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SIMPLON Razorblade 29 X01 Nur der Name bleibt – das 2016er Razorblade wurde komplett überarbeitet DAS BIKE Das Razorblade war schon öfter zu Gast beim Racebike Test und konnte in den letzten Jahren dabei einen Testsieg einfahren. Für 2016 hat man den Rahmen nun komplett überarbeitet, laut ei- gener Aussagen ist lediglich noch der Name der gleiche. Steckachssystem, Zugverlegung, Komfort und auch das Design wurden verändert. Neu hinzugekommen ist auch eine zusätzliche Rahmengröße. Hierbei hat man auf die Wünsche der Kundschaft reagiert. Während man in der Vergangenheit einen Size Split hatte und die Rah- mengrößen XS, S und M in 27,5 bzw. M, L und XL in 29 Zoll angeboten hat, gibt es den neuen 29 Zoll-Rahmen nun in vier Größen von S bis XL. Neu ist auch, dass es den Rahmen in naher Zukunft auch als SL Version geben wird, der lediglich 950 Gramm auf die Waage bringt und somit rund 250 Gramm leichter ist. Trotz der „normalen“ Version ist das Bike mit 9,91 Kilo in Anbetracht der Aus- stattung beim Gewicht gut dabei. Immerhin hat man mit der Variostütze eine Option gewählt, die zusätzliche Fahrsicherheit bietet, aber auch rund 300 Gramm mehr auf die Waage bringt. Auch bei der Gabel und den Bremsen handelt es sich mit Rock Shock Reba und Shimano XT um hochwer- tige, doch keine Leichtbauparts. Die „fixe Aus- stattung“ gibt es bei Simplon nicht, durch den Konfigurator kann man sich einfach und schnell sein Wunschbike auf der Homepage zusammen- stellen. Hervorzuheben ist, dass das angegebene Gewicht dann auch fast der Realität entspricht. Unser Testbike war gar um 50 Gramm leichter als angegeben. AUF DEM TRAIL „Der Kompromiss: Es ist schwerer, aber für so einen World Cup Kurs wie in Albstadt würde das Sinn machen.“ Hier geht es natürlich um die verbaute Variostütze, die Annäherung an dieses Bauteil schreitet mehr und mehr voran. Trotzdem verzichten viele Racer wegen des höheren Ge- wichts darauf und vertrauen in den Abfahrten auf die Eigenschaften des Bikes. Und das Simplon kann auch mit hohem Sattel. „Das Razorblade trifft meinen Geschmack und es eignet sich für agile und dynamische Kurse.“ Trotzdem kommt keine Nervosität auf, man fühlt sich darauf wohl und sicher – genau richtig für den Einsatzbereich Cross Country. Mit dem 30er Blatt an der Kurbel ist lediglich die Übersetzung für manche Racer zu klein, doch hier ist eine Anpassung problemlos möglich. Trotz der verbauten Variostütze macht sich beim Razorblade ein guter Fahrkomfort be- merkbar. Die flachen und leicht gebogenen Sitz- streben zeigen auf rauem Untergrund also Wir- kung. Sicher mit auch ein Punkt, warum das Bike im Uphill eine gute Figur macht. Hinzu kommt, dass die Traktion der 2,25er Schwalbe Rocket Ron hoch ist und es keine Einschränkungen in steilen Stücken gibt. 32 WORLD OF MTB BIKETEST

SIMPLON Razorblade 29 X01 · einen World Cup Kurs wie in Albstadt würde das Sinn machen.“ Hier geht es natürlich um die verbaute Variostütze, die Annäherung an dieses

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SIMPLON Razorblade 29 X01Nur der Name bleibt – das 2016er Razorblade wurde komplett überarbeitet

DAS BIKE

Das Razorblade war schon öfter zu Gast beim Racebike Test und konnte in den letzten Jahren dabei einen Testsieg einfahren. Für 2016 hat man den Rahmen nun komplett überarbeitet, laut ei-gener Aussagen ist lediglich noch der Name der gleiche. Steckachssystem, Zugverlegung, Komfort und auch das Design wurden verändert. Neu hinzugekommen ist auch eine zusätzliche Rahmengröße. Hierbei hat man auf die Wünsche der Kundschaft reagiert. Während man in der Vergangenheit einen Size Split hatte und die Rah-mengrößen XS, S und M in 27,5 bzw. M, L und XL in 29 Zoll angeboten hat, gibt es den neuen 29 Zoll-Rahmen nun in vier Größen von S bis XL. Neu ist auch, dass es den Rahmen in naher Zukunft auch als SL Version geben wird, der lediglich 950 Gramm auf die Waage bringt und somit rund 250 Gramm leichter ist. Trotz der „normalen“ Version ist das Bike mit 9,91 Kilo in Anbetracht der Aus-stattung beim Gewicht gut dabei. Immerhin hat

man mit der Variostütze eine Option gewählt, die zusätzliche Fahrsicherheit bietet, aber auch rund 300 Gramm mehr auf die Waage bringt. Auch bei der Gabel und den Bremsen handelt es sich mit Rock Shock Reba und Shimano XT um hochwer-tige, doch keine Leichtbauparts. Die „fixe Aus-stattung“ gibt es bei Simplon nicht, durch den Konfigurator kann man sich einfach und schnell sein Wunschbike auf der Homepage zusammen-stellen. Hervorzuheben ist, dass das angegebene Gewicht dann auch fast der Realität entspricht. Unser Testbike war gar um 50 Gramm leichter als angegeben.

AUF DEM TRAIL

„Der Kompromiss: Es ist schwerer, aber für so einen World Cup Kurs wie in Albstadt würde das Sinn machen.“ Hier geht es natürlich um die verbaute Variostütze, die Annäherung an dieses Bauteil schreitet mehr und mehr voran. Trotzdem verzichten viele Racer wegen des höheren Ge-

wichts darauf und vertrauen in den Abfahrten auf die Eigenschaften des Bikes. Und das Simplon kann auch mit hohem Sattel. „Das Razorblade trifft meinen Geschmack und es eignet sich für agile und dynamische Kurse.“ Trotzdem kommt keine Nervosität auf, man fühlt sich darauf wohl und sicher – genau richtig für den Einsatzbereich Cross Country. Mit dem 30er Blatt an der Kurbel ist lediglich die Übersetzung für manche Racer zu klein, doch hier ist eine Anpassung problemlos möglich. Trotz der verbauten Variostütze macht sich beim Razorblade ein guter Fahrkomfort be-merkbar. Die flachen und leicht gebogenen Sitz-streben zeigen auf rauem Untergrund also Wir-kung. Sicher mit auch ein Punkt, warum das Bike im Uphill eine gute Figur macht. Hinzu kommt, dass die Traktion der 2,25er Schwalbe Rocket Ron hoch ist und es keine Einschränkungen in steilen Stücken gibt.

32 WORLD OF MTBBIKETEST

33 JANUAR 2016 RACE HARDTAILS

InterviewMartin arbeitet im SRAM MTB Marketing Team hier in Europa. Er ist sowohl für das Sponsoring als auch für den Renn-Sup-port verantwortlich.

Wie viele Tage im Jahr bist du denn auf Events und Rennen unterwegs?Da liege ich so zwischen 100 und 120 Übernachtungen.

Wie lange ist für dich ein Arbeitstag an einem World Cup Wochenende, und wie viele Bikes gehen da durch deine Hände?Die arbeitsintensiven Tage sind die ersten Trainingstage. Da sind wir schon manch-mal bis zu zwölf Stunden im Einsatz. An den Renntagen ist dann die Arbeit so gut wie getan und es geht etwas relaxter zu. Es gehen ja nicht nur Komplettbikes

durch unsere Hände, es werden uns zum Beispiel auch demontierte Federgabeln gebracht. Und es ist wirklich schwer zu sagen, wie viele Jobs wir so am Wochen-ende machen, da gibt es auch große Un-terschiede zwischen den einzelnen World Cups. Die längsten Arbeitstage haben wir beim Cape Epic, da stehen wir spätes-tens um 5:00 Uhr auf und schließen dann den Tag um 20:00 Uhr mit einem Meeting und gemeinsamen Abendessen ab. Und das dann sieben Tage hintereinander.

Was sind die häufigsten Servicearbei-ten bzw. Defekte, die du bei einem World Cup Rennen beheben musst?Wir sind ja hauptsächlich das Backup für die Team-Mechaniker. Und wir sind die-jenigen, die die Funktion des Fahrwerks, der Bremse und der Schaltung optimie-ren. Nummer eins auf der Liste ist wohl

der Service von Federgabeln. Je nach Rennstrecke verlagert sich die Arbeit auch ein bisschen Richtung Bremse oder Schaltung.

Haben bestimmte Profis Sonderwün-sche, auf die du eingehen musst, oder ist es „nur“ wichtig, dass das Bike ein-wandfrei läuft?Ja, Profis haben auch Sonderwünsche. Das geht von der Position der Bedienele-mente bis hin zum Fahrwerkstuning.

1. Nicht Serie, aber optional erhältlich: Die LEV Integra Dropper Post von Kind Shock mit 100 Millimeter Hub macht das Abfahren für den XC Racer sicherer, das Bike aber auch um ca. 300 Gramm schwerer. 2. Der Bogen macht‘s: Die Sitzstreben am Razorblade sind gebogen und oval in ihrer Form. Kombiniert mit der schlanken Sattelstütze gibt sich der Rahmen recht komfortabel. 3. Mehr muss nicht sein: Der Acros Block Lock Steuersatz schränkt den Drehwinkel des Lenkers ein und verhindert so bei einem Sturz Schäden am Oberrohr.

FAZIT

Das neue Razorblade von Simplon wird sicher den Geschmack vieler XC-Racer treffen. Der Rahmen kommt sehr gut mit technischen und verwinkelten Kursen zurecht, ohne nervös zu wirken. Die optional erhältliche Variostütze sorgt für zusätzliche Sicherheit, auch wenn vie-le Racer ein geringeres Gewicht bevorzugen.

Preis, Euro: 4.914,00Laufradgröße, ": 29Gewicht, kg: 9,91Federweg v/h, mm: 100Entfaltung leichtester Gang, m**: 1,67Entfaltung schwerster Gang, m**: 7,01Geschwindigkeit leichtester Gang, km/h**: 4,0Geschwindigkeit schwerster Gang, km/h**: 33,7

Martin KirchnerMTB Sportsmarketing Manager SRAM Deutschland GmbH