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xx SUCHE NACH DEM MYTHOS SHANGRI- LA Eine Expedition nach Tibet zeigt: Den sagenhaften Ort hat es vor langer Zeit wohl wirklich gegeben. Unterhalb der majes- tätischen Gipfel des Himalaya blühte vor mehr als tausend Jahren eine große 1 national geographic mai 2009 FOTO: XXXXXXXXXX vorbuddhistische Kultur.

Shangri- La dem mythoS - BRUNO BAUMANN · footline of story xx 2 Suche nach Shangri- La dem mythoS Eine Expedition nach Tibet zeigt: Den sagenhaften Ort hat es vor langer Zeit wohl

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Suche nach dem mythoSShangri- La

Eine Expedition nach Tibet zeigt: Den sagenhaften Ort hat es vor

langer Zeit wohl wirklich gegeben.

Unterhalb der majes-tätischen Gipfel des Himalaya blühte vor mehr als tau send Jahren eine große

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vorbuddhistische Kultur.

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aufragend, ein Berg, der ihm als der schönste auf Erden erschien. Es war ein fast vollkom-mener Schneekegel, einfach im Umriss, als hät-te ein Kind ihn gezeichnet, und unmöglich in seiner Größe, Höhe und Entfernung einzu-schätzen. Er war so strahlend, so voll heiterer Ruhe, daß Conway sich einen Augenblick fragte, ob er überhaupt real sei.»

Diese Sätze brannten sich in mein Gedächt-nis ein, als ich James Hiltons Roman „Der ver-lorene Horizont“ las – lange, bevor ich zum ersten Mal nach Tibet reiste. Treffender für das Werk des Engländers (1900-1954) wäre der Ti-tel „Das verlorene Paradies“ gewesen, denn da-rum geht es. Das Buch bedient eine uralte Sehnsucht, die jeder von uns in sich trägt: die Wunschvorstellung, dass es irgendwo auf der Erde einen Ort gibt, wo die Menschen ihre Aggressionen nicht in Kriegen ausleben, son-dern im Einklang mit sich und ihrer Umwelt stehen. Wo sie die Weisheit besitzen, die geis-tig-kulturellen Schätze zu behüten und zu be-wahren. Einen solch paradiesisch anmutenden Ort hat Hilton Shangri-La genannt und geogra-phisch irgendwo in Tibet angesiedelt.

Der Roman erschien im Jahr 1933: in der Zwischenkriegszeit, als die Europäer und Ame-rikaner mehr denn je eine Projektionsfläche für ihre Wünsche, Sehnsüchte und Träume such-ten. Er wurde zum Bestseller und von Holly-wood verfilmt. Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt nannte seinen Landsitz Shangri-La. Heute kennt man die Erholungs-anlage in Maryland als Camp David.

Hiltons Sehnsuchtsbilder waren auch in mei-nem Gepäck, als ich vor zweieinhalb Jahrzehn-ten zum ersten Mal nach Tibet reiste. Mir war natürlich klar, dass ich kein Paradies erwarten konnte. Was ich aber fand, war eine Kultur

(oder die Reste davon), die mir größten Res-pekt gebot. Die Tibeter verstehen sich zu Recht als Erben und Bewahrer der höchstentwickel-ten Form des indischen Buddhismus, wie er vom 7. Jahrhundert an in ihr Land kam.

Auf diese erste Reise folgten viele weitere, und mit der Zeit lernte ich nahezu alle Gegen-den am Dach der Welt kennen. Doch der einzi-ge Ort, den ich irgendwie mit Hiltons Beschrei-bungen in Verbindung bringen konnte, waren der Berg Kailash und seine Umgebung. Weni-ger wegen seiner Gestalt – im Himalaya gibt es viele formschöne Berge –, sondern wegen sei-ner Bedeutung. Der Kailash gilt Hindus, Bud-dhisten, den Angehörigen des Jainismus und der vorbuddhistischen Bön-Religion seit je als heilig. In seiner Nähe, im Sutley Canyon, blüh-te vor rund tausend Jahren das buddhistische Königreich Guge. Es spielte eine überragende Rolle für die Verbreitung der Lehre Buddhas in Tibet. Die Überreste der verfallenen und teils mutwillig zerstörten Tempel und Klöster, vor allem aber die Wandbilder, gehören zum Feins-ten und Schönsten, was die tibetische Kultur je hervorgebracht hat.

Es war aber eine besondere Frage, die mich beschäftigte: Hat Hilton sein Shangri-La nur erfunden, oder gab es womöglich Vorbilder? Was waren überhaupt die Ursprünge des My-thos von Shangri-La?

Bei meinen Recherchen stieß ich auf die schillernde Figur des Russen Nicholas Roerich (1874-1947). Anders als Hilton, der nie einen Fuß nach Tibet setzte, hat Roerich weite Reisen dorthin unternommen. Von einer brachte er die Kunde von Shambhala mit, einer Art bud-dhistischem Paradies, das er gefunden haben will. Darüber schrieb er in einem Reisebuch, das drei Jahre vor Hiltons Roman erschien und

ber das Ende dieses Tals war es, was seinen Blick un-widerstehlich anzog, denn hier in dieser Lücke erhob sich, prachtvoll im vollen Glanz des Mondlichts

dass der Engländer neben den Berichten ande-rer Tibet-Reisender ausführlich studierte.

Abgesehen davon, dass der Begriff Shangri-La wie eine Verballhornung von Shambhala klingt, gibt es auch sonst gewisse Ähnlichkei-ten. Deshalb vermutete ich schon früh, dass mit Hiltons Shangri-La in Wirklichkeit das buddhistische Shambhala gemeint sei. Aber Roerichs Buch über Shambhala ist kein Reise-führer, mit dem man sich genau orientieren kann. Nur selten gibt es Ortsangaben. Am Ende liest man als einzigen Hinweis nur diesen vagen Hinweis: «...wir sprachen vom heiligen Berg Kailash und von einem Gebiet westlich davon.» Es wird nicht klar, ob es Shambhala als

Ort überhaupt gibt, was die Vertreter des tibe-tischen Buddhismus heute in der Regel vernei-nen. Als ich den Dalai Lama einmal fragte, wo Shambhala seiner Ansicht nach liege, lachte er und sagte: «Reise schon einmal voraus und su-che Shambhala. Und wenn du es gefunden hast, dann sage es mir schnell, damit ich dir nachreisen kann.»

Es ist also ein ziemlich sinnloses Unterfan-gen, Shambhala als geographischen Ort zu su-chen. Wesentlich aufschlussreicher scheint es zu sein, sich mit der Herkunft der Shambhala- Vorstellung zu befassen.

In der tibetisch-buddhistischen Tradition ist der Shambhala-Mythos in das Kalachakra-

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Pilger beim Sagadawa-Fest am Fuß des Kailash. Es findet zu Vollmond im vierten tibetischen Monat statt und soll an Buddhas Erleuchtung erinnern, doch seine Wurzeln sind viel älter.

die suche nach shangri-l a

Tantra eingewoben. Es gehört zu den komple-xesten Lehr-und Einweihungssystemen, die der tibetische Buddhismus kennt. Angeblich soll es bereits der Buddha gelehrt haben, nicht öffent-lich, sondern nur einem kleinen Kreis von Ein-geweihten. Das ist natürlich frommes Wunsch-denken der Buddhisten, pure Legende und hat mit historischen Fakten nichts zu tun. Was man weiß ist, dass dieses Lehrsystem erst im 10. Jahrhundert, also mehr als 1500 Jahre nach dem Buddha, bekannt wurde. Die späte Ein-führung, vor allem aber einige der Inhalte, le-gen den Schluss nahe, dass es dem buddhisti-schen Schrifttum untergeschoben wurde und womöglich gar nicht aus Indien stammt.

Mit der Shambhala-Überlieferung ist eine Endzeitprophezeiung verknüpft. Auch sie deu-tet nicht nach Indien, sondern läuft dem zykli-schen Denken der indischen Kultur sogar zu-wider. In der Prophezeiung heißt es, dass am Ende dieses Zeitalters der letzte König von Shambhala den Thron besteigen wird. Darauf-hin wird er mit einer riesigen Streitmacht er-scheinen, und es wird auf Erden zu einer End-schlacht zwischen den Kräften des Guten und des Bösen kommen. Dabei wird das Böse end-gültig besiegt, und das Goldene Zeitalter kann anbrechen.

Um das 10. Jahrhundert, als das Kalachakra-Tantra bekannt wurde, ging der Buddhismus

an der Seidenstraße unter. Ein buddhistisches Königreich nach dem anderen unterlag dem Ansturm muslimischer Heere. Die Menschen wurden gewaltsam zum Islam konvertiert. Vor diesem Hintergrund erhält die Prophezeiung Sinn. In ihr drückt sich die Hoffnung der un-tergehenden buddhistischen Welt der Seiden-straße aus, dass sich das Blatt irgendwann wie-der wendet und es zu einer Renaissance des Buddhismus kommen wird.

Damit war meine Frage eigentlich geklärt. Hiltons Shangri-La wurde durch das buddhis-tische Shambhala inspiriert, und dabei handelt es sich nicht um eine indische Tradition, die vom Buddha stammt, sondern um den Wider-hall von Ereignissen an der Seidenstraße.

Doch dann fand ich ganz unerwartet in einem ganz anderen Teil Tibets eine Spur, die mich in eine neue Richtung lenkte

und die Suche nach den Wurzeln von Shangri-La und Shambhala wieder aufnehmen ließ. Mitten in der Gebirgswüste des Trans himalaya, die ich mit einer Yak-Karawane durchquerte, stieß ich mit meinen Begleitern auf ein Kloster der vorbuddhistischen Bön-Religion Tibets.

Das kleine Heiligtum stand am Fuß des Eis-bergs Targo Ri, der als Wohnsitz einer furcht-einflößenden lokalen Gottheit verehrt wird. Der betagte Abt Tsultim Namgyal empfing uns in seinem Privatzimmer und bewirtete uns mit Buttertee. Dabei fiel mein Blick auf ein un-scheinbares, im Blockdruckverfahren herge-stelltes Diagramm, in dem ich die Landkarte des buddhistischen Shambhala zu erkennen glaubte. Doch der Abt widersprach. Das Bild zeige nicht Shambhala, belehrte er mich, son-dern das Bön-Paradies, das er Olmolungring nannte. Bei genauerem Hinsehen fielen mir klare geographische Konturen auf. Im Mittel-punkt von Olmolungring war der Berg Tise eingezeichnet. Das ist der alttibetische Name für den heiligen Berg Kailash. Selbst die vier großen Flüsse, die in seiner Umgebung ent-

springen und von dort in vier Himmelsrich-tungen fließen, waren darauf zu sehen.

Mir drängte sich eine Frage auf. Ich wusste, dass die Bön-Religion in Tibet nachweislich äl-ter als der dortige Buddhismus ist. Konnte es sein, dass sie bei der Entstehung des Shambha-la-Mythos eine Rolle spielte? Als ob der Abt meine Überlegungen ahnte, verriet er uns zum Abschied, dass wir auf unserem weiteren Weg entlang des Dangra Yumco-Sees auf viele Spuren und Überreste eines großen vorbudd-histischen Königreichs stoßen würden. Sein Name war Shang-Shung.

Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich vom Shang-Shung-Reich nur, daß die meisten Fach-gelehrten es für Legende halten. Doch zu mei-nem Erstaunen stellte ich fest, daß der alte Abt keinesfalls übertrieben hatte. Immer wieder kamen wir an verfallenen Burgen aus vorbud-dhistischer Zeit vorbei, zuweilen auch an megalithischen Steinsetzungen, deren Bedeu-tung bis heute unbekannt ist.

Eine dieser Burgen hieß Khyung Dzong, die Garuda-Burg. Der lokalen Überlieferung zu-folge soll dort einst ein Shang-Shung-König gelebt haben. Immer wieder ist von diesem Ga-ruda die Rede, in allen Bön-Litaneien wird dieses Wesen – halb Mensch, halb Vogel – be-sungen und beschworen. Aus alten Quellen geht hervor, dass ihm im Westen Tibets sogar ein ganzes Tal gewidmet und geweiht sein soll. Dort soll sich das sagenhafte Silberschloss (Ngulkar Karpo) befinden, die Residenz der Shang-Shung-Dynastie.

Noch während ich mit der Karawane am Ufer des Sees entlangzog, schmiedete ich Plä-ne, nach Westtibet zu reisen. Ich wollte das Garuda-Tal und das Silberschloss finden.

Ein paar Monate später war ich mit meinem Team unterwegs. Wir hatten wildwassertaug-liche Schlauchboote dabei, denn ich vermutete den gesuchten Ort im Sutley-Canyon. Zwar kannte ich jenen Teil des Schlucht bereits, in dem sich die Reste des buddhistischen Guge-

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DEr Dalai lama lachTE. «sagE mir, wEnn Du shambala gEfunDEn hasT, DamiT ich Dir nachrEisEn kann.»

Hinter dem Kloster Chiu ragt der 6714 Meter hohe Kailash auf. Der gleichmäßig geformte Berg gilt seit langem als heilig, vor allem den Hindus, Buddhisten und Angehörigen des Jainismus.

Reichs befanden – nicht aber den ersten Ab-schnitt, wohin keine Straßen und kaum Pisten führen. War dieser Bereich des Canyons nur über das Wasser zugänglich? Aber würden wir überhaupt dorthin gelangen? Hatten die Be-hörden dem britischen Schriftsteller Charles Allen („The Search for Shangri-La“) vor einigen Jahren nicht erst die Weiterreise verweigert?

nbehelligt erreichten wir den Eingang der Schlucht. Dort verschwindet der Sut ley, dem wir mit Autos von seiner Quelle aus gefolgt waren, in einer laby-

rinthischen Welt. Der Vergleich mit dem ame-rikanischen Grand Canyon drängte sich auf. Doch hier gibt es nicht nur einen Canyon, son-dern hundert, und über ihnen ragt das Hima-laya-Gebirge auf. Wind und Wasser, auch eis-zeitliche Gletscher, haben eine Landschaft geschaffen, die keine menschliche Phantasie ersinnen könnte. Zuweilen glaubte ich in den Formen Burgen oder Schlösser zu erkennen – um dann festzustellen, dass es gar keine Sin-nestäuschung war!

Schon nach wenigen Kilometern auf einer Piste öffneten sich die Canyonwände und ga-ben ein liebliches grünes Tal frei. Monumen-tale Chorten (Stupas) aus Lehm in allen Stadi-en des Verfalls standen hier, und am hinteren Ende sah ich weißgekalkte Häuserwürfel, hin-gestreut wie Reiskörner.

Das Kloster Gurugyam ist neu – ganz anders als die Höhlen darüber. In einer, so erklärten mir die Mönche, lebe ein steinalter weiser Mann. Er gelte weithin als Heiler und letzter Wissensträger dieser Region. Zu ihm, so rieten mir die Mönche, müsse ich hochsteigen, nur er könne mir weiterhelfen.

So stieg ich zu dem Einsiedler hoch, der mich in seiner Höhle empfing. Ähnlich wie der Dalai Lama lachte auch er, als ich wissen wollte, wo das Garuda-Tal liegt. «Du bist schon ange-kommen», antwortete er und blickte mich ver-ständnislos an. «Dies ist das Garuda-Tal.» Ich

fragte weiter. «Wo ist dann Ngulkar Karpo, das Silberschloss?» Er deutete flussabwärts, in die Schlucht hinein.

Wir setzten den Weg auf dem Wasser fort. Mich beschlich ein mulmiges Gefühl, als wir die Boote in den Fluss schoben. Wir wussten, dass wir einen Grand Canyon des Himalaya vor uns hatten, der noch nie befahren worden war. Auch, dass wir äußerst vorsichtig sein mussten. Hinter jeder Flußbiegung konnten Gefahren lauern, Stromschnellen, Verblockun-gen, sogar Felsstufen mit Wasserfällen.

Doch der Reiz des Unbekannten war stärker als die Angst. Entschlossen stellten wir die Boote in die Strömung und setzten die Paddel kräftig ein. Schnell hatten wir das Talende er-reicht. Die Felswände zu beiden Seiten traten immer enger zusammen. Es gab kein Zurück: Auf einem Wildfluss kann man nicht rückwärts paddeln. Allmählich verschwand das Licht. Hilfesuchend richteten sich unsere Blicke nach oben, aber vom Himmel war nur noch ein schmaler Schlitz zu erkennen.

Doch nach einigen Kilometern öffnete sich die Schlucht plötzlich wieder, und als wir um eine Ecke bogen, verschlug es mir den Atem. Wir befanden uns in einem natürlichen Am-phitheater aus steil abfallenden Konglomerat-wänden, die zu bizarren Formen geschliffen waren. Sie waren von künstlichen Höhlen förmlich durchsiebt. Ruinen lagen hingestreut wie ausgebleichte Knochen, die Klippen leuch-teten silbern. Das Silberschloss! An mehreren Stellen des Tals brodelte und blubberte es, Schwefeldämpfe traten aus, heiße Quellen dampften. Unwillkürlich mußte ich an Nicho-las Roerich denken, der über Shambhala schrieb: «Eingeschlossen zwischen hohen Ber-gen, tun sich unvermutet Täler auf. Viele heiße Quellen nähren die reiche Vegetation. Viele seltene Heilkräuter können auf diesem unge-wöhnlichen vulkanischen Boden gedeihen.»

Von reicher Vegetation war zwar nichts mehr zu sehen, aber die Reste künstlicher Be-

wässerungsanlagen und Terrassenfelder beleg-ten, dass diese heute so öde Gegend einst eine blühendes Landschaft war. Spätestens hier wur-de mir klar, dass die Suche nach den Ursprün-gen von Hiltons Shangri-La mich zu den Wur-zeln der tibetischen Kultur geführt hatte. Anders als die buddhistische Geschichtsschrei-bung Tibets glauben macht, war das Dach der Welt keine menschenleere und kulturlose Ge-birgswüste, bevor die Lehre Buddhas, die Kul-tur Shang-Shungs, hier Fuß fasste. Es gibt bis

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KARTE: NGD

ASIENEUROPA

AFRIKA

Indischer Ozean

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UNTEN

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heute keine archäologischen Befunde, und die Geschichte dieses Reiches ist noch nicht geschrieben.

Auf der Weiterfahrt wurde die Schlucht so eng, dass wir mit ausgestreckten Armen die glatt geschliffenen Felswände zu beiden Seiten hätte berühren können. Filigrane Wasserfälle hinterließen Moosteppiche. Eine andere Welt. Wenn mich in diesen Momenten jemand ge-fragt wo für mich Shangri-La liegt, ich hätte ohne zu zögern geantwortet: Es ist hier

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«Das garuDa-Tal isT hiEr», sagT DEr mönch. unD Das silbErschlOss? Er DEuTET in DiE schluchT hinEin.

Die Expedition führte den Abenteurer und Schriftsteller Bruno Baumann (links) und sein Team in die Schlucht des Sutley (rechts), der nie zuvor befahren worden war. Ganz oben die Route.

karte: ralF bitter, NGD

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