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sicher & gesund 2/2015 I Die innere Uhr im Takt halten. Prävention bei Schichtarbeit IV Seminar Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen V Veranstaltungstipp: Tag ohne Grenzen in Hamburg VI Flüchtlingen helfen: Unfallversicherungsschutz bei der Integrationsarbeit VII Neues zur Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ Frühjahrsaktion „Rücksicht auf Kinder“ startet im April VIII Unser Preisrätsel: Laptop-Rucksack und Badminton-Sets zu gewinnen INHALT Fortsetzung auf Seite II Die innere Uhr im Takt halten Gesundheitliche Auswirkungen von Schichtarbeit und präventive Maßnahmen Das Personal in Kliniken, Feuerwehrleute, die Polizei oder Straßenwärter: viele Menschen sind im Schichtdienst tätig. Unter Schichtarbeit ver- steht man regelmäßig wechselnde Arbeitszeiten oder konstant ungewöhnliche Arbeitszeiten, beispielsweise wenn wechselnd früh und spät gearbeitet wird oder in Nachtschicht und am Wochenende. In Deutschland arbeiten laut Statistischem Bun- desamt (Mikrozensus 2014) von knapp 40 Mil - lionen Erwerbstätigen im Jahr 2013 mehr als 1,7 Mio. Frauen und 3,8 Mio. Männer nachts zwi- schen 23 Uhr und 6 Uhr morgens. Das entspricht etwa 14 Prozent aller Erwerbstätigen. In Wechsel- schicht arbeiten insgesamt 5,9 Mio. Erwerbs - tätige, davon waren über 3 Mio. ständig in Wechselschicht tätig. Die Tendenz zur Schicht - arbeit nimmt dabei zu. Schichtarbeit kann viele gesundheitliche Be - schwerden bei Beschäſtigten auslösen. Warum das so ist, erforscht Prof. Dr. med. Volker Harth seit 2007. In dem Jahr entschied die Weltgesund- heitsorganisation WHO, Schichtarbeit, die mit zirkadianen Störungen einhergeht, als wahr- scheinlichen Verursacher von Krebs beim Men- schen anzuerkennen. Seit 2013 ist Harth Direktor Foto: www.thinkstock.de

sicher & gesund - Unfallkasse Nord · desamt (Mikrozensus 2014) von knapp 40 Mil-lionen Erwerbstätigen im Jahr 2013 mehr als 1,7 Mio. Frauen und 3,8 Mio. ... (DSH) in Hamburg war

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sicher & gesund2/2015

I Die innere Uhr im Takt halten.Prävention bei Schichtarbeit

IV Seminar Gefährdungsbeurteilungpsychischer Belastungen

V Veranstaltungstipp:Tag ohne Grenzen in Hamburg

VI Flüchtlingen helfen:Unfallversicherungsschutz bei derIntegrationsarbeit

VII Neues zur Präventionskampagne„Denk an mich. Dein Rücken“

Frühjahrsaktion „Rücksicht aufKinder“ startet im April

VIII Unser Preisrätsel: Laptop-Rucksackund Badminton-Sets zu gewinnen

I N H A L T

Fortsetzung auf Seite II

Die innere Uhr im Takt haltenGesundheitliche Auswirkungen von Schichtarbeit und präventive Maßnahmen

Das Personal in Kliniken, Feuerwehrleute, diePolizei oder Straßenwärter: viele Menschen sindim Schichtdienst tätig. Unter Schichtarbeit ver-steht man regelmäßig wechselnde Arbeitszeitenoder konstant ungewöhnliche Arbeitszeiten,beispielsweise wenn wechselnd früh und spätgearbeitet wird oder in Nachtschicht und amWochenende.

In Deutschland arbeiten laut Statistischem Bun-desamt (Mikrozensus 2014) von knapp 40 Mil -lionen Erwerbstätigen im Jahr 2013 mehr als1,7 Mio. Frauen und 3,8 Mio. Männer nachts zwi-schen 23 Uhr und 6 Uhr morgens. Das entspricht

etwa 14 Prozent aller Erwerbstätigen. In Wechsel-schicht arbeiten insgesamt 5,9 Mio. Erwerbs -tätige, davon waren über 3 Mio. ständig inWechselschicht tätig. Die Tendenz zur Schicht -arbeit nimmt dabei zu.

Schichtarbeit kann viele gesundheitliche Be -schwerden bei Beschäftigten auslösen. Warumdas so ist, erforscht Prof. Dr. med. Volker Harthseit 2007. In dem Jahr entschied die Weltgesund-heitsorganisation WHO, Schichtarbeit, die mitzirkadianen Störungen einhergeht, als wahr-scheinlichen Verursacher von Krebs beim Men-schen anzuerkennen. Seit 2013 ist Harth Direktor

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II · sicher & gesund · UK Nord

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

zu wechselnden Tageszeiten oder nachtsarbeiten zu müssen wirkt sich vielfältig aufdie Betroffenen aus. Und das nicht nurgesundheitlich, sondern auch im sozialenUmfeld. Wenn die Freunde oder die Familiezusammen feiern, müssen etwa Kranken-schwestern, Pfleger und Ärzte oft zum Dienst.

E D I T O R I A L

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vat Wenn sie endlich zu Hause sind und ihren

wohlverdienten Schlaf suchen, kommen dieKinder aus der Schule und möchten natürlichmit ihren Eltern reden. Oder der Paketboteklingelt, weil er etwas für die Nachbarn ab -geben möchte. Ich kenne das aus eigenerErfahrung, denn auch ich arbeite im Schicht-dienst in der Dialyse des Universitätsklini-kums Hamburg-Eppendorf (UKE).

Im Titelthema dieser Ausgabe lesen Sie mehrzu den gesundheitlichen Auswirkungen vonSchichtarbeit. Übermüdung etwa ist ein oftunterschätztes Unfallrisiko. Es ist gut zu wis-sen, dass Beschäftigte bei einem Arbeits-oder Wegeunfall durch die gesetzliche Unfall-versicherung abgesichert sind. So ist dieUnfallkasse (UK) Nord für alle Angestellten imöffentlichen Dienst sowie die Schul- und Kita-kinder in Hamburg und Schleswig-Holstein

zuständig. Doch besser ist es, wenn Unfällegar nicht erst passieren. Deshalb beratendie Aufsichtspersonen der Prävention versi-cherte Unternehmen gerne zum Arbeits- undGesundheitsschutz. Auch Beschäftigte kön-nen viel für ihre Gesundheit tun und solltenbei aller Arbeit ihre sozialen Kontakte nichtvergessen.

Eine anregende Auszeit beim Lesen wünschtIhnen

Thure Thurich,designiertes Mitglied des Vorstandsder UK Nord

Schichtarbeit geht oft einher mitSchlafstörungen. Was können Betrof-

fene tun, um besser zu schlafen?

Bei der Schichtarbeit kommt der biologischeRhythmus durcheinander. Es hilft, gut erholtin den Nachtdienst zu gehen. Früher glaubteman, es gäbe „Nachteulen“, die ganzeWochen durchwachen können. Solchgesundheitlicher Raubbau sollte auf maxi-mal 3 Folge-Nachtschichten begrenzt wer-den; freie Tage müssen anschließen. Dasungestörte Schlafzimmer – ruhig, dunkel,etwas kühler – und das Fehlen von sozialenPflichten oder Terminen helfen. So mancherTraumberuf ist mit Schichtdienst gekoppelt.Ich habe dieses als Arzt im Krankenhausanfangs gut weggesteckt. Es ist aber biolo-gisch normal, dass der Nachtdienst mitzunehmendem Lebensalter, meist ab dem50. Lebensjahr, mühsamer wird. Work-Life-Balance bedeutet, dass man rechtzeitiggute Alternativen vorbereitet.

Schichtarbeit undGesundheit

Wie wirken sich Schlafstörungen,bzw. Schlafmangel auf den Alltag

aus?

Übermüdung führt zu dem gleichen psy-chischen Fehlverhalten wie übermäßigerStress. Man bekommt den Tunnelblick, wirdreizbarer und man macht mehr Fehler. Sowirken sich 36 Stunden ohne Schlaf ähnlichaus wie 1,0 Promille Blutalkohol. Schlafman-gel lässt zudem schneller altern. Das fatalean der Übermüdung ist, dass man anfangsgar nicht merkt, wie das Verhalten und dieGesundheit leiden. Die anderen bekommenes aber mit, obwohl man selber glaubt, nochalles im Griff zu haben. Vorübergehend istSchlafmangel nicht schlimm. Problematischist es, wenn Doppel- und Dreifachbelastun-gen zur Gewohnheit werden. Beispielsweiseinfolge zu pflegender Angehöriger, Zweit-jobs oder aber auch durch gesundheitlicheSchlafkiller wie Ängste und Sorgen, aberauch Schmerzen oder Luftnot.

Literweise Kaffee oder koffeinhaltigeErfrischungsgetränke – was hilft wirk-

lich bei Müdigkeit am Arbeitsplatz?

Aus medizinischer Sicht spricht nichtsgegen den Koffein-Genuss. Einige Tassenkönnen segensreich sein. Viel zu viel aufeinmal getrunken bewirkt aber das Gegen-teil. Trotz hochgepeitschtem Kreislauf wirdman „dösig müde“. Koffein leert die nervli-chen Botenstoffe schneller, man merkt esdaran, dass die Wirkung ausbleibt. Dann istes Zeit zur Erholung. Mir persönlich hilft es,auf meine innere Uhr zu hören. Ich bin einMorgenmuffel, also mache ich morgens dieRoutinearbeiten, zum Wachwerden, underst danach das Schwierige. Abwechslungist wichtig. Wenn gar nichts mehr geht:stempele ich aus und gehe spazieren. DieMittagspause, so empfinden manche, ver -ursache ein „Fresskoma“. Richtig ist, dassdas Mittagstief mit dem Alter zunimmt.Deswegen esse ich gerne abends gemein-sam mit der Familie.

Interview: Lilian Meyer

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t Drei Fragen zu Schichtarbeit und Gesundheit anDr. med. Andreas Dittmann,Leiter des Fachbereichs Gesundheit der UK Nord

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N A C H G E F R A G T

sicher & gesund · UK Nord · III

T I T E L T H E M A

Die innere Uhr im Takt halten ...Fortsetzungdes Zentralinstituts für Arbeitsmedizin undMaritime Medizin (ZfAM) sowie Universitäts-professor für Arbeitsmedizin am Universi-tätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).Das ZfAM gehört zu den fünf wichtigstenForschungseinrichtungen für Arbeitsmedizinin Deutschland. Es verfügt über eine arbeits-medizinische Poliklinik sowie fünf klinischexperimentelle Arbeitsgruppen.

Geforscht wird unter anderem zu dengesundheitlichen Auswirkungen von Nacht-und Schichtarbeit und zu psychomentalenBelastungen. Das Institut ist ein versichertesUnternehmen der UK Nord und beschäftigt30 Mitarbeiter. Volker Harth ist darüberhinaus Koordinator der Leitlinie „Gesund-heitliche Aspekte und Gestaltung vonNacht- und Schichtarbeit“ für die AWMF(Arbeits gemeinschaft der Wissenschaftli-chen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.).

Gesundheitsrisiko Schichtarbeit

Bei Schichtarbeiterinnen und -arbeiternkommt es oft zu Schlafstörungen, insbeson-dere wenn sie nachts arbeiten. ProfessorHarth erklärt, warum: „Unseren Tagesrhyth-mus bestimmen größtenteils sogenannteäußere Zeitgeber, denen sich auch Nacht -arbeiter nicht entziehen können. Dazugehört in erster Linie das Tageslicht, aberauch soziale und familiäre Kontakte. Außer-dem ist der Schlaf am Tag meist kürzer, stör-anfälliger, nicht so tief und somit insgesamtweniger erholsam, da er oftmals durch dieUmwelt gestört wird.“ Auf Dauer kann dieszu einer Störung des zirkadianen Rhythmusführen, die „innere Uhr“ eines Menschenkommt aus dem Takt. Dies beeinträchtigtdie Gesundheit der Beschäftigten in ver-schiedener Hinsicht.

„Schlafstörungen und der damit einherge-hende Schlafmangel führen zu einer Reiheunspezifischer gesundheitlicher Effekte wieKonzentra tionsschwäche, Nervosität undvorzeitige Ermüdung, können aber auch

Appetit losigkeit und Magenbeschwerdenauslösen“, ergänzt Harth.

Übermüdung erhöht zudem das Unfallrisiko.Es passieren eher Fehler, die zu Unfällenführen können. Oder es kommt zum Sekun-denschlaf – besonders gefährlich beimAutofahren. Auf weitere gesundheitlicheAuswirkungen der Schichtarbeit weisenverschiedene Studien hin: beispielsweisevermehrte Herz-Kreislauf-Erkrankungen,Diabetes mellitus und psychische Störungenwie etwa Depressionen. Die Ursachen fürdie Gesundheitsrisiken seien noch nicht beiallen Erkrankungen zweifelsfrei ermittelt, soHarth, und bedürfen weiterer Forschung.Dies gelte etwa für den Zusammenhangvon Brustkrebs und langjähriger Arbeit inNachtschichten sowie den Einfluss des per-sönlichen Chronotypen – also ob man einesogenannten Lerche (Frühtyp) oder Eule(Spättyp) ist – auf die Gesundheit vonSchichtarbeitern.

Abläufe von Schichtarbeitssystemenhinterfragen

Oft werden einmal eingeführte Schichtsys-teme fortgeführt und nicht weiter hinter-fragt. Dabei können Arbeitgeber einigesändern, um die Gesundheit der Beschäftig-ten zu fördern. Es stehen zahlreiche organi-satorische Maßnahmen zur Wahl.

„In Deutschland gibt es noch viele Betriebe,deren Schichten rückwärts rotieren“, berich-tet Professor Harth. Diese Schichtenfolgekönne die innere Uhr der Menschen störenund verkürze die Ruhezeiten zwischen zweiSchichten. Arbeitswissenschaftler empfeh-len nachdrücklich, Schichten vorwärts rotie-ren zu lassen, also in der Folge Früh-/Spät-/Nachtschicht. Dadurch verlängerten sichzumindest die zur Erholung des Arbeitneh-mers notwendigen Ruhezeiten.

Der Experte regt zum Nachdenken an: „Arbeitgeber können erste arbeitsorganisa-torische Maßnahmen treffen, so zum Bei-spiel Aufgaben aus dem Nachtdienst in denTagdienst umlagern oder den Beginn einerFrühschicht zeitlich nach hinten versetzen.Auch ein Schichtarbeitssystem komplettumzustellen ist durchaus möglich.“ Einesolche Umstellung sei allerdings aufwendigund müsse gut geplant werden. „Dafürbenötigt man eine Art ,Coach‘, der über aus-reichende Erfahrung verfügt. Dabei müssendie Sorgen und Wünsche der Belegschaftaufgefangen und Überzeugungsarbeitgeleistet werden“, weiß der Arbeitsmedizi-ner. „Die in den etablierten Schichtsyste-men Arbeitenden haben ihren Dienstplanmeist mühevoll mit ihrer Familie und Freizeitin Einklang gebracht. Jede Veränderung imSchichtsystem wirkt sich daher auch direktauf die sozialen Beziehungen aus.“ In einensolchen umfangreichen Prozess solltendaher neben Betriebs- bzw. Personalratauch der Betriebsarzt und das Gesundheits-management eingebunden werden sowiedie Fachkraft für Arbeitssicherheit.

Eine ausführliche Liste mit Tipps für Arbeit-geber und Arbeitnehmer, wie sich Schicht -arbeit möglichst gesundheitsverträglichgestalten lässt, finden Sie im Internet unterwww.uk-nord.de, Webcode N00287.

Lilian Meyer

Prof. Volker Harth (Foto: C. Ketels, Universitäts-klinikum Hamburg-Eppendorf)

IV · sicher & gesund · UK Nord

S E M I N A R E

Seminare für Unternehmenund Verwaltungen

Seminare fürKindertagesstätten

Seminare für Schulen

Unsere Seminare sind kostenfrei für alle Versicherten: www.uk-nord.de/seminare

Zu unseren Seminaren Arbeitssicherheitund Gesundheitsschutz am Arbeitsplatzladen wir Sie herzlich ein. Informieren Siesich und diskutieren Sie mit unseren Fach-leuten und mit anderen Seminarteilnehme-rinnen und -teilnehmern.

Treffen Sie Ihre Auswahl und melden Siesich online an.

Seminar Gefährdungsbeurteilung psychischer BelastungenMethodischer Einstieg in die betriebliche Praxis

Zielgruppen: • Unternehmerinnen und Unternehmer• F ührungskräfte• Personal- und Betriebsrätinnen,

Personal- und Betriebsräte• Betriebsärztinnen und -ärzte• Fachkräfte für Arbeitssicherheit

Inhalt:• Grundlagen zum Thema

„Psychische Belastungen“– Psychische Belastungen, Stressoren

und Ressourcen– Was sollte in der Gefährdungs-

beurteilung psychischer Belastungenberücksichtigt werden?

• Unterschiedliche Methoden zurErhebung arbeitsbedingter psychischerBelastungen– Fragebogen– Gruppenverfahren/Workshops– Beobachtungsverfahren

• Transfer in die betriebliche Praxis:– Wie kann ich eine Gefährdungs-

beurteilung arbeitsbedingterpsychischer Belastungen in meinereigenen Einrichtung durchführen?

– Was sollte ich berücksichtigen?– Welche Methode eignet sich

am besten?

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Seminarnummer: 22.552.01Ort: HamburgTermin: 11.06.2015Seminarleitung: Dr. Monika Keller

Online-Leitfaden „Stress“

Einen praktischen Leitfaden zum Umgangmit Stress und psychosozialen Risiken stelltdie Europäische Agentur für Arbeitssicher-heit (EU-OSHA) im Netz zur Verfügung. DerOnline-Ratgeber klärt über Ursachen vonarbeitsbedingtem Stress und seine Wirkungauf Beschäftigte, über die rechtliche Situa-

tion und die Verantwortung des Arbeit -gebers auf. Der Leitfaden kann unterhttps://www.healthy-workplaces.eu/de/heruntergeladen werden. Klicken Sie dazuauf den Reiter „Materialien für die Praxis“in der Kopfzeile.

SAVE! THE! DATE!

5./6. JUNI 2015

Hamburg

Rathausmarkt

sicher & gesund · UK Nord · V

Fachtagung „Sicherheit in Theatern“

Die Theatertechnische Fachtagung im Deut-schen Schauspielhaus (DSH) in Hamburgwar am 3. März wieder gut besucht. Techni-sche Direktoren, Sicherheitsingenieurinnenund -ingenieure und andere Fachleute fürTheatertechnik aus Norddeutschland hörten

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V E R A N S T A L T U N G E N

sich die Vorträge der Fachleute aufmerksaman. Unter anderem informierte Frank Hof-mann (Foto) von der Prävention der UK Nordüber die DGUV-Vorschrift 1.

Vortrag „Die Arbeitswelt von morgen“

Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen (Foto) refe-rierte bei der Selbstverwaltung der UK Nordzum Thema „Die Arbeitswelt von morgen“.Er ist unter anderem Professor für Finanz -wissenschaft und Direktor des Forschungs-zentrums Generationenverträge an derAlbert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sein

Kommen Sie zum „Tag ohne Grenzen“am 5. und 6. Juni nach Hamburg

Ein Tag für die Inklusion. Ein Tag für denSport. Ein Tag, bei dem alle dabei sein kön-nen. All das soll sich verbinden in einem„Tag ohne Grenzen“. Unter diesem Titel wirdes am 5. und 6. Juni 2015 in Hamburg einegroße Veranstaltung geben. Initiatoren sinddie Deutsche Gesetzliche Unfallversiche-rung – Spitzenverband, der Klinikverbundder gesetzlichen Unfallversicherung und dieUnfallkassen und Berufsgenossenschaften.Organisiert wird der „Tag ohne Grenzen“vom Deutschen Rollstuhl-Sportverband.

Auf dem Hamburger Rathausmarkt wird dieBesucherinnen und Besucher eine Mischungaus Information, Unterhaltung und Mit-

mach-Angeboten erwarten. Im Mittelpunktsteht der Sport. Denn Sport ist nicht nur einideales Medium, um Barrieren zu überwin-den, Sport ist auch ein wichtiger Bausteinim Rahmen der medizinischen, beruflichenund sozialen Rehabilitation der Berufsge-nossenschaften und Unfallkassen.

Hintergrund der Veranstaltung, die mög-lichst viele Menschen ansprechen und ein-beziehen will, ist die BG-Kliniktour. Unterdem Motto „Bewegung verbindet“ hatte diebundesweite Informationstour durch dieberufsgenossenschaftlichen Kliniken in denvergangenen Jahren die Arbeit der Klinikenvorgestellt. Bereits für die Kliniktour warenReha- und Behindertensport ein verbinden-des Element. Der „Tag ohne Grenzen“ führtdiese Tradition fort und setzt den Gedanken,mit dem Behindertensport auf die ThemenRehabilitation und Inklusion aufmerksam zumachen, mit neuen Mitteln um.

Die Sportevents des „Tags ohne Grenzen“bieten deshalb zweierlei: Sie zeigen High-

lights des Behindertensports und ermögli-chen gleichzeitig ein Zusammenspiel vonMenschen mit und ohne Behinderung. Sowird Paralympics-Sieger Heinrich PopowMenschen ohne Behinderung einladen,gegen ihn auf der Tartanbahn anzutreten.Und Skater können sich in der Halfpipe mitDeutschlands bestem Wheelchair-SkaterDavid Lebuser messen. Besucher und Besu-cherinnen können aber auch selbst testen,wie man in einem Rollstuhl Hindernisseüberwinden kann oder wie man eine Ziel-scheibe trifft, wenn die Sicht eingeschränktist.

Flankiert wird das Sportangebot zum einendurch Informationen zum System dergesetzlichen Unfallversicherung und demLeistungsspektrum der BG-Kliniken, zumanderen durch ein Bühnenprogramm mitGästen aus Sport und Politik. Die mehrfacheParalympics-Siegerin Kirsten Bruhn, dieinzwischen als Botschafterin für Inklusionund Rehabilitation für das Unfallkranken-haus Berlin arbeitet, wird eine der Modera-torinnen sein.

Text: Deutsche GesetzlicheUnfallversicherung

Fazit zur Bevölkerungsentwicklung inDeutschland: Die Arbeitswelt von morgenwird älter, weiblicher und internationaler.

VI · sicher & gesund · UK Nord

A K T U E L L E S &   T I P P S

ges Engagement ohne Auftrag bzw. Anbin-dung an öffentliche Aufgaben.

Beschäftigung von Flüchtlingen

Sollte eine Kommune oder Gemeinde denFlüchtlingen Aufgaben ehrenamtlich über-tragen, gilt dabei der gleiche Versicherungs-schutz wie bei anderen Ehrenamtlichen(siehe oben) – beispielsweise, wenn Flücht-linge für die Gemeinde Kleiderspenden sor-tieren. Wenn ein Unternehmen Flüchtlingenermöglichen möchte, den Betrieb kennen -zulernen oder ein „Schnupperpraktikum“mitzumachen, unterliegt dies den üblichengesetzlichen Rahmenbedingungen von Pro-bearbeiten, Praktika oder Hospitationen.Dass es sich dabei um Flüchtlinge handelt,spielt keine Rolle. Entscheidend für dengesetzlichen Unfallversicherungsschutz ist,wie die Interessierten in den Betrieb ein -gegliedert sind. Übernehmen sie eigenstän-dige Aufgaben – beispielsweise Unterlagenkopieren –, sind sie „wie ein Beschäftigter“in die Betriebsabläufe eingebunden unddamit auch gesetzlich unfallversichert. Fürderartige Tätigkeiten ist ein Praktikumsver-trag empfehlenswert.

Sogenannte Probetätigkeiten (ohne Entgeltund zeitlich eng begrenzt) bedingen keinengesetzlichen Unfallversicherungsschutz,weil die Personen nicht in den Betriebsab-lauf integriert sind. Dies ist beispielsweise

Hamburg sowie die Städte und Gemeindenin Schleswig-Holstein nehmen derzeit vieleFlüchtlinge auf. Zahlreiche Bürgerinnen undBürger engagieren sich ehrenamtlich bei derIntegrationsarbeit. Sie möchten den geflo-henen Menschen helfen, sich am neuenWohnort in einer anderen Kultur zurechtzu-finden. Zum Beispiel gehen Sie mit den neuAngekommenen einkaufen, erklären denöffentlichen Nahverkehr oder geben Sprach-unterricht. Die meisten Flüchtlinge möchtenebenfalls nicht untätig in ihren Unterkünftensitzen, sondern sich einbringen. Firmen inder Region sind bereit, ihnen beispielsweiseein „Schnupperpraktikum“ anzubieten.Wie ist der gesetzliche Unfallversicherungs-schutz bei so unterschiedlichen Tätigkeitengeregelt?

Ehrenamtliche Integrationsarbeit

Bei der Unfallkasse (UK) Nord sind ehren-amtlich Tätige bei der Integrationsarbeitgesetzlich unfallversichert, wenn sie voneiner Kommune oder Gemeinde mit den ent-sprechenden Aufgaben konkret beauftragtwerden. Außerdem besteht der Unfallversi-cherungsschutz, wenn Bürgerinnen undBürger öffentliche Aufgaben übertragenbekommen oder zumindest eine Anbindungan öffentliche Aufgaben vorliegt. Dies giltebenso, wenn die Kommune/Gemeinde dieAufgaben an Dritte, etwa einen Verein, über-trägt. Nicht unfallversichert ist rein freiwilli-

der Fall, wenn jemand nur mitläuft und zu -schaut.

Lilian Meyer

Unfallversicherungsschutz bei der IntegrationsarbeitEhrenamtliche Arbeit mit Flüchtlingen und Beschäftigung von Flüchtlingen

Uwe Gade, langjähriges Mitglied des Vor-standes und „Lotse“ im Fusionsprozess zurUK Nord, wurde am 16. Februar 2015 von sei-nem Selbstverwaltungsamt entpflichtet.Mehr als 15 Jahre gehörte Herr Gade als Ver-treter der Versicherten dem Vorstand an,zunächst bei der Landesunfallkasse (LUK)Hamburg. Hier wurde er im Juni 1999 in denVorstand gewählt. Die Fusion mit der Unfall-kasse Schleswig-Holstein im Januar 2008

hat Herr Gade mit seiner sachlichen undauf Konsens ausgerichteten Art maßgeblichmitgeprägt. Seit Januar 2010 war Uwe Gadealternierender Vorstandsvorsitzender derUK Nord. Er war als Einziger aus dem Vor-standskollegium der Fusionszeit bis jetzt„an Bord“. Herr Gade vertrat den HamburgerKita-Träger „Elbkinder Hamburg –Vereini-gung Hamburger Kindertagesstätten“ in derSelbstverwaltung. Das Wohl der jüngstenVersicherten der LUK/UK Nord lag ihm be -sonders am Herzen. Im März dieses Jahresist Herr Gade in den Ruhestand gegangenund damit endete gleichzeitig sein Ehren-amt in der Selbstverwaltung.

Klaudia Gottheit

Uwe GadeAbschied nach 15 Jahrenim Ehrenamt

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Tipp: Die ehrenamtlich tätigen Bürgerin-nen und Bürger sollten namentlich undkurz mit ihren Aufgaben schriftlich erfasstwerden. Ebenso ist es hilfreich zu vermer-ken, ob bei dem Ehrenamt der Privat-PKWgenutzt wird oder öffentliche Verkehrsmit-tel. Außerdem sollte festgehalten werden,welche Abteilung der Kommune zuständigist und die Personalverantwortung über-nimmt. Sollte ein Unfall passieren, ist esbesser, wenn die ehrenamtliche Tätigkeitnachgewiesen werden kann. Solche Unter-lagen sollten länger aufgehoben werden(ca. fünf bis zehn Jahre). Dieser Versiche-rungsschutz besteht für die ehrenamtlichTätigen ohne Anmeldung und ist für siekostenfrei. Er gilt für alle von der Kommu -ne übertra genen Tätigkeiten sowie diedafür erforderlichen Wege.

Lesetipp: Broschüre „Zu Ihrer Sicherheit.Unfallversichert im freiwilligen Engage-ment“ vom Bundesministerium für Arbeitund Soziales (www.bmas.de, unter Publi-kationen, Art.-Nr.: A329).Broschüre der UK Nord: „EhrenamtlichesEngagement in Hamburg und Schleswig-Holstein. Wichtig und sicher.“ Downloadunter www.uk-nord.de, Webcode D01969

sicher & gesund · UK Nord · VII

Das richtige Maß an Belastung hält denRücken gesund – das ist die Botschaft derbis Ende 2015 laufenden Präventionskampa-gne „Denk an mich. Dein Rücken“.Erkennen Sie Rückenbelastungen undfinden Sie rückenfreundliche Lösungen:www.deinruecken.de

Thematisch erweitert wird die Kampagne imArbeitsprogramm „Prävention macht stark –auch Deinen Rücken“ der GemeinsamenDeutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA).Zusätzlich zur Rückengesundheit stehenMuskel-Skelett-Erkrankungen im Fokus

Präventionskampagne

Frühjahrsaktion in Hamburg „Rücksicht auf Kinder kommt an!“ Laufzeit vom 16. bis 28. April

A K T U E L L E S & M E D I E N

der Aktivitäten; das Arbeitsprogramm läuftbis 2017: www.gdabewegt.de

VIII · sicher & gesund · UK Nord

K L E I N E   A U S Z E I T

ImpressumUnfallkasse Nord,Seekoppelweg 5a, 24113 KielTelefon 04 31 / 64 07-0,Fax 04 31 / 64 07-2 50

Verantwortlich:Jan Holger Stock, GeschäftsführerGesamtkoordination: Klaudia GottheitE-Mail Redaktion: [email protected] Redaktion: 0 40 / 2 71 53-4 03

Redaktion: Birgit Faßbender,Klaudia Gottheit, Sigrid Jacob,Claudia Löhnert, Lilian Meyer,Ronny Welbing

Gestaltung, Satz:SoPunkt Agentur GmbHDruck: Konradin Druck GmbH,Leinfelden-Echterdingen

Lösen und gewinnen!

außerdem ...Ein Hauptpreis:

Das geht ganz einfach: LösenSie das Kreuzworträtsel und fin-den Sie den gesuchten Begriff,indem Sie die Buchstaben ausden blauen Feldern in die ent-sprechenden Kästchen unterdem Rätsel eintragen – denBegriff senden Sie bis zum30. April 2015 per E-Mail an:[email protected] –unter Angabe Ihres Betriebesund der Adresse, an die IhrGewinn ggf. gesendet werdensoll. Die Gewinner werden jeweilsunter folgender Adresse ver -öffentlicht: www.uk-nord.de/sg-preisausschreiben; solltenSie nicht wünschen, dass IhrName veröffentlicht wird, so tei-len Sie uns dies bitte auf IhrerLösungsantwort-Mail bzw. Post-karte mit. Bei mehreren richti-gen Lösungen entscheidet dasLos, es werden zehn Gewinne - rinnen und Gewinner ermittelt.Der Rechtsweg ist ausgeschlos-sen. Teilnahme berechtigt sindausschließlich Mitarbeiter versi-cherter Unternehmen der Unfall-kasse Nord. Mit arbei ter innenund Mitarbeiter der UK Nordsind von der Teilnahme aus -geschlossen. Die Lösung desKreuzworträtsels wird in derkommenden Ausgabe dersicher & gesund veröffentlicht.

Der Lösungsbegriff der letztenAusgabe lautete:DEN RUECKEN STAERKEN

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unbe-irrbar,hart

Benzin-sorte

populär

binär

ver-rufenesdüsteresLokal

Ver-brecher,Delin-quent

nord-afrik.Wüsten-fuchs

Schnei-dewerk-zeug

etcetera(Abk.)

einGrund-stück

Kinder-theater-puppe

alterNamevonMyanmar

sportl.Fußbe-kleidung

Schul-stadtan derThemse

rotesWurzel-gemüse

Wohn-möbel

rasten

DichtervonKlage-liedern

SohndesPosei-don

Kfz-Z.Neuss

nachunten

Sultanat

Mutterder Nibe-lungen-könige

SteigendesMeeres

schräg

Haupt-stadtderTürkei

StromdurchFlorenz

eineAmpel-phase

latein.:Kunst

Deck-schicht

starkerZweig

form-bareMasse

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