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Sicheres zu Fuß gehen TOGETHER_Zu Fuß gehen_2_Trainerleiaden.pdf Trainerleiaden ‘Sicher zu Fuß gehen’ Trainerleiaden Ziele des Trainerleiadens ‘Sicher zu Fuß’ 2 Vorteile des Gehens 2 Grundlegende Verkehrsregeln für FußgängerInnen 4 Grundlegende Sicherheitshinweise beim Gehen 10 Gehen mit Kindern, Älteren und Menschen mit Behinderung 13 Organisieren von Ausgängen 16 Zusammenfassung 18 Anhang 19 Generelle Tipps 16 Grundlegende Vorbereitungen 16 Wichge Informaonen für die TeilnehmerInnen 17 Richge Ausrüstung für TrainerInnen 17 Einverständniserklärung (Vorlage) 19 Relevante Verkehrszeichen 10 Wichge Fußgängerübergänge 11 Gehen kostet nichts 4 Gehen ist gesund 6 Wie viel sollte man gehen, um gesund zu bleiben? 8 Gehen ist umwelreundlich 9 Gehen ist gesellig 9 Gehen ist gut für die lokale Wirtschaſt 9

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Sicheres zu Fuß gehen

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Trainerleitfaden

‘Sicher zu Fuß gehen’Trainerleitfaden

Ziele des Trainerleitfadens ‘Sicher zu Fuß’ 2

Vorteile des Gehens 2

Grundlegende Verkehrsregeln für FußgängerInnen 4

Grundlegende Sicherheitshinweise beim Gehen 10

Gehen mit Kindern, Älteren und Menschen mit Behinderung 13

Organisieren von Ausgängen 16

Zusammenfassung 18

Anhang 19

Generelle Tipps  16Grundlegende Vorbereitungen  16Wichtige Informationen für die TeilnehmerInnen 17Richtige Ausrüstung für TrainerInnen 17

Einverständniserklärung (Vorlage) 19

Relevante Verkehrszeichen 10Wichtige Fußgängerübergänge 11

Gehen kostet nichts 4Gehen ist gesund 6Wie viel sollte man gehen, um gesund zu bleiben? 8Gehen ist umweltfreundlich 9Gehen ist gesellig 9Gehen ist gut für die lokale Wirtschaft 9

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Sicheres zu Fuß gehen

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Trainerleitfaden2

Ziele des Trainerleitfadens ‘Sicher zu Fuß gehen’

Dieser Leitfaden bietet Fakten und Basisinformationen zum Thema zu Fuß gehen und will Lust machen aufs Gehen. Auch Gehen will gelernt sein, zumindest was die relevanten Verhaltensre-geln und Verkehrszeichen in einem neuen Land anbelangt. Dieses Wissen zu vermitteln, ist Inhalt des Leitfadens, der zudem Hintergrundwissen bietet und auf mögliche Fragen der zu Schulenden Antworten bietet. Alle Teile dieses Leitfadens liegen auch als Handout zum Verteilen vor.

Vorteile des Gehens

((( Gehen ist gut für die Umwelt und die Gesundheit.

((( Außerdem macht es Spaß und kostet nichts!

Zu Fuß zu gehen ist einfach, praktisch und die natürlichste Art der menschlichen Fortbewegung. Gehen kann man an jedem Ort und zu jeder Zeit und vor allem für kurze Wege unter 2 - 3 km ist es oft viel besser geeignet als andere Fortbewegungsmittel. Außerdem ermöglicht Gehen das Entdecken von Grünräumen, historischen Plätzen und lokalen Besonderheiten wie keine andere Verkehrsart.

 → Zu Fuß Gehen kostet nichtsGehen kostet nichts! Am besten geht es sich in praktischer, gemütlicher Klei-dung. Man muss im Gegensatz zu anderen Fortbewegungsformen keinerlei

Investitionen tätigen.

 → Gehen ist gesundModerate körperliche Tätigkeit ist wichtig für unsere Gesundheit. Bei diesem Thema denken viele

an Fitnessstudios und Geräte. Dabei reicht schon eine halbe Stunde gehen (oder Radfahren) am Tag aus, um sein “Plansoll” zu erfüllen. Zu Fuß gehen ist eine scho-

nende Art der Bewegung und ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für die Durchblu-tung des Gehirns. Schnelleres Gehen oder “Nordic Walking” erhöht den Puls und hat eine ähnli-che Wirkung wie eine Einheit Aerobic. Ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause kann Stress von der Arbeit abbauen.

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Trainerleitfaden3

Es gibt viele nachgewiesene Gesundheitseffekte durch das zu Fuß gehen, z.B.:

» Es hilft dabei, fit und schlank zu bleiben » Es senkt den Blutdruck. » Es kann das Krebsrisiko reduzieren » Es senkt den Cholesterinspiegel. » Man bleibt beweglich. » Gehen verbessert die Stimmung und reduziert Stress.

((( Hätten Sie’s gewusst? Flottes Gehen über einen Kilometer verbraucht dieselbe Kalorienmenge wie zehn Längen Schwimmen in einem 25-Meter-Becken!

Wie oft sollte man zu Fuß gehen, um gesund zu bleiben?Rund 30 Minuten fünf Mal die Woche mit mittlerer Intensität zu Fuß zu gehen ist ausreichend, um in Form zu bleiben Man muss die halbe Stunde nicht in einem Stück gehen, sondern kann sie auch auf drei oder vier kürzere Fußwege aufteilen.

Ein gute Möglichkeit ist es, die Kinder nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß zur Schule zu bringen. Das geht mitunter sogar schneller, entfällt doch die Parkplatzsuche und der Ärger mit Staus. Oder man steigt eine Haltestelle vor dem Ziel aus und geht die restliche Strecke zu Fuß!

 → Gehen ist umweltfreundlichIm Gegensatz zum Autofahren, durch das giftige Luftschadstoffe ausgestoßen werden, hat das zu Fuß gehen keine schädlichen Auswirkungen auf unsere Umwelt. Dabei ist es besonders wirkungs-voll, Kurzstrecken (bis 2 km) mit dem Auto zu vermeiden: Bei kurzen Autofahrten ist der Motor noch kalt und arbeitet ineffizient, dadurch werden überdurchschnittlich viele Schadstoffe ausge-stoßen. Die ideale Distanz zum Gehen!

Viele von uns würden gern ihren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten, besonders in Zei-ten des Klimawandels. Durch zu Fuß gehen oder Radfahren statt Autofahren kann dieser Beitrag auf kostenschonende und gesunde Art geleistet werden!

Sehen Sie es so: Für’s zu Fuß gehen brauchen Sie keinen Sprit, sondern nur Essen und Trinken!

Es gibt noch viele weitere Gründe, immer wieder verschiedene Wege zu Fuß zurückzulegen. Die Vorteile für die Gesundheit gehen Hand in Hand mit der Vermeidung von giftigen Luftschadstof-fen, die gefährlich für die Lunge sein können.

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Trainerleitfaden4

 → Fußgänger haben mehr soziale KontakteJe mehr man zu Fuß geht, desto öfter begegnet man anderen Menschen. Gehen ist also eine wunderbare Gelegenheit, Kontakte in der Nachbarschaft zu knüpfen und zu pflegen. Unabhängig von Bildung, Beruf oder sozialem Status kann jeder zu Fuß gehen. Fußgänger treffen immer wie-der Freunde, Familienmitglieder oder Arbeitskollegen und oft macht man auch neue Bekannt-schaften.

 → Zu Fuß gehen trägt dazu bei, die Nahversorgung zu erhaltenJe mehr Leute ihre Wege in ihrer Wohnumgebung zu Fuß zurücklegen, desto häufiger werden sie auch in ihrer Nachbarschaft einkaufen. Das führt dazu, dass kleine Geschäfte in der Umgebung überleben können und so die Nahversorgung erhalten werden kann.

Viele Menschen sind manchmal ängstlich, in der Stadt zu Fuß zu gehen, vor allem Frauen und bei Nacht. Je mehr Leute aber zu Fuß unterwegs sind, desto sicherer wird man sich fühlen und desto attraktiver wird das zu Fuß gehen wieder werden.

Grundlegende Verkehrsregeln für FußgängerInnen

 → Relevante VerkehrszeichenVon der Vielzahl an Verkehrszeichen sind nur einige unmittelbar für das zu Fuß gehen relevant. Es ist aber wichtig, deren Bedeutung zu kennen, um das Gehen sicher und angenehm zu gestalten.

Gehweg Geh- und Radweg (gemein-sam geführter Weg)

Geh- und Radweg (getrennt geführter Weg)

Gehweg – Ende Geh- und Radweg (gemein-sam geführter Weg) – Ende

Geh- und Radweg (getrennt geführter Weg) – Ende

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Trainerleitfaden5

Kinder Schutzweg Schutzweg

Schutzweg und Radfahrerüberfahrt

Fußgängerzone Fußgängerzone – Ende

Wohnstraße Wohnstraße – Ende Allgemeines Fahrverbot

Fußgängerverbot Unterführung

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Trainerleitfaden6

 → Wichtige FußgängerübergängeEs gibt im wesentlichen drei Möglichkeiten für FußgängerInnen, eine Fahrstraße zu überqueren:

» “Zebrastreifen” (Schutzweg, Fußgängerübergang) » Unterführung » Überführung

„Zebrastreifen“ (Schutzweg, Fußgängerübergang)Zebrastreifen sind mittels weißer Längsstrei-fen auf der Fahrbahn markiert. Wenn der Ze-brastreifen durch eine Ampel geregelt ist, geht man bei grün und bleibt bei Rot stehen. Wenn keine Ampel vorhanden ist, hat man als Fuß-gängerIn an und für sich Vorrang vor Fahr-zeugen, darf die Fahrbahn aber nicht überra-schend betreten. Manche Schutzwege sind mit einer Verkehrsinsel zwischen den Fahr-bahnen versehen. Verkehrsinseln sind Fahr-bahnteiler, die von Fahrzeugen nicht befah-ren werden dürfen und dadurch ein leichteres Überqueren der Straße ermöglichen. Manche Fußgängerübergänge sind auch mit Überfahr-ten für RadfahrerInnen kombiniert.

 → Verhalten beim Überqueren der StraßeEs ist wichtig, dass FußgängerInnen auch auf Schutzwegen vor dem Losgehen immer in beide Richtungen blicken. Wichtig ist auch, dass der Autoverkehr beim Überqueren der Straße im Auge behalten wird.

Zebrastreifen sind leider gefährlicher, als man glaubt, weil sie von Autofahrern immer wieder missachtet werden. So sollte man in jedem Fall warten, bis alle Autos zur rechten und linken Seite angehalten haben, bevor man die Straße überquert.

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Trainerleitfaden7

 → Überqueren zwischen parkenden AutosNur, wenn nicht anders möglich! Auf jeden Fall ist zu beachten:

• An einer Stelle queren, wo auch auf der anderen Straßenseite genug Platz ist, um sicher auf den Gehsteig zu gelangen.

• Vergewissern, das nicht gerade eines der parkenden Autos wegfährt (darauf achten, ob sich ein Fahrer im Auto befindet, Scheinwerfer, Motorengeräusche, …).

• Vorsichtig bis zum Rand des parkenden Fahrzeugs vorgehen und auf den Verkehr schauen.

• Links und rechts schauen. Wenn sich kein Fahrzeug nähert, rasch die Fahrbahn queren und dabei den Verkehr im Auge behalten.

 → SchülerlotsenSchülerlotsen ermöglichen Personen (nicht nur SchülerInnen) das sichere Queren der Fahrbahn in der Nähe von Schulen. Schülerlotsen tragen reflektierende Warnwesten und halten den Auto-verkehr mit einer Kelle an.

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Trainerleitfaden8

Grundlegende Sicherheitshinweise beim Gehen

 → SicherheitstippsAuch auf Fußwegen sollte man vorsichtig sein, vor allem wenn man alleine oder bei Nacht unter-wegs ist.

Vorsicht und einige Verhaltensregeln machen Ihren Fußweg sicherer:

• Achten Sie darauf, dass andere Verkehrsteilnehmer Sie sehen können. Verwenden Sie bei Dunkelheit wenn möglich lichtreflektierende Materialien an ihrer Kleidung (z.B. reflektierende Armbänder, oder Jacken, Westen oder Schuhe mit reflektierenden Streifen). Autofahrer kön-nen reflektierende Materialien dreimal so früh erkennen wie normale Materialien.

• Wenn Sie einen Autolenker sehen, dürfen Sie nicht annehmen, dass er auch Sie gesehen hat!

• Wenn Hindernisse den Gehweg blockieren, gehen Sie niemals auf der Fahrbahn! Wählen Sie einen anderen Weg oder gehen Sie auf der anderen Seite der Fahrbahn.

• Gehen Sie auf Straßen ohne Gehsteig auf der linken Seite, damit Sie von Autofahrern besser gesehen werden und mehr Gelegenheit haben, einer Gefahr auszuweichen.

TrainingsteilnehmerInnen sollten mit den grundlegenden Verkehrsregeln des neuen Heimatlan-des vertraut gemacht werden, die sich erheblich von jenen in den Ursprungsländern unterschei-den können. Auch der Stellenwert des zu Fußgehens bzw. einer Fußgängerin/eines Fußgängers ist meist ein anderer!

 → Gesehen werden und sicher unterwegs sein – zu Fuß gehen in der Stadt

• Andere Verkehrsteilnehmer sehen FußgängerInnen bei schlechten Sichtverhältnissen oder in der Nacht besser, wenn sie helle Kleidung möglichst mit reflektierenden Elementen (Arm- oder Fuß-bänder, Schleifen etc.) tragen.

• Wenn Sie in größeren Menschenmengen unterwegs sind, achten Sie darauf, dass ihre Taschen oder Rucksäcke geschlossen sind keine Wertgegenstände wie z.B. Schmuck, Handys oder MP3-Player sichtbar sind, um keine Taschendiebe anzulocken.

• Gehen Sie auf wenn immer möglich auf Gehsteigen oder Fußwegen und benutzen Sie Zebra-streifen, um die Straße zu überqueren.

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Trainerleitfaden9

• Wenn kein Gehsteig vorhanden ist, halten Sie sich am linken Fahrbahnrand. Dadurch werden Sie von entgegenkommenden Lenkern früher gesehen.

• Gehen Sie NIE neben einer Autobahn oder einer zweispurigen Schnellstraße, wenn es keinen Gehsteig für Fußgänger gibt.

• Wenn Sie sich verlaufen haben: Fragen Sie andere PassantInnen oder in Geschäften, Cafés oder Tankstellen nach dem richtigen Weg.

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Gehen mit Kindern, Älteren oder Menschen mit Behinderung

Kinder, ältere und behinderte Personen sind be-sonders gefährdete Verkehrsteilnehmer, die auch öfters Unterstützung brauchen und nur in selte-nen Fällen alleine unterwegs sein können. Auf diese Personengruppe sollte beim zu Fuß gehen besonderes Augenmerk gelegt werden.

Mehrere Punkte sind insbesondere zu beachten, wenn man mit Kindern, älteren Personen oder Menschen mit Behinderung unterwegs ist.

 → Babys, KinderwägenFolgendes sollte beachtet werden, wenn man mit Babys oder Kleinkindern unterwegs ist:

• Kinderwägen sollten gut in Schuss sein (Räder, Bremsen etc.).

• Lassen Sie Kinderwägen nie ungebremst stehen. Halten Sie den Kinderwagen stets fest.

• Kinder sind im Kinderwagen immer gut zu sichern.

• An Kreuzungen sollten Kinderwägen nicht zu knapp an den Fahrbahnrand gerollt werden, da-mit sie nicht von einem vorüber fahrenden Fahrzeug erfasst werden können.

 → KinderHier kommt es sehr auf das Alter bzw. den Reifegrad der Kinder an. Kleinkinder sind noch nicht in der Lage, gefährliche Situationen im Straßenverkehr richtig einzuschätzen und sind leicht abzulenken. Daher sollte man folgende Verhaltensregeln beachten, wenn man mit Kindern zu Fuß unterwegs ist:

• Halten sie Kleinkinder beim Gehen und vor allem beim Überqueren der Straße immer an der Hand, um zu verhindern, dass sie plötzlich auf die Straße laufen.

• Kinder sollten immer auf der straßenabgewandten Seite des Gehwegs gehen.

• Machen sie Kinder mit den wichtigsten Verkehrsregeln für Fußgänger vertraut. Das kann auch auf spielerische Weise geschehen. Fragen Sie nach, ob das Kind alles richtig verstanden hat.

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 → Ältere Kinder, JugendlicheKinder und Jugendliche können Verkehrssituationen im Gegensatz zu kleineren Kindern meist schon sehr gut einschätzen. Dennoch lassen sie sich noch relativ leicht ablenken, besonders wenn sie in Gruppen unterwegs sind oder wenn sie ihre Mobiltelefone bedienen bzw. Kopfhörer tra-gen. Weiters unterschätzen Kinder und Jugendliche häufig die Geschwindigkeit von sich nähern-den Fahrzeugen.

Da diese Gruppe üblicherweise eigenständig unterwegs ist, ist es besonders ratsam, mit ihnen die Gefahren des Straßenverkehrs zu diskutieren und sie zu besonderer Vorsicht anzuhalten.

 → Ältere PersonenÄltere Personen sind die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe. Ältere sind auch überpro-portional oft in Verkehrsunfälle involviert. Viele ältere Menschen gehen gern und oft spazieren oder erledigen Alltagswege zu Fuß. Mit steigendem Alter, schlechteren motorischen Funktionen, langsa-merer Fortbewegung, oft einhergehend mit abnehmender Seh- und Hörfähigkeit, tun sich aber auch vermehrt Herausforderungen auf. Einige einfache Tipps können helfen, das Gehen für Ältere sicher und angenehm zu gestalten. Und auch Jüngere können davon profitieren:

• Wenn möglich sollte man Fußwege außerhalb der Stoßzeiten mit viel Autoverkehr verlegen. Das spart Nerven und ist sicherer.

• Unfälle passieren oft, weil man es besonders eilig hat. Gerade ältere Personen sollten einige Minuten “extra” einplanen.

• Brillen und Hörgeräte sollen auch beim Gehen getragen werden.

• Besonders Ältere sollten, wenn immer möglich, Schutzwege verwenden. Viele Unfälle, an de-nen FußgängerInnen beteiligt sind, passieren, wenn Personen in der Nähe von Schutzwegen ungeschützt die Straße queren.1

 → Menschen mit BehinderungViele der oben genannten Verhaltensregeln gelten auch für Menschen mit Behinderung. Behin-derte sind oft sehr gut in der Lage, ohne Hilfe ihre Wege zurückzulegen. Andere wiederum kön-nen sich nicht alleinverantwortlich im Straßenverkehr bewegen. Hier kann zielgerichtetes Training helfen. Ansonsten gilt es, folgende Tipps zu beachten, wenn Sie mit Menschen mit Behinderung unterwegs sind:

1 Alnaqbi, Khalfan; Saleh, Wafaa (2006): Investigation of Pedestrian Accidents Analysis at signalised pedestrian crossings in Edinburgh. Paper from Edinburgh Napier University, UK.

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Trainerleitfaden12

• Für Blinde und Sehbehinderte gibt es an Ampeln oft schon spezielle akustische und taktile Sig-nale (Bodenleitsysteme).

• Immer Schutzwege benutzen!

• Laute Hauptverkehrsrouten lenken ab und verursachen Stress. Nutzen Sie ruhigere Nebenstraßen.

• Pausen bei längeren Fußwegen einplanen.

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Trainerleitfaden13

Organisieren von Spaziergängen

 → Generelle TippsEine kleine “Gehexkursion” bringt Körper und Geist in Schwung. Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, kann ein wenig Planung nicht schaden.

• Es ist eine gute Idee, die geplante Route auf einer Karte des Gebiets, wo der Spaziergang statt-finden soll, einzuzeichnen. Probieren sie verschiedene Routen aus.

• Wenn Sie zu einer bestimmten Zeit am Ziel sein müssen, planen Sie genügend Zeit ein.

• Wenn sie mit mehreren Personen gehen, nehmen Sie Rücksicht auf deren Bedürfnisse, beson-ders auf Kinder und Ältere.

• Vermeiden Sie wenn möglich viel befahrene Straßen und Kreuzungen. Gehen Sie lieber auf Nebenrouten in verkehrsberuhigten Zonen oder Grünanlagen.

• Gegebenenfalls Regen- und Sonnenschutz nicht vergessen. Hunde an die Leine!

 → Grundlegende Vorbereitungen Bevor Sie mit ihren Schützlingen gehen, vergewissern Sie sich, dass die gewählte Route sicher ist. Wenn TeilnehmerInnen die Route selbst geplant haben, vergewissern Sie sich, dass sie für alle ge-eignet ist. Wenn Sie Gefahrenstellen identifizieren, diskutieren Sie diese mit den TeilnehmerIn-nen, um ihnen zu verdeutlichen, worauf zu achten ist.Sie können Gefahrenstellen am Weg auch notieren und im Anschluss die verantwortlichen Ein-richtungen darüber informieren.

Wichtige Informationen für die TeilnehmerInnen

» Zeit und Ort, Treffpunkt und Dauer des Spaziergangs » Hintergrund und Ziel » Was ist mitzubringen (passende Kleidung, Regenschutz, etc.) » Angaben, wie der Treffpunkt zu erreichen ist

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Trainerleitfaden14

 → Versicherung und Haftung, EinverständniserklärungSprachtrainerInnen sollten klarstellen, dass die TeilnehmerInnen für sich selber haften (Einver-ständniserklärung) und also für sich selbst verantwortlich sind.

((( You will find a template in the Annex of this guide.

 → Verhältnis TrainerIn und TeilnehmerInnenPro TrainerIn sollten nicht mehr als 12 TeilnehmerInnen unterwegs sein.

 → Richtige Ausrüstung für TrainerInnenJe nach Rahmenbedingungen und Art des Vorhabens sollten TrainerInnen folgendes mit sich führen:

• Erste-Hilfe-Set

• Papier und Schreibsachen (zum Festhalten von besonderen Gefahrenstellen bzw. anderer Be-sonderheiten)

• Snacks und Getränke (kleine Reserve für die TeilnehmerInnen)

• ggf. Regen- oder Sonnenschutz

Zusammenfassung

Zu Fuß gehen ist kostenlos und eine komfortable Art, sich in der Nachbarschaft fortzubewegen. Es ist die natürlichste Fortbewegungsart, macht Spaß, garantiert Flexibilität und hilft, sich fit zu halten.Der Schwerpunkt dieses Trainingmoduls liegt darin, den TeilnehmerInnen die Vorteile des Gehens sowie die wichtigsten relevanten Verhaltens- und Verkehrsregeln zu vermitteln.

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Trainerleitfaden15

Annex

 → Einverständniserklärung (Vorlage)

• Der/Die TeilnehmerIn bringt die notwendigen gesundheitlichen Voraussetzungen mit, um am Spaziergang teilnehmen zu können.

• Eine Teilnahme unter Einwirkung von Alkohol oder Medikamenten ist untersagt bzw. erfolgt auf eigene Gefahr.

• Der/Die TeilnehmerIn folgt den Anweisungen der/des Trainerin/Trainers.

• Der/Die TeilnehmerIn informiert den Trainer/die Trainerin unverzüglich im Falle einer Verlet-zung oder einer Beschädigung.

• Die Verantwortung und Haftung für Verletzungen, auch von Dritten, sowie Sachbeschädigun-gen liegen bei der Teilnehmerin/dem Teilnehmer. Der Trainer/die Trainerin übernimmt keiner-lei Haftung oder Verantwortung für Verletzungen (weder bei TeilnehmerInnen noch durch sie verursachte Verletzungen bei Dritten) oder für durch TeilnehmerInnen verursachte Sachschä-den und Beschädigungen.

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