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en hommage Simon Laks Trois pièces de concert / Sonate pour violoncelle et piano Suite polonaise / Ballade ”Hommage à Chopin“ Judith Ingolfsson Leonid Gorokhov Vladimir Stoupel Trois pièces de concert * (1935) 15:41 01. Prélude varié - Allegretto ma deciso 4:22 02. Romance - Andante con moto 8:45 03. Mouvement perpétuel - Allegro vivace 2:34 Judith Ingolfsson, violin; Vladimir Stoupel, piano Sonate pour violoncelle et piano (1932) 16:27 04. Allegro moderato ma deciso 7:25 05. Andante un poco grave 4:31 06. Presto 4:31 Leonid Gorokhov, cello; Vladimir Stoupel, piano Suite polonaise * (1935) 25:13 07. Molto moderato 7:15 08. Andante 10:23 09. Allegro molto 7:35 Judith Ingolfsson, violin; Vladimir Stoupel, piano 10. Ballade ”Hommage à Chopin“ * (1949) 12:35 Vladimir Stoupel, piano Total Time 70:15 *World premiere recordings

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en hommage Simon LaksTrois pièces de concert / Sonate pour violoncelle et piano Suite polonaise / Ballade ”Hommage à Chopin“

Judith Ingolfsson

Leonid Gorokhov

Vladimir Stoupel

Trois pièces de concert* (1935) 15:4101.Préludevarié-Allegrettomadeciso 4:2202.Romance-Andanteconmoto 8:4503.Mouvementperpétuel-Allegrovivace 2:34

Judith Ingolfsson, violin; Vladimir Stoupel, piano

Sonate pour violoncelle et piano (1932) 16:2704.Allegromoderatomadeciso 7:2505.Andanteunpocograve 4:3106.Presto 4:31

Leonid Gorokhov, cello; Vladimir Stoupel, piano

Suite polonaise* (1935) 25:1307.Moltomoderato 7:1508.Andante 10:2309.Allegromolto 7:35

Judith Ingolfsson, violin; Vladimir Stoupel, piano

10.Ballade ”Hommage à Chopin“* (1949) 12:35

Vladimir Stoupel, piano

Total Time 70:15

*Worldpremiererecordings

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SImon LakS

Ein Leben für die musik –

Ein Überleben durch die musik

Am Ende des Ersten Weltkriegs hatte Polennach123JahrenderBevormundungundUnter-drückung durch die Kaiserreiche Preußen,Russland und Österreich-Ungarn seine natio-naleUnabhängigkeitwiedererlangt.PolnischeKünstler und Intellektuelle wurden nun nichtmehr durch politische Not und existentielleMisereinsExilgetrieben,wieesseitdersoge-nannten dritten polnischen Teilung 1795 anderTagesordnungwar.NebenWienundBerlinblieb Paris der magische Anziehungspunktauch für dieGeneration der umdie Jahrhun-dertwendegeborenenKomponisten,dieindenzwanziger Jahren auszogen, ihr Handwerk inderFremdezuvervollkommnen,diegeradeinderMusikmetropoleParisChancenbekamen,dieihneninderHeimatzunächstvorenthaltenblieben. Zu ihnen gehörte auch Szymon (inFrankreichSimon)Laks(1901-1983).

NachStudien derMathematik undMusik inVilnius und in Warschau öffneten sich demhochbegabten die Tore der Pariser Elitehoch-schule, die er 1929 mit mehreren Preisenabschloss.WennseinemStil jeglicherKonser-

SimonLaks,©ArchivAndréLaks

vatoriums-Konservatismusabgeht,sosinddieSpurenderdorterlangtenhandwerklichenVer-satilität–dieihmspäterdasLebenrettensollte–dochinallenseinenKompositionenspürbar:über seinen Kompositionslehrer Paul Vidal,einem Schüler Massenets (und Lehrer NadiaBoulangers)standerinderkontrapunktischen

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Traditiondes„Fugenpapstes“AndréGedalge,die profunde Kenntnis der Instrumente unddie Alchimie ihrer orchestralen Mischungen,Eleganz und formale Perfektion verdankteer seinem Dirigierlehrer Henri Rabaud, demheute – sicher zu Unrecht – vergessenenlangjährigen Direktor des Konservatoriums.Der auch sprachlich äußerst gewandte Laksmachte schnell seinen Weg. Er engagiertesich inder1926vonPiotrPerkowskigegrün-deten „Association des Jeunes MusiciensPolonais“,dieder„EcoledeParis“nahestand,unddievonAlexandreTansman,demdamalserfolgreichsten, in Paris lebendenpolnischenKomponisten,unterstütztwurde.LaksversahadministrativeAufgaben innerhalbderAsso-ciation, die das Pariser Musikleben vor demzweiten Weltkrieg mit interessanten FarbenundImpulsenbereicherte,undprofitierteselbervon den zahlreichen von der VereinigungorganisiertenVeranstaltungenundKonzerten.

ZwarbliebendieAufträgedergroßenOpern-häuserundOrchesteraus– immerhinwurdesein Blues symphonique mit dem Preis derAssociationausgezeichnet–,aberimBereichdes LiedsundderKammermusik gelang ihmdoch spätestens Mitte der 30er Jahre derDurchbruch. Aus der Freundschaft mit derlegendären polnischen Sängerin Tola Korian4 5

resultierteeineReiheexquisiterVertonungenbedeutenderpolnischerPoesie(Tuwim,Sliwiaku.a.); das international renommierte Roth-Quartett nahm sein zweites StreichquartettinsRepertoire;fürMauriceMaréchal,denbe-rühmtestenfranzösischenCellistenseinerZeit,entstanddieCello-Sonate,diediesermitdemnicht weniger bekannten Ravel-SpezialistenVladoPerlemuter ausder Taufe hob; für denehemaligen Solocellisten des KöniglichenKonzertgebouw Orchesters Gérard Hekking,seit1927ProfessoramConservatoire,entstan-dendieTrois pièces de concert,dieLaksauchineinerspäterverschollen,fürdievorliegendeAufnahme durch Judith Ingolfsson rekonstru-iertenFassungfürViolinepublizierte.

Mit dem Ausbruch des zweiten Weltkriegsfand Laks’ Pariser Karriere ein jähes Ende.Als polnischerBürger jüdischerAbstammungschaffte er es nach der Kapitulation Frank-reichs nicht, sich in die freie Zone zu rettenoder zu emigrieren, wie es in letzter Minutenoch dem Freund Alexandre Tansman gelun-genwar.EinOpferderKollaboration,wurdeeram14.Mai1941zunächstinsLagerPithiviersnahe Orléans verschleppt und von dort am16.Juli1942insVernichtungslagerAuschwitzII-Birkenaudeportiert.Durcheine„unendlicheReihe vonWundern“ entging Laks,wie er es

selber formulierte, dem Holocaust. Entschei-dendwardieVersetzungvomArbeitsdienstindieMännerkapelledesLagers,dererzunächstalsMusiker,dannalsArrangeurundschließlichals deren Leiter angehörte. 1944 folgte eineOdysseeüberSachsenhausen in dieArbeits-lagerFalkensee(beiBerlin)undKaufering(einUnterlagerdesKZDachau),ausdemerEndeApril 1945 befreit wurde. Laks hat seineErfahrungen in Auschwitz in seinem BuchMusik in Auschwitz festgehalten (poln.: Gry Oswiecięmskie;engl.:Music of another World;franz.:Mélodies d’Auschwitz),daszudenwich-tigsten Dokumenten über die Funktion derMusik in dendeutschenKonzentrations- undVernichtungslagerngehört.

Nachseinem„ÜberlebendurchdieMusik“kehr-te Laks zueinem „Leben für dieMusik“nachParis zurück. Aufführungen seiner Werke inFrankreichundPolen,darunterdieWarschauerFernsehproduktion seiner hinreißenden Opéracomique L’Hirondelle inattendue (Die unerwar-tete Schwalbe),AuszeichnungenetwamitdemPreisdesWarschauerChopin-Wettbewerbsfürdie Klavierballade „Hommage à Chopin“ (ausAnlass des 100. TodestagesChopins entstan-den), dem Grand Prix de la Reine Elisabeth1965inBrüsselfürsein4.Streichquartettoderdem Grand Prix des Wettbewerbs in Divonne

les Bains für sein Concerto da Camera 1964täuschenaberdarüberhinweg,dassersichimNachkriegs-Musiklebennurschwerbehauptenkonnte. Das Netzwerk der „Association desJeunes Musiciens Polonais“ existierte nichtmehr. War er in den 30er Jahren geschätztesMitgliedeinermusikalischenBewegung,diesichder Moderne verpflichtet sah, so geriet er imzweitenPariserExil inzunehmendeIsolierung.KomponierteervordemKriegsozusagenaufderHöhederZeit,somochteersichdemradikalenStilwandel der 50er Jahre, den Geboten undVerdiktenderNachkriegsavantgarde,nichtan-schließen.Mehrundmehr verlagerte sichderSchwerpunkt seiner Tätigkeit aufs Schreiben,Übersetzenund–fürdasUnternehmenseinesBruders–aufdieUntertitelungvonFilmen.

LakskehrteausdemKriegalskörperlich-undseelisch Gezeichneter zurück. Die Erfahrung,als Polewie als Jude demSchicksal der kol-lektivenVernichtungentgangenzusein,prägtesein weiteres Schaffen nachhaltig: eindrück-lich in dem unmittelbar nach der Befreiungentstandenen3.Streichquartettsur des motifs populaires polonais, in dem Laks gleichsamdie imaginäre musikalische Landkarte seinerzerstörenHeimatnachzeichnete,indem1954komponiertenPoèmefürViolineundOrchester,das,ohneAuftrag,nacheinemdenSpätfolgen

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derLagerentbehrungengeschuldetenlängerenKrankenhausaufenthaltentstandundzuLebzei-tendesKomponistenkeineAufführungerfuhr,in Liedern auf Texte seines Leidensgenossenin Auschwitz Ludwig Zuk-Skarszewski und inder ergreifenden Elégie pour les villages juifsaufeinenTextAntoniSlonimskisvon1961.Diebeiden letztgenannten Werke erfuhren einenachhaltigeRezeptionzuLebzeitendesKompo-nisten,voralleminPolen.

DieaufdieserCDversammeltenStückestam-men,mitAusnahmederBallade–einemBra-vourstück,dasdochmehristalsnureineStil-kopie–,ausderVorkriegszeit.SiezeigeneinenKomponistenaufdemHöhepunktjugendlicherMeisterschaft,dersichindemfürdie30erJahresotypischenSpannungsfeldvonTraditionundZeitgenossenschaft,vonRestaurationundInno-vationbewegt.Neoklassizismuslässtsichhierals übergreifenderStilbegriff anwenden,wennman ihnweitgenug fasst.Charakteristisch istvorallem–wasfürdie„EcoledeParis“wiefürdie Gruppe der „Jungen Polen“ grundsätzlichgilt – das Amalgam unterschiedlicher natio-naler Einflüsse und Prägungen: Laks’ Musikist polnisch und französisch zugleich, weistslawischewie romanischeCharakteristikaauf,istvorallemfreivonallem,wasmangemeinhinals deutsche Qualitäten zu definieren pflegt:

Gedankenschwere, Komplexität, Tiefgrün-digkeit… Stattdessen allenthalben Prägnanz,Esprit,Ironie,einHangzuspielerischerVirtuosi-tät,aberauchgroßeBeseeltheitindenlangsa-menSätzen.PolnischesLiedgutundpolnischeTänzesindebensopräsentwieJazz-Rhythmenund -Harmonik. Szymanowski auf der einen,RavelaufderanderenSeitehaltensichalsPatendezent im Hintergrund: die Suite polonaise,1936 auch orchestriert und Szymanowskigewidmet,basiert,wiedasspätere3.Streich-quartett,auforiginalempolnischenLiedgut.AuswelchenQuellenLaksinbeidenFällenschöpf-te, ist unklar (das ergreifende, ungewöhnlicheKopfthema des langsamen Satzes mit seinerin einer großen Septime mündenden Moll-Dreiklangsbrechung mag er in den 1926 vonJózef Koffler herausgegebenen 40 polnischen Volksliedern gefundenhaben).Ravel-NähezeigtsichimKopfsatzundimBluesderCellosonatesowie wie im Mouvement perpétuel der Trois pièces de concert,Satztypen,diesichauch inRavelsViolinsonate(1922-27)finden.Beimdrit-tenSatzderCellosonatehingegen,mitseinenunregelmäßigen 5er-Taktgruppierungen undJazz-Harmonien, hört man die rhythmischenCapriceneinesDaveBrubeck ‚avant la lettre’.Neben Simon Laks überlebten andere polni-scheKomponistenjüdischerAbstammungdenHolocaust. Władysław Szpilman und Andrzej

dasKennedyCenter inWashingtonD.C.Kon-zerteführtensiebislangdurchfastdiegesamteUSA, nach Deutschland, in die TschechischeRepublik, nachRußland, Japan,Ungarn, Island,PuertoRico,PanamaundMacao.SiearbeitetalsSolistinkontinuierlichmitgroßenOrchesternundnamhaftenDirigentenwieWolfgangSawallisch

CzajkowskientgingendemTodimWarschauerGetto,AlexandreTansman,GrzegorzundJerzyFitelberg,IgnaceStrasfogel,KarolRathausundPaul Kletzki konnten rechtzeitig in die USA,MieczysławVainbergnachRussland,CzesławMarek in die Schweiz flüchten. Andere, wieJoachimMendelsohnundJózefKoffler,entgin-gen der Vernichtung nicht. Von einigen bliebnurderName,undihreWerkesindfürimmerverschwunden. Simon Laks verstummte alsKomponist 1967 im Angesicht der erneutenexistentiellenBedrohungdesjüdischenVolkes,dieinden6-TageKriegmündete.

Frank Harders-Wuthenow

JudIth InGoLfSSon

DererstePreisbeimrenommiertenInternationa-lenViolinwettbewerbinIndianapolisimJahr1998bedeutetefürJudithIngolfssondenendgültigenDurchbruch:DieAuszeichnungmarkiertdenBe-ginnihrerbeachtlicheninternationalenKonzert-karriere.SeitherwirdsieihremRufalsKünstlerinmitmusikalischerReife,außergewöhnlichgutentechnischen Fähigkeiten und charismatischemAuftretenstetsgerecht. Judith IngolfssonspieltregelmäßigaufdengroßenBühneninallerWelt,darunterz.B.dasKonzerthausBerlin,dieTokyoCityOpera,dieCarnegieHall inNewYorkund

JudithIngolfsson,©VladimirStoupel

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oder Leonard Slatkin. Ihr Musikstudium absol-vierte Judith Ingolfsson beim legendären Violi-nistenundPädagogenJaschaBrodskyamCurtisInstituteofMusicinPhiladelphiaundbeiDavidCerone und Donald Weilerstein am ClevelandInstitute of Music. Neben der Goldmedaille inIndianapoliserspieltesiesichzahlreichePreiseund Auszeichnungen, u.a. den 1. Preis bei derConcert Artists Guild Competition in New Yorkundden3.PreisbeideminternationalenViolin-wettbewerbPremio Paganini inGenua.

SeitOktober2008 ist Judith IngolfssonPro-fessorin an der Hochschule für Musik unddarstellende Kunst Stuttgart. Sie spielt eineLorenzo-Guadagnini-Violinevon1750.

LEonId GorokhoV

LeonidGorokhovstudierteamKonservatoriumvonSt.PetersburgundistPreisträgermehrererbedeutender internationaler Wettbewerbe.1995 zeichnete ihn die European AssociationforEncouragementoftheArtsmitdemCulturalAchievement Prize für sein “aussergewöhnli-ches Talent und herausragende künstlerischeVollendung“aus.

1991 tratLeonidGorokhovalsSolistmitdemPhilharmonischenOrchesterSt.Petersburgunter

der Leitung von Lord Menuhin auf; ihre engemusikalischeAffinitätführtezueinerlangjährigenZusammenarbeit mit gemeinsamen AuftritteninvielenLändern.LeonidGorokhovspieltealsSolist unter anderem mit dem Royal Philhar-monicOrchestra,demPhilharmoniaOrchestra,der St. Petersburg Capella, dem Moskauer

Staatlichen Symphonieorchester, dem PragerPhilharmonischen Orchester, dem Orchestrede laSuisseRomandeundverschiedenenOr-chesternderBBC.EinladungenführtenihnzumMegaroninAthen,zurBargeMusicinNewYorksowiezuvielenwichtigeninternationalenFesti-valswieKuhmo,München,Perth(Schottland),Schleswig-Holstein und Spoleto. Darüber hin-ausunternimmterregelmäßigRecital-TourneenimFernenOsten.EristGründungsmitglieddesHermitageStringTrio, ein vonderKritikhochgelobtesEnsemble,dasu.a.beimLincolnFesti-valundinderWigmoreHallzuGastwar.

NebenseinerLaufbahnalsSolistundKammer-musikerunterrichteteranderLondonerGuild-hallSchoolofMusicandDramasowieanderHochschulefürMusikundTheaterinHannover.Zu seiner Diskographie gehören AufnahmenmitrussischemRepertoiresowie,begleitetvonNikolai Demidenko, eine CD mit Werken vonSchubert.

VLadImIr StoupEL

Die internationale Presse kommentierteVladimirStoupelsAuftritteals„pianistischesFeuerwerk“(WashingtonPost)undals„ganzbesondere Interpretation“ (Der TagesspiegelBerlin). Seine Gesamteinspielung der Werke

fürBratscheundKlaviervonHenriVieuxtempsgemeinsammitdemBratscherThomasSelditzerhielt den begehrten „Preis der deutschenSchallplattenkritik“.AlsKonzertsolist istVladimirStoupel Gast führender Orchester wie z.B.des Berliner Philharmonischen Orchesters,des Gewandhausorchesters Leipzig, des

VladimirStoupel,©MichaelRosenthalLeonidGorokhov,©JillFurmanowsky

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RussischenStaatsorchestersundderStaats-kapelle Weimar. Er arbeitet wiederholt mitDirigenten wie Christian Thielemann andMichail Jurowski zusammen und tritt in in-ternationalen Konzertsälen auf wie u. a. inder Berliner Philharmonie, im KonzerthausBerlin,inderAveryFisherHallNewYorkundin der National Gallery Washington DC. Mitexklusiven Beiträgen gastiert er immer wie-derbeidengroßen internationalenFestivalswie beim Schleswig-Holstein Musikfestival,beim Festival Piano en Valois (Frankreich)unddemBargemusicFestivalNewYork.AlsKammermusikerspieltVladimirStoupelunteranderem mit dem Breuninger-Quartett, derBratscherin Tabea Zimmermann und demCellistenLeonidGorokhov.ErbildetaucheinDuomitderGeigerinJudithIngolfsson.

Seine umfangreiche Diskographie dokumen-tiertverschiedeneStileundEpochen,wiez.B.WerkevonSchostakowitsch,ArnoldSchön-berg, Schumann und Brahms, sowie dasGesamtsonatenwerkvonAlexanderSkrjabin,fürderenAufnahmeerdenLuxemburgischen„Excellentia“-Preiserhaltenhat.

VladimirStoupelstudierteKlavierundDirigierenamMoskauerKonservatorium. Zu seinenPro-fessoren zählen Lazar Berman und Gennady

Rozhdestvensky. Preisträger des Internatio-nalen Musikwettbewerbs Genf, lebt VladimirStoupelheuteinBerlin.

English

SImon LakS

a Life for music – Survival through music

Attheendof theFirstWorldWar,Polandre-gaineditsnationalsovereigntyafter123yearsofdominationandoppressionbythePrussian,Russian,andAustro-Hungarianempires.Polishartistsandintellectualswerenolongerdrivenintoexilebypoliticalnecessityandexistentialmisery,ashadbeentheorderofthedaysincetheso-calledThirdPartitionofPolandin1795.BesidesViennaandBerlin,Parisremainedthemagicalcenterofattractionalsoforthegene-rationof composersbornaround the turnofthecentury,whoduringthe1920swentforthto perfect their skills abroad, who preciselyin the musical metropolis of Paris receivedthechancesthatwereatfirstdeniedthemathome.AmongthemwasalsoSzymon(inFranceSimon)Laks(1901–1983).

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Afterstudyingmathematicsandmusic inVil-niusandWarsaw,thehighlytalentedmusicianenrolled inParis’selitecollege,graduating in1929 with several prizes. Although his stylelacksanykindof conservatory-conservatism,the traces of the workmanlike versatilityattained there – which would later save hislife – are nevertheless perceivable in all hiscompositions: via his composition teacherPaulVidal,apupilofMassenet(andteacherofNadiaBoulanger),hestoodinthecontrapuntaltraditionofthe“popeofthefugue”AndréGe-dalge;heowedhisprofoundknowledgeoftheinstrumentsandthealchemyoftheirorchest-ralmixtures,elegance,and formalperfectionto his conducting teacher Henri Rabaud, thetoday–certainlyunjustly–forgotten,longtimedirectorof theConservatoire.Laks,whowasalsoverygiftedlinguistically,quicklyforgedhisway.Hebecame involved in the “Associationdes Jeunes Musiciens Polonais” (Associationof YoungPolishMusicians), founded in 1926byPiotr Perkowski,whichwas closely affilia-tedwiththe“EcoledeParis”andsupportedbyAlexandreTansman,thethenmostsuccessfulPolish composer living in Paris. Laks perfor-med administrative duties within the Asso-ciation, which enriched Parisian musical lifebeforetheSecondWorldWarwithinterestingcolorsandimpulses,andprofitedhimselffrom

the numerous events and concert organizedbythesociety.

Tobesure,commissionsfromthemajoroperahousesandorchestrasfailedtomaterialize–at least his Blues symphonique was honoredwiththeAssociation’sprize–but inthefieldofartsongandchambermusicheachievedabreakthroughbythemid1930satthelatest.HisfriendshipwiththelegendaryPolishsingerTola Korian resulted in a series of exquisitesettingsofimportantPolishpoetry(Tuwim,Sli-wiak,etc.);theinternationallyrenownedRothQuartetaddedhisSecondStringQuartettoitsrepertoire;theCelloSonatawascomposedforMaurice Maréchal, the most famous Frenchcellistof thetime,whopremiered itwiththeno-less-famous Ravel specialist Vlado Perle-muter;fortheformersolocellistoftheRoyalConcertgebouw Orchestra, Gérard Hekking,whowasProfessorattheConservatoirefrom1927, he wrote the Trois pièces de concert,whichhealsopublishedinalaterlostversionforviolinthathasbeenreconstructedforthepresentrecordingbyJudithIngolfsson.

With the outbreak of theSecondWorldWar,Laks’sParisiancareercametoanabruptend.As aPolish citizenof Jewishdescent, hedidnotmanageafterFrance’ssurrendertoescape

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totheunoccupied“freezone”ortoemigrate,ashis friendAlexandreTansmanwasable todoat the lastminute.Betrayedbycollabora-tors,hewasdeportedon14May1941tothePithivierstransitcampnearOrléans,andfromthereon16July1942totheAuschwitzII-Birke-nauexterminationcamp.Throughan“endlessseriesofmiracles,”asheputithimself,LaksescapedtheShoah.Decisivewashistransferfroma laborbrigade to themen’sorchestra,towhichhefirstbelongedasamusician,thenas arranger, andultimately as its director. In1944followedanodysseyviaSachsenhausentoFalkensee(nearBerlin)andKauferinglaborcamps, the latter a subcamp of the Dachauconcentration camp fromwhichhewas libe-ratedattheendofApril1945.LaksrecordedhisexperiencesinAuschwitzinhisbookMusic of Another World (Polish: Gry Oswiecięmskie;German:Musik in Auschwitz;French:Mélodies d’Auschwitz),whichnumbersamongthemostimportant documents about the function ofmusicintheGermanconcentrationandexter-minationcamps.

Afterhis“survivalthroughmusic,”Laksretur-nedtoParistoa“lifeformusic.”However,per-formancesofhisworksinFranceandPoland,including the Warsaw television productionofhiscaptivatingopéracomiqueL’Hirondelle 12 13

inattendue (The Unexpected Swallow),andho-nors–suchastheprizeoftheWarsawChopinCompetition for the piano ballade Hommage à Chopin (written tomark the hundredth an-niversaryofChopin’sdeath),the1965GrandPrix de laReine Elisabeth in Brussels for hisFourthStringQuartet,ortheGrandPrixofthe1964 Divonne les Bains Competition for hisConcerto da Camera – disguise the fact thatitwasonlywithdifficultythathewasabletoholdhisowninpostwarmusicallife.Thenet-workofthe“AssociationdesJeunesMusiciensPolonais”nolongerexisted.Whileinthe1930shewasarespectedmemberofamusicalmo-vementthatsawitselfobligedtothemodernspirit,duringhissecondParisianexilehebeca-me increasingly isolated.Whereasbefore thewarhiscompositionswereultramodern,sotospeak,hecouldnotfollowtheradicalstylisticchangeofthe1950s,orsubscribetothepre-ceptsandverdictsofthepostwaravant-garde.The focus of his activity shifted increasinglytowriting,translating,and–forhisbrother’scompany–tothesubtitlingofmovies.

Laks returned from the war physically andpsychologicallyscarred.Theexperience,asaPoleaswellasa Jew,ofhavingescaped thefate of the collective extermination, lastinglyinformedhiscreativework:impressivelyinthe

ThirdStringQuartetsur des motifs populaires polonais,composedimmediatelyafterhislibe-ration, inwhichLakssketches,the imaginarymusical map of his devastated homeland; inthePoèmeforviolinandorchestrafrom1954,whichwaswrittenwithout the prospect of aperformance after a longer hospital stay ne-cessitatedby theaftereffectsof thedepriva-tionsexperiencedintheconcentrationcamps,andwhich remainedunperformedduring thecomposer’s lifetime; in the songs on textsby his fellow-sufferer in Auschwitz, LudwigZuk-Skarszewski;intheHuit Chants populaire juifsof1949;and in thegrippingElégie pour les villages juifs, from1961, on a text byAn-toni Slonimski. The two last-named worksexperiencedasustainedreceptionduringthecomposer’slifetime,particularlyinPoland.

WiththeexceptionoftheBallade–abravuraworkthat ismorethanjustastylisticcopy–the pieces on the present CD all date frombefore the war. They show a composer atthepinnacleofyouthfulmastery,whomovesin the area of tension between tradition andcontemporaneity, between restoration andinnovation. The term “neoclassicism” can beusedheretodescribetheoverallstylisticcon-cept,ifonedefinesitbroadlyenough.Charac-teristic is above all the amalgamof different

nationalinfluencesandimpressions–whichisfundamentallytrueforthe“EcoledeParis”aswellasforthegroupof“youngPoles”:Laks’smusic is simultaneously Polish and French,displays Slavic and Romanic characteristics,and is above all free of everything that onegenerallytendstodefineasGermanqualities:prolixity, complexity, profundity... Instead ofthat, incisiveness,wit, irony, and a propensi-ty for playful virtuosity everywhere, but alsogreat soulfulness in the slow movements.TraditionalPolishsongsandPolishdancesarejust as present as are jazz rhythmsandhar-monies.Standingdiscreetlyinthebackgroundas godparents are Szymanowski on the oneside,Ravelon theother: theSuite polonaise,composedandalsoorchestratedin1936,anddedicatedtoSzymanowski,isbasedonoriginalPolishsongs,likethesubsequentThirdStringQuartet.ThesourcesfromwhichLaksdrewinthesetwocasesarenotknown(hemayhavefoundthepoignant,unusualfirstthemeoftheslowmovement,withitsminortriadarpeggioleadingtoamajorseventh,intheForty Polish Folk Songspublishedin1926byJósefKoffler).TheproximitytoRavelisshowninthefirstmo-vementandinthe“Blues”oftheCelloSonata,as well as in the “Mouvement perpétuel” oftheTroisPièces de concert,movementformsthat are also found in Ravel’s Violin Sonata

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(1922–27).Ontheotherhand,inthethirdmo-vementof theCelloSonatawith its irregularfive-measuregroupsandjazzharmonies,onehearstherhythmiccapricesofaDaveBrubeck“avantlalettre.”

BesidesSimonLaks,otherPolishcomposersofJewishdescentsurvivedtheShoah.WładysławSzpilmanandAndrzejCzajkowskieludeddeathin the Warsaw ghetto, Alexandre Tansman,Grzegorz and Jerzy Fitelberg, Ignace Strasfo-gel,KarolRathaus,andPaulKletzkiwereableto flee in time to theUSA,MieczysławVain-bergtoRussia,CzesławMarektoSwitzerland.Some,suchasJoachimMendelsohnandJósefKoffler, didnotescapeextermination, andofmany others only the names remain. SimonLaksfellsilentasacomposerin1967inviewoftherenewedexistentialthreattotheJewishpeoplethatledtotheSix-DayWar.

Frank Harders-WuthenowTranslation Howard Weiner

JudIth InGoLfSSon

Since winning the 1998 Gold Medal of theprestigiousInternationalViolinCompetitionofIndianapolis,JudithIngolfssonhasestablishedherselfworldwideasanartistofuncompromis-

ing musical maturity, extraordinary technicalcommandandcharismaticperformancestyle.AnativeofIceland,Ms.Ingolfssonhasbeenaguestsoloistwithmanyoftheworld’sleadingorchestras includingthePhiladelphiaOrches-tra,SaintLouisSymphony,NationalSymphony(Washington,DC),RoyalChamberOrchestraofTokyoandBudapestPhilharmonic,withwhomshealsorecordedtheTchaikovskyViolincon-certoontheBPOLiveLabel.A regularguestonmanyofthegreatstagesincludingCarnegieHall, theKennedyCenter,KonzerthausBerlinand Tokyo Metropolitan Art Center, she wasnamed“DebutArtistoftheYear”byNationalPublicRadio’s “Performance Today” in 1999.In2001,herdebutCDonCatalpaClassicswasawarded the2001ChamberMusicAmerica/WQXRRecordAward.

A graduate of the Curtis Institute of Musicin Philadelphia and the Cleveland InstituteofMusic, hermain teachers included JaschaBrodsky,DavidCeroneandDonaldWeilerstein.PriortohertriumphattheIndianapolisCompe-tition,Ms.IngolfssonwasalsoaprizewinnerattheConcertArtistsGuildCompetitioninNewYorkCityandthePaganiniInternationalViolinCompetition in Genoa, Italy. She is currentlyProfessor of Violin at the StateUniversity of

MusicandPerformingArtsStuttgart.Sheper-formsonaLorenzoGuadagniniviolin,craftedin1750.

LEonId GorokhoV

Leonid Gorokhov studied at the St. Peters-burgConservatoireandwasaprizewinneratseveral major international competitions. In1995 the European Association for Encour-agementoftheArtsawardedhimtheCulturalAchievementPrizefor“exceptionaltalentandoutstandingartisticaccomplishment”.

In1991LeonidGorokhovappearedassoloistwith the St. Petersburg Philharmonic con-ductedbyLordMenuhin;theirstrongmusicalrapportledtomanyyearsofmutualcollabo-ration inmanycountries.LeonidhasplayedassoloistwithorchestrasincludingtheRoyalPhilharmonic, the Philharmonia, the St. Pe-tersburg Capella, the Moscow State Sym-phony Orchestra, the Prague Philharmonic,OrchestredelaSuisseRomandeandseveralBBCorchestras.HehasappearedattheAth-ens Megaron and BargeMusic New York aswell as at many prestigious internationalfestivals including Kuhmo, Munich, Perth(Scotland), Schleswig-Holstein and Spoleto.Healsoundertakes regular recital andcon-

cert tours of the Far East. He is a foundermember of the Hermitage String Trio, anensemblewhichhasreceivedexcellentpressandwhichhasplayedatvenuesincludingtheLincolnFestivalandtheWigmoreHall.

In addition to his career as a soloist andchambermusician,LeonidGorokhovteachesat theGuildhallSchoolofMusicandDramaandattheHochschulefurMusikundTheater,Hannover, Germany. He has an extensivediscographyincludingtworecordingsofRus-sian repertoireandofSchubertwithNikolaiDemidenko.

VLadImIr StoupEL

Praisedforhis“proteanrangeofexpression”(The Washington Post) and “enthralling andatmospherically dense” performances (DerTagesspiegel Berlin), Vladimir Stoupel hasbeen a guest soloist with orchestras includ-ing the Berlin Philharmonic Orchestra, theGewandhaus Orchestra Leipzig, the RussianStateOrchestraandtheStaatskapelleWeimar.HehascollaboratedwithconductorssuchasChristianThielemannandMichailJurowskiandhasappearedonmanyoftheworld’snotablestages, including Berlin’s Philharmonie andKonzerthaus,AveryFisherHallinNewYorkand

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theNationalGalleryofArtinWashingtonDC,tonamejustafew.Heisafrequentguestatinternational festivalssuchas theSchleswig-Holstein Musikfestival, Festival Piano enValois(France)andBargemusicNewYork.Asachambermusician,VladimirStoupelhascol-laboratedwith,amongothers,theBreuningerQuartet, the violist Tabea Zimmermann andthecellistLeonidGorokhov.HealsoregularlyperformswiththeviolinistJudithIngolfssonastheIngolfsson-StoupelDuo.

Hisextensivediscographyspansalargevarietyofstylesandperiods,includingShostakovich,Arnold Schoenberg, Schumann and Brahms,aswellasthecompletesonatasofAlexanderScriabin,forwhichhereceivedthe“Excellentia”Luxembourg award. His recording of HenriVieuxtemps’ complete works for viola andpianowithviolistThomasSelditzreceivedthecoveted“GermanRecordCritics’Award“(PreisderdeutschenSchallplattenkritik).

Vladimir Stoupel studied piano and conduct-ing at theMoscowConservatory.His profes-sorswere, among others, Lazar Berman andGennady Rozhdestvensky. A Laureate of theGeneva International Music Competition,VladimirStoupelisnowlivinginBerlin.

Français

SImon LakS

une vie pour la musique – une survie par la musique

AlafindelaPremièreGuerremondiale,laPolognerecouvraitsonindépendancenationale,après123anspasséssouslatutelleetl’oppressiondes empires de Prusse, Russie et Autriche-Hongrie. Ce n’était donc plus la situationpolitiqueetlamisèreexistentiellequipoussaitlesartistesetintellectuelspolonaisàl’exil,cequiétaitlesortcommundepuisle«troisièmepartage»delaPologneen1795.OutreVienneet Berlin, Paris resta un centre d’attractionmagiquepourlescompositeursdelagénéra-tionnéevers le tournantdusiècle.Dans lesannéesvingt,c’estpourseperfectionnerqu’ilspartaientàl’étranger,etParis,métropoledelamusique,leuroffraitjustementdesopportuni-tésqueleurpaysnatal,pourl’instant,leurre-fusaitencore.Szymon(enFranceSimon)Laks(1901-1983)appartenaitàcettegénération.Aprèsdesétudesdemathématiquesetdemu-siqueàVilniusetVarsovie,lesportesducélè-breConservatoiredePariss’ouvrirentpourcetétudiantauxdonsexceptionnelsquiensortiten1929avecplusieurspremiersprix.Sisonstyle est dénué de tout académisme, l’habi-

1716

letéacquiseauConservatoire–etquidevaitunjourluisauverlavie–caractérisetoutesses compositions : par son professeur PaulVidal,unélèvedeMassenet(etprofesseurdeNadiaBoulanger),ils’inscritdanslatraditiond’AndréGedalge,le«papedelafugue»;saconnaissanceapprofondiedesinstrumentsetdel’alchimiedesmélangesorchestraux,sonéléganceetsaperfectionformelle,illesdoitsurtout à son professeur de direction HenriRabaud,directeurduConservatoirependantdelonguesannées.Laks,quiavaitaussidesfacilitéspourleslangues,fitrapidementsonchemin.Ils’engageadansl’«AssociationdesJeunesMusiciensPolonais»,fondéeen1926par Piotr Perkowski, un groupement prochedel’«EcoledeParis»,soutenuparAlexandreTansman, le compositeur polonais le pluscélèbre à l’époque, qui vivait à Paris. Laksremplissait des fonctions administrativesau sein de l’Association, qui apportait à lavie musicale parisienne d’avant la SecondeGuerre mondiale un coloris particulier, et ilprofitait lui-mêmedesnombreusesmanifes-tationsculturellesetconcertsorganisésparl’Association.Mêmesilescommandesdesgrandsthéâtreset orchestresn’affluaientpas (encore)– sonBlues symphonique reçut pourtant le prix del’Association–,ilréussitàpercerdansledo-

mainedelamélodieetdelamusiquedecham-bre, au plus tard vers la moitié des années30.De l’amitié qui le liait à TolaKorian, unechanteuse polonaise légendaire, naquit uneséried’exquisesmélodiessurdespoèmesdesgrandspoètespolonaisduXXesiècle,Tuwimet Sliwiak, entre autres ; le célèbre QuatuorRoth mit à son répertoire son second qua-tuor;ilécrivitsasonatepourvioloncellepourMaurice Maréchal, le violoncelliste françaisle plus connu de son époque, qui en assuralacréationaveclepianisteVladoPerlemuter,grandspécialistedeRavel;pourlevioloncel-liste solo de l’Orchestre du Konzertgebouw,GérardHekking,professeurauConservatoireàpartirde1927,LakscomposalesTrois pièces de concertqu’ilpubliaaussidansuneversionpour violon, plus tard perdue mais reconsti-tuéepourleprésentenregistrementparJudithIngolfsson.

QuandéclatalaSecondeGuerremondiale,lacarrièredeLaksfutbrutalementinterrompue.Citoyenpolonaisdedescendance juive, ilneréussitpas,aumomentdelacapitulationdelaFrance,àsesauverenzonelibreouàémigrer,commeyparvintsonamiAlexandreTansmanendernièreminute.Victimedelacollaboration,ilfuttoutd’abordinternéaucampdePithiviersprèsd’Orléansàpartirdu14mai1941etfut,

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delà,déportéaucampd’exterminationd’Aus-chwitz II-Birkenau, le 16 juillet 1942. Seuleune« infiniesériedemiracles»,comme il leformulalui-même,permitàLaksd’échapperàl’Holocauste.Cequifutdécisifpoursasurvie,c’estqu’il futdispensédetravailetaffectéàl’orchestre des hommes du camp, où il seratoutd’abordmusicien,puisarrangeuretenfinchefd’orchestre.En1944s’ensuivituneOdys-séequileconduisitd’abordàSachsenhausen,puisauxcampsdetravaildeFalkensee(prèsdeBerlin)etdeKaufering(uncampdépendantdeDachau)oùilfutlibéré,finavril1945.Laksa raconté ce qu’il a vécu à Auschwitz dansson livre Mélodies d’Auschwitz (polonais. :Gry Oswiecięmskie;all.:Musik in Auschwitz;angl.:Music of another World),l’undesdocu-mentslesplusimportantssurlafonctiondelamusiquedans lescampsdeconcentrationetd’exterminationallemands.

Aprèssa«survieparlamusique»,LaksrentraàParispourreprendreune«viepourlamusi-que».SesœuvressontalorsjouéesenFranceet enPologne, son charmant opéra comiqueL’Hirondelle inattendue,notamment,faitl’objetd’uneproductiontéléviséeàVarsovie,ilreçoitdes distinctions, comme le prix du concoursChopindeVarsoviepoursaBallade pour piano«HommageàChopin»(écritepourlecentième

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anniversaire de lamort deChopin), le grandprixdelaReineElisabeth,en1965àBruxelles,pour son Quatrième Quatuor à cordes ou legrandprixduConcoursdeDivonne-les-BainspoursonConcerto da Camera en1964.Pour-tant, ces succèsdissimulent qu’il avait de lapeineàs’affirmerdans lemondemusicaldel’après-guerre. Le réseau des « Jeunes Mu-siciens Polonais » n’existait plus. Alors qu’ilétait, dans les années trente, membre d’ungroupedecompositeursvouésàlamodernité,il se retrouvadans un isolement grandissantlorsdesondeuxièmeexilparisien,nevoulantpasprendreletournantradicaldesannées50etseplieraux loisédictéespar l’avant-garded’après-guerre.Ilsedétournadeplusenplusdelacompositionauprofitdel’écriture,delatraductionet–pourl’entreprisedesonfrère–dusous-titragedefilms.

Laksétaitrentrédescamps,marquédanssoncorpsetsonâme.L’expérienced’avoiréchappéà l’extermination collective, en tant que Polo-naisetjuif,laissauneempreintedurabledansson œuvre ultérieure : dans son troisièmequatuoràcordessur des motifs populaires po-lonais,composéjusteaprèslalibération,danslequel Laks dresse, pour ainsi dire, la cartemusicaleimaginairedesonpaysnataldétruit;dans le Poème pour violon et orchestre qu’il

écrivit aprèsun longséjourà l’hôpitaldûauxséquellesdesprivationssubiesdanslescamps,uneœuvrequinefutpasjouéedesonvivant;dans les mélodies sur des textes de LudwigZuk-Skarszewski, un compagnon d’infortuneàAuschwitz ; dans lesHuit Chants populaires Juifsde1947,commedanslestouchantesElé-gies pour les villages juifssuruntexted’AntoniSlominskide1961.Cesdeuxdernièresœuvresjouirent d’une réception durable du vivant ducompositeur,surtoutenPologne.

A l’exception de la Ballade – un morceau debravoure,quipourtantestplusqu’unecopiedestyle–,lespiècesréuniesdansleprésentCDdatenttoutesd’avant-guerre.Ellesrévèlentuncompositeurausommetdesamaîtrisejuvénile,quiévolueentrelespôlesdelatraditionetdelamodernité,delarestaurationetdel’innovation,sicaractéristiquesdesannéestrente.Onpeutparlericidestylenéoclassique,sicettenotionestpriseausenslarge.Unedesescaractéristi-ques–valabledefaçongénéralepourl’«EcoledeParis»commepourlegroupedes«jeunesPolonais»–estlafusiondediversesinfluencesnationales:lamusiquedeLaksestpolonaiseetfrançaiseàlafois,faitmontred’élémentstantslavesqueméditerranéens,elleestdépourvuedetoutcequ’onal’habitudededéfinircommedesqualitésallemandes:densité,complexité,

profondeur…Enrevanche,elleestmarquante,pleine d’esprit et d’ironie, avec un goût pourune virtuosité ludique, mais transporte aussiune tendresse et une expressivité inspirées,surtoutdanslesmouvementslents.Leschantset danses polonaises y sont présents, toutcomme les rythmes et l’harmonie du jazz.Szymanowskid’uncôtéetRavelde l’autre sesontdiscrètementpenchéssursonberceau:laSuite polonaise,orchestréeen1936etdédiéeà Szymanowski, est basée, comme plus tardle troisièmequatuoràcordes,surdeschantspolonais originaux.On ne sait pas clairementàquellesourceLaks lespuisa (peut-êtrea-t-iltrouvélethèmeinitialdumouvementlent,tou-chantettrèsinhabituelavecsonarpègemineurseterminantsuruneseptièmemajeure,dansles40 Chants populaires polonaiséditésen1926parJózefKoffler).OndécouvrirasaproximitéavecRaveldans lepremiermouvementet leBluesde laSonate pour violoncelleainsiquedansleMouvement perpétuel des Trois pièces de concert, des types de mouvements queRavelemploieégalementdanssaSonate pour Violon. Dans le troisième mouvement de laSonate pour violoncelle, en revanche, avecses groupements irréguliers de mesures àcinqtempsetsonharmoniedejazz,oncroitentendre les caprices rythmiques d’un DaveBrubeck«avantlalettre».

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OutreSimonLaks,d’autrescompositeurspolo-naisd’originejuiveontsurvécuàl’Holocauste.Władysław Szpilman et Andrzej Czajkowskiéchappèrent à la mort au Getto de Varsovie,AlexandreTansman,GrzegorzetJerzyFitelberg,IgnaceStrasfogel,KarolRathausetPaulKletzkipurentfuiràtempsauxEtats-Unis,MieczysławVainbergenRussieetCzesławMarekenSuisse.D’autres comme Joachim Mendelson et JózefKofflernepurentsesoustraireàl’extermination.Nombreuxsontceuxdontseulslesnomssontrestés, leurs œuvres ayant disparu à jamais.Simon Laks se tut définitivement en tant quecompositeuren1967,touchéparlesnouvellesmenaces existentielles à l’encontre du peuplejuif,quiaboutirentàlaGuerredesixjours.

Frank Harders-WuthenowTraduction Catherine Fourcassié

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JudIth InGoLfSSon

En1998,JudithIngolfssonaremportélepre-mier prix du fameux Concours Internationalde Violon d’Indianapolis. Cette distinction amarquéledébutdesacarrièreinternationaledeconcertisterenommée.Depuislors,ellenefaitqueconfirmersaréputationd’artisteàma-turitémusicaleirréfutable,auxcapacitéstech-niquesextraordinairesetaujeuenvoûtant.

Outre la médaille d’or à Indianapolis, elle adécroché le premier prix du Concert ArtistsGuild Competition à New York ainsi que letroisième prix du concours international deviolon Premio Paganini à Gênes. En 1999,l’émission américaine Performance Today dela radio publique nationale lui a décerné letitre de « nouvelle artiste de l’année ». En2001, elle a remporté le Chamber MusicAmerica/WQXR Record Award pour sonpremier album comprenant des œuvres deBloch,Rorem,BachetWieniawski.Sonenre-gistrementduconcertodeP.TchaïkovskipourBPOLiveaétéchaleureusementsaluépar lacritiqueinternationale.

JudithIngolfssons’estproduitesurdegrandesscènesmondiales,parmilesquellesleKonzer-thausàBerlin, leTokyoOperaCity, leCarne-

gie Hall à New York et le Kennedy Center àWashingtonD.C.Entantquesoliste,elles’estproduiteentreautreavecl’Orchestresympho-niquedePhiladelphie,l’Orchestresymphoniqued’Indianapolis, l’Orchestre symphonique deSaint-Louis, l’Orchestre royal de chambre deTokyoetl’OrchestrephilharmoniquedeBuda-pest.Elleatravailléavecdeschefsd’orchestrerenommés,telsWolfgangSawallisch,LeonardSlatkinetJesúsLópez-Cobos.

Depuis2008,JudithIngolfssonestprofesseurà la Hochschule für Musik und darstellendeKunstàStuttgart.SonviolonestunLorenzo-Guadagninide1750.

LEonId GorokhoV

Leonid Gorokhov a étudié au Conservatoirede Saint-Pétersbourg et a gagné plusieursprixaucoursdecompétitionsinternationalesmajeures.En1995,l’Associationeuropéennepour la promotion des arts lui a décerné lePrixde l’accomplissementculturelpour son«talentexceptionneletsaremarquableréus-siteartistique».

En 1991, Leonid Gorokhov s’est produit entant que soliste avec l’Orchestre philharmo-nique de Saint-Pétersbourg, dirigé par Lord

Menuhin.Leursfortesaffinitésmusicalesontmenéàde longuesannéesdecollaborationdansdenombreuxpays.LeonidGorokhovajouéentantquesolisteavecdesorchestrestels que le Royal Philharmonic, l’OrchestrePhilharmonia, l’Orchestre de la Chapelle deSaint-Pétersbourg, l’Orchestre symphoniquenational de Moscou, le Philharmonique dePrague,l’OrchestredelaSuisseRomandeetplusieursorchestresdelaBBC.IlaégalementfaituneapparitionauMegaronàAthènes,auBarge Music à New York, ainsi que lors denombreux festivals internationaux prestig-ieux, entre autres à Kuhmo, Munich, Perth(Écosse), Schleswig-Holstein et Spoleto. IleffectueaussirégulièrementdestournéesderécitalsetconcertsenExtrême-Orient.IlfaitpartiedesmembresfondateursduHermitageString Trio, ensemble qui a reçu une excel-lentecritiqueetquiajouédansdesendroitstel que le Wigmore Hall et lors du LincolnFestival.

Enplusdesacarrièredesolisteetdemusiciende chambre, Leonid Gorokhov enseigne à laGuildhallSchoolofMusicandDramaainsiqu’àlaHochschulefürMusikundTheateràHanovre.Il possède à son actif une vaste discographiecomprenantdeuxenregistrementsderépertoirerusseetdeSchubertavecNikolaiDemidenko.

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VLadImIr StoupEL

LauréatduConcoursinternationaldeGenève,VladimirStoupelestunmusicienpourvud’unéventailsonoreetémotionneld’unerichesseextraordinaire. Il s’aventure jusqu’aux limitesextrêmes de l’expression avec une intensitéqui emporte inéluctablement ses auditeurs.Vladimir Stoupel est souvent reconnu pourêtrel’instigateuretl’organisateurdeprogram-mes qui rompent avec les programmationsconventionnelles,oùils’agitpourluideréat-tribuerauxchefs-d’œuvreinjustementtombésdansl’oublileurplaceméritée.

Son enregistrement intégral des Sonates deScriabine a reçu, parmi d’autres récompen-ses,leprixluxembourgeois«Excellentia».Lapresse internationale a qualifié ses concertscommeétantdes«feuxd’artificepianistiques» (Washington Post) et une « interprétationhorsducommun»(DerTagesspiegelBerlin).

Entantquesoliste,VladimirStoupelestinvitéparlesorchestresderéférence,telsl’Orches-tre philharmonique de Berlin, l’Orchestre duKonzerthausdeBerlin,l’OrchestreduGewand-haus de Leipzig, l’Orchestre symphoniquede la Radiodiffusion bavaroise, l’Orchestresymphonique allemand de Berlin, l’Orchestre

symphonique de la Radiodiffusion berlinoise,l’Orchestrenationalrusse,l’OrchestrenationaldeWeimar, l’OrchestrenationaldeMayence,l’OrchestrephilharmoniquenationaldeKasselet l’Orchestre symphonique de Lancaster. Ils’estproduitdanslessalleslespluscélèbres,telles la Philharmonie et le Konzerthaus deBerlin, l’Avery Fisher Hall à New York, laNationalGallery àWashingtonDC, laGrosseMusikhalleàHambourget leKonzerthausdeDortmund,pourn’enciterquequelques-unes.

Sonenregistrementdel’oeuvrecomplètepouraltoetpianod’HenriVieuxtempsavecl’altisteThomasSelditz a reçu le fameux « Preis derdeutschenSchallplattenkritik » (prix convoitédelacritiqueallemandedel’industriedudis-que). Citoyen français depuis 1985, VladimirStoupelvitactuellementàBerlin.

ExECuTivE produCErS:StefanLang(DeutschlandradioKultur)FrankHarders-Wuthenow,TilmanH.Kannegießer(EDA)

ConTaCT:[email protected],www.eda-records.com

rECording daTES:July2007(Troispiècesdeconcert,Suitepolonaise,Ballade);March2008(Cellosonata)

rECording vEnuE:SiemensVilla,BerlinLankwitz

rECording produCEr & EdiTing:EckhardGlauche

rECording EnginEEr: HenriThaon

rECording TECHniCian: BrigitteSiewert

©und℗2010EDAEditionAbseitsGlöcknerpfad47,D-34134KasselFon+49(0)561.93414-0;Fax+49(0)[email protected],www.klassikcenter-kassel.de

puBliSHEr:Boosey&HawkesBerlin

BooklET noTES:FrankHarders-Wuthenow

TranSlaTionS:CatherineFourcassié,HowardWeiner

dESign:IsabellSimon,MeRaabenstein,www.simonraabenstein.com

CovEr:Wostan,Collage(1962);thedistinguishedPolishArtistwasafriendofthecomposer,whoownedseveralofhisworks.BycourtesyofAndréLaks,Paris.

ForfurtherinformationaboutCDsofsimilarconnotationpleaserefertoourwebsitewww.eda-records.com