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38 JOT Industrielle Teilereinigung 2014 Fabio Cordaro Amsonic Deutschland GmbH, Remseck, Tel. 07146 28081-0, [email protected], www.amsonic.com Reinigen und Passivieren von Instrumenten und Implantaten Sichere Prozesse für die Medizintechnik Bei der Herstellung von chirurgischen Instrumenten und Implantaten werden die Anforderungen an die Reinigung und Passivierung immer wichtiger. Das Passivierverfahren erfolgt entweder im Tauch- verfahren oder neu im Spritzreinigungsverfahren. Zum Einsatz kommen Zitronen- oder Salpetersäure. I n der Medizintechnik ist häufig ne- ben der Reinigung eine Passivierung gefordert. Dabei wird das freie Eisen aus der Oberfläche von Edelstahl ent- fernt und es entsteht eine Chrom-ange- reicherte Schutzschicht. Die Oberfläche von allen Edelstählen bei chirurgischen Instrumenten kann durch entspre- chende Vorreinigung und Passivierung sehr wirkungsvoll gegen Korrosion ge- schützt werden. Sorgfältig gereinigte und passivierte Oberflächen genügen allen Anforderungen und Tests, wie beispielsweise dem Salzsprühtest und anderen validierten Verfahren. Korrosionsschutz, gleichbleibende Qualität und Risikominimierung Ziel der verschärften Anforderun- gen an die Inverkehrbringer (Herstel- ler oder Händler) medizintechnischer Produkte ist es, die Risiken von Ver- unreinigungen zu minimieren bezie- hungsweise zu eliminieren. Durch die Einhaltung von Normen wie beispiels- weise der EN ISO 13485 (Norm für das Qualitätsmanagement in der Medizin- technik) und der Norm für das Risiko- management (EN ISO 14971) wird be- sonderes Augenmerk auf das Reini- gen und Verpacken gelegt. Zusätzlich kommt die ASTM A 380 hinzu (Richt- linie für die Reinigung und Entzunde- rung von Teilen, Geräten und Anlagen aus nichtrostendem Stahl). Für die Rückverfolgbarkeit der Medizinprodukte werden sie einzeln beschriſtet, damit diese eindeutig zuge- ordnet und nachverfolgt werden kön- nen. Die Problematik der Prozessabläu- fe (Beschriſtung) liegt in der mehrheit- lich eingesetzten Laserbeschriftung. Dieses Verfahren verursacht eine Ver- brennung und Veränderung der Ma- terialoberfläche. Selbst hochlegierte Stähle können durch die Oberflächen- veränderung der Laserbeschriſtung zu korrodieren beginnen. Neue Spritzanlagen zur Reinigung und Passivierung Mit einer neuen Generation von Spritz- anlagen bietet Amsonic nicht nur Lö- sungen zur Endreinigung und ther- mischen Desinfektion, sondern auch zur Passivierung. Die Idee ist, dass durch die Anlagentechnologie, unab- hängig von Bediener und Badzustand, immer ein genau gleicher Prozesszu- stand gehalten wird – von Montag bis Freitag. Dies ist dadurch möglich, dass jede Charge mit neuen Chemikalien angesetzt wird. Je nachdem ob mit Zit- ronensäure oder mit Salpetersäure pas- siviert wird, müssen die Abwässer neu- tralisiert werden. Maßgeschneiderte Lösung durch Versuche Um herauszufinden, welche Methode zur Reinigung eines bestimmten Teiles am besten geeignet ist, ist Know-how und üblicherweise auch die Durchfüh- rung realitätsnaher Tests erforderlich, beispielsweise im Labor von Amsonic, das mit allen Reinigungstechnologien ausgestattetes ist. Hier kann die Vor- reinigung mit Lösemitteln oder wäss- rig durchgeführt werden. Die Spritzr- einigungsanlage ermöglicht danach ei- ne professionelle Endreinigung für die Einschleusung in den Reinraum. Mit der Wahl der richtigen Anla- gen und Peripherie ist ein großer Teil des Konzeptes durchgeführt. Der An- lagenhersteller kann den Betreiber dann bei der Dokumentation und der Qualifizierung der Anlage begleiten (gemäß den Anforderungen der me- dizinischen Industrie, wie zum Bei- spiel die FDA cGMP-Vorschriſten). Diese Anlage ist konzipiert für die prozesssichere Endreinigung, thermische Desinfektion und Passivierung von Medizinprodukten ANLAGENTECHNIK JOURNAL FÜR OBERFLÄCHENTECHNIK

Sichere Prozesse für die Medizintechnik

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Page 1: Sichere Prozesse für die Medizintechnik

38 JOT Industrielle Teilereinigung 2014

Fabio CordaroAmsonic Deutschland GmbH, Remseck, Tel. 07146 28081-0, [email protected], www.amsonic.com

Reinigen und Passivieren von Instrumenten und Implantaten

Sichere Prozesse für die MedizintechnikBei der Herstellung von chirurgischen Instrumenten und Implantaten werden die Anforderungen an

die Reinigung und Passivierung immer wichtiger. Das Passivierverfahren erfolgt entweder im Tauch-

verfahren oder neu im Spritzreinigungsverfahren. Zum Einsatz kommen Zitronen- oder Salpetersäure.

In der Medizintechnik ist häu� g ne-ben der Reinigung eine Passivierung

gefordert. Dabei wird das freie Eisen aus der Ober� äche von Edelstahl ent-fernt und es entsteht eine Chrom-ange-reicherte Schutzschicht. Die Ober� äche von allen Edelstählen bei chirurgischen Instrumenten kann durch entspre-chende Vorreinigung und Passivierung sehr wirkungsvoll gegen Korrosion ge-schützt werden. Sorgfältig gereinigte und passivierte Ober� ächen genügen allen Anforderungen und Tests, wie beispielsweise dem Salzsprühtest und anderen validierten Verfahren.

Korrosionsschutz, gleichbleibende Qualität und RisikominimierungZiel der verschärften Anforderun-gen an die Inverkehrbringer (Herstel-ler oder Händler) medizintechnischer Produkte ist es, die Risiken von Ver-unreinigungen zu minimieren bezie-hungsweise zu eliminieren. Durch die Einhaltung von Normen wie beispiels-weise der EN ISO 13485 (Norm für das Qualitätsmanagement in der Medizin-technik) und der Norm für das Risiko-management (EN ISO 14971) wird be-

sonderes Augenmerk auf das Reini-gen und Verpacken gelegt. Zusätzlich kommt die ASTM A 380 hinzu (Richt-linie für die Reinigung und Entzunde-rung von Teilen, Geräten und Anlagen aus nichtrostendem Stahl).

Für die Rückverfolgbarkeit der Medizinprodukte werden sie einzeln beschri� et, damit diese eindeutig zuge-ordnet und nachverfolgt werden kön-nen. Die Problematik der Prozessabläu-fe (Beschri� ung) liegt in der mehrheit-lich eingesetzten Laserbeschriftung. Dieses Verfahren verursacht eine Ver-brennung und Veränderung der Ma-terialoberf läche. Selbst hochlegierte Stähle können durch die Ober� ächen-veränderung der Laserbeschri� ung zu korrodieren beginnen.

Neue Spritzanlagen zur Reinigung und PassivierungMit einer neuen Generation von Spritz-anlagen bietet Amsonic nicht nur Lö-sungen zur Endreinigung und ther-mischen Desinfektion, sondern auch zur Passivierung. Die Idee ist, dass durch die Anlagentechnologie, unab-hängig von Bediener und Badzustand,

immer ein genau gleicher Prozesszu-stand gehalten wird – von Montag bis Freitag. Dies ist dadurch möglich, dass jede Charge mit neuen Chemikalien angesetzt wird. Je nachdem ob mit Zit-ronensäure oder mit Salpetersäure pas-siviert wird, müssen die Abwässer neu-tralisiert werden.

Maßgeschneiderte Lösung durch VersucheUm herauszu� nden, welche Methode zur Reinigung eines bestimmten Teiles am besten geeignet ist, ist Know-how und üblicherweise auch die Durchfüh-rung realitätsnaher Tests erforderlich, beispielsweise im Labor von Amsonic, das mit allen Reinigungstechnologien ausgestattetes ist. Hier kann die Vor-reinigung mit Lösemitteln oder wäss-rig durchgeführt werden. Die Spritzr-einigungsanlage ermöglicht danach ei-ne professionelle Endreinigung für die Einschleusung in den Reinraum.

Mit der Wahl der richtigen Anla-gen und Peripherie ist ein großer Teil des Konzeptes durchgeführt. Der An-lagenhersteller kann den Betreiber dann bei der Dokumentation und der Quali� zierung der Anlage begleiten (gemäß den Anforderungen der me-dizinischen Industrie, wie zum Bei-spiel die FDA cGMP-Vorschri� en).

Diese Anlage ist konzipiert für die prozesssichere Endreinigung, thermische Desinfektion und Passivierung von Medizinprodukten

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fürdieBereiche: Anlagen-undApplikationstechnik Lackmisch-und-fördertechnik Lacke Qualitätssicherung

Ort|Datum: Karlsruhe,PaintExpo|9.April2014

WeitereInformationen:www.mfn.li/workshop

MichaelHense

FrankBerger

TorstenBröker

DieTrainer: