14
dialog » Ausgabe 2 ı 2010 Fünf Jahre Umbau Komplexeinrichtung in Heggbach Sozialpädiatrisches Zentrum eröffnet Altarweihe im Jordanbad www.st-elisabeth-stiftung.de St. Elisabeth-Stiftung 28 Termine Foto: Casa Elisa Am Samstag, 13. November, lädt die Kinderta- gesstätte in der Casa Elisa in Ra- vensburg zum Tag der offenen Tür ein. Das Team führt durchs Haus, präsentiert das pädagogische Konzept und Montessori- Materialien und steht zu Gesprä- chen zur Verfügung. Oktober 25.10. Jordanbad Biberach: Balance finden – Balance halten im Alltag, Yoga, 19 bis 20.45 Uhr 30.10. Wohnpark St. Josef Altshau- sen: Klöppeltag, 9 bis 17 Uhr 30.10. Sinn-Welt Jordanbad: Klang und Licht in der biblischen Schöpfungsgeschichte, 17 bis 19 Uhr 31.10. Sinn-Welt Jordanbad: Wein- probe im Dunkeln, 18 Uhr November 02. bis Sinn-Welt Jordanbad: „Kleine 05.11. Forscher“ – Ferienfreizeit in den Herbstferien, täglich 8 bis 16 Uhr 05.11. Vernissage der Ausstellung „Fotomodell werden“, Galerie St. Elisabeth Heggbach, 17 Uhr 04.11. Sinn-Welt Jordanbad: Zauber- haftes – zaubern, 14 bis 16 Uhr (für Kinder) 07.11. Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz Aulendorf, Café Silberherbst: Konzert des Sängerbunds Aulendorf 07.11. Heggbach: Abendgesänge in der Kirche, 18 Uhr 09.11. Wohnpark am Schloss Bad Waldsee: Seelische Gesundheit – Vortrag,14.30 Uhr 09.11. Pius Scheel Haus Bad Wurzach: Gute Berührungen – Vortrag, 19 Uhr 10.11. Wolfegg Orangerie: Quellen der Gesundheit – Vortrag, 19 Uhr 11.11. Wohnpark St. Josef Altshausen: Traditioneller Martinimarkt, ab 14 Uhr 11.11. Wohnpark St. Martinus Blitzenreute: Martinifeier, 17.30 Uhr 13.11. Sinn-Welt Jordanbad: Wasser und Farben, 14 bis 15.30 Uhr (für Kinder) 13.11. Casa Elisa Ravensburg: Tag der offenen Tür 13.11. Heggbach: Schwäbisch- kulturige Comedy, 20 Uhr 22.11. Jordanbad Biberach: Balance finden – Balance halten im Alltag, Yoga, 19 bis 20.45 Uhr 26.11. Sinn-Welt Jordanbad: Kerzen verzieren, 14 bis 15 Uhr (für Kinder) 28.11. Sinn-Welt Jordanbad: Ponticelli Ensemble – Konzert, 19.30 Uhr Dezember 04.12. Wohnpark St. Josef Altshausen: Klöppeltag, 9 bis 17 Uhr An Sonn- und Feiertagen: Wohnpark St. Klara Schemmerhofen: Café geöffnet von 14 bis 17 Uhr Sonntags: Sinn-Welt Jordanbad: Sonntags- Werkstatt, 15.30 bis 16 Uhr (für Kin- der) Mittwochs: Wohnpark St. Martinus Blitzenreute: Kreativtreff, 14.30 bis 17 Uhr Donnerstags: Sinn-Welt Jordanbad: Montessori- Garten, 9.30 bis 11.30 Uhr Jeden ersten Samstag im Monat: Sinn-Welt Jordanbad: Freier Eintritt für Pädagogen, 15 Uhr Galerie St. Elisabeth Heggbach: Ausstellung „Fotomodell werden“- individuelle Fotos von Menschen mit Behinderung. 05.11. - 09.01. Montag bis Freitag von 9 - 16 Uhr, Samstag und Sonntag von 14 - 17 Uhr

ses dialog 2 2010 - St. Elisabeth-Stiftung · dialog» Ausgabe 2 ı 2010 Fünf Jahre Umbau Komplexeinrichtung in Heggbach Sozialpädiatrisches Zentrum eröffnet Altarweihe im Jordanbad

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

dialog»Ausgabe 2 ı 2010

Fünf Jahre Umbau Komplexeinrichtung in Heggbach

Sozialpädiatrisches Zentrum eröffnet

Altarweihe im Jordanbad

www.st-elisabeth-stiftung.de

St. Elisabeth-Stiftung

28

Termine

Foto

: Cas

a Elisa

Am Samstag, 13. November,

lädt die Kinderta-gesstätte in derCasa Elisa in Ra-vensburg zum Tagder offenen Türein. Das Team

führt durchs Haus,präsentiert daspädagogischeKonzept undMontessori-

Materialien undsteht zu Gesprä-

chen zurVerfügung.

Oktober25.10. Jordanbad Biberach: Balance

finden – Balance halten imAlltag, Yoga, 19 bis 20.45 Uhr

30.10. Wohnpark St. Josef Altshau-sen: Klöppeltag, 9 bis 17 Uhr

30.10. Sinn-Welt Jordanbad: Klangund Licht in der biblischenSchöpfungsgeschichte,17 bis 19 Uhr

31.10. Sinn-Welt Jordanbad: Wein-probe im Dunkeln, 18 Uhr

November02. bis Sinn-Welt Jordanbad: „Kleine05.11. Forscher“ – Ferienfreizeit in

den Herbstferien, täglich 8 bis16 Uhr

05.11. Vernissage der Ausstellung„Fotomodell werden“, GalerieSt. Elisabeth Heggbach, 17 Uhr

04.11. Sinn-Welt Jordanbad: Zauber- haftes – zaubern, 14 bis 16 Uhr(für Kinder)

07.11. Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz Aulendorf, Café Silberherbst: Konzert desSängerbunds Aulendorf

07.11. Heggbach: Abendgesänge in der Kirche, 18 Uhr

09.11. Wohnpark am Schloss BadWaldsee: Seelische Gesundheit– Vortrag,14.30 Uhr

09.11. Pius Scheel Haus Bad Wurzach:Gute Berührungen – Vortrag,19 Uhr

10.11. Wolfegg Orangerie: Quellender Gesundheit – Vortrag,19 Uhr

11.11. Wohnpark St. Josef Altshausen:Traditioneller Martinimarkt, ab14 Uhr

11.11. Wohnpark St. Martinus Blitzenreute: Martinifeier,17.30 Uhr

13.11. Sinn-Welt Jordanbad: Wasserund Farben, 14 bis 15.30 Uhr(für Kinder)

13.11. Casa Elisa Ravensburg: Tag der offenen Tür

13.11. Heggbach: Schwäbisch-kulturige Comedy, 20 Uhr

22.11. Jordanbad Biberach: Balance finden – Balance halten im Alltag, Yoga, 19 bis 20.45 Uhr

26.11. Sinn-Welt Jordanbad:Kerzen verzieren, 14 bis 15 Uhr (für Kinder)

28.11. Sinn-Welt Jordanbad:Ponticelli Ensemble – Konzert,19.30 Uhr

Dezember04.12. Wohnpark St. Josef

Altshausen: Klöppeltag, 9 bis 17 Uhr

An Sonn- und Feiertagen:Wohnpark St. Klara Schemmerhofen:Café geöffnet von 14 bis 17 Uhr

Sonntags:Sinn-Welt Jordanbad: Sonntags-Werkstatt, 15.30 bis 16 Uhr (für Kin-der)

Mittwochs:Wohnpark St. Martinus Blitzenreute:Kreativtreff, 14.30 bis 17 Uhr

Donnerstags:Sinn-Welt Jordanbad: Montessori-Garten, 9.30 bis 11.30 Uhr

Jeden ersten Samstag im Monat:Sinn-Welt Jordanbad: Freier Eintrittfür Pädagogen, 15 Uhr

Galerie St. Elisabeth Heggbach:Ausstellung „Fotomodell werden“-individuelle Fotos von Menschenmit Behinderung.05.11. - 09.01. Montag bis Freitag von 9 - 16 Uhr, Samstag und Sonntag von 14 - 17 Uhr

33

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Schwerpunktthema: 5 Jahre Umbau Komplexeinrichtung in HeggbachUmzug nach Ochsenhausen – Portrait Franz-Josef Weiß . . . . 4Fünf Jahre PUK – Interview mit Wolfgang Dürrenberger . . . . 6Der Weg zur Inklusion – Behindertenhilfe im Wandel der Zeit 7Das alles ist Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Selbstverständliche Mitbürger – Interview mit Adolf Ilg . . . . . 9

Gott und die WeltSieben Glaubensfragen an Anita Rölle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Geschichte und GeschichtenMatthäus Miehle verabschiedet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

KlosterseiteKloster zum Mitleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Pflege der Zukunft muss hochflexibel sein . . . . . . . . . . . . . . . 13Elisabeth-Fahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Sinn-Fragen „Ethik in der Finanzkrise“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Mitarbeiter spenden für Baby-Muck und Hospizarbeit . . . . . 13

Der AugenblickSchafe im Wohnpark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

JordanbadAltar St. Johannes eingeweiht, neue Räume Parkhotel . . . . 16Hilfe für den Rücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17100 himmlische Gedanken von Sr. Gisela Ibele . . . . . . . . . . . . 17SWR3 im Jordanbad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Heggbacher WerkstattverbundWerkstätten entwickeln immer mehr eigene Produkte . . . . . 18Neuer Leiter WfbM Laupheim – Interview mit Arnold Leven 19

Heggbacher WohnverbundNeues Angebot für Menschen mit erworbener Hirnschädigung 20Fachtag Autismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Abiturkurs besucht Heggbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Heggbacher Sommerfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Premiere für Trommler in Laupheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Kinder-Jugend-FamilieFrühförderung im Alb-Donau-Kreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Erweiterung Waldpädagogik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Herbstfest Ingerkingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Kinder-Jugend-Familie beim FaJuKi in Biberach . . . . . . . . . . . 22Eröffnung Sozialpädiatrisches Zentrum Ravensburg . . . . . . . 23

AltenhilfePraktikum im Wohnpark am Schloss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Fachtag Pflege-Charta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Hospiz-Stiftung gegründet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Social4youBettina Haag ist die Ausbildungsbeauftragte der St. Elisabeth-Stiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Rekordschülerzahl am IfSB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Buch zu psychischen Störungen von IfSB-Dozent Michael Vogt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Auf einen BlickDie Ansprechpartner der St. Elisabeth-Stiftung . . . . . . . . . . . 26

Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Titelbild: Franz-Josef Weiß im Coletta-Deußer-Haus, Ochsenhausen

Inhalt Editorial

Liebe Leserinnen und Leder des dialog>>,

im Jahr 2004 haben Dr. HeidrunMetzler und Christine Rauscher vonder Universität Tübingen die Studie„Wohnen inklusiv. Wohn- und Unter-stützungsangebote für Menschenmit Behinderung in Zukunft“ veröf-fentlicht. Ein klares Ergebnis dieserStudie ist, dass Menschen mit Behin-derung „normale“ Wohnwünscheentwickeln.

Vor allem junge Menschen mit Be-hinderung beantworteten die Fragenach ihren Wohnwünschen eindeu-tig. Nur noch 13 Prozent wollen ineiner Heim-Wohngemeinschaft le-ben. Ein Fazit dieser Studie lautet al-so: Wie wollen Menschen mit Behin-derung wohnen? Sie wollen wohnenwie Menschen ohne Behinderungen.

Franz-Josef Weiß hat das umgesetzt.Er ist aus Heggbach im Rahmen desProjekts „Umbau Komplexeinrichtung“(PUK) des Heggbacher Wohnver-bunds ins Coletta Deußer Haus ge-zogen. In unserem Portrait auf denkommenden beiden Seiten schilderter selbst, wie es ihm mit dieser Ent-scheidung geht: „Ich finde es gut,dass ich in Ochsenhausen bin.“

Bemerkenswert ist, dass die Menschenmit Behinderung mit ihren Wünschennach selbstbestimmtem Wohnenvoranpreschen. Ihre Angehörigenund Vertrauenspersonen sind deut-lich zurückhaltender: Der Wunschnach der Sicherheit und dem ge-schützten Raum einer Institutionstehen hier öfter im Vordergrund.Aber auch in dieser Gruppe wünschensich nur noch 39 Prozent eine Betreu-ung von Menschen mit Behinderungim Heim, ambulant betreutes Woh-

nen wird favorisiert. Auch auf Seitender Betreuer gibt es durchaus Vorbe-halte zu überwinden, Wolfgang Dür-renberger, Leiter von PUK, sagt imInterview auf Seite 6: „Für die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter bedeu-tet PUK auch einen Umdenkprozess.Menschen mit Behinderung sind vielflexibler und neugieriger auf Neues,als wir uns das vorstellen.“

Im Rahmen von PUK sind zahlreicheneue Wohnangebote für Menschenmit Behinderung entstanden – mit-tendrin in Städten und Dörfern desLandkreises Biberach und darüberhinaus. Überall gibt es viele Beispieledafür, wie Menschen mit Behinde-rung in den Gemeinden, in Vereinenoder schlicht beim Einkauf im Ladenaufgenommen und akzeptiert wer-den – einige davon haben wir aufSeite 8 aufgelistet. Die Vision vonAdolf Ilg, dem Leiter des HeggbacherWohnverbunds, dass Menschen mitBehinderung irgendwann ganzselbstverständliche Mitbürger ihrerjeweiligen Gemeinde sind, ist bereitszum Teil Realität geworden.

Es ist die Vision der Inklusion vonMenschen mit Behinderung, wie siein der jetzt auch von Deutschlandratifizierten UN-Behindertenrechts-konvention zum Ausdruck kommt:Die volle und selbstbestimmten Teil-habe von Menschen mit Behinderungoder psychischer Erkrankung in undan unserer Gesellschaft. Dieser An-spruch ist eng verknüpft mit ihrerAnerkennung und Wahrnehmung alsgleichberechtigte und gleichwertigeBürgerinnen und Bürger unseresLandes, wie sie auch im Benachteili-gungsverbot des Grundgesetzes ver-

2

Impressum:

dialog>> – die Zeitschrift der St. Elisabeth-Stiftung

Herausgeber: St. Elisabeth-StiftungSteinacher Straße 7088339 Bad WaldseeTelefon 07524 906-100Telefax 07524 906-500service@st-elisabeth-stiftung.dewww.st-elisabeth-stiftung.de

ViSdP: Christian MetzReferat Kommunikation der St. Elisabeth-StiftungSteinacher Straße 7088339 Bad WaldseeTelefon 07524 906-170Telefax 07524 [email protected]

Redaktionsteam: Beate Scheffold, Wolf-Dieter Korek, Sonja Lutz, Jasmin Mohn, Zoran Golubovic, Albert Scheffold, Rudolf Zeiler

Auflage: 7.000

Erscheinungstermin: 22. Oktober 2010

Gestaltung: d-werk GmbH, www.d-werk.com

Druck: Druckwerk SÜD GmbH & Co. KG88339 Bad Waldsee

Spendenkonto:LIGA-Bank StuttgartBLZ 750 903 00Kontonummer 300 500

ankert ist und im SozialgesetzbuchIX, dem Behindertengleichstellungs-gesetz und im Allgemeinen Gleich-behandlungsgesetz in den vergan-gen Jahren umgesetzt wurde.

Auch Orte wie Heggbach werden dabei mit der Spezialisierung auf besondere Hilfebedarfe – Adolf Ilgnennt im Interview auf Seite 9 alsBeispiele Angebote für geistige be-hinderte Menschen mit Demenz,Wohnformen für Menschen mit au-tistischen Zügen oder gleichzeitigerpsychischer Erkrankung – in Zukunfteine wichtige Rolle spielen.

Der Paradigmenwechsel in der Be-hindertenhilfe weg von der Ausgren-zung und Besonderung wird jetztauch in der Realität vollzogen. Men-schen mit Behinderung oder psychi-scher Erkrankung gehören in dieMitte der Gesellschaft – es wirdspannend sein zu erleben, wie dieGesellschaft damit umgeht.

Christian MetzReferent für Öffentlichkeitsarbeit

dialog»5

Schwerpunktthema

Franz-Josef Weiß hat einen Haus-schlüssel und eine Bankkarte. Ergeht zum Arbeiten und zum Ein-kaufen und auch mal zum Bummelnnach Ulm. Und er ist aktiv und begeistertes Mitglied im Schwäbi-schen Albverein und im Obst- undGartenbauverein. Das alles ist nicht selbstverständlich für einenMenschen mit geistiger Behinder-ung. Im März 2008 ist er vonHeggbach nach Ochsenhausen insColetta Deußer Haus (CDH) gezogen.Mit Franz-Josef Weiß haben hier 24 Frauen und Männer eine neueHeimat gefunden.

„Im Albwanderverein und im Garten-bauverein hab ich viele Freunde“, be-richtet Franz-Josef Weiß, der seinemGast die Tür geöffnet und eine TasseKaffee angeboten, ihn durch das Hausgeführt und stolz sein gemütlich ein-gerichtetes Zimmer gezeigt hat. Ein-schließlich eines Kurzvortrags überHerkunft und Bedürfnisse der Zim-mertanne, die dort unter der fachkun-digen Fürsorge des Pflanzenfreundesprächtig gedeiht. Jetzt sitzt die kleineGruppe auf der weitläufigen Dachter-rasse mit Blick ins Grüne. Vom Lärmder vor dem Haus vorbeiführendenBundesstraße ist nichts zu hören.

4

„Die haben mich angenommen wie jeden anderen“

Fotos: Felix Kästle

„Die haben mich angenommen wie je-den anderen. Auch wenn ich aus demHeim komme.“ Seine beiden Vereineund die Kameraden, die er dort gefun-den hat, machen Franz-Josef Weißglücklich, das ist nicht zu übersehen.Mit den einen geht er zum Wandern,bei den anderen lernt er Dinge wie dasSchneiden von Apfelbäumen. Er ist aufAusflügen dabei, war auf der Landes-gartenschau und neulich, beim Brun-nenfest in Mittelbuch, hat er beim Spü-len geholfen und seiner Ablösung erklärt,wie man die Spülmaschine bedient.

„Es war sein eigener Wunsch in dieVereine einzutreten“, sagt Sozialpäd-agogin Daniela Maichle, die das CDHleitet. „Wir haben ihn bei den Aufnah-meformalitäten unterstützt. Um seineTermine und Kontakte kümmert er sichselbst.“ Seine eigene Entscheidung war es auch, nach Ochsenhausen zugehen. Und leicht ist ihm diese Ent-scheidung nicht gefallen. „Weil ich fitbin“, sagt er, habe sich der Umzugzwar angeboten. „Aber ich hatte Angst,dass ich hier vielleicht nicht allein weg- gehen darf.“ In Gesprächen mit seinenBezugsbetreuern wurden seine Beden-ken zerstreut und heute ist er über -zeugt, den richtigen Schritt getan zuhaben. „Ich finde es gut, dass ich in

Ochsenhausen bin. Ich kann hier vielmachen. In der Stadt kenn ich michgut aus, die Mitarbeiter haben mir al-les gezeigt.“

Natürlich musste er sich – wie die an-deren 23 Bewohner – erst einleben inder neuen Umgebung. Und auch fürdie Mitarbeiter hielt das neue KonzeptUngewohntes bereit. „Wir haben dieschützenden Klostermauern verlassenund sind mitten in eine lebhafte Stadtgezogen. Da tauchten viele Fragen auf,die auch die Angehörigen unserer Be-wohner beschäftigt haben.“ Wie wirddas mit öffentlichen Verkehrsmittelnfunktionieren? Ist es nicht viel zu ge-fährlich direkt an der vielbefahrenenStraße? Wie werden es die Bewohnerverkraften, aus ihren vertrauten Grup-pen herauszukommen und künftig mitganz anderen Menschen zusammen zuleben?

Offenheit im Ort

Längst hat sich alles eingespielt undDaniela Maichle, deren Wunsch esschon immer war, in ihrer Heimatge-meinde ein derartiges Projekt aufzu-bauen, freut sich noch immer über dieOffenheit und Herzlichkeit, mit der Be-wohnern und Mitarbeitern des CDH in

„Ich finde es gut,

dass ich wieder in

Ochsenhausen bin.“ -

Franz-Josef Weiß ist

längst im Coletta

Deußer Haus

angekommen.

Ochsenhausen täglich begegnet wer-de. So „abgekoppelt“ von Heggbach(nur das Mittagessen wird von dortangeliefert) gibt es im CDH viel selbstzu organisieren. Mit der Konsequenz,dass täglich eingekauft – und hin undwieder auch mal eingekehrt – wird. Aber ob Bäckerei, Schreibwarenge-schäft oder Supermarkt, ob Apothekeoder Restaurant und nicht zu verges-sen Rino`s Eisdiele gleich nebenan –„da wirst du immer freundlich empfan-gen“, erzählt Daniela Maichle. „Auchwenn jeder unserer Bewohner seineGummibärchen oder seine Pizza selbstbezahlen möchte – das geht immer.“

An den Verkehr vor dem Haus habensich alle schnell gewöhnt, die großeTerrasse nach hinten raus lässt den-noch viel Freiheit zu. Das Überquerender Straße üben die Mitarbeiter mitden Frauen und Männern und neulichwar die Polizei für ein Verkehrstrainingim Haus. Franz-Josef Weiß kennt sichzwar bestens aus, hat aber trotzdemmitgemacht. „Ich hab was Neues ge-lernt: bei Grün muss man trotzdemgucken.“

Ganz so selbstständig wie Franz-JosefWeiß sind freilich nicht alle Bewohnerim CDH. Der 48-Jährige passt gewis-

senhaft auf seinen Hausschlüssel aufund ist seit kurzem sogar stolzer Be-sitzer einer Bankkarte. Er kauft sichseine Kleidung selbst („Ich kann michja beraten lassen“) und fährt auchschon mal allein zum Bummeln nachBiberach oder Ulm. Zwei Mal jährlichbesucht er seine Schwester in Rottweil– auch das bewerkstelligt er allein mitBus und Bahn.

Mittendrin statt nur dabei

Das würde viele seiner Mitbewohnerüberfordern. Aber die liebevolle All-tagsbegleitung durch qualifizierte Mit-arbeiter und das abwechslungsreicheFreizeit- und Bildungsangebot ermög-lichen eine individuelle Förderung je-des Einzelnen. Ein Teil der Bewohnerarbeitet in den Heggbacher Werkstät-ten, andere haben bereits das Renten-alter erreicht. Für sie gibt es eine Se-niorenbetreuung, die auch externeSeniorinnen und Senioren mit Behin-derung einschließt. „Wir sind eigent-lich mit allen täglich in der Stadt un-terwegs. Alles, was wir brauchen, wirdim Ort erledigt“, berichtet DanielaMaichle. „Auch haben wir mittlerweileAnschluss an viele öffentliche Ange-bote und so treffen unsere Bewohnerund auch die Mitarbeiter draußen im-

Integration heißt auch, den eigenen Weg finden.

Jeder packt im Coletta

Deußer Haus mit an.

mer viele Bekannte.“ Man kennt sichvom Seniorennachmittag, vom Kolpingtreff und vom offenen Singenin der Weinstube Baumann. Vom Got-tesdienst, wo einer der Bewohner ministriert, oder vom gemeinsamenBacken mit den Damen vom Frauen-bund. Genau so hat sich DanielaMaichle Integration vorgestellt. „Wirsind mittendrin statt nur dabei.“ Dagmar Brauchle

dialog»7

Schwerpunktthema

6

Die Integration und Inklusion vonMenschen mit Behinderung voranzu bringen, ist das Ziel des „ProjektUmbau Komplexeinrichtung“ (PUK).Hinter dem etwas sperrigen Begriffverbirgt sich ein Förderprogrammder Aktion Mensch, mit dem derUmzug von Menschen mit Behinde-rung in gemeindenahe und ambu-lante Wohnformen gefördert werdensoll. Der Heggbacher Wohnverbundhat im Mai nach fünf Jahren PUKBilanz gezogen – dazu beantwortetWolfgang Dürrenberger, Leiter desFachdiensts Bildung und Entwicklungund verantwortlich für PUK, Fragenim dialog>>.

dialog>> Was war der Grund, dasProjekt Umbau Komplexeinrichtunganzugehen?

Wolfgang Dürrenberger: Inklusionund gemeindenahes Leben durch de-zentrales und ambulantes Wohnen fürMenschen mit Behinderung zu ermög-lichen, ist erklärtes Ziel im HeggbacherWohnverbund. Außerdem stand vorfünf Jahren in Heggbach die Moderni-sierung von mehreren Wohnhäusernan. Damit war 2005 der richtige Zeit-punkt, PUK anzugehen – ein Zuschussder Aktion Mensch zur Modernisierungwar an Dezentralisierungsmaßnahmengekoppelt: Der Heggbacher Wohnver-bund verpflichtete sich damals, diePlatzzahl in Heggbach um 70 auf 270zu senken. Gleichzeitig sollten dezen-trale und gemeindenahe Wohnange-bote gemäß den Wünschen der Men-schen mit Behinderung ausgebaut und

flexibilisiert werden. Dies gilt ausdrück-lich auch für Menschen mit einerschweren Behinderung.

dialog>> Wohnung suchen, Umzugs- kisten packen – damit ist es natür-lich nicht getan. Was steckt hintereinem Umzug eines Bewohners, wel-che Rädchen müssen ineinander grei-fen, wie läuft der Prozess ab?

Dürrenberger: Vor dem Umzug in einneues dezentrales Haus überlegen wir

uns, für wen ein Platz dort interessantsein könnte. Menschen mit Behinde-rung, die am neuen Wohnangebot in-teressiert sind, informieren wir aus-führlich – das gilt auch für dieAnge hörigen und andere Beteiligtewie zum Beispiel gegebenenfalls dieWerkstatt für behinderte Menschenals Arbeitgeber oder den Hausarzt.Wenn die Menschen mit Behinderungund ihre Angehörigen zustimmen, treten wir mit dem Kostenträger inKontakt. Der nächste Schritt ist einKennenlern-Termin mit dem Team desneuen Hauses. Die Zimmerverteilungerfolgt möglichst nach Wunsch. Da-nach wird geklärt, ob neue Möbel be-nötigt werden. Wir von PUK habendann die Umzüge organisiert.

dialog>> Wie verändert sich dasLeben für die Menschen mit Behin-derung durch den Umzug bzw. durchgemeindeintegrierte Wohnformen?

Dürrenberger: Dr. Heidrun Metzlervon der Universität Tübingen hat dasProjekt wissenschaft lich begleitet. IhreEvaluation hat ergeben, dass 86 Pro-

zent der befragten Menschen mit Be-hinderung mit ihrer dezentralen Wohn-form zufrieden sind, die subjektive Zu-friedenheit hat sich erheblich gesteigert.64 Prozent sehen in dezentralen Wohn-formen eine Verbesserung ihrer Ent-scheidungsspielräume.

dialog>> Wie verändern sich dieNichtbehinderten, wenn plötzlichMenschen mit Behinderung im Orteinziehen?

Dürrenberger: In dieser Beziehungkann ich nur Positives berichten: Wirhaben bisher keine Ablehnung oderandere negative Dinge erfahren – we-der vor dem Einzug noch danach.

dialog>> Wie reagieren Angehörigeund Betreuer, wenn sie von einemgeplanten Umzug erfahren?

Dürrenberger: Angehörige haben wirstets frühzeitig informiert, dadurchgab es wenig Vorbehalte. Wichtig wares für die meisten Angehörigen, frühdas Haus und das Team kennenzuler-nen.

dialog>> Was haben die letztenfünf Jahre für die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter bedeutet?

Dürrenberger: Für die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter bedeutet PUKauch einen Umdenkprozess. Menschenmit Behinderung sind viel flexibler undneugieriger auf Neues, als wir uns dasvorstellen. Und sie sind die „Kunden“,wir die Assisten ten.

dialog>> Wie lautet Ihre Bilanznach fünf Jahren PUK?

Dürrenberger: Die vereinbarte Zahlvon 270 Plätzen in Heggbach habenwir schon nach vier Jahren erreicht.Nach meiner Einschätz ung sind alleneuen Häuser gut in Nachbarschaftund im Gemeinwesen angekommen.19 Personen konnten sogar ganz ineigene Wohnungen ziehen, manchehaben schon lange darauf gewartet.Hier war es hilfreich, dass die OffenenHilfen die ambulante Betreuungsform„ABW Plus“ etablieren konnten, was

Wolfgang Dürrenberger,

Leiter des Fachdiensts

Bildung und Entwick-

lung des Heggbacher

Wohnverbunds und

verantwortlich für das

Projekt Umbau Kom-

plexeinrichtung (PUK).

Teilhabemöglichkeiten fest verankern

Foto

: Felix K

ästle

• Laufzeit: 1. September 2005 bis31. August 2010

• Förderung durch „Aktion Mensch“:850.000 €

• Mitarbeiter (drei Vollzeitstellen)Davon 0,5 Projektleitung

(Wolfgang Dürrenberger, Fotohinten Mitte)

0,5 Sozialpädagogin/Sozialwirtin(Martina Miller, vorne rechts)

0,5 Organisationsentwicklerin (Sabina Kreutle, Mitte)

0,5 Hauswirtschaftskraft (Marion Ries, hinten links)

0,5 Bautechniker (Roland Bammert, hintenrechts)

0,5 Verwaltungskraft (Claudia Streidt, vorne links)

• Neu geschaffene Wohnplätze:Wohngruppe Noah in Ehingen 11 Plätze

mehr Hilfeleistung vor Ort bedeutet.Wir haben 44 interne Fortbildungenzum Thema „Wir ge stalten den Wan-del“ angeboten, daran haben 594 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter teilge-nommen. Von Aktion Mensch habenwir rund 850.000 Euro bekommen.

dialog>> Wie wird die Idee des Pro-jekts in den nächsten Jahren weiterverfolgt?

Dürrenberger: In den nächsten fünfJahren haben wir uns verpflichtet,zwei Berichte pro Jahr an AktionMensch zu schreiben. In diesem Zeit-raum werden wir die dezentralenWohnangebote weiter ausbauen, kon-kret ist das bereits in Aulendorf, pro-jektiert in Oberdischingen. Außerdemwollen wir spezielle, dezentrale Ange-bote für Senioren schaffen – hierfürhaben wir einen Projektantrag bei derLandesstiftung gestellt. Außerdemmüssen wir das Wohnangebot amStand ort Heggbach mit seiner Infra-struktur stärken und spezifizieren, am-bulante Wohnformen mit individuellerFinanzierungsstruktur sollen gleichzei-tig ausgebaut werden. Auch für dieGestaltung sozialer Nahräume habenwir bei Aktion Mensch einen Projekt-antrag gestellt. Insgesamt gilt für mich:Wir dürfen Teilhabemöglichkeiten fürMenschen mit Behinderung nicht demZufallsprinzip überlassen, sondern wirmüssen sie mit Hilfe fachlicher Metho-den fest verankern. Selbst bestimmungund Mitwirkung von Men schen mit Be-hinderung sollen weiter gestärkt wer-den. Dabei müssen die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter im Umwand-lungsprozess begleitet werden, außer-dem sind wir dabei, unsere Verwal-tungs abläufe im Sinne des Dezentrali-sierungsprozesses zu optimieren.Die Fragen stellte Christian Metz

Wohngruppe Felix in Schwendi 11 PlätzeWohngruppe Gabriel in Riedlingen 10 PlätzeColetta Deußer Haus in Ochsenhausen 24 PlätzeProjektiert: Oberdischingen 14 Plätze

• Umzüge aus Heggbach in dezentrale Wohnhäuser oder ambulante Wohnformen: 43 Personen

• Umzüge von stationären Wohnplätzen in ambulanteWohnformen:16 Personen

Das Projekt „Umbau Komplexeinrichtung“ (PUK)

2009 hat Deutschland die UN-Be-hin dertenrechtskonvention ratifi -ziert. Ein Meilenstein für Menschenmit Behinderung. Dahin war (und istes noch) ein weiter Weg.

ExklusionBis ins 19. Jahrhundert hinein warenMenschen mit Behinderung weitgehendsich selbst überlassen. In Folge ihrerVerelendung während der Industrialisie- rung entstanden bis 1900 in Deutsch-land über 100 Anstalten mit etwa20.500 „Zöglingen“. Im Dritten Reichverschlechterte sich ihre Lage weiter: Inder Nazi-Ideologie galten Menschen mitBehinderung als lebensunwertes Leben.

SeparationBis in die 60er Jahre standen Fürsorge,Verwahrung und Betreuung von Men-schen mit Behinderung im Vordergrund.Behinderung wurde weithin als Krank-heit begriffen, ein Großteil der Men-schen mit Behinderung lebte in Psych-iatrien. In den 60er und 70er Jahrenbegann die Professionalisierung derBehindertenhilfe. Sondereinrich tungen(z.B. Schulen, Therapieeinrichtungen)entstanden.

IntegrationAb Mitte der 80er Jahre entstand eineGegenbewegung zur Besonderung vonMenschen mit Behinderung: Integrationlautete jetzt das Ziel, auch was Wohn-formen anbelangt. Menschen mit Be-hin derung wurden zum Dialogpartner,ihre Selbstbestimmung rückte in denVordergrund.

InklusionDie UN-Behindertenrechtskonventionmisst Menschen mit Behinderung nichtmehr an Defiziten: Die Konvention begreift jede Form körperlicher, seeli-scher, geistiger oder Sinnesbeeinträch-tigung als normalenBestandteil mensch- lichen Lebens. Normaler Bestandteil –das heißt im Umkehrschluss: Leben, woalle leben. Lernen, wo alle Lernen. Ar-beiten, wo alle arbeiten. Menschen mitBehinderung sollen im vollen Umfangam gesellschaftlichen Leben teilhaben.Autor: Christian Metz

Auf dem Weg zur Inklusion

Foto

: PUK

dialog»9

Schwerpunktthema

8

Die Inklusion von Menschen mitBehinderung zu verwirklichen, isteine große Aufgabe – mit einsch-neidenden Konsequenzen für dieArbeit in der Behindertenhilfe. ImInterview mit dem dialog>> sprichtAdolf Ilg, der Leiter des HeggbacherWohnverbunds, über die Grenzenvon Inklusion, die Zukunft des Stand- orts Heggbach und seine Vision vonder Zukunft für Menschen mit Be-hinderung.

dialog>> Gibt es Grenzen von Inte-gration und Inklusion?

Adolf Ilg: Natürlich gibt es solcheGrenzen. Sie liegen zum einen in denRessourcen, vor allem im finanziellenBereich, zum anderen in unseren je-weiligen Fähigkeiten und zum drittenin den Werthal-tungen der Menschen.Die Grundsatzfragen lassen sich dar-auf reduzieren: Was sind wir als Ge-sellschaft bereit zu finanzieren? Wassind wir als Gesellschaft bereit zu ak-zeptieren oder auszuhalten? Welchekreativen Lösungen haben wir für diejeweiligen besonderen Anforderungenbzw. Herausforderungen?

dialog>> Tendenziell nutzen eherdie fitten Menschen mit Behinderung

heimatnahe dezentrale Wohnformen.Wie sehen Sie die Zukunft der klas-sischen Komplexeinrichtungen, diezumeist abseits liegen?

Ilg: Ich meine, wir haben hier einedoppelte Aufgabe: Zum einen müssenwir dafür sorgen, dass auch Menschenmit größerem Hilfebedarf und größe-ren Beeinträchtigungen gemeindein-tegriert und heimatnah wohnen kön-nen. Hierzu sind Modelle wie ABWPlus (Ambulant Betreutes Wohnen),wo sich die Unterstützungsleistungennach dem Hilfebedarf des Menschenrichten, bereits gegeben. Im stationä-ren Wohnen ist uns dies mit der Re-gionalen Wohngruppe Gabriel in Ried-lingen gelungen. Zum anderen brauchtes nach wie vor den geschützten Rah-men von Komplexeinrichtungen fürbestimmte Personenkreise. Hier wirdes die Aufgabe sein, diese Komplexein-richtungen so zu gestalten, dass sieein interessanter, qualitativ wertvollerund allseits akzeptierter Lebensraumsind. Heute ist Heggbach sehr gut inder näheren Nachbarschaft eingebun-den. Trotzdem ist unsere Aufgabe, dieOrientierung und Inklusion hin zu denumliegenden Gemeinden voran zubringen.

Menschen mit Behinderung alsselbstverständliche Mitbürger

Adolf Ilg,

Leiter des Heggbacher

Wohnverbunds

dialog>> Wie sieht in Stichwortendas Konzept für den StandortHeggbach aus?

Ilg: Hier sehe ich zwei Schwerpunkte:Zum einen ist das die Spezialisierungund Differenzierung für spezifischeHilfebedarfe. Beispiel sind Angebotefür geistige behinderte Menschen mitDemenz, Wohnformen für Menschenmit autistischen Zügen oder gleichzei-tiger psychischer Erkrankung und gemeindeintegriertes Wohnen auch inder Gemeinde Heggbach. Zum anderenwird es darum gehen, Heggbach alsLebens- und Erlebnisort für die Regionund als Dienstleistungszentrum für dieBevölkerung der umliegenden Dörferzu gestalten. Dienstleistungen könnenzum Beispiel ein Laden oder Physiothe-rapie-Angebote sein. Als Erlebnisorthaben wir bereits mit gutem Erfolgmit der Reihe „Kultur in Hegg bach“begonnen. Weitere Schritte werdenzum Beispiel mit der Renovierung derKreuzwegstationen und der Wiederbe-lebung des ehemaligen Klostergebäu-des und dem Klostermuseum folgen.

dialog>> Wie werden Menschenmit Behinderung in 25 Jahren woh-nen?

Ilg: Meine Vision ist, dass Menschenmit Behinderung zum einen ganzselbstverständliche Mitbürger ihrer jeweiligen Gemeinde sind. Und dortdurch bürgerschaftlich engagierteMitbürger einerseits und breit aufge-stellte Unterstützungsdienste anderer-seits die Hilfen erhalten, die sie brau-chen. Zum anderen wird es fürMen schen mit speziellen Hilfebedarfenoder speziellen Wünschen nach wievor ge schützte Orte wie Heggbach ge-ben, an denen diese Menschen mög-lichst selbstbestimmt leben können.Die Fragen stellte Christian Metz.

Foto

s: Felix K

ästle

Foto

: Felix K

ästle

Das alles ist IntegrationErfolgreiche Integration von Men-schen mit Behinderung braucht dieBereitschaft, aufeinander zuzugehen,braucht Ideen und braucht Unter-stüt zung. Welche Facetten Integra-tion im Bereich der St. Elisabeth-Stiftung haben kann, zeigen einigeBeispiele:

• Menschen mit Behinderung bringensich als ehrenamtliche „Gassi-Geher“beim Tierheim Biberach ein.

• Mehrere Bewohner verschiedenerStandorte sind Vereinsmitglieder,zum Beispiel im Albwanderverein,Gartenbauverein, VfB Stuttgart-Fanclub, Sportverein.

• Ein Bewohner aus Heggbach nimmtregelmäßig an Nordic Walking-Lauf-veranstaltungen teil, zum Beispielbeim Einstein-Marathon Ulm.

• In Ingerkingen gibt es eine integrativeFußballmannschaft bestehend ausJugendlichen mit und ohne Behin-derung.

• Bewohner des Rosa-Bauer-Hausesin Biberach tragen in ihrem Wohn-gebiet unterstützt durch Mitarbeiterdie Stadtteilzeitung aus.

• In Schwendi gibt es einen integrativenSporttreff für Menschen mit undohne Behinderung.

• In Reinstetten spielt ein Bewohnereiner Regionalen Wohngruppe imFußballverein mit.

• In Laupheim gehen zwei Bewohner

alle zwei Wochen zum Reiten.• Eine freiwillige Helferin holt in Laup -heim Bewohner des Haus Antoniuszum Spazierengehen mit ihremHund ab.

• Eine freiwillige Helferin geht in Lau-pheim mit Bewohnern des Haus An-tonius zusammen auf den Wochen-markt.

• Eine Bewohnerin der RegionalenWohngruppe Noah nimmt Reitun-terricht im Reitverein Ehingen.

• Ein Bewohner der Regionalen Wohn-gruppe Noah trainiert im Ort Kirchenbei der Fußballmannschaft mit.

• Die Nachbarn der Regionalen Wohn-gruppe Noah laden zum Geburtstagein und werden zu verschiedenenFesten auf die Regionale Wohngruppeeingeladen.

• Einzelne Bewohner der RegionalenWohngruppe Noah nehmen amStadtlauf Ehingen teil.

• In zwei Kneipen sind verschiedeneBewohner der Regionalen Wohn-gruppe Noah Stammkunden, mankennt sich und unterhält sich.

• Veranstaltungen und Konzerte in derInnenstadt werden von Bewohnernder Regionalen Wohngruppe Noahrege genutzt, dadurch sind die Be-wohner bekannt.

• Auf den Wochenmarkt in Ehingenkönnen Bewohner der RegionalenWohngruppe Noah nur mit einemZettel geschickt werden; die Verkäufer

kennen die meisten Bewohner mitdem Namen und helfen unkompli-ziert und korrekt.

• Mehrere Bewohner des Coletta-Deußer-Hauses in Ochsenhausenhaben eigene Giro-Konten.

• Teilnahme am öffentlichen Senioren - treff in Ochsenhausen, mittlerweilesind die Senioren mit Behinderungfester Bestandteil der Seniorenge-meinschaft „alt werden, jung bleiben“;wöchentlicher Besuche, Teilnahmean den Ausflügen und einmal jährlich istdas Coletta-Deußer-Haus Gastgeberdes Treffs.

• Ein Bewohner des Coletta-Deußer-Hauses ist Ministrant in der Herz-Jesu-Kapelle.

• Das Coletta-Deußer-Haus gestaltetin Ochsenhausen die Schaufenster inzwei Geschäften.

• Die Bewohner des Coletta-Deußer-Hauses besuchen den monatlichstattfindenden Singkreis in der Wein-stube Baumann.

• Bewohner der Regionalen Wohngrup-pe Gabriel, Riedlingen tragen in einem Stadtteil das Georgsblättle(Kirchengemeindeblatt) unterstütztdurch Mitarbeiter aus.Jasmin Mohn

Mittendrin: Die

Bewohner aus dem

Coletta Deußer Haus in

Ochsenhausen sind in

Ochsenhausen gern

gesehene Kunden -

wenn´s manchmal an

der Kasse länger geht,

hilft Waltraud Koch,

Verkäuferin im Lebens-

mittelgeschäft Utz,

Fridolin Pressl gerne

mit dem Kleingeld.

11

Geschichte und GeschichtenGott und die Welt

10

Beschäftigte, Mitarbeiter, Kundenund Freunde der Werkstatt für Be-hinderte Menschen (WfbM) Laup -heim haben Werkstattleiter MatthäusMiehle in den Ruhestand verabschie-det. Damit geht im HeggbacherWerkstattverbund der St. Elisabeth-Stiftung eine Ära zu Ende: Miehlewar über 35 Jahre lang für Men -schen mit Behinderung tätig, hatdie WfbM Ehingen aufgebaut undvon 1986 an die WfbM Laupheimgeleitet. Den Posten des Werkstatt-leiters in Laupheim übernahm derbisherige ArbeitsbereichsleiterArnold Leven.

„Mein oberstes Ziel war es immer, fürjeden einzelnen die Voraussetzungenfür Lebensqualität und Entfaltungs-möglichkeiten zu schaffen“, sagt Matthäus Miehle, „Arbeit ist in diesemZusammenhang mehr als Leistungund Produktivität. Wie bei jedem an-deren Menschen trägt auch bei Men-schen mit Behinderung Arbeit zumWohl, zum Heil des Menschen bei. Arbeit muss gelebte und gestalteteHumanität sein.“ Miehle plädiert außerdem dafür, Menschen mit Behin-derung nicht nach dem wirtschaft-lichen Wert ihrer Arbeit zu bewertenund verweist dabei auf die Enzyklika„laborem exercens“ von Papst JohannesPaul II.: „Dass es einen unterschiedli-chen Wert verschiedener Arbeit gibt,darf uns nicht dazu verleiten, auch

„Arbeit muss gelebte und gestaltete Humanität sein“

Abschied in den Ruhe-

stand für Matthäus

Miehle (Mitte): Links

Arnold Leven, Miehles

Nachfolger als Leiter

der WfbM Laupheim,

und rechts Peter Reißig,

Leiter des Heggbacher

Werkstattverbundes.

Sieben Glaubensfragen an Anita Rölleden arbeitenden Menschen unter -schiedlich zu bewerten.“

Diese Philosophie war die Basis fürMatthäus Miehles eigene Tätigkeit imDienst von Menschen mit Behinder-ung, die 1974 in der WfbM Biberachbegann. Schnell wurde er mit den Vor-bereitungen für den Aufbau der WfbMEhingen betraut, die er ab 1976 leitete.1986 übernahm Miehle zudem die Leitung der WfbM Laupheim – bis1997 hatte er diese Doppelfunktioninne. Die WfbM Laupheim wuchs unter seiner Führung kontinuierlich –heute begleiten hier rund 50 pädago-gisch geschulte Facharbeiter, Heiler-ziehungspfleger, Arbeitserzieher und Sozialarbeiter weit über 200 Menschen mit Behinderungen. Unterseiner Führung wurden die Wurzelnfür das berufliche Bildungszentrumdes Heggbacher Werkstattverbundsgelegt, er engagierte sich außerdem invielen anderen Bereichen, zum Beispielin der Arbeitssicherheit.

In den Ruhestand verabschiedet wur-de Matthäus Miehle im Beisein von Laupheims neuem Bürgermeister Rainer Kapellen und dem Grünen-Landtagsabgeordneten EugenSchlachter. „Sie haben immer mit der Qualität der Arbeit von Menschenmit Behinderung geworben“, sagteSchlachter, „und Sie waren auch einMann, der mit dieser Arbeit an den

Markt gegangen ist.“ Auch Peter Reißig, der Leiter des HeggbacherWerkstattverbunds, erinnerte an die Einsatzbereitschaft und Innovati-onskraft des Werkstattleiters:„Matthäus Miehle hat immer mehreingebracht, als gefordert war – under war immer bereit, Neues zu wagen.“Dass dies bis zur Schafzucht in derWfbM Laupheim reichte, daran erin-nerte schmunzelnd Adolf Ilg, Leiter desHeggbacher Wohnverbunds: „Ich erinnere mich an 1.000 Einfälle – mitIhren Ideen haben Sie entscheidenddazu beigetragen, dass sich die Werk-stätten so prächtig entwickelt haben.“

Für den Heggbacher Werkstattverbundwar Matthäus Miehle eine prägendeFigur: Alleine fünf Werkstattleiter gingen durch seine Schule. Unter an-derem auch Arnold Leven, der neueWerkstattleiter der WfbM Laupheim,der bei der Verabschiedung seines Vorgängers betonte: „Sie haben dieWerkstatt auf ein hohes Niveau ge-stellt und immer die Kreativität derMitarbeiter gefördert.“ Leven war zuvor Arbeitsbereichsleiter und kann2010 auf 25 Jahre Zugehörigkeit zumHeggbacher Werkstattverbund undden ehemaligen Heggbacher Einrich-tungen zurückblicken. Christian Metz

Foto

: Chr

istia

n M

etz

meinem Weg begleiten, als dass ichihn demnächst als Ziel erreiche.

Wie beeinflusst Glaube ihr Lebenund ihre Arbeit?

Christliche Werte prägen meine innereHaltung und mein Handeln. Dazu ge-hört unter anderem Wertschätzung,Respekt und Akzeptanz.

Allerdings werden diese Begriffe heutealltäglich benutzt und verlieren somitzunehmend ihre Bedeutung. Christli-che Werte und Gebote bilden für micheine Basis, auf deren Hintergrund dieseBegriffe mit Leben gefüllt werden kön-nen. Die Herausforderung dabei ist,dass eine Auseinandersetzung mitdem Gegenüber, als auch mit mir selbstdafür notwendig ist.

Was ist ihr Lieblingstext in der Bibeloder in einem anderen religiösenBuch und was bedeutet dieser Textfür Sie?

In meiner bisherigen beruflichen Tä-tigkeit - vor allem in der Arbeit mitMenschen, die wir als Menschen mitBehinderungen bezeichnen – habe ichfestgestellt, dass gemeinsam gesunge-ne Lieder viele Botschaften besser ver-mitteln können, da sie nicht wie Textezuerst mit dem Kopf verstanden wer-den müssen, sondern direkt in uns le-bendig werden. Haben Sie schon mal

in so einer Runde gesessen, sich viel-leicht gegenseitig an den Händen ge-halten und dann: „Wenn einer sagt,ich mag Dich Du“ gesungen?

Welche Ideen hätten Sie für ein elf-tes Gebot?

Ehre die Natur und sei ihr dankbar.

Welche Vorstellung haben Sie vomLeben nach dem Tod?

Ich habe keine feste Vorstellung vomLeben nach dem Tod, aber ich hätteeinen Wunsch: Ich fände es schön,wenn es auch dann eine Aufgabe fürjeden Menschen gäbe.

Was verbinden Sie mit dem Mottoder St. Elisabeth-Stiftung „Wir sindda und helfen, wenn Menschen unsbrauchen“?

Dieses „Wir sind da“ ist für mich einezentrale Aussage. Er signalisiert:Wir stehen als Ansprechpartner zurVerfügung. Mein Ziel ist es, die Hemm-schwelle, mit uns zu sprechen, uns zunutzen, soweit zu senken, dass Men-schen mit Fragen sich trauen, dieseFragen an uns zu stellen. Dann könnenwir den nächsten Schritt oder dienächsten Schritte gemeinsam zurück-legen.

Anita Rölle ist 35 Jahre alt. Sie istAltenpflegerin, Heilerziehungspfle-gerin und Fachwirtin für Organisationund Führung im Bereich Sozialwesenund arbeitet seit dem 1. September2009 als Pflegedienst leiterin amStandort Bad Wurzach in der Sozial-station Gute Beth gGmbH.

Welche Vorstellung hatten Sie alsKind von Gott?

Gott und Religion waren für mich et-was Starres, geprägt von Regeln undRitualen. Das hatte für mich aber nichtsBeängstigendes. Diese „strenge“ Vor-stellung lag nicht an einer strengenreligiösen Erziehung, sondern aus meiner Sicht daran, dass als Kind dieFähigkeit, Dinge zu hinterfragen erstwenig entwickelt ist und man sich anRegeln und Ritualen orientieren möch-te, um die Welt besser zu verstehen.

Wie haben Sie zum Glauben gefun-den?

Es gab eine Zeit, in der ich bewusst aufDistanz gegangen bin zu Religion, Kir-che, und dem, wie sie sich manchmaldarstellen. Irgendwann habe ich dannwieder erkannt – und anerkannt –,welcher Schatz, gerade für die Begeg-nung mit Menschen, in den christlichenWerten liegt. Für mich ist Glaube einWeg und nichts Starres mehr, deshalbwird mich mein Glaube wohl eher auf

Für das Foto in der

Sinn-Welt hat sich

Anita Rölle den

Summ-Stein ausge-

sucht – wer seinen

Kopf da ganz hinein

steckt, hört einen

gleichmäßigen Ton,

der aus dem Stein

selbst kommt.

Foto

: Chr

istia

n M

etz

Sinn-Welt beim JordanbadIm Jordanbad 1288400 BiberachTel. 07351 343-700Fax 07351 [email protected]

Öffnungszeiten:Montag bis Freitag 10-17 UhrSamstag, Sonntag, Feiertag 10-18 UhrSchulferien (Baden-Württ.) 10-18 Uhr

1312

Die Klosterseite

„Urlaub im Kloster“, „Oasen derStille“ - in den letzten Jahren hatdie Auszeit im Kloster einen richti-gen Boom erfahren. Wer weder aufWellness oder günstig Urlaub ma-chen aus ist, wer nicht Zuschauersein, sondern den Klosteralltag ein-mal aktiv mit gestalten möchte, derwird sich im Kloster Stühlingenwohlfühlen. „Kloster zum Mitleben“nennt sich das Angebot, zu demFranziskanerinnen von Reutegemeinsam mit Kapuzinerbrüderndort seit 27 Jahren einladen.

Nahe der Schweizer Grenze bei Schaff- hausen liegt das Kapuzinerkloster idyl-lisch oberhalb des südbadischen Ört-chens Stühlingen. Anfang der achtzigerJahre, als die Brüder der rheinisch-westfälischen Kapuzinerprovinz über-legten, wie es mit dem Kloster weiter-gehen soll, begann dort das Zusammen-leben und -arbeiten mit den Franzis-kanerinnen aus Reute. Offiziell startetedas Projekt „Kloster zum Mitleben“dann 1983. Vorbild war das italienischeMitlebekloster „San Masseo“, welchesam Rande von Assisi zahlreiche Jugend-liche und franziskanisch interessierteMenschen aufnahm. Während „SanMasseo“ vor einigen Jahren geschlos-sen wurde, erfreut sich das StühlingerMitlebekloster bis heute zahlreicherGäste.

Derzeit ermöglichen drei Schwesternund vier Brüder der gesamtdeutschenKapuzinerprovinz Männern und Frau-

Kloster zum Mitleben in Stühlingen

dialog»Das Kloster ist ein Ort

der Ruhe

Sie diskutierten über

die Zukunft der Pflege

(von links): Moderatorin

Gabi Ruf-Sprenger,

Dr. Sigrid Kalfaß, Pro-

fessorin an der Hoch-

schule Ravensburg-

Weingarten, Dr. Monika

Stolz, Ministerin für

Arbeit und Sozialord-

nung, Familien und

Senioren des Landes

Baden-Württemberg,

Eberhard Lehmann,

stellvertretender

Geschäftsführer der

AOK Ulm-Biberach, und

Dr. Marlies Kellmayer,

Expertin des Caritas-

verbands der Diözese

Rottenburg-Stuttgart

für den Bereich

Altenhilfe und Pflege.

Pflege der Zukunft muss hochflexibel sein Das Leistungsangebot in der Alten-pflege muss wesentlich vielfältigerwerden – das war die zentrale Bot- schaft einer Podiumsdiskussion inder Sinn-Welt beim Jordanbad. Unter dem Motto „Praxis trifft …“hatte die St. Elisabeth-Stiftung Experten – darunter auch Landes-sozialministerin Dr. Monika Stolz –mit rund 70 in der Pflege Tätigenzusammengebracht, um sich über diePflege der Zukunft auszutauschen.

„Wir wissen, dass immer mehr alteMenschen Pflege benötigen werden“,sagte Annemarie Strobl, Vorstand derSt. Elisabeth-Stiftung, bei der Einfüh-rung in die Veranstaltung. „Wir wissen,dass wir uns auf „neue“ pflegebedürf-tige alte Menschen einstellen müssen:Menschen mit geistiger Behinderung,mit einer psychischen Erkrankung, mitDemenz und mit Migrationshinter -grund. Wir wissen, dass die Bedeutungder Familie als soziales Netz für diePflege abnimmt. Und wir wissengleichzeitig auch, dass die Ressourcenfür die Pflege begrenzt sind.“ Die Kon-sequenz: Die Pflege werde sich in Zu-kunft ändern müssen und auch wer-den, so Strobl. Mehr Angebote vor demEinzug ins Altenheim, neue Wohnfor-men für alte Menschen, bessere Un-terstützung für pflegende Angehörige- welche Veränderungen es gebenwird, klang in den Diskussionsbeiträ-gen am Montagabend an.

In der Altenpflege hat sich in denletzten Jahren bereits viel getan: „Wirhaben in zehn Jahren 31.000 zusätzli-

che Pflegeplätze im Land geschaffen“,betonte Dr. Monika Stolz, Ministerinfür Arbeit und Sozialordnung, Famili-en und Senioren des Landes Baden-Württemberg. „In einigen Regionenwird es auf absehbare Zeit sogar einÜberangebot an stationären Pflege-plätzen geben.“

Dr. Sigrid Kalfaß, Professorin an derHochschule Ravensburg-Weingartenmit den Arbeitsgebieten Sozialplanung,Sozialarbeit und Arbeitswelt, kritisier-te die einseitige Ausrichtung auf denAusbau professioneller und stationä-rer Pflege: „Mit mehr Pflegeplätzenwerden wir die Not nicht beseitigen.Wir brauchen nicht nur neue Struktu-ren, wir müssen mehr auf die Qualitätschauen.“ Die Pflege sei zu sehr spe-zialisiert worden, so Kalfaß weiter. Be-nötigt würden hochflexible Unterstüt-zungssysteme, Netzwerke und neueFormen des Zusammenlebens im Alter.

Ministerin Stolz stellte Fördergelderfür die Entwicklung neuer Wohnformenin Aussicht: „Die Pflegeheimförder-ung läuft aus. Aus diesem Topf habenwir einen Betrag einbehalten: DiesesGeld soll in die Förderung und Beglei-tung von neuen Modellen gehen. ZumBeispiel in Wohn- oder Hausgemein- schaftsmodelle, bei denen die Gemein-schaft im Vordergrund steht und diePflege von außen kommt.“Christian Metz

„Im Grunde machen wir im ‘Klosterzum Mitleben’ nichts Außergewöhnli-ches oder Besonders, sondern wir ma-chen das Alltägliche eben gemeinsam,und darin liegt wohl das Besonderedes Angebots“, meint Bruder Laurenti-us – Leiter des Klosters - auf dieNachfrage, warum das Interesse amMitleben im Kloster ungebrochen großist. Miteinander das Alltägliche teilen– dazu gehört auch die anfallendenArbeiten gemeinsam zu erledigen: MitSchwester Odwina in der Küche, beiSchwester Luciana in der Schneiderei,mit Bruder Jürgen bei der Versorgungder Tiere oder mit Bruder Norbertbeim Putzen der Kirche. Auch Schwe-ster Erika M. Eisenbarth, mit der St.Elisabeth-Stiftung unter anderem alsehemaliger Vorstand und Vorsitzendedes Stiftungsrats eng verbunden, istnun seit fast zwei Jahren im „Klosterzum Mitleben“. Sie lebt gerne dort undist mit Freude im Einsatz.Sr. Elisa Kreuzer

Vier Kapuziner und drei Franziskanerinnen

bilden den Konvent in Stühlingen.

Aktive Teilhabe am

Klosterleben bietet

„Kloster zum Mitleben“

im Kapuzinerkloster

Stühlingen.

en aus aller Welt ab 17 Jahren dasMitleben im Kloster. Für eine odermehrere Wochen, jeweils von Samstagbis Samstag gestalten die Gäste dortden Klosteralltag aktiv mit. Das heißtkonkret: Brüder, Schwestern und Gästeleben, beten, arbeiten, essen undschweigen gemeinsam. Einmal in derWoche gibt es ein Bibelgespräch, so-wie eine Gesprächsrunde zu Themen,die von den Gästen eingebracht wer-den.

Ein Tag der Woche wird ganz in Stillegebracht, er dient der Einkehr bei sichselbst und hilft Abstand zum berufli-chen oder familiären Alltag zu bekom-men. Wer möchte, kann am frühenMorgen noch vor dem gemeinsamenMorgengebet auch „Leibübungen undMeditation“ wahrnehmen. Auf Nach-frage werden Beicht- und Einzelge-spräche angeboten. Das Wichtigste im Miteinander Leben ist, nach demVorbild des gemeinsamen Ordens-gründers, dem hl. Franz von Assisi,über die Woche hinweg einander Bru-der und Schwester zu sein. Wie auchFranziskus sich als Bruder aller Kreatu-ren verstand, so leben die Brüder undSchwestern direkt mit den Gästen zu-sammen und erleben Begeisterungund Sorgen, Nöte und Freudengemeinsam. Viele der Gäste kommenin einer solchen Woche wieder neu inKontakt mit Kirche und dem eigenenGlauben. Im Kloster werden alle auf-genommen, die nicht schon im Vorhin-ein Kirche und Glauben ablehnen.

Kontakt:Kapuzinerkloster StühlingenLorettoweg 1279780 StühlingenTel. 07744 [email protected]

Auf den Spuren der Heiligen ElisabethRund 30 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter der St. Elisabeth-Stiftungwaren im Rahmen von „10 JahreSt. Elisabeth-Stiftung“ Anfang Juliauf den Spuren der Heiligen Elisa-beth in Bayern und Thüringen un-terwegs. Stationen waren die Orte,die im leben Elisabeths große Be-deutung hatten: Bamberg, Erfurt(siehe Bild), Eisenach mit derWartburg und Marburg.Christian Metz

Hengsbach über „Ethik in der Finanzkrise“Professor Dr. Friedhelm HengsbachSJ, Jesuit und einer der bekannte-sten Sozialethiker Deutschlands,hat Anfang Mai in der Sinn-Weltzum Thema „Ethik in der Finanz-krise“ gesprochen. Der Vortrag wareine Veranstaltung im Rahmen derSinn-Fragen, zu denen die St. Elisa-beth-Stiftung zweimal im Jahreinlädt.Claudia Flassak

3000 Euro für Baby-Muck und HospizMonatlich wird auf freiwilliger Basisbei den Mitarbeitern der St. Elisa-beth-Stiftung ein Mini-Beitrag ihresGehalts einbehalten. 3000 Eurokamen so im vergangenen Jahr zu-sammen. Als Adressaten der da r-aus resultierenden Spenden vonjeweils 1500 Euro freuen sich dies-mal der Förderkreis für intensivpfle-gebedürftige Kinder Ulm e. V. unddie Hospizarbeitgruppe Biberach.Claudia Flassak

Foto

s: K

loster

Reu

te dialog» kurz berichtet

Fotos: Christian Metz

dialog»15

Der Augenblick

14

Schafe im Wohnpark St. Klara

Josef Schumacher ist Schäfer von Beruf. Sein ganzes Leben hat er im Freien mit seinen Tieren verbracht, ist mit der großen Herde von Weide zu Weide gezogen.

Eine schwere Erkrankung brachte einen tiefen Einschnitt.Josef Schumacher ist jetzt auf den Rollsstuhl angewie-sen, ein Wechsel ins Pflegeheim war unausweichlich.Auch wenn der Wohnpark St. Klara helle, geräumige Zimmer bietet, die jeder Bewohner selbst gestalten kann –jemandem, der den Himmel über sich gewöhnt ist, fälltder Einzug schwer.

Sich auf das neue Leben im Wohnpark einzustellen, fielJosef Schumacher zunächst nicht leicht. Bis das Wohn-parkteam zusammen mit seiner Tochter eine zündendeIdee hatte: Schafe vor St. Klara. Wenn der Schäfer nichtmehr zu den Schafen kann, kommen die Schafe zu ihm –ganz im Sinne der Biographiearbeit. Zwei Schafe grasenjetzt vor dem Haus, Josef Schumacher kümmert sich regelmäßig um sie. Eine Aufgabe, die ihm die Eingewöh-nung in den Wohnpark wesentlich erleichtert hat.

Christian Metz

Foto

: Chr

istia

n M

etz

dialog»17

Aus den Einrichtungen

16

Schweinefilet auf Rahmwirsingmit Linsenküchle

Foto

: Jür

gen

Emmen

laue

rFo

to: C

hristia

n M

etz

SchweinefiletZutaten: 8 Schweinefilets (je 80 g), 8 dünne Bauchspeckscheiben, Mehl,Salz, Pfeffer, Thymian, 20 g Butter, 1 EL Öl, 1 dl Rotwein

Zubereitung: Schweinefilet mit Salzund Pfeffer würzen, Rand mit Speck-scheiben umwickeln, in Mehl wenden.Mit ½ Butter und Öl bei nicht zu star-ker Hitze auf beiden Seiten ca. 5 Mi-nuten braten, warm stellen. Pfannemit Rotwein ablöschen, Fleischfonddazugeben und aufkochen. Abschmek-ken, Herd abschalten und Schweinefi-let mit dem Fleischsaft dazugeben.

RahmwirsingZutaten: ½ Wirsing, ½ Zwiebel, 100gSahne, Salz, Pfeffer, Muskat, Butter

Zubereitung: Strunk, sehr grüne undbeschädigte Blätter entfernen. Wirsing

Weihbischof Thomas Maria Renzhat den neuen Altar der Kirche St. Johannes im Jordanbad einge-weiht. Mit der Altarweihe undeinem Tag der offenen Tür feiertedie St. Elisabeth-Stiftung nach einer umfangreichen Sanierung dieWiedereröffnung der Kirche, aberauch den Umbau des ehemaligenSchwesternhauses und die Fertig -stellung eines Anbaus – in beidenHäusern sind Zimmer vom ParkhotelJordanbad untergebracht.

„Die gesamte Anlage des Jordanbadesist ein besonderer Ort, den die St. Elisabeth-Stiftung den Menschenin der Zukunft erhalten möchte. DieSt. Elisabeth-Stiftung setzt auf die Gesundheitsförderung der Menschen.Im Jordanbad gibt es vielerlei Möglich-keiten, Körper, Seele und Geist „etwasGutes zu tun“, unterstreicht Annema-rie Strobl, Vorstand der St. Elisabeth-Stiftung. Die Stiftung habe fünf Mil-lionen Euro investiert, so Strobl: „Wirführen im Jordanbad die hundertjähri-ge Tradition der Franziskanerinnen vonReute fort – es ist uns eine Verpflich-tung, diese Tradition zu bewahren undin eine gute Zukunft zu führen.“

Die nach Johannes dem Täufer be-nannte Kirche im Jordanbad wurdegeneralsaniert und behinderten-gerecht ausgebaut. Jetzt zeigt sich dashistorische und unter Denkmalschutzstehende Gebäude als gelungene Ver-knüpfung aus historisch und modern.Der Altar mit Ambo und Tabernakel

Foto

: Felix K

ästle

wurde vom Künstler Joachim MariaHoppe neu gestaltet und geschaffen.Aufwändig restauriert wurden über-dies die Orgel und die Fresken desdeutschen Kirchenmalers AugustBlebb (1885-1945).

Weihbischof Thomas Maria Renz hobin seiner Predigt während des Festgot-tesdiensts zur Altarweihe die Rolle desJordanbads für die Gesundheit – dieWellness – seiner Besucher und Gästehervor. Für den Bischof ist Wellnessaber erst vollständig, wenn nebenSpaß und körperliches Wohlempfindenhinaus auch eine seelische Komponen-te tritt: „Dafür ist die Kirche St. Johan-nes im Jordanbad eine feste Basis.

„Einen Ort, um den Akku wieder zufüllen, sieht Dr. Heiko Schmid, Landratim Kreis Biberach, im Jordanbad, „undich freue mich, wenn ich an den Auto-kennzeichen sehe, woher die Besucherüberall kommen“. Auch Professor Ru-dolf Forcher, Präsident des Heilbäder-verbands Baden-Württemberg, beton-te die Bedeutung des Bads: „So wie imJordanbad die Bedürfnisse des Men-schen zusammengefügt sind, ist dasBad ein Vorzeigeprojekt.“

Um sieben Einzel- und 30 Doppelzim-mer erweitert wurde das ParkhotelJordanbad – die Zimmer sind im gut200 Jahre alten Schwesternhaus hin-ter dem Hotelgebäude und einem zu-sätzlichen Anbau in moderner Archi-tektur entstanden. Claudia Flassak/Christian Metz

in ca. 4 cm große Rauten schneiden,waschen und in Salzwasser al dentekochen, herausnehmen und abschrek-ken. Zwiebel würfeln und anschwitzen.Sahne dazugeben, aufkochen,abschmecken und den Wirsing darinerhitzen. Sofort servieren.

LinsenküchleZutaten: 250g Linsen, 250g Weißbrot,2 Zwiebeln fein gehackt, 1 Ei, Petersi-lie, Salz, Pfeffer, Muskat

Zubereitung: Linsen einweisen bis sieoben schwimmen, abseihen und inWasser weich kochen. Das Brot in lau-warmem Wasser einweichen, abtrop-fen lassen. Linsen, Zwiebeln, Ei undBrot mit Kräutern und Gewürzen ineine Schüssel geben. Löffelgroße Por-tionen beidseitig in Olivenöl goldbraunbraten.

Bei einem Tag der offenen Tür standen

die Kirche und die neuen Hotelräume

zur Besichtigung offen.

Weihbischof Thomas Maria Renz hat

den Altar der Kirche St. Johannes eingeweiht.

Thomas Lerch

Foto

: Felix K

ästle

Im Anbau sind

neue Zimmer

des Parkhotels

Jordanbad

entstanden.

Altar in St. Johannes eingeweiht

Hilfe für den RückenDas Fitnesszentrum Jordanbad sagtRückenschmerzen den Kampf an. Mit der speziell entwickelten „Rücken -straße“ können Fitnessbesucher we-nig beanspruchte Rückenmuskelnund Bänder mobilisieren und stabili-sieren. Ein individueller Trainingsplan,der zusammen mit dem geschultenPersonal erstellt wird, stabilisiert dieRumpfmuskulatur und lindert chro-nische Schmerzzustände. Dazu gibtes Tipps fürs richtige Heben und Tra-gen, die richtige Körperhaltung beimStehen und Laufen – und auch beimSitzen kann man noch einiges lernen. Beate Scheffold

dialog» kurz berichtet

SWR3-Elch röhrt im JordanbadKühles Wetter draußen, Freibad-Feeling drinnen – Im Jordanbad Biberach sorgte am 18. AugustMarcus Barsch vom RadiosenderSWR 3 für Party-Stimmung. Mitseinem Elch-Bus kam das Team desSüdwestrundfunks ins JordanbadBiberach – Musikwünsche, Gewinn-spiele rund um den heiß begehrtenElch und Schwimmwettkämpfe be-geisterten die knapp 400 Besuchervor Ort und die Hörer im Radio.Marcus Barsch moderierte mit vielSpaß und Begeisterung darüber,nach vielen kalten Tagen endlicheinen Radiosommer im Wasser ver-anstalten zu können. Beate Scheffold

100 himmlische GedankenSr. Gisela Ibele, die Leiterin der Sinn-Welt, hat ein neues Buch herausgege-ben. Über „100 himmlische Gedanken“schreibt sie: „Seit der Empfängnis tra-gen wir das Leben als ein wertvollesKapital, das wir mit unseren Gedanken,unserem Lebensstil, unserer Ernährungund unseren Einstellungen zur Entfal-tung bringen können. Das vorliegendeBuch mit den vielen Gedanken zu un-terschiedlichsten Lebenssituationen istwie ein Puzzle, das sich in ein Bild zu-sammenfügt. Entdecken Sie damit,dass es gar nicht so schwer ist, demHimmel mitten im Alltag einen Platz zugeben.“

Foto

: Jür

gen

Emmen

laue

r

Foto

: Jür

gen

Emmen

laue

r

Foto

: Fra

nziska

Reich

dialog»19

Aus den Einrichtungen

18

Der Heggbacher Werkstattverbundist ein zuverlässiger Partner von Unternehmen, die Auftragsarbeitenan die St. Elisabeth-Stiftung verge-ben. Seit vielen Jahren haben sichdarüber hinaus die Eigenproduktedes Heggbacher Werkstattverbundesauf den Märkten nicht nur in derRegion Oberschwaben etabliert: ob Gartenmöbel, Gewächshäuser,Pflanzen oder Dekorationsartikel.Das Sortiment ist in den letztenMonaten enorm gewachsen undwird laufend erweitert.

Zum Heggbacher Werkstattverbundgehören Werkstätten für behinderteMenschen (WfbM) in Maselheim-Heggbach, Biberach, Laupheim undEhingen sowie Werkgemeinschaften(WG) für Menschen mit einer psychi-schen Erkrankung in Bad Buchau undEhingen. Ausgestattet mit modernstenMaschinen übernehmen die Werkstät-ten und Werkgemeinschaften Aufträ-ge aus der Industrie. Auf dem Dienst-leistungssektor bieten sie Landschafts-pflege, Aktenvernichtung, die digitaleArchivierung von Geschäftsunterlagenund die Digitalisierung von Dias undNegativen an.

Deutlich zugenommen hat in den letz-ten Monaten die Zahl eigener Produk-te aus den Werkstätten und Werkge-meinschaften. Kreiert nicht nur, um

Werkstätten entwickeln immermehr eigene Produkte

Auftragsrückgänge in wirtschaftlichschwierigeren Zeiten abzufangen, son-dern auch, um den Beschäftigten,Menschen mit Behinderung oder psy-chischer Erkrankung, ein noch breite-res Spektrum an Tätigkeiten anbietenzu können.

Für Helmut Mayer, Arbeitsbereichslei-ter der WfbM Biberach, liegen die Vor-teile für die Beschäftigten auf derHand: „Der Vorteil der Eigenprodukti-on ist, dass die Beschäftigten die ferti-gen Produkte sehen und zum Beispielin der Gärtnerei das Wachstum erle-ben und verfolgen können. Durch denVerkauf entsteht darüber hinaus einKundenkontakt, der zur Integrationbeiträgt.“

Jede Werkstatt oder Werkgemeinschaftim Heggbacher Werkstattverbund istspezialisiert auf ihre eigenen Angeboteund kann Sonderwünsche der Kund-schaft in den allermeisten Fällen erfül-len. Das wissen viele Verbraucher zuschätzen.

Die verstärkte Eigenproduktion sichertzahlreiche Arbeitsplätze: In der Biber-acher Gärtnerei zum Beispiel sind achtMenschen mit Behinderung beschäf-tigt. Allein für die Brennholzher-stellung, zum Sägen und Ausliefernwerden hier während der Saison min-destens fünf Personen benötigt. Ein

WfbM HeggbachIn der WfbM Heggbach werden schonlange Gewächshäuser, Frühbeete undKompostsilos hergestellt. Service fürdie Kundschaft wird groß geschrieben.Die Gewächshäuser werden nach denWünschen des Kunden gefertigt undvor Ort aufgestellt. Neuer im Sortimentsind Wandkreuze aus Metall in ver-schiedenen Modellen. Auch Brennholzgehört zur Eigenproduktion dazu.

Eigenprodukte aus dem Heggbacher Werkstattverbund im Überblick:Fo

to: J

ürge

n Em

men

laue

r

Eigenproduktion auf

hohem Niveau:

Die Werkstätten und

Werkgemeinschaften –

im Bild die WG Bad

Buchau – haben in den

letzten Monaten viel in

Maschinen investiert.

Foto

: Claud

ia Flassak

Arnold Leven ist seit April 2010neuer Leiter der WfbM Laupheim.Leven ist gelernter Werkzeugmacherund Feinwerkmechanikermeister.Nach dem Zivildienst in der WfbMHeggbach begann er 1986 alsGruppenleiter in der neu eröffnetenWfbM Laupheim, ab 1998 leitete er dort die Metallabteilung.

dialog>> Wie steht die Werkstatt inLaupheim heute da?

Arnold Leven: Die Werkstatt in Lau-pheim ist wirtschaftlich, personell undauch organisatorisch bestens aufge-stellt. Durch die Zukäufe der GebäudeFockestraße 19 und 11 sind wir räum-lich für die Zukunft gerüstet. Wir sinddadurch in der Lage, unseren Beschäf-tigten optimale Bedingungen zu ge-währleisten und können Großaufträgeder Industrie annehmen, welche sonstnicht möglich gewesen wären.

dialog>> Worauf setzen Sie in derZukunft?

Leven: Die Förderung des hervor-ragenden Potenzials der Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter ist mir ein zentra-les Anliegen. Auf unser sehr gutesTeam in Laupheim setze ich großeHoffnungen. Unsere Mitarbeiter sinddas größte Potenzial, das wir haben.Dieses Potenzial weiter zu fördern undentsprechend einzusetzen, bleibt einezentrale Aufgabe von mir. Trotz dervielen Gesetzesänderungen, die zur-zeit im Werkstattbereich auf uns ein-prasseln, hoffe ich, dass es mir gelingt,den hohen Standard in Laupheimkünftig beibehalten zu können.Die Fragen stellte Claudia Flassak.

Das Potenzial derMitarbeiter fördern

anderes Beispiel: In der WG Bad Bu-chau ist zu Spitzenzeiten jeder fünfteBeschäftigte in der Eigenproduktiontätig.

Die Werkstätten und Werkgemein-schaften investieren für die Eigenpro-duktion, wie für die Auftragsarbeiten,ständig in die entsprechenden moder-nen Maschinen. Die Beschäftigtenkönnen damit rentabler und leichterarbeiten. Neueste Errungenschaft derWG Bad Buchau ist zum Beispiel einemultifunktionelle Maschine, mit derStempel, Tischkarten und weitere Pro-dukte in Kleinserien gefertigt werdenkönnen. Daneben kann sie Filz schnei-den oder Kugelschreiber beschriften.

Auch für Walter Egelhofer hat die Eigenproduktion zahlreiche Vorteile.WfbM und WG könnten langfristigerplanen, so der Leiter der WfbMHeggbach. Dass eine Vorproduktionzur Lagerhaltung möglich ist, machedie Werkstätten unabhängiger von derAuftragslage und vom Markt. DerKontakt zum Endverbraucher motivie-re Mitarbeiter und Beschäftigte zudem.Und noch ein Plus führt er an: „Durchdie Direktvermarktung gewinnt dasImage des Heggbacher Werkstattver-bundes im Gesamten.“ Claudia Flassak

WfbM LaupheimIn der WfbM Laupheim werden Gar-tenmöbel, sogenannte Friesenmöbel,hergestellt.

Die Eigenproduktion hat zudem Kapa-zitäten frei für Spezialaufträge. Einenalten Tisch abschleifen lassen, ein Mö-belstück in individuellen Maßen her-stellen lassen oder es in die Reparaturbringen, das ist hier möglich.

WfbM BiberachDie WfbM Biberach produziert undverkauft seit 30 Jahren Brennholz. Inder Gärtnerei in Biberach gibt es seit2000 ein großes Angebot an Topf-,Beet- und Balkonpflanzen – immer derJahreszeit angepasst. Das Besonderedabei ist die umweltfreundliche Kulti-vierung: Weil intelligent und Wassersparend bewässert wird und Schädlin-ge mit Hilfe von Nützlingen, wieRaubmilben oder Schlupfwespen, zuLeibe gerückt wird, sind die Pflanzenbesonders stabil und erfreuen Kundennachhaltiger.

WG Bad BuchauIn der WG Bad Buchau werden Artikelproduziert, die nicht nur in den Rega-len der beiden Werkstattläden desHeggbacher Werkstattverbundes inBad Buchau und Biberach landen,sondern auch anderweitig in ganzDeutschland vertrieben werden: Fle-dermausnistkästen, Insektenhotels,Igelhäuser, kreative Dekoration fürOstern und Weihnachten. Derzeit wer-den die Osterartikel gefertigt.Weihnachten ist längst erledigt.

Foto

: Got

tfrie

d Br

auch

le

Foto

: Felix K

ästle

Foto

: Felix K

ästle

Foto

: Jür

gen

Emmen

laue

r

dialog»2120

Foto

s: Felix K

ästle

Der Neigungskurs Religion der Jahr-gangsstufe 13 des Hans und SophieScholl-Gymnasiums Ulm hat im Maiden Heggbacher Wohnverbund be-sucht. „Die Schüler haben sich theo- retisch schon intensiv mit dem The-ma Bio-Ethik auseinandergesetztund wollten durch ihren Besuch inHeggbach praktische Erfahrungensammeln“, sagt Elisabeth Hannak,Sozialdienst in Heggbach und Orga-nisatorin der Veranstaltung. Abitu-rientin Nadine Schremmel berichtetfür ihren Kurs über ihre Erfahrungen:

„Alle waren gespannt, aufgeregt undauch neugierig, denn schließlich be-gegnet man nicht jeden Tag Menschenmit Behinderung und bekommt Ein-blicke in ihren Alltag. Die Einführungs-gesprächsrunde war sehr aufschluss-reich und interessant. Als wir daraufhindie Seniorengruppe zu Kaffee, Kuchenund Eis besuchten, zeigten sich anfangshier und da bei fast allen Berührungs-

Höhepunkt des Religionsunterrichtsängste, wir mussten uns erstmal in dieAtmosphäre ’einfühlen’ und uns lang-sam rantasten. Diese verflogen aberschnell, als klar wurde, dass jeder vonihnen auf eigene Art und Weise liebens- wert ist und durch Lächeln großeFreude über unsere Anwesenheit aus-strahlte. Sehr überrascht waren wir, alswir erfuhren, dass einige schon 30 Jah-re und länger in Heggbach zu Hausesind und jeder eine ganz individuelleLebensgeschichte zu erzählen hat. DieWohngruppen sind sehr schön undwohnlich aufgebaut, viele der Men -schen präsentierten uns stolz ihr Zim-mer und hatten durchaus das eineoder andere zu bestimmten Fotos anden Wänden zu erzählen. Auch dieMitarbeiter beantworteten zusätzlichalle offenen Fragen.

Ich persönlich fand die herzliche, offe-ne und ehrliche Atmosphäre bewun-dernswert, die den ganzen Besuch überherrschte. Sehr beeindruckend fand

Foto

: priv

at

Der Heggbacher Wohnverbund er-öffnet Ende 2010 im AulendorferWohnpark St. Vinzenz ein neuesWohn- und Beschäftigungsangebotfür Menschen mit erworbener Hirn-schädigung. Die Wohngruppe Wolf-gang hat zehn bis zwölf Plätze. Leiterin Annika Kurz bietet den Bewohnern mit einem multiprofes-sionellen Team alltagsorientierteAssistenz.

Menschen mit erworbener Hirnschädi-gung werden durch einen Unfall, Hirn-infarkt, eine Hirnblutung oder Sauer-stoffmangel des Gehirns unerwartetaus ihrem gewohnten Leben gerissen.Verschiedene Grade der Bewusstseins-störung, Einschränkungen im intellek-tuell-kognitiven Bereich, Einschrän-kungen in der Sprach-und Sprechfähig-keit, Ausfälle in Sensorik oder Motorik– das Spektrum der Einschränkungen,die aus einer erworbenen Hirnschädi-gung folgen, ist weit.

Der Heggbacher Wohnverbund bietetbetroffenen Menschen in der neuenWohngruppe das Umfeld und dieMöglichkeiten, ihr Leben so selbstbe-stimmt wie möglich zu gestalten undbegleitet sie dabei. In der WohngruppeWolfgang arbeitet ein multiprofessio-nelles Team aus Heilerziehungspflegernund Hauswirtschaftern, das von Psy-chologen, Therapeuten, Ärzten undSeelsorgern unterstützt wird. Die all-tagsorientierte Assistenz umfasst eine

aktivierende Pflege sowie Hilfe beimBewältigen von Alltagssituationen undUnterstützung und Begleitung beimLeben in der Gemeinschaft.

Das barrierefreie Haus bietet zehn Ein-zelzimmer und zwei Appartements, derWohn- und Essbereich, der Garten unddas Wohlfühlbad werden gemeinsamgenutzt. Die Bewohner haben auch dieMöglichkeit, Gäste im Haus unterzu-bringen. Die zentrumsnahe Lage bietetden Bewohnern die Möglichkeit, die An-gebote Aulendorfs intensiv zu nutzen.Regina Wieser

Plötzlich ist alles anders

Im Juli hat der Heggbacher Wohn-verbund der St. Elisabeth-Stiftungim Parkhotel Jordanbad in Biberacheinen Fachtag zum Thema Autismusveranstaltet. Die Resonanz wargroß, 125 Teilnehmer aus ganzSüddeutschland drängten zu denvier Vorträgen.

Stefan Meir, leitender Psychologe derPsychiatrischen Institutsambulanz derLiebenauer St. Lukas-Klinik, ging derFrage nach „Was ist dran am Autismusund was kann man tun?“. Eine seinerSchlüsselaussagen „Wer einenAutisten kennt, kennt einen Autisten“machte den Kern seiner Botschaftdeutlich: Um autistischen Menschentatsächlich helfen zu können, bedarfes individueller Lösungen und neuerAnsätze. Dr. Anne Häußler, Diplom-Pädagogin und -Psychologin stellteden TEACCH-Ansatz aus den USA vor,in dessen Zentrum klare Struktur-ierungshilfen stehen, die Menschenmit Autismus nicht nur Orientierungund Sicherheit bieten, sondern ihnenauch Wege zum eigenen Handeln er-öffnen. Hermann Danne sprach überdie theoretischen Ansätze von AppliedBehaviour Analysis und Verbal Beha-viour – eine ebenfalls in den USA ent-wickelte Methode zur Behandlung desfrühkindlichen Autismus. Jutta Mühligund Yvonne Schwarzbach berichtetenaus ihrem Alltag von der Arbeit undden Angeboten der „Praxis Autismus“,die in Karlsruhe Einzeltherapie, Co-Therapie und Sozialtrainings für Men-schen mit Autismus anbietet. Gabi Ruf-Sprenger

Foto

: Gab

i Ruf

-Spr

enge

r

Großes Interesse amFachtag Autismus

Informationen:Heggbacher WohnverbundSozialdienstWilfried SpäthHeggbach 188437 MaselheimTel. 07353 [email protected]

Ab Ende 2010:Wohnpark St. VinzenzWohngruppe WolfgangAnnika KurzSafranmoosstraße 788326 AulendorfTel. 07525 [email protected]

Buntes Programm beim Heggbacher SommerfestMehrere tausend Menschen habenauch in diesem Jahr das HeggbacherSommerfest besucht. Im Mittelpunktstand die Begegnung zwi schen Men-schen mit Behinderung, Angehörigen,Freunden, Paten, Betreuern, Ehrenamt-lichen und allen anderen Festgästen.Um diese Begegnung zu ermöglichen,hatte das Festteam ein buntes Pro-gramm auf die Beine gestellt – mitAngeboten für jedermann.Christian Metz

dialog» kurz berichtet

Foto

: Jür

gen

Emmen

laue

r

Premiere für TrommlerGelungene Premiere für die Trommler- gruppe des Heggbacher Wohn- undWerkstattverbundes der St. Elisabeth-Stiftung: Ihre Auftritte bei den Festum-zügen des Laupheimer Kinder- undHeimatfests waren viel beklatscht. „Eswar heiß, aber schön", kommentierteClaus Machleidt, Dirigent und Leiterder Trommlergruppe die erste Vorstel-lung am Sonntagnachmittag. Die 13Trommler und eine Fahnenträgerin –allesamt beschäftigt in Werkstättenfür behinderte Menschen in Heggbachund Biberach – hielten trotz Hitze gutdurch. Und obwohl die Gruppe mitStartnummer 112 von insgesamt 118Gruppen fast am Ende des Umzugsstartete, war sie voller Dynamik undFreude dabei. Claudia Flassak

ich auch die Aufführung der Theater-gruppe, die uns das Leben der KätheKrämer in ihrem Stück Spur der Erin-nerung" auf sehr berührende Art undWeise vorgestellt hat. Heggbach ist de-finitiv ein absolut sehenswerter Ort,der mehr als deutlich aufzeigt, dassMenschen mit Behinderung immer eineBereicherung für uns darstellen undwir von ihnen lernen können.

Der Heggbacher Wohnverbund reprä-sentiert die Werte, die in der heutigenGesellschaft immer mehr in den Hinter- grund gedrängt werden: nämlich denMenschen so zu sehen, wie Gott ihnsieht und ihn so anzunehmen, wie erist. Danke für den eindrucksvollen Hö-hepunkt unseres zweijährigen Nei-gungs kurses Religion. Ich denke, jederhat für sich selbst persönlich etwasmitgenommen für den weiterenLebensweg.“

Italienische Gäste besuchenHeggbachEine gemeinsame Delegation derCaritas Ambrosiana der DiözeseMailand und der Caritas der DiözeseRottenburg-Stuttgart hat in dervergangenen Woche Heggbach be-sucht. Das Interesse der Delegationgalt vor allem der Entwicklung desEhrenamtlichen Engagements imHeggbacher Wohnverbund und imHeggbacher Werkstattverbund. Zudiesem Thema hatten die befreun-deten Diözesen einen Workshop ab-gehalten.Christian Metz

Foto

: Chr

istia

n M

etz

Aus den Einrichtungen

Alltagsorientierte

Assistenz für Menschen

mit erworbener Hirn-

schädigung bietet die

Wohngruppe Wolfgang

im Wohnpark St. Vin-

zenz in Aulendorf.

125 Fachleute, Betroffene und Angehörige

besuchten den Fachtag Autismus.

dialog»2322

Die St. Elisabeth-Stiftung hat inBlaubeuren, Ehingen und Langenaudie Trägerschaft der Interdisziplinä-ren Frühförderstellen und des Heil-pädagogischen Dienstes von derADK (Alb Donau Kreis) Gesellschaftfür Gesundheit und Soziales über-nommen. Der Betriebsübergangwurde jetzt an allen drei Standor-ten mit Eltern und Fachöffentlich-keit gefeiert.

„Ein Kind ist, wenn es auf die Weltkommt, bereits Person in vollem Um-fang – Persönlichkeit muss und darfes noch werden“, sagt Maria AnnaMüller, Leiterin des GeschäftsbereichsKinder-Jugend-Familie der St. Elisa-beth-Stiftung, zu dem jetzt auch dieInterdisziplinären Frühförderstellenund der Heilpädagogische Dienst inBlaubeuren, Ehingen und Langenaugehören. „Deshalb braucht es ausmeiner Sicht für die WegbegleitungPersönlichkeitsbildung und Persönlich- keitsentwicklung.“

In diesem Sinne bieten die interdiszi-plinären Frühförderstellen der St. Eli-sabeth-Stiftung in Ehingen, Blaubeurenund Langenau Beratung, Förderungund Begleit ung für entwicklungsauf-fällige und behinderte Kinder mit ihrenFamilien. Die Mitarbeiterinnen der Früh- förderstellen sind Ansprechpartner fürEltern, die sich um die Entwicklungihres Kindes sorgen, für die Alltagssi-tuationen in der Familie zur Belastungwerden oder bei deren Kind bereitseine Entwicklungsverzögerung oderBehinderung festgestellt wurde. Dann

Foto

: Jür

gen

Emmen

laue

r

Foto: Christian Metz

Sozialpädiatrisches Zentrum nimmt die Arbeit auf

Das interdisziplinäre

Team des Sozialpädia-

trischen Zentrums in

der Ravensburger Casa

Elisa mit dem ärztli-

chen Leiter Dr. Detlef

Brückmann und Maria

Anna Müller, der Leite-

rin des Bereichs Kinder-

Jugend-Familie der

St. Elisabeth-Stiftung

(vorne rechts)

Infos:St. Elisabeth-StiftungSozialpädiatrisches Zentrum in der Casa ElisaNikolausstraße 10 (3. Stock, Eingang über Casa Elisa)88212 RavensburgTelefon: 0751 873001Fax: 0751 873009

helfen die Teams der Frühförderstellen,in denen Fachkräfte aus den BereichenErgotherapie, Heilpädagogik und Psy-chologie vertreten sind.

Der Heilpädagogische Dienst richtetsein Angebot an entwicklungsauffälligeund behinderte Kinder im Grundschul-alter und ihre Familien. Entwicklungs-rückstände in der Sprache und derMotorik, Lern- und Leistungsstörungen,Lese- und Rechtschreib schwächen, Re-chenprobleme, Konzentrations- undAufmerksamkeitsdefizite oder Wahr-nehmungsstörungen – das sind dieAuffälligkeiten, bei denen der Heilpäd-agogische Dienst Unterstützung bietet.Im Rahmen einer ganzheitlichen Be-trachtung findet dabei eine angemes-sene, umfassende Therapie statt, dieeine optimale Förderung ermöglicht.Dabei können die Kinder durch vielfäl-tige Materialien Erfahrungen sam meln,die alle Sinne ansprechen und so dieVerarbeitung von Wahrneh mungsreizenfördern. Gezielt eingesetzte Bewegung,Lerntherapie und Entspannungs tech-niken sind weitere Elemente der Arbeitdes Heilpädagogischen Dienstes.Christian Metz

Individuelle Förderung und Begleitung

Die Interdisziplinären

Frühförderstellen und

der Heilpädagogische

Dienst bieten individu-

elle Förderung für ent-

wicklungsauffällige und

behinderte Kinder.

Diagnostik und Therapie für behin-derte, von Behinderung bedrohteund allgemein in ihrer Entwicklungauffällige Kinder aus einer Hand -Anfang September hat das sozial-pädiatrische Zentrum (SPZ) unterder ärztlichen Leitung des Neuro-pädiaters Dr. Detlef Brückmann inder Ravensburger Casa Elisa die Ar-beit aufgenommen. Im SPZ arbeitetim Gebäude des Kinderkrankenhau-ses St. Nikolaus ein interdisziplinä-res Team aus Ärzten, Psychologen,Pädagogen und Therapeuten zu-sammen. Trägerin ist die St. Elisa-beth-Stiftung, die in der Casa Elisaauch eine Kindertagesstättebetreibt.

Eine zentrale Anlaufstelle für Familienmit Kindern und Jugendlichen, die be-hindert, von Behinderung bedrohtoder allgemein in ihrer Entwicklungauffällig sind – das ist das Sozialpäd-iatrische Zentrum in der RavensburgerCasa Elisa. „Unser Ziel ist es, diese Kinder und Jugendlichen so früh wiemöglich zu sehen und sie und ihre Fa-milien zu unterstützen“, sagt MariaAnna Müller, Leiterin des Geschäftsbe-reichs Kinder-Jugend-Familie der St. Elisabeth-Stiftung, dem auch dasSPZ zugeordnet ist. „Die Eltern müssennicht mehr von Pontius zu Pilatus lau-fen - wir bieten in Zusammenarbeitmit bestehenden Einrichtungen Bera-tung und Hilfe aus einer Hand an.“Verbindungen zur Elternberatungsstel-le der Caritas, der mobilen Frühförde-

rung des KörperbehindertenzentrumsOberschwaben (KBZO), den Ziegler-schen und der Lukas-Klinik der Stif-tung Liebenau sind bereits geknüpft –auch der Landkreis Ravensburg ist mitim Boot.

Aufgaben des SPZ sind Diagnostik undBehandlung von Kindern und Jugend-lichen bis zum 18. Lebensjahr. Das Ein-zugsgebiet geht über die Grenzen desLandkreises Ravensburg hinaus – sozi-alpädiatrische Zentren gibt es erstwieder in Ulm, Memmingen und Kon-stanz. Die Kosten übernehmen dieKrankenkassen, Zugangsvoraussetzungist eine kinderärztliche Überweisung.

Zum Behandlungsspektrum gehörenEntwicklungsverzögerungen und -stö-rungen, drohende und bestehende Be-hinderungen sowie Verhaltensauffäl-ligkeiten und seelische Störungen. Die Arbeit des SPZ umfasst Krankheits-früherkennung und -behandlung so-wie Rehabilitation und Integration.Dabei bezieht das Team das sozialeUmfeld des Patienten mit ein und be-rät Eltern und andere Bezugspersonen.

Das SPZ arbeitet fachübergreifend ineinem multiprofessionellen Team, zudem beim Start zwei Kinderärzte, einePsychologin, eine Sozialpädagoginund Musiktherapeutin, eine Heilpäd-agogin, eine Logopädin, eine Physio-therapeutin, eine Ergotherapeutinund eine Musiktherapeutin gehören.Bei Bedarf können tiergestützte Thera-

pie und eine Schreiambulanz hinzuge-zogen werden.

Das SPZ steht unter der ärztlichen Lei-tung von Dr. Detlef Brückmann, Leiten- der Arzt der Sektion Neuropädiatrieam Kinderkrankenhaus St. Nikolausder OSK. Der Kinderneurologe verfolgtseit elf Jahren das Ziel, ein SPZ in Ra-vensburg einzurichten. „Bisher konn-ten wir in der neuropädiatrischen Am-bulanz unseren jungen Patienten nichtin vollem Umfang gerecht werden,denn sie bringen meistens neben denmedizinischen auch soziale und psy-chologische Probleme mit“, sagtBrückmann, „aus meiner Sicht war einSPZ mit einem interdisziplinär arbei-tendem Team für die Region schonlange notwendig – wir werden geradein der Diagnostik noch einmal vielbesser werden.“

Ganz eng wird die Kooperation mitdem Kinderkrankenhaus St. Nikolaussein. „Ich freue mich sehr, dass dasSPZ seine Arbeit aufgenommen hat“,betont Dr. Andreas Artlich, Chefarzt im„Niki“, „die Synergien zwischen Kinder-krankenhaus und SPZ werden einedeutliche qualitative Verbesserung fürdie betroffenen Familien bringen –und sie stärken St. Nikolaus alsführendes Kinderkrankenhaus im Bodenseeraum.“Christian Metz

Waldpädagogik erweitertDank der Finanzierung des Förder-vereins der Schule St. Franziskusund einer Spende der Firma HärleGmbH Hoch- und Tiefbau Beton-fertigteile in Maselheim konntedie Schule St. Franziskus in Inger-kingen ihr Waldpädagogik-Angeboterwei tern. Eine Zisterne und damitverbun dene rollstuhlunterfahrbareBecken machen jetzt grundlegendebasale Erfahrungen mit Naturma-terialien (Lehm/Matsch, Sand, Was- ser, Laub …) besonders auch fürMenschen mit schwerer Behin de-rung und Rollstuhlfahrer möglich.Christian Metz

Viel los beim HerbstfestKutschfahrten, Streichelzoo, Spiel-straße, Tombola, Trommler undmehr – das Herbstfest in Ingerkin-gen lockte mit vielerlei Attraktionenwieder zahlreiche Besucher an. Ein- geladen dazu hatten der BereichWohnen und Begleiten Ingerkingenund die Schule St. Franziskus desGeschäftsbereichs Kinder-Jugend-Familie der St. Elisabeth-Stiftung.Claudia Flassak

Buntes Programm beim FaJuKiDer Bereich Kinder-Jugend-Familieder St. Elisabeth-Stiftung hat sicham 10. Juli am ersten Familien- Ju- gend- und Kindertag (FaJuKi) inBiberach mit einem Stand beteiligt.45 Vereine und Institutionen warendabei, geboten war ein buntes Pro- gramm für alle Altersstufen.Christian Metz

Foto: Schule St. Franziskus

Foto: Jürgen Emmenlauer

Foto: Bereich Kinder-

Jugend-Familie

dialog» kurz berichtet

Aus den Einrichtungen

25

Aus den Einrichtungen

24

Bettina Haag ist die Ausbildungsbeauftragte

der St. Elisabeth-Stiftung.

dialog»

Foto: Christian Metz

Foto

s: C

hristia

n M

etz

Gewinner auf allen Seiten

Zentrale Ansprechpartnerin für Aus bildungssuchende

Ein soziales Praktikum

ist ein Gewinn für alle:

Moritz Warth, Anna Fitz

(Gast in der Tagespflege),

Christopher Bachner,

Agnes Köberle (Gast in

der Tagespflege).

Zwei Wochen lang haben zwei Schü-ler vom Studienkolleg St. Johannaus Blönried ein soziales Praktikumin der Tagespflege und im Pflege-heim des Wohnpark am Schloss ab-solviert. Ein Gewinn für alle, so dieeinhellige Meinung der Beteiligten.

In der Tagespflege des Wohnparks amSchloss beginnt der Tag mit einemreichhaltigen Frühstück. Gleich danachwird die Zeitung gründlich gelesen unddiskutiert. Über den Tag verteilt stehenverschiedene Aktivierungsangebotewie Spaziergänge, Gedächtnistrainingund Gymnastik auf dem Programm.Neben dem Mittagessen gibt es amNachmittag noch eine gemeinsameKaffeerunde. Ein Tag voller Angebote,aber auch Pausen für die circa zwölfTagesgäste. Diese kommen unter derWoche täglich oder einzelne Tage auseinem Umkreis von 25 Kilometern miteinem Fahrdienst in die hellen Räumeder Tagespflege.

Bei all diesen Abläufen war für zweiWochen der Elftklässler Moritz Warthaktiv mit dabei. Er unterstützte dieMitarbeiter und brachte sich da ein,wo er selbst es sich zutraute und esihm zugetraut wurde. Die Freude, diedie Tagespflegegäste beim Anblick der blühenden Blumen und Sträucher

25 Prozent der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter der St. Elisabeth-Stiftungwerden in den nächsten zehn Jahrenin Rente gehen – viele andere sozialeEinrichtungen kämpfen bereits jetztmit Nachwuchsproblemen. Mit derAusbildungsinitiative social4you willdie St. Elisabeth-Stiftung dem ent-gegenwirken und hat zudem die neueStelle einer Ausbildungsverantwortli-chen geschaffen, die nun von BettinaHaag besetzt ist.

Warum wurde die Stelle der Ausbil-dungsbeauftragten eingeführt?

Bettina Haag: Ziel ist es, für die St. Elisa beth-Stiftung einen zentralenAnsprechpartner für Schulabgänger zuschaffen, die sich für eine Ausbildungoder ein Studium bei uns interessieren –zugleich bin ich auch interne Ansprech- partnerin. Ich habe auch alle Info ma-terialien zu unseren Ausbildungsberufenauf Lager. Außerdem ist es eine meinerAufgaben, Kontakt zu externen Insti-tutionen, wie zum Beispiel den Indu-strie- und Handelskammern zu halten.

Wer genau kann sich an Sie wenden?Was können Sie anbieten?

Haag: Ich bin die Ansprechpartnerinfür externe Bewerber für unsere Aus-bildungen, also für die Absolventenvon Haupt-, Realschulen und Gymna-sien – aber natürlich auch für Elternoder für die Schulen selbst. Die St. Eli-sabeth-Stiftung bietet die Ausbildungs- berufe Arbeitserzieher/in, Heilerzie -hungspfleger/in, Altenpfle ger/in,Kauf frau/Kaufmann für Bürokommu-nikation, Hauswirt schafter/in, Fachin-formatiker Systemintegration, Immo-bilienkaufmann an, außerdem kannman bei uns über die Duale HochschuleSoziale Arbeit und Sozialwirtschaftstudieren. Viele Anfragen kommenüber die Homepage www.social 4you.de,wir sind außer dem über Anzeigen undAuftritte auf den Aus bildungsmessender Region präsent.

beim Spaziergang empfinden, hat sichauch auf ihn übertragen. „Man mussgut zu hören, die alten Menschen habenviel zu erzählen“, ist sein Fazit der bei-den Wochen. Und sein SchulkameradChristopher Bachner ergänzt: „Manbraucht oft Geduld im Umgang mitalten Menschen, aber das fällt einemgar nicht so schwer“. Bachner absol -vier te sein soziales Praktikum im Pfle-geheim.

Das Studienkolleg St. Johann bietetseinen Schülern durch das sozialeProjekt „Compassion“ die Möglichkeit,für 14 Tage Einblick in einen selbstgewählten sozialen Bereich zu erhalten.Warth und Bachner haben sich für Se- nioren entschieden und können sichsogar beide Zivildienst oder ein Frei-williges Soziales Jahr in diesem Bereichvorstellen, allerdings „wieder genauhier, im Wohnpark. Hier hat es unsgut gefallen und wir kennen jetzt al-le“. Auch die Leiterin des Wohnparks,Annemarie Frede, zieht ein positivesResümee: „Die Schüler können nichtnur für sich selbst ganz viel mitneh-men. Auch unsere Tagesgäste und Be-wohner profitieren von den jungenMenschen, die ihnen Zuwendung undZeit schenken und uns bei unserer Ar-beit unterstützen“.Jasmin Mohn

Rekordschülerzahl am IfSB474 angehende ErzieherInnen, Eu-ropaerzieher/innen, Jugend- undHeimerzieher/innen, Heilerzieh-ungspflegerinnen, Altenpflegehel-fer/innen und Altenpfleger/innenhaben im Institut für Soziale Beru-fe (IfSB) ihre Ausbildung angetre-ten. Dazu kommen noch 25 ange-hende Fachwirte/innen fürOrganisation und Führung im Ok-tober.287 Fachkräfte schlossen im Juliihre schulische Ausbildung ab. Insgesamt besuchen derzeit 1100Schülerinnen und Schüler das In-stitut. Die späteren Berufsaussich-ten sind sehr gut, der Weg zumBachelor- und Masterabschlussnach der Erstausbildung offen. Das Institut bietet außerdem einvielfältiges Fort- und Weiter bil -dungsprogramm (anzufordern unter [email protected]) an.IfSB

Psychische Störungen aus spiritueller SichtMichael Vogt, Diplompädagoge undDozent für Pädagogik, Heilpädago-gik und Psychiatrie am IfSB, hat einBuch geschrieben: In „Im Schattendes Lebens verborgene Chancen“analysiert er psychische Störungenwie Burnout, Borderline, posttrau-matische Belastungsstörung, ADHS,Angst, Depression, Schizophrenieund Sucht aus existenzphilosophi-scher, sozialkritischer, psychoana-lytischer und spiritueller Sicht. DasBuch ist im Diakonie-Verlag er -schienen und im Buchhandel für16,80 Euro erhältlich.Christian Metz

Foto: IfSB

St. Elisabeth-StiftungPersonalwesenBettina HaagSteinacher Straße 7088339 Bad Waldsee

Bürozeiten: Mittwoch und Donnerstagsocial4you-Hotline: 0700 76942537Mail: [email protected]

Was möchten Sie erreichen?

Haag: Ich arbeite momentan in einerProjektgruppe mit Kollegen aus deneinzelnen Geschäftsbereichen an ei-nem stiftungsweiten Ausbildungspro-gramm. Ziel ist die Erstellung einesstiftungsweiten Ausbildungskonzeptesund die Weiterführung bzw. der Aus-bau unserer social4you-Kampagne.Unser erstes Ziel ist es natürlich, dassunsere über 100 Ausbildungsplätzemit gut qualifizierten Bewerbern bele-gen können. Um dieses Ziel zu errei-chen, ist es mir wichtig, den Kontaktzu den Schulen der Region noch zuverstärken – auch um dort den Namender St. Elisabeth-Stiftung bekannter zumachen.Regina Wieser

dialog» kurz berichtet

Fachtag Pflege-ChartaMitarbeiter aus dem HeggbacherWohnverbund und aus der Alten-hilfe der St. Elisabeth-Stiftung ha-ben sich bei einem gemeinsamenFachtag mit der Charta der Rechtehilfe- und pflegebedürftiger Men-schen beschäftigt. Themen waren„Selbstbestimmung und Hilfe zurSelbsthilfe“, „Körperliche und see-lische Unversehrtheit, Freiheit undSicherheit“, „Privatheit“, „Pflege,Betreuung und Behandlung“, „In-formation, Beratung und Aufklä-rung“, „Kommunikation, Wertschät-z ung und Teilhabe an der Gesell- schaft“, „Religion, Kultur undWeltanschauung“ sowie „PalliativeBegleitung, Sterben und Tod“. Christian Metz

Hospizstiftung gegründetDie Diözese Rottenburg-Stuttgart,die Franziskanerinnen von Reutee.V., die Katholische Gesamtkirch -engemeinde Biberach und die St. Elisabeth-Stiftung haben die„Hospizstiftung Biberach“ gegrün-det. Mit dem Ertrag des Stiftungs-vermögens – beim Start der Stif-tung 700.000 Euro – wollen dieStifter den Betrieb des Hospizes inBiberach sichern. Je 250.000 Eurovon der St. Elisabeth-Stiftung undden Franziskanerinnen von Reutee.V., 150.000 Euro von der DiözeseRottenburg-Stuttgart und 50.000Euro von der Katholischen Gesamt- kirchen ge meinde Biberach – sosetzt sich das Startkapital der Hos-pizstiftung Biberach zusammen.Christian Metz

Foto: Christian Metz

dialog» kurz berichtet

27

dialog»

Sonja GaißmaierLeiterin Referat KommunikationSteinacher Str. 70 88339 Bad WaldseeTel. 07524 906-141Fax 07524 [email protected]

Claudia FlassakSteinacher Str. 7088339 Bad WaldseeTel. 07353 9819095Fax 07524 906–[email protected]

Christian MetzSteinacher Str. 7088339 Bad WaldseeTel. 07524 906-170Fax 07524 906–[email protected]

Wilfried SpäthElisabeth HannakHeggbach 1 88437 MaselheimTel. 07353 81-203Fax 07353 [email protected]

Manfred MerglLeiterOffene HilfenLindenstraße 46/1 89584 EhingenTel. 07391 77 41-12Fax 07391 77 [email protected]

Andreas KemperLeiter Service-HausWaghausstraße 9-1188400 BiberachTel. 07351 300552-0Fax 07351 300552-90 [email protected]

Kerstin WeberBeratungsstelle im RathausMarktplatz 188471 LaupheimTel. 07392 704–[email protected]

Jasmin MohnHeggbach 188437 MaselheimTel. 07353 81-165Fax 07353 [email protected]

Arnold LevenWerkstattleiterFockestraße 21 88471 LaupheimTel. 07392 96 52-20Fax 07392 96 [email protected]

Matthias RehmWerkstattleiterBreslauer Straße 24 89584 Ehingen/D.Tel. 07391 58 06-20Fax 07391 58 [email protected]

Walter EgelhoferWerkstattleiterHeggbach 288437 MaselheimTel. 07353 81-170 Fax 07353 [email protected]

Thomas MyhsokWerkstattleiterSaulgauer Straße 5188400 BiberachTel. 07351 1589-20Fax 07351 [email protected]

Rudolf ZeilerWerkstattleiterSchussenrieder Straße7588422 Bad BuchauTel. 07582 93 06-20Fax 07582 93 [email protected]

Sr. Gisela M. IbeleLeiterin Sinn-WeltIm Jordanbad 11 88400 Biberach Tel. 07351 343-700Fax 07351 [email protected]

Beate Scheffold Volker HortmannsIm Jordanbad 3 88400 Biberach Tel. 07351 343-600Fax 07351 [email protected]

Ihre Ansprechpartner in der St. Elisabeth-Stiftung

26

Annemarie StroblVorstandSteinacher Str. 70 88339 Bad WaldseeTel. 07524 906-130Fax 07524 [email protected]

Katharina KiewelLeiterin Altenhilfe Steinacher Str. 70 88339 Bad WaldseeTel. 07524 906-400Fax 07524 [email protected]

Adolf IlgLeiter HeggbacherWohnverbundHeggbach 1 88437 MaselheimTel. 07353 81-200Fax 07353 [email protected]

Peter ReißigLeiter HeggbacherWerkstattverbundFockestraße 1188471 LaupheimTel. 07392 977970-20Fax 07392 [email protected]

Kurt RimmeleLeiter Jordanbad und GF JordanThermeGmbHIm Jordanbad 3 88400 BiberachTel. 07351 343-220Fax 07351 [email protected]

WP St. JosefAltshausen

St. Elisabeth-Stiftung Altenhilfe Heggbacher Wohnverbund

Heggbacher Werkstattverbund

Jordanbad Abteilung Personal

WP St. FranziskusEhingen ( im Umbau)

WP am SchlossBad Waldsee

WP am JordanbadBiberach

APH St. VinzenzAulendorf

Sozialstation Gute Beth Bad Waldsee gGmbHBad Waldsee Aulendorf Bad Wurzach

Katholische Sozialstation Biberach gGmbHBiberach

Berufliches Bildungszentrum

Bad SchussenriedMarketing Therme,Wellness, Sinn-Welt,

Wellness und Fitness Sinn-Welt ÖffentlichkeitsarbeitSpenden/FundraisingSchemmerhofen

Sozialstation St. Josef Altshausen gGmbHHorgenzell Altshausen

Offene HilfenEhingen Service-Haus Biberach Laupheim

Johanna WalterWohnparkleiterinPaul-Pfaff-Str. 7 88361 AltshausenTel. 07584 924-260Fax 07584 [email protected]

Spitalstr. 33 89584 EhingenTel. 07391 75021-20Fax 07391 [email protected]

Annemarie FredeWohnparkleiterinSteinacher Str. 70 88339 Bad WaldseeTel. 07524 906-471Fax 07524 [email protected]

Hubert ReichlerWohnparkleiterIm Jordanbad 9 88400 BiberachTel. 07351 343-555Fax 07351 [email protected]

Albert ScheffoldHeim- undPflegedienstleiterSchussenrieder Str. 1 88326 AulendorfTel. 07525 934-403Fax 07525 [email protected]

WP St. Martinus Blitzenreute

Cordula ScheffoldWohnparkleiterinKirchstraße 288273 BlitzenreuteTel. 07502 940859-0Fax 07502 [email protected]

WP St. Klara Schemmerhofen

Heidi HagaWohnparkleiterinEschbachweg 288433 SchemmerhofenTel. 07356 950369-0Fax 07356 [email protected]

Elisabeth SchöllhornPflegedienstleiterin Steinacher Straße 70 88339 Bad WaldseeTel. 07524 1204Fax 07524 [email protected]

Eva GebertPflegedienstleiterin Schussenrieder Str. 188326 AulendorfTel. 07524 1204Fax 07524 [email protected]

Anita RöllePflegedienstleiterin Bürgerstr. 1588410 Bad WurzachTel. 07564 9487-58Fax 07524 [email protected]

Marita BielauPflegedienstleiterin Alte Poststr. 1588263 HorgenzellTel. 07584 924-444Fax 07504 [email protected]

Anette Oelhaf Pflegedienstleiterin Paul-Pfaff-Str. 788361 AltshausenTel. 07584 924-444Fax 07584 [email protected]

Renate LaubPflegedienstleitungKirchplatz 1088400 BiberachTel. 07351 1522-0Fax 07351 [email protected]

Manfred Zell PflegedienstleiterBahnhofstraße 1088427 Bad SchussenriedTel. 07351 1522-0Fax 07583 [email protected]

Sonja Wild PflegedienstleiterinÖlmühleweg 388433 SchemmerhofenTel. 07351 1522-0Fax 07356 [email protected]

Harald GehringLeiter Berufliches BildungszentrumFockestraße 1188471 LaupheimTel. 07392 977 970-80Fax 07392 977 [email protected]

Nicole RappLeiterin PersonalwesenSteinacher Str. 70 88339 Bad WaldseeTel. 07524 906-200Fax 07524 [email protected]

WfbM Heggbach

WfbM Biberach

WfbM Laupheim

WfbM und WG Ehingen

WG Bad Buchau

Wohnbereich BernhardHeggbach

Wohnbereich GeorgHeggbach

Wohnbereich Heggbach/Ochsenhausen

WohnbereichLaupheim/Ehingen

WohnbereichBiberach/Ravensburg

Sozialdienst Erwachsenenbereich

Werner SchautWohnbereichsleiterHeggbach 188437 MaselheimTel. 07353 81-220Fax 07353 [email protected]

Johann HößWohnbereichsleiterWernher-von-Braun-Weg 388471 LaupheimTel. 07392 9708-12Fax 07392 [email protected]

Stefanie MüllerWohnbereichsleitungHeggbach 188437 MaselheimTel. 07353 81-230Fax 07353 81-311stefanie.mü[email protected]

Sabine GehrmannWohnbereichsleiterinHeggbach 188437 MaselheimTel. 07353 81-240Fax 07353 [email protected]

Alexandra SimonWohnbereichsleiterinBerthold-Hupmann-Str. 2088400 BiberachTel. 07351 1825-20Fax 07351 [email protected]

Öffentlichkeitsarbeit

ST. ELISABETH-STIFTUNG

HEGGBACHER WOHNVERBUND

HEGGBACHER WOHNVERBUND REFERAT KOMMUNIKATION

HEGGBACHER WERKSTATTVERBUND

KINDER · JUGEND · FAMILIE

ALTENHILFE Wohnparks

BETEILIGUNGEN Sozialstationen

BETEILIGUNGEN Sozialstationen JORDANBAD

Freiwilligenagentur Zeitgeschenk

AbkürzungslegendeWfbM: Werkstatt für behinderte Menschen

WG: Werkgemeinschaft

AbkürzungslegendeGF: GeschäftsführungWP: WohnparkAPH: Alten- und Pflegeheim

Kinder · Jugend · Familie

Maria Anna MüllerLeiterin Kinder · Jugend · FamilieSteinacher Str. 7088339 Bad WaldseeTel. 07524 906-103Fax 07524 [email protected]

Zoran GolubovicOberstadioner Staße 1488433 Schemmerhofen-IngerkingenTel. 07356 303-181Fax 07356 [email protected]

Kontaktstelle Familie

Wilhelm RiemannLeiter Wohen undBegleitenOberstadioner Staße 1488433 Schemmerhofen-IngerkingenTel. 07356 303-160Fax 07356 [email protected]

Wohnen und Begleiten IngerkingenWohnen

Klostermetzgerei Reute

Peter Beck Leiter KlostermetzgereiKardinal-von-Rodt-Str. 1488339 Bad Waldsee-ReuteTel. 07524 708-249Fax 07524 [email protected]

BETRIEBE

Schreinerei beim Kloster

Peter HärleLeiter SchreinereiKardinal-von-Rodt-Str. 1488339 Bad Waldsee-ReuteTel. 07524 708-244Fax 07524 [email protected]

Ute EhrentreichKindergartenleiterinAlte Unlinger Straße 3188499 RiedlingenTel. 07371 966753Fax 07371 [email protected]

Bernhard BuckSchulleiterOberstadioner Staße 1488433 Schemmerhofen- IngerkingenTel. 07356 303-149Fax 07356 [email protected]

Schule St. FranziskusIngerkingen

Kindergarten St. MariaRiedlingen

Dr. Detlef Brückmann Leiter SPZNikolausstraße 10 88212 RavensburgTel. 0751 87 30 01Fax 0751 87 30 [email protected]

SozialpädiatrischesZentrum

KINDER·JUGEND·FAMILIE

89129 LangenauKarlstraße 45Tel. 07345 929433-0

89584 EhingenHopfenhausstr. 6Tel. 07391 708271

89143 BlaubeurenUlmer Str. 26Tel. 07344 924 998-0

FrühförderstellenAlb-Donau-Kreis

Dr. med. Wolfgang E. PaulusElisabethenstraße 17 88212 RavensburgTel. 0751 87 27 99Fax 0751 87 27 [email protected]

Institut für Reproduk-tionstoxikologie

Casa Elisa Kindertagesstätte

Regina HeggenbergerLeiterin Kindertages-stätteNikolausstraße 1088212 RavensburgTel. 0751 [email protected]