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Sichere Bahn trotz hoher menschlicher FehlermöglichkeitenAnalyse zur Robustheit des System Eisenbahn am Beispiel der Zugdateneingabe
München, 04.05.2006
Deutsche Bahn AG
Dr. Wegel / Dr. Hansen
TZF 43
2Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Einführung
Ersatz der Vielzahl europäischer Zugsicherungssysteme durch ein harmonisiertes, standardisiertes System: ETCS
ASFA/Indusi/SELCAB
ATB
AWS
BACC/RSDD
Crocodile
Crocodile/KVB/TVM
Crocodile/TBL 1/2/3
Ebicab
Indusi/LZB
INTEGRA/ZUB121
ZUB 123
Nationale Systeme
3Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Zugdateneingabe auf dem Führerstand
Thalys-Führerstand:begrenzte Vielzahlan nationalenSystemen möglich
4Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
ETCS = European Train Control System
ETCS überwacht die Bewegung von Eisenbahnfahrzeugen bzw. Zügen auf der Grundlage sicherer Streckeninformationen und der Zugeigenschaften hinsichtlich
–der Einhaltung der örtlich zugelassenen Geschwindigkeit–der Einhaltung der zulässigen Geschwindigkeit des Zuges–der Einhaltung des für der Zug freigegebenen Fahrwegs–der Bewegungsrichtung–der Eignung des Zuges für alle Teile seines Fahrweges und–der Einhaltung evtl. vorgegebener betrieblicher Verfahren (z.B. „Fahren auf Sicht“)
Ziele bei der Einführung von ETCS:
–Kostenreduzierung bei Investitionen, Instandhaltung und Betrieb–Ersatz der nationalen Zugsicherungssysteme für den Hochgeschwindigkeitsverkehr in Europa–Interoperabilität der Netze für den europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr–…
5Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Wie funktioniert ETCS?ETCS Level 1
v=f(s)
ETCS
EuroBalise
(z.B. Strecken-
parameter)
EuroBalise
(Signal-
begriff)
Gleisfreimelde-
abschnittbegrenzung
LEU
Stellwerk
GFM
ERTMS/ ETCS-Level 1
6Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Wie funktioniert ETCS?ETCS Level 2
v=f(s)
ETCS
EuroBaliseEuroBalise
GFM
Stell-
werkRBC
(Ortung) (Ortung)
Gleisfreimelde-
abschnittbegrenzung
ERTMS/ ETCS-Level 2
7Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Bedeutung der Zugdaten
Eingabewert > Realität => Fahrzeugschäden mit Unfallfolge => sicherheitsrelevant
Eingabewert < Realität => Zeitverlust
Einhalten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit des Zugverbandes
VMZ
Eingabewert > Realität: Bremseinsatz zu spät => Zielgeschwindigkeit (einschl. 0 km/h) wird nicht eingehalten => sicherheitsrelevant
Eingabewert < Realität => Zeitverlust => betriebsrelevant
Bremsvermögen / Bremskurven bei Bremsart
Brh / BRH BRA
Eingabewert le < Realwert lr:Endgeschwindigkeit Ve > Vzul => sicherheitsrelevant
le > lr: Zeitverlust => betriebsrelevant
Einhalten der zulässigen Ausgangsgeschwindigkeiten Vanach einem aufsteigenden V-Wechsel auch für den Zugschluss
Zuglänge
Folge bei FehleingabeBedeutungDatum
8Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Aufrüsten / Start einer Zugfahrt
� ETCS-Bedienungen vor Beginn einer Zugfahrt
� ETCS fordert im Rahmen des Aufrüsten eines Zuges Bedienhandlungen in definierter Reihenfolge:
� Die Softkeys am Display werden entsprechend nacheinander freigegeben
Do, 26.08.2002
Zug 000583
Eingestellte Zugdaten
Zugbeein-flussungs-systeme
BRA BRH ZL VMZ
LZB 7 210
ECTS 7 210
G espeicherter E TCS - Level LZB/PZB
ZDE Zug-/ Tf-Nr.
Prü-fen
GDSK-K
Status: Keine V erbindung zur ETCS-Streckenzentrale vorhanden
400 200
400 200
StartLevelwahl
1.2. 4.1a
� Schritt 1a, Levelwahl bzw. -bestätigung,ist nur erforderlich, wenn das Fahrzeugim Level STM (PZB/LZB) abgestellt wurde.
3.
� Schritt 3, Start der Prüfläufe, soll beim Aufrüsten, abermind. einmal täglich erfolgen
9Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Die Zugdateneingabe „schlägt durch“ auf die Top-Gefährdung!!
Fehlerbaumanalyse des ETCS
CORE HAZARD 10Q=0.000 w=0.000
Exceedance of SafeSpeed/Distancelimits known by
ETCS
GATE2
Driver exceedssafe
speed/distance
GATE78
Incorrect speedand distance
supervision andprotection
GATE3
Incorrectinformation to
driver
DRV-1
Driver error
Q=0.001 w=0Q=1.000e-3 w=0.000
GATE4
MMI Function GroupFailure (Unsafe
information to driver)
GATE153
Incorrect Traindata
MMI-2
Falsepresentation(e.g. mode,distance)
Q=1e-005 w=0.042Q=1.000e-5 w=4.200e-2
GATE5
Incorrect PermittedSpeed, TargetSpeed, Target
Distance (too high)
GATE48
Train speedunderestimeted
KERNEL
Kernel
Q=0 w=0Q=0.000 w=0.000
GATE14
Incorrect speedmonitoring
(supervision againstunsafe speed)
GATE153
Incorrect Traindata
DRV-3
Incorrect traindata (driver
input)
Q=0 w=0Q=0.000 w=0.000
MMI-3
Falsification ofDriver´s data
input
Q=0 w=0Q=0.000 w=0.000
10Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Sicherheitsziele bei der Eisenbahn
Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO):
„§ 2 Allgemeine Anforderungen
(1) Bahnanlagen und Fahrzeuge müssen so beschaffen sein, daß sie den Anforderungen der Sicherheit und Ordnung genügen. Diese Anforderungen gelten als erfüllt, wenn die Bahnanlagen und Fahrzeuge den Vorschriften dieser Verordnung und, soweit diese keine ausdrücklichen Vorschriften enthält, anerkannten Regeln der Technik entsprechen.
(2) Von den anerkannten Regeln der Technik darf abgewichen werden, wenn mindestens die gleiche Sicherheit wie bei Beachtung dieser Regeln nachgewiesen ist.“
⇒ Leite Sicherheitsziel nach §2 (2), EBO für ETCS ab
11Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Menschliche Fehlerrate bei der Zugdateneingabe
Zugdateneingabe ist ein Übertragungsvorgang von bis zu 10 Zeichen von einem Dokument in ein technisches System.
=> Fehlerwahrscheinlichkeit = 1E-03
Grobansatz „Unfallwahrscheinlichkeit infolge Fehleingabe“ mit
50% sicherheitsrelevante FehlerKritikalität C = 0,5
=> w = 1E-03*0,5*0,5 = 2,5E-04
Bei 1000 Zugfahrten/Tag alle 4 Tage ein Unfall?? Weit entfernt von erlebter LZB-Realität!
=> Deshalb differenzierte Betrachtung erforderlich.
12Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
le lr 20 40 60 80 100 120 …
10 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
20 3,5E-07 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 3,5E-07
30 3,5E-07 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12
40 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12
50 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12
60 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12
70 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12
80 5,2E-12 5,2E-12
90 5,2E-12 5,2E-12
100 3,5E-07
110 3,5E-07
120
…
Va: 60 km/h va: 16,7 m/s m´: Reale Zuglänge lr [m] Überschreitung der Va in % Eing
Zugl [m] 20 360 380 400 420 440 460 480 500 520 540
10
20 1 1 1 1 1 1 1 0 0
30 1 1 1 1 1 0 0
40 1 0 0
50 0 0 0
"1" : Zulässige Va wird um mehr als 30% überschritten
Va: 60 km/h va: 16,7 m/s m´: 2200
Reale Zuglänge lr [m] Überschreitung der Via in % Eing Zugl [m] 20 40 … 340 360 380 400 420 440 460 480 500 520
10
20 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1
30 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
40 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
50 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
60 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
le lr 20 40 60 80 100 120 140 160 …
10
20 1,00 0,67 0,33 0,05 0,05 0,05 0,05
30 1,00 1,00 0,78 0,56 0,33 0,11 0,05
40 1,00 1,00 1,00 0,83 0,67 0,50 0,33
50 1,00 1,00 1,00 1,00 0,87 0,73 0,60
…
Va: 60 km/h m’=2200 kg/m Reale Zuglänge lr [m]
Eing Zugl [m] 20 40 60 80 100 … 360
10
20 6,1E-15 9,1E-15 4,0E-10 1,4E-14 1,6E-14 0,0E+00
30 0,0E+00 0,0E+00 1,6E-15 4,2E-15 6,4E-15 0,0E+00
40 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
50 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,E+00 0,E+00 0,0E+00
0,E+00 0,E+00 0,0E+00
Tab x.yQ
=
Gesamte Fehlerwahrscheinlichkeit je Zugtyp („Lastklasse“) und zulässiger Geschwindigkeit
Tippfehlerwahrscheinlichkeit
• Geschwindigkeitsüberschreitung um 20%
• Kritikalität dieser Geschw-überschreitung
• Aufmerksamkeit des Tf
Prinzipielle Vorgehensweise (Beispiel Zuglängeneingabe bei Güterzügen)
=> Die Einzelschritte werden im Folgenden erläutert
13Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Menschliche Fehlerrate bei der Zugdateneingabe
Zugdateneingabe ist ein Übertragungsvorgang von bis zu 10 Zeichen von einem Dokument in ein technisches System.
=> Fehlerwahrscheinlichkeit = 1E-03
Unterteilung in drei Eingabevorgänge mit 8 Aktivitäten mit jeweils
1E-3 / 8 = 1,25E-04 Fehlerwahrscheinlichkeit:
- Zuglänge (2 Ziffern)- Bremshundertstel Brh zuordnen BRH (2 Ziffern) und Bremsart BRA
(1 Ziffer)- Zughöchstgeschwindigkeit VMZ (2 Ziffern)
14Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Auftretenswahrscheinlichkeit von Konstellationen aus realem Wert und Falscheingabe am Beispiel Zuglänge
Zuglängeneingabe bei Güterzügen
Reale Zuglängen zwischen 20 und 750 mBei Ansatz einer 20m-Rasterung 38 Situationen (Realwert Zuglänge) möglich
In jeder Situation können 99 Werte für Zuglänge getippt werden (Vorgang 01 bis 99):
- 1 davon ist richtig; 98 sind falsch- Die 98 Falscheingaben entstehen
-in 18-19 Fällen durch Falscheingabe der 1. oder der 2. Ziffer sowie durch einen Zahlendreher: w= 2*1,25E-04 = 2,5E-04 verteilt sichauf ca. 19*38=722 Konstellationen aus Situation und Vorgang
-in ca. 79 Fällen durch Falscheingabe der 1. und der 2. Zifferw = (1,25E-04)^2 = 1,56E-08 verteilt sich auf ca. 79*38=3002 Konstellationen aus Situation und Vorgang
Beispiel
Realwert = 320 m
=> Einzugeben
lr = 32
Richtig: le = „32“
Einfache Fehleingabe:
le = „12“
Zahlendreher: le = „23“
Zweifache Fehleingabe:
le = „17“
15Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Auftretenswahrscheinlichkeit von Konstellationen aus realem Wert und Falscheingabe am Beispiel Zuglänge
Mit Auswertung der Matrix in Tab 0g (folgende Folie) ergibt sich als Auftretenswahrscheinlichkeiten je Realwert/Tipp-Konstellation mit
=> 1 Ziffer falsch: 2,5E-04 / 708 = 3,5E-07
=> 2 Ziffern falsch: 1,56E-08 / 3016 = 5,21E-12
Die Verteilung dieser Wahrscheinlichkeiten in der Matrix Real-/Eingabewerte sowie in der Matrix der kritischen Konstellationen zeigen die nächsten zwei Bilder
16Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
le lr 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 … 74 75 01 1 1 1 1 1 02 x 1 1 1 1 1 1 1 03 1 1 1 1 1 04 1 x 1 1 1 1 1 1 05 1 1 1 1 1 06 1 1 x 1 1 1 1 07 1 1 1 1 08 1 1 1 x 1 1 1 09 1 1 1 1 10 x 1 1 1 1 1 1 11 1 1 1 1 1 12 1 1 x 1 1 1 1 1 13 1 1 1 1 1 14 1 1 1 x 1 1 1 1 1 15 1 1 1 1 1 1 16 1 1 1 1 x 1 1 1 17 1 1 1 1 1 18 1 1 1 1 1 x 1 1 19 1 1 1 1 1 20 1 1 x 1 1 1 1 1 21 1 1 1 1 1 1 22 1 1 1 x 1 1 1 23 1 1 1 1 1 1 … 98 1 1 1 1 99
18 18 18 18 18 19 19 19 19 18 18 19 19 19 18 19 19 19 19 19 19 708
Geamtzahl der lr - le-Konstellationen: 99 x 38 3762 x : Richtige Konsellationen 38
1 : Falsche Konst mit Gesamtwahrkt Q1= 1,25E-04 708 : Falsche Konst mit Gesamtwahrkt Q2= 1,56E-08 3016
Tab 0g: Gliederung der lr-le-Konstellationen
17Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
le lr 20 40 60 80 100 120 … 600 620 640 660 680 700 720 740 750
10 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
20 3,5E-07 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 3,5E-07 5,2E-12 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12
30 3,5E-07 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 252E-12 5,2E-12 5,2E-12
40 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 3,5E-07 5,2E-12
50 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 3,5E-07
60 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12
70 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 2,2E-12 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12
80 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12
90 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12
100 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12
110 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 2,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12
120 5,2E-12 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12
…
620 3,5E-07 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 3,5E-07 2,2E-12 5,2E-12
630 3,5E-07 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12
640 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 3,5E-07 5,2E-12
650 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 3,5E-07
660 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12
670 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12
680 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12
690 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12 5,2E-12
700 3,5E-07 3,5E-07 3,5E-07
710 3,5E-07 3,5E-07 3,5E-07
720 3,5E-07 3,5E-07
730 3,5E-07 3,5E-07
740 3,5E-07
750
Tab 0w: Auftretenswahrscheinlichkeiten für Konstellationen lr > le
18Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Gibt der Lokführer eine kürzere Zuglänge ein als die reale, beschleunigt der Zug zu früh => insbesondere der letzte Wagen fährt mit überhöhter Geschwindigkeit Ve (endgeschw.) über eine Weiche => Gefahr der Entgleisung
=> Grundsätzlich gilt: Je größer die (positive) Differenz zwischen realer und eingegebener Zuglänge, desto größer die Kritikalität C.
Maß für C ist die prozentuale Überschreitung der Zugschluss-Geschwindigkeit Ve gegenüber der zulässigen Geschwindigkeit Vzul (Ve/Vzul).
Ansatz: C=0 bis Ve/Vzul =1,2C linear steigend auf 1,0 bei Ve/Vzul =1,4 (entspricht Verdoppelung der Zentrifugalkraft, F ~ V2 )
Kritikalität einer Konstellation
Reale Zuglänge
Weiche mit 40 km/h zu befahren
Überholgleis
19Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Maß der Überschreitung von Vzul
Maß der Überschreitung von Vzul des Zugschlusses zunächst abhängig von- der realen Zuglänge lr [m],- der eingegebenen – und vom System akzeptierten – Zuglänge le [m],- dem Beschleunigungsverhalten nach dem Geschwindigkeitswechsel
Beschleunigung ba abhängig von- der Anfangsgeschwindigkeit Va zu Beginn der Beschleunigung,- der Zugkraft des Tfz bei Va ,- der Masse des Zugs,- dem Fahrwiderstand des Zuges
Die Zugkraft des Tfz ist abhängig von der Geschwindigkeit. Die Masse des Zuges ist abhängig von der Zuglänge lr und der Meterlast m´.
Der Fahrwiderstand ist abhängig von- der Masse des Zuges,- der Geschwindigkeit Va (wg. Luftwiderstand),- der Zugkonfiguration (zwischen Leerwagenzug bis voll beladenem Zug)
Vielzahl Kombimöglichkeiten für kritische Konstellationen erfordert Strukturierung der Analyse
20Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Untersuchungsstruktur
Es werden 7 Meterlast-Klassen zwischen1000kg/m (Leerzug) und 3400 kg/m (beladener Zug) gebildet
Innerhalb jeder Lastklasse werden 4 relevante Klassen für Vzul (40, 50, 60 und 80 km/h) definiert
Innerhalb eines jeden der 28 Last/Geschwindigkeits-Fälle wird für alle Konstellationen aus realer und eingetippter Zuglänge ermittelt:
- Die prozentuale Überschreitung von Vzul- Die Kritikalität dieser Überschreitung
Die vier nächsten Bilder zeigen die entsprechenden Matrizes beispielhaft für die Last-Geschwindigkeitsfälle
- 1000 kg / 40 km/h- 2200 kg / 60 km/h
Die abnehmende Tendenz der Kritikalität wird an den gelb hinterlegten kritischen Konstellationen deutlich.
21Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Va= 40 km/h va= 11,1 m/s m´= 1000 kg/m Wagenzuglänge (lr-20) Fa= 287 rw= 2,51
Reale Zuglänge lr [m] Überschreitung der Va in % Eing Zugl [m] 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 … 560 580 600 620 640 660 680 700 720 740 750
10
20 0 0 6 21 35 48 60 70 80 90 97 100 103 121 121 122 122 122 123 123 123 124 124 124
30 0 14 29 42 54 65 75 85 93 96 99 119 120 120 121 121 121 122 122 122 123 123
40 0 6 21 35 48 60 70 80 88 92 95 117 118 118 119 119 120 120 121 121 121 121
50 0 0 14 29 42 54 65 75 83 88 92 116 116 117 117 118 118 119 119 120 120 120
60 0 0 6 21 35 48 60 70 79 83 88 114 114 115 116 116 117 117 118 118 119 119
70 0 0 0 14 29 42 54 65 74 79 83 112 113 113 114 115 115 116 116 117 117 118
80 0 0 0 6 21 35 48 60 69 74 79 110 111 112 113 113 114 114 115 115 116 116
90 0 0 0 14 29 42 54 63 70 75 108 109 110 111 112 112 113 114 114 115 115
100 0 0 0 6 21 35 48 58 65 71 106 107 108 109 110 111 111 112 113 113 113
110 0 0 0 14 29 42 52 60 66 105 106 107 108 108 109 110 111 111 112 112
120 0 0 0 6 21 35 47 55 62 103 104 105 106 107 108 108 109 110 110 111
130 0 0 0 14 29 41 50 57 101 102 103 104 105 106 107 108 108 109 109
140 0 0 0 6 21 34 44 52 99 100 101 103 104 104 105 106 107 108 108
150 0 0 0 14 28 38 47 97 98 100 101 102 103 104 105 105 106 107
160 0 0 0 6 21 32 42 95 96 98 99 100 101 102 103 104 105 105
170 0 0 0 13 26 36 93 95 96 97 99 100 101 102 103 103 104
…
730 0 0 0 0 0 0 0
740 0 0 0 0 0 0 0
750 0 0 0 0 0 0 0
Tab 1.1 Das gelb angelegte Feld zeigt die Konstellationen, bei denen die zulässige Va um mehr als 20 % überschritten wird.
z.B.: Werden 120 m eingegeben bei einer realen Zuglänge von 200 m, fährt der letzte Wagen mit 35 %
überhöhter Geschwindigkeit über die 40-er Weiche
22Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Va= 60 km/h va= 16,7 m/s m´= 2200 kg/m Wagenzuglänge (lr-20) Fa= 280 rw= 3,11
Reale Zuglänge lr [m] Eing Zugl [m] 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 … 360 380 400 420 440 460 480 500 520 540 560 580 600 620 … 740 750
10
20 4 11 16 19 22 23 25 30 30 31 31 31 31 31 31 31 32 32 32 32 32 31 31
30 0 8 13 17 19 22 23 29 30 30 30 30 30 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31
40 0 4 10 14 17 20 21 28 29 29 29 30 30 30 30 30 30 30 30 31 31 31 31
50 0 0 7 11 15 18 20 27 28 28 29 29 29 29 29 30 30 30 30 30 30 30 30
60 3 9 13 16 18 26 27 27 28 28 28 29 29 29 29 29 29 29 30 30 30
Tab 4.3 Das gelb angelegte Feld zeigt die Konstellationen, bei denen die zulässige Va um mehr als 30 % überschritten wird
Ab einer Eingabe von 60 m ist aufgrund des geringen
Beschleunigungsvermögens eines schweren Zuges die
Fehleingabe unkritisch!
23Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Va: 40 km/h va: 11,1 m/s m´: 1000 rw: 2,51
Reale Zuglänge lr [m] Überschreitung der Va in %
Eing Zugl [m]
20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 … 660 680 700 720 740 750
10
20 0,0 0,0 0,0 0,1 0,8 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
30 0,0 0,0 0,0 0,0 0,4 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
40 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,8 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
50 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,4 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
60 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,8 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
70 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,4 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
80 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,8 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
90 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,4 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
100 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,8 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
110 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,4 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
120 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,8 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
…
700 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
710 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
720 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
730 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
740 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Tab 1.1 c Das gelb angelegte Feld zeigt die Konstellationen, bei denen die Kritikalität C>0 ist
24Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Va: 60 km/h va: 16,7 m/s m´: 2200 kg/m Wagenzuglänge (lr-20) Fa: 280 rw: 3,11 Reale Zuglänge lr [m] Überschreitung der Va in % Eing
Zugl [m] 20 40 60 80 100 120 140 160 180 … 340 360 380 400 420 440 460 480 500 520 540 560 580 600 620 640 660 680 700 720 740 750
10
20 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1
30 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,0
40 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
50 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
60 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Tab 4.3c Das gelb angelegte Feld zeigt die Konstellationen, bei denen die Kritikalität C>0 ist
25Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Reduktionsfaktor Triebfahrzeugführer (Tf)
Weiterer Reduktionsfaktor:
=> Der Tf bemerkt eklatante Unterschiede aus realer und eingegebener Zuglänge.
Annahme für den LZB-Betrieb:
=> Bis zu einem Verhältniswert von 2 (real/eingegeben) keine Reaktion des Tf (Reduktionsfaktor = 1,0)
=> Bis zu einem Verhältniswert von 5 zunehmende Wahrscheinlichkeit des Tf bis 0,95 (Reduktionsfaktor 0,05 – konstant bleibend)
Das nachstehende Bild zeigt die Konstellationen, bei denen dieser Reduktionsfaktor mit welcher Größe wirkt.
26Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
le lr 20 40 60 80 100 120 140 160 560 580 600 620 640 660 680 700 720 740 750
10
20 1,00 0,67 0,33 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05
30 1,00 1,00 0,78 0,56 0,33 0,11 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05
40 1,00 1,00 1,00 0,83 0,67 0,50 0,33 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05
50 1,00 1,00 1,00 1,00 0,87 0,73 0,60 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05
…
290 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 0,98 0,95 0,93 0,91 0,89 0,86 0,84 0,82 0,80
300 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 0,98 0,96 0,93 0,91 0,89 0,87 0,84 0,83
310 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 0,98 0,96 0,94 0,91 0,89 0,87 0,86
320 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 0,98 0,96 0,94 0,92 0,90 0,89
330 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 0,98 0,96 0,94 0,92 0,91
340 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 0,98 0,96 0,94 0,93
350 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 0,98 0,96 0,95
360 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 0,98 0,97
370 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 0,99
380 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00
390 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00
…
730 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00
740 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00
750 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00
Tab. 0Tf: Konstellationen lr/le, die durch Aufmerksamkeit des Tf verhindert werden (gelb)
Gibt der Tf 50 m statt 640 m ein, so
bemerkt er den Fehler in 95 % der
Fälle
Eingabe von 330 m statt 680 m: Der Tf bemerkt dies in
2 % der Fälle
27Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Entgleisungswahrscheinlichkeit
Die Entgleisungswahrscheinlichkeit für eine Konstellation aus realer und eingegebener Zuglänge ist das Produkt aus- der Auftretenswahrscheinlichkeit einer kritischen Konstellation,- der Kritikalität dieser Konstellation und- des für diese Konstellation anzusetzenden Reduktionsfaktors
(Aufmerksamkeit des Tf).
Dies wird für jeden Last/Geschwindigkeits-Fall in einer Matrix (reale/eingegebene Zuglänge) dargestellt.
Schematisch ist dies auf der nächsten Folie dargestellt.
Die beiden nachfolgenden Bilder zeigen dies wieder beispielhaft für die beiden Fälle- 1000 kg/40 km/h- 2200 kg/60 km/h
28Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
le lr 20 40 60 80 100 120 …
10 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
20 3,5E-07 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 3,5E-07
30 3,5E-07 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12
40 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12
50 3,5E-07 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12
60 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12
70 3,5E-07 5,2E-12 5,2E-12
80 5,2E-12 5,2E-12
90 5,2E-12 5,2E-12
100 3,5E-07
110 3,5E-07
120
…
Va: 60 km/h va: 16,7 m/s m´: Reale Zuglänge lr [m] Überschreitung der Va in % Eing
Zugl [m] 20 360 380 400 420 440 460 480 500 520 540
10
20 1 1 1 1 1 1 1 0 0
30 1 1 1 1 1 0 0
40 1 0 0
50 0 0 0
"1" : Zulässige Va wird um mehr als 30% überschritten
Va: 60 km/h va: 16,7 m/s m´: 2200
Reale Zuglänge lr [m] Überschreitung der Via in % Eing Zugl [m] 20 40 … 340 360 380 400 420 440 460 480 500 520
10
20 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1
30 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
40 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
50 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
60 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
le lr 20 40 60 80 100 120 140 160 …
10
20 1,00 0,67 0,33 0,05 0,05 0,05 0,05
30 1,00 1,00 0,78 0,56 0,33 0,11 0,05
40 1,00 1,00 1,00 0,83 0,67 0,50 0,33
50 1,00 1,00 1,00 1,00 0,87 0,73 0,60
…
Va: 60 km/h va: Reale Zuglänge lr [m]
Eing Zugl [m] 20 40 60 80 100 … 360
10
20 6,1E-15 9,1E-15 4,0E-10 1,4E-14 1,6E-14 0,0E+00
30 0,0E+00 0,0E+00 1,6E-15 4,2E-15 6,4E-15 0,0E+00
40 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
50 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,E+00 0,E+00 0,0E+00
0,E+00 0,E+00 0,0E+00
Tab x.yQ
=
Ergebnis je Lastklasse und Geschwindigkeit
Tippfehlerwahrscheinlichkeit
• Geschwindigkeitsüberschreitung um 20%
• Kritikalität dieser Geschw-überschreitung
• Aufmerksamkeit des Tf
29Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Va: 40 km/h va: 11,1 m/s m´: 1000 Kg/m Reale Zuglänge lr [m] Eing
Zugl [m] 20 40 60 80 100 120 … 660 680 700 720 740 750
10
20 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 4,3E-09 2,0E-13 8,9E-09 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 8,9E-09 2,6E-13 2,6E-13
30 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 1,2E-12 1,7E-12 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13
40 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 3,1E-13 2,6E-12 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 8,9E-09 2,6E-13
50 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 1,9E-12 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 8,9E-09
60 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 3,8E-13 8,9E-09 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13
70 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 2,6E-13 2,6E-13 8,9E-09 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13
80 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 2,6E-13 8,9E-09 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13
90 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13
100 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 2,6E-13 2,6E-13 8,9E-09 2,6E-13 2,6E-13 2,6E-13
…
580 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 1,0E-12 2,1E-12 3,1E-12 3,5E-12
590 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 3,6E-13 1,5E-12 2,5E-12 3,0E-12
600 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 8,5E-13 1,9E-12 2,4E-12
610 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 2,2E-13 1,3E-12 1,8E-12
620 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 7,1E-13 1,2E-12
630 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 8,8E-14 6,4E-13
640 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 2,5E-14
Spaltensumme
0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 4,3E-09 1,7E-12 8,9E-09 5,6E-07 5,9E-07 6,2E-07 9,6E-07 8,3E-07 7,9E-07
Gewichtung mit 0,1
0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 4,3E-10 1,7E-13 8,9E-10 5,6E-08 5,9E-08 6,2E-08 9,6E-08 8,3E-08 7,9E-08
Tab. 1.1 Q
Das gelb angelegte Feld zeigt die Konstellationen, bei denen eine Entgleisungswahrscheinlichkeit besteht
30Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Va: 60 km/h va: 13,9 m/s m´: 2200 Kg/m
Reale Zuglänge lr [m] Eing Zugl [m] 20 40 60 80 100 … 360 380 400 420 440 460 480 500 520 540 750
10
20 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 6,1E-15 9,1E-15 4,0E-10 1,4E-14 1,6E-14 1,7E-14 1,8E-14 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
30 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 1,6E-15 4,2E-15 6,4E-15 8,3E-15 9,8E-15 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
40 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 1,5E-15 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
50 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
Spaltensumme
0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00 0,E+00 0,E+00 0,0E+00 6,1E-15 9,1E-15 4,0E-10 1,8E-14 2,2E-14 2,5E-14 2,9E-14 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
Gewichtung mit 0,1
0,E+00 0,E+00 0,0E+00 4,9E-15 7,3E-15 3,2E-10 1,4E-14 1,8E-14 2,0E-14 2,4E-14 0,0E+00 0,0E+00 0,0E+00
Tab 4.3Q Das gelb angelegte Feld zeigt die Konstellationen, bei denen eine Entgleisungswahrscheinlichkeit besteht
31Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Mittelwertbildung
In den Matrizes werden die auf eine reale Zuglänge bezogenen Entgleisungswahrscheinlichkeiten addiert.
Aus diesen Wahrscheinlichkeitssummen je real auftretender Zuglänge wird ein Mittelwert für den entsprechenden Last/Geschwindigkeitsfall gebildet und in die Ergebnismatrix des nachfolgenden Bildes übernommen.
32Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Geschwindigkeitsklassen Va [km/h] 40 50 60 80 Mittel
Last-fall m´ [kg]
Fall bzw Tab Qx.y gew
Fall bzw Tab Qx.y gew
Fall bzw Tab Qx.y gew
Fall bzw Tab Qx.y gew
1000 1.1Q 1,5E-07 1.2Q 1,1E-07 1.3Q 2,8E-08 1.4Q 6,1E-09 1400 2.1Q 1,3E-07 2.2Q 8,4E-08 2.3Q 5,6E-09 2.4Q 5,2E-10 1800 3.1Q 1,1E-07 3.2Q 5,2E-08 3.3Q 7,1E-10 (3.4) 0 2200 4.1Q 4,8E-08 4.2Q 1,6E-08 4.3Q 8,5E-12 (4.4) 0 2600 5.1Q 3,2E-08 5.2Q 7,0E-09 5.3Q 0,0E+00 (5.4) 0 3000 6.1Q 1,4E-08 6.2Q 1,8E-09 6.3Q 0,0E+00 (6.4) 0 3400 7.1Q 1,5E-08 7.2Q 1,2E-09 7.3Q 0,0E+00 (7.4) 0 Su/7 7,0E-08 3,9E-08 4,9E-09 9,5E-10
Wichtung 0,05 0,15 0,40 0,30 1) 3,5E-09 5,8E-09 2,0E-09 2,9E-10 8,1E-09 Ant betr Züge 0,12 1E-9 1) Summe = 0,9; Rest für V-Wechsel 90 - 110 km/h
Beispielwerte zur Zusammenfassung der Einzelergebnisse aus Lastfällen und Geschwindigkeitsklassen
33Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Ergebnis
Der theoretische aus den Last/Geschwindigkeitsfällen zu bildende Mittelwert der Entgleisungswahrscheinlichkeit ergibt sich im Beispiel zu 1E-09.
Wird dieser Wert mit dem zu Anfang sich aus dem Grobansatz ergebenden von 1,25E-04 verglichen, so ist festzustellen, dass der Aufwand für eine differenzierte Betrachtung gerechtfertigt war.
34Deutsche Bahn AG, Dr. Wegel / Dr. Hansen, TZF 43, 04.05.2006
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit