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Polizeiliche Sicherheitsbilanz für den Norden Oberbayerns olizeipräsidium Oberbayern Nord Sicherheitsbilanz 2010 P

Sicherheitsbilanz 2010 Polizeipräsidium Oberbayern Nord · 4.13 Verkehrsüberwachung 4.14 Verkehrsaufklärung 4.15 Herausragende Verkehrseinsätze ... 1.3 Die Polizeidienststellen

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Polizeiliche Sicherheitsbilanz für den Norden Oberbayerns

olizeipräsidium Oberbayern Nord

Sicherheitsbilanz 2010P

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Polizeipräsidium Oberbayern NordEsplanade 40

85049 IngolstadtTel.: 0841- 9343-0

Inhaltliche Gestaltung:PB, SG E3, SG E2

Layout:Claudia Conrad

Doku-Gruppe Operative TechnikInternet:

www.polizei-oberbayern-nord.de

Nachdruck oder sonstige Auswertung, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet!

Ingolstadt 2011

Impressum

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

erfreulicherweise mit einer gewissen Regel-mäßigkeit, nunmehr zum dritten Mal in Folge, kann das Polizeipräsidium Oberbayern Nord eine positive Sicherheitsbilanz für seinen Zu-ständigkeitsbereich ziehen.

Der dazu vorliegende Sicherheitsbericht bietet Ihnen in kompakter Form, illustriert mit Gra-phiken und Fotos, einen detaillierten Überblick über den Sicherheitszustand in den 10 Land-kreisen des Präsidialbereiches und der Stadt Ingolstadt.

Erneut ist es gelungen, die Kriminalitätsbe-lastung zu senken. Gleichzeitig konnten der Entdeckungsdruck für potentielle Straftäter erhöht und die Aufklärungsquote insgesamt gesteigert werden. Mit Sorge betrachten wir allerdings die zunehmende Tendenz zu Ge-waltdelikten im öffentlichen Raum, häufig einhergehend mit hoher Alkoholbeeinflussung der Täter. Parallel dazu zeigt sich verstärkt eine erhöhte Gewaltbereitschaft gegenüber Polizeibeamten. Durch Alkoholaufnahme ent-hemmt, lassen die Täter jede Akzeptanz und jeden Respekt vor Amtsträgern vermissen und neigen zu aggressiven Widerstandhandlun-gen.

Im Rahmen der Anstrengungen zur weiteren Verbesserung der Verkehrssicherheit konnte erneut ein Rückgang der Verkehrstoten er-reicht werden, auch wenn die Gesamtzahl der Unfälle und die der Verletzten leicht anstieg.

Zum überwiegenden Teil verdanken wir die erfreuliche Entwicklung der Sicherheitslage der sehr engagierten und professionellen Ar-beit unserer Kolleginnen und Kollegen, die zum Großteil im Schichtdienst rund um die Uhr Ihren Dienst leisten. Die erneut positiven Ergebnisse konnten erzielt werden, trotz einer noch anhaltend angespannten Personalsitua-tion. Dafür danke ich allen Beschäftigen aus-drücklich. Ihr gezeigtes Engagement verdient Respekt und Anerkennung.

Weitere Auskünfte zur Kriminalitätsbelastung und Kriminalitätsbekämpfung erhalten Sie gerne auch unmittelbar bei den Fachberei-chen unseres Hauses.

Ihr

Walter KimmelzwingerPolizeipräsident

Vorwort

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

1.0 Allgemeines/Organisation

1.1 Die Behördenleitung1.2 Organisationsaufbau 1.3 Organigramm der Dienststellen1.4 Einsatzzentrale

2.0 Kriminalitäts- und Staatsschutzlage

2.1 Vorbemerkung2.2 Kerndaten der Sicherheitsbilanz 20102.2.1 Gesamtentwicklung2.2.2 Entwicklung in den Landkreise2.2.3 Aufklärungsquote2.2.4 Sicherheitsgradmesser Häufigkeitszahl (HZ) 2.2.5 Kriminalitätsstruktur2.2.6 Tatverdächtige2.2.7 Nichtdeutsche Tatverdächtige2.2.8 Bei Straftaten entstandener Schaden2.2.9 Stadt Ingolstadt und die 10 Landkreise im Einzelvergleich2.2.9.1 Stadt Ingolstadt2.2.9.2 Landkreis Eichstätt2.2.9.3 Landkreis Pfaffenhofen2.2.9.4 Landkreis Neuburg-Schrobenhausen2.2.9.5 Landkreis Erding2.2.9.6 Landkreis Freising2.2.9.7 Landkreis Ebersberg2.2.9.8 Landkreis Dachau2.2.9.9 Landkreis Fürstenfeldbruck2.2.9.10 Landkreis Landsberg Lech2.2.9.11 Landkreis Starnberg2.2.9.12 Flughafen München

2.3 Arbeit der Ermittlungsgruppen im Jahr 20102.4 Deliktsbereiche im Detail2.4.1 Straftaten gegen das Leben2.4.2 Rohheitsdelikte2.4.3 Diebstahl2.4.4 Rauschgift2.4.5 Straßenkriminalität2.4.6 Vermögens- und Fälschungsdelikte

2.5 Politisch motivierte Kriminalität (PMK)2.5.1 Politisch motivierte Kriminalität links2.5.2 Politisch motivierte Kriminalität rechts2.5.3 Politisch motivierte Kriminalität sonstige / nicht zuordenbar2.5.4 Herausragende Fälle2.6 Organisierte Kriminalität

3.0 Sicherheit und Ordnung

3.1 Veranstaltungen mit politischem Hintergrund3.2 Unpolitische Veranstaltungen3.3 Sportveranstaltungen 3.3.1 Public Viewing3.3.2 Fertigstellung Audi Sportpark3.3.3 Heimspiele FC Ingolstadt 043.3.4 Heimspiele ERC Ingolstadt3.4 Katastrophenschutz3.5 Sonstige bedeutende Ereignisse3.5.1 Bruchlandung3.5.2 SIKO3.5.3 Zentrale Trauerfeier3.5.4 Flugzeugtaufe des Airbus A 380 3.5.5 Geiselnahme Kaufering3.5.6 Polizeiübung am Flughafen3.5.7 Fliegerbombe entschärft

4.0 Verkehrssicherheit

4.1 Unfallentwicklung4.2 Räumliche Aufteilung der Unfälle4.3 Verkehrsunfalltote4.4 Alkohol und Drogen4.5. Junge Fahranfänger4.6 Gurt und Helmpflicht4.7 Motorradunfälle4.8 Schulwegunfall4.9 Fußgänger4.10 Schwerverkehr4.11 Bundesautobahnen4.12 Hauptunfallursachen4.13 Verkehrsüberwachung4.14 Verkehrsaufklärung4.15 Herausragende Verkehrseinsätze

Inhaltsverzeichnis

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Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord ist eines von 11 Polizeipräsidien, das dem Innenministerium unmittelbar nachge-ordnet ist.

Auf dem Areal des Präsidiums in Ingolstadt sind neben dem Führungsstab auch die Polizei-inspektion Ingolstadt, die Krimi-nalpolizeiinspektion Ingolstadt, die Einsatzzentrale und die Operativen Ergänzungsdienste untergebracht. Dem Polizeipräsi-dium sind 29 Polizeiinspektionen, 4 Kriminalpolizeiinspektionen, 1 Polizeistation und eine Autobahnpo-lizeistation nachgeordnet.

Zum Zuständigkeitsbereich, der eine Flä-che von 7200 Quadratkilometern umfasst, gehören die Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen, Dachau, Für-stenfeldbruck, Landsberg, Starnberg, Freising, Erding (einschließlich Flughafen München), Ebersberg sowie die kreisfreie Stadt Ingolstadt. In diesem Gebiet leben derzeit etwa 1,46 Millionen Menschen, für deren Sicher-heit die rund 2300 Beamten des Po-lizeipräsidiums sorgen. Unterstützt werden die Beamten dabei von rund 300 Tarifbeschäftigten.

Den Beamten vor Ort steht eine Fahr-zeugflotte von mehr als 600 Streifenwä-gen zur Verfügung. Zum Schutz der Wasserstraßen und Seen im Präsidi-umsbereich, sind die Beamten der dafür zuständigen Wasserschutzpoli-zei mit insgesamt 6 Booten ausgerüstet.

Weiterhin verrich-ten 35 Beamte ihren Dienst als Diensthundefüh-rer. Von den zur Zeit 37 Diensthun-den sind 13 als Rauschgiftspür-hund, 11 als Sprengstoffsuchhund und jeweils einer als Brandmittel-, Personen- bzw. Lei-chenspürhund ausgebildet.

1.0 Allgemeines/Organisation

Zuständigkeitsbereich mt den Dienststellen

Karte des Zuständigkeitsbereichs des PP Oberbayern Nord

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Polizeipräsident Präsidialbüro/Pressestelle

Abteilung EinsatzPolizeivizepräsident

Abteilung Polizeiverwaltung

Organisation / Dienstbetriebund Controlling

RechtsangelegenheitenDisziplinarsachen

Ärztlicher und Sozialer Dienst

Organisations- und Schutzaufgaben, Verkehr

Kfz, Waffen, Geräte, Informations- und Kommunikationstechnik

Kriminalitätsbekämpfung

Personal, Beamtenrecht, Tarifrecht

Haushalt, Wirtschaft

Liegenschaften, Einkauf

Lage

Harald Wimmer

WinfriedBischler

ThomasZäpfel

JürgenSchermbach

Willibald Graßl

Maximilian Kuffer

RichardFilser

Werner Bock

Franz Humig

Christina Hillenbrand

ChristineWinkle

Hans-Peter Kammerer

WalterKimmelzwinger

Sachgebiet E 1 Sachgebiet PV 1

Sachgebiet PV 2

Sachgebiet PV 3

Sachgebiet PV 4

Sachgebiet E 2

Sachgebiet E 3

SG Einsatzzentrale

SG Einsatztechnik

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Polizeipräsident Walter Kimmelzwinger leitet das Polizeipräsidium Oberbayern Nord seit dem 01.02.2011. Zuvor war er knapp acht Jahre Vizepräsident und stellvertretender Behördenleiter des Poli-zeipräsidiums Mittelfranken mit Dienstsitz in Nürnberg.

ist ständiger Vertreter des Polizeipräsidenten. Er war zuletzt Abtei-lungsführer bei der VI. Bereitschaftspolizeiabteilung in Dachau und vorher Leiter des Fortbildungsinstitutes der Bayerischen Polizei in Ainring.

Polizeipräsident Walter Kimmelzwinger

Polizeivizepräsident Winfried Bischler

1.2 Organisationsaufbau des Polizeipräsidiums

1.1 Die Behördenleitung

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Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Ignaz Brunner Walter Müller Anton Altmann

Norbert Bachmeier Thomas Rauscher

Jürgen Mayer

Robert Brenner Klemens Geyer

Hendrik Polte

Georg Schießl Klaus Frank

Hans-Peter Vogtleitner

Karlheinz Pangerl

Anton Hemmer

Hartwin Lang

Peter Wagner

Sebastian Herre

Gerhard Weikersdorfer

Alfred Grob

Alois Batz

Thomas Totzauer

Harald Wiesenberger

Bernd Reuter

Manfred Frei

Gerhard Roider

Christian Linden

Jörg Wuttke

Michael Schmidt

Raimund Bierl

Gerhard Eberl

Wolfgang SpindlerWerner Moos

Gerhard Lindl

Klaus Rewitzer Johann Wannenmacher

Christian Bidinger

Wolfgang Brandl Stefan Priller

Helmut Hintereder

Reiner Schiener Robert Reller

Ulrich Milius

PI Ingolstadt PI Fürstenfeldbruck

PI Geisenfeld PI Dachau

PI Erding

KPI Erding

TED Erding

KPI-Z Erding

VPI Freising

APS Hohenbrunn

OED Erding

PI Pfaffenhofen PI Landsberg

PSt Vaterstetten

PI Schubwesen

PI Ebersberg

PI Moosburg

PI Beilngries PI Germering

PI Neufahrn

KPI Ingolstadt PI Dießen

VPI Ingolstadt PI Herrsching

OED Ingolstadt KPI Fürstenfeldbruck

VPI Fürstenfeldbruck

OED Fürstenfeldbruck

TED Fürstenfeldbruck

TED Ingolstadt

WSP Beilngries PI Gröbenzell

PI Schrobenhausen PI Gauting PI Freising

PI Neuburg/Donau PI Olching

PI Poing

PI Dorfen

PI Eichstätt PI Starnberg

PI Flughafen

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1.3 Die Polizeidienststellen im Zuständigkeitsbereich des Präsidiumsmit den Leitern der Dienststellen

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Das Herzstück des Polizeiprä-sidiums Oberbayern Nord ist die neu gebaute und im Sep-tember 2008 eingeweihte Ein-satzzentrale.

Ausgestattet mit modernster Technik erbringt sie zahlreiche Serviceleistungen, wie Fahn-dungsabfragen und Verständi-gungen. Nach dem Grundsatz der zentralen Entgegennahme und dezentraler Bearbeitung wird hier vor allem das polizeiliche Einsatzgeschehen des gesamten Zuständigkeitsbereiches koordi-niert. In dem rund 40 m x 20 m großem Flachbau sind auf einer Nutzflä-che von etwa 1300 m² ca. 100 km Daten- und Stromkabel ver-legt. Neben dem Dienstgebäude ragt ein 50 m hoher Funkturm in die Luft.Die Beamten und Mitarbeiter lei-sten in einem modularen und fle-xiblen, den zeitlichen Einsatzbe-lastungen angepassten Schicht-dienstmodell einen 24 Stunden Dienst.Unter der Führung eines Beam-ten des höheren Dienstes über-wachen sechs Leiter der Einsatz-zentrale (LEZ) den Dienstbetrieb,

koordinieren die Erstphase bei größeren Einsatzlagen und vertreten das Präsidium bzw. die Behördenleitung außerhalb der regulären Dienstzeiten.

Ebenfalls sechs Sachbear-beiter Einsatzzentrale (SEZ) überwachen die laufenden Einsätze aller drei Funkver-kehrskreise und helfen bei der Koordination der Einsätze.

Eingegangene Notrufe: 226.611

Daraus resultierende angelegte Einsätze: 132.079

Notrufspitzenwert an einem Tag: ca. 1500

Alarmmeldungen: 5.544

Verkehrsstörmeldungen/TIC: 26.124

Abschleppvorgänge: 8.143

Anschlussinhaberfeststellungen: 1.720

Handypeilungen: 294

Bearbeitete Epost-Schreiben: 16.234

Besucher mit Führungen: ca. 800

44 Beamte im mittleren Dienst verrichten ihren Dienst am Notruf oder als Funksprecher. Mindestens drei Notrufplätze sind ständig besetzt. Eben-so verhält es sich mit den Funksprechern, die aufgeteilt in drei Bereiche (Ingolstadt, Erding, Fürstenfeldbruck) die Einsätze und Streifenwägen koordinieren.

Zehn Mitarbeiterinnen über-nehmen die Telefonvermittlung und verwalten den Fax-, Mail- und Epost-Verkehr. Zusätzlich unterstützen sie als sogenann-te Supporter bei Abfragen oder Verständigungen aller Art.

Bilanz 2010

Obwohl es bei den Einsatzzentralen Bayerns keine einheitliche Erfas-sungsrichtlinien gibt, werden den-noch intern Zahlen erhoben, um so den ständig variablen Anforderungen gerecht werden zu können:

1.4 Die Einsatzzentrale

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Berichterstattung:Polizeipräsidium Oberbayern NordSachgebiet E 3 - Kriminalitätsbekämpfung

Ansprechpartner

Leiter: Leitender Kriminaldirektor Jürgen Schermbach 0841–9343–1070Vertreter: Kriminaloberrat Bernd Dominik 0841–9343–1071

Autoren: KHK Norbert Klima KHK Holger Wartensleben

2. Kriminalitäts- und Staatsschutzlage

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72.000

67.816

64.455

63.831

68.209

67.903

68.05168.507

66.664

64.661

61.201

68.000

64.000

60.0002001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2010 2011

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Zusammenfassung aller bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte, die insbeson-dere Verstöße gegen das Strafgesetzbuch und gegen strafrechtliche Nebengesetze aufzeigt. Verkehrs- und Staatsschutzdelikte sind darin nicht erfasst.

In der Gesamtübersicht der Kriminalitätslage des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord sind auch die Delikte beinhaltet, die von der Bun-despolizei und dem Zoll bearbeitet wurden, deren Tatorte jedoch im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums liegen.

Der Schutzbereich des Polizeipräsidiums umfasst die 10 Landkreise Erding, Ebers-berg, Freising, Fürstenfeldbruck, Dachau, Landsberg, Starnberg, Eichstätt, Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen sowie die kreisfreie Stadt Ingolstadt. Gesondert ausgewiesen ist der Bereich des Flughafens München.

Auf einer Gesamtfläche von 7200 Quadratki-lometern werden durch die Beamten des Po-lizeipräsidiums eine Bevölkerung von insge-samt rund 1,45 Millionen Menschen betreut. Gegenüber 2009 nahm die Zahl der Einwoh-ner im Zuständigkeitsbereich um 0,3 % zu.

1,45 Mio Einwohner

61.201 Straftaten

4.218 Häufigkeitszahl

30.979 Tatverdächtige

63,2 % Aufklärungsquote

11.446 Opfer

72.301.377 Mio. € Schaden

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord wurde im Jahr 2010 insgesamt

61.201 Straftaten

registriert.Darin enthalten sind auch alle straf-baren Versuche, die hier wie vollendete Taten gewertet werden. Der Vergleich mit den im Vor-jahr 2009 registrierten

64.661 Delikte

zeigt, dass damit das Deliktsaufkommen um 3460 Fälle abgenommen hat. Daraus errechnet sich ein prozentualer Rückgang der Straftaten von 5,4 %. Das Jahr 2010 ist damit das dritte Jahr in Folge, in dem ein deutlicher Rückgang der Gesamtstraftaten zu verzeichnen ist.

Entwicklung der Straftaten im 10- Jahres - Vergleich

2.1 Vorbemerkung

2.2 Sicherheitsbilanzin Schlagzeilen 2.2.1 Gesamtentwicklung

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PKS - Jahresstatistik 2010 - Landkreise und Stadt Ingolstadt

Veränderung zum Vorjahreszeitraum

Bereiche Straftaten insgesamt Häufigkeitszahl Straftaten insgesamt AQ gesamt

Fälle AQ Fälle in %

Bayern insgesamt 620.250 64,6% 4.958 -14.824 -2,3% 0,7%

PP Oberbayern Nord 61.201 63,2% 4.218 -3.460 -5,4% 0,5%

Stadt Ingolstadt 9.194 64,9% 7.391 -345 -3,6% 1,4%

Lkr. Eichstätt 3.021 65,2% 2.423 -345 -10,2% 1,7%

Lkr. Pfaffenhofen a.d.Ilm 4.149 65,5% 3.546 -472 -10,2% 0,0%

Lkr. Neuburg-Schrobenhausen 3.058 65,2% 3.351 -529 -14,7% -1,5%

Lkr. Erding 4.294 63,2% 3.398 -259 -5,7% 3,4%

Lkr. Ebersberg 5.032 55,4% 3.934 380 8,2% 2,1%

Lkr. Freising 6.662 60,1% 4.026 -58 -0,9% 0,3%

+ Flughafen München 4.696 86,3% --- -445 -8,7% -3,1%

Lkr. Dachau 5.283 55,0% 3.837 -42 -0,8% -3,3%

Lkr. Landsberg am Lech 3.832 64,0% 3.357 -422 -9,9% 1,0%

Lkr. Fürstenfeldbruck 7.715 59,7% 3.798 -501 -6,1% 3,0%

Lkr. Starnberg 4.549 58,5% 3.499 -345 -7,0% 2,1%

11

Die oben stehende Tabelle zeigt:

die Kriminalitätsbelastung im Jahr 2010 für das Polizeipräsidium Oberbayern Nord, deren Landkreise sowie die Stadt Ingolstadt im Vergleich zu ganz Bayern.

Die höchste Straftatenbelastung weist, trotz eines Rückgangs um 3,6 Prozent, die Stadt Ingolstadt mit 9.194 Delikten auf. Darauf folgen die im Ballungsraum gelegenen Landkreise Fürstenfeldbruck (7.715), Freising (6.662), Dachau (5.283) und Ebersberg (5.032).

Erneut die niedrigste Kriminalitätsbela-stung wurde im Landkreis Eichstätt mit 3021 Straftaten registriert. Nur geringfügig höher fielen die Deliktszahlen im Nach-barlandkreis Neuburg-Schrobenhausen mit einer Gesamtzahl von 3058 Straftaten aus.

Von den im Berichtsjahr erfassten 61.201 Straftaten konnten 38.692 geklärt werden. Daraus ergibt sich eine

Aufklärungsquote von 63,2 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zu-nahme um 0,5 Prozent.

Besonders erfreulich sind die Aufklärungsquoten im Bereich der Rauschgiftkriminalität (96,7 %) der Kör-perverletzungsdelikte mit bis zu 93,2 Prozent, aber auch der Wirtschaftskriminalität mit 90,6 Prozent oder den Tötungsdelikten (89,7 %).

Erfahrungsgemäß niedrig liegt auch in diesem Jahr wieder die Aufklärungsquote bei den Sachbeschä-digungen an Kfz (12,9 %) sowie dem Diebstahl von Fahrrädern (8,8 %)

2.2.2 Entwicklung in den Landkreisen

2.2.3 Aufklärungsquote

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Die Häufigkeitszahl (HZ) ist die Zahl der insgesamt be-kannt gewordenen Fälle, er-rechnet auf 100.000 Einwoh-ner. Ihre Aussagekraft wird dadurch beeinträchtigt, dass nur die amtlich gemeldeten Einwohner zur Berechnung herangezogen werden. Tou-risten oder Täter mit auslän-dischem Wohnsitz werden somit nicht erfasst.

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord werden derzeit 1.450.948 Menschen betreut. Gegenüber 2009 nahm die Bevölkerung um 4.940 Einwohner zu.

Daraus errechnet sich eine Häufigkeitszahl von 4.218 Straftaten pro 100.000 Ein-wohner. Der Gesamtbaye-rische Durchschnitt beträgt 4.958.

Das Polizeipräsidium Oberba-yern Nord hat damit im Ver-gleich zu anderen Polizeipräsidien in Bayern die zweitniedrigste Straftatenhäufigkeit zu verzeichnen.

Häufigkeitszahlen 2010umgerechnet auf 1000 Einwohner

PP Oberbayern NordDie Kriminalitätsbelastung der Gemeinden im Präsidialbereich

2.2.4 Sicherheitsgradmesser Häufigkeitszahl (HZ)

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Kriminalitätsstruktur

Diebstahl28,9%

Sonstige Straftaten StGB24,6%

Vermögens- u. Fälschungsdelikte

17,6%

Rohheitsdelikte15,8%

Straftaten Nebengesetze12,1%

DiebstahlSonstige Straftaten StGBVermögens- u. FälschungsdelikteRohheitsdelikteStraftaten Nebengesetze

13

Die Struktur der Kriminalität wird im Wesentlichen von folgenden Deliktsarten geprägt. In Klammern sind die Werte von 2009 ersichtlich.

2.2.5 Kriminalitätsstruktur

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Anzahl Tatverdächtige

%-Anteil in der %-Anteil der Gruppe

Altersgruppe der Tatverdächtigen

Kinder unter 14 Jahren

männlich

weiblich

Jugendliche 14 bis 18 Jahre

männlich

weiblich

Heranwachsende 18 bis 21 Jahre

männlich

weiblich

Summe Kinder, Jugendliche,

Heranwachsende

männlich

weiblich

Erwachsene ab 21 Jahre

männlich

weiblich

14

Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Im Zusammenhang mit der Aufklärung von 38.692 Straftaten wurden im Präsidialbe-reich 30.979 Tatverdächtige ermittelt.

Ohne die ausländerrechtlichen Verstöße, die zum überwiegenden Teil am Flughafen Mün-chen durch die Bundespolizei festgestellt wur-den, konnten mit der Aufklärung von 35.838 Straftaten insgesamt 28.359 Tatverdächtige ermittelt werden. Das sind 918 (- 3,1%) weni-ger als im Vorjahr.

Insgesamt waren 21.682 (76,5 %) Tatverdäch-tige männlichen und 6.677 (23,5 %) weib-lichen Geschlechts.

22.570 Tatverdächtige (79,6 %) verübten eine Straftat, 3.421 Tatverdächtige (12,1 %) ver-übten zwei und 2.368 Tatverdächtige (8,4 %) Beschuldigte drei und mehr Straftaten, darun-ter 43, die mehr als 20 Delikte begingen.

Die Altersstruktur der Tatverdächtigen im Überblick

2.2.6 Tatverdächtige

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EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Die 6.484 nichtdeutschen Tatverdächtigen haben vor allem folgende Herkunfts-länder. Vorjahreswerte sind in Klammern angegeben.

Staat Anzahl %-Anteil ggü. allen nichtdeutschen TV

%-Anteil an allen Tatverdächtigen

Türkei 1.329 (1.411) 20,5% (22,0%) -1,5% 4,7% (4,8%) -0,1%

Italien 488 (487) 7,5% (7,6%) -0,1% 1,7% (1,7%) 0,0

Rumänien 476 (380) 7,3% (5,9%) +1,4% 1,7% (1,3%) +0,4%

Serbien 390 (403) 6,0% (6,3%) -0,3% 1,4% (1,4%) 0,0

Österreich 303 (342) 4,7% (5,3%) -0,6% 1,1% (1,2%) -0,1%

Polen 296 (280) 4,6% (4,4%) +0,2% 1,0% (1,0%) 0,0

1.4 Entstandener Schaden

Im Jahr 2010 waren unter den 61.201 Straftaten im Präsidialbereich insgesamt 35.887 Schadensdelikte, also Delikte, bei denen die Polizeiliche Kriminalstatistik Aussagen über den entstandenen Beute- bzw. Sachschaden trifft.

Die Gesamtschadenssumme belief sich im letzten Jahr im Präsidialbereich auf

72.301.377 Euro.

In der folgenden Tabelle auszugsweise die schadensträchtigsten Straftatenfelder:

Straftat Zahl der Fälle 2010

Schadenssumme in Euro

Raub und räuberische Erpressung 224 309.043

• Raubüberfall auf Geldinstitut 1 55.000

• Erpressung 49 57.236

15

Unter den 2010 im Präsidialbereich ermit-telten Tatverdächtigen waren 6.484 Nicht-deutsche. Das sind +0,9% mehr als im Vor-jahr (58 Personen).

Der Ausländeranteil beträgt derzeit in Bayern 9,3 %. Unter den 1,45 Millionen Einwohnern im Zuständigkeitsbereich sind 1.330.209 deutsche Staatsangehörige

(+5.139 Personen gegenüber 2009). Dazu kommen 131.839 Nichtdeutsche (-199 Per-sonen gegenüber 2009). Der Ausländeranteil im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord liegt somit bei einem Anteil von 9,0% an der Gesamtbevölkerung und folglich knapp unterhalb des Bayernwertes.

Die 6.484 nichtdeutschen Tatverdächtigen ha-ben vor allem folgende Herkunftsländer.Vorjahreswerte sind in Klammern angegeben.

Im Jahr 2010 waren unter den 61.201 Straf-taten im Präsidialbereich insgesamt 35.887 Schadensdelikte, also Delikte, bei denen die Polizeiliche Kriminalstatistik Aussagen über den entstandenen Beute- bzw. Sachschaden trifft.

Die Gesamtschadenssumme belief sich im letzten Jahr im Präsidialbereich auf 72.301.377 Euro.

Die höchste Schadenssumme ist hierbei mit 39.301.892 Euro bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten zu verzeichnen. Davon entstand allein beim Betrug ein Schaden von 24.508.278 Euro. Gefolgt vom Bereich des Diebstahls bei dem ein Euroschaden von 18.490.862 registriert wurde. Der geringste Schaden entstand mit 309.043 Euro bei den Raub- und Erpressungsdelikten.

2.2.7 Nichtdeutsche Tatverdächtige

2.2.8 Bei Straftaten entstandene Schadenssumme

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16

Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

in den Zuständigkeitsbereichen der PolizeiinspektionenRegistrierte Straftaten 2010

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E 3 - 3611

PKS-Jahresstatistik 2010Dienststellen

Aufklärungsquote in % Aufklärungsquote

PP Oberbayern Nord 61.201 63,2% -3.460 -5,4% 0,5%

Bereich Erding

PI Dorfen 992 63,7% -16 -1,6% -0,9%

PI Ebersberg 2.173 56,0% 385 21,5% 1,2%

PI Erding 3.304 63,1% -241 -6,8% 4,7%

PI Freising 3.122 64,3% 0 0,0% 1,2%

PI Moosburg 1.401 60,8% 42 3,1% 3,3%

PI Neufahrn 2.137 53,4% -105 -4,7% -3,1%

PI Poing 2.856 54,9% -8 -0,3% 2,6%

ohne PSt Vaterstetten 1.594 60,0% -30 -1,8% 4,8%

nur PSt Vaterstetten 1.262 48,5% 22 1,8% -0,1%

Bereich Fürstenfeldbruck

PI Dachau 5.283 55,0% -41 -0,8% -3,2%

PI Dießen 747 62,7% -120 -13,8% 0,2%

PI Fürstenfeldbruck 2.704 63,6% -446 -14,2% -2,2%

PI Gauting 667 63,7% -61 -8,4% 6,8%

PI Germering 2.274 55,4% 17 0,8% 5,8%

PI Gröbenzell 1.745 55,4% 112 6,9% 5,1%

PI Herrsching 975 62,1% -186 -16,0% 5,0%

PI Landsberg 3.082 64,3% -305 -9,0% 1,2%

PI Olching 1.680 62,7% -196 -10,4% 9,3%

PI Starnberg 1.943 57,3% -157 -7,5% -1,1%

Bereich Ingolstadt

PI Beilngries 881 63,9% -146 -14,2% 1,9%

PI Eichstätt 1.004 65,1% -266 -20,9% -0,4%

PI Geisenfeld 1.486 65,3% -236 -13,7% 0,6%

PI Ingolstadt 10.759 65,1% -401 -3,6% 1,7%

PI Neuburg 2.238 65,9% -378 -14,4% -2,2%

PI Pfaffenhofen 2.223 65,6% -117 -5,0% -0,9%

PI Schrobenhausen 820 63,2% -150 -15,5% 0,2%

Flughafen München

PI Flughafen 1.743 67,1% 116 7,1% -3,3%

Bundespolizei am FH 2.953 97,6% -561 -16,0% -0,6%

Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Veränderung zum Vorjahreszeitraum

2010Straftaten insgesamt Fälle

erstellt: KHK Klima PPOBN/E 3

17

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EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

2.1 Ingolstadt

In der Stadt Ingolstadt wohnen derzeit 124.387 Menschen. Bei einer Fläche von 133,4 km2 ergibt sich in der Stadt eine Bevölkerungsdichte von 933 Einwohnern je km2.

Für Ingolstadt ist die PI Ingolstadt zuständig. Sie betreut darüber hinaus noch 6 Gemeinden im Landkreis Eichstätt sowie den Markt Manching im Landkreis Pfaffenhofen.

Im letzten Jahr wurden

9.194 Straftaten

mit Tatort in Ingolstadt zur PKS gemeldet. Dies sind 345 Fälle weniger als noch im Jahr 2009. Der Rückgang beläuft sich somit auf –3,6 %.

Es konnten insgesamt 5.970 Taten geklärt werden. Die Aufklärungsquote in der Stadt beträgt 64,9 %. Die Häufigkeitszahl von Ingolstadt ist 7.391.

Die folgende Übersicht zeigt den Großstadtvergleich auf Basis der PKS 2010.

Städte Fallzahlen 2009

Fallzahlen 2010

Veränderung in %

HZ2010

Veränderung in %

AQ2010

Veränderung in %

München 99.760 102.229 + 2,5 7.684 + 2,2 61,5 % + 2,5

Nürnberg 43.520 42.401 - 2,6 8.418 - 2,6 65,3 % + 1,2

Augsburg 25.019 24.751 - 1,1 9.388 - 1,2 73,8 % - 0,6

Regensburg 13.250 12.560 - 5,2 9.358 - 5,7 60,2 % + 1,6

Würzburg 11.077 11.202 + 1,1 8.410 + 1,4 64,5 % + 1,5

Ingolstadt 9.539 9.194 - 3,6 7.391 - 4,0 64,9 % + 1,4

Fürth 7.059 6.767 - 4,1 5.934 - 4,1 70,1 % + 0,1

Erlangen 7.174 6.908 - 3,7 6.545 - 4,2 60,2 % - 1,7

18

Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

In der Stadt Ingolstadt wohnen derzeit 124.387 Menschen. Bei einer Fläche von133,4 qkm ergibt sich in der Stadt eine Bevölkerungsdichte von 933 Einwohnern je Quadratkilometer.

Für Ingolstadt selbst ist die PI Ingolstadt zu-ständig. Sie betreut darüber hinaus6 Gemeinden im Landkreis Eichstätt sowie

den Markt Manching im LandkreisPfaffenhofen. Im letzten Jahr wurden

9.194 Straftaten

mit Tatort in Ingolstadt zur PKS gemeldet. Dies sind 345 Fälle weniger als noch imJahr 2009. Der Rückgang beläuft sich somit auf –3,6 %.Es konnten insgesamt 5.970 Taten geklärt werden. Die Aufklärungsquote in derStadt betrug 64,9 %. Es ergibt sich eine Häu-figkeitszahl (Straftaten pro 100.000 Einwoh-ner) von 7.391 als Gradmesser der Kriminalitätsbelastung.

2.2.9.1 Stadt Ingolstadt

Die Kriminalitätsbelastung im Städtevergleich

2.2.9 Stadt Ingolstadt und 10 Landkreise im Einzelvergleich

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EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Ingolstadt Anzahl %-Anteil der Gruppe der Tatverdächtigen

Kinder bis unter 14 Jahre 272 (245) 6,0% (5,2%) +0,8

Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre 531 (547) 11,8% (11,6%) +0,2

Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahre 516 (565) 11,4% (12,0%) -0,6

Summe Kinder, Jugendliche, Heranwachsende 1.319 (1.357) 29,2% (28,7%) +0,5

Erwachsene ab 21 Jahre 3.194 (3.365) 70,8% (71,3%) -0,5

Unter den 4.513 Tatverdächtigen waren 3.634 deutsche Staatsangehörige und 1.088 Nichtdeutsche. Bei den Nichtdeutschen hat sich deren Anteil gegenüber 2009 um +3,5% erhöht (38 Personen) und beträgt 24,1 %.

Das folgende Bild zeigt die Tatorte der 9.194 Straftaten im Stadtgebiet Ingolstadt. Mehrere Taten an der selben Adresse werden nur als ein Punkt angezeigt.

Neben der Innenstadt lassen sich Schwerpunkte insbesondere entlang der Münchner Straße (B13), im Bereich Asamstraße/Manchinger Straße, oberhalb der Nördlichen Ringstraße sowie der Goethestraße (Nähe AS Ingolstadt-Nord) erkennen.

Diebstahl insgesamt 3.176 (3.308) 34,5 (34,7)

dav. Einfacher Diebstahl 1.934 (2.148) 21,0 (22,5)

dav. Schwerer Diebstahl 1.242 (1.160) 13,5 (12,2)

Sonstige Straftatbestände gem. StGB 2.025 (2.003) 22,0 (21,0)

dav. Sachbeschädigung 981 (926) 10,7 (9,7)

Rohheitsdelikte 1.869 (1.649) 20,3 (17,2)

dav. Körperverletzung 1.507 (1.242) 16,4 (13,0)

Vermögens- und Fälschungsdelikte 1.303 (1.677) 14,2 (17,6)

dav. Betrug 976 (1.101) 10,6 (11,5)

Strafrechtliche Nebengesetze 733 (796) 8,0 (8,3)

dav. Rauschgiftdelikte 541 (588) 5,9 (6,2)

19

In der nächsten Tabelle wird die Kriminalitäts-struktur der Stadt Ingol-stadt aufgezeigt. Die in Klammern ersichtlichen Werte sind Fallzahlen bzw. Prozentwerte aus 2009.

Die Körperverletzungen in Ingolstadt haben gegenüber 2009 um 265 Fälle bzw. +21,3% zuge-nommen. Hieraus errechnet sich eine Häufigkeit von 1.212 Körperverletzungsdelikte pro 100.000 Einwohnern in Ingolstadt. Zum Vergleich: Die HZ bei Körperverletzungsdelikten in Regensburg beträgt dort 1.124, in Nürnberg beträgt sie 1.053, in München 919 und in 861 inWürzburg.

Das folgende Bild zeigt die Tatorte der 9.194 Straftaten im Stadtgebiet Ingolstadt. Mehrere Ta-ten an der selben Adres-se werden nur als ein Punkt angezeigt.

Neben der Innenstadt lassen sich Schwer-punkte insbesondere entlang der Münchner Straße (B13), im Bereich Asamstraße/Manchinger Straße, oberhalb der Nördlichen Ringstraße sowie der Goethestraße (Nähe AS Ingolstadt-Nord) erkennen.

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EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Die Verteilung auf die Altersgruppen ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich. Die Werte in Klammern sind die des Jahres 2009.

Eichstätt Anzahl %-Anteil der Gruppe der Tatverdächtigen

Kinder bis unter 14 Jahre 68 (83) 4,0% (4,4%) -0,4

Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre 202 (224) 11,9% (11,8%) +0,1

Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahre 211 (209) 12,4% (11,0%) +1,4

Summe Kinder, Jugendliche, Heranwachsende 481 (516) 28,4% (27,1%) +1,3

Erwachsene ab 21 Jahre 1.215 (1.387) 71,6% (72,9%) -1,3

Unter den 1.696 Tatverdächtigen waren 1.400 deutsche Staatsangehörige und 296 Nichtdeutsche. Bei den Nichtdeutschen ist deren Anteil gegenüber 2009 um –17,1% zurückgegangen (61 Personen) und betrug im letzten Jahr 17,5 %.

Das Bild zeigt die Tatorte der 3.021 Straftaten im Landkreis Eichstätt.

EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

2.2 Landkreis Eichstätt

Im Landkreis Eichstätt leben derzeit 124.699 Menschen. Bei einer Fläche von 1.214,1 km2 ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 103 Einwohnern je km2. Für den Landkreis sind zuständig die PI Eichstätt, PI Beilngries und die PI Ingolstadt.

2010 wurden dort

3.021 Straftaten

gezählt. Dies sind – wie auch bei der Stadt Ingolstadt - 345 Fälle weniger als noch im Jahr 2009. Der Rückgang beläuft sich hier allerdings auf -10,2 %.

Es konnten insgesamt 1.971 Taten geklärt werden, die Aufklärungsquote beträgt 65,2 %. Die Häufigkeitszahl ist 2.423. Damit ist Eichstätt auch in diesem Jahr wieder der Landkreis mit der geringsten Häufigkeitszahl in ganz Bayern.

Kriminalitätsstruktur im Landkreis Eichstätt Anzahl %-Anteil

Sonstige Straftatbestände gem. StGB 856 (931) 28,3 (27,7)

dav. Sachbeschädigung 439 (464) 14,5 (13,8)

Diebstahl insgesamt 803 (962) 26,6 (28,6)

dav. Einfacher Diebstahl 495 (628) 16,4 (18,7)

dav. Schwerer Diebstahl 308 (334) 10,2 (9,9)

Rohheitsdelikte 532 (531) 17,6 (15,8)

dav. Körperverletzung 416 (389) 13,8 (11,6)

Vermögens- und Fälschungsdelikte 458 (564) 15,2 (16,8)

dav. Betrug 344 (405) 11,4 (12,0)

Strafrechtliche Nebengesetze 336 (341) 11,1 (10,1)

dav. Rauschgiftdelikte 212 (180) 7,0 (5,3)

Im Zusammenhang mit den 1.971 geklärten Straftaten im Landkreis Eichstätt wurden 1.696 Tatverdächtige ermittelt, das sind 207 tatverdächtige Personen bzw. –10,9% weniger als im Vorjahr.

20

Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Im Landkreis Eichstätt leben derzeit 124.699 Menschen. Bei einer Fläche von 1.214,1 qkm ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 103 Einwoh-nern je qkm. Für den Landkreis sind

zuständig die PI Eichstätt, PI Beilngries und die PI Ingolstadt. 2010 wurden dort

3.021 Straftaten gezählt.

Dies sind – wie auch bei der Stadt Ingolstadt - 345 Fälle weniger als noch im Jahr 2009. Der Rückgang beläuft sich hier allerdings auf -10,2 %. Es konnten insgesamt 1.971 Taten geklärt werden, die Aufklärungsquote beträgt 65,2 %. Die Häufigkeitszahl ist 2.423. Damit ist Eich-stätt auch in diesem Jahr wieder der Land-kreis mit der geringsten Häufigkeitszahl in ganz Bayern.

Im Zusammenhang mit den 1.971 geklärten Straftaten im Landkreis Eichstätt wurden 1.696 Tatverdächtige ermittelt, das sind 207 tatverdächtige Personen bzw. –10,9% weni-ger als im Vorjahr.

Die Karte zeigt die Tatorte der 3.021 Straftaten im Landkreis Eichstätt.

2.2.9.2 Landkreis Eichstätt

Page 21: Sicherheitsbilanz 2010 Polizeipräsidium Oberbayern Nord · 4.13 Verkehrsüberwachung 4.14 Verkehrsaufklärung 4.15 Herausragende Verkehrseinsätze ... 1.3 Die Polizeidienststellen

EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Die Verteilung auf die Altersgruppen ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich. Die Werte in Klammern sind die des Jahres 2009.

Pfaffenhofen an der Ilm Anzahl %-Anteil der Gruppe der Tatverdächtigen

Kinder bis unter 14 Jahre 85 (95) 3,9% (4,1%) -0,2

Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre 249 (293) 11,4% (12,5%) -1,1

Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahre 250 (234) 11,4% (10,0%) +1,4

Summe Kinder, Jugendliche, Heranwachsende 584 (622) 26,7% (26,5%) +0,2

Erwachsene ab 21 Jahre 1.602 (1.723) 73,3% (73,5%) -0,2

Unter den 2.186 Tatverdächtigen waren 1.831 deutsche Staatsangehörige und355 Nichtdeutsche.

Bei den Nichtdeutschen ist deren Anteil gegenüber 2009 um –10,1% zurück- gegangen (40 Personen) und betrug im letzten Jahr nur noch 16,2 %.

Das Bild zeigt die Tatorte der 4.149 Straftaten im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm.

EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

2.3 Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm

Pfaffenhofen zählt derzeit 116.991 Menschen. Mit einer Fläche von 760,7 km2

errechnet sich daraus eine Bevölkerungsdichte von 154 Einwohnern je km2. Der Landkreis wird von der PI Pfaffenhofen, der PI Geisenfeld und der PI Ingolstadt betreut.

2010 wurden im Landkreis Pfaffenhofen

4.149 Straftaten

bekannt. Gegenüber 2009 sind dies 472 Fälle weniger, was einen Rückgang von -10,2 % darstellt.

Es konnten insgesamt 2.718 Taten geklärt werden, die Aufklärungsquote beträgt 65,5 %. Die Häufigkeitszahl ist 3.546.

Kriminalitätsstruktur im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Anzahl %-Anteil

Sonstige Straftatbestände gem. StGB 1.135 (1.261) 27,4 (27,3)

dav. Sachbeschädigung 547 (637) 13,2 (13,8)

Diebstahl insgesamt 1.111 (1.310) 26,8 (28,3)

dav. Einfacher Diebstahl 685 (821) 16,5 (17,8)

dav. Schwerer Diebstahl 426 (489) 10,3 (10,6)

Vermögens- und Fälschungsdelikte 783 (846) 18,9 (18,3)

dav. Betrug 567 (602) 13,7 (13,0)

Rohheitsdelikte 743 (833) 17,9 (18,0)

dav. Körperverletzung 530 (584) 12,8 (12,6)

Strafrechtliche Nebengesetze 318 (316) 7,7 (6,8)

dav. Rauschgiftdelikte 220 (184) 5,3 (4,0)

Im Zusammenhang mit den 2.718 geklärten Straftaten im Landkreis Pfaffenhofen wurden 2.186 Tatverdächtige ermittelt, das sind 159 tatverdächtige Personen bzw. –6,8% weniger als im Vorjahr.

21

Die Karte zeigt die Tatorteder 4.149 Straftaten imLandkreis Pfaffenhofen an der Ilm.

Pfaffenhofen zählt derzeit 116.991 Menschen. Mit einer Fläche von 760,7 qkm errechnet sich daraus eine Bevölkerungsdichte von 154 Ein-wohnern je qkm. Der Landkreis wird von der PI Pfaffenhofen, der PI Geisenfeld und der PI Ingolstadt betreut. 2010 wurden im Landkreis Pfaffenhofen

4.149 Straftaten angezeigt.

Gegenüber 2009 sind dies 472 Fälle weniger, was einen Rück-gang von -10,2 % darstellt.

Es konnten insgesamt 2.718 Taten geklärt werden.Die Aufklärungsquote beträgt 65,5 %. Es ergibt sich eine Häufigkeitszahl von 3.546.

Im Zusammenhang mit den 2.718 geklär-ten Straftaten im Landkreis Pfaffenhofenwurden 2.186 Tatverdächtige ermittelt, das sind 159 tatverdächtige Personenbzw. –6,8% weniger als im Vorjahr.

2.2.9.3 Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm

Page 22: Sicherheitsbilanz 2010 Polizeipräsidium Oberbayern Nord · 4.13 Verkehrsüberwachung 4.14 Verkehrsaufklärung 4.15 Herausragende Verkehrseinsätze ... 1.3 Die Polizeidienststellen

EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Im Zusammenhang mit den 1.993 geklärten Straftaten im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wurden 1.607 Tatverdächtige ermittelt, das sind 192 tatverdächtige Personen bzw. –10,7% weniger als im Vorjahr.

Die Verteilung auf die Altersgruppen ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich. Die Werte in Klammern sind die des Jahres 2009.

Neuburg-Schrobenhausen Anzahl %-Anteil der Gruppe der Tatverdächtigen

Kinder bis unter 14 Jahre 69 (129) 4,3% (7,2%) -2,9

Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre 208 (247) 12,9% (13,7%) -0,8

Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahre 229 (218) 14,3% (12,1%) +2,2

Summe Kinder, Jugendliche, Heranwachsende 506 (594) 31,5% (33,0%) -1,5

Erwachsene ab 21 Jahre 1.101 (1.205) 68,5% (67,0%) +1,5

Unter den 1.607 Tatverdächtigen waren 1.337 deutsche Staatsangehörige und270 Nichtdeutsche. Bei den Nichtdeutschen ist deren Anteil gegenüber 2009 um –12,3% zurückgegangen (38 Personen) und betrug im letzten Jahr 17,1 %.

Im Bild sind die Tatorte der 3.058 Straftaten im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ersichtlich.

EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

2.4 Landkreis Neuburg-Schrobenhausen

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen leben aktuell 91.258 Einwohner. Bei einer Fläche von 739,8 km2 ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 123 Einwohnern je km2. Zuständig sind hier die PI Neuburg a.d. Donau und die PI Schrobenhausen.

Neuburg-Schrobenhausen ist quantitativ der bevölkerungsärmste Landkreis im Präsidialbereich und gleichzeitig auch der Landkreis im Zuständigkeitsbereich mit dem geringsten Zuzug. Seit dem Jahr 2003 stieg die Einwohnerzahl lediglich um +0,5 %. Zum Vergleich: Den größten Bevölkerungsanstieg im PP-Bereich seit 2003 verzeichnet der Landkreis Starnberg mit +8,4 %, gefolgt von den Landkreisen Erding (+6,0%), Freising (+5,3%) und Ebersberg (+5,2%).

2010 wurden im Landkreis insgesamt

3.058 Straftaten

gezählt. Dies sind 529 Fälle weniger als im Jahr 2009. Der Rückgang beträgt –14,7 % und ist damit der größte im ganzen Präsidialbereich.

Es konnten 1.993 Taten geklärt werden, die Aufklärungsquote beträgt somit – wie im benachbarten Landkreis Eichstätt auch - 65,2 %. Die Häufigkeitszahl beträgt demgegenüber 3.351 und ist vergleichbar mit der des Landkreises Landsberg am Lech.

Kriminalitätsstruktur im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Anzahl %-Anteil

Diebstahl insgesamt 893 (1.229) 29,2 (34,3)

dav. Einfacher Diebstahl 609 (837) 19,9 (23,3)

dav. Schwerer Diebstahl 284 (392) 9,3 (10,9)

Sonstige Straftatbestände gem. StGB 856 (907) 28,0 (25,3)

dav. Sachbeschädigung 408 (404) 13,3 (11,3)

Rohheitsdelikte 617 (666) 20,2 (18,6)

dav. Körperverletzung 485 (506) 15,9 (14,1)

Vermögens- und Fälschungsdelikte 455 (543) 14,9 (15,1)

dav. Betrug 317 (386) 10,4 (10,8)

Strafrechtliche Nebengesetze 407 (358) 9,5 (7,9)

dav. Rauschgiftdelikte 306 (260) 7,1 (5,7)

22

Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen leben aktuell 91.258 Einwohner. Bei einer Fläche von 739,8 qkm ergibt sich eine Be-völkerungsdichte von 123 Einwohnern je qkm. Zuständig sind hier die PI Neuburg a.d. Donau und die PI Schrobenhausen.

Neuburg-Schrobenhausen ist quantitativ der bevölkerungs-ärmste Landkreis im Präsidialbe-reich. 2010 wurden im Landkreis insgesamt

3.058 Straftaten gezählt.

Dies sind 529 Fälle weniger als im Jahr 2009. Der Rückgang be-trägt –14,7 % und ist damit der größte im ganzen Präsidialbe-reich.Es konnten 1.993 Taten geklärt werden, die Aufklärungsquote be-trägt somit – wie im benachbarten Landkreis Eichstätt auch - 65,2 %. Die Häufigkeitszahl beträgt demgegenüber 3.351 und ist ver-gleichbar mit der des Landkreises Landsberg am Lech.

Auf der Karte sind die Tatorte der 3.058 Straf-taten im Landkreis Neu-burg-Schrobenhausen ersichtlich.

2.2.9.4 Landkreis Neuburg-Schrobenhausen

Page 23: Sicherheitsbilanz 2010 Polizeipräsidium Oberbayern Nord · 4.13 Verkehrsüberwachung 4.14 Verkehrsaufklärung 4.15 Herausragende Verkehrseinsätze ... 1.3 Die Polizeidienststellen

EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Unter den 2.197 Tatverdächtigen waren 1.722 deutsche Staatsangehörige und 475 Nichtdeutsche. Bei den Nichtdeutschen ist deren Anteil gegenüber 2009 um +7,5% gestiegen (33 Personen) und betrug im letzten Jahr 21,6 %.

Das Bild zeigt die Tatorte der 4.294 Straftaten im Landkreis Erding.

23

Der Landkreis Erding hat 126.370 Einwohner. Mit einer Fläche von 870,7 qkm ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 145 Einwohnern pro qkm. Der Landkreis wird betreut von der PI Erding und der PI Dorfen.Seit 2003 nahm die Bevölkerung im Landkreis Erding um +6,0% zu. Die vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbei-tung veröffentlichte „Regionalisierte Bevöl-

kerungsvorausberechnung für Bayern bis 2025“ (Ausgabe Bayern in Zahlen 07/2007) prognostiziert beim Landkreis Erding bis 2025 den höchsten Bevölkerungsanstieg in ganz Bayern. Für 2010 weist die Statistik im Landkreis Er-

ding insgesamt 5.691 Straftaten aus. Die-se Zahl wird jedoch beeinflusst vom Straftatenaufkom-men am Flughafen München, der je etwa zur Hälfte auf dem Gebiet des Landkreises Erding und des Land-kreises Freising liegt. Daher werden bei den Landkrei-sen Erding und Freising für besse-re Vergleichsmög-lichkeiten alle Straf-taten, die innerhalb des Flughafenge-ländes begangen wurden, gefiltert und beim „Bereich

Flughafen München“ gesondert ausgewiesen (siehe Ziffer 2.2.9.12). Hierdurch bereinigt er-geben sich 2010 für den Landkreis Erding

4.294 Straftaten.

Dies sind 259 Fälle weniger als 2009, ent-sprechend –5,7%. Es konnten insgesamt 2.718 Taten geklärt werden, die Aufklärungs-quote beträgt 63,2 %. Die Häufigkeitszahl ist 3.398. In der nächsten Tabelle wird die Kriminalitätsstruktur im Landkreis Erding auf-gezeigt. Die in Klammern ersichtlichen Werte sind die Fallzahlen bzw. Prozentwerte aus 2009.

Die Grafik zeigt die Tatorte der 4.294 Straftaten im Landkreis Erding.

2.2.9.5 Landkreis Erding

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EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Mit den 4.003 geklärten Straftaten wurden 3.413 Tatverdächtige ermittelt, das sind 6 tatverdächtige Personen bzw. –0,2% weniger als im Vorjahr.

Die Verteilung auf die Altersgruppen ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.

Freising Anzahl %-Anteil der Gruppe der Tatverdächtigen

Kinder bis unter 14 Jahre 118 (117) 3,5% (3,4%) +0,1

Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre 357 (407) 10,5% (11,9%) -1,4

Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahre 358 (372) 10,5% (10,9%) -0,4

Summe Kinder, Jugendliche, Heranwachsende 833 (896) 24,4% (26,2%) -1,8

Erwachsene ab 21 Jahre 2.580 (2.523) 75,6% (73,8%) +1,8

Unter den 3.413 Tatverdächtigen waren 2.564 deutsche Staatsangehörige und 849 Nichtdeutsche. Bei den Nichtdeutschen ist deren Anteil gegenüber 2009 um –1,0% zurückgegangen (9 Personen) und betrug im letzten Jahr 24,9 %.

Das Bild zeigt die Tatorte der 6.662 Straftaten im Landkreis Freising.

EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

2.6 Landkreis Freising

Im Landkreis Freising leben aktuell 165.483 Einwohner. Bei einer Fläche von 799,8 km2 ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 207 Einwohnern je km2.Zuständig ist hier die PI Freising, die PI Moosburg a.d. Isar sowie die PI Neufahrn bei Freising.

Die Statistik weist dem Landkreis Freising für 2010 insgesamt 9.951 Taten zu, ohne dem Bereich Flughafen sind es

6.662 Straftaten.

Der Rückgang beträgt –0,9 % bzw. –58 Fälle.

Die hohe Anzahl der hier gefilterten „Flughafenfälle“, insgesamt 3.289 Straftaten, ist zu fast 90% auf die Bundespolizei zurückzuführen, die sämtliche am Flughafen festgestellten Verstöße mit Tatort „Nordallee“ – dem Dienststellensitz der BPOLI Flughafen München – zur PKS meldet. Die Nordallee liegt territorial auf dem Gebiet der Gemeinde Freising.

Von den 6.662 Taten konnten 4.003 Fälle geklärt werden, die Aufklärungsquote beträgt 60,1 %. Die Häufigkeitszahl lautet 4.026. Damit hat Freising nach der Stadt Ingolstadt den zweithöchsten Wert im Präsidialbereich.

Kriminalitätsstruktur im Landkreis Freising Anzahl %-Anteil

Diebstahl insgesamt 1.924 (1.901) 28,9 (28,3)

dav. Einfacher Diebstahl 1.190 (1.131) 17,9 (16,8)

dav. Schwerer Diebstahl 734 (770) 11,0 (11,5)

Sonstige Straftatbestände gem. StGB 1.564 (1.795) 23,5 (26,7)

dav. Sachbeschädigung 814 (1.045) 12,2 (15,6)

Vermögens- und Fälschungsdelikte 1.467 (1.451) 22,0 (21,6)

dav. Betrug 1.084 (1.033) 16,3 (15,4)

Rohheitsdelikte 1.001 (934) 15,0 (13,9)

dav. Körperverletzung 665 (624) 10,0 (9,3)

Strafrechtliche Nebengesetze 627 (571) 9,4 (8,5)

dav. Rauschgiftdelikte 442 (394) 6,6 (5,9)

24

Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Im Landkreis Freising leben aktu-ell 165.483 Einwohner. Bei einer Fläche von 799,8 qkm ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 207 Einwohnern je qkm. Zuständig ist

hier die PI Freising, die PI Moosburg a.d. Isar sowie die PI Neufahrn bei Freising. Die Statistik weist dem Landkreis Freising für

2010 insgesamt 9.951 Taten zu. Ohne dem

Bereich Flughafen sind es 6.662 Straftaten.Der Rückgang beträgt –0,9 % bzw. –58 Fälle.

Die hohe Anzahl der hier gefilterten „Flugha-fenfälle“, insgesamt 3.289 Straftaten,ist zu fast 90% auf die Bundespolizei zurück-zuführen, die sämtliche am Flughafenfestgestellten Verstöße mit Tatort „Nordallee“ dem Dienststellensitz der Bundespolizei am Flughafen München zur PKS meldet. Die Nordallee liegt territorial auf dem Gebiet der Gemeinde Freising.Von den 6.662 Taten konnten 4.003 Fälle ge-klärt werden. Die Aufklärungsquotebeträgt 60,1 %. Die Häufigkeitszahl lautet 4.026.

Die Grafik zeigt die Tatorte der 6.662 Straftaten im Landkreis Freising.

2.2.9.6 Landkreis Freising

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EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Mit den 2.786 geklärten Straftaten wurden 2.132 Tatverdächtige ermittelt, das sind 25 tatverdächtige Personen bzw. +1,2% mehr als im Vorjahr.

Die Verteilung auf die Altersgruppen ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.

Ebersberg Anzahl %-Anteil der Gruppe der Tatverdächtigen

Kinder bis unter 14 Jahre 79 (90) 3,7% (4,3%) -0,6

Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre 298 (274) 14,0% (13,0%) +1,0

Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahre 221 (217) 10,4% (10,3%) +0,1

Summe Kinder, Jugendliche, Heranwachsende 598 (581) 28,1% (27,6%) +0,5

Erwachsene ab 21 Jahre 1.534 (1.526) 71,9% (72,4%) -0,5

Unter den 2.132 Tatverdächtigen waren 1.686 deutsche Staatsangehörige und 446 Nichtdeutsche. Bei den Nichtdeutschen ist deren Anteil gegenüber 2009 um +6,0% gestiegen (26 Personen) und betrug im letzten Jahr 21,0 %.

Das Bild zeigt die Tatorte der 5.032 Straftaten im Landkreis Ebersberg.

1.573 (1.517) 31,3 (32,6)

864 (892) 17,2 (19,2)

709 (625) 14,1 (13,4)

1.211 (1.265) 24,1 (27,2)

761 (798) 15,1 (17,2)

1.105 (864) 22,0 (18,6)

864 (671) 17,2 (14,4)

739 (625) 14,7 (13,4)

532 (423) 10,6 (9,1)

354 (324) 7,0 (7,0)

238 (211) 4,7 (4,5)

25

Der Landkreis Ebersberg hat derzeit 127.907 Einwohner aus. Mit einer Fläche von 549,4 qkm ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 233 Einwohnern je qkm. Die PI Ebersberg und die PI Poing mit nachgeordneter PSt Va-terstetten betreuen den Landkreis. Im letzten Jahr wurden

5.032 Straftaten

mit Tatort im Landkreis Ebersberg zur PKS gemeldet. Dies sind 380 Fälle mehr als noch im Jahr 2009. Der Anstieg beläuft sich somit

auf +8,2%. Ebersberg ist der ein-zige Landkreis im Präsidialbereich, bei dem 2010 die Fallzahlen gestie-gen sind. Hier ist insbesondere der Zuständigkeitsbereich der PI Ebers-berg betroffen. Dort ist für 2010 einen Straf-tatenanstieg von +21,5 % zu verzeichnen, was allerdings überwiegend auf ein Großver-fahren der KPI Erding mit rund 90 Einzeltaten wegen Kreditvermittlungsbetrugs (Tatort Ge-meinde Bruck), sowie gestiegener

Fallmeldungen der Bun-despolizei wegen Beförde-rungserschleichung (Tatort Bahnhof Grafing) zurückzu-führen ist.Es konnten insgesamt 2.786 Taten geklärt wer-den. Die Aufklärungsquote beträgt 55,4 %. Die Häufig-keitszahl beträgt 3.934.

Die Grafik zeigt die Tatorte der 5.032 Straftaten im Landkreis Ebersberg.

Mit den 2.786 geklärten Straftaten wur-den 2.132 Tatverdächtige ermittelt, dassind 25 tatverdächtige Personen bzw. +1,2% mehr als im Vorjahr.

2.2.9.7 Landkreis Ebersberg

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Diebstahl insgesamt 1.656 (1.658) 31,3 (31,1)

- Einfacher Diebstahl 1.005 (955) 19,0 (17,9)

- Schwerer Diebstahl 651 (703) 12,3 (13,2)

Sonstige Straftatbestände gem. StGB 1.519 (1.644) 28,8 (30,9)

- Sachbeschädigung 997 (1.107) 18,9 (20,8)

Vermögens- und Fälschungsdelikte 844 (793) 16,0 (14,9)

- Betrug 681 (582) 12,9 (10,9)

Rohheitsdelikte 815 (766) 15,4 (14,4)

- Körperverletzung 570 (532) 10,8 (10,0)

Strafrechtliche Nebengesetze 406 (399) 7,7 (7,5)

- Rauschgiftdelikte 232 (217) 4,4 (4,1)

EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Dachau Anzahl %-Anteil der Gruppe der Tatverdächtigen

Kinder bis unter 14 Jahre 99 (86) 4,0% (3,4%) +0,6

Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre 234 (268) 9,5% (10,6%) -1,1

Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahre 245 (266) 10,0% (10,6%) -0,6

Summe Kinder, Jugendliche, Heranwachsende 578 (620) 23,5% (24,6%) -1,1

Erwachsene ab 21 Jahre 1.879 (1.899) 76,5% (75,4%) +1,1

Unter den 2.457 Tatverdächtigen waren 1.758 deutsche Staatsangehörige und 699 Nichtdeutsche. Bei den Nichtdeutschen ist deren Anteil gegenüber 2009 um +8,0% gestiegen (52 Personen) und betrug im letzten Jahr 28,5%.

Das Bild zeigt die Tatorte der 5.283 Straftaten im Landkreis Dachau.

26

Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Der Landkreis Dachau zählt derzeit 137.680 Menschen. Bei einer Fläche von 579,2 qkm ist dort eine Bevölkerungsdichte von 238 Ein-wohnern je qkm gegeben. Dachau ist der einzige

Landkreis im Präsidialbe-reich, der von einer Poli-zeiinspektion betreut wird. 2010 wurden in Dachau

5.283 Straftaten

gezählt. Gegenüber 2009 sind dies 42 Fälle (-0,8%) weniger. 2.908 Taten konnten geklärt werden. Die Aufklärungsquote im Landkreis Dachau beträgt somit 55,0 %. Die Häufig-keitszahl lautet 3.837.

Im Zusammenhang mit den 2.908 geklärten Straf-taten im Landkreis wurden 2.457 Tatverdächtige er-mittelt, das sind 62 tatver-dächtige Personen bzw. –2,5% weniger als im Vorjahr.

Die Grafik zeigt die Tatorte der 5.283 Straf-taten im Landkreis Dachau.

2.2.9.8 Landkreis Dachau

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EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

2.9 Landkreis Fürstenfeldbruck

Mit insgesamt 203.129 Einwohnern ist Fürstenfeldbruck der bevölkerungsreichste Landkreis im Präsidialbereich. Nach Ingolstadt ist dort auch die höchste Bevölkerungsdichte gegeben. Bei einer Fläche von 434,8 km2 errechnet sich diese auf einen Wert von 467 Einwohner je km2.

Zuständig für den Landkreis sind die PI Fürstenfeldbruck, die PI Olching, PI Gröbenzell sowie die PI Germering.

Im letzten Jahr wurden

7.715 Straftaten

mit Tatort im Landkreis Fürstenfeldbruck zur PKS gemeldet. Gegenüber 2009 waren dies 501 Fälle weniger, also -6,1%.

Geklärt werden konnten 4.608 Delikte. Das ergibt eine Aufklärungsquote von 59,7 %. Die Häufigkeitszahl ist 3.798.

Kriminalitätsstruktur im Landkreis Fürstenfeldbruck Anzahl %-Anteil

Diebstahl insgesamt 2.460 (2.756) 31,9 (33,5)

dav. Einfacher Diebstahl 1.462 (1.596) 19,0 (19,4)

dav. Schwerer Diebstahl 998 (1.160) 12,9 (14,1)

Sonstige Straftatbestände gem. StGB 2.337 (2.470) 30,3 (30,1)

dav. Sachbeschädigung 1.420 (1.543) 18,4 (18,8)

Vermögens- und Fälschungsdelikte 1.183 (1.268) 15,3 (15,4)

dav. Betrug 868 (938) 11,3 (11,4)

Rohheitsdelikte 1.146 (1.137) 14,9 (13,8)

dav. Körperverletzung 803 (814) 10,4 (9,9)

Strafrechtliche Nebengesetze 506 (506) 6,6 (6,2)

dav. Rauschgiftdelikte 304 (312) 3,9 (3,8)

EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Mit den 4.608 geklärten Straftaten im Landkreis wurden 3.702 Tatverdächtigeermittelt, das sind 39 Personen bzw.–1,1% weniger als im Vorjahr.

Die Verteilung auf die Altersgruppen ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.

Fürstenfeldbruck Anzahl %-Anteil der Gruppe der Tatverdächtigen

Kinder bis unter 14 Jahre 223 (183) 6,0% (4,9%) +1,1

Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre 466 (506) 12,6% (13,5%) -0,9

Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahre 383 (380) 10,4% (10,2%) +0,2

Summe Kinder, Jugendliche, Heranwachsende 1.072 (1.069) 29,0% (28,6%) +0,4

Erwachsene ab 21 Jahre 2.630 (2.672) 71,0% (71,4%) -0,4

Unter den 3.702 Tatverdächtigen waren 2.850 deutsche Staatsangehörige und 852 Nichtdeutsche. Bei den Nichtdeutschen ist deren Anteil gegenüber 2009 um +2,2% gestiegen (18 Personen) und betrug im letzten Jahr 23,0%.

Das Bild zeigt die Tatorte der 7.715 Straftaten im Landkreis Fürstenfeldbruck.

27

Mit insgesamt 203.129 Einwohnern ist Für-stenfeldbruck der bevölkerungsreichsteLandkreis im Präsidialbereich. Nach Ingol-stadt ist dort auch die höchste Bevölke-rungsdichte gegeben. Bei einer Fläche von 434,8 qkm errechnet sich diese auf einen Wert von 467 Einwohner je qkm.Zuständig für den Landkreis sind die PI Fürstenfeldbruck, die PI Olching, PIGröbenzell sowie die PI Germering.Im letzten Jahr wurden

7.715 Straftaten

mit Tatort im Landkreis Fürstenfeldbruck zur PKS gemeldet.

Gegenüber 2009 waren dies 501 Fälle weniger, also -6,1%. Geklärt werden konnten 4.608 Delikte. Das ergibt eine Aufklärungsquote von 59,7 %. Die Häufigkeitszahl ist 3.798.

Mit den 4.608 geklärten Straf-taten im Land-kreis wurden 3.702 Tatver-dächtige ermit-telt, das sind 39 Personen bzw.–1,1% weniger als im Vorjahr.

Das Bild zeigt die Tatorte der 7.715 Straftaten im Landkreis Fürstenfeldbruck.

2.2.9.9 Landkreis Fürstenfeldbruck

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EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

2.10 Landkreis Landsberg am Lech

Der Landkreis Landsberg am Lech hat aktuell 114.134 Einwohner. Die Fläche des Landkreises beträgt inklusive des Ammersees 804,4 km2, die Bevölkerungsdichte ist 142 Einwohner je km2. Betreut wird er von der PI Landsberg am Lech und der PI Dießen am Ammersee.

2010 waren im Landkreis Landsberg am Lech

3.832 Straftaten

bekannt geworden. Das sind 422 Fälle weniger als im Jahr 2009. Der Rückgang beträgt -9,9 %.

Geklärt werden konnten 2.451 Delikte, was eine Aufklärungsquote im Landkreis von 64,0 % ergibt. Die Häufigkeitszahl lautet 3.357 und ist vergleichbar mit der des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen.

Kriminalitätsstruktur im Landkreis Landsberg am Lech Anzahl %-Anteil

Diebstahl insgesamt 1.083 (1.279) 28,3 (30,1)

dav. Einfacher Diebstahl 752 (853) 19,6 (20,1)

dav. Schwerer Diebstahl 331 (426) 8,6 (10,0)

Sonstige Straftatbestände gem. StGB 950 (1.252) 24,8 (29,4)

dav. Sachbeschädigung 419 (552) 10,9 (13,0)

Vermögens- und Fälschungsdelikte 798 (814) 20,8 (19,1)

dav. Betrug 640 (668) 16,7 (15,7)

Rohheitsdelikte 696 (601) 18,2 (14,1)

dav. Körperverletzung 495 (401) 12,9 (9,4)

Strafrechtliche Nebengesetze 240 (259) 6,3 (6,1)

dav. Rauschgiftdelikte 151 (145) 3,9 (3,4)

Mit den 2.451 geklärten Straftaten wurden 2.096 Tatverdächtige ermittelt, das sind 46 Personen bzw. –2,1% weniger als im Vorjahr.

Die Verteilung auf die Altersgruppen ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.

EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Landsberg am Lech Anzahl %-Anteil der Gruppe der Tatverdächtigen

Kinder bis unter 14 Jahre 95 (114) 4,5% (5,3%) -0,8

Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre 251 (240) 12,0% (11,2%) +0,8

Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahre 199 (243) 9,5% (11,3%) -1,8

Summe Kinder, Jugendliche, Heranwachsende 545 (597) 26,0% (27,9%) -1,9

Erwachsene ab 21 Jahre 1.551 (1.545) 74,0% (72,1%) +1,9

Unter den 2.096 Tatverdächtigen waren 1.768 deutsche Staatsangehörige und 328 Nichtdeutsche.

Bei den Nichtdeutschen ist deren Anteil um +6,5% gestiegen (20 Personen) und betrug im letzten Jahr nur 15,7%.

Das Bild zeigt die Tatorte der 3.832 Straftaten im Landkreis Landsberg am Lech.

28

Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Der Landkreis Landsberg am Lech hat aktuell 114.134 Einwoh-ner. Die Fläche des Landkreises beträgt inklusive des Ammersees 804,4 qkm, die Bevölkerungs-

dichte ist 142 Einwohner je qkm. Betreut wird er von der PI Landsberg am Lech und der PI Dießen am Ammersee. 2010 waren im Landkreis Landsberg am Lech

3.832 Straftaten

bekannt geworden. Das sind 422 Fälle weniger als im Jahr 2009. Der Rückgang beträgt -9,9 %. Geklärt werden konnten 2.451 Delikte, was eine Aufklä-rungsquote im Landkreis von 64,0 % er-gibt. Die Häufigkeitszahl lautet 3.357 und ist vergleichbar mit der des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen.

Mit den 2.451 geklärten Straftaten wurden 2.096 Tatverdächtige ermittelt, das sind 46 Personen bzw. –2,1% weniger als im Vorjahr.

Die Grafik zeigt die Tatorte er 3.832 Straf-taten im Landkreis Landsberg am Lech.

2.2.9.10 Landkreis Landsberg am Lech

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EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Unter den 2.343 Tatverdächtigen waren 1.857 deutsche Staatsangehörige und 486 Nichtdeutsche. Bei den Nichtdeutschen ist deren Anteil gegenüber 2009 um –1,0% zurückgegangen (5 Personen) und betrug im letzten Jahr 20,7%.

Das Bild zeigt die Tatorte der 4.549 Straftaten im Landkreis Starnberg.

29

Der Landkreis Starnberg zählt 130.010 Men-schen. Bei einer Fläche von 487,7 qkm, inklu-sive des Starnberger Sees, ist dort eine Be-völkerungsdichte von 267 Einwohnern je qkm gegeben. Bezüglich der polizeilichen Zustän-digkeiten ist zu beachten, daß der LandkreisStarnberg neben den oberbayerischen Poli-zeiinspektionen Starnberg, Herrsching,Germering (teilweise) und Gauting zusätzlich

durch eine Dienststelle desPP München mitbetreut wird.Die Münchner PI 46 in Planegg ist neben den Gemeinden Plan-egg, Gräfelfing und Neuried des Landkreises München auch für den Gautin-ger Ortsteil Stockdorf und für Teile der Ge-meinde Krailling des Landkreises Starnberg zuständig.2010 wurden in Starnberg insgesamt

4.549 Straftaten

gezählt. Gegenüber 2009 sind dies lediglich 42 Fälle weniger. Der Rückgang beträgt -0,8 Prozent.

Der PKS des PP München wurden davon 274 Fälle aufgrund ihrer oben geschilderten Zuständigkeit zugewiesen. 2.662 Taten konnten geklärt werden, die Aufklärungs-quote im Landkreis Starnberg beträgt somit 55,5 %. Die Häufigkeitszahl lautet 3.499.

Die Grafik zeigt die Tatorte der 4.549 Straftaten im Land-kreis Starnberg

2.2.9.11 Landkreis Starnberg

Page 30: Sicherheitsbilanz 2010 Polizeipräsidium Oberbayern Nord · 4.13 Verkehrsüberwachung 4.14 Verkehrsaufklärung 4.15 Herausragende Verkehrseinsätze ... 1.3 Die Polizeidienststellen

EE 33 –– 33661111 KKrriimmiinnaalliittäättssllaaggee 22001100

Kriminalitätsstruktur am Flughafen München Anzahl %-Anteil

Strafrechtliche Nebengesetze 3.014 (3.667) 64,2 (71,3)

dav. Straftaten gegen das AufenthG 2.582 (3.177) 55,0 (61,8)

dav. Rauschgiftdelikte 114 (149) 2,4 (2,9)

Vermögens- und Fälschungsdelikte 795 (695) 16,9 (13,5)

dav. Urkundenfälschung 397 (387) 8,5 (7,5)

dav. Betrug 299 (220) 6,4 (4,3)

Diebstahl insgesamt 428 (416) 9,1 (8,1)

dav. Einfacher Diebstahl 407 (374) 8,7 (7,3)

dav. Schwerer Diebstahl 21 (42) 0,4 (0,8)

Sonstige Straftatbestände gem. StGB 331 (252) 7,0 (4,9)

dav. Beleidigung 65 (64) 1,4 (1,2)

dav. Sachbeschädigung 49 (46) 1,0 (0,9)

Rohheitsdelikte 126 (108) 2,7 (2,1)

dav. gef. und schwere Körperverletzung 9 (19) 0,2 (0,4)

dav. einfache Körperverletzung 65 (45) 1,4 (0,9)

Strafrechtliche Nebengesetze 3.014 (3.667) 64,2 (71,3)

davon. Straftaten gegen das AufenthG 2.582 (3.177) 55,0 (61,8)

Davon Rauschgiftdelikte 114 (149) 2,4 (2,9)

Vermögens- und Fälschungsdelikte 795 (695) 16,9 (13,5)

davon Urkundenfälschung 397 (387) 8,5 (7,5)

davon Betrug 299 (220) 6,4 (4,3)

Diebstahl insgesamt 428 (416) 9,1 (8,1)

davon Einfacher Diebstahl 407 (374) 8,7 (7,3)

davon Schwerer Diebstahl 21 (42) 0,4 (0,8)

Sonstige Straftatbestände gem. StGB 331 (252) 7,0 (4,9)

davon Beleidigung 65 (64) 1,4 (1,2)

davon. Sachbeschädigung 49 (46) 1,0 (0,9)

Rohheitsdelikte 126 (108) 2,7 (2,1)

davon gef. und schwere Körperverletzung 9 (19) 0,2 (0,4)

davon einfache Körperverletzung 65 (45) 1,4 (0,9)

30

Der Flughafen München be-findet sich auf dem Gebiet der

Landkreise Freising und Erding und hat eine Fläche von rund 14,4 qkm. Am Flugha-fen München wurden 2010 insgesamt

4.696 Straftaten

festgestellt. Über die Hälfte waren auslän-derrechtliche Verstöße (55,0 %). Durch die PI Flughafen wurden 1.743 Delikte zur PKS gemeldet, weitere 2.953 Delikte wurden durch die Bundespoli-zei endsachbearbeitet. Gegenüber 2009 stellt dies einen Rückgang von –8,7% dar. Zu-rückzuführen ist dieser Rückgang darauf, daß rund 600 ausländerrechtliche Verstöße weniger bei der Ein- und Ausreise von der Bundespolizei festgestellt worden waren als noch im Vorjahr. Ohne die Verstöße nach dem AufenthG und AsylVfG hat die Allgemeinkriminalität um 150 Fälle zuge-nommen (+7,6%). Neben einem deutlichen Plus bei den Betrugsdelikten (+35,9%) sind auch im Diebstahlsbereich (Einfacher Diebstahl +8,8%) und bei den Körperverletzungen (+44,4%) deut-liche Anstiege in den Fallzahlen festzustellen. Wegen der hohen Anzahl von ausländerrechtlichen

Aufgriffen ist die Aufklärungsquo-te am Flughafen erwartungsge-mäß hoch. Sie beträgt insgesamt 86,3%, wobei die Bundespolizei mit ihren Delikten eine Quote von 97,6%, und die Landespo-lizei mit der überwiegenden All-gemeinkriminalität immer noch 67,1% erzielte. Die PI Flughafen betreut neben dem gesamten Flughafengelän-de noch das davon östlich gele-gene Gewerbegebiet Schwaig im Bereich der Gemeinde Oberding (Landkreis Erding).

Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

2.2.9.12 Flughafen München

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EG Container Bei der KPI Erding wurde die 4-köpfige Ermittlungsgruppe Container gegründet. Ziel war die Aufklärung von Sachbeschädigungen durch Brandlegung an Altpapiercon-tainern und vorsätzlichen Brandstiftungen, die sich seit Anfang des Jahres im Land-kreis Ebersberg häuften. Zunächst wurde ein 18-Jähriger nach einer Brandstiftung an einer Scheune festgenommen. In diesem Zusammenhang erlangten die Ermittler Hinweise auf weitere zwölf Jugendliche, die in wechselnder Besetzung insgesamt 4 Brandstiftungen, 9 Fälle von Sachbeschädigung durch Brandlegung sowie Eigen-tums- und Betäubungsmitteldelikte und weitere Straftaten begingen.

EG Funkenflug Seit Mai 2009 häuften sich in den Landkreisen Erding, Ebersberg und Freising Ein-brüche in Geschäftshäuser und Schulen wobei die Täter gezielt Tresore angingen. Zur Aufklärung der Taten wurde bei der KPI Erding die EG Funkenflug gegründet. Bei einer geplanten Festnahme- und Durchsuchungsaktion konnten insgesamt 9 Tatverdächtige festgenommen werden. Der Bande werden insgesamt 40 Einbrüche mit einem Beuteschaden von 500.000 Euro zur Last gelegt.

EG KreuztorIm Zuge eines eskalierenden Streites zwischen mehreren Personen wurde in der Nähe des Ingolstädter Kreuztores ein 18-Jähriger niedergestochen. Bereits kurze Zeit später konnte der Täter, ein 21-jähriger Ingolstädter festgenommen werden. Durch die Ermittlungsarbeit der EG Kreuztor konnte das Tatmesser im Bachbett der Sandrach aufgefunden und der Sachverhalt aufgeklärt werden.

EG NiOSeit Frühjahr 2009 führte die KPI (Z) Ermittlungen gegen mehrere Personen aus Ka-labrien wegen des Verdachtes des bandenmäßigen Kokainhandels. Die Ermittlungs-gruppe NiO konnte 11 Haftbefehle vollziehen und 75 Objekte im Raum München, Erding, Fürstenfeldbruck und Augsburg durchsuchen. Mehrere zehntausend Euro, Waffen und verschiedene andere Gegenstände konnten sichergestellt werden. Ins-gesamt waren rund 340 Beamte an der Aktion beteiligt.

EG StauseeDie Leiche eines unbekannten neugeborenen Mädchens wurde an der Staustufe bei Rennertshofen/Bertoldsheim geborgen. Sie befand sich in einem grauen Pla-stikmüllsack in dem zudem noch diverse Bekleidungsstücke und Textilien zu finden waren. Zur Abklärung des Sachverhaltes und Feststellung der Identität der Mutter wurde die EG Stausee gegründet. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnte der Fall aber nicht aufgeklärt werden.

EG LagunaUnbekannte Täter sprengten einen Geldautomaten in Günzenhausen auf, ver-ursachten einen Schaden von rund 34.000 Euro und entwendeten 10.000 Euro. Gleichartige Aufbrüche von Geldautomaten waren auch in Österreich und Italien zu verzeichnen. Bei den Einbrüchen in Österreich sicherte die Frau die Tatbegehung mit einer Maschinenpistole ab und war fortan als „Kalaschnikow-Lady“ bekannt. Die EG Laguna der KPI (Z) konnte in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizeiinspek-tion Erding die durchgeführten Einbrüche klären. Das Pärchen hat ein Geständnis abgelegt.

2.3 Arbeit der Ermittlungsgruppen im Jahr 2010

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

32

Die Deliktszahlen in diesem Bereich sind im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent angestiegen. Insgesamt 68 Fälle hatten die Ermittler der Kriminalpolizeiinspektionen zu bearbeiten, wobei dies 0,1 Prozent der Ge-samtkriminalität darstellt. Besonders erfreulich ist die Aufklärungsquote bei den 17 registrier-ten Mordfällen mit 94,1 Prozent. Ähnlich her-vorragend stellt sich die Aufklärungsquote bei Totschlag dar. Hier konnten von den 31 Fällen 90,3 Prozent geklärt werden.

9668 Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Raub, Körperverletzungsdelikte, sowie Geiselnahme und Menschenraub gehören, waren im Jahr 2010 zu verzeichnen. Der Schwerpunkt der Rohheitsdelikte lag er-neut bei der einfachen Körperverletzung. 5088 Fälle bedeuten eine Steigerung um 12,2 Prozent. Trotzdem konnten 93,2 Pro-zent dieser Taten geklärt werden.

Für den Deliktsbereich Diebstahl ist im Jahr 2010 wiederum ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Insgesamt 17.677 Diebstähle, 1.652 Fälle weniger als im Jahr 2009, wur-den 2010 aufgenommen und bearbeitet. Trotz der rückläufigen Tendenz ist dies im-mer noch ein Anteil von 28,9 Prozent an der Gesamtkriminalität.

2.4.1 Straftaten gegen das Leben

2.4.3 Diebstahl

2.4.2 Rohheitsdelikte

2.4 Deliktsbereiche im Detail

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Dieser Deliktsbereich erfasst Straf-taten die sich im öffentlichen Raum, auf Straßen, Wegen und Plätzen ereignen. Raubüberfälle, Sachbeschädigungen, Diebstähle von Fahrzeugen und auch Automatenaufbrüche werden beispiels-weise darin aufgeführt. Die Straßenkri-minalität mit insgesamt 12.390 Fällen (2009: 13480) hat einen Anteil von 20,2 Prozent an der Gesamtkriminalität 2010.

Leicht ansteigende Fallzahlen weist der Be-reich der Drogenkriminalität auf. 3038 Fälle im Jahr 2010 stehen hier 2904 Delikten im Jahr 2009 gegenüber. Dies entspricht einem Anstieg von 4,6 Prozent.

Dementsprechend ist auch die Zahl der Dro-gentoten angestiegen. 19 Todesfälle von Personen im Alter von 23 – 48 Jahren muss-ten registriert werden, die aus dem Konsum von Drogen resultierten.

Die Vermögens- und Fälschungsdelikte wiesen im Jahr 2010 einen Rückgang von 3 Prozent auf 10.763 Fälle auf. Wohl auch deswegen, weil das Entdeckungsrisiko bei einer Aufklärungsquote von 78,5 Prozent sehr hoch ist. Die Betrugsdelikte bil-den mit 7.747 Fällen den Hauptanteil in diesem De-liktsbereich. Insgesamt entstand bei den erfassten Vermögensdelikten ein finanzieller Schaden von 39,3 Millionen Euro. Allein 24,5 Millionen Euro ent-fielen davon auf die durch Betrug erzielten illegale Erlöse. Hier finden Betrüger auch mit bereits seit Jahren bekannten Betrugsmaschen immer wieder gutgläubige Opfer. So konnten z. B. Unbekannte über fingierte Gewinnmitteilung 90.000 Euro von einer Frau aus Ingolstadt ergaunern.

2.4.4 Rauschgiftkriminalität

2.4.5 Straßenkriminalität

2.4.6 Vermögens- und Fälschungsdelikte

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(Vorjahr in Klammern) KPI ErdingKPI ErdingKPI ErdingKPI Erding KPI KPI KPI KPI ---- FFB FFB FFB FFB KPI IngolstadtKPI IngolstadtKPI IngolstadtKPI Ingolstadt PP OBNPP OBNPP OBNPP OBN PMKPMKPMKPMK----linkslinkslinkslinks 3 (4)3 (4)3 (4)3 (4) 4 (5)4 (5)4 (5)4 (5) 2 (12)2 (12)2 (12)2 (12) 9 (21)9 (21)9 (21)9 (21)

PMKPMKPMKPMK----rechtsrechtsrechtsrechts 43 (27)43 (27)43 (27)43 (27) 38 (51)38 (51)38 (51)38 (51) 40 (44)40 (44)40 (44)40 (44) 121 (122)121 (122)121 (122)121 (122)

PMKPMKPMKPMK----AusländerAusländerAusländerAusländer 1 (1)1 (1)1 (1)1 (1) 2 (0)2 (0)2 (0)2 (0) 0 (1)0 (1)0 (1)0 (1) 3 (2)3 (2)3 (2)3 (2)

sonst. Staatsschutzdeliktesonst. Staatsschutzdeliktesonst. Staatsschutzdeliktesonst. Staatsschutzdelikte 8 (28)8 (28)8 (28)8 (28) 6 (15)6 (15)6 (15)6 (15) 12 (9)12 (9)12 (9)12 (9) 26 (52)26 (52)26 (52)26 (52)

GesamtGesamtGesamtGesamt 55 (55 (55 (55 (60)60)60)60) 50 (71)50 (71)50 (71)50 (71) 54 (66)54 (66)54 (66)54 (66) 159 (197)159 (197)159 (197)159 (197)

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Staatsschutzdelikte werden in der Polizei-lichen Kriminalstatistik (PKS) nicht erfasst. Zusammen mit Delikten der allgemeinen Kriminalität wie z. B. Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung, die unter einem politischen Motiv begangen werden, bilden sie den Bereich der „Poli-tisch Motivierten Kriminalität“ (PMK). Die PMK wird in vier Unterbereiche, angelehnt an die jeweilige ideologische Ausrichtung, auf-geteilt.

Wie aus der Tabelle ersichtlich, ging im Bereich des PP Oberbayern Nord die Zahl um 38 Straftaten (- 19 %) im Vergleich zum Vorjahr zurück.

Unter sonstige Staatschutzdelikte fallen Taten, die keiner der linken, rechten oder auslän-dischen Organisationen zugeordnet werden können oder bei denen der Täter offenbar ohne politisch zuordenbare Motivation ein re-levantes Delikt begangen hat.

Die 159 (Vorjahr: 197) im Bereich des PP Oberbayern Nord 2010 gemeldeten Delikte verteilen sich wie folgt auf die Zuständigkeits-bereiche der Kriminalpolizeiinspektionen:

Die Zahl der Ermittlungsverfahren im rechten Spektrum betrug 121. Darunter waren 3 Fälle der Körperverletzung. Die übrigen 118 Straf-taten gliedern sich in die sog. Propagandade-likte, unter die auch Hakenkreuzschmierereien zählen (94 Fälle) und sonstige Straftaten, wie z. B. Volksverhetzung, Nötigung oder Sachbe-schädigung (24 Fälle).

„Sieg-Heil-Rufe“ am Barthelmarkt

In einem Bierzelt auf dem Oberstimmer Barthelmarkt spielte am Montagmorgen, dem 30. August 2010 die Stimmungsband „Alley Cats“. Durch Rufe wie „Hip-hip-hurra“ heizte der Sänger zunächst die Stimmung im Festzelt an. Schließlich rief der 49-Jäh-rige drei Mal „Sieg“, worauf aus dem Pu-blikum vereinzelt mit „Heil“ geantwortet wurde.

Die Beweisführung konnte auch auf ein im Internet veröffentlichtes Video gestützt werden. Der Band-Leader wurde wegen der Verwendung von Kennzeichen ver-fassungswidriger Organisationen zu einer Geldstrafe von 2.400 Euro verurteilt.26 Delikte konnten keiner politischen Richtung

oder einer der oben genannten Ideologien zugeordnet werden (z. B. Straftaten durch Tier- oder Umweltschützer). Auch in diesem Bereich liegt der Schwerpunkt mit 15 Fällen bei den Propagandadelikten.

Die 9 gemeldeten Fälle sind fast ausnahmslos Sachbeschädigungen.

2.5.1 Politisch motivierte Kriminalität links

2.5.2 Politisch motivierte Kriminalität rechts

2.5.4 Herausragende Fälle:

2.5.3 Politisch motivierte Kriminalität sonstige / nicht zuordenbar:

2.5 Politisch Motivierte Kriminalität (PMK):

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In der Silvesternacht zum Jahr 2010 brannte ein Sportflugzeug, das in einem Hangar des zivil genutzten Teils des ehemaligen Flieger-horsts in Fürstenfeldbruck abgestellt war, vollständig aus. Den Brand an sich hatte niemand bemerkt, erst am 02.01.2010 wurde der Schaden entdeckt. Bei der Tatortbefund-aufnahme stellte sich heraus, dass an sechs von acht Sportflugzeugen die Tankdeckel

geöffnet und mit Papierlunten versehen wor-den waren. Diese waren auch angezündet worden, jedoch war es nur an einem Flug-zeug zum Vollbrand gekommen. Die übrigen Flugzeuge wurden unterschiedlich stark beschädigt. Der Sachschaden belief sich auf etwa 42.000 Euro.

Der Anschlag wird der politisch motivierten Kriminalität zugeordnet, da in Fürstenfeld-bruck und Umgebung erheblicher Wider-stand gegen die zivile Fliegerei auf dem Bundeswehrgelände besteht, auf dem der militärische Flugbetrieb 1997 eingestellt wurde. Einer konkreten Person oder Grup-pierung konnte die Straftat bislang nicht zu-geordnet werden.

Ein 20 Meter breites Hakenkreuz trampelten unbekannte Täter im August 2010 in ein Mais-feld nahe eines Weilers im Landkreis Ebers-berg. Das Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, als dessen Verwendung die Tat zu bewerten ist, wurde von einem Segel-flieger entdeckt und fand rasch den Weg in die Presse. An genau diesem Wochenende fand an einem unweit gelegenen Sportflugplatz ein

Flugtag statt.

Der Landwirt, dem das Maisfeld gehört, war nicht zu bewegen, das Feld abzumähen, da der Mais erst im September reif und bei einer vorgezogenen Ernte annähernd wertlos ist. Die Option, das Haken-kreuz und damit den rechtswid-rigen Zustand stehen zu lassen und möglicherweise einen Touris-mus des rechten Spektrums hinzu-nehmen, stand andererseits nicht zur Debatte.

Schließlich erzielten die Beamten des Kommissariats Staatschutz

in Erding und der Bürgermeister der Gemein-de Aßling die Einigung mit dem Pächter des Grundstücks, aus dem Hakenkreuz durch Hinzufügen von vier Linien ein harmloses „Fen-sterkreuz“ zu machen.

Brandanschlag auf Zivilflieger am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck

Hakenkreuz in Maisfeld, Landwirt verweigert Entfernung

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Die EG Laguna befasste sich mit den Er-mittlungen gegen italienische Staatsange-hörige wegen Verdachts des besonderes schweren Diebstahls in Tateinheit mit dem Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion.

Anfang Februar 2010 wurde in den Geldaus-gabeautomaten der Raiffeisenbank in Eching/Günzenhausen Gas eingeleitet und anschlie-ßend gezündet. Aus dem zerstörten Automaten (Sachschaden ca. 70.000 €) entnahmen die Täter ca. 106.000 €. Die Ermittlungen erga-ben, dass sechs Stunden nach der Tat drei italienische Staatsangehörige in Piding in eine Verkehrskontrolle der PIF Traunstein geraten waren. Dabei wurde festgestellt, dass die Per-sonen in Österreich und Italien einschlägig vorbestraft und von den italienischen Behörden zur polizeilichen Beobachtung ausgeschrieben waren. Zum Zeitpunkt der Kontrolle war aber den kontrollierenden Beamten die Sprengung des Automaten in Eching noch nicht bekannt, weshalb die Beschuldigten ihre Fahrt fortset-zen konnten.Im Rahmen der Kontrolle wurden bei den Per-sonen Aufzeichnungen mit Tatortbezug (Weg-beschreibungen, Adressen von italienischen

Staatsangehörigen) gesichert und die mitgeführten Handydaten festgehalten. Die Ermittlungen erhärteten den Verdacht, dass es sich bei den kontrollierten Personen um die Täter von Gün-zenhausen handelte. Zur Tataus-führung hatten die Beschuldigten vorher in Landshut zwei Kennzei-chen, einen Pkw Mercedes sowie Sauerstoff- und Acetylenflaschen entwendet. Der Pkw konnte spä-ter bei München aufgefunden werden. Die Gasflaschen befan-den sich noch im Kofferraum. Über die Funkzellenauswertung konnte die Anwesenheit der Be-schuldigten in Landshut bestätigt werden. Videoaufzeichnungen einer Tankstelle in Tatortnähe

belegten zudem, dass sich die Beschuldigten am Vortag dort aufgehalten hatten. Im März 2010 hielten Zollbeamte bei Aachen einen Pkw nach kurzer Verfolgung an. Während drei Insassen die Flucht gelang, konnte eine Per-son festgenommen werden: Wie sich später herausstellte, handelte es sich um die Tat-verdächtige im Verfahren EG „Laguna“. Der Pkw, die angebrachten Kennzeichen sowie ein weiteres Kennzeichenpaar waren Tage zuvor in Kerpen entwendet worden. Im Kofferraum wurden Gasflaschen aufgefunden. Die Täter

waren vermutlich gerade auf der Fahrt zu einer Tatausführung. In NRW waren seit Dezember bis dato dreizehn Geldautomatensprengungen (davon drei Versuche) zu verzeichnen. Beim PP Aachen wurde eine Ermittlungskommission eingerichtet. Bei der Staatsanwaltschaft Lands-hut wurde gegen die Festgenommene Antrag auf Haftbefehl gestellt, der vom Amtsgericht Landshut erlassen wurde. Gleichzeitig ergingen internationale Haftbefehle gegen zwei weitere dringend Tatverdächtige, die im April in Italien festgenommen wurden.

Einer der Tatverdächtigen wurde nach Deutsch-land ausgeliefert, der andere befindet sich in einer Justizvollzugsanstalt in Italien. Die italienischen Behörden führen gegen die drei Beschuldigten ebenfalls Ermittlungen wegen „Bankraubes“. Mittlerweile wurden zwei Be-schuldigte vom Landgericht Landshut zu mehr-jährigen Freiheitsstrafen verurteilt.Der in Italien befindliche dritte Beschuldigte wi-dersprach der Auslieferung nach Deutschland; der europäische Haftbefehl in Italien gegen ihn wurde von einem italienischen Gericht aufge-hoben.

Ermittlungsgruppe Laguna2.6 Organisierte Kriminalität

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Ansprechpartner

Leiter: Polizeidirektor Thomas Zäpfel 0841–9343–1040Vertreter: Polizeirat Hermann Rettenbeck 0841–9343–1041

Autor: EPHK Friedrich Baumann

3.Ordnungs- und Schutzaufgaben Verkehr

Berichterstattung:Polizeipräsidium Oberbayern NordSachgebiet E 2Sicherheit und Ordnung Verkehrssicherheit

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Zur polizeilichen Betreuung von insgesamt 81 öffentlichen Versammlungen und Aufzügen unter freiem Himmel wur-den im vergangenen Jahr 450 Beamte eingesetzt. The-menschwerpunkte waren vor allem die geplante 3. Start-bahn am Flughafen München und der Atomausstieg.

Zur Betreuung von 809 „Sonstigen Veranstaltungen“ - wie beispielsweise Staatsbesuchen, Open-Air-Ver-anstaltungen, Volks- und Straßenfesten - sowie einer stetig zunehmenden Anzahl von Freizeitsportveran-staltungen wurden 5.715 Polizeibeamte eingesetzt. Es wurden 75 Personen festgenommen; 50 Per-sonen mussten in Gewahrsam genommen werden; 3 Beamte wurden bei Einsätzen verletzt.

Im vergangenen Jahr wurden im Präsidialbereich 162 größere Sportveranstaltungen betreut, wobei insgesamt 3.546 Polizei-beamte eingesetzt waren. Bei den Einsätzen wurden 30 Festnahmen sowie 6 Gewahr-samnahmen getätigt. Ein Beamter wurde leicht verletzt.

Anlässlich der FIFA WM 2010 fanden im Dienstbereich des PP Oberbayern Nord vielerorts Public-Viewing-Veranstaltungen statt, an denen insgesamt rund 110.000 Zuschauer teilnahmen. Zur polizeilichen Betreuung wur-den insgesamt 749 Polizeibeamte eingesetzt, die dabei 3.191 Mann-stunden abgeleistet haben.

3.1.Veranstaltungen mit politischem Hintergrund

3.2. Unpolitische Veranstaltungen

3.3. Sportveranstaltungen

3.3.1 Public-Viewing anlässlich FIFA WM 2010

3. Versammlungen / Aufzüge sowie Sport- und sonstige Veranstaltungen

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Bei der polizeilichen Betreuung von insgesamt 32 Heimspielen des ERC Ingolstadt wurden 2.851 Mannstunden abgeleistet. Die Eishockeyspiele verliefen ohne nennenswerte Zwischenfälle, da die regelmäßig verabredeten „Drittauseinandersetzungen“ nach Spielschluss durch lageangepassten Kräfteansatz verhindert wer-den konnten.

Nachdem Teile der Ingolstädter Eishockey-Ultrabewegung polizei-lich bedenkliche Tendenzen gezeigt hatten, wurde von der DEL gegen 11 Mitglieder ein bundesweites Stadionverbot verhängt.

Am 24. Juli wurde der in Ingolstadt neu er-richtete AUDI-SPORT-PARK eröffnet. Das östlich der BAB-Ausfahrt Ingolstadt Süd ge-legene Fußballstadion bietet Platz für 15.000 Zuschauer. Nachdem beabsichtigt ist, das Stadion neben Heimspielen des Bundesliga-Vereins „FC Ingolstadt 04“ auch für andere Großveranstaltungen zu nutzen, wird seitens der Polizeiinspektion Ingolstadt eine an-haltende Steigerung der Einsatzbelastung erwartet.

Im vergangenen Jahr wurden 20 Heimspiele des Bundesli-gavereins FC Ingolstadt 04 polizeilich betreut. Zu den Spie-len fanden sich insgesamt 90.000 Zuschauer davon rund 15.000 angereiste Gäste-Fans ein. Unter den Gäste-Fans befanden sich regelmäßig bis zu 100 Personen der Kategorien B und C. Zur polizeilichen Betreuung waren insgesamt 1.325 Polizei-beamte eingesetzt, die dabei 10.050 Mannstunden abgelei-stet haben. Es wurden 10 Festnahmen und 2 Gewahrsam-nahmen getätigt. In 810 Fällen kam es zur Sicherstellung unzulässiger Gegenstände.

3.3.2 Fertigstellung des Ingolstädter AUDI-SPORT-PARKS

3.3.3 Heimspiele des „FC Ingolstadt 04“

3.3.4 Heimspiele des „ERC Ingolstadt - DEL

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Am 2. Februar stürzte eine CESSNA 425 bei der Landung am Flughafen München ab. Als der Pilot wegen eines Propellerausfalls auf dem Flug-hafen München landen wollte, kam es in einer Wiese auf dem Flughafen-gelände zu einer Bruchlandung, wobei das Flugzeug vollständig zerstört wurde. Die beiden Piloten blieben unverletzt.

Anfang Februar fand die „46. Münchener Sicherheitskonferenz“ statt. Das gesamteinsatzverantwortliche Polizeipräsidium München wurde hierbei insbe-sondere durch Kräfte der PI Flughafen München sowie der VPI Freising bei der Betreuung und Lotsung der zahlreichen VIPS aus aller Welt unterstützt.

Am 24. April fand im Ingolstädter Münster die „Zentrale Trauerfeier der Bundesrepublik Deutschland“ für vier im Afghanistaneinsatz gefallene Soldaten der Bundeswehr statt, an der auch Bundeskanzlerin Dr. Merkel, die Bun-desminister Westerwelle und zu Guttenberg sowie der Bayerische Ministerpräsident Seehofer teilnahmen.

Um einen reibungslosen Ablauf des Gottesdienstes zu ge-währleisten, wurden umfangreiche Verkehrs-, Sicherungs- und Schutzmaßnahmen durchgeführt.

Im zurückliegenden Jahr 2010 kam es glückli-cherweise zu keinen Schadenslagen, die das Ausmaß einer Katastrophe erreicht haben. Dennoch hielten extreme Winter-Witterungs-verhältnisse im Februar und Dezember 2010 die Einsatzkräfte teilweise über Tage hinweg im Dauereinsatz.

3.4 Katastrophenschutz

3.5 Weitere bedeutende Ereignisse

3.5.1 Bruchlandung am Flughafen München

3.5.2 46. Münchner Sicherheitskonferenz (Siko)

3.5.3 Zentrale Trauerfeier der Bundesrepublik Deutschland

Im zurückliegenden Jahr 2010 kam es glückli-cherweise zu keinen Schadenslagen, die das Ausmaß einer Katastrophe erreicht haben. Dennoch hielten extreme Winter-Witterungs-verhältnisse im Februar und Dezember 2010 die Einsatzkräfte teilweise über Tage hinweg im Dauereinsatz.

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Am 16. November führte das Präsidium Oberbayern Nord eine Übung mit ange-nommener Flugzeugentführung durch. Übungsschwerpunkt war die Verlegung des Führungsstabs von Ingolstadt zur PI Flughafen und die dortige Führungs-übernahme durch das Präsidium.

Ein 49-jahriger Mann wurde am 13. August durch einen Schuss aus seiner eigenen Waffe verletzt, als ihn SEK-Beamte überwältigten. Der 49-Jäh-rige hatte seine 50-jährige Ex-Frau in Kaufering wegen einer Aussprache aufgesucht und ge-droht, sich und drei weitere im Haus anwesende Personen umzubringen. Während des SEK-Zugriffs versuchte der 49-Jährige, sich mit seiner Waffe in den Kopf zu schießen und traf dabei seine Schulter. Die Geiseln und die eingesetzten Beamten blieben unverletzt.

Am 28. Juli landete ein Airbus A 380 am Flughafen München, der im Rahmen einer Feierstunde auf dem Gelände der Lufthansa Technik AG auf den Namen „München“ getauft wurde. An der Feierlichkeit nah-men neben dem Vorstandvorsitzenden der Lufthansa auch Bundesverkehrsminister Dr. Ramsauer und der Münchner Oberbürgermeister Ude teil.

Am 10. September wurde bei Aushubarbeiten in Ingolstadt eine Fliegerbombe gefunden. Weil der Abtransport zu riskant erschien, wurde das zentnerschwere Teil an Ort und Stelle entschärft. Hier-zu mussten die Theodor-Heuss-Brücke für den Fahrzeug- und Bahnverkehr gesperrt und ein angrenzendes Mehrfamilienhaus geräumt werden.

3.5.7 Fliegerbombe entschärft

3.5.4 Flugzeugtaufe des AIRBUS A 380

3.5.7 Fliegerbombe entschärft

3.5.6 Polizei-Übung am Flughafen München

3.5.5 Geiselnahme in Kaufering

Am 10. September wurde bei Aushubarbeiten in Ingolstadt eine Fliegerbombe gefunden. Weil der Abtransport zu riskant erschien, wurde das zentnerschwere Teil an Ort und Stelle entschärft. Hier-zu mussten die Theodor-Heuss-Brücke für den Fahrzeug- und Bahnverkehr gesperrt und ein angrenzendes Mehrfamilienhaus geräumt werden.

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Ansprechpartner

Leiter: Polizeidirektor Thomas Zäpfel 0841–9343–1040

Vertreter: Polizeirat Hermann Rettenbeck 0841–9343–1041

Autor: PHK Heinz Rindbacher

4. Verkehrssicherheit

Berichterstattung:Polizeipräsidium Oberbayern NordSachgebiet E 2Sicherheit und Ordnung Verkehrssicherheit

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Verkehrsunfälle Verletzte Tote Gesamtunfall- entwicklung 2010 2009 % 2010 2009 % 2010 2009 %

Lkrs. Erding 4.051 3.730 + 8,60 807 747 + 8,03 12 8 + 50,00

Lkrs. Freising 5.714 5.173 + 10,45 1.141 1.004 + 13,64 9 14 - 35,71

Lkrs. Ebersberg 2.897 2.845 + 1,82 554 592 - 6,41 4 6 -33,33

Lkrs. Dachau 4.368 4.077 + 7,13 831 755 + 10,06 16 11 + 45,45

Lkrs. Starnberg 3.948 3.850 + 2,54 659 660 - 0,15 4 11 - 63,63

Lkrs. Fürstenfeld- bruck

4.563 4.261 + 7,08 851 902 - 5,65 5 5 0,00

Lkrs. Landsberg a. Lech

2.953 2.790 + 5,84 774 763 + 1,44 14 12 + 16,66

Lkrs. Eichstätt 3.057 2.765 + 10,56 747 613 + 21,85 11 9 + 22,22

Lkrs. Pfaffenhofen 4.068 3.792 + 7,27 797 764 + 4,31 8 6 + 33,33

Lkrs. Neuburg- Schrobenhausen

2.306 2.225 + 3,64 590 541 + 9,05 6 9 - 33,33

Stadt Ingolstadt 4.125 3.828 + 7,75 903 785 + 15,03 3 2 + 50,00

Gesamtunfälle 42.050 39.336 + 6,89 8.654 8.126 + 6,49 92 93 - 1,07

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Die Verkehrsentwicklung des Jahres 2010 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord zeigt eine leicht steigende Entwicklung bei den Gesamtunfallzahlen. Es wurden

42.050 Verkehrsunfälle(39.336) - Vorjahreswerte in Klammern - im Zu-ständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ober-bayern Nord aufgenommen. Dieser Bereich umfasst die zehn Landkreise Erding, Freising, Ebersberg, Dachau, Starnberg, Landsberg a. Lech, Fürstenfeldbruck, Eichstätt, Pfaffenhofen a. d. Ilm, Neuburg-Schrobenhausen und die Stadt Ingolstadt. Wesentlichen Anteil an diesem leichten Anstieg der Unfallzahlen hatten insbe-sondere die Unfälle, die auf winterliche Straßen-verhältnisse zurückzuführen waren. Allein 2.450 Verkehrsunfälle (964) wurden mit der Unfallur-sache Schnee- und Eisglätte erfasst, 154,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Bei 6.333 (6.083) Verkehrsunfällen entstand Personenschaden, wobei 8.654 (8.126) Personen verletzt wurden.

24.266 Verkehrsunfälle ereigneten sich inner-orts, dabei wurden 19 Menschen getötet. Au-ßerhalb geschlossener Ortschaften ereigneten sich 17.784 Verkehrsunfälle mit 73 Toten.

Die Todesopfer auf Autobahnen gingen von 13 auf 9 zurück. Mit 28 Todesopfern, davon 25 außerorts, waren die Staatsstraßen bei den tödlichen Verkehrsunfällen am höchsten be-lastet, gefolgt von den Bundesstraßen mit 24 (davon 20 außerorts) und den Kreisstraßen mit 16 (davon 12 außerorts).

Somit ereigneten sich zwar 57,7 % der Ver-kehrsunfälle innerorts, jedoch sind 79,35 % der Todesopfer auf klassifizierten Außerorts-straßen zu beklagen.

Im Jahr 2010 verloren 92 Menschen auf den Straßen im Präsidialbereich Oberbayern Nord ihr Leben, 1 Person weniger als im Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang von 1,07 Prozent.

4.1 Unfallentwicklung

4.2 Räumliche Aufteilung der Unfälle:

Die Tabelle zeigt die Unfallentwicklung in den Landkreisen des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord:

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Beteiligte Fzg./Fußgänger Verletzte Tote

2010 2009 % 2010 2009 % 2010 2009 %

PKW 23.838 22.642 + 5,28 5.488 4.996 + 9,85 66 49 + 34,69

Lkw 2.857 2.436 + 17,28 246 198 + 24,24 0 1 - 100,00

KOM 236 228 + 3,51 152 81 + 87,65 0 0 0,00

Krad/ Mofa 1.038 1.054 - 1,52 892 920 - 3,04 17 16 +6,25

Fahrrad 1.660 1.801 - 7,83 1.414 1.501 - 5,80 7 14 - 50,00

Fußgänger 542 524 + 3,44 410 382 + 7,33 1 11 - 90,91

Landw. Zugm. 123 133 - 7,52 16 19 -15,79 1 1 0,00

Sonst. Fzg. 2.849 2.787 + 2,22 36 29 +24,14 0 1 - 100,00

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

2010 war bei 660 (698) Verkehrsunfällen Alkohol unfallursächlich. Dies stellt einen Rückgang von 5,44 Prozent dar. Bei diesen Unfällen wurden 380 Personen verletzt. 9 Menschen fanden dabei den Tod. Die Unfälle unter Drogeneinfluss stiegen von 31 auf 33 an und bewegen sich damit weiterhin, verglichen mit den Alkoholunfällen, auf deutlich niedrigem Niveau. Bei den 33 Unfällen wurden 19 Personen verletzt und 1 Person getötet.

Der erfreuliche Rückgang bei den Unfalltoten konnte auch im Jahr 2010 fortgesetzt werden. Die Opferzahlen 2010 gingen erneut leicht zu-rück. Wurden 2009 im Präsidialbereich noch 93 Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr

getötet, waren es im Jahr 2010 nur noch 92 Todesopfer. Der Rückgang um ein Prozent ist insbesondere auf einen Rückgang der Todes-opfer bei den Fußgängern – ein Minus von 90,9 Prozent - zurückzuführen.

4.3 Verkehrsunfalltote

4.4 Alkohol und Drogen

Mit rund 1,5 Promille war ein 19-Jähriger mit seinem Pkw auf einer Verbindungsstraße von Kaufering in Richtung Epfenhausen unterwegs. Hier kam er auf die Ge-genfahrbahn und prallte frontal in einen Nissan, der von einer 37-jährigen Frau gelenkt wurde. Während der 19-Jährige bei dem Zusammenstoß nur leicht verletzt wurde,

erlitten seine zwei Mitfahrer im Alter von 17 und 18 Jahren und die 37-jährige Frau im Nissan schwerste Verletzungen. Der 17-jäh-rige Mitfahrer im Fiat erlag noch am gleichen Tag seinen schweren Verletzungen.

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Die jungen Fahranfänger im Alter von 18 bis 24 Jahren waren an

4.915 Verkehrsunfällen(4.663) beteiligt. Dies stellt einen Anteil von 11,7 Prozent an der Summe aller Unfälle dar. Dabei wurden 2.926 (2.846) Unfälle durch die jungen Fahrer verursacht.

29 (24) Menschen fanden bei den durch diese Altersgruppe verursachten Unfällen den Tod (31,5 % aller Getöteten). 22 (18) Getötete waren selbst junge Verkehrsteilnehmer. 2.309 Personen wurden bei diesen Unfällen verletzt.

Die Unfallzahlen zeigen erneut, dass die jun-gen Fahrer, die selbst nur etwa 8 % der Bevöl-kerung stellen, überproportional an schweren Verkehrsunfällen beteiligt sind.

Auch die Beteiligung von 26,4 Prozent an den Geschwindigkeitsunfällen und 34,1 Prozent an den Alkoholunfällen ist ein Beweis für die verhängnisvolle Risikobereitschaft der jungen Fahrer.

Begleitetes Fahren mit 17:

Die Beteiligung der jungen Fahrer, die am Begleiteten Fahren mit 17 Jahren teilnehmen, liegt mit 24 (42) Verkehrsunfällen sehr niedrig. 17 (22) dieser Unfälle wurden durch diese Gruppe verursacht. Bei den Unfällen wurde niemand getötet. Dies bestätigt, dass mit dem Begleiteten Fahren mit 17 keine neue Gefah-renquelle geschaffen wurde, sondern dass die jungen Verkehrsteilnehmer unter Beobach-tung einer Aufsichtsperson wichtige Erfah-rungen im Straßenverkehr sammeln können.

23 der insgesamt 92 Todesopfer waren nach-weislich nicht angegurtet. Damit waren 25 % (21,5 % im Vorjahr) der Todesopfer nicht angeschnallt. Ein getöteter Zweiradfahrer trug nicht den vorgeschriebenen Schutzhelm.

4.5 Junge Fahranfänger

4.6 Gurt- und Helmpflicht

Eine 18-jährige Fahranfängerin und ihre 17-jährige Freundin wurden bei einem Frontalzusammenstoß auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Mittermar-bach und Petershausen im Landkreis Dachau getötet. Die beiden Mädchen waren im Fiat der 18-Jährigen in Richtung Petershausen unterwegs, als diese aus ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geriet und frontal in einen entgegenkommenden Sattelzug prallte. Die Mädchen erlagen noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen.

Tödlich endete für einen 18-Jährigen eine Fahrt von Puchschlagen nach Kreuzholzhausen im Landkreis Dachau. Der junge Mann verlor aus un-geklärter Ursache die Kontrolle über seinen Wagen und geriet auf das Seitenbankett. Beim Gegenlen-ken kam er nach links von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem Baumstumpf. Der Wagen wur-de daraufhin in die Luft geschleudert und prallte in etwa 2,50 Meter gegen zwei Bäume. Da der junge Mann nicht angegurtet war, wurde er beim Aufprall durch das Fahrerfenster geschleudert. Er war so-fort tot.

4.5 Junge Fahranfänger

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Jahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Schulwegunfälle 87 70 110 96 83 74 87 92 98 82Verletzte Schüler 110 85 119 109 90 80 94 107 109 147Getötete Schüler 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Die Beteiligung der Motorradfahrer am Unfall-geschehen stieg von 693 auf 728. Dies ent-spricht einem Anstieg von 5 %. Dabei wurden 13 (14) Kradfahrer getötet. Erfreulicherweise ging die Zahl der getöteten Motorradfahrer damit erneut zurück. Waren es 2009 noch 136 Unfälle mit Toten und Schwerverletzten, bei denen die Kradfah-rer schuldhaft beteiligt waren, lag diese Zahl 2010 bei 148 (+ 8,8%). Bei diesen durch die Kradfahrer verursachten Unfällen wurden 7 (12) Menschen getötet.Die häufigsten Unfallursachen bei Motor-radunfällen waren erneut zu hohe Geschwin-digkeit, Fehler beim Überholen und fehlender Sicherheitsabstand.

Die Entwicklung der Schulwegunfälle in Ba-yern ist grundsätzlich positiv. Verunglückten noch Mitte der 70er Jahre bis zu 35 Kinder auf ihrem Schulweg tödlich, so konnte diese Zahl in den Jahren 1995, 2001 und 2006 auf Null gesenkt werden. Im Bereich des Polizei-präsidiums Oberbayern Nord ereigneten sich im Jahr 2010 insgesamt 82 Schulwegunfälle, 16 weniger als im Vorjahr. Daraus errechnet sich ein prozentualer Rückgang von 16,33 Prozent.

Ein Schulkind wurde im vergangenen Jahr auf dem Weg zur Schule getötet. 147 Kinder wur-den bei Schulwegunfällen verletzt, 38 mehr als im Vorjahr. Dies entspricht einem Anstieg von 34,8 Prozent.

Langzeitvergleich Schulwegunfälle im Bereich PP Oberbayern Nord

4.7 Motorradunfälle

4.8 Schulwegunfälle

Ein 37-jähriger Motorradfahrer wurde auf einer Staatsstraße bei Schernfeld im Landkreis Eichstätt getötet. Der Mann überholte mit seinem Kraftrad zwei vor ihm fahrende Kraftfahrzeuge. Hierbei übersah er einen entgegenkommenden Audi und prallte frontal in die linke vordere Fahrzeugseite. Der Audi wurde durch die Wucht des Aufpralls um 180 Grad gedreht und schleuderte in den rechten Straßengraben. Dem Motorradfahrer wurde beim Aufprall der linke Arm abgetrennt. Er erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.

Zu einem folgenschweren Schulwegunfall kam es in Fürstenfeldbruck. Ein 11-jähriges Mädchen war mit dem Rad auf dem Weg zur Schule. Bei einem Abbiegevorgang musste das Mädchen aufgrund von Gegenverkehr anhalten und wurde dabei von einem nach-folgenden 60-jährigen Lastwagenfahrer übersehen. Durch die Wucht des Aufpralls wurde sie anschließend gegen ein entgegen-kommendes Auto geschleudert wurde und verstarb zwei Tage später im Krankenhaus.

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Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord wurde im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang bei den tödlichen Fußgängerunfällen verzeichnet. Starben im Jahr 2009 noch 11 Fußgänger bei Verkehrsunfällen, war es 2010 nur noch ein Mensch, der ums Leben kam.

Im Jahr 2010 ereigneten sich 2.784 (2.378) Verkehrsun-fälle, bei denen Schwerverkehrsfahrzeuge beteiligt waren. Dabei wurden 1.078 (888) Personen verletzt und 27 (21) getötet. Dies entspricht einem Anstieg der Unfallzahlen von 17,1 Prozent.

In 72,4 %, nämlich bei 2.016 Unfällen, war der Schwer-verkehr der Verursacher, 14 Menschen wurden bei diesen Unfällen getötet. Dies entspricht einem deutlichen Zu-wachs von 100 Prozent.

Eine 69-jährige Autofahrerin mel-dete in einer Tankstelle, dass sie auf einer Straße in Höhenrein „ir-gendetwas“ erfasst habe. Wie sich später bei den polizeilichen Er-mittlungen herausstellte, erfasste die Frau mit ihrem Außenspiegel einen 76-jährigen Fußgänger. Der Mann wurde beim Aufprall zunächst gegen die Windschutz-scheibe und anschließend in einen neben der Fahrbahn verlau-fenden Bach geschleudert und da-durch getötet. Er konnte erst nach umfangreichen Suchmaßnahmen aufgefunden werden.

Eine 80-jährige Frau war mit ihrem Damen-rad in Ingolstadt stadtauswärts unterwegs. Ein in gleicher Richtung fahrender 52-jäh-riger Lastwagenfahrer bog mit seinem Lkw nach rechts ab und übersah dabei die ord-nungsgemäß auf dem Radweg fahrende Radfahrerin. Sie geriet unter den Lastzug, wurde von der hinteren Zwillingsachse über-rollt und war sofort tot.

4.9 Fußgängerunfälle

4.10 Schwerverkehr

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Unfallanalyse A 8 A 9 A 92 A93 A 94 A 96 A 99 Gesamt

Jahr 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 %

Unfälle gesamt 538 583 2193 2495 485 532 114 106 274 290 633 684 846 1083 5083 5773 +13,57Getötete 2 2 6 4 2 2 0 0 0 1 3 2 2 2 15 13 -13,33Schwerverletzte 14 13 56 56 14 23 8 2 7 10 21 21 22 17 142 142 0,00Leichtverletzte 125 148 373 520 145 115 6 11 60 69 129 174 162 198 1000 1235 +23,50

Hauptunfallursachen bei Fahrzeugführern (ohne Kleinunfälle)

Rang2009 Zahlen %

1Fehler beim Abbiegen/ Wenden/ Rückwärtsfahren/

Ein- und Anfahren 1 3.470 17,18%

2 Nichtbeachten der Vorfahrt/ des Vorranges 2 2.753 13,63%

3

Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit/ nicht angepasste

Geschwindigkeit3 2.527 12,51%

4 Falsche Fahrbahnbenutzung/ Rechtsfahrgebot 4 1.721 8,52%

5 Ungenügender Sicherheitsabstand 5 1.077 5,33%

6 Fehler beim Überholen/ Vorbeifahren 6 880 4,36%

7 Alkoholbeeinflussung beim Fahrzeugführer 7 656 3,25%

Sonstige Ursachen 7.110 35,22%

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Autobahnunfälle im Bereich PP Oberbayern Nord im Überblick

4.12 Hauptunfallursachen

4.11 Bundesautobahnen

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Die polizeiliche Verkehrsüberwachung ori-entiert sich nach einem international aner-kannten Prinzip: Je stärker das subjektive Empfinden des Verkehrsteilnehmers ist, entdeckt zu werden, desto eher ist er bereit, sich gesetzeskonform zu verhalten. Sie ist daher als wichtiger Beitrag anzusehen, die Unfallzahlen niedrig zu halten und schwere Verkehrsunfälle zu verhüten. Die Überschrei-

Die Verkehrssicherheit ist wesentlicher Be-standteil der Inneren Sicherheit und damit ein originäres Aufgabenfeld der Polizei. Mobilität, insbesondere im Straßenverkehr, ist ein Grundbedürfnis der Menschen.

Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Institutionen der Verkehrssicherheitsarbeit ge-meinsam und präventiv darauf hinarbeiten, die

individuelle Mobilität sicherer zu machen und die Zahl der Unfallopfer zu reduzieren. Neben einer verbesserten Fahrzeugtechnik spielen insbesondere auch die Präventionsarbeit der

Polizei sowie die Maßnahmen zur Verkehrsü-berwachung eine erhebliche Rolle, wenn es um den Rückgang der Unfallzahlen geht. Neben überörtlichen Aktionen wie „Sicher auf Bayerns Straßen“ und „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“ wurden durch die Dienststellen des Poli-zeipräsidiums Oberbayern Nord noch eine Reihe von eigenen Veranstaltungen zum Thema Ver-kehrssicherheit durchgeführt. Daneben sei vor allem auch auf die tägliche Arbeit der Jugendver-kehrsschulen und die Verkehrsaufklärung an den Berufs- und weiterführenden Schulen hingewie-sen. Im Bereich der jungen Fahranfänger wurde beispielhaft am 18.09.2010 durch die Polizei in Ingolstadt erneut ein Fahrertraining für junge Fahranfänger mit ausschließlich positiver Reso-nanz abgehalten.

Die Veranstaltung „Ankommen statt Umkom-men“ im Rahmen der Aktion „Sicher und Fair im Straßenverkehr“, die von der Polizei, dem Fahr-lehrerverband und der Verkehrswacht Ingolstadt und mit Unterstützung der DEKRA Ingolstadt durchgeführt wurde, bot wieder rund 120 jungen Teilnehmern die Gelegenheit, unter der Anleitung von Profis ihre Fahrfertigkeit zu verbessern.

tung der Geschwindigkeit stellt auch 2010 eine der Hauptunfallursachen, insbesondere bei schweren Unfällen, dar. Im vergangenen Jahr wurden im Bereich Oberbayern Nord ins-gesamt 165.925 Verkehrsteilnehmer wegen Geschwindigkeitsverstößen verwarnt oder an-gezeigt. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Ur-sache Geschwindigkeitsüberschreitung stieg dennoch von 2.632 auf 3.558 (+35,2%) an.

4.13 Verkehrsüberwachung

4.14 Verkehrsaufklärung

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Sicherheitsbilanz 2010 / Polizeipräsidium Oberbayern Nord

In der Zeit vom 19.04. bis 25.04.2010 fand auf dem Messegelände in München die 29. Internationale Fach-messe für Baumaschinen „BAUMA“ statt. Dabei han-delt es sich um eine soge-nannte Weltleitmesse für Baumaschinen, die nur alle drei Jahre stattfindet und in ihrer Art und Größe weltweit

Unter Einsatzleitung des Polizeipräsidiums Oberba-yern Nord fand in der Zeit vom 25.05. bis 30.05.2010 die 31. Bayern Rundfahrt von Erding nach Füsten-feldbruck statt. Diese Radsportveranstaltung zählt zu den höchst bewer-teten Radrennen in ganz Deutschland. Nach insge-samt fünf Etappen durch ganz Bayern und

Am 12. Juli 2010 wurde ein Eurofighter der Bundes-wehr von Kaufbeuren nach Manching transportiert. Bei dem Kampfjet handelte es sich um ein Übungsflug-zeug, das keine Flugzulas-sung besaß und deshalb auf dem Landweg beför-dert werden musste. Der Transport mit einer Breite von 11,30 Metern wurde in den Abendstunden auf der A 96 durch die Verkehrspolizeiinspek-tion Fürstenfeldbruck übernommen und im

einzigartig ist. Insbesondere auf der A 94 und A 99 kam es bei der An- und Abreise der Messebesucher und Aussteller zu hohem Verkehrsaufkom-men. Insgesamt leisteten die bei der BAUMA eingesetzten Beamten des PP Oberbayern Nord 800 Stunden Dienst. Rund 8500 Kilometer legten die Einsatzkräfte mit ihren Dienstfahrzeugen zurück.

weiteren Verlauf durch die Verkehrspolizeiinspektionen Freising und Ingolstadt bis zur EADS nach Manching begleitet. Zwei Tage später, am 14.07.2010, konnte der Schwertransport am Bestim-mungsort in das Firmenge-lände einfahren. Aufgrund der Breite musste der Trans-port zwei Tunnel umfahren

und konnte selbst auf der dreispurigen A 9 nicht von anderen Verkehrsteilnehmern überholt werden.

rund 750 Kilometer Fahrt-strecke erreichten die Rad-rennfahrer ihr Ziel in der Stadtmitte von Fürstenfeld-bruck. Unterstützt wurde das PP Oberbayern Nord dabei von Einsatzkräften aus ganz Bayern, die unter anderem als Kradfahrer im mobilen Begleitkommando eingesetzt waren. Insge-

samt waren knapp 500 Beamte an diesem Einsatz beteiligt.

4.15 Herausragende Verkehrseinsätze 2010

Eurofighter nach Manching begleitet

31. Bayern Rundfahrt 2010

Baumaschinenmesse BAUMA

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Polizeiliche Sicherheitsbilanz für den Norden Oberbayerns