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recording magazin 4/11 80 recording magazin 4/11 80 recording magazin 4/11 80 Foto: Ergün, Shutterstock, Montage: KvG soft skills VIDEO Die eigene Musik visuell promoten ©PPVMEDIEN 2011

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Kamera ab! Am Anfang steht wie immer ein kreativer Prozess für ein Band-Video, ein Vorstellungs-Trailer für Veranstalter, die Presse oder den Produzenten. Hier haben sich Notizen über Szenen, Inhalte und Örtlichkei-ten in Form eines Drehplans oder Drehbuchs bewährt. Während ein Konzertmitschnitt für Fans mit mehreren Kameras und unterschiedlichen Perspektiven eure Live

www.recmag.de

Musikvideo

Video Promotion

Egal ob Live-Mitschnitt, künstlerisch

wertvolles Musikvideo oder

Studioreport. Das bewegte Bild ist ein

probates Mittel, um die Message eurer

Musik zu verkaufen und bekannt zu

machen. Die Zahl der Präsentations-

möglichkeiten im Internet dafür nimmt

weiterhin zu. Für einen guten Eindruck

müssen aber die aufgenommen Takes

sowie die Nachbearbeitung stimmen.

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setupsoft skillsVIDEO Die eigene Musik visuell promoten

Performance dokumentiert, geht es bei Vi-deo-Trailern mit bis zu zwei Kameras um die Vermittlung von Botschaften in kompakter Form. "Buche mich!" oder "Produziere uns!" müssen am Ende eines interessanten und aussagekräften Videos mit „die muss ich ha-ben!“ beantwortet werden. Klar, dass Veran-stalter und Produzenten nicht ewig Zeit für die Beurteilung eines Music Acts haben. Des-halb gilt hier der alte Spruch: „In der Kürze liegt die Würze“.

HardwareHabt ihr den Inhalt des Videos festgelegt, geht es an die Ausführung. Hierbei spielt die ver-wendete Videokamera eine sehr große Rolle, denn ähnlich wie in der Musikproduktion kön-nen schlechte Lichtverhältnisse, verwackelte und unscharfe Bilder, sowie ein fehlender Weißabgleich später mit der Videoschnitt-Soft ware nicht oder nur unzureichend aus-gebessert werden. Kompakte Kameras wie der HD-Quick Rekorder von Zoom eignen sich sehr gut für Mitschnitte vor Ort inklusive Stereoton, wo wenig Bewegungsfreiheit zum Aufnehmen herrscht. Größere Kameras verfügen da rüber hinaus über wertige Objektive, um gute Zooms aufnehmen zu können und qua-litaativ hochwertiges Material zu erhalten.

Achtet beim O-Ton auf eine unverzerrte Aufnahme. Wenn möglich, nehmt den Ton auf einem separaten Aufnahmegerät auf, um Kamerageräusche zum Beispiel beim Zoo-men oder durch Betätigen der Tasten auszu-schließen. Nutzt ihr Mehrkanalton, benötigt ihr ohnehin einen Multitracker. Unser Tipp: Nehmt trotzdem auf Kameras den Ton mit

auf, damit ihr später im Schnitt eine bildsyn-chrone Masterspur als Referenz habt.

Digitalisierte Videodateien sind in der Regel recht groß. Ferner belasten sie je nach Datenrate den System-Bus, an dem die Festplatte mit den Videodaten angeschlossen ist. Deshalb solltet ihr nach Möglichkeit Sy-stemdaten wie das Betriebssystem und Vide-odateien auf verschiedenen Festplatten spei-chern, die nicht am gleichen Daten-Bus des

Motherboards hängen. Dadurch vermeidet ihr Datenhänger und Engpässe bei Projekten, welche eine Vielzahl von Audiodaten wie zum Beispiel bei Mehrkanalton-Produktionen benötigen. Für den Schnitt sind naturgemäß viele Fenster zum Beispiel für Mixer-, Spuran-sicht und Effekte geöffnet. Das kann mit der Zeit den Arbeitsfluss beeinträchtigen. Deshalb solltet ihr euch über eine Videoausgabelö-sung in Form einer externen Videobox oder Grafikkarte mit Videoausgabe für handelsüb-liche TV-Monitore Gedanken machen. Hier- Fo

tos:

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recmag tipp

Quick & Dirty

Achtet auf Elemente für die Drama tur-gie, der Struktur für das Video – ähn-lich eurer Musikstruktur. Ihr wollt Persönliches zeigen, dann solltet ihr Nahaufnahmen, Interviews und Kommentare mitschneiden. Sprecher-texte, Fotos und gescannte Zeitungs-aus schnitte dokumentieren eure Tour, Totalen der Bühnenansicht und Sequenzen von euren Fans zeigen die Aktion und Reaktion eurer Bühnenshow.

Der Mitschnitt eurer Bühnenshow wird erst lebendig durch mehrere Perspektiven. So kann eine Kamera fest installiert die gesamte Bühne ab-decken, während eine mobile Kamera nahe an der Bühne oder sogar auf der Bühne für Nahaufnahmen und ver-schiedene Blickwinkel sorgt.

Ein Vorstellungs- oder Bewerbungs-video sollte wie eine Presse mappe aufgebaut sein: Fragen wie „wer sind wir“, „was machen wir“ und „warum sind wir die Richtigen“ sollten in kompakter Form beantwortet werden.

recmagtipp

Videomaterial

HDTV hat gegenüber des ana-logen Standards SD-PAL eine

ca. 4,5-fache Größe und damit auch einen entsprechenden

Datenumfang, den euer Rechner verarbeiten muss.

Vor Beginn des Drehs muss dieAussage des Videos definiert sein.

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bei wird das Videosignal statt auf PC-Moni-toren auf einem angeschlossenen Fernseh-bildschirm wiedergegeben. So bleiben alle PC-Ansichten, wo sie waren, und ihr müsst nicht ständig das Videofenster hin- und her-schieben.

Schnitt!Die eigentliche Arbeit beginnt erst, wenn euer gesamtes Material auf der Festplatte gespei-chert ist. Jetzt geht es an den Video schnitt, der alle Szenen, Fotos und Audiodateien in ei-ne sinnvolle Reihenfolge bringt. Hierbei ist der Zeitaufwand für das Sichten von geeigneten Szenen nicht zu unterschätzen. Habt ihr mit mehreren Kameras gearbeitet, müssen alle Aufnahmen bild- und tonsynchron vor dem Schnitt angepasst werden, um unnötiges Hin- und Hergeschiebe von Sequenzen zu vermeiden. Damit lässt sich dann im Insert-Schnittverfahren beim durchlaufenden Ton die Bildsequenz ändern, wie zum Beispiel das Einblenden von Zuschauern während der Bühnenshow oder eine Fotostrecke während eines Interviews.

Beim Einsatz von effektvollen Über-blendungen gilt: weniger ist mehr. Zwar

Dynamisches Bühnenlicht ist für die automatische Belichtung und den Autofokus der meis-ten Videokameras eine schwierige Angelegenheit. Die integrierte Automatik reagiert einfach zu träge. Das Resultat sind unscharfe und verwaschene Sequenzen. (Beispiele: A) verwackelt, B)unterbelichtet, C) ver wackelt und über-belichtet) Schaltet des-wegen die Automatik ab und macht Probeaufnahmen.

Nicht immer benötigt ihr für euer Video die neuste und meist teuerste Videotechnik. Einige Grundüberlegungen solltet ihr jedoch bei der Wahl der Ausrüstung beachten:

Format: 16:9 ist das Maß aller Dinge. Alle TV-Flachbildschirme nutzen dieses Videoformat. Alte Standards wie 4:3 gelten für die stark schwindende Anzahl von Röhrenfernsehern und sind nicht mehr zeitgemäß.

Auflösung: Grundsätzlich gilt hier, dass man immer Sequenzen mit hohen Auflösungen herunterrech-nen kann, aber jene mit niedrigen Auflösungen nie ohne Qualitätsverlust hochrechen. Während alle V-DVD- und Standardauflösungen im europä-ischen PAL-Format mit 768 x 576 Pixeln arbeiten, sind bei der High Definition-Auflösung (HD) bis zu 1920 x 1080 Pixel notwendig, welche gegenüber PAL die 4,5-fache Datenmenge beinhalten. Klärt also vor dem Dreh, in welcher Auflösung ihr eure Sequenzen aufnehmen wollt. Für eine aktuelle V-DVD und Youtube reicht SD-PAL, wollt ihr das

Material auch später noch für andere Zwecke ver-wenden, nutzt besser die HD-Auflösung.

Rechenpower: Wer mit HD-Material arbeiten will, benötigt einen schnellen Rechner. Während man mit SD-Material in der Regel mit acht Spuren und Überblendungen arbeiten kann, geht bei HD-Ma-terial demselben Rechner bereits nach zwei Spuren die Puste aus. Dies ist dem verwendeten Codec geschuldet, der die großen Datenmengen von ca. 250 MB/s (HD unkomprimiert) im Zaum hält, jedoch vom Computer rechenintensiv in Echtzeit decodiert werden muss. Ältere Notebooks und Dual-Core-Rechner mit langsamen Festplatten sind deshalb für die Bearbeitung von HD-Material ungeeignet.

Datenspeicher: Konzertmitschnitte mit verschiede-nen Kameras können besonders bei HD-Material schnell Terrabytes an Videodateien beanspruchen. Vergesst deshalb nicht, ausreichend Festplatten-platz bereitzustellen. Ach ja, auch Backups sollten dabei unbedingt einkalkuliert werden!

Technische Zusatzinfos

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verfügen aktuelle Schnittprogramme wie Ve-gas Movie Studio Platinum HD von Sony über Hunderte von schicken Überblendungs-effekten; diese lenken jedoch bei übermäßi-gem Einsatz vom Inhalt ab. Orientiert euch einfach am besten an euren Vorbildern. Ein harter Schnitt sorgt dort für Dynamik. Dieser

verbindet Bilder stärker als weiche Über-blendungen, da die Betrachter die Bildfolgen nicht so bewusst wahrnehmen, während weiche Überblendungen unterschiedliche, voneinander getrennte Abschnitte verbin-den. So könnt ihr bei Live-Mitschnitten bei-spielsweise mit Bild-Collagen arbeiten, um

Mit Vegas Movie Studio Platinum HD stellt Sony

eine umfangreiche Videobearbeitungslösung

vor, welche mit Multikamera und

Audiobearbeitungsoptionen für eure Interviews und

Bühnenmitschnitte bestens geeignet ist.

Mit der Production Suite Vegas Movie Studio Platinum HD von Sony habt ihr auch für den schmalen Geldbeutel alles, was ihr für den Videoschnitt benötigt: Echtzeitvorschau, Hun-derte von Videoeffekten, Audio-Tools mit bis zu 24 Bit/192 kHz zur Anpassung eurer Tonspuren inkl. Mehrkanalton, eine Vielzahl von aktuellen Video- und Audio-Codecs sowie DVD- und Blu-ray Disc Authoring. Die installierte Rendering Engine kann dank der Multiprozessorunterstüt-zung auch mit da ten intensivem HD-Material umgehen. Die folgenden Features helfen euch bei der Bearbeitung eurer Videos.

Multikamera Support: Habt ihr beispielsweise eure Bühnenshow mit mehreren Kameras simul-tan aufgenommen, könnt ihr mithilfe der Multi-kamera-Spur passende Sequenzen tonsynchron aufeinander abstimmen und beispielsweise für Bild-in-Bild-Collagen nutzen.

Bildstabilisierung: Heutige Videokameras sind zwar leicht und sehr kompakt, damit aber auch sehr anfällig für Wackler und Stöße. Mit der in-

tegrierten Videostabilisierung lassen sich des-halb auch stark verwackelte Aufnahmen retten.

Farb- und Videoeffekte: Blasse Aufnahmen las-sen sich pro Sequenz individuell aufpeppen. Sind eure Aufnahmen überstrahlt, lässt sich die Farbsättigung reduzieren. Ersetzt doch einfach mal eine Farbe durch eine andere oder nutzt nur eine Farbe in eurer s/w-Sequenz. Ihr könnt damit auch eigentlich unbrauchbare Aufnahmen noch verwerten, indem ihr bewusst Farbanpas-sungen und Rauscheffekte als Stilmittel einsetzt.

DVD-Authoring: Mit dem in der Suite enthal-tenen Programm DVD Architect Pro seit ihr in der Lage, individuelle Menüvorlagen und Hin-tergrundanimationen, sowie ganze Diashows ohne Programmierkenntnisse anzulegen und zu brennen. Außerdem könnt ihr im ROM-Teil zusätzliche Infos wie Band-Fotos und Lebens-läufe als PC-Daten ablegen. So habt ihr mit der sehr verbreiteten V-DVD ein kompaktes Medi-um, um bei Veranstaltern und Produzenten ge-sehen und gehört zu werden.

Sony Vegas

Mit über Hunderten von Effekten lassen sich auch

scheinbar misslungene Aufnahmen noch retten

und sogar kreativ in Vegas Movie Studio Platinum HD verändern. Hier haben wir

beispielsweise eine Sequenz mit analogem TV-Flimmern

künstlich gealtert.

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ven gleichzeitig darzustellen. Weiche Blen-den werden im Profilager nach dem harten Schnitt am zweithäufigsten eingesetzt. Auch hier gilt: zu viel da-von wirkt schnell langweilig. Durch die unterschiedliche Länge von Sequen-zen sorgt ihr für Abwechslung, denn kürze Schnittfolgen sorgen für mehr Tempo, wäh-rend längere Szenen wesentlich mehr Bildru-he erzeugen.

Mit digitalen Trickeffekten erzeugt ihr spektakuläre Szenenfolgen. Fliegende und zerspringende Bilder nach einem Solo, Zeitraffer für Auf- und Abbauten der Bühne, Zeitlupen für Luftsprünge oder kreisende Farb-effekte im Proberaum sind zwar beeindru-ckend, wirken aber sehr schnell aufgesetzt und unnatürlich wenn sie falsch oder zuviel ange-wandt werden. Unser Tipp: Leis tungsfähige Rechner können Trickeffekte in der Vorschau in Echtzeit anzeigen. So verfügt Vegas Pro über 200 2D- und 3D-Effekte, welche ihr be-quem über ein Vorschaumenü antesten könnt. Keyframe-Effekte wie der Austausch von be-stimmten Farben (zum Beispiel Green Scree-ning) sind hier ebenfalls möglich, sodass ihr schnell entscheiden könnt, welchen Effekt ihr einsetzen wollt.

Raus damit!Habt ihr euer Werk endlich vollendet, geht es nun darum, das geeignete Ausgabeformat zu finden. Für das Brennen von PAL V-DVDs ist zwingend der MPEG-2 Codec notwen-

dig. Außerdem fällt für die Menüsteuerung noch ein DVD-Authoring an, welches in der Regel von der Videoschnitt-Software be-

wältigt wird. So verfügt Vegas Pro über das Authoringx-Modul DVD-Architect, welches neben der animierten Menüerstellung auch Untertitel, bis zu acht Audiospuren und Mehr-kanalton verwenden kann. Youtube und Video-Potcasts sind da wesentlich flexibler und können mit Codecs wie MPEG-2 und -4, VC-1, Flash sowie MKV-, Quicktime-, AVI-Containern in verschiedenen Auflösungen um gehen. Unser Tipp: Bedenkt, dass Unter-titel oder Texteinblendungen entsprechend der Auflösung und Qualität des verwen-deten Codecs schnell unlesbar werden. Berechnet am besten einen kurzen Abschnitt mit der gewünschten Auflösung und Codec-Einstellung und überprüft das Ergebnis, be-vor ihr das gesamte Video online stellt. Wir wünschen euch nun viel Spaß und Erfolg bei eurer Videoproduktion!

Der AutorErol Ergün

... ist freier Autor und Mediadesigner, Musiker und Computerfachmann für AV-Workstations.

Weniger ist oft mehr,ein Zuviel sorgt für Unruhe.

In Vegas Pro 10 wird der Upload eurer Videos in Youtube zum Kinderspiel: Einfach Log-in-Daten eingeben und Videoqualität de-finieren. Den Rest der Konvertierung erledigt die Software.

Dank der übersichtlichen Vorschauoption könnt ihr schnell und einfach Effekte in Echtzeit antesten und über-prüfen, ob deren Einsatz zur Videosequenz passt.

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