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KEINE TEILNEHMER AUS BURGDORF Am diesjährigen Finale des Tüftelwettbewerbes waren keine Burgdorfer Schülerinnen und Schüler dabei. Obschon sich diese im Werkunterricht auch mit dem Thema Rückstoss- boot auseinandergesetzt hätten. Für das Finale qualifiziert hat sich aus der Region hingegen ein Team aus Rüegsauscha- chen. Thomas Stuber, der Leiter des Projekts Do-it-Werkstatt.ch ist zugleich Werklehrer im Burg- dorfer Schulhaus Schlossmatt. So begründet er das Fehlen der Schüler aus der Emmestadt zum einen mit einer gewissen Befan- genheit wegen seiner Doppel- rolle. Zum anderen hätten zeitli- che Gründe die Teilnahme ver- unmöglicht. Stuber ist auch Dozent für technisches Gestalten und Fachdidaktik an der Pädago- gischen Hochschule Bern. Dort entwickelt er Lehrmittel zum Technikverständnis. lia Sie schwimmen um die Wette Um es gleich vorwegzunehmen, am Finale des 15. Tüftelwettbe- werbes rund um das beste Rück- stossboot blieben die Teilnehmer aus dem Kanton Bern unter sich. Und dies obschon der Wettbe- werb schweizweit ausgeschrie- ben wurde. Anmelden können sich Schulklassen oder Eltern mit ihren Kindern. Auch wenn sich Schülerinnen und Schüler aus anderen Kantonen für das Finale qualifiziert hätten, komme es im- mer wieder vor, dass sie an der Endrunde in Burgdorf nicht teil- nehmen würden, sagt der Initiant Thomas Stuber. Trotzdem sei das schweizweite Interesse ungebro- chen gross. Verständnis für Technik Die Tüftelwettbewerbe gehören zu den Eckpfeilern der Do-it- Werkstatt. Sie sollen das Tech- nikverständnis und das eigenver- antwortliche Lernen fördern. Ab Anfang Sommer wird jeweils in den Werkklassen der verschiede- nen Schulen an der vorgegebenen Aufgabe getüftelt. In den Klassen finden auch die Qualifikationen für das Finale in Burgdorf statt. An diesem regnerischen Sams- tag tummelt sich eine beachtliche Anzahl aufgeweckter Kinder und Jugendlicher mit ihren Begleit- personen in der Turnhalle des Schlossmattschulhauses. Im Zentrum der Halle stehen vier Wasserbecken. Darin schwim- men kleine Boote aus Styropor. In den unterschiedlichsten Formen kommen sie daher. Eines haben sie allerdings gemeinsam: einen aus einer PET-Flasche gefertig- ten Wassertank. Denn die Dreier- bis Fünfer- teams hatten die Aufgabe, ein Rückstossboot zu entwickeln, welches in einem Tank Wasser mitführt. Dessen Abfluss treibt das Boot an. Das Gefährt soll mit- tels Rückstoss des Wasserstrahls möglichst weit fahren. Dabei muss die auf dem Boot mitge- führte Wassermenge die einzige Energiequelle sein. Zudem darf sie nicht mehr als fünf Deziliter betragen. Der Rückstossantrieb basiert auf dem dritten newton- schen Gesetz. Dieses besagt, dass jede Kraft eine gleich grosse Gegenkraft erzeugt. Matchent- scheidend bei der Aufgabe sind die Anzahl Runden, welche die Boote fahren können. Konzen- triert beobachten die Schülerin- nen und Schüler der jeweiligen Teams ihr Fahrzeug auf dem Was- ser. Angefeuert werden sie der- weil lauthals von Lehrern, Eltern und Freunden. Bereits früh zeigt sich, dass sich ein kreisförmiger Bootsrumpf bewährt. «Das Schwierigste an der Konstruk- tion des Bootes ist das genaue Zentrieren des Wassertanks ge- wesen», erklärt der 17-jährige Stefan Bieri aus dem Schulheim Rossfeld. Gleich zwei Boote der Teams des Berner Schulungs- und Wohnheims Rossfeld setzten auf diese Form. Ein drittes ist als Katamaran unterwegs. Grosse Konkurrenz ist für die aufgeweckten Rossfeldler das Team der Sekundarschule Unter- langenegg. Deren kreisrundes Boot namens Käthi ist im Halbfi- nale mit 33,5 Runden noch füh- rend. Dicht gefolgt vom Schiff der Gegner. In der Finalrunde wen- det sich das Blatt. Das Siegerboot Jet Spinner aus dem Rossfeld schafft ausgezeichnete 33 Run- den und verweist das Käthi auf den zweiten und die Rossfeldler Spinning Irma auf den dritten Platz. Das Rossfeld-Team gewinnt Stefan Bieri, Michael Schmid, Moana Bochiccio, Zeno Schär so- wie Serafino Scola freuen sich zu- sammen mit ihrem Lehrer Peter Stalder über den Sieg. Nicht nur der Pokal und der Wanderpreis gefallen. Die Jugendlichen freu- en sich vor allem über die Wert- schätzung ihres monatelangen Tüftelns. Lilo Lévy-Moser BURGDORF Bootsrennen in der Turnhalle: Am vergange- nen Samstag traten 16 Teams beim Tüftelwettbewerb gegeneinander an. Martin Bieri (links) und Julian Nussbaum beobachten ihr Rückstossboot. Marcel Bieri «Das Schwierigste an der Konstruk- tion des Bootes ist das genaue Zentrieren des Wassertanks gewesen.» Stefan Bieri Mitglied des Siegerteams

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KEINE TEILNEHMER AUS BURGDORF

Am diesjährigen Finale des Tüftelwettbewerbes waren keine Burgdorfer Schülerinnen und Schüler dabei. Obschon sich diese im Werkunterricht auch mit dem Thema Rückstoss-boot auseinandergesetzt hätten. Für das Finale qualifiziert hat sich aus der Region hingegen ein Team aus Rüegsauscha-chen. Thomas Stuber, der Leiter des Projekts Do-it-Werkstatt.ch ist zugleich Werklehrer im Burg-

dorfer Schulhaus Schlossmatt. So begründet er das Fehlen der Schüler aus der Emmestadt zum einen mit einer gewissen Befan-genheit wegen seiner Doppel-rolle. Zum anderen hätten zeitli-che Gründe die Teilnahme ver-unmöglicht. Stuber ist auch Dozent für technisches Gestalten und Fachdidaktik an der Pädago-gischen Hochschule Bern. Dort entwickelt er Lehrmittel zum Technikverständnis. lia

Sie schwimmen um die Wette

Um es gleich vorwegzunehmen,am Finale des 15. Tüftelwettbe-werbes rund um das beste Rück-stossboot blieben die Teilnehmeraus dem Kanton Bern unter sich.Und dies obschon der Wettbe-werb schweizweit ausgeschrie-ben wurde. Anmelden könnensich Schulklassen oder Eltern mitihren Kindern. Auch wenn sichSchülerinnen und Schüler ausanderen Kantonen für das Finalequalifiziert hätten, komme es im-mer wieder vor, dass sie an derEndrunde in Burgdorf nicht teil-nehmen würden, sagt der InitiantThomas Stuber. Trotzdem sei dasschweizweite Interesse ungebro-chen gross.

Verständnis für TechnikDie Tüftelwettbewerbe gehörenzu den Eckpfeilern der Do-it-Werkstatt. Sie sollen das Tech-nikverständnis und das eigenver-antwortliche Lernen fördern. AbAnfang Sommer wird jeweils inden Werkklassen der verschiede-nen Schulen an der vorgegebenenAufgabe getüftelt. In den Klassenfinden auch die Qualifikationenfür das Finale in Burgdorf statt.

An diesem regnerischen Sams-tag tummelt sich eine beachtlicheAnzahl aufgeweckter Kinder und

Jugendlicher mit ihren Begleit-personen in der Turnhalle desSchlossmattschulhauses. ImZentrum der Halle stehen vierWasserbecken. Darin schwim-men kleine Boote aus Styropor. Inden unterschiedlichsten Formenkommen sie daher. Eines habensie allerdings gemeinsam: einenaus einer PET-Flasche gefertig-ten Wassertank.

Denn die Dreier- bis Fünfer-teams hatten die Aufgabe, einRückstossboot zu entwickeln,

welches in einem Tank Wassermitführt. Dessen Abfluss treibtdas Boot an. Das Gefährt soll mit-tels Rückstoss des Wasserstrahlsmöglichst weit fahren. Dabeimuss die auf dem Boot mitge-führte Wassermenge die einzigeEnergiequelle sein. Zudem darfsie nicht mehr als fünf Deziliterbetragen. Der Rückstossantriebbasiert auf dem dritten newton-schen Gesetz. Dieses besagt, dassjede Kraft eine gleich grosseGegenkraft erzeugt. Matchent-

scheidend bei der Aufgabe sinddie Anzahl Runden, welche dieBoote fahren können. Konzen-triert beobachten die Schülerin-nen und Schüler der jeweiligenTeams ihr Fahrzeug auf dem Was-ser. Angefeuert werden sie der-weil lauthals von Lehrern, Elternund Freunden. Bereits früh zeigtsich, dass sich ein kreisförmigerBootsrumpf bewährt. «DasSchwierigste an der Konstruk-tion des Bootes ist das genaueZentrieren des Wassertanks ge-wesen», erklärt der 17-jährigeStefan Bieri aus dem SchulheimRossfeld. Gleich zwei Boote derTeams des Berner Schulungs-und Wohnheims Rossfeld setztenauf diese Form. Ein drittes ist alsKatamaran unterwegs.

Grosse Konkurrenz ist für dieaufgeweckten Rossfeldler dasTeam der Sekundarschule Unter-

langenegg. Deren kreisrundesBoot namens Käthi ist im Halbfi-nale mit 33,5 Runden noch füh-rend. Dicht gefolgt vom Schiff derGegner. In der Finalrunde wen-det sich das Blatt. Das SiegerbootJet Spinner aus dem Rossfeldschafft ausgezeichnete 33 Run-den und verweist das Käthi aufden zweiten und die RossfeldlerSpinning Irma auf den drittenPlatz.

Das Rossfeld-Team gewinntStefan Bieri, Michael Schmid,Moana Bochiccio, Zeno Schär so-wie Serafino Scola freuen sich zu-sammen mit ihrem Lehrer PeterStalder über den Sieg. Nicht nurder Pokal und der Wanderpreisgefallen. Die Jugendlichen freu-en sich vor allem über die Wert-schätzung ihres monatelangenTüftelns. Lilo Lévy-Moser

BURGDORF Bootsrennen in der Turnhalle: Am vergange-nen Samstag traten 16 Teams beim Tüftelwettbewerb gegeneinander an.

Martin Bieri (links) und Julian Nussbaum beobachten ihr Rückstossboot. Marcel Bieri

«Das Schwierigste an der Konstruk-tion des Bootes ist das genaue Zentrieren des Wassertanks gewesen.»

Stefan BieriMitglied des Siegerteams

Hier werden sich auch in Zukunft die Barrieren schliessen: Die BLS will den Bahnübergang Frechterstrasse doch nicht aufheben. Thomas Peter

Kehrtwende beim Bahnübergang

Zuerst gab es nicht viel daran zurütteln: Die BLS wollte den Bahn-übergang Frechterstrasse in Wi-ler schliessen. Daran schienenauch der Unmut und die Ein-sprachen von Gemeinderat, An-wohnern und Landeigentümernnichts zu ändern.

Dann kam die Hiobsbotschaftvon der Schliessung der Papier-fabrik Utzenstorf. Diese stellt be-kanntlich Ende Jahr ihre Produk-tion ein – und plötzlich war allesanders: Im August dieses Jahresbestätigte das Berner Bahnunter-nehmen, dass sich mit dem Ausder «Papieri» die Ausgangslagegeändert habe. Denn ursprüng-lich sollte der Übergang vor derPapierfabrik wegen neuer Ran-gierabläufe im Güterverkehr zu-gehen. Diese hätten sonst zulangen Barriereschliesszeiten ge-führt. Die BLS legte die Einspra-cheverhandlungen auf Eis undwollte die Sache nochmals prüfen.

Im ZeitplanDas hat sie jetzt getan, wie BLS-Mediensprecherin Helene Solter-mann sagt. All jene, die sich gegendie Schliessung der Querung ge-wehrt hatten, können aufatmen –zumindest vorläufig. «Wir müs-sen den Bahnübergang nicht auf-heben», hält Soltermann fest. Da-mit wird auch die geplante Verle-gung der Strasse, die Kulturlandgekostet hätte, hinfällig. Die Ein-sprecherinnen und Einsprecherhabe man bereits informiert. Sol-termann schiebt aber sogleichnach: «Wir wissen zum jetzigenZeitpunkt noch nicht, wie dasPapierfabrikareal künftig genutztwird.» Das müsse sich erst zeigen.Will wohl heissen: Die Schlies-sung könnte später erneut einThema werden. Die BLS gibt nun

die Projektänderung beim Bun-desamt für Verkehr (BAV) ein.Dieses entscheidet über die Bau-bewilligung. Dort sind momentannoch 14 Einsprachen hängig, wo-von 8 die Schliessung des Über-gangs kritisieren. Die BLS rech-net damit, dass das BAV im Früh-ling nächsten Jahres die Bewilli-gung erteilt. Im Sommer sollenwie geplant die Bauarbeiten star-ten und voraussichtlich bis Ende2019 dauern. «Die Projektände-rung sollte nicht zu Verzögerun-gen führen», sagt die Medienspre-cherin.

Die StreckensanierungDer Übergang Frechterstrasse istnur ein Teilaspekt eines viel grös-seren Bahnprojektes. Die BLSplant eine Streckensanierung

durch das ganze Gemeindegebiet,künftig soll der Abschnitt doppel-spurig geführt werden. Zudem istdie Modernisierung des BahnhofsWiler vorgesehen. Insgesamt 23Millionen will die BLS investieren(wir berichteten). Inwiefern sichnun etwas an diesem Betrag än-dert, ist nicht bekannt.

Der Gemeinderat von Wilerkämpft seit Bekanntwerden derBLS-Pläne im letzten Jahr dafür,

dass der Bahnübergang Frechter-strasse offen bleibt. Er gehört zuden Einsprechern und bemängel-te vornehmlich, dass die Schlies-sung nicht zu Ende gedacht sei.Weiter befürchtete er wegen derStrasse, die hätte verlegt werdenmüssen, grosse Einschnitte imdortigen Landwirtschaftsland.Und er sorgte sich um die Kinder,die den Übergang als Schulwegnutzen.

Ein WermutstropfenDie Behörden dürften sich alsoüber den Rückzieher der BLSfreuen. GemeinderatspräsidentChristoph Jutzi gibt sich aller-dings zurückhaltend – auf Anfra-ge sagt er lediglich: «Dem Ge-meinderat ist dieser Fakt nochnicht offiziell mitgeteilt worden.»

Er sehe der offiziellen Mitteilungjedoch positiv entgegen. Der di-rekt betroffene Bauer Thomas Al-lemann, der hätte Land opfernmüssen und sich ebenfalls ge-wehrt hatte, spricht zwar voneinem «Teilerfolg» und davon,dass «auch mal ein Kleinerer ge-wonnen» habe, aber so richtig ju-beln mag er nicht. Der Wermuts-tropfen sei, dass man derzeitnicht wisse, was mit dem Papier-fabrikareal geschehe. Die Schlies-sung des Bahnübergangs sei nurauf Eis gelegt, meint der Land-wirt. Ausserdem gebe es weitereungeklärte Punkte, die ihn störenwürden. Er habe ohnehin einenAnwalt eingeschaltet und warteweiter ab. «Ich werde meine Ein-sprache genau gleich aufrecht-erhalten.» Nadja Noldin

WILER Happy End? Der Über-gang Frechterstrasse wird nun doch nicht geschlossen. Die Gegner können aufatmen. Doch die Freude über den Erfolg ist verhalten.

«Ich werde meine Einsprache genau gleich aufrechterhalten.»

Thomas AllemannLandwirt

DÜRRENROTH/HUTTWILHeute Montag kann Hans Hofstetter-Röthlisberger seinen 94. Geburtstag feiern. Der Jubilar weilt im Seniorenpark Sonnegg in Huttwil. pd

LYSSACHAn der Kirchbergstrasse kann heute Montag Fritz Ammann Geburtstag feiern – er wird 90 Jahre alt. pd

Wir gratulieren

LANGNAUNachkredit fürObjektschutzwaldAn seiner Sitzung vom 30. Ok-tober stimmte der Gemeinderat der Übernahme der Trägerschaft im Objektschutzwaldprojekt Hü-beli–Bramerboden (Variante 3) zu und bewilligte den dafür erfor-derlichen Nachkredit von 24 000 Franken zulasten der Erfolgs-rechnung. Der Objektschutzwald schützt die Gebäude, die am Fuss des Hanges stehen. In der Wald-gesetzgebung wird der Wald-eigentümer nicht zum Unterhalt des Waldes verpflichtet. Es ist die Aufgabe der Gemeinde, das Bau-gebiet vor Naturgefahren zu schützen. Damit der Wald seine Schutzfunktion wahrnehmen kann, muss er gut unterhalten werden. pd

LANGNAUEinstimmiges Ja zu einer KieslieferungDie Anfahrt Schlattli–Ober Zimmerbühl wurde 1987 als Wegstück der Klasse 3 in das Strassenverzeichnis aufgenom-men. Nun genehmigte der Grosse Gemeinderat eine Kieslieferung mit Einbau auf einer Länge von 140 Metern bis zur Liegenschaft Schlattli 863. pd

InKürze

BZ|

Montag, 13. November 2017 Emmental|

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