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dialog » Ausgabe 3 ı 2015 www.st-elisabeth-stiftung.de St. Elisabeth-Stiftung St. Elisabeth-Stiftung Schwerpunktthema: Ihr seid das Salz der Erde – Ehrenamtliche in der St. Elisabeth-Stiftung Die Gewinnspielregeln: Teilnahmeberechtigt sind alle Personen im Alter ab 18 Jahren. Teilnahmeschluss ist der 19. Februar 2016. Der Gewinner wird unter allen richtigen Ein- sendungen ausgelost, schriftlich benachrichtigt und in der Osterausgabe 2016 des dialog>> bekannt gegeben. Eine Barauszahlung des Gewinns ist ausgeschlossen. Für die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist die Erhebung, Speicherung und Nutzung des vollständigen Namens und der Adresse des Teilnehmers erforderlich. Wir nutzen diese Daten ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels. Alle Daten werden nach Gewinnspielende gelöscht. Qualitätsprodukte aus Heggbach Das nächste Frühjahr kommt be- stimmt. Die Werkstatt für behinder- te Menschen bietet mit Gewächs- häusern, Früh- und Hochbeeten, Kompost-Silos und Anlehnhäusern die optimale Ausstattung für den großen und den kleinen Garten. Gewinnen Sie mit dem dialog>> einen Komposter Typ K2 in der Größe 95 cm (Breite) x 95 cm (Tiefe) x 85 cm (Höhe)! Gesamtwert: 180 Euro Beantworten Sie folgende Frage: Welche Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) des Heggba- cher Werkstattverbunds hat die längste Tradition? • die WfbM Biberach • die WfbM Heggbach • die WfbM Ehingen Schreiben Sie die richtige Lösung mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse auf eine frankierte Postkarte und schicken Sie diese an: St. Elisabeth-Stiftung Referat Kommunikation Steinacher Straße 70 88339 Bad Waldsee Sie können uns auch eine E-Mail senden: kommunikation@st-elisabeth- stiftung.de Das Gewinnspiel der St. Elisabeth-Stiftung Mitmachen und gewinnen! Gewinnspiel auch auf Facebook unter: www.facebook.com/Sankt.Elisabeth.Stiftung dialog » Birgit Wespel (links, Verwaltung Kassenabrech- nung) und Beate Scheffold (Bereichsleitung Marketing) aus dem Jordanbad haben aus den korrekten Antworten zum letzten dialog>>- Gewinnspiel die Siegerin gezogen. Der Preis ist Wellness-Tag im Jordanbad für zwei Personen. Gewinnerin ist Roswitha Zormann aus Bad Wurzach.

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dialog»Ausgabe 3 ı 2015

www.st-elisabeth-stiftung.de

St. Elisabeth-StiftungSt. Elisabeth-Stiftung

Schwerpunktthema:

Ihr seid das Salz der Erde –

Ehrenamtliche in der

St. Elisabeth-Stiftung

Die Gewinnspielregeln:

Teilnahmeberechtigt sind alle Personen imAlter ab 18 Jahren.

Teilnahmeschluss ist der 19. Februar 2016.Der Gewinner wird unter allen richtigen Ein-sendungen ausgelost, schriftlich benachrichtigtund in der Osterausgabe 2016 des dialog>> bekannt gegeben.

Eine Barauszahlung des Gewinns istausgeschlossen.

Für die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist dieErhebung, Speicherung und Nutzung desvollständigen Namens und der Adresse desTeilnehmers erforderlich. Wir nutzen dieseDaten ausschließlich für die Abwicklung desGewinnspiels. Alle Daten werden nachGewinnspielende gelöscht.

Qualitätsprodukte aus Heggbach

Das nächste Frühjahr kommt be -stimmt. Die Werkstatt für behinder-te Menschen bietet mit Gewächs -häusern, Früh- und Hochbeeten,Kompost-Silos und Anlehnhäuserndie optimale Ausstattung für dengroßen und den kleinen Garten.

Gewinnen Sie mit dem dialog>>einen Komposter Typ K2 in derGröße 95 cm (Breite) x 95 cm(Tiefe) x 85 cm (Höhe)!

Gesamtwert: 180 Euro

Beantworten Sie folgende Frage:

Welche Werkstatt für behinderteMenschen (WfbM) des Heggba-cher Werkstattverbunds hat dielängste Tradition?

• die WfbM Biberach• die WfbM Heggbach• die WfbM Ehingen

Schreiben Sie die richtige Lösungmit Ihrem Namen und Ihrer Adresseauf eine frankierte Postkarte undschicken Sie diese an:

St. Elisabeth-StiftungReferat KommunikationSteinacher Straße 7088339 Bad Waldsee

Sie können uns auch eine E-Mail senden: [email protected]

Das Gewinnspiel

der St. Elisabeth-Stiftung

Mitmachenund

gewinnen!

Gewinnspiel auch auf Facebook unter:www.facebook.com/Sankt.Elisabeth.Stiftung

dialog»

Birgit Wespel (links, Verwaltung Kassenabrech-nung) und Beate Scheffold (BereichsleitungMarketing) aus dem Jordanbad haben aus den korrekten Antworten zum letzten dialog>>-Gewinnspiel die Siegerin gezogen. Der Preis ist Wellness-Tag im Jordanbad für zwei Personen.Gewinnerin ist Roswitha Zormann aus Bad Wurzach.

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Inhalt Editorial

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Impressum:

dialog>> – die Zeitschrift der St. Elisabeth-Stiftung

Herausgeber: St. Elisabeth-StiftungSteinacher Straße 7088339 Bad WaldseeTelefon 07524 906-100Telefax 07524 906-500service@st-elisabeth-stiftung.dewww.st-elisabeth-stiftung.de

ViSdP: Christian MetzReferat Kommunikation der St. Elisabeth-StiftungSteinacher Straße 7088339 Bad WaldseeTelefon 07524 906-141Telefax 07524 [email protected]

Redaktionsteam: Alexandra Simon, Julia Schwarz,Beate Scheffold, Sonja Lutz, Zoran Golubovic,Eva Gingele, Daniela Würfel, Ramona Grothe

Fotos: Gottfried Brauchle, Hanna Holverscheid, Christian Metz, WfbM Heggbach, Thomas Radau, Sebastian Schock, Kloster Reute, Elke Oberländer, Michael Mader, Caritas Zagreb, Felix Kästle, HeggbacherWohnverbund, Claudia Flassak, Gospelfriends, Thomas Walter, Fehlaperlen, Susanne M.K. Baur

Auflage: 9.000

Erscheinungstermin: Dezember 2015

Gestaltung: d-werk GmbH, www.d-werk.com

Druck: Druckwerk SÜD GmbH & Co. KG88339 Bad Waldsee

Spendenkonto:LIGA-Bank StuttgartBLZ 750 903 00Kontonummer 300 500IBAN: DE 18 750 903 000 000 300 500SWIFT-BIC: GENODEF1M05

Wir sind als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet

Besuchen Sie uns auf Facebook unterwww.facebook.com/Sankt.Elisabeth.Stiftung

� Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

� Schwerpunktthema: EhrenamtImpressionen vom Dankeschön-Tag 2015 . . . . . . . . . . 4Warum engagieren Sie sich? Ehrenamtliche im Portrait . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Zehn Jahre Kooperation mit Boehringer Ingelheim . . 8Geschenk sein und beschenkt werden . . . . . . . . . . . . . . 9Die kritische Stimme: Engagement statt Sozialstaat . . 9

� Historische Seite: 40 Jahre Sozialstation Gute Beth . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

� Spendenprojekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

� Stiftung gesamtNeues pro nobis Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Feuerwehrübung in Heggbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Stiftung ehrt Dienstjubilare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Domizil für minderjährige Flüchtlinge . . . . . . . . . . . . . 13

� Der AugenblickBegegnung im Kloster Reute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

� Wirtschaftsbetriebe und GastronomieSaunameisterin Katinka Szeteli steckt voller Ideen . . 16Akademie: erste Veranstaltungen im Herbst . . . . . . . 17Jordanbad-Homepage in neuem Design . . . . . . . . . . . 17

� AltenhilfeErster Spatenstich für Wohnpark St. Georg . . . . . . . . 18Sr. Andrea im Wohnpark St. Josef verabschiedet . . . . 19Hospiz Schussental öffnet seine Türen . . . . . . . . . . . . 19

� Heggbacher WerkstattverbundWfbM Biberach bildet Werkstattführer aus . . . . . . . . 20Außenstelle Laupheim der WG Ehingen unter neuer Leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

� Kinder · Jugend · Familie„Geschwisterzeit“ auf den Spuren von Robin Hood . . 21Gegenbesuch in Kroatien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Fünf Jahre SPZ Ravensburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

� Heggbacher WohnverbundChinesinnen machen Praktikum bei den Offenen Hilfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Die Arbeit des Heimbeirats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

� social4youMentorinnen unterstützen Studentinnen . . . . . . . . . . 26Bildungspartnerschaft mit Progymnasium Altshausen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

� Veranstaltungshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

� Gewinnspiel der St. Elisabeth-Stiftung . . . . . . . . . . 28

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Deutschland gehört zu den Ländernmit überdurchschnittlich hohem frei-willigem Engagement. 23 MillionenMenschen sind hier Jahr für Jahr inirgendeiner Weise ehrenamtlich tätig.Rund 650 von diesen 23 Millionen engagieren sich in den Einrichtungender St. Elisabeth-Stiftung. Für sie haben wir am 3. Oktober 2015 zumersten Mal einen stiftungsweitenDankeschön-Tag veranstaltet. DieserTag sollte ein Zeichen setzen: Wir sehen, was Ehrenamtliche für andereMenschen tun.

In der St. Elisabeth-Stiftung gibt esviele Facetten von Ehrenamt. Manchesehen wir immer wieder – wenn siezum Beispiel ein Sonntags-Café in einem Wohnpark organisieren. Anderearbeiten im Hintergrund und verbor-gen.

Gemeinsam haben alle: Ihr Tun ist für die Menschen, die wir in der St. Elisabeth-Stiftung begleiten, un-glaublich wertvoll. Für dieses Tun sagen wir danke.

Ehrenamt hat in der europäischenKultur eine jahrtausendealte Geschich-te. Schon in den Stadtgesellschaftender griechischen Antike war es einePflicht eines Bürgers, sich für das Ge-meinwesen zu engagieren. „Wer an

den Dingen der Stadt keinen Anteilnimmt, ist kein stiller, sondern einschlechter Bürger“ – diese Aussage istvom Athener Staatsmann Perikles ausder zweiten Hälfte des 5. Jahrhundertsvor Christus überliefert.

Eine weitere Wurzel von Ehrenamt,wie wir es heute verstehen und prak-tizieren, liegt im Nächstenliebe-Gebotder Bibel. Es waren Christen, die sichohne Entgelt, also ehrenamtlich, fürihre Mitmenschen – insbesondere fürArme und Kranke – engagierten. DieseArmenfürsorge war es auch, die einenGrundstein für den modernen Sozial-staat gelegt hat. Dieser entstand mitder Einführung der ersten Sozialversi-cherungen durch Bismarck im späten19. Jahrhundert und wurde im 20.Jahrhundert zu einem umfassendenWohlfahrtssystem ausgebaut.

Die Folge: In allen Bereichen unseressozialen Systems hat spätestens seitden 1960er Jahren eine Professionali-sierung eingesetzt. Ob Krankenpflege,Altenhilfe oder Behindertenhilfe –überall sind jetzt Menschen mit einerfundierten Ausbildung tätig. Das istauch gut so.

Aber es reicht nicht. Wir als „Profis“können Menschen pflegen, begleitenund unterstützen. Aber dass sich

Menschen als Teil der Gemeinschaftfühlen – das können wir höchstensanstoßen oder vermitteln. Damit alte,behinderte oder kranke Menschenwirklich das Gefühl haben dazuzuge-hören, dafür braucht die gesamte Gesellschaft – eben Menschen wie„unsere“ Ehrenamtliche.

Dabei dürfen wir aber auch nicht ausden Augen verlieren: Ehrenamtlichekönnen nicht der Kitt sein für allestaatlichen Fugen, die auseinandergehen. Wir können nicht professionel-le Aufgaben auf ehrenamtliche Schul-tern abladen. Was wir brauchen, istein Miteinander, bei dem sich Ehren-amtliche und Profis ergänzen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beimLesen des dialog>> und ein gesegne-tes Weihnachtsfest.

Annemarie StroblVorstand

Annemarie [email protected]

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dialog»Schwerpunkt: Ehrenamt

Mehr als 650 Ehrenamtliche engagieren sich in den Einrichtungen der St. Elisabeth-Stiftung. Über 200 von ihnen haben die Einladung angenommen und im Kloster Reute gemeinsam erstmals einen rundum gelungenenDankeschön-Tag verbracht. Begeistert feierte das Publikum den Auftritt der Schülerband Beatkids aus Ingerkingen, berührt verfolgten alle die kurzen Filme der Geschäftsbereiche Kinder · Jugend · Familie, Altenhilfe und Behinder-tenhilfe, in denen sich die betreuten Menschen direkt und ganz persönlich bei ihren ehrenamtlichen Helfern bedankten.

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„Was Sie tun, macht Menschen froh!“

Die Kabarettistin Marlies Blume führte durch den Vormittag: „Ohne Seele ischjeder wie a Zwiebel. Je mehr Schalen fallen, umso mehr könntesch heula. Ganzandersch an Kopfsalat. Je weiter de do nei kommsch, umso zarter sind diaBlättla. Und des Salatherz isch a Delikatesse! Also sind se koi Zwiebel, sind sean Kopfsalat!“

„Sie sind das Salz der Erde“ – das Motto des Tages

unterstrich Stiftungsvorstand Matthias Ruf mit einem

Salzstreuer, gefüllt mit Kräutersalz aus dem Kloster

Reute, den er beim Ankommen jedem Teilnehmer über-

reichte.

Schwester Birgit Bek entführte in die Welt der Kräuter.

Die Heggbacher Trommler führten zur Kaffeezeit alle wieder zusammen. Der Dankeschön-Tag war ein Volltreffer.

Eine Andacht mit Stiftungsseelsorgerin KatharinaVannahme und wunderbarer Gitarrenmusik vonClaus Machleidt in der Pfarrkirche St. Peter undPaul beendete den Dankeschön-Tag.

Nach dem gemeinsamenMittagessen in der Begeg-nungsstätte verbrachte jederden sonnig-milden Nach-mittag auf seine Weise: Eine Gruppe stellte ihre eigene Kräuterlotion her.

Helmutz Nemitz, Bewohner der WG Simon des Heggbacher Wohnverbunds, bedankte

sich bei den Ehrenamtlichen auf seine Weise mit „Auf de Schwäb'sche Eisebahne“.

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Zum Beispiel Elisabeth Höld: Ein Leben lang für andere da

„Sankt Martin, dir ist anvertraut dasVolk des Herrn in unserm Land“, singtdie kleine Gemeinde, die sich im Pflegeheim Biberach der St. ElisabethgGmbH zu einem Wortgottesdienstzusammengefunden hat. Heute sindweniger Besucher gekommen als sonst – wegen einer Krankheitswelle.Die, die da sind, singen nach Kräftenmit – es sind einige tolle Stimmen

darunter, denen man die jahrzehnte-lange Übung in Kirchenchörenanmerkt.

Auch die Stimme von Elisabeth Höldhat diese Übung: „Singen ist meineFreude – schon im Elternhaus habenwir vierstimmig gesungen mit den Eltern und den Brüdern.“ Heute – imAlter von 75 Jahren – singt ElisabethHöld noch immer: Mit einer Singgrup-pe, zu der auch Senioren gehören, dieim Pflegeheim leben. Diese Singgrup-pe organisiert sie selbst, genauso wiedie regelmäßig im Pflegeheim stattfin-denden Gottes dienste. „Ich freue micheinfach, wenn ich alten Menschen ei-ne Freude machen kann“, sagt sie überihre Motivation.

Elisabeth Höld ist seit 50 Jahrenehrenamtlich tätig, 26 davon im Pfle-geheim. „Ich kann gar nicht anders“ –sich für ihre Mitmenschen zu engagie-ren, ist ein fester Bestandteil ihres Lebens. Elf Jahre lang war sie zum Beispiel in der ambulanten Hospizar-beit tätig – oder sie hat von einem Tag

auf den anderen ein Kind in die Fami-lie aufgenommen, dessen alleinerzie-hende Mutter schichtete. „Mein Mannhat schon einiges mitgemacht“,erzählt sie. „Ich war schon immer fürandere da. Ich weiß gar nicht, wie ichreagiere, wenn ich mal nicht mehr insPflegeheim kommen kann.“

Dort freut man sich sehr über ihrenBeitrag. „Wir schätzen uns glücklich,dass sie den Alltag unserer Bewohne-rinnen und Bewohner mit ihrem An-gebot bereichert“, sagt Jasmin Mohn,Geschäftsführerin der St. ElisabethgGmbH.

Am 8. Oktober hat Elisabeth Höld die Biberacher Bürgerurkunde für ihrehrenamtliches Engagement erhalten.150 Euro gab’s von der Volksbank Biberach-Ulm dazu – dieses Geld flossgleich wieder in den Kauf eines neuenKlaviers für das Pflegeheim. Christian Metz

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dialog»Schwerpunkt: Ehrenamt

Zum Beispiel Claus Dopfer:1.000 Hits für Menschen mitBehinderungen

Es war im Jahr 1983 – von einemChorkameraden wurde Claus Dopferdamals angesprochen: „Du machstdoch Musik – willst Du nicht mal beiuns spielen?“ Der Chorkamerad warHelmut Mayer, damals Mitarbeiter derWerkstatt für behinderte MenschenBiberach, und er hatte ein gutes Argu-ment: „Unsere Beschäftigten habengesagt: Wir wollen an Fasching end-lich mal gescheite Musik.“

hat er nicht – in Sachen Musik ist eraber immer auf dem neuesten Stand.Dafür sorgen schon seine Kinder: „Siesagen mir, was Pflicht ist.“

Das Showtalent war ihm offenbar indie Wiege gelegt. „Ich war in der Klas-se der Pausenclown.“ Aber es gingauch seriös: Im Schulchor hat er regel-mäßig die Solos gesungen. Heute istseine Musik Ausgleich zur Arbeit alsKoch bei Boehringer Ingelheim, wo erjeden Tag mit seinem Team 2.500 bis3.000 Essen für die Mitarbeiter zube-reitet.

Berührungsängste mit Menschen mitBehinderungen hatte Claus Dopfernie: „Ich bin ein neugieriger Mensch.“Seine Auftritte in Werkstätten undWohnhäusern sind komplett ehren -amtlich – dafür hat er 2009 den Eh-renamtspreis des Landkreises Biberacherhalten. „Mir gibt es einfach Zufrie-denheit, wenn ich etwas beitragenkann.“ Christian Metz

Groß nachgedacht hat Claus Dopferseinerzeit nicht: „Ich habe gleich ja ge-sagt.“ Der erste Auftritt war sofort einErfolg, das Publikum begeistert. Dashatte Folgen: Dopfers Keyboard undseine Stimme sind seit 32 Jahren un-unterbrochen fester Bestandteil vielerFeiern im Heggbacher Werkstattver-bund oder im Heggbacher Wohnver-bund. Ob Dienstjubilarfeier oder Sommerfest – an die 200 Abende hat er gefüllt und damit unzähligenMenschen eine Freude gemacht.

Längst hat der heute 57-Jährige einegroße Fangemeinde: „Ich freue mich,wenn ich in Biberach durch die Stadtlaufe und die Leute sprechen michan.“ Manche seiner Fans bringen sogarihre Instrumente zu den Auftrittenmit. Zum Beispiel Matthias: „Er hat irgendwann angefangen mit einemHolzkarton mitzutrommeln – heuteschleppt er ein komplettes Schlagzeugmit Trommeln und Becken an.“

Dopfers Repertoire ist breit: Von derSchlagern der 20er bis zu den topak-tuellen Hits aus den Charts hat er weitüber tausend Lieder drauf. Ein Handy

Elisabeth Höld istseit 26 Jahren

ehrenamtlich imPflegeheim Biberach

tätig.

Claus Dopfers (hin-ten links) Musik ist

fester Bestandteil vieler Veranstaltun-gen in Heggbacher Wohnverbund und

im HeggbacherWerkstattverbund.

Warum engagieren Sie sich?Anneliese Schach, 69,

Besuchsdienst im Pflegeheim des Wohnparks am

Schloss Bad Waldsee:„Als meine Schwiegereltern und

meine Mutter kurz nacheinander ge-

storben sind, musste ich etwas tun.

Ich besuche die alten Leute seit zehnJahren und bleibe dabei.“

Warum engagieren Sie sich?Alois Zell, 79, Landwirt, pflegt die beiden Therapiepferde der

Schule St. Franziskus„Wir sind Nachbarn. Schon als Bubhatte ich ein gutes Verhältnis zum‘Kinderheim’, das ist bis heut so

geblieben. Die Kinder kennen mich.Ich bin Rentner, ich hab’ Zeit.“

Warum engagieren Sie sich?Fabienne Diehr, 19, hilft seit ihremPraktikum vor drei Jahren regel-mäßig im Haus Raphael, einer Schüler-Wohngemeinschaftin Ingerkingen:„Das Leben kann schön sein, auch mitHandicap. Das bestätigen diese Menschen immer wieder. Sie sind so offen und ehrlich und freuen sichan kleinen Dingen.“

Warum engagieren Sie sich?

Hildegard Hartmann, 71, organisiert

Kegelnachmittage in der Werkstatt

für behinderte Menschen, Ehingen:

„Wir sind vier Mütter und gehen mit

den Beschäftigten alle vier Wochen

zum Kegeln. Das ist ein wichtiger,

schöner Ausgleich nach der Arbei

t.

Außerdem entlastet es die Eltern –

die Leute sind aufgehoben und

haben Spaß.“

Warum engagieren Sie sich?Andrea Reck, 58, Bewohnerfür-sprecherin im Wohnpark am Jordanbad Biberach:„Meine Mutter war in dieser Einrich-tung. Ich fand sie sehr gut betreutund wollte mich dort weiter einbringen.“

Warum engagieren Sie sich?

Manfred Helzle, 66,

Reparaturcafé Ulm:

„Ein Projekt an der Uni übe

r die ‘Kunst

des Reparierens‘ war der zü

ndende

Funke, jetzt mache ich das s

eit

15 Jahren. Es geht dabei fü

r mich um

Nachhaltigkeit – darum, meine Erfah-

rung an die nächste Genera

tion

weiterzugeben und darum, Dinge

nicht einfach wegzuwerfen

.“

Warum engagieren Sie sich? Ehrenamtliche berichten von ihrer Arbeit und ihrer Motivation

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dialog»Schwerpunkt: Ehrenamt

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Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen undMitarbeiter setzen sich oft das ganzeJahr hindurch uneigennützig für Mit-menschen, aber zum Beispiel auch fürdie Bewahrung der Schöpfung oderein friedvolles Miteinander ein. Selbst-verständlich sind sie da, bringen Zeitund ihre Gaben und Fähigkeiten ein.Von den Hilfsbedürftigen und alljenen, die durch ehrenamtliche Tätig-keiten unterstützt werden, wird diesals ein großes Geschenk erfahren. Wasfür ein Geschenk ist es, wenn jemand

Ehrenamt ist für beide Seiten ein Ge-winn. Wir haben zwei Franziskanerin-nen gebeten, uns ihre Gedanken zudiesem Thema für den dialog>>aufzuschreiben: Sr. M. Hanna Löhlein,Mitglied im Generalrat, und General-sekretärin Sr. M. Elisa Kreutzer.

für mich einkauft, weil ich es selbstnicht mehr kann; wenn jemand mei-nen Garten in Ordnung bringt, auf dieKinder aufpasst, mir zuhört, Zeit hat,mir bei schwierigen Dingen selbstloszur Seite steht oder mich durch einenSpaziergang herausholt aus dem sonsteinsamen Alltag. Und all das, ohne ei-ne Gegenleistung zu erwarten, kosten-los – unbezahlbar!

Doch Ehrenamt hat nicht nur für den,der es „bekommt“, Geschenkcharakter.Auch der, der sich einbringt, der ehren-amtlich aktiv ist, wird immer wiederspüren, dass er der Beschenkte ist.Dies war bereits in der Begegnung desheiligen Franziskus mit dem Aussätzi-gen eine Erfahrung. Franziskus erkenntin dem, dass er sich berühren lässt,dass er, in dem was er dem Aussätzi-gen an Liebesdienst tut, selbst der Beschenkte ist. Er beschreibt dies in

In Heggbach hat dieLandschaftspflege-

gruppe der WfbMHeggbach drei Ap-

felbäume gepflanzt,die Teil einer 5.000-

Euro-Spende von BI zum zehnjährigen

Jubiläum der Kooperation mit der

St. Elisabeth-Stiftung waren.

Birgit Wein-Mönch,Mitarbeiterberatung

bei Boehringer Ingelheim

Seit zehn Jahren arbeiten Boehrin-ger Ingelheim (BI) und die St. Elisa-beth-Stiftung zusammen. Rund 200 Mitarbeiter von BI haben sichim Rahmen dieser Kooperation inihrer Freizeit bereits ehrenamtlichfür Menschen mit Behinderungenengagiert – unter anderem beim regelmäßig stattfindende „Mitein-anderfest“ oder beim gemeinsamenNordic Walking. Im Interview mitdem dialog>> blickt die Sozialpä-dagogin Birgit Wein-Mönch, bei BI zuständig für die Kooperation,zurück.

dialog>> Was war die Motivation fürBI, die Kooperation einzugehen?

Birgit Wein-Mönch: Die Idee wurdebeim Biberacher Schützenfest 2004geboren. Die Verbindung zu Heggbachbestand da bereits, weil Menschen mitBehinderung von der Gärtnergruppeaus Rindenmoos die Grünanlagen vonBI pflegen und auch unsere Azubis imRahmen des „Sozialen Lernens“ seit1997 in Einrichtungen der St. Elisabeth-Stiftung einwöchige Praktika machen.Hinter der Kooperation steht auf unserer Seite das Leitbild von BI, indessen Vorwort es heißt: „Wir sind …bestrebt, in den Ländern und Gemein-schaften, in denen wir aktiv sind, wirt-schaftliches und soziales Wohlergehenzu fördern.“ Deshalb unterstützt BIneben vielen anderen Dingen auch dasehrenamtliches Engagement seinerMitarbeiter.

dialog>> Was waren für Sie die bisherigen Höhepunkte der Partner -schaft?

Wein-Mönch: Für mich waren dasdie Auszeichnungen, die unsere Mitar-beiter für ihr Engagement erhaltenhaben: Unser Werkschutzteam hat2007 den zweiten Preis beim Ehren -amtspreis des Landes Baden-Württem -berg erhalten. Außerdem wurdenmehrere Mitarbeiter mit dem Ehren-amtspreis des Landkreises Biberachausgezeichnet. Ein Meilenstein waraber auch, dass wir im Sommer beimallseits beliebten Miteinanderfest das10-jährige Bestehen der Kooperationfeiern konnten. Es ist immer wiederbewegend zu sehen, welche Freudedas Werkschutzteam und die anderenHelfer mit ihrem Engagement an die-sem Tag bereiten.

dialog>> Was hat das Projekt bei Ihren Mitarbeitern bewirkt?

Wein-Mönch: In erster Linie machtEngagement anderen Freude und stif-tet Sinn. Außerdem fördert es die per-sönliche Entwicklung der Mitarbeiter,indem diese in Berührung mit anderenLebenswirklichkeiten kommen. Undschließlich fördert das gemeinsameEngagement die Zusammengehörig-keit im Team.Die Fragen stellte Christian Metz

Engagement macht Freude und stiftet Sinn

Bei Hochwasser Deiche sichern, bei der„Tafel“ Lebensmittel verteilen, Haus -aufgabenhilfe in der Grundschule –rund 23 Millionen Bürgerinnen undBürger in Deutschland arbeiten frei-willig oder ehrenamtlich, ein Drittelder erwachsenen Bevölkerung. Inzwi-schen dürften es durch den Ansturmflüchtender Menschen aus Kriegs-und Notstandsgebieten noch wesent-lich mehr sein.

Die Flüchtlinge treffen auf ein reichesLand, dessen Regierungen die öffentli-che Infrastruktur über Jahre „ver -schlankt“, sprich: arm gespart haben.Jetzt fehlen die hauptamtlichen Fach-kräfte in den Schulen, den Ämtern,den Kommunen. Bund, Länder, Kom-munen haben derart viele Stellen ab-gebaut, dass inzwischen große Teiledes Sozialwesens, der Bildung und derkommunalen Infrastruktur auf ehren-amtliches Engagement als Dauer -lösung für ihre finanziellen und perso-nellen Engpässe setzen. Dass dies alleseine Folge politischer Fehlent schei -

dungen ist, verschwindet hinter einempseudo-moralischen Schleier, wonaches doch nur um das Helfen gehe. Damit möglichst alle Kinder einenSchulabschluss erreichen, Kommunenwieder ihre Museen, Schwimmbäderund Kultureinrichtungen finanzierenkönnen, die menschenwürdige Pflegevon Kranken und Alten gewährleistetwird und für die Flüchtlinge nicht nureine Willkommenskultur, sondern auchlangjährige Hilfe bei Bildung, Ausbil -dung und Integration in Erwerbsarbeitgeleistet werden kann, braucht es nichtnoch mehr Ehrenamtliche, sondern ei-ne andere Politik. Zum Beispiel eineVermögensabgabe für Superreiche undeine höhere Besteuerung für Gutver-diener und Unternehmen. Es ist eine wunderbare Eigenschaft von Menschen, sich um andere zukümmern. Das Problem beginnt dort,wo der Staat sich in großem Ausmaßauf derartiges ehrenamtliches Engage-ment verlässt und seine Pflicht zur Daseinsvorsorge vernachlässigt.Claudia Pinl

Ehrenamtliches Engagement istgroßartig. Aber wir müssen aufpas-sen: Die Zivilgesellschaft kann denSozialstaat nicht ersetzen. Die Auto-rin Claudia Pinl beschäftigt sichschon lange mit dem Thema – wirhaben sie um einen kritischenBeitrag im dialog>> gebeten.

Engagement statt Sozialstaat?

Geschenk sein und beschenkt werden

Claudia Pinl: „Freiwillig zu

Diensten? Über dieAusbeutung von

Ehrenamt und Gratisarbeit“,

Nomen VerlagFrankfurt/M

ISBN 978-3-939816-18-8,

14,90 €

Sr. M. Hanna Löhlein

Sr. M. Elisa Kreutzer

seinem Testament so: „Was mir bis -lang bitter erschien, wurde mir in Sü-ßigkeit für Leib und Seele verwandelt.“Diese „Süßigkeit“ erfahren auch dieje-nigen, die sich im Ehrenamt engagie-ren. Indem sie anderen wertvolle Dienste tun, erleben sie sich selbst alswertvoll und beschenkt.

Die Dankbarkeit derer, die die Hilfe erfahren ist unbezahlbar. Ein großesGeschenk!

Dies wurde auch am „Dankeschön-Tag“ der St. Elisabeth-Stiftung AnfangOktober in den verschiedenen Begeg-nungen und Gesprächen konkret er-fahrbar: Sich ehrenamtlich zu enga-gieren bedeutet beides: „Geschenksein“ und „beschenkt werden“.Sr. M. Hanna Löhlein und Sr. M. Elisa Kreutzer

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Als kompetenter Ansprechpartnerfür die Pflege und Betreuung vonalten und kranken Menschen ist die Sozialstation Gute Beth in BadWaldsee und Umgebung heute sogefragt wie damals. An allen dreiStandorten – Aulendorf, Bad Wur-zach und Bad Waldsee – wurde der runde Geburtstag mit einemJubiläumsgottesdienst gefeiert.

Die Geschichte der ambulanten Kran-kenpflege ist in der Region Bad Wald-see freilich schon sehr viel älter. Dastragende Fundament bildeten dabeidie Franziskanerinnen von Reute, dieschon 1884 die Schwesternstation St. Clara in der Bahnhofstraße grün-deten. Bis zu einem Dutzend Schwe-stern waren hier in der ambulantenKrankenpflege, im Kindergarten, inder Nähschule und beim Handarbeits-unterricht tätig.

40 Jahre – Sozialstation Gute Beth feiert Jubiläum

Sonja Lutz,Geschäftsführerinder Sozialstation

Gute Beth, und Marius Hansen,

PflegedienstleiterBad Wurzach, beiden Fürbitten im Jubiläumsgottes-

dienst in Bad Wurzach.

Im Beisein von Ministerin Anne-

marie Griesinger wurde1975 die Modellstation

Gute Beth gegründet (Zeitungsausschnitt mit

freundlicher Unterstützung der

Schwäbischen Zeitung Bad Waldsee)

Ein erster Vertrag für die ambulanteKrankenpflege kam 1900 zwischendem Elisabethen-Verein und demMutterhaus in Reute zustande, wel-ches zwei Schwestern einsetzte. DerLeitgedanke damals: „Privatkranken-pflege in der Stadt“. 1939 wurde einVertrag mit der Kirchengemeinde Bad Waldsee geschlossen, wonachsieben Ordensschwestern für dieKrankenpflege eingesetzt waren.

Neue Strukturen mussten gefundenwerden, als vor Ort in den Gemeindenvorwiegend ältere Schwestern tätigwaren. Das Land Baden-Württembergrief ein Programm zur Förderung vonModellstationen ins Leben und am 18. November 1975 wurde mit einemFestakt im Kloster Reute im Beiseinvon Ministerin Annemarie Griesingerdie Modellstation Gute Beth gegrün-det.

Rührige „Gründungsmutter“ war Eli-sabeth Biegert, Sozialarbeiterin, Leite-rin der Adoptionsvermittlungsstellebeim Kreisjugendamt und Mitglieddes Kirchengemeinderats Bad Wald-see. Der Bad Waldseer FerdinandSchagemann baute die Sozialstationauf und leitete sie 1975 bis 1997 alsehrenamtlicher Geschäftsführer. Zu-nächst schlossen sich die Kirchenge-meinden Bad Waldsee, Aulendorf,Reute-Gaisbeuren, Haisterkirch undMichelwinnaden an, in den Jahrendarauf folgten Eintürnen, Wolfegg,Bergatreute, Molpertshaus und dieKirchengemeinden der Gemeinde BadWurzach. Die Kirchengemeinde BadWurzach selbst gehört seit 1982 derSozialstation Gute Beth an.

Heute sind für die Sozialstation 51Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inder häuslichen Grund- und Behand-lungspflege tätig. Jeder von ihnen hat eine dreijährige Ausbildung imBereich Gesundheits- und Kranken-pflege oder Altenpflege absolviert.Durchschnittlich werden jeden Monat337 Kunden an allen drei Standortenbetreut. Weitere 14 Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter sowie Ehrenamtlichefahren monatlich rund 1850 Essenauf Rädern aus. Dagmar Brauchle

Historische Seite

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Wegstrecke. Umsorgt von Angehöri-gen und Freunden, kompetent betreutund begleitet durch unsere Mitarbeiter.

Die Kosten für Pflege, Unterbringungund Betreuung der Hospizgäste wer-den größtenteils von den Krankenkas-sen gedeckt. Trotzdem können Hospizenicht kostendeckend betriebenwerden, denn der Gesetzgeber hatfestgelegt, dass mindestens 10% derKosten über Spenden und Zuwendun-gen gedeckt werden müssen.

Sterben ist eine Zeit des Lebens –helfen Sie mit Ihrer Spende mit, das neue Hospiz Schussental auf dieBedürfnisse seiner Gäste auszurich-ten.

Ihre Spende hilft:

Die letzte Lebenszeit bewusst und würdig gestalten

S t . E l i s a b e t h S t i f t u n g

D E 1 8 7 5 0 9 0 3 0 0 0 0 0 0 3 0 0 5 0 0

G E N O D E F 1 M 0 5

D 1 5 / 3 A H S c h u s s e n t a l

D E 06

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Spendenprojekt

Wir alle wünschen uns, in Friedenund in Geborgenheit sterben zu dür-fen. Ohne Schmerzen und Ängste.

„Ein Hospiz ist nicht nur ein Ort, son-dern eine Grundhaltung, die wertvolleletzte Lebenszeit so bewusst und zu-frieden wie möglich zu gestalten.Schwerkranke und sterbende Menschenwerden in einer Atmosphäre der Ge-borgenheit begleitet und gepflegt", er-läutert Annemarie Strobl, Vorstand derSt. Elisabeth-Stiftung.

Anfang Januar eröffnet das neue sta-tionäre Hospiz Schussental in der CasaElisa in Ravensburg. Im aufwändigumgebauten Seitenflügel des ehemali-gen Nikolauskrankenhauses findenacht schwerkranke, sterbende Men -schen eine Herberge für ihre letzte

Thomas Radau, Hospizleiter

DE18750903000000300500

LIGA-Bank Stuttgart

BIC GENODEF1M05

Hospiz Schussental

St. Elisabeth-Stiftung

Das Finanzamt Ravensburg hat durch Bescheid vom 15.08.2014 zu

Steuer Nr. 77052/11513 die Gemeinnützigkeit der St. Elisabeth-Stiftung

anerkannt.

Zuwendungen an die St. Elisabeth-Stiftung werden nur zur Förderung

gemeinnütziger Zwecke verwendet und sind daher nach § 10b des

Einkommensteuergesetzes steuerbegünstigt.

Bis zu einem Betrag von 200,- Euro genügt dieser Beleg in Verbindung mit

der Quittung oder des Kontoauszugs als Zuwendungsnachweis gegenüber

dem Finanzamt. Auf Wunsch und unter Angabe der vollständigen Anschrift

erhalten Sie eine gesonderte Zuwendungsbestätigung von uns.

St: Elisabeth-Stiftung

Steinacher Str. 70, 88339 Bad Waldsee

Name des Auftraggebers

Datum/Quittungsstempel

»Im Mittelpunkt steht für uns immer die Lebensqualität jedes einzelnen Gastes.

Das wollen wir durch ganzheitliche und kompetente Pflege sowie wirksame,

lindernde Medikamente erreichen. Auch die Angehörigen erfahren unsere Begleitung.«

St. Elisabeth-StiftungHospiz Schussental Casa ElisaNikolausstr. 1088212 RavensburgTelefon: 0751 9771238-600E-Mail: hospiz-schussental@st-elisabeth-stiftung.dewww.st-elisabeth-stiftung.de

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Stiftung gesamt

Um 9.52 Uhr hatte am Test-Tag einRauchmelder im Haus Bernhard aus-gelöst. Über die Brandmeldeanlagewurde die Leitstelle in Biberach undzeitgleich die interne Rettungsgruppeinformiert. Diese Rettungsgruppe be-steht aus Mitarbeitern der St. Elisabeth-Stiftung am Standort Heggbach, welche bei einer Katastrophe die Rettungskräfte in der Betreuung derBewohner unterstützt.

Die Brandmeldeanlage rief alle Feuer-wehren der Gemeinde Maselheim her-bei: Maselheim, Sulmingen, Äpfingenund Laupertshausen sowie die Feuer-wehr Biberach mit dem Einsatzleitwa-gen, einer Drehleiter und einemLöschfahrzeug. Um 10.02 Uhr wurdeauch das DRK Schwendi angefordert.Insgesamt wurden 47 Bewohner

Im Haus Bernhard in Heggbach haben die Feuerwehren aus Masel-heim, Äpfingen, Laupertshausen undSulmingen den Ernstfall ge probt:Simuliert wurde ein Brand in einemZimmer. Probehalber wurden 47Men schen mit Behinderungen inden nahegelegenen Festsaal evaku-iert.

durch die Feuerwehren und von Mit-gliedern des DRK in den Festsaal ge-bracht. Zudem galt es acht Mimen –Mitglieder der Jugendfeuerwehr – ausdem obersten und verrauchten Stock-werk mittels der 30 Meter langenDrehleiter und unter Atemschutz zuretten.

Bei dem Großeinsatz waren rund 70Feuerwehrleute und fünf Löschfahr-zeuge beteiligt. Einmal jährlich probendie Feuerwehrteams aus den vier Teil-orten der Gemeinde Maselheim mitHilfe der Feuerwehr Biberach denErnstfall.Sebastian Schock

Feuerwehrübung beweist gutes Zusammenspiel

Das Fort- und Weiterbildungspro-gramm „pro nobis“ 2016 der St. Elisabeth-Stiftung legt denSchwerpunkt auf die Entwicklungvon Führungskräften. Alles in allemsind rund hundert Kurse im Ange-bot – von der Stressbewältigungmit Achtsamkeit über interkulturelleKommunikation, Trauma-Pädagogikund Yoga bis zum perfekten Ge -schäftsbrief.

„Unser Kursprogramm ist wieder ge-wachsen“, sagt Sabina Kreutle, inner-halb des Bereichs Personalwesen Leiterin der Personalentwicklung. „Wirhaben bewährte Seminare weiterent-wickelt und aktuelle Themen in neuen

Kursen aufgegriffen.“ Erstmals imProgramm ist eine dreiteilige Seminar-Reihe für Führungskräfte: „Gesunddurch Veränderung“. Angeboten wirdsie in Kooperation mit der neuen Aka-demie für Gesundheit und Entwick-lung der St. Elisabeth-Stiftung. Eben-falls neu im Programm sind ein Kurszur gewaltfreien Kommunikation so-wie ein Seminar für Mitarbeiter in derAltenhilfe: „Konstruktiv und lösungs-orientiert mit Angehörigen kommuni-zieren“.

Eingeladen zu den Kursen sind Mitar-beiter der St. Elisabeth-Stiftung eben-so wie alle anderen Interessierten. DasProgramm kommt offenbar gut an:

Kreutle berichtet von großer Nachfra-ge. Die Kurse sind auch deshalb sobeliebt, weil die Teilnehmer bei Ange-boten wie „Zeitmanagement“ oder„Konstruk tive Kommunikation“ mitKollegen aus ganz unterschiedlichenGeschäftsbereichen ins Gesprächkommen. Neu ist in diesem Jahr dasLayout des Programmhefts. FarbigeBilder steigern jetzt die Freude amBlättern und kennzeichnen die Auf-teilung des Kurs-Angebots nach Kom-petenz-Bereichen wie Medizin/Pflege,Recht, Spiritualität, Gesundheit oderArbeitsschutz. Die Schulungen findenin Bad Waldsee, Biberach, Laupheim,Heggbach/Maselheim, Altshausen undEriskirch statt. Elke Oberländer

Breite Kurs-Palette bei pro nobis

Im Jordanbad Biberach hat die St. Elisabeth-Stiftung ihre Dienst-jubilare des Jahres 2015 geehrt.„Wir sind den langjährigen Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern derSt. Elisabeth-Stiftung sehr dankbarfür ihre Treue. Sie haben über Jahr-zehnte hinweg ihre Fähigkeiten ein -gebracht und die Arbeit in unserenEinrichtungen geprägt“, betonteAnnemarie Strobl.

Geehrt wurden für 25 Jahre: Heggbacher Wohnverbund:Ulrike Kommer-Zech, Manfred Ströbe-le, Rolf Fesseler, Ingrid Sterzer, MarleneWeiser, Marion Richter, Isolde Ogger,Iris Miller

Heggbacher Werkstattverbund:Karl Pierskalla, Gerhard Fischbach,Theresa Vögele, Johannes Geiss, Ralf Kusterer, Robert Birk, ManfredEhrhart, Michael KalweitKinder · Jugend · Familie: Martina Schmid, Adelheid Müller, Maria Braun, Petra Fritzenschaft, El-friede Betz, Elisabeth Müller, AntonieEge, Karin Wilhelm, Annette HaagWohnpark St. Josef Altshausen:Anneliese RothWohnpark St. Vinzenz Aulendorf:Yohannes BerakiZentralküche: Martha Ziegler, Michael Mayer

Stiftungszentrale: Franz GanserSt. Elisabeth gGmbH: Theresia Scharpf, Elvira WürfelSozialstation Gute Beth: Kornelia KullmannKatholische Sozialstation Biberach:Ulrike Bogenrieder, Sonja Waidmann

Geehrt wurden für 40 Jahre: Heggbacher Wohnverbund: Gerlinde Braig, Monika JauchHeggbacher Werkstattverbund: Dorothee RehmKinder · Jugend · Familie: Hildegard Schäfer

Die St. Elisabeth-Stiftung ehrt 39 Dienstjubilare

dialog»

Domizil für jugendliche FlüchtlingeDie St. Elisabeth-Stiftung hat inUlm der Stadt kurzfristig einGebäude für unbegleitete, minder-jährige Asylsuchende überlassen. 35 Flüchtlinge haben dort gewohnt,das Haus steht der Kommune weiterzur Verfügung.

Jugendliche aus Afghanistan, Pakistan,Syrien, dem Irak und Algerien warenzunächst in den Ulmer Messehallenuntergekommen. 35 von ihnen bliebenvorübergehend in Ulm und wurden indieser Zeit begleitet. Helmut Hartmann-Schmid, Leiter des Ulmer Jugendamts,

war für ihre Betreuung hauptverant-wortlich. Um die Minderjährigen vorder Öffentlichkeit zu schützen, wurdeihr Aufenthaltsort geheim gehalten.„Wir sind der St. Elisabeth-Stiftungsehr dankbar für die schnelle Hilfsbe-reitschaft.“ Die Anweisung des Innen-ministeriums hatte eine umgehendeHilfe erforderlich gemacht.

Zur Begleitung hatten sich Ehrenamt-liche aus dem Umfeld der Ulmer Wengenkirchengemeinde um Dekan Matthias Hambücher bereit erklärt.Seitens der Stadt und der Kirchenge-

meinde wurde ein Team geschaffen,das sich um die Betreuung der Jugend -lichen bemühte und ihnen eine Tages-struktur vermittelte. Nach einiger Zeitin Ulm wurden die Jugendlichen aufdas Land verteilt. Das Haus steht weiter für kurzfristige Belegung zurVerfügung.

„Für uns ist es eine Selbstverständlich-keit, unsere Räume in dieser Notsitua-tion zur Verfügung zu stellen“, erklärtAnnemarie Strobl, Vorstand der St. Eli-sabeth-Stiftung.Claudia Flassak

Sabina Kreutle,Alexandra Walter,Bettina Haag undBrigitte Scheffold

(von links) von derPersonalentwicklung

der St. Elisabeth-Stiftung präsentie-

ren das neue pro-nobis-Programm.

Bei dem Großein-satz arbeiteten inHeggbach Feuer -

wehr, DRK und dieinterne Rettungs-

gruppe zusammen.

Das Fort- und Weiterbildungs-programm „pro nobis“ 2016 gibt es bei der St. Elisabeth-Stiftung Abteilung Personal-EntwicklungSteinacher Straße 70 88339 Bad WaldseeTelefon: 07353 81-208E-Mail: [email protected].

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Der Augenblick

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Begegnung in Reute

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal so eineRuhe erleben kann“, erzählt Nebyat, Mutter von drei Kindern im Alter von 7, 9 und 13 Jahren. Sie und eineweitere Familie aus Eritrea kamen im Juni 2015 alsFlüchtlinge im Kloster Reute an. Ein Leben in Eritrea warfür beide Familien nicht mehr möglich. „Very dangerous“,so bezeichnen sie immer wieder die Heimat, die sie in ihrem Herzen noch so sehr lieben.

Eine große Welle an Hilfsbereitschaft zeigte sich kurznach der Ankunft der beiden Familien. Inzwischen sindsie gut integriert: in der Schule, im Kindergarten undbeim Sport. In aller Selbstverständlichkeit kommen dieKinder mit ihrem Schulranzen zwei bis dreimal in derWoche in ihr „zweites Klassenzimmer“ in den Konvent St. Elisabeth, wo sie zusammen mit FranziskanerinnenHausaufgaben machen.

Im Sommer nahmen die Kinder an der Kinderbetreuungder Familienfreizeit im Kloster Reute statt. Dort entstandunser Bild, bei dem sich Noah (links) und Betelihem neugierig begegneten.

Im Namen der Franziskanerinnen von Reute und unserenbeiden Familien sagen wir allen Helfern Danke für dieUnterstützung. Ich selber kann nur sagen, dass durch dieWegbegleitung aus Flüchtlingen Menschen werden miteinem Namen, einem Gesicht und einer Geschichte. Aus Fremden werden Freunde, Schwestern und Brüder.

Sr. M. Birgitta Harsch

Ansprechpartnerin für die Schutzsuchenden im Kloster Reute

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Wirtschaftsbetriebe und Gastronomie

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Die Sinn-Welt im Jordanbad kom -biniert das Erlebnis heimischer Früchtemit zart schmelzender Schokolade: Beider Mit-Nasch-Führung in den Scho-koladen-Welten dürfen die Besucherihre eigenen Pralinen herstellen undmit Früchten verfeinern. Die Schokola-

den-Welten sind noch bis zum 10. Januar in der Sinn-Welt zu Gast. 90-minütige Mit-Nasch-Führungengibt es samstags, sonntags und in denSchulferien täglich außer freitags, jeweils um 14 Uhr. Elke Oberländer

Robin Nonnenmacher hat seineAusbildung zum Fleischer bei derKlostermetzgerei Reute als Innungs-bester abgeschlossen. „Ich hatte eine gute Ausbildung bei Kloster-metzger Peter Beck“, sagt der heute20-Jährige, der gleich die Meister-schule obendrauf gepackt hat.

Robin Nonnenmacher kommt aus ei-ner Metzgersfamilie. Die Eltern betrei-ben die Landmetzgerei Nonnenmacherin Bergatreute – für den Junior warklar, dass er in die Fußstapfen des Vaters treten möchte. 2012 hat er dieAusbildung zum Fleischer bei der Klo-stermetzgerei in Reute begonnen, diezur St. Elisabeth-Stiftung gehört. „Die Zeit in der Klostermetzgerei warsuper“, sagt er im Rückblick. „Ich habeEinblick in alle Bereiche bekommen,durfte überall hin.“

2015 schloss Nonnenmacher seineLehrzeit ab, die aufgrund seinerLeistungen auf zweieinhalb Jahre ver-kürzt wurde – als Innungsbester. Lehr-meister Peter Beck ist heute noch be-

geistert: „Robin war ein absolut her-ausragender Lehrling, wie man ihnheute kaum noch bekommt – mensch-lich top, interessiert, fleißig, pünktlichund zuverlässig. Er hat nur Einser heim-gebracht.“

Robin Nonnenmacher hat an die Aus-bildung direkt die Meisterschule dran-gehängt – und auch die im Sommererfolgreich abgeschlossen. Jetzt arbei-tet er bei der Metzgerei Wellhäuser inRavensburg. Ob und wann er in denelterlichen Betrieb einsteigt, ist nochoffen: „Ich habe mir jetzt erst einmalzum Ziel gesetzt, so viel Erfahrung wiemöglich zu sammeln.“Christian Metz

„Begeistert vom neuen Saunadorf“

Begeistert und gerührt lauschtSchwester Antonia(ganz rechts) denDankworten bei ihrerÜberraschungs-Abschiedsfeier.

Robin Nonnenma-cher war als Lehrlingbei der Klostermetz-gerei herausragend.

dialog»

Die neue Aufguss-Sauna hat viel Platz fürFahnen-Aufgüsse

Schwester Antonia Schmid ist imGästehaus St. Theresia verabschie-det worden. Die Steyler Missions-schwester war bis vor zwei JahrenLeiterin des Gästehauses in Eriskirch-Moos. Seither hat sie als Stellver -treterin ihre Nachfolgerin, SilviaKiesle, unterstützt. Jetzt bekommtsie innerhalb ihres Ordens neueAufgaben.

Silvia Kiesle dankte Schwester Antoniafür ihr Strahlen, ihren Humor, ihre Zuversicht, ihr Gottvertrauen und ihreVerlässlichkeit. Schwester Anna-Chri-sta wünschte ihrer Mit-Schwester,dass Gott ihr die Sonnentage ins Herzschreibe, an denen sie am Bodensee-

Ufer Schwemmholz gesammelt hat.Schwester Antonias Lachen und Sin-gen werde den Zurückbleibenden im-mer im Ohr nachklingen. „Sie haben denAntonia-Stempel aufs Haus gedrückt –und das war gut“, bestätigte ManfredFrick, Leiter Wirtschaftsbetriebe undGastronomie der St. Elisabeth-Stiftung.

„Ganz Moos wird dich und dein Lachenvermissen“, sagte Vera Baier von derRezeption im Namen des Gästehaus-Teams. Als Engelsboten verkleidet, organisierten Christina Baumgärtnervon der Rezeption und HausdameChristel Mandalka eine Bescherung:„Im Namen der Heiligen im Himmel“überreichten die Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter des Gästehauses derscheidenden Schwester Geschenke –vom Petersilien-Topf über die Klobür-ste bis zum Dosenbier.

Für Schwester Antonia steht nach ihrem Abschied von Eriskirch eineAuszeit in Chicago auf dem Pro gramm.Als nächste Aufgabe wird die 53-jähri-ge Hauswirtschafts-Meisterin ins Hei-lig-Geist-Kloster in Wickede-Wimbernim Sauerland gehen. Das Kloster istein Alten- und Pflegeheim für dieSteyler Missionsschwestern. Mehr als90 ältere Schwestern gehören zurHausgemeinschaft.Elke Oberländer

„Du hast wie ein Stern geleuchtet“

Mit-Nasch-Führung bis zum 10. Januar

Robin Nonnenmacher ist Innungsbester

Gisela Hepp und Uli Genze aus Ulmund Blaustein kommen seit neun Jahren ins Jordanbad in die Sauna:„Wir haben ja in unserer Umgebungeinige Möglichkeiten, doch die Atmos-phäre im Jordanbad gefällt uns ambesten. Durch den Umbau ist allesnoch viel großzügiger geworden. Sehr gut gelungen.“

Pamela Degenfelder aus Schemmer-hofen genießt die Gesichtsmaske.„Das ist wie ein Wellness-Urlaub. Das sollte man sich öfters gönnen.“

Pamela Degenfelder (links) und Evelyn

Drescher aus Schemmerhofen sind

regelmäßige Gäste im Jordanbad.

„Wir sind begeistert vom neuen

Saunadorf – auch von den Außenan-

lagen. Hier fühlt man sich sofort

wohl.“

Rund 250 Gäste haben am 19. September das neueSaunadorf im Jordanbad unter die Lupe genommen. Die Resonanz war durchweg positiv. Michael Mader hat für den dialog>> nachgefragt.

Evelyn Drescher (links) und Elke Wenk

haben es besonders die neuen großen

Außensaunen angetan. „Die Größe der

neuen Saunen ist gerade richtig, die

Saunameister bieten tolle Aufguss-

Events. Wir werden im Winter sicher

oft da sein.“

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Altenhilfe

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„Sterben ist eine Zeit des Lebens“ –mit diesem Leitsatz arbeitet das neueHospiz Schussental ab Januar 2016in einem Seitenflügel der Klinik fürKinder- und Jugendmedizin der Ober -schwabenklinik. Erstmals besichtigtwerden kann das neue HospizSchussental am 20. Dezember.

Blick ins neue Hospiz am 20. Dezember von 11 bis 16 UhrDas Hospiz Schussental liegt zentrums -nah und doch ruhig – in direkterNachbarschaft zum Sozialpädia tri -schen Zentrum und zur Kindertages-stätte. Menschen am Ende ihresLebens gehören bei der St. Elisabeth-Stiftung ganz selbstverständlich in dieMitte der Gesellschaft.

In dem früheren Krankenhausgebäudestehen den Hospizgästen acht wohn-lich eingerichtete Einzelzimmer mitFernseh-, Telefon- und Internetan -schluss zur Verfügung. Es gibt einPflegebad und ein großes Wohnzim-mer. Im „Raum der Stille“ können Gä-ste, Angehörige und Mitarbeiter jeder-zeit zur Ruhe kommen und neue Kraftschöpfen.

Die St. Elisabeth-Stiftung betreut ihreHospizgäste ganzheitlich und an ihren

Bedürfnissen orientiert. Die letzte Lebenszeit so bewusst und zufriedenwie möglich zu erleben, sich geborgenzu fühlen und in Würde sterben zudürfen, das alles wird hier jeden Tagange strebt und umgesetzt. Palliativ-pflege und -medizin kommen zumEinsatz, um die letzte Lebensphase soindividuell und angenehm wie mög-lich zu gestalten.

Im neuen Hospiz Schussental werdenab Januar 2016 Erwachsene unabhän-gig von ihrer Nationalität oder Religi-on aufgenommen, sofern sie an einerunheilbaren Krankheit im fortgeschrit-tenen Stadium leiden und nicht zuHause gepflegt oder durch ambulanteDienste begleitet werden können. Claudia Flassak

Sr. Andrea Müller ist nach 20 Jah-ren als Hauswirtschaftsleiterin imWohnpark St. Josef in Altshausenins Kloster Reute zurückgekehrt.Dort wird sie als Leiterin der Haus-wirtschaft für das Mutterhaus undfür das klostereigene Alten- undPflegeheim Gut-Betha-Hausgebraucht.

„Es war eine bewegte Zeit im Wohn-park“, resümierte sie bei ihrer Ab -schiedsrede. So war sie bei größeren

Schwester Andrea übernimmt Hauswirtschaft im Kloster ReuteAus- und Umbauprojekten der Gebäu-de dabei, ebenso als in St. Josef daserste Wohnparkkonzept in der St. Elisabeth-Stiftung erarbeitet wur-de. 2001 bis 2007 war sie neben derHauswirtschaftsleitung auch als Leite-rin für den gesamten Wohnpark verantwortlich, anschließend war siestellvertretende Leitung.

Sr. Andrea wird weiter im Wohnparkwohnen bleiben – sie bleibt Oberin fürdie anderen acht Ordensschwestern

des Konvents im Haus. Die Leiterin derAltenhilfe der St. Elisabeth-StiftungAnnette Köpfler betonte bei der Verab-schiedung, dass Sr. Andrea in ihrerAmtszeit „Herz der Einrichtung“ gewe-sen sei und maßgeblich die Kultur desWohnparks nach innen prägte. Vonihren Mitarbeitern wurde Sr. Andreafür ihre offene, ehrliche und direkteArt sehr geschätzt. Sebastian Schock

Mit dem ersten Spatenstich ist der offizielle Startschuss für denWohnpark St. Georg in Mecken-beuren gefallen. Der Wohnpark wird31 Seniorenwohnungen für Betreu-tes Wohnen, ein Pflegeheim mit 48 Plätzen und integrierter Tages-pflege sowie eine Kindertagesstättefür 30 Kinder vom ersten Lebens-jahr bis zum Schuleintritt unter einem Dach vereinen. Die Fertigstel-lung ist für Sommer 2017 geplant.

„Das Grundstück hat eine ideale Lagein Meckenbeuren: Es bietet seinen Be-wohnern sehr kurze Wege“, sagt IngoTraub, Geschäftsführer der Reisch Pro-jektentwicklung GmbH & Co. KG ausBad Saulgau. Die Firma Georg ReischGmbH & Co. KG ist über ein Tochter-unternehmen Bauherrin des Gebäu-des. „Der Wohnpark St. Georg wirdmehr als nur Wohnraum für ältereMenschen bieten.“

Meckenbeurens Bürgermeister Andre-as Schmid freute sich, dass die Bauar-beiten nach zweijährigen Verhandlun-gen jetzt beginnen können: „DerWohnpark wird ein Eingangstor fürMeckenbeuren sein. Dafür brauchenwir eine Architektur, die diesemAnspruch genügt. Dem neuen Wohn-park wird das gelingen.“

Schmid sprach aber auch die Heraus-forderungen an, die das Grundstückan der Kreuzung B30/Tettnanger Stra-ße an eine gute Planung stellt: „Solan-

„Ein Eingangstor für Meckenbeuren“ge wir die B30 in der Stadt haben, istdie Erschließung eines Gebäudes andieser Kreuzung kein einfaches Unter-fangen – ich freue mich, dass wir hierein gutes Ergebnis erreicht haben.“Dies gelte auch für die Parkplätze, soSchmid: „Der Wohnpark wird für zu-sätzliche Frequenz sorgen – das wol-len wir ja auch. Aber das verschärftnatürlich auch die Parksituation –auch hier haben wir aber am Ende eine vernünftige Lösung gefunden.“Eine Tiefgarage unter dem Wohnparkwird 44 Plätze bieten.

„Es freut mich, dass wir den erstenSpatenstich am Namenstag der Heili-gen Elisabeth setzen können, der Na-menspatronin unserer Stiftung“, sagteAnnemarie Strobl, Vorstand der St. Eli-sabeth-Stiftung, die Pflegeheim undKindertagesstätte betreiben und auchdie Seniorenwohnungen betreuenwird. „Ein Spruch, der Elisabeth zuge-schrieben wird, ist: Ihr sollt die Men-schen froh machen. Heute ist so einTag der Freude – der Startschuss fürden Wohnpark St. Georg.“

Der neue Wohnpark entsteht in zen-traler Lage in Meckenbeuren. Die FirmaReisch als Bauherrin investiert rund 13Millionen Euro. Zum Konzept gehörtauch ein Begegnungs-Café. Die St. Eli-sabeth-Stiftung betreibt die Kinderta-gesstätte und das Pflegeheim, zudemverant wortet sie die Dienstleistungenrund um das Betreute Wohnen. Christian Metz

In diesen Seiten-flügel der Klinik für

Kinder- undJugendmedizin der

Oberschwabenklinikwird das Hospiz ein-

ziehen.

Zusammen mit Senioren und

Kindern wurde am19. November

Richtfest gefeiert.

Sr. Andrea wurde imWohnpark St. Josefnach 20 Jahren Be-triebszugehörigkeit

von Annette Köpfler,Leiterin der Alten -hilfe der St. Elisa-

beth-Stiftung, verabschiedet.

dialog»

Betreutes Wohnen mit 31 Appartements• Wohnungen von 60 m² bis 105 m²• 24h-Notrufdienst• Werthaltige Bauqualität mitmoderner Ausstattung

• Stufenloser Zugang von der Tiefga-rage bis zur Wohnung

• Privatgärten, sonnige Balkone undDachterrassen

• Großzügiger Gemeinschaftsraum

Pflegeheim mit 48 Bewohner-zimmern• 4 Wohngemeinschaften mit 48 Ein-zelzimmern und eigenem Bad

• Wohngemeinschaftskonzept,begleitet durch Bezugspersonen

• In einer Wohngemeinschaft orien-tiert sich der Alltag an familienähn-lichen Wohn- und Lebensformen

• Vertrautheit, Normalität, Teilnahmeund Teilhabe am gemein schaft -lichen Leben stehen im Vorder -grund

Kindertagesstätte mit 30 Kitaplätzen• Zwei altersgemischte Gruppen mitjeweils 15 Kindern, im Alter von einem Jahr bis zur Einschulung

• Montessori-Konzept • Ganztägige Öffnungszeiten

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Bogenschießen mitWolfgang Hönig,

Arbeitstherapeut beiSt. Fidelis von der

Jugendhilfe Heuberg– hier im Einsatz

mit (von links): Pia Hermann,

Sophie und LeaMüller.

Matthias Rehm, Leiter der WG Ehingen undInge Schrade (rechts), die neue Leiterin derAußenstelle in Laichingen, verabschiedetenMarlies Rehm in den Ruhestand.

Sabine Miller (links)ist eine der drei

angehenden Werk-stattführerinnen der

WfbM Biberach.

Heggbacher Werkstattverbund dialog»

„Geschwisterzeit“ auf den Spuren von Robin HoodAcht Geschwisterkinder von chro-nisch kranken Kindern oder Kindernmit Behinderungen haben im Rah-men der „Geschwisterzeit“ an einererlebnispädagogischen Aktion aufdem Therapiebauernhof Kanzachhofin Dürmentingen-Burgau teilge-nommen.

Das Projekt Geschwisterzeit wird ge-meinsam von der St. Fidelis Jugendhil-fe Heudorf und dem Bereich Wohnenund Begleiten Ingerkingen der St. Eli-sabeth-Stiftung angeboten. „Wir ha-ben dieses Projekt im vergangenen

Jahr angestoßen und sind sehr zufrie-den mit dem Start“, sagt Wilhelm Rie-mann, Leiter von Wohnen und Beglei-ten Ingerkingen. Die Aktion vor Ortbegleitet haben die SozialpädagoginSarah Weber von der St. Elisabeth-Stiftung und Wolfgang Hönig, Arbeits -therapeut bei St. Fidelis. „Die Kindersollen hier ganz im Mittelpunkt stehenund Freude an gemeinsamen aktivenund kreativen Unternehmungen ha-ben“, sagt Hönig.

In Zusammenarbeit mit Schülerinnendes Instituts für sozialpädagogische

Berufe in Ravensburg (IfsB) wurde einParcours mit neun Stationen aufge -baut, den die Kinder zusammen mitanderen Jugendgruppen haben. Unterden Aufgaben waren etwa Schwerter-kampf, Bogenschießen oder das Füh-ren von Ponys.

Nach dem Besuch des Hochseilgartensin Scheidegg, einem Tag im Steinzeit-dorf des Federseemuseums Bad Buchausowie einer Piraten-Floßfahrt auf ei-nem See war der Tag auf dem Kanzach -hof bereits das vierte Angebot von„Geschwisterzeit“. Michael Mader

Die Delegation ausDeutschland war in

Zagreb bei links Zoran Kljajic (links),

Leiter des Kinder-heimes Brezovica,und Zvonko Erceg

(rechts), Generalse-kretär der Caritas

Zagreb, zu Gast.

Fachkräfteaustausch soll 2016 beginnen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterdes Bereiches Wohnen und Beglei-ten Ingerkingen und der Schule St. Franziskus haben ein Kinderheimin dem kroatischen Ort Brezovicabesucht. Der Besuch diente der Vorbereitung eines Fachkräfteaus-tauschs zwischen der Caritas Zagrebund der St. Elisabeth-Stiftung.

Die beiden Einrichtungen vereinbar-ten, im Frühjahr 2016 mit dem Aus -

tausch zu beginnen: Jeweils zwei bisdrei der Fach- und Lehrkräfte sollenauf beiden Seiten die Gelegenheit be-kommen, rund zehn Tage lang die Arbeit der anderen Seite kennenzuler-nen. „Wir versprechen uns davon ei-nen gegenseitigen Wissenstransfer“,sagt Wilhelm Riemann, Leiter Wohnenund Begleiten Ingerkingen – er reistezusammen mit Birgit Janson vom Psy-chologischen Dienst, Heilerziehungs-pflegerin Ivana Budak und FachlehrerFranz Braig nach Kroatien. „Beide Sei-ten werden von dem Austausch profi-tieren.“

In Brezovica stellten Fachkräfte desHeims den Besuchern ihre vielfältigepädagogische, pflegerische und thera-peutische Arbeit mit Kindern und Ju-gendlichen mit Behinderungen vor.„Wir waren beeindruckt von der

Atmosphäre“, sagt Wilhelm Riemannüber die Einrichtung, in der 75 Kinderund Jugendliche aus ganz Kroatien inauf fünf Häuser verteilte Wohnge -meinschaften leben. „Im KinderheimBrezovica sind die Dienste ganz ähn-lich wie bei uns aufgestellt – so sindwir schnell zu einem interessantenGedankenaustausch gekommen.“

Im Frühjahr 2015 hatte eine Delegati-on aus Kroatien Ingerkingen besucht –die Reise der Delegation aus Ingerkin-gen war der Gegenbesuch auf Einla-dung der Caritas Zagreb. Ein weiteresThema bei den Gesprächen in Zagrebwaren Möglichkeiten für Praktika vonjungen Leuten aus Kroatien inDeutschland. Christian Metz

Am 22. September erlebten drei Beschäftigte aus der Werkstatt fürbehinderte Menschen Biberach inWarthausen-Birkenhard eine beson-dere Premiere: Sie stellten zum er-sten Mal als Führerinnen Besuchernihre Werkstatt vor.

Zu Gast waren zwanzig Mediziner, dieim Rahmen einer Exkursion der Sozial-und Arbeitsmedizinischen AkademieBaden-Württemberg (SAMA) die Werk -statt besichtigten. Jährlich findenmehrere Führungen in der WfbM statt.Bisher führte die Werkstattleitung

selbst die Gästedurchs Haus. Auchdieses Mal unter-stützte der Werk-stattleiter ThomasMyhsok mitergänzenden In-formationen, abereinen großen Teilder Führung über-nahmen bereitsdrei Beschäftigte

der WfbM, die sich ihre Beiträge inModule aufgeteilt hatten.

Das Projekt dieser Werkstattführungdurch Beschäftigte der WfbM hatteeine Vorlaufzeit seit Anfang des Jahres.Der damalige Auszubildende zum Ar-beitserzieher Steffen Maurer hatte dieIdee, als Projekt für sein Kolloquiumdrei Menschen mit Behinderung ausdem Betrieb zu Werkstattführern aus-zubilden.

Aus der Idee wurde ein umfangreiches

Menschen mit Behinderungen zeigen ihre Werkstatt

Projekt. Aus zehn Bewerbern für dieAusbildung zum Werkstattführer wähl-te Maurer drei geeignete Kandidatin-nen aus: Die 41-jährige Sonja Baischaus der Montagegruppe 2, die 42-jäh-rige Sabine Miller aus der Werkstatt-küche und die 24-jährige Galina Bezgans aus der Datenarchivierung.Die Ausbildung selbst umfasst 18 Teil-schritte.

Unter anderem recherchierten die an-gehenden Werkstattführerinnen mitSteffen Maurer die Inhalte für dieFührung, teilten sie in Module auf undlernten von Mitarbeitern der Werkstattund einer Stadtführerin praktisch, aufwas man bei Führungen achten muss.Außerdem erhielten sie in einem Biber-acher Modehaus eine Stilbe ratung.Das Ziel ist, dass die Werkstattführer-innen in Zukunft die Führungen kom-plett übernehmen − am Ende ihrerQualifikation sollen sie eine praktischePrüfung ablegen und eine Urkundebekommen.

Die Werkstattführerinnen selbst warenhinterher sichtlich erleichtert, dass beiihrer Feuertaufe alles geklappt hat. Vorder Führung nahmen sie sich gegen-seitig in den Arm und wünschten sich„viel Glück und toi, toi, toi.“ SteffenMaurer freute sich über die Motivati-on der drei Frauen: "Sie kamen in derAusbildung immer wieder an Grenzen,aber an keinem Punkt hörte ichKlagen, dass sie keine Lust mehr ha-ben. Wenn ich nicht da sein konnte,haben sie selbstständig geübt."Sebastian Schock

Bei der Außenstelle der Werkgemein -schaft (WG) Ehingen in Laichingenhat es einen Wechsel gegeben: Fürdie aus Altersgründen ausscheidendeMarlies Rehm rückte Inge Schradenach – die beiden hatten die Einrich-tung bereits gemeinsam geleitet.

Aktuell zwölf psychisch kranke Men-schen – sie leiden meist unter Depres-sionen oder Schizophrenie – arbeitendort täglich von 8 bis 16 Uhr und stel-len einfache Montageteile für den Ul-mer Gartengerätehersteller Gardenasowie weitere kleinere Unternehmenaus der Region her. Ende 2011 wurdedie Außenstelle der WG Ehingen inLaichingen ins Leben gerufen. Sie bie-tet eine große Werkstatt, einen groß-zügigen Gemeinschaftsraum, Sanitär-anlagen und eine Küche. „Wir wollteneinen wohnortnahen Arbeitsplatz fürdie Menschen schaffen“, sagt MatthiasRehm, Leiter der WG Ehingen. „DieMenschen gehen sehr offen miteinan-der um, wir haben hier ein tolles Miteinander“, betont Marlies Rehm,eigentlich gelernte Krankenschwester,die diesen Beruf mehr als 30 Jahreausgeübt und auch Erfahrungen in derAltenpflege gesammelt hatte. IhreNachfolgerin Inge Schrade ist eineklassische Quer-Einsteigerin. Die stu-dierte Innenarchitektin absolviert jetztberufsbegleitend die Ausbildung zurFachkraft für Arbeits- und Berufsför-derung.Michael Mader

„Wir haben hier eintolles Miteinander“

Sonja Baisch, Galina Bezgans und

Sabine Miller (von links) mit ProjektinitiatorSteffen Maurer.

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Kinder · Jugend · Familie

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Kinder und Jugend-liche mit Entwick-

lungsauffälligkeitenstehen im Mittel-

punkt der Arbeit desSPZ Ravensburg.

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Kleine Irritationen fördern die Entwicklung von KindernDie Individualität eines Kindes istkein Störfaktor, sondern eine Her-ausforderung – das war die Grund-these eines Vortrags des MünchnerKinderarzts und Kinder- und Jugend -psychiaters Nikolaus. Anlass war derfünfte Geburtstags des sozialpädia-trischen Zentrums (SPZ), den die St. Elisabeth-Stiftung am 12. No-vember in der Ravensburger Spohn-Mensa feierte.

„Vom ersten Lebenstag an – und sogarschon im Mutterleib – sind die Tempe-ramentsmuster von Kindern unglaub-lich vielfältig“, betonte von Hofackerzu Beginn seines Vortrags und belegtediese These gleich mit zwei Videos vonBabys, die auf dieselbe Situation völligverschieden reagieren. „Das Tempera-ment ist etwas, das das Kind mit -bringt.“ Für eine vermeintliche Störungwürden aber viel zu schnell Eltern alsHauptfaktoren verantwortlich ge -macht, statt die Individualität des Kin-des zu berücksichtigen.

Von Hofacker plädierte dafür, sich ge-nau diese Individualität eines Kindesgenauer anzuschauen und bei Proble-men zu fragen, wie gut das familiäreSystem in der Lage ist, mit dieser Indi-vidualität umzugehen. „Es geht um diePassung – also darum, wie gut sichEltern auf das Verhalten ihres Kindeseinstellen können. Man kann eine Stö-rung als fehlende Passung verstehen.“Dabei sieht er geringe Störungen so-gar positiv: „Kleinere Unstimmigkeiten

5 Jahre SPZ: Von Down-Syndrom bis Marte MeoAmbulant und multidisziplinär wer-den im Sozialpädiatrischen Zentrum(SPZ) Ravensburg Kinder undJugendliche mit Entwicklungs -auffälligkeiten oder -risiken sowiedrohenden oder vorhandenen Behin-derungen untersucht, beraten undbehandelt. Gegründet wurde dasSPZ Ravensburg im September 2010.Das Einzugsgebiet umfasst ganzOberschwaben und den Bodensee -kreis.

Motorisch, sprachlich, geistig, see -lisch, emotional – Entwicklungspro-bleme bei Kindern und Jugendlichensind so vielfältig wie ihre Ursachen.Zu den häufigsten Erkrankungen, dieim SPZ Ravensburg behandeltwerden, gehören allgemeine Entwick-lungsauffälligkeiten, Epilepsien, kör-perliche und geistige Behinderungen,genetische Erkrankungen wie dasDown-Syndrom, spas tische Bewe -gungsstörungen, Frühchen- Nachsor-ge, chronische Kopfschmerzen, Schulprobleme wie Lese-Rechtschreib -störungen, Aufmerk samkeits- undHyperaktivitätsstörungen, emotionaleStörungen durch Vernachlässigungoder Missbrauch, Belastungen der El-tern-Kind-Beziehung etwa nach einerScheidung oder Regulationsstörungenwie starkes Schreien bei Babys.

Ein derzeit 22-köpfiges, interdiszipli-näres Team um SPZ-Leiterin Dr. AnetteSchneider kümmert sich um Diagno-stik, Beratung und Therapie. ZumTeam gehören Kinder- und Jugendärz-te, Kinderneurologen, Psychologen,Sozialer Dienst sowie Therapeuten fürLogopädie, Ergo-, Physio-, Musik- undKunsttherapie.

„Im Mittelpunkt stehen für uns immerdas Kind und seine Familie“, sagtAnette Schneider, die zugleich leitendeÄrztin des SPZ sowie der Neuropädia-trie der Klinik für Kinder- und Jugend-medizin der Oberschwabenklinik ist.Sicherheit erfahren die Familien durchein dichtes, weitgespanntes Netzwerk,das niedergelassene Ärzte, Schulen,Kindergärten und Frühförderstellenebenso einschließt wie Selbst hilfe -gruppen, Jugendamt, Kinderschutz -bund, Spezialkliniken und viele weitereStellen.

Spezialangebote des SPZ Ravensburg

Viel genutzt werden, so Anette Schnei-der, auch die Spezialangebote des SPZRavensburg. Dazu gehören Sprech -stunden für Bewegungsstörungen,Genetik oder Regulationsstörungen,die videogestützte Erziehungs bera -

tung „Marte Meo“, Elterngruppenan-gebote wie das Heidelberger Eltern -training oder „Stepping Stones“ undvieles andere mehr.

Das 1968 von Theodor Hellbrügge ge-gründete „Kinderzentrum Münchenfür Kinder mit Behinderung oder vonBehinderung bedroht“ war das ersteZentrum seiner Art. 20 Jahre später,Ende 1988, wurden die Sozialpädiatri-schen Zentren im Sozialgesetzbuch Vverankert: „SPZ sind Einrichtungen dergehobenen Versorgungsstufe für Kin-der und Jugendliche mit chronischenKrankheiten sowie deren Folgen oderdrohenden bzw. manifesten Behinde-rungen.“ Inzwischen gibt es inDeutschland etwa 146 SPZ, in Baden-Württemberg sind es 18. Patientenmüssen vom Kinder- und Jugendarztans SPZ überwiesen werden. Die Kran-kenkassen übernehmen die Kosten,teilweise bezuschusst vom Land. Dagmar Brauchle

Clown „Beff“stimmte die Jubilä-umsgäste als „Stör-faktor“ mit hinter-gründigem Humorauf die Veranstal-

tung ein.

Mehr Aufmerk-samkeit für die

Individualität jedesKindes – das

forderte Nikolausvon Hofacker in seinem Vortrag

fördern die Entwicklung von Kindern.“Erst „Makrostress“ – also zum BeispielGewalt – sei wirklich schädigend, sovon Hofacker. Kleinere Störungenselbst reguliert zu haben, stärke dage-gen sogar das Selbstvertrauen vonKindern.

dialog»

Annemarie Strobl, Vorstand der St. Elisabeth-Stiftung: „Die Mütterund Väter, die mit ihren Kindern zuuns ins SPZ kommen, haben Sorgen:Ihr Kind ist anders als die anderenKinder, es fällt im Kindergarten auf,es hängt bei den schulischenLeistungen erkennbar zurück. Nichtselten hat die Familie schon einekleine Odyssee hinter sich. Deshalbist ein SPZ für mich zuallererst eineEinrichtung, die Eltern Ängste nimmt –mit Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern, die versuchen, Antworten aufdie Fragen der Eltern zu geben.“

Jugendamtsleiter Konrad Gutemannals Vertreter des Landkreises Ravens -burg: „Wir als Landkreis sind sehrfroh, dass die betroffenen Eltern seitder Eröffnung des SPZ nicht mehrso weit fahren müssen.“

Simon Blümcke, Ravensburgs ersterBürgermeister: „Mit dem SPZ stärken Sie die GesundheitsstadtRavensburg.“

„Mut zur Lücke“ empfahl Hofacker daher allen Eltern. Vernachlässi gungwirke sich natürlich negativ auf dieKinder aus – aber auch die Über -betreuung durch Vater und Mutternehme dem Kind die Chance, Selbst-regulation zu lernen.Christian Metz

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Helene Wagner

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Heggbacher Wohnverbund

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Schnitzeljagd, Flaggen gestalten,Fußball spielen – das Programm derzwölftägigen Jugendfreizeit in Inger-kingen für Menschen mit und ohneBehinderungen kommt immer wiedergut an. In diesem Jahr waren zweiBetreuerinnen extra vom anderenEnde der Welt angereist: Zwei chinesische Studentinnen haben inden Sommerferien Erfahrungen mitInklusion gesammelt und zugleichDeutsch geübt.

Zuhause hört Daisy auf den NamenZhou Yuchen. Aber weil das für deut-sche Münder und Ohren zu schwierigist, durften die Teilnehmer der Jugend-freizeit die 20-jährige Chinesin Daisynennen. Daisy studiert in China Ger-manistik und lernt seit zwei JahrenDeutsch. An der deutschen Sprachefasziniert sie vor allem die Grammatik,sagt sie. Nach ihrem Studium will sieden Deutschen die chinesische Kulturund den Chinesen die deutsche Kulturnäherbringen.

Ihre 21-jährige Kollegin Eva heißt eigentlich Xue Min. Sie studiert eben-falls Germanistik, lernt seit zwei Jah-ren Deutsch und seit sechs JahrenEnglisch. Eva will nach dem StudiumReise-Managerin werden. Eva undDaisy sind beide zum ersten Mal inDeutschland – als Teilnehmerinnen eines Projekts der Robert-Bosch-Stif-tung. Dabei geht es um die Inklusionvon Menschen mit Behinderungen.

Chinesische Studentinnen sammeln Erfahrung mit Inklusion

Ob Bus-Fahrpläne, Sommerfest,Pflegesatz-Verhandlungen oder Sa-nierungsmaßnahmen: Die Mitglie-der des obersten Heimbeirats imHeggbacher Wohnverbund sind ge-fragte Gesprächspartner. Sie vertre-ten die Interessen der Bewohnerund ihrer Angehörigen. Sie habenMitspracherecht bei sämtlichen Be-langen, die den Heggbacher Wohn-verbund betreffen. Die Räte werdenüber alle Neuerungen informiertund geben die Informationen an dieBewohner weiter.

Im Landkreis Biberach gibt es neueBus-Fahrpläne. Das hat für große Auf-regung gesorgt – und steht natürlichauch bei der Sitzung des oberstenHeimbeirats auf der Tagesordnung. Es gibt weniger Fahrten von und nachHeggbach. Und wenn die Bewohnervon Heggbach am Wochenende nachBiberach fahren wollen, müssen siedie Fahrt jetzt vorher telefonisch an-melden. Und was macht dann ein ge-hörloser Mensch, der gar nicht telefo-nieren kann?

Heimbeirätin Charlotte Landthaler hatsich zusammen mit Daniela Maichlevon der Stabsstelle Sozialraum -entwicklung an das Verkehrsamt ge-wandt. Unterstützung haben sie dabeiauch vom VDK Ortsverband Masel -heim bekommen. Erste Verbesserun-gen sind schon erreicht, berichtet Da-niela Maichle dem Heimbeirat in derSitzung: Künftig soll es jeden Samstag

Matthias Roth

Richard Schwaibold

Petra BauerSchriftführerin

Monika Haas

Ajhan Kiran

Charlotte Landthaler

wieder Fahrten von Heggbach nachBiberach und zurück geben – ohne telefonische Anmeldung. Außerdem istin Kooperation mit dem Nahverkehrs-amt Biberach eine Übungs-Busfahrtgeplant.

Rückmeldungen zum HeggbacherSommerfest

Wichtiges Thema im obersten Heim-beirat ist auch das Heggbacher Som-merfest. Jetzt steht die Nachbespre-chung auf der Tagesordnung. „DasFest war einwandfrei“, sagt RichardSchwaibold. Da sind sich alle Ratsmit-glieder einig. Vorschlag für das näch-ste Sommerfest: Der Stand des Heim-beirats soll zusammen mit weiterenInformationsangeboten an einer zen-tralen Stelle platziert werden – zumBeispiel auf dem Marktplatz. Diese An-regung der Räte wird an die Organisa-toren des Sommerfests rückgemeldet.

Im gesamten Heimbeirat sitzen 18Mitglieder – Bewohner, Angehörigeund Betreuer. Sie sind auf vier Jahregewählt und vertreten die Wohnberei-che Laupheim/Ehingen, Biberach/Ra-vensburg und Heggbach. Die letzteWahl war im Jahr 2013. Die Ratsmit-glieder haben jetzt also schon zweiJahre Erfahrung. Neun von ihnen sindaus dem gesamten Heimbeirat in denobersten Heimbeirat gewählt. DerHeimbeirat trifft sich regelmäßig zuSitzungen mit der Geschäftsbereichs-leitung.

Inklusion ist nicht nur in Deutschlandein aktuelles Thema, sondern auch in China, zum Beispiel bei den Vorbe-reitungen auf die chinesischen Para-lympics. Am Projekt der Robert-Bosch-Stiftung sind drei chinesischeHoch schulstandorte beteiligt: die Pädagogische Hochschule Mianyang,die Sichuan Universität Pengshan unddie Technische Universität Xian.

Das Projekt soll chinesische Studentenfür gesellschaftliche Vielfalt sensibili-sieren, ihnen Praxis-Erfahrungen inDeutschland ermöglichen und dabeiein aktuelles Deutschland-Bild vermit-teln. Zugleich motiviert es die Studen-ten, sich mit der aktuellen Situationbehinderter Menschen in China zu be-schäftigen.

Abwechslungsreiches Programm

Seit 1998 gibt es jedes Jahr in denSommerferien eine Jugend-Freizeit inden Räumen der Schule St. Franziskusin Ingerkingen. Dieses Jahr haben 17 Betreuer ein abwechslungsreichesProgramm für 32 Kinder und Jugend-liche im Alter von sieben bis 22 Jahrenorganisiert. Die Teilnehmer hatten vor-mittags und nachmittags jeweils vierAngebote zur Auswahl: vom Bemalenvon T-Shirts über Basteln mit Perlenbis zu Ausflügen in die Umgebung.Auch ein Besuch auf dem Kulturuferin Friedrichshafen stand auf dem Pro-gramm.

Die beiden chinesischen Studentinnenhaben sich jeweils um ein Mädchenmit geistiger Behinderung gekümmert -im Tandem mit einer deutschenBetreuerin. Sie haben beim Essen undbei der Pflege geholfen, die Mädchenzu den Freizeit-Angeboten begleitetund sie auch zu eigenen Ideen ange-regt.

Dabei sind die Teilnehmer immer wie-der auf kulturelle Unterschiede gesto-ßen, die die Gruppe bereichert haben.Markus Christ, Leiter der Freizeit in In-gerkingen, nennt ein Beispiel: „Bei unswird den Kindern eingetrichtert, dassman mit Messer und Gabel essenmuss. Und nun sehen die Kinder undJugendlichen, dass die Chinesinnenaber mit Stäbchen essen.“

Veranstalter der Freizeiten ist das Ser-vice-Haus für Menschen mit geistigenBehinderungen in Biberach, eine Ein-richtung der Offenen Hilfen desHeggbacher Wohnverbundes der St.Elisabeth- Stiftung. Andreas Kemper,Leiter des Service-Hauses, ist mit derinterkulturellen Zusammenarbeit sehrzufrieden: „Die beiden chinesischenStudentinnen haben sehr gute Arbeitgeleistet“, lobt er. Kemper kann sichgut vorstellen, die Zusammenarbeit imkommenden Jahr fortzusetzen. Elke Oberländer

Einfühlungsvermögen und Finger-spitzengefühl

Ob die Bewohner Wünsche oder Be-schwerden haben, ist manchmal garnicht so leicht rauszukriegen, sagtHeimbeirat Ajhan Kiran. „Manche kön-nen ihre Probleme nicht erklären, undmanche trauen sich auch nicht.“ Mo-nika Haas bestätigt diese Erfahrung:„Ich gebe mir viel Mühe, die Anliegender Bewohner rauszufinden.“ Und Pe-tra Bauer berichtet: „Wenn ich komme,fallen den Bewohnern ihre Wünscheoft gerade nicht ein.“ Bei der Arbeit alsHeimbeirat ist also Einfühlungsvermö-gen und Fingerspitzengefühl nötig.

Wichtige Themen für die Bewohnersind zum Beispiel die Verpflegung undder Zugang zum Internet, berichtetHeimbeirat Matthias Roth. Seine Rats-kollegin Elisabeth Ackermann lobt denInformationsfluss im Heimbeirat.„Aber das Allerwichtigste ist das Mit-spracherecht“, sagt sie. DennMenschen mit Behinderung sind Ex-perten in eigener Sache. Elke Oberländer

„Das Mitspracherecht ist das Allerwichtigste“

Die beiden chinesi-schen Studentinnen

Daisy alias ZhouYuchen und Eva ali-

as Xue Min (Ballwerfend) unterstüt-zen die Jugendfrei-zeit in Ingerkingen.

dialog»

Elisabeth Ackermann

stellvertretende Vorsitzende

Renate Schöll aus der WGUlrich ist Vorsitzende desobersten Heimbeirats

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social4you Termine

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Über die neue Bildungspartnerschaft freuen sich (von links): Petra Berthold (Koordinatorin Wohnpark St. Josef), Markus Brunnbauer

(IHK Bodensee-Oberschwaben), Katharina Finkbeiner (stellvertretendeSchulleiterin Progymnasium), Robert Schweizer (Gemeinderat Altshau-

sen), Alexandra Walter (Ausbildungsverantwortliche St. Elisabeth-Stiftung), Willi Stadler (Stadler Anlagenbau GmbH), Miriam Oberfeil

(AOK Bodensee-Oberschwaben), Franz Schmid (Volksbank Altshausen)sowie Jörg Schmieder (Handwerkskammer Ulm).

Der Wohnpark St. Josef kooperiertab sofort mit dem ProgymnasiumAltshausen. „Junge Menschenbekommen bei uns die Möglichkeit,soziale Berufe kennen zu lernen“,sagte Alexandra Walter, Ausbil dungs -verantwortliche der St. Elisabeth-Stiftung. „Wir als Arbeitgeber ha-ben die Chance, möglichst früh mitSchülern in Kontakt zu kommen.“

Die Bildungspartnerschaft schreibtfest, dass der Wohnpark St. Josef beiPraktika und der Berufs- und Studien-orientierung an allgemeinbildendenGymnasien (BOGY) mit dem Progym-nasium zusammenarbeitet. Außerdemunterstützt der Wohnpark – wie dieanderen Kooperationsunternehmen –

Unterrichtsinhalte der Schule. Das ge-schieht zum Beispiel im Religionsun-terricht beim Thema „Alt werden“ oderim Wohnpark in dem Projekt „Begeg-nungen“, das Schülern soziales Enga-gement mit älteren Menschen ermög-licht.Die stellvertretende Schulleiterin Ka-tharina Finkbeiner sowie Vertreter deranderen Bildungspartner des Progym-nasiums hießen den Wohnpark herz-lich in der Partnerschaft willkommen.„Eine soziale Einrichtung wie die St.Elisabeth-Stiftung hat unserem Bundnoch gefehlt“, freute sich etwa WilliStadler, der mit seiner Firma StadlerAnlagenbau ebenfalls ein Bildungs -partner der Schule ist. Sebastian Schock

Bildungspartnerschaft mit Progymnasium besiegelt

Freuen sich über dasneue Konzept zur

Unterstützung derDH-Studentinnen:

(von links) StudentinLaura Heber mit

Mentorin SabrinaKeller, Ausbildungs-

verantwortlicheAlexandra Walter,Mentorin Milena

Lazar und StudentinElisa Müller.

Die St. Elisabeth-Stiftung hat diegezielte Förderung von Nachwuchs-kräften seit Oktober erweitert: EinMentoring-Programm unterstütztStudentinnen.

Mentoring ist ein erprobtes Personal-entwicklungs-Instrument zur gezieltenFörderung von Nachwuchskräften. Erfahrene Mitarbeiterinnen begleitenDH-Studentinnen in allen Fragen rundum den beruflichen Ein- und Aufstieg.Ausbildung und Kompetenz reichenfür das berufliche Vorankommen nichtaus. „Kontakte, positive Leitbilder und

die direkte Förderung durch Persön-lichkeiten sind effiziente Möglichkei-ten, den beruflichen Erfolg bereits imStudium vorzubereiten“, unterstreichtAlexandra Walter, Ausbildungsverant-wortliche der St. Elisabeth-Stiftung.Die Mentorinnen begleiten dieStudentinnen durch ihre fachliche Beratung, Erfahrungsaustausch undEinblicke in die berufliche Praxis oderNetzwerke.

Bei einer Auftaktveranstaltung zu Be-ginn des neuen Studienjahres lerntensich die ersten „Tandems“ kennen:

Sabrina Keller, Mitarbeiterin aus demWohnpark St. Josef in Altshausen, unterstützt die Studentin Laura Heber(Sozialwirtschaft – Altenhilfe) diekommenden drei Jahre als Mentorin.Milena Lazar, Mitarbeiterin aus derWerkstatt für behinderte Menschen in Biberach, übernimmt die Mentorin-nenrolle bei Elisa Müller (Studium Sozial Arbeit – Menschen mit Behinderungen).Claudia Flassak

Mentorinnen unterstützen Studentinnen

Dezember20.12. Hospiz Schussental in der

Casa Elisa Ravensburg: Blickdurchs Schlüsselloch – Vorab-besichtigung des neuen Hospizes, 11–16 Uhr

Januar02.01. Kirche St. Georg Heggbach:

Musikalischer Neujahrsabendmit „KonText“ (Musik) und Sr. Leonie Voitenleitner (Texte),18 Uhr

02.- Gästehaus St. Theresia05.01. Eriskirch: „Ich denk, es wird

ein gutes Jahr“ – Seminar derAkademie für Gesundheit undEntwicklung, 299 €, Anmel-dung notwendig

12.01. Wohnpark am Schloss BadWaldsee: „Patientenverfügungund Vorsorgevollmacht“, Vor-trag von Hans Zimmer, 15 Uhr

13.01. SES Dienstleistung & MarktUlm: Reparatur-Café, 17–20 Uhr

15.01. Wohnpark am Schloss BadWaldsee: Konzert der „Chronomika Oldies“, 15 Uhr

19.01. Jordanbad Biberach:Wellness-Sauna

27.01. SES Dienstleistung & MarktUlm: Reparatur-Café, 17–20 Uhr

28.01. Casa Elisa Ravensburg: Mon-tessori für Senioren – machtdas Sinn?, Vortrag der Akade-mie für Gesundheit und Ent-wicklung mit Bianka Mattern,19 Uhr, 10 Euro

28.01. DRK Ravensburg: Nonna Anna – ein Betreu -ungs- und Beschäftigungs -konzept für Senioren aufMontessori-Basis, Workshopder Akademie für Gesundheitund Entwicklung mit BiankaMattern, 9–16.30 Uhr, 130 €,Voranmeldung notwendig

Februar10.02. SES Dienstleistung & Markt

Ulm: Reparatur-Café, 17–20 Uhr

16.01. Jordanbad Biberach:Wellness-Sauna

22.02. Wohnpark am Schloss BadWaldsee: „Alle werden älter –auch die Blase und die Pros-tata“, Vortrag von Dr. Mat-thias Pöttich, 17 Uhr

24.02. SES Dienstleistung & MarktUlm: Reparatur-Café, 17–20 Uhr

25. & Jordanbad Biberach:26.02. „Baden Sie sich gesund – ein

Kneipp-Revival-Seminar“, 25 €, 25.02. 9–11 Uhr und26.02. 18–20 Uhr

28.02. Festsaal Heggbach: Konzert der „Biberacher Gospelfriends“, 15 Uhr

März02.03. Wohnpark am Schloss Bad

Waldsee: „Sterbekultur“, Vor-trag von Dr. Thomas Sapper,19 Uhr

05.03. Festsaal Heggbach: Alltags-lieder mit dem GitarristenThomas Walter aus Burgrie-den und seiner Tochter Leo-nie, 20 Uhr

09.03. SES Dienstleistung & MarktUlm: Reparatur-Café, 17–20 Uhr

15.03. Jordanbad Biberach:Wellness-Sauna

17.03. Wohnpark am Schloss BadWaldsee: Frühjahrsmoden-schau, 15 und 17 Uhr

19.03. SES Dienstleistung & MarktUlm: Reparatur-Café Fahr-rad-Tag, 10–16 Uhr

23.03. SES Dienstleistung & MarktUlm: Reparatur-Café,17–20 Uhr

Kultur & Genuss, Kabarettund Konzerte Auftakt ins neunte Jahr von „Kultur inHeggbach“ ist am Samstag, 2. Januar,mit einem musikalischen Neujahrs -abend um 18 Uhr in der Kirche St. Georg. Das Duo „KonText“ lässt dasWeihnachtsgeschehen nachklingen,Sr. Leonie liest zwischen den Musik-stücken passende Texte.

Die „Biberacher Gospelfriends“ haben am Sonntag, 28. Februar, ihrenAuftritt im Festsaal. Beginn ist um 15 Uhr. Anfang 2013 haben sich 70Sängerinnen und Sänger zu dieserChorgemeinschaft unter Leitung vonMaike Biffar zusammengefunden,um Gospels und Spirituals zu singen.

Alltagslieder spielen der GitarristThomas Walter aus Burgrieden undseine Tochter Lena am Samstag, 5. März, um 20 Uhr im Festsaal.

Das Heggbacher Sommerfest steigtam Samstag, 18. Juni, ab 13.30 Uhr aufdem Marktplatz mit der BiberacherBand „Paulas Livingroom“, dem Musikverein Uttenweiler und dem Harmonikaduo „Rußbrothers“.

Zu „Kultur & Genuss“ mit Musik undBufett laden die Veranstalter am Don-nerstag, 30. Juni, um 19 Uhr auf denMarktplatz ein. Zu Gast ist die Band„Los Huevos Vaqueros“ mitunverfälschter Countrymusik.

„Die schrillen Fehlaperlen“ besingenam Samstag, 17. September ab 20 Uhrim Festsaal mit ihrem Kabarett-Programm „Liebe, Frust und Leber -wurst“ Alltagstücken.

Die Kabarettistin Marlies Blume aliasHeike Sauer aus Ulm – Trägerin desKleinkunstpreises Baden-Württemberg –ist am Samstag, 12. November, im Fest-saal zu Gast. Beginn ist um 20 Uhr.

Den Schlusspunkt von „Kultur in Hegg-bach“ im Jahr 2016 setzt ein Advents-markt am Samstag, 19. November, von14 bis 17 Uhr auf dem Marktplatz.

Der Gitarrist Thomas Walter

mit seiner Tochter Lena

Die Fehlaperlen

Die BiberacherGospelfriends

Nähere Informationen zu Anmeldung, Themen und Terminen derAkademie für Gesundheit und Entwicklung unter 07351 343-700oder [email protected]

Am Empfangin Heggbachwerden werk-tags von 8 bis 15 Uhrunter Tel.07353 81-0Platzreservier-ungen entge-gengenommen.