gen auf, wie unterschiedliche Branchen miteinander zu Ergebnissen kommen und erfolgreich dabei sind.

Beim zweiten Online Stammtisch stand „Beratungsge-spräche online führen“ im Mittelpunkt. Laurentius Mayr- hofer erklärte in seinem Impulsvortrag sehr anschau-lich, worauf bei Onlineberatungen zu achten ist. Auf www.werbemonitor.at steht zudem eine ausführliche Checkliste zur Verfügung, woran Sie denken müssen.

Stammtisch Nummer drei nahm LinkedIn unter die Lupe – „LinkedIn: So nutzen Sie die Plattform für PR“. Nina Strass-Wasserlof führte aus, warum Online-PR für Kreative immer bedeutsamer wird. Sie zeigte anschaulich vor, wie sich im sozialen B2B-Netzwerk LinkedIn mit gezielter Pressearbeit viel ausrichten lässt.

Ein Dauerbrenner stand im Zentrum des vierten On-line Stammtisch: „Datenschutz in Zeiten von Home-

office, Telearbeit und Co“. Andreas Daxböck identifizier-te in seinem Vortrag Gefahrenfelder für Kreativbetriebe und hatte viele Tipps für Sicherheitsmaßnahmen parat.

Agilität ist ein beliebtes Schlagwort geworden. Was steckt genau dahinter? Katja Bauer präsentierte dieses Thema unter dem Titel „Projekte für Kunden agil ge-stalten – welches Mindset braucht es?“. Vor allem ging es darum, welchen Nutzen die Kreativbranche daraus ziehen kann. Die Idee dahinter: Lassen auch Sie sich ins-pirieren, Dinge neu zu denken und anders zu betrachten.

Die Online Stammtische werden laufend fortgesetzt, bitte einfach unter dem Link www.werbemonitor.at/de/werbemonitor/veranstaltungen nachsehen, was am Programm steht, und anmelden.

Service

Die Krise als Chance https://bit.ly/2A1edc2

Beratungs-gespräche online führen https://bit.ly/2Z8tAYB

Datenschutz in Zeiten von Homeoffice, Telear-beit und Co https://bit.ly/3fUmDRS

LinkedIn: So nutzen Sie die Plattform für PR https://bit.ly/2Z4DH0E

Projekte für Kunden agil ge-stalten – welches Mindset braucht es? https://bit.ly/3hXCaSF

iStock.com/filadendron

4 Werbemonitor

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Service

Unsere neuen Formate auf einen Blick

Coffee CHATwww.werbemonitor.at

www.werbemonitor.at

Experten TALKwww.werbemonitor.at

Experten TIPP

www.werbemonitor.atonline Stammtisch

Wir fragen Profis aus den verschiedenen Marketingbereichen, wo-rauf es genau jetzt ankommt. Knackig im Format, praktisch in der Umsetzung. Podcast-ähnlich oder als Videoclip. Das sind die ersten Tipps.

Wir laden Profis der Branche ein, mit einem kleinen interessierten Kreis von Kreativbetrieben eine Stunde lang und exklusiv die Fra-gen zu erörtern, die Sie schon immer einmal solchen Persönlich-keiten stellen wollten.

Neue Inputs im Angebot! Bekannt und gut. Geht einfach immer! Die Apfeltasche unter unseren Veranstaltungen. Und der Youngti-mer unter den Formaten.

Mitglieder der Fachgruppe haben Fragen? Um diese zu beant-worten, gibt es die entsprechende Veranstaltung dazu! Einfach, unkompliziert und virtuell wurden die Öffnungszeiten des Fach-gruppenbüros an die Schreibtische verlegt.

Wir bündeln unsere Kräfte für Sie!

Service• Vertretung der Landesinteressen auf Bundesebene, um die gesetzli-

chen Grundlagen für die Arbeit der Mitglieder zu schaffen und zu wahren• fachliche Ansprechpartner• Fachgruppenbüro: Beratung bei Branchenfragen• Wert von Kreativleistungen: „Handwerk“ Werbung und Kommunikati-

on einen stärkeren Stellenwert verleihen• Bildungsförderung (jährlich € 300,– pro Unternehmen) • Kooperationen forcieren, für ein aktives Miteinander• Vernetzung und Wissensvermittlung:

Online Stammtische, regionale Stammtische gemeinsam mit den Bezirksvertrauenspersonen neue Online-Formate: Coffee CHAT, Experten TIPP, Experten TALK

• Landeswerbepreis Goldener Hahn• werbemonitor.at, umfassendes Online-Portal für den Wissenstransfer• Mein Werbemonitor.at, exklusive Informationen abrufen• Werbemonitor Print (6 x pro Jahr), ausgesuchte und fachliche Themen • laufende Newsletter zu aktuellen Themen• Kampagnen, um die niederösterreichischen Kreativbetriebe

und ihre Leistungen vor den Vorhang zu heben

Wirtschaft & Recht• Erste Hilfe bei rechtlichen Fragen (Nutzungsrechte etc.)• Begutachtungen und Expertisen • Betriebshaftpflichtversicherung nur € 22,20 jährlich• AGB, Musterverträge und Präsentationsvereinbarungen• Mustervereinbarung zum Urheberrecht in der Werbung• Kodex K – Vergaberichtlinien der Werbebranche• Handbuch Werbung & Recht

Tools & Praxis• Survival-Kit für Jungunternehmer und Kreativbetriebe mit praxistaugli-

chen und wertvollen Informationen

Markt & Branche • Branchenstudien• Lehrlingsausbildung (neuer Lehrberuf Medienfachfrau/-mann)

Ausschussmitglieder und Bezirksvertrauenspersonen• konstruktive Auseinandersetzung mit Branchenthemen• regionale Ansprechpartner

www.werbemonitor.at

Werbung und MarktkommunikationIhre Fachgruppe Das Prinzip: ein schneller Zugriff auf Informationen! Das Ziel: praxisorientierte Unterstützung

Werbemonitor 5

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Kreativität ist unser Geschäft!Die Krise stellte vieles auf den Kopf. Die Rede ist von der neuen Norma-lität, mit der einige Kollegen noch jetzt ihre liebe Not haben, gesetzliche Vorschriften inklusive. Viele Branchen können erst langsam wieder starten. Hinzu kommen ein verändertes Kaufverhalten von Konsumenten, neue Kundenbedürfnisse, die sich in jeder Hinsicht auswirken, und in manchen Bereichen sogar das Einfrieren von Werbebudgets. Gerade Situationen wie diese fordern Unternehmer auf, ihr Geschäftsmodell zu überdenken, Poten-ziale und Möglichkeiten auszuloten. Jetzt ist aber auch die Zeit, zu zeigen, was Kreativität leisten kann und wer dafür die Experten sind.

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Kreativität ist unser Geschäft, sind sich Obmann Günther Hofer, Geschäftsführer Dr. Clemens Grießenberger und das Team der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation sicher!

Die letzten Wochen waren fordernd wie keine Zeit zuvor. Neben den verschiedenen Überlegungen und Maßnahmen in Unternehmen in Bezug auf die Liquidität, den Fortbestand und viele Bereiche mehr, geraten Kommunikation und Werbung oft in den Hintergrund. Zeit für die Kreativbranche, ihre großartigen Leistungen in Erinnerung zu rufen. In den Jahren davor war es der niederösterreichische Landeswerbepreis „Goldener Hahn“, der die Bes-ten der Besten ins richtige Licht gerückt hat. Der Verleihungsevent wurde bekannterweise auf 2021 verschoben. Die nominierten Agenturen stehen fest und sind mit ihren Arbeiten unter www.gol-denerhahn.at zu bestaunen. Heuer gibt es weder Gala noch Trophäen, aber dennoch eine gute Va-riante, die Kreativwirtschaft in den Vordergrund zu rücken. Das Motto: Kreativität ist unser Geschäft!

Kreativität ist unser Geschäft!

Viele Kreativbetriebe kennen das Thema – jeder behauptet von sich, kreativ zu sein. „Für uns steht fest, dass Kreativität einen Leistungsanspruch hat, sie kann nicht nur als reiner Selbstzweck dienen. Kreativität muss spürbar sein und wirtschaftlich“, ist Günther Hofer, Obmann der Fachgruppe Wer-bung und Marktkommunikation, überzeugt. Kre-ativität müsse in jedem Fall handhabbar sein, be-liebte Sager wie „Wenn du meine Kreativität nicht verstehst, bist du nicht kreativ“ haben aus seiner Sicht wenig Berechtigung.

Hinzu kommt: Kreativität darf ein Geschäft sein – Kreativität ist unser Geschäft! Kreativität muss wie-derholbar sein. Kreativität, welche die Werbewirt-schaft erzeugt, muss ein Wirtschaftsfaktor, leistbar und multiplizierbar sein.

Wie wir es angehen

Die nächsten Monate werden von vier wesentli-chen Bausteinen geprägt sein, die das Thema in den Mittelpunkt stellen: Erstens fachliche Artikel in der Niederösterreichischen Wirtschaft (NÖWI), um die Leistungen der niederösterreichischen Kreativ-betriebe hervorzuheben. Zweitens die „Experten TIPPS“ von nominierten Agenturen aus ihrem Spe-zialgebiet als Videoclip oder Podcast-ähnlich auf-bereitet sowie drittens Tipps, wie Unternehmen den richtigen Kreativpartner finden. Ausgespielt werden die Tipps auf Facebook und unserem Wis-sensportal werbemonitor.at. Eine zusätzliche, vier-te Maßnahme sind die neue Onlineformate speziell für Mitglieder der Fachgruppe Werbung und Markt-kommunikation.

Überblick: die neuen Onlineformate

Die neuen „Online Stammtische“ der Fachgrup-pe Werbung und Marktkommunikation sind gut angelaufen und es ist daraus eine neue Form des Zusammentreffens geworden. Die Wissensvermitt-lung steht im Vordergrund. Der Vorteil dabei: Jeder kann von einem beliebigen Platz aus teilnehmen, die entsprechende Technik – Internetzugang, Ka-mera und Mikro – vorausgesetzt. Zudem ist das kosten- und ressourcenschonend. Zu Beginn wa-ren sie ein Versuch, in Zeiten der Covid-19-Krise die regionalen Stammtische in eine Onlineversion zu verwandeln. Das hat auf Anhieb fantastisch ge-klappt. Alle Impulsvorträge werden mitgeschnit-ten und sind im YouTube-Kanal der Fachgruppe nachzuhören oder in der Event-Nachlese auf www.werbemonitor.at zu lesen. So steht das Wissen je-derzeit auf Abruf bereit.

Diese Onlineformate gibt es derzeit: 1) Online Stammtisch: Neue Inputs im Angebot! Bekannt und gut. Geht einfach immer! Die Apfeltasche un-ter unseren Veranstaltungen. Und der Youngtimer unter den Formaten. 2) Coffee CHAT: Mitglieder der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikati-on haben Fragen? Um diese zu beantworten, gibt es die entsprechende Veranstaltung dazu! Einfach, unkompliziert und virtuell wurden die Öffnungs-zeiten des Fachgruppenbüros an die Schreibtische verlegt. Frei nach dem Motto: BYOC – Bring Your Own Coffee! Tratsch und Klatsch aus der Branche kommen dabei (hoffentlich) nicht zu kurz … 3) Ex-perten TALK: Wir laden Profis der Branche ein, mit einem kleinen interessierten Kreis von Kreativbe-trieben eine Stunde lang und exklusiv die Fragen zu erörtern, die Sie schon immer einmal solchen Persönlichkeiten stellen wollten. 4) Der bereits er-wähnte Experten TIPP: Wir fragen Profis aus den verschiedenen Marketingbereichen, worauf es ge-nau jetzt ankommt. Knackig im Format, praktisch in der Umsetzung. Podcast-ähnlich oder als Video-clip. Die Reihe startet mit Agenturen aus Nieder-österreich, die für den Goldenen Hahn nominiert sind.

„Ziel aller Maßnahmen ist es, unsere Mitgliedsbe-triebe zu unterstützen. Die grundsätzlichen Leis-tungen der Fachgruppe sind ohnehin nach wie vor aufrecht. Alles, was in Richtung rechtliche Be-ratung geht, Versicherungen, fachliche Auskünfte und vieles mehr, bleibt, wie es ist. Ebenso stehen die Bezirksvertrauenspersonen regional für Fragen zur Verfügung“, erklärt Günther Hofer. Wichtig sei es, mit den Mitgliedern im Dialog zu bleiben – ob online, in den sozialen Medien oder am Telefon.

Unsere neuen Onlineformate

• Online Stammtisch• Coffee CHAT• Experten TALK• Experten TIPP

Termine und Inhalte wie gewohnt auf www.werbemonitor.at

Info:

Service6 Werbemonitor

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Service

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Making-of:

Experten TIPPSEines der neuen Formate der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation sind die Experten TIPPS. Profis grei-fen in ihre Trickkiste und verraten Geheimnisse aus den unterschiedlichen Marketingbereichen. Die ersten Interviews wur-

den schon aufgenommen. Diesmal war alles anders.

Bisher gab es Face-to-Face-Gespräche. Man stand sich gegenüber und plauderte drauf los. Erstmals ging es anders über die Bühne: auf der einen Seite der Moderator im Studio, via Zoom nach und nach alle Dialogpartner zuge-

schalten. Die Experten, alle nominiert in einer Kategorie für den Goldenen Hahn, konnten sich und ihre Agentur sowie die Projekte, die sie eingereicht hatten, vorstellen. Der jeweilige Experten TIPP stammt aus der Praxis und den

Fachgebieten der Betriebe. Spannend waren die Learnings, die Kreativbetriebe aus der Kri-se gezogen haben. Manche von ihnen konnten sogar ein neues Geschäft generieren. www.werbemonitor.at

Kampagne• Wolfgang Hartl, Atelier am Stein• Thomas Wagner, Geschäftsführer FALKE-

Media GmbH• Mag. Gudrun Gregori, Geschäftführerin

Laut + Luisa – Agentur für maßgeschnei-derte Kommunikation

Bewegtbild/Verpackungsdesign• Oliver Trbojevic alias „Oliver Veres“, mintblau Werbe-

agentur (Kategorie Bewegtbild)• Stefanie Schantz, iosmios graphics (Kategorie Verpa-

ckungsdesign)

Out of Home• Stefan Neubauer, Stefan Neu-

bauer Werbung• Mag. Fred Reiss, GF Brokkoli

Advertising Network

Print• Dr. Kai U. Dagner, Geschäftsführer dag-

ner.partner Werbeagentur gmbh• Claudia Pfeil, derpfeil-Studio für Grafik

und Design

Dialogmarketing• Markus Mader, Geschäftsführung Marke-

ting & Kommunikation am Teich• Monika Greil, Strategieberaterin,

Zweihorn GmbH

Public Relations• Jasmin Olischer, Geschäftsführung

PINKFiSH Creatives• Thomas Goiser, Thomas Goiser Projekt-

kommunikation e.U.

Grafikdesign• Sascha Barkhofen, Barkhofen Studio für

Grafik und Design• Daniel Schwarz, Fruchtfleisch - Ehren-

berger & Schwarz OG

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Service

Kunden wollen an erster Stelle Zuverlässigkeit und Genauigkeit, Kreative rücken sich mit einer Website, die alle Stückerl spielt, ins Licht der Aufmerksamkeit. Fakt ist: Die Vorstellungen von Kunde und Kreativagentur weichen voneinander ab, wenn es

darum geht, was die einen suchen und die anderen in Bezug auf ihre Leistungen bieten. Die Natur der Sache?

Kreativpartner: So suchen Auftraggeber

iStock.com/nortonrsx

Eines ist sicher: Werbe- und Kreativleistungen wie Folder und Texte, Websites, Online-Mar-keting oder Social-Media-Betreuung schüttelt niemand aus dem Ärmel und die Aufgaben las-sen sich keinesfalls nebenbei bewerkstelligen.

Hinzu kommen Stichworte wie rechtliche Hin-tergründe, fachliche Aspekte und zielgrup-pengerechte Ansprache. 2019 ließ Günther Hofer, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, eine Branchenstudie erstellen. Im Mittelpunkt standen Themen wie Auswahlkriterien von Auftraggebern sowie Stundensätze und Honorare. Die gesamten Studienergebnisse sind auf werbemonitor.at abrufbar.

Hier sind die sieben wichtigsten Aspekte, auf die Auftraggeber achten:

1) Das Finden

Um die Nadel im Heuhaufen zu finden, näm-lich Sie, stehen an erster Stelle Empfehlungen und persönliche Kontakte. Der Bekanntenkreis ist für die meisten Entscheider ausschlagge-bend, hier fragen sie nach. Weiters nimmt die Onlinerecherche einen wichtigen Stellenwert ein, um nach geeigneten Kreativbetrieben zu suchen.

Experten TIPP: Der gute alte Stehsatz „Emp-fehlen Sie uns weiter“ hat immer Saison.

2) Die Referenzen

Eine enorme Bedeutung haben die Referenzen. Sie zeigen konkret, was der Kreativdienstleis-ter bereits erfolgreich umgesetzt hat. Mit den Beispielen lässt sich der Kompetenzanspruch aussagekräftig darstellen. Es entsteht in Bezug auf die Erfahrung ein schneller Eindruck.

Experten TIPP: Stellen Sie dar, was Sie für Ihre Kunden gelöst haben und welchen Nutzen der Auftraggeber daraus zieht. Was für Sie viel-leicht auf der Hand liegt, ist für den Kunden möglicherweise nicht so einfach nachvollzieh-bar.

3) Die Onlinesuche

Unternehmen achten auf Professionalität, Be-nutzerfreundlichkeit und Aktualität.

Experten TIPP: Auch hier gilt, zwei unter-schiedliche Blickwinkel: Was für Sie State of the Art ist, muss es für den Kunden nicht sein.

4) Die Leistungen

Auftraggeber wünschen sich kreative Ideen und optisch ansprechende Designkonzepte. Was aber immer mehr in den Vordergrund rückt, sind die Beratung in marketingtechni-schen Fragen und Hilfestellungen, z. B.: Wie

kann ich effizient und zielsicherer meine Bot-schaften an meine Zielgruppen vermitteln?

Experten TIPP: Die Beratung gewinnt in den letzten Jahren zusehends an Bedeutung. Neh-men Sie diese Leistung ins Portfolio mit auf und stellen Sie dar, wie Sie es angehen.

5) Das persönliche Gespräch

Gleich vorweg Zahlen: Acht von zehn Auftrag-gebern halten das persönliche Gespräch mit der Eigenpräsentation des künftigen Partners für sehr wichtig oder wichtig. Die Vorstellung dient als wichtiger Türöffner. Sie kann in vielen Fällen als Basis für die künftige Zusammenar-beit zwischen Auftraggeber und Werbeunter-nehmen an Bedeutung gewinnen.

Experten TIPP: Hören Sie im Vorfeld genau hin, was der Kunde wirklich braucht, und fassen Sie dies in Worte. Sonst wären Sie vielleicht der perfekte Partner, aber der Auftraggeber kann das nicht wahrnehmen.

6) Der Preis

Natürlich müssen Betriebe auf die Kosten ach-ten. Umso wichtiger ist es, eine transparente Kalkulation und Honorargestaltung anzubie-ten. Immerhin für rund 87 Prozent der Auf-traggeber ist das Preisniveau des Anbieters ein

sehr wichtiges oder wichtiges Auswahlkriteri-um. Der Preis rückt umso mehr in den Mittel-punkt, je weniger Unterscheidungsmerkmale ein Produkt oder Leistungsangebot für den, der den Auftrag erteilen soll, aufweist.

Experten TIPP: Um dem Preisargument am ehesten zu entkommen, individualisieren Sie Ihr Leistungsangebot, kommunizieren Sie die eigene Spezialisierung und Expertise verständ-lich und schaffen Sie so eine Positionierung gegenüber dem Mitbewerb.

7) Die transparente Kalkulation

Hier gibt es offensichtlich für viele Kreativ-betriebe Aufholbedarf, denn 89 Prozent der Entscheider führten bei der Studie an, dass Leistungsnachweise und eine transparente Kalkulation der Arbeiten für sie wichtig bis sehr wichtig sind.

Experten TIPP: Um schwierige Diskussionen im Nachhinein zu vermeiden, informieren Sie Ihren Kunden umgehend, wenn die Leistungen vom Angebot abweichen.

Mehr Details zur Branchenstudie 2019: Auswahlkriterien: https://bit.ly/2W4nbx0Stundensätze und Honorare: https://bit.ly/3eed9j5

Info:

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Service

Dieser Service der Wirtschaftskammer Niederösterreich hilft in vielen Belangen weiter, wenn es um das Thema Lehrlinge geht. Es gibt in diesen drei Bereichen einige Erweiterungen: einen halbjährlichen Prüfungskalender im Überblick, die Optimierung der Prüfungstage sowie die vermehrte Digitalisierung von verschiedenen Schritten.

Neuerungen bei der Lehrlingsstelle

Hilfreich dürfte künftig der halbjährliche Prü-fungskalender sein, der im Jänner und Au-gust veröffentlicht wird. Er bietet einen trans-

parenten Überblick über angebotene Lehrabschlussprüfungstermine und

Prüfungsorte. Weiters werden die Prü-fungstage optimiert. Es gibt eine lau-

fende Evaluation, inwieweit Lehrab-schlussprüfungen unter Einhaltung der vorgegebenen Prüfungsdauer zeitlich optimal für die Prüfungs-

kandidaten gestaltet werden können. Die Digitali-sierung wird verschiedene Kommunikationswege erleichtern. Mit der Einführung der elektronischen Amtssignatur können künftig amtliche Schriftstü-cke auf elektronischem Weg übermittelt werden. Das betrifft auch den Schriftverkehr zwischen Ausbildungsunternehmen und Lehrlingsstelle, der überwiegend in elektronischer Form abgewi-ckelt werden soll. Hinzu kommt, dass an einem österreichweit gestarteten Prozess zur Verein-heitlichung der Abläufe der Lehrlingsstellen der Bundesländer gearbeitet wird.

Förderungen

Es gibt eine eigene Förderstelle der Wirtschafts-kammer, die informiert und berät, welche Förde-rungen infrage kommen und wie diese zu bean-tragen sind. Mehr dazu: www.lehre-foerdern.at.

Es werden bereits wieder Lehrab-schlussprüfungen abgehalten!

Kontaktperson bei Fragen zur Organisation der Lehrabschluss-prüfungen und zu Lehrverträgen:Lehrlingsstelle, Team A, Fr. Monika Bointner T: 02742/851 176 15 [email protected].

Download ausführlicher Folder:https://bit.ly/3hLMiOx

Mehr zur Lehre: www.lehre-respekt.at

Spezielle Beiträge zum Thema Lehre auf www.werbemonitor.at (Suchbegriff Lehre)

Info:

iStock.com/SeventyFour

Neuer Obmann-StellvertreterTimm UtheGroßaigen 223240 MankT: 0664 264 26 [email protected]

Foto: Manfred Schuster

Kürzlich gab es einen Wechsel an der Spitze des Fachgruppenteams. Timm Uthe ist neuer Stell-vertreter von Obmann Günther Hofer. Er hat die Funktion von Maria Weinhofer übernommen. Die

Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation heißt Timm herzlich willkommen. Zugleich dan-ken wir Maria für ihren Einsatz in der Fachgruppe und wünschen ihr weiterhin alles Gute.

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Ich möchte Ihnen mit dem Artikel keine Angst machen, aber gerade schwierige Themen wer-den leichter, wenn man weiß, wie man sie ange-hen könnte und diese konkret anspricht.

Schließung

Wenn ich mich beispielsweise entscheide, mein Unternehmen jetzt zu schließen, muss ich mich nicht nur bei der Gewerbebehörde, der Wirt-schaftskammer und beim Finanzamt abmel-den, sondern ich darf auch die Sozialversiche-rung nicht vergessen. Dann bin ich aber nicht mehr kranken-, unfall- und pensionsversichert, also muss ich mir überlegen, ob ich mich frei-willig weiterversichern möchte. Möglich ist na-türlich auch, mir zur Überbrückung einen Job zu suchen, bei dem ich dann nach dem ASVG versichert bin. Wobei ich schon zugebe, dass die Geschichte mit der Jobsuche eher eine theo- retische Idee ist.

Wenn ich mein Unternehmen aufgebe, muss ich jedoch eine Aufgabebilanz erstellen (lassen) und meine Tätigkeit aufgeben. Das schließt den Verkauf bzw. die Entnahme von sämtlichen Gegenständen des Anlagevermögens ein. Der Verkauf wird doch eher unwahrscheinlich sein, insbesondere, wenn ich irgendwann wieder anfangen möchte, also muss ich mich mit der Entnahme auseinandersetzen. Es ist meine Auf-gabe, den sogenannten gemeinen Wert von je-

dem Wirtschaftsgut zu bestimmen. Das Gemei-ne am gemeinen Wert ist, dass das der Wert ist, den ein x-beliebiger Käufer dafür zahlen wür-de. Dieser Käufer ist schon in normalen Zeiten sehr schwierig auszumachen, während Corona wird das noch schwieriger. Das Finanzamt, das diese Bewertung am Ende ja auch würdigen muss, kommt erst in ein paar Jahren und fragt nach, wie denn die Bewertung stattgefunden hat. Und bekanntlich ist man hinterher immer schlauer ...

Weiterführung

Sollte die Entscheidung in die Richtung gehen, dass das Unternehmen weitergeführt werden soll, gibt es wiederum unendlich viele Themen zu beachten. So ist der Unternehmer laufend gefordert, über sein finanzielles Dasein Be-scheid zu wissen. Im Falle einer Zahlungssto-ckung, also wenn kurzfristig mehr Geld das Unternehmen verlassen muss, als im gleichen

Zeitraum hereinkommen wird, ist im Normalfall noch keine Panik angesagt. Wie gesagt, das gilt nur, wenn dieser Zustand kurzfristig ist. Sollte sich die Zahlungsstockung als längerfristig dar-stellen – was aktuell wahrscheinlich bei fast je-dem anzunehmen ist –, dann spricht man mög-licherweise schon von Zahlungsunfähigkeit.

Zahlungsfähigkeit oder -stockung

Zahlungsfähigkeit bedeutet, dass der Schuld-ner zumindest 95 Prozent aller fälligen Schul-den begleichen oder die dafür nötigen Mittel alsbald beschaffen kann. Wichtig ist, dass es sich um fällige Schulden handelt. Wird also mit einem Gläubiger eine Stundung vereinbart, so sind diese Schulden nicht aktuell fällig. Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat die Frist von „alsbald“ mit rund drei Monaten festgelegt. Sollte der Unternehmer also merken, dass er die heute fälligen Schulden nicht sofort be-gleichen kann, die Wahrscheinlichkeit aber sehr hoch ist, dass in spätestens drei Monaten wieder alles einigermaßen normal laufen soll-te, dann befindet er sich in einer Zahlungssto-ckung. Das ist unangenehm, zwingt es doch den Unternehmer entweder dazu, alle Gläubi-ger aufzufordern, doch bitte auf den Zahlungs-eingang noch ein wenig zu warten, oder die Pil-gerreise zur Hausbank anzutreten und dort als Bittsteller für einen weiteren Kredit anzutreten. Diese Reise ist aktuell eine sehr schwierige. Die

Mag. Dieter Walla Mag. Dieter Walla & Partner Steuerberater OG

Kremser Landstr. 73100 St. PöltenFix & Fax: 02742/364 [email protected]

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Was tun, wenn die

Insolvenz im Raum steht?

Aufgrund des Shutdowns rund um das Coronavirus haben viele Branchen zu kämpfen. In der Kreativbranche ist die Situation mittlerweile bei einigen Betrieben wie-

der relativ normal, manche konnten sogar zulegen. Für andere, insbesondere jene, die im Weitesten mit der Eventbranche zu tun haben, sieht die Welt derzeit und in Zukunft nicht

so rosig aus. Messen wurden abgesagt, sämtliche anderen Veranstaltungen zumindest auf nächstes Jahr verschoben. Die Unternehmer stehen im Moment vor der Entschei-

dung, das Unternehmen zu schließen und irgendwann, wenn es denn wieder losgehen sollte, zu öffnen … Oder die Phase durchzutauchen und hoffentlich wieder starten zu

können. Beide Varianten sind jedoch von vielen Risiken bedroht bzw. erfordern viel Geschick und noch mehr Zeit, da sie mit unzähligen Hürden verbunden sind.

Wenn ich mein Unterneh-men aufgebe, muss ich

eine Aufgabebilanz erstel-len lassen und meine

Tätigkeit beenden.

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Bundesregierung hat zwar die Banken auf-gefordert, den Wirtschaftstreibenden aktiv zu helfen (erinnern Sie sich noch an das Zitat des Finanzministers: „Koste es, was es wolle ...“), doch sind den Finanzinstituten zum Teil die Hände gebunden bzw. der Antragsteller verfügte schon vor Corona über keine beson-ders gute Bonität.

Pilgerreise zur Hausbank und AWS

Es empfiehlt sich daher, diese Canossagänge am besten vorher mit dem Steuerberater zu besprechen und zu planen. Die Banken wollen momentan für jeden Cent, den sie verborgen sollen, eine Planrechnung sehen. Dass das gera-de jetzt keine Planrechnung, sondern mehr eine Plan-Kaffeesudleserei ist, ist den Bankberatern bewusst. Verlangt wird sie aber trotzdem und sollte dementsprechend auch mit der größtmög-lichen Sorgfalt erstellt werden.

„Das Austria Wirtschafts Service (die AWS) ver-teilt doch aktuell eh geförderte Kredite“, werden Sie jetzt sagen. Meine Antwort darauf ist: „Ja, stimmt, aber …“ Die AWS verteilt keine Kredite, die AWS übernimmt unter bestimmten Vorausset-zungen die Haftung für einen Kredit. Das soll der Hausbank erleichtern, den Kredit zu finanzieren. Finanziert wird immer über die Bank, die nach ih-ren eigenen Regeln die Bonität des Kreditnehmers würdigt. Sind nun die Bonität und die Planrechnung schlecht, wird die Bank der AWS empfehlen, die Haf-tung nicht zu übernehmen – und dann gibt’s keinen Kredit. Und: Die AWS kontrolliert in der Zukunft, ob die Geldmittel auch bestimmungsgemäß verwendet werden. Und bekanntlich ist man hinterher immer schlauer …

Insolvenzantrag

Sollte der Unternehmer nun aber merken, dass die Zah-lungsstockung doch nicht nur vorübergehend ist, also eine Zahlungsunfähigkeit vorliegt, sind die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens erfüllt. Der Unter-nehmer ist verpflichtet, ohne schuldhaftes Verzögern einen Insolvenzantrag zu stellen. Die Insolvenzordnung sieht da-für einen maximalen Zeitrahmen von 60 Tagen ab Eintritt der Zahlungsunfähigkeit vor. Im Falle einer Zahlungsunfä-higkeit aufgrund von Naturkatastrophen (Corona soll an-geblich eine solche sein, zumindest im Steuerrecht ist das so), verlängert sich diese Frist auf 120 Tage (§69 Abs. 2 und Abs. 2a). Diese Fristen sind unter anderem deswegen so wichtig, weil bei verspäteter Anmeldung Gläubiger auf zivil-rechtlichem Weg Ansprüche auf Schadenersatz einbringen können.

In diesem Fall ist es von höchster Wichtigkeit, sofort mit dem Steuerberater Kontakt aufzunehmen, die 60 Tage sind rasch vorbei und meistens merkt man es in den ersten Ta-gen ja gar nicht, dass man schon insolvenzgefährdet ist. Der Masseverwalter schaut rechnerisch zurück und legt im Nachhinein den Zeitpunkt der Zahlungsunfähigkeit fest. Und bekanntlich ist man hinterher immer schlauer …

Ein guter Plan muss her

Gemeinsam mit dem Steuerberater ist es dann an der Zeit, einen guten Plan zu entwickeln. Sinnvollerweise werden zu diesem Zeitpunkt noch Rechtsanwälte und möglicher-weise der eine oder andere Unternehmensberater ins Boot geholt, um das Unternehmen noch retten zu können oder, im schlechtesten Fall, die Insolvenz möglichst geordnet an-zutreten. Es ist ratsam, insbesondere in unruhigen Zeiten mit Hirn und Hausverstand vorzugehen und sich Berater an die Seite zu holen. Dann sollten auch Bankgespräche ihren Schrecken verlieren.

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Es ist leider nicht so einfach für KMU, am gro-ßen Kuchenstück der öffentlichen Aufträge mitzunaschen, denn die Aufträge der öffent-lichen Hand sind oft sehr groß. Das Vergabe-recht sieht vor, dass nur solche Unternehmen an einer Ausschreibung teilnehmen dürfen, die zur Leistungserbringung geeignet sind. Das bedeutet unter anderem, die nötige Erfahrung mit gleichartigen Leistungen und die entspre-chende wirtschaftliche, finanzielle und tech-nische Kapazität aufzuweisen, um den Auftrag reibungslos abwickeln zu können.

Um das zu gewährleisten, stellen öffentliche Auftraggeber in ihren Vergabeverfahren oft sehr hohe Anforderungen an die wirtschaftliche, fi-nanzielle und technische Leistungsfähigkeit der Teilnehmer (die sogenannten Eignungskriteri-en). Wer die Eignungskriterien nicht zur Gänze erfüllt, darf im Kampf um öffentliche Aufträge nicht mitrittern. Das ist insbesondere für kleine-re Unternehmen bitter, die für Aufträge in ihrer Kernkompetenz möglicherweise einzelne Eig-nungskriterien erfüllen (vielleicht sogar beson-ders gut), aber an der Nichterfüllung anderer Eignungskriterien scheitern.

Bietergemeinschaft

Die gute Nachricht für solche Unternehmen: Ihnen ist in diesem Fall zwar die Teilnahme als

Einzelunternehmen verwehrt. Das Vergaberecht sieht aber die Möglichkeit vor, dass sich mehre-re Unternehmen zum Zweck der Teilnahme an einem Vergabeverfahren in einer sogenannten Bietergemeinschaft (BIEGE) verbünden. In einer solchen BIEGE legen die Unternehmen gemein-sam ein Angebot, für dessen Erfüllung sie im Auftragsfall gemeinsam haften.

Die Mitglieder einer solchen BIEGE müssen nun nicht mehr jedes für sich alle Eignungsanforde-rungen erfüllen, die der öffentliche Auftragge-ber für die Teilnahme eines Vergabeverfahrens festgelegt hat. Es genügt, dass die Mitglieder diese Anforderungen gemeinsam erfüllen. So kann ein Unternehmen als Mitglied einer BIEGE für diese möglicherweise die geforderten Refe-renzen beisteuern, ein anderes eine notwendige Befugnis (Gewerbeberechtigung) – und alle Mit-glieder gemeinsam erreichen den als Nachweis der wirtschaftlichen und finanziellen Leistungs-fähigkeit geforderten Gesamtumsatz.

Fallstricke

Bei aller Freude über die Möglichkeiten, die BIE-GE kleinen und mittleren Unternehmen bieten, birgt dieses Instrument auch einige Fallstricke. Oft führen Fehler oder Unzulänglichkeiten eines einzelnen Mitglieds der BIEGE zum Ausscheiden der gesamten Gemeinschaft. Das gilt insbe-sondere für die in § 78 Bundesvergabegesetz (BVergG) geregelten Anforderungen an die be-rufliche Zuverlässigkeit der Teilnehmer an Ver-gabeverfahren.

§ 78 BVergG bestimmt unter anderem, dass ein Bieter seine Verpflichtung zur Entrichtung der Sozialversicherungsbeiträge, Steuern und Abgaben nachgekommen sein muss, weder er noch seine Geschäftsführung rechtskräftig we-gen bestimmter (vor allem Wirtschafts-)Delikte verurteilt sein darf und keine schweren Verfeh-lungen insbesondere gegen Bestimmungen des Arbeits-, Sozial- oder Umweltrechts begangen haben darf.

Die Anforderungen des § 78 BVergG muss nicht nur die BIEGE insgesamt, sondern jedes ein-zelne Mitglied erfüllen. Es nützt dann nichts, dass die übrigen Mitglieder ihre Sozialversiche-rungsbeiträge, Steuern und Abgaben sorgfältig zahlen. Trifft das auf nur ein Mitglied der BIEGE nicht zu, fliegt schlimmstenfalls die BIEGE als Ganzes aus dem Verfahren.

Die öffentliche Hand ist ein wichtiger Auftraggeber. Der Anteil öffentlicher Aufträge an der Gesamtwirtschaftsleistung beträgt in den EU-Staaten zwi-schen 14 und 19 Prozent. Das sind EU-weit über 1,9 Billionen Euro. Ein ganz schön großes Stück vom Kuchen, an dem man als Unternehmer natürlich gerne mitnaschen möchte. Das Vergaberecht soll dies jedem Betrieb fern von politischer Einflussnahme ermöglichen. Das klingt gerade auch für kleinere Unternehmen verlockend. Noch besser hört sich an, dass das Vergaberecht als eines seiner Ziele die Teilnahme von Klein- und Mittelbetrieben (KMU) an öffentlichen Beschaffungsvorgängen definiert.

Angebote von Bietergemeinschaften dürfen nicht schlechter behandelt werden als Angebote von Einzelbietern.

Bei einer Bietergemein-schaft genügt es, dass

die Mitglieder alle Anfor-derungen gemeinsam

erfüllen.Mag. Markus Mayer Nusterer Mayer PartnerRechtsanwälte OG

Riemerplatz 13100 St. PöltenT: +43 (0) 2742/470 [email protected]

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Bietergemeinschaft:Gemeinsam sind wir stark!

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Auch Verurteilungen nach § 28 Abs 1 Ausländerbe-schäftigungsgesetz (AuslBG) oder Verstöße gegen das Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz (LSD-BG) können dazu führen, dass ein Bieter bzw. die BIEGE aus dem Verfahren auszuscheiden ist. Es nützt dabei nichts, dem Auftraggeber derartige Verstöße zu verheimlichen. Öffentliche Auftraggeber sind gesetz-lich verpflichtet, einen Auszug aus der Verwaltungs-strafevidenz zu Bestrafungen nach dem AuslBG sowie nach dem LSD-BG einzuholen und die Zuverlässigkeit zumindest des für den Zuschlag vorgesehenen Bieters (bzw. der Mitglieder der für den Zuschlag vorgesehe-nen BIEGE) auf diese Weise zu prüfen. Schon deshalb sollte jeder Unternehmer sehr genau wählen, mit wem er eine BIEGE eingehen will.

Verflechtungen

Problematisch sind persönliche Verflechtungen eines Mitglieds einer BIEGE mit anderen Bietern oder gar mit wichtigen Sachbearbeitern oder Entscheidungsträgern auf Auftraggeberseite. Zumindest dann, wenn durch diese Verflechtungen der faire und lautere Wettbewerb im Vergabeverfahren gefährdet ist. Derartige Verflech-tungen auch nur eines Mitglieds „infizieren“ die gesam-te BIEGE, sodass ihr das Ausscheiden droht. Gleiches gilt im Übrigen für Unternehmer, die an „Vorarbeiten“ zum Vergabeverfahren beteiligt gewesen sind (z. B.

weil sie Pläne, Konzepte oder das Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung erarbeitet haben). Ist durch ihre Teilnahme an einem Vergabeverfahren dessen faire Durchführung gefährdet, bleibt ihnen ebendiese Teil-nahme verwehrt.

Insolvenz eines BIEGE-Mitglieds

Zumindest im Zusammenhang mit der Insolvenz eines BIEGE-Mitglieds hat die Rechtsprechung in jüngerer Vergangenheit die Konsequenzen etwas entschärft. Grundsätzlich war und ist es so, dass eine BIEGE nach Legung ihres Teilnahmeantrags bzw. -angebots sich nicht mehr verändern darf, also weder Mitglieder auswechseln noch ihre Mitglieder ohne Wechsel re-duzieren darf. Ging ein Mitglied einer BIEGE nach An-gebotslegung in Insolvenz, führte das lange Zeit zum unbedingten Ausscheiden der gesamten BIEGE aus dem Vergabeverfahren. Das ist nun nicht mehr zwangs-läufig so. Erfüllen nämlich die übrigen Mitglieder ohne das insolvente Mitglied sämtliche Eignungsanforde-rungen, kann die BIEGE ohne das insolvente Mitglied im Verfahren verbleiben.

Wer diese Hürden nimmt, hat im Vergabeverfahren durchaus gute Chancen auf Erfolg. Denn Auftraggeber dürfen die Angebote von BIEGE nicht schlechter behan-deln als Angebote von Einzelbietern. Das Verbünden

zur BIEGE, um gemeinsam ausreichende Leistungsfä-higkeit für ein chancenreiches Angebot in einem Ver-gabeverfahren zu entwickeln, ist also eine durchaus empfehlenswerte Strategie für KMU, um auch am gro-ßen Kuchen der öffentlichen Aufträge zu partizipieren. Aber wie in vielen Bereichen des Lebens gilt auch hier: Augen auf bei der Partnerwahl!

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Das Bundesvergabegesetz erfasst neben den klas-sischen öffentlichen Auftraggebern alle im Bereich der Sektoren tätigen Unternehmen und unterstellt diese einem eingeschränkten Anwendungsbereich. Dazu zählen: • Einrichtungen, welche die Erfordernisse eines

öffentlichen Auftraggebers erfüllen und darüber hinaus eine Sektorentätigkeit ausüben (z. B. die ÖBB oder die Wiener Linien) und

• private Unternehmen, die im Sektorenbereich tä-tig sind (Gas, Wärme und Elektrizität, Wasser, Ver-kehrsleistungen, Postdienste, Erdöl- und Gas-För-derung sowie Häfen und Flughäfen).

Die Privatwirtschaft unterliegt natürlich nicht dem Bundesvergabegesetz und kann ihre Ausschreibun-gen individuell gestalten.

Info:

VergabeserviceEine hilfreiche Plattform rund um das Thema ist vergabeservice.at.

Hier werden Informationen und Wissen um öffentliche Ausschreibungen gebündelt. Das österreichische Vergabewesen wird dabei umfassend, praxisrelevant und leicht verständlich aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet. Zu finden sind Fallbeispiele aus der Vergabepraxis, Wissenswertes rund um ak-tuelle Gesetzesentwicklungen, Überblicksartikel zu den wichtigsten Abläufen innerhalb eines Verfahrens oder Grundlagenbeiträge für Vergabeneulinge. Betrieben wird die Plattform von der Wiener Zeitung in en-ger Zusammenarbeit mit FSM Rechtsanwälte. Erstklassig ist das Glossar, das viele Begriffe einfach erklärt. Zahlreiche Expertenbeiträge helfen, die Materie besser zu verstehen und tiefer in das Thema Vergabe ein-zutauchen. www.vergabeservice.at

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Es handelt sich dabei um eine Plattform, die einen Über-blick über aktuelle Ausschreibungen im Unterschwellen-bereich bietet. Der Vorteil dabei: Zu jeder Veröffentlichung gibt es einen direkten Link zu den Ausschreibungsunterla-gen. Ziel der Plattform ist es, Ausschreibungen von ausge-wählten Ländern im Donauraum innerhalb der EU publik

zu machen und verstärkt den Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Gut strukturiert werden hier alle wichtigen In-formationen zu den Eignungs- und Veröffentlichungsvor-schriften des jeweiligen Landes aufbereitet. Bei Fragen un-terstützen die WKO Außenwirtschaftscenter im jeweiligen Land. Mehr Infos: https://donau.ankoe.at

Es gibt kostenfreie Ausschreibungsinformationen via Auftragnehmerkataster ANKÖ.

ANKÖ:Ausschreibungen WKNÖ

Vergabe-NewsletterNoch ein Tipp: Wer sich regelmäßig Informationen seitens der Wirtschaftskammer wünscht, kann den WKNÖ Vergabe-Newsletter abonnieren. Hier ist der Link: https://bit.ly/3hVHZQI

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Wirtschaft & Recht

Passwörter sind wie Schlüssel zu sehen, die man niemals verlieren und nicht weitergeben sollte. Sie sind neben den User- oder Zugangs-daten das wichtigste Schutzelement, um auf Systeme, Cloud oder Benutzerkonten zugreifen zu können. Sie sind ebenso bei der Verschlüsse-lung von Datenträgern und Sperren von Geräten bei Arbeitsunterbrechungen von essenzieller Bedeutung.

Stärke der Passwörter

Wichtig ist, ein „starkes“ (d. h. ausreichend lan-ges und nicht leicht zu knackendes) Passwort zu verwenden. Da Passwörter meist von Systemen (Software mit entsprechenden Programmen) gehackt werden und nicht von Menschen, sollte der maximale Schutz durch Kreativität erreicht werden. Sehr hilfreich ist es, ein Passwort aus einer langen, selbst erfundenen Passphrase zu erstellen. Es ist sinnvoll, dass diese aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Son-derzeichen besteht. Sie sollte in keinem Wör-terbuch aufscheinen oder ähnlich den allseits bekannten Passwörtern sein.

Entscheidend, wie schnell ein Passwort ent-schlüsselt werden kann, sind die Länge (min-destens acht bis zwölf Zeichen) und eine Kombi-nation von Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen oder Sonderzeichen. Länge schlägt Komplexi-tät!

Auf keinen Fall sollte man Name, Vorname (den eigenen, des Partners, des Haustiers etc.) ver-wenden. Die Empfehlung lautet, für verschie-dene Systeme verschiedene Passwörter zu vergeben. Auf jeden Fall muss eine Trennung der Privat- und Firmen-Passwörter erfolgen. Es darf keine Ähnlichkeiten geben, damit kein Rückschluss möglich ist, falls durch ein Leck ein Passwort korrumpiert wird. Wenn möglich keine Folge von Passwörtern (Zahlenfolge etc.) verwenden, um Rückschlüsse oder Interpolati-on zu verhindern.

Änderungshäufigkeit

Lange Zeit war die Änderungshäufigkeit kein Diskussionsthema. Es wurden firmeninterne Regelungen in einer Security Policy fixiert, wie ein Passwort gestaltet und in welchem Rhyth-mus es geändert werden muss. So weit sollten wir es auch in den technisch-/organisatorischen

Maßnahmen der DSGVO dokumentiert haben. Interessant ist, dass in Deutschland aktuell eine Diskussion über die Änderungshäufigkeit statt-findet. Ausgelöst wurde diese durch eine Ver-öffentlichung des „Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik“, siehe Link-Tipps. Meine Empfehlung dazu lautet: auf jeden Fall Passwörter ändern. Die Änderungshäufigkeit und den Rhythmus bestimmen Sie aufgrund Ihrer Erfahrung. Bitte aber nicht vergessen, dies im Verfahrensverzeichnis/TOM der DSGVO zu dokumentieren.

Aufbewahrung der Passwörter

Passwörter sind vor dem Zugriff von unbe-rechtigten Personen zu schützen und sicher aufzubewahren. So weit die Theorie, aber bei ordnungsgemäßer Anwendung fallen dutzende Passwörter an, vielleicht auch über 100. Diese im Kopf zu behalten, ist sicher lobenswert, wäre aber eher ein Fall für „Wetten dass..?“. Zur Doku-mentation sollte man sich Hilfsmittel bedienen. Die verwerflichsten Varianten sind die gelben Zettel am Bildschirm, unter der Tastatur usw. Wenn schriftliche Aufzeichnungen, dann sollten sie in einem Tresor verwahrt werden. Besser wäre da schon eine Datei, die verschlüsselt sein

muss. Die beste Lösung ist sicher eine entspre-chende Software (App). Deren beide Schwach-punkte sind das sogenannte „Masterpasswort“ einerseits und die Datenhaltung in der Cloud andererseits. (Siehe auch Link-Tipp: Heise – Passwortmanager.)

Tipps zu mobilen Geräten

Notebook, Smartphone oder Tablet-PC sollten durch ein Passwort, eine Geheimzahl oder durch ein biometrisches Merkmal (Fingerabdruck, Ge-sichtsscan) geschützt werden. Damit ist sicher-gestellt, dass es durch andere Personen nicht in Betrieb genommen werden kann (z. B. nach einem Diebstahl, im Kaffeehaus vergessen …). Somit bleiben Ihre Daten bei Verlust oder Dieb-stahl geschützt und das Gerät kann bei entspre-chender Einrichtung aus der Ferne deaktiviert oder Daten können gelöscht werden.

Man muss keinesfalls Experte sein, um seine digitalen Assets zu schützen. Einfach nur seine Hausaufgaben zu machen, bringt ein großes Stück Sicherheit. Und wie immer an dieser Stel-le: den Hausverstand anwenden! Sollte die Ma-terie zu komplex erscheinen, wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihre Fachgruppe, die WKNÖ oder an einen IT-Experten Ihres Vertrauens.

Passwort: Sesam öffne dich

Dkkfm. Andreas Daxböck, MA MMC Digital- & Marketingconsulting

St. Pöltner Straße 213203 Rabenstein T: 0664/847 [email protected]

Die Problematik beim Datenschutz ist, dass ein potenzieller Angreifer nur eine Lücke finden muss. Im Gegensatz dazu hat der Besitzer oder Nutzer von Systemen sehr viele Angriffspunkte und Schwachstellen zu verteidigen. Das bedeutet, dass jeder Zugang, jede Software, praktisch jedes Objekt geschützt werden müssen. Nachlässigkeit wird be-straft, denn wir wissen nicht, wann ein „Angriff“ passieren wird. Experten meinen: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man selbst betroffen ist.“

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Ein Online-Tool zur Überprüfung der Stär-ke eines Passworts: https://bit.ly/2NjNjz8

Passwortmanager – Artikel von Heise.dehttps://bit.ly/2CyOY1M

BSI verabschiedet sich vom präventiven regelmäßigen Passwort-Wechselhttps://bit.ly/2B1Ni0f

BSI – Identitäts- und Berechtigungsma-nagementhttps://bit.ly/31aCqrA

Info:

Man muss keinesfalls Experte sein, um seine

digitalen Assets zu schützen.

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Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB), Präsentationsvereinbarungen oder ein Dienstvertrag für Werbeagenturen müssen her. Gelebte Praxis ist dann oft das Zusam-menstoppeln von Vertragsteilen, die es online zu finden gibt. Ob diese dann im Fall der Fälle tatsächlich halten, ist fraglich. Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation stellt auf werbemonitor.at zahlreiche Musterverträge zur Verfügung.

Alles rund um die Administration ist für viele Kreative oft eine große Hürde. Vor allem, wenn es noch nicht so lange her ist, dass man sich selbstständig gemacht hat. Von der Buchhaltung über das Schreiben von An-geboten bis hin zu Verträgen kommt ziemlich viel auf den Betrieb zu. Einfacher geht es, wenn sich Kreativbe-triebe vorgefertigte Vorlagen downloaden. Dazu zählen etwa AGB, Musterverträge, Präsentationsvereinbarun-gen, ein Rahmenwerkvertrag, ein Dienstvertrag für Mit-arbeiter und mehr. Bevor das mühsame Recherchieren beginnt, ist es sinnvoll, einen Blick auf die Website

der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation www.werbemonitor.at zu werfen. Im Bereich „Service“ steht ein eigener Ordner zur Verfügung, der zahlreiche „Musterverträge und Muster-AGB“ enthält. Es sind Vor-lagen für Werbe- und PR-Agenturen sowie für Werbe-mittelverteiler und Markt- und Meinungsforscher da-bei. In diesem Bereich stehen auch ein Muster für die DSGVO-Auftragsverarbeitung und ein Dienstvertrag für Mitarbeiter zur Verfügung. Falls es rechtliche Fragen gibt, kann ebenso die Rechtsberatung durch einen Ex-perten in Anspruch genommen werden.

Diese „Musterverträge und Muster-AGB“ stehen online kosten-frei zur Verfügung.• AGB für Werbung und Marktkommunikation• Agentur-Hinweise vor Auftragserteilung• Entgeltlichkeit von Präsentationen• Mustervereinbarungen zum Urheberrecht in der Werbung• Kodex für Markt- und Meinungsforschung• Mustervertrag für PR-Berater• Mustervertrag für Werbeagenturen• Dienstvertrag für Mitarbeiter• Musterpräsentationsvertrag für Werbeagenturen• Musteragenturvereinbarungen für Werbeagenturen• Musterrahmenwerkvertrag für Werbemittelverteiler• DSGVO-Muster Auftragsverarbeitung

Erste Hilfe bei rechtlichen FragenEs gibt eine Kooperation der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation mit dem Rechtsanwalt Mag. Markus Mayer aus St. Pölten.

Info:

Mit Weitblickund Zuversicht.Gemeinsam in die Zukunft.Qualität seit 1978.www.boesmueller.at

Schau auf dich,bleib gesund.

Muster- verträge

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Mittlerweile gibt es sie wie Sand am Meer, alle haben umfassende Funktionen – und doch fehlt bei genauerer Betrachtung viel-leicht noch eine Variante. Dabei wollen Kreativbetriebe einfach nur Zeit sparen, einen besseren Überblick bekommen, mehr Effizienz in die Abläufe bringen und, und, und … Manche schwören auf ein Werkzeug und andere setzen auf eine Kombination aus mehreren Apps. Wieder andere wurschteln eher schlecht als recht mit klassischen Instrumenten herum, weil die Zeit fehlt, sich in die Materie zu vertiefen. Wie gehen wir es an?

„Wir sind zwar die Kreativsten weit und breit, aber die Administration und das Drumherum … Naja, könnte besser sein.“ Solche oder ähn-liche Sätze hört man, wenn es im Gespräch mit Kollegen um die Produktivität in einem Kreativbetrieb geht. Vieles ist gewachsen, manches aus einer Krisensituation abrupt entstanden (Stichworte: Plattencrash, Soft-ware beim Betriebssystem dabei etc.) und ei-niges gibt es, weil es nach wie vor funktioniert. Zeit ist ohnehin nie genug, um sich mit den verschiedenen Softwarelösungen auseinan-derzusetzen, denn Beschäftigung mit der Ma-terie ist angesagt. Dabei sind die Bedürfnisse unterschiedlich – ob Einpersonenunterneh-men (EPU), Kooperationsnetzwerk, das aus verschiedenen Kreativen besteht, Agentur mit Mitarbeitern oder eine Mischung aus allem.

Fragen zu Beginn

Wenn die Idee vorherrscht, dass sich etwas ändern muss, gibt es ein paar vordergründige Fragen: Was ist in meinen Abläufen umständ-lich und könnte verbessert werden? Woran scheitert es? Welche Aufgaben und Prozesse sollen sich verbessern? Wer ist involviert? Was erwarte ich mir von der Neuerung? Letztend-lich steht natürlich die Frage der Kosten im Raum, die aber im ersten Schritt vielleicht mehr behindert, als sie letztendlich bringt. Denn eine vergleichsweise teure Lösung kann möglicherweise viel bringen – oder aber das genaue Gegenteil bewirken. Kostenfreie Ba-sisversionen reichen eventuell aus oder sind einfach nur Zeitverschwendung.

„Setzen Sie sich mit den Prozessen und Abläu-fen im Agenturalltag auseinander. Auch wenn Sie keine Mitarbeiter beschäftigen, empfehle ich Ihnen, Abstimmungsprozesse und projekt-typische Abläufe mit Ihren Partnern, Lieferan-ten und Kunden zu beschreiben. Das hilft, die Schmerzpunkte oder Zeiträuber zu lokalisie-ren und diese zu priorisieren. So finden Sie leichter heraus, was mit der neuen Software jedenfalls verbessert werden sollte“, ist sich Profi Laurentius Mayrhofer sicher.

Alles umstellen?

In eine ähnliche Kerbe schlägt die Expertin für digitale Transformation Barbara Niederschick, wenn sie meint: „Ich kann nicht auf einen Schlag alles umstellen. Wichtig sind für mich die Produktivität und was im Vordergrund ste-hen soll. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. In erster Linie geht es um Prioritäten, um Funktionalitäten und wie ich damit meine Produktivität steigern kann.“ Aus ihrer Sicht ist es notwendig, die erwähnten Schmerzpunkte zu lokalisieren. Wo hakt es am meisten? Ist es die Buchhaltung, weil sich Belege stapeln, sind es Abläufe mit Kunden, Lieferanten oder im Kooperationsnetzwerk, geht es um die Transparenz bei der Rechnung, die Auffind-barkeit von Informationen oder Dokumenten oder ist die Kommunikation mittlerweile mehr Flut als Welle? Möglicherweise stellt eine sinn-volle Kombination von wenigen Tools die bes-sere Herangehensweise dar.

Software oder Berater?

Bei der Suche nach den geeigneten Tools zeigt sich meistens rasch, dass fast jeder Anbieter eine Checkliste für die Auswahl erstellt hat. Der Nachteil davon: Sie ist stark auf das eige-ne Produkt zugeschnitten und die Software geht dann eher als Gewinner durch. Bei der Suche im Netz tauchen ebenso verschiedene Checklisten auf, die bei der Herangehenswei-se unterstützen können (Links siehe Infobox). Eine weitere probate Möglichkeit ist es, sich Berater ins Haus zu holen. Infrage kommen entweder reine IT-Spezialisten oder Unter-nehmensberater, die sich auf die Organisation und Prozesse in Unternehmen spezialisiert haben. Allerdings muss sich jeder, wie schon erwähnt, im Vorfeld Gedanken darüber ma-chen, welche Anforderungen es überhaupt gibt. Am einfachsten ist es, die Wünsche auf-zuschreiben und genau zu definieren, was sich verbessern soll. Manchmal reichen Tools, die ohnehin schon vorhanden sind. „Kreative sind erfahrungsgemäß stark visuell ausgerichtet. Sie würden vielleicht eher zu modernen und

designten Benutzeroberfläche greifen. Je-mand anderer ist vielleicht mit dem schlich-ten Filemakerumfeld zufrieden. Wichtig ist aus meiner Sicht, die eigenen Bedürfnisse zu beschreiben – und es muss Spaß machen, mit der Software zu arbeiten. Sonst tun Sie sich das lieber nicht an. Denn es geht bei den Pro-duktivitätstools auch um eine Verhaltensän-derung“, rät Unternehmensberaterin Barbara Niederschick abschließend.

Förderungen

Wenn sich bei den Wünschen und Vorstellun-gen die Gedanken im Kreis drehen, ist es sinn-voll, sich ein fachliches Visasvis ins Haus zu holen. Jemand, der sich mit Organisation und Prozessen wirklich auskennt. Ist es bei EPU schon schwer genug, die Abläufe festzulegen, kommt es bei Kooperationen oft zu einem Overflow an Struktur. Die gute Nachricht: Für diese Beratungen sind Förderungen abrufbar und es gibt verschiedene Zugänge.

1) Förderservice der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Das Paket „kurz und bün-dig“ umfasst zwölf Beratungsstunden, die För-derung ist pro Stunde mit 40 Euro gedeckelt. Zusätzlich steht die Schwerpunktberatung am Programm. Bitte einfach im Vorfeld nachfra-gen, welche Förderung und welcher Berater (Schwerpunkt) für Sie passt. 2) KMU digital: Derzeit sind alle Mittel der Beratungs- und Um-setzungsförderung reserviert. Mit dem Antrag kann man sich auf eine Warteliste eintragen lassen. Details sind auf der Website abrufbar. 3) Digi4KMU, eine völlig neue Förderschiene des Landes Niederösterreich. Diese Förderung käme infrage, wenn sich z. B. einige Kreativ-betriebe in einer Kooperation zusammentun, ihre Prozesse neu definieren und diese digita-lisieren möchten.

Jetzt heißt es also erst einmal „Zurück an den Start“ und sich selbst die Fragen stellen, was sich ändern soll. Dann können Sie die nächs-ten Schritte setzen.

Agenturtools

Viele hilfreiche Links, zusammengetragen von Laurentius Mayrhofer:

Agentursoftware-Guidewww.agentursoftware-guide.de

Checkliste: Auswahl einer Agentursoft-warehttps://bit.ly/2BsMtxn

Sieben Stolpersteine bei der Implemen-tierung von Agentursoftwarehttps://bit.ly/3dtqOCD eDossier: „PAGE EXTRA Agentursoftware 2020“Kostenfreier Downloadhttps://bit.ly/317nXfV

Apfelwikiwww.apfelwiki.de/Main/Werbung

Förderungen: Wirtschaftskammer Niederösterreichhttps://bit.ly/2Yvw0Sl

Programm „kurz und bündig“https://bit.ly/2Ys5zNm

KMU digitalwww.kmudigital.at

Digi4KMUwww.noe.gv.at/digi4kmu https://bit.ly/3dlh65a

Info:

Tools & Praxis

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1) Aktuelle Situation durchleuchten

Nehmen Sie sich einen großen Bogen Papier und Stifte, es darf auch ein Flipchart sein. Schreiben Sie auf, was gerade schwierig ist und was Sie derzeit am meisten ärgert,

kränkt oder Ihnen Sorge bereitet. Lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf. Zögern Sie nicht, alles aufzuschreiben, und nehmen Sie sich dafür Zeit.

6) Aussteigen aus der eigenen Gedankenspirale

Ja, sie kann schnell wieder Oberhand gewin-

nen, die eigene negative Gedankenspirale. Es

ist einfacher, in alte Muster zu verfallen, als

sich um neue Strategien zu bemühen. Keiner

hat gesagt, dass es einfach ist. Aber: Jeder

Tag ist ein neuer Tag mit vielen Möglichkei-

ten. Wenn Sie wieder Trübsal blasen, kehren

Sie zu Punkt 1 zurück oder starten gleich mit dem zweiten.

2) Bewegung und frische Luft

Nachdem Sie sich am Papier Luft gemacht ha-

ben, gehen Sie hinaus in die Natur und bewegen

sich. Schnell gehen, laufen oder einen kleinen

Gipfel besteigen – Hauptsache, Sie strengen sich

an, müssen tief atmen und schwitzen im besten

Fall. Das hilft, Körper und Gedanken zu reinigen.

3) Neue Chancen ortenStellen Sie sich wieder vor Ihr Flipchart.

Schauen Sie sich nochmals alles an. Wahrscheinlich hat sich an den Herausfor-derungen noch nichts geändert, aber Sie blicken mit einem anderen Fokus darauf.

In welchem Bereich können Sie neue Chancen entdecken und wo neue Wege gehen? Seien Sie kreativ und denken das Unmögliche. Im Notfall drehen

Sie draußen noch eine Runde.

5) Ehrliche Ziele setzenSetzen Sie realistische Schritte und gehen Sie dabei die Politik der kleinen Schritte. Was können Sie aus eigener Kraft bewerkstelli-gen? Wo benötigen Sie Hilfe? In welchem Zeitraum ist was möglich? Teilen Sie große Meilensteine in kleine Abschnitte. Wichtig ist, das Gefühl zu bekommen: Ich schaffe das! Vielleicht geht es einem Kollegen ähnlich wie Ihnen und Sie tun sich zusammen. Das

Motto: Gemeinsam sind wir stärker.

7) Unterstützung holen Falls gar nichts davon hilft, ist eine

probate Möglichkeit, sich eine Beglei-tung von außen zu holen. Ob Berater,

Coach oder Freund, jeder kann unterstützen.

4) 30 kreative Ideen

Es ist nicht wichtig, ob es 30, 50 oder 100 Ideen sind, die Ihnen einfallen. Hauptsa-

che es sind viele und Sie können aus einer Fülle schöpfen. Reden Sie mit Freunden

oder Kollegen darüber, da lässt sich einiges entwickeln. Vielleicht entsteht

dabei sogar ein neuer vielversprechender Geschäftszweig.

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Unternehmer sind immer gefordert. Sie müssen regelmäßig Strategien für sich selbst entwickeln, um die eigene Motivation hochzuhalten. In unsicheren Zeiten mehr denn je. Existenzängste, ein möglicherweise verän-dertes Kundenverhalten in Bezug auf Aufträge und Geschäftsfelder, die weg-brechen, erschweren die aktuelle Situation. Was tun, damit die Zukunft wie-der rosiger erscheint? Wir haben sieben einfache Tipps, die schnell die eigene

Stimmung verbessern.

Selbst & ständig?Sieben Tipps, damit die Motivation bleibt

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Der Schritt ist gewagt, der Gewerbeschein gelöst, die Steuernummer ist da, die ersten Kunden haben schon be-auftragt … Dennoch gibt es vieles zu bedenken. Aber woher sollen die ganzen Informationen kommen? Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation arbeitet laufend daran, ihren Mitgliedsbetrieben alltags- und praxistaugliche Informa-tionen zur Verfügung zu stellen. Wir haben Ihnen auf dieser Seite wichtige Beiträge zusammengestellt. Hier ist das Survi-val-Kit für Unternehmer, die neu am Markt sind. Die Erste Hilfe wirkt am besten, wenn sie schnell ist. Das „Survival-Kit“ dient als kleines Nachschlagewerk für jene, die gerade den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben. Einige der Informationen sind sicher ebenso für Kreativbetriebe interessant, die schon länger am Markt sind.

Survival-Kit: Neu im Geschäft?

SteuerWie aus einem „Wisch“ eine Rechnung wird Es müssen bestimmte Informationen enthalten sein, damit sie gilt. Die Checkliste hilft, das zu überprüfen.https://bit.ly/2YoW1CD

Interessant ist in dem Zusammenhang ist auch dieser Artikel. Er umreißt, was Werber oft auf Rechnungen vergessen. Stichwort: Mischrechnung (Leistungen, Fotos, Nutzungsrechte).https://bit.ly/2NpYXse

SV- und SteuerrechnerWelche Zahlungen für SV-Beiträge und Einkommenssteuer sind zu erwarten? https://bit.ly/3dvwmwi

Zeit ist Geld! Aber wie viel? Wie hoch ist der Stundensatz? Wie viel Zeit kann tatsächlich verrechnet wer-den? Tipps, um den Preis festzulegen. Die Branchenstudie der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation hat diesbezüglich Antworten parat. https://bit.ly/37Ygkdo

Absetzbarkeit von Arbeits- plätzen im WohnungsverbandWie viel kann man für das Homeoffice als Betriebsausgabe geltend machen und welche Voraussetzungen gibt es, um den Arbeitsplatz zu Hause abzusetzen?https://bit.ly/3182dR7https://bit.ly/2Vb8PKI

Geheimtipps für FörderungenMit Förderungen kann man die finanzielle Belastung auf ein leistbares Maß reduzieren. Zwei weniger bekannte Tipps.https://bit.ly/3dpmHYg

Anzahlungen Wann wird die Mehrwertsteuer fällig und wie spiegelt sich das im Gewinn wider? Es gilt zu unterscheiden zwischen einer (echten) Anzah-lungsrechnung bzw. Akontorechnung, einer Teilrechnung und einer Vorausrechnung.https://bit.ly/2BBcAT2

Mehr Rechtssicherheit für SelbstständigeEine klare versicherungsrechtliche Zuordnung schafft von Anfang an sichere Verhältnisse und reduziert finanzielle Risiken für Selbstständige und Auftraggeber.https://bit.ly/3hXoyH1

Tools & Praxis

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Service Fachgruppe WerbungDie WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation ist die offizielle Interessenvertretung von Unternehmen in der Kommunikations-, Werbe- und Marktforschungsbranche. Wir bieten vielfältige Leistungen für unsere Mitglieder an. Ein schneller Zugriff auf Informationen ist das Prinzip, praxisori-entierte Unterstützung das Ziel.

Eine Übersicht der Leistungenhttps://bit.ly/2YsaFZF

Berufshaftpflichtversicherung um 22,20 Euro (pro Jahr)https://bit.ly/3ew3wx4

Versicherung: Cybercrimehttps://bit.ly/2Vh8AxY

Projektkalkulator www.projektkalkulator.at Ein hilfreiches Tool, um in wenigen Schritten ein Projekt zu kalkulieren.https://bit.ly/3dvFm4G

Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation bietet zahlreiche Möglichkeiten der Vernetzung. Derzeit findet der Großteil online statt, physische Treffen in Form von regionalen Stammtischen stehen voraus-sichtlich wieder ab Herbst am Plan. Details zu den Terminen gibt es auf https://bit.ly/2BF3Rin

Online Stammtisch: neue Inputs im Angebot!

Coffee CHAT: Sie haben Fragen? Die virtuellen Öffnungszeiten des Fach-gruppenbüros, frei nach dem Motto: BYOC – Bring Your Own Coffee!

Experten TALK: Wir laden Profis der Branche ein, mit einem kleinen interessierten Kreis von Kreativbetrieben eine Stunde lang und exklusiv die Fragen zu erörtern, die Sie schon immer einmal solchen Persönlich-keiten stellen wollten.

Fachgruppen- Bürohttps://bit.ly/2Npufzt

Fachgruppen-Ausschusshttps://bit.ly/2BC0JDU

Bezirksvertrauenspersonenhttps://bit.ly/2VeClzf

Vernetzung

www.werbemonitor.at

Ansprech-partner

Werberat Beschwerde-bilanz 2019Welche Werbung kann zu Stopp- entscheidungen führen? Wie hat sich die Beschwerdebilanz verändert? https://bit.ly/31bYkKU

Den Mutigen gehört der NeukundeWie kommen Kreativbetriebe zu neuen Kunden? Das „Hand-werk“ Akquise ist erlernbar.https://bit.ly/3evtdhg

Branche

Musterverträge & AGBEs ist keine gute Idee, Verträge selbst zusammenzustop-peln, denn es geht einfacher und schneller. Hier finden Sie verschiedene Musterverträge, -AGB und -vereinbarungen.https://bit.ly/3fNhz1y

Eine Draufgabe: Praxistipps für Allgemeine Geschäftsbedin-gungenhttps://bit.ly/2Cqes15

Dauerbrenner: offene DatenDas Thema kann zu Diskussionen zwischen Auftraggeber und -nehmer führen. Wer hat welche Ansprüche und warum?https://bit.ly/3dpla4s

Mietvertrag: Achtung, Falle Bevor es das eigene Büro wird, gibt es vielleicht einen Platz im Coworking-Space. Jedenfalls steht ein Miet-vertrag im Raum. Was tun, damit dieser nicht zum Minenfeld wird?https://bit.ly/3esCXJ3

Crowdworker – selbstständig oder angestellt?Jungunternehmer oder Kreativbetriebe registrieren sich auf Onlineplattformen, um ihre Leistungen anzubieten. Vermittelt wird über Portale. Die Frage, die auftreten kann: Ist das jetzt noch selbstständig oder vielleicht schon ein Arbeitsverhältnis?https://bit.ly/2Nr1136

Urheberrecht in a „nutshell“Zugegeben, keine leichte Kost, gehört aber zur Praxis in Kreativbetrieben. Hier gibt es eine kompakte Zusammenfassung mit Beispielen.Teil 1: https://bit.ly/3dmTZXLTeil 2: https://bit.ly/2NprUok

Wie schütze ich meine Ideen?Eine immer wiederkehrende Frage … Es gibt Punkte, auf die man im Vorfeld aufpassen muss.https://bit.ly/3doIgrL

Rechtliches

Branchenstudie 2019 Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation in Niederösterreich untersucht regelmäßig die Verrechnungspraxis in der Branche und Kriteri-en für die Auswahl von Dienstleistern. Hier geht es zu den Ergebnissen.

Auswahlkriterienhttps://bit.ly/3hURQWQ

Stundensätze und Honorarhttps://bit.ly/2Z4YW2w

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Kinowerbung ist impactstark. Die große Lein-wand und der dunkle Saal sorgen für höchste Aufmerksamkeitsquoten, Popcorn oder Bier in-klusive. Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass mehr als 90 Prozent der Kinobesucher sogar bewusst die Werbung vor einem Film betrachten. Das verhält sich bei TV- oder Onlinewerbung an-ders. Kinowerbung, ja bitte?

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Kinowerbung, die verkannte Heldin!

Es gibt 142 Kinos in Österreich. Die Mehrzahl sind die sogenannten 1-Saal-Kinos, sie stellen rund ein Viertel (26 Prozent). 20 Prozent betreiben zwei Säle, der Rest hat mehr als drei Säle (bis zu sieben und mehr) zur Verfügung. Rund 67 Prozent der Bezirke sind mit ei-nem oder mehreren Kinos versorgt. Umgelegt auf die Bevölkerung ab 14 Jahren ergibt sich für Österreich ein Versorgungsgrad von 81 Prozent. Unterschieden wird zwischen Programm- und Blockbusterkino, ab-hängig von der Anzahl der Säle. Kinos mit bis zu zwei Sälen sind durch einen höheren Anteil an weiblichen Besuchern im Alter ab 30 Jahren gekennzeichnet. Ab drei Sälen bilden männliche Besucher und jüngere Besucher bis 30 Jahre die relevanteren Gruppen. 60 Prozent aller Kinos sind innerstädtisch gelegen, rund 40 Prozent peripher. Die Zahlen stammen aus einer Unter-suchung des Fachverbands der Kino-, Kultur- und Ver-gnügungsbetriebe in der Wirtschaftskammer Öster-reich (September 2017). Interessant ist sicher auch, dass rund 69 Prozent der Be-sucher aus der näheren Um-gebung zum Kino kommen. Die Mehrzahl kombiniert Ki-nobesuch und Gastronomie, nur vier Prozent kombinieren Film und Einkauf und neun Prozent verbinden Kino, Res-

taurant und shoppen. Die Umsätze der Kinos stammen zu 58 Prozent aus den Ticketverkäufen und Knabberei-en sowie Getränken. Rund zehn Prozent erwirtschaftet dabei die kinoeigene Gastro. Werbeeinkünfte machen sogar nur drei Prozent aus und rund vier Prozent schla-gen sich aus Vermietung und Verpachtung zu Buche.

Was spricht für Kinowerbung?

Es ist eindeutig das Setting, in dem die Kinowerbung die Rezipienten erreicht. Der dunkle Raum, die riesi-ge Leinwand und die zumeist ausgezeichnete Tonan-lage fesseln die Aufmerksamkeit der Besucher. Hinzu kommt: Man fühlt sich wohl, wartet auf den Film und

hat zumeist etwas zum Knabbern dabei. Gerade für Klein- und Mittelbetriebe ist das regionale Umfeld oft sehr wichtig. Vor allem profitieren jene Betriebe da-von, die in ihrer Region neue Kunden ansprechen bzw. sich wieder in Erinnerung rufen möchten.

Ein großer Vorteil: Kinowerbung ist auch für KMU-Bud-gets leistbar. Kinobetreiber bieten neben den klassi-schen Spots noch weitere Werbemöglichkeiten an, z. B. Präsenzen auf Kinokarten, Trinkbechern etc. Das Thema Digital Signage, also Werbung auf digitalen Dis-plays, wird auch im Kino immer beliebter und bietet zusätzliche Werbemöglichkeiten. Beliebt für Firmen- events ist es, einen Kinosaal zu mieten oder vielleicht

sogar Verkostungen vor dem Film im Foyer anzu-bieten. Die Möglichkeiten sind vielfältig und immer mit dem Spot vor dem Film kombinierbar. Auch die Kos-ten, gerade in den regiona-len Programmkinos, sind sehr überschaubar und für KMU interessant. Ein Bei-spiel: Das Cinema Paradiso in St. Pölten und Baden bie-tet Spots von 15 bis 60 Se-kunden oder Standbilder an. Es wird jeweils eine Woche berechnet und die Staffelung der Preise erfolgt danach, ob

Markt & Branche

Darling, ich bin im Kino

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in einem oder mehreren Sälen die Werbung ausge-spielt wird. Ein 15-Sekunden-Spot geht in St. Pölten im kleinsten Saal mit 114 Euro los (zuzüglich Werbeabga-be und Mehrwertsteuer, Angaben ohne Gewähr), eine Kombination von drei Sälen beträgt rund 324 Euro. Hinzu kommen Kosten für die Umwandlung der Daten. Zusätzlich kann im Programmheft oder am Flachbild-schirm beim Kinoeingang geworben werden. Details bitte direkt im Kino einholen.

Autokino

In Zeiten der Coronakrise wurde die Mutter aller Kinos wieder entstaubt – das Autokino. Jeder kann quasi kon-taktlos Filme genießen. Im Jahr 1933 eröffnete das erste Autokino in den USA und es erlebte in den 1950er-Jah-ren einen Boom, der später nach Europa überschwapp-te. Zuvor etablierten sich die Lichtspieltheater in den Städten. Das erste Autokino befand sich – nein, nicht in Los Angeles – in Camden, New Jersey. Vielleicht noch kurz zur Technik von damals: Die Projektionsfläche war eine weiße Steinmauer und beschallt wurde die Fläche

(immerhin hatten 335 Fahrzeuge Platz und die Autos waren zu dieser Zeit schon ziemlich stattlich) über drei große Lautsprecher, die scheinbar so laut waren, dass der Ton mehrere Kilometer weit zu hören war. Das hatte zur Folge, dass das „Drive-In Theatre“ nach drei Jahren wieder schließen musste. Erst dann wurde zu den kleinen Lautsprechern gewechselt, die jedem ein-zelnen Auto ab da zur Verfügung standen. Beliebt war das Autokino bei Familien, weil die Preise eher günstig waren, und bei Liebespärchen. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Interessant: In Europa eröffnete das erste „Freiluftkino“ 1957 in Castelfusano bei Rom.

Die Österreicher mussten sich noch weitere zehn Jah-re gedulden, bis 1967 das Autokino in Groß-Enzersdorf seine Pforten öffnete. Immerhin hielten die Betreiber bis 2015 durch, mussten aber aufgrund der Insolvenz der Betreibergesellschaft in diesem Jahr das Kino schließen. Wie Phönix aus der Asche stieg der Standort in Zeiten der Coronakrise wieder auf. Die erfolgreiche Wiedereröffnung fand am 15. Mai 2020 statt. Mittler-weile gibt es an unterschiedlichen Standorten in Ös-terreich wieder Autokinos. Sie haben sicher Kultstatus

erlangt. Schon alleine deshalb zahlt sich Werbung aus – und den Betreibern hilft es ohnehin.

Open-Air-Kinos

Der guten Ordnung halber seien hier die regional be-liebten Freiluft- oder Wanderkinos erwähnt, die zu-meist im Sommer ihre beste Zeit haben. Auch hier gilt: Eine laue Sommernacht, entspannte Atmosphäre und ein Gläschen in der Hand garantieren schöne Erinne-rungen in der heißen Jahreszeit. Ein hervorragendes Umfeld, um Werbung zu platzieren.

Über technische Voraussetzungen, Reichweiten und Zielgruppen haben wir mit einem Profi gesprochen. Fazit: Kinowerbung ist immer ein Thema.

Kinowerbung Top oder Flop?

Werbemonitor: Herr Prager, Sie haben sich mit Ihrem Unternehmen CAMFIRE.media GmbH auf die Produktion von Wirtschaftsfilmformaten spezialisiert. Wie unterscheiden sich Kinospots von Werbespots, z. B. im TV, in Bezug auf den Inhalt, die Länge und das Storytelling?

Prager: Wir achten bei unseren Produkti-onen darauf, für den Kunden das richtige Videomarketing-Werkzeug im Hinblick auf Inhalt, Plattform und Zielgruppe anzubie-ten. Kinospots sind in der Regel Werbe-spots mit einer klassischen Laufzeit von 30 Sekunden. Diese können bis maximal zwei Minuten dauern. Der Unterschied zum TV-Spot liegt in der Zielgruppe. Mit Werbung im Kino adressiere ich eine stark regionale Zielgruppe. Dafür braucht es nicht zwin-gend ein Produktions- und Werbebudget von 50.000 Euro, das bei TV-Spots schnell zusammenkommen kann. Werbemonitor: Wie legen Sie die Ziel-gruppen bei Kinowerbung fest? Welche Zielgruppen gibt es Ihrer Meinung nach, die man mit Kinowerbung nicht oder

kaum erreicht?Prager: Bei der Kinowerbung hat der Wer-ber die Möglichkeit, sich bestimmte Filme als „Werbeträger“ auszusuchen und so die Zielgruppe genauer zu spezifizieren, z. B. Familien, männlich/weiblich, Jugendliche, spezielle Interessensgruppen etc. Kleine Kinos und große Kinoketten können oft Besucherstatistiken vorweisen, um einen Überblick über die Besucherstruktur zu be-kommen.

Werbemonitor: Wie schaut es mit der Reichweite aus?

Prager: Die Reichweite ist von mehre-ren Faktoren abhängig. Einerseits vom Einzugsgebiet, der Größe des Kinos und natürlich von den Filmen. Kleine, unab-hängige Produktionen ziehen in der Regel nicht so viele Besucher an wie ein Hol-lywood-Blockbuster.

Werbemonitor: Mit welchen Kosten bei der Herstellung des Spots und für das Kino müssen Unternehmen rechnen? Steht der Aufwand dafür?

Prager: Die Kosten sind sehr individuell und von den einzelnen Produzenten und Kinos abhängig. Die Produktionskosten richten sich nach dem Aufwand, der für den Spot getätigt werden soll. Das kann von mehreren Hundert bist zu mehreren Tausend Euro reichen. In Absprache mit dem Videografen kann das Video dabei für mehrere Plattformen gestaltet werden, damit diese Investition vielseitig einsetz-bar ist. Weiters ist speziell für den Einsatz im Kino abzuklären, ob der Produzent den Film in die entsprechenden Kinoformate konvertieren kann – sofern das Kino dies nicht selbst macht. Die Kosten für den Wer-bespot richten sich nach Tarif, Standort sowie Spotlänge. Ich empfehle, einfach eine Anfrage an das lokale Lichtspielhaus zu richten, um einen Kostenüberblick zu bekommen.

Werbemonitor: Welchen Faktor nimmt die Emotionalität ein?

Prager: Die Emotionalität von Kinospots hat einen großen Vorteil. Im Saal hat man eine riesige Bildwand vor sich, mit einer

hervorragenden Tonanlage im Hinter-grund. Durch die Verwendung des nahezu ganzen Sichtfelds in Verbindung mit pas-sendem und durchdachtem Sound kann der Werber seine Inhalte zu einem beein-druckenden Erlebnis machen.

Werbemonitor: Derzeit tauchen Auto-kinos wieder auf. Kann man die Effekti-vität der Werbung dort mit jener in her-kömmlichen Kinos vergleichen?

Prager: Wie viele andere war ich noch nie in einem Autokino. Durch diese Andersartig-keit kann das Autokino natürlich zu einem besonderen Erlebnis werden, wodurch das Werbeerlebnis speziell werden kann. Auf der anderen Seite ist es aber möglich, dass man durch die dort gegebene Privatsphäre etwas mehr abgelenkt ist als im Saal mit vielen anderen Zusehern.

Werbemonitor: Vielen Dank für das Ge-spräch.

Web: www.camfire.media

Info:

Ökonomische Bedeutung der Kinobranche in Österreich

Die Studie des Fachverbands der Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe in der Wirtschaftskammer Österreich (September 2017).https://bit.ly/2Z2M3G9

Info:

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Die Basisstudie des Content Marketing Forum (CMF) untersucht die Auswirkungen für diesen Bereich und gibt Aussichten auf die Entwicklung der Content-Marketing-Investitionen.

Der Markt für Content Marketing um-fasst in Deutschland, Österreich und der Schweiz rund 9,4 Milliarden Euro. Ein Ende des Wachstums war jedenfalls nicht in Sicht, bis Corona kam. Immerhin um 17 Prozent haben die Investitionen in Content Marketing im deutschsprachi-gen Raum seit der letzten Content-Mar-keting-Basisstudie im Jahr 2018 zugelegt und sich damit seit 2012 verdoppelt. Das ist ein sehr beeindruckendes Wachstum. Für die Unternehmen gilt eine weitere Steigerung um zehn Prozent jährlich in den nächsten drei Jahren. So war zumin-dest die Stimmung am Markt vor Beginn der Coronakrise. Die Studiendaten wur-den im Februar dieses Jahres erhoben.

Wie viel bleibt davon nach der Krise übrig?

Studienleiter Prof. Dr. Clemens Koob skiz-ziert drei Anwendungsfälle. Im oberen Szenario erreichen die Investitionen mit neun Milliarden Euro fast das ohne Co-rona prognostizierte Niveau, im unteren Szenario könnten sie sich um mehr als 40 Prozent reduzieren. Print legt zu und ver-liert dennoch. Aber die haptische Wirkung von Printprodukten bleibt unersetzlich. Die Wertigkeit von Druckerzeugnissen wird vor allem in der Investorenkommu-nikation und im B2B geschätzt. In diesem Bereich macht Print noch die Hälfte bzw. knapp die Hälfte (43 Prozent, B2B) der Content-Marketing-Investitionen aus. Für den Gesamtmarkt ist der Anteil von Print

weiter gesunken und liegt aktuell bei 38 Prozent. In absoluten Zahlen sind aber im Printbereich die Investitionen in den vergangenen zwei Jahren weiter gestie-gen, von 3,4 auf 3,6 Milliarden Euro.

Wachstum: Mitarbeiterkommu-nikation

Gefragt im Content Marketing ist ver-mehrt die Mitarbeiterkommunikation. Mit 12 Prozent jährlicher Wachstumsra-te liegt hier der größte Zuwachs. Es gibt einen Spitzenreiter bei den digitalen Medien, zu 70 Prozent wird in die Mitar-beiterkommunikation investiert, B2C- Kommunikation folgt mit einem Anteil von zwei Dritteln. Hinzu kommen Trend- themen wie Podcasts, der Einsatz neuer Technologien, die zunehmende Zahl an relevanten Social Networks und die Mög-lichkeiten gezielter Content Distribution und Promotion.

Content-Marketing-Budgets

Laut CMF beträgt das Jahresbudget für Content Marketing durchschnittlich 505.000 Euro pro Unternehmen. Inter-essant dabei ist auch, dass nur rund ein knappes Viertel crossmediale Budgets aufwendet. Vier von zehn Unternehmen haben überwiegend für kanalspezifi-schen Content Marketingbudgets. Der Anteil digitaler Medien wird künftig stei-gen. Die Befragten der Basisstudie er-

warten, dass in vier Jahren 65 Prozent der Content-Marketing-Investitionen auf digitale Medien entfallen. Gleichzeitig werden für 69 Prozent der Unternehmen crossmediale Content-Marketing-Kon-zepte noch wichtiger.

Erfolgsfaktoren: Content Pro-motion und Content-Qualität

Knapp zwei von drei Unternehmen sind der Ansicht, dass der Erfolg des Content Marketing wesentlich von der Content Promotion abhängt. In diese gezielte Aufgabe investieren die Betriebe durch-schnittlich 23 Prozent ihres Content-Mar-keting-Budgets – der ideale Budgetanteil liegt laut Basisstudie bei 30 Prozent. 84 Prozent der befragten Unternehmen se-hen die redaktionelle Qualität als einen wesentlichen Erfolgsfaktor im Content Marketing. Weitere 67 Prozent glauben, dass die Firmen künftig weniger, aber da-für bessere Inhalte erstellen werden.

Was bei der Umfrage auch herauskam: Nur vier von zehn Unternehmen haben ein Konzept zur Erfolgsmessung der Con-tent-Marketing-Aktivitäten. Dazu zählen unter anderem klar definierte Kommuni-kationsziele sowie Verantwortlichkeiten und Budgets. Auch bei der Erfolgsmes-sung besteht Verbesserungspotenzial. Erstaunlicherweise gibt jeder Zweite an, dass die momentane Art der Erfolgsmes-sung wirklich Aufschluss über den Erfolg der Content-Marketing-Aktivitäten gibt.

Weniger als die Hälfte (45 Prozent) verfügt über eine klar definierte Content-Mar-keting-Strategie. Aber: 94 Prozent der Unternehmensvertreter beurteilen die Effektivität ihrer Content-Marketing-Akti-vitäten insgesamt als hervorragend, sehr gut oder gut.

Für Kreativbetriebe wertvoll zu wissen: Bei der letzten Studie (2018) kam zuta-ge, dass es eine Offenheit für neue Dis-tributionskanäle gibt. Sieben von zehn Entscheidern sind davon überzeugt, dass Unternehmen künftig verstärkt neue Content-Marketing-Formen ausprobie-ren und mit alternativen Content-Ka-nälen wie Smart-Speaker, VR und Bots experimentieren. Über Technologien wie Amazon Echo oder Google Home entste-hen neue Möglichkeiten zur Content-In-teraktion.

Das CMF ist die Interessengemeinschaft der führenden medialen Dienstleister im deutschsprachigen Raum. Als Bran-chenverband vertritt das CMF eine Me-diensparte, die pro Jahr mehr als neun Milliarden Euro umsetzt. Mitglieder des Verbandes sind Agenturen, die für ihre Kunden wegweisende Content-Strategi-en entwerfen, umsetzen und dabei wirk-same Inhalte für alle Mediengattungen einschließlich Print, Video, Mobile und Online produzieren.

www.content-marketing-forum.com www.bcm-award.com

Content Marketingvor und nach Corona

62 Prozent der CM-Investitionen entfallen heute auf die digitalen Medien – das entspricht einem Plus von fünf Prozentpunkten gegenüber 2018.

© Content Marketing Forum | Scion (020) | Summe kann rundungsbedingt von 100 Prozent abweichen

2012 2014 2016 2018 2020

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Eine Berufsgruppe, die in den letzten Monaten stark gefordert war, sind die Redakteure in den Medien. Rund um Faktencheck, Digitalisierung, Gatekeeper-Funktion und Kontrollinstanz stand die Corona-Berichterstattung im Mittelpunkt. Das Journalistenbarometer 2020 beleuchtet Medien im Zeichen der Krise.

Kurz zusammengefasst kam heraus, dass österreichische Journalisten Wert auf sorgfältige Recherche und Seriosität in der Berichterstattung legen. Oberste Priorität hat für sie das Vermeiden von Falschmeldungen. Die glaubwürdigsten Quellen sind dabei Experten sowie Pres-seagenturen.

Die Journalisten selbst erwarten für ihre Branche einen deutlichen Digitali-sierungsschub. Das Marktforschungsin-stitut Marketagent und die PR-Agentur Ecker & Partner haben Ende März 152 Journalisten aus Österreich (und insge-samt 532 Journalisten, davon 152 aus Österreich, 275 aus Deutschland und 105 aus der Schweiz) zu den Auswir-kungen der Coronakrise auf die Medien-landschaft befragt.

Mehr Recherchen und Fakten-checks

Was die Coronakrise mit sich gebracht hat: dass Journalisten mehr Zeit in Re-cherche und Faktenchecks stecken. Das Credo: Vermehrt auf Qualität und Seriosität der Berichterstattung achten und öfters abwägen, welche Informati-onen veröffentlicht werden sollen, um die Bevölkerung nicht zu verunsichern. Insgesamt sind sich Journalisten ihrer

Verantwortung mehr denn je bewusst, mit der größtmöglichen Sorgfalt Inhal-te zu publizieren. Eine große Mehrheit der Journalisten glaubt demnach auch, dass sich das Image der Medien auf-grund der Coronakrise verbessern wird.

Corona dominiert nach wie vor die Medien

Das Thema wird alle noch längere Zeit beschäftigen, es überwiegt in der jour-nalistischen Arbeit. 86 Prozent der be-fragten Journalisten behandeln das The-ma Corona und verbringen geschätzte 65 Prozent ihrer Arbeitszeit damit. Drei von vier Journalisten sind überzeugt, dass sich der mediale Diskurs im Som-mer und möglicherweise noch danach hauptsächlich um Corona drehen wird. Es zeigt sich, dass die Coronakrise so-wohl eine Chance als auch Bedrohung für den Qualitätsjournalismus ist.

Die Menschen wollen gerade jetzt um-fassend und seriös informiert werden, jeder ist sensibel auf Fake News gewor-den. Diesen Anspruch können allerdings nur verantwortungsvolle Medien erfül-len. Gleichzeitig steigt gerade durch die Krise und den generellen Rückgang der Werbeausgaben der ohnedies schon hohe ökonomische Druck auf die Me-

dien weiter an. Qualität hat ihren Preis, und der muss finanziert werden.

Quellen

Journalisten beziehen ihre Informati-onen zum Thema Corona aus unter-schiedlichen Quellen. Als besonders glaubwürdig bezeichnen sie Experten, Presseagenturen, Organisationen wie das Rote Kreuz sowie Informationen der Bundesregierung. Dieser wird von den befragten Journalisten ein gutes Zeugnis ausgestellt: 80 Prozent sind mit den Informationen zum Coronavirus seitens der Politik zufrieden. Dennoch ist kritische Berichterstattung weiterhin erwünscht: Die Hälfte der Befragten ist der Meinung, Medien sollten auch in Kri-senzeiten ihre Kontrollfunktion als vier-te Macht im Staat voll und ganz wahr-nehmen und so kritisch wie nötig sein. Weitere 42 Prozent fordern etwas mehr Nachsicht ein, um die Bevölkerung nicht zusätzlich zu verunsichern.

Generelle Trends

Die zu erwartende Rezession werde zu weniger Werbeeinschaltungen und so-mit zu massiven Einkommensverlusten führen, sind 72 Prozent der befragten

Journalisten überzeugt. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Krise die Digi-talisierung der Medienbranche stark vorantreiben wird (60 Prozent). Qua-litätsmedien werden mehr Zuspruch erhalten und somit solider dastehen (52 Prozent). Persönlich machen sich vier von zehn Befragten Sorgen um ihre berufliche Zukunft, bei genauso vielen wurde im Unternehmen bereits Kurzar-beit eingeführt.

Das Arbeitspensum hat sich bei fast der Hälfte der Medienleute seit der Coron-akrise klar erhöht. 78 Prozent arbeiten ausschließlich im Homeoffice. Zu den größten Herausforderungen der Heim-arbeit zählen der fehlende persönliche Kontakt zu Kollegen (56 Prozent) und In-terviewpartnern (52 Prozent) sowie die schwierige Einhaltung der Arbeitszeiten durch die Vermischung von Beruf und Freizeit (39 Prozent).

Hier geht es zum gesamten Bericht: https://bit.ly/2Z7thx8

Info:

Journalisten?Wie geht es den

Markt & Branche

iStock.com/diego_cervo

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Bereits zum siebenten Mal hat die Post AG den Dialog Marketing Report herausgebracht. Diesmal wurden zudem die Auswirkungen von COVID-19 auf die Werbewirtschaft beleuchtet. Gleich vorweg: Das Flugblatt und die persönlich adressierte Werbepost gelten als besonders sympathisch und beeinflussen die Kaufentscheidung maßgeblich.

Der Dialog Marketing Report untersucht den heimischen Werbemarkt und gibt zugleich Aufschluss über die ein-gesetzten Werbekanäle österreichischer Unternehmen und über das Mediennutzungsverhalten der Österrei-cher. Berücksichtigt wurde erstmals die Nutzung pro-grammatischer Werbung. Interessant: Der Einsatz von Maßnahmen bei Kundenbindungsprogrammen liefert ebenfalls andere Einblicke in die Werbenutzung von Be-trieben. Wie zu erwarten, gibt es weiters einen Sonder-teil, der sich mit den Auswirkungen von COVID-19 auf die Werbewirtschaft befasst.

Die Daten erhoben hat das Marktforschungsinstitut mar-ketmind.at. Dabei wurden knapp über 500 Werbe- und Marketingleiter österreichischer Unternehmen befragt. Zusätzlich gab es Interviews mit knapp über 1000 Ös-terreichern im Alter von 14 bis 69 Jahren. Für den Son-derteil wurden im April zusätzlich über 300 Werbe- und Marketingentscheider sowie rund 1000 Konsumenten befragt.

Veränderte Mediennutzung

Im Bereich der Nutzung von Medien hat sich in den letz-ten Wochen einiges verändert. Social Media haben zu-genommen, ebenso TV und E-Mail. Der Einkauf hat sich auch vermehrt ins Internet verschoben. Konsumenten kaufen bewusster ein und achten mehr auf Werbung. Er-freulich: Für 70 Prozent ist es wichtiger geworden, Waren „made in Austria“ zu kaufen, 59 Prozent legen mehr Wert darauf, Nachhaltiges einzukaufen. Die Hälfte gibt an, zu-künftig qualitativ hochwertigere Produkte zu kaufen,

ebenso viele wollen preisbewusster einkaufen. Wenn es um das Medium geht, das künftig stärker genutzt werden soll, dann liegen Flugblätter und Prospekte mit 18 Prozent vorne. Immerhin ziehen es 46 Prozent der Befragten als Informationsquelle im stationären Han-del zurate, Social Media folgen mit 17 Prozent, danach kommt der Newsletter. Fernsehwerbung und Inserate in Zeitungen nennen rund 12 Prozent. Interessant: Ver-schiebungen nach Corona gibt es im stationären Handel, in dem das Flugblatt mit 53 Prozent vorne liegt. Punkten kann zudem die persönlich adressierte Werbepost.

So kommt Werbung bei Konsumenten an

Die Reaktion der Empfänger bei Dialogmarketing hängt vom Medium ab. Das hat Auswirkungen auf die Zeit, in der sich die Konsumenten mit den Inhalten beschäfti-gen. Auf jeden Fall beschäftigen sich die Befragten län-ger mit einer persönlich adressierten Werbepost, Frauen und junge Konsumenten lesen diese besonders ausführ-lich. Fast jeder Zehnte landet immerhin bei zehn Minu-ten. Flugblätter schaffen Ähnliches, allerdings mit einer geringeren Lesedauer. Besonders störend wird TV- und Social-Media-Werbung empfunden. Immerhin verwen-den 48 Prozent im Web Adblocker.

Flugblatt und Prospekt

Gleich vorweg: Das Flugblatt erreicht in allen Alters-gruppen, Regionen und Einkommensstufen hohe Sympathiewerte. Hinzu kommt, dass Onlineshops von

Flugblattwerbung in ähnlichem Ausmaß wie von digi-taler Werbung profitieren. Im stationären Handel ist der Prospekt einfach unangefochten verkaufsanregend. Je-denfalls ist er ein wichtiges Kundenbindungsinstrument und funktioniert auch bei der Neukundengewinnung. Ein wichtiger Aspekt: 60 Prozent der Empfänger zeigen Flugblätter und Prospekte ihrem Umfeld und sogar 84 Prozent nutzen Angebote und Gutscheine daraus. Das Flugblatt genießt immer noch das größte Vertrauen und gilt als besonders informativ.

Direct Mailings und Dialog online

Die gute Nachricht: 91 Prozent der Konsument lesen ihre persönlich adressierte Werbepost. Sie nehmen sich Zeit, immerhin 71 Prozent zwei bis zehn Minuten. Ein weiterer Vorteil ist der sogenannte Multiplikatoreffekt, 56 Prozent zeigen das Werbemittel auch anderen Personen. Auch Online wurde unter die Lupe genommen. Unternehmen setzen zwar verstärkt auf digitale Werbung, dennoch sinkt deren Beliebtheit bei den Konsumenten. Gerade in Social-Media-Kanälen wird die Werbung vermehrt als störend empfunden und hat fast keinen Einfluss mehr auf die Kaufentscheidung. Mobile Marketing als Wer-bung am Smartphone nervt die Kunden.

Der Dialog Marketing Report 2020 bietet weitere spannende Zahlen, Daten und Ergebnisse.Hier ist der Link zum Download: https://bit.ly/3euhKyJ

Info:

Dialog Marketing Report 2020

Markt & Branche

Safer StreamingDer Fachverband Film/Musik (FAMA) in der Wirtschaftskammer Österreich unterstützt die EU-weite Aufklärung von Konsumenten zum Schutz vor betrügerischen Praktiken im Zusammenhang mit illegalem Streaming.

Das Netzwerk der europäischen Verbraucherinformationszentren (ECC-Net) macht auf Ge-fahren durch Internet-Betrüger aufmerksam, die Benutzer mit attraktiven Filmen und Se-rien ködern, um sie dann auszunehmen. Vor diesen betrügerischen Praktiken warnte zu-letzt auch Europol. Neben Verhaltenstipps und Hinweisen auf sichere Quellen informiert eine Broschüre über die möglichen persönlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Auswir-kungen von gefälschten, betrügerischen und rechtsverletzenden Onlineangeboten. „Safer Streaming“ unterstützt Konsumenten dabei, zwischen sicheren und unsicheren Anbietern zu unterscheiden. Die Stärkung von Medienkompetenz ist für die Kreativwirtschaft deswe-gen ein so wichtiges interessenpolitisches Anliegen, weil illegale Angebote die rechtmäßige Verwertung von professionell hergestellten Inhalten sabotieren und Fake-Anbieter darüber hinaus generell abschreckend auf die Nutzung von legitimen Onlinediensten wirken.

Mehr Infos: https://bit.ly/37XhllV

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Markt & Branche

Darum werden Podcasts immer beliebter

Das Schöne daran: Sie werden on de-mand, unabhängig von Sendezeiten und Programmabläufen und vielfach unter-wegs abgerufen. Das lineare Radio ver-längert sich analog zum TV-Streaming ins Netz. Parallel produzieren viele Print- und TV-Medien jetzt ihre Audios und tre-ten damit in direkte Konkurrenz zu den Radiosendern.

Was gerade die Nase vorn hat, ist der Conversational Podcast. Dieser arbeitet mit vier Stufen. Der leichte Einstieg und ein unverbindlicher Plauderton fangen den Hörer ein und entwickeln Sogwir-kung. Spannung und Glaubwürdigkeit entstehen, weil Real Talk an die Stelle

von Small Talk tritt. Das Gespräch bleibt dabei offen für überraschende Wendungen, das Zuhören wird zum inne-ren Dialog. Interessant dabei: Er ist oft er-staunlich lang, bis zu zwei Stunden, oder erfrischend unkonventionell und weist einen „Suchtfaktor“ auf.

Das Medium schafft es, mit dem Hören von Audiobeiträgen auch gerade die jun-ge Generation aus der visuellen Selbst- inszenierung herauszuholen. Der Hörer löst den Blick vom Screen und lässt sich vom Gehörten fesseln. Der Conversatio-nal Podcast wirkt, weil er wieder Raum für Eigenheiten, Nonkonformismus und Lebensvielfalt schafft. Audio wird zum

Gegenentwurf der perfektionistischen In-sta-Kultur. Die Agentur A&B one hat dies-bezüglich eine Studie verfasst, auch um darzustellen, wie Podcasts kommunika-tiv genutzt werden können. Nämlich, um Themen zu vertiefen, Zielgruppen besser zu binden und ihnen neue Perspektiven aufzuzeigen. Branded oder Corporate Po-dcasts müssen den Conversational Pod-cast nicht kopieren, können aber davon

lernen. Sie brauchen einerseits ein präg-nantes Format, das den Rahmen setzt und Erwartungssicherheit schafft: ein spitzes Motto, ein klares Setting, eine be-ständige Reihe und einen Host mit Cha-rakter. Noch wichtiger ist der Conversati-onal Touch, also Real Talk im Plauderton: immer etwas unberechenbar und durch-aus mit Sendungsbewusstsein. Mehr zur Studie: www.a-b-one.de

Podcast ist nicht gleich Podcast, so viel vorweg. Audio boomt. Viele Formate, die man kennt, verlagern sich auf die technische Plattform. Dazu zählen Nachrichten, Reportagen, Dokumentatio-nen und Features bis hin zum Hörbuch.

SVS: Burn-out-PräventionDie Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) unter-stützt Unternehmer mit einem erfolgreichen Vorsorgeprogramm – „Selbständig Gesund“.

Bei vielen EPU und Kleinstunternehmern verlaufen die Grenzen zwischen privat und Be-ruf fließend. Der ständige Druck kann dazu führen, dass sie ausbrennen – ein existenzbe-drohender Zustand. Denn wenn einmal gar nichts mehr geht, ist es zu spät. Immerhin fast jeder zwölfte Österreicher ist von Burn-out betroffen, bei jedem Vierten besteht eine Ge-fährdung. Wichtig ist, die ersten Anzeichen richtig zu deuten und nicht zu ignorieren. Das Programm der SVS hilft Unternehmern dabei, aktiv gesund zu bleiben. Es setzt sich aus einer Gesundheitswoche und Auffrischungstagen zusammen, die sich über einen gewis-sen Zeitraum erstrecken. Die Erfahrung zeigt: Für viele Unternehmer, die dieses Programm absolviert haben, hat es sich bewährt. Das Gute daran – ein Großteil der Kosten wird von der SVS übernommen. Eine kleine Zuzahlung, je nach Einkommen, ist zu leisten, die sich pro Tag zwischen 8,62 und 20,94 Euro bewegt. Für das Programm muss man sich allerdings bewerben (formloser Antrag), da es Voraussetzungen für eine Teilnahme gibt.

Details dazu: www.svs.at

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My Home is my Castle

Für viele Mitarbeiter hieß es in den letzten Wo-chen ebenfalls: arbeiten von zu Hause aus. Ein Projekt von Studenten der IMC FH Krems zeigt eine hohe Akzeptanz für das Homeoffice. Zei-tersparnis, Flexibilität, bessere Konzentration und mehr Effizienz sprechen dafür. Als Nach-teile werden fehlende soziale Kontakte sowie mangelnde Anerkennung angeführt. Die große

Herausforderung: Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit. Durchgeführt wurde die Studie im Rahmen der Lehrveranstaltung „Marketing Re-search“ des Bachelor-Studiengangs „Unterneh-mensführung & E-Business Management“. Die Befragung erfolgte online bei 550 Beschäftigten im Mai 2020. Im Mittelpunkt standen ihre positi-ven und negativen Erfahrungen im Homeoffice.

Für zahlreiche Kreativbetriebe ist es ohnehin gang und gäbe: das Homeoffice – mit allen bekannten Vor- und Nachteilen.

Slogan CheckWas sind Österreichs beliebteste und glaub-würdigste Slogans? Das hat das Marktforschungsinstitut Marketagent erfragt. Die drei beliebtesten sind: „Manner mag man eben“ (rund 64 Prozent), gefolgt von „Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso!“ (rund 61 Prozent) sowie „EVN: Energie. Wasser. Leben.“ (rund 56 Prozent). Bei den glaubwürdigsten Werbesprüchen führt Haribo an, gefolgt von „Die Teekanne macht den Tee. Seit 1882.“ sowie Manner mit seinem Slogan (beide rund 63 Prozent). Wer sich mit welchem Spruch noch ausgezeichnet in Erinnerung hält, kann man auf www.marketagent.com nachlesen.

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Markt & Branche

Umbruch in der Branche? Eine aktuelle Umfrage des Online-Markt- und Meinungsforschungsinsti-tutes Marketagent bei Kommunikationsverantwortlichen und Agenturen zum Thema „Marketing und Kommunikation im Zeichen der Corona-Krise“ zeichnet ein ernüchterndes Bild der mittelfristigen Zukunftserwartungen. Kla-rer Tenor: Viele sehen die jeweilige Branche vor gravierenden Umwälzungen.

Knapp zwei Drittel der Kommunikationsexperten sehen eine Bedrohung für die Branche, 59 Prozent erwar-ten außerdem Marktbereinigungen. Das ergab eine Umfrage von Marketagent in Kooperation mit curry-com communications. Interessanterweise lautet die mehrheitliche Einschätzung für das eigene Unterneh-men genau gegengleich: Sechs von zehn orten keine Gefahr. Möglicherweise liegt das daran, dass rund 79 Prozent der Befragten eine gute Motivation im Team spüren. Eine durchaus positive Zukunftsdimension gewinnt dieses Bild durch die Chancen und Potenziale, die für das eigene Unternehmen durch die Krise gesehen werden: 74 Prozent nennen das „Aufbrechen gewohnter Denkweisen“, gefolgt von 69 Prozent, die in der gestiegenen räumlichen und zeitlichen Autonomie einen Gewinn sehen. 59 Prozent empfinden generell, Mitarbeiter würden dadurch „stärker zusammengeschweißt“. Und immerhin 37 Prozent erklären, dass bisher aus Zeitgründen vernachlässigte Tasks nun endlich in Angriff genommen werden. Zudem sollte die Krise als Notwendigkeit gesehen werden, bestehende Prozesse, Strukturen und Geschäftsmodelle zu hinterfragen und sich für die Zeit danach zu rüsten. Weitere Details: www.marketagent.com

iStock.com/Eoneren

digi4KMU

Ehrliche und positive Botschaften

Das Digitalisierungspaket mit dem Titel „digi4KMU“ enthält dabei drei konkrete Maßnahmen: 1) digi-Assistenten anfor-dern – ein Beratungsgespräch, um Ansatz-punkte der Digitalisierung im jeweiligen Unternehmen zu identifizieren.

Diese Beratungsleistungen werden im Umfang von bis zu 60 Stunden und 3.300 Euro gefördert. 2) digi-Konzepte – diese werden mit 50 Prozent bis zu 25.000 Euro gefördert. Dabei soll sich klären, welchen Mehrwert die Digitalisierung für das Un-

ternehmen, die Mitarbeiter und die Gesell-schaft bringt. 3) digi-Investitionen – die konkrete Umsetzung und Implementie-rung von Digitalisierungsmaßnahmen im Betrieb.

Die Förderhöhe beträgt dabei auch 50 Prozent und bis zu 25.000 Euro. Das Ziel der Förderaktion ist es, die Wettbewerbs-fähigkeit der Betriebe zu stärken sowie die Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu sichern. Mehr Infos: http://noe.gv.at/digi4kmu

Das Ergebnis: In der aktuellen Situation gibt es eine hohe Akzeptanz für Wer-bung. Immerhin stört 77 Prozent der Befragten Werbung nicht. Hoch ist al-lerdings auch die Erwartung (rund drei Viertel) an Marken, ihre Botschaften entsprechend anzupassen. Wenn die Unternehmen ihre soziale Verantwor-tung bzw. Solidarität mit betroffenen

Menschen zeigen, wird das besonders positiv wahrgenommen. Wichtig ist für die Teilnehmer der Umfrage, dass Marken ehrlich, positiv und vertrauens-voll kommunizieren. In diesen Wochen sind die Blicke auf jene Branchen ge-richtet, welche die Grundbedürfnisse abdecken. Dazu zählen unter ande-rem Ernährung, Haushaltsbedarf und

Pharmazie. Was die Befragten auch angeben: Fast 80 Prozent ist in der Kri-se keine Marke besonders negativ auf-gefallen. Noch ein wichtiger Hinweis: 71 Prozent der Befragten würden jetzt eher Produkte von Marken kaufen, von denen sie wissen, dass sie sich in der Coronakrise sozial engagieren. Mehr zur Studie: www.ip.at

Quelle: IP-Österreich, Studie „Markenkommunikation während der Corona-Krise“ 2020Frage: „Wie sollen die Unternehmen Ihre Markenkommunikation gestalten? n=1000, Angaben in Prozent, MF

Die vergangenen Wochen und Monate haben den digitalen Wan-del in der Gesellschaft und Wirtschaft massiv beschleunigt. Das Land Niederösterreich fördert mit einer neuen Initiative besonders Klein- und Mittelbetriebe sowie Start-ups.

Was erwarten sich Konsumenten von der Markenkommunikation in Coronazeiten? Dieser Frage ging IP-Österreich nach.

Verschoben! EuroSkills Graz auf Jänner 2021Wie so viele Veranstaltungen mussten auch die EuroSkills verschoben werden. Der neue Termin für die Europameisterschaft der Berufe ist 6. bis 10. Jänner 2021.

Beruflicher Wettbewerb, Konferenz und Kongress, das macht die spannende Mischung der EuroSkills aus. Neu sind die „Try a Skill“-Pro-bierstationen. Die große Klammer für alle Events ist das Thema Skills, das Leitmotto: „Future of Skills“. Die Wettbewerbe finden in den Be-rufsfeldern aus Industrie, Handwerk und Dienstleistung statt und ge-hen in Graz über die Bühne.

Die Teilnehmer bereiten sich oft schon wochenlang vor, um zu den Besten zu zählen. Im Mittelpunkt stehen in Graz die Spitzenleistungen von jungen, hoch talentierten Fachkräften im Alter von bis zu 25 Jah-ren. Das Besondere: Die EuroSkills Graz 2020 finden das erste Mal in Österreich statt. #We are Skills! https://euroskills2020.com

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Markt & Branche

Wie lange sind Sie schon als Buchhändler tätig?Ich bin seit 25 Jahren in der Branche.

Wer sind Ihre Kunden?Meine Kunden sind bunt gemischt und von jung bis alt.

Was ist Ihr Betriebsgeheimnis?Für mich ist die Nähe zum Kunden sehr wichtig. Ich setze mich mit meiner ganzen Persönlichkeit ein.

Wie und womit begegnen Sie den größten Herausforde-rungen in der Buchbranche?Mit einer großen Portion Humor, Offenheit und Engage-ment.

Was war Ihr einprägsamstes Erlebnis als Buchhändler?Eher ein privates: meinen Kindern Bücher vorzulesen.

Wie viele Bücher lesen Sie?Leider nie genug. Der Stapel auf meinem Nachttisch wird immer größer.

Worauf achten Sie, wenn Sie Bücher empfehlen?Auf Authentizität und Ehrlichkeit.

Was macht Ihnen in Ihrem Beruf besonders Freude?Im Gespräch mit den Kunden jeden Tag Neues zu lernen.

Tobias Spazierer

Ian Wright, 978-3-7645-0875-3

Der Atlas für Neugierige

Über 100 interessante, einzigartige und kuriose Karten eröffnen neue und über-raschende Perspektiven auf die Welt, in der wir leben. Sicher wissen Sie schon, wer in Europa die Weihnachtsgeschenke bringt. Aber: In welchen Ländern gibt es keinen McDonalds? Und führen wirklich alle Wege und Straßen nach Rom? Dieser besondere Atlas bietet eine einzigartige Übersicht zu Kultur, Geschichte, Politik, Traditionen, Geografie und vielen anderen Themen aus der ganzen Welt. Für alle, die schöne Gestaltung zu schätzen wissen!

Christina Bauer, 978-3-7066-2639-2

Kuchen backen mit Christina

In ihrem bereits dritten Backbuch präsentiert Christina Bauer süße Köstlichkei-ten, die ohne viel Aufwand und mit wenigen Zutaten gebacken werden können. Damit trifft sie genau den aktuellen Trend, zu Hause wieder mehr selbst zu ba-cken. Für alle, die sich für Süßspeisen nicht begeistern können, bleiben die ersten beiden Bücher „Backen mit Christina“ und „Brot backen mit Christina“. Im Juli erscheint ein neuer Band – „Kinder backen mit Christina“.

Eunike Grahofer, 978-3- 99025-407-3

Wildniswissen

Wieder einmal gibt die Autorin Einblicke in ihr umfassendes Wissen rund um die heimischen Pflanzen. Fest steht, dass uraltes Wissen über Kräuter mit den heuti-gen biologischen Erkenntnissen übereinstimmt. Ein Beweis sind die weitgehend vergessenen volkstümlichen Pflanzennamen, deren Erklärungen oft Aha-Erleb-nisse bescheren. Festgehalten sind in diesem Buch spezielle Haus- und Heilmittel für alle Jahreszeiten und insgesamt über 300 überlieferte einfache Rezepte.

Alex Beer, 978-3-8090-2720-1

Das schwarze Band

Der eigenwillige Ermittler August Emmerich wird im Juli 1921 mit einem Mord in der Kadettenschule konfrontiert, in die er eigentlich aufgrund seines ungebührli-chen Benehmens strafinterniert wurde. Wieder einmal bricht er bei seinen Nach-forschungen alle Regeln, als er in eine tödliche Intrige gerät, die bis in höchste politische Kreise reicht und die junge Republik Österreich bis an den Rand des Abgrunds bringt. Alex Beer gilt momentan zu Recht als eine der besten deutsch-sprachigen Krimiautorinnen. Auch die historischen Fakten sind wie immer sehr gut recherchiert.

Zusammenarbeiten ist immer gut

Aus diesem Grund gibt es eine Kooperation der Fachgruppen Buch- und Medienwirtschaft sowie Werbung und Marktkommunikation. Die niederösterreichischen Buchhändler stellen speziell für die Kreativbetriebe eine wis-senswerte sowie spannende Leselektüre zusammen und wünschen gute Unterhaltung!

Tobias Spazierer Budweiser Straße 33943 Schrems 02853 [email protected] www.buchbestellung.at

Buchtipps

Patronanz der Buch- & MedienwirtschaftWerbemonitor 27

Page 28: Service: Wirtschaft & Recht: Tools & Praxis: Markt & …...TOPinfo, Verlagspostamt 3100 St. Pölten | GZ 05z036121M, Ausgabe 962/20 I P.b.b. Info-Magazin der WKNÖ Fachgruppe Werbung

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Was ist versichert?• Vermögensschäden durch fahrlässige Berufsversehen• Verletzung eines Persönlichkeitsrechts• Verlust, Veränderung oder Blockade• elektronische Daten sowie Sachschäden auf Akten, Schrift-

stücken oder sonstigen Gegenständen• Beantragung von Internetadressen• Fehler bei der Gestaltung und Umsetzung von Websites• Sach- und Personenschäden im Bürobetrieb

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Was ist versichert?• Datenschutz-, Datenvertraulichkeits- und Netzwerksicher-

heitsverletzung (Schadsoftware, DDos-Angriffe, Hacks …)• Eigenschäden infolge einer Informationssicherheitsverletzung• Forensische Untersuchung• Verwaltungsstrafen bei Datenschutzverletzungen• Öffentlichkeitsarbeit im Krisenfall (PR-Beratung)• Wiederherstellung von Daten und Software• Betriebsunterbrechung

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