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Betriebsanleitung · 05/2010 Umrichter-Schrankgeräte 75 kW bis 1200 kW SINAMICS S150 SINAMICS s

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Betriebsanleitung · 05/2010

Umrichter-Schrankgeräte 75 kW bis 1200 kW

SINAMICS S150

SINAMICS

s

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Umrichter-Schrankgeräte

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SINAMICS

SINAMICS S150 Umrichter-Schrankgeräte

Betriebsanleitung

Regelungsausführung V4.3 SP2

05/2010 A5E03263521A

Vorwort

Sicherheitshinweise

1

Geräteübersicht

2

Mechanische Installation

3

Elektrische Installation

4

Inbetriebnahme

5

Bedienung

6

Sollwertkanal und Regelung

7

Ausgangsklemmen

8

Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen

9

Diagnose / Störungen und Warnungen

10

Wartung und Instandhaltung

11

Technische Daten

12

Anhang

A

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Rechtliche Hinweise

Rechtliche Hinweise Warnhinweiskonzept

Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.

GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT mit Warndreieck bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT ohne Warndreieck bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

ACHTUNG bedeutet, dass ein unerwünschtes Ergebnis oder Zustand eintreten kann, wenn der entsprechende Hinweis nicht beachtet wird.

Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.

Qualifiziertes Personal Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.

Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten Beachten Sie Folgendes:

WARNUNG Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.

Marken Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.

Siemens AG

Industry Sector Postfach 48 48 90026 NÜRNBERG DEUTSCHLAND

A5E03263521A 09/2010

Copyright © Siemens AG 2010.Änderungen vorbehalten

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 5

Vorwort

Anwenderdokumentation

WARNUNG Bitte lesen Sie vor der Installation und Inbetriebnahme des Umrichters alle Sicherheits- und Warnhinweise sorgfältig durch, ebenso alle am Gerät angebrachten Warnschilder. Bitte achten Sie darauf, dass die Warnschilder in einem leserlichen Zustand gehalten und fehlende oder beschädigte Hinweise ersetzt werden.

Struktur der Dokumentation Die Kundendokumentation setzt sich aus allgemeiner und individueller Dokumentation zusammen. Die allgemeine Dokumentation beschreibt die bei allen Schrankgeräten zutreffenden Themen und beinhaltet: Betriebsanleitung

Die Betriebsanleitung besteht aus folgenden Abschnitten: – Gerätebeschreibung – Mechanische Installation – Elektrische Installation – Inbetriebnahmeanleitung – Funktionsbeschreibung – Instandhaltungshinweise – Technische Daten

Übersichtspläne Sie geben eine Übersicht über die Gesamtfunktionalität der Schrankgeräte.

Einfachfunktionspläne Sie liefern einen Überblick über grundlegende Funktionen des Schrankgerätes für einfache Anwendungsfälle.

Listenhandbuch Das Listenhandbuch besteht aus folgenden Teilen: – Parameterliste – Funktionspläne – Stör- /Warnliste

Dokumentation zu Drive Control Chart (DCC) – Programmier- und Bedienhandbuch: Editorbeschreibung DCC – Funktionshandbuch: Beschreibung der DCC-Standardbausteine

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Vorwort

Umrichter-Schrankgeräte 6 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Die individuelle Gerätedokumentation beschreibt genau ein kundenspezifisches Schrankgerät und beinhaltet: Maßbild

Mit dem Maßbild werden die Maße des bestellten Schrankgerätes dokumentiert. Anordnungsplan

Im Anordnungsplan werden die im bestellten Schrankgerät montierten Komponenten dargestellt.

Schaltplan Im Schaltplan sind die im bestellten Schrankgerät eingebauten elektrischen Komponenten und die Verschaltung untereinander und die Kundenschnittstellen dargestellt.

Klemmenplan Im Klemmenplan sind alle Kundenklemmen des bestellten Schrankgerätes mit der jeweiligen schrankinternen Verdrahtung aufgeführt. Der Plan dient zur Dokumentation der anlagenseitigen Zielverdrahtung.

Ersatzteilliste In der Ersatzteilliste sind alle verfügbaren Ersatzteile des bestellten Schrankgerätes aufgelistet.

Zusatz-Betriebsanleitungen Die Anleitungen von Zulieferkomponenten, die im bestellten Schrankgerät eingebaut sind, werden als originale Dokumentationen mitgeliefert.

Technical Support

Zeitzone Europa / Afrika Telefon +49 (0) 911 895 7222 Fax +49 (0) 911 895 7223 Internet http://www.siemens.com/automation/support-request

Zeitzone Amerika Telefon +1 423 262 2522 Fax +1 423 262 2200 Internet [email protected]

Zeitzone Asien / Pazifik Telefon +86 1064 757 575 Fax +86 1064 747 474 Internet [email protected]

Ersatzteile Ersatzteile finden Sie im Internet unter: http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/16612315

Internet-Adresse Informationen zu SINAMICS erhalten Sie im Internet unter folgender Adresse: http://www.siemens.com/sinamics

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 7

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ...................................................................................................................................................... 5 1 Sicherheitshinweise ................................................................................................................................. 15

1.1 Warnhinweise...............................................................................................................................15 1.2 Sicherheits- und Anwendungshinweise .......................................................................................16 1.3 Elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB) ..........................................................................17

2 Geräteübersicht ....................................................................................................................................... 21 2.1 Inhalt dieses Kapitels ...................................................................................................................21 2.2 Anwendungsbereich, Merkmale, Aufbau .....................................................................................21 2.2.1 Anwendungsbereich ....................................................................................................................21 2.2.2 Merkmale, Qualität, Service.........................................................................................................22 2.3 Aufbau..........................................................................................................................................24 2.4 Schaltungsprinzip.........................................................................................................................26 2.5 Typenschild ..................................................................................................................................27

3 Mechanische Installation ......................................................................................................................... 31 3.1 Inhalt dieses Kapitels ...................................................................................................................31 3.2 Transport, Lagerung ....................................................................................................................31 3.3 Montage .......................................................................................................................................33 3.3.1 Checkliste für die Mechanische Installation.................................................................................34 3.3.2 Vorbereitung.................................................................................................................................35 3.3.3 Transportindikatoren ....................................................................................................................36 3.3.4 Aufstellung ...................................................................................................................................38 3.3.5 Montage zusätzlicher Tropfbleche (Option M21) oder Dachhauben (Option M23, M43,

M54) .............................................................................................................................................39 3.3.6 Netzanschluss von oben (Option M13), Motoranschluss von oben (Option M78) ......................42

4 Elektrische Installation ............................................................................................................................. 45 4.1 Inhalt dieses Kapitels ...................................................................................................................45 4.2 Checkliste für die Elektrische Installation ....................................................................................46 4.3 Wichtige Vorsichtsmaßnahmen ...................................................................................................52 4.4 Einführung in die EMV .................................................................................................................53 4.5 EMV - gerechter Aufbau ..............................................................................................................55 4.6 Leistungsanschlüsse....................................................................................................................57 4.6.1 Anschlussquerschnitte, Leistungslängen.....................................................................................57 4.6.2 Anschluss der Motor- und Netzleitungen.....................................................................................58 4.6.3 Anpassen der Lüfterspannung (-G1 -T10, -T1 -T10)...................................................................60 4.6.4 Anpassen der internen Spannungsversorgung (-A1 -T10)..........................................................62 4.6.5 Entfernen des Verbindungsbügels zum Entstörkondensator bei Betrieb an ungeerdeten

Netzen..........................................................................................................................................63

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Inhaltsverzeichnis

Umrichter-Schrankgeräte 8 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

4.7 Externe Versorgung der Hilfseinspeisung aus einem gesicherten Netz..................................... 67 4.8 Signalanschlüsse ........................................................................................................................ 68 4.8.1 Kundenklemmenleiste TM31 (-A60) (Option G60) ..................................................................... 68 4.9 Weitere Anschlüsse .................................................................................................................... 75 4.9.1 Einspeisemodul eine Stufe niedriger ausgelegt (Option L04)..................................................... 76 4.9.2 du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter (Option L07) ..................................................... 82 4.9.3 du/dt-Filter plus Voltage Peak Limiter (Option L10).................................................................... 84 4.9.4 Sinusfilter (Option L15) ............................................................................................................... 87 4.9.5 Anschluss für externe Hilfsbetriebe (Option L19) ....................................................................... 89 4.9.6 Hauptschalter inkl. Sicherungen bzw. Leistungsschalter (Option L26) ...................................... 90 4.9.7 NOT-AUS Taster, eingebaut in der Schranktür (Option L45) ..................................................... 92 4.9.8 Schrankbeleuchtung mit Service-Steckdose (Option L50) ......................................................... 92 4.9.9 Schrank-Stillstandsheizung (Option L55).................................................................................... 93 4.9.10 NOT-AUS-Kategorie 0; AC 230 V bzw. DC 24 V (Option L57)................................................... 94 4.9.11 NOT-HALT-Kategorie 1; AC 230 V (Option L59)........................................................................ 96 4.9.12 NOT-HALT-Kategorie 1; DC 24 V (Option L60).......................................................................... 97 4.9.13 Bremseinheit 25 kW (Option L61 / L64); Bremseinheit 50 kW (Option L62 / L65) ..................... 98 4.9.13.1 Montage des Bremswiderstandes............................................................................................... 98 4.9.13.2 Inbetriebnahme ......................................................................................................................... 101 4.9.13.3 Diagnose und Lastspiele........................................................................................................... 102 4.9.13.4 Schwellenwertschalter .............................................................................................................. 103 4.9.14 Thermistor-Motorschutzgerät (Option L83/L84)........................................................................ 106 4.9.15 PT100-Auswertegerät (Option L86) .......................................................................................... 107 4.9.16 Isolationsüberwachung (Option L87) ........................................................................................ 108 4.9.17 Communication Board Ethernet CBE20 (Option G33) ............................................................. 110 4.9.18 Communication Board CAN CBC10 (Option G20) ................................................................... 112 4.9.19 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC10 (Option K46)........................................................... 115 4.9.19.1 Beschreibung ............................................................................................................................ 115 4.9.19.2 Anschließen .............................................................................................................................. 116 4.9.19.3 Anschlussbeispiel...................................................................................................................... 117 4.9.20 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC20 (Option K48)........................................................... 119 4.9.20.1 Beschreibung ............................................................................................................................ 119 4.9.20.2 Anschließen .............................................................................................................................. 120 4.9.20.3 Anschlussbeispiel...................................................................................................................... 121 4.9.21 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC30 (Option K50)........................................................... 123 4.9.21.1 Beschreibung ............................................................................................................................ 123 4.9.21.2 Anschließen .............................................................................................................................. 127 4.9.21.3 Anschlussbeispiele.................................................................................................................... 129 4.9.22 Voltage Sensing Module zur Erfassung der Motordrehzahl und des Phasenwinkels

(Option K51).............................................................................................................................. 130 4.9.23 Kundenklemmenleiste (Option G60)......................................................................................... 130 4.9.24 Kundenklemmenleistenerweiterung (Option G61).................................................................... 131 4.9.25 Klemmenmodul zur Ansteuerung von "Safe Torque Off" und "Safe Stop 1" (Option K82) ...... 131 4.9.26 NAMUR Klemmenleiste (Option B00)....................................................................................... 132 4.9.27 Sicher getrennte DC 24 V-Versorgung für NAMUR (Option B02) ............................................ 134 4.9.28 Fremdabgang externe Hilfsbetriebe für NAMUR (Option B03)................................................. 134

5 Inbetriebnahme...................................................................................................................................... 135 5.1 Inhalt dieses Kapitels ................................................................................................................ 135 5.2 Inbetriebnahmetool STARTER ................................................................................................. 136 5.2.1 Installation von Starter .............................................................................................................. 137 5.2.2 Erläuterung der Bedienoberfläche vom STARTER .................................................................. 138 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER........................................................................ 139

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Inhaltsverzeichnis

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 9

5.3.1 Projekt erstellen .........................................................................................................................139 5.3.2 Antriebsgerät konfigurieren........................................................................................................146 5.3.3 Antriebsprojekt starten ...............................................................................................................170 5.3.4 Inbetriebnahme mit STARTER über Ethernet ...........................................................................171 5.3.5 Verbindung über serielle Schnittstelle .......................................................................................175 5.4 Das Bedienfeld AOP30 ..............................................................................................................177 5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30 .........................................................................................178 5.5.1 Ersthochlauf ...............................................................................................................................178 5.5.2 Grundinbetriebnahme ................................................................................................................180 5.6 Zustand nach der Inbetriebnahme.............................................................................................189 5.7 Inbetriebnahme eines Gebers mit Getriebefaktor......................................................................190 5.8 Parameter-Reset auf Werkseinstellung .....................................................................................191

6 Bedienung ............................................................................................................................................. 193 6.1 Inhalt dieses Kapitels .................................................................................................................193 6.2 Allgemeines zu Befehls- und Sollwertquellen............................................................................194 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes............................................................................................195 6.3.1 Parameter ..................................................................................................................................195 6.3.2 Antriebsobjekte (Drive Objects) .................................................................................................197 6.3.3 Datensätze.................................................................................................................................198 6.3.4 BICO-Technik: Verschalten von Signalen .................................................................................204 6.4 Befehlsquellen ...........................................................................................................................210 6.4.1 Voreinstellung "Profidrive" .........................................................................................................210 6.4.2 Voreinstellung "Klemmen TM31" ...............................................................................................212 6.4.3 Voreinstellung "NAMUR" ...........................................................................................................214 6.4.4 Voreinstellung "PROFIdrive NAMUR"........................................................................................216 6.5 Sollwertquellen...........................................................................................................................218 6.5.1 Analogeingänge .........................................................................................................................218 6.5.2 Motorpotentiometer....................................................................................................................220 6.5.3 Drehzahlfestsollwerte.................................................................................................................221 6.6 PROFIBUS.................................................................................................................................223 6.6.1 PROFIBUS-Anschluss ...............................................................................................................223 6.6.2 Steuerung über PROFIBUS.......................................................................................................227 6.6.3 Überwachung Telegrammausfall ...............................................................................................228 6.6.4 Telegramme und Prozessdaten.................................................................................................229 6.6.5 Aufbau der Telegramme ............................................................................................................232 6.6.5.1 Übersicht der Steuerworte und Sollwerte ..................................................................................233 6.6.5.2 Übersicht der Zustandworte und Istwerte ..................................................................................234 6.6.6 Anlegen eines S150 im SIMATIC Manager ...............................................................................235 6.6.7 Weitergehende Informationen zur Kommunikation über PROFBUS.........................................237 6.7 Steuerung über das Bedienfeld .................................................................................................238 6.7.1 Bedienfeld (AOP30) Übersicht und Menüstruktur......................................................................238 6.7.2 Menü Betriebsmaske .................................................................................................................240 6.7.3 Menü Parametrierung ................................................................................................................241 6.7.4 Menü Störspeicher / Warnungsspeicher....................................................................................243 6.7.5 Menü Inbetriebnahme / Service.................................................................................................244 6.7.5.1 Antriebsinbetriebnahme.............................................................................................................244 6.7.5.2 Geräteinbetriebnahme ...............................................................................................................244 6.7.5.3 AOP30 Einstellungen.................................................................................................................244

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Inhaltsverzeichnis

Umrichter-Schrankgeräte 10 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.7.5.4 Listen der Signale für die Betriebsmaske ................................................................................. 245 6.7.5.5 AOP30 Diagnose ...................................................................................................................... 250 6.7.6 Language/Sprache/Langue/Idioma/Lingua............................................................................... 251 6.7.7 Bedienung über Bedienfeld (LOCAL-Mode) ............................................................................. 251 6.7.7.1 LOCAL/REMOTE-Taste............................................................................................................ 251 6.7.7.2 EIN-Taste / AUS-Taste ............................................................................................................. 252 6.7.7.3 Links/Rechts Umschaltung........................................................................................................ 252 6.7.7.4 Tippen ....................................................................................................................................... 253 6.7.7.5 Sollwert höher / Sollwert tiefer .................................................................................................. 253 6.7.7.6 AOP Sollwert............................................................................................................................. 253 6.7.7.7 Timeout-Überwachung.............................................................................................................. 254 6.7.7.8 Bediensperre / Parametriersperre............................................................................................. 254 6.7.8 Störungen und Warnungen....................................................................................................... 256 6.7.9 Permanentes Speichern der Parameter ................................................................................... 257 6.7.10 Parametrierstörungen ............................................................................................................... 258 6.8 PROFINET IO ........................................................................................................................... 259 6.8.1 Online-Betrieb herstellen: STARTER über PROFINET IO ....................................................... 259 6.8.2 Allgemeines über PROFINET IO .............................................................................................. 263 6.8.2.1 Allgemeine Informationen über PROFINET IO bei SINAMICS................................................. 263 6.8.2.2 Echtzeit (RT)- und Isochrone Echtzeit (IRT)-Kommunikation................................................... 265 6.8.2.3 Adressen ................................................................................................................................... 266 6.8.2.4 Datenübertragung ..................................................................................................................... 267 6.8.3 Weitergehende Informationen zur Kommunikation über PROFINET IO .................................. 268 6.9 SINAMICS Link ......................................................................................................................... 269 6.9.1 Grundlagen des SINAMICS Link .............................................................................................. 269 6.9.2 Topologie................................................................................................................................... 270 6.9.3 Projektierung und Inbetriebnahme............................................................................................ 270 6.9.4 Beispiel...................................................................................................................................... 272 6.9.5 Diagnose ................................................................................................................................... 274 6.9.6 Parameter.................................................................................................................................. 274 6.10 Engineering Software Drive Control Chart (DCC) .................................................................... 275

7 Sollwertkanal und Regelung .................................................................................................................. 277 7.1 Inhalt dieses Kapitels ................................................................................................................ 277 7.2 Sollwertkanal............................................................................................................................. 278 7.2.1 Sollwertaddition......................................................................................................................... 278 7.2.2 Drehrichtungsumkehr................................................................................................................ 279 7.2.3 Ausblendzahlen, Minimaldrehzahl ............................................................................................ 280 7.2.4 Drehzahlbegrenzung................................................................................................................. 281 7.2.5 Hochlaufgeber........................................................................................................................... 282 7.3 U/f Steuerung ............................................................................................................................ 285 7.3.1 Spannungsanhebung................................................................................................................ 288 7.3.2 Resonanzdämpfung .................................................................................................................. 291 7.3.3 Schlupfkompensation................................................................................................................ 292 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber ......................................................... 294 7.4.1 Vektorregelung ohne Geber...................................................................................................... 295 7.4.2 Vektorregelung mit Geber ......................................................................................................... 300 7.4.3 Drehzahlregler........................................................................................................................... 301 7.4.3.1 Beispiele für Drehzahlreglereinstellungen ................................................................................ 303 7.4.3.2 Drehzahlreglervorsteuerung (Integrierte Vorsteuerung mit Symmetrierung)............................ 304 7.4.3.3 Referenzmodell ......................................................................................................................... 307 7.4.3.4 Drehzahlregleradaption............................................................................................................. 308

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Inhaltsverzeichnis

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 11

7.4.3.5 Statik ..........................................................................................................................................310 7.4.3.6 Offener Drehzahlistwert .............................................................................................................311 7.4.4 Drehmomentregelung ................................................................................................................313 7.4.5 Drehmomentbegrenzung ...........................................................................................................316 7.4.6 Permanenterregte Synchronmotoren ........................................................................................317

8 Ausgangsklemmen ................................................................................................................................ 321 8.1 Inhalt dieses Kapitels .................................................................................................................321 8.2 Analogausgänge ........................................................................................................................322 8.2.1 Listen der Signale für die Analogsignale ...................................................................................323 8.3 Digitalausgänge .........................................................................................................................326

9 Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen............................................................................... 329 9.1 Inhalt dieses Kapitels .................................................................................................................329 9.2 Active Infeed Funktionen ...........................................................................................................330 9.2.1 Netz- und Zwischenkreisidentifikation .......................................................................................330 9.2.2 Oberschwingungsregler .............................................................................................................331 9.2.3 Einstellbarer Leistungsfaktor (Blindleistungskompensation) .....................................................332 9.2.4 Einstellungen der Einspeisung (Active Infeed) unter schwierigen Netz-Verhältnissen .............332 9.3 Antriebsfunktionen .....................................................................................................................335 9.3.1 Motoridentifikation und Automatische Drehzahlregler-Optimierung ..........................................335 9.3.1.1 Stillstandsmessung ....................................................................................................................336 9.3.1.2 Drehende Messung und Drehzahlregler-Optimierung...............................................................339 9.3.2 Wirkungsgradoptimierung ..........................................................................................................342 9.3.3 Schnellmagnetisierung bei Asynchronmotoren .........................................................................343 9.3.4 Vdc-Regelung ............................................................................................................................344 9.3.5 Wiedereinschaltautomatik (WEA) ..............................................................................................348 9.3.6 Fangen .......................................................................................................................................352 9.3.6.1 Fangen ohne Geber...................................................................................................................353 9.3.6.2 Fangen mit Geber ......................................................................................................................354 9.3.6.3 Parameter ..................................................................................................................................354 9.3.7 Motorumschaltung .....................................................................................................................355 9.3.7.1 Beschreibung .............................................................................................................................355 9.3.7.2 Beispiel einer Motorumschaltung von zwei Motoren .................................................................355 9.3.7.3 Funktionsplan.............................................................................................................................356 9.3.7.4 Parameter ..................................................................................................................................357 9.3.8 Reibkennlinie..............................................................................................................................357 9.3.9 Ankerkurzschlussbremse, interner Spannungsschutz, Gleichstrombremse .............................359 9.3.9.1 Allgemeines................................................................................................................................359 9.3.9.2 Externe Ankerkurzschlussbremse .............................................................................................359 9.3.9.3 Interne Ankerkurzschlussbremse ..............................................................................................361 9.3.9.4 Interner Spannungsschutz .........................................................................................................362 9.3.9.5 Gleichstrombremse....................................................................................................................363 9.3.10 Erhöhung der Ausgangsfrequenz ..............................................................................................365 9.3.10.1 Erhöhung der Pulsfrequenz .......................................................................................................365 9.3.10.2 Parameter ..................................................................................................................................367 9.3.11 Pulsfrequenzwobbeln.................................................................................................................368 9.3.12 Laufzeit (Betriebsstundenzähler) ...............................................................................................369 9.3.13 Simulationsbetrieb .....................................................................................................................370 9.3.14 Richtungsumkehr .......................................................................................................................371 9.3.15 Einheitenumschaltung................................................................................................................372 9.3.16 Deratingverhalten bei erhöhter Pulsfrequenz ............................................................................374 9.4 Erweiterungsfunktionen .............................................................................................................376

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Umrichter-Schrankgeräte 12 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.4.1 Technologieregler ..................................................................................................................... 376 9.4.2 Bypass-Funktion ....................................................................................................................... 379 9.4.2.1 Bypass mit Synchronisierung mit Überlappung (p1260 = 1) .................................................... 380 9.4.2.2 Bypass mit Synchronisierung ohne Überlappung (p1260 = 2) ................................................. 383 9.4.2.3 Bypass ohne Synchronisierung (p1260 = 3)............................................................................. 385 9.4.2.4 Funktionsplan............................................................................................................................ 386 9.4.2.5 Parameter.................................................................................................................................. 387 9.4.3 Erweiterte Bremsenansteuerung .............................................................................................. 388 9.4.4 Erweiterte Überwachungsfunktionen ........................................................................................ 390 9.4.5 Lageregelung ............................................................................................................................ 392 9.4.5.1 Lageistwertaufbereitung............................................................................................................ 393 9.4.5.2 Lageregler ................................................................................................................................. 403 9.4.5.3 Überwachungen ........................................................................................................................ 404 9.4.5.4 Messtasterauswertung und Referenzmarkensuche ................................................................. 406 9.4.6 Einfachpositionierer................................................................................................................... 408 9.4.6.1 Mechanik ................................................................................................................................... 410 9.4.6.2 Begrenzungen........................................................................................................................... 412 9.4.6.3 Referenzieren............................................................................................................................ 416 9.4.6.4 Verfahrsätze.............................................................................................................................. 425 9.4.6.5 Fahren auf Festanschlag .......................................................................................................... 431 9.4.6.6 Sollwertdirektvorgabe (MDI)...................................................................................................... 434 9.4.6.7 Tippen ....................................................................................................................................... 437 9.4.6.8 Zustandssignale ........................................................................................................................ 438 9.5 Überwachungs- und Schutzfunktionen ..................................................................................... 441 9.5.1 Leistungsteilschutz allgemein ................................................................................................... 441 9.5.2 Thermische Überwachungen und Überlastreaktionen.............................................................. 442 9.5.3 Blockierschutz ........................................................................................................................... 444 9.5.4 Kippschutz (nur bei Vektorregelung)......................................................................................... 445 9.5.5 Thermischer Motorschutz.......................................................................................................... 446 9.5.5.1 Beschreibung ............................................................................................................................ 446 9.5.5.2 Temperaturanschluss an der Kundenklemmenleiste TM31 (Option G60) ............................... 446 9.5.5.3 Temperaturanschluss an einem Sensor Module (Option K46, K48, K50)................................ 447 9.5.5.4 Temperaturanschluss direkt am Control Interface Module ....................................................... 447 9.5.5.5 Temperatursensorauswertung .................................................................................................. 448 9.5.5.6 Funktionsplan............................................................................................................................ 448 9.5.5.7 Parameter.................................................................................................................................. 449

10 Diagnose / Störungen und Warnungen.................................................................................................. 451 10.1 Inhalt dieses Kapitels ................................................................................................................ 451 10.2 Diagnose ................................................................................................................................... 452 10.2.1 Diagnose über LEDs ................................................................................................................. 453 10.2.2 Diagnose über Parameter ......................................................................................................... 461 10.2.3 Fehleranzeige und Behebung................................................................................................... 465 10.3 Übersicht der Warnungen und Störungen ................................................................................ 466 10.3.1 "Externe Warnung 1"................................................................................................................. 466 10.3.2 "Externe Störung 1"................................................................................................................... 467 10.3.3 "Externe Störung 2"................................................................................................................... 467 10.3.4 "Externe Störung 3"................................................................................................................... 468 10.4 Service und Support.................................................................................................................. 468 10.4.1 Ersatzteile.................................................................................................................................. 468

11 Wartung und Instandhaltung.................................................................................................................. 469 11.1 Inhalt dieses Kapitels ................................................................................................................ 469

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 13

11.2 Wartung......................................................................................................................................470 11.2.1 Reinigung...................................................................................................................................470 11.3 Instandhaltung ...........................................................................................................................471 11.3.1 Montagevorrichtung ...................................................................................................................472 11.3.2 Transportieren der Powerblöcke mittels Kran-Ösen..................................................................473 11.4 Austausch von Bauteilen ...........................................................................................................475 11.4.1 Austausch der Filtermatten ........................................................................................................476 11.4.2 Austausch des Control Interface Module, Baugröße FX ...........................................................477 11.4.3 Austausch des Control Interface Module, Baugröße GX...........................................................479 11.4.4 Austausch des Control Interface Module, Baugröße HX...........................................................481 11.4.5 Austausch des Control Interface Module, Baugröße JX............................................................483 11.4.6 Austausch des Powerblocks, Baugröße FX ..............................................................................485 11.4.7 Austausch des Powerblocks, Baugröße GX..............................................................................487 11.4.8 Austausch des Powerblocks, Baugröße HX..............................................................................489 11.4.9 Austausch des Powerblocks, Baugröße JX...............................................................................493 11.4.10 Austausch des Lüfters, Baugröße FX........................................................................................495 11.4.11 Austausch des Lüfters, Baugröße GX .......................................................................................497 11.4.12 Austausch des Lüfters, Baugröße HX .......................................................................................499 11.4.13 Austausch des Lüfters, Baugröße JX ........................................................................................503 11.4.14 Austausch des Lüfters im Active Interface Module, Baugröße FI..............................................505 11.4.15 Austausch des Lüfters im Active Interface Module, Baugröße GI .............................................507 11.4.16 Austausch des Lüfters im Active Interface Module, Baugröße HI .............................................509 11.4.17 Austausch des Lüfters im Active Interface Module, Baugröße JI ..............................................511 11.4.18 Ersatz der Lüftersicherungen (-A2 -F101/F102, -G1 -F10/F11, -T1 -F10/F11) .........................513 11.4.19 Ersatz der Sicherung für die Hilfsstromversorgung (-A1 -F11 / -A1 -F12) ................................513 11.4.20 Austausch der Hauptsicherungen..............................................................................................513 11.4.21 Austausch des Schrankgerätebedienfeldes ..............................................................................514 11.4.22 Austausch der Pufferbatterie des Schrankgerätebedienfeldes .................................................514 11.5 Formierung der Zwischenkreiskondensatoren...........................................................................516 11.6 Meldungen nach dem Austausch von DRIVE-CLiQ-Komponenten ..........................................517 11.7 Hochrüsten der Schrankgeräte-Firmware..................................................................................518 11.8 Neue Bedienfeld-Firmware vom PC laden ................................................................................519

12 Technische Daten.................................................................................................................................. 521 12.1 Inhalt dieses Kapitels .................................................................................................................521 12.2 Allgemeine Technische Daten ...................................................................................................522 12.2.1 Derating-Daten...........................................................................................................................523 12.2.2 Überlastfähigkeit ........................................................................................................................527 12.3 Technische Daten ......................................................................................................................528 12.3.1 Schrankgeräte Ausführung A, 3 AC 380 V - 480 V....................................................................529 12.3.2 Schrankgeräte Ausführung A, 3 AC 500 V - 690 V....................................................................537

A Anhang .................................................................................................................................................. 549 A.1 Abkürzungsverzeichnis ..............................................................................................................549 A.2 Parametermakros ......................................................................................................................551

Index...................................................................................................................................................... 563

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Umrichter-Schrankgeräte 14 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 15

Sicherheitshinweise 11.1 Warnhinweise

WARNUNG

Beim Betrieb elektrischer Geräte stehen zwangsläufig bestimmte Teile dieser Geräte unter gefährlicher Spannung. Bei Nichtbeachtung der Warnhinweise können deshalb schwere Körperverletzungen oder Sachschäden auftreten. Nur entsprechend qualifiziertes Personal darf an diesem Gerät arbeiten. Dieses Personal muss gründlich mit allen Warnungen und Instandhaltungsmaßnahmen gemäß dieser Betriebsanleitung vertraut sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb dieses Gerätes setzt sachgemäßen Transport, fachgerechte Lagerung, Aufstellung und Montage sowie sorgfältige Bedienung und Instandhaltung voraus. Nationale Sicherheitsrichtlinien sind zu beachten.

GEFAHR

Fünf Sicherheitsregeln Bei allen Arbeiten an elektrischen Geräten sind die "Fünf Sicherheitsregeln" nach EN 50110 immer zu beachten: 1. Freischalten 2. Gegen Wiedereinschalten sichern 3. Spannungsfreiheit feststellen 4. Erden und Kurzschließen 5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

Bescheinigungen Die Bescheinigungen EG-Konformitätserklärung Werksbescheinigung sind im Dokumentations-Ordner in der Lasche "Sicherheits- und Anwendungshinweise" enthalten.

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Sicherheitshinweise 1.2 Sicherheits- und Anwendungshinweise

Umrichter-Schrankgeräte 16 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

1.2 Sicherheits- und Anwendungshinweise

GEFAHR

Diese elektrischen Maschinen sind Betriebsmittel zum Einsatz in industriellen Starkstromanlagen. Während des Betriebes haben diese Betriebsmittel spannungsführende blanke Teile und zusätzlich rotierende Teile. Sie könnten deshalb, z. B. bei unzulässigem Entfernen der erforderlichen Abdeckungen, bei unsachgemäßem Einsatz, falscher Bedienung oder unzureichender Wartung, schwerste gesundheitliche oder materielle Schäden verursachen. Bei Einsatz der Maschinen außerhalb industrieller Bereiche ist der Aufstellungsort durch geeignete Einrichtungen (z. B. Schutzzäune) und entsprechende Beschilderung gegen unbefugtes Betreten zu sichern.

Voraussetzungen Es wird vorausgesetzt, dass die für die Sicherheit der Anlage Verantwortlichen gewährleisten, dass die grundsätzlichen Planungsarbeiten für die Anlage sowie alle für die Arbeiten zu

Transport, Montage, Installation, Inbetriebsetzung, Wartung und Reparaturen von qualifiziertem Personal ausgeführt bzw. durch verantwortliche Fachkräfte kontrolliert werden.

die Betriebsanleitung und die Maschinendokumentation bei allen Arbeiten stets verfügbar sind.

die technischen Daten und Angaben über die zulässigen Montage-, Anschluss-, Umgebungs- und Betriebsbedingungen konsequent beachtet werden.

die anlagespezifischen Errichtungs- und Sicherheitsvorschriften eingehalten werden sowie die Benutzung persönlicher Schutzausstattungen beachtet wird.

Arbeiten an diesen Maschinen oder in deren Nähe für nichtqualifizierte Personen untersagt werden.

Dementsprechend sind in dieser Betriebsanleitung nur solche Hinweise enthalten, die bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Maschinen für qualifiziertes Personal erforderlich sind. Die Betriebsanleitung und Maschinendokumentationen sind in Sprachen entsprechend den Festlegungen in den Lieferverträgen abgefasst.

Hinweis Es wird empfohlen, für Planungs-, Montage-, Inbetriebsetzungs- und Service-Aufgaben die Unterstützung und Dienstleistungen der zuständigen SIEMENS-Servicezentren in Anspruch zu nehmen.

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Sicherheitshinweise 1.3 Elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB)

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 17

1.3 Elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB)

VORSICHT Die Baugruppe enthält elektrostatisch gefährdete Bauteile. Diese Bauelemente können durch unsachgemäße Behandlung sehr leicht zerstört werden. Wenn Sie dennoch mit elektronischen Baugruppen arbeiten müssen, beachten Sie bitte folgende Hinweise: Elektronische Baugruppen sollten nur berührt werden, wenn es wegen daran

vorzunehmender Arbeiten unvermeidbar ist. Wenn Baugruppen dennoch berührt werden müssen, muss der eigene Körper

unmittelbar vorher entladen werden. Baugruppen dürfen nicht mit hochisolierenden Stoffen − z. B. Kunststoffteilen,

isolierenden Tischplatten, Bekleidungsteilen aus Kunstfaser − in Berührung gebracht werden.

Baugruppen dürfen nur auf leitfähigen Unterlagen abgelegt werden. Baugruppen und Bauelemente dürfen nur in leitfähiger Verpackung (z. B. metallisierten

Kunststoff- oder Metallbehältern) aufbewahrt oder versandt werden. Soweit Verpackungen nicht leitend sind, müssen Baugruppen vor dem Verpacken

leitend verhüllt werden. Hier kann z. B. leitender Schaumstoff oder Haushalts-Alufolie verwendet werden.

Die notwendigen EGB-Schutzmaßnahmen sind im folgenden Bild noch einmal verdeutlicht: a = leitfähiger Fußboden b = EGB-Tisch c = EGB-Schuhe d = EGB-Mantel e = EGB-Armband f = Erdungsanschluss der Schränke g = Verbindung zum leitfähigen Boden

g g a

b

e

d

c

d

a c

d b

c a

e

f f f f f

Sitzplatz Stehplatz Steh- / Sitzplatz Bild 1-1 EGB-Schutzmaßnahmen

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Sicherheitshinweise 1.3 Elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB)

Umrichter-Schrankgeräte 18 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Restrisiken von Power Drive Systems Der Maschinenhersteller/Anlagenbetreiber muss bei der gemäß EG-Maschinenrichtlinie durchzuführenden Beurteilung des Risikos seiner Maschine/Anlage folgende von den Komponenten für Steuerung und Antrieb eines Power Drive Systems (PDS) ausgehenden Restrisiken berücksichtigen. 1. Ungewollte Bewegungen angetriebener Maschinenteile bei Inbetriebnahme, Betrieb,

Instandhaltung und Reparatur z. B. durch – HW- und / oder SW-Fehler in Sensorik, Steuerung, Aktorik und Verbindungstechnik – Reaktionszeiten der Steuerung und des Antriebs – Betrieb und / oder Umgebungsbedingungen außerhalb der Spezifikation – Fehler bei der Parametrierung, Programmierung, Verdrahtung und Montage – Benutzung von Funkgeräten / Mobiltelefonen in unmittelbarer Nähe der Steuerung – Fremdeinwirkungen / Beschädigungen.

2. Außergewöhnliche Temperaturen sowie Emissionen von Licht, Geräuschen, Partikeln und Gasen z. B. durch – Bauelementeversagen – Software-Fehler – Betrieb und / oder Umgebungsbedingungen außerhalb der Spezifikation – Fremdeinwirkungen / Beschädigungen.

3. Gefährliche Berührspannungen z. B. durch – Bauelementeversagen – Influenz bei elektrostatischen Aufladungen – Induktion von Spannungen bei bewegten Motoren – Betrieb und / oder Umgebungsbedingungen außerhalb der Spezifikation – Betauung / leitfähige Verschmutzung – Fremdeinwirkungen / Beschädigungen

4. Betriebsmäßige elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder, die z. B. für Träger von Herzschrittmachern, Implantaten oder metallischen Gegenständen bei unzureichendem Abstand gefährlich sein können.

5. Freisetzung umweltbelastender Stoffe und Emissionen bei unsachgemäßem Betrieb und / oder bei unsachgemäßer Entsorgung von Komponenten.

Weitergehende Informationen zu den Restrisiken, die von den Komponenten des Power Drive Systems ausgehen, finden Sie in den zutreffenden Kapiteln der Technischen Anwenderdokumentation.

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Sicherheitshinweise 1.3 Elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB)

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 19

WARNUNG Elektromagnetische Felder "Elektrosmog" Elektromagnetische Felder werden beim Betrieb von Anlagen der elektrischen Energietechnik, z. B. Transformatoren, Umrichter, Motoren usw. erzeugt. Durch elektromagnetische Felder können elektronische Geräte gestört werden. Das kann zu Fehlfunktionen in diesen Geräten führen. So können beispielsweise Herzschrittmacher in ihrer Funktion beeinträchtigt werden, was zu gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tod führen kann. Daher ist der Aufenthalt von Personen mit Herzschrittmachern in diesen Bereichen untersagt. Der Anlagenbetreiber muss durch geeignete Maßnahmen, Kennzeichnungen und Warnungen das dort tätige Personal ausreichend vor eventuell auftretenden Schäden schützen. Beachten Sie die entsprechenden nationalen Schutz- und Sicherheitsvorschriften. Für

die Bundesrepublik Deutschland sind dies für die "Elektromagnetischen Felder" die Vorgaben der Berufsgenossenschaft BGV B11 und die BGR B11.

Bringen Sie entsprechende Warnhinweise an.

Grenzen Sie die Gefahrenzonen ab. Sorgen Sie z. B. mit Abschirmungen dafür, dass die elektromagnetischen Felder an

ihrer Quelle reduziert werden. Sorgen Sie dafür, dass das Personal entsprechende Schutzausrüstungen trägt.

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Sicherheitshinweise 1.3 Elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB)

Umrichter-Schrankgeräte 20 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 21

Geräteübersicht 22.1 Inhalt dieses Kapitels

Dieses Kapitel behandelt: Die Vorstellung der Schrankgeräte Die wesentlichen Bestandteile und Eigenschaften des Schrankgerätes Das Schaltungsprinzip der Schrankgeräte Erklärung des Typenschildes

2.2 Anwendungsbereich, Merkmale, Aufbau

2.2.1 Anwendungsbereich Umrichter-Schrankgeräte SINAMICS S150 finden Anwendung bei allen drehzahlveränderbaren Antrieben mit hohen Ansprüchen an die Performance, d.h. Antrieben mit hohen dynamischen Anforderungen häufigen Bremszyklen mit hohen Bremsenergien 4-Quadrantbetrieb. Typische Einsatzfälle für SINAMICS S150 sind: Prüfstandsantriebe Zentrifugen Aufzugs- und Krananlagen Papier- und Walzwerksantriebe Querschneider und Scheren Förderbänder Pressen Kabelwinden

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Geräteübersicht 2.2 Anwendungsbereich, Merkmale, Aufbau

Umrichter-Schrankgeräte 22 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

2.2.2 Merkmale, Qualität, Service

Merkmale Die selbstgeführte, gepulste Ein-/Rückspeiseeinheit in IBGT-Technik im Zusammenhang mit einem Clean-Power-Filter garantiert ein äußerst netz-freundliches Verhalten: Vernachlässigbare Netzrückwirkungen durch innoviertes Clean-Power-Filter Energie-Rückspeisung (4Q-Betrieb) Tolerant gegenüber Netzspannungsschwankungen Betrieb an schwachen Netzen Möglichkeit der Blindleistungskompensation (induktiv oder kapazitiv) Hohe Antriebsdynamik. Darüber hinaus sind selbstverständlich auch Faktoren berücksichtigt, die die einfache Handhabung des Antriebes von der Projektierung bis zum Betrieb gewährleisten, nämlich: kompakter, modularer Aufbau mit optimaler Servicefreundlichkeit problemlose Projektierung durch die Unterstützung der Tools Sizer und Starter anschlussfertig, dadurch einfache Montage schnelle, menügeführte Inbetriebnahme ohne aufwändige Parametrierung übersichtliche und bequeme Bedienung über ein komfortables graphikfähiges Bedienfeld

mit Messwertanzeigen im Klartext bzw. quasianalog in Balkendarstellung. SINAMICS ist ein fester Bestandteil von Totally Integrated Automation (TIA). TIA ist das

Konzept für ein optimal abgestimmtes Produktspektrum der Automatisierungs- und Antriebstechnik. Kern dieses Konzepts ist die durchgängige Projektierung, Kommunikation und Datenhaltung für alle Produkte. SINAMICS gliedert sich vollständig in das TIA-Konzept ein. Es stehen eigene S7/PCS7-Bausteine und Faceplates für WinCC zur Verfügung.

Die Integration in SIMATIC H-Systeme wird über Y-Link ermöglicht. Drive Control Chart (DCC)

Drive Control Chart (DCC) erweitert die Möglichkeit, technologische Funktionen für SINAMICS auf einfachste Weise zu konfigurieren. Die Baustein-Bibliothek umfasst eine große Auswahl an Regel-, Rechen- und Logikbausteinen sowie umfassendere Steuerungs- und Regelungsfunktionen. Der komfortable DCC-Editor ermöglicht eine einfach zu handhabende grafische Projektierung und übersichtliche Darstellung regelungstechnischer Strukturen sowie eine hohe Wiederverwendbarkeit von bereits erstellten Plänen. DCC ist ein Add-On zum Inbetriebnahme-Tool STARTER.

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Geräteübersicht 2.2 Anwendungsbereich, Merkmale, Aufbau

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 23

Qualität Umrichter-Schrankgeräte SINAMICS S150 werden nach hohen Qualitätsmaßstäben und Ansprüchen gefertigt. Daraus resultiert ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Funktionalität unserer Produkte. Entwicklung, Konstruktion, Fertigung, Auftragsabwicklung und Logistik-Lieferzentrum wurden von einer unabhängigen Stelle nach DIN ISO 9001 zertifiziert.

Service Unser weltweites Service- und Vertriebsnetz bietet unseren Kunden die Möglichkeit zu individueller Beratung, Projektierungsunterstützung, Schulung und Training. Ausführliche Kontaktinformationen sowie der aktuelle Link auf unsere Internet-Seiten sind im Abschnitt "Diagnose / Störungen und Warnungen" im Kapitel "Service und Support" enthalten.

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Geräteübersicht 2.3 Aufbau

Umrichter-Schrankgeräte 24 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

2.3 Aufbau Die Umrichter-Schrankgeräte SINAMICS S150 zeichnen sich durch ihren kompakten, modularen und servicefreundlichen Aufbau aus. Die Umrichter-Schrankgeräte bieten die Möglichkeit zum Einbau von netz- und motorseitigen Komponenten sowie zusätzlicher Überwachungsgeräte. Durch eine Vielzahl von elektrischen und mechanischen Optionen lässt sich das Antriebssystem optimal an den jeweiligen Bedarf anpassen. Es besteht je nach Leistung aus bis zu zwei Schrankfeldern mit einer Gesamtbreite von 1400 mm bis 2800 mm.

Bild 2-1 Beispiel für Schrankgerät (z. B. 132 kW, 3 AC 400 V) - (Aufbau und dargestellte Komponenten können je nach

Ausführung variieren)

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Geräteübersicht 2.3 Aufbau

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 25

Bild 2-2 Beispiel für Schrankgerät (z. B. 132 kW, 3 AC 400 V) - (Aufbau und dargestellte Komponenten können je nach

Ausführung variieren)

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Geräteübersicht 2.4 Schaltungsprinzip

Umrichter-Schrankgeräte 26 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

2.4 Schaltungsprinzip

Schaltungsprinzip Ausführung A

Bild 2-3 Schaltungsprinzip des Schrankgerätes

ACHTUNG Es ist notwendig, den PE-Anschluss am Motor direkt zum Schrankgerät zurückzuführen.

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Geräteübersicht 2.5 Typenschild

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 27

2.5 Typenschild

Angaben des Typenschildes

Bild 2-4 Typenschild des Schrankgerätes

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Geräteübersicht 2.5 Typenschild

Umrichter-Schrankgeräte 28 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Daten des Typenschildes (am Beispiel des aufgeführten Typenschildes)

Position Angabe Wert Erklärung

① Input Eingang

3 AC 380 – 480 V

197 A

Drehstrom-Anschluss Bemessungs-Eingangsspannung Bemessungs-Eingangsstrom

② Output Ausgang

3 AC 0 – 480 V

210 A

Drehstrom-Anschluss Bemessungs-Ausgangsspannung Bemessungs-Ausgangsstrom

③ Temperature Range Temperaturbereich

0 – 40 °C Umgebungstemperaturbereich, in dem das Schrankgerät zu 100 % belastet werden kann

④ Degree of protection Schutzart

IP20 Schutzart

⑤ Duty Class Bel.–Klasse

I I: Belastungsklasse I nach EN 60146-1-1 = 100 % dauernd (mit den angegebenen Stromwerten kann das Schrankgerät zu 100 % im Dauerbetrieb belastet werden)

⑥ Cooling method Kühlart

AF A: Kühlmittel: Luft F: Art der Zirkulation: Verstärkte Kühlung, Antriebsaggregat (Lüfter) im Gerät

⑦ Weight Gewicht

708 kg Gewicht des Schrankgerätes

Fertigungsdatum Das Fertigungsdatum lässt sich aus der folgenden Zuordnung ableiten:

Tabelle 2- 1 Fertigungsjahr und -monat

Zeichen Fertigungsjahr Zeichen Fertigungsmonat S 2004 1 bis 9 Januar bis September T 2005 O Oktober U 2006 N November V 2007 D Dezember W 2008 X 2009 A 2010 B 2011 C 2012 D 2013 E 2014

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Geräteübersicht 2.5 Typenschild

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 29

Erklärung der Optionskurzzeichen

Tabelle 2- 2 Erklärung der Optionskurzzeichen

Eingangsseitige Optionen L00 Netzfilter für den Einsatz in der ersten Umgebung nach EN 61800-3 Kategorie C2 (TN-/TT-Netze) L04 Einspeisemodul eine Stufe niedriger ausgelegt L26 Hauptschalter inkl. Sicherungen für Ausgangsströme < 800 A Ausgangsseitige Optionen L07 du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter L08 Motordrossel L10 du/dt-Filter plus Voltage Peak Limiter L15 Sinusfilter (nur bei 3 AC 380 V – 480 V bis 250 kW) Ein- und Ausgangsseitige Optionen M70 EMV-Schirmschiene Motorschutz und Sicherheitsfunktionen L45 NOT-AUS-Taster, eingebaut in der Schranktür L57 NOT-AUS-Kategorie 0, AC 230 V bzw. DC 24 V L59 NOT-HALT-Kategorie 1, AC 230 V L60 NOT-HALT-Kategorie 1, DC 24 V L83 Thermistor-Motorschutzgerät mit PTB-Zulassung L84 Thermistor-Motorschutzgerät mit PTB-Zulassung L86 PT100-Auswertegerät L87 Isolationsüberwachung M60 Zusätzlicher Berührungsschutz Schutzarterhöhung M21 Schutzart IP21 M23 Schutzart IP23 M43 Schutzart IP43 M54 Schutzart IP54 Mechanische Optionen M06 Sockel 100 mm hoch, RAL 7022 M07 Kabelrangierraum 200 mm hoch, RAL 7035 M13 Netzanschluss von oben M78 Motoranschluss von oben M90 Krantransporthilfe (oben montiert) Sonstige Optionen G20 Communication Board CBC10 G33 Communication Board CBE20 G60 Kundenklemmenleiste TM31 G61 Kundenklemmenleistenerweiterung TM31 K46 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC10 K48 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC20 K50 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC30

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Geräteübersicht 2.5 Typenschild

Umrichter-Schrankgeräte 30 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

K51 Voltage Sensing Module Cabinet-Mounted VSM10 K82 Klemmenmodul zur Ansteuerung der Sicherheitsfunktionen "Safe Torque Off" und "Safe Stop 1" L19 Anschluss für externe Hilfsbetriebe L50 Schrankbeleuchtung mit Service-Steckdose L55 Schrank-Stillstandsheizung L61 Bremseinheit 25 kW / 125 kW (380 V - 480 V, 660 V - 690 V) L62 Bremseinheit 50 kW / 250 kW (380 V - 480 V, 660 V - 690 V) L64 Bremseinheit 25 kW / 125 kW (500 V - 600 V) L65 Bremseinheit 50 kW / 250 kW (500 V - 600 V) Y09 Schrank-Sonderlackierung Dokumentation (Standard: Englisch/Deutsch) D02 Kundendokumentation (Stromlaufplan, Klemmenplan, Anordnungsplan) im DXF-Format D04 Kundendokumentation in Papierform D14 Vorab-Erstellung der Kundendokumentation D58 Sprache der Dokumentation: Englisch / Französisch D60 Sprache der Dokumentation: Englisch / Spanisch D80 Sprache der Dokumentation: Englisch / Italienisch Sprachen (Standard: Englisch/Deutsch) T58 Leistungsschildangaben in Englisch / Französisch T60 Leistungsschildangaben in Englisch / Spanisch T80 Leistungsschildangaben in Englisch / Italienisch Branchenspezifische Optionen Chemie B00 NAMUR-Klemmenleiste B02 Sicher getrennte 24 V Versorgung (PELV) B03 Fremdabgang externe Hilfsbetriebe (ungesteuert) Branchenspezifische Optionen Schiffbau M66 Schiffsausführung E11 Einzelzertifikat von Germanischer Lloyd (GL) E21 Einzelzertifikat von Lloyds Register (LR) E31 Einzelzertifikat von Bureau Veritas (BV) E51 Einzelzertifikat von Det Norske Veritas (DNV) E61 Einzelzertifikat von American Bureau of Shipping (ABS) Umrichterabnahme bei Kundenanwesenheit (werden nicht auf dem Typenschild dargestellt) F03 Sichtabnahme F71 Funktionsprüfung des Umrichters ohne angeschlossenen Motor F75 Funktionsprüfung des Umrichters mit Prüffeldmotor im Leerlauf F77 Isolationsprüfung des Umrichters F97 Kundenspezifische Umrichterabnahmen (auf Anfrage)

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 31

Mechanische Installation 33.1 Inhalt dieses Kapitels

Dieses Kapitel behandelt: Die Bedingungen für den Transport, die Lagerung und Aufstellung des Schrankgerätes Die Vorbereitung und das Aufstellen des Schrankgerätes

3.2 Transport, Lagerung

Transport

WARNUNG Beim Transportieren der Geräte ist zu beachten: Die Geräte sind schwer. Ihr Schwerpunkt ist verlagert und sie sind teilweise kopflastig. Das hohe Gewicht der Geräte erfordert in jedem Fall entsprechende Hebezeuge und

geschultes Personal. Die Geräte dürfen nur in der markierten aufrechten Lage transportiert werden. Die

Geräte dürfen nicht umgestürzt und in liegender Lage transportiert werden. Unsachgemäßes Heben und Transportieren der Geräte kann schwere oder sogar

tödliche Körperverletzungen und beträchtlichen Sachschaden zur Folge haben.

Hinweis Hinweise zum Transport Die Geräte werden im Herstellerwerk entsprechend den Beanspruchungen und

klimatischen Verhältnissen auf dem Transportweg und im Empfangsland verpackt. Die Hinweise auf der Verpackung für Transport, Lagerung und sachgemäße Handhabung

sind zu beachten. Zum Transport mit Gabelstaplern sind die Geräte auf einem Holzboden (Palette)

montiert. Im ausgepackten Zustand ist ein Transport auch mit Hilfe der am Schrankgerät optional

(Option M90) angebrachten Transportösen bzw. -schienen möglich. Hierbei muss auf gleichmäßige Lastverteilung geachtet werden. Starke Transporterschütterungen und harte Stöße, z. B. beim Absetzen, sind zu vermeiden.

An der Verpackung sind Stoß- und Kippindikatoren angebracht, die eine unzulässige Erschütterung bzw. ein Umkippen des Schrankgerätes beim Transport anzeigen (siehe Kapitel "Transportindikatoren").

Zulässige Umgebungstemperaturen: Luftkühlung: -25 °C bis +70 °C, Klasse 2K3 nach IEC 60 721-3-2 Kurzzeitig bis -40°C für max. 24 Stunden

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Mechanische Installation 3.2 Transport, Lagerung

Umrichter-Schrankgeräte 32 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Hinweis Hinweise zu Transportschäden Sehen Sie sich das Gerät gründlich an, bevor Sie die Lieferung von der Transportfirma

annehmen. Vergleichen Sie jeden erhaltenen Artikel mit dem Lieferschein. Teilen Sie jeden Mangel oder Schaden sofort dem Transportunternehmer mit. Wenn Sie irgendwelche versteckten Mängel oder Schäden entdecken, benachrichtigen

Sie bitte unverzüglich den Transportunternehmer und fordern ihn auf, das Gerät zu begutachten.

Wenn Sie die unverzügliche Benachrichtigung unterlassen, verlieren Sie unter Umständen die Ansprüche auf Schadenersatz für die Mängel und Schäden.

Wenn erforderlich, können Sie Unterstützung von der örtlichen Siemens-Niederlassung anfordern.

WARNUNG Bei einem Transportschaden wurde das Gerät unzulässig beansprucht. Die elektrische Sicherheit des Geräts ist eventuell nicht mehr gewährleistet. Bei Nichtbeachtung können Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden die Folge sein.

Lagerung Die Geräte müssen in sauberen trockenen Räumen gelagert werden. Temperaturen zwischen –25 °C und +70 °C sind zulässig. Temperaturschwankungen von mehr als 20 K pro Stunde sind nicht zulässig. Bei längerer Lagerung nach dem Auspacken müssen die Schrankgeräte vor Verschmutzung und Umwelteinflüssen durch Abdecken oder entsprechende Maßnahmen geschützt werden, ansonsten erlischt die Gewährleistung im Anspruchsfall.

WARNUNG Die Lagerungszeit sollte zwei Jahre nicht überschreiten. Bei längeren Lagerungszeiten müssen die Zwischenkreiskondensatoren der Geräte bei der Inbetriebnahme formiert werden. Das Formieren ist im Kapitel "Wartung und Instandhaltung" beschrieben.

VORSICHT Dachhauben nicht mechanisch belasten! Die Dachhauben werden separat geliefert und müssen anlagenseitig montiert werden. Die Dachhauben dürfen nicht mechanisch belastet werden, ansonsten besteht die Gefahr der Zerstörung.

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Mechanische Installation 3.3 Montage

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 33

3.3 Montage

WARNUNG Sicherer Betrieb der Geräte setzt voraus, dass sie von qualifiziertem Personal sachgemäß unter Beachtung der Warnhinweise in dieser Betriebsanleitung montiert und in Betrieb gesetzt werden. Insbesondere sind sowohl die allgemeinen und nationalen Errichtungs- und Sicherheitsvorschriften für Arbeiten an Starkstromanlagen (z. B. VDE) als auch die den fachgerechten Einsatz von Werkzeugen und die Benutzung persönlicher Schutzeinrichtungen betreffenden Vorschriften zu beachten. Bei Nichtbeachtung können Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden die Folge sein.

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Mechanische Installation 3.3 Montage

Umrichter-Schrankgeräte 34 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

3.3.1 Checkliste für die Mechanische Installation Gehen Sie bei der mechanischen Installation des Schrankgerätes anhand der folgenden Checkliste vor. Lesen Sie den Abschnitt "Sicherheitshinweise" am Anfang dieser Betriebsanleitung, bevor Sie mit der Arbeit an dem Gerät beginnen.

Hinweis Bitte kreuzen Sie in der rechten Spalte entsprechend an, wenn die betreffende Option Bestandteil der Lieferung ist. Ebenso kreuzen Sie nach Beendigung der Installationsarbeiten die einzelnen Arbeitsschritte als erledigt an.

Pos. Tätigkeit vorhanden erledigt

1 Kontrollieren Sie vor der Montage die Transportindikatoren. Siehe Kapitel "Mechanische Installation/Transportindikatoren".

2 Die Umgebungsbedingungen müssen zulässig sein. Siehe Kapitel "Technische Daten/Allgemeine Technische Daten". Das Schrankgerät muss ordnungsgemäß an den dafür vorgesehenen Befestigungspunkten montiert werden. Die Kühlluft kann ungehindert strömen.

3 Die in der Betriebsanleitung angeführte minimale Deckenhöhe (zum ungehinderten Luftaustritt) muss eingehalten werden. Die Kühlluftzufuhr muss ungehindert erfolgen (siehe Kapitel "Mechanische Installation/Vorbereitung").

4 Aus Transportgründen getrennt gelieferte Komponenten wie z. B. Tropfblech oder Dachhaube müssen montiert werden (siehe Kapitel "Mechanische Installation/Montage zusätzlicher Tropfbleche (Option M21) oder Dachhauben (Option M23 / M43 / M54)").

5 Der in den gültigen Unfallschutzrichtlinien angeführte Abstand (Fluchtweg) bei geöffneter Tür muss eingehalten werden.

6 Bei Option M13/M78: Wählen Sie anhand des Kabelquerschnittes die erforderliche metrische Verschraubungen bzw. PG-Verschraubungen aus und sehen Sie in den Blindplatten die entsprechenden erforderlichen Bohrungen vor. Beachten Sie, dass bei der Kabeleinführung von oben in Abhängigkeit der Kabelzuführung und Kabelquerschnitte entsprechend Raum für eventuell erforderliche Kabelbiegeradien vorhanden ist. Die Kabeleinführung sollte senkrecht erfolgen, um Querkräfte auf die Einführungen zu vermeiden (siehe Kapitel "Mechanische Installation/Netzanschluss von oben (Option M13), Motoranschluss von oben (Option M78)").

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Mechanische Installation 3.3 Montage

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 35

3.3.2 Vorbereitung

Anforderungen an den Aufstellort Die Schrankgeräte sind zur Aufstellung in geschlossene elektrische Betriebsbereiche nach EN 61800-5-1 vorgesehen. Ein geschlossener elektrischer Betriebsbereich ist ein Raum oder Ort für elektrische Ausrüstungen, zu dem der Zugang auf ausgebildete oder unterwiesene Personen durch Öffnen einer Tür oder Entfernen einer Absperrung unter Verwendung eines Schlüssels oder Werkzeuges beschränkt ist und der eindeutig mit entsprechenden Warnzeichen gekennzeichnet ist. Die Betriebsstätten müssen trocken und staubfrei sein. Die zugeführte Luft darf keine funktionsgefährdenden, elektrisch leitfähigen Gase, Dämpfe und Stäube enthalten. Gegebenenfalls ist die Zuluft zum Aufstellungsraum durch Filter zu reinigen. Bei staubhaltiger Luft können Filtermatten (Option M54) vor den Lüftungsgittern der Schranktüren und den ebenfalls optionalen Dachhauben eingebaut werden. Option M54 bietet zusätzlich den Schutz gegen Spritzwasser, das aus jeder Richtung gegen das Gehäuse spritzt, und entspricht der Schutzart IP54. Die zulässigen Werte für Klimatische Umgebungsbedingungen sind zu beachten. Bei Temperaturen > 40 °C (104 °F) und Aufstellungshöhen > 2000 m ist eine Leistungsreduzierung erforderlich. Die Schrankgeräte entsprechen in der Grundausführung der Schutzart IP20 nach EN 60529. Die Montage erfolgt entsprechend der mitgelieferten Maßblätter. Der einzuhaltende Abstand zwischen Schrankoberkante und Raumdecke ist ebenfalls aus den Maßblättern ersichtlich. Die Kühlluft für das Leistungsteil wird durch die Lüftungsgitter im unteren Teil der Schranktüren von vorn angesaugt. Die erwärmte Luft wird durch das perforierte Dachblech oder die Lüftungsgitter im Dachaufsatz (bei Option M13/M23/M43/M54/M78) abgeleitet. Die Kühlluftzufuhr ist auch von unten über Zwischenböden, Luftkanäle u. ä. möglich. Dafür sind Öffnungen am 3geteilten Bodenblech herzustellen bzw. einzelne Bodenbleche zu entfernen. Nach EN 61800-3 ist das Schrankgerät für den Einsatz in öffentlichen Niederspannungsnetzen, die Wohngebäude versorgen, nicht vorgesehen. Es sind Hochfrequenzstörungen zu erwarten, wenn sie in solch einem Netz eingesetzt werden. Durch zusätzliche Maßnahmen (z. B. Netzfilter, Option L00) ist jedoch auch der Einsatz in der "Ersten Umgebung" nach EN 61800-3 Kategorie C2 möglich.

Auspacken Kontrollieren Sie die Lieferung anhand des Lieferscheins auf Vollständigkeit. Überprüfen Sie den Schrank auf Unversehrtheit. Die Entsorgung des Verpackungsmaterials muss nach den landesüblichen Vorschriften und Regeln erfolgen.

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Mechanische Installation 3.3 Montage

Umrichter-Schrankgeräte 36 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Benötigtes Werkzeug Für die Montage der Anschlüsse benötigen Sie: Schraubenschlüssel oder Steckschlüssel Schlüsselweite 10 Schraubenschlüssel oder Steckschlüssel Schlüsselweite 13 Schraubenschlüssel oder Steckschlüssel Schlüsselweite 16/17 Schraubenschlüssel oder Steckschlüssel Schlüsselweite 18/19 Innensechskantschlüssel Gr. 8 Drehmomentschlüssel 5 Nm bis 50 Nm Schraubendreher Gr. 2 Schraubendreher Torx T20 Schraubendreher Torx T30

3.3.3 Transportindikatoren Die Schrankgeräte verfügen über Kipp- und Stoßindikatoren zur Überwachung von Beschädigungen während des Transports.

Bild 3-1 Kippindikator

Bild 3-2 Stoßindikator

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Mechanische Installation 3.3 Montage

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 37

Anordnung der Transportindikatoren Die Kippindikatoren sind im oberen Bereich des Schrankgerätes an der Innenseite der Türen angebracht. Die Stoßindikatoren sind im unteren Bereich des Schrankgerätes an der Innenseite der Türen angebracht.

Überprüfen der Transportindikatoren vor der Inbetriebnahme Vor der Inbetriebnahme des Umrichters sind die Transportindikatoren unbedingt zu überprüfen.

Bild 3-3 Ausgelöster Kippindikator

Der Kippindikator überwacht sofort sichtbar, ob die Schrankgeräte aufrecht transportiert und gelagert wurden. Blau eingefärbter Quarzsand beginnt bei Neigung in das pfeilförmige Indikatorfeld zu fließen. Der Kippindikator ist ausgelöst, wenn die Pfeilspitze oberhalb der Mittellinie blau eingefärbt ist.

Bild 3-4 Ausgelöster Stoßindikator

Der Stoßindikator zeigt die Überschreitung und die Richtung einer Beschleunigung über 98,1 m/s2 (10 x g) an. Die schwarze Verfärbung der Pfeile zeigt die unzulässige Stoßbelastung in der Pfeilrichtung an.

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Mechanische Installation 3.3 Montage

Umrichter-Schrankgeräte 38 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

WARNUNG Informieren Sie den Technical Support (Hotline) Ist ein Indikator ausgelöst, so darf die Inbetriebnahme nicht durchgeführt werden. Bitte nehmen Sie umgehend Kontakt mit dem Technical Support auf. Die Kontaktdaten finden Sie im Vorwort dieses Dokumentes. Bei einer Inbetriebnahme ohne eine Inspektion der Indikatoren ist der sichere Betrieb des Umrichters nicht gewährleistet. Dies kann zu Tod, schwerer Körperverletzung sowie Sachschäden führen.

Entfernen der Transportindikatoren vor der Inbetriebnahme

VORSICHT Vor der Inbetriebnahme des Umrichters müssen die Transportindikatoren entfernt werden. Bei Nichtbeachten können die Transportindikatoren während des Betriebes des Umrichters Schäden im Gerät verursachen.

3.3.4 Aufstellung

Abheben von der Transportpalette Beachten Sie für das richtige Transportieren des Schrankes von der Transportpalette zum Standort die örtlich geltenden Vorschriften. Optional sind auf der Schrankoberseite Krantransporthilfen (Option M90) angebracht. Die Befestigungsschrauben der Transportpaletten können von der Unterseite der Paletten entfernt werden, ohne dass das Schrankgerät angehoben werden muss. Die Positionen der Befestigungsschrauben sind an den Außenseiten der Paletten mit roten Markierungen gekennzeichnet.

Montage am Standort Zur Verbindung mit dem Fundament sind je Schrankfeld vier Bohrungen für Schrauben M12 vorgesehen. Die Befestigungsmaße entnehmen Sie den beiliegenden Maßbildern.

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Mechanische Installation 3.3 Montage

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 39

3.3.5 Montage zusätzlicher Tropfbleche (Option M21) oder Dachhauben (Option M23, M43, M54)

Für die Erhöhung der Schutzart der Schränke von IP20 (Standard) auf IP21, IP23, IP43 oder IP54 werden zusätzliche Tropfbleche oder Dachhauben geliefert, die nach dem Aufstellen der Schränke montiert werden müssen.

Beschreibung Die Schutzarterhöhung auf IP21 wird mit einem zusätzlich aufgesetzten Tropfblech erreicht. Das Tropfblech wird über den Schrank ragend auf Abstandshalter im Abstand von 250 mm über dem Dachblech des Schrankes montiert. Alle Schränke mit Tropfblech werden damit um 250 mm höher. Schrankgeräte in Schutzart IP23 werden mit zusätzlichen Dachhauben sowie Lüftungsgittern aus Kunststoff und einem Kunststoffgeflecht im Lufteintritt (Türen) und Luftaustritt (Dachhauben) ausgeliefert. Die Dachhauben sind seitlich und vorne bündig zu den Schränken und auf der Rückseite soweit eingerückt, dass der Luftaustritt auch bei Wandaufstellung möglich ist. Der Luftaustritt erfolgt zur Vorder- und Rückseite. Befestigt wird die Dachhaube durch Verschraubung mit den vier Kranhakenlöchern im Schrank. Durch das Aufsetzen von Dachhauben werden die Schränke um 400 mm höher. Schrankgeräte in Schutzart IP43 werden mit zusätzlichen Dachhauben sowie Lüftungsgittern aus Kunststoff und einem engmaschigen Kunststoffgeflecht im Lufteintritt (Türen) und Luftaustritt (Dachhauben) ausgeliefert. Die Dachhauben sind seitlich und vorne bündig zu den Schränken und auf der Rückseite soweit eingerückt, dass der Luftaustritt auch bei Wandaufstellung möglich ist. Der Luftaustritt erfolgt zur Vorder- und Rückseite. Befestigt wird die Dachhaube durch Verschraubung mit den vier Kranhakenlöchern im Schrank. Durch das Aufsetzen von Dachhauben werden die Schränke um 400 mm höher. Die Einhaltung der Schutzart IP43 erfordert ein intaktes Filtermedium, das deshalb den vorherrschenden Umgebungsbedingungen entsprechend regelmäßig gewartet werden muss. Schrankgeräte in Schutzart IP54 werden mit zusätzlichen Dachhauben sowie Lüftungsgittern aus Kunststoff und einem Filtermedium im Lufteintritt (Türen) und im Luftaustritt (Dachhauben) ausgeliefert. Die Dachhauben sind seitlich und vorne bündig zu den Schränken und auf der Rückseite soweit eingerückt, dass der Luftaustritt auch bei Wandaufstellung möglich ist. Der Luftaustritt erfolgt zur Vorder- und Rückseite. Befestigt wird die Dachhaube durch Verschraubung mit den vier Kranhakenlöchern im Schrank. Durch das Aufsetzen von Dachhauben werden die Schränke um 400 mm höher. Die Einhaltung der Schutzart IP54 erfordert ein intaktes Filtermedium, das deshalb den vorherrschenden Umgebungsbedingungen entsprechend regelmäßig gewechselt werden muss. Das Anbringen und der Wechsel des Filtermediums erfolgen von außen mit geringem Arbeitsaufwand.

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Mechanische Installation 3.3 Montage

Umrichter-Schrankgeräte 40 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Montage eines Tropfblechs für Schutzarterhöhung auf IP21 (Option M21)

Bild 3-5 Montage eines Tropfbleches

Das Tropfblech ② ist in beiden Richtungen (seitlich und nach vorne bzw. hinten) auf dem Dach des Schrankes variabel montierbar. Die Anordnung kann an die unterschiedlichen Aufstellbedingungen der Schränke angepasst werden. Dadurch ergibt sich ein einstellbarer Überstand des Tropfbleches vorne ① und hinten ③. Damit kann ein umlaufender Überstand des Tropfblechs oder ein direkter Kontakt mit der Wand bzw. dem Tropfblech der Rückenaufstellung erreicht werden. Gegebenenfalls muss die Kontaktstelle mit der Wand oder bei Rückenaufstellung abgedichtet werden. Entfernen Sie eventuell vorhandene Krantransporthilfen. Montieren Sie die Abstandhalter (A) auf die vorgesehenen Montagepunkte auf dem Dach

des Schrankes. Befestigen Sie hierzu die Schrauben ④ mit untergelegter Kontaktscheibe von unten durch das perforierte Schutzgitter (Anzugsmoment: 13 Nm bei M6).

Hinweis Das Schutzgitter ist von oben mit vier Schrauben auf dem Schrank befestigt. Zur leichteren Montage der Abstandshalter kann das Schutzgitter einfach entfernt und nach der Fertigstellung wieder montiert werden.

Montieren Sie das Tropfblech (B) auf die Abstandhalter. Montieren Sie die Schrauben ⑤ mit untergelegter Kontaktscheibe von oben durch das Tropfblech (Anzugsmoment: 13 Nm bei M6).

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Mechanische Installation 3.3 Montage

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 41

ACHTUNG Damit bei einer Aneinanderreihung von Schrankgeräten kein Tropfwasser in die Zwischenräume der Schrankgeräte eindringen kann, sind die Tropfbleche mit seitlichen Überlappungen versehen. Achten Sie bei der Montage der Tropfbleche darauf, dass die Überlappungen ineinander greifen.

Montage einer Dachhaube für Schutzartenerhöhung auf IP23/IP43/IP54 (Option M23/M43/M54)

Bild 3-6 Montage einer Dachhaube

1. Entfernen Sie ggf. die vorhandenen Krantransporthilfen. 2. Vergewissern Sie sich, dass an der Oberseite des Schrankes kein perforiertes Dachblech

vorhanden ist (dies könnte produktionsbedingt evtl. noch montiert sein). 3. Nur bei Option M43 und M54:

Bekleben Sie die Auflageflächen der Dachhaube auf der Oberseite des Schrankes mit dem im Beipack mitgelieferten Dichtungsband.

4. Die Dachhaube auf die vorgesehenen Montagepunkte (Befestigungspunkte der Krantransporthilfe) auf dem Dach des Schrankes montieren.

5. Originaldachschrauben M12 ① von oben montieren.

6. Schrauben M6 und Beilagscheiben (Reihenfolge: Schraube, Feder-Sicherungselement, kleine Beilagscheibe, große Beilagscheibe) ② von unten montieren.

7. Bei breiten Dachhauben: zusätzliche Schrauben ③ einsetzen.

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Mechanische Installation 3.3 Montage

Umrichter-Schrankgeräte 42 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

3.3.6 Netzanschluss von oben (Option M13), Motoranschluss von oben (Option M78)

Beschreibung Bei den Optionen M13 bzw. M78 wird das Schrankgerät mit einer zusätzlichen Dachhaube versehen. Innerhalb dieser Dachhaube befinden sich die Anschlusslaschen für die Leistungskabel sowie die Kabelabfangschiene zur mechanischen Befestigung der Kabel, eine EMV-Schirmschiene und eine PE-Schiene. Die Schrankhöhe vergrößert sich dadurch um 405 mm. Die Verschienung für den Anschluss von oben wird komplett montiert geliefert. Aus Transportgründen werden die Dachhauben getrennt mitgeliefert und müssen anlagenseitig montiert werden. In Verbindung mit den Optionen M23, M43 und M54 werden zusätzlich Lüftungsgitter aus Kunststoff und Filtermatten mitgeliefert. Für die Einführung der Kabel ist eine ungebohrte Montageplatte aus 5 mm Aluminium im Dach der Haube vorgesehen. Je nach Anzahl der Kabel und der eingesetzten Kabelquerschnitte sind in dieser Montageplatte anlagenseitig Bohrungen für die Anbringung von Kabelverschraubungen zur Einführung der Kabel vorzusehen.

Hinweis Der Anschluss der Steuerleitung bzw. der Anschluss von optionalen Bremswiderständen erfolgt weiterhin von unten.

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Mechanische Installation 3.3 Montage

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 43

Montage der Dachhaube 1. Entfernen Sie ggf. die vorhandenen Krantransporthilfen. 2. Nur bei Option M43 und M54:

Bekleben Sie die Auflageflächen der Dachhaube auf der Oberseite des Schrankes mit dem im Beipack mitgelieferten Dichtungsband.

3. Montieren Sie die Dachhaube auf die vorgesehenen Montagepunkte (Befestigungspunkte der Krantransporthilfe) auf dem Dach des Schrankes.

4. Für die Befestigung der Leistungskabel muss die Vorderseite der Dachhaube demontiert werden.

Bild 3-7 Montage der Dachhaube bei M13 / M78

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Mechanische Installation 3.3 Montage

Umrichter-Schrankgeräte 44 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 45

Elektrische Installation 44.1 Inhalt dieses Kapitels

Dieses Kapitel behandelt: Das Herstellen der elektrischen Verbindungen des Schrankgerätes Das Anpassen der Lüfterspannung und der internen Versorgungsspannung an die

örtlichen Gegebenheiten (Netzspannung) Die Kundenklemmenleiste und deren Schnittstellen Die Schnittstellen der Zusatzoptionen

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Elektrische Installation 4.2 Checkliste für die Elektrische Installation

Umrichter-Schrankgeräte 46 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

4.2 Checkliste für die Elektrische Installation Gehen Sie bei der elektrischen Installation des Schrankgerätes anhand der folgenden Checkliste vor. Lesen Sie den Abschnitt "Sicherheitshinweise" am Anfang dieser Betriebsanleitung, bevor Sie mit der Arbeit an dem Gerät beginnen.

Hinweis Bitte kreuzen Sie in der rechten Spalte entsprechend an, wenn die betreffende Option Bestandteile der Lieferung ist. Ebenso kreuzen Sie nach Beendigung der Installationsarbeiten die einzelnen Arbeitsschritte als erledigt an.

Pos. Tätigkeit vorhanden erledigt Leistungsanschlüsse

1 Die netz- und motorseitigen Leistungskabel müssen entsprechend den Umgebungs- und Verlegungsbedingungen dimensioniert und verlegt werden. Die maximal zulässigen Kabellängen zwischen Umrichter und Motor müssen in Abhängigkeit der verwendeten Kabel eingehalten werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Leistungsanschlüsse/Anschlussquerschnitte, Leitungslängen"). Der PE-Anschluss am Motor muss direkt zum Schrankgerät zurückgeführt werden. Die Kabel müssen ordnungsgemäß mit einen Drehmoment von 50 Nm an den Klemmen des Schrankgerätes angeschlossen werden. Beim Motor und bei der Niederspannungsschaltanlage müssen die Kabel ebenfalls mit den erforderlichen Drehmomenten angeschlossen werden.

2 Die Kabel zwischen der Niederspannungsschaltanlage und dem Schrankgerät müssen in Hinblick auf den Leitungsschutz (DIN VDE 100, Teil 430 bzw. IEC 60364-4-43) mit Netzsicherungen abgesichert werden. Die entsprechenden Sicherungen sind dem Abschnitt "Technische Daten" zu entnehmen.

3 Zur Zugentlastung müssen die Kabel an der Kabelabfangschiene (C-Schiene) abgefangen werden.

4 Bei Verwendung der EMV-geschirmten Kabel müssen am Motorklemmenkasten Verschraubungen eingesetzt werden, welche den Schirm großflächig kontaktieren und auf Masse legen. Am Schrank müssen die Kabel mit den bei der EMV-Schirmschiene mitgelieferten Befestigungsschellen großflächig geerdet werden. (Schirmschiene bei Option L00 enthalten bzw. gesondert mit der Option M70 bestellt) (siehe Kapitel "Elektrische Installation/EMV-gerecher Aufbau").

5 Die Kabelschirme müssen ordnungsgemäß aufgelegt und der Schrank an den dafür vorgesehenen Stellen ordnungsgemäß geerdet werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/EMV-gerecher Aufbau").

6 Die Spannung der Lüftertransformatoren im Active Line Module (-G1-T10) und im Motor Module (-T1-T10) und der internen Spannungsversorgung (-A1-T10) muss eingestellt werden. Bei größeren Schrankgeräten sind im Active Line Module und im Motor Module jeweils 2 Lüftertransformatoren (-G1-T10/-T20) und (-A1-T10/-T20) enthalten, die gemeinsam eingestellt werden müssen (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Leistungsanschlüsse/Anpassen der Lüfterspannung (-G1-T10, -T1-T10)" und "Elektrische Installation/Leistungsanschlüsse/Anpassen der internen Spannungsversorgung (-A1-T10)").

7 Bei Betrieb am ungeerdeten Netz / IT-Netz muss der Verbindungsbügel zum Entstörkondensator am Active Interface Module (-A2) entfernt werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Leistungsanschlüsse/Entfernen des Verbindungsbügels zum Entstörkondensator bei Betrieb an ungeerdeten Netzen").

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Elektrische Installation 4.2 Checkliste für die Elektrische Installation

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 47

Pos. Tätigkeit vorhanden erledigt 8 Anhand des Typenschildes kann das Herstelldatum ermittelt werden. Wenn der

Zeitraum bis zur Erstinbetriebnahme bzw. die Stillstandszeit des Schrankgerätes kleiner als 2 Jahre ist, dann ist keine Formierung der Zwischenkreiskondensatoren erforderlich. Liegt der Zeitraum des Stillstandes über 2 Jahre, so muss gemäß der Beschreibung im Abschnitt "Wartung und Instandhaltung/Formieren der Zwischenkreiskondensatoren" eine Formierung durchgeführt werden.

9 Bei externer Hilfseinspeisung müssen die Kabel für AC 230 V an Klemme -X40 angeschlossen werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Leistungsanschlüsse/Externe Versorgung der Hilfseinspeisung aus einem gesicherten Netz").

10 Option L07 du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter

Das Filter muss bei der Inbetriebnahme über STARTER bzw. AOP30 angewählt werden. Eine Kontrolle der Anwahl durch Überprüfung der Einstellung von p0230 = 2 wird empfohlen. Notwendige Parametrierungen werden automatisch vorgenommen (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter (Option L07)").

11 Option L10 du/dt-Filter plus Voltage Peak Limiter

Das Filter muss bei der Inbetriebnahme über STARTER bzw. AOP30 angewählt werden. Eine Kontrolle der Anwahl durch Überprüfung der Einstellung von p0230 = 2 wird empfohlen. Notwendige Parametrierungen werden automatisch vorgenommen (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/du/dt-Filter plus Voltage Peak Limiter (Option L10)").

12 Option L15 Sinusfilter

Das Filter muss bei der Inbetriebnahme über STARTER bzw. AOP30 angewählt werden. Eine Kontrolle der Anwahl durch Überprüfung der Einstellung von p0230 = 3 wird empfohlen. Notwendige Parametrierungen werden automatisch vorgenommen (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Sinusfilter (Option L15)").

13 Option L19 Anschluss für externe Hilfs-betriebe

Für die Versorgung von Hilfsbetrieben (z. B. Motor-Fremdlüfter) muss der Antrieb ordnungsgemäß an den Klemmen -X155:1 (L1) bis -X155:3 (L3) angeschlossen werden. Die Anschlussspannung des Hilfsantriebes muss der Eingangsspannung des Schrankgerätes entsprechen. Der Laststrom darf max. 10 A betragen und muss an -Q155 auf den angeschlossenen Verbraucher eingestellt werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Anschluss für externe Hilfsbetriebe (Option L19)").

Eingestellter Wert:

__________

14 Option L26 Hauptschalter incl. Sicherungen bzw. Leistungs-schalter

Bei Ausführungen mit Leistungsschalter muss der Auslösestrom entsprechend den Anlagegegebenheiten eingestellt werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Hauptschalter inkl. Sicherungen bzw. Leistungsschalter (Option L26)").

15 Option L50 Schrank-beleuchtung mit Service-Steckdose

Die 230 V Hilfseinspeisung für die Schrankbeleuchtung mit integrierter Servicesteckdose muss an der Klemme -X390 angeschlossen und anlagenseitig mit max. 10 A abgesichert werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Schrankbeleuchtung mit Service-Steckdose (Option L50)").

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Elektrische Installation 4.2 Checkliste für die Elektrische Installation

Umrichter-Schrankgeräte 48 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Pos. Tätigkeit vorhanden erledigt 16 Option L55

Schrank-Still-standsheizung

Die 230 V-Hilfseinspeisung für die Schrank-Stillstandsheizung (230 V / 50 Hz, 100 W / bzw. bei Schrankbreiten von 800 bis 1200 mm 230 V / 50 Hz 2 x 100 W) muss an den Klemmen -X240: 1 bis 3 angeschlossen und mit max. 16 A abgesichert werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Schrank-Stillstandsheizung (Option L55)").

Signalanschlüsse 17 Betrieb des Schrankgerätes von einer überlagerten Steuerung / Warte. Die

Steuerleitungen müssen entsprechend der Schnittstellenbelegung angeschlossen und der Schirm aufgelegt werden. Mit Rücksicht auf Störeinflüsse müssen die Digital- und Analogsignale mit getrennten Kabeln verlegt und der Abstand zu Leistungskabeln beachtet werden.

18 Option G60 Kunden-klemmenleiste TM31

Zur Erweiterung der Kundenklemmen wird das Terminal Module TM31 eingesetzt. Hiermit stehen folgende zusätzliche Schnittstellen zur Verfügung: 8 Digitaleingänge 4 bidirektionale Digitalein-/ausgänge 2 Relaisausgänge mit Wechslerkontakt 2 Analogeingänge 2 Analogausgänge 1 Temperatursensor-Eingang (KTY84-130/PTC) Die Einbindung der Schnittstellen erfolgt über werksseitig vorbereitete Vorverschaltungen, welche während der Inbetriebnahme ausgewählt werden können. Bei Verwendung der Analogeingänge des TM31 als Strom- oder Spannungseingänge muss beachtet werden, dass die Umschalter S5.0 bzw. S5.1 entsprechend eingestellt werden müssen (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Signalanschlüsse/ Kundenklemmenleiste (-A60)").

19 Option K46 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC10

Zur gleichzeitigen Erfassung von Motor-Istdrehzahl und Rotorlagewinkel wird das Gebermodul SMC10 eingesetzt. Folgende Geber werden vom Gebermodul SMC10 unterstützt: Resolver, 2polig Resolver, mehrpolig. Zusätzlich kann die Motortemperatur mittels Kaltleiter KTY84-130 oder PTC erfasst werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Sensor Module Cabinet-Mounted SMC10 (Option K46)").

20 Option K48 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC20

Zur gleichzeitigen Erfassung von Motor-Istdrehzahl und Weglänge wird das Gebermodul SMC20 eingesetzt. Folgende Geber werden vom Gebermodul SMC20 unterstützt: Inkrementalgeber sin/cos 1Vpp Absolutwertgeber EnDat Zusätzlich kann die Motortemperatur mittels Kaltleiter KTY84-130 oder PTC erfasst werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Sensor Module Cabinet-Mounted SMC20 (Option K48)").

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Elektrische Installation 4.2 Checkliste für die Elektrische Installation

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 49

Pos. Tätigkeit vorhanden erledigt 21 Option K50

Sensor Module Cabinet-Mounted SMC30

Zur Erfassung der Motor-Istdrehzahl wird das Gebermodul SMC30 eingesetzt. Folgende Geber werden vom Gebermodul SMC30 unterstützt: TTL-Geber HTL-Geber SSI-Geber Zusätzlich kann die Motortemperatur mittels Kaltleiter KTY84-130 oder PTC erfasst werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Sensor Module Cabinet-Mounted SMC30 (Option K50)").

Anschluss von Schutz- und Überwachungsgeräten 22 Option L45

NOT-AUS-Taster, eingebaut in der Schranktür

Die Kontakte des NOT-AUS-Tasters sind an Klemme -X120 verfügbar und können hier zur Einbindung in ein überlagertes anlagenseitiges Schutzkonzept abgegriffen werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/NOT-AUS-Taster, eingebaut in der Schranktür (Option L45)").

23 Option L57 NOT-AUS-Kategorie 0, AC 230 V bzw. DC 24 V

Der NOT-AUS der Kategorie 0 bewirkt das ungesteuerte Stillsetzen des Antriebes. In Verbindung mit der Option L45 ist keine zusätzliche Verdrahtung erforderlich. Wird jedoch das Schrankgerät in eine externe Sicherheitskette eingebunden, so muss der Kontakt über die Klemmenleiste -X120 eingeschleift werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/NOT-AUS-Kategorie 0, AC 230 V bzw. DC 24 V (Option L57)").

24 Option L59 NOT-HALT-Kategorie 1, AC 230 V

Der NOT-HALT der Kategorie 1 bewirkt das gesteuerte Stillsetzen des Antriebes. In Verbindung mit der Option L45 ist keine zusätzliche Verdrahtung erforderlich. Wird jedoch das Schrankgerät in eine externe Sicherheitskette eingebunden, so muss der Kontakt über die Klemmleiste –X120 eingeschleift werden. Das Zeitrelais an -K121 muss an die Anlagengegebenheiten angepasst werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/NOT-HALT-Kategorie 1, AC 230 V (Option L59)").

25 Option L60 NOT-HALT-Kategorie 1, DC 24 V

Der NOT-HALT der Kategorie 1 bewirkt das gesteuerte Stillsetzen des Antriebes. In Verbindung mit der Option L45 ist keine zusätzliche Verdrahtung erforderlich. Wird jedoch das Schrankgerät in eine externe Sicherheitskette eingebunden, so muss der Kontakt über die Klemmleiste -X120 eingeschleift werden. Das Zeitrelais an -K120 muss an die Anlagengegebenheiten angepasst werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/NOT-HALT-Kategorie 1, DC 24 V (Option L60)").

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Elektrische Installation 4.2 Checkliste für die Elektrische Installation

Umrichter-Schrankgeräte 50 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Pos. Tätigkeit vorhanden erledigt 26 Option L61 / L62

/ L64 / L65 Bremseinheit 25 kW/125 kW 50 kW/250 kW

Die Verbindungsleitungen und Erdung zum Bremswiderstand müssen an Klemmenblock –X5: 1/2 angeschlossen werden. Die Verbindung zwischen dem Thermoschalter am Bremswiderstand und der Kundenklemmenleiste –A60 muss hergestellt werden. Bei Inbetriebnahme über AOP30 müssen die Einstellungen für die Auswertung der "externen Störung 3" vorgenommen werden. Die Einstellungen für die Auswertung des Thermoschalters als "externe Störung 2" müssen vorgenommen werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Bremseinheit 25 kW / 125 kW (Option L61 / L64); Bremseinheit 50 kW / 250 kW (Option L62 / L65)").

27 Option L83 Thermistor-Motorschutz-gerät (Warnung)

An das Thermistor-Motorschutzgerät -F127 müssen an den Klemmen T1 und T2 die Kaltleiter-Temperatursensoren (PTC-Widerstände Typ A) für Warnung angeschlossen werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Thermistor-Motorschutzgerät (Option L83/L84)").

28 Option L84 Thermistor-Motorschutz-gerät (Abschaltung)

An das Thermistor-Motorschutzgerät -F125 müssen an den Klemmen T1 und T2 die Kaltleiter-Temperatursensoren (PTC-Widerstände Typ A) für Abschaltung angeschlossen werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Thermistor-Motorschutzgerät (Option L83/L84)").

29 Option L86 PT100-Auswertegerät

Für die PT100 Auswertung müssen die Widerstandsthermometer an die Auswertegeräte -B140, -B141 angeschlossen werden. Hierbei ist der Anschluss der PT100 Fühler in Zwei- bzw. Dreileitertechnik möglich. Hinsichtlich der Auswertung (Berücksichtigung der Werkseinstellung) muss die Aufteilung der Fühler in zwei Gruppen berücksichtigt werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/PT100-Auswertegerät (Option L86)").

30 Option L87 Isolations-überwachung

Der Isolationswächter kann nur am isolierten Netz betrieben werden. Es muss beachtet werden, dass nur ein Isolationswächter in einem galvanisch miteinander verbundenen Netz betrieben werden darf. Die Melderelais müssen für die anlagenseitige Steuerung entsprechend angeschlossen, bzw. bei Einzelantrieben (Speisung des Schrankgerätes über einen dem Schrankgerät zugeordneten Stromrichtertrafo) in die Warnkette des Schrankgerätes eingebunden werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Isolationsüberwachung (Option L87)"). Hierbei muss auch der Punkt 7 beachtet werden: "Bei Betrieb am ungeerdeten Netz / IT-Netz muss der Verbindungsbügel zur Grundentstörung entfernt werden" (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Leistungsanschlüsse/Entfernen des Verbindungsbügels zum Entstörkondensator bei Betrieb an ungeerdeten Netzen").

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Elektrische Installation 4.2 Checkliste für die Elektrische Installation

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 51

Pos. Tätigkeit vorhanden erledigt Safety Integrated

31 Option K82 Sicherheits-funktion "Safe Torque Off" und "Safe Stop 1"

Die Klemmenleiste -X41 muss anlagenseitig angeschlossen werden, es müssen die Safety-Funktionen vor der Verwendung über Parametrierung aktiviert werden, weiterhin muss ein Abnahmetest durchgeführt und ein Abnahmeprotokoll erstellt werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Weitere Anschlüsse/Klemmenmodul zur Ansteuerung der Sicherheitsfunktion "Safe Torque Off" und "Safe Stop 1" (Option K82)").

Benötigtes Werkzeug Für die Montage der Anschlüsse benötigen Sie: Schraubenschlüssel oder Steckschlüssel Schlüsselweite 10 Schraubenschlüssel oder Steckschlüssel Schlüsselweite 13 Schraubenschlüssel oder Steckschlüssel Schlüsselweite 16/17 Schraubenschlüssel oder Steckschlüssel Schlüsselweite 18/19 Innensechskantschlüssel Gr. 8 Drehmomentschlüssel bis 50 Nm Schraubendreher Gr. 2 Schraubendreher Torx T20 Schraubendreher Torx T30

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Elektrische Installation 4.3 Wichtige Vorsichtsmaßnahmen

Umrichter-Schrankgeräte 52 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

4.3 Wichtige Vorsichtsmaßnahmen

WARNUNG

Die Schrankgeräte werden mit hohen Spannungen betrieben. Alle Anschlussarbeiten im spannungslosen Zustand durchführen! Alle Arbeiten am Gerät dürfen nur von qualifizierten Personen durchgeführt werden. Bei Nichtbeachtung dieser Warnhinweise können Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden die Folge sein. Arbeiten am geöffneten Gerät sind mit Vorsicht auszuführen, da externe Versorgungsspannungen anliegen können. Auch bei Motorstillstand können die Leistungsklemmen und Steuerklemmen Spannung führen. Durch die Zwischenkreiskondensatoren ist bis zu 5 min nach dem Freischalten noch gefährliche Spannung im Gerät vorhanden. Deshalb ist das Öffnen des Gerätes erst nach einer entsprechenden Wartezeit zulässig. Formieren der Zwischenkreiskondensatoren: Die Lagerungszeit sollte zwei Jahre nicht überschreiten. Bei längeren Lagerungszeiten müssen die Zwischenkreiskondensatoren der Geräte bei der Inbetriebnahme formiert werden. Das Formieren ist im Abschnitt "Wartung und Instandhaltung" beschrieben. Der Benutzer ist dafür verantwortlich, dass der Motor, der Umrichter und andere Geräte nach den anerkannten technischen Regeln im Aufstellungsland sowie anderen regional gültigen Vorschriften aufgestellt und angeschlossen werden. Dabei sind die Kabeldimensionierung, Absicherung, Erdung, Abschaltung, Trennung und der Überstromschutz besonders zu berücksichtigen. Löst in einem Stromzweig eine Schutzeinrichtung aus, ist möglicherweise ein Fehlerstrom abgeschaltet worden. Um die Gefahr eines Brandes oder eines elektrischen Schlags zu reduzieren, sollen die stromführenden Teile und andere Komponenten des Schrankgerätes untersucht und beschädigte Teile ausgetauscht werden. Nach Auslösen einer Schutzeinrichtung ist die "Abschaltursache" zu finden und zu beheben.

Hinweis In der Standardausführung sind die Schrankgeräte mit einem Berührschutz nach BGV A3 gemäß EN 50274 versehen. In der Ausführung mit Option M60 sind zusätzliche Schutzabdeckungen montiert, die bei geöffneter Schranktüre einen erhöhten Berührschutz spannungsführender Teile bieten. Diese Schutzabdeckungen müssen bei Montage- und Anschlussarbeiten gegebenenfalls entfernt werden. Nach Abschluss der Arbeiten müssen diese Schutzabdeckungen wieder ordnungsgemäß montiert werden.

Hinweis In Netzen mit geerdetem Außenleiter und einer Netzspannung >600 V AC sind anlagenseitig Maßnahmen zu ergreifen, um auftretende Überspannungen auf die Überspannungskategorie II nach IEC 61800-5-1 zu begrenzen.

VORSICHT Für die Verdrahtung der DRIVE-CLiQ-Teilnehmer dürfen nur originale DRIVE-CLiQ-Leitungen verwendet werden.

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Elektrische Installation 4.4 Einführung in die EMV

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 53

4.4 Einführung in die EMV

Was versteht man unter EMV? Unter der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) versteht man die Fähigkeit eines elektrischen Gerätes, in einer vorgegebenen elektromagnetischen Umgebung fehlerfrei zu funktionieren, ohne dabei die Umgebung in unzulässiger Weise zu beeinflussen. Die EMV stellt somit ein Qualitätsmerkmal dar für die Eigenstörfestigkeit: Beständigkeit gegen interne elektrische Störgrößen Fremdstörfestigkeit: Beständigkeit gegen systemfremde elektromagnetische Störgrößen Störemissionsgrad: Beeinflussung des Umfeldes durch elektromagnetische Abstrahlung Für einen störungsfreien Betrieb des Schrankgerätes in der Anlage darf das störungsbehaftete Umfeld nicht vernachlässigt werden. Daher werden an den Aufbau der Anlage hinsichtlich der EMV besondere Anforderungen gestellt.

Betriebssicherheit und Störfestigkeit Um die größtmögliche Betriebssicherheit und Störfestigkeit einer Gesamtanlage (Umrichter, Automatisierung, Antriebsmaschine usw.) zu erreichen, sind Maßnahmen seitens Umrichterhersteller und Anwender notwendig. Nur wenn alle diese Maßnahmen eingehalten werden, kann die einwandfreie Funktion des Umrichters garantiert, sowie die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Anforderungen (2004/108/EG) eingehalten werden.

Störemissionen Die EMV-Anforderungen an "Drehzahlveränderbare Antriebssysteme" beschreibt die Produktnorm EN 61800 – 3. Sie stellt Anforderungen an Umrichter mit Betriebsspannungen unter 1000 V. Abhängig vom Aufstellort des Antriebssystems werden unterschiedliche Umgebungen und Kategorien definiert.

Bild 4-1 Definition der Ersten und Zweiten Umgebung

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Elektrische Installation 4.4 Einführung in die EMV

Umrichter-Schrankgeräte 54 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bild 4-2 Definition der Kategorien C1 bis C4

Tabelle 4- 1 Definition der Ersten und der Zweiten Umgebung

Definition der Ersten und der Zweiten Umgebung Erste Umgebung Wohngebäude oder Standorte, an denen das Antriebssystem ohne

Transformator am öffentlichen Niederspannungsnetz angeschlossen ist. Zweite Umgebung Industriegebiete, die über einen eigenen Transformator aus dem

Mittelspannungsnetz gespeist werden.

Tabelle 4- 2 Definition der Kategorien C1 bis C4

Definition der Kategorien C1 bis C4 Kategorie C1 Nennspannung <1000 V uneingeschränkter Einsatz in der ersten

Umgebung. Kategorie C2 Ortsfeste Antriebssysteme Nennspannung <1000 V für den Einsatz in der

zweiten Umgebung. Einsatz in erster Umgebung bei Vertrieb und Installation von Fachpersonal.

Kategorie C3 Nennspannung <1000 V ausschließlich Einsatz in der zweiten Umgebung. Kategorie C4 Nennspannung ≥1000 V oder für Nennströme ≥400 A in komplexen

Systemen in der zweiten Umgebung.

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Elektrische Installation 4.5 EMV - gerechter Aufbau

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 55

4.5 EMV - gerechter Aufbau Im Folgenden sind einige grundlegende Informationen und Richtlinien zusammengefasst, die Ihnen die Einhaltung der EMV- und CE-Richtlinien erleichtern.

Schrankmontage Verbinden Sie lackierte oder eloxierte Metallteile mit Sperrzahnscheiben oder entfernen

Sie die isolierende Schicht. Verwenden Sie unlackierte entölte Montagebleche. Stellen Sie eine zentrale Verbindung zwischen der Masse und dem Schutzleitersystem

(Erde) her.

Schirmunterbrechungen Überbrücken Sie Schirmunterbrechungen z. B. bei Klemmen, Schaltern, Schützen usw.

möglichst niederimpedant und großflächig.

Große Querschnitte verwenden Stellen Sie Erd- und Massekabel mit großen Querschnitten, besser noch mit Masselitzen

oder feindrahtigem Kabel her.

Motorzuleitung getrennt verlegen Der Abstand Motorleitung zu Signalleitung sollte > 20 cm sein. Verlegen Sie Signal- und

Motorleitung nicht parallel.

Entstörglieder verwenden Bringen Sie ein Ausgleichskabel parallel zum Steuerkabel an, der Kabelquerschnitt muss

mindestens 16 mm² betragen. Werden Relais, Schütze und induktive oder kapazitive Lasten geschaltet, so sind die

schaltenden Relais oder Schütze mit Entstörgliedern zu versehen.

Leitungsverlegung Verlegen Sie störbehaftete bzw. störempfindliche Leitungen mit möglichst großem

räumlichem Abstand voneinander. Alle Leitungen sind möglichst eng an geerdeten Gehäuseteilen wie Montageblechen oder

Schrankrahmen zu führen. Dies reduziert sowohl die Störabstrahlung als auch die Störeinkopplung.

Reserveadern von Signal- und Datenleitungen sind an beiden Enden zu erden, um eine zusätzliche Schirmwirkung zu erreichen.

Kürzen Sie lange Leitungen oder verlegen sie an störunempfindlichen Stellen. Es können sonst zusätzliche Koppelstellen entstehen.

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Elektrische Installation 4.5 EMV - gerechter Aufbau

Umrichter-Schrankgeräte 56 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Wenn Kreuzungen nicht vermeidbar sind, müssen sich Leiter oder Kabel, die Signale verschiedener Klassen führen, im rechten Winkel kreuzen, insbesondere, wenn es sich um empfindliche und störbehaftete Signale handelt. – Klasse 1:

ungeschirmte Leitungen für DC ≤ 60 V ungeschirmte Leitungen für AC ≤ 25 V geschirmte Analogsignalleitungen geschirmte Bus- und Datenleitungen Bediengeräteanschaltungen, Inkremental-/Absolutwertgeberleitungen

– Klasse 2: ungeschirmte Leitungen für DC > 60 V und ≤ 230 V ungeschirmte Leitungen für AC > 25 V und ≤ 230 V

– Klasse 3: ungeschirmte Leitungen für AC/DC > 230 V und ≤ 1000 V

Schirmanbindung Schirme dürfen nicht zur Stromführung verwendet werden. Damit darf ein Schirm nicht

gleichzeitig die Funktion eines N- oder PE-Leiters übernehmen. Legen Sie Schirme großflächig auf. Dies kann mittels Erdungsschellen, -klemmen oder

-verschraubungen geschehen. Vermeiden Sie eine Verlängerung des Schirmes zum Erdungspunkt hin durch einen

Draht (Pigtail), die Schirmwirkung wird dadurch um bis zu 90 % verringert. Legen Sie den Schirm direkt nach Eintritt der Leitung in den Schaltschrank auf eine

Schirmschiene auf. Isolieren Sie das geschirmte Kabel unterbrechungsfrei ab, und führen Sie den Schirm bis zum Geräteanschluss weiter, legen ihn dort aber nicht nochmals auf.

Peripherieanbindung Stellen Sie die Masseverbindung zu weiteren Schaltschränken, Anlagenteilen und

dezentralen Geräten mit möglichst großem Querschnitt niederimpedant her, mindestens mit 16 mm².

Erden sie unbenutzte Leitungen einseitig im Schaltschrank. Wählen die den Abstand zwischen Energie- und Signalleitungen so groß wie möglich,

mindestens jedoch 20 cm. Dabei gilt, je länger die parallele Verlegung, umso größer der Abstand. Wenn der Abstand nicht einzuhalten ist, müssen Sie zusätzlich Schirmungsmaßnahmen vorsehen.

Vermeiden Sie größere Leiterschleifen.

Filterung von Leitungen Netzzuleitungen und Stromversorgungsleitungen für Geräte und Module müssen im

Schaltschrank unter Umständen gefiltert werden, um über die Leitung eintretende oder austretende Störgrößen zu reduzieren.

Zur Begrenzung der Störaussendung ist das Gerät standardmäßig mit einem Funk-Entstörfilter gemäß der in Kategorie C3 festgelegten Grenzwerte ausgestattet. Für den Einsatz in der ersten Umgebung (Kategorie C2) stehen optional Filter zur Verfügung.

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Elektrische Installation 4.6 Leistungsanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 57

Schutzerdungsleiter Gemäß EN 61800-5-1, Kap. 6.3.6.7, muss der Mindestquerschnitt des

Schutzerdungsleiters den örtlichen Sicherheitsvorschriften für Schutzerdungsleiter für Ausrüstungen mit hohem Ableitstrom entsprechen.

4.6 Leistungsanschlüsse

WARNUNG Durch Vertauschen der Ein- und Ausgangsklemmen kann das Gerät zerstört werden! Durch Vertauschen oder Kurzschließen der Zwischenkreisklemmen wird das Gerät zerstört!Die Erregerspulen von Schützen und Relais, die am selben Netz wie das Gerät angeschlossen sind oder sich in der Nähe des Gerätes befinden, sind mit Überspannungsbegrenzern z. B. RC-Gliedern zu beschalten. Das Gerät darf nicht über einen FI-Schutzschalter betrieben werden (EN 61800-5-1).

4.6.1 Anschlussquerschnitte, Leistungslängen

Anschlussquerschnitte Die Anschlussquerschnitte Ihres Gerätes für Netzanschluss, Motoranschluss und Erdung entnehmen Sie aus den Tabellen im Abschnitt "Technische Daten".

Leitungslängen Die maximal anschließbaren Leitungslängen sind für gängige bzw. von SIEMENS empfohlene Kabeltypen angegeben. Größere Kabellängen dürfen nur nach Rücksprache vorgesehen werden. Die angeführte Kabellänge stellt die tatsächliche Entfernung zwischen Umrichtergerät und Motor unter Berücksichtigung von Faktoren wie Parallelverlegung, Stromtragfähigkeit und Verlegefaktor dar: ungeschirmte Leitung (z. B. Protodur NYY): max. 450 m geschirmte Leitung (z. B. Protodur NYCWY, Protoflex EMV 3 Plus): max. 300 m.

Hinweis Die angegebenen Leitungslängen sind auch bei vorhandener Motordrossel (Option L08) gültig.

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Elektrische Installation 4.6 Leistungsanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 58 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Hinweis Bei den von Siemens empfohlenen geschirmten Kabeln vom Typ PROTOFLEX-EMV-3 PLUS ist der Schutzleiter aus drei symmetrisch angeordneten Schutzleitern aufgebaut. Die Schutzleiter müssen hier einzeln mit Kabelschuhen versehen und auf Erde aufgelegt werden. Zusätzlich besitzt das Kabel ein konzentrisches feindrahtiges Kupferschirmgeflecht. Um Funkentstörungen nach EN 61800-3 einzuhalten, muss der Schirm beidseitig und großflächig kontaktiert sein. Auf der Motorseite empfiehlt sich hier bei den Klemmenkästen der Einsatz von Kabelverschraubungen, die den Schirm entsprechend großflächig kontaktieren.

4.6.2 Anschluss der Motor- und Netzleitungen

Anschluss der Motor- und Netzleitungen am Schrankgerät

Hinweis Die Lage der Anschlüsse ist den Anordnungsplänen in der Lasche 3 zu entnehmen.

1. Öffnen Sie den Schrank, entfernen Sie ggf. die Abdeckungen vor dem Anschlussfeld für Motorleitungen (Anschlüsse U2/T1, V2/T2, W2/T3; X2) und Netzleitungen (Anschlüsse U1/L1, V1/L2, W1/L3; X1).

2. Entfernen oder verschieben Sie das Bodenblech unterhalb des Anschlussfeldes für die Durchführung der Motor- und Netzleitungen.

3. Verschrauben Sie die Schutzerde (PE) an den vorgesehenen Punkten im Schrank mit dem entsprechenden Anschluss mit Erdsymbol (50 Nm bei M12).

4. Verschrauben Sie die Motor- und Netzleitungen mit den Anschlüssen. Achten Sie auf richtige Anschlussreihenfolge der Leiter U2/T1, V2/T2, W2/T3 und U1/L1, V1/L2, W1/L3!

VORSICHT

Ziehen Sie die Schrauben mit dem vorgesehenen Drehmoment (50 Nm bei M12) an. Andernfalls können die Anschlusskontakte im Betrieb abbrennen.

Hinweis Die Motor-Erde muss direkt zum Schrankgerät zurückgeführt und dort angeschlossen werden.

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Elektrische Installation 4.6 Leistungsanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 59

Drehrichtung des Motors Bei Asynchronmaschinen mit Rechtsdrehfeld (Blick auf die Antriebswelle) muss der Motor wie folgt an das Schrankgerät angeschlossen werden.

Tabelle 4- 3 Anschlussklemmen des Schrankgerätes und des Motors

Schrankgerät (Anschlussklemmen) Motor (Anschlussklemmen) U2/T1 U V2/T2 V W2/T3 W

Bei Linksdrehfeld (Blick auf die Antriebswelle) sind gegenüber dem Anschluss des Rechtsdrehfeldes zwei Phasen zu vertauschen.

Hinweis Sollte sich herausgestellt haben, dass bei der Kabelmontage ein falsches Drehfeld angeschlossen wurde, und lässt sich das Drehfeld durch nachträgliches Tauschen der Motorkabel nicht mehr korrigieren, so kann während der Antriebs-Inbetriebnahme über p1821 (Richtungsumkehr Drehfeld) das Drehfeld geändert werden und damit eine Drehrichtungsumkehr ermöglicht werden (siehe Abschnitt "Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen/Richtungsumkehr"). Bei Motoren, die in Stern-/ Dreieck betrieben werden können, ist auf die entsprechende Verschaltung der Wicklungen zu achten. Bitte sehen Sie in der entsprechenden Dokumentation zum Motor nach und beachten die erforderliche Isolationsspannung für den Betrieb des Schrankgerätes.

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Elektrische Installation 4.6 Leistungsanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 60 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

4.6.3 Anpassen der Lüfterspannung (-G1 -T10, -T1 -T10) Die Spannungsversorgung der Gerätelüfter (1 AC 230 V) im Active Line Module (-G1-T10) und im Motor Module (-T1-T10) wird aus dem Hauptnetz mit Hilfe von Transformatoren erzeugt. Die Positionen der Transformatoren sind in den mitgelieferten Anordnungsplänen zu finden. Zur Feinanpassung an die jeweilige Netznennspannung sind die Transformatoren mit primärseitigen Anzapfungen versehen. Der gestrichelt gezeichnete werksseitige Anschluss muss gegebenenfalls auf die tatsächliche Netzspannung umgesteckt werden.

Hinweis Bei folgenden Schrankgeräten sind zwei Transformatoren (-G1-T10 und -T20 bzw. -T1-T10 und -T20) eingebaut. Bei diesen Geräten müssen beide primärseitigen Klemmen gemeinsam eingestellt werden. bei 3 AC 380 V – 480 V:

6SL3710-7LE36-1AAx, 6SL3710-7LE37-5AAx, 6SL3710-7LE38-4AAx, 6SL3710-7LE41-0AAx, 6SL3710-7LE41-2AAx, 6SL3710-7LE41-4AAx

bei 3 AC 500 V – 690 V: 6SL3710-7LG34-1AAx, 6SL3710-7LG34-7AAx, 6SL3710-7LG35-8AAx, 6SL3710-7LG37-4AAx, 6SL3710-7LG38-1AAx, 6SL3710-7LG38-8AAx, 6SL3710-7LG41-0AAx, 6SL3710-7LG41-3AAx

Bild 4-3 Einstellklemmen für die Lüftertransformatoren (3 AC 380 V – 480 V / 3 AC 500 V –

690 V)

Die Zuordnung der vorhandenen Netzspannung zur Einstellung am Lüftertransformator geht aus den nachfolgenden Tabellen hervor.

Hinweis Beim Lüftertransformator 3 AC 500 V – 690 V ist eine Brücke von der Klemme "600 V" zur Klemme "CON" gelegt. Die Klemmen "600V" und "CON" sind für interne Verwendung reserviert.

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Elektrische Installation 4.6 Leistungsanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 61

ACHTUNG Wenn die Klemmen nicht auf die tatsächliche Netzspannung umgeklemmt werden, dann: kann die benötigte Kühlleistung nicht erbracht werden, da sich der Lüfter zu langsam

dreht. kann es zu einem Ausfall der Lüftersicherungen wegen Überstrom kommen.

Hinweis Bestellnummern für ausgefallene Lüftersicherungen finden Sie in der Ersatzteilliste.

Tabelle 4- 4 Zuordnung der vorhandenen Netzspannung zur Einstellung am Lüftertransformator (3 AC 380 V – 480 V)

Netzspannung Anzapfung des Lüftertransformators (-G1-T10, -T1-T10) 380 V ± 10 % 380 V 400 V ± 10 % 400 V 440 V ± 10 % 440 V 480 V ± 10 % 480 V

Tabelle 4- 5 Zuordnung der vorhandenen Netzspannung zur Einstellung am Lüftertransformator (3 AC 500 V – 690 V)

Netzspannung Anzapfung des Lüftertransformators (-G1-T10, -T1-T10) 500 V ± 10 % 500 V 525 V ± 10 % 525 V 575 V ± 10 % 575 V 600 V ± 10 % 600 V 660 V ± 10 % 660 V 690 V ± 10 % 690 V

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Elektrische Installation 4.6 Leistungsanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 62 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

4.6.4 Anpassen der internen Spannungsversorgung (-A1 -T10) Für die interne AC 230 V-Spannungsversorgung des Schrankgerätes ist ein Transformator im Line Connection Module (-A1-T10) eingebaut. Die Position des Transformators ist in den mitgelieferten Anordnungsplänen zu finden. Im Auslieferzustand sind die Anzapfungen immer auf die höchste Stufe eingestellt. Die primärseitigen Klemmen des Transformators müssen ggf. auf die vorhandene Netzspannung umgeklemmt werden. Die Zuordnung der vorhandenen Netzspannung zur Einstellung am Transformator für die interne Spannungsversorgung geht aus den nachfolgenden Tabellen hervor.

ACHTUNG Werden die Klemmen nicht auf die tatsächliche Netzspannung umgeklemmt, dann ist die interne Spannungsversorgung nicht korrekt.

Tabelle 4- 6 Zuordnung der vorhandenen Netzspannung für die interne Spannungsversorgung, (3 AC 380 V – 480 V)

Netzspannungsbereich Anzapfung Anzapfungen des Anpasstransformators (-A1-T10) LH1 – LH2 342 V – 390 V 380 V 1 - 2 391 V – 410 V 400 V 1 – 3 411 V – 430 V 415 V 1 – 4 431 V – 450 V 440 V 1 – 5 451 V – 470 V 460 V 1 – 6 471 V – 528 V 480 V 1 – 7

Tabelle 4- 7 Zuordnung der vorhandenen Netzspannung für die interne Spannungsversorgung, (3 AC 500 V – 690 V)

Netzspannungsbereich Anzapfung Anzapfungen des Anpasstransformators (-A1-T10) LH1 – LH2 450 V – 515 V 500 V 1 - 8 516 V – 540 V 525 V 1 – 9 541 V – 560 V 550 V 1 – 10 561 V – 590 V 575 V 1 – 11 591 V – 630 V 600 V 1 – 12 631 V – 680 V 660 V 1 – 14, Klemme 12 und 13 sind gebrückt 681 V – 759 V 690 V 1 – 15, Klemme 12 und 13 sind gebrückt

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Elektrische Installation 4.6 Leistungsanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 63

4.6.5 Entfernen des Verbindungsbügels zum Entstörkondensator bei Betrieb an ungeerdeten Netzen

Wenn das Schrankgerät an einem ungeerdeten Netz/ IT – Netz betrieben wird, so muss der Verbindungsbügel zum Entstörkondensator des Active Interface Modules (-A2) entfernt werden.

Bild 4-4 Entfernen des Verbindungsbügels zum Entstörkondensator im Active Interface Module

bei Baugröße FI

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Elektrische Installation 4.6 Leistungsanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 64 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bild 4-5 Entfernen des Verbindungsbügels zum Entstörkondensator im Active Interface Module

bei Baugröße GI

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Elektrische Installation 4.6 Leistungsanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 65

Bild 4-6 Entfernen des Verbindungsbügels zum Entstörkondensator im Active Interface Module

bei Baugröße HI

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Elektrische Installation 4.6 Leistungsanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 66 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bild 4-7 Entfernen des Verbindungsbügels zum Entstörkondensator im Active Interface Module

bei Baugröße JI

WARNUNG Wenn bei einem ungeerdeten Netz /IT-Netz der Verbindungsbügel zum Entstörkondensator nicht entfernt wird, kann ein erheblicher Schaden am Schrankgerät entstehen.

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Elektrische Installation 4.7 Externe Versorgung der Hilfseinspeisung aus einem gesicherten Netz

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 67

4.7 Externe Versorgung der Hilfseinspeisung aus einem gesicherten Netz

Beschreibung Eine externe Hilfseinspeisung wird immer dann empfohlen, wenn die Kommunikation und die Regelung unabhängig vom speisenden Hauptnetz sein soll. Insbesondere bei schwachen Netzen, wo es öfters zu kurzfristigen Netzeinbrüchen oder Netzausfällen kommen kann. Zusätzlich besteht bei einer externen, von der Haupteinspeisung unabhängigen Einspeisung die Möglichkeit, dass beim Ausfall der Haupteinspeisung Warn- und Störmeldungen am Bedienfeld und den geräteinternen Schutz- und Überwachungsgeräten weiterhin angezeigt werden.

GEFAHR Bei angeschlossener externer Hilfseinspeisung liegt im Schrankgerät auch bei ausgeschaltetem Hauptschalter weiterhin gefährliche Spannung an.

ACHTUNG Eine externe Hilfseinspeisung muss immer dann eingesetzt werden, wenn die Funktion Wiedereinschaltautomatik (WEA) bei eingebauter Option NOT-AUS (L57, L59, L60) genutzt werden soll. Andernfalls funktioniert die Funktion Wiedereinschaltautomatik nicht.

Die Absicherung darf max. 16 A betragen. Der Anschluss ist schrankintern mit 5 A abgesichert.

Anschließen Entfernen Sie an der Klemmenleiste -X40 die Brücken zwischen den Klemmen 1 und 2

sowie 5 und 6. Schließen Sie die externe AC 230 V-Versorgung an den Klemmen 2 (L1) und 6 (N) an.

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Elektrische Installation 4.8 Signalanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 68 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

4.8 Signalanschlüsse

4.8.1 Kundenklemmenleiste TM31 (-A60) (Option G60)

Hinweis Die werksseitige Vorbelegung und Beschreibung der Kundenklemmenleiste ist in den Stromlaufplänen dokumentiert. Die Position der Kundenklemmenleiste innerhalb des Schrankgerätes ist im Anordnungsplan dokumentiert.

Schirmauflage Die Schirmauflage von geschirmten Steuerleitungen an der Kundenklemmenleiste -A60 erfolgt direkt in unmittelbarer Nähe der Kundenklemmenleiste. Dazu befinden sich auf der Kundenklemmenleiste –A60 bzw. an den Montageblechen Aussparungen, in welche die im Beipack mitgelieferten Schirmfedern eingeschnappt werden können. Die Schirme ankommender und abgehender Leitungen sind direkt auf diese Schirmauflagen zu legen. Dabei ist auf eine großflächige und gut leitende Verbindung zu achten.

Hinweis Diese Schirmfedern können für alle Steuerleitungen im Schrankgerät verwendet werden, da alle Schirmauflagen in gleicher Art und Weise ausgeführt sind.

Bild 4-8 Schirmauflage

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Elektrische Installation 4.8 Signalanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 69

Übersicht

Bild 4-9 Kundenklemmenleiste TM31

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Elektrische Installation 4.8 Signalanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 70 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bild 4-10 Anschlussübersicht Kundenklemmenleiste TM31

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Elektrische Installation 4.8 Signalanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 71

Hinweis Bei den Digitaleingängen (Klemme -X520 und -X530) erfolgt im Schaltungsbeispiel die Spannungsversorgung aus der internen 24 V Spannung der Kundenklemmenleiste (Klemme –X540) heraus. Die in zwei Gruppen zusammengefassten Digitaleingänge (Optokoppler-Eingänge) haben je Gruppe ein gemeinsames Bezugspotenzial (Bezugsmasse M1 bzw. M2). Um bei Benutzung der internen 24 V Versorgung den Stromkreis zu schließen, sind die Bezugsmassen M1 / M2 mit der internen Masse M verbunden. Erfolgt die Spannungsversorgung nicht aus der internen 24 V Versorgung (Klemme –X540), so ist, um eine Potenzialverschleifung zu vermeiden, die Brücke zwischen den Massen M1 und M bzw. M2 und M zu entfernen. Die externe Masse muss dann an den Klemmen M1 und M2 angeschlossen werden.

X520: 4 Digitaleingänge

Tabelle 4- 8 Klemmenleiste X520

Klemme Bezeichnung 1) Technische Angaben 1 DI 0 2 DI 1 3 DI 2 4 DI 3

Spannung: - 3 V bis 30 V Stromaufnahme typisch: 10 mA bei 24 V Bezugspotenzial ist immer Klemme M1 Pegel: - High-Pegel: 15 V bis 30 V - Low-Pegel: -3 V bis 5 V

5 M1 Bezugsmasse

6 M Elektronikmasse 1) DI: Digitaleingang; M1: Bezugsmasse; M: Elektronikmasse max. anschließbarer Querschnitt: 1,5 mm²

Hinweis Ein offener Eingang wird als "Low" interpretiert.

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Umrichter-Schrankgeräte 72 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

X530: 4 Digitaleingänge

Tabelle 4- 9 Klemmenleiste X530

Klemme Bezeichnung 1) Technische Angaben 1 DI 4 2 DI 5 3 DI 6 4 DI 7

Spannung: - 3 V bis 30 V Stromaufnahme typisch: 10 mA bei 24 V Bezugspotenzial ist immer Klemme M2 Pegel: - High-Pegel: 15 V bis 30 V - Low-Pegel: -3 V bis 5 V

5 M2 Bezugsmasse

6 M Elektronikmasse 1) DI: Digitaleingang; M2: Bezugsmasse; M: Elektronikmasse max. anschließbarer Querschnitt: 1,5 mm²

Hinweis Ein offener Eingang wird als "Low" interpretiert.

X521: 2 Analogeingänge (Differenzeingänge)

Tabelle 4- 10 Klemmenleiste X521

Klemme Bezeichnung 1) Technische Angaben 1 AI 0+ 2 AI 0- 3 AI 1+ 4 AI 1-

Als Spannungseingang: -10 V - +10 V, Ri = 100 kΩ Auflösung: 11 Bit + Vorzeichen Als Stromeingang: +4 mA - +20 mA / -20 mA - +20 mA / 0 mA - +20 mA, Ri = 250 Ω Auflösung: 10 Bit + Vorzeichen

5 P10 Hilfsspannung +10 V, dauerkurzschlussfest 6 M Bezugsmasse 7 N10 Hilfsspannung -10 V, dauerkurzschlussfest

8 M Bezugsmasse 1) AI: Analogeingang; P10/N10: Hilfsspannung, M: Bezugsmasse max. anschließbarer Querschnitt: 1,5 mm²

VORSICHT Der Eingangsstrom der Analogeingänge bei Strommessung darf 35 mA nicht überschreiten.

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Elektrische Installation 4.8 Signalanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 73

S5: Umschalter Spannung/Strom AI0, AI1

Tabelle 4- 11 Umschalter Spannung/Strom S5

Schalter Funktion S5.0 Umschaltung Spannung (V) / Strom (I) AI0

S5.1 Umschaltung Spannung (V) / Strom (I) AI1

Hinweis Im Auslieferzustand sind beide Schalter auf Strommessung eingestellt (Schalter auf "I").

X522: 2 Analogausgänge, Temperatursensoranschluss

Tabelle 4- 12 Klemmenleiste X522

Klemme Bezeichnung 1) Technische Angaben 1 AO 0V+ 2 AO 0- 3 AO 0C+ 4 AO 1V+ 5 AO 1- 6 AO 1C+

-10 V - +10 V (max. 3 mA) +4 mA - +20 mA (max. Lastwiderstand ≤ 500 Ω) -20 mA - +20 mA (max. Lastwiderstand ≤ 500 Ω) 0 mA - +20 mA (max. Lastwiderstand ≤ 500 Ω) Auflösung: 11 Bit + Vorzeichen dauerkurzschlussfest

7 +Temp 8 -Temp

Temperatursensoranschluss: KTY84-1C130 / PTC

1) AO xV: Analogausgang Spannung; AO xC: Analogausgang Strom max. anschließbarer Querschnitt: 1,5 mm²

GEFAHR Gefahr durch elektrischen Schlag! An den Klemmen "+Temp" und "-Temp" dürfen nur Temperatursensoren angeschlossen werden, die die Vorgaben der Schutztrennung gemäß EN 61800-5-1 erfüllen. Bei Nichtbeachtung besteht Gefahr durch elektrischen Schlag!

Hinweis Am Temperatursensoranschluss können folgende Messfühler angeschlossen werden: KTY84-1C130 / PTC.

ACHTUNG Der KTY-Temperatursensor muss polrichtig angeschlossen werden.

VORSICHT Die zulässige Gegenspannung an den Ausgängen beträgt ±15 V

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Elektrische Installation 4.8 Signalanschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 74 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

X540: Gemeinsame Hilfsspannung für die Digitaleingänge

Tabelle 4- 13 Klemmenleiste X540

Klemme Bezeichnung Technische Angaben 8 P24 7 P24 6 P24 5 P24 4 P24 3 P24 2 P24 1 P24

DC 24 V Max. Gesamtlaststrom der +24 V-Hilfsspannung der Klemmenleisten X540 und X541 zusammen: 150 mA dauerkurzschlussfest

max. anschließbarer Querschnitt: 1,5 mm²

Hinweis Diese Spannungsversorgung dient ausschließlich zur Versorgung der Digitaleingänge.

X541: 4 potenzialgebundene Digitalein-/ausgänge

Tabelle 4- 14 Klemmenleiste X541

Klemme Bezeichnung 1) Technische Angaben 6 M Elektronikmasse 5 DI/DO 11 4 DI/DO 10 3 DI/DO 9 2 DI/DO 8

Als Eingang: Spannung: -3 V bis 30 V Stromaufnahme typisch: 10 mA bei DC 24 V Als Ausgang: Der Summenstrom der vier Ausgänge (inklusive der Ströme der Eingänge) ist im Auslieferzustand auf 100 mA begrenzt. dauerkurzschlussfest

1 P24 Hilfsspannung: DC +24 V Max. Gesamtlaststrom der +24 V-Hilfsspannung der Klemmenleisten X540 und X541 zusammen: 150 mA

1) DI/DO: Digitalein-/ausgang: M: Elektronikmasse max. anschließbarer Querschnitt: 1,5 mm2

Hinweis Ein offener Eingang wird als "Low" interpretiert. Beim Anschluss extern erzeugter DC 24 V-Signale an einen Digitaleingang muss die Bezugsmasse des externen Signals ebenfalls mit angeschlossen werden.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 75

VORSICHT Aufgrund der Begrenzung der Summe der Ausgangsströme kann ein Überstrom oder Kurzschluss an einer Ausgangsklemme auch zum Einbruch des Signals einer anderen Klemme führen.

X542: 2 Relais Ausgänge (Wechsler)

Tabelle 4- 15 Klemmenleiste X542

Klemme Bezeichnung 1) Technische Angaben 1 DO 0.NC 2 DO 0.COM 3 DO 0.NO 4 DO 1.NC 5 DO 1.COM

6 DO 1.NO

Kontaktart: Wechsler, Max. Laststrom: 8 A Max. Schaltspannung: AC 250 V, DC 30 V Max. Schaltleistung: - bei AC 250 V: 2000 VA (cosϕ = 1) - bei AC 250 V: 750 VA (cosϕ = 0,4) - bei DC 30 V: 240 W (Ohmsche Last) erforderlicher Mindeststrom: 100 mA

1) DO: Digitalausgang, NO: Schließer, NC: Öffner, COM: Mittelkontakt max. anschließbarer Querschnitt: 2,5 mm²

Hinweis Werden an die Relaisausgänge AC 230 V angelegt, so muss das Terminal Module zusätzlich über einen Schutzleiter mit 6 mm² geerdet werden.

4.9 Weitere Anschlüsse Je nach Umfang der eingebauten Optionen müssen noch weitere Anschlüsse verschaltet werden, wie z. B. du/dt-Filter plus Voltage Peak Limiter, Sinusfilter, Anschluss für externe Hilfsbetriebe, Hauptschalter inkl. Sicherungen bzw. Leistungsschalter, NOT-AUS-Taster, Schrankbeleuchtung mit Service-Steckdose, Schrank-Stillstandsheizung, Schütz-Sicherheitskombinationen (NOT-AUS / NOT-HALT), Thermistor-Motorschutzgerät, Bremseinheit, PT100-Auswertegerät, Isolationsüberwachung, Kommunikationsbaugruppen, Geberauswertung und Option NAMUR. Detaillierte Informationen über die Verschaltung einzelner Optionen mit Schnittstellen sind auf der dem Gerät mitgelieferten Kunden-DVD enthalten.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 76 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

4.9.1 Einspeisemodul eine Stufe niedriger ausgelegt (Option L04)

Beschreibung Bei dieser Option wird eine Einspeisung (Active Line Module / Active Interface Module) eingesetzt, die im Vergleich zum Motor Module (Wechselrichter) eine Leistungsstufe niedriger ausgelegt ist. Die Option ist beispielsweise geeignet für folgende Anwendungsfälle: Wenn das Motor Module mit Pulsfrequenzen größer als die Nennpulsfrequenzen

betrieben wird, wodurch sich die Ausgangsleistung reduziert (Stromderating in Abhängigkeit der Pulsfrequenz).

Wenn die Bemessungsleistung im generatorischen Betrieb abgefordert wird und die Systemverluste durch das Motor Module gedeckt werden.

Einsatz von Motoren mit einem höheren Wirkungsgrad und/oder einem geringeren Leistungsfaktor im Vergleich zu typischen Norm-Asynchronmotoren.

Der maximale Strom des Motor Moduls wird unterhalb der maximalen Leistung des Gerätes abgefordert, z. B. Antriebe mit einem hohen Losbrechmoment.

Verfügbarkeit Die Option L04 ist bei folgenden Schrankgeräten verfügbar: Spannung [V] Bestellnummer Typleistung [kW] Ausgangs-

bemessungsstrom [A] 3 AC 380 - 480 6SL3710-7LE33-1AAx 160 310 3 AC 380 - 480 6SL3710-7LE35-0AAx 250 490 3 AC 380 - 480 6SL3710-7LE36-1AAx 315 605 3 AC 380 - 480 6SL3710-7LE37-5AAx 400 745 3 AC 380 - 480 6SL3710-7LE41-0AAx 560 985

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 77

Einschränkung Da bei Einsatz der Option L04 die Einspeisung das begrenzende Element für die zu erzielende Ausgangsleistung darstellt, sollten folgende Einschränkungen berücksichtigt werden: Der Ausgangsbemessungsstrom des Motor Modules steht nur zur Verfügung solange die

Einspeisung (Active Line Module) nicht mit der Bemessungsleistung belastet wird. Bei Netzunterspannung reduziert sich die Ausgangsleistung proportional zur

Netzspannung. Das Gerät sollte mit einem Netz-Leistungsfaktor cos φ = 1 betrieben werden und nur die

Wirkleistung bereitstellen. Eine zusätzliche Kompensation von Blindleistung am Netz ist nicht sinnvoll. Diese Betriebsart mit cos φ = 1 entspricht der Werkseinstellung.

Hinweis Wenn die Einschränkungen nicht beachtet werden, kann es bei einer Überlastung (der Einspeisung) zu einer Störabschaltung kommen. Als Abhilfe hierfür sollten im Motor Modul die Strom- bzw. die Momentengrenzen an die Möglichkeiten der Einspeisung angepasst werden.

Inbetriebnahme Bei einer Offline-Inbetriebnahme über den STARTER muss die Option L04 in der Optionsauswahl angewählt werden. Damit wird in der Projektierung eine kleinere Einspeisung ausgewählt.

Hinweis Wenn die Option L04 nicht angewählt wird, dann entstehen Inkonsistenzen, die das Laden des Projekts ins Antriebsobjekt verhindern.

Die Inbetriebnahme über das AOP30 erfordert keine zusätzlichen Einstellungen bei vorhandener Option L04.

Technische Daten Die technischen Daten der Schrankgeräte sind bei vorhandener Option L04 geändert.

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Umrichter-Schrankgeräte 78 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Tabelle 4- 16 Ausführung A mit Option L04, 3 AC 380 V – 480 V, Teil 1

Bestellnummer 6SL3710 7LE33-1AAx 7LE35-0AAx 7LE36-1AAx Typleistung - bei IL bei 50 Hz 400 V 1) - bei IH bei 50 Hz 400 V 1) - bei IL bei 60 Hz 460 V 2) - bei IH bei 60 Hz 460 V 2)

kW kW hp hp

132 110 200 175

200 160 300 250

250 200 400 300

Ausgangsstrom - Bemessungsstrom IN A 3) - Grundlaststrom IL 4) - Grundlaststrom IH 5) - maximaler Strom Imax A

A A A A

279 (310) 8) 271 (302) 8) 249 (277) 8) 407 (453) 8)

416 (490) 8) 405 (477) 8) 372 (438) 8) 607 (715) 8)

538 (605) 8) 525 (590) 8) 409 (460) 8) 787 (885) 8)

Ein-/Rückspeisestrom - Bemessungsstrom IN E 6) - maximaler Strom Imax E

A A

260 390

380 570

490 735

Strombedarf, max. - Hilfsversorgung DC 24 V

A

intern

intern

intern

Anschlussspannungen - Netzspannung - Netzfrequenz - Elektronikstromversorgung

VACeff Hz VDC

3 AC 380 -10 % bis 3 AC 480 +10 % (-15 % < 1 min)

47 bis 63 Hz 24 (20,4 - 28,8)

Verlustleistung, max. - bei 50 Hz, 400 V - bei 60 Hz, 460 V

kW kW

8,1 8,54

11,3 11,82

14,7 15,56

Kühlluftbedarf m3/s 0,83 1,19 1,61 Schalldruckpegel LpA (1 m) bei 50/60 Hz

dB(A) 72/74 72/74 73/75

Netzanschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 95 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 120 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 240 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

Motoranschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 120 2 x 150 M12 (2 Bohrungen)

2 x 185 2 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 240 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

Schutzleiteranschluss Befestigungsschraube

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

Motorleitungslänge, max. geschirmt / ungeschirmt

m

300 / 450

300 / 450

300 / 450

Abmessungen (Standardausf. L04) - Breite - Höhe - Tiefe

mm mm mm

1400 2000 600

1800 2000 600

2000 2000 600

Baugrößen - Active Interface Module - Active Line Module - Motor Module

FI FX GX

GI GX GX

GI GX HX

Gewicht (ohne Optionen) ca. kg 830 980 1220

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 79

Bestellnummer 6SL3710 7LE33-1AAx 7LE35-0AAx 7LE36-1AAx empfohlene Sicherung - Leitungsschutz (bei vorhandener Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach DIN 43620-1 - Leitungs- und Halbleiterschutz (ohne Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach DIN 43620-1

A A

3NA3254 355 2 3NE1331-2 350 2

3NA3365 500 3 3NE1334-2 500 2

3NA3472 630 3 3NE1436-2 630 3

1) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 50 Hz 400 V. 2) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 60 Hz 460 V. 3) Die Ströme basieren auf einem Netzleistungsfaktor von cos φ = 1. 4) Dem Grundlaststrom IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 5) Dem Grundlaststrom IH liegt ein Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 6) Die hier angeführten Ströme basieren auf dem Bemessungs-Ausgangsstrom. 7) Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code) zu entnehmen. 8) Strom bei Typleistung In Klammern ist der mögliche Ausgangsstrom des Wechselrichters angegeben.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 80 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Tabelle 4- 17 Ausführung A, 3 AC 380 V – 480 V, Teil 2

Bestellnummer 6SL3710 7LE37-5AAx 7LE41-0AAx Typleistung - bei IL bei 50 Hz 400 V 1) - bei IH bei 50 Hz 400 V 1) - bei IL bei 60 Hz 460 V 2) - bei IH bei 60 Hz 460 V 2)

kW kW hp hp

315 250 500 350

450 400 700 600

Ausgangsstrom - Bemessungsstrom IN A 3) - Grundlaststrom IL 4) - Grundlaststrom IH 5) - maximaler Strom Imax A

A A A A

655 (745) 8) 638 (725) 8) 501 (570) 8) 956 (1087) 8)

925 (985) 8) 902 (960) 8) 808 (860) 8) 1353 (1440) 8)

Ein-/Rückspeisestrom - Bemessungsstrom IN E 6) - maximaler Strom Imax E

A A

605 907

840 1260

Strombedarf, max. - Hilfsversorgung DC 24 V

A

intern

intern

Anschlussspannungen - Netzspannung - Netzfrequenz - Elektronikstromversorgung

VACeff Hz VDC

3 AC 380 -10 % bis 3 AC 480 +10 % (-15 % < 1 min)

47 bis 63 Hz 24 (20,4 - 28,8)

Verlustleistung, max. - bei 50 Hz, 400 V - bei 60 Hz, 460 V

kW kW

18,53 19,65

23,45 24,85

Kühlluftbedarf m3/s 1,96 2,28 Schalldruckpegel LpA (1 m) bei 50/60 Hz

dB(A) 77/79 77/79

Netzanschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 240 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

4 x 150 8 x 240 M12 (4 Bohrungen)

Motoranschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 300 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

4 x 185 6 x 240 M12 (3 Bohrungen)

Schutzleiteranschluss Befestigungsschraube

M12 (10 Bohrungen)

M12 (18 Bohrungen)

Motorleitungslänge, max. geschirmt / ungeschirmt

m

300 / 450

300 / 450

Abmessungen (Standardausf. L04) - Breite - Höhe - Tiefe

mm mm mm

2200 2000 600

2400 2000 600

Baugrößen - Active Interface Module - Active Line Module - Motor Module

HI HX HX

HI HX JX

Gewicht (ohne Optionen) ca. kg 1716 2040

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 81

Bestellnummer 6SL3710 7LE37-5AAx 7LE41-0AAx empfohlene Sicherung - Leitungsschutz (bei vorhandener Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach DIN 43620-1 - Leitungs- und Halbleiterschutz (ohne Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach DIN 43620-1

A A

3NA3475 800 4 3NE1438-2 800 3

Leistungsschalter Leistungsschalter

1) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 50 Hz 400 V. 2) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 60 Hz 460 V. 3) Die Ströme basieren auf einem Netzleistungsfaktor von cos φ = 1. 4) Dem Grundlaststrom IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 5) Dem Grundlaststrom IH liegt ein Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 6) Die hier angeführten Ströme basieren auf dem Bemessungs-Ausgangsstrom. 7) Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code) zu entnehmen. 8) Strom bei Typleistung In Klammern ist der mögliche Ausgangsstrom des Wechselrichters angegeben.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 82 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

4.9.2 du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter (Option L07)

Beschreibung Das du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter setzt sich aus zwei Komponenten zusammen, der du/dt-Drossel und dem Spannungsbegrenzungs-Netzwerk (Voltage Peak Limiter), welches die Spannungsspitzen abschneidet und die Energie zurück in den Zwischenkreis speist. Die du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter sind für Motoren mit unbekannter bzw. nicht ausreichender Spannungsfestigkeit des Isoliersystems einzusetzen. Die du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter begrenzen die Spannungsbelastungen der Motorleitungen auf die Werte gemäß Grenzwertkurve A nach IEC/TS 60034-25:2007. Die Spannungsanstiegsgeschwindigkeit wird auf < 1600 V/µs begrenzt, die Spitzenspannungen werden auf < 1400 V begrenzt.

Einschränkungen Bei der Verwendung eines du/dt-Filters compact plus Voltage Peak Limiter sind folgende Einschränkungen zu beachten: Die Ausgangsfrequenz ist auf maximal 150 Hz begrenzt. Maximal zulässige Motorleitungslängen betragen:

– geschirmte Leitung: max. 100 m – ungeschirmte Leitung: max. 150 m

WARNUNG Beim Einsatz eines du/dt-Filters compact plus Voltage Peak Limiter darf der Antrieb nicht im Dauerbetrieb mit einer Ausgangsfrequenz kleiner 10 Hz betrieben werden. Es ist eine Belastungsdauer von maximal 5 Minuten bei einer Ausgangsfrequenz kleiner 10 Hz zulässig, wenn anschließend für eine Dauer von 5 Minuten ein Betrieb mit einer Ausgangsfrequenz größer 10 Hz gewählt oder ausgeschaltet wird. Der Dauerbetrieb mit einer Ausgangsfrequenz kleiner 10 Hz kann zur thermischen Zerstörung des du/dt-Filters führen.

WARNUNG Beim Einsatz eines du/dt-Filters compact plus Voltage Peak Limiter darf die Pulsfrequenz des Motor Modules maximal 2,5 kHz bzw. 4 kHz betragen. Die Einstellung einer höheren Pulsfrequenz kann zur Zerstörung des du/dt-Filters führen.

Hinweis Die Einstellung von Pulsfrequenzen im Bereich zwischen der Nennpulsfrequenz und der jeweiligen maximalen Pulsfrequenz ist beim Einsatz des du/dt-Filters compact plus Voltage Peak Limiter zulässig. Hierbei ist das "Stromderating in Abhängigkeit der Pulsfrequenz" zu beachten, siehe Technische Daten.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 83

Tabelle 4- 18 Maximale Pulsfrequenz beim Einsatz eines du/dt-Filters compact plus Voltage Peak Limiter bei Geräten mit 2 kHz Nennpulsfrequenz

Bestell-Nr 6SL3710-...

Typleistung [kW] Ausgangsstrom bei 2 kHz Pulsfrequenz [A]

Maximale Pulsfrequenz beim Einsatz eines du/dt-Filters compact plus Voltage

Peak Limiter Anschlussspannung AC 380 – 480 V

7LE32-1AAx 110 210 4 kHz 7LE32-6AAx 132 260 4 kHz 7LE33-1AAx 160 310 4 kHz 7LE33-8AAx 200 380 4 kHz 7LE35-0AAx 250 490 4 kHz

Tabelle 4- 19 Maximale Pulsfrequenz beim Einsatz eines du/dt-Filters compact plus Voltage Peak Limiter bei Geräten mit 1,25 kHz Nennpulsfrequenz

Bestell-Nr 6SL3710-...

Typleistung [kW] Ausgangsstrom bei 1,25 kHz Pulsfrequenz [A]

Maximale Pulsfrequenz beim Einsatz eines du/dt-Filters compact plus Voltage

Peak Limiter Anschlussspannung AC 380 – 480 V

7LE36-1AAx 315 605 2,5 kHz 7LE37-5AAx 400 745 2,5 kHz 7LE38-4AAx 450 840 2,5 kHz 7LE41-0AAx 560 985 2,5 kHz 7LE41-4AAx 710 1380 2,5 kHz 7LE41-4AAx 800 1405 2,5 kHz

Anschlussspannung AC 500 – 690 V 7LG28-5AAx 75 85 2,5 kHz 7LG31-0AAx 90 100 2,5 kHz 7LG31-2AAx 110 120 2,5 kHz 7LG31-5AAx 132 150 2,5 kHz 7LG31-8AAx 160 175 2,5 kHz 7LG32-2AAx 200 215 2,5 kHz 7LG32-6AAx 250 260 2,5 kHz 7LG33-3AAx 315 330 2,5 kHz 7LG34-1AAx 400 410 2,5 kHz 7LG34-7AAx 450 465 2,5 kHz 7LG35-8AAx 560 575 2,5 kHz 7LG37-4AAx 710 735 2,5 kHz 7LG38-1AAx 800 810 2,5 kHz 7LG38-8AAx 900 910 2,5 kHz 7LG41-0AAx 1000 1025 2,5 kHz 7LG41-3AAx 1200 1270 2,5 kHz

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 84 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Inbetriebnahme Während der Inbetriebnahme muss das du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter mit STARTER oder mit dem Bedienfeld AOP30 angemeldet werden (p0230 = 2).

Hinweis Beim Herstellen der Werkseinstellung wird der Parameter p0230 zurückgesetzt. Bei einer erneuten Inbetriebnahme muss der Parameter erneut eingestellt werden.

4.9.3 du/dt-Filter plus Voltage Peak Limiter (Option L10)

Beschreibung Das du/dt-Filter plus Voltage Peak Limiter setzt sich aus zwei Komponenten zusammen, der du/dt-Drossel und dem Spannungsbegrenzungs-Netzwerk (Voltage Peak Limiter), welches die Spannungsspitzen abschneidet und die Energie zurück in den Zwischenkreis speist. Die du/dt-Filter plus Voltage Peak Limiter sind für Motoren mit unbekannter bzw. nicht ausreichender Spannungsfestigkeit des Isoliersystems einzusetzen. Normmotoren der Reihe 1LA5, 1LA6 und 1LA8 benötigen sie erst bei Anschlussspannungen > 500 V +10 %. Die du/dt-Filter plus Voltage Peak Limiter begrenzen die Spannungsanstiegsgeschwindigkeit auf Werte < 500 V/µs und die typischen Spannungsspitzen auf folgende Werte (bei Motorleitungslängen von < 150 m): < 1000 V bei UNetz < 575 V < 1250 V bei 660 V < UNetz < 690 V. Je nach Umrichterleistung kann die Option L10 im Umrichter-Schrankgerät untergebracht werden oder es ist ein Zusatzschrank mit einer Breite von 400 mm bzw. 600 mm erforderlich.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 85

Tabelle 4- 20 Unterbringung des Spannungsbegrenzungs-Netzwerkes innerhalb des Schrankgerätes bzw. in einem Zusatzschrank

Spannungsbereich Einbau des du/dt-Filters plus Voltage Peak Limiter

innerhalb des Umrichter-Schrankgerätes

Einbau des Spannungs-begrenzungs-Netzwerks in

einem Zusatzschrank mit Breite 400 mm

Einbau des Spannungs-begrenzungs-Netzwerks in

einem Zusatzschrank mit Breite 600 mm

3 AC 380 V bis 480 V 6SL3710-7LE32-1AAx 6SL3710-7LE32-6AAx 6SL3710-7LE33-1AAx 6SL3710-7LE33-8AAx 6SL3710-7LE35-0AAx

6SL3710-7LE36-1AAx 6SL3710-7LE37-5AAx 6SL3710-7LE38-4AAx

6SL3710-7LE41-0AAx 6SL3710-7LE41-2AAx 6SL3710-7LE41-4AAx

3 AC 500 V bis 690 V 6SL3710-7LG28-5AAx 6SL3710-7LG31-0AAx 6SL3710-7LG31-2AAx 6SL3710-7LG31-5AAx 6SL3710-7LG31-8AAx 6SL3710-7LG32-2AAx 6SL3710-7LG32-6AAx 6SL3710-7LG33-3AAx

6SL3710-7LG34-1AAx 6SL3710-7LG34-7AAx 6SL3710-7LG35-8AAx

6SL3710-7LG37-4AAx 6SL3710-7LG38-1AAx 6SL3710-7LG38-8AAx 6SL3710-7LG41-0AAx 6SL3710-7LG41-3AAx

Einschränkungen Bei der Verwendung eines du/dt-Filters plus Voltage Peak Limiter sind folgende Einschränkungen zu beachten: Die Ausgangsfrequenz ist auf maximal 150 Hz begrenzt. Maximal zulässige Motorleitungslängen betragen:

– geschirmte Leitung: max. 300 m – ungeschirmte Leitung: max. 450 m

WARNUNG Beim Einsatz eines du/dt-Filters plus Voltage Peak Limiter darf die Pulsfrequenz des Motor Modules maximal 2,5 kHz bzw. 4 kHz betragen. Die Einstellung einer höheren Pulsfrequenz kann zur Zerstörung des du/dt-Filters führen.

Hinweis Die Einstellung von Pulsfrequenzen im Bereich zwischen der Nennpulsfrequenz und der jeweiligen maximalen Pulsfrequenz ist beim Einsatz des du/dt-Filters plus Voltage Peak Limiter zulässig. Hierbei ist das "Stromderating in Abhängigkeit der Pulsfrequenz" zu beachten, siehe Technische Daten.

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Tabelle 4- 21 Maximale Pulsfrequenz beim Einsatz eines du/dt-Filters plus Voltage Peak Limiter bei Geräten mit 2 kHz Nennpulsfrequenz

Bestell-Nr 6SL3710-...

Typleistung [kW] Ausgangsstrom bei 2 kHz Pulsfrequenz [A]

Maximale Pulsfrequenz beim Einsatz eines du/dt-Filters plus Voltage Peak

Limiter Anschlussspannung AC 380 – 480 V

7LE32-1AAx 110 210 4 kHz 7LE32-6AAx 132 260 4 kHz 7LE33-1AAx 160 310 4 kHz 7LE33-8AAx 200 380 4 kHz 7LE35-0AAx 250 490 4 kHz

Tabelle 4- 22 Maximale Pulsfrequenz beim Einsatz eines du/dt-Filters plus Voltage Peak Limiter bei Geräten mit 1,25 kHz Nennpulsfrequenz

Bestell-Nr 6SL3710-...

Typleistung [kW] Ausgangsstrom bei 1,25 kHz Pulsfrequenz [A]

Maximale Pulsfrequenz beim Einsatz eines du/dt-Filters plus Voltage Peak

Limiter Anschlussspannung AC 380 – 480 V

7LE36-1AAx 315 605 2,5 kHz 7LE37-5AAx 400 745 2,5 kHz 7LE38-4AAx 450 840 2,5 kHz 7LE41-0AAx 560 985 2,5 kHz 7LE41-4AAx 710 1380 2,5 kHz 7LE41-4AAx 800 1405 2,5 kHz

Anschlussspannung AC 500 – 690 V 7LG28-5AAx 75 85 2,5 kHz 7LG31-0AAx 90 100 2,5 kHz 7LG31-2AAx 110 120 2,5 kHz 7LG31-5AAx 132 150 2,5 kHz 7LG31-8AAx 160 175 2,5 kHz 7LG32-2AAx 200 215 2,5 kHz 7LG32-6AAx 250 260 2,5 kHz 7LG33-3AAx 315 330 2,5 kHz 7LG34-1AAx 400 410 2,5 kHz 7LG34-7AAx 450 465 2,5 kHz 7LG35-8AAx 560 575 2,5 kHz 7LG37-4AAx 710 735 2,5 kHz 7LG38-1AAx 800 810 2,5 kHz 7LG38-8AAx 900 910 2,5 kHz 7LG41-0AAx 1000 1025 2,5 kHz 7LG41-3AAx 1200 1270 2,5 kHz

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Inbetriebnahme Während der Inbetriebnahme muss das du/dt-Filter plus Voltage Peak Limiter mit STARTER oder mit dem Bedienfeld AOP30 angemeldet werden (p0230 = 2).

Hinweis Beim Herstellen der Werkseinstellung wird der Parameter p0230 zurückgesetzt. Bei einer erneuten Inbetriebnahme muss der Parameter erneut eingestellt werden.

4.9.4 Sinusfilter (Option L15)

Beschreibung Das Sinusfilter begrenzt die Spannungssteilheit und die kapazitiven Umladeströme, die üblicherweise beim Umrichterbetrieb auftreten. Zusätzlich werden von der Pulsfrequenz abhängige Zusatzgeräusche vermieden. Die Lebensdauer des Motors erreicht Werte wie bei direktem Netzbetrieb.

VORSICHT Wenn ein Sinusfilter am Umrichter angeschlossen ist, so muss es unbedingt bei der Inbetriebnahme aktiviert werden, da sonst das Filter zerstört werden kann (siehe Abschnitt Inbetriebnahme)!

Einschränkungen Bei der Verwendung eines Sinusfilters sind folgende Einschränkungen zu beachten: Die Ausgangsfrequenz ist auf maximal 150 Hz begrenzt. Die Modulationsart ist fest auf Raumzeigermodulation ohne Übersteuerung eingestellt. Die maximale Ausgangsspannung ist auf ca. 85 % der Eingangsspannung begrenzt. Maximal zulässige Motorleitungslängen betragen:

– ungeschirmte Leitung: max. 450 m – geschirmte Leitung: max. 300 m

Die Pulsfrequenz wird bei der Inbetriebnahme auf die doppelte werksseitige Pulsfrequenz erhöht. Dadurch wird ein Stromderating wirksam, das auf die in den Technischen Daten angegebenen Nennströme der Schrankgeräte angewendet werden muss.

Hinweis Lässt sich kein Filter parametrieren (p0230 ≠ 3), so ist für das Schrankgerät kein Filter vorgesehen. Das Schrankgerät darf in diesem Fall nicht mit Sinusfilter betrieben werden.

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Tabelle 4- 23 Technische Daten beim Einsatz von Sinusfiltern bei SINAMICS S150

Bestellnummer SINAMICS S150

Spannung [V]

Pulsfrequenz [kHz]

Ausgangsstrom [A] 1)

6SL3710-7LE32-1AA0 3 AC 380 – 480 4 172 A 6SL3710-7LE32-6AA0 3 AC 380 – 480 4 216 A 6SL3710-7LE33-1AA0 3 AC 380 – 480 4 273 A 6SL3710-7LE33-8AA0 3 AC 380 – 480 4 331 A 6SL3710-7LE35-0AA0 3 AC 380 – 480 4 382 A

1) Die Werte gelten für Betrieb mit Sinusfilter, sie entsprechen nicht dem Bemessungsstrom laut Typenschild

Inbetriebnahme Während der Inbetriebnahme über STARTER bzw. über AOP30 muss das Sinusfilter über entsprechende Auswahlmasken bzw. Dialoge aktiviert werden (p0230 = 3), siehe Abschnitt "Inbetriebnahme". Die folgenden Parameter werden bei der Inbetriebnahme automatisch verändert.

Tabelle 4- 24 Parametereinstellungen beim Einsatz von Sinusfiltern bei SINAMICS S150

Parameter Name Einstellung p0230 Antrieb Filtertyp motorseitig 3: Sinusfilter Siemens p0233 Leistungsteil Motordrossel Filterinduktivität p0234 Leistungsteil Sinusfilter Kapazität Filterkapazität p0290 Leistungsteil Überlastreaktion Sperren Pulsfrequenzreduktion p1082 Maximaldrehzahl Fmax Filter / Polpaarzahl p1800 Pulsfrequenz Nominale Pulsfrequenz des Filters (siehe

vorherige Tabelle) p1802 Modulator Modus Raumzeigermodulation ohne Übersteuerung p1909 Motordatenidentifikation Steuerwort nur Messung Rs

Hinweis Beim Herstellen der Werkseinstellung wird der Parameter p0230 zurückgesetzt. Bei einer erneuten Inbetriebnahme muss der Parameter erneut eingestellt werden.

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4.9.5 Anschluss für externe Hilfsbetriebe (Option L19)

Beschreibung Diese Option beinhaltet einen mit max. 10 A abgesicherten geschalteten Abgang für externe Hilfsbetriebe (z. B. Motor-Fremdlüfter). Die Spannung wird am Umrichtereingang vor dem Hauptschütz/Leistungsschalter abgegriffen und entspricht deshalb dem Niveau der Anschlussspannung. Das Schalten des Abganges kann umrichterintern oder von extern erfolgen.

Anschließen

Tabelle 4- 25 Klemmenblock X155 - Anschluss für externe Hilfsbetriebe

Klemme Bezeichnung 1) Technische Angaben 1 L1 2 L2 3 L3

3 AC 380 - 480 V 3 AC 500 - 690 V

11 12

Ansteuerung Schütz AC 230 V

13 14

NO: Rückmeldung Motorschutzschalter

AC 230 V / 0,5 A DC 24 V / 2 A

15 16

NO: Rückmeldung Schütz

AC 240 V / 6 A

PE PE PE 1) NO: Schließer max. anschließbarer Querschnitt: 4 mm²

Hinweis Der Anschluss für externe Hilfsbetriebe muss auf den angeschlossenen Verbraucher eingestellt werden (-Q155).

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Schaltungsvorschlag für die umrichterinterne Ansteuerung des Hilfsschützes Wenn die Ansteuerung des Hilfsschützes umrichterintern erfolgen soll, dann kann dies z. B. durch folgenden Schaltungsvorschlag realisiert werden. Die Meldung "Betrieb" steht dann für andere Verwendung nicht mehr zur Verfügung.

Bild 4-11 Schaltungsvorschlag für die umrichterinterne Ansteuerung des Hilfsschützes

Hinweis Werden an die Relaisausgänge AC 230 V angelegt, so muss die Kundenklemmenleiste zusätzlich über einen Schutzleiter mit 6 mm² geerdet werden.

4.9.6 Hauptschalter inkl. Sicherungen bzw. Leistungsschalter (Option L26)

Beschreibung Bei Bemessungsströmen bis 800 A wird als Hauptschalter ein Lasttrennschalter mit aufgebauten Sicherungen eingebaut. Bei Bemessungsströmen über 800 A übernimmt der standardmäßig vorhandene Leistungsschalter hier die Funktion des Spannungsfreischaltens und des Überlast- und Kurzschlussschutzes. Die Ansteuerung und Spannungsversorgung des Leistungsschalters erfolgt umrichterintern.

VORSICHT Schalten am Eingang Schrankgeräte mit Leistungsschalter dürfen maximal alle 3 Minuten eingeschaltet werden. Bei Nichtbeachten kann ein Schaden am Schrankgerät entstehen.

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Anschließen

Tabelle 4- 26 Klemmenblock X50 – Rückmeldekontakt "Haupt-/Leistungsschalter geschlossen"

Klemme Bezeichnung 1) Technische Angaben 1 NO 2 NC 3 COM

Max. Laststrom: 10 A Max. Schaltspannung: AC 250 V

Max. Schaltleistung: 250 VA Erforderliche Mindestlast: ≥ 1mA

1) NO: Schließer, NC: Öffner, COM: Mittelkontakt max. anschließbarer Querschnitt: 4 mm²

GEFAHR

Bei Bemessungsströmen über 800 A und angelegter Netzspannung liegt im Schrankgerät auch bei ausgeschaltetem Leistungsschalter weiterhin gefährliche Spannung an. Bei Arbeiten am Schrankgerät muss dieses komplett spannungsfrei geschaltet werden (5 Sicherheitsregeln beachten).

Einstellen des Auslösestroms des Leistungsschalters Bei Ausführungen mit Leistungsschalter muss der Auslösestrom entsprechend den Anlagegegebenheiten eingestellt werden. Einstellvorschriften hierfür befinden sich in der beigefügten Betriebsanleitung des Leistungsschalters. Im Auslieferzustand ist der Auslösestrom folgendermaßen eingestellt:

Tabelle 4- 27 Auslieferzustand des Überstromauslösers

Bestellnummer Ausgangsstrom Überlastauslösung (L) Kurzschlussauslösung unverzögert (I) 6SL3710-7LE38-4AA0 840 A 0,9 2 6SL3710-7LE41-0AA0 985 A 0,85 2 6SL3710-7LE41-2AA0 1260 A 0,8 2 6SL3710-7LE41-4AA0 1405 A 0,9 2 6SL3710-7LG38-1AA0 810 A 0,85 2 6SL3710-7LG38-8AA0 910 A 1,0 2 6SL3710-7LG41-0AA0 1025 A 0,9 2 6SL3710-7LG41-3AA0 1270 A 0,85 2

VORSICHT Wenn der Auslösestrom nicht korrekt eingestellt wird, dann könnte der Leistungsschalter eventuell ungewollt bzw. verzögert auslösen mit erhöhtem Schaden am Schrankgerät.

Diagnose Auftretende Meldungen im Betrieb und bei Störungen am Leistungsschalter können der Betriebsanleitung auf der dem Gerät mitgelieferten Kunden-DVD entnommen werden.

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4.9.7 NOT-AUS Taster, eingebaut in der Schranktür (Option L45)

Beschreibung Der NOT-AUS Taster mit Schutzkragen ist in die Tür des Schrankgerätes eingebaut und seine Kontakte auf die Klemmleiste –X120 geführt. In Verbindung mit den Optionen L57, L59, L60 kann der NOT-AUS der Kategorie 0 bzw. NOT-HALT der Kategorie 1 aktiviert werden.

Hinweis Durch Betätigen des NOT-AUS-Tasters wird in Verbindung mit den Optionen L57, L59, L60 nach EN 60204-1 (VDE 0113) der Motor stillgesetzt und die Hauptspannung am Motor frei geschaltet. Hilfsspannungen wie z. B. Fremdlüfterversorgung oder Stillstandsheizung können weiterhin anstehen. Auch stehen bestimmte Bereiche innerhalb des Umrichters wie z. B. die Regelung oder etwaige Hilfsbetriebe weiterhin an Spannung. Ist eine komplette Freischaltung aller Spannungen erforderlich, so ist der NOT-AUS-Taster mit in ein anlagenseitig vorzusehendes Schutzkonzept einzubinden. Hierzu steht am Klemmenblock -X120 ein Öffnerkontakt zur Verfügung.

Anschließen

Tabelle 4- 28 Klemmenblock X120 –Rückmeldekontakt "NOT-AUS-Taster in Schranktür"

Klemme Bezeichnung 1) Technische Angaben 1 2

NC 1

3 4

NC 2 2)

Rückmeldekontakte von NOT-AUS-Taster in Schranktür max. Laststrom: 10 A

max. Schaltspannung: AC 250 V max. Schaltleistung: 250 VA

erforderliche Mindestlast: ≥1 mA 1) NC: Öffner 2) Bei Option L57, L59, L60 umrichterintern vorbelegt max. anschließbarer Querschnitt: 4 mm2

4.9.8 Schrankbeleuchtung mit Service-Steckdose (Option L50)

Beschreibung Je Schrankfeld ist eine Universalleuchte mit integrierter Service-Steckdose eingebaut. Die Spannungsversorgung der Schrankbeleuchtung inkl. Steckdose erfolgt von extern und ist mit max. 10 A abzusichern. Das Einschalten der Schrankbeleuchtung erfolgt manuell über einen Schiebeschalter oder automatisch mittels eines integrierten Bewegungsmelders (Auslieferzustand). Die Betriebsart wird über den Schalter an der Leuchte festgelegt.

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Anschließen

Tabelle 4- 29 Klemmenblock X390 – Anschluss für Schrankbeleuchtung mit Service-Steckdose

Klemme Bezeichnung Technische Angaben 1 L1 2 N

AC 230 V Spannungsversorgung

3 PE Schutzleiter

max. anschließbarer Querschnitt: 4 mm2

4.9.9 Schrank-Stillstandsheizung (Option L55)

Beschreibung Die Stillstandsheizung wird bei niedrigen Umgebungstemperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit zur Vermeidung von Kondenswasserbildung eingesetzt. Es wird bei einem 400 mm und 600 mm Schrankfeld eine Heizung mit 100 W, bei einem 800/1000 und 1200 mm-Schrankfeld zwei Heizungen mit je 100 W eingebaut. Die Versorgungsspannung (AC 110 V – 230 V) ist von extern bereitzustellen und mit max. 16 A abzusichern.

GEFAHR

Bei angeschlossener Versorgungsspannung für die Schrank-Stillstandsheizung liegt im Schrankgerät auch bei ausgeschaltetem Hauptschalter weiterhin gefährliche Spannung an.

Anschließen

Tabelle 4- 30 Klemmenblock X240 – Anschluss für Schrank-Stillstandsheizung

Klemme Bezeichnung Technische Angaben 1 L1 2 N

AC 110 V – 230 V Spannungsversorgung

3 PE Schutzleiter

max. anschließbarer Querschnitt: 4 mm2

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4.9.10 NOT-AUS-Kategorie 0; AC 230 V bzw. DC 24 V (Option L57)

Beschreibung NOT-AUS-Kategorie 0 zum ungesteuerten Stillsetzen nach EN 60204-1. Die Funktion beinhaltet das Spannungsfreischalten des Schrankgerätes über das Netzschütz unter Umgehung der Elektronik über eine Sicherheitskombination nach EN 60204-1. Der Motor trudelt hierbei aus. Damit das Hauptschütz nicht unter Last schaltet, wird gleichzeitig ein AUS2 ausgelöst. Drei LEDs (-K120) zeigen den Betriebszustand und die Funktion an. Im Auslieferzustand ist die Ausführung mit Tasterkreis AC 230 V eingestellt.

Hinweis Durch Betätigen des NOT-AUS-Tasters wird nach EN 60204-1 der Motor ungesteuert stillgesetzt und die Hauptspannung am Motor frei geschaltet. Hilfsspannungen wie z. B. Fremdlüfterversorgung oder Stillstandsheizung können weiterhin anstehen. Auch stehen bestimmte Bereiche innerhalb des Umrichters wie z. B. die Regelung oder etwaige Hilfsbetriebe weiterhin an Spannung. Ist eine komplette Freischaltung aller Spannungen erforderlich, so ist der NOT-AUS-Taster mit in ein anlagenseitig vorzusehendes Schutzkonzept einzubinden. Hierzu steht an der Klemme -X120 ein Öffnerkontakt zur Verfügung.

Anschließen

Tabelle 4- 31 Klemmenblock X120 – Anschluss für NOT-AUS-Kategorie 0, AC 230 V und DC 24 V

Klemme Tasterkreis AC 230 V und DC 24 V 4 5

Brücke werkseitig verdrahtet

7 8

Einschleifen der NOT-AUS-Taster von der Anlagenseite: Brücke 7-8 entfernen und Taster anschließen

9 10

Brücke werkseitig verdrahtet

11 14

Brücke werkseitig verdrahtet

12 13

Brücke werkseitig verdrahtet

15 16

"Ein" für überwachten Start: Brücke 15–16 entfernen und Taster anschließen

17 18

NO 1): Rückmeldung "Auslösung der Sicherheitskombination"

1) NO: Schließer max. anschließbarer Querschnitt: 4 mm2

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Umklemmen auf Tasterkreis DC 24 V Bei Verwendung des Tasterkreises DC 24 V sind folgende Brücken an Klemmenblock X120 zu entfernen: Brücke 4-5, Brücke 9-10, Brücke 11-14 Zusätzlich sind folgende Brücken an Klemmenblock X120 einzulegen: Brücke 4-11, Brücke 5-10, Brücke 9-14

Diagnose Auftretende Meldungen im Betrieb und bei Störungen (Bedeutung der LEDs an -K120) können der Betriebsanleitung auf der dem Gerät mitgelieferten Kunden-DVD entnommen werden.

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4.9.11 NOT-HALT-Kategorie 1; AC 230 V (Option L59)

Beschreibung NOT-HALT-Kategorie 1 zum gesteuerten Stillsetzen nach EN 60204-1. Die Funktion beinhaltet das Stillsetzen des Antriebes über Schnellhalt an einer zu parametrierenden Rücklauf-Rampe. Anschließend erfolgt das Spannungsfreischalten des Schrankgerätes über das Netzschütz unter Umgehung der Elektronik über eine Sicherheitskombination nach EN 60204-1. Insgesamt acht LEDs (-K120, -K121) zeigen den Betriebszustand und die Funktion an.

Anschließen

Tabelle 4- 32 Klemmenblock X120 – Anschluss für NOT-HALT-Kategorie 1 (AC 230 V)

Klemme Technische Angaben 4 5

Brücke werkseitig verdrahtet

7 8

Einschleifen der NOT-AUS-Taster von der Anlagenseite, Brücke 7-8 entfernen und Taster anschließen

9 10

Brücke werkseitig verdrahtet

11 14

Brücke werkseitig verdrahtet

12 13

Brücke werkseitig verdrahtet

15 16

"Ein" für überwachten Start: Brücke 15–16 entfernen und Taster anschließen

17 18

NO 1): Rückmeldung "Auslösung der Sicherheitskombination"

1) NO: Schließer max. anschließbarer Querschnitt: 4 mm²

Einstellung Die an der Schützsicherheitskombination (-K121) eingestellte Zeit (0,5 ... 30 s) sollte größer (oder mindestens gleich) der Zeit sein, die der Antrieb zum Stillsetzen über Schnellhalt (AUS3-Rücklaufzeit, p1135) benötigt, da nach Ablauf der Zeit (an -K121) der Umrichter spannungsfrei geschaltet wird.

Diagnose Auftretende Meldungen im Betrieb und bei Störungen (Bedeutung der LEDs an -K120, -K121) können der Betriebsanleitung auf der dem Gerät mitgelieferten Kunden-DVD entnommen werden.

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4.9.12 NOT-HALT-Kategorie 1; DC 24 V (Option L60)

Beschreibung NOT-HALT-Kategorie 1 zum gesteuerten Stillsetzen nach EN 60204-1. Die Funktion beinhaltet das Stillsetzen des Antriebes über Schnellhalt an einer zu parametrierenden Rücklauf-Rampe. Anschließend erfolgt das Spannungsfreischalten des Schrankgerätes über das Netzschütz unter Umgehung der Elektronik über eine Sicherheitskombination nach EN 60204-1. Fünf LEDs (-K120) zeigen den Betriebszustand und die Funktion an.

Anschließen

Tabelle 4- 33 Klemmenblock X120 – Anschluss für NOT-HALT-Kategorie 1 (DC 24 V)

Klemme Technische Angaben 4 11

Brücke werkseitig verdrahtet

5 10

Brücke werkseitig verdrahtet

7 8

Einschleifen der NOT-AUS-Taster von der Anlagenseite, Brücke 7-8 entfernen und Taster anschließen

9 14

Brücke werkseitig verdrahtet

12 13

Brücke werkseitig verdrahtet

15 16

"Ein" für überwachten Start: Brücke 15–16 entfernen und Taster anschließen

17 18

NO 1): Rückmeldung "Auslösung der Sicherheitskombination"

1) NO: Schließer max. anschließbarer Querschnitt: 4 mm²

Einstellung Die an der Schützsicherheitskombination (-K120) eingestellte Zeit (0,5 ... 30 s) sollte größer (oder mindestens gleich) der Zeit sein, die der Antrieb zum Stillsetzen über Schnellhalt (AUS3-Rücklaufzeit, p1135) benötigt, da nach Ablauf der Zeit (an -K120) der Umrichter spannungsfrei geschaltet wird.

Diagnose Auftretende Meldungen im Betrieb und bei Störungen (Bedeutung der LEDs an -K120) können der Betriebsanleitung auf der dem Gerät mitgelieferten Kunden-DVD entnommen werden.

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4.9.13 Bremseinheit 25 kW (Option L61 / L64); Bremseinheit 50 kW (Option L62 / L65)

Beschreibung Im Normalfall erfolgt die Rückspeisung der Bremsenergie in das Netz. Sollte auch bei Netzausfall eine gezielte Stillsetzung gefordert sein, besteht die Möglichkeit für diesen Fall zusätzlich Bremseinheiten vorzusehen. Die Bremseinheiten bestehen aus einem Chopper-Leistungsteil und einem extern aufzustellenden Belastungswiderstand. Zur Überwachung des Bremswiderstandes ist im Bremswiderstand ein Thermoschalter eingebaut, der in die Abschaltkette des Schrankgerätes eingebunden wird.

Tabelle 4- 34 Belastungsdaten der Bremseinheiten

Netzspannung Chopper-Dauerleistung

PDB

Chopper Spitzen-leistung

P15

Chopper P20-Leistung

P20

Chopper P40-Leistung

P40

Brems-widerstand

RB

Max. Strom

Option

380 V – 480 V 25 kW 125 kW 100 kW 50 kW 4,4 Ω ± 7,5 % 189 A L61 380 V – 480 V 50 kW 250 kW 200 kW 100 kW 2,2 Ω ± 7,5 % 378 A L62 500 V – 600 V 25 kW 125 kW 100 kW 50 kW 6,8 Ω ± 7,5 % 153 A L64 500 V – 600 V 50 kW 250 kW 200 kW 100 kW 3,4 Ω ± 7,5 % 306 A L65 660 V – 690 V 25 kW 125 kW 100 kW 50 kW 9,8 Ω ± 7,5 % 127 A L61 660 V – 690 V 50 kW 250 kW 200 kW 100 kW 4,9 Ω ± 7,5 % 255 A L62

4.9.13.1 Montage des Bremswiderstandes

Montage des Bremswiderstandes Die Aufstellung des Bremswiderstandes sollte außerhalb des Umrichterraumes erfolgen. Der Aufstellort muss folgende Bedingungen erfüllen: Die Bremswiderstände sind ausschließlich für eine Bodenmontage geeignet. Die maximale Kabellänge zwischen Schrankgerät und Bremswiderstand beträgt 100 m. Der Raum muss in der Lage sein, die vom Bremswiderstand umgesetzte Energie

abführen zu können. Es muss ein ausreichender Abstand zu brennbaren Gegenständen eingehalten werden. Der Bremswiderstand muss freistehend aufgestellt werden. Auf und oberhalb des Bremswiderstandes dürfen keine Gegenstände abgestellt werden. Der Bremswiderstand sollte nicht unter Brandmeldesensoren aufgestellt werden, da

diese durch die entstehende Wärme auslösen könnten. Bei Aufstellung im Freien muss bedingt durch die Schutzart IP20 eine Dachabdeckung

gegen eindringenden Niederschlag vorgesehen werden.

VORSICHT Die Lüftungsfreiräume von 200 mm an allen Seiten des Bremswiderstandes mit Lüftungsgittern müssen eingehalten werden.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

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Tabelle 4- 35 Maße der Bremswiderstände

Einheit Widerstand 25 kW (Option L61 / L64) Widerstand 50 kW (Option L62 / L65) Breite mm 740 810 Höhe mm 605 1325 Tiefe mm 485 485

Bild 4-12 Maßbild Bremswiderstand bei 25 kW

Bild 4-13 Maßbild Bremswiderstand bei 50 kW

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Anschließen des Bremswiderstandes

WARNUNG Das Anschließen der Anschlüsse an Klemmenblock -X5 des Schrankgerätes ist nur bei ausgeschaltetem Schrankgerät und bei entladenen Zwischenkreiskondensatoren zulässig.

VORSICHT Die Leitungen zum Bremswiderstand müssen gemäß IEC 61800-5-2:2007, Tabelle D.1 so verlegt werden, dass ein Kurzschluss bzw. Erdschluss ausgeschlossen werden kann. Dies kann beispielsweise durch folgende Maßnahmen erfolgen: Verhinderung der Gefahr einer mechanischen Beschädigung der Leitungen Verwendung von Leitungen mit doppelter Isolation Einhalten ausreichender Abstände z. B. mittels Abstandshalter Verlegung in getrennten Installationskanälen bzw. -rohren

VORSICHT Die Länge der Verbindungsleitungen zwischen Schrankgerät und externem Bremswiderstand darf höchstens 100 m betragen.

Tabelle 4- 36 Klemmenblock -X5 – Anschluss für externen Bremswiderstand

Klemme Funktionsbeschreibung 1 Anschluss Bremswiderstand 2 Anschluss Bremswiderstand

max. anschließbarer Querschnitt: 70 mm² Die empfohlenen Anschlussquerschnitte betragen: bei L61 / L64 (25 kW): 35 mm² bei L62 / L65 (50 kW): 50 mm²

Tabelle 4- 37 Einbindung des Thermoschalters des externen Bremswiderstandes in die Überwachungskette des Schrankgerätes

Klemme Funktionsbeschreibung T1 Anschluss Thermoschalter: Verbinden mit Klemme X541:1 (P24 V) T2 Anschluss Thermoschalter: Verbinden mit Klemme X541:5 (DI11)

max. anschließbarer Querschnitt (wegen TM31): 1,5 mm²

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4.9.13.2 Inbetriebnahme

Inbetriebnahme Bei der Inbetriebnahme über STARTER wird nach der Anwahl der Option L61, L62, L64, L65 die Parametrierung der Externen Störung 3 und der Quittierung automatisch durchgeführt. Bei der Inbetriebnahme über AOP30 müssen die notwendigen Parametereingaben nachträglich eingestellt werden.

Zugriffstufe Experte am Bedienfeld einstellen <Schlüsseltaste> - <Zugriffstufe> - "Experte" einstellen und übernehmen

Digitaleingang 4 (DI 4) der Control Unit auf den ersten Eingang der Externen Störung 3 verschalten.

Signal "Betrieb" auf zweiten Eingang der Externen Störung 3 verschalten.

Signal "Störung quittieren" auf den Digitalausgang 15 (DO15) der Control Unit verschalten.

Einstellungen am Schrankgerät Wenn der Thermoschalter des Bremswiderstandes am Digitaleingang 11 der Kundenklemmenleiste angeschlossen ist, müssen noch Einstellungen vorgenommen werden, damit im Fehlerfall der Antrieb zum Stillstand gebracht wird. Nach erfolgter Inbetriebnahme müssen folgende Änderungen vorgenommen werden:

Zugriffstufe Experte am Bedienfeld einstellen <Schlüsseltaste> - <Zugriffstufe> - "Experte" einstellen und übernehmen

Externe Störung 2 auf DI 11 des TM31 verschalten.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

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4.9.13.3 Diagnose und Lastspiele

Diagnose Falls am Bremswiderstand wegen thermischer Überlastung der Thermoschalter geöffnet wird, wird die Störung F7861 "Externe Störung 2" ausgelöst und der Antrieb mit AUS2 abgeschaltet. Falls der Bremschopper eine Störung auslöst, wird im Antrieb die Störung F7862 "Externe Störung 3" ausgelöst. Eine vorhandene Störung an der Bremseinheit kann durch Drücken der Taste für "Quittieren" über das Bedienfeld (bei vorhandener Zwischenkreisspannung) quittiert werden.

Lastspiele

Bild 4-14 Lastspiele für die Bremswiderstände

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4.9.13.4 Schwellenwertschalter Die Ansprechschwelle für das Aktivwerden der Bremseinheit und damit die auftretende Zwischenkreisspannung bei Bremsbetrieb ist in der nachfolgenden Tabelle angegeben.

Hinweis Da normalerweise die Bremsenergie in das Netz zurückgespeist wird und der Bremschopper nur bei Netzausfall aktiviert werden soll, sollte hier der werksseitig voreingestellte Schwellenwert beibehalten werden und nicht auf den niedrigeren Schwellenwert umgeschaltet werden.

WARNUNG Der Schwellenwertschalter darf nur bei ausgeschaltetem Schrankgerät und bei entladenen Zwischenkreiskondensatoren umgeschaltet werden.

Tabelle 4- 38 Ansprechschwellen der Bremseinheiten

Nennspannung Ansprech-schwelle

Schalter-position

Bemerkung

673 V 1 380 V – 480 V 774 V 2

774 V ist im Auslieferzustand voreingestellt. Bei Netzspannungen von 380 V bis 400 V kann – zur Reduzierung der Spannungsbeanspruchung von Motor und Umrichter – die Ansprechschwelle auf 673 V eingestellt werden. Damit geht allerdings auch die erzielbare Bremsleistung mit dem Quadrat der Spannung zurück (677/774)² = 0,75. Die verfügbare Bremsleistung beträgt somit max. 75 %.

841 V 1 500 V – 600 V 967 V 2

967 V ist im Auslieferzustand voreingestellt. Bei einer Netzspannung von 500 V kann – zur Reduzierung der Spannungsbeanspruchung von Motor und Umrichter – die Ansprechschwelle auf 841 V eingestellt werden. Damit geht allerdings auch die erzielbare Bremsleistung mit dem Quadrat der Spannung zurück (841/967)² = 0,75. Die verfügbare Bremsleistung beträgt somit max. 75 %.

1070 V 1 660 V – 690 V 1158 V 2

1158 V ist im Auslieferzustand voreingestellt. Bei einer Netzspannung von 660 V kann – zur Reduzierung der Spannungsbeanspruchung von Motor und Umrichter – die Ansprechschwelle auf 1070 V eingestellt werden. Damit geht allerdings auch die erzielbare Bremsleistung mit dem Quadrat der Spannung zurück (1070/1158)² = 0,85. Die verfügbare Bremsleistung beträgt somit max. 85 %.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

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Position des Schwellenwertschalters Das Braking Module befindet sich im oberen Bereich des Schrankgerätes im Abluftkanal des Power Modules. Die Position des Schwellenwertschalters lässt sich aus den nachfolgenden Bildern entnehmen.

Bild 4-15 Braking Modules für Baugröße FX, GX

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

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Bild 4-16 Braking Modules für Baugröße HX, JX

Schalterpositionen des Schwellenwertschalters

Hinweis Die Schalterpositionen der Schwellenwertschalter der Braking Modules sind im eingebauten Zustand folgendermaßen: Braking Modules für Baugröße FX, GX: Position "1" ist oben, Position "2" ist unten Braking Modules für Baugröße HX, JX: Position "1" ist hinten, Position "2" ist vorne

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

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4.9.14 Thermistor-Motorschutzgerät (Option L83/L84)

Beschreibung Die Option beinhaltet ein Thermistor-Motorschutzgerät (mit PTB-Zulassung) für Kaltleiter-Temperatursensoren (PTC-Widerstände Typ A) für Warnung bzw. Abschaltung. Die Spannungsversorgung des Thermistor-Motorschutzgerätes und die Auswertung erfolgen umrichterintern. Durch Option L83 wird im Fehlerfall die "externe Warnung 1" (A7850) ausgelöst. Durch Option L84 wird im Fehlerfall die "externe Störung 1" (F7860) ausgelöst.

Anschließen

Tabelle 4- 39 F127/F125 – Anschluss für Thermistor-Motorschutzgerät

Betriebsmittelkennzeichen Funktionsbeschreibung -F127: T1, T2 Thermistor-Motorschutz (Warnung) -F125: T1, T2 Thermistor-Motorschutz (Abschaltung)

Der Anschluss der Kaltleiter-Temperatursensoren erfolgt direkt am Auswertegerät an den Klemmen T1 und T2.

Tabelle 4- 40 Maximale Leitungslänge für den Fühlerkreis

Querschnitt der Leitung in mm² Leitungslänge in m 2,5 2 x 2800 1,5 2 x 1500 0,5 2 x 500

Diagnose Auftretende Meldungen im Betrieb und bei Störungen (Bedeutung der LEDs an -F125, -F127) können der Betriebsanleitung auf der dem Gerät mitgelieferten Kunden-DVD entnommen werden.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

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4.9.15 PT100-Auswertegerät (Option L86)

Beschreibung

Hinweis Die Beschreibung des PT100-Auswertegerätes sowie der Parametrierung der Messkanäle befindet sich in der Lasche "Zusatz-Betriebsanleitungen".

Das PT100-Auswertegerät kann bis zu 6 Fühler überwachen. Die Fühler können in Zwei- oder Dreileitertechnik angeschlossen werden. In Zweileitertechnik sind die Eingänge xT1 und xT3 zu belegen. In Dreileitertechnik ist zusätzlich der Eingang xT2 an -B140, -B141 anzuschließen (x = 1, 2, 3). Die Grenzwerte sind für jeden Kanal frei programmierbar. Es wird die Verwendung von geschirmten Signalkabeln empfohlen. Wenn das nicht möglicht ist, so sollten die Fühlerleitungen zumindest paarweise verdrillt werden. Im Auslieferzustand sind die Messkanäle in zwei Gruppen zu je 3 Kanälen eingeteilt. So können z. B. bei Motoren drei PT100 in den Ständerwicklungen und zwei PT100 in den Motorlagern überwacht werden. Nicht benutzte Kanäle können über Parameter ausgeblendet werden. Die Ausgangsrelais sind in die interne Stör- und Warnkette des Schrankgerätes integriert. Die Spannungsversorgung des PT100-Auswertegerätes und die Auswertung erfolgen umrichterintern. Bei Überschreitung der eingestellten Temperatur für "Warnung" wird die "externe Warnung 1" (A7850) ausgelöst. Bei Überschreitung der eingestellten Temperatur für "Störung" wird die "externe Störung 1" (F7860) ausgelöst.

Anschließen

Tabelle 4- 41 Klemmen -A1-B140, -A1-B141– Anschluss für PT100-Auswertegerät

Klemme Technische Angaben -B140: 1T1-1T3 AC/DC 24 – 240 V; PT100; Fühler 1; Gruppe 1 -B140: 2T1-2T3 AC/DC 24 – 240 V; PT100; Fühler 2; Gruppe 1 -B140: 3T1-3T3 AC/DC 24 – 240 V; PT100; Fühler 3; Gruppe 1 -B141: 1T1-1T3 AC/DC 24 – 240 V; PT100; Fühler 1; Gruppe 2 -B141: 2T1-2T3 AC/DC 24 – 240 V; PT100; Fühler 2; Gruppe 2 -B141: 3T1-3T3 AC/DC 24 – 240 V; PT100; Fühler 3; Gruppe 2

max. anschließbarer Querschnitt: 2,5 mm²

Diagnose Auftretende Meldungen im Betrieb und bei Störungen (Bedeutung der LEDs an -B140, -B141) können der Betriebsanleitung auf der dem Gerät mitgelieferten Kunden-DVD entnommen werden.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

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4.9.16 Isolationsüberwachung (Option L87)

Beschreibung Der Isolationswächter überwacht in ungeerdeten Netzen (IT-Netzen) den kompletten galvanisch miteinander verbundenen Kreis auf Isolationsfehler. Es wird der Isolationswiderstand sowie alle Isolationsfehler von der Netzeinspeisung bis zum Motor im Schrankgerät erfasst. Es sind zwei Ansprechwerte (zwischen 1 kΩ ...10 MΩ) einstellbar. Bei Unterschreitung eines Ansprechwertes wird eine Warnmeldung auf Klemme ausgegeben. Über das Melderelais System wird ein Systemfehler ausgegeben. Im Auslieferzustand des Schrankgerätes ist die Anlagenkonstellation (ein oder mehrere Verbraucher an einem galvanisch miteinander verbundenen Netz) und auch die Schutzphilosophie (sofortiges Abschalten bei Isolationsfehler oder begrenztes Weiterfahren) nicht bekannt. Die Melderelais des Isolationswächters müssen kundenseitig in eine Stör- bzw. Warnkette eingebunden werden.

Sicherheitshinweise

ACHTUNG Innerhalb eines galvanisch miteinander verbundenen Netzes darf nur ein Isolationswächter eingesetzt werden!

Hinweis Beim Einsatz des Isolationswächters muss der Verbindungsbügel zum Entstörkondensator entfernt werden (siehe Kapitel "Elektrische Installation/Entfernen des Verbindungsbügels zum Entstörkondensator bei Betrieb an ungeerdeten Netzen").

Bedienelemente und Anzeigen auf dem Isolationswächter

Bild 4-17 Bedienelemente und Anzeigen auf dem Isolationswächter

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

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Tabelle 4- 42 Bedeutung der Bedienelemente und Anzeigen auf dem Isolationswächter

Position Bedeutung 1 INFO-Taste: zur Abfrage von Standardinformation /

ESC-Taste: Zurück Menü-Funktion 2 TEST-Taste: Selbsttest aufrufen

Pfeiltaste aufwärts: Parameteränderung, Scrollen 3 RESET-Taste: Löschen von Isolations- und Fehlermeldungen

Pfeiltaste abwärts: Parameteränderung, Scrollen 4 Menü-Taste: Aufruf Menüsystem

Enter-Taste: Bestätigung Parameteränderung 5 Alarm-LED 1 leuchtet: Isolationsfehler, erste Warnschwelle erreicht 6 Alarm-LED 2 leuchtet: Isolationsfehler, zweite Warnschwelle erreicht 7 LED leuchtet: Systemfehler liegt vor

Anschließen

Tabelle 4- 43 Anschlüsse am Isolationswächter

Klemme Technische Angaben A1 A2

Speisespannung über Schmelzsicherung 6 A: AC 88...264 V, DC 77...286 V

L1 L2

Anschluss des zu überwachenden 3 AC-Systems

AK Anschluss an Ankoppelgerät KE Anschluss an PE T1 Externe Prüftaste T2 Externe Prüftaste R1 Externe Löschtaste (Öffner oder Drahtbrücke, sonst wird Fehlermeldung nicht gespeichert) R2 Externe Löschtaste (Öffner oder Drahtbrücke) F1 F2

STANDBY mit Hilfe des Funktionseingangs F1, F2:

M+ Externe kΩ-Anzeige, Analogausgang (0 μA ... 400 μA) M- Externe kΩ-Anzeige, Analogausgang (0 μA ... 400 μA) A B

Serielle Schnittstelle RS485 (Terminierung mittels 120 Ohm-Widerstand)

11 Melderelais ALARM 1 (Basis) 12 Melderelais ALARM 1 (Öffner) 14 Melderelais ALARM 1 (Schließer) 21 Melderelais ALARM 2 (Basis) 22 Melderelais ALARM 2 (Öffner) 24 Melderelais ALARM 2 (Schließer)

max. anschließbarer Querschnitt: 2,5 mm²

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Diagnose Auftretende Meldungen im Betrieb und bei Störungen (Bedeutung der LEDs an -B101) können der Betriebsanleitung auf der dem Gerät mitgelieferten Kunden-DVD entnommen werden.

4.9.17 Communication Board Ethernet CBE20 (Option G33)

Beschreibung Für die Kommunikation über PROFINET wird die Schnittstellenbaugruppe CBE20 eingesetzt. Die Baugruppe wird werksseitig im Option Slot der Control Unit eingebaut. Auf der Baugruppe stehen 4 Ethernet-Schnittstellen zur Verfügung, über LEDs wird die Diagnose des Funktionszustandes und der Kommunikation ermöglicht.

Schnittstellenübersicht

Bild 4-18 Communication Board Ethernet CBE20

MAC-Adresse Die MAC-Adresse der Ethernet-Schnittstellen befindet sich auf der Oberseite der CBE20. Das Schild ist im eingebauten Zustand der Baugruppe nicht zu sehen.

Hinweis Entfernen Sie die Baugruppe aus dem Option Slot der Control Unit und notieren Sie sich die MAC-Adresse, damit sie Ihnen bei der anschließenden Inbetriebnahme zur Verfügung steht.

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Demontage / Montage

VORSICHT Das Option Board darf nur im stromlosen Zustand der Control Unit und des Option Boards gesteckt und gezogen werden.

Bild 4-19 Demontage der CBE20 aus dem Option Slot der Control Unit

X1400 Ethernet-Schnittstelle

Tabelle 4- 44 Stecker X1400, Port 1 - 4

Pin Signalname Technische Angaben 1 RX+ Empfangsdaten + 2 RX- Empfangsdaten - 3 TX+ Sendedaten + 4 --- reserviert, nicht belegen 5 --- reserviert, nicht belegen 6 TX- Sendedaten - 7 --- reserviert, nicht belegen 8 --- reserviert, nicht belegen

Schirmkragen M_EXT Schirm, fest verbunden

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4.9.18 Communication Board CAN CBC10 (Option G20)

Beschreibung

Bild 4-20 Communication Board CAN CBC10

Mit der CANopen-Kommunikationsbaugruppe CBC10 (Communication Board CAN) werden Antriebe des Antriebssystems SINAMICS an übergeordnete Automatisierungssysteme mit einem CAN-Bus angeschlossen. Die CANopen-Optionsbaugruppe verwendet zwei 9-polige Sub-D-Stecker für den Anschluss an das CAN-Bussystem. Die Stecker können sowohl als Ein- als auch als Ausgang benutzt werden. Nicht benutzte Pole sind durchkontaktiert. Es werden unter anderem folgende Baudraten unterstützt: 10, 20, 50, 125, 250, 500, 800 kBaud und 1 MBaud.

VORSICHT Das Option Board darf nur im stromlosen Zustand der Control Unit und des Option Boards gesteckt und gezogen werden. Das CBC10 darf nur von qualifiziertem Personal bedient werden. Die EGB-Hinweise sind zu beachten.

Die Baugruppe wird werksseitig im Option Slot der Control Unit eingebaut.

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Schnittstellenübersicht

Bild 4-21 Communication Board CAN CBC10

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CAN Bus Schnittstelle -X451

Tabelle 4- 45 CAN BUS Schnittstelle -X451

Pin Bezeichnung Technische Angaben 1 reserviert, nicht belegen 2 CAN_L CAN-Signal (dominant low) 3 CAN_GND CAN-Masse 4 reserviert, nicht belegen 5 CAN_SHLD optionaler Schirm 6 GND CAN- Masse 7 CAN_H CAN-Signal 8 reserviert, nicht belegen

9 reserviert, nicht belegen Art: SUB-D 9-polig Buchse

CAN Bus Schnittstelle -X452

Tabelle 4- 46 CAN BUS Schnittstelle -X452

Pin Bezeichnung Technische Angaben 1 reserviert, nicht belegen 2 CAN_L CAN-Signal (dominant low) 3 CAN_GND CAN-Masse 4 reserviert, nicht belegen 5 CAN_SHLD optionaler Schirm 6 GND CAN- Masse 7 CAN_H CAN-Signal 8 reserviert, nicht belegen

9 reserviert, nicht belegen Art: SUB-D 9-polig Stift

Weitergehende Informationen zur Kommunikation über CAN Bus

Hinweis Eine detaillierte Beschreibung der kompletten Funktionsweise und Handhabung der CANopen-Schnittstelle ist in dem zugehörigen Funktionshandbuch enthalten. Diese Dokumentation ist als Zusatz-Dokumentation auf der beiliegenden Kunden-DVD enthalten.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

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4.9.19 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC10 (Option K46)

4.9.19.1 Beschreibung Zur Erfassung der Motor-Istdrehzahl und des Rotorlagewinkels wird das Gebermodul SMC10 eingesetzt. Die vom Resolver kommenden Signale werden hier umgesetzt und zur Auswertung über die DRIVE-CLiQ-Schnittstelle der Regelung zur Verfügung gestellt. Es können folgende Geber am Gebermodul SMC10 angeschlossen werden: Resolver 2polig Resolver mehrpolig KTY- oder PTC-Temperatursensor

Bild 4-22 Gebermodul SMC10

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4.9.19.2 Anschließen

X520: Geberanschluss

Tabelle 4- 47 Geberanschluss X520

Pin Signalname Technische Angaben 1 reserviert, nicht belegen 2 reserviert, nicht belegen 3 S2 Resolversignal A (sin+) 4 S4 Inverses Resolversignal A (sin-) 5 Masse Masse (für inneren Schirm) 6 S1 Resolversignal B (cos+) 7 S3 Inverses Resolversignal B (cos-) 8 Masse Masse (für inneren Schirm) 9 R1 Resolvererregung positiv 10 reserviert, nicht belegen 11 R2 Resolvererregung negativ 12 reserviert, nicht belegen 13 + Temp Temperatursensor KTY84-1C130 / PTC 14 reserviert, nicht belegen 15 reserviert, nicht belegen 16 reserviert, nicht belegen 17 reserviert, nicht belegen 18 reserviert, nicht belegen 19 reserviert, nicht belegen 20 reserviert, nicht belegen 21 reserviert, nicht belegen 22 reserviert, nicht belegen 23 reserviert, nicht belegen 24 Masse Masse (für inneren Schirm)

25 - Temp Temperatursensor KTY84-1C130 / PTC

Steckerart: 25polige SubD-Stecker (Stifte)

GEFAHR Gefahr durch elektrischen Schlag! An den Klemmen "+Temp" und "-Temp" dürfen nur Temperatursensoren angeschlossen werden, die die Vorgaben der Schutztrennung gemäß EN 61800-5-1 erfüllen. Bei Nichtbeachtung besteht Gefahr durch elektrischen Schlag!

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

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ACHTUNG Der KTY-Temperatursensor muss polrichtig angeschlossen werden.

Hinweis Die maximale Signalleitungslänge beträgt 130 m.

4.9.19.3 Anschlussbeispiel

Anschlussbeispiel: Resolver, 8polig

Bild 4-23 Anschlussbeispiel: Resolver, 8polig

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 118 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Parametereinstellungen

Tabelle 4- 48 Parametereinstellungen für 8poligen Resolver an SMC10

Parameter Name Wert p0400[0] Gebertyp Auswahl Resolver 4-Speed (1004) p0404[0] Geberkonfiguration wirksam 800010(hex) p0404[0].0 Lineargeber Nein p0404[0].1 Absolutwertgeber Nein p0404[0].2 Multiturngeber Nein p0404[0].3 Spur A/B Rechteck Nein p0404[0].4 Spur A/B Sinus Ja p0404[0].5 Spur C/D Nein p0404[0].6 Hallsensor Nein p0404[0].8 EnDat-Geber Nein p0404[0].9 SSI-Geber Nein p0404[0].12 Äquidistante Nullmarke Nein p0404[0].13 Unregelmäßige Nullmarke Nein p0404[0].14 Abstandscodierte Nullmarke Nein p0404[0].15 Kommutierung mit Nullmarke Nein p0404[0].16 Beschleunigung Nein p0404[0].17 Spur A/B analog Nein p0404[0].20 Spannungsebene 5 V Nein p0404[0].21 Spannungsebene 24 V Nein p0404[0].22 Remote Sense (nur SMC30) Nein p0404[0].23 Resolver-Erregung Ja p0405[0] Rechteckgeber A/B-Spur 0(hex) p0408[0] Rotatorischer Geber Strichzahl 4

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

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4.9.20 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC20 (Option K48)

4.9.20.1 Beschreibung

Beschreibung Zur Erfassung der Motor-Istdrehzahl und der Weglänge wird das Gebermodul SMC20 eingesetzt. Die vom Drehimpulsgeber kommenden Signale werden hier umgesetzt und zur Auswertung über die DRIVE-CLiQ-Schnittstelle der Regelung zur Verfügung gestellt. Es können folgende Geber am Gebermodul SMC20 angeschlossen werden: Inkrementalgeber sin/cos 1 Vpp Absolutwertgeber EnDat und SSI (mit 5 V Betriebsspannung) KTY- oder PTC-Temperatursensor

Bild 4-24 Gebermodul SMC20

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 120 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

4.9.20.2 Anschließen

X520: Geberanschluss

Tabelle 4- 49 Geberanschluss X520

Pin Signalname Technische Angaben 1 P-Encoder Geberversorgung 2 M-Encoder Masse Geberversorgung 3 A Inkrementalsignal A 4 A* Inverses Inkrementalsignal A 5 Masse Masse (für inneren Schirm) 6 B Inkrementalsignal B 7 B* Inverses Inkrementalsignal B 8 Masse Masse (für inneren Schirm) 9 reserviert, nicht belegen 10 clock Takt EnDat-Schnittstelle,

SSI-Clock 11 reserviert, nicht belegen 12 clock* Inverser Takt EnDat-Schnittstelle,

Inverser SSI-Clock 13 +Temp Temperatursensor KTY84-1C130 / PTC 14 P-Sense Sense-Eingang Geberversorgung 15 data Daten EnDat-Schnittstelle,

SSI-Daten 16 M-Sense Masse Sense-Eingang Geberversorgung 17 R Referenzsignal R 18 R* Inverses Referenzsignal R 19 C Absolutspursignal C 20 C* Inverses Absolutspursignal C 21 D Absolutspursignal D 22 D* Inverses Absolutspursignal D 23 data* Inverse Daten EnDat-Schnittstelle,

Inverse SSI-Daten 24 Masse Masse (für inneren Schirm)

25 -Temp Temperatursensor KTY84-1C130 / PTC

Steckerart: 25polige SubD-Stecker (Stifte)

GEFAHR Gefahr durch elektrischen Schlag! An den Klemmen "+Temp" und "-Temp" dürfen nur Temperatursensoren angeschlossen werden, die die Vorgaben der Schutztrennung gemäß EN 61800-5-1 erfüllen. Bei Nichtbeachtung besteht Gefahr durch elektrischen Schlag!

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 121

ACHTUNG Der KTY-Temperatursensor muss polrichtig angeschlossen werden.

Hinweis Die maximale Signalleitungslänge beträgt 100 m.

4.9.20.3 Anschlussbeispiel

Anschlussbeispiel: Inkrementalgeber sin/cos 1 Vpp, 2048

Bild 4-25 Anschlussbeispiel: Inkrementalgeber sin/cos 1 Vpp, 2048

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 122 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Parametereinstellungen

Tabelle 4- 50 Parametereinstellungen für Inkrementalgeber sin/cos an SMC20

Parameter Name Wert p0400[0] Gebertyp Auswahl 2048, 1 Vpp, A/B R (2002) p0404[0] Geberkonfiguration wirksam 101010(hex) p0404[0].0 Lineargeber Nein p0404[0].1 Absolutwertgeber Nein p0404[0].2 Multiturngeber Nein p0404[0].3 Spur A/B Rechteck Nein p0404[0].4 Spur A/B Sinus Ja p0404[0].5 Spur C/D Nein p0404[0].6 Hallsensor Nein p0404[0].8 EnDat-Geber Nein p0404[0].9 SSI-Geber Nein p0404[0].12 Äquidistante Nullmarke Ja p0404[0].13 Unregelmäßige Nullmarke Nein p0404[0].14 Abstandscodierte Nullmarke Nein p0404[0].15 Kommutierung mit Nullmarke Nein p0404[0].16 Beschleunigung Nein p0404[0].17 Spur A/B analog Nein p0404[0].20 Spannungsebene 5 V Ja p0404[0].21 Spannungsebene 24 V Nein p0404[0].22 Remote Sense (nur SMC30) Nein p0404[0].23 Resolver-Erregung Ja p0405[0] Rechteckgeber A/B-Spur 0(hex) p0407[0] Linearer Geber Gitterteilung 0 p0408[0] Rotatorischer Geber Strichzahl 2048 p0410[0] Geber Invertierung Istwert 0(hex) p0425[0] Geber rotatorisch Nullmarkenabstand 2048

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

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4.9.21 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC30 (Option K50)

4.9.21.1 Beschreibung Zur Erfassung der Motor-Istdrehzahl wird das Gebermodul SMC30 eingesetzt. Die vom Drehimpulsgeber kommenden Signale werden hier umgesetzt und zur Auswertung über die DRIVE-CLiQ-Schnittstelle der Regelung zur Verfügung gestellt. Es können folgende Geber am Gebermodul SMC30 angeschlossen werden: TTL-Geber HTL-Geber SSI-Geber KTY- oder PTC-Temperatursensor

Tabelle 4- 51 Anschließbare Geber mit Versorgungsspannung

Gebertyp X520 (D-Sub) X521 (Klemme) X531 (Klemme) Leitungsbruch-überwachung

Remote Sense

HTL bipolar 24 V ja ja ja ja nein HTL unipolar 24 V ja ja ja nein nein TTL bipolar 24 V ja ja ja ja nein TTL bipolar 5 V ja ja ja ja an X520

TTL unipolar nein nein nein nein nein SSI 24 V / 5 V ja ja ja nein nein

Tabelle 4- 52 Maximale Signalleitungslängen

Gebertyp Maximale Signalleitungslänge in m TTL 100

HTL unipolar 100 HTL bipolar 300

SSI 100

Hinweis Auf Grund der robusteren Übertragungsphysik ist bei HTL-Gebern grundsätzlich der bipolare Anschluss zu bevorzugen. Lediglich wenn der eingesetzte Gebertyp keine Gegentaktsignale zur Verfügung stellt, sollte auf unipolaren Anschluss ausgewichen werden.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 124 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Tabelle 4- 53 Spezifikation anschließbarer Messsysteme

Parameter Bezeichnung Schwelle 4) Min. Max. Einheit Signalpegel high (TTL bipolar an X520 oder X521/X531) 1)

UHdiff 2 5 V

Signalpegel low (TTL bipolar an X520 oder X521/X531) 1)

ULdiff -5 -2 V

Hoch 17 VCC V Signalpegel high (HTL unipolar)

UH4) Niedrig 10 VCC V Hoch 0 7 V Signalpegel low

(HTL unipolar) UL4)

Niedrig 0 2 V Signalpegel high (HTL bipolar) 2)

UHdiff 3 VCC V

Signalpegel low (HTL bipolar) 2)

ULdiff -VCC -3 V

Signalpegel high (SSI bipolar an X520 oder X521/X531) 1)

UHdiff 2 5 V

Signalpegel low (SSI bipolar an X520 oder X521/X531) 1)

ULdiff -5 -2 V

Signalfrequenz fS - 300 kHz Flankenabstand tmin 100 - ns Nullimpuls inaktiv Zeit (vor und nach A=B=high)

tLo 640 (tALo-BHi - tHi)/2 3) ns

Nullimpuls aktiv Zeit (während A=B=high und darüber hinaus)

tHi 640 tALo-BHi - 2 x tLo 3) ns

1) Weitere Signalpegel gemäß RS422 Norm. 2) Der absolute Pegel der Einzelsignale bewegt sich zwischen 0 V und VCC des Messsystems. 3) tALo-BHi ist kein spezifizierter Wert, sondern ist der zeitliche Abstand zwischen der fallenden Flanke der Spur A und der übernächsten steigenden Flanke der Spur B. 4) Die Schwelle ist über p0405.04 (Schaltschwelle) einstellbar (Auslieferzustand ist "Niedrig").

Bild 4-26 Signalverlauf der A- und B-Spur zwischen zwei Flanken: Zeit zwischen zwei Flanken bei

Impulsgebern

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 125

Bild 4-27 Lage des Nullimpulses zu den Spursignalen

Bei Gebern mit 5 V-Versorgung an X521/X531 ist die Leitungslänge abhängig vom Geberstrom (gilt für Leitungsquerschnitte mit 0,5 mm²):

Bild 4-28 Signalleitungslänge in Abhängigkeit der Geberstromaufnahme

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 126 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bei Gebern ohne Remote Sense ist die zulässige Leitungslänge auf 100 m begrenzt (Grund: Der Spannungsabfall ist abhängig von der Leitungslänge und dem Geberstrom).

Bild 4-29 Gebermodul SMC30

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 127

4.9.21.2 Anschließen

X520: Geberanschluss 1 für HTL/TTL-/SSI-Geber mit Leitungsbrucherkennung

Tabelle 4- 54 Geberanschluss X520

Pin Signalname Technische Angaben 1 +Temp Temperatursensoranschluss KTY84-1C130/PTC 2 clock SSI-Clock 3 clock* Inverser SSI-Clock 4 P-Encoder 5 V / 24 V Geberversorgung 5 P-Encoder 5 V / 24 V Geberversorgung 6 P-Sense Sense-Eingang Geberversorgung 7 M-Encoder (M) Masse Geberversorgung 8 -Temp Temperatursensoranschluss KTY84-1C130/PTC 9 M-Sense Masse Sense-Eingang 10 R Referenzsignal R 11 R* Inverses Referenzsignal R 12 B* Inverses Inkrementalsignal B 13 B Inkrementalsignal B 14 A* / data* Inverses Inkrementalsignal A / Inverse SSI-Daten

15 A / data Inkrementalsignal A / SSI-Daten

Steckerart: 15polige Buchse

GEFAHR Gefahr durch elektrischen Schlag! An den Klemmen "+Temp" und "-Temp" dürfen nur Temperatursensoren angeschlossen werden, die die Vorgaben der Schutztrennung gemäß EN 61800-5-1 erfüllen. Bei Nichtbeachtung besteht Gefahr durch elektrischen Schlag!

VORSICHT Die Geberversorgungsspannung ist auf 5 V oder 24 V parametrierbar. Bei einer Fehlparametrierung kann der Geber zerstört werden.

ACHTUNG Der KTY-Temperatursensor muss polrichtig angeschlossen werden.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 128 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

X521 / X531: Geberanschluss 2 für HTL-/TTL-/SSI-Geber mit Leitungsbrucherkennung

Tabelle 4- 55 Geberanschluss X521

Klemme Signalname Technische Angaben 1 A Inkrementalsignal A 2 A* Inverses Inkrementalsignal A 3 B Inkrementalsignal B 4 B* Inverses Inkrementalsignal B 5 R Referenzsignal R 6 R* Inverses Referenzsignal R 7 CTRL Kontrollsignal 8 M Masse über eine Induktivität

max. anschließbarer Querschnitt: 1,5 mm²

Hinweis Beim Betrieb von unipolaren HTL-Gebern ist am Klemmenblock A*, B*, R* mit M-Encoder (X531) zu brücken.

Tabelle 4- 56 Geberanschluss X531

Klemme Signalname Technische Angaben 1 P-Encoder 5 V / 24 V Geberversorgung 2 M-Encoder Masse Geberversorgung 3 -Temp 4 +Temp

Temperatursensoranschluss KTY84-1C130/PTC

5 clock SSI-Clock 6 clock* Inverser SSI-Clock 7 data SSI-Daten 8 data* Inverse SSI-Daten

max. anschließbarer Querschnitt: 1,5 mm²

GEFAHR Gefahr durch elektrischen Schlag! An den Klemmen "+Temp" und "-Temp" dürfen nur Temperatursensoren angeschlossen werden, die die Vorgaben der Schutztrennung gemäß EN 61800-5-1 erfüllen. Bei Nichtbeachtung besteht Gefahr durch elektrischen Schlag!

Hinweis Es ist darauf zu achten, dass beim Geberanschluss über Klemmen der Leitungsschirm am Modul aufgelegt wird.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 129

ACHTUNG Der KTY-Temperatursensor muss polrichtig angeschlossen werden.

4.9.21.3 Anschlussbeispiele

Anschlussbeispiel 1: HTL-Geber, bipolar, ohne Nullmarke -> p0405 = 9 (hex)

Bild 4-30 Anschlussbeispiel 1: HTL-Geber, bipolar, ohne Nullmarke

Anschlussbeispiel 2: TTL-Geber, unipolar, ohne Nullspur -> p0405 = A (hex)

Bild 4-31 Anschlussbeispiel 2: TTL-Geber, unipolar, ohne Nullspur

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 130 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

4.9.22 Voltage Sensing Module zur Erfassung der Motordrehzahl und des Phasenwinkels (Option K51)

Für den Betrieb einer permanenterregten Synchronmaschine ohne Geber mit der Anforderung, auf eine bereits drehende Maschine aufzuschalten (Funktion Fangen), wird die Spannungserfassungsbaugruppe VSM10 eingesetzt. Die Klemmen an der Spannungserfassungsbaugruppe (-B51) sind werksseitig vorbelegt und dürfen anlagenseitig nicht verändert werden. Zur Inbetriebnahme muss zusätzlich zur Eingabe der permanenterregten Synchronmaschine ohne Geber noch die Funktion "Fangen" über p1200 aktiviert werden.

4.9.23 Kundenklemmenleiste (Option G60)

Beschreibung Mit Option G60 ist ein TM31 Schnittstellenmodul (Kundenklemmenleiste –A60) im Schrankgerät enthalten. Damit werden die folgenden Schnittstellen zur Verfügung gestellt: 8 Digitaleingänge 4 bidirektionale Digitalein-/ausgänge 2 Relaisausgänge mit Wechslerkontakt 2 Analogeingänge 2 Analogausgänge 1 Temperatursensor-Eingang (KTY84-130/PTC) Die Beschreibung der Schnittstellen finden Sie in Kapitel "Elektrische Installation/Signalanschlüsse". Die anlagenseitige Einbindung der Schnittstellen der Kundenklemmenleiste erfolgt über werksseitig voreingestellte Makros, die während der Inbetriebnahme ausgewählt werden können.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 131

4.9.24 Kundenklemmenleistenerweiterung (Option G61)

Beschreibung Mit Option G60 ist ein TM31 Schnittstellenmodul (Kundenklemmenleiste –A60) im Schrankgerät enthalten. Durch ein zweites Modul (–A61) wird die Anzahl der vorhandenen Digitalein-/ausgänge, sowie die Anzahl der Analogein-/ausgänge innerhalb des Antriebssystems erweitert um: 8 Digitaleingänge 4 bidirektionale Digitalein-/ausgänge 2 Relaisausgänge mit Wechslerkontakt 2 Analogeingänge 2 Analogausgänge 1 Temperatursensor-Eingang (KTY84-130/PTC) Die Einbindung des zweiten TM31 muss anlagenseitig erfolgen. Eine werksmäßige Vorbelegung ist hier nicht vorgesehen.

4.9.25 Klemmenmodul zur Ansteuerung von "Safe Torque Off" und "Safe Stop 1" (Option K82)

Beschreibung Die Option K82 (Klemmenmodul zur Ansteuerung von "Safe Torque Off" und "Safe Stop 1") dient der potenzial getrennten Ansteuerung über einen variablen Steuerspannungsbereich der bereits im Standard vorhandenen Sicherheitsfunktionen, die auch ohne Option K82 nutzbar sind. Über die Option K82 können folgende Safety-Integrated-Funktionen (Begriffe nach Entwurf IEC 61800-5-2) angesteuert werden: Safe Torque Off (STO) Safe Stop 1 (SS1) (zeitgesteuert)

Hinweis Die integrierten Sicherheitsfunktionen erfüllen ab den Safety Integrated (SI) - Eingangsklemmen der SINAMICS Komponenten (Control Unit, Motor Module) die Anforderungen gemäß der EN 61800-5-2, der EN 60204-1, der DIN EN ISO 13849-1 Kategorie 3 (ehemals EN 954-1) für Performance Level (PL) d und IEC 61508 SIL2. In Kombination mit der Option K82 werden die Anforderungen gemäß der EN 61800-5-2, der EN 60204-1 sowie der DIN EN ISO 13849-1 Kategorie 3 (ehemals EN 954-1) für Performance Level (PL) d und IEC 61508 SIL2 erfüllt.

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 132 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Hinweis Eine detaillierte Beschreibung der kompletten Funktionsweise und Handhabung der Safety-Integrated-Funktionen ist im zugehörigen Funktionshandbuch enthalten. Dieses Handbuch ist als Zusatz-Dokumentation auf der dem Gerät mitgelieferten Kunden-DVD enthalten.

4.9.26 NAMUR Klemmenleiste (Option B00)

Beschreibung Die Klemmenleiste ist gemäß den Anforderungen und Richtlinien der Normengemeinschaft für Mess- und Regelungstechnik in der Chemischen Industrie (NAMUR - Empfehlung NE37) ausgeführt, d.h. bestimmten Funktionen der Geräte sind festgelegte Klemmen zugeordnet. Die auf den Klemmen aufgelegten Ein- und Ausgänge erfüllen die Anforderungen "Funktionskleinspannung und sichere Trennung PELV". Die Klemmenleiste und die zugehörigen Funktionen sind auf einen notwendigen Anteil reduziert. Im Vergleich zur NAMUR-Empfehlung sind optionale Klemmen nicht aufgeführt. Die DC 24 V-Versorgung erfolgt anlagenseitig über die Klemmen –A1-X2:1-3 (umrichterintern abgesichert mit 1 A). Es muss sichergestellt sein, dass die Sicherheitsanforderungen "Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung PELV" erfüllt sind. Zur Temperaturüberwachung explosionsgeschützter Motoren enthält die Option B00 ein Kaltleiter-Auslösegerät mit PTB Zulassung. Bei Überschreitung des Grenzwertes erfolgt eine Abschaltung. Der zugehörige PTC-Fühler wird an Klemme –A1-X3:90, 91 angeschlossen. Die Klemmleiste ist in drei Abschnitte aufgeteilt: -X1; -X2: für die Leistungsanschlüsse -A1-X2: für Signalleitungen, die den Anforderungen "Funktionskleinspannung mit sicherer

Trennung PELV" entsprechen müssen. -A1-X3: für den Anschluss der Kaltleiterfühler des Motors

Anschließen

Tabelle 4- 57 Klemmenblock -A1-X2 – Anschluss 24 V-Versorgung

Klemme Bezeichnung Vorbelegung Bemerkung 1 M Bezugsleiter 2 P24 V DC 24 V Einspeisung Intern mit 1 A abgesichert 3 P24 V DC 24 V Abgang

max. anschließbarer Querschnitt: 2,5 mm²

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 133

Tabelle 4- 58 Klemmenblock -A1-X2 – Anschluss NAMUR-Steuerklemmenleiste

Klemme Bezeichnung Vorbelegung Bemerkung 10 DI EIN/AUS (dynamisch) /

EIN/AUS (statisch) Die wirksame Betriebsweise ist durch eine

Drahtbrücke auf der Klemme –A1-X400:9;10 kodierbar (Auslieferzustand: Bücke eingelegt):

Brücke eingelegt: EIN/AUS (dynamisch) Brücke entfernt: EIN/AUS (statisch)

11 DI AUS (dynamisch) 12 DI Schneller Motorpotenziometer 13 DI Langsamer Motorpotenziometer 14 DI RESET Fehler Quittieren 15 DI Verriegelung AUS2 16 DI Linkslauf "0" Signal: Rechtsdrehfeld

"1" Signal: Linksdrehfeld 17 18

DI Netztrennung NOT-AUS Kette "0" Signal: Netztrennung

"1" Signal: keine Netztrennung 30 DO (COM) 31 DO (NO)

Betriebsbereit Relaisausgang (Schließer)

32 DO (COM) 33 DO (NO)

Motor dreht Relaisausgang (Schließer)

34 DO (NO) 35 DO (COM) 36 DO (NC)

Störung Relaisausgang (Wechsler)

50/51 AI 0/4-20 mA Drehzahlsollwert Vorbelegung: 4 - 20 mA 60/61 AO 0/4-20 mA Motorfrequenz Vorbelegung: 4 - 20 mA

(Vorbelegt mit Motorfrequenz, kann für andere Größen umparametriert werden)

62/63 AO 0/4-20 mA Motorstrom Vorbelegung: 4 - 20 mA (Vorbelegt mit Motorstrom, kann für andere

Größen umparametriert werden)

max. anschließbarer Querschnitt: 2,5 mm²

Tabelle 4- 59 Klemmenblock -A1-X3 – Anschluss der Kaltleiterfühler des Motors

Klemme Bezeichnung Vorbelegung Bemerkung 90/91 AI Anschluss eines PTC-Fühlers Bei Überschreiten des Grenzwertes erfolgt eine

Abschaltung

max. anschließbarer Querschnitt: 2,5 mm²

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Elektrische Installation 4.9 Weitere Anschlüsse

Umrichter-Schrankgeräte 134 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Anpassen der Analogein-/ausgänge Wenn die Einstellbereiche der Analogein-/ausgänge verändert werden sollen, so müssen die zugehörigen Schnittstellenwandler (-T411 / -T412 / -T413) eingestellt werden. Hierzu muss der entsprechende Schnittstellenwandler ausgebaut und der seitlich vorhandene Drehschalter ("S1") in die entsprechende Stellung gebracht werden.

Tabelle 4- 60 Klemmenblock -A1-X2 – Anpassung der Analogein-/ausgänge

Klemme Bezeichnung Betriebsmittelkennzeichen des Schnittstellenwandlers

Einstellungen an Drehschalter S1

50/51 AI T411 2: 0 - 20 mA 4: 4 - 20 mA (Vorbelegung)

60/61 AO T412 1: 0 - 20 mA 2: 4 - 20 mA (Vorbelegung)

62/63 AO T413 1: 0 - 20 mA 2: 4 - 20 mA (Vorbelegung)

4.9.27 Sicher getrennte DC 24 V-Versorgung für NAMUR (Option B02)

Beschreibung Sollte anlagenseitig keine sicher getrennte DC 24 V-Versorgung (PELV-Spannung) zur Verfügung stehen, wird mit dieser Option eine zweite Stromversorgung zur Sicherstellung der PELV Spannung eingebaut (Klemmenbelegung wie Option B00, Einspeisung der 24 V an Klemme –A1-X1:1,2,3 entfällt).

4.9.28 Fremdabgang externe Hilfsbetriebe für NAMUR (Option B03)

Beschreibung Soll anlagenseitig ein Motorlüfter versorgt werden, so wird mit der Option B03 ein ungesteuerter mit 10 A abgesicherter Fremdabgang vorgesehen. Sobald am Umrichtereingang die Versorgungsspannung ansteht, liegt an diesen Klemmen ebenfalls die Spannung an. Die Spannung entspricht der Umrichtereingangsspannung. Dieses ist bei der Projektierung der Fremdlüfter zu beachten.

Anschließen

Tabelle 4- 61 Klemmenblock -A1-X1 – Ungesteuerter Leistungsabgang (10 A) für die Versorgung eines Motorfremdlüfters

Klemme Vorbelegung Bemerkung 1,2,3,PE Fremdabgang für Motorfremdlüfter U = UNetz

max. anschließbarer Querschnitt: 2,5 mm²

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 135

Inbetriebnahme 55.1 Inhalt dieses Kapitels

Dieses Kapitel behandelt: Eine Übersicht über die Funktionen des Bedienfeldes Die Erstinbetriebnahme des Schrankgerätes (Initialisierung)

– Die Eingabe der Motordaten (Antriebsinbetriebnahme) – Die Eingabe der wichtigsten Parameter (Grundinbetriebnahme) mit Abschluss durch

die Motoridentifizierung Datensicherung Parameter-Reset auf Werkseinstellung

M~

-A60

576

8

910

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Inbetriebnahme 5.2 Inbetriebnahmetool STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 136 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Wichtige Hinweise vor der Inbetriebnahme Das Schrankgerät beinhaltet in Abhängigkeit vom Auslieferzustand und den eingebauten Optionen eine individuell unterschiedliche Anzahl von internen Signalverschaltungen. Damit die Umrichterregelung die Signale entsprechend verarbeiten kann müssen einige softwareseitige Einstellungen vorgenommen werden. Beim Erst-Hochlauf der Control Unit und während der Erst-Inbetriebnahme werden Parametermakros ausgeführt, die die notwendigen Einstellungen übernehmen. Die dabei vorgenommenen Einstellungen sind im Anhang dokumentiert. Nach dem Erst-Hochlauf bzw. nach der Erst-Inbetriebnahme und auch nach einem "Parameter-Reset auf Werkseinstellung" weichen einzelne Parameterwerte von den Werten ab, die im Listenhandbuch als Werkseinstellungswerte aufgeführt sind.

5.2 Inbetriebnahmetool STARTER

Beschreibung Mit dem Inbetriebnahmetool STARTER können Sie die SINAMICS Antriebe bzw. Antriebssysteme konfigurieren und in Betrieb nehmen. Die Konfiguration des Antriebs können Sie mit Hilfe des STARTER Assistenten zur Antriebskonfiguration vornehmen.

Hinweis In diesem Kapitel wird die Inbetriebnahme mit dem STARTER beschrieben. Der STARTER verfügt über eine umfangreiche Online-Hilfe, die sämtliche Abläufe und Einstellungsmöglichkeiten im System detailliert erklärt. Daher beschränkt sich dieses Kapitel auf die einzelnen Schritte der Inbetriebnahme.

Voraussetzung STARTER Version Für die Inbetriebnahme des SINAMICS mit Firmware V4.3 SP2 ist die folgende STARTER-Version notwendig: STARTER V4.1.5 +SSP für SINAMICS V 04.32.10.00

Voraussetzungen für die Installation von STARTER Hardware Folgende Mindestvoraussetzungen sind einzuhalten: PG oder PC Pentium III min. 800 MHz (empfohlen > 1 GHz) Arbeitsspeicher 512 MB (empfohlen 1 GB) Bildschirmauflösung 1024 × 768 Pixel, 16 Bit Farbtiefe

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Inbetriebnahme 5.2 Inbetriebnahmetool STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 137

Software Folgende Mindestvoraussetzungen für den Einsatz von STARTER ohne vorhandene STEP 7-Installation sind einzuhalten: Microsoft Windows 2000 SP4 Microsoft Windows 2003 Server SP1, SP2 Microsoft Windows XP Professional SP2, SP3 Microsoft Windows VISTA Business SP1 (ohne DCC) Microsoft Windows VISTA Ultimate SP1 (ohne DCC) Microsoft Internet Explorer V6.0 oder höher Das STARTER-Setup kann bei "native" Windows XP Versionen mit fernöstlichen

Sprachen nur dann ausgeführt werden, wenn es sich um eine MUI-Version von Windows XP handelt.

Zum Öffnen der Funktionspläne in der Online-Hilfe ist der Acrobat Reader ab V5.0 erforderlich.

Hinweis Wird der STARTER in Zusammenhang mit anderen STEP7-Komponenten eingesetzt, so gelten die Voraussetzungen der jeweiligen S7-Komponenten.

5.2.1 Installation von Starter Der STARTER wird über die "Setup"-Datei installiert, die auf der mitgelieferten Kunden-DVD enthalten ist. Nach einem Doppelklick auf die "Setup"-Datei führt der Installations-Assistent den Anwender zum erfolgreichen Abschluss der STARTER Installation.

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Inbetriebnahme 5.2 Inbetriebnahmetool STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 138 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

5.2.2 Erläuterung der Bedienoberfläche vom STARTER Der STARTER bietet folgende 4 Bedienbereiche an:

Bild 5-1 STARTER Bedienbereiche

Bedienbereich Erklärung

1: Symbolleisten In diesem Bereich werden die am häufigsten zu verwendenden Funktionen über Symbole zugänglich gemacht.

2: Projektnavigator In diesem Bereich werden die im Projekt vorhandenen Elemente und Objekte angezeigt. 3: Arbeitsbereich In diesem Bereich werden Änderungen der Antriebsgeräte vorgenommen. 4: Detailanzeige In diesem Bereich werden detaillierte Informationen angezeigt, z. B. zu Störungen und

Warnungen.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 139

5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Grundsätzliche Vorgehensweise mit dem STARTER Der STARTER benutzt eine Serie von Dialogmasken zur Erfassung der erforderlichen Daten für das Antriebsgerät.

ACHTUNG Diese Dialogmasken sind mit Voreinstellungswerten vorbelegt, welche Sie gegebenenfalls an Ihre Anwendung und Konfiguration anpassen müssen. Dies ist eine bewusste Vorgehensweise! Ziel: Durch eine sorgfältige und überlegte Eingabe von Konfigurationsdaten Ihrerseits können Abweichungen zwischen Projektdaten und Daten des Antriebsgerätes (erkennbar in Online-Modus) vermieden werden.

5.3.1 Projekt erstellen Klicken Sie auf das Symbol STARTER auf dem Desktop, oder wählen Sie den Menübefehl Start > Simatic > STEP 7 > STARTER in dem Windows Startmenü aus, um das Inbetriebnahmetool STARTER zu starten. Nach dem erstmaligem Starten erscheint folgendes Grundbild mit den Dialogmasken: STARTER Erste Schritte Inbetriebnahme Antrieb STARTER Projekt Assistent Die Inbetriebnahmeschritte sind nachfolgend als nummerierte Schrittfolge aufgeführt.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 140 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Zugriff auf den STARTER Projektassistenten

Bild 5-2 Grundbild des Parametrier- und Inbetriebnahmetools STARTER

⇒ STARTER Erste Schritte Inbetriebnahme Antrieb ausblenden über HTML Hilfe > Schließen

Hinweis Nach dem Deaktivieren des Feldes Assistent beim Start anzeigen erscheint der Projektassistent beim nächsten Start des STARTERS nicht mehr. Über das Menü Projekt > Neu mit Assistent ist der Projektassistent aufrufbar. Zum Deaktivieren der Online-Hilfe Erste Schritte beachten Sie bitte die angegebenen Informationen in der Hilfe. Die Online-Hilfe kann jederzeit über Hilfe > Erste Schritte wieder aufgerufen werden. Im STARTER steht Ihnen eine ausführliche Online-Hilfe zur Verfügung.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 141

Der STARTER Projektassistent

Bild 5-3 STARTER Projektassistent

⇒ Klicken Sie auf Antriebsgeräte offline zusammenstellen... im Projektassistent vom STARTER

Bild 5-4 Neues Projekt anlegen

⇒ Geben Sie einen Projektnamen und eventuell Autor, Speicherort und einen Kommentar ein. ⇒ Klicken Sie auf Weiter >, um die PG/PC-Schnittstelle einzurichten.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 142 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bild 5-5 Schnittstelle einrichten

⇒ Klicken Sie auf Ändern und testen... und richten Sie die Schnittstelle entsprechend Ihrer Gerätekonfiguration ein. Es stehen die Schaltflächen Eigenschaften..., Kopieren... und Auswählen... zur Verfügung.

Bild 5-6 Schnittstelle einstellen

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 143

Hinweis Um diese Schnittstellenparametrierung vorzunehmen muss eine entsprechende Schnittstellenkarte z. B: PC Adapter (PROFIBUS) installiert sein.

Bild 5-7 Schnittstelle einstellen - Eigenschaften

ACHTUNG PG/PC ist einziger Master am Bus muss aktiviert sein, wenn ansonsten kein weiterer Master (PC, S7 usw.) am Bus vorhanden ist.

Hinweis Auch wenn keine PROFIBUS-Schnittstelle im PC eingebaut ist, können Projekte erstellt werden und PROFIBUS-Adressen für die Antriebsobjekte vergeben werden. Es werden nur die im Projekt verfügbaren Busadressen angeboten. Dadurch wird verhindert, dass Busadressen doppelt belegt werden.

⇒ Nach Abschluss klicken Sie auf OK, um die Einstellungen zu bestätigen und in den Projektassistent zurück zukehren.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 144 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bild 5-8 Schnittstelle einstellen

⇒ Klicken Sie auf Weiter >, um im Projektassistent ein Antriebsgerät einzurichten.

Bild 5-9 Antriebsgerät einfügen

⇒ Wählen Sie folgende Daten aus den Listenfeldern: Gerät: Sinamics Typ: S150 CU320-2 DP Version: 4.3.2 Busadresse: die entsprechende Busadresse des Schrankgerätes Die Eingabe im Feld Name: ist frei wählbar ⇒ Klicken Sie auf Einfügen Das angewählte Antriebsgerät wird im Vorschaufenster des Projektassistenten angezeigt.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 145

Bild 5-10 Antriebsgerät einfügen

⇒ Klicken Sie auf Weiter > Es wird eine Zusammenfassung des Projektes angezeigt.

Bild 5-11 Zusammenfassung

⇒ Klicken Sie auf Fertigstellen, um das Anlegen eines neuen Projektes für das Antriebsgerät abzuschließen.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 146 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

5.3.2 Antriebsgerät konfigurieren Öffnen Sie im Projektnavigator das Baumelement, das Ihr Antriebsgerät enthält.

Bild 5-12 Projektnavigator – Antriebsgeräts konfigurieren

⇒ Klicken Sie auf das Plus-Zeichen neben dem Antriebsgerät im Projektnavigator, das Sie konfigurieren wollen. Das Plus-Zeichen wechselt zu einem Minus-Zeichen und die Optionen zur Konfiguration des Antriebsgerätes erscheinen im Format eines Verzeichnisbaumes unter dem Antriebsgerät. ⇒ Doppelklicken Sie auf Antriebsgerät konfigurieren

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 147

Antriebsgerät konfigurieren

Bild 5-13 Antriebsgerät konfigurieren

⇒ Wählen Sie unter Anschlussspannung: die richtige Spannung und unter Entwärmungsart: die richtige Kühlart für Ihr Antriebsgerät aus.

Hinweis Mit diesem Schritt treffen Sie eine Vorauswahl der Schrankgeräte. Eine Festlegung der Netzspannung findet noch nicht statt.

⇒ Aus der Liste unter Auswahl Antriebsgerät:, die dann erscheint, wählen Sie das entsprechende Antriebsgerät nach Typ (Bestell-Nr.) aus (siehe Typenschild). ⇒ Klicken Sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 148 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Auswahl der Optionen

Bild 5-14 Auswahl der Optionen

⇒ Wählen Sie im Kombinationsfeld Auswahl der Optionen: die Optionen, die zu Ihrem Antriebsgerät gehören, durch Klicken auf die entsprechenden Kontrollkästchen aus (vgl. Typenschild).

VORSICHT Wenn ein Sinusfilter (Option L15) angeschlossen ist, so muss er bei der Optionsauswahl unbedingt aktiviert werden, da sonst das Filter zerstört werden kann!

ACHTUNG Eine vorhandene Motordrossel (Option L08) bzw. ein du/dt-Filter (Option L10) muss bei der Optionsauswahl unbedingt aktiviert werden, andernfalls kann die Motorregelung nicht optimal arbeiten.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 149

Hinweis Prüfen Sie die ausgewählten Optionen sorgfältig gegen die Optionen, die auf Ihrem Typenschild angegeben sind. Anhand der Optionsauswahl werden vom Assistenten interne Verschaltungen durchgeführt, daher ist es nicht möglich, die ausgewählten Optionen über die Schaltfläche < Zurück nachträglich zu ändern. Bei einer fehlerhaften Eingabe muss das komplette Antriebsgerät im Projektnavigator gelöscht und ein neues eingefügt werden!

⇒ Nach sorgfältiger Prüfung der Optionen klicken Sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 150 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Einspeisung konfigurieren

Bild 5-15 Einspeisung konfigurieren

⇒ Wählen Sie, ob die Netz- und Zwischenkreisidentifikation beim ersten Einschalten durchgeführt werden soll. (Empfehlung: "Identifikation durchführen" = "Ja") ⇒ Geben Sie die Geräte-Anschlussspannung an. ⇒ Klicken sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 151

Regelungsstruktur auswählen

Bild 5-16 Regelungsstruktur auswählen

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 152 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

⇒ Wählen Sie die entsprechenden Daten aus: Funktionsmodule:

– Technologieregler – Einfachpositionierer – Erweiterte Meldungen/Überwachungen

Regelungsart: wählen Sie unter den folgenden Steuerungs-/Regelungsarten aus: – 0: U/f-Steuerung mit linearer Charakteristik – 1: U/f-Steuerung mit linearer Charakteristik und FCC – 2: U/f-Steuerung mit parabolischer Charakteristik – 3: U/f-Steuerung mit parametrierbarer Charakteristik – 4: U/f-Steuerung mit linearer Charakteristik und ECO – 5: U/f-Steuerung für frequenzgenauen Antrieb (Textilbereich) – 6: U/f-Steuerung für frequenzgenauen Antrieb und FCC – 7: U/f-Steuerung für parabolische Charakteristik und ECO – 18: I/f-Steuerung mit festem Strom – 19: U/f-Steuerung mit unabhängigem Spannungssollwert – 20: Drehzahlregelung (geberlos) – 21: Drehzahlregelung (mit Geber) – 22: Drehmomentregelung (geberlos) – 23: Drehmomentregelung (mit Geber)

⇒ Klicken Sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 153

Antriebseigenschaften konfigurieren

Bild 5-17 Antriebseigenschaften konfigurieren

⇒ Wählen Sie unter Norm: die entsprechende Norm für Ihren Motor. Hierbei wird folgendes festgelegt: IEC-Motor (50 Hz, SI-Einh.): Netzfrequenz 50 Hz, Motordaten in kW NEMA-Motor (60 Hz, US-Einh.): Netzfrequenz 60 Hz, Motordaten in hp ⇒ Unter Anschlussspannung: wird der Wert der Zwischenkreisspannung des Schrankgerätes angegeben, dieser sollte nicht verändert werden. ⇒ Klicken Sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 154 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Motor konfigurieren – Motortyp auswählen

Bild 5-18 Motor konfigurieren – Motortyp auswählen

⇒ Geben Sie unter Motor Name einen beliebigen Namen für den Motor ein. ⇒ Wählen Sie aus dem Auswahlfeld neben Motortyp: den entsprechenden Motor für Ihre Anwendung ⇒ Unter Parallelschaltung Motor tragen Sie bei Bedarf die Anzahl der parallel geschalteten Motoren ein. Die parallel geschalteten Motoren müssen vom gleichen Typ und von gleicher Größe sein.

Hinweis Die Beschreibung der nachfolgenden Schritte gilt für die Inbetriebnahme eines Asynchronmotors. Bei der Inbetriebnahme eines Permanenterregten Synchronmotors gelten einige spezielle Randbedingungen, auf die in einem gesonderten Kapitel eingegangen wird (siehe Kapitel "Sollwertkanal und Regelung / Permanenterregte Synchronmotoren").

⇒ Klicken Sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 155

Motor konfigurieren – Motordaten eingeben

Bild 5-19 Motor konfigurieren – Motordaten eingeben

⇒ Geben Sie die Motordaten ein (siehe Motor-Typenschild) ⇒ Aktivieren Sie Wollen Sie optionale Daten eingeben? nach Bedarf. ⇒ Aktivieren Sie Wollen Sie die Ersatzschaltbilddaten eingeben? nach Bedarf.

Hinweis Durch Klicken auf die Schaltfläche Vorlage wird eine zusätzliche Auswahlmaske geöffnet, in der Sie aus einer Vielzahl von vorbereiteten Motortypen den in Ihrer Anwendung verwendeten Motor auswählen können. Dadurch werden die im System hinterlegten Daten für den ausgewählten Motor automatisch in die Datenfelder eingetragen.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 156 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

ACHTUNG Diese Option "Wollen Sie die Ersatzschaltbilddaten eingeben?" sollte nur dann aktiviert werden, wenn das Datenblatt mit Ersatzschaltbilddaten vorhanden ist. Bei unvollständiger Dateneingabe in der Maske wird der Versuch, das Antriebsprojekt ins Zielsystem zu laden, zu Fehlermeldungen führen.

⇒ Klicken Sie auf Weiter >

Motor konfigurieren – optionale Daten eingeben

Bild 5-20 Optionale Motordaten eingeben

⇒ Geben Sie gegebenenfalls die optionalen Motordaten ein ⇒ Klicken Sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 157

Motor konfigurieren – Ersatzschaltbilddaten eingeben

Bild 5-21 Ersatzschaltbilddaten eingeben

⇒ Geben Sie gegebenenfalls die Ersatzschaltbilddaten ein ⇒ Klicken Sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 158 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Berechnung der Motor-/Reglerdaten

Bild 5-22 Berechnung der Motor-/Reglerdaten

⇒ Wählen Sie unter Berechnung der Motor-/Reglerdaten die entsprechenden Voreinstellungen für Ihre Gerätekonfiguration.

Hinweis Falls die Eingabe der Ersatzschaltbilddaten manuell erfolgt ist (siehe Bild "Ersatzschaltbilddaten eingeben"), so sollte die Berechnung der Motor-/Reglerdaten ohne Berechnung der Ersatzschaltbilddaten erfolgen.

⇒ Klicken Sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 159

Motorhaltebremse konfigurieren

Bild 5-23 Motorhaltebremse konfigurieren

⇒ Wählen Sie unter Haltebremse Konfiguration: die entsprechende Einstellung für Ihre Gerätekonfiguration. ⇒ Klicken Sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 160 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Geberdaten eingeben (Option K46 / K48 / K50)

Hinweis Wenn Sie die Option K46, K48 oder K50 (Gebermodul SMC10, SMC20, SMC30) bei der Auswahl der Optionen angegeben haben, erscheint die nachstehende Maske zur Eingabe der Geberdaten!

Bild 5-24 Geberdaten eingeben bei Option K46

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 161

Bild 5-25 Geberdaten eingeben bei Option K48

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 162 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bild 5-26 Geberdaten eingeben bei Option K50

⇒ Geben sie unter Geber Name: einen beliebigen Namen ein. ⇒ Klicken Sie auf das Optionsfeld Standardgeber aus Liste auswählen und wählen Sie einen der angebotenen Geber aus. Bei eingebauter Geberbaugruppe SMC10 (Option K46) sind die Standardgeber mit den

Codenummern 1xxx zur Auswahl vorgesehen. Bei eingebauter Geberbaugruppe SMC20 (Option K48) sind die Standardgeber mit den

Codenummern 2xxx zur Auswahl vorgesehen.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 163

Bei eingebauter Geberbaugruppe SMC30 (Option K50) sind die Standardgeber mit den Codenummern 3xxx zur Auswahl vorgesehen.

⇒ Für die Eingabe spezieller Geberkonfigurationen klicken Sie auf das Optionsfeld Daten eingeben und danach auf die Schaltfläche Geberdaten. Folgendes Bild (hier Beispiel für HTL-Geber) erscheint zur Eingabe der entsprechenden Daten.

Bild 5-27 Geberdaten eingeben – Benutzerdefinierte Geberdaten – Beispiel: HTL-Geber

⇒ Geben Sie die entsprechenden Geberdaten ein. ⇒ Klicken Sie dann auf OK

VORSICHT Bei Option K50 wird nach der Geberinbetriebnahme die eingestellte Versorgungsspannung (5/24 V) für den Geber an der Baugruppe SMC30 aktiviert. Falls ein 5 V-Geber angeschlossen ist und die Versorgungsspannung nicht richtig eingestellt ist, so kann der Geber beschädigt werden.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 164 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Voreinstellungen der Sollwerte / Befehlsquellen

Bild 5-28 Voreinstellung der Sollwerte / Befehlsquellen

⇒ Wählen Sie unter Befehlsquellen: und Sollwertquellen: die entsprechenden Voreinstellungen für Ihre Gerätekonfiguration. Es stehen folgende Auswahloptionen der Befehls- und Sollwertquellen zur Verfügung:

PROFIdrive (Voreinstellung) Klemmen TM31 NAMUR

Befehlsquellen:

PROFIdrive NAMUR PROFIdrive (Voreinstellung) Klemmen TM31 Motorpotenziometer

Sollwertquellen:

Festsollwert

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 165

Hinweis Bei SINAMICS S150 wird standardmäßig nur CDS0 zur Voreinstellung der Befehlsquellen und Sollwertquellen verwendet. Vergewissern Sie sich, dass die ausgewählte Voreinstellung Ihrer tatsächlichen Systemkonfiguration entspricht.

Hinweis Zusätzlich steht für die Vorbelegung der Befehls- und Sollwertquelle jeweils die Anwahl "keine Auswahl" zur Verfügung, hierbei werden dann keine Voreinstellungen für die Befehls- und Sollwertquellen durchgeführt.

⇒ Nach sorgfältiger Prüfung der Voreinstellungsauswahl, klicken Sie auf Weiter >

Technologische Applikation / Motoridentifizierung festlegen

Bild 5-29 Technologische Applikation / Motoridentifizierung festlegen

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 166 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

⇒ Wählen Sie die entsprechenden Daten aus: Technologische Applikation:

– "(0) Standardantrieb (VECTOR)" (Voreinstellung) Die Flankenmodulation ist nicht freigegeben. Die dynamische Spannungsreserve wird vergrößert (10 V), dadurch verringert sich die maximale Ausgangsspannung.

– "(1) Pumpen und Lüfter" Die Flankenmodulation ist freigegeben. Die dynamische Spannungsreserve wird verringert (2 V), dadurch vergrößert sich die maximale Ausgangsspannung.

– "(2) Geberlose Regelung bis f = 0 (Passive Lasten)" Bei passiven Lasten ist der geregelte Betrieb bis zum Stillstand möglich. Darunter fallen Anwendungen, bei denen die Last kein generatorisches Drehmoment beim Losfahren erzeugt und der Motor bei Impulssperre selbst zum Stillstand kommt.

Motoridentifizierung: "Motordaten identifizieren im Stillstand und bei drehendem Motor" ist für SINAMICS S150 in den meisten Fällen die richtige Vorbelegung, vor allem bei Drehzahlregelung mit Geber.

GEFAHR

Bei Auswahl der Drehenden Messung werden vom Antrieb Bewegungen des Motors ausgelöst, die bis zur Maximaldrehzahl des Motors reichen. Die NOT-AUS-Funktionen müssen bei der Inbetriebnahme funktionsfähig sein. Es müssen die einschlägigen Sicherheitsvorschriften beachtet werden, um Gefahren für Mensch und Maschine auszuschließen.

⇒ Klicken Sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 167

PROFIdrive-Telegrammtyp auswählen

Bild 5-30 PROFIdrive-Telegrammtyp auswählen

⇒ Wählen Sie unter PROFIdrive-Telegrammtyp: den PROFIdrive-Telegrammtyp aus. Telegrammtypen 1: Standard Telegramm 1 2: Standard Telegramm 2 3: Standard Telegramm 3 4: Standard Telegramm 4 20: SIEMENS Telegramm 20 (VIK-NAMUR) 220: SIEMENS Telegramm 220 (Branche Metall) 352: SIEMENS Telegramm 352 (PCS7) 999: Freie Telegrammprojektierung mit BICO ⇒ Klicken Sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 168 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Wichtige Parameter eingeben

Bild 5-31 Wichtige Parameter

⇒ Geben Sie die entsprechenden Parameterwerte ein.

Hinweis Der STARTER liefert Tooltipps, wenn Sie den Mauszeiger über das gewünschte Feld halten ohne in das Feld zu klicken.

⇒ Klicken Sie auf Weiter >

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 169

Zusammenfassung der Daten des Antriebsgerätes

Bild 5-32 Zusammenfassung der Daten des Antriebsgerätes

⇒ Mit Text in Zwischenablage kopieren können Sie die im Fenster gezeigte Zusammenfassung der Daten Ihres Antriebsgerätes in eine Textverarbeitung zur Weiterverwendung einfügen. ⇒ Klicken Sie auf Fertig stellen. ⇒ Sichern Sie Ihr Projekt auf Festplatte über Projekt > Speichern.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 170 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

5.3.3 Antriebsprojekt starten Sie haben ein Projekt erstellt und auf Festplatte gespeichert. Der nächste Schritt ist, die Konfigurationsdaten in Ihrem Projekt zum Antriebsgerät zu übertragen.

STARTER Projekt zum Antriebsgerät übertragen Folgende Schritte sind erforderlich, um das offline-erzeugte STARTER Projekt zum Antriebsgerät zu übertragen: Bedienschritt Auswahl in der

Symbolleiste 1 Wählen Sie den Menüpunkt

Projekt > Mit Zielsystem verbinden

2 Wählen Sie den Menüpunkt

Zielsystem > Laden > Projekt ins Zielsystem

ACHTUNG Ihre Projektdaten wurden nun zum Antriebsgerät übertragen. Diese Daten sind momentan nur im flüchtigen Speicher des Antriebsgerätes vorhanden, jedoch nicht auf der CompactFlash Card gespeichert! Um Ihre Projektdaten netzausfallsicher auf die CompactFlash Card Ihres Antriebsgerätes zu speichern, führen Sie den nachstehenden Bedienschritt aus.

Bedienschritt Auswahl in der

Symbolleiste 3 Wählen Sie den Menüpunkt

Zielsystem > RAM nach ROM kopieren

Hinweis Das Symbol für RAM nach ROM kopieren ist nur bedienbar, wenn das Antriebsgerät im Projektnavigator markiert ist.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 171

Ergebnisse der vorangegangenen Bedienschritte Sie haben ein Projekt für Ihr Antriebsgerät mit dem STARTER offline erzeugt. Sie haben Ihre Projektdaten auf der Festplatte Ihres PCs gespeichert. Sie haben Ihre Projektdaten zum Antriebsgerät übertragen. Sie haben Ihre Projektdaten netzausfallsicher auf der CompactFlash Card Ihres

Antriebsgerätes gespeichert.

Hinweis Der STARTER ist ein Inbetriebnahmetool, welches Sie jederzeit bei komplexen Eingriffen ins Antriebssystem unterstützt. Wenn Sie im Online-Modus mit Systemzuständen konfrontiert sind, die nicht mehr beherrschbar erscheinen, empfehlen wir Ihnen, das Antriebsprojekt im Projektnavigator zu löschen und mit dem STARTER ein neues Projekt sorgfältig mit den entsprechenden Konfigurationsdaten für Ihre Anwendung zu erstellen.

5.3.4 Inbetriebnahme mit STARTER über Ethernet

Beschreibung Die Control Unit kann mit einem PG/PC über die integrierte Ethernet-Schnittstelle inbetriebgenommen werden. Diese Schnittstelle ist nur für die Inbetriebnahme vorgesehen, nicht für die betriebsmäßige Ansteuerung des Antriebes.

Voraussetzungen STARTER ab der Version 4.1.5 oder höher Control Unit CU320-2 DP mit Geräteversion "C"

STARTER über Ethernet (Beispiel)

Bild 5-33 STARTER über Ethernet (Beispiel)

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 172 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Ablauf Online-Betrieb herstellen über Ethernet 1. Installieren der Ethernet-Schnittstelle im PG/PC nach Vorschrift des Herstellers 2. Einstellung der IP-Adresse in Windows XP.

Dem PG/PC wird eine freie IP-Adresse zugewiesen (z. B. 169.254.11.1). Die Werkseinstellung der internen Ethernetschnittstelle -X127 der Control Unit ist 169.254.11.22.

3. Einstellen der Online-Schnittstelle im STARTER. 4. Vergabe der IP-Adresse und des Namens über STARTER (Knotentaufe).

Damit der STARTER eine Kommunikation aufbauen kann, muss die Ethernet-Schnittstelle "getauft" werden. Online-Betrieb im STARTER anwählen.

Einstellung der IP-Adresse in Windows XP Auf dem Desktop rechter Mausklick auf "Netzwerkumgebung" -> Eigenschaften -> Doppelklick auf Netzwerkkarte -> Eigenschaften -> Internet Protocol (TCP/IP) auswählen -> Eigenschaften -> Eingabe der IP- Adressen und der Subnetzmaske.

Bild 5-34 Eigenschaften von Internet Protocol (TCP/IP)

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 173

Vergabe der IP-Adresse und des Namens mit STARTER, Funktion "Erreichbare Teilnehmer" Über den STARTER wird der Ethernet-Schnittstelle eine IP-Adresse und ein Name zugeordnet. PG/PC und Control Unit mit einer Ethernet-Leitung verbinden. Control Unit einschalten. STARTER öffnen. Neues Projekt anlegen oder ein bestehendes Projekt öffnen Über Projekt -> Erreichbare Teilnehmer oder die Schaltfläche "Erreichbare Teilnehmer"

werden die im Ethernet verfügbaren Teilnehmer gesucht. Das SINAMICS-Antriebsobjekt wird als Busteilnehmer mit IP-Adresse 169.254.11.22 und

ohne Namen erkannt und angezeigt.

Bild 5-35 Erreichbare Teilnehmer

Markieren Sie den Busteilnehmereintrag und wählen Sie den angezeigten Menüpunkt "Ethernet Teilnehmer bearbeiten" mit der rechten Maustaste.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 174 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

In der Maske "Ethernet-Teilnehmer bearbeiten" tragen Sie den Gerätenamen für die Ethernet-Schnittstelle ein (z. B. "drive1") und klicken auf die Schaltfläche "Name zuweisen". Bei der IP-Konfiguration tragen Sie die IP-Adresse (z. B. 169.254.11.10) und die Subnetzmaske ein (z. B. 255.255.255.0). Anschließend klicken Sie auf die Schaltfläche "IP-Konfiguration zuweisen" und schließen Sie die Maske.

Hinweis Für die Namensvergabe bei IO-Devices in Ethernet (SINAMICS-Komponenten) müssen ST (Structured Text)-Konventionen erfüllt werden. Die Namen müssen innerhalb des Ethernets eindeutig sein. Die Zeichen "-" und "." im Namen eines IO-Devices sind nicht erlaubt.

Bild 5-36 Ethernet Teilnehmer bearbeiten

Nach Drücken der Schaltfläche "Aktualisieren (F5)" werden IP-Adresse und Name im Eintrag für den Busteilnehmer angezeigt. Falls nicht, schließen Sie die Maske "Erreichbare Teilnehmer" und lassen nochmals nach erreichbaren Teilnehmern suchen.

Wenn die Ethernet -Schnittstelle als Busteilnehmer angezeigt wird, markieren Sie den Eintrag und drücken Sie die Schaltfläche "Übernehmen".

Der SINAMICS-Antrieb wird als Antriebsobjekt im Projektnavigator angezeigt. Jetzt können Sie das Antriebsgerät konfigurieren, siehe Kapitel "Antriebsgerät

konfigurieren".

Hinweis Die IP-Adresse und der Gerätename werden auf der Speicherkarte der Control Unit nichtflüchtig gespeichert.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 175

Parameter Die Eigenschaften der Ethernet-Schnittstelle können auch über Parameter verändert bzw. angezeigt werden. p8900 IE Name of Station p8901 IE IP Address of Station p8902 IE Default Gateway of Station p8903 IE Subnet Mask of Station p8904 IE DHCP Mode p8905 IE Schnittstellen-Konfiguration r8910 IE Name of Station active r8911 IE IP Address of Station active r8912 IE Default Gateway of Station active r8913 IE Subnet Mask of Station active r8914 IE DHCP Mode of Station active r8915 IE MAC Address of Station

5.3.5 Verbindung über serielle Schnittstelle Neben der Verbindung über PROFIBUS existiert auch die Möglichkeit des Datenaustausches über die serielle Schnittstelle.

Voraussetzung An dem PC, von dem aus die Verbindung aufgenommen werden soll, muss eine serielle Schnittstelle (COM) vorhanden sein.

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Inbetriebnahme 5.3 Ablauf der Inbetriebnahme mit dem STARTER

Umrichter-Schrankgeräte 176 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Einstellungen 1. Wählen Sie im STARTER über Projekt > PC/PG-Schnittstelle einstellen die Schnittstelle

Serial cable (PPI) aus. Falls es in der Auswahlliste nicht verfügbar ist, müssen Sie es erst über Auswählen hinzufügen.

2. Nehmen Sie die nachfolgenden Einstellungen vor. Wichtig hierbei ist die Adresse "0", die Übertragungsgeschwindigkeit können Sie frei wählen.

Bild 5-37 Schnittstelle einstellen

3. Beim Anlegen des Antriebsgerätes mit Verbindung über serielle Schnittstelle (Serial cable) wird automatisch die Busadresse "3" eingestellt.

4. Die Verbindungsleitung von der Control Unit zum AOP30 muss an der Control Unit abgezogen werden. Dort muss ein Nullmodemkabel als Verbindung vom PC (COM-Schnittstelle) zur Control Unit angeschlossen werden. Diese Schnittstelle darf nicht umgestellt werden.

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Inbetriebnahme 5.4 Das Bedienfeld AOP30

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 177

5.4 Das Bedienfeld AOP30

Beschreibung Zum Bedienen und Beobachten sowie zur Inbetriebnahme enthält das Schrankgerät in der Schranktüre ein Bedienfeld mit folgenden Merkmalen: Grafikfähiges LCD-Display mit Hintergrundbeleuchtung für Klartextanzeige und

"Balkenanzeige" von Prozessgrößen LEDs zur Anzeige der Betriebszustände Hilfefunktion mit Beschreibung von Ursachen und Abhilfen zu Störungen und Warnungen Tastenblock zur betriebsmäßigen Steuerung eines Antriebes LOCAL/REMOTE Umschaltung zur Anwahl der Bedienstelle (Bedienhoheit vom

Bedienfeld oder der Kundenklemmenleiste/PROFIBUS) Zehnertastatur zur numerischen Eingabe von Soll- oder Parameterwerten Funktionstasten zur geführten Navigation im Menüsystem Zweistufiges Sicherheitskonzept gegen unbeabsichtigte und unbefugte

Einstellungsänderungen Schutzart IP 54 (in eingebautem Zustand)

Bild 5-38 Bestandteile des Schrankgerätebedienfeldes (AOP30)

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Inbetriebnahme 5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30

Umrichter-Schrankgeräte 178 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30

5.5.1 Ersthochlauf

Startmaske Nach dem ersten Einschalten beginnt automatisch die Initialisierung der Control Unit. Dabei wird folgender Bildschirm angezeigt:

Bild 5-39 Begrüßungsbildschirm

Während des Systemhochlaufs werden die Parameterbeschreibungen von der CompactFlash Card in das Bedienfeld geladen.

0% 50% 100%

Bild 5-40 Laden der Parameterbeschreibungen während des Systemhochlaufs

Sprachauswahl Beim ersten Hochlauf erscheint eine Maske zur Auswahl der Sprache.

In der Dialogmaske ist die Auswahl der Sprache zu treffen. Ändern der Sprache mit <F2> und <F3> Auswahl der Sprache mit <F5>

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Inbetriebnahme 5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 179

Nach Auswahl der Sprache wird der Hochlauf fortgesetzt. Nach erfolgtem Hochlauf muss beim ersten Einschalten nach der Auslieferung die Antriebsinbetriebnahme durchlaufen werden. Danach kann der Umrichter eingeschaltet werden. Beim späteren Hochlaufen kann der Betrieb direkt aufgenommen werden.

Navigation innerhalb der Dialogmasken Innerhalb einer Dialogmaske können die Auswahlfelder meistens mit den Tasten <F2> bzw. <F3> angewählt werden. Auswahlfelder sind in der Regel eingerahmte Texte, die durch Anwählen invertiert markiert werden (weiße Schrift mit schwarzem Hintergrund). Der aktuelle Wert eines markierten Auswahlfeldes kann meistens durch Bestätigen mit <F5> "OK" bzw. "Ändern" geändert werden, es erscheint ein weiteres Eingabefenster, in dem der gewünschte Wert direkt über die numerische Tastatur eingegeben oder aus einer Liste ausgewählt werden kann. Der Wechsel von einer Dialogmaske in die nächste bzw. vorherige Maske erfolgt durch Anwahl der Auswahlfelder "weiter" bzw. "zurück" und anschließende Bestätigung mit <F5> "OK". Bei Masken mit besonders wichtigen Parametern erscheint das Auswahlfeld "weiter" nur am unteren Ende der Dialogmaske. Der Grund hierfür ist, dass jeder einzelne Parameter in dieser Dialogmaske genau zu kontrollieren bzw. zu korrigieren ist, bevor in die nächste Dialogmaske gewechselt werden kann.

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Inbetriebnahme 5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30

Umrichter-Schrankgeräte 180 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

5.5.2 Grundinbetriebnahme

Erfassung der Motordaten Bei der Grundinbetriebnahme müssen Motordaten über das Bedienfeld eingegeben werden. Diese können dem Typenschild des Motors entnommen werden.

Bild 5-41 Beispiel eines Motor-Typenschildes

Tabelle 5- 1 Motordaten

Parameter-Nr. Werte Einheit Einheitensystem für Netzfrequenz und Motordateneingabe p0100 0

1 IEC [50 Hz / kW] NEMA [60 Hz / hp]

Motor: Bemessungsspannung Bemessungsstrom Bemessungsleistung Bemessungsleistungsfaktor cos ϕ (nur bei p0100 = 0) Bemessungswirkungsgrad η (nur bei p0100 = 1) Bemessungsfrequenz Bemessungsdrehzahl

p0304 p0305 p0307 p0308 p0309 p0310 p0311

[V] [A] [kW] / [hp] [%] [Hz] [min-1] / [rpm]

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Inbetriebnahme 5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 181

Erstinbetriebnahme Einspeisung

Tabelle 5- 2 Eingabe der Daten der Einspeisung

Eingabe der Netzeinspeisespannung in V und der Netzfrequenz in Hz. Auswahl der Netzidentifikation, die Voreinstellung sollte nicht geändert werden. Eingabe für die Herkunft des EIN/AUS1-Befehls.

Navigieren innerhalb der Auswahlfelder mit <F2> und <F3> Aktivieren der durch Navigation getroffenen Auswahl mit <F5> Nach Eingabe des letzten Wertes kann mit "weiter" die Maske verlassen werden.

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Inbetriebnahme 5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30

Umrichter-Schrankgeräte 182 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Grundinbetriebnahme: Auswahl des Motortyps und Eingabe der Motordaten

In der Dialogmaske ist die Auswahl der Motornorm und des Motortyps zu treffen. Bei Motornorm wird folgendes festgelegt: 0: Netzfrequenz 50 Hz, Motordaten in kW 1: Netzfrequenz 60 Hz, Motordaten in hp Bei Motortyp sind folgende Auswahlmöglichkeiten zulässig: 1: Asynchronmotor 2: Synchronmotor permanenterregt 5: Synchronmotor fremderregt Navigieren innerhalb der Auswahlfelder mit <F2> und <F3> Aktivieren der durch Navigation getroffenen Auswahl mit <F5>

Eingabe der Motordaten, die vom Typenschild stammen Navigieren innerhalb der Auswahlfelder mit <F2> und <F3> Aktivieren der durch Navigation getroffenen Auswahl mit <F5> Das Ändern eines Parameterwertes erfolgt durch Navigieren auf das gewünschte Auswahlfeld und Aktivieren durch <F5>. Es erscheint ein weiteres Eingabefenster, in dem der gewünschte Wert direkt eingegeben

werden kann oder der Wert aus einer Liste ausgewählt

werden kann. Die Eingabe der Motordaten wird beendet, indem das Auswahlfeld "weiter" unterhalb des letzten Parameterwertes angewählt und mit <F5> aktiviert wird.

Hinweis Die Beschreibung der nachfolgenden Schritte gilt für die Inbetriebnahme eines Asynchronmotors. Bei der Inbetriebnahme eines Permanenterregten Synchronmotors (p0300 = 2) gelten einige spezielle Randbedingungen, auf die in einem gesonderten Kapitel eingegangen wird (siehe Kapitel "Sollwertkanal und Regelung / Permanenterregte Synchronmotoren").

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Inbetriebnahme 5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 183

Grundinbetriebnahme: Eingabe der Geberdaten, falls vorhanden

Wenn eine Baugruppe SMC10/SMC20/SMC30 zur Geberauswertung angeschlossen ist (bei Option K46, K48, K50), wird diese vom AOP30 erkannt und eine Maske zur Eingabe der Geberdaten angezeigt. Navigieren innerhalb der Auswahlfelder mit <F2> und <F3> Aktivieren der durch Navigation getroffenen Auswahl mit <F5>

Durch Anwahl des Parameters p0400 (Gebertyp Auswahl) können vordefinierte Geber komfortabel eingestellt werden: Geber für SMC10: 1001: Resolver 1-Speed 1002: Resolver 2-Speed 1003: Resolver 3-Speed 1004: Resolver 4-Speed Geber für SMC20: 2001: 2048, 1 Vpp, A/B C/D R 2002: 2048, 1 Vpp, A/B R 2003: 256, 1 Vpp, A/B R 2004: 400, 1 Vpp, A/B R 2005: 512, 1 Vpp, A/B R 2006: 192, 1 Vpp, A/B R 2007: 480, 1 Vpp, A/B R 2008: 800, 1 Vpp, A/B R 2010: 18000, 1 Vpp, A/B R abstandscodiert 2050: Geber mit EnDat-Schnittstelle identifiziert 2051: 2048, 1 Vpp, A/B, EnDat, Multiturn 4096 2052: 32, 1 Vpp, A/B, EnDat, Multiturn 4096 2053: 512, 1 Vpp, A/B, EnDat, Multiturn 4096 2054: 16, 1 Vpp, A/B, EnDat, Multiturn 4096

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Inbetriebnahme 5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30

Umrichter-Schrankgeräte 184 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

2055: 2048, 1 Vpp, A/B, EnDat, Singleturn 2081: 2048, 1 Vpp, A/B, SSI, Singleturn 2082: 2048, 1 Vpp, A/B, SSI, Multiturn 4096 2083: 2048, 1 Vpp, A/B, SSI, Singleturn, Fehlerbit 2084: 2048, 1 Vpp, A/B, SSI, Multiturn 4096, Fehlerbit 2110: 4000 nm, 1 Vpp, A/B R abstandscodiert 2111: 20000 nm, 1 Vpp, A/B R abstandscodiert 2112: 40000 nm, 1 Vpp, A/B R abstandscodiert 2151: 16000 nm, 1 Vpp, A/B, EnDat, Auflösung 100 nm Geber für SMC30: 3001: 1024 HTL A/B R an X521/X531 3002: 1024 TTL A/B R an X521/X531 3003: 2048 HTL A/B R an X521/X531 3005: 1024 HTL A/B an X521/X531 3006: 1024 TTL A/B an X521/X531 3007: 2048 HTL A/B an X521/X531 3008: 2048 TTL A/B an X521/X531 3009: 1024 HTL A/B unipolar an X521/X531 3011: 2048 HTL A/B unipolar an X521/X531 3020: 2048 TTL A/B R mit Sense an X520 3081: SSI, Singleturn, 24 V 3082: SSI, Multiturn 4096, 24 V 3090: 4096, HTL, A/B, SSI, Singleturn 3109: 2000 nm, TTL, A/B R abstandscodiert

Hinweis Im Abschnitt "Elektrische Installation" sind Anschlussbeispiele für typische Geber aufgeführt.

Hinweis Falls der angeschlossene Geber nicht genau mit einem der in p0400 voreingestellten Gebern übereinstimmt, kann die Eingabe der Geberdaten folgendermaßen vereinfacht durchgeführt werden: Anwahl eines Gebertyps über p0400, dessen Daten ähnlich sind wie der angeschlossene

Geber. Anwahl "benutzerdefinierter Geber" (p0400 = 9999); hierbei werden die zuvor

eingestellten Werte beibehalten. Anpassen der Bitfelder von p0404, p0405 und p0408 an die Daten des angeschlossenen

Gebers.

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Inbetriebnahme 5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 185

Tabelle 5- 3 Bedeutung der Biteinstellungen für p0404

Bit Bedeutung Wert 0 Wert 1 20 Spannung 5 V Nein Ja 21 Spannung 24 V Nein Ja

Tabelle 5- 4 Bedeutung der Biteinstellungen für p0405

Bit Bedeutung Wert 0 Wert 1 0 Signal Unipolar Bipolar 1 Pegel HTL TTL 2 Spurüberwachung Keine A/B<> -A/B 3 Nullimpuls 24 V unipolar Wie A/B-Spur 4 Schaltschwelle Niedrig Hoch 5 Puls/Richtung Nein Ja

VORSICHT Nach der Geberinbetriebnahme wird die eingestellte Versorgungsspannung (5/24 V) für den Geber an der Baugruppe SMC30 aktiviert. Falls ein 5 V-Geber angeschlossen ist und die Versorgungsspannung über p0404 nicht richtig eingestellt ist (Bit 20 = "Ja", Bit 21 = "Nein"), so kann der Geber beschädigt werden.

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Inbetriebnahme 5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30

Umrichter-Schrankgeräte 186 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Grundinbetriebnahme: Eingabe der Grundparameter

Eingabe der Parameter der Grundinbetriebnahme: Wenn ein Sinusfilter (Option L15) angeschlossen ist, so muss er in p0230 unbedingt aktiviert werden (p0230 = 3), da sonst das Filter zerstört werden kann! p0700: Vorbelegung Befehlsquelle 5: PROFIdrive 6: Klemmen TM31 7: Namur 10: PROFIdrive Namur p1000: Vorbelegung Sollwertquelle 1: PROFIdrive 2: Klemmen TM31 3: Motorpotenziometer 4: Festsollwert Nach dem Auswählen einer Sollwertquelle (p1000) wird der Hauptsollwert p1070 entsprechend voreingestellt. Navigieren innerhalb der Auswahlfelder mit <F2> und <F3> Aktivieren der durch Navigation getroffenen Auswahl mit <F5> Das Ändern eines Parameterwertes erfolgt durch Navigieren auf das gewünschte Auswahlfeld und Aktivieren durch <F5>. Es erscheint ein weiteres Eingabefenster, in dem - der gewünschte Wert direkt eingegeben werden kann oder - der Wert aus einer Liste ausgewählt werden kann.

Endbestätigung Es folgt eine Endbestätigung zur Übernahme der eingegebenen Grundparameter. Nach Wechseln auf "weiter" und Aktivieren mit <F5> werden die eingegebenen Grundparameter permanent gespeichert und erforderliche Berechnungen für die Regelung vorgenommen.

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Inbetriebnahme 5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 187

ACHTUNG Ein vorhandener motorseitiger Filter muss in p0230 eingetragen werden (Option L07 – du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter: p0230 = 2, Option L08 – Motordrossel: p0230 = 1, Option L10 – du/dt-Filter plus Voltage Peak Limiter: p0230 = 2, Option L15 - Sinusfilter: p0230 = 3). Andernfalls kann die Motorregelung nicht optimal arbeiten. Mit p0230 = 4 "Sinusfilter Fremd" kann ein eigener Sinusfilter eingetragen werden, es folgt anschließend eine Eingabemaske für die spezifischen Filterdaten.

Hinweis Zusätzlich steht für die Vorbelegung der Befehls- und Sollwertquelle jeweils die Anwahl "keine Auswahl" zur Verfügung, hierbei werden dann keine Voreinstellungen für die Befehls- und Sollwertquellen durchgeführt.

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Inbetriebnahme 5.5 Erstinbetriebnahme mit dem AOP30

Umrichter-Schrankgeräte 188 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Grundinbetriebnahme: Motoridentifizierung

Auswahl der Motoridentifikation Navigieren innerhalb der Auswahlfelder mit <F2> und <F3> Aktivieren der durch Navigation getroffenen Auswahl mit <F5> Die stehende Messung erhöht die Regelgüte, da Abweichungen der elektrischen Kennwerte aufgrund von Streuungen der Materialeigenschaften und Fertigungstoleranzen minimiert werden. Die Drehende Messung ermittelt die erforderlichen Daten (z. B. Trägheitsmoment) für die Einstellung des Drehzahlreglers. Außerdem werden die Magnetisierungskennlinie und der Bemessungsmagnetisierungsstrom des Motors gemessen. Das Einschalten erfolgt durch Drücken der LOCAL-Taste (Warten, bis die LED in der LOCAL-Taste leuchtet) und Drücken der EIN-Taste. Wird keine Motoridentifizierung durchgeführt, so arbeitet die Motorregelung nicht mit den gemessenen Werten sondern mit den aus den Typenschilddaten errechneten Motorkennwerten.

Hinweis Nach Abschluss der Motoridentifizierung muss die AUS-Taste betätigt werden, um die Einschaltsperre aufzuheben.

GEFAHR Bei Auswahl der Drehenden Messung werden vom Antrieb Bewegungen des Motors ausgelöst, die bis zur Maximaldrehzahl des Motors reichen. Die NOT-AUS-Funktionen müssen bei der Inbetriebnahme funktionsfähig sein. Es müssen die einschlägigen Sicherheitsvorschriften beachtet werden, um Gefahren für Mensch und Maschine auszuschließen.

Hinweis Falls bei Anwahl der stehenden bzw. drehenden Messung eine Störung anliegt, so kann die Motoridentifizierung nicht durchgeführt werden. Zum Beheben der Störung muss die Maske mit "Keine Identifikation" verlassen und die Störung beseitigt werden. Die Motoridentifizierung kann anschließend über <MENU> - <Inbetriebnahme/Service> - <Antriebsinbetriebnahme> - <Motoridentifikation> wieder angewählt werden.

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Inbetriebnahme 5.6 Zustand nach der Inbetriebnahme

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 189

5.6 Zustand nach der Inbetriebnahme

LOCAL-Mode (Steuerung über Bedienfeld) Die Umschaltung auf den LOCAL-Mode erfolgt durch Drücken der Taste

"LOCAL/REMOTE". Die Steuerung (EIN/AUS) erfolgt über die Tasten "EIN" und "AUS". Die Sollwertvorgabe erfolgt über die Tasten "Höher" und "Tiefer" oder als numerische

Eingabe über die Zifferntastatur.

Analogausgänge (mit Option G60 "Kundenklemmenleiste TM31") Am Analogausgang 0 (X522:2,3) wird die Istdrehzahl (r0063) als Stromausgang im

Bereich von 0 ... 20 mA ausgegeben. Ein Strom von 20 mA entspricht der Maximaldrehzahl in p1082.

Am Analogausgang 1 (X522:5,6) wird der Stromistwert (r0068) als Stromausgang im Bereich von 0 ... 20 mA ausgegeben. Ein Strom von 20 mA entspricht der Stromgrenze (p0640), die auf den 1,5fachen Motornennstrom (p0305) vorbelegt wird.

Digitalausgänge (mit Option G60 "Kundenklemmenleiste TM31") Am Digitalausgang 0 (X542:2,3) wird das Signal für "Impulse freigegeben" ausgegeben. Am Digitalausgang 1 (X542:5,6) wird das Signal für "keine Störung wirksam" ausgegeben

(Hintergrund: Drahtbruchsicherheit). Am Digitalausgang 8 (X541:2) wird das Signal für "Einschaltbereit" ausgegeben.

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Inbetriebnahme 5.7 Inbetriebnahme eines Gebers mit Getriebefaktor

Umrichter-Schrankgeräte 190 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

5.7 Inbetriebnahme eines Gebers mit Getriebefaktor

Beschreibung Die Parametrierung eines Getriebes muss in der Geberinbetriebnahme (p0010 = 4) mit Hilfe der Parameter p0432 (Zähler), p0433 (Nenner) und p0410 (Vorzeichen) erfolgen. Wichtig für die eineindeutige Bestimmung der Kommutierungslage aus dem Geberwinkel ist die folgende Bedingung: Für Resolver:

, zp = Polzahl Für alle anderen Absolutgeber:

, zp = Polzahl Darin ist n der Getriebefaktor

Die Geberinbetriebnahme prüft das Einhalten dieser Eineindeutigkeitsbedingung und verweigert ggf. das Verlassen der Inbetriebnahme bzw. setzt eine Fehlermeldung ab. Das Vorzeichenbit p0410 invertiert sowohl den gelieferten Geberwinkel als auch die Drehzahl und realisiert damit eine negativen Getriebefaktor.

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Inbetriebnahme 5.8 Parameter-Reset auf Werkseinstellung

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 191

5.8 Parameter-Reset auf Werkseinstellung Die Werkseinstellung ist der definierte Ausgangszustand des Gerätes, in dem es sich im Auslieferungszustand befindet. Durch Parameter-Reset auf Werkseinstellung können alle seit dem Auslieferungszustand vorgenommenen Parametereinstellungen rückgängig gemacht werden.

Parameter-Reset über AOP30

Tabelle 5- 5 Ablauf bei Parameter-Reset auf Werkseinstellung mit AOP30

Zugriffstufe "erweitert" am Bedienfeld einstellen <Schlüsseltaste> <Zugriffstufe> "Erweitert" einstellen

Parameterfilter auf "Parameter-Reset" einstellen <MENU> <Inbetriebnahme/Service> <OK> <Geräteinbetriebnahme> <OK> <30: Parameter-Reset> <OK>

Rücksetzen aller Parameter auf Werkseinstellung Es werden alle Parameter des Gerätes auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Parameter-Reset über STARTER Der Parameter-Reset geschieht im STARTER im Online-Modus. Die notwendigen Bedienschritte sind nachfolgend aufgeführt. Bedienschritt Auswahl in der

Symbolleiste Wählen Sie den Menüpunkt Projekt > Mit Zielsystem verbinden

Klicken Sie auf das Antriebsgerät dessen Parameter auf Werkseinstellung gesetzt werden soll und wählen Sie das Symbol für Werkseinstellungen wiederherstellen aus der Symbolleiste aus.

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Inbetriebnahme 5.8 Parameter-Reset auf Werkseinstellung

Umrichter-Schrankgeräte 192 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bedienschritt Auswahl in der Symbolleiste

Bestätigen Sie die Rückfrage, die dann erscheint, mit OK.

Wählen Sie den Menüpunkt Zielsystem > RAM nach ROM kopieren

Hinweis Das Symbol für RAM nach ROM kopieren ist nur bedienbar wenn das Antriebsgerät im Projektnavigator markiert ist. Nach einem Parameter-Reset auf Werkseinstellungen ist erforderlich, eine Erstinbetriebnahme durchzuführen.

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 193

Bedienung 66.1 Inhalt dieses Kapitels

Dieses Kapitel behandelt: Grundlagen des Antriebssystems Befehlsquellenauswahl über

– PROFIdrive – Klemmenleiste – NAMUR-Klemmenleiste

Sollwertvorgabe über – PROFIdrive – Analogeingänge – Motorpotenziometer – Festsollwerte

Steuerung über Bedienfeld AOP30

M~

-A60

576

8

910

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Bedienung 6.2 Allgemeines zu Befehls- und Sollwertquellen

Umrichter-Schrankgeräte 194 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.2 Allgemeines zu Befehls- und Sollwertquellen

Beschreibung Es stehen 4 Voreinstellungen für die Auswahl der Befehlsquellen und 4 Voreinstellungen für die Auswahl der Sollwertquellen des SINAMICS S150 Schrankgerätes zur Verfügung. Zusätzlich steht jeweils die Anwahl "keine Auswahl" zur Verfügung, hierbei werden dann keine Voreinstellungen für die Befehls- und Sollwertquellen durchgeführt.

Befehlsquellen PROFIdrive Klemmen TM31 NAMUR PROFIdrive NAMUR

Sollwertquellen PROFIdrive Analogeingänge Motorpotenziometer Festsollwerte Die jeweiligen Belegungen werden in den nachfolgenden Abschnitten erläutert.

Hinweis Die passenden Voreinstellungen für die vorliegende Schrankkonfiguration muss bei der Inbetriebnahme gewählt werden (siehe Abschnitt "Inbetriebnahme"). Not-Aus-Signale (L57, L59, L60) sowie Motorschutz-Signale (L83, L84) sind immer aktiv (unabhängig von der Befehlsquelle).

Funktionspläne Als Ergänzung zu dieser Betriebsanleitung befindet sich auf der Kunden-DVD eine Sammlung von vereinfachten Funktionsplänen zur Beschreibung der Funktionsweise. Diese Pläne sind entsprechend den Kapiteln der Betriebsanleitung gegliedert, die Blattnummern 6xx beschreiben die Funktionalität dieses Kapitels. An einigen Stellen in diesem Kapitel wird auf Funktionspläne mit 4stelligen Blattnummern verwiesen. Diese befinden sich auf der Kunden-DVD im "Listenhandbuch SINAMICS S120/S150", in welchem in ausführlicher Form die Gesamtfunktionalität für erfahrene Anwender beschrieben ist.

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Bedienung 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 195

6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

6.3.1 Parameter

Übersicht Der Antrieb wird mit Hilfe von Parametern an die jeweilige Antriebsaufgabe angepasst. Dabei wird jeder Parameter durch eine eindeutige Parameternummer und durch spezifische Attribute (z. B. lesbar, schreibbar, BICO-Attribut, Gruppenattribut, usw.) gekennzeichnet. Der Zugriff auf die Parameter ist über folgende Bedieneinheiten möglich: PC mit Inbetriebnahme-Tool "STARTER" über PROFIBUS Komfortbedienfeld AOP30

Parameterarten Es gibt Einstell- und Beobachtungsparameter: Einstellparameter (schreibbar und lesbar)

Diese Parameter beeinflussen direkt das Verhalten einer Funktion. Beispiel: Hoch- und Rücklaufzeit des Hochlaufgebers

Beobachtungsparameter (nur lesbar) Diese Parameter dienen zum Anzeigen interner Größen. Beispiel: Aktueller Motorstrom

Bild 6-1 Parameterarten

Alle diese Antriebsparameter können mit den im PROFIdrive-Profil definierten Mechanismen über PROFIBUS gelesen und geändert werden.

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Bedienung 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

Umrichter-Schrankgeräte 196 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Einteilung der Parameter Die Parameter der einzelnen Antriebsobjekte (siehe Kapitel "Antriebsobjekte (Drive Objects)") werden wie folgt in Datensätze (siehe Kapitel "Bedienung/Datensätze") eingeteilt: Datensatzunabhängige Parameter

Diese Parameter existieren jeweils nur einmal pro Antriebsobjekt. Datensatzabhängige Parameter

Diese Parameter können für jedes Antriebsobjekt mehrmals existieren und können für das Schreiben und Lesen über den Parameterindex adressiert werden. Es werden verschiedene Arten von Datensatztypen unterschieden: – CDS: Command Data Set - Befehlsdatensatz

Durch entsprechende Parametrierung von mehreren Befehlsdatensätzen und Umschaltung der Datensätze kann der Antrieb mit unterschiedlichen vorkonfigurierten Signalquellen betrieben werden.

– DDS: Drive Data Set - Antriebsdatensatz Im Drive Data Set sind die Parameter zur Umschaltung der Parametrierung der Antriebsregelung zusammengefasst.

Die Datensätze CDS und DDS können während des laufenden Betriebs umgeschaltet werden. Zusätzlich existieren weitere Datensatztypen, die jedoch nur indirekt über eine DDS-Umschaltung aktiviert werden können. – EDS: Encoder Data Set - Geberdatensatz – MDS: Motor Data Set - Motordatensatz

Bild 6-2 Einteilung der Parameter

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Bedienung 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 197

6.3.2 Antriebsobjekte (Drive Objects) Ein Antriebsobjekt ist eine eigenständige in sich geschlossene Softwarefunktionalität, die ihre eigenen Parameter und evtl. auch ihre eigenen Störungen und Warnungen hat. Die Antriebsobjekte können standardmäßig vorhanden sein (z. B. Auswertung Ein-/Ausgänge), einfach anlegbar (z. B. Option Board) oder auch mehrfach anlegbar sein (z. B. Antriebsregelung).

Bild 6-3 Antriebsobjekte - Drive Objects

Standardmäßig vorhandene Antriebsobjekte Einspeisung: Einspeiseregelung Active Line Module

Wird in einem Antriebssystem ein Active Line Module für die Einspeisung verwendet, wird die Steuerung bzw. Regelung der Einspeisung innerhalb eines entsprechenden Antriebsobjektes auf der Control Unit durchgeführt.

Antriebsregelung Die Antriebsregelung übernimmt die Regelung des Motors. Der Antriebsregelung sind 1 Motor Module und mindestens 1 Motor und maximal 3 Geber zugeordnet.

Control Unit, Ein-/Ausgänge Die auf der Control Unit vorhandenen Ein-/Ausgänge werden innerhalb eines Antriebsobjektes ausgewertet.

Optional vorhandene Antriebsobjekte Auswertung Option Board

Ein weiteres Antriebsobjekt sorgt für die Auswertung eines gesteckten Option Boards. Die spezifische Funktionsweise hängt von dem jeweiligen Typ des Option Boards ab.

Auswertung Terminal Module Für die Auswertung der optional anschließbaren Terminal Modules ist jeweils ein eigenes Antriebsobjekt zuständig.

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Bedienung 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

Umrichter-Schrankgeräte 198 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Eigenschaften eines Antriebsobjektes eigener Parameter-Raum eigenes Fenster im STARTER eigenes Stör-/Warnsystem (bei CU, VECTOR, A_INF) eigenes PROFIdrive-Telegramm für Prozessdaten (bei CU, VECTOR, A_INF)

Konfiguration von Antriebsobjekten Die in der Control Unit softwaremäßig bearbeiteten "Antriebsobjekte" werden über Konfigurationsparameter bei der Erstinbetriebnahme im STARTER eingerichtet. Innerhalb einer Control Unit können verschiedene Antriebsobjekte (Drive Objects) angelegt werden. Bei den Antriebsobjekten handelt es sich um konfigurierbare Funktionsblöcke, mit denen bestimmte Antriebsfunktionen ausgeführt werden können. Wenn nach der Erstinbetriebnahme zusätzliche Antriebsobjekte konfiguriert oder gelöscht werden sollen, muss dies über den Konfigurationsmodus des Antriebssystems erfolgen. Auf die Parameter eines Antriebsobjektes kann nur zugegriffen werden, nachdem das Antriebsobjekt konfiguriert und aus dem Konfigurationsmodus in den Parametriermodus gewechselt wurde.

Hinweis Jedem der vorhandenen Antriebsobjekte (Drive Objects) wird bei der Erstinbetriebnahme zur internen Identifizierung eine Nummer im Bereich von 0 bis 63 zugewiesen.

Parameter p0101 Antriebsobjekte Nummern r0102 Antriebsobjekte Anzahl p0107 Antriebsobjekte Typ p0108 Antriebsobjekte Konfiguration

6.3.3 Datensätze

Beschreibung Für viele Anwendungen ist es vorteilhaft, wenn mehrere Parameter gleichzeitig während des Betriebs bzw. der Betriebsbereitschaft mit einem externen Signal geändert werden können. Diese Funktionalität lässt sich mit indizierten Parametern lösen. Dabei werden die Parameter hinsichtlich der Funktionalität zu einer Gruppe (Datensatz) zusammengefasst und indiziert. Durch die Indizierung können in jedem Parameter mehrere unterschiedliche Einstellungen hinterlegt werden, die durch Umschaltung des Datensatzes aktiviert werden.

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Bedienung 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 199

Hinweis Im STARTER können die Befehls- und Antriebsdatensätze kopiert werden (Antrieb -> Konfiguration -> Register "Befehlsdatensätze" bzw. "Antriebsdatensätze"). In den betroffenen STARTER-Masken kann der angezeigte Befehls- und Antriebsdatensatz ausgewählt werden.

CDS: Befehlsdatensatz (Command Data Set) In einem Befehlsdatensatz sind die BICO-Parameter zusammengefasst (Binektor- und Konnektoreingänge). Diese Parameter sind für die Verschaltung der Signalquellen eines Antriebs zuständig (siehe Kapitel "Bedienung/BICO-Technik: Verschalten von Signalen"). Durch entsprechende Parametrierung von mehreren Befehlsdatensätzen und Umschaltung der Datensätze kann der Antrieb wahlweise mit unterschiedlichen vorkonfigurierten Signalquellen betrieben werden. Zu einem Befehlsdatensatz gehören (Beispiele): Binektoreingänge für Steuerbefehle (Digitalsignale)

– Ein/Aus, Freigaben (p0844, usw.) – Tippen (p1055, usw.)

Konnektoreingänge für Sollwerte (Analogsignale) – Spannungssollwert für U/f-Steuerung (p1330) – Momentengrenzwerte und Skalierungsfaktoren (p1522, p1523, p1528, p1529)

Es existieren im Auslieferzustand zwei Befehlsdatensätze, über p0170 (Befehlsdatensätze (CDS) Anzahl) kann die Anzahl auf maximal vier erhöht werden. Zur Auswahl der Befehlsdatensätze und zur Anzeige des aktuell angewählten Befehlsdatensatzes stehen folgende Parameter zur Verfügung:

Tabelle 6- 1 Befehlsdatensatz: Auswahl und Anzeige

Anzeige CDS

Anwahl Bit 1 p0811

Anwahl Bit 0 p0810 angewählt (r0836) wirksam (r0050)

0 0 0 0 0 1 0 1 1 1 2 1 0 2 2 3 1 1 3 3

Wird ein nicht vorhandener Befehlsdatensatz ausgewählt, so bleibt der aktuelle Datensatz wirksam.

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Bedienung 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

Umrichter-Schrankgeräte 200 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bild 6-4 Beispiel: Umschaltung zwischen Befehlsdatensatz 0 und 1

DDS: Antriebsdatensatz (Drive Data Set) Ein Antriebsdatensatz beinhaltet verschiedene Einstellparameter, die für die Regelung und Steuerung eines Antriebs von Bedeutung sind: Nummern der zugeordneten Motoren- und Geberdatensätze:

– p0186: zugeordneter Motordatensatz (MDS) – p0187 bis p0189: bis zu 3 zugeordnete Geberdatensätze (EDS)

verschiedene Regelungsparameter, wie z. B.: – Drehzahlfestsollwerte (p1001 bis p1015) – Drehzahlgrenzen min./max. (p1080, p1082) – Kenndaten des Hochlaufgebers (p1120 ff) – Kenndaten des Reglers (p1240 ff) – ...

Die im Antriebsdatensatz zusammengefassten Parameter sind in der SINAMICS Parameterliste mit "Datensatz DDS" gekennzeichnet und mit Index [0..n] versehen. Die Parametrierung mehrerer Antriebsdatensätze ist möglich. Dies erleichtert das Umschalten zwischen verschiedenen Antriebskonfigurationen (Regelungsart, Motor, Geber), indem man den entsprechenden Antriebsdatensatz anwählt. Ein Antriebsobjekt kann maximal 32 Antriebsdatensätze verwalten. Die Anzahl der Antriebsdatensätze wird mit p0180 konfiguriert. Zur Anwahl eines Antriebsdatensatzes dienen die Binektoreingänge p0820 bis p0824. Sie bilden die Nummer des Antriebsdatensatzes (0 bis 31) in Binärdarstellung (mit p0824 als höchstwertigem Bit). p0820 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl DDS Bit 0 p0821 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl DDS Bit 1 p0822 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl DDS Bit 2 p0823 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl DDS Bit 3 p0824 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl DDS Bit 4

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Bedienung 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 201

Randbedingungen und Empfehlungen Empfehlung für die Anzahl der DDS eines Antriebs:

Die Anzahl der DDS eines Antriebs soll den Möglichkeiten zum Umschalten entsprechen, deshalb muss folgendes gelten: p0180 (DDS) ≥ p0130 (MDS)

Maximale Anzahl von DDS für ein Antriebsobjekt = 32 DDS

EDS: Geberdatensatz (Encoder Data Set) Ein Geberdatensatz beinhaltet verschiedene Einstellparameter des angeschlossenen Gebers, die für die Konfiguration des Antriebs von Bedeutung sind. Einstellparameter, z. B.:

– Komponentennummer Geberschnittstelle (p0141) – Komponentennummer Geber (p0142) – Auswahl Gebertyp (p0400)

Die im Geberdatensatz zusammengefassten Parameter sind in der Parameterliste mit "Datensatz EDS" gekennzeichnet und mit Index [0..n] versehen. Für jeden Geber, der von der Control Unit angesteuert wird, ist ein eigener Geberdatensatz nötig. Bis zu 3 Geberdatensätze werden über die Parameter p0187, p0188 und p0189 einem Antriebsdatensatz zugeordnet. Eine Geberdatensatz-Umschaltung kann nur über eine DDS-Umschaltung erfolgen. Jeder Geber darf nur einem Antrieb zugeordnet sein und muss innerhalb eines Antriebs in jedem Antriebsdatensatz entweder immer Geber 1, immer Geber 2 oder immer Geber 3 sein. Eine Anwendung für die EDS-Umschaltung wäre ein Leistungsteil bei dem mehrere Motoren abwechselnd betrieben werden. Zwischen diesen Motoren wird über eine Schützumschaltung gewechselt. Jeder der Motoren kann mit einem Geber ausgestattet sein oder geberlos betrieben werden. Jeder Geber muss an ein eigenes SMx angeschlossen sein. Wird Geber 1 (p0187) über DDS umgeschaltet, muss auch ein MDS umgeschaltet werden. Ein Antriebsobjekt kann max. 16 Geberdatensätze verwalten. Die Anzahl der konfigurierten Geberdatensätze ist in p0140 angegeben. Bei Anwahl eines Antriebsdatensatzes werden auch die zugeordneten Geberdatensätze ausgewählt.

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Umrichter-Schrankgeräte 202 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

MDS: Motordatensatz (Motor Data Set) Ein Motordatensatz beinhaltet verschiedene Einstellparameter des angeschlossenen Motors, die für die Konfiguration des Antriebs von Bedeutung sind. Darüber hinaus enthält er einige Beobachtungsparameter mit berechneten Daten. Einstellparameter, z. B.:

– Komponentennummer Motor (p0131) – Auswahl Motortyp (p0300) – Motor-Bemessungsdaten (p0304 ff) – ...

Beobachtungsparameter. z. B. – berechnete Bemessungsdaten (r0330 ff) – ...

Die im Motordatensatz zusammengefassten Parameter sind in der SINAMICS Parameterliste mit "Datensatz MDS" gekennzeichnet und mit Index [0..n] versehen. Für jeden Motor, der über ein Motor Module von der Control Unit angesteuert wird, ist ein eigener Motordatensatz nötig. Der Motordatensatz wird über Parameter p0186 einem Antriebsdatensatz zugeordnet. Eine Motordatensatz-Umschaltung kann nur über eine DDS-Umschaltung erfolgen. Die Motordatensatz-Umschaltung wird z. B. eingesetzt für: Umschaltung unterschiedlicher Motoren Umschaltung unterschiedlicher Wicklungen in einem Motor (z. B. Stern-Dreieck-

Umschaltung) Adaption der Motordaten Werden mehrere Motoren alternativ an einem Motor Module betrieben, sind entsprechend viele Antriebsdatensätze zu erstellen. Weitere Hinweise zur Motorumschaltung siehe Kapitel "Funktionen/Antriebsfunktionen". Ein Antriebsobjekt kann max. 16 Motordatensätze verwalten. Die Anzahl der Motordatensätze in p0130 darf nicht größer sein, als die Anzahl der Antriebsdatensätze in p0180.

Beispiel für Datensatzzuordnung

Tabelle 6- 2 Beispiel Datensatzzuordnung

DDS Motor (p0186) Geber 1 (p0187) Geber 2 (p0188) Geber 3 (p0189) DDS 0 MDS 0 EDS 0 EDS 1 EDS 2 DDS 1 MDS 0 EDS 0 EDS 3 -- DDS 2 MDS 0 EDS 0 EDS 4 EDS 5 DDS 3 MDS 1 EDS 0 -- --

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Bedienung 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 203

Befehlsdatensatz (CDS) kopieren Parameter p0809 wie folgt setzen: 1. p0809[0] = Nummer des Befehlsdatensatzes, der kopiert werden soll (Quelle) 2. p0809[1] = Nummer des Befehlsdatensatzes, in den kopiert werden soll (Ziel) 3. p0809[2] = 1 Kopieren wird gestartet. Kopieren ist abgeschlossen, wenn p0809[2] = 0 ist.

Antriebsdatensatz (DDS) kopieren Parameter p0819 wie folgt setzen: 1. p0819[0] = Nummer des Antriebsdatensatzes, der kopiert werden soll (Quelle) 2. p0819[1] = Nummer des Antriebsdatensatzes, in den kopiert werden soll (Ziel) 3. p0819[2] = 1 Kopieren wird gestartet. Kopieren ist abgeschlossen, wenn p0819[2] = 0 ist.

Motordatensatz (MDS) kopieren Parameter p0139 wie folgt setzen: 1. p0139[0] = Nummer des Motordatensatzes, der kopiert werden soll (Quelle) 2. p0139[1] = Nummer des Motordatensatzes, in den kopiert werden soll (Ziel) 3. p0139[2] = 1 Kopieren wird gestartet. Kopieren ist abgeschlossen, wenn p0139[2] = 0 ist.

Funktionsplan FP 8560 Befehlsdatensätze (Command Data Set, CDS) FP 8565 Antriebsdatensätze (Drive Data Set, DDS) FP 8570 Geberdatensätze (Encoder Data Set, EDS) FP 8575 Motordatensätze (Motor Data Set, MDS)

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Umrichter-Schrankgeräte 204 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Parameter p0120 Leistungsteildatensätze (PDS) Anzahl p0130 Motordatensätze (MDS) Anzahl p0139[0...2] Motordatensatz MDS kopieren p0140 Geberdatensätze (EDS) Anzahl p0170 Befehlsdatensätze (CDS) Anzahl p0180 Antriebsdatensätze (DDS) Anzahl p0186 zugeordneter Motordatensatz (MDS) p0187[0...n] Geber 1 Geberdatensatz Nummer p0188[0...n] Geber 2 Geberdatensatz Nummer p0189[0...n] Geber 3 Geberdatensatz Nummer p0809 Befehlsdatensatz CDS kopieren p0810 BI: Befehlsdatensatz CDS Bit 0 p0811 BI: Befehlsdatensatz CDS Bit 1 p0819[0...2] Antriebsdatensatz DDS kopieren p0820 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl Bit 0 p0821 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl Bit 1 p0822 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl Bit 2 p0823 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl Bit 3 p0824 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl Bit 4

6.3.4 BICO-Technik: Verschalten von Signalen

Beschreibung In jedem Antriebsgerät gibt es eine Vielzahl von verschaltbaren Ein- und Ausgangsgrößen sowie regelungsinternen Größen. Mit der BICO-Technik (englisch: Binector Connector Technology) ist eine Anpassung des Antriebsgerätes an die unterschiedlichsten Anforderungen möglich. Die über BICO-Parameter frei verschaltbaren digitalen Signale sind im Parameternamen durch ein vorangestelltes BI, BO, CI oder CO gekennzeichnet. Diese Parameter werden in der Parameterliste oder in den Funktionsplänen entsprechend gekennzeichnet.

Hinweis Zum Anwenden der BICO-Technik empfiehlt es sich, das Parametrier- und Inbetriebnahmetool STARTER zu verwenden.

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 205

Binektoren, BI: Binektoreingang, BO: Binektorausgang Ein Binektor ist ein digitales (binäres) Signal ohne Einheit und kann den Wert 0 oder 1 annehmen. Binektoren werden unterteilt in Binektoreingänge (Signalsenke) und Binektorausgänge (Signalquelle).

Tabelle 6- 3 Binektoren

Abkürzung und Symbol Name Beschreibung

Binektoreingang Binector Input (Signalsenke)

Kann mit einem Binektorausgang als Quelle verschaltet werden. Die Nummer des Binektorausgangs muss als Parameterwert eingetragen werden.

Binektorausgang Binector Output (Signalquelle)

Kann als Quelle für einen Binektoreingang verwendet werden.

Konnektoren, CI: Konnektoreingang, CO: Konnektorausgang Ein Konnektor ist ein digitales Signal z. B. im 32–Bit–Format. Es kann zur Abbildung von Wörtern (16 Bit), Doppelwörtern (32 Bit) oder analogen Signalen benutzt werden. Konnektoren werden unterteilt in Konnektoreingänge (Signalsenke) und Konnektorausgänge (Signalquelle). Die Verschaltungsmöglichkeiten der Konnektoren sind aus Performance-Gründen nur eingeschränkt möglich.

Tabelle 6- 4 Konnektoren

Abkürzung und Symbol Name Beschreibung

Konnektoreingang Connector Input (Signalsenke)

Kann mit einem Konnektorausgang als Quelle verschaltet werden. Die Nummer des Konnektorausgangs muss als Parameterwert eingetragen werden.

Konnektorausgang Connector Output (Signalquelle)

Kann als Quelle für einen Konnektoreingang verwendet werden.

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Bedienung 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

Umrichter-Schrankgeräte 206 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Signale mit BICO-Technik verschalten Zum Verschalten von zwei Signalen muss einem BICO-Eingangsparameter (Signalsenke) der gewünschte BICO-Ausgangsparameter (Signalquelle) zugewiesen werden. Zum Verschalten eines Binektor-/Konnektoreingangs mit einem Binektor-/Konnektorausgang sind folgende Informationen erforderlich: Binektoren: Parameternummer, Bitnummer und Drive Object ID Konnektoren ohne Index: Parameternummer und Drive Object ID Konnektoren mit Index: Parameternummer und Index und Drive Object ID

Bild 6-5 Signale mit BICO-Technik verschalten

Hinweis Ein Konnektoreingang (CI) kann nicht beliebig mit jedem Konnektorausgang (CO, Signalquelle) verschaltet werden. Gleiches gilt für Binektoreingang (BI) und Binektorausgang (BO). In der Parameterliste ist für jeden CI- und BI-Parameter unter "Datentyp" die Information zum Datentyp des Parameters und zum Datentyp des BICO-Parameters aufgenommen. Beim CO-Parameter und BO-Parameter steht nur der Datentyp des BICO-Parameters. Schreibweise: Datentypen BICO-Eingang: Datentyp Parameter / Datentyp BICO-Parameter

Beispiel: Unsigned32 / Integer16 Datentypen BICO-Ausgang: Datentyp BICO-Parameter

Beispiel: FloatingPoint32 Die möglichen Verschaltungen zwischen BICO-Eingang (Signalsenke) und BICO-Ausgang (Signalquelle) sind im Listenhandbuch unter in Kapitel "Erklärungen zur Liste der Parameter" in der Tabelle "Mögliche Kombinationen bei BICO-Verschaltungen" beschrieben.

Die Verschaltung über BICO-Parameter kann in unterschiedlichen Datensätzen (CDS, DDS, MDS, ...) ausgeführt werden. Durch Umschaltung der Datensätze kommt die unterschiedliche Verschaltung in den Datensätzen zur Wirkung. Es ist auch eine Verschaltung über Antriebsobjekte hinweg möglich.

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Bedienung 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 207

Interne Codierung der Binektor-/Konnektorausgangsparameter Die interne Codierung wird z. B. zum Schreiben von BICO-Eingangsparametern über PROFIdrive benötigt.

Bild 6-6 Interne Codierung der Binektor-/Konnektorausgangsparameter

Beispiel 1: Verschalten von digitalen Signalen Ein Antrieb soll über die Klemmen DI 0 und DI 1 auf der Control Unit mit Tippen 1 und Tippen 2 verfahren werden.

Bild 6-7 Verschalten von digitalen Signalen (Beispiel)

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Bedienung 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

Umrichter-Schrankgeräte 208 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Beispiel 2: BB/AUS3 verschalten an mehrere Antriebe Das Signal AUS3 soll über die Klemme DI 2 auf der Control Unit an zwei Antriebe verschaltet werden. Bei jedem Antrieb gibt es einen Binektoreingang 1. AUS3 und 2. AUS3. Die beiden Signale werden über eine UND-Verknüpfung zu STW1.2 (AUS3) verarbeitet.

Bild 6-8 AUS3 verschalten zu mehreren Antrieben (Beispiel)

BICO-Verschaltungen zu anderen Antrieben Für BICO-Verschaltungen eines Antriebs zu den anderen Antrieben gibt es die folgenden Parameter: r9490 Anzahl BICO-Verschaltungen zu anderen Antrieben r9491[0...15] BI/CI der BICO-Verschaltungen zu anderen Antrieben r9492[0...15] BO/CO der BICO-Verschaltungen zu anderen Antrieben p9493[0...15] Zurücksetzen der BICO-Verschaltungen zu anderen Antrieben

Binektor-Konnektor-Wandler und Konnektor-Binektor-Wandler Binektor-Konnektor-Wandler Mehrere digitale Signale werden in ein 32 Bit Integer Doppelwort umgewandelt bzw. in

ein 16 Bit Integer Wort. p2080[0...15] BI: PROFIdrive PZD senden bitweise Konnektor-Binektor-Wandler Ein 32 Bit Integer Doppelwort bzw. ein 16 Bit Integer Wort wird in einzelne digitale

Signale umgewandelt. p2099[0...1] CI PROFIdrive PZD Auswahl empfangen bitweise

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Bedienung 6.3 Grundlagen des Antriebssystemes

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 209

Festwerte zum Verschalten über BICO-Technik Zum Verschalten von beliebig einstellbaren Festwerten gibt es folgende Konnektorausgänge: p2900[0...n] CO: Festwert_%_1 p2901[0...n] CO: Festwert_%_2 p2930[0...n] CO: Festwert_M_1

Beispiel: Diese Parameter können zum Verschalten des Skalierungsfaktors für den Hauptsollwert oder zum Verschalten eines Zusatzmomentes verwendet werden.

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Bedienung 6.4 Befehlsquellen

Umrichter-Schrankgeräte 210 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.4 Befehlsquellen

6.4.1 Voreinstellung "Profidrive"

Voraussetzungen Die Voreinstellung "PROFIdrive" wurde bei der Inbetriebnahme gewählt: STARTER: "PROFIdrive" AOP30: "5: PROFIdrive"

Befehlsquellen

Bild 6-9 Befehlsquellen - AOP30 ←→ PROFIdrive

Priorität Die Priorität der Befehlsquellen geht aus der Abbildung "Befehlsquellen - AOP30 ←→ PROFIdrive" hervor.

Hinweis Not-Aus-Signale sowie Motorschutz-Signale sind immer aktiv (unabhängig von der Befehlsquelle). Bei Steuerungshoheit LOCAL werden alle Zusatz-Sollwerte deaktiviert.

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Bedienung 6.4 Befehlsquellen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 211

Klemmenbelegung TM31 bei Voreinstellung "PROFIdrive" (bei vorhandener Option G60) Die Auswahl der Voreinstellung "PROFIdrive" ergibt folgende Klemmenbelegung für die TM31:

Bild 6-10 Klemmenbelegung TM31 bei Voreinstellung "PROFIdrive"

Steuerwort 1 Die Bitbelegung für Steuerwort 1 ist in Abschnitt "Beschreibung der Steuerworte und Sollwerte" beschrieben.

Zustandswort 1 Die Bitbelegung für Zustandswort 1 ist in Abschnitt "Beschreibung der Zustandsworte und Istwerte" beschrieben.

Umstellung der Befehlsquelle Die Befehlsquelle kann über die LOCAL/REMOTE-Taste auf dem AOP30 umgestellt werden.

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Bedienung 6.4 Befehlsquellen

Umrichter-Schrankgeräte 212 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.4.2 Voreinstellung "Klemmen TM31"

Voraussetzungen Die Option Kundenklemmenleiste (G60) ist im Schrankgerät eingebaut. Die Voreinstellung "Klemmen TM31" wurde bei der Inbetriebnahme gewählt: STARTER: "Klemmen TM31" AOP30: "6: Klemmen TM31"

Befehlsquellen

Bild 6-11 Befehlsquellen - AOP30 ←→ Klemmen TM31

Priorität Die Priorität der Befehlsquellen geht aus der Abbildung "Befehlsquellen - AOP30 ←→ Klemmen TM31" hervor.

Hinweis Not-Aus-Signale sowie Motorschutz-Signale sind immer aktiv (unabhängig von der Befehlsquelle). Bei Steuerungshoheit LOCAL werden alle Zusatz-Sollwerte deaktiviert.

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Bedienung 6.4 Befehlsquellen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 213

Klemmenbelegung TM31 bei Voreinstellung "Klemmen TM31" Die Auswahl der Voreinstellung "Klemmen TM31" ergibt folgende Klemmenbelegung für die TM31:

Bild 6-12 Klemmenbelegung TM31 bei Voreinstellung "Klemmen TM31"

Umstellung der Befehlsquelle Die Befehlsquelle kann über die LOCAL/REMOTE-Taste auf dem AOP30 umgestellt werden.

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Bedienung 6.4 Befehlsquellen

Umrichter-Schrankgeräte 214 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.4.3 Voreinstellung "NAMUR"

Voraussetzungen Die Option NAMUR-Klemmleiste (B00) ist im Schrankgerät eingebaut. Die Voreinstellung "NAMUR" wurde bei der Inbetriebnahme gewählt: STARTER: "NAMUR" AOP30: "7: NAMUR"

Befehlsquellen

Bild 6-13 Befehlsquellen - AOP30 ←→ NAMUR-Klemmenleiste

Priorität Die Priorität der Befehlsquellen geht aus der Abbildung "Befehlsquellen - AOP30 ←→ NAMUR-Klemmenleiste" hervor.

Hinweis Not-Aus-Signale sowie Motorschutz-Signale sind immer aktiv (unabhängig von der Befehlsquelle). Bei Steuerungshoheit LOCAL werden alle Zusatz-Sollwerte deaktiviert.

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Bedienung 6.4 Befehlsquellen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 215

Klemmenbelegung bei Voreinstellung "NAMUR" Die Auswahl der Voreinstellung "NAMUR" ergibt folgende Klemmenbelegung (wie bei Option B00):

Bild 6-14 Klemmenbelegung bei Voreinstellung "NAMUR-Klemmenleiste"

Umstellung der Befehlsquelle Die Befehlsquelle kann über die LOCAL/REMOTE-Taste auf dem AOP30 umgestellt werden.

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Bedienung 6.4 Befehlsquellen

Umrichter-Schrankgeräte 216 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.4.4 Voreinstellung "PROFIdrive NAMUR"

Voraussetzungen Die Option NAMUR-Klemmleiste (B00) ist im Schrankgerät eingebaut. Die Voreinstellung "PROFIdrive" wurde bei der Inbetriebnahme gewählt: STARTER: "PROFIdrive Namur" AOP30: "10: PROFIdrive Namur"

Befehlsquellen

Bild 6-15 Befehlsquellen - AOP30 ←→ PROFIdrive NAMUR

Priorität Die Priorität der Befehlsquellen geht aus der Abbildung "Befehlsquellen - AOP30 ←→ PROFIdrive NAMUR" hervor.

Hinweis Not-Aus-Signale sowie Motorschutz-Signale sind immer aktiv (unabhängig von der Befehlsquelle). Bei Steuerungshoheit LOCAL werden alle Zusatz-Sollwerte deaktiviert.

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Bedienung 6.4 Befehlsquellen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 217

Klemmenbelegung bei Voreinstellung "PROFIdrive NAMUR" Die Auswahl der Voreinstellung "PROFIdrive NAMUR" ergibt folgende Klemmenbelegung (wie bei Option B00):

Bild 6-16 Klemmenbelegung bei Voreinstellung "PROFIdrive NAMUR"

Steuerwort 1 Die Bitbelegung für Steuerwort 1 ist in Abschnitt "Beschreibung der Steuerworte und Sollwerte" beschrieben.

Zustandswort 1 Die Bitbelegung für Zustandswort 1 ist in Abschnitt "Beschreibung der Zustandsworte und Istwerte" beschrieben.

Umstellung der Befehlsquelle Die Befehlsquelle kann über die LOCAL/REMOTE-Taste auf dem AOP30 umgestellt werden.

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Bedienung 6.5 Sollwertquellen

Umrichter-Schrankgeräte 218 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.5 Sollwertquellen

6.5.1 Analogeingänge

Beschreibung Es stehen zwei Analogeingänge auf der Kundenklemmenleiste TM31 für die Vorgabe von Sollwerten über Strom- oder Spannungssignale zur Verfügung. Im Auslieferzustand wird der Analogeingang 0 (Klemme X521:1/2) als Stromeingang im Bereich von 0 ... 20 mA verwendet.

Voraussetzung Die Voreinstellung für Analogeingänge wurde bei der Inbetriebnahme gewählt: STARTER: "Klemmen TM31" AOP30: "2: Klemmen TM31"

Bild 6-17 Signalflussplan: Analogeingang 0

Funktionsplan FP 9566 TM31 – Analogeingang 0 (AI 0) FP 9568 TM31 – Analogeingang 1 (AI 1)

Parameter r4052 Aktuelle Eingangsspannung/-strom p4053 Glättungszeitkonstante Analogeingänge r4055 Bezogener aktueller Eingangswert p4056 Typ der Analogeingänge p4057 Wert x1 der Kennlinie der Analogeingänge

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Bedienung 6.5 Sollwertquellen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 219

p4058 Wert y1 der Kennlinie der Analogeingänge p4059 Wert x2 der Kennlinie der Analogeingänge p4060 Wert y2 der Kennlinie der Analogeingänge p4063 Offset Analogeingänge

Hinweis Im Auslieferzustand und nach der Grundinbetriebnahme entspricht ein Eingangsstrom von 20 mA dem Hauptsollwert 100 % Bezugsdrehzahl (p2000), welche auf die Maximaldrehzahl (p1082) gesetzt wurde.

Beispiel für das Ändern des Analogeingangs 0 von Strom- auf Spannungseingang –10 - +10 V

Tabelle 6- 5 Beispiel einer Einstellung des Analogeingangs 0

Strom-/ Spannungsumschaltung Umschalter für Strom - Spannung auf "Spannung" ("V") einstellen

Typ Analogeingang 0 auf -10 V... +10 V einstellen

Hinweis Die Änderung des Analogeinganges muss anschließend noch netzausfallsicher auf der CompactFlash Card gespeichert werden.

F3505 – Störung "Drahtbruch Analogeingang" Die Störung wird ausgelöst, wenn der Typ Analogeingang (p4056) auf 3 eingestellt ist (4 ... 20 mA mit Drahtbruchüberwachung) und der Eingangsstrom von 2 mA unterschritten wurde. Über den Störwert kann der betroffene Analogeingang ermittelt werden.

Tabelle 6- 6 Störungsmaske

Komponentennummer 4: Modul -A60 (Option G60) 5: Modul -A61 (Option G61)

0: Analogeingang 0: -X521:1/2 1: Analogeingang 1: -X521:3/4

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Bedienung 6.5 Sollwertquellen

Umrichter-Schrankgeräte 220 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.5.2 Motorpotentiometer

Beschreibung Das digitale Motorpotenziometer ermöglicht eine ferngesteuerte Einstellung von Drehzahlen über Schaltsignale (+/- Taster). Die Ansteuerung erfolgt über Klemmen oder PROFIBUS. Solange am Signaleingang "MOP höher" (Sollwert höher) eine logische 1 ansteht, integriert der interne Zähler den Sollwert auf. Die Integrationszeit (Anstiegsgeschwindigkeit der Sollwertänderung) kann über den Parameter p1047 eingestellt werden. Über den Signaleingang "MOP tiefer" kann in gleicher Weise der Sollwert heruntergefahren werden. Die Rücklauframpe kann über den Parameter p1048 eingestellt werden. Über den Konfigurationsparameter p1030.0 = 1 (Werkseinstellung = 0) wird die nichtflüchtige Speicherung des aktuellen Wertes des Motorpotenziometers beim Ausschalten aktiviert. Beim Einschalten wird der Startwert des Motorpotenziometers auf den letzten aktuellen Wert beim Ausschalten gesetzt.

Voraussetzung Die Voreinstellung für Motorpotenziometer wurde bei der Inbetriebnahme gewählt: STARTER: "Motorpotenziometer" AOP30: "3: Motorpotenziometer"

Signalflussplan

Bild 6-18 Signalflussplan: Motorpotenziometer

Funktionsplan FP 3020 Motorpotenziometer

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Bedienung 6.5 Sollwertquellen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 221

Parameter p1030 Motorpotenziometer Konfiguration p1037 Motorpotenziometer Maximaldrehzahl p1038 Motorpotenziometer Minimaldrehzahl p1047 Motorpotenziometer Hochlaufzeit p1048 Motorpotenziometer Rücklaufzeit r1050 Motorpotenziometer Drehzahlsollwert nach Hochlaufgeber

6.5.3 Drehzahlfestsollwerte

Beschreibung Es stehen insgesamt 15 einstellbare Drehzahlfestsollwerte zur Verfügung. Durch die Voreinstellung der Sollwertquellen während der Inbetriebnahme über STARTER oder Bedienfeld werden 3 Drehzahlfestsollwerte zur Verfügung gestellt. Die Auswahl dieser Drehzahlfestsollwerte erfolgt über Klemmen oder über PROFIBUS.

Voraussetzung Die Voreinstellung für Drehzahlfestsollwerte wurde bei der Inbetriebnahme gewählt: STARTER: "Festsollwert" AOP30: "4: Festsollwert"

Signalflussplan

Bild 6-19 Signalflussplan: Drehzahlfestsollwerte

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Bedienung 6.5 Sollwertquellen

Umrichter-Schrankgeräte 222 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Funktionsplan FP 3010 Drehzahlfestsollwerte

Parameter p1001 Drehzahlfestsollwert 01 p1002 Drehzahlfestsollwert 02 p1003 Drehzahlfestsollwert 03 r1024 Drehzahlfestsollwert wirksam

Hinweis Über p1004 bis p1015 stehen weitere Drehzahlfestsollwerte zur Verfügung, die über p1020 bis p1023 angewählt werden können.

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 223

6.6 PROFIBUS

6.6.1 PROFIBUS-Anschluss

Position von PROFIBUS-Anschluss, Adressschalter und Diagnose-LED Der PROFIBUS-Anschluss, der Adressschalter und die Diagnose-LED befinden sich auf der Regelungsbaugruppe CU320-2 DP.

Bild 6-20 Ansicht der Regelungsbaugruppe mit Schnittstelle für PROFIBUS

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte 224 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

PROFIBUS-Anschluss Der PROFIBUS-Anschluss erfolgt über eine 9-polige Sub-D Buchse (X126), die Anschlüsse sind potenzialgetrennt.

Tabelle 6- 7 X126 - PROFIBUS-Anschluss

Pin Signalname Bedeutung Bereich 1 SHIELD Erdanschluss 2 M24_SERV Versorgung Teleservice, Masse 0 V 3 RxD/TxD-P Empfang- /Sende- Daten - P (B/B’) RS485 4 CNTR-P Steuersignal TTL 5 DGND PROFIBUS Datenbezugspotential (C/C’) 6 VP Versorgungsspannung Plus 5 V ± 10 % 7 P24_SERV Versorgung Teleservice P, +(24 V) 24 V (20,4 V - 28,8 V) 8 RxD/TxD-N Empfang- /Sende- Daten - N (A/A’) RS485

9 - nicht belegt

Anschlussstecker Der Anschluss der Leitungen muss über den PROFIBUS–Stecker erfolgen, da sich in diesem Stecker die Busabschlusswiderstände befinden. Die passenden PROFIBUS–Stecker mit unterschiedlichen Kabelabgängen sind nachfolgend abgebildet.

PROFIBUS-Stecker ohne PG/PC-Anschluss 6ES7972-0BA41-0XA0

PROFIBUS-Stecker mit PG/PC-Anschluss

6ES7972-0BB41-0XA0

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 225

Busabschlusswiderstand Je nach Position im Bus muss der Busabschlusswiderstand ein- oder ausgeschaltet werden, da sonst die Datenübertragung nicht ordnungsgemäß funktioniert. Beim ersten und letzten Teilnehmer in einer Linie müssen die Abschlusswiderstände eingeschaltet werden, an allen übrigen Steckern müssen die Widerstände abschaltet werden. Der Leitungsschirm muss großflächig und beidseitig aufgelegt werden.

Bild 6-21 Lage der Busabschlusswiderstände

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte 226 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Kabelführung

Bild 6-22 Kabelführung

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 227

6.6.2 Steuerung über PROFIBUS

Weitergehende Informationen zur PROFIBUS-Programmierung Weitergehende Informationen zur PROFIBUS-Programmierung können dem beiliegenden Dokument "SINAMICS S120 Funktionshandbuch" im Abschnitt "Kommunikation PROFIBUS DP/PROFINET IO" entnommen werden.

Diagnose-LED "DP1 (PROFIBUS)" Die Diagnose-LED für den PROFIBUS befindet sich auf der Frontseite der Regelungsbaugruppe, die Bedeutung geht aus der folgenden Tabelle hervor.

Tabelle 6- 8 Beschreibung der LEDs

Farbe Zustand Beschreibung ----- Aus Zyklische Kommunikation hat (noch) nicht stattgefunden. Grün Dauerlicht PROFIBUS ist kommunikationsbereit und zyklische Kommunikation findet statt. Grün Blinklicht 0,5 Hz Zyklische Kommunikation findet noch nicht vollständig statt.

Mögliche Ursache: Der Master überträgt keine Sollwerte. Rot Dauerlicht Zyklische Kommunikation wurde unterbrochen.

Einstellen der PROFIBUS-Adresse Es gibt zwei Möglichkeiten, die PROFIBUS-Adresse einzustellen: 1. Über p0918

– Um die Busadresse für einen PROFIBUS-Teilnehmer mit dem STARTER einzustellen, stellen Sie zuerst die Drehcodierschalter auf 0dez (00hex) bzw. 127dez (7Fhex).

– Anschließend stellen Sie mit dem Parameter p0918 die Adresse auf einen Wert von 1 bis 126.

2. Über PROFIBUS-Adressschalter auf Control Unit – Die manuelle Einstellung der Adresse auf Werte zwischen 1 und 126 erfolgt mit den

Drehcodierschaltern. In diesem Fall wird mit p0918 die Adresse nur gelesen. Der Adressschalter befindet sich hinter der Blindabdeckung. Die Blindabdeckung gehört zum Lieferumfang.

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte 228 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

PROFIBUS-Adressschalter Die Einstellung der PROFIBUS-Adresse erfolgt hexadezimal über zwei Drehcodierschalter. Es können Werte zwischen 0dez (00hex) und 127dez (7Fhex) eingestellt werden. Am oberen Drehcodierschalter (H) wird der Hexadezimalwert für 161, am unteren Drehcodierschalter (L) der Hexadezimalwert für 160 eingestellt.

Tabelle 6- 9 PROFIBUS-Adressschalter

Beispiele 21dez 35dez 126dez

Drehcodierschalter Wertigkeit

15hex 23hex 7Ehex

161 = 16 1 2 7

160 = 1 5 3 E

Die Werkseinstellung der Drehcodierschalter ist 0dez (00hex).

Einstellen der PROFIBUS Ident Number Die PROFIBUS Ident Number (PNO-ID) kann über p2042 eingestellt werden. SINAMICS kann mit verschiedenen Identitäten am PROFIBUS betrieben werden. Dies ermöglicht die Verwendung einer geräteunabhängigen PROFIBUS GSD (z. B. PROFIdrive VIK-NAMUR mit Ident Number 3AA0 hex). 0: SINAMICS S/G 1: VIK-NAMUR Eine neue Einstellung wird erst nach POWER ON, Reset oder Download wirksam.

Hinweis Die Vorteile der Totally Integrated Automation (TIA) können nur bei Auswahl "0" genutzt werden.

6.6.3 Überwachung Telegrammausfall

Beschreibung Nach einem Telegrammausfall und dem Ablauf einer Überwachungszeit (t_An) wird das Bit r2043.0 auf "1" gesetzt und die Warnung A01920 ausgegeben. Der Binektorausgang r2043.0 kann z. B. für einen Schnellhalt benutzt werden.

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 229

Nach Ablauf einer Verzögerungszeit (p2044) wird die Störung F01910 ausgegeben und die die Störreaktion AUS3 (Schnellhalt) ausgelöst. Wenn keine AUS-Reaktion ausgelöst werden soll, kann die Störreaktion umparametriert werden. Die Störung F01910 kann sofort quittiert werden. Der Antrieb kann dann auch ohne PROFIBUS betrieben werden.

Bild 6-23 Überwachung Telegrammausfall

6.6.4 Telegramme und Prozessdaten

Allgemeines Durch die Auswahl eines Telegramms über CU-Parameter p0922 werden die Prozessdaten bestimmt, die zwischen Master und Slave übertragen werden. Aus Sicht des Slave (SINAMICS) stellen die empfangenen Prozessdaten die Empfangsworte und die zu sendenden Prozessdaten die Sendeworte dar. Die Empfangs- und Sendeworte bestehen aus folgenden Elementen: Empfangsworte: Steuerworte und Sollwerte Sendeworte: Zustandsworte und Istwerte

Vorbelegung "Profidrive" Bei Anwahl der Voreinstellung "Profidrive" bei der Befehls- und Sollwertauswahl (siehe Kapitel "Befehlsquellen / Voreinstellung "Profidrive"") wird ein "freies Telegramm" gewählt (p0922 = 999). Das Empfangstelegramm wird durch die Voreinstellung wie folgt parametriert (Plan 622):

STW1 NSOLL_A

Das Sendetelegramm ist wie folgt (Werkseinstellung, Plan 623):

ZSW1 NIST_GLATT IAIST_GLATT MIST_GLATT PIST_GLATT FAULT_CODE

Weitere Einstellungen müssen für die Nutzung dieser Telegramme nicht vorgenommen werden.

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte 230 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Benutzerdefinierte Telegrammauswahl a. Standardtelegramme Die Standardtelegramme sind entsprechend dem PROFIdrive-Profil oder der firmeninternen Festlegung aufgebaut. Die interne Verschaltung der Prozessdaten erfolgt automatisch entsprechend der eingestellten Telegrammnummer im CU-Parameter p0922. Es sind folgende Standardtelegramme über Parameter p0922 einstellbar: p0922 = 1 -> Drehzahlsollwert 16 Bit p0922 = 2 -> Drehzahlsollwert 32 Bit p0922 = 3 -> Drehzahlsollwert 32 Bit mit 1 Lagegeber p0922 = 4 -> Drehzahlsollwert 32 Bit mit 2 Lagegeber p0922 = 7 -> Positionieren Telegramm 7 p0922 = 20 -> Drehzahlsollwert 16 Bit VIK-NAMUR p0922 = 352 -> Drehzahlsollwert 16 PCS7

Abhängig von der Einstellung in p0922 wird automatisch der Interface Mode des Steuer- und Zustandswortes eingestellt: p0922 = 1, 352, 999:

STW 1/ZSW 1: Interface Mode SINAMICS / MICROMASTER, p2038 = 0 p0922 = 20:

STW 1/ZSW 1: Interface Mode PROFIdrive VIK-NAMUR, p2038 = 2 b. Herstellerspezifische Telegramme Die herstellerspezifischen Telegramme sind entsprechend den firmeninternen Festlegungen aufgebaut. Die interne Verschaltung der Prozessdaten erfolgt automatisch entsprechend der eingestellten Telegrammnummer. Es sind folgende herstellerspezifischen Telegramme über p0922 einstellbar: p0922 = 110 Positionieren Telegramm 110 p0922 = 220 Drehzahlsollwert 32 Bit Branche Metall p0922 = 371 Einspeisung Branche Metall

c. Freie Telegramme (p0922 = 999) Das Empfangs –und Sendetelegramm kann durch Verschaltung der Empfangs- und Sendeworte über BICO-Technik frei projektiert werden. Eine durch unter a) durchgeführte Vorbelegung der Prozessdaten bleibt beim Umstellen auf p0922 = 999 erhalten, kann jedoch jederzeit geändert oder ergänzt werden. Zur Einhaltung des PROFIdrive-Profils sollte allerdings folgende Belegung beibehalten werden: PZD-Empfangswort 1 als Steuerwort 1 (STW 1) verschalten PZD-Sendewort 1 als Zustandswort 1 (ZSW 1) verschalten Einzelheiten über die Verschaltmöglichkeiten sind den Funktionsplänen FP2460 und FP2470 sowie den Einfachplänen 620 bis 622 zu entnehmen.

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 231

Hinweise zu Telegrammverschaltungen Nach dem Ändern von p0922 = 999 (Werkseinstellung) auf p0922 ≠ 999 wird die Telegrammverschaltung automatisch vorgenommen und gesperrt.

Hinweis Ausnahmen sind die Telegramme 20 und 352, dort kann im Sende-Telegramm das PZD06 bzw. im Empfangs-Telegramm das PZD03 bis PZD06 frei verschaltet werden.

Beim Ändern von p0922 ≠ 999 auf p0922 = 999 bleibt die vorhergehende Telegrammverschaltung erhalten und kann geändert werden.

Hinweis Ist p0922 = 999, kann in p2079 ein Telegramm ausgewählt werden. Es wird automatisch eine Telegrammverschaltung vorgenommen und gesperrt. Das Telegramm kann jedoch zusätzlich erweitert werden. Dies kann zur komfortablen Erstellung von erweiterten Telegrammverschaltungen auf Basis von bereits bestehenden Telegrammen genutzt werden.

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte 232 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.6.5 Aufbau der Telegramme

Tabelle 6- 10 Aufbau der Telegramme

Telegr. PZD 1 PZD 2 PZD 3 PZD 4 PZD 5 PZD 6 PZD 7 PZD 8 PZD 9 PZD 10 STW1 NSOLL_A 1 ZSW1 NIST_A

STW1 NSOLL_B STW2 2 ZSW1 NIST_B ZSW2

STW1 NSOLL_B STW2 G1_STW 3 ZSW1 NIST_B ZSW2 G1_ZSW G1_XIST1 G1_XIST2

STW1 NSOLL_B STW2 G1_STW G2_STW 4 ZSW1 NIST_B ZSW2 G1_ZSW Weitere Belegung, siehe FP2420

STW1 NSOLL_A 20 ZSW1 NIST_A_

GLATT IAIST_ GLATT

MIST_ GLATT

PIST_ GLATT

MELD_ NAMUR

STW1_BM

NSOLL_B STW2_BM M_ADD M_LIM frei frei frei frei 220

ZSW1_BM

NIST_A IAIST MIST WARN_ CODE

FAULT_ CODE

ZSW2_BM

frei frei frei

STW1 NSOLL_A PCS7_3 PCS7_4 PCS7_5 PCS7_6 352 ZSW1 NIST_A_

GLATT IAIST_ GLATT

MIST_ GLATT

WARN_ CODE

FAULT_ CODE

E_STW1

370

E_ZSW1

E_STW1_BM

frei frei frei frei 371

E_ZSW1_BM

IAIST WARN_ CODE

FAULT_ CODE

frei frei frei frei

STW1 frei frei frei frei frei frei frei frei frei 999 ZSW1 frei frei frei frei frei frei frei frei frei

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 233

6.6.5.1 Übersicht der Steuerworte und Sollwerte

Tabelle 6- 11 Übersicht der Steuerworte und Sollwerte

Abkürzung Beschreibung Parameter Funktionsplan STW1 Steuerwort 1 (Interface Mode SINAMICS,

p2038 = 0) Siehe Tabelle "Steuerwort 1 (Interface

Mode SINAMICS, p2038 = 0)" FP2442

STW1 Steuerwort 1 (Interface Mode VIK-NAMUR, p2038 = 2)

Siehe Tabelle "Steuerwort 1 (Interface Mode VIK-NAMUR, p2038 = 2)"

FP2441

STW1_BM Steuerwort 1 Branche Metall (Interface Mode SINAMICS, p2038 = 0)

Siehe Tabelle "Steuerwort 1 Branche Metall (Interface Mode SINAMICS, p2038

= 0)"

FP2425

STW2 Steuerwort 2 (Interface Mode SINAMICS, p2038 = 0)

Siehe Tabelle "Steuerwort 2 (Interface Mode SINAMICS, p2038 = 0)"

FP2444

STW2_BM Steuerwort 2 Branche Metall (Interface Mode SINAMICS, p2038 = 0)

Siehe Tabelle "Steuerwort 2 Branche Metall (Interface Mode SINAMICS, p2038

= 0)"

FP2426

E_STW1 Steuerwort 1 für Einspeisungen Siehe Tabelle "Steuerwort 1 für Einspeisungen"

FP2447

E_STW1_BM Steuerwort 1 für Einspeisungen, Branche Metall

Siehe Tabelle "Steuerwort 1 für Einspeisungen, Branche Metall"

FP2427

NSOLL_A Drehzahlsollwert A (16 Bit) p1070 FP3030 NSOLL_B Drehzahlsollwert B (32 Bit) p1155 FP3080 PCS7_x PCS7 – spezifische Sollwerte

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte 234 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.6.5.2 Übersicht der Zustandworte und Istwerte

Tabelle 6- 12 Übersicht der Zustandworte und Istwerte

Abkürzung Beschreibung Parameter Funktionsplan ZSW1 Zustandwort 1 (Interface Mode

SINAMICS, p2038 = 0) Siehe Tabelle "Zustandswort 1

(Interface Mode SINAMICS, p2038 = 0)"

FP2452

ZSW1 Zustandwort 1 (Interface Mode VIK-NAMUR, p2038 = 2)

Siehe Tabelle "Zustandswort 1 (Interface Mode VIK-NAMUR, p2038 =

2)"

FP2451

ZSW1_BM Zustandwort 1 Branche Metall (Interface Mode SINAMICS, p2038 = 0)

Siehe Tabelle "Zustandswort 1 Branche Metall (Interface Mode SINAMICS,

p2038 = 0)"

FP2428

ZSW2 Zustandwort 2 (Interface Mode SINAMICS, p2038 = 0)

Siehe Tabelle "Zustandswort 2 (Interface Mode SINAMICS, p2038 =

0)"

FP2454

ZSW2_BM Zustandwort 2 Branche Metall (Interface Mode SINAMICS, p2038 = 0)

Siehe Tabelle "Zustandswort 2 Branche Metall (Interface Mode SINAMICS,

p2038 = 0)"

FP2429

E_ZSW1 Zustandswort 1 für Einspeisungen Siehe Tabelle "Zustandswort 1 für Einspeisungen"

FP2457

E_ZSW1_BM Zustandswort 1 für Einspeisungen, Branche Metall

Siehe Tabelle "Zustandswort 1 für Einspeisungen, Branche Metall"

FP2430

NIST_A Drehzahlistwert A (16 Bit) r0063[0] FP4715 NIST_B Drehzahlistwert B (32 Bit) r0063 FP4710 IAIST Stromistwert r0068[0] FP6714 MIST Momentenistwert r0080[0] FP6714 PIST Leistungsistwert r0082[0] FP6714

NIST_GLATT Drehzahlistwert geglättet r0063[1] FP4715 IAIST_GLATT Stromistwert geglättet r0068[1] FP6714 MIST_GLATT Momentenistwert geglättet r0080[1] FP6714 PIST_GLATT Leistungsistwert geglättet r0082[1] FP6714

MELD_NAMUR VIK-NAMUR Meldebitleiste r3113, Siehe Tabelle "NAMUR Meldebitleiste"

--

WARN_CODE Warncode r2132 FP8065 FEHLER_CODE Fehlercode r2131 FP8060

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 235

6.6.6 Anlegen eines S150 im SIMATIC Manager Nach dem Aufruf des Hardwaremanagers muss der Profibusstrang ausgewählt werden, an dem der S150 angeschlossen werden soll. Im Katalog wird nun der S150 unter dem Ordner "Profibus-DP/Sinamics" angeklickt (Doppelklick). Es öffnet sich ein Fenster, in dem die Busadresse des S150 eingestellt werden kann. Sie muss mit der Adresse am Umrichter übereinstimmen (Schalter auf CU320 oder p0918). Nach der Bestätigung durch den OK-Button öffnet sich nun im Fenster "DP_Slave_Eigenschaften" die Lasche "Konfiguration".

Bild 6-24 SIMATIC-Maske im HW-Konfig: DP-Slave Eigenschaften S150

Im ersten Feld ist hier unter "Objekt" die Nummer 1 zu sehen. Im zweiten Feld unter "Telegrammauswahl" ist das Standardtelegramm 1 vorbelegt. Durch Anklicken des Standardtelegramms öffnet sich ein Auswahlfeld, in dem verschiedene Telegrammtypen ausgewählt werden können. Durch Anklicken der Lasche "Details" können Einzelheiten wie Peripherieadressen usw. für das ausgewählte Telegramm angezeigt und verändert werden. Soll kein Standardtelegramm, sondern ein frei projektierbares Telegramm (p0922 = 999) benutzt werden, so kann in dieser Maske auch die Anzahl der PZD´s verändert werden. Dabei ist es nicht notwendig, dass die Anzahl der PZD´s in Sende- und Empfangsrichtung gleich sind. Nach dem Speichern der Konfiguration müssen auf der Umrichterseite noch einige Einstellungen vorgenommen werden. Dabei ist zwischen der Bedienung über das AOP oder das Inbetriebnahmetool Starter zu unterscheiden.

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte 236 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bedienung über AOP Nach der Grundinbetriebnahme des S150 muss mit dem CU-Parameter p0009 = 1 die Geräte-Konfiguration ausgewählt werden. Anschließend muss in den CU-Parameter p0978 Index 0 eine 3 und in p0978 Index 1 eine 2 eingetragen und in das EEPROM gespeichert werden. Mit p0009 = 0 wird die Geräte-Konfiguration wieder verlassen. Die weitere Verschaltung der Prozessdaten im Umrichter erfolgt nun in Abhängigkeit der Einstellung von CU-Parameter p0922 oder anhand der Funktionspläne FP2410 bis FP2483.

Bedienung über Inbetriebnahmetool STARTER Stand ALONE Nach dem Durchlaufen des Geräteassistenten im STARTER muss in der Expertenliste der Control Unit der Parameter p0009 auf 1 (Geräte Konfiguration) gestellt werden. Anschließend muss in den CU-Parameter p0978 Index 0 eine 3 und in p0978 Index 1 eine 2 eingetragen werden. Mit p0009 = 0 wird die Geräte-Konfiguration wieder verlassen. Es ist darauf zu achten, dass im Online-Modus die Parameteränderung ins EEPROM übertragen werden muss.

Bedienung über Softwaretool STARTER und DRIVE ES Wenn neben dem SIMATIC – Programm Step 7 und dem Inbetriebnahmetool STARTER auch das Programm DRIVE_ES installiert ist, so kann das Inbetriebnahmetool STARTER direkt vom SIMATIC-Manager aufgerufen werden. Im STARTER muss dann der SINAMICS S150 über den Geräteassistent konfiguriert werden. Anschließend muss unter dem Antriebsname die Maske "Konfiguration" geöffnet werden.

Bild 6-25 STARTER - Maske Konfiguration nach dem ersten Öffnen

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Bedienung 6.6 PROFIBUS

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 237

In dieser Maske sind die in der "HW Konfig" des SIMATIC – Managers angelegten Peripherieadressen der Einspeisung und nicht dem Antrieb zugeordnet. Durch einen Mausklick auf die Pfeiltaster "Tiefer" rechts in der Maske werden Einspeisung und Antrieb in der Tabelle vertauscht. Jetzt muss die Maske komplett geschlossen und erneut geöffnet werden. Die Peripherieadressen sind jetzt dem Antrieb zugeordnet. Durch Betätigen des Buttons "Abgleich mit HW Konfig" werden diese Einstellung mit dem SIMATIC – Manager abgeglichen. Die Parametrierung kann nun in den Umrichter geladen werden.

6.6.7 Weitergehende Informationen zur Kommunikation über PROFBUS

Weitergehende Informationen zur Kommunikation über PROFIBUS Weitergehende Informationen zur Kommunikation über PROFIBUS können dem beiliegenden Dokument "SINAMICS S120 Funktionshandbuch" im Abschnitt "Kommunikation über PROFIBUS" entnommen werden.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte 238 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.7 Steuerung über das Bedienfeld

6.7.1 Bedienfeld (AOP30) Übersicht und Menüstruktur

Beschreibung Das Bedienfeld dient zum Parametrieren (Inbetriebnahme) Beobachten von Zustandsgrößen Steuerung des Antriebs Diagnose von Störungen und Warnungen Alle Funktionen sind über ein Menü erreichbar. Ausgangspunkt ist das Hauptmenü, das immer mit der gelben MENU Taste aufgerufen werden kann:

Dialogmaske für das Hauptmenü: Es ist mit der Taste "MENU" immer erreichbar. Durch Drücken der Tasten "F2" und "F3" kann innerhalb der Menüpunkte des Hauptmenüs navigiert werden.

Hinweis AOP-Reset Falls das AOP nicht mehr reagieren sollte, kann durch gleichzeitiges Drücken von Schlüssel-und AUS-Taste (länger als zwei Sekunden) beim anschließenden Loslassen der AUS-Taste ein Reset des AOP ausgelöst werden.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 239

Menüstruktur des Bedienfeldes

Bild 6-26 Menüstruktur des Bedienfeldes

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte 240 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.7.2 Menü Betriebsmaske

Beschreibung Die Betriebsmaske stellt die wichtigsten Zustandsgrößen des Antriebsgerätes zusammen: Es wird im Auslieferungszustand der Betriebszustand des Antriebs, die Drehrichtung, die Uhrzeit, sowie standardmäßig vier Antriebsgrößen (Parameter) numerisch und zwei in Balkendarstellung zum dauernden Beobachten angezeigt. Es gibt zwei Möglichkeiten in die Betriebsmaske zu gelangen: 1. Am Ende des Hochlaufes nach dem Einschalten der Versorgungsspannung. 2. Durch zweimaliges Drücken der MENU - Taste und F5 "OK"

Bild 6-27 Betriebsmaske

Beim Auftreten einer Störung wird automatisch in die Störmaske (siehe Kapitel "Störungen und Warnungen") verzweigt. Im LOCAL Steuerungsmodus kann die numerische Eingabe des Sollwertes angewählt werden (F2: Sollwert). Mit F3 "ändern" kann direkt das Menü "Betriebsmaske definieren" angewählt werden. Mit F4 "sel.Par" können die einzelnen Parameter der Betriebsmaske angewählt werden. Mit F1 "Hilfe+" wird dann die entsprechende Parameternummer des Kurzbezeichners angezeigt und es kann auch eine Beschreibung des Parameters aufgerufen werden.

Einstellmöglichkeiten Im Menü Inbetriebnahme / Service – AOP Einstellungen – Betriebsmaske definieren kann die Form der Darstellung und die angezeigten Werte bei Bedarf angepasst werden (siehe Kapitel "Bedienung/AOP30 Einstellungen").

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 241

6.7.3 Menü Parametrierung Im Menü Parametrierung können Einstellungen des Gerätes angepasst werden. Die Software des Antriebes ist modular aufgebaut. Die einzelnen Module werden DO ("Drive Object") genannt. In einem SINAMICS S150 sind folgende DOs vorhanden: CU: allgemeine Parameter der Regelungsbaugruppe A_INF: die geregelte Einspeisung VECTOR: die Antriebsregelung TM31: das Klemmenmodul TM31 (Option G60)

Parameter gleicher Funktionalität können mit gleicher Parameternummer in mehreren DOs vorkommen (z. B. p0002). Das AOP30 bedient Geräte, die aus mehr als einem Antrieb bestehen (in dieser Hinsicht ist auch eine geregelte Einspeisung ein "Antrieb"), in der Art, dass die Sicht auf einen, den "aktuellen Antrieb", gelegt wird. Die Umschaltung kann entweder in der Betriebsmaske oder im Hauptmenü erfolgen. Die entsprechende Funktionstaste ist mit "Antrieb" beschriftet. Dieser Antrieb bestimmt die Betriebsmaske die Anzeige von Störungen und Warnungen die Steuerung (EIN, AUS, …) eines Antriebes Je nach Wunsch können im AOP zwei Darstellungsarten gewählt werden: 1. Alle Parameter

hierbei werden alle im Gerät vorhandenen Parameter gelistet. Das DO, zu dem der aktuell angewählte Parameter gehört (invers dargestellt), wird links oben im Fenster in geschweiften Klammern angezeigt.

2. DO-Anwahl In dieser Darstellung kann vorab ein DO gewählt werden. Es werden dann nur die Parameter dieses DOs gelistet. (Die Darstellung der Expertenliste im STARTER kennt nur diese DO-Sicht)

In beiden Fällen richtet sich der Umfang der angezeigten Parameter nach der eingestellten Zugriffstufe. Die Zugriffstufe kann im Menü Sicherheitssperren eingestellt werden, das durch Drücken der Schlüsseltaste geöffnet wird. Für einfache Anwendungen reichen die Parameter der Zugriffstufen 1 und 2. In Zugriffstufe 3 "Experte" kann die Struktur der Funktion durch Verschaltungen von so genanten BICO-Parametern verändert werden. Im Menü Datensatzauswahl wird ausgewählt, welche Auswahl der jeweiligen Datensätze aktuell im Bedienfeld ANGEZEIGT wird. Datensatzparameter sind durch ein c, d, m, e, p zwischen Parameternummer und Parameterbezeichner gekennzeichnet. Beim Ändern eines Datensatzparameters ist die Datensatzauswahl zwischengeschaltet.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte 242 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bild 6-28 Datensatzauswahl

Erklärungen zur Bedienmaske: Unter "Max" wird die jeweilige maximale Anzahl der im Antrieb parametrierten und damit

anwählbaren Datensätzen angezeigt. Unter "Drive" wird angezeigt, welcher jeweilige Datensatz aktuell im Antrieb wirksam ist. Unter "AOP" wird angezeigt, welcher jeweilige Datensatz aktuell im Bedienfeld angezeigt

wird.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 243

6.7.4 Menü Störspeicher / Warnungsspeicher Bei Anwahl des Menüs wird eine Maske mit der Übersicht über anstehende Störungen und Warnungen angezeigt. Zu jedem Drive Object wird angezeigt, ob aktuelle Störungen bzw. Warnungen anstehen. Hierzu wird neben das jeweilige Drive Object der Begriff "Störung" bzw. "Warnung" eingeblendet. Im nachstehenden Bild ist zu erkennen, dass für das Drive Object "VECTOR" aktuell jeweils mindestens eine aktive Störung bzw. Warnung ansteht. Die beiden anderen Drive Objects melden keine Störung bzw. Warnung.

Störspeicher / Warnungsspeicher Durch Navigieren in die Zeile mit aktiven Warnungen bzw. Störungen und anschließendem Drücken der Taste F5 <Diag> erscheint eine Maske, in der die Auswahl der aktuellen bzw. alten Störungen bzw. Warnungen getroffen werden muss.

Diagnose anzeigen Durch Navigieren in die gewünschte Zeile und anschließendem Drücken der Taste F5 <OK> werden die entsprechenden Störungen bzw. Warnungen angezeigt. Beispielhaft wird hier die Liste der aktuellen Störungen ausgewählt.

Anzeige der aktuellen Störungen Es werden maximal 8 aktuelle Störungen mit der Störnummer und der Bezeichnung der Störung angezeigt. Über F1 <Hilfe> wird zusätzliche Hilfestellung für die Ursache und die Abhilfe der Störung angezeigt. Mit F5 <Quitt> können die Störungen quittiert werden. Ist das Quittieren einer Störung nicht möglich, so bleibt die Störung bestehen.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte 244 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.7.5 Menü Inbetriebnahme / Service

6.7.5.1 Antriebsinbetriebnahme Durch diese Anwahl kann aus dem Hauptmenü heraus eine neue Inbetriebnahme des Antriebes gestartet werden.

Grundinbetriebnahme Es werden nur die Parameter der Grundinbetriebnahme abgefragt und permanent gespeichert.

Komplett-Inbetriebnahme Es wird eine komplette Inbetriebnahme mit Motor- und Geberdateneingabe durchgeführt und anschließend aus den Motordaten eine Neuberechnung wichtiger Motorparameter durchgeführt. Dabei gehen die berechneten Parameterwerte einer früheren Inbetriebnahme verloren. Bei anschließender Motoridentifizierung werden die berechneten Werte überschrieben.

Motoridentifizierung Es erscheint die Auswahlmaske für die Motoridentifizierung.

Lüfterlaufzeit rücksetzen Nach einem Lüftertausch muss der Zeitzähler für die Überwachung der Lüfterlaufzeit zurückgesetzt werden.

6.7.5.2 Geräteinbetriebnahme

Geräteinbetriebnahme In diesem Menü kann der Geräteinbetriebnahmezustand direkt eingegeben werden. Nur dadurch ist es möglich, z. B. einen Parameter-Reset auf Werkseinstellung durchzuführen.

6.7.5.3 AOP30 Einstellungen

Steuerungseinstellungen Legt die Einstellungen für die Steuertasten im LOCAL Mode fest (siehe Kapitel "Bedienung/Steuerung über das Bedienfeld/Bedienung über Bedienfeld")

Displayeinstellungen In diesem Menü werden die Beleuchtung, die Beleuchtungsstärke und der Kontrast für das Display eingestellt.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 245

Betriebsmaske definieren In diesem Menü kann zwischen den fünf möglichen Betriebsmasken umgeschaltet werden. Es können die Parameter eingestellt werden, die im Display angezeigt werden sollen.

Bild 6-29 Betriebsmaske definieren

Die Zuordnung der Einträge zu den Maskenpositionen ist in der folgenden Abbildung dargestellt:

Bild 6-30 Positionen der Einträge der Betriebsmaske

6.7.5.4 Listen der Signale für die Betriebsmaske In den folgenden Tabellen sind einige wichtige Signale für die Betriebsmaske mit den jeweiligen Bezugsgrößen und der Vorbelegung bei der Schnellinbetriebnahme aufgelistet.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte 246 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Objekt VECTOR

Tabelle 6- 13 Liste der Signale für die Betriebsmaske - Objekt VECTOR

Signal Parameter Kurzname Einheit Normierung (100%=...) siehe nachfolgende

Tabelle Werkseinstellung (Eintrag-Nr.)

Drehzahlsollwert vor HLG (1) r1114 NSOLL 1/min p2000 Ausgangsfrequenz (2) r0024 F_AUS Hz Bezugsfrequenz Leistung geglättet (3) r0032 PWIRK kW r2004 Zwischenkreisspannung geglättet (4) r0026 U_DC V p2001 Drehzahlistwert geglättet (5) r0021 N_IST 1/min p2000 Stromistwert Betrag geglättet (6) r0027 I_IST A p2002 Temperatur Motor (7) r0035 1) T_MOT °C Bezugstemperatur Umrichtertemperatur (8) r0037 T_LT °C Bezugstemperatur Drehmomentistwert geglättet (9) r0031 M_IST Nm p2003 Umrichterausgangsspannung geglättet (10) r0025 U_AUS V p2001 für Diagnosezwecke Drehzahlsollwert geglättet r0020 NSOLL 1/min p2000 Aussteuergrad, geglättet r0028 AUSST % Bezugsaussteuergrad feldbildende Stromkomponente r0029 IDIST A p2002 momentenbildende Stromkomponente r0030 IQIST A p2002 Umrichter Überlast Grad der thermischen Überlast

r0036 LTI2T % 100 % = Abschaltung

Drehzahlistwert Motorgeber r0061 N_IST 1/min p2000 Drehzahlsollwert nach Filter r0062 NSOLL 1/min p2000 Drehzahlistwert nach Glättung r0063 N_IST 1/min p2000 Regelabweichung r0064 NDIFF 1/min p2000 Schlupffrequenz r0065 FSCHL Hz Bezugsfrequenz Ausgangsfrequenz r0066 F_AUS Hz Bezugsfrequenz Ausgangsspannung r0072 UIST V p2001 Aussteuergrad r0074 AUSST % Bezugsaussteuergrad momentenbildender Stromistwert r0078 IQIST A p2002 Momentenistwert r0080 M_IST Nm p2003 für erweiterte Diagnosezwecke Drehzahlfestsollwert wirksam r1024 1/min p2000 wirksamer Motorpotentiometersollwert r1050 1/min p2000 resultierender Drehzahlsollwert r1119 NSOLL 1/min p2000 n-Regler-Ausgang r1508 NREGY Nm p2003 n-Regler I-Anteil r1482 NREGI Nm p2003 Sollwert vom PROFIBUS r2050 PBSOL 1/min p2000

1) bei nicht bestückten Temperatursensoren wird ein Wert von –200 °C angezeigt.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 247

Normierungen bei Objekt VECTOR

Tabelle 6- 14 Normierungen bei Objekt VECTOR

Größe Normierungs- Parameter Vorbelegung bei der Schnellinbetriebnahme

Bezugsdrehzahl 100 % = p2000 p2000 = Maximaldrehzahl (p1082) Bezugsspannung 100 % = p2001 p2001 = 1000 V Bezugsstrom 100 % = p2002 p2002 = Stromgrenze (p0640) Bezugsdrehmoment 100 % = p2003 p2003 = 2 x Motornennmoment Bezugsleistung 100 % = r2004 r2004 = (p2003 x p2000 x π) / 30 Bezugsfrequenz 100% = p2000 / 60 Bezugsaussteuergrad 100 % = maximale Ausgangsspannung ohne

Übersteuerung

Bezugsfluss 100 % = Motorbemessungsfluss Bezugstemperatur 100 % = 100 °C

Objekt A_INF

Tabelle 6- 15 Liste der Signale für die Betriebsmaske - Objekt A_INF

Signal Parameter Kurzname Einheit Normierung (100%=...) siehe nachfolgende

Tabelle Zwischenkreisspannung geglättet (1) r0026 U_DC V p2001 Eingangsspannung (2) r0025 U_EIN V p2001 Wirkstrom (3) r0030 IWIRK A p2002 Netzfrequenz (4) r0024 FNETZ Hz p2000 Wirkleistung (5) r0032 PWIRK kW r2004 Stromistwert (6) r0027 I_IST A p2002 Temperatur Leistungsteil (7) r0037 T_LT ° C Bezugstemperatur Wirkleistung geglättet (8) r0032 PWIRK kW r2004 Aussteuergrad geglättet (9) r0028 AUSST % Bezugsaussteuergrad Blindstromkomponente geglättet (10) r0029 IBLND A p2002

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte 248 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Normierungen bei Objekt A_INF

Tabelle 6- 16 Normierungen bei Objekt A_INF

Größe Normierungs- Parameter Vorbelegung bei der Schnellinbetriebnahme

Bezugsfrequenz 100 % = p2000 p2000 = p0211 Bezugsspannung 100 % = p2001 p2001 = r0206 / r0207 Bezugsstrom 100 % = p2002 p2002 = r0207 Bezugsleistung 100 % = r2004 r2004 = r0206 Bezugsaussteuergrad 100 % = maximale Ausgangsspannung ohne Übersteuerung Bezugstemperatur 100 % = 100 °C

Objekt TM31

Tabelle 6- 17 Liste der Signale für die Betriebsmaske – Objekt TM31

Signal Parameter Kurzname Einheit Normierung (100 % = ...)

Analogeingang 0 [V, mA] r4052[0] AI_UI V, mA V: 100 V / mA: 100 mA Analogeingang 1 [V, mA] r4052[1] AI_UI V, mA V: 100 V / mA: 100 mA Analogeingang 0, skaliert r4055[0] AI_% % wie in p200x eingestellt Analogeingang 1, skaliert r4055[1] AI_% % wie in p200x eingestellt

Datum / Uhrzeit einstellen (für Datumsstempel bei Fehlermeldungen) In diesem Menü wird das Datum und die Uhrzeit eingestellt. Zusätzlich kann eingestellt werden, ob bzw. wie eine Synchronisation zwischen dem AOP und dem Antriebsgerät vorgenommen werden soll. Durch die Synchronisation AOP -> Drive ist es möglich, Fehlermeldungen mit Datumsstempel und Uhrzeit zu versehen. Keine (Werkseinstellung)

es wird keine Synchronisation der Zeiten zwischen AOP und Antriebsgerät vorgenommen.

AOP -> Drive – Beim Aktivieren der Option wird sofort eine Synchronisation vorgenommen, wobei die

aktuelle Zeit des AOP in das Antriebsgerät übertragen wird. – Nach jedem Neuanlauf des AOP wird die aktuelle Zeit des AOP in das Antriebsgerät

übertragen. – Jeden Tag um 2 Uhr (AOP-Zeit) wird die aktuelle Zeit des AOP in das Antriebsgerät

übertragen.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 249

Drive -> AOP – Beim Aktivieren der Option wird sofort eine Synchronisation vorgenommen, wobei die

aktuelle Zeit des Antriebsgerätes in das AOP übertragen wird. – Nach jedem Neuanlauf des AOP wird die aktuelle Zeit des Antriebsgerätes in das

AOP übertragen. – Jeden Tag um 2 Uhr (AOP-Zeit) wird die aktuelle Zeit des Antriebsgerätes in das AOP

übertragen.

Datumsformat In diesem Menü kann das Datumsformat eingestellt werden: DD.MM.YYYY: Europäisches Datumsformat MM/DD/YYYY: Nordamerikanisches Datumsformat

DO-Name-Anzeigemodus In diesem Menü kann die Anzeige des DO-Names zwischen dem Standardkürzel (z. B. VECTOR) und einem Benutzerdefinierbaren DO-Namen (z. B. Motor_1) umgeschaltet werden. Benutzerdefinierbarer DO-Name (Werkseinstellung: NEIN) Ja: Es wird der "Benutzerdefinierbare DO-Name", der im Parameter p0199 gespeichert

ist, anstatt des DO-Standardkürzels angezeigt. Nein: Es wird der DO-Standardkürzel angezeigt.

AOP-Einstellungen rücksetzen Durch die Anwahl dieses Menüpunktes werden folgende Einstellungen auf die AOP-Werkseinstellungen zurückgesetzt: Sprache Displayeinstellungen (Helligkeit, Kontrast) Betriebsmaske Steuerungseinstellungen

ACHTUNG Durch das Rücksetzen werden alle von der Werkseinstellung abweichenden Anpassungen im Bedienfeld sofort geändert. Dies kann unter Umständen zu einem ungewollten Betriebszustand des Schrankgerätes führen. Daher sollte das Rücksetzen nur mit großer Sorgfalt durchgeführt werden!

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte 250 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.7.5.5 AOP30 Diagnose

Software / Datenbankversion In diesem Menü werden die Versionen der Firmware und Datenbank angezeigt. Die Version der Datenbank muss zum Softwarestand der Antriebssoftware (nachzusehen im Parameter r0018) passen.

Batteriezustand In diesem Menü wird die Batteriespannung in Volt und als Balkenanzeige angezeigt. Durch die Batterie werden die Daten in der Datenbank und die aktuelle Uhrzeit erhalten. Eine Batteriespannung von ≤ 2 V entspricht dem Wert 0 %, eine Spannung ≥ 3 V entspricht 100 % in der Abbildung der Batteriespannung als Prozentanzeige. Bis zu einer Batteriespannung von 2 V ist die Datensicherheit gewährleistet. Bei einer Batteriespannung von ≤ 2,45 V wird in der Statuszeile die Meldung "Batterie

tauschen" eingeblendet. Bei einer Batteriespannung ≤ 2,30 V erscheint das Popupfenster: "Warnung Schwache

Batterie". Bei einer Batteriespannung von ≤ 2 V erscheint das Popupfenster: "Achtung: Die Batterie

ist leer". Falls nach längerem abgeschalteten Zustand durch Spannungsunterschreitung die

Uhrzeit und/oder die Datenbank fehlt, wird der Verlust beim Einschalten durch CRC-Check festgestellt. Dadurch wird eine Meldung zum Batteriewechsel und anschließendem Datenbank-Laden bzw. Uhrzeit setzen ausgelöst.

Hinweise zum Tausch der Batterie finden Sie in Kapitel "Wartung und Instandhaltung"

Tastaturtest In der Maske wird die Funktionsfähigkeit der Tasten überprüft. Gedrückte Tasten werden auf dem Display in Form einer symbolischen Tastatur dargestellt. Tasten können in beliebiger Reihenfolge gedrückt werden. Die Maske kann erst dann verlassen werden (F4-"zurück"), wenn jede Taste mindestens einmal gedrückt wurde.

Hinweis Der Tastentest kann auch durch langes Drücken einer beliebigen Taste verlassen werden.

LED Test In der Maske wird die Funktionsfähigkeit der 4 LED überprüft.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 251

6.7.6 Language/Sprache/Langue/Idioma/Lingua Das Bedienfeld lädt die Texte für die verschiedenen Sprachen aus dem Antrieb. Über das Menü "Language/Sprache/Langue/Idioma/Lingua" kann die Bedienfeldsprache geändert werden.

Hinweis Weitere Sprachen für das Bedienfeld Weitere als die im Bedienfeld aktuell vorhandenen Sprachen sind auf Anfrage erhältlich.

6.7.7 Bedienung über Bedienfeld (LOCAL-Mode) Die Steuertasten werden durch Umschaltung in den LOCAL Betrieb aktiviert. Leuchtet die grüne LED in der Taste LOCAL-REMOTE nicht, sind sie ohne Funktion.

Hinweis Wenn die Funktion "AUS in REMOTE" aktiviert ist, blinkt die LED in der LOCAL-REMOTE-Taste.

Bei Steuerungshoheit LOCAL werden alle Zusatz-Sollwerte deaktiviert. Nach Übergabe der Steuerungshoheit an das Bedienfeld sind die BICO-Verschaltungen auf Bit 0 bis Bit 10 des Steuerwortes der Ablaufsteuerung nicht wirksam (siehe Funktionsplan 2501).

6.7.7.1 LOCAL/REMOTE-Taste Aktivierung LOCAL-Mode: Taste LOCAL drücken LOCAL-Mode: LED leuchtet REMOTE-Mode: LED leuchtet nicht, Tasten EIN, AUS, JOG, Drehrichtungsumkehr, schneller, langsamer sind nicht wirksam.

Einstellungen: MENU – Inbetriebnahme / Service – AOP Einstellungen – Steuerungseinstellungen LOCAL Mode speichern (Werkseinstellung: Ja) Ja: Der Betriebszustand "LOCAL" bzw. "REMOTE" wird beim Ausschalten der

Spannungsversorgung gespeichert und nach dem Wiedereinschalten wieder hergestellt. Nein: Der Betriebszustand "LOCAL" bzw. "REMOTE" wird nicht gespeichert. Beim

Einschalten der Spannungsversorgung wird auf "REMOTE" geschaltet. AUS in REMOTE (Werkseinstellung: Nein) Ja: Die AUS-Taste wirkt auch bei Steuerung des Antriebes über externe Quellen im

REMOTE-Mode (PROFIBUS, Kundenklemmleiste, NAMUR-Klemmenleiste). WARNUNG: Diese Funktion ist keine NOT-AUS-Funktion!

Nein: Die AUS-Taste wirkt nur im LOCAL-Mode.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte 252 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

LOCAL/REMOTE auch im Betrieb (Werkseinstellung: Nein) Ja: LOCAL/REMOTE-Umschaltung ist bei eingeschaltetem Antrieb (laufender Motor)

möglich. Nein: Vor dem Umschalten nach LOCAL wird überprüft, ob der Antrieb im Zustand

Betrieb ist. Wenn Ja wird die Umschaltung mit der Fehlermeldung "Local nicht möglich" verweigert. Vor der Umschaltung nach REMOTE wird der Antrieb ausgeschaltet und der Sollwert auf 0 gesetzt.

6.7.7.2 EIN-Taste / AUS-Taste EIN-Taste: im LOCAL immer aktiv, wenn die Bediensperre deaktiviert ist. AUS-Taste: wirkt in der Werkseinstellung als AUS1 = Rücklauf an der Rücklauframpe (p1121), bei n = 0: Spannungsfreischaltung (nur falls Hauptschütz vorhanden) Die Aus-Taste ist im LOCAL-Mode aktiv und wenn die Funktion "AUS in REMOTE" aktiv ist.

Einstellungen: MENU – Inbetriebnahme / Service – AOP Einstellungen – Steuerungseinstellungen Rote AUS-Taste wirkt als: (Werkseinstellung: AUS1) AUS1: Rücklauf an der Rücklauframpe (p1121) AUS2: sofort Impulssperre, Motor trudelt aus AUS3: Rücklauf an der Schnellhaltrampe (p1135)

6.7.7.3 Links/Rechts Umschaltung

Einstellungen: MENU – Inbetriebnahme / Service – AOP Einstellungen – Steuerungseinstellungen

Links/Rechts Umschaltung (Werkseinstellung: Nein) Ja: Im LOCAL-Mode ist Links/Rechts-Umschaltung über die Links/Rechts-Taste möglich. Nein: Die Links/Rechts-Taste ist im LOCAL-Mode unwirksam. Aus Sicherheitsgründen ist die Links/Rechts Taste in der Werkseinstellung gesperrt (Pumpen und Lüfter dürfen normalerweise nur in einer Drehrichtung betrieben werden). Die aktuell angewählte Drehrichtung wird im Zustand "Betrieb" im LOCAL Mode durch einen Pfeil neben dem Betriebszustand angezeigt.

Hinweis Bei der Aktivierung der Links/Rechts-Umschaltung sind noch weitere Einstellungen notwendig.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 253

6.7.7.4 Tippen

Einstellungen: MENU – Inbetriebnahme / Service – AOP Einstellungen – Steuerungseinstellungen

JOG-Taste (Tippen) aktiv (Werkseinstellung: Nein) Ja: Die Tippen-Taste wirkt im LOCAL-Mode im Zustand "Einschaltbereit" (nicht bei

"Betrieb"). Es wird die Drehzahl angefahren, die im Parameter p1058 eingestellt ist. Nein: Die Tippen-Taste ist im LOCAL-Mode unwirksam.

6.7.7.5 Sollwert höher / Sollwert tiefer Mit den Tasten höher und tiefer kann der Sollwert mit einer Auflösung von 1 min-1 der Maximaldrehzahl vorgegeben werden. Alternativ kann der Sollwert auch numerisch eingegeben werden. Dazu in der Betriebsmaske F2 drücken. Es erscheint ein invertiert dargestelltes Editierfeld zur Eingabe der gewünschten Drehzahl. Der gewünschte Wert wird mit der Zehnertastatur eingegeben. Mit F5 "OK" wird der Sollwert übernommen. Mit der numerischen Eingabe kann jede Drehzahl im Bereich zwischen Minimaldrehzahl (p1080) und Maximaldrehzahl (p1082) eingegeben werden. Die Vorgabe des Sollwertes im LOCAL Mode erfolgt unipolar. Eine Drehrichtungsumkehr kann durch die Taste "Links/Rechts-Umschaltung" vorgenommen werden. Rechtslauf und "Taste höher" bedeutet:

angezeigter Sollwert ist positiv und die Ausgangsfrequenz wird erhöht. Linkslauf und "Taste höher" bedeutet:

angezeigter Sollwert ist negativ und die Ausgangsfrequenz wird erhöht.

6.7.7.6 AOP Sollwert

Einstellungen: MENU – Inbetriebnahme / Service – AOP Einstellungen – Steuerungseinstellungen AOP Sollwert speichern (Werkseinstellung: Nein) Ja: Im LOCAL-Mode wird der zuletzt gefahrene Sollwert (nach Loslassen der HÖHER

oder Tiefer-Taste oder nach Bestätigung einer numerischen Eingabe) gespeichert. Beim nächsten EIN-Schalten im LOCAL-Mode wird wieder der gespeicherte Sollwert angefahren. Das geschieht auch, wenn zwischendurch nach REMOTE geschaltet oder die Versorgungsspannung ausgeschaltet wurde. Beim Umschalten vom REMOTE- auf den LOCAL-Mode bei eingeschaltetem Antrieb (laufender Motor) wird der zuletzt anliegende Istwert als Ausgangswert für den AOP Sollwert übernommen und gespeichert. Erfolgt die Umschaltung vom REMOTE- auf den LOCAL-Mode bei ausgeschaltetem Antrieb, wird der zuletzt gespeicherte AOP Sollwert verwendet.

Nein: Beim EIN-Schalten im LOCAL-Mode wird immer auf die in "AOP Startsollwert" eingegebene Drehzahl gefahren. Beim Umschalten vom REMOTE- auf den LOCAL-Mode bei eingeschaltetem Antrieb (laufender Motor) wird der zuletzt anliegende Istwert als Ausgangswert für den AOP Sollwert eingestellt.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte 254 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

AOP Sollwert Hochlaufzeit (Werkseinstellung: 10 s) AOP Sollwert Rücklaufzeit (Werkseinstellung: 10 s) Empfehlung: wie Hoch-/Rücklaufzeit (p1120 / p1121) einstellen

Ein Verstellen dieser Hoch und Rücklaufzeiten beeinflusst nicht die Einstellung der Parameter p1120, p1121, da es sich hier um eine AOP spezifische Einstellmöglichkeit handelt.

AOP Startsollwert (Werkseinstellung: 0.000 min-1)

Hinweis Der interne Hochlaufgeber des Antriebes ist immer aktiv.

Einstellungen: MENU – Inbetriebnahme / Service – AOP Einstellungen – Steuerungseinstellungen AOP Local Mode sperren (Werkseinstellung: Nein) Ja: Die Funktionalität "Steuerung über Bedienfeld" ist deaktiviert. Die Taste

LOCAL/REMOTE ist wirkungslos. Nein: Die Taste LOCAL/REMOTE ist aktiv.

Hinweis Die Funktionalität LOCAL kann auch am Antrieb über Parameter p0806 (BI: Steuerungshoheit sperren) gesperrt werden.

Einstellungen: MENU – Inbetriebnahme / Service – AOP Einstellungen – Steuerungseinstellungen Fehler quittieren über AOP (Werkseinstellung: Ja) Ja: Das Quittieren von Fehlern über das AOP ist möglich. Nein: Das Quittieren von Fehlern über das AOP ist gesperrt.

6.7.7.7 Timeout-Überwachung Im Zustand "LOCAL" oder wenn "AUS in REMOTE" aktiv ist wird der Antrieb beim Abziehen des Datenkabels zwischen AOP und Antrieb nach 1 s abgeschaltet.

6.7.7.8 Bediensperre / Parametriersperre Zum Schutz gegen versehentliches Bedienen der Steuertasten und gegen unbeabsichtigtes Ändern von Parametern kann durch eine Schlüsseltaste eine Bedien- bzw. Parametriersperre eingeschaltet werden. Diese eingeschalteten Sicherheitssperren werden auf dem Display rechts oben durch zwei Schlüssel-Symbole angezeigt.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 255

Tabelle 6- 18 Anzeige von Bedien-/ Parametriersperre

Art der Sperre Online-Betrieb Offline-Betrieb keine Sicherheitssperre

Bediensperre

Parametriersperre

Bediensperre + Parametriersperre

Einstellungen

Bild 6-31 Sicherheitssperren einstellen

Die Einstellung "Bediensperre" kann nach Anwahl des Auswahlfeldes direkt über <F5> "ändern" geändert werden. Bei Aktivierung der "Parametriersperre" muss ein numerisches Passwort eingegeben und wiederholt werden. Dieses Passwort muss bei der Deaktivierung ebenfalls eingegeben werden. Bediensperre (Werkseinstellung: Nicht Aktiv) Aktiv: Die Inhalte von Parametern können weiterhin angesehen werden, das Abspeichern

eines Parameterwertes ist aber in jedem Fall verhindert (Meldung: "Hinweis: Bediensperre aktiv"). Die AUS-Taste (rot) ist wirksam. Die Tasten LOCAL/REMOTE, EIN (grün), JOG, LINKS/RECHTS, HÖHER und TIEFER sind unwirksam.

Parametriersperre (Werkseinstellung: Nicht Aktiv) Aktiv: Es wird eine Sperre des Änderns von Parametern mit Kennwortschutz ausgelöst.

Die Parametrierung verhält sich wie im Zustand Bediensperre. Beim Versuch, Parameterwerte zu verändern kommt hier die Meldung: "Hinweis: Parametriersperre aktiv". Es sind aber alle Steuertasten weiterhin wirksam.

Zugriffstufe (Werkseinstellung: Experte): Zur kompakten Darstellung der für die erforderliche Komplexität der Anwendung gehörenden Parametriermöglichkeiten werden die Parameter gefiltert angezeigt, die Wahl erfolgt unter Zugriffstufe. Für besondere Aktionen ist ein Expertenlevel erforderlich, der nur von fachkundigem Bedienpersonal verwendet werden darf.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte 256 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Hinweis Beim Aktivieren der Bedien- oder Parametriersperre wird automatisch ein "Copy RAM to ROM" durchgeführt, dadurch werden die Parametereinstellungen nichtflüchtig auf der Speicherkarte gesichert.

6.7.8 Störungen und Warnungen

Anzeige von Störungen/Warnungen Der Antrieb zeigt einen Fehlerfall durch Melden der entsprechenden Störung(en) und/oder Warnung(en) am Bedienfeld an. Dabei werden Störungen durch ein Aufleuchten der roten "FAULT"-LED und eine fest angesprungene Störmaske am Display dargestellt. Mit F1-Hilfe wird Information über Ursache und Abhilfemaßnahmen angeboten. Mit F5-Quitt. kann eine gespeicherte Störung quittiert werden. Anstehende Warnungen werden durch Aufleuchten der gelben "ALARM"-LED angezeigt, zusätzlich wird ein entsprechender Hinweis auf die Ursache in der Statuszeile des Bedienfeldes angezeigt.

Was ist eine Störung? Eine Störung ist eine Meldung des Antriebs über einen Fehler oder einen besonderen (nicht gewollten) Zustand, der zum Abschalten des Antriebes führt. Ursache hierzu kann eine umrichterinterne Störung aber auch eine externe Störung ausgelöst z. B. von der Wicklungstemperaturüberwachung des Motors sein. Die Störungen werden am Display angezeigt und können über PROFIBUS an ein überlagertes Leitsystem gemeldet werden. Zusätzlich ist in der Werkseinstellung ein Relaisausgang mit der Meldung "Umrichter Störung" belegt. Nach Beseitigung der Ursache der Störung muss die Störmeldung quittiert werden.

Was ist eine Warnung? Eine Warnung ist die Reaktion auf einen vom Antrieb erkannten Fehlerzustand, der nicht zum Abschalten des Antriebs führt und nicht quittiert werden muss. Demnach sind Warnungen selbstquittierend, d. h. wenn die Ursache nicht mehr vorhanden ist setzen sie sich eigenständig zurück.

Anzeige von Störungen und Warnungen Jede Störung und Warnung wird im Störpuffer/ Warnpuffer mit dem Zeitpunkt für "gekommen" eingetragen. Der Zeitstempel bezieht sich auf die Systemzeit (r2114). Über MENU – Störspeicher / Warnungsspeicher wird in eine Übersichtsmaske gesprungen, die für jedes Drive Object im System den aktuellen Zustand für Störung und/oder Warnung anzeigt. Mit F4 "weitere" wird ein Popup-Menü mit den Möglichkeiten "zurück" und "Quitt" angeboten. Die gewünschte Funktion kann mit F2 und F3 angewählt und mit F5 "OK" ausgeführt werden. Die Funktion "Quitt" schickt an jedes Drive Object ein Quittierungssignal. Wenn alle Störungen quittiert werden, erlischt die rote FAULT-LED.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 257

Bild 6-32 Störungsmaske

Mit F5-Quitt. kann eine gespeicherte Störung quittiert werden.

Bild 6-33 Warnungsmaske

Mit F5-Clear werden die nicht mehr aktiven Warnungen aus dem Warnungsspeicher entfernt.

6.7.9 Permanentes Speichern der Parameter

Beschreibung Wenn mit dem Bedienfeld Parameter geändert werden (im Parameter-Editor Bestätigung mit OK), werden die neuen Werte zunächst in einem flüchtigen Speicher (RAM) des Umrichters gespeichert. Bis zum permanenten Abspeichern blinkt rechts oben in der AOP-Anzeige ein "S". Damit wird signalisiert, dass mindestens 1 Parameter geändert und noch nicht permanent abgespeichert wurde. Es gibt 2 Möglichkeiten das permanente Abspeichern der geänderten Parameter auszulösen: Über <MENU> <Parametrierung> <OK> <Permanente Parameterübernahme> wird das

permanente Abspeichern ausgelöst. Beim Bestätigen einer Parametereinstellung mit OK die OK-Taste länger drücken (>1 s).

Es erscheint die Abrage, ob im EEPROM gespeichert werden soll. Bei "Ja" wird das Abspeichern durchgeführt. Bei "Nein" wird nichts permanent gespeichert und dies durch das blinkende "S" signalisiert.

Bei beiden Möglichkeiten der permanenten Speicherung werden alle noch nicht permanent gespeicherten Änderungen im EEPROM abgespeichert.

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Bedienung 6.7 Steuerung über das Bedienfeld

Umrichter-Schrankgeräte 258 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.7.10 Parametrierstörungen Tritt beim Lesen oder Schreiben von Parametern ein Fehler auf, wird ein Popup-Fenster mit der Fehlerursache angezeigt. Es erscheint Parameterschreibfehler (d)pxxxx.yy:0xnn und eine Erklärung in Klartext über die Art des Parametrierfehlers.

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Bedienung 6.8 PROFINET IO

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 259

6.8 PROFINET IO

6.8.1 Online-Betrieb herstellen: STARTER über PROFINET IO

Beschreibung Der Online-Betrieb mit PROFINET IO erfolgt über TCP/IP.

Voraussetzungen STARTER ab der Version 4.1.5 oder höher Aktuellste Version des Tauftools PST (Primary Setup Tool)

Das Primary Setup Tool befindet sich auf der STARTER-DVD oder kann im Internet kostenlos unter folgendem Link heruntergeladen werden: http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19440762

CBE20

STARTER über PROFINET IO (Beispiel)

Bild 6-34 STARTER über PROFINET (Beispiel)

Ablauf Online-Betrieb herstellen mit PROFINET 1. Einstellung der IP-Adresse in Windows XP

Dem PC/PG wird hier eine feste freie IP-Adresse zugewiesen. 2. Einstellungen im STARTER 3. Vergabe der IP-Adresse und des Namens über PST (Knotentaufe) oder STARTER

Damit der STARTER eine Kommunikation aufbauen kann, muss die PROFINET-Schnittstelle "getauft" werden.

4. Online-Betrieb im STARTER anwählen.

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Bedienung 6.8 PROFINET IO

Umrichter-Schrankgeräte 260 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Einstellung der IP-Adresse in Windows XP Auf dem Desktop rechter Mausklick auf "Netzwerkumgebung" -> Eigenschaften -> Doppelklick auf Netzwerkkarte -> Eigenschaften -> Internet Protocol (TCP/IP) auswählen -> Eigenschaften -> Eingabe der frei vergebbaren Adressen.

Bild 6-35 Eigenschaften von Internet Protocol (TCP/IP)

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Bedienung 6.8 PROFINET IO

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 261

Einstellungen im STARTER Im STARTER ist die Kommunikation über PROFINET wie folgt einzustellen: Extras -> PG/PC-Schnittstelle einstellen...

Bild 6-36 PG/PC-Schnittstelle einstellen

Rechter Mausklick auf Antriebsgerät -> Zielgerät -> Online-Zugang -> Adresse Baugruppe

Bild 6-37 Online-Zugang herstellen

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Bedienung 6.8 PROFINET IO

Umrichter-Schrankgeräte 262 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Vergabe der IP-Adresse und des Namens

Hinweis Für die Namensvergabe bei IO-Devices in PROFINET (SINAMICS-Komponenten) müssen ST (Structured Text)-Konventionen erfüllt werden. Die Namen müssen innerhalb des PROFINET eindeutig sein. Die Zeichen "-" und "." im Namen eines IO-Devices sind nicht erlaubt.

Vergabe mit Tauftool PST Über das Tauftool PST (Primary Setup Tool) kann der PROFINET-Schnittstelle eine IP-Adresse und ein Name gegeben werden. Direkte Ethernet-Leitung vom PG/PC zur PROFINET-Schnittstelle legen. Control Unit einschalten. Starten des Primary Setup Tools. Einstellungen -> Netzwerkkarte -> Auswahl der Netzwerkkarte Netzwerk -> Durchsuchen (oder F5) Markieren des PROFINET-Gerätes -> Baugruppe -> Name vergeben -> Stationsnamen

eintragen -> OK Baugruppe -> Laden Netzwerk -> Durchsuchen (oder F5) Zweig "Ind. Ethernet-Schnittstelle" unter dem PROFINET-Gerät markieren -> IP-Adresse

zuordnen -> IP-Adresse eintragen (z. B. 169.254.11.22) -> Subnetzmaske eingeben (z. B. 255.255.0.0) Zum Betrieb vom STARTER müssen die Subnetzmasken übereinstimmen.

Baugruppe -> Laden

Hinweis Die IP-Adresse und der Gerätename werden bei der Control Unit auf der Speicherkarte nichtflüchtig gespeichert.

Vergabe mit STARTER, Funktion "Erreichbare Teilnehmer" Über den STARTER kann der PROFINET-Schnittstelle eine IP-Adresse und ein Name vergeben werden. Direkte Ethernet-Leitung vom PG/PC zur PROFINET-Schnittstelle legen. Control Unit einschalten. STARTER öffnen. Über Projekt -> Erreichbare Teilnehmer oder die Schaltfläche "Erreichbare Teilnehmer"

werden die im PROFINET verfügbaren Teilnehmer gesucht. Das SINAMICS-Antriebsobjekt mit CBE20 wird als Busteilnehmer mit IP-Adresse 0.0.0.0

und ohne Namen erkannt und angezeigt. Markieren Sie den Busteilnehmereintrag und wählen Sie den angezeigten Menüpunkt

"Ethernet Teilnehmer bearbeiten" mit der rechten Maustaste.

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Bedienung 6.8 PROFINET IO

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 263

In der folgenden Maske "Ethernet-Teilnehmer bearbeiten" tragen Sie den Gerätenamen für die PROFINET-Schnittstelle ein und klicken auf die Schaltfläche "Name zuweisen". Bei der IP-Konfiguration tragen Sie die IP-Adresse ein (z. B. 169.254.11.22) und geben die Subnetzmaske an (z. B. 255.255.0.0). Anschließend klicken Sie auf die Schaltfläche "IP-Konfiguration zuweisen". Schließen Sie die Maske.

Mit Schaltfläche "Aktualisieren (F5)" werden IP-Adresse und Name im Eintrag für den Busteilnehmer angezeigt. Falls nicht, schließen Sie die Maske "Erreichbare Teilnehmer" und lassen nochmals nach erreichbaren Teilnehmern suchen.

Wird die PROFINET-Schnittstelle als Busteilnehmer angezeigt, markieren Sie den Eintrag und klicken Sie die Schaltfläche "Übernehmen".

Der SINAMICS-Antrieb mit CBE20 wird als Antriebsobjekt im Projektbaum angezeigt. Weitere Konfigurationen für das Antriebsobjekt können vorgenommen werden. Schaltfläche "Mit Zielsystem verbinden" klicken und mit Zielsystem -> Laden -> ins

Zielgerät das Projekt auf die Speicherkarte der Control Unit laden.

Hinweis Die IP-Adresse und der Gerätename werden bei der Control Unit auf der Speicherkarte nichtflüchtig gespeichert.

6.8.2 Allgemeines über PROFINET IO

6.8.2.1 Allgemeine Informationen über PROFINET IO bei SINAMICS

Allgemeines PROFINET IO ist ein offener Industrial Ethernet Standard mit breitem Anwendungsbereich in der Fertigungs- und Prozessautomatisierung. PROFINET IO basiert auf Industrial Ethernet und nutzt TCP/IP- und IT-Standards. Herstellerunabhängigkeit und Offenheit sind durch folgende Normen garantiert: Internationale Norm IEC 61158 Der PROFINET IO ist auf schnelle zeitkritische Datenübertragungen in der Feldebene optimiert.

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Bedienung 6.8 PROFINET IO

Umrichter-Schrankgeräte 264 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

PROFINET Im Rahmen von Totally Integrated Automation (TIA) ist PROFINET IO die konsequente Fortführung von: PROFIBUS DP, dem etablierten Feldbus,

und Industrial Ethernet, dem Kommunikationsbus für die Zellenebene. Die Erfahrungen aus beiden Systemen wurden und werden in PROFINET IO integriert. PROFINET IO als Ethernet-basierter Automatisierungsstandard von PROFIBUS International (PROFIBUS Nutzerorganisation e.V.) definiert damit ein herstellerübergreifendes Kommunikations- und Engineering-Modell. PROFINET IO beschreibt den gesamten Datenaustausch zwischen IO-Controllern (Geräte mit sog. "Master-Funktionalität") und den IO-Devices (Geräte mit sog. "Slave-Funktionalität"), sowie die Parametrierung und Diagnose. Das Projektieren eines IO-Systems ist nahezu identisch wie bei PROFIBUS gehalten. Ein PROFINET IO System wird aus den folgenden Geräten zusammengesetzt: IO-Controller ist eine Steuerung, die die Automatisierungsaufgabe kontrolliert. IO-Device ist ein Gerät, das von einem IO-Controller kontrolliert und gesteuert wird. Ein

IO-Device besteht aus mehreren Modulen und Submodulen. IO-Supervisor ist ein Engineering Werkzeug typischerweise basierend auf einem PC, um

die einzelnen IO-Devices (Antriebsgerät) zu parametrieren und zu diagnostizieren. IO-Devices: Antriebsgeräte mit PROFINET-Schnittstelle SINAMICS S150 mit CU320-2 DP und gestecktem CBE20 Mit SINAMICS S150 und CBE20 kann die Kommunikation über PROFINET IO mit RT erfolgen.

Hinweis PROFINET für Antriebstechnik ist in folgender Literatur genormt und beschrieben: PROFIBUS Profile PROFIdrive – Profile Drive Technology Version V4.1, May 2006, PROFIBUS User Organization e. V. Haid-und-Neu-Straße 7, D-76131 Karlsruhe http://www.profibus.com, Order Number 3.172, spez. Kap. 6 IEC 61800-7

VORSICHT Bei gestecktem Communication Board CBE20 wird der zyklische PZD-Kanal für PROFIBUS DP deaktiviert.

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Bedienung 6.8 PROFINET IO

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 265

6.8.2.2 Echtzeit (RT)- und Isochrone Echtzeit (IRT)-Kommunikation

Echtzeitkommunikation Bei der Kommunikation über TCP/IP kann es zu Laufzeiten kommen, die für die Erfordernisse der Fertigungsautomatisierung zu lange sind und nicht deterministisch sind. PROFINET IO nutzt bei der Kommunikation von zeitkritischen IO-Nutzdaten deshalb nicht TCP/IP, sondern einen eigenen Echtzeit-Kanal.

Determinismus Determinismus bedeutet, dass ein System vorhersagbar (deterministisch) reagiert. Bei PROFINET IO ist eine genaue Determinierung (Vorhersage) des Übertragungszeitpunktes möglich.

PROFINET IO mit RT (Real Time) Real Time bedeutet, dass ein System externe Ereignisse in definierter Zeit verarbeitet. Innerhalb von PROFINET IO werden Prozessdaten und Alarme immer in Real-Time (RT) übertragen. Die RT-Kommunikation stellt die Basis für den Datenaustausch bei PROFINET IO dar. Real-Time-Daten werden höherprior behandelt als TCP(UDP)/IP-Daten. Die Übertragung zeitkritischer Daten findet in garantierten Zeitintervallen statt.

PROFINET IO mit IRT (Isochronous Real Time) Isochronous Real Time Ethernet: Echtzeit-Eigenschaft von PROFINET IO, bei der IRT-Telegramme deterministisch, über geplante Kommunikationswege in festgelegter Reihenfolge übertragen werden, um bestmögliche Synchronität und Performance zwischen IO-Controller und IO-Device (Antriebsgerät) zu erreichen. Wird auch als zeitlich geplante Kommunikation bezeichnet, wobei Kenntnisse über die Netzwerkstruktur ausgenutzt werden. IRT erfordert spezielle Netzkomponenten, die eine geplante Datenübertragung unterstützen. Mit der Implementierung dieses Übertragungsverfahrens werden Zykluszeiten von min. 500 μs und eine Jittergenauigkeit von weniger als 1 μs erreicht.

Bild 6-38 Bandbreitenverteilung/-reservierung PROFINET IO IRT

Hinweis Für den Betrieb von S7-300 Stationen mit SINAMICS Antrieben ist derzeit nur eine Kommunikation über PROFINET IO mit RT und IRT Hohe Flexibilität möglich.

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Bedienung 6.8 PROFINET IO

Umrichter-Schrankgeräte 266 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.8.2.3 Adressen

Definition: MAC-Adresse Jedem PROFINET-Gerät wird bereits im Werk eine weltweit eindeutige Geräte-Identifikation zugewiesen. Diese 6 Byte lange Geräte-Identifikation ist die MAC-Adresse. Die MAC-Adresse teilt sich auf in: 3 Byte Herstellerkennung und 3 Byte Gerätekennung (laufende Nummer). Die MAC-Adresse steht im Regelfall von vorne lesbar auf dem Gerät. Z. B. : 08-00-06-6B-80-C0

IP-Adresse Damit ein PROFINET-Gerät als Teilnehmer am Industrial Ethernet angesprochen werden kann, benötigt dieses Gerät zusätzlich eine im Netz eindeutige IP-Adresse. Die IP-Adresse besteht aus 4 Dezimalzahlen mit dem Wertebereich 0 bis 255. Die Dezimalzahlen sind durch einen Punkt voneinander getrennt. Die IP-Adresse setzt sich zusammen aus der Adresse des (Sub-)Netzes und der Adresse des Teilnehmers (im Allgemeinen auch Host oder Netzknoten genannt).

IP-Adressvergabe Für den Verbindungsaufbau und die Parametrierung ist das TCP/IP-Protokoll Voraussetzung. Daher ist eine IP-Adresse nötig. Die IP-Adressen der IO-Devices können durch den IO-Controller vergeben werden und haben immer dieselbe Subnetzmaske wie der IO-Controller. In diesem Fall wird die IP-Adresse nicht dauerhaft gespeichert. Nach POWER ON/OFF geht der Eintrag für die IP-Adresse verloren. Soll die IP-Adresse nichtflüchtig gespeichert werden, muss die Adressvergabe mit dem Primary Setup Tool (PST) oder mit dem STARTER durchgeführt werden. Diese Funktion kann auch mit der HW-Konfig von STEP 7 durchgeführt werden, hier heißt die Funktion "Ethernet–Teilnehmer bearbeiten".

Hinweis Wenn das Netz Teil eines bestehenden Ethernet-Firmennetzes ist, dann erfragen Sie diese Daten (IP-Adresse) von Ihrem Netzwerkadministrator.

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Bedienung 6.8 PROFINET IO

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 267

Gerätenamen (NameOfStation) Im Auslieferungszustand hat ein IO-Device keinen Gerätenamen. Erst nach der Zuweisung eines Gerätenamens mit dem IO-Supervisor ist ein IO-Device für einen IO-Controller adressierbar, z. B. für die Übertragung der Projektierungsdaten (u. a. die IP-Adresse) im Anlauf oder für den Nutzdatenaustausch im zyklischen Betrieb.

ACHTUNG Der Gerätename muss nichtflüchtig gespeichert werden, entweder mit dem Primary Setup Tool (PST) oder mit der HW-Konfig von STEP 7.

Austausch der Control Unit (IO-Device) Sind die IP-Adresse und der Gerätename nichtflüchtig gespeichert, werden auch diese Daten mit der Speicherkarte (CF-Card) der Control Unit weitergeben. Wenn im Falle eines Geräte- oder Moduldefektes eine Control Unit komplett getauscht werden muss, führt die neue Control Unit anhand der Daten auf der Speicherkarte automatisch eine Parametrierung und Konfigurierung durch. Anschließend wird der zyklische Nutzdatenaustausch wieder hergestellt. Die Speicherkarte erlaubt bei einem Fehler im PROFINET-Gerät einen Baugruppentausch ohne IO-Supervisor.

6.8.2.4 Datenübertragung

Eigenschaften Das Communication Board CBE20 unterstützt den Betrieb von: IRT – isochronous realtime Ethernet RT – realtime Ethernet Standard-Ethernet-Dienste (TCP/IP, LLDP, UDP und DCP)

PROFIdrive Telegramm für zyklische Datenübertragung und azyklische Dienste Zu jedem Antriebsobjekt eines Antriebsgerätes mit zyklischem Prozessdaten-Austausch gibt es Telegramme zum Senden und Empfangen von Prozessdaten. Zusätzlich zum zyklischen Datenverkehr können azyklische Dienste genutzt werden, um den Antrieb zu parametrieren und zu konfigurieren. Diese azyklischen Dienste können vom IO-Supervisor oder vom IO-Controller genutzt werden.

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Bedienung 6.8 PROFINET IO

Umrichter-Schrankgeräte 268 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Reihenfolge der Antriebsobjekte in der Datenübertragung Die Reihenfolge der Antriebsobjekte wird über eine Liste in p0978[0...15] angezeigt und kann darüber auch verändert werden.

Hinweis Die Reihenfolge der Antriebsobjekte in HW-Konfig muss mit der Reihenfolge im Antrieb (p0978) übereinstimmen.

6.8.3 Weitergehende Informationen zur Kommunikation über PROFINET IO

Weitergehende Informationen zur Kommunikation über PROFINET IO Weitergehende Informationen zur Kommunikation über PROFINET IO können dem beiliegenden Dokument "SINAMICS S120 Funktionshandbuch" im Abschnitt "Kommunikation über PROFINET IO" entnommen werden.

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Bedienung 6.9 SINAMICS Link

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 269

6.9 SINAMICS Link

6.9.1 Grundlagen des SINAMICS Link SINAMICS Link ermöglicht den direkten Datenaustausch zwischen mehreren Control Units, die zu diesem Zweck mit der Zusatzbaugruppe CBE20 ausgerüstet sein müssen. Andere Teilnehmer können in diese Kommunikation nicht eingebunden werden. Mögliche Anwendungsfälle sind z. B.: Momentenverteilung bei n Antrieben Sollwertkaskadierung bei n Antrieben Lastverteilung materialgekoppelter Antriebe Master-Slave-Funktion bei Einspeisungen

Sende- und Empfangsdaten Ein Teilnehmer besteht im häufigsten Fall aus einem Antriebsgerät mit einer CU und einer Anzahl angeschlossener Drive Objects (DOs). Ein Telegramm eines SINAMICS-Link beinhaltet Platzhalter für 16 Prozessdaten (PZD). Jedes PZD ist genau ein Wort lang. Nicht benötigte Fächer werden mit Nullen gefüllt

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

SINAMICS Link

Jeder Teilnehmer kann ein Telegramm mit 16 PZD versenden. Ein Drive Object kann bis zu 16 PZD von jedem anderen DO der angeschlossenen Teilnehmer empfangen, solange die übertragenen Daten innerhalb eines Telegramms 16 Worte nicht übersteigen. Es können einfache Worte und Doppelworte gesendet und empfangen werden. Doppelwörter benötigen 2 aufeinander folgende PZD. Das Einlesen von eigenen Sendedaten ist nicht möglich.

Übertragungszeit Mit SINAMICS Link ist eine Übertragungszeit von 3,0 ms möglich (bei Reglertakt max. 0,5 ms; Bustakt 2,0 ms).

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Bedienung 6.9 SINAMICS Link

Umrichter-Schrankgeräte 270 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.9.2 Topologie Für den SINAMICS Link ist ausschließlich eine Linientopologie mit dem folgenden Aufbau zugelassen.

Bild 6-39 Maximale Topologie

Die Nummern der jeweiligen Teilnehmer werden im Parameter p8836[0...63] in aufsteigender Reihenfolge eingetragen.

Lücken in der Nummerierung sind nicht zugelassen. Der Teilnehmer mit der Nummer 1 ist automatisch der Sync-Master der Kommunikation. Bei der Projektierung der Kommunikation werden der NameOfStation

(SINAMICSxLINKx001 … SINAMICSxLINKx064) und die IP-Adresse (169.254.123.001 … 169.254.123.064) des jeweiligen Teilnehmers durch Vergabe der Teilnehmernummer automatisch eingerichtet und können nicht verändert werden.

Für die Verbindung der CBE20 müssen Sie zwingend die Ports so verwenden, wie sie in der obigen Abbildung dargestellt sind. Es wird also immer der Port 2 (P2) des Teilnehmers n mit Port 1 (P1) des Teilnehmers n+1 verbunden.

6.9.3 Projektierung und Inbetriebnahme

Inbetriebnahme Zur Inbetriebnahme gehen Sie für die Control Unit folgendermaßen vor: Stellen Sie den Parameter p8835 auf 3 (SINAMICS Link). Weisen Sie den Teilnehmern über Parameter p8836 die Teilnehmernummer zu (die erste

CU bekommt immer die Nummer 1). Beachten Sie dabei die unter "Topologie" beschriebenen Vorgaben. Die Teilnehmernummer 0 bedeutet, dass SINAMICS Link abgeschaltet ist.

Führen Sie ein POWER ON durch (Aus-/Einschalten).

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Bedienung 6.9 SINAMICS Link

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 271

Daten senden Zum Senden der Daten gehen Sie folgendermaßen vor: Legen Sie für jedes Drive Object im Parameter p2051[x] fest, welche Daten (PZDs)

gesendet werden sollen. Für Doppelwortgrößen muss p2061[x] verwendet werden. Ordnen Sie für jedes Drive Object im Parameter p8871 die Sendeparameter dem

Sendefach des eigenen Teilnehmers zu. Doppelwörter (z. B. 2+3) bekommen zwei aufeinander folgende Sendefächer, z. B. p8871[1] = 2 und p8871[2] = 3.

Daten empfangen Zum Empfangen der Daten gehen Sie folgendermaßen vor:

Hinweis Das erste Wort der Empfangsdaten muss ein Steuerwort sein, bei dem Bit 10 gesetzt ist. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie mit p2037 = 2 die Auswertung von Bit 10 deaktivieren.

Die empfangenen Daten werden im Parameter r2050[x]/r2060[x] abgelegt. Im Parameter p8872[0 … 15] wird die Adresse des Teilnehmers festgelegt, von dem das

betreffende PZD gelesen werden soll (0 ≙ nichts einlesen). Im Parameter p8870[0 … 15] wird das PZD festgelegt, das aus dem gesendeten

Telegramm gelesen werden und in das eigene Empfangsfach, r2050 für PZD oder r2060 für Doppel PZD, abgelegt werden soll (0 ≙ kein PZD angewählt).

Hinweis Für Doppelwörter müssen 2 PZD gelesen werden; z. B.: Lese einen 32-bit Sollwert ein, der sich auf PZD 2+3 bei Teilnehmer 5 befindet, und bilde diesen auf PZD 2+3 des eigenen Teilnehmers ab: p8872[1] = 5, p8870[1] = 2, p8872[2] = 5, p8870[2] = 3

Aktivierung Zur Aktivierung der SINAMICS Link-Verbindungen führen Sie bei allen Teilnehmern ein POWER ON durch. Die Belegungen von p2051[x]/2061[x] und die Verknüpfungen der Leseparameter r2050[x]/2060[x] können ohne POWER ON geändert werden.

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Bedienung 6.9 SINAMICS Link

Umrichter-Schrankgeräte 272 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.9.4 Beispiel

Aufgabenstellung Projektieren Sie SINAMICS Link für zwei Teilnehmer (hier im Beispiel 2 SINAMICS S120) und die Übertragung von folgenden Werten: Sendedaten von Teilnehmer 1 zu Teilnehmer 2

– r0898 CO/BO: Steuerwort Antriebsobjekt 1 (1 PZD), im Beispiel PZD 1 – r0079 CO: Drehmomentsollwert gesamt (2 PZD), im Beispiel PZD 2 – r1150 CO: Hochlaufgeber Drehzahlsollwert am Ausgang (2 PZD) im Beispiel PZD 3

Sendedaten von Teilnehmer 2 zu Teilnehmer 1 – r0899 CO/BO: Zustandswort Antriebsobjekt 1 (1 PZD), im Beispiel PZD 1

Vorgehensweise 1. Stellen Sie bei allen Teilnehmern die Betriebsart SINAMICS Link ein:

p8835 = 3 2. Vergeben Sie die Teilnehmernummern für die beiden Geräte:

– Teilnehmer 1: p8836 = 1 und – Teilnehmer 2: p8836 = 2

3. Sendedaten festlegen (Teilnehmer 1) – Legen Sie für Teilnehmer 1/DO VECTOR die zu versendenden PZD fest:

p2051.0 = Antrieb1:r0898, p2061.1 = Antrieb1:r0079, p2061.3 = Antrieb1:r1150 – Weisen Sie diese PZD dem Sendepuffer (p8871) des eigenen DO zu:

p8871.0 = 1, p8871.1 = 2, p8871.2 = 3, p8871.3 = 4, p8871.4 = 5 Damit haben Sie die Position der Daten in dem 16-Wort Telegramm des Antriebsgerätes festgelegt. 1. Sendedaten festlegen (Teilnehmer 2)

– Legen Sie für Teilnehmer 2/DO VECTOR das zu versendende PZD fest: p2051.0 = Antrieb1:r0898

– Weisen Sie dieses PZD 1 dem Sendepuffer 0 (p8871) des eigenen DO zu: p8871.0 = 1

2. Empfangsdaten festlegen (Teilnehmer 1) – Legen Sie fest, dass der Empfangspuffer 0 mit Daten von Teilnehmer 2 befüllt werden

soll: p8872.0 = 2

– Legen Sie fest, dass PZD 1 des Teilnehmers 2 in diesem Puffer abgelegt werden soll: p8870.0 = 1

– r2050.0 enthält jetzt den Wert von PZD 1 des Teilnehmers 2.

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Bedienung 6.9 SINAMICS Link

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 273

3. Empfangsdaten festlegen (Teilnehmer 2) – Legen Sie fest, dass die Empfangspuffer 0 bis 4 mit Daten von Teilnehmer 1 befüllt

werden sollen: p8872.0 = 1, p8872.1 = 1, p8872.2 = 1, p8872.3 = 1, p8872.4 = 1

– Legen Sie fest, dass PZD 1, PZD 2 und PZD 3 des Teilnehmers 1 in diesen Puffern abgelegt werden sollen: p8870.0 = 1, p8870.1 = 2, p8870.2 = 3, p8870.3 = 4, p8870.4 = 5

– r2050.0, r2060.1 und r2060.3 enthalten jetzt die Werte von PZD 1, PZD 2 und PZD 3 des Teilnehmers 1.

4. Führen Sie an beiden Teilnehmern ein POWER ON durch, um die SINAMICS Link-Verbindungen aktiv zu setzen.

Bild 6-40 SINAMICS Link: Beispielprojektierung

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Bedienung 6.9 SINAMICS Link

Umrichter-Schrankgeräte 274 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

6.9.5 Diagnose

Ausfall der Kommunikation beim Hochlauf oder im zyklischen Betrieb Läuft mindestens ein Sender nach der Inbetriebnahme nicht korrekt hoch oder fällt im zyklischen Betrieb aus, wird an den anderen Teilnehmern die Warnung A50005 ausgegeben: "Sender wurde am SINAMICS Link nicht gefunden." Die Meldung enthält die Nummer des gestörten Teilnehmers. Nachdem Sie den Fehler am betroffenen Teilnehmer behoben haben und das System den Teilnehmer erkannt hat, wird die Warnung vom System automatisch aufgehoben. Sind mehrere Teilnehmer betroffen, tritt die Meldung mit unterschiedlichen Teilnehmernummern mehrfach nacheinander auf. Nachdem Sie alle Störungen behoben haben, wird die Warnung vom System automatisch aufgehoben. Bei Ausfall eines Teilnehmers im zyklischen Betrieb wird zusätzlich zur Warnung A50005 die Störung F08501 ausgegeben: "COMM BOARD: Überwachungszeit Prozessdaten abgelaufen".

6.9.6 Parameter r2050[0...19] CO: IF1 PROFIdrive PZD empfangen Wort p2051[0...14] CI: IF1 PROFIdrive PZD senden Wort r2060[0...18] CO: IF1 PROFIdrive PZD empfangen Doppelwort p2061[0...26] CI: IF1 PROFIdrive PZD senden Doppelwort p8835 CBE20 Firmware Auswahl p8836 SINAMICS Link Adresse p8870 SINAMICS Link Telegrammwort PZD empfangen p8871 SINAMICS Link Telegrammwort PZD senden p8872 SINAMICS Link Adresse PZD empfangen

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Bedienung 6.10 Engineering Software Drive Control Chart (DCC)

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 275

6.10 Engineering Software Drive Control Chart (DCC)

Grafisches Projektieren und Erweitern der Gerätefunktionalität mittels frei verfügbarer Regelungs-, Rechen- und Logikbausteine

Drive Control Chart (DCC) erweitert die Möglichkeit, technologische Funktionen sowohl für das Motion Control System SIMOTION als auch für das Antriebssystem SINAMICS auf einfachste Weise zu konfigurieren. Somit erschließt sich dem Anwender eine neue Dimension der Anpassungsfähigkeit der genannten Systeme auf die spezifischen Funktionen seiner Maschine. Dabei hat DCC keine Beschränkung hinsichtlich der Anzahl der verwendbaren Funktionen; diese wird nur durch die Leistungsfähigkeit der Zielplattform begrenzt. Der komfortable DCC-Editor ermöglicht eine einfach zu handhabende grafische Projektierung und übersichtliche Darstellung regelungstechnischer Strukturen sowie eine hohe Wiederverwendbarkeit von bereits erstellten Plänen. Zur Festlegung der Steuerungs- und Regelungsfunktionalität werden multiinstanzfähige Bausteine (Drive Control Blocks (DCB)) aus einer vordefinierten Bibliothek (DCB-Bibliothek) ausgewählt und per Drag and Drop grafisch miteinander verknüpft. Test- und Diagnosefunktionen erlauben, das Programmverhalten zu verifizieren, bzw. im Fehlerfall die Ursache zu identifizieren. Die Baustein-Bibliothek umfasst eine große Auswahl an Regelungs-, Rechen- und Logikbausteinen sowie umfassende Steuerungs- und Regelungsfunktionen. Zur Verknüpfung, Auswertung und Erfassung binärer Signale stehen alle gängigen Logikfunktionen zur Auswahl (UND, XOR, Einschalt-/Ausschaltverzögerer, RS-Speicher, Zähler, usw.). Für die Überwachung und Bewertung von numerischen Größen steht eine Vielfalt von Rechenfunktionen wie Betragsbildung, Dividierer und Minimum-/Maximumauswertung zur Verfügung. Neben der Antriebsregelung können Achswicklerfunktionen, PI-Regler, Hochlaufgeber oder Wobbelgeneratoren einfach und problemlos projektiert werden. In Verbindung mit dem Motion Control System SIMOTION ist eine nahezu uneingeschränkte Programmierung regelungstechnischer Strukturen möglich. Diese können dann mit anderen Programmteilen zu einem Gesamtprogramm kombiniert werden. Darüber hinaus bietet Drive Control Chart für SINAMICS eine komfortable Basis, um antriebsnahe Steuerungs- und Regelungsaufgaben direkt im Umrichter zu lösen. Damit ergibt sich eine weitere Anpassungsfähigkeit von SINAMICS für die gestellten Aufgaben. Die Verarbeitung vor Ort im Antrieb unterstützt die Umsetzung modularer Maschinenkonzepte und führt zu einer Steigerung der gesamten Maschinenperformance.

Hinweis Eine detaillierte Beschreibung des DCC-Editors und der verfügbaren Drive Control Blocks ist der zugehörigen Dokumentation zu entnehmen. Diese Dokumentation ist auf der beiliegenden Kunden-DVD enthalten.

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Bedienung 6.10 Engineering Software Drive Control Chart (DCC)

Umrichter-Schrankgeräte 276 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 277

Sollwertkanal und Regelung 77.1 Inhalt dieses Kapitels

Dieses Kapitel behandelt die Funktionen Sollwertkanal und die Regelung Sollwertkanal

– Drehrichtungsumkehr – Ausblenddrehzahl – Minimaldrehzahl – Drehzahlbegrenzung – Hochlaufgeber

U/f-Steuerung Vektor-Drehzahlregelung ohne / mit Geber

M~

-A60

576

8

910

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Sollwertkanal und Regelung 7.2 Sollwertkanal

Umrichter-Schrankgeräte 278 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Funktionspläne Als Ergänzung zu dieser Betriebsanleitung befindet sich auf der Kunden-DVD eine Sammlung von vereinfachten Funktionsplänen zur Beschreibung der Funktionsweise. Diese Pläne sind entsprechend den Kapiteln der Betriebsanleitung gegliedert, die Blattnummern 7xx beschreiben die Funktionalität des folgenden Kapitels. An einigen Stellen in diesem Kapitel wird auf Funktionspläne mit 4stelligen Blattnummern verwiesen. Diese befinden sich auf der Kunden-DVD im "Listenhandbuch SINAMICS S120/S150", in welchem in ausführlicher Form die Gesamtfunktionalität für erfahrene Anwender beschrieben ist.

7.2 Sollwertkanal

7.2.1 Sollwertaddition

Beschreibung Der Zusatzsollwert kann zur Einkopplung von Korrekturwerten aus überlagerten Regelungen verwendet werden. Dies kann durch den Additionspunkt von Haupt-/ Zusatzsollwert im Sollwertkanal gelöst werden. Beide Größen werden dabei gleichzeitig über zwei getrennte bzw. eine Sollwertquelle eingelesen und im Sollwertkanal addiert.

Funktionsplan FP 3030 Haupt-/Zusatzsollwert, Sollwertskalierung, Tippen

Parameter p1070 Hauptsollwert p1071 Hauptsollwert Skalierung r1073 Hauptsollwert wirksam p1075 Zusatzsollwert p1076 Zusatzsollwert Skalierung r1077 Zusatzsollwert wirksam r1078 Gesamtsollwert wirksam

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Sollwertkanal und Regelung 7.2 Sollwertkanal

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 279

7.2.2 Drehrichtungsumkehr

Beschreibung Durch die Drehrichtungsumkehr im Sollwertkanal kann der Antrieb bei gleicher Sollwertpolarität in beiden Drehrichtungen betrieben werden. Über die Parameter p1110 bzw. p1111 kann die negative bzw. positive Drehrichtung gesperrt werden.

Hinweis Sollte sich herausgestellt haben, dass bei der Kabelmontage ein falsches Drehfeld angeschlossen wurde, und lässt sich das Drehfeld durch nachträgliches Tauschen der Motorkabel nicht mehr korrigieren, so kann während der Antriebs-Inbetriebnahme über p1821 (Richtungsumkehr Drehfeld) das Drehfeld geändert werden und damit eine Drehrichtungsumkehr ermöglicht werden (siehe Abschnitt "Richtungsumkehr").

Voraussetzungen Die Drehrichtungsumkehr wird ausgelöst: bei Steuerung über PROFIBUS von Steuerwort 1, Bit 11 bei Steuerung über das Schrankgerätebedienfeld (LOCAL-Mode) von der Taste

"Drehrichtungsumkehr".

Hinweis Es ist zu beachten, dass bei Steuerung über AOP30 im Auslieferzustand nur eine Drehrichtung freigegeben ist.

Funktionsplan FP 3040 Drehrichtungsbegrenzung und Drehrichtungsumschaltung

Parameter p1110 Drehrichtung negativ sperren p1111 Drehrichtung positiv sperren p1113 Richtungsumkehr

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Sollwertkanal und Regelung 7.2 Sollwertkanal

Umrichter-Schrankgeräte 280 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

7.2.3 Ausblendzahlen, Minimaldrehzahl

Beschreibung Bei drehzahlgeregelten Antrieben kann es vorkommen, dass sich im Regelbereich des gesamten Antriebsstranges biegekritische Drehzahlen befinden, in deren Umgebung nicht stationär gefahren werden kann. D.h. dieser Bereich kann durchfahren werden, der Antrieb darf aber hier nicht verharren, da es zur Anregung von Resonanzschwingungen kommen kann. Mit den Ausblendbändern wird die Möglichkeit gegeben, diese Bereiche für den stationären Betrieb zu sperren. Da sich die Punkte der biegekritischen Drehzahlen eines Antriebsstranges alterungsbedingt oder aus thermischen Gründen verschieben können, ist hier ein größerer Regelbereich zu sperren. Damit es im Bereich dieser Ausblendbänder (Drehzahlen) nicht zu ständigen Drehzahlsprüngen kommen kann, sind diese Ausblendbänder mit einer Hysterese versehen. Mit der Vorgabe einer Minimaldrehzahl wird die Möglichkeit gegeben, einen bestimmten Bereich um die Drehzahl 0 min-1 herum für den stationären Betrieb zu sperren.

Signalflussplan

Bild 7-1 Signalflussplan: Ausblenddrehzahlen, Minimaldrehzahl

Funktionsplan FP 3050 Ausblendbänder und Drehzahlbegrenzungen

Parameter p1080 Minimaldrehzahl

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Sollwertkanal und Regelung 7.2 Sollwertkanal

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 281

p1091 Ausblenddrehzahl 1 p1092 Ausblenddrehzahl 2 p1093 Ausblenddrehzahl 3 p1094 Ausblenddrehzahl 4 p1101 Ausblenddrehzahl Bandbreite r1112 Drehzahlsollwert nach Minimalbegrenzung

7.2.4 Drehzahlbegrenzung

Beschreibung Mit der Drehzahlbegrenzung kann die maximal zulässige Drehzahl für den gesamten Antriebsstrang begrenzt werden, um den Antrieb und die Lastmaschine/ den Prozess vor Schäden durch Überdrehzahlen zu schützen.

Signalflussplan

Bild 7-2 Signalflussplan: Drehzahlbegrenzung

Funktionsplan FP 3050 Ausblendbänder und Drehzahlbegrenzungen

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Sollwertkanal und Regelung 7.2 Sollwertkanal

Umrichter-Schrankgeräte 282 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Parameter p1082 Maximaldrehzahl p1083 CO: Drehzahlgrenze positive Drehrichtung r1084 CO: Drehzahlgrenze positiv wirksam p1085 CI: Drehzahlgrenze positive Drehrichtung p1086 CO: Drehzahlgrenze negative Drehrichtung r1087 CO: Drehzahlgrenze negativ wirksam p1088 CI: Drehzahlgrenze negative Drehrichtung r1119 CO: Hochlaufgeber Sollwert am Eingang

7.2.5 Hochlaufgeber

Beschreibung Durch den Hochlaufgeber wird die Änderungsgeschwindigkeit des Sollwertes beim Hoch- und Herunterfahren des Antriebes begrenzt. Dieses verhindert dass ungewollte Sollwertsprünge den Antriebsstrang belasten. Zusätzlich einzustellende Verrundungszeiten im unteren und oberen Drehzahlbereich verbessern die Regelungseigenschaften in Bezug auf Laststöße. Hierdurch werden mechanische Komponenten wie Wellen und Kupplungen geschont. Die Hochlauf- und Rücklaufzeit bezieht sich jeweils auf die Maximaldrehzahl (p1082). Die zusätzlich einstellbaren Verrundungszeiten können das Überschwingen des Drehzahlistwertes beim Anfahren des Sollwertes vermeiden. Dadurch verbessert sich die Regelgüte. Achtung: zu groß eingestellte Verrundungszeiten führen bei schlagartiger Reduzierung des Sollwertes während des Hochlaufvorganges zum Überschwingen des Sollwertes. Die Verrundung wirkt auch im Nulldurchgang, d.h. bei Drehrichtungsumkehr wird über Anfangsverrundung, Rücklaufzeit und Endverrundung der Hochlaufgeberausgang bis Null reduziert und anschließend über Anfangsverrundung, Hochlaufzeit und Endverrundung der neue invertierte Sollwert angefahren. Bei Schnellhalt (AUS3) wirken separat einstellbare Verrundungszeiten. Die tatsächlichen Hoch-/ Rücklaufzeiten verlängern sich mit aktiver Verrundung. Der Verrundungstyp kann über p1134 eingestellt und über p1151.0 im Nulldurchgang separat ein- bzw. ausgeschaltet werden.

Hinweis Die effektive Hochlaufzeit verlängert sich durch die Eingabe von Anfangs- und Endverrundungszeiten. effektive Hochlaufzeit = p1120 + (0,5 x p1130) + (0,5 x p1131)

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Sollwertkanal und Regelung 7.2 Sollwertkanal

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 283

Signalflussplan

Bild 7-3 Signalflussplan: Hochlaufgeber

Hochlaufgeber-Nachführung Wenn sich der Antrieb im Bereich der Momentengrenzen befindet, dann entfernt sich der Drehzahlistwert vom Drehzahlsollwert. Die Hochlaufgeber-Nachführung führt den Drehzahlsollwert dem Drehzahlistwert nach und flacht damit die Rampe ab. Über p1145 kann die Hochlaufgebernachführung deaktiviert (p1145 = 0) bzw. die zulässige Abweichung (p1145 > 1) eingestellt werden. Wenn die zulässige Abweichung erreicht wird, so wird der Drehzahlsollwert am Hochlaufgeber-Ausgang nur noch im gleichen Verhältnis wie der Drehzahlsollwert erhöht. Über Parameter r1199.5 wird angezeigt, ob die Hochlaufgeber-Nachführung aktiv ist.

Bild 7-4 Hochlaufgeber-Nachführung

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Sollwertkanal und Regelung 7.2 Sollwertkanal

Umrichter-Schrankgeräte 284 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Ohne Hochlaufgeber-Nachführung p1145 = 0 Antrieb beschleunigt bis t2, obwohl der Sollwert nach t1 kleiner als der Istwert ist Mit Hochlaufgeber-Nachführung Bei p1145 > 1 (Werte zwischen 0 und 1 nicht sinnvoll) wird die Hochlaufgeber-

Nachführung bei Ansprechen der Momentenbegrenzung aktiviert. Damit überschreitet der Hochlaufgeberausgang den Drehzahlistwert nur um die in p1145 eingestellte Abweichung.

t1 und t2 sind fast identisch

Funktionsplan FP 3060 Einfachhochlaufgeber FP 3070 Erweiterter Hochlaufgeber FP 3080 Hochlaufgeber-Auswahl, -Zustandswort, -Nachführung

Parameter r1119 Hochlaufgeber Sollwert am Eingang p1120 Hochlaufgeber Hochlaufzeit p1121 Hochlaufgeber Rücklaufzeit p1130 Hochlaufgeber Anfangsverrundungszeit p1131 Hochlaufgeber Endverrundungszeit p1134 Hochlaufgeber Verrundungstyp p1135 AUS3 Rücklaufzeit p1136 AUS3 Anfangsverrundungszeit p1137 AUS3 Endverrundungszeit p1145 Hochlaufgeber Nachführung Intensität r1150 Hochlaufgeber Drehzahlsollwert am Ausgang p1151 Hochlaufgeber Konfiguration

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Sollwertkanal und Regelung 7.3 U/f Steuerung

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 285

7.3 U/f Steuerung

Beschreibung Die einfachste Lösung eines Steuerverfahrens ist die U/f–Kennlinie. Hier wird die Ständerspannung des Asynchronmotors bzw. Synchronmotors proportional zur Ständerfrequenz gesteuert. Dieses Verfahren hat sich für eine große Breite von Anwendungen ohne hohe dynamische Anforderungen bewährt, wie: Pumpen und Lüfter Bandantriebe Mehrmotorenantriebe Das Ziel der U/f–Steuerung ist es, den Fluss Φ im Motor konstant zu halten. Dabei ist dieser proportional dem Magnetisierungsstrom Iµ bzw. dem Verhältnis aus Spannung U und Frequenz f. Φ ~ Iµ ~ U/f Das von den Asynchronmotoren entwickelte Drehmoment M ist wiederum proportional zum Produkt (genauer gesagt dem vektoriellen Produkt Φ x I) aus Fluss und Strom. M ~ Φ x I Um bei einem gegebenen Strom möglichst viel Drehmoment zu erzeugen, muss der Motor mit konstantem, möglichst großem Fluss arbeiten. Um den Fluss Φ konstant zu halten, muss somit bei einer Änderung der Frequenz f auch die Spannung U proportional verändert werden, damit ein konstanter Magnetisierungsstrom Iµ fließt. Aus diesen Grundlagen leitet sich die U/f–Kennliniensteuerung ab. Der Feldschwächbereich befindet sich oberhalb der Motor-Nennfrequenz, wo die maximale Spannung erreicht ist. Der Fluss und das maximale Drehmoment reduzieren sich dann mit zunehmender Frequenz, wie in der nachfolgenden Abbildung gezeigt.

Bild 7-5 Betriebsbereiche und Kennlinienverläufe des Asynchronmotors bei Umrichterspeisung

Bei der U/f–Kennlinie gibt es mehrere Ausprägungen, die in folgender Tabelle dargestellt sind.

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Sollwertkanal und Regelung 7.3 U/f Steuerung

Umrichter-Schrankgeräte 286 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Tabelle 7- 1 p1300 U/f-Kennlinien

Parameter-wert

Bedeutung Einsatz/Eigenschaft

0 Lineare Charakteristik

Standardfall mit einstellbarer Spannungsanhebung

Vn

0 fn

V

f

1 Lineare Charakteristik mit flux current control (FCC)

Kennlinie, die die Spannungsverluste des Statorwiderstands bei statischen / dynamischen Belastungen kompensiert (flux current control FCC). Dies kommt insbesondere bei kleinen Motoren zum Tragen, da diese einen relativ hohen Statorwiderstand haben.

2 Parabolische

Charakteristik Kennlinie, die den Drehmomentverlauf des Motors (z. B. Lüfter / Pumpe) berücksichtigt. Quadratische Kennlinie (f²–Kennlinie) Energieeinsparung, da die niedrige

Spannung auch zu kleineren Strömen und Verlusten führt.

Vn

0 fn

V

f

3 Programmierbare Charakteristik

Kennlinie, die den Drehmomentverlauf des Motors / Maschine berücksichtigt. V

V

p1325

f1p1320

maxr0071

p1327

p1323

p1321

0 f2p1322

f3p1324

f4p1326

f

r1315

fmaxp1082

4 Lineare Charakteristik und ECO

Kennlinie (siehe Parameterwert 0) und Eco-Mode bei konstantem Arbeitspunkt. Bei konstantem Arbeitspunkt wird der Wirkungsgrad mittels Variation der

Spannung optimiert. Hierbei ist eine aktive Schlupfkompensation notwendig, die Skalierung muss so

eingestellt werden, dass der Schlupf vollständig ausgeglichen wird (p1335 = 100 %).

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Sollwertkanal und Regelung 7.3 U/f Steuerung

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 287

Parameter-wert

Bedeutung Einsatz/Eigenschaft

5 Frequenzgenaue Antriebe (Textilbereich)

Kennlinie (siehe Parameterwert 0), die die technologische Besonderheit einer Applikation (z. B. Textilapplikationen) berücksichtigt. Die Strombegrenzung (Imax–Regler) beeinflusst nur die Ausgangsspannung und

nicht die Ausgangsfrequenz. Die Schlupfkompensation und die Resonanzdämpfung werden gesperrt.

6 Frequenzgenaue Antriebe mit flux current control (FCC)

Kennlinie (siehe Parameterwert 1), die die technologische Besonderheit einer Applikation (z. B. Textilapplikationen) berücksichtigt. Die Strombegrenzung (Imax–Regler) beeinflusst nur die Ausgangsspannung und

nicht die Ausgangsfrequenz. Die Schlupfkompensation und die Resonanzdämpfung werden gesperrt. Zusätzlich werden die Spannungsverluste des Statorwiderstands bei statischen / dynamischen Belastungen kompensiert (flux current control, FCC). Dies kommt insbesondere bei kleinen Motoren zum Tragen, da diese einen relativ hohen Statorwiderstand haben.

7 Parabolische Charakteristik und ECO

Kennlinie (siehe Parameterwert 1) und Eco-Mode bei konstantem Arbeitspunkt. Bei konstantem Arbeitspunkt wird der Wirkungsgrad mittels Variation der

Spannung optimiert. Hierbei ist eine aktive Schlupfkompensation notwendig, die Skalierung muss so

eingestellt werden, dass der Schlupf vollständig ausgeglichen wird (p1335 = 100 %).

19 Unabhängiger Spannungssollwert

Die Ausgangsspannung des Power Modules kann unabhängig von der Frequenz mittels des BICO–Parameters p1330 anwenderseitig über die Schnittstellen (z. B. Analogeingang AI0 des TM31 –> p1330 = r4055[0]) vorgegeben werden.

Funktionsplan FP 6300 U/f-Kennlinie und Spannungsanhebung

Parameter p1300 Steuerungs-/Regelungs-Betriebsart

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Sollwertkanal und Regelung 7.3 U/f Steuerung

Umrichter-Schrankgeräte 288 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

7.3.1 Spannungsanhebung

Beschreibung Die U/f-Kennlinien liefern bei kleinen Ausgangsfrequenzen nur eine kleine Ausgangsspannung. Weiterhin kommen bei niedrigen Frequenzen die ohmschen Widerstände der Ständerwicklung zum Tragen und können gegenüber der Maschinenreaktanz nicht mehr vernachlässigt werden, d.h. der magnetische Fluss ist bei niedrigen Frequenzen nicht mehr proportional zum Magnetisierungsstrom, bzw. dem Verhältnis U/f. Die Ausgangsspannung kann deshalb zu klein sein, um die Magnetisierung des Asynchronmotors zu realisieren, die Last zu halten, die Spannungsabfälle (ohmsche Verluste in den Widerständen der Wicklungen) im

System auszugleichen, ein Losbrech– / Beschleunigungs– / Bremsmoment aufzubringen. Es kann gewählt werden, ob die Spannungsanhebung permanent (p1310) oder während der Beschleunigung (p1311) wirken soll. Zusätzlich kann eine einmalige Spannungsanhebung im ersten Hochlauf nach der Impulsfreigabe über p1312 eingestellt werden.

Bild 7-6 Spannungsanhebung gesamt

Hinweis Die Spannungsanhebung wirkt sich auf alle U/f-Kennlinien (p1300) von 0 bis 7 aus.

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Sollwertkanal und Regelung 7.3 U/f Steuerung

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 289

ACHTUNG Ein zu hoher Wert der Spannungsanhebung kann zu einer thermischen Überlastung der Motorwicklung führen.

Spannungsanhebung permanent (p1310) Die Spannungsanhebung wirkt über den gesamten Frequenzbereich bis zur Bemessungsfrequenz fn, wobei der Wert kontinuierlich bei höheren Frequenzen abnimmt.

Bild 7-7 Spannungsanhebung permanent (Beispiel: p1300 = 0, p1310 >0, p1311 = p1312 = 0)

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Sollwertkanal und Regelung 7.3 U/f Steuerung

Umrichter-Schrankgeräte 290 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Spannungsanhebung bei Beschleunigung (p1311) Die Spannungsanhebung wirkt nur bei einem Beschleunigungsvorgang und nur solange, bis der Sollwert erreicht ist. Die Spannungsanhebung wirkt nur, wenn das Signal "Hochlauf aktiv" (r1199.0 = 1) ansteht. Über Parameter r0056.6 kann beobachtet werden, ob die Spannungsanhebung bei Beschleunigung aktiv ist.

Bild 7-8 Spannungsanhebung bei Beschleunigung (Beispiel: p1300 = 0, p1310 = 0, p1311 > 0)

Spannungsanhebung bei Anlauf (p1312) Die Spannungsanhebung wirkt nur beim ersten Beschleunigungsvorgang nach der Impulsfreigabe und nur solange, bis der Sollwert erreicht ist. Die Spannungsanhebung wirkt nur, wenn das Signal "Hochlauf aktiv" (r1199.0 = 1) ansteht. Über Parameter r0056.5 kann beobachtet werden, ob die Spannungsanhebung bei Anlauf aktiv ist.

Funktionsplan FP 6300 U/f-Kennlinie und Spannungsanhebung

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Sollwertkanal und Regelung 7.3 U/f Steuerung

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 291

Parameter r0056.5 Spannungsanhebung bei Anlauf Aktiv/Inaktiv r0056.6 Beschleunigungsspannung Aktiv/Inaktiv p0304 Motor-Bemessungsspannung p0305 Motor-Bemessungsstrom r0395 Ständerwiderstand aktuell p1310 Spannungsanhebung permanent p1311 Spannungsanhebung bei Beschleunigung p1312 Spannungsanhebung bei Anlauf r1315 Spannungsanhebung gesamt

7.3.2 Resonanzdämpfung

Beschreibung Die Resonanzdämpfung dämpft Schwingungen des Wirkstroms, die häufig im Leerlauf auftreten. Die Resonanzdämpfung ist im Bereich zwischen ungefähr 5 % und 90 % der Motor-Bemessungsfrequenz (p0310) aktiv, jedoch höchstens bis 45 Hz.

Bild 7-9 Resonanzdämpfung

Hinweis Bei p1349 = 0 wird die Umschaltgrenze automatisch auf 95 % der Motornennfrequenz eingestellt, höchstens jedoch auf 45 Hz.

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Sollwertkanal und Regelung 7.3 U/f Steuerung

Umrichter-Schrankgeräte 292 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Funktionsplan FP 6310 Resonanzdämpfung und Schlupfkompensation

Parameter r0066 Ausgangsfrequenz r0078 Stromistwert momentenbildend p1338 Resonanzdämpfung Verstärkung p1339 Resonanzdämpfung Filterzeitkonstante p1349 Resonanzdämpfung Maximalfrequenz

7.3.3 Schlupfkompensation

Beschreibung Die Schlupfkompensation bewirkt, dass die Motordrehzahl von Asynchronmotoren unabhängig von der Belastung (M1 oder M2) weitgehend konstant gehalten wird. Bei einer Erhöhung der Belastung von M1 nach M2 wird die Sollfrequenz automatisch erhöht, damit die resultierende Frequenz und damit die Motordrehzahl konstant bleibt. Bei einer Reduzierung der Belastung von M2 nach M1 wird die Sollfrequenz entsprechend automatisch verringert. Bei Einsatz einer Motorhaltebremse kann über p1351 ein Setzwert am Ausgang der Schlupfkompensation vorgegeben werden. Durch Setzen des Parameters p1351 > 0 wird automatisch die Schlupfkompensation eingeschaltet (p1335 = 100 %).

Bild 7-10 Schlupfkompensation

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Sollwertkanal und Regelung 7.3 U/f Steuerung

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 293

Funktionsplan FP 6310 Resonanzdämpfung und Schlupfkompensation

Parameter r0330 Motor-Bemessungsschlupf p1334 Schlupfkompensation Startfrequenz p1335 Schlupfkompensation

p1335 = 0.0 %: Die Schlupfkompensation ist deaktiviert. p1335 = 100.0 %: Der Schlupf wird vollständig kompensiert.

p1336 Schlupfkompensation Grenzwert r1337 Schlupfkompensation Istwert p1351 CO: Motorhaltebremse Startfrequenz

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 294 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Beschreibung Die Vektorregelung hat gegenüber der U/f–Steuerung folgende Vorteile: Stabilität bei Last– und Sollwertänderungen Kurze Anregelzeiten bei Sollwertänderungen (–> besseres Führungsverhalten) Kurze Ausregelzeiten bei Laständerungen (–> besseres Störverhalten) Beschleunigung und Bremsen ist mit maximalem einstellbaren Drehmoment möglich Schutz des Motors durch einstellbare Drehmomentenbegrenzung beim motorischen als

auch generatorischen Betrieb Regelung des Antriebs– und Bremsmoments unabhängig von der Drehzahl Volles Losbrechmoment bei Drehzahl 0 möglich Diese Vorteile werden bereits ohne Drehzahlrückführung erreicht. Die Vektorregelung kann sowohl mit als auch ohne Drehzahlgeber eingesetzt werden. Nachfolgend aufgelistete Kriterien geben einen Anhaltspunkt, wann ein Drehzahlistwertgeber erforderlich ist: Höchste Drehzahlgenauigkeit gefordert Höchste Anforderung an Dynamik gefordert

– besseres Führungsverhalten – kürzeste Ausregelzeiten bei Störgrößeneinflüssen

Drehmomentregelung im Stellbereich größer 1:10 verlangt Einhalten eines definierten und/oder sich ändernden Drehmoments bei Drehzahlen

unterhalb von ca. 10 % der Motornennfrequenz p0310 Ein Drehzahlregler ist allgemein immer bei den Anwendungen erforderlich, wo bei

unbekannter Drehzahl ein Sicherheitsrisiko entstehen kann (wo eine Last herunterfallen kann, z. B. bei Hebezeugen, Aufzügen, ...).

Hinsichtlich der Sollwertvorgabe ist die Vektorregelung unterteilt in: Drehzahlregelung Drehmoment–/ Stromregelung (kurz: Drehmomentregelung)

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 295

7.4.1 Vektorregelung ohne Geber

Beschreibung Bei der Vektorregelung ohne Geber (SLVC: Sensorless Vector Control) muss prinzipiell die Lage des Flusses bzw. die Istdrehzahl über das elektrische Motormodell ermittelt werden. Dabei wird das Modell durch die zugänglichen Ströme bzw. Spannungen gestützt. Bei kleinen Frequenzen (um ca. 1 Hz) ist das Modell nicht in der Lage, die Drehzahl zu ermitteln. Aus diesem Grund, und wegen der Unsicherheiten in den Modellparametern bzw. Messungenauigkeiten, wird in diesem Bereich vom geregelten in den gesteuerten Betrieb umgeschaltet. Die Umschaltung zwischen geregelten / gesteuerten Betrieb wird über die Zeit– und Frequenzbedingungen (p1755, p1756, p1758 nur bei Asynchronmotoren) gesteuert. Die Zeitbedingung wird nicht abgewartet, wenn die Sollfrequenz am Hochlaufgebereingang und die Istfrequenz gleichzeitig unter p1755 x (1 - (p1756 / 100 %)) liegen. Der Übergang vom gesteuerten in den geregelten Betrieb erfolgt auf jeden Fall beim Überschreiten der Umschaltdrehzahl in p1755 (Verlauf "1" im nachfolgenden Bild). Wenn die Drehzahlzunahme sehr langsam eingestellt ist und eine Umschaltwartezeit in p1759 >0 eingestellt ist, so erfolgt der Übergang nach Ablauf der Umschaltwartezeit (Verlauf "2" im nachfolgenden Bild).

2

2

1

1

Bild 7-11 Umschaltbedingungen

Im gesteuerten Betrieb ist der berechnete Drehzahlistwert mit dem Sollwert identisch. Für hängende Lasten bzw. Beschleunigungsvorgänge müssen die Parameter p1610 (konstante Drehmomentanhebung) bzw. p1611 (Drehmomentanhebung bei Beschleunigung) auf das benötigte Maximalmoment angepasst werden, um das auftretende statische bzw. dynamische Lastmoment vom Antrieb aufzubringen. Wird bei Asynchronmotoren p1610 auf 0 % gestellt, so wird lediglich der Magnetisierungsstrom r0331 eingeprägt, bei einem Wert von 100 % der Motornennstrom p0305. Bei permanenterregten Synchronmotoren verbleibt bei p1610 = 0 % ein aus dem Zusatzmoment r1515 abgeleiteter Vorsteuerstrombetrag anstelle des Magnetisierungsstromes. Damit der Antrieb bei Beschleunigung nicht kippt, kann p1611 erhöht oder die Beschleunigungsvorsteuerung für den Drehzahlregler verwendet werden. Dies ist auch sinnvoll, um den Motor bei kleinen Drehzahlen thermisch nicht zu überlasten.

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 296 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Folgende Merkmale besitzt die Vektorregelung ohne Drehzahlistwertgeber im Bereich von kleinen Frequenzen: Geregelter Betrieb bis ca. 1 Hz Ausgangsfrequenz Starten im geregelten Betrieb (direkt nach Auferregung des Antriebs) (nur

Asynchronmotoren)

Hinweis Der Drehzahlsollwert vor dem Hochlaufgeber muss für diesen Fall größer sein als die Umschaltdrehzahl in p1755.

Durch den geregelten Betrieb bis ca. 1 Hz (einstellbar über Parameter p1755) als auch die Möglichkeit, bei 0 Hz direkt geregelt zu starten bzw. geregelt zu reversieren (einstellbar über Parameter p1750), ergeben sich folgende Vorteile: Kein Umschaltvorgang innerhalb der Regelung notwendig (stoßfreies Verhalten, keine

Frequenzeinbrüche) Stationäre Drehzahl– Drehmomentregelung bis ca. 1 Hz möglich.

Hinweis Beim geregelten Reversieren bzw. geregelten Starten von 0 Hz ist zu berücksichtigen, dass bei einem zu langen Verweilen (> 2 s bzw. > p1758, wenn p1758 > 2 s) im Bereich von 0 Hz die Regelung automatisch vom geregelten in den gesteuerten Betrieb umschaltet.

Geregelter stationärer Betrieb bis zum Stillstand für passive Lasten Mit der Einschränkung auf passive Belastung im Anfahrpunkt ist es für Asynchronmotoren möglich, den geregelten Betrieb stationär bis in den Punkt Frequenz Null (Stillstand) ohne Umschaltung in den gesteuerten Betrieb aufrechtzuerhalten. Dazu muss der Parameter p1750.2 = 1 gesetzt werden. Die Regelung ohne Umschaltung beschränkt sich auf Anwendungen mit passiver Last: Darunter fallen Anwendungen, bei denen die Last kein generatorisches Drehmoment beim Losfahren erzeugt und der Motor bei Impulssperre selbst zum Stillstand kommt, z. B. Träge Massen, Bremsen, Pumpen, Lüfter, Zentrifugen, Extruder,.... Ein beliebig langer Stillstand ohne Haltestrom ist möglich, es wird nur der Magnetisierungsstrom des Motors eingeprägt. Der stationäre generatorische Betrieb bei Frequenz nahe Null ist nicht möglich. Die geberlose Regelung für passive Lasten kann bereits bei der Inbetriebnahme über p0500 = 2 (Technologische Anwendung = Passive Lasten (bei geberloser Regelung bis f = 0)) angewählt werden. Die Aktivierung der Funktion erfolgt dann automatisch, wenn die Schnell-IBN mit p3900 > 0 verlassen oder die Automatische Berechnung aufgerufen wird (p0340 = 1, 3, 5 oder p0578 = 1).

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 297

Permanenterregte Synchronmotoren Standardverfahren: gesteuerter Betrieb bei kleinen Drehzahlen Bei permanenterregten Synchronmotoren erfolgt sowohl das Anfahren, als auch das Reversieren im Standardfall im gesteuerten Betrieb. Für die Umschaltdrehzahlen sind 10 % sowie 5 % der Motornenndrehzahl voreingestellt. Die Umschaltung erfolgt ohne jede Zeitbedingung (p1758 wird nicht ausgewertet). Anliegende Lastmomente (motorische oder generatorische) werden im gesteuerten Betrieb adaptiert, wodurch ein drehmomentstetiges Überblenden in den geregelten Betrieb auch unter hohen statischen Lasten ermöglicht wird. Bei jeder erneuten Pulsfreigabe erfolgt zunächst die Identifikation der Rotorposition.

Bild 7-12 Nulldurchgang im gesteuerten Betrieb bei kleinen Drehzahlen

Erweitertes Verfahren: geregelter Betrieb bis Drehzahl Null Durch Überlagerung von Hochfrequenz-Impulsen auf die treibende Grundwellenspannung und Auswertung der dadurch überlagerten Impulse im Maschinenstrom ist es möglich, die fortlaufende Rotorposition bis zur Frequenz Null (Stillstand) zu ermitteln. Mit Siemens-Torquemotoren der Baureihe 1FW4, 1PH8 kann aus dem Stillstand heraus bei beliebiger Last bis zum Nennmoment angefahren oder sogar die Last im Stillstand gehalten werden. Das Verfahren eignet sich für Motoren mit innen liegenden Magneten.

Hinweis Beim Einsatz eines Sinusfilters ist das gesteuerte Verfahren zu verwenden.

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 298 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Durch Aufrechterhalten des geregelten Betriebes ergeben sich die folgenden Vorteile: Keine Umschaltung innerhalb der Regelung notwendig (stoßfreies Umschalten, keine

Unstetigkeiten im Drehmoment). Drehzahl- und Drehmomentregelung ohne Geber bis einschließlich 0 Hz. Höhere Dynamik gegenüber dem gesteuerten Betrieb. Geberloser Betrieb von Antriebsverbänden (z. B. Papierindustrie, Master-Slave Betrieb). aktive (einschließlich hängende) Lasten bis Frequenz gleich Null. Randbedingungen für den Einsatz von Fremdmotoren: Die Erfahrungen zeigen, dass das Verfahren für Motoren mit im Rotoreisen vergrabenen

Magneten (IPMSM - Interior Permanent Magnet Synchronous Motors) sehr gut geeignet ist.

Das Verhältnis von Stator-Querreaktanz (Lsq) : Stator-Längsreaktanz (Lsd) muss > 1 sein (Empfehlung: mindestens > 1,5).

Die möglichen Betriebsgrenzen des Verfahrens hängen davon ab, bis zu welchem Strom das unsymmetrische Reaktanzverhältnis (Lsq:Lsd) im Motor erhalten bleibt. Wenn das Verfahren bis zum Motornennmoment betreibbar sein soll, dann muss das Reaktanzverhältnis bis zum Motornennstrom erhalten bleiben.

Voraussetzungen für das optimale Verhalten ist die Eingabe der folgenden Parameter: Eingabe der Sättigungskennlinie: p0362 - p0369 Eingabe der Lastcharakteristik: p0398, p0399 Inbetriebnahmereihenfolge für den geregelten Betriebes bis Drehzahl Null: Durchlaufen der Inbetriebnahme mit Motoridentifizierung im Stillstand. Eingabe der Parameter für Sättigungskennlinie und Lastcharakteristik. Aktivieren des geregelten Betriebes bis Drehzahl Null über den Parameter p1750 Bit 5.

Bild 7-13 Nulldurchgang im geregelten Betrieb bis Drehzahl Null

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 299

Funktionsplan FP 6730 Schnittstelle zum Motor Module (ASM), p0300 = 1) FP 6731 Schnittstelle zum Motor Module (PEM), p0300 = 2)

Parameter p0305 Motor-Bemessungsstrom r0331 Motor-Magnetisierungsstrom/-kurzschlussstrom p0362

... p0365

Sättigungscharakteristik Fluss 1 ... Sättigungscharakteristik Fluss 4

p0366 ... p0369

Sättigungscharakteristik I_mag 1 ... Sättigungscharakteristik I_mag 4

p0398 Winkel Magnet. Entkopplung (Kreuzsättigung) Koeff 1 p0398 Winkel Magnet. Entkopplung (Kreuzsättigung) Koeff 3 p0500 Technologische Anwendung (Applikation) p0578 Technologie-/einheitenabhängige Parameter berechnen p1605 Pulsverfahren Muster Konfiguration r1606 CO: Pulsverfahren Muster aktuell p1607 Pulsverfahren Stimulus r1608 CO: Pulsverfahren Antwort p1610 Drehmomentsollwert statisch (SLVC) p1611 Beschleunigungszusatzmoment (SLVC) p1750 Motormodell Konfiguration p1755 Motormodell Umschaltdrehzahl geberloser Betrieb p1756 Motormodell Umschaltdrehzahl Hysterese p1758 Motormodell Umschaltwartezeit geregelt gesteuert p1759 Motormodell Umschaltwartezeit gesteuert geregelt r1762.1 Motormodell Abweichung Komponente 1 - Abweichung Model2 p1798 Motormodell Pulsverfahren Drehzahladaption Kp p1810.3 Modulator Konfiguration - Strommessung Oversampling aktiviert (für

Pulsverfahren PEM)

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 300 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

7.4.2 Vektorregelung mit Geber

Beschreibung Vorteil der Vektorregelung mit Geber: Regelung der Drehzahl bis 0 Hz (also im Stillstand). Stabiles Regelverhalten im gesamten Drehzahlbereich. Einhaltung eines definierten und / oder sich ändernden Drehmomentes bei Drehzahlen

unterhalb von ca. 10 % der Motornenndrehzahl. Gegenüber einer Drehzahlregelung ohne Geber ist die Dynamik bei Antrieben mit Geber

deutlich erhöht, da die Drehzahl direkt gemessen wird und in die Modellbildung der Stromkomponenten eingeht.

Wechsel des Motormodells Innerhalb des Drehzahlbereichs p1752 x (100 % - p1756) und p1752 findet ein Modellwechsel zwischen Strommodell und Beobachtermodell statt. Im Bereich des Strommodells, also bei kleineren Drehzahlen, ist die Drehmomentgenauigkeit von der korrekten thermischen Nachführung des Rotorwiderstandes abhängig. Im Bereich des Beobachtermodells und bei Drehzahlen unter ca. 20 % der Nenndrehzahl ist die Drehmomentgenauigkeit hauptsächlich von der richtigen thermischen Nachführung des Ständerwiderstands abhängig. Wenn der Kabelwiderstand der Zuleitung mehr als 20 ... 30 % des Gesamtwiderstandes ausmacht, sollte dieser vor der Motordateinidentifikation (p1900/p1910) in p0352 eingetragen werden. Über p0620 = 0 kann die thermische Adaption ausgeschaltet werden. Dies kann notwendig werden, wenn die Adaption aufgrund folgender Randbedingungen nicht genau genug arbeiten kann. Die kann z. B. der Fall sein, wenn kein KTY-Sensor zur Temperaturerfassung verwendet wird und die Umgebungstemperaturen stark schwanken oder die Übertemperaturen des Motors (p0626 ... p0628) aufgrund seiner Konstruktion stark von den Voreinstellungen abweichen.

Funktionsplan FP 4715 Drehzahlistwert- und Pollageerfassung Motorgeber FP 6030 Drehzahlsollwert, Statik FP 6040 Drehzahlregler FP 6050 Kp_n-/Tn_n-Adaption FP 6060 Momentensollwert FP 6490 Drehzahlregelung Konfiguration

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 301

7.4.3 Drehzahlregler

Beschreibung Beide Regelungsverfahren mit und ohne Geber (VC, SLVC) besitzen die gleiche Drehzahlreglerstruktur, die als Kern folgende Komponenten enthält: PI–Regler Drehzahlregler–Vorsteuerung Statik Die Summe der Ausgangsgrößen bildet den Drehmomentsollwert, der mittels der Drehmomentsollwertbegrenzung auf die zulässige Größe reduziert wird. Der Drehzahlregler erhält seinen Sollwert (r0062) vom Sollwertkanal, den Istwert (r0063) entweder direkt vom Drehzahlistwertgeber bei Drehzahlregelung mit Geber (VC) oder indirekt durch das Motormodell bei Drehzahlregelung ohne Geber (SLVC). Die Regeldifferenz wird durch den PI–Regler verstärkt und bildet zusammen mit der Vorsteuerung den Drehmomentsollwert. Bei zunehmendem Lastmoment wird bei aktiver Statik der Drehzahlsollwert proportional zurückgenommen und damit der Einzelantrieb innerhalb eines Verbunds (zwei oder mehrere Motoren mechanisch gekoppelt) bei zu großem Moment entlastet.

Bild 7-14 Drehzahlregler

Die optimale Einstellung des Drehzahlreglers kann über die automatische Drehzahlregleroptimierung (p1900 = 1, drehende Messung) ermittelt werden. Wenn das Trägheitsmoment vorgegeben wurde, kann der Drehzahlregler (Kp, Tn) mittels automatischer Parametrierung (p0340 = 4) berechnet werden. Die Reglerparameter werden dabei nach dem symmetrischen Optimum wie folgt festgelegt: Tn = 4 x Ts Kp = 0,5 x r0345 / Ts = 2 x r0345 / Tn Ts = Summe der kleinen Verzögerungszeiten (beinhaltet p1442 bzw. p1452).

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 302 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Sollten mit diesen Einstellungen Schwingungen auftreten, ist die Drehzahlreglerverstärkung (Kp) manuell zu verringern. Es ist auch möglich die Drehzahlistwertglättung zu erhöhen (üblich bei Getriebelose oder hochfrequenten Torsionsschwingungen) und die Reglerberechnung erneut aufzurufen, da der Wert in die Berechnung von Kp und Tn eingeht. Für die Optimierung gelten folgende Zusammenhänge: Wird Kp vergrößert, so wird der Regler schneller und das Überschwingen wird vergrößert.

Signalrippel und Schwingungen im Drehzahlregelkreis werden jedoch verstärkt. Wird Tn verkleinert, so wird der Regler ebenfalls schneller. Das Überschwingen wird

allerdings verstärkt. Für die manuelle Einstellung der Drehzahlregelung ist es am einfachsten, zunächst die Dynamik über Kp (und die Drehzahlistwertglättung) festzulegen, um anschließend die Nachstellzeit soweit wie möglich zu verringern. Dabei ist zu beachten, dass die Regelung auch im Feldschwächbereich stabil bleiben muss. Bei Schwingungen in der Drehzahlregelung reicht meist eine Erhöhung der Glättungszeit in p1452 beim Betrieb ohne Geber bzw. p1442 beim Betrieb mit Geber oder eine Reduktion der Reglerverstärkung aus, um die Schwingungen zu dämpfen. Der Integralausgang des Drehzahlreglers kann über r1482, der begrenzte Reglerausgang über r1508 (Drehmomentsollwert) beobachtet werden.

Hinweis Gegenüber einer Drehzahlregelung mit Geber ist die Dynamik bei geberlosen Antrieben deutlich reduziert. Die Istdrehzahl wird durch eine Modellrechnung aus den mit Störpegeln belasteten Umrichterausgangsgrößen Strom und Spannung gewonnen. Dazu muss die Istdrehzahl durch Filteralgorithmen in der Software bereinigt werden.

Funktionsplan FP 6040 Drehzahlregler

Parameter r0062 CO: Drehzahlsollwert nach Filter r0063 CO: Drehzahlistwert geglättet p0340 Automatische Berechnung Regelungsparameter r0345 CO: Motor–Bemessungsanlaufzeit p1442 Drehzahlistwert Glättungszeit (VC) p1452 Drehzahlistwert Glättungszeit (SLVC) p1460 Drehzahlregler P-Verstärkung mit Geber p1462 Drehzahlregler Nachstellzeit mit Geber p1470 Drehzahlregler geberloser Betrieb P-Verstärkung p1472 Drehzahlregler geberloser Betrieb Nachstellzeit

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 303

r1482 CO: Drehmomentausgang I–Drehzahlregler r1508 CO: Drehmomentsollwert vor Zusatzmoment p1960 Drehzahlregleroptimierung Auswahl

7.4.3.1 Beispiele für Drehzahlreglereinstellungen

Beispiele für Drehzahlreglereinstellungen bei geberloser Vektorregelung Im Folgenden sind einige Beispielwerte für Drehzahlreglereinstellungen bei geberloser Vektorregelung (p1300 = 20) angegeben. Diese sind nicht als allgemeingültig zu sehen und müssen im Hinblick auf das gewünschte Regelverhalten überprüft werden. Lüfter (große Schwungmassen) und Pumpen

Kp (p1470) = 2 … 10 Tn (p1472) = 250 … 500 ms Die Einstellung Kp = 2 und Tn = 500 ms bewirkt eine asymptotische Annäherung der Istdrehzahl an die Solldrehzahl nach einem Sollwertsprung. Dies genügt bei vielen einfachen Regelvorgängen bei Pumpen und Lüftern.

Steinmühlen, Sichter (große Schwungmassen) Kp (p1470) = 12 … 20 Tn (p1472) = 500 … 1000 ms

Kneterantriebe Kp (p1470) = 10 Tn (p1472) = 200 … 400 ms

Hinweis Es wird empfohlen, die wirksame Drehzahlreglerverstärkung (r1468) im Betrieb zu kontrollieren. Wenn dieser Wert sich im Betrieb verändert, so ist die Kp-Adaption im Einsatz (p1400.5 = 1). Die Kp-Adaption kann bei Bedarf abgeschaltet oder in ihrem Verhalten verändert werden.

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 304 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Beispiele für Drehzahlreglereinstellungen bei Vektorregelung mit Geber Im Folgenden sind einige Beispielwerte für Drehzahlreglereinstellungen bei Vektorregelung mit Geber (p1300 = 21) angegeben. Diese sind nicht als allgemeingültig zu sehen und müssen im Hinblick auf das gewünschte Regelverhalten überprüft werden. Positionieren, Hebezeuge, Fahrantriebe

Kp (p1460) = 10 … 15 Tn (p1462) = 200 … 400 ms (Bei Positionieraufgaben sind Werte <= 200 ms sinnvoll, um Überschwingen beim Erreichen der Endposition zu vermeiden.) Istwertglättung (p1442) = 4 … 10 ms

Zuckerzentrifuge (große Schwungmasse) Kp (p1460) = 15 … 22 Tn (p1462) = 500 … 1000 ms Istwertglättung (p1442) = 50 ms

Hinweis Die Dynamik kann unzureichend werden, wenn beim Beschleunigen bzw. Verzögern die vorgegebenen Strom- oder Momentengrenzen erreicht werden.

7.4.3.2 Drehzahlreglervorsteuerung (Integrierte Vorsteuerung mit Symmetrierung)

Beschreibung Das Führungsverhalten des Drehzahlregelkreises kann dadurch verbessert werden, dass das Beschleunigungsmoment aus dem Drehzahlsollwert berechnet und dem Drehzahlregler vorgeschaltet wird. Dieser Momentensollwert mv wird dem Stromregler über Anpassglieder direkt als additive Führungsgröße aufgeschaltet / vorgesteuert (Freigabe über p1496). Der Momentensollwert mv berechnet sich aus: mv = p1496 x J x (dω/dt) = p1496 x p0341 x p0342 x (dω/dt), ω = 2πf Das Motorträgheitsmoment p0341 wird bei der Inbetriebnahme berechnet. Der Faktor p0342 zwischen Gesamtträgheitsmoment J und Motorträgheitsmoment ist manuell oder mittels Drehzahlregleroptimierung zu bestimmen.

Hinweis Bei Anwendung der Drehzahlregleroptimierung wird das Trägheitsmoment Gesamt zu Motor (p0342) bestimmt und die Skalierung der Beschleunigungsvorsteuerung (p1496) auf 100 % gesetzt. Wenn p1400.2 = p1400.3 = 0, dann wird die Vorsteuersymmetrierung automatisch eingestellt.

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 305

- -

+r 1547 [ 0 ]

r 1538

r 1547 [ 1 ] r 1539

r 1518

=0

>0

p 0341 p 0342

p 1496

SLVC : VC :

p 1452 p 1442

p 1470 p 1460

p 1472 p 1462

K p T n

K p T n

r 1084 r 0079

T i

T ) 2 i

T ) 2 i

0

1 p 1495

p1400.2

p 1428 1 ) p 1429 1 )

r 1515

Bild 7-15 Drehzahlregler mit Vorsteuerung

Bei richtiger Anpassung führt das dazu, dass der Drehzahlregler bei Beschleunigung nur noch Störgrößen in seinem Regelkreis ausregeln muss und dies mit einer relativ kleinen Stellgrößenänderung am Reglerausgang erreicht wird. Über den Bewertungsfaktor p1496 kann die Wirkung der Vorsteuergröße je nach Anwendung angepasst werden. Mit p1496 = 100 % wird die Vorsteuerung gemäß dem Motor- und Lastträgheitsmoment (p0341, p0342) berechnet. Damit der Drehzahlregler nicht gegen den aufgeschalteten Momentensollwert arbeitet, wird automatisch ein Symmetriefilter eingesetzt. Die Zeitkonstante des Symmetriefilters entspricht der Ersatzverzögerungszeit des Drehzahlregelkreises. Die Drehzahlreglervorsteuerung ist korrekt eingestellt (p1496 = 100 %, Kalibrierung über p0342), wenn sich der I-Anteil des Drehzahlreglers (r1482) während eines Hoch- bzw. Rücklaufs im Bereich n > 20 % x p0310 nicht ändert. Mit der Vorsteuerung ist es also möglich, einen neuen Drehzahlsollwert ohne Überschwingen anzufahren (Voraussetzung: die Drehmomentbegrenzung greift nicht ein und das Trägheitsmoment bleibt konstant). Wird der Drehzahlregler durch die Aufschaltung vorgesteuert, so wird der Drehzahlsollwert (r0062) mit derselben Glättung (p1442 bzw. p1452) verzögert wie der Istwert (r1445). Dadurch wird gewährleistet, dass bei Beschleunigungen keine Soll-Ist-Differenz (r0064) am Reglereingang entsteht, die allein durch die Signallaufzeit bedingt wäre. Bei der Aktivierung der Drehzahlvorsteuerung ist darauf zu achten, dass der Drehzahlsollwert stetig bzw. ohne einen größeren Störpegel vorgegeben wird (Vermeidung von Drehmomentstößen). Durch Glättung des Drehzahlsollwertes bzw. Aktivierung der Verrundungen des Hochlaufgebers p1130 – p1131 kann ein entsprechendes Signal erzeugt werden. Die Anlaufzeit r0345 (TAnlauf) ist ein Maß für das gesamte Trägheitsmoment J der Maschine und beschreibt diejenige Zeit, in der der unbelastete Antrieb mit Motornenndrehmoment r0333 (Mmot,nenn) vom Stillstand zur Motornenndrehzahl p0311 (nMot,nenn) beschleunigt werden kann. r0345 = TAnlauf = J x (2 x π x nMot,nenn) / (60 x MMot,nenn) = p0341 x p0342 x (2 x π x p0311) / (60 x r0333) Die Hochlauf- bzw. Rücklaufzeit sollen immer größer als die Anlaufzeit eingestellt werden.

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 306 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Hinweis Die Hoch- bzw. Rücklaufzeiten (p1120; p1121) des Hochlaufgebers im Sollwertkanal sollten prinzipiell nur so schnell eingestellt werden, dass bei Beschleunigungs- und Bremsvorgängen die Motordrehzahl dem Sollwert folgen kann. Dadurch wird die optimale Funktionsfähigkeit der Drehzahlreglervorsteuerung sichergestellt.

Die Beschleunigungsvorsteuerung über Konnektoreingang (p1495) wird durch Parametereinstellung p1400.2 = 1 und p1400.3 = 0 aktiviert. Zur Symmetrierung können p1428 (Totzeit) und p1429 (Zeitkonstante) eingestellt werden.

Funktionsplan FP 6031 Vorsteuersymmetrierung Referenz-/Beschleunigungsmodell

Parameter p0311 Motor–Bemessungsdrehzahl r0333 Motor–Bemessungsdrehmoment p0341 Motor-Trägheitsmoment p0342 Trägheitsmoment Verhältnis Gesamt zu Motor r0345 Motor–Bemessungsanlaufzeit p1400.2 Beschleunigungsvorsteuerung Quelle p1428 Drehzahlvorsteuerung Symmetrierung Totzeit p1429 Drehzahlvorsteuerung Symmetrierung Zeitkonstante p1496 Beschleunigungsvorsteuerung Skalierung r1518 Beschleunigungsmoment

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 307

7.4.3.3 Referenzmodell

Beschreibung Das Referenzmodell wird wirksam mit p1400.3 = 1 und p1400.2 = 0. Das Referenzmodell dient zur Nachbildung der Strecke des Drehzahlregelkreises mit einem P-Drehzahlregler. Die Streckennachbildung ist in p1433 bis p1435 einstellbar. Sie wird wirksam, wenn p1437 mit dem Ausgang des Modells r1436 verbunden wird. Das Referenzmodell verzögert die Soll-Ist-Abweichung für den Integralanteil des Drehzahlreglers, so dass Einschwingvorgänge unterdrückt werden können. Das Referenzmodell kann auch extern nachgebildet und das externe Signal über p1437 eingekoppelt werden.

-

-r1547[0]

r1538

r1547[1] r1539

SLVC:VC:

p1452p1442

p1470p1460

p1472p1462

Kp Tn

Kp Tn

r1084 r0079

Ti

Ti

p1437r1436

r1515

-

p1433 p1435

I

P

p1434

Bild 7-16 Referenzmodell

Funktionsplan FP 6031 Vorsteuersymmetrierung Referenz-/Beschleunigungsmodell

Parameter p1400.3 Referenzmodell Drehzahlsollwert I–Anteil p1433 Drehzahlregler Referenzmodell Eigenfrequenz p1434 Drehzahlregler Referenzmodell Dämpfung p1435 Drehzahlregler Referenzmodell Totzeit r1436 Drehzahlregler Referenzmodell Drehzahlsollwert Ausgang p1437 Drehzahlregler Referenzmodell I–Anteil Eingang

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 308 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

7.4.3.4 Drehzahlregleradaption

Beschreibung Es stehen zwei Möglichkeiten von Adaptionen zur Verfügung, die freie Kp_n-Adaption und die drehzahlabhängige Kp_n/Tn_n-Adaption. Die freie Kp_n-Adaption ist auch im Betrieb ohne Geber aktiv und dient im Betrieb mit Geber als zusätzlicher Faktor für die drehzahlabhängige Kp_n-Adaption. Die drehzahlabhängige Kp_n/Tn_n-Adaption ist nur im Betrieb mit Geber aktiv und wirkt auch auf den Tn_n-Wert ein.

p 1459

y

x

p 1456 p 1457

( 1 ) p 1466

( 0 ) p 1455

p 1458

x

p1400.0

1

0

1

0

1

0

p1400.6

p 1460

p 1470

p 1462

p 1472

1

01

1

p1464

p1465

p 1461

p 1463

1

0

p1400.5

0

1

p1400.5

Bild 7-17 Freie Kp-Adaption

Bei geberlosem Betrieb ist eine Dynamikreduktion im Feldschwächbereich einschaltbar (p1400.0). Diese wird bei der Drehzahlregleroptimierung aktiviert, um im Grunddrehzahlbereich eine höhere Dynamik zu erreichen.

Beispiel drehzahlabhängige Adaption

Hinweis Diese Anpassung ist nur im Betrieb mit Geber aktiv!

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 309

K p _ n

T n _ n

p 1460

p 1462

p 1463 x p 1462

p 1461 x p 1460 1

2 3

1

2

3

(n < p1464)

(p1464 < n < p1465)

(n > p1465)

0 p 1464 p 1465 n

K p _ n T n _ n

Bild 7-18 Beispiel drehzahlabhängige Adaption

Funktionsplan FP 6050 Kp_n-/Tn_n-Adaption

Parameter p1400.5 Drehzahlregelung Konfiguration: Kp-/Tn-Adaption aktiv Freie Kp_n-Adaption p1455 Drehzahlregler P-Verstärkung Adaptionssignal p1456 Drehzahlregler P-Verstärkung Adaption Einsatzpunkt unten p1457 Drehzahlverstärker P-Verstärkung Adaption Einsatzpunkt oben p1458 Adaptionsfaktor unten p1459 Adaptionsfaktor oben p1470 Drehzahlregler Geberloser Betrieb P-Verstärkung Drehzahlabhängige Kp_n/Tn_n-Adaption (nur VC) p1460 Drehzahlregler P-Verstärkung Adaptionsdrehzahl unten p1461 Drehzahlregler P-Verstärkung Adaptionsdrehzahl oben p1462 Drehzahlregler Nachstellzeit Adaptionsdrehzahl unten p1463 Drehzahlregler Nachstellzeit Adaptionsdrehzahl oben p1464 Drehzahlregler Adaptionsdrehzahl unten p1465 Drehzahlregler Adaptionsdrehzahl oben p1466 Drehzahlregler P-Verstärkung Skalierung Dynamikreduktion Feldschwächung (nur SLVC) p1400.0 Drehzahlregelung Konfiguration: Automatische Kp–/Tn–Adaption aktiv

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 310 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

7.4.3.5 Statik

Beschreibung Die Statik (Freigabe über p1492) bewirkt, dass bei zunehmendem Lastmoment der Drehzahlsollwert proportional zurückgenommen wird. Die Statik wirkt momentenbegrenzend bei einem mechanisch an eine andere Drehzahl gekoppelten Antrieb (z. B. Leitwalze an einer Warenbahn). In Verbindung mit dem Momentensollwert eines führenden drehzahlgeregelten Antriebs ist so auch eine sehr effektive Lastverteilung realisierbar, die (im Gegensatz zur Momentenregelung oder der Lastverteilung mit Übersteuerung und Begrenzung) bei geeigneter Einstellung sogar eine weiche mechanische Kopplung beherrscht. Bei Antrieben, die häufig mit hohen Drehzahländerungen beschleunigt und abgebremst werden, ist diese Methode nur bedingt geeignet. Die Statikrückführung wird z. B. bei Anwendungen eingesetzt, bei denen zwei oder mehrere Motoren mechanisch gekoppelt bzw. auf eine gemeinsame Welle arbeiten und die obigen Anforderungen erfüllen. Sie begrenzt die Drehmomentdifferenzen, die durch die mechanische Kopplung auftreten können, indem die Drehzahlen der einzelnen Motoren entsprechend modifiziert werden (Antrieb wird bei zu großem Moment entlastet).

-

- r 1547 [ 0 ]

r 1547 [ 1 ]

0

2

1

3

0

0 1

0

r 1084

r 1087

r 1538

r 1539

p 1 4 8 9

p 1 4 8 8

r 1482

r 1490 150 ms

T i

K p

MN

nN

T n

*)

SLVC : VC :

p 1452 p 1442

p 1470 p 1460

p 1472 p 1462

T i K p T n *)

**)

r 0079

p 1492

r 1508

**)

Bild 7-19 Drehzahlregler mit Statik

Voraussetzung Alle gekoppelten Antriebe müssen in Vektorregelung mit Drehzahlregelung (mit oder

ohne Drehzahlistwertgeber) betrieben werden. An den Hochlaufgebern der mechanisch gekoppelten Antriebe müssen die gleichen

Sollwerte anliegen, die Hochlaufgeber müssen die gleichen Hoch- und Rücklaufzeiten haben.

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 311

Funktionsplan FP 6030 Drehzahlsollwert, Statik

Parameter r0079 Drehmomentsollwert gesamt r1482 Drehzahlregler I-Drehmomentausgang p1488 Statikeingang Quelle p1489 Statikrückführung Skalierung r1490 Statikrückführung Drehzahlreduktion p1492 Statikrückführung Freigabe r1508 Drehmomentsollwert vor Zusatzmoment

7.4.3.6 Offener Drehzahlistwert

Beschreibung Über den Parameter p1440 (CI: Drehzahlregler Drehzahlistwert) wird die Signalquelle für den Drehzahlistwert des Drehzahlreglers vorgegeben. In der Werkseinstellung ist der ungeglättete Drehzahlistwert r0063[0] als Signalquelle voreingestellt. Über den Parameter p1440 kann anlagenspezifisch beispielsweise ein Filter in den Istwertkanal eingeschaltet oder ein externer Drehzahlistwert eingespeist werden. Der Parameter r1443 dient zur Anzeige des an p1440 anliegenden Drehzahlistwertes.

Hinweis Beim Einspeisen eines externen Drehzahlistwertes ist zu beachten, dass die Überwachungsfunktionen weiterhin vom Motormodell abgeleitet werden.

Verhalten bei Drehzahlregelung mit Geber (p1300 = 21) Für das Drehzahl- oder Lagesignal des Motormodells muss immer ein Motorgeber verfügbar sein (z. B. Auswertung über SMC, siehe p0400). Die Istdrehzahl des Motors (r0061) und die Lageinformation für Synchronmotoren kommen weiterhin von diesem Motorgeber und werden durch die Einstellung in p1440 nicht beeinflusst. Verschalten von p1440: Bei der Verschaltung von Konnektoreingang p1440 mit einem externen Drehzahlistwert ist auf die gleiche Normierung der Drehzahl zu achten (p2000). Das externe Drehzahlsignal sollte im Mittel der Drehzahl des Motorgebers (r0061) entsprechen.

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 312 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Verhalten bei Drehzahlregelung ohne Geber (p1300 = 20) Je nach Übertragungsweg des externen Drehzahlsignals fallen Totzeiten an, die in der Parametrierung des Drehzahlreglers (p1470, p1472) zu berücksichtigen sind und dementsprechend zu Dynamikverlusten führen können. Deshalb müssen die Signalübertragungszeiten so klein wie möglich gehalten werden. Damit der Drehzahlregler auch im Stillstand arbeiten kann, ist p1750.2 = 1 zu setzen (Geregelter Betrieb bis Frequenz Null für passive Lasten). Ansonsten wird im unteren Drehzahlbereich auf drehzahlgesteuerten Betrieb gewechselt, so dass der Drehzahlregler ausgeschaltet wird und die gemessene Istdrehzahl keinen Einfluss mehr hat.

Überwachung der Drehzahlabweichung zwischen Motormodell und externer Drehzahl Die externe Istdrehzahl (r1443) wird mit der Istdrehzahl des Motormodells (r2169) verglichen. Falls die Abweichung größer als die in p3236 eingestellte Toleranzschwelle ist, wird nach Ablauf der Ausschaltverzögerungszeit in p3238 die Störung F07937 (Antrieb: Drehzahlabweichung Motormodell zu externer Drehzahl) erzeugt und der Antrieb entsprechend der eingestellten Reaktion abgeschaltet (Werkseinstellung: AUS2).

r2169

r1443 r2199.7

p3237

p3238

T0

p3236

F07937+

1

0

-

Bild 7-20 Überwachung "Drehzahlabweichung Modell / Extern in Toleranz"

Funktionsplan FP 6040 Vektorregelung – Drehzahlregler mit/ohne Geber FP 8012 Signale und Überwachungsfunktion – Drehmomentmeldungen, Motor

blockiert/gekippt

Parameter r0063[0] Drehzahlistwert ungeglättet p1440 CI: Drehzahlregler Drehzahlistwert p1443 CO: Drehzahlistwert am Istwerteingang Drehzahlregler r2169 CO: Drehzahlistwert geglättet Meldungen r2199.7 Drehzahlabweichung Modell / Extern in Toleranz p3236 Drehzahlschwellwert 7 p3237 Hysteresedrehzahl 7 p3238 Ausschaltverzögerung n_ist_Motormodell = n_ist_extern

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 313

7.4.4 Drehmomentregelung

Beschreibung Bei der geberlosen Drehzahlregelung (p1300 = 20) bzw. Drehzahlregelung mit Geber (p1300 = 21) besteht die Möglichkeit, über den BICO–Parameter p1501 auf Drehmomentregelung umzuschalten. Eine Umschaltung zwischen Drehzahl– und Drehmomentregelung ist nicht möglich, wenn mit p1300 = 22 bzw. 23 direkt die Drehmomentregelung gewählt wird. Der Drehmomentsollwert bzw. –zusatzsollwert kann über die BICO–Parameter p1503 (CI: Drehmomentsollwert) bzw. p1511 (CI: Drehmoment–Zusatzsollwert) erfolgen. Das Zusatzmoment wirkt sowohl bei der Drehmoment– als auch bei der Drehzahlregelung. Durch diese Eigenschaft ist mit dem Drehmoment–Zusatzsollwert ein Vorsteuermoment bei der Drehzahlregelung realisierbar.

Hinweis Aus Sicherheitsgründen ist eine Zuweisung auf feste Drehmomentsollwerte derzeit nicht vorgesehen. Wenn generatorische Energie anfällt und nicht ins Netz zurückgespeist werden kann, muss ein Braking Module mit angeschlossenem Bremswiderstand eingesetzt werden.

- 0

1

r 1547 [ 0 ] r 1538

r 1547 [ 1 ] r 1539

T i

K p T n

r 1515

r 0079

≥ 1

( 0 ) p 1512 [ C ]

( 0 ) p 1513 [ C ]

( 0 ) p 1511 [ C ]

( 0 ) p 1503 [ C ]

r 1406 . 12 [ FP 2520 . 7 ] p 1501 r 1407 . 2

Bild 7-21 Drehzahl-/Drehmomentregelung

Die Summe aus beiden Drehmomentsollwerten wird in gleicher Weise begrenzt wie der Drehmomentsollwert der Drehzahlregelung. Oberhalb der Maximaldrehzahl (p1082) reduziert ein Drehzahlbegrenzungsregler die Drehmomentgrenzen, um eine weitere Beschleunigung des Antriebs zu verhindern.

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 314 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Eine "echte" Drehmomentregelung (mit sich selbständig einstellender Drehzahl) ist nur im geregelten, nicht aber im gesteuerten Bereich der geberlosen Vektorregelung möglich. Im gesteuerten Bereich verstellt der Drehmomentsollwert die Solldrehzahl über einen Hochlaufintegrator (Integrationszeit ~ p1499 x p0341 x p0342). Aus diesem Grund ist die geberlose Drehmomentregelung im Bereich des Stillstands nur für Anwendungen geeignet, die dort ein Beschleunigungsmoment und kein Lastmoment benötigen (z. B. Fahrantriebe). Diese Einschränkung ist bei Drehmomentregelung mit Geber nicht gegeben.

AUS-Reaktionen AUS1 und p1300 = 22, 23

– Reaktion wie bei AUS2 AUS1, p1501 = "1"-Signal und p1300 ≠ 22, 23

– Keine eigene Bremsreaktion, die Bremsreaktion erfolgt durch einen Antrieb, der das Drehmoment vorgibt.

– Nach Ablauf der Motorbremsen-Schließzeit (p1217) werden die Impulse gelöscht. Stillstand wird erkannt, wenn der Drehzahlistwert die Drehzahlschwelle (p1226) unterschreitet oder wenn die bei Drehzahlsollwert ≤ Drehzahlschwelle (p1226) gestartete Überwachungszeit (p1227) abgelaufen ist.

– Die Einschaltsperre wird aktiviert. AUS2

– Sofortige Impulslöschung, der Antrieb trudelt aus. – Eine eventuell parametrierte Motorbremse wird sofort geschlossen. – Die Einschaltsperre wird aktiviert.

AUS3 – Umschalten in den drehzahlgeregelten Betrieb. – Der Antrieb wird durch sofortige Vorgabe von n_soll = 0 an der AUS3-Rücklauframpe

(p1135) abgebremst. – Nach Erkennen des Stillstandes wird eine eventuell parametrierte Motorbremse

geschlossen. – Am Ende der Schließzeit der Motorbremse (p1217) werden die Impulse gelöscht.

Stillstand wird erkannt, wenn der Drehzahlistwert die Drehzahlschwelle (p1226) unterschreitet oder wenn die bei Drehzahlsollwert ≤ Drehzahlschwelle (p1226) gestartete Überwachungszeit (p1227) abgelaufen ist.

– Die Einschaltsperre wird aktiviert.

Funktionsplan FP 6060 Momentensollwert

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 315

Parameter p0341 Motorträgheitsmoment p0342 Trägheitsmoment Verhältnis Gesamt zu Motor p1300 Steuerungs–/Regelungs–Betriebsart p1499 Beschleunigung bei Drehmomentregelung Skalierung p1501 Drehzahl–/Drehmomentregelung umschalten p1503 Drehmomentsollwert p1511 Zusatzdrehmoment 1 p1512 Zusatzdrehmoment 1 Skalierung p1513 Zusatzdrehmoment 2 p1514 Zusatzdrehmoment 2 Skalierung r1515 Zusatzdrehmoment gesamt

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 316 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

7.4.5 Drehmomentbegrenzung

Beschreibung

p1520

p1521

r1526

r1527

p0640

p1530

p1531

r1538

r1539r1407.9

r1407.8

Bild 7-22 Drehmomentbegrenzung

Der Wert gibt das maximal zulässige Moment an, wobei unterschiedliche Grenzen für den motorischen und generatorischen Betrieb parametrierbar sind. p0640 Stromgrenze p1520 CO: Drehmomentgrenze oben/motorisch p1521 CO: Drehmomentgrenze unten/generatorisch p1522 CI: Drehmomentgrenze oben/motorisch p1523 CI: Drehmomentgrenze unten/generatorisch p1524 CO: Drehmomentgrenze oben/motorisch Skalierung p1525 CO: Drehmomentgrenze unten/generatorisch Skalierung p1530 Leistungsgrenze motorisch p1531 Leistungsgrenze generatorisch

Die aktuellen aktiven Drehmomentgrenzwerte werden angezeigt in den folgenden Parametern: r0067 Antrieb Ausgangsstrom maximal r1526 Drehmomentgrenze oben/motorisch ohne Offset r1527 Drehmomentgrenze unten/generatorisch ohne Offset

Die folgenden Begrenzungen wirken alle auf den Drehmomentsollwert, der entweder am Drehzahlreglerausgang bei Drehzahlregelung oder als Drehmomenteingang bei Drehmomentregelung anliegt. Von den unterschiedlichen Begrenzungen wird jeweils das Minimum bzw. Maximum verwendet. Dieses Minimum bzw. Maximum wird zyklisch berechnet und in r1538 bzw. r1539 angezeigt. r1538 Drehmomentgrenze oben wirksam r1539 Drehmomentgrenze unten wirksam

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 317

Diese zyklischen Werte begrenzen somit den Drehmomentsollwert am Drehzahlreglerausgang / Drehmomenteingang bzw. zeigen das im Augenblick max. mögliche Drehmoment an. Findet eine Begrenzung des Drehmomentsollwerts statt, so wird dies über Parameter p1407 angezeigt: r1407.8 Drehmomentbegrenzung oben aktiv r1407.9 Drehmomentbegrenzung unten aktiv

Funktionsplan FP 6060 Momentensollwert FP 6630 Obere/Untere Momentengrenze FP 6640 Strom-/Leistungs-/Momentengrenzen

7.4.6 Permanenterregte Synchronmotoren

Beschreibung Es werden permanenterregte Synchronmotoren unterstützt, die über einen Lagegeber oder einen Impulsgeber mit Nullmarke verfügen. Zusätzlich werden permanenterregte Synchronmotoren ohne Geber im geberlosen Betrieb unterstützt. Typische Anwendungen sind etwa Direktantriebe mit Torquemotoren, die sich durch hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen auszeichnen, z. B. Siemens Komplett–Torquemotoren der 1FW3–Reihe. Durch diese Antriebe können in entsprechenden Anwendungen Getriebe und damit verschleißbehaftete mechanische Teile eingespart werden.

WARNUNG

Sobald der Motor sich dreht, wird eine Spannung erzeugt. Bei Arbeiten am Umrichter muss der Motor sicher abgetrennt werden. Ist dies nicht möglich, muss der Motor z. B. durch eine Haltebremse gesichert sein.

Merkmale Feldschwächung bis ca. 1,2 x Nenndrehzahl (abhängig von Anschlussspannung des

Umrichters und Motordaten, siehe auch Randbedingungen) Fangen (bei geberlosem Betrieb nur mit Einsatz eines VSM-Moduls zur Erfassung der

Motordrehzahl und des Phasenwinkels (Option K51)) Vektor Drehzahl– und Drehmomentregelung Vektor U/f–Steuerung für Diagnosezwecke Motoridentifikation

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 318 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Automatische Drehgeberjustage (Abgleich der Nulllage des Gebers, nicht bei geberlosem Betrieb)

Drehzahlregler–Optimierung (drehende Messung)

Randbedingungen Maximale Drehzahl bzw. maximales Drehmoment sind abhängig von der verfügbaren

Umrichterausgangsspannung und der Gegenspannung des Motors (Berechnungsvorschriften: EMK darf UNenn, Umrichter nicht überschreiten).

Berechnung der Maximaldrehzahl:

Das maximale Drehmoment in Abhängigkeit von Klemmenspannung und Lastspiel kann

den Motordatenblättern / Projektierungsanleitungen entnommen werden. Zum Betrieb mit Geber muss einer der folgenden Motorgeber vorhanden sein:

– SMC10 (Option K46): alle anschließbaren Resolver – SMC20 (Option K48): SIN/COS-Geber mit C/D-Spur, EnDat-Geber – SMC30 (Option K50): HTL/TTL-Geber mit Nullmarke.

Bei der Regelung des permanenterregten Synchronmotors gibt es kein thermisches Modell. Der Schutz des Motors vor Überhitzung kann nur über Temperatursensoren (PTC, KTY) sichergestellt werden. Zur Erzielung einer hohen Drehmomentgenauigkeit ist die Messung der Motortemperatur über Temperatursensor (KTY) zu empfehlen.

Inbetriebnahme Es wird folgende Reihenfolge zur Inbetriebnahme empfohlen: Antriebskonfiguration durchführen

Während der Inbetriebnahme mit STARTER oder Bedienfeld AOP30 muss der permanenterregte Synchronmotor angewählt werden. Anschließend müssen die in der nachfolgenden Tabelle genannten Motordaten eingegeben werden. Zum Abschluss wird die Motoridentifizierung und die Drehzahloptimierung (p1900) aktiviert. Die Geberjustage wird automatisch mit der Motoridentifizierung aktiviert.

Motoridentifizierung (Stillstandsmessung, p1910) Geberjustage (p1990) (nicht bei geberlosem Betrieb)

Motor Modules mit feldorientierter Regelung geben den Strom an permanenterregte Synchronmotoren bezüglich des magnetischen Flusses im Motor vor. Dazu muss der Motorgeber eine Rotorlageinformation liefern.

WARNUNG

Bei der Erstinbetriebnahme und bei einem Gebertausch muss eine Geberjustage (p1990) durchgeführt werden.

Drehzahlregleroptimierung (Drehende Messung, p1960)

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 319

Motordaten für permanenterregte Synchronmotoren

Tabelle 7- 2 Motordaten Typenschild

Parameter Beschreibung Bemerkung p0304 Motor-Bemessungsspannung Sollte dieser Wert nicht bekannt sein, kann auch der

Wert "0" eingegeben werden. Durch die Eingabe des korrekten Wertes kann jedoch die Ständerstreuinduktivität (p0356, p0357) genauer berechnet werden.

p0305 Motor-Bemessungsstrom p0307 Motor-Bemessungsleistung p0310 Motor-Bemessungsfrequenz p0311 Motor-Bemessungsdrehzahl p0314 Motor-Polpaarzahl Sollte dieser Wert nicht bekannt sein, kann auch der

Wert "0" eingegeben werden. p0316 Motor-Drehmomentkonstante Sollte dieser Wert nicht bekannt sein, kann auch der

Wert "0" eingegeben werden.

Fehlt die Angabe der Drehmomentkonstante kT auf dem Typenschild oder im Datenblatt, so kann man sie aus den Nenndaten des Motors oder aus dem Stillstandsstrom I0 und Stillstandmoment M0 wie folgt berechnen:

NN

Nmins

N

NT In2

P60IMk

××π

×==

oder

0

0T I

Mk =

Die optionalen Motordaten können, wenn sie bekannt sind, eingegeben werden. Andernfalls werden sie anhand der Typenschilddaten geschätzt bzw. durch die Motoridentifikation oder Drehzahlregleroptimierung ermittelt.

Tabelle 7- 3 Optionale Motordaten

Parameter Beschreibung Bemerkung p0320 Motor-Bemessungskurzschlussstrom Wird für die Feldschwächkennlinie verwendet p0322 Motor-Maximaldrehzahl Mechanische Maximaldrehzahl p0323 Motor-Maximalstrom Schutz gegen Entmagnetisierung p0325 Rotorlageidentifikation Strom 1. Phase - p0327 Optionaler Lastwinkel Optional, sonst auf 90° belassen p0328 Reluktanzmomentkonstante - p0329 Rotorlageidentifikation Strom - p0341 Motorträgheitsmoment für Drehzahlregler-Vorsteuerung p0344 Motormasse - p0350 Ständerwiderstand kalt - p0356 Ständerquerinduktivität Lq - p0357 Ständerlängsinduktivität Ld -

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Sollwertkanal und Regelung 7.4 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber

Umrichter-Schrankgeräte 320 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Schutz bei Kurzschluss Bei einem Kurzschluss, der im Umrichter oder im Motorkabel auftreten kann, würde die drehende Maschine den Kurzschluss speisen, bis sie zum Stillstand kommt. Zum Schutz kann ein Ausgangsschütz eingesetzt werden, das sich möglichst dicht am Motor befindet. Dies ist vor allem dann erforderlich, wenn der Motor im Störungsfall von der Last weiter angetrieben werden kann. Das Schütz muss motorseitig mit einer Schutzbeschaltung gegen Überspannung versehen sein, damit eine Schädigung der Motorenwicklung als Folge der Abschaltung vermieden wird. Zur Ansteuerung des Schützes wird das Ansteuersignal r0863.1 (VECTOR) über einen freien Digitalausgang verwendet, der Rückmeldekontakt des Schützes wird über einen freien Digitaleingang auf den Parameter p0864 verschaltet. Damit wird im Falle einer Umrichterstörung mit Abschaltreaktion im Moment der Impulssperre der Motor vom Umrichter getrennt, so dass ein Rückspeisen auf die Fehlerstelle vermieden wird.

Funktionsplan FP 4715 Drehzahlistwert- und Pollageerfassung Motorgeber ASM/SM (Geber 1) FP 6721 Stromregelung - Id-Sollwert (PEM, p0300 = 2) FP 6724 Stromregelung - Feldschwächregler (PEM, p0300 = 2) FP 6731 Stromregelung - Schnittstelle zum Motor Module (PEM, p0300 = 2)

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 321

Ausgangsklemmen 88.1 Inhalt dieses Kapitels

Dieses Kapitel behandelt Analogausgänge Digitalausgänge

M~

-A60

576

8

910

Funktionspläne Als Ergänzung zu dieser Betriebsanleitung befindet sich auf der Kunden-DVD eine Sammlung von vereinfachten Funktionsplänen zur Beschreibung der Funktionsweise. Diese Pläne sind entsprechend den Kapiteln der Betriebsanleitung gegliedert, die Blattnummern 8xx beschreiben die Funktionalität des folgenden Kapitels. An einigen Stellen in diesem Kapitel wird auf Funktionspläne mit 4stelligen Blattnummern verwiesen. Diese befinden sich auf der Kunden-DVD im "Listenhandbuch SINAMICS S120/S150", in welchem in ausführlicher Form die Gesamtfunktionalität für erfahrene Anwender beschrieben ist.

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Ausgangsklemmen 8.2 Analogausgänge

Umrichter-Schrankgeräte 322 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

8.2 Analogausgänge

Beschreibung Es gibt zwei Analogausgänge auf der Kundenklemmenleiste, die zur Ausgabe von Sollwerten über Strom- oder Spannungssignale dienen. Auslieferzustand: AO0: Drehzahlistwert 0 – 20 mA AO1: Motorstromistwert 0 – 20 mA

Signalflussplan

Bild 8-1 Signalflussplan: Analogausgang 0

Funktionsplan FP 1840, FP 9572

TM31 - Analogausgänge (AO 0 ... AO 1)

Parameter p4071 Signalquelle für den Analogausgang p4073 Glättungszeit Analogausgang r4074 Aktuelle Ausgangsspannung/-strom p4076 Typ Analogausgang p4077 Wert x1 der Kennlinie der Analogausgänge p4078 Wert y1 der Kennlinie der Analogausgänge p4079 Wert x2 der Kennlinie der Analogausgänge p4080 Wert y2 der Kennlinie der Analogausgänge

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Ausgangsklemmen 8.2 Analogausgänge

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 323

8.2.1 Listen der Signale für die Analogsignale

Signale für die Analogausgänge, Objekt Vector

Tabelle 8- 1 Liste der Signale für die Analogausgänge – Objekt Vector

Signal Parameter Einheit Normierung (100 %=...) siehe nachfolgende Tabelle

Drehzahlsollwert vor Sollwertfilter r0060 1/min p2000 Motordrehzahl ungeglättet r0061 1/min p2000 Drehzahlistwert nach Glättung r0063 1/min p2000 Ausgangsfrequenz r0066 Hz Bezugsfrequenz Ausgangsstrom r0068 Aeff p2002 Zwischenkreisspannung r0070 V p2001 Momentensollwert r0079 Nm p2003 Ausgangsleistung r0082 kW r2004 für Diagnosezwecke Regelabweichung r0064 1/min p2000 Aussteuergrad r0074 % Bezugsaussteuergrad momentenbildender Stromsollwert r0077 A p2002 momentenbildender Stromistwert r0078 A p2002 Flusssollwert r0083 % Bezugsfluss Flussistwert r0084 % Bezugsfluss für erweiterte Diagnosezwecke n-Regler-Ausgang r1480 Nm p2003 n-Regler I-Anteil r1482 Nm p2003

Normierungen bei Objekt Vector

Tabelle 8- 2 Normierungen bei Objekt Vector

Größe Normierungs- Parameter Vorbelegung bei Schnellinbetriebnahme

Bezugsdrehzahl 100 % = p2000 p2000 = Maximaldrehzahl (p1082) Bezugsspannung 100 % = p2001 p2001 = 1000 V Bezugsstrom 100 % = p2002 p2002 = Stromgrenze (p0640) Bezugsdrehmoment 100 % = p2003 p2003 = 2 x Motornennmoment Bezugsleistung 100 % = r2004 r2004 = (p2003 x p2000 x π) / 30 Bezugsfrequenz 100 % = p2000 / 60 Bezugsaussteuergrad 100 % = maximale Ausgangsspannung

ohne Übersteuerung

Bezugsfluss 100 % = Motorbemessungsfluss Bezugstemperatur 100 % = 100 °C

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Ausgangsklemmen 8.2 Analogausgänge

Umrichter-Schrankgeräte 324 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Signale für die Analogausgänge, Objekt A_INF

Tabelle 8- 3 Liste der Signale für die Analogausgänge, Objekt A_INF

Signal Parameter Einheit Normierung (100 %=...) siehe nachfolgende Tabelle

Ausgangsstrom r0068 Aeff p2002 Zwischenkreisspannung r0070 V p2001 Aussteuergrad r0074 % Bezugsaussteuergrad momentenbildender Stromsollwert r0077 A p2002 momentenbildender Stromistwert r0078 A p2002 Ausgangsleistung r0082 kW r2004

Normierungen bei Objekt A_INF

Tabelle 8- 4 Normierungen bei Objekt A_INF

Größe Normierungs- Parameter Vorbelegung bei der Schnellinbetriebnahme Bezugsfrequenz 100 % = p2000 p2000 = p0211 Bezugsspannung 100 % = p2001 p2001 = r0206 / r0207 Bezugsstrom 100 % = p2002 p2002 = r0207 Bezugsleistung 100 % = r2004 r2004 = r0206 Bezugsaussteuergrad 100 % = maximale Ausgangsspannung

ohne Übersteuerung

Bezugstemperatur 100 % = 100 °C

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Ausgangsklemmen 8.2 Analogausgänge

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 325

Ändern des Analogausgangs 0 vom Strom- auf Spannungsausgang –10 V ... +10 V (Beispiel)

Spannungsausgang liegt an Klemme 1 an, Masse an Klemme 2

Typ Analogausgang 0 auf -10 V ... +10 V einstellen

Ändern des Analogausgangs 0 von Strom- auf Spannungsausgang –10 V ... +10 V (Beispiel) mit Einstellen der Kennlinie

Spannungsausgang liegt an Klemme 1 an, Masse an Klemme 2

TM31.AO_Typ [Analogausgang 0] auf -10 V ...+10 V einstellen

TM31.AO_Kennl. x1 auf 0.00 % einstellen

TM31.AO_Kennl. y1 auf 0.000 V einstellen

TM31.AO_Kennl. x2 auf 100.00 % einstellen

TM31.AO_Kennl. y2 auf 10.000 V einstellen

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Ausgangsklemmen 8.3 Digitalausgänge

Umrichter-Schrankgeräte 326 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

8.3 Digitalausgänge

Beschreibung Es existieren 4 bidirektionale Digitalausgänge (Klemme X541) und 2 Relaisausgänge (Klemme X542). Diese Ausgänge sind weitgehend frei parametrierbar.

Signalflussplan

Bild 8-2 Signalflussplan: Digitalausgänge

Auslieferzustand

Tabelle 8- 5 Auslieferzustand Digitalausgänge

Digitalausgang Klemme Auslieferzustand DO0 X542: 2,3 "Impulse freigegeben" DO1 X542: 5,6 "keine Störung"

DI/DO8 X541: 2 "Einschaltbereit" DI/DO9 X541: 3 DI/DO10 X541:4 DI/DO11 X541: 5

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Ausgangsklemmen 8.3 Digitalausgänge

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 327

Auswahl möglicher Verschaltungen für die Digitalausgänge

Tabelle 8- 6 Auswahl möglicher Verschaltungen für die Digitalausgänge

Signal Bit im Zustandswort 1

Parameter

1 = Einschaltbereit 0 r0889.0 1 = Betriebsbereit (Zwischenkreis geladen, Impulse gesperrt) 1 r0889.1 1 = Betrieb freigegeben (Antrieb folgt n_soll) 2 r0889.2 1 = Störung wirksam 3 r2139.3 0 = Austrudeln aktiv (AUS2) 4 r0889.4 0 = Schnellhalt aktiv (AUS3) 5 r0889.5 1 = Einschaltsperre 6 r0889.6 1 = Warnung wirksam 7 r2139.7 1 = Drehzahl-Soll-Ist-Abweichung im Toleranzband (p2163, p2166) 8 r2197.7 1 = Führung gefordert zu PLC 9 r0899.9 1 = f- oder n-Vergleichswert erreicht oder überschritten (p2141, p2142) 10 r2199.1 1 = I-, M- oder P-Grenze erreicht (p0640, p1520, p1521) 11 r1407.7 reserviert 12 0 = Warnung Übertemperatur Motor (A7910) 13 r2129.14 reserviert 14 0 = Warnung thermische Überlast Leistungsteil (A5000) 15 r2129.15 1 = Impulse Freigegeben (Wechselrichter taktet, Antrieb führt Strom) r0899.11 1 = n_ist ≤ p2155 r2197.1 1 = n_ist > p2155 r2197.2 1 = Hoch-/Rücklauf beendet r2199.5 1 = n_ist < p2161 (bevorzugt als n_min- bzw n=0-Meldung) r2199.0 1 = Momentensollwert < p2174 r2198.10 1 = LOCAL-Mode aktiv (Steuerung über Bedienfeld oder Steuertafel) r0807.0 0 = Motor blockiert r2198.6

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Ausgangsklemmen 8.3 Digitalausgänge

Umrichter-Schrankgeräte 328 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 329

Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 99.1 Inhalt dieses Kapitels

Dieses Kapitel behandelt Antriebsfunktionen:

Motoridentifikation, Vdc–Regelung, Wiedereinschaltautomatik, Fangen, Motorumschaltung, Reibkennlinie, Erhöhung der Ausgangsfrequenz, Laufzeit, Simulationsbetrieb, Richtungsumkehr, Einheitenumschaltung

Active Infeed-Funktionen: Netz- und Zwischenkreisidentifikation, Oberschwingungsregler

Erweiterungsfunktionen: Technologieregler, Bypass-Funktion, Erweiterte Bremsenansteuerung, Erweiterte Überwachungsfunktionen, Lageregelung, Einfachpositionierer

Überwachungs- und Schutzfunktionen: Leistungsteilschutz, Thermische Überwachungen und Überlastreaktionen, Blockierschutz, Kippschutz, Thermischer Motorschutz

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.2 Active Infeed Funktionen

Umrichter-Schrankgeräte 330 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Funktionspläne Als Ergänzung zu dieser Betriebsanleitung befindet sich auf der Kunden-DVD eine Sammlung von vereinfachten Funktionsplänen zur Beschreibung der Funktionsweise. Diese Pläne sind entsprechend den Kapiteln der Betriebsanleitung gegliedert, die Blattnummern 9xx beschreiben die Funktionalität des folgenden Kapitels. An einigen Stellen in diesem Kapitel wird auf Funktionspläne mit 4stelligen Blattnummern verwiesen. Diese befinden sich auf der Kunden-DVD im "Listenhandbuch SINAMICS S120/S150", in welchem in ausführlicher Form die Gesamtfunktionalität für erfahrene Anwender beschrieben ist.

9.2 Active Infeed Funktionen

9.2.1 Netz- und Zwischenkreisidentifikation

Beschreibung Mit der automatischen Parameteridentifikation werden alle Netz- und Zwischenkreisparameter für eine optimale Reglereinstellung des Line Modules ermittelt.

Hinweis Wenn sich die Netzumgebung oder Komponenten im Zwischenkreis ändern, sollte mit p3410 = 4 die automatische Identifizierung wiederholt werden (z. B. nach der Aufstellung der Anlage oder nach Erweiterung des Antriebsverbandes). Während der Netzidentifikation fließt Nennstrom. Dies kann zu einem Spannungseinbruch auf der Einspeiseseite führen.

Identifikationsarten 0: Identifizieren (Id) aus 1: Identifizieren (Id) aktivieren 2: Reglereinstellung setzen 3: Identifizieren und Reglereinstellung speichern 4: Identifizieren und Reglereinstellung mit L-Adaption speichern

Hinweis Diese Identifikationsart sollte bevorzugt eingesetzt werden.

5: Zurücksetzen, Id und Reglereinstellung mit L-Adaption speichern Bei p3410 = 1, 3, 4, 5 wird die Warnung A06400 ausgegeben und gekennzeichnet, dass nach der nächsten Impulsfreigabe die eingestellte Identifizierung stattfindet. Nach vollständiger Durchführung einer Identifizierung wird automatisch p3410 = 0 gesetzt.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.2 Active Infeed Funktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 331

Parameter p3410 Einspeisung Identifizierungsart r3411 Einspeisung Induktivität identifiziert r3412 Einspeisung Zwischenkreiskapazität identifiziert p3421 Einspeisung Induktivität p3422 Einspeisung Zwischenkreiskapazität p3620 Einspeisung Stromregleradaption untere Einsatzschwelle p3622 Einspeisung Stromregleradaption Reduktionsfaktor

9.2.2 Oberschwingungsregler

Beschreibung Oberschwingungen in der Netzspannung führen zu Oberschwingungen in den Netzströmen. Durch Aktivieren des Oberschwingungsreglers können derartige Stromoberschwingungen reduziert werden.

Beispiel Einstellung Oberschwingungsregler Es soll die 5. und 7. Oberschwingung kompensiert werden:

Tabelle 9- 1 Beispielparametrierung Oberschwingungsregler

Index p3624 Oberschwingung Ordnung p3625 Skalierung [0] 5 100 % [1] 7 100 %

0 % Skalierung bedeutet: der Regler für die Oberschwingung ist deaktiviert. 100 % Skalierung bedeutet: der Regler für die Oberschwingung ist aktiviert mit Standardverstärkung. Die Phasenströme in Parameter p0069[0...2] (U, V, W) können mit der Trace-Funktion des STARTERS überprüft werden.

Parameter r0069[0...6] Phasenströme Istwert p3624[0...1] Einspeisung Oberschwingungsregler Ordnung p3625[0...1] Einspeisung Oberschwingungsregler Skalierung r3626[0...1] Einspeisung Oberschwingungsregler Ausgang

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.2 Active Infeed Funktionen

Umrichter-Schrankgeräte 332 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.2.3 Einstellbarer Leistungsfaktor (Blindleistungskompensation)

Beschreibung Durch Veränderung des Blindstromes besteht die Möglichkeit, den Leistungsfaktor des Schrankgerätes sowohl kapazitiv als auch induktiv zu verstellen. Der Gesamtsollwert setzt sich aus dem Festsollwert p3610 und dem dynamischen Sollwert über dem Konnektor-Eingang p3611 zusammen. Die Veränderung kann durch Vorgabe eines parametrierbaren Zusatzsollwertes für den Blindstrom durch eine übergeordnete cosϕ-Regelung erfolgen.

Hinweis Die Drehrichtung des Netzes wird bei der Blindstromregelung automatisch kompensiert. Ein negativer Blindstromsollwert bewirkt induktiven Blindstrom, ein positiver Sollwert erzeugt einen kapazitiven Blindstrom.

Hinweis Der Blindstromsollwert wird durch die Regelung dynamisch so begrenzt, dass die Summe aus Wirkstromsollwert und Blindstromsollwert den Geräte-Maximalstrom nicht übersteigt.

Funktionsplan FP 8946 Stromvorsteuerung/Stromregler/Steuersatz

Parameter p3610 Blindstrom Festsollwert p3611 CI: Blindstrom Zusatzsollwert

9.2.4 Einstellungen der Einspeisung (Active Infeed) unter schwierigen Netz-Verhältnissen

Beschreibung Die folgenden Einstellbeispiele stammen aus Inbetriebsetzungen und sind nicht allgemeingültig! Die gewünschten Regeleigenschaften müssen nach den Einstellungen nochmals überprüft werden.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.2 Active Infeed Funktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 333

Beispiel 1: Einspeisung arbeitet an einem Generator als speisendes Netz Fehler der Einspeisung bereits bei der Netzidentifikation, Netzfehler (F6200, A6205) Folgende Vorgehensweise: 1. Ausschließen anderer Fehlerquellen: z. B. tatsächlicher Netzausfall, Verdrahtungsfehler,

richtige Einstellung der Netzdaten (p0210, p0211) 2. Zurücksetzen der Einspeisungs-Parameter, Neueingabe der Netzdaten 3. p0281 Netzüberspannung Warnschwelle = 150 %

p0283 Netzunterspannung Abschaltschwelle = 50 % p0284 Netzfrequenzüberschreitung Warnschwelle = 125 % p0285 Netzfrequenzunterschreitung Warnschwelle = 75 % → Netz-ID starten (p3410 = 5)

4. Falls 3. nicht erfolgreich, zusätzlich: Reduzierung des Anregungsstroms p3415[0] = 4 %, p3415[1] = 8 % → Netz-ID starten (p3410 = 5)

5. Falls 4. nicht erfolgreich, zusätzlich (nur für FW ≤ 2.4): Schrittweise Erhöhung des Wertes Einspeisung Induktivität zwischen Netz und Filter p0225 (Startwert: 0,3 / 0,5 / 0,7 x p0223), p3421 auf (2 x p0233) begrenzen → jeweils Netz-ID starten

6. Falls 5. nicht erfolgreich, zusätzlich: p3463 Einspeisung Netzwinkeländerung Phasenausfallerkennung = 20° ... 40° p3458[1] Einspeisung PLL Glättungszeit = 8 ms .. 25 ms p3472[1] Einspeisung Netzspannung Glättungszeit reduzieren auf 20 ms ... 100 ms (beide Parameter nur in der Zugriffstufe Service sichtbar) -→ Netz-ID starten

7. Falls 6. nicht erfolgreich, zusätzlich: Änderung der Reglerverstärkung p3560 = 10 % .. 300 % (Vdc-Regler)

Hinweis Die Serviceparameter sind nur von Siemens autorisiertem Fachpersonal zugänglich! Wenn eine Einstellung nicht möglich ist oder besondere Applikationsspezifische Randbedingungen vorhanden sind, können auch einzelne Schritte übersprungen werden.

8. Falls kein Rückspeisen im Generatorbetrieb möglich: p3533 = 1 (Generatorischen Betrieb sperren)

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.2 Active Infeed Funktionen

Umrichter-Schrankgeräte 334 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Beispiel 2: Fehler im Betrieb bei Belastung der Einspeisung, Betrieb am "normalen" Netz. Netzfehler (F6200, A6205), Zwischenkreis-Überspannung (F30002) Folgende Vorgehensweise: 1. Ausschließen anderer Fehlerquellen: z. B. tatsächlicher Netzausfall, Verdrahtungsfehler,

richtige Einstellung der Netzdaten (p0210, p0211) 2. Falls 1. nicht erfolgreich, zusätzlich (nur für FW ≤ 2.4):

Schrittweise Erhöhung des Wertes Einspeisung Induktivität zwischen Netz und Filter p0225 (Startwert: 0,3 / 0,5 / 0,7 x p0223) p3421 auf 2 x p0233 begrenzen → jeweils Netz-ID starten (p3410 = 5)

3. Falls 2. nicht erfolgreich, zusätzlich: p3463 Einspeisung Netzwinkeländerung Phasenausfallerkennung = 15° ... 30° p3458[1] Einspeisung PLL Glättungszeit = 8 ms .. 25 ms (beide Parameter nur in der Zugriffstufe Service sichtbar), → Belastungstest durchführen

4. Falls 3. nicht erfolgreich, zusätzlich: Änderung der Reglerverstärkung p3560 = 10 % .. 300 % und ggf. der Nachstellzeit p3562 = 50 % (Vdc-Regler) → Belastungstest durchführen

5. Falls 4. nicht erfolgreich, zusätzlich: Änderung des Spannungs-Sollwerts p3510 nach oben oder unten abhängig von Fehlerbild und Applikation → Belastungstest durchführen

6. Falls 5. nicht erfolgreich, zusätzlich: p3530 Einspeisung Stromgrenze motorisch auf Nennstrom Active Infeed (r0207) setzen. p3531 Einspeisung Stromgrenze generatorisch auf den negativen Wert Nennstrom Active Infeed (r0207) setzen. → Belastungstest durchführen

Hinweis Die Serviceparameter sind nur von Siemens autorisiertem Fachpersonal zugänglich! Wenn eine Einstellung nicht möglich ist oder besondere Applikationsspezifische Randbedingungen vorhanden sind, können auch einzelne Schritte übersprungen werden.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 335

9.3 Antriebsfunktionen

9.3.1 Motoridentifikation und Automatische Drehzahlregler-Optimierung

Beschreibung Es gibt zwei Möglichkeiten der Motoridentifikation, die aufeinander aufbauen: Stillstandsmessung mit p1910 (Motoridentifikation) Drehende Messung mit p1960 (Drehzahlregleroptimierung) Diese können vereinfacht über p1900 angewählt werden. Mit p1900 = 2 wird die Stillstandsmessung (kein drehender Motor) angewählt. Mit p1900 = 1 wird zusätzlich noch die Drehende Messung aktiviert, es wird p1910 = 1 und p1960 je nach aktueller Regelungsart (p1300) gesetzt. Der Parameter p1960 wird dabei in Abhängigkeit von p1300 folgendermaßen eingestellt: p1960 = 1, wenn p1300 = 20 oder 22 (Regelung ohne Geber) p1960 = 2, wenn p1300 = 21 oder 23 (Regelung mit Geber) Die über p1900 parametrierten Messungen werden in der folgenden Reihenfolge nach jeweiliger Freigabe des Antriebs gestartet: Stillstandsmessung, nach erfolgreicher Messung Impulssperre und Rücksetzen des

Parameters p1910 auf 0. Geberjustage, nach erfolgreicher Messung Impulssperre und Rücksetzen des

Parameters p1990 auf 0. Drehende Messung, nach erfolgreicher Messung Impulssperre und Rücksetzen des

Parameters p1960 auf 0. Nach erfolgreichem Abschluss aller über p1900 aktivierten Messungen wird dieser auf 0

gesetzt.

Hinweis Um die neue Reglereinstellung permanent zu halten, müssen die Daten mit p0977 oder p0971 nichtflüchtig gespeichert werden.

GEFAHR Bei der Motoridentifikation können vom Antrieb Bewegungen des Motors ausgelöst werden.Die NOT-AUS-Funktionen müssen bei der Inbetriebnahme funktionsfähig sein. Es müssen die einschlägigen Sicherheitsvorschriften beachtet werden, um Gefahren für Mensch und Maschine auszuschließen.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 336 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.3.1.1 Stillstandsmessung

Beschreibung Die Motoridentifikation mit p1910 dient zur Bestimmung der Motorparameter im Stillstand (siehe auch p1960: Drehzahlregleroptimierung): Ersatzschaltbilddaten p1910 = 1 Magnetisierungskennlinie p1910 = 3 Aus regelungstechnischen Gründen wird unbedingt empfohlen, die Motordatenidentifikation durchzuführen, da ausgehend von den Typenschilddaten die Ersatzschaltbilddaten, der Motorkabelwiderstand, die IGBT–Durchlassspannung bzw. Kompensation der IGBT–Verriegelungszeiten nur abgeschätzt werden können. So ist zum Beispiel der Ständerwiderstand für die Stabilität der geberlosen Vektorregelung bzw. für die Spannungsanhebung bei der U/f–Kennlinie von sehr hoher Bedeutung. Vor allem bei langen Zuleitungen oder bei Verwendung von Fremdmotoren ist die Motordatenidentifikation durchzuführen. Wird die Motordatenidentifikation zum ersten Mal gestartet, so werden ausgehend von den Typenschilddaten (Bemessungsdaten) mit p1910 = 1 folgende Daten ermittelt:

Tabelle 9- 2 Ermittelte Daten durch p1910

Asynchronmotor Permanenterregter Synchronmotor p1910 = 1 Ständerwiderstand (p0350)

Läuferwiderstand (p0354) Ständerstreuinduktivität (p0356) Läuferstreuinduktivität (p0358) Hauptinduktivität (p0360) Umrichter Ventilschwellspannung (p1825) Umrichter Ventilverriegelungszeiten (p1828 ...

p1830)

Ständerwiderstand (p0350) Ständerinduktivität q-Achse (p0356) Ständerinduktivität d-Achse (p0357) Umrichter Ventilschwellspannung (p1825) Umrichter Ventilverriegelungszeiten (p1828

... p1830)

p1910 = 3 Sättigungscharakteristik (p0362 ... p0366) nicht sinnvoll Achtung: Am Ende der Geberjustage wird der Motor automatisch um ca. eine Umdrehung gedreht, um die Nullmarke des Gebers festzustellen.

Da die Typenschilddaten die Initialisierungswerte für die Identifikation darstellen, ist für die Bestimmung der obigen Daten die korrekte bzw. konsistente Eingabe der Typenschilddaten unter Beachtung der Anschlussart (Stern/Dreieck) erforderlich. Es empfiehlt sich, den Widerstand der Motorzuleitung (p0352) vor der Stillstandsmessung (p1910) einzugeben, damit dieser bei der Berechnung des Ständerwiderstandes p0350 vom gemessenen Gesamtwiderstand abgezogen werden kann. Mit der Eingabe dieses Kabelwiderstandes wird die Genauigkeit der thermischen Widerstandsadaption vor allem bei langen Zuleitungen verbessert. Diese ist besonders bei der Vektorregelung ohne Geber für das Verhalten bei kleineren Drehzahlen verantwortlich.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 337

Bild 9-1 Ersatzschaltbild Asynchronmotor und Kabel

Ist ein Ausgangsfilter (siehe p0230) oder eine Vorschaltinduktivität (p0353) vorhanden, sind dessen Daten ebenfalls vor der Stillstandsmessung einzugeben. Der Wert der Induktivität wird dann vom gemessenen Gesamtwert der Streuung abgezogen. Bei Sinusfiltern werden nur Ständerwiderstand, Ventilschwellspannung und -verriegelungszeit gemessen.

Hinweis Bei Streuungen größer 35 bis 40 % der Motornennimpedanz ist die Dynamik der Drehzahl- und Stromregelung im Bereich der Spannungsgrenze und im Feldschwächbetrieb eingeschränkt.

Hinweis Die Stillstandsmessung ist bei kaltem Motor durchzuführen. In p0625 ist die Umgebungstemperatur des Motors, die während der Messung vorliegt, schätzungsweise einzutragen (bei KTY-Sensor: p0600, p0601 einstellen und r0035 auslesen). Dies ist der Bezugspunkt für das thermische Motormodell und die thermische RS/RR-Adaption.

Neben den Ersatzschaltbilddaten kann mit der Motordatenidentifikation (p1910 = 3) bei Asynchronmaschinen die Magnetisierungskennlinie des Motors ermittelt werden. Aufgrund der höheren Genauigkeit sollte die Magnetisierungskennlinie nach Möglichkeit im Rahmen der drehenden Messung bestimmt werden (ohne Geber: p1960 = 1, 3; mit Geber: p1960 = 2, 4). Wird der Antrieb im Feldschwächbereich betrieben, so sollte diese Kennlinie insbesondere bei der Vektorregelung bestimmt werden. Durch die Magnetisierungskennlinie kann im Feldschwächbereich der feldbildende Strom exakter berechnet und damit eine höhere Momentengenauigkeit erzielt werden.

Hinweis Die Drehende Messung (p1960) bietet bei Asynchronmaschinen eine genauere Bestimmung des Nennmagnetisierungsstromes und der Sättigungskennlinie als die Stillstandmessung (p1910).

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 338 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bild 9-2 Magnetisierungskennlinie

Ablauf Motoridentifikation p1910 > 0 eintragen, Warnung A07991 wird angezeigt. Identifikation startet nach dem nächsten Einschalten. p1910 setzt sich auf "0" zurück (erfolgreiche Identifikation) oder

Störung F07990 wird ausgegeben. r0047 zeigt den aktuellen Zustand der Messung an.

Hinweis Um die neue Reglereinstellung permanent zu halten müssen die Daten mit p0977 oder p0971 nichtflüchtig gespeichert werden.

WARNUNG

Bei der Motoridentifikation können vom Antrieb Bewegungen des Motors ausgelöst werden. Die NOT-AUS-Funktionen müssen bei der Inbetriebnahme funktionsfähig sein. Es müssen die einschlägigen Sicherheitsvorschriften beachtet werden, um Gefahren für Mensch und Maschine auszuschließen.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 339

9.3.1.2 Drehende Messung und Drehzahlregler-Optimierung

Beschreibung Die "Drehende Messung" kann über p1960 oder über p1900 = 1 aktiviert werden. Hauptunterschied der Drehenden Messung gegenüber der Stillstandsmessung ist die Drehzahlregler-Optimierung, bei der das Trägheitsmoment des Antriebs ermittelt und der Drehzahlregler eingestellt wird. Bei Asynchronmotoren werden außerdem die Sättigungskennlinie und der Bemessungsmagnetisierungsstrom des Motors gemessen. Wenn die drehende Messung nicht bei der in p1965 eingestellten Drehzahl durchgeführt werden soll, kann dieser Parameter vor dem Start der Messung verstellt werden. Höhere Drehzahlen werden empfohlen. Ähnliches gilt für die Drehzahl in p1961, bei der die Sättigungskennlinie bestimmt und der Gebertest durchgeführt wird. Der Drehzahlregler wird entsprechend dem Dynamikfaktor p1967 nach dem symmetrischen Optimum eingestellt. p1967 ist vor dem Optimierungslauf zu setzen und wirkt sich nur auf die Berechnung der Reglerparameter aus. Stellt sich während der Messung heraus, dass mit dem angegebenen Dynamikfaktor der Antrieb nicht stabil betrieben werden kann bzw. die Drehmomentwelligkeiten zu groß sind, so wird die Dynamik automatisch reduziert und das Ergebnis in r1968 angezeigt. Nachträglich ist zu prüfen, ob der Antrieb im gesamten Stellbereich stabil läuft. Gegebenenfalls muss die Dynamik reduziert oder die Kp/Tn-Adaption des Drehzahlreglers entsprechend parametriert werden. Im Rahmen der Inbetriebnahme von Asynchronmaschinen empfiehlt sich folgende Vorgehensweise: Vor dem Ankuppeln der Last sollte eine komplette "Drehende Messung" (ohne Geber:

p1960 = 1; mit Geber: p1960 = 2) durchgeführt werden. Da die Asynchronmaschine unbelastet ist, sind hier besonders genaue Ergebnisse der Sättigungskennlinie und des Bemessungsmagnetisierungsstroms zu erwarten.

Bei angekuppelter Last sollte die Drehzahlregleroptimierung auf Grund des veränderten Gesamtträgheitsmoments noch einmal wiederholt werden. Dies geschieht durch Anwahl des Parameters p1960 (ohne Geber: p1960 = 3; mit Geber: p1960 = 4). Bei der Drehzahloptimierung wird die Aufnahme der Sättigungskennlinie automatisch im Parameter p1959 deaktiviert.

Bei der Inbetriebnahme von permanenterregten Synchronmaschinen sollte bei angekuppelter Last eine Drehzahlregleroptimierung (p1960 = 2/4) durchgeführt werden.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 340 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Ablauf der drehenden Messung (p1960 = 1, 2) Folgende Messungen werden bei gesetzten Freigaben und dem nächsten Einschaltbefehl gemäß den Einstellungen in p1959 und p1960 durchgeführt. Gebertest

Bei vorhandenem Drehzahlgeber werden die Drehrichtung und die Strichzahl überprüft. Nur bei Asynchronmotoren:

– Messung der Magnetisierungskennlinie (p0362 bis p0369) – Messung des Magnetisierungsstroms (p0320) und Bestimmung der Offsetspannung

des Umrichters zur Offsetkompensation – Messung der Sättigung der Streuinduktivität und Einstellung der Stromregleradaption

(p0391…p0393) Diese wird bei 1LA1 und 1LA8-Motoren (p0300 = 11, 18) automatisch aktiviert (siehe p1959.5).

Drehzahlregleroptimierung – p1470 und p1472, wenn p1960 = 1 (Betrieb ohne Geber) – p1460 und p1462, wenn p1960 = 2 (Betrieb mit Geber) – Ausschalten der Kp-Adaption

Einstellung Beschleunigungsvorsteuerung (p1496) Einstellung Verhältnis Trägheitsmoment Gesamt zu Motor (p0342)

Hinweis Um die neue Reglereinstellung permanent zu halten müssen die Daten mit p0977 oder p0971 nichtflüchtig gespeichert werden.

GEFAHR Bei der Drehzahlregleroptimierung werden vom Antrieb Bewegungen des Motors ausgelöst, die bis zur Maximaldrehzahl des Motors reichen. Die NOT-AUS-Funktionen müssen bei der Inbetriebnahme funktionsfähig sein. Es müssen die einschlägigen Sicherheitsvorschriften beachtet werden, um Gefahren für Mensch und Maschine auszuschließen.

Hinweis Wird die Drehzahlregleroptimierung für den Betrieb mit Geber ausgeführt, so wird die Regelungs-Betriebsart automatisch auf Drehzahlregelung ohne Geber umgestellt, um den Gebertest durchführen zu können.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 341

Parameter r0047 Status Identifikation p1300 Steuerungs-/Regelungs-Betriebsart p1900 Motordatenidentifikation und Drehende Messung p1959 Drehzahlregleroptimierung Konfiguration p1960 Drehzahlregleroptimierung Auswahl p1961 Sättigungskennlinie Drehzahl für Ermittlung p1965 Drehzahlregleroptimierung Drehzahl p1967 Drehzahlregleroptimierung Dynamikfaktor r1968 Drehzahlregleroptimierung Dynamikfaktor aktuell r1969 Drehzahlregleroptimierung Trägheitsmoment identifiziert r1973 Drehzahlregleroptimierung Gebertest Strichzahl ermittelt p1980 Pollageidentifikation Verfahren r3925 Identifikation Abschlussanzeige r3927 MotId Steuerwort r3928 Drehende Messung Konfiguration

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 342 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.3.2 Wirkungsgradoptimierung

Beschreibung Mit der Wirkungsgradoptimierung über p1580 kann folgendes erreicht werden: geringere Motorverluste im Teillastbereich Geräuschminderung im Motor

Bild 9-3 Wirkungsgradoptimierung

Die Aktivierung dieser Funktion ist nur sinnvoll, wenn geringe dynamische Anforderungen vorliegen (z. B. Pumpen und Lüfter). Mit p1580 = 100 % wird der Fluss in der Maschine im Leerlaufbetrieb auf den halben Sollfluss (p1570/2) reduziert. Sobald der Antrieb belastet wird, steigt der Sollfluss linear mit der Last an und erreicht bei ca. r0077 = r0331 x p1570 den in p1570 eingestellten Sollwert. Im Feldschwächbereich wird der Endwert durch den aktuellen Feldschwächgrad reduziert. Die Glättungszeit (p1582) ist auf ca. 100 bis 200 ms einzustellen. Die Flussdifferenzierung (siehe auch p1401.1) wird nach der Aufmagnetisierung intern automatisch deaktiviert.

Funktionsplan FP 6722 Feldschwächkennlinie, Id-Sollwert (ASM, p0300 = 1) FP 6723 Feldschwächregler, Flussregler bei Asynchronmotor (p0300 = 1)

Parameter r0077 Stromsollwerte momentenbildend r0331 Motor-Magnetisierungsstrom/-kurzschlussstrom (aktuell) p1570 Flusssollwert p1580 Wirkungsgradoptimierung

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 343

9.3.3 Schnellmagnetisierung bei Asynchronmotoren

Beschreibung Die Schnellmagnetisierung für Asynchronmotoren dient der Verkürzung der Wartezeit beim Aufmagnetisieren.

Merkmale Schneller Flussaufbau durch Einprägen eines feldbildenden Stroms an der Stromgrenze.

Dadurch erhebliche Verkürzung der Aufmagnetisierungszeit. Bei aktivierter Funktion "Fangen" wird weiterhin mit der in p0346 eingestellten

Auferregungszeit gearbeitet.

Inbetriebnahme Zur Aktivierung der Schnellmagnetisierung muss der Parameter p1401.6 = 1 gesetzt werden. Dadurch werden folgende Schritte beim Einschalten durchlaufen: Der feldbildende Stromsollwert springt auf seinen Grenzwert: 0.9*r0067 (Imax). Der Fluss steigt so schnell an wie es physikalisch mit dem vorgegebenen Strom möglich

ist. Der Flusssollwert r0083 wird entsprechend mitgeführt. Sobald der über p1573 einstellbare Flussschwellwert erreicht ist (Defaultwert 100 %, min.

10 % und max. 200 %), wird die Erregung beendet und der Drehzahlsollwert freigegeben. Der Flussschwellwert sollte für eine große Last nicht zu klein eingestellt werden, weil der drehmomentbildende Strom während der Aufmagnetisierungszeit begrenzt wird.

Hinweis Der Flussschwellwert in Parameter p1573 hat nur einen Einfluss, wenn der Flussistwert bei der Aufmagnetisierung den Flussschwellwert p1573 schneller erreicht, als in der in p0346 eingestellten Zeit.

Der Fluss wird weiter aufgebaut, bis der Flusssollwert p1570 erreicht ist. Der feldbildende Stromsollwert wird über einen Flussregler mit P-Verstärkung (p1590)

und die parametrierte Glättung (p1616) abgebaut.

Hinweise Bei angewählter Schnellmagnetisierung (p1401.6 = 1) wird der Sanftanlauf intern deaktiviert und die Warnung A07416 angezeigt. Bei aktiver Identifikation des Ständerwiderstands (siehe p0621 "Identifikation Ständerwiderstand nach Wiedereinschaltung") wird die Schnellmagnetisierung intern deaktiviert und die Warnung A07416 angezeigt. Bei der Funktion "Fangen" (siehe p1200) hat der Parameter keinen Einfluss, d. h. es wird keine Schnellmagnetisierung durchgeführt.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 344 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Funktionsplan FP 6491 Flussregelung Konfiguration FP 6722 Feldschwächkennlinie, Id-Sollwert (ASM, p0300 = 1) FP 6723 Feldschwächregler, Flussregler (ASM, p0300 = 1)

Parameter p0320 Motor-Bemessungsmagnetisierungsstrom /-kurzschlussstrom p0346 Motor-Auferregungszeit p0621 Identifikation Ständerwiderstand nach Wiedereinschaltung p0640 Stromgrenze p1401 Flussregelung Konfiguration p1570 Flusssollwert p1573 Flussschwellwert Aufmagnetisierung p1590 Flussregler P-Verstärkung p1616 Stromsollwert Glättungszeit

9.3.4 Vdc-Regelung

Beschreibung Mit der Funktion "Vdc-Regelung" kann bei Über- bzw. Unterspannung des Zwischenkreises durch entsprechende Maßnahmen reagiert werden. Überspannung im Zwischenkreis: bei S150 nicht relevant. Unterspannung in Zwischenkreis

– Typische Ursache: Ausfall der Netzspannung oder der Einspeisung für den Zwischenkreis.

– Abhilfe: Durch Vorgabe eines generatorischen Momentes für den drehenden Antrieb werden die vorhandenen Verluste kompensiert und damit die Spannung im Zwischenkreis stabilisiert. Dieses Verfahren heißt kinetische Pufferung. Die kinetische Pufferung kann nur solange aufrechterhalten werden, solange durch die Bewegung des Antriebes Energie zur Verfügung gestellt wird.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 345

Eigenschaften Die Vdc-Regelung

– setzt sich unabhängig aus der Vdc_max-Regelung und der Vdc_min-Regelung (kinetische Pufferung) zusammen.

– enthält einen gemeinsamen PI-Regler. Mit dem Dynamikfaktor wird die Vdc_min- Vdc_max-Regelung getrennt voneinander weicher oder härter eingestellt.

Vdc_min-Regelung (kinetische Pufferung) – Mit dieser Funktion wird bei einem kurzzeitigen Netzausfall die kinetische Energie des

Motors für die Pufferung der Zwischenkreisspannung verwendet und dabei der Antrieb verzögert.

– Der Motor wird auf seinen Sollwert hochgefahren und weiter betrieben. Vdc_max-Regelung: bei S150 nicht relevant.

Beschreibung Vdc_min-Regelung (kinetische Pufferung)

Bild 9-4 Ein-/Ausschalten der Vdc_min-Regelung (Kinetische Pufferung)

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 346 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Hinweis Die Aktivierung der kinetischen Pufferung ist nur in Verbindung mit einer externen Spannungsversorgung zulässig!

Bei freigegebener Vdc_min-Regelung mit p1240 = 2 (p1280) wird bei einem Netzausfall nach Unterschreiten der Vdc_min-Einschaltschwelle r1246 (r1286) die Vdc_min-Regelung aktiv. Allgemein gesehen wird die generatorische Energie (Bremsenergie) der Antriebsmaschine beim Verkleinern der Motordrehzahl dazu benutzt, die Zwischenkreisspannung des Umrichters zu stützen. D. h. bei aktiver Vdc_min-Regelung folgt die Motordrehzahl nicht mehr dem Hauptsollwert, sondern kann bis zum Stillstand verringert werden. Der SINAMICS bleibt dabei solange in Betrieb, bis die Abschaltschwelle der Zwischenkreisspannung unterschritten wurde (siehe Abbildung "Ein-/Ausschalten der Vdc_min-Regelung" <1>).

Hinweis Alle Parameterangaben in Klammern gelten für U/f Steuerung.

U/f – Steuerung Der Vdc_min-Regler wirkt auf den Drehzahlsollwertkanal. Bei aktivierter Vdc_min-Reglung wird die Solldrehzahl des Antriebs so verringert, dass der Antrieb generatorisch wird.

Drehzahlregelung Der Vdc_min-Regler wirkt auf den Ausgang des Drehzahlreglers und beeinflusst den momentenbildenden Stromsollwert. Bei aktivierter Vdc_min-Regelung wird der momentenbildende Stromsollwert so verringert, dass der Antrieb generatorisch wird.

Bei einem Netzausfall sinkt die Zwischenkreisspannung aufgrund der fehlenden Energiezufuhr aus dem Netz ab. Beim Erreichen der über Parameter p1245 (p1285) eingestellten Zwischenkreisspannungsschwelle wird der Vdc_min-Regler aktiv. Durch die PID-Eigenschaften des Reglers wird die Motordrehzahl so verringert, dass die generatorische Energie des Antriebs die Zwischenkreisspannung auf den in p1245 (p1285) eingestellten Pegel hält. Dabei ist die kinetische Energie des Antriebs von entscheidender Bedeutung für die Abfallcharakteristik der Motordrehzahl und somit auch für die Länge der Pufferung. Bei einem Schwungmassenantrieb (z. B. Lüfter) kann die Pufferzeit bei mehreren Sekunden liegen, wobei bei einem Antrieb mit wenig Schwungmasse (z. B. Pumpen) die Pufferzeit nur im Bereich von 100 – 200 ms liegen kann. Bei Netzwiederkehr wird der Vdc_min-Regler deaktiviert und der Antrieb an der Rampe des Hochlaufgebers auf seine Solldrehzahl gefahren. Solange der Vdc_min-Regler aktiv ist, wird eine Warnung A7402 (Antrieb: Zwischenkreisspannung-Minimal-Regler aktiv) abgesetzt. Kann der Antrieb keine generatorische Energie mehr abgeben, z. B. weil die Drehzahl bereits nahe dem Stillstand ist, so fällt die Zwischenkreisspannung weiter ab. Bei Unterschreiten der minimalen Zwischenkreisspannung (siehe Abbildung "Ein-/Ausschalten der Vdc_min-Regelung" <1>) schaltet der Antrieb mit Störung F30003 (Leistungsteil: Zwischenkreis Unterspannung) ab. Wird bei aktiver Vdc_min-Regelung eine mit Parameter p1257 (p1297) eingestellte Drehzahlschwelle (siehe Abbildung "Ein-/Ausschalten der Vdc_min-Regelung" <2>) unterschritten, so wird der Antrieb mit F7405 (Antrieb: kinetische Pufferung minimale Drehzahl unterschritten) abgeschaltet.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 347

Sollte es trotz freigegebener Vdc_min-Regelung zur Abschaltung mit Unterspannung im Zwischenkreis (F30003) kommen ohne dass der Antrieb zum Stillstand gekommen war, muss der Regler eventuell über den Dynamikfaktor p1247 (p1287) optimiert werden. Eine Erhöhung des Dynamikfaktors in p1247 (p1287) bewirkt einen schnelleren Reglereingriff. Die Voreinstellung dieses Parameters sollte allerdings für die meisten Anwendungsfälle ausreichend sein. Mit dem Parameter p1256 = 1 (p1296) kann eine Zeitüberwachung der kinetischen Pufferung aktiviert werden. Die Überwachungszeit kann im Parameter p1255 (p1295) eingestellt werden. Dauert die Pufferung (also der Netzausfall) länger als die hier eingestellte Zeit, so schaltet der Antrieb mit Fehler F7406 (Antrieb: kinetische Pufferung maximale Dauer überschritten) ab. Standardmäßig ist die Störreaktion dieses Fehlers auf AUS3 gestellt. Somit kann mit dieser Funktion ein geführtes Stillsetzten eines Antriebs bei Netzausfall realisiert werden. Zu viel generatorische Energie vom Antrieb kann in diesem Fall dann nur über einen zusätzlichen Bremswiderstand abgebaut werden.

Funktionsplan FP 6220 (FP 6320) Vdc_max-Regler und Vdc_min-Regler

Parameter p1240 (p1280) Vdc-Regler Konfiguration p1245 (p1285) Vdc_min-Regler Einschaltpegel r1246 (r1286) Vdc_min-Regler Einschaltpegel p1247 (p1287) Vdc_min-Regler Dynamikfaktor p1250 (p1290) Vdc-Regler Proportionalverstärkung p1251 (p1291) Vdc-Regler Nachstellzeit p1252 (p1292) Vdc-Regler Vorhaltezeit (p1293) Vdc_min-Regler Ausgangsbegrenzung (U/f) p1255 (p1295) Vdc_min-Regler Zeitschwelle p1256 (p1296) Vdc_min-Regler Reaktion p1257 (p1297) Vdc_min-Regler Drehzahlschwelle r1258 (r1298) Vdc-Regler Ausgang

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 348 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.3.5 Wiedereinschaltautomatik (WEA)

Beschreibung Die Wiedereinschaltautomatik dient zum automatischen Wiedereinschalten des durch Netzunterspannung bzw. Netzausfall ausgefallenen Einbaugerätes. Hierbei werden die anstehenden Warnungen automatisch quittiert und der Antrieb wird automatisch wieder angefahren. Beim Wiederanfahren des Antriebes muss zwischen zwei Fällen unterschieden werden. Das normale Anfahren des Antriebes beginnend aus dem Stillstand heraus. Das Anfahren des Antriebes mit der Funktion Fangen.

Bei Antrieben mit kleinen Trägheitsmomenten und Lastmomenten, die den Antrieb innerhalb von Sekunden zum Stillstand kommen lassen, wie z. B. Pumpenantriebe mit anstehenden Wassersäulen, empfiehlt sich der Start aus dem Stillstand heraus.

Hinweis Bei Antrieben mit großen Trägheitsmomenten (z. B. Lüfterantrieben) kann zusätzlich die Funktion Fangen aktiviert werden, welche es ermöglicht, auf den noch drehenden Motor zuzuschalten.

WARNUNG Wenn p1210 auf Werte >1 eingestellt ist, kann ein Wiederanlaufen des Motors automatisch erfolgen, ohne dass der EIN-Befehl gegeben wird. Bei längeren Netzausfällen und aktivierter Wiedereinschaltautomatik (p1210 > 1) kann der Antrieb für längere Zeit zum Stillstand gekommen sein und irrtümlich für ausgeschaltet gehalten werden. Beim Betreten des Antriebsbereiches in diesem Zustand können deshalb Tod oder schwere Körperverletzung oder Sachschaden auftreten.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 349

Modus der Wiedereinschaltautomatik

Tabelle 9- 3 Modus der Wiedereinschaltautomatik

p1210 Modus Bedeutung 0 Wiedereinschaltautomatik

sperren Wiedereinschaltautomatik inaktiv

1 Quittieren aller Störungen ohne Wiedereinschalten

Bei p1210 = 1 werden anstehende Störungen automatisch quittiert, wenn deren Ursache beseitigt ist. Treten nach der erfolgreichen Störquittierung erneut Störungen auf, dann werden auch diese wieder automatisch quittiert. Zwischen erfolgreicher Störquittierung und erneutem Auftreten einer Störung muss mindestens eine Zeit von p1212 + 1 s vergehen, wenn das Signal EIN/AUS1 (Steuerwort 1, Bit 0) auf HIGH-Pegel steht. Steht das Signal EIN/AUS1 auf LOW-Pegel, muss die Zeit zwischen erfolgreicher Störquittierung und erneuter Störung mindestens 1 s betragen. Bei p1210 = 1 wird keine Störung F07320 erzeugt, wenn der Quittierversuch fehlschlägt, beispielsweise wegen zu häufig auftretender Störungen.

4 Wiedereinschalten nach Netzausfall ohne weitere Anlaufversuche

Bei p1210 = 4 wird ein automatischer Wiederanlauf nur dann durchgeführt, wenn zusätzlich die Störung F30003 am Motor Module aufgetreten ist oder ein High-Signal am Binektoreingang p1208[1] ansteht, oder wenn im Falle eines Antriebsobjektes Einspeisung (A_Infeed) die Störung F06200 aufgetreten ist. Stehen noch weitere Störungen an, so werden diese Störungen ebenfalls mit quittiert und bei Erfolg der Anlaufversuch fortgesetzt. Ein Ausfall der 24-V-Stromversorgung der CU wird als Netzausfall interpretiert.

6 Wiedereinschalten nach Störung mit weiteren Anlaufversuchen

Bei p1210 = 6 wird ein automatischer Wiederanlauf nach beliebiger Störung oder bei p1208[0] = 1 durchgeführt. Treten die Störungen zeitlich nacheinander auf, so wird die Anzahl der Anlaufversuche mittels p1211 festgelegt. Eine zeitliche Überwachung ist mit p1213 einstellbar.

14 Wiedereinschalten nach Netzausfall nach manueller Quittierung

Wie bei p1210 = 4. Anstehende Störungen müssen allerdings manuell quittiert werden.

16 Wiedereinschalten nach Störung nach manueller Quittierung

Wie bei p1210 = 6. Anstehende Störungen müssen allerdings manuell quittiert werden.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 350 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Anlaufversuche (p1211) und Wartezeit (p1212) Über p1211 wird die Anzahl der Anlaufversuche angegeben. Die Anzahl wird intern nach jeder erfolgreichen Störquittierung dekrementiert (Netzspannung muss wieder anliegen bzw. Einspeisung meldet sich bereit). Ist die Anzahl der parametrierten Anlaufversuche abgelaufen, so wird die Störung F07320 gemeldet. Bei p1211 = x werden x + 1 Anlaufversuche unternommen.

Hinweis Ein Anlaufversuch beginnt sofort mit Auftreten der Störung. Die automatische Quittierung der Störungen erfolgt in zeitlichen Intervallen der halben Wartezeit p1212. Nach erfolgreichem Quittieren und Spannungswiederkehr wird automatisch wieder eingeschaltet.

Der Anlaufversuch ist erfolgreich beendet, wenn das Fangen und die Aufmagnetisierung des Motors (Asynchronmotors) beendet (r0056.4 = 1) und eine weitere Sekunde verstrichen ist. Erst dann wird der Anlaufzähler wieder auf den Anfangswert p1211 zurückgesetzt. Treten zwischen dem erfolgreichen Quittieren und dem Ende des Anlaufversuchs weitere Störungen auf, so wird der Anlaufzähler bei deren Quittierung ebenfalls dekrementiert.

Wiedereinschaltautomatik Überwachungszeit (p1213) p1213[0] = Überwachungszeit für Wiederanlauf

Die Überwachungszeit beginnt bei Erkennen der Störungen. Sind die automatischen Quittierungen nicht erfolgreich, läuft die Überwachungszeit weiter. Ist nach Ablauf der Überwachungszeit der Antrieb nicht wieder erfolgreich angelaufen (Fangen und Aufmagnetisierung des Motors müssen abgeschlossen sein: r0056.4 = 1), so wird die Störung F07320 gemeldet. Mit p1213 = 0 ist die Überwachung deaktiviert. Wird p1213 kleiner eingestellt als die Summe aus p1212, der Aufmagnetisierungszeit p0346 und der zusätzlichen Wartezeit durch das Fangen, so wird die Störung F07320 bei jedem Wiedereinschaltvorgang generiert. Wird bei p1210 = 1 die Zeit in p1213 kleiner eingestellt als p1212, so wird die Störung F07320 ebenfalls bei jedem Wiedereinschaltvorgang generiert. Die Überwachungszeit muss verlängert werden, wenn die auftretenden Störungen nicht sofort erfolgreich quittiert werden können. Bei p1210 = 14, 16 muss die manuelle Quittierung der anstehenden Fehler innerhalb der Zeit in p1213 Index 0 erfolgen. Sonst wird nach der eingestellten Zeit die Störung F07320 generiert.

p1213[1] = Überwachungszeit für Rücksetzen des Anlaufzählers Der Anlaufzähler (siehe r1214) wird erst dann wieder auf den Startwert p1211 gesetzt, wenn nach erfolgreichem Wiedereinschalten die Zeit in p1213 Index[1] abgelaufen ist. Die Wartezeit wirkt sich nicht bei Fehlerquittierung ohne automatische Wiedereinschaltung (p1210 = 1) aus. Nach Ausfall der Stromversorgung (Blackout) beginnt die Wartezeit erst nach Netzwiederkehr und Hochlauf der Control Unit. Der Anlaufzähler wird auf den Startwert p1211 gesetzt, wenn F07320 auftrat, der Einschaltbefehl zurückgenommen wird und die Störung quittiert wird. Wird der Startwert p1211 oder der Modus p1210 geändert, wird der Anlaufzähler sofort aktualisiert.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 351

Störungsnummer ohne automatische Wiedereinschaltautomatik einstellen (p1206) Über p1206[0...9] können bis zu 10 Störungsnummern ausgewählt werden, bei denen die automatische Wiedereinschaltautomatik nicht wirken soll. Der Parameter ist nur bei p1210 = 6 und p1210 = 16 wirksam.

Parameter p1206 [0...9] Störungsnummer ohne automatische Wiedereinschaltautomatik

einstellen p1210 Wiedereinschaltautomatik Modus p1211 Wiedereinschaltautomatik Anlaufversuche p1212 Wiedereinschaltautomatik Wartezeit Anlaufversuch p1213 Wiedereinschaltautomatik Überwachungszeit r1214 Wiedereinschaltautomatik Status

Einstellungen Um beim Wiederzuschalten des Antriebes den Motor nicht in Phasenopposition zuzuschalten, wird zunächst die Entmagnetisierungszeit des Motors abgewartet (t = 2,3 x Magnetisierungszeitkonstante des Motors). Diese Zeit wird abgewartet, bevor Wechselrichterfreigabe erteilt und der Motor mit Spannung beaufschlagt wird.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 352 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.3.6 Fangen

Beschreibung Die Funktion "Fangen" (Freigabe über p1200) bietet die Möglichkeit, den Umrichter auf einen noch drehenden Motor zu schalten. Beim Einschalten des Umrichters ohne Fangen würde bei drehender Maschine kein Fluss im Motor aufgebaut werden. Da der Motor ohne Fluss kein Drehmoment erzeugt, kann es zu einer Abschaltung aufgrund von Überstrom (F07801) kommen. Das Fangen ermittelt zunächst die Drehzahl des Antriebs, mit der die U/f-Steuerung bzw. Vektorregelung initialisiert wird. Es wird somit eine Synchronisation der Umrichterfrequenz mit der Motorfrequenz vorgenommen. Beim "normalen" Zuschalten des Umrichters wird vorausgesetzt, dass der Motor steht, der Umrichter den Motor aus dem Stillstand heraus beschleunigt und in der Drehzahl auf den Sollwert hochfährt. In vielen Fällen ist jedoch diese Voraussetzung nicht gegeben. Hier ist zwischen zwei Fällen zu unterschieden: 1. Der Antrieb dreht aufgrund von externen Einflüssen wie z. B. Wasserströmung bei

Pumpenantrieben oder Luftzug bei Lüfterantrieben. Hierbei kann der Antrieb auch entgegen der Drehrichtung drehen.

2. Der Antrieb dreht aufgrund einer zuvor erfolgten Abschaltung wie z. B. AUS 2 oder Netzausfall. Aufgrund der im Antriebsstrang gespeicherten kinetischen Energie läuft der Antrieb langsam aus. (Beispiel: Saugzuggebläse mit hohem Trägheitsmoment und stark abfallender Lastkennlinie im unteren Drehzahlbereich).

Der Start des Fangens erfolgt abhängig von der gewählten Einstellung (p1200): nach Netzwiederkehr bei aktivierter Wiedereinschaltautomatik, nach Abschaltung mit AUS2-Befehl (Impulssperre) bei aktivierter

Wiedereinschaltautomatik, beim Anlegen des EIN-Befehles.

Hinweis Die Funktion Fangen muss in Fällen angewendet werden, in denen der Motor möglicherweise noch läuft oder durch die Last angetrieben wird. Andernfalls kommt es zu Abschaltungen wegen Überstrom (F7801).

Hinweis Ein höherer Wert des Parameters p1203 (Faktor Suchgeschwindigkeit) führt zu einer flacheren Suchkurve und damit zu einer längeren Suchzeit. Ein niedrigerer Wert hat den gegenteiligen Effekt. Das "Fangen" kann bei Motoren mit kleinem Trägheitsmoment zu einer geringfügigen Beschleunigung des Antriebes beitragen. Bei Gruppenantrieben sollte das "Fangen" wegen des unterschiedlichen Auslaufverhaltens der einzelnen Motoren nicht aktiviert werden.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 353

9.3.6.1 Fangen ohne Geber

Beschreibung In Abhängigkeit von Parameter p1200 wird nach Ablauf der Entregungszeit p0347 das Fangen mit der maximalen Suchdrehzahl nSuch,max gestartet (siehe Abbildung "Fangen"). nSuch,max = 1,25 x nmax (p1082) Der Ablauf des Fangens ist bei U/f-Steuerung bzw. Vektorregelung unterschiedlich: U/f-Kennlinie (p1300 < 20):

Mit der Suchgeschwindigkeit, die sich aus dem Parameter p1203 ergibt, wird die Suchfrequenz abhängig vom Motorstrom vermindert. Dabei wird der parametrierbare Suchstrom p1202 eingeprägt. Befindet sich die Suchfrequenz in der Nähe der Rotorfrequenz, so tritt ein Stromminimum auf. Anschließend erfolgt bei der gefundenen Frequenz die Aufmagnetisierung des Motors. Dabei wird die Ausgangsspannung während der Magnetisierungszeit (p0346) auf den Spannungswert, der sich aus der U/f-Kennlinie ergibt, erhöht (siehe Abbildung "Fangen").

Vektorregelung ohne Drehzahlgeber: Die Ermittlung der Motordrehzahl geschieht mit Hilfe des Drehzahladaptionsregelkreises des elektrischen Motormodells. Dabei wird zunächst der Suchstrom (p1202) eingeprägt und anschließend ausgehend von der maximalen Suchfrequenz der Regler gestartet. Die Dynamik des Reglers lässt sich mit Hilfe des Suchgeschwindigkeitsfaktors (p1203) beeinflussen. Bei hinreichend kleiner Abweichung des Drehzahladaptionsreglers wird mit der Aufmagnetisierung fortgefahren, deren Dauer in p0346 parametriert ist.

Nach dem Ablauf der Auferregungszeit p0346 wird der Hochlaufgeber auf den Drehzahlistwert gesetzt und der Motor auf die aktuelle Sollfrequenz gefahren.

Bild 9-5 Fangen

WARNUNG Bei aktiviertem "Fangen" (p1200) kann möglicherweise der Antrieb trotz Stillstand und Sollwert 0 durch den Suchstrom beschleunigt werden! Beim Betreten des Arbeitsbereichs der Motoren in diesem Zustand können deshalb Tod oder schwere Körperverletzungen oder Sachschaden auftreten.

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Umrichter-Schrankgeräte 354 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.3.6.2 Fangen mit Geber

Beschreibung Der Ablauf des Fangens ist bei U/f-Steuerung bzw. Vektorregelung unterschiedlich: U/f-Kennlinie (p1300 < 20):

Verfahren wie Fangen ohne Geber (siehe Kapitel "Fangen ohne Geber") Vektorregelung mit Drehzahlgeber:

Da die Drehzahl unmittelbar bekannt ist, kann sofort mit der Aufmagnetisierung bei der zugehörigen Frequenz fortgefahren werden. Die Dauer des Magnetisierungsvorgangs ist in p0346 angegeben. Nach dem Ablauf der Auferregungszeit wird der Hochlaufgeber auf den Drehzahlistwert gesetzt und der Motor auf die aktuelle Solldrehzahl gefahren.

WARNUNG

Bei aktiviertem "Fangen" (p1200) kann möglicherweise der Antrieb trotz Stillstand und Sollwert 0 durch den Suchstrom beschleunigt werden! Beim Betreten des Arbeitsbereichs der Motoren in diesem Zustand können deshalb Tod oder schwere Körperverletzungen oder Sachschaden auftreten.

9.3.6.3 Parameter p1200 Fangen Betriebsart 0: Fangen inaktiv

1: Fangen immer aktiv (Start in Sollwertrichtung) 2: Fangen aktiv nach Ein, Fehler, AUS2 (Start in Sollwertrichtung) 3: Fangen aktiv nach Fehler, AUS2 (Start in Sollwertrichtung) 4: Fangen immer aktiv (Start nur in Sollwertrichtung) 5: Fangen aktiv nach Ein, Fehler, AUS2 (Start nur in Sollwertrichtung) 6: Fangen aktiv nach Fehler, AUS2 (Start nur in Sollwertrichtung)

p1202 Fangen Suchstrom p1203 Fangen Suchgeschwindigkeit Faktor r1204 Fangen U/f-Steuerung Status r1205 Fangen Vektorregelung Status

Hinweis Bei p1200 = 1, 2, 3 gilt: Die Suche erfolgt in beiden Richtungen, der Start erfolgt in Sollwertrichtung. Bei p1200 = 4, 5, 6 gilt: Die Suche erfolgt nur in Sollwertrichtung.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

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9.3.7 Motorumschaltung

9.3.7.1 Beschreibung Die Motordatensatz-Umschaltung wird z. B. eingesetzt für: Umschaltung unterschiedlicher Motoren Adaption der Motordaten

Hinweis Für eine Motorumschaltung auf einen drehenden Motor muss die Funktion "Fangen" aktiviert werden.

9.3.7.2 Beispiel einer Motorumschaltung von zwei Motoren

Voraussetzungen Die Erstinbetriebnahme ist abgeschlossen. 2 Motordatensätze (MDS), p0130 = 2 2 Antriebsdatensätze (DDS), p0180 = 2 2 Digitalausgänge zur Steuerung der Hilfsschütze 2 Digitaleingänge zur Überwachung der Hilfsschütze 1 Digitaleingang zur Auswahl des Datensatzes 2 Hilfsschütze mit Hilfskontakten (1 Schließer) 2 Motorschütze mit zwangsgeführten Hilfskontakten (1 Öffner, 1 Schließer)

~M3

K1

K1H

K2

K2

K2H

K1

~M3

K1H K2H

K1K2

S1

Bild 9-6 Beispiel Motorumschaltung

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 356 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Tabelle 9- 4 Einstellungen für Beispiel Motorumschaltung

Parameter Einstellungen Bemerkung p0130 2 2 MDS konfigurieren p0180 2 2 DDS konfigurieren p0186[0..1] 0, 1 Die MDS werden den DDS zugewiesen. p0820 Digitaleingang DDS-Anwahl p0821 bis p0824 0

Der Digitaleingang zur Motorumschaltung über DDS-Anwahl wird ausgewählt. Die Kodierung ist binär (p0820 = Bit 0 usw.).

p0826[0..1] 1, 2 Beliebig unterschiedliche Nummern bedeuten unterschiedliches thermisches Modell.

p0827[0..1] 0, 1 Zuweisen des Bits von r0830 zu den MDS. Wenn z. B. p0827[0] = 0, dann wird bei Anwahl von MDS0 über DDS0 das Bit r0830.0 gesetzt.

r0830.0 und r0830.1 Digitalausgänge Hilfsschütze Die Digitalausgänge für die Hilfsschütze werden den Bits zugewiesen.

p0831[0..1] Digitaleingänge Hilfskontakte Die Digitaleingänge für die Rückmeldung der Motorschütze werden zugewiesen.

p0833.00 und .01 0, 0 Die Steuerung der Schützschaltung und die Impulslöschung übernimmt der Antrieb.

Ablauf der Motorumschaltung 1. Startbedingung:

Bei Synchronmotoren muss die Istdrehzahl kleiner als die Feldschwächeinsatzdrehzahl sein. Dadurch wird verhindert, dass die erzeugte generatorische Spannung größer als die Klemmenspannung wird.

2. Impulslöschung: Nach Anwahl eines neuen Antriebsdatensatzes durch p0820 bis p0824 wird eine Impulslöschung durchgeführt.

3. Motorschütz öffnen: Das Motorschütz 1 wird geöffnet (r0830 = 0) und das Statusbit "Motorumschaltung aktiv" (r0835.0) wird gesetzt.

4. Antriebsdatensatz umschalten: Der angeforderte Datensatz wird aktiviert (r0051 = aktuell wirksamer Datensatz, r0837 = angeforderter Datensatz).

5. Motorschütz-Ansteuerung: Nach Rückmeldung (Motorschütz geöffnet) des Motorschützes 1 wird das entsprechende Bit des r0830 gesetzt und Motorschütz 2 angesteuert.

6. Impulse freigeben: Nach Rückmeldung (Motorschütz geschlossen) des Motorschützes 2 wird das Bit "Motordatensatzumschaltung aktiv" (r0835.0) zurückgesetzt und die Impulse werden freigegeben. Die Motorumschaltung ist abgeschlossen.

9.3.7.3 Funktionsplan FP 8565 Antriebsdatensätze (Drive Data Set, DDS) FP 8575 Motordatensätze (Motor Data Set, MDS)

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9.3.7.4 Parameter r0051 Antriebsdatensatz DDS wirksam p0130 Motordatensätze (MDS) Anzahl p0180 Antriebsdatensätze (DDS) Anzahl p0186 Motordatensätze (MDS) Nummer p0819[0...2] Antriebsdatensatz DDS kopieren p0820 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl DDS Bit 0 p0821 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl DDS Bit 1 p0822 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl DDS Bit 2 p0823 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl DDS Bit 3 p0824 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl DDS Bit 4 p0826 Motorumschaltung Motornummer p0827 Motorumschaltung Zustandswort Bitnummer p0828 Motorumschaltung Rückmeldung r0830 Motorumschaltung Status p0831 Motorumschaltung Schützrückmeldung p0833 Datensatzumschaltung Konfiguration

9.3.8 Reibkennlinie

Beschreibung Die Reibkennlinie dient der Kompensation des Reibmoments von Motor und Arbeitsmaschine. Eine Reibkennlinie ermöglicht die Vorsteuerung des Drehzahlreglers und verbessert das Führungsverhalten. Für die Reibkennlinie werden jeweils 10 Stützpunkte verwendet. Die Koordinaten jedes Stützpunktes werden durch einen Drehzahl- (p382x) und Drehmoment-Parameter (p383x) beschrieben (Stützpunkt 1 = p3820 und p3830).

Merkmale Es stehen 10 Stützpunkte zur Abbildung der Reibkennlinie zur Verfügung. Eine automatische Funktion unterstützt die Aufnahme der Reibkennlinie (Reibkennlinie

Record). Ein Konnektorausgang (r3841) kann als Reibmoment (p1569) verschaltet werden. Die Reibkennlinie kann aktiviert und deaktiviert werden (p3842).

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Inbetriebnahme In p382x werden Drehzahlen für die Messung in Abhängigkeit der Maximaldrehzahl p1082 während der Erstinbetriebnahme vorbelegt. Diese können den Erfordernissen entsprechend geändert werden. Über p3845 kann die automatische Reibkennlinienaufnahme (Record) aktiviert werden. Die Aufnahme der Kennlinie erfolgt dann mit der nächsten Freigabe. Folgende Einstellungen sind möglich: p3845 = 0 Reibkennlinie Record deaktiviert p3845 = 1 Reibkennlinie Record aktiviert Richtung alle

Die Reibkennlinie wird in beiden Drehrichtungen erfasst. Das Ergebnis der positiven und negativen Messung wird gemittelt und in p383x eingetragen.

p3845 = 2 Reibkennlinie Record aktiviert Richtung positiv p3845 = 3 Reibkennlinie Record aktiviert Richtung negativ

Mit p3847 (Reibkennlinie Record Warmlaufzeit) kann eine Zeit für das Warmlaufen des Antriebs bis zur Betriebstemperatur vorgegeben werden. In dieser Zeit wird die größte eingestellte Drehzahl für die Aufnahme der Reibkennlinie angefahren und gehalten, damit sich der Antrieb auf Betriebstemperatur erwärmt. Danach wird mit der Messung mit der höchsten Drehzahl begonnen.

GEFAHR Bei der Reibkennlinienaufnahme werden vom Antrieb Bewegungen des Motors ausgelöst, die bis zur Maximaldrehzahl des Motors reichen. Die NOT–AUS–Funktionen müssen bei der Inbetriebnahme funktionsfähig sein. Es müssen die einschlägigen Sicherheitsvorschriften beachtet werden, um Gefahren für Mensch und Maschine auszuschließen.

Funktionsplan FP 7010 Reibkennlinie

Parameter p3820 Reibkennlinie Wert n0 ... p3839 Reibkennlinie Wert M9 r3840 Reibkennlinie Zustandswort r3841 Reibkennlinie Ausgang p3842 Reibkennlinie Aktivierung p3845 Reibkennlinie Record Aktivierung p3846 Reibkennlinie Record Hoch-/Rücklaufzeit p3847 Reibkennlinie Record Warmlaufzeit

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9.3.9 Ankerkurzschlussbremse, interner Spannungsschutz, Gleichstrombremse

9.3.9.1 Allgemeines Die Funktion "Externer Ankerkurzschluss" für permanenterregte Synchronmotoren steuert bei gelöschten Impulsen ein externes Schütz an, das den Motor über Widerstände kurzschließt. Damit wird die kinetische Energie des Motors verringert. Die Funktion "Interner Ankerkurzschluss" für permanenterregte Synchronmotoren steuert über einen Kurzschluss einer Halbbrücke im Leistungsteil die Leistungsaufnahme des Motors und dient dadurch zum Abbremsen des Motors. Die Funktion "interner Spannungsschutz" für permanenterregte Synchronmotoren dient dem Schutz der Zwischenkreiskondensatoren bei Impulslöschung durch den Kurzschluss einer Halbbrücke im Leistungsteil. Die Funktion "Gleichstrombremse" für Asynchronmotoren prägt einen Gleichstrom in den Motor ein und dient dadurch zum Abbremsen des Motors.

9.3.9.2 Externe Ankerkurzschlussbremse

Beschreibung Die externe Ankerkurzschlussbremsung steht nur bei Synchronmotoren zur Verfügung. Sie wird vorzugsweise bei Bremsungen im Gefahrenfall benötigt, wenn eine geregelte Bremsung über den Umrichter nicht mehr möglich ist (z. B. bei Netzausfall, NOT-AUS usw.) oder wenn keine rückspeisefähige Einspeisung eingesetzt ist. Dabei werden die Statorwicklungen des Motors über externe Bremswiderstände kurzgeschlossen. Dadurch entsteht im Motorkreis ein zusätzlicher Widerstand, der den Abbau der kinetischen Energie des Motors unterstützt. Der externe Ankerkurzschluss wird über p1231 = 1 (mit Schütz-Rückmeldung) oder p1231 = 2 (ohne Schützrückmeldung) aktiviert. Er wird ausgelöst, wenn die Impulse gelöscht sind. Die Funktion steuert über Ausgangsklemmen ein externes Schütz an, das den Motor bei Impulslöschung über Widerstände kurzschließt. Voraussetzung für die Verwendung des externen Ankerkurzschlusses ist der Einsatz eines permanenterregten Synchronmotors (p0300 = 2xx).

VORSICHT Es dürfen nur kurzschlussfeste Motoren eingesetzt werden bzw. es müssen geeignete Widerstände zum Kurzschließen des Motors verwendet werden.

Hinweis Bei falscher Parametrierung (z. B. Asynchronmotor gewählt und Externer Ankerkurzschluss angewählt) wird die Störung F07906 "Ankerkurzschluss/Spannungsschutz intern: Parametrierung fehlerhaft" ausgegeben.

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Funktionsplan FP 7014 Technologiefunktionen - Externer Ankerkurzschluss

Parameter p0300 Motortyp Auswahl p1230 BI: Ankerkurzschluss/Gleichstrombremse Aktivierung p1231 Ankerkurzschluss/Gleichstrombremse Konfiguration

1: Ankerkurzschluss extern mit Schützrückmeldung 2: Ankerkurzschluss extern ohne Schützrückmeldung

p1235 BI: Ankerkurzschluss extern Schützrückmeldung p1236 Ankerkurzschluss extern Schützrückmeldung Überwachungszeit p1237 Ankerkurzschluss extern Wartezeit beim Öffnen r1238 CO: Ankerkurzschluss extern Zustand r1239 CO/BO: Ankerkurzschluss / DC-Bremse Zustandswort

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9.3.9.3 Interne Ankerkurzschlussbremse

Beschreibung Die interne Ankerkurzschlussbremsung steht nur bei Synchronmotoren zur Verfügung. Sie wird vorzugsweise bei Bremsungen im Gefahrenfall benötigt, wenn eine geregelte Bremsung über den Umrichter nicht mehr möglich ist (z. B. bei Netzausfall, NOT-AUS usw.) oder wenn keine rückspeisefähige Einspeisung eingesetzt ist. Dabei werden die Statorwicklungen des Motors über eine Halbbrücke im Leistungsteil kurzgeschlossen. Dadurch entsteht im Motorkreis ein zusätzlicher Widerstand, der den Abbau der kinetischen Energie des Motors unterstützt. Der interne Ankerkurzschluss wird über p1231 = 4 konfiguriert und über p1230 aktiviert. Er wird ausgelöst, wenn die Impulse gelöscht sind. Voraussetzung für die Verwendung des internen Ankerkurzschlusses ist der Einsatz eines permanenterregten Synchronmotors (p0300 = 2xx).

GEFAHR

Bei aktivem Ankerkurzschluss liegen alle Motorklemmen nach Impulslöschung auf dem halben Zwischenkreispotenzial.

VORSICHT Es dürfen nur kurzschlussfeste Motoren eingesetzt werden. Das Power Module / Motor Module muss für den 1,8-fachen Kurzschlussstrom des Motors ausgelegt sein.

Funktionsplan FP 7016 Technologiefunktionen - Interner Ankerkurzschluss

Parameter p0300 Motortyp Auswahl p1230 BI: Ankerkurzschluss/Gleichstrombremse Aktivierung p1231 Ankerkurzschluss/Gleichstrombremse Konfiguration

4: Ankerkurzschluss intern/Gleichstrombremse r1239 CO/BO: Ankerkurzschluss / DC-Bremse Zustandswort

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 362 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.3.9.4 Interner Spannungsschutz

Beschreibung Der interne Spannungsschutz verhindert, dass die Zwischenkreiskapazität bei fehlender Rückspeisefähigkeit von der EMK eines in Feldschwächung betriebenen Motors geladen wird. Das Power Module / Motor Module entscheidet anhand der Zwischenkreisspannung selbstständig, ob der Ankerkurzschluss eingelegt wird. In diesem Fall besteht der Schutz auch, wenn die DRIVE-CLiQ Verbindung zwischen Control Unit und Power Module / Motor Module unterbrochen wurde. Der interne Spannungsschutz wird über p1231 = 3 konfiguriert und bei Erreichen einer gerätespezifischen Zwischenkreisspannungsschwelle aktiviert. Er wird ausgelöst, wenn die Impulse gelöscht sind. Voraussetzung für die Verwendung des internen Spannungsschutzes ist der Einsatz eines permanenterregten Synchronmotors (p0300 = 2xx).

GEFAHR

Bei aktivem internen Spannungsschutz liegen alle Motorklemmen nach Impulslöschung auf dem halben Zwischenkreispotenzial.

VORSICHT Es dürfen nur kurzschlussfeste Motoren eingesetzt werden. Das Power Module / Motor Module muss für den 1,8-fachen Kurzschlussstrom des Motors ausgelegt sein. Der interne Spannungsschutz ist nicht unterbrechbar durch eine Störreaktion. Ein Überstrom während des aktiven internen Spannungsschutzes kann zur Zerstörung des Power Modules / Motor Modules und/oder des Motors führen. Bei aktivem internem Spannungsschutz darf der Motor nicht über längere Zeit fremd angetrieben sein (z. B. durch ziehende Lasten oder einen anderen gekoppelten Motor).

Hinweis Bei falscher Parametrierung (z. B. Asynchronmotor gewählt und interner Spannungsschutz angewählt) wird die Störung F07906 "Ankerkurzschluss/Spannungsschutz intern: Parametrierung fehlerhaft" ausgegeben.

Parameter p0300 Motortyp Auswahl p1231 Ankerkurzschluss/Gleichstrombremse Konfiguration

3: Spannungsschutz intern

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

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9.3.9.5 Gleichstrombremse

Beschreibung Die Gleichstrombremse steht nur bei Asynchronmotoren zur Verfügung. Sie wird vorzugsweise bei Bremsungen im Gefahrenfall benötigt, wenn eine geregelte Bremsung über den Umrichter nicht mehr möglich ist (z. B. bei Netzausfall, NOT-AUS usw.) oder wenn keine rückspeisefähige Einspeisung eingesetzt ist. . Die Gleichstrombremse wird über p1231 = 4 oder über p1231 = 14 aktiviert. Sie kann über ein Eingangssignal p1230 (Signal = 1) oder über eine Störreaktion ausgelöst werden.

Aktivierung der Gleichstrombremse über Eingangssignal p1231 = 4 Wird die Gleichstrombremse mit dem digitalen Eingangssignal aktiviert, so werden zunächst für die Entmagnetisierungszeit (p0347) des Motors die Impulse gesperrt, um den Motor zu entmagnetisieren – der Parameter p1234 (Gleichstrombremse Startdrehzahl) bleibt unbeachtet. Anschließend wird der Bremsstrom (p1232) eingeprägt, solange der Eingang ausgelöst ist, um den Motor abzubremsen bzw. im Stillstand zu halten. p1231 = 14 Die Gleichstrombremse wird ausgelöst, wenn im Betrieb am Binektoreingang p1230 ein 1-Signal ansteht und die aktuelle Drehzahl unterhalb der Startdrehzahl (p1234) liegt. Es wird nach vorangehender Entmagnetisierung (p0347) des Motors für die in p1233 eingestellte Zeitdauer der Bremsstrom p1232 eingeprägt und anschließend automatisch ausgeschaltet. Rücknahme des Eingangssignals zur Gleichstrombremsung Wird die Gleichstrombremse zurückgenommen, geht der Antrieb in seine ausgewählte Betriebsart zurück. Dabei gilt: bei Vektorregelung (geregelt mit und ohne Geber):

Der Antrieb wir bei aktivierter Funktion "Fangen" mit der Motorfrequenz synchronisiert und anschließend wieder in den geregelten Betrieb geschaltet. Falls die Funktion "Fangen" nicht aktiv ist, kann der Antrieb nur aus dem Stillstand ohne Überstromfehler wieder angefahren werden.

bei U/f-Betrieb: Bei aktivierter Funktion "Fangen" wird die Umrichterfrequenz mit der Motorfrequenz synchronisiert und der Antrieb anschließend wieder auf U/f-Betrieb geschalten. Falls die Funktion "Fangen" nicht aktiviert ist, kann der Antrieb nur aus dem Stillstand ohne Überstromfehler wieder angefahren werden.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 364 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Gleichstrombremse als Störreaktion Wird die Gleichstrombremse als Störreaktion aktiviert, so wird der Motor zunächst an der Bremsrampe bis zur Schwelle in p1234 (Gleichstrombremse Startdrehzahl) feldorientiert abgebremst. Die Steilheit der Rampe ist identisch mit der AUS1-Rampe (einstellbar über p1082, p1121). Danach werden für die Dauer in p0347 (Entmagnetisierungszeit) die Impulse gesperrt, um den Motor zu entmagnetisieren. Danach beginnt die Gleichstrombremsung für die Zeitdauer in p1233 (Gleichstrombremse Dauer). Falls ein Geber vorhanden ist, dauert die Bremsung solange, bis die Drehzahl unter die

Stillstandsschwelle p1226 fällt. Wenn kein Geber vorhanden ist, wirkt nur die Zeitdauer in p1233.

Funktionsplan FP 7017 Technologiefunktionen - Gleichstrombremse

Parameter p0300 Motortyp Auswahl p1226 Stillstandserkennung Drehzahlschwelle p1230 BI: Ankerkurzschluss/Gleichstrombremse Aktivierung p1231 Ankerkurzschluss/Gleichstrombremse Konfiguration

4: Ankerkurzschluss intern/Gleichstrombremse 14: Gleichstrombremse unter Startdrehzahl

p1232 Gleichstrombremse Bremsstrom p1233 Gleichstrombremse Zeitdauer p1234 Gleichstrombremse Startdrehzahl r1239 CO/BO: Ankerkurzschluss / DC-Bremse Zustandswort p1345 I_max-Spannungsregler Proportionalverstärkung p1346 I_max-Spannungsregler Nachstellzeit

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 365

9.3.10 Erhöhung der Ausgangsfrequenz Für Anwendungen, bei denen höhere Ausgangsfrequenzen gefordert sind, muss eventuell die Pulsfrequenz des Umrichters heraufgesetzt werden. Ebenfalls kann es erforderlich sein, die Pulsfrequenz zu verändern, damit eventuell auftretende Resonanzen vermieden werden. Da mit der Anhebung der Pulsfrequenz die Schaltverluste ansteigen, muss bei der Auslegung des Antriebes ein Deratingfaktor für den Ausgangsstrom berücksichtigt werden. Nach der Erhöhung der Pulsfrequenz werden die neuen Ausgangsströme automatisch in die Berechnung des Leistungsteilschutzes übernommen.

Hinweis Der Einsatz eines Sinusfilters (Option L15) muss über p0230 = 3 bei der Inbetriebnahme angewählt werden. Durch diese Einstellung wird die Pulsfrequenz fest auf 4 kHz bzw. 2,5 kHz eingestellt und kann nicht verändert werden.

Mit den nachfolgend aufgelisteten werksseitig eingestellten Pulsfrequenzen lassen sich die folgenden maximalen Ausgangsfrequenzen erzielen.

Tabelle 9- 5 Maximale Ausgangsfrequenz bei werksseitig eingestellter Pulsfrequenz

Umrichterleistung [kW]

werksseitige Pulsfrequenz [kHz]

maximale Ausgangsfrequenz [Hz]

Netzspannung 3 AC 380 – 480 V 110 – 250 2 160 315 – 800 1,25 100

Netzspannung 3 AC 500 – 690 V 75 – 1200 1,25 100

Die werksseitigen Pulsfrequenzen stellen gleichzeitig auch die Mindestfrequenzen dar.

Die Abtastzeiten für die Ein- und Ausgänge der Kundenklemmenleiste TM31 sind werksseitig auf 4000 µs eingestellt, dies ist gleichzeitig die Mindestgrenze.

9.3.10.1 Erhöhung der Pulsfrequenz

Beschreibung Die Erhöhung der Pulsfrequenz ist zwischen der werksseitig vorbelegten und der maximal einstellbaren Pulsfrequenz nahezu stufenlos einstellbar.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 366 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Vorgehensweise 1. Der Parameter p0009 auf der Control Unit muss auf 3 "Antriebsbasis-Konfiguration"

gestellt werden. 2. Der Parameter p0112 "Abtastzeiten Voreinstellung p0115" des DO VECTOR muss auf 0

"Experte" gestellt werden. 3. In p0113 kann eine beliebige Pulsfrequenz zwischen 1 kHz und 2 kHz eingegeben

werden. Wenn eine höhere Pulsfrequenz eingestellt werden soll (z. B. 2,2 kHz), dann muss dieser Wert durch 2 oder durch 4 geteilt werden, damit das Ergebnis zwischen 1 kHz und 2 kHz liegt (z. B. 2,2 kHz geteilt durch 2 ergibt 1,1 kHz).

4. Es werden nicht alle Pulsfrequenzen im Parameter p0113 akzeptiert, in diesem Fall wird die Meldung "Wert unzulässig" ausgegeben.

5. Wenn die in Parameter p0113 eingegebene Frequenz nicht akzeptiert wird, wird in Parameter r0114[0] eine Frequenz angeboten, die um einige Hertz neben der eingegebenen Pulsfrequenz liegt. Diese Frequenz sollte dann in p0113 eingegeben werden.

6. Nach Übernahme der eingegebenen Frequenz in p0113 muss der Parameter p0009 auf der Control Unit wieder auf 0 "Bereit" gestellt werden.

7. Die Control Unit initialisiert sich neu. Nach dem Hochlauf können im Parameter p1800 "Pulsfrequenz" des DO VECTOR die in r0114[i] (i = 1, 2, ...) vorgeschlagenen Pulsfrequenzen eingegeben werden.

ACHTUNG

Die Eingabe der Pulsfrequenz in p1800 muss exakt so lauten wie der Wert in r0114[i], ansonsten wird die Eingabe nicht akzeptiert.

Maximale Ausgangsfrequenzen durch Erhöhung der Pulsfrequenz Durch ganzzahlige Vervielfachung der Basis-Pulsfrequenz lassen sich unter Berücksichtigung der Deratingfaktoren folgende Ausgangsfrequenzen erzielen:

Tabelle 9- 6 Maximale Ausgangsfrequenz durch Erhöhung der Pulsfrequenz

Pulsfrequenz [kHz]

maximale Ausgangsfrequenz [Hz]

1,25 100 2 160

2,5 200 4 300 1) 5 300 1)

1) Durch die Regelung ist die maximale Ausgangsfrequenz auf 300 Hz begrenzt.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

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9.3.10.2 Parameter p0009 Geräteinbetriebnahme Parameterfilter p0112 Abtastzeiten Voreinstellung p0115 p0113 Auswahl minimale Pulsfrequenz p0115 Abtastzeiten p1800 Pulsfrequenz

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9.3.11 Pulsfrequenzwobbeln

Beschreibung Durch das Pulsfrequenzwobbeln wird die Pulsfrequenz nach einem statistischen Verfahren geringfügig variiert. Der Mittelwert der Pulsfrequenz entspricht dabei nach wie vor dem eingestellten Wert, durch die statistische Variation des Augenblickswertes ergibt sich ein modifiziertes Geräuschspektrum. Durch dieses Verfahren reduziert sich das subjektiv wahrnehmbare Motorgeräusch, insbesondere bei den relativ niedrigen, werkseitig eingestellten Pulsfrequenzen. Mit p1810.2 = 1 wird das Pulsfrequenzwobbeln aktiviert. Die Amplitude des statistischen Wobbelsignals kann über p1811 im Bereich von 0 % bis 20 % eingestellt werden.

Einschränkungen Das Pulsfrequenzwobbeln kann nur unter den folgenden Voraussetzungen aktiviert

werden (p1810.2 = 1): – Der Antrieb befindet sich in Impulssperre. – p1800 < 2 x 1000 / p0115[0]

p1811 (Pulsfrequenzwobbelung Amplitude) kann nur unter den folgenden Voraussetzungen eingestellt werden: – p1802.2 = 1 – p0230 (Ausgangsfilter) < 3 (kein Sinusfilter)

Die maximale Pulsfrequenz (p1800) kann bei aktiviertem Pulsfrequenzwobbeln und Impulsfreigabe folgendermaßen eingestellt werden: – Bei p1811 = 0: p1800 ≤ 2 x 1000 / p0115[0] – Bei p1811 > 0: p1800 ≤ 1000 / p0115[0]

Wenn die Pulsfrequenz (p1800) bei aktiviertem Pulsfrequenzwobbeln und bei Impulsfreigabe größer als 1000 / p0115[0] eingestellt wird, dann wird p1811 auf 0 gesetzt.

Wenn die Pulsfrequenz (p1800) bei aktiviertem Pulsfrequenzwobbeln und bei Impulssperre größer als 2 x 1000 / p0115[0] eingestellt wird, dann wird p1811 auf 0 und p1810.2 auf 0 gesetzt.

Hinweis Wenn das Pulsfrequenzwobbeln deaktiviert wird (p1810.2 = 0), dann wird der Parameter p1811 in allen Indizes auf 0 gesetzt.

Parameter p1800 Pulsfrequenz Sollwert p1810.2 Wobbeln aktiviert p1811[D] Pulsfrequenzwobbelung Amplitude

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

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9.3.12 Laufzeit (Betriebsstundenzähler)

Systemlaufzeit gesamt Die gesamte Systemlaufzeit wird in r2114 (Control Unit) angezeigt, sie setzt sich zusammen aus r2114[0] (Millisekunden) und r2114[1] (Tage). Index 0 zeigt die Systemlaufzeit in Millisekunden an, nach Erreichen von 86.400.000 ms (24 Stunden) wird der Wert zurückgesetzt. Index 1 zeigt die Systemlaufzeit in Tagen an. Der Wert wird beim Ausschalten gespeichert. Nach dem Einschalten des Antriebsgerätes läuft der Zähler mit dem gespeicherten Wert vom letzten Ausschalten weiter.

Systemlaufzeit relativ Die relative Systemlaufzeit seit dem letzten POWER ON wird in p0969 (Control Unit) angezeigt. Der Wert wird in Millisekunden angegeben, nach 49 Tagen läuft der Zähler über.

Motor Betriebsstunden aktuell Die Motor Betriebsstundenzähler p0650 (Antrieb) werden bei Impulsfreigabe fortgesetzt. Bei Wegnahme der Impulsfreigabe wird der Zähler angehalten und der Wert gespeichert. Das Speichern des Wertes setzt eine Control Unit mit Bestellnummer 6SL3040-....-0AA1 und Version C oder höher voraus. Mit p0651 = 0 wird der Zähler deaktiviert. Wird das in p0651 eingestellte Wartungsintervall erreicht, so wird die Warnung A01590 ausgelöst. Nach erfolgter Motorwartung ist das Wartungsintervall neu einzustellen.

Betriebsstundenzähler des Lüfters Die Anzeige der aufgelaufenen Betriebsstunden des Lüfters im Leistungsteil erfolgt in p0251 (Antrieb). Die Anzahl der aufgelaufenen Stunden in diesem Parameter kann nur auf 0 zurückgesetzt werden (z. B. nach einem Lüftertausch). Die Betriebsdauer des Lüfters wird in p0252 (Antrieb) eingetragen. 500 Stunden vor Erreichen und auch beim Erreichen dieser Zahl wird die Warnung A30042 (Betriebsdauer Lüfter erreicht oder überschritten) ausgegeben. Über die Auswertung des Störwertes zu der Warnung kann die detaillierte Ursache der Warnung ermittelt werden. Mit p0252 = 0 wird die Überwachung deaktiviert.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 370 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.3.13 Simulationsbetrieb

Beschreibung Der Simulationsbetrieb ermöglicht in erster Linie die Simulation des Antriebs ohne angeschlossenen Motor und ohne Zwischenkreisspannung. Dabei ist darauf zu achten, dass der Simulationsbetrieb nur unter einer tatsächlichen Zwischenkreisspannung von 40 V aktiviert werden kann. Liegt die Spannung über dieser Schwelle wird der Simulationsbetrieb zurückgesetzt und es erfolgt eine Störmeldung F07826. Mit dem Simulationsbetrieb kann die Kommunikation mit einer übergeordneten Automatisierung getestet werden. Soll der Antrieb auch Istwerte zurückliefern, so ist darauf zu achten, dass er während des Simulationsbetriebs auf geberlosen Betrieb umgeschaltet wird. Somit können große Teile der SINAMICS Software, wie Sollwertkanal, Ablaufsteuerung, Kommunikation, Technologiefunktion, usw. vorab ohne Motor getestet werden. Ein weiterer Anwendungsfall ist der Test der Funktionsfähigkeit des Leistungsteils. Vor allem im Bereich der Geräte größer 75 kW (690 V) und 110 kW (400 V) ist es notwendig, nach Reparaturen die Ansteuerung der Leistungshalbleiter zu testen. Dies geschieht, indem eine kleine Gleichspannung als Zwischenkreisspannungen eingespeist wird (z. B. 12 V) und dann das Gerät eingeschaltet und die Impulse freigegeben werden. Es muss möglich sein, alle Pulsmuster der Steuersatzsoftware zu durchfahren. Die Software muss also ein Einschalten der Impulse und das Anfahren verschiedener Frequenzen ermöglichen. Ohne Drehzahlgeber wird dies üblicherweise mit U/f-Steuerung oder geberloser Drehzahlregelung realisiert.

Hinweis Im Simulationsbetrieb sind folgende Funktionen deaktiviert: Motordatenidentifikation Motordatenidentifikation drehend ohne Geber Pollageidentifikation Bei U/f-Steuerung und geberloser Vektorregelung wird kein Fangen durchgeführt.

Inbetriebnahme Der Simulationsbetrieb wird über p1272 = 1 aktiviert, folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein: Die Erstinbetriebnahme muss abgeschlossen sein (Vorbelegung: Standard-

Asynchronmotoren). Die Zwischenkreisspannung muss unterhalb 40 V liegen (Toleranz der

Zwischenkreiserfassung beachten). Während des Simulationsbetriebes wird die Warnung A07825 (Simulationsbetrieb aktiviert) ausgegeben.

Parameter p1272 Simulationsbetrieb

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9.3.14 Richtungsumkehr

Beschreibung Mit der Richtungsumkehr über p1821 kann die Drehrichtung des Motors gedreht werden, ohne durch Vertauschen zweier Phasen am Motor das Drehfeld zu ändern und über p0410 die Gebersignale zu invertieren. Die Richtungsumkehr über p1821 ist anhand der Motordrehrichtung erkennbar. Der Drehzahlsoll- und -istwert, Momentensoll- und -istwert und auch die relative Positionsänderung bleiben unverändert. Die Richtungsumkehr kann nur im Zustand Impulssperre erfolgen. Die Richtungsumkehr kann für jeden Antriebsdatensatz unterschiedliche eingestellt werden.

Hinweis Bei Antriebsdatensatzumschaltung mit unterschiedlich eingestellter Richtungsumkehr und unter Impulsfreigabe wird die Störung F7434 ausgegeben.

Eine erfolgte Richtungsumkehr kann durch Kontrolle der Parameter r0069 (Phasenströme) und r0089 (Phasenspannung) beobachtet werden. Bei der Richtungsumkehr geht der absolute Positionsbezug verloren.

Funktionsplan FP 4704, 4715 Geberauswertung FP 6730, 6731 Stromregelung

Parameter r0069 Phasenströme Istwert r0089 Phasenspannung Istwert p1820 Ausgangsphasenfolge umkehren p1821 Drehsinn

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9.3.15 Einheitenumschaltung

Beschreibung Mit Hilfe der Einheitenumschaltung können Parameter und Prozessgrößen zur Ein- und Ausgabe auf ein passendes Einheitensystem (SI-Einheiten, US-Einheiten oder in bezogene Größen (%)) umgeschaltet werden. Bei der Einheitenumschaltung gelten folgende Randbedingungen: Die Einheitenumschaltung ist nur für das Drive Object "VECTOR" und "A_INF" möglich. Parameter des Typenschildes des Umrichters bzw. des Motors sind zwischen SI/US-

Einheiten umschaltbar, jedoch nicht in bezogene Darstellung. Nach Umstellung des Umschaltparameters werden alle Parameter, die zu einer von ihm

abhängigen Einheitengruppe zugeordnet sind, gemeinsam auf die neue Einheit umgestellt.

Für die Darstellung von technologischen Größen im Technologieregler existiert ein unabhängiger Parameter für die Auswahl der technologischen Einheit (p0595).

Wenn die Einheitenumschaltung auf bezogene Größen umgestellt ist und anschließend die Bezugsgröße verändert wird, so wird der in einem Parameter eingetragene Prozentwert nicht verändert. Beispiel: – Eine Festdrehzahl von 80 % entspricht bei einer Bezugsdrehzahl von 1500 1/min

einem Wert von 1200 1/min. – Wird die Bezugsdrehzahl auf 3000 1/min geändert, so bleibt der Wert von 80 %

erhalten und bedeutet jetzt 2400 1/min.

Einschränkungen Bei einer Einheitenumschaltung wird auf die Nachkommastellen gerundet. Das kann

dazu führen, dass der ursprüngliche Wert um bis zu eine Nachkommastelle verändert wird.

Wird eine bezogene Darstellung gewählt und werden nachträglich die Bezugsparameter (z. B. p2000) geändert, so wird die physikalische Bedeutung einiger Regelungsparameter mit angepasst, bei denen sich dadurch das Regelungsverhalten ändern kann.

Wenn im Offlinemodus im STARTER die Bezugsgrößen (p2000 bis p2007) geändert werden, kann es zu Überschreitungen von Wertebereichen der Parameterwerte kommen. Beim Laden in das Antriebsgerät führt dies dann zu entsprechenden Störungsmeldungen.

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Umschalten der Einheiten Das Umschalten der Einheiten ist über das AOP30 und über den STARTER möglich. Die Einheitenumschaltung über das AOP30 erfolgt immer sofort. Nach Veränderung der

jeweiligen Parameter werden die betroffenen Werte in der neu angewählten Einheit angezeigt.

Bei Bedienung über den STARTER kann die Einheitenumschaltung nur im Offlinemodus in der Konfigurationsmaske des entsprechenden Antriebsobjektes erfolgen. Die neuen Einheiten werden erst nach erfolgtem Download ("Projekt ins Zielsystem laden") und anschließendem Upload ("Projekt ins PG laden") angezeigt.

Einheitengruppen Jeder umschaltbare Parameter ist einer Einheitengruppe zugeordnet, die je nach Gruppe innerhalb bestimmter Grenzen umgeschaltet werden kann. In der Parameterliste im SINAMICS Listenhandbuch sind diese Zuordnung und die Einheitengruppen für jeden Parameter nachlesbar. Die Einheitengruppen können über 4 Parameter (p0100, p0349, p0505 und p0595) einzeln umgeschaltet werden.

Parameter p0010 Inbetriebnahme Parameterfilter p0100 Motornorm IEC/NEMA p0349 Auswahl Einheitensystem Motor-Ersatzschaltbilddaten p0505 Auswahl Einheitensystem p0595 Auswahl technologische Einheit p0596 Bezugsgröße technologische Einheit p2000 Bezugsfrequenz/-drehzahl p2001 Bezugsspannung p2002 Bezugsstrom p2003 Bezugsdrehmoment p2004 Bezugsleistung p2005 Bezugswinkel p2007 Bezugsbeschleunigung

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9.3.16 Deratingverhalten bei erhöhter Pulsfrequenz

Beschreibung Zur Reduzierung der Motorgeräusche oder zur Erhöhung der Ausgangsfrequenz kann die Pulsfrequenz gegenüber der Werkseinstellung erhöht werden. Die Erhöhung der Pulsfrequenz führt normalerweise zu einer Reduzierung des maximalen Ausgangsstromes (siehe "Technische Daten/Stromderating in Abhängigkeit der Pulsfrequenz"). Bei der Inbetriebnahme des Umrichters wird das Verhalten bei Überlast automatisch so eingestellt, dass die Pulsfrequenz variabel reduziert wird, damit die geforderte Leistung erbracht werden kann. Eigenschaften: Abhängig von der Einstellung des Parameter p0290 erfolgt die Reaktion auf die Überlast:

– p0290 = 0: Ausgangsstrom oder Ausgangsfrequenz reduzieren – p0290 = 1: Keine Reduktion, Abschalten bei Erreichen der Überlastschwelle – p0290 = 2: Ausgangsstrom oder Ausgangsfrequenz und Pulsfrequenz reduzieren

(nicht durch I²t) – p0290 = 3: Pulsfrequenz reduzieren (nicht durch I²t)

Bei p0290 = 2 wird bei Überlast zunächst die Pulsfrequenz (und als Folge davon die Ausgangsfrequenz) solange reduziert, bis sie auf Nennpulsfrequenz abgesenkt ist, anschließend wird bei weiter anstehender Überlast der Ausgangsstrom reduziert. Als Nennpulsfrequenz gilt hierbei der halbe Kehrwert des Stromreglertaktes: 0,5 x 1/p0115[0].

Die Reduzierung der Pulsfrequenz erfolgt in ganzen Vielfachen bezogen auf die Nennpulsfrequenz (5 kHz -> 2,5 kHz -> 1,25 kHz bzw. 4 kHz -> 2 kHz).

Nach Eingabe der Maximaldrehzahl in p1082 wird automatisch berechnet, ob die Pulsfrequenz für die eingegebene Maximaldrehzahl ausreichend ist, gegebenenfalls wird die Pulsfrequenz auf einen dafür notwendigen Wert automatisch hoch gesetzt. Bei einer Überlast wird dann auch bei p0290 = 2 oder 3 diese neue Pulsfrequenz nicht mehr unterschritten, die nachgelagerte Reaktion (Ausgangsstrom reduzieren bzw. Abschalten) wird ausgelöst.

Ausnahmen: Bei aktiviertem Sinusfilter (p0230 = 3, 4) ist dieses Verhalten nicht zulässig, weil die

werkseingestellte Pulsfrequenz (2,5 kHz bzw. 4 kHz) hierbei nicht verändert werden darf. Daher ist in diesem Fall die Auswahlmöglichkeit für den Parameter p0290 auf "0" und "1" eingeschränkt.

Aktivierung der variablen Pulsfrequenz Bei der Inbetriebnahme wird der Parameter p0290 automatisch auf den Wert "2" gesetzt. Dadurch ist die Pulsfrequenzreduzierung bei Überlast aktiviert.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.3 Antriebsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 375

Deaktivierung der variablen Pulsfrequenz Durch Ändern des Parameters p0290 auf "0" oder "1" wird die variable Pulsfrequenz deaktiviert.

Funktionsplan FP 8014 Signale und Überwachungsfunktionen - Thermische Überwachung

Leistungsteil

Parameter r0036 Leistungsteil Überlast I2t r0037 CO: Leistungsteil Temperaturen p0115 Abtastzeiten für interne Regelkreise p0230 Antrieb Filtertyp motorseitig p0290 Leistungsteil Überlastreaktion p1082 Maximaldrehzahl r2135.13 Störung thermische Überlast Leistungsteil r2135.15 Warnung thermische Überlast Leistungsteil

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.4 Erweiterungsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 376 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.4 Erweiterungsfunktionen

9.4.1 Technologieregler

Beschreibung Mit dem Funktionsmodul "Technologieregler" können einfache Regelungsfunktionen realisiert werden, z. B.: Füllstands-Regelung Temperatur-Regelung Tänzerlage-Regelung Druck-Regelung Durchfluss-Regelung Einfache Regelungen ohne übergeordnete Steuerung Zugregelung Der Technologieregler besitzt folgende Eigenschaften: Zwei skalierbare Sollwerte Skalierbares Ausgangssignal Eigene Festwerte Eigenes Motorpotentiometer Die Ausgangs-Begrenzungen werden über Hochlaufgeber aktiviert und deaktiviert. Der D-Anteil kann in den Kanal der Regelabweichung oder des Istwertes geschaltet

werden. Das Motorpotentiometer des Technologiereglers ist nur bei Impulsfreigabe des Antriebs

aktiv. Der Technologieregler ist als PID-Regler ausgeführt. Der Differenzierer kann dabei in den Kanal der Regelabweichung oder in den Kanal des Istwertes (Werkseinstellung) geschaltet werden. Die P-, I- und D-Anteile können separat eingestellt werden. Ein Wert von 0 bewirkt die Abschaltung des betreffenden Anteils. Über zwei Konnektoreingänge können Sollwerte vorgegeben werden. Die Sollwerte können über Parameter (p2255 und p2256) skaliert werden. Über einen Hochlaufgeber im Sollwertkanal können die Hoch-/Rücklaufzeit des Sollwertes über Parameter (p2257 und p2258) eingestellt werden. Der Soll- und Istwertkanal verfügt jeweils über ein Glättungsglied, die Glättungszeit ist über Parameter (p2261 und p2265) einstellbar. Die Sollwerte können über eigene Festsollwerte (p2201 bis p2215), Motorpotenziometer oder über Feldbus (z. B. PROFIBUS) vorgegeben werden. Eine Vorsteuerung kann über einen Konnektoreingang eingespeist werden.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.4 Erweiterungsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 377

Der Ausgang kann über Parameter (p2295) skaliert und der Regelsinn umgedreht werden. Er kann über Parameter (p2291 und p2292) begrenzt und über einen Konnektorausgang (r2294) frei verschaltet werden. Der Istwert kann z. B. über einen Analogeingang der TM31 eingespeist werden. Wenn es aus regelungstechnischer Sicht erforderlich wird, einen PID-Regler einzusetzen, so wird der D-Anteil abweichend von der Werkseinstellung in die Soll-Ist-Differenz geschaltet (p2263 = 1). Dies ist immer dann erforderlich, wenn der D-Anteil auch bei Führungsgrößenänderungen wirken soll. Eine Aktivierung des D-Anteils erfolgt nur bei p2274 > 0.

Hinweis Bei Eingabe von "0 Sek." als Hoch- bzw. Rücklaufzeit für die Hochlaufgeber des Technologiereglers werden die aktuellen Werte des jeweiligen Hochlaufgebers eingefroren.

Inbetriebnahme Das Funktionsmodul "Technologieregler" kann beim Durchlaufen des Inbetriebnahmeassistenten aktiviert werden. Über Parameter r0108.16 kann die Aktivierung überprüft werden.

Funktionsplan FP 7950 Technologieregler – Festwerte, Binärauswahl FP 7951 Technologieregler – Festwerte, Direktauswahl FP 7954 Technologieregler – Motorpotenziometer FP 7958 Technologieregler – Regelung

Beispiel Füllstandsregelung Die Aufgabenstellung ist es, den Füllstand in einem Behälter konstant zu halten. Die Realisierung erfolgt durch eine drehzahlgeregelte Pumpe in Verbindung mit einem Sensor zur Erfassung des Füllstandes. Der Füllstand wird über einen Analogeingang (z. B. AI0 TM31) erkannt und zum Technologieregler weitergeleitet. Der Füllstandssollwert ist in einem Festsollwert hinterlegt. Die sich hieraus ergebende Regelgröße dient als Sollwert für den Drehzahlregler. In diesem Beispiel wird ein Terminal Module TM31 eingesetzt.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.4 Erweiterungsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 378 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bild 9-7 Füllstandsregelung: Applikation

Bild 9-8 Füllstandsregelung: Reglerstruktur

Wichtige Parameter für die Regelung p1155 = r2294 CI: Drehzahlregler Drehzahlsollwert 1 [FP 3080] p2253 = r2224 Technologieregler-Sollwert über FSW wirksam [FP 7950] p2263 = 1 D-Anteil im Fehlersignal [FP 7958] p2264 = r4055 Istwertsignal XIst über AI0 der TM31 [FP 9566] p2280 = Kp P-Verstärkung durch Optimierung ermitteln p2285 = Tn Nachstellzeit durch Optimierung ermitteln p2200 = 1 Technologieregler freigegeben

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.4 Erweiterungsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 379

9.4.2 Bypass-Funktion Die Bypass-Funktion arbeitet als Ansteuerung von zwei Schützen über digitale Ausgänge des Umrichters und wertet die Rückmeldungen der Schütze über digitale Eingänge aus (z. B. über TM31). Diese Schaltung erlaubt es, den Motor über den Umrichter oder direkt am Netz zu betreiben. Die Ansteuerung der Schütze erfolgt über den Umrichter, die Rückmeldesignale der Schützstellungen müssen zum Umrichter zurückgeführt werden. Die Bypass-Schaltung kann in zwei Ausprägungen realisiert werden: ohne Synchronisieren des Motors auf das Netz und mit Synchronisieren des Motors auf das Netz. Für alle Ausprägungen des Bypass gilt: Bei Wegnahme eines der Steuerwortsignale "AUS2" oder "AUS3" wird der

Bypassschalter immer mit abgeschaltet. Ausnahme hiervon:

Der Bypass-Schalter kann bei Bedarf von einer übergeordneten Steuerung verriegelt werden, so dass der Umrichter vollständig (d. h. einschließlich der Regelungselektronik) abgeschaltet werden kann, während der Motor am Netz betrieben wird. Die Schützverriegelung ist anlagenseitig auszuführen.

Beim Wiederanlauf des Umrichters nach POWER OFF wird der Zustand der Bypass-Schütze ausgewertet. Der Umrichter kann dadurch nach dem Hochlauf direkt in den Zustand "Einschaltbereit und Bypass" wechseln. Dies ist nur möglich, wenn der Bypass über ein Steuersignal aktiviert wird, das Steuersignal (p1266) nach dem Hochlauf noch ansteht und die Funktion "Wiedereinschaltautomatik (WEA) aktiv ist (p1200 = 4).

Ein Wechsel des Umrichters in den Zustand "Einschaltbereit und Bypass" nach dem Hochlauf hat eine höhere Priorität als die Wiedereinschaltautomatik.

Die Überwachung der Motortemperaturen über Temperatursensoren ist aktiv, während der Umrichter in einem der beiden Zustände "Einschaltbereit und Bypass" oder "Betriebsbereit und Bypass" ist.

Die beiden Motorschütze müssen für das Schalten unter Last ausgelegt werden.

Hinweis Die in den nachfolgenden Beschreibungen enthaltenen Beispiele stellen nur prinzipielle Schaltungen dar, um die grundsätzliche Funktionsweise zu erläutern. Konkrete Schaltungsauslegungen (Schütze, Schutzeinrichtungen) müssen anlagenspezifisch dimensioniert werden.

Voraussetzung Die Bypass-Funktion ist nur bei geberloser Drehzahlregelung (p1300 = 20) oder U/f-Steuerung (p1300 = 0...19) und bei Einsatz eines Asynchronmotors möglich.

Inbetriebnahme der Bypass-Funktion Die Bypass-Funktion ist ein Bestandteil des Funktionsmoduls "Technologieregler", das beim Durchlaufen des Inbetriebnahmeassistenten aktiviert werden kann. Über Parameter r0108.16 kann die Aktivierung überprüft werden.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.4 Erweiterungsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 380 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.4.2.1 Bypass mit Synchronisierung mit Überlappung (p1260 = 1)

Beschreibung Bei Aktivierung "Bypass mit Synchronisierung mit Überlappung (p1260 = 1)" wird der Motor synchronisiert ans Netz übergeben und auch wieder abgeholt. Während der Umschaltung sind beide Schütze K1 und K2 eine Zeit lang gleichzeitig geschlossen (phase lock synchronization). Eine Drossel dient dabei zur Entkopplung von Umrichter- und Netzspannung, der uk-Wert für die Drossel beträgt 10 (± 2) %.

M~

K1 K2

Bild 9-9 Schaltungsbeispiel Bypass mit Synchronisierung mit Überlappung

Aktivierung Die Aktivierung der Bypass-Funktion mit Synchronisierung mit Überlappung (p1260 = 1) kann nur über ein Steuersignal aktiviert werden, eine Aktivierung über eine Drehzahlschwelle bzw. eine Störung ist nicht möglich.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.4 Erweiterungsfunktionen

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Parametrierung Nach Aktivierung der Bypass-Funktion mit Synchronisierung mit Überlappung (p1260 = 1) müssen noch die nachfolgenden Parameter eingestellt werden.

Tabelle 9- 7 Parametereinstellung für Bypass-Funktion mit Synchronisierung mit Überlappung

Parameter Beschreibung p1266 = Einstellung des Steuersignals bei p1267.0 = 1 p1267.0 = 1 p1267.1 = 0

Bypass-Funktion wird durch Steuersignal ausgelöst

p1269[0] = Signalquelle zur Rückmeldung des Schützes K1 p1269[1] = Signalquelle zur Rückmeldung des Schützes K2 p3800 = 1 Zum Synchronisierung werden die internen Spannungen verwendet. p3802 = r1261.2 Die Aktivierung der Synchronisierung wird von der Bypass-Funktion ausgelöst.

Übergabeablauf

Bild 9-10 Signaldiagramm Bypass mit Synchronisierung mit Überlappung

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Übergabe des Motors an das Netz (die Ansteuerung der Schütz K1 und K2 erfolgt über den Umrichter): Ausgangszustand ist folgender: Schütz K1 ist geschlossen, Schütz K2 ist geöffnet und

der Motor wird über den Umrichter betrieben. Das Steuerbit "Befehl Bypass" (p1266) wird (z. B. von der übergeordneten

Automatisierung) gesetzt. Die Bypass-Funktion setzt das Steuerwortbit "Synchronisieren" (r1261.2). Da das Bit gesetzt wird, während der Umrichter in Betrieb ist, wird der

Synchronisiervorgang "Motor ans Netz übergeben" eingeleitet. Nach erfolgter Synchronisierung des Motors auf Netzfrequenz, -spannung und

-phasenlage meldet der Synchronisieralgorithmus diesen Zustand (r3819.2). Der Bypass-Mechanismus wertet dieses Signal aus und schließt Schütz K2 (r1261.1 = 1).

Die Auswertung des Signals geschieht intern, eine BICO-Verdrahtung ist nicht notwendig. Nachdem das Schütz K2 den Zustand "geschlossen" rückgemeldet hat (r1269[1] = 1),

wird das Schütz K1 geöffnet und der Umrichter sperrt die Impulse. Der Umrichter befindet sich im Zustand "Betriebsbereit und Bypass".

Wenn der Ein-Befehl in dieser Phase weggenommen wird, wechselt der Umrichter in den Zustand "Einschaltbereit und Bypass". Falls entsprechende Schütze vorhanden sind, wird der Umrichter vom Netz getrennt und der Zwischenkreis entladen.

Das Abholen des Motors vom Netzbetrieb funktioniert in umgekehrter Reihenfolge: Zu Beginn des Vorgangs ist das Schütz K2 geschlossen und das Schütz K1 geöffnet. Das Steuerbit "Befehl Bypass" wird (z. B. von der übergeordneten Automatisierung)

gelöscht. Die Bypass-Funktion setzt das Steuerwortbit "Synchronisieren". Die Impulse werden freigegeben. Da das "Synchronisieren" vor der "Impulsfreigabe"

gesetzt wird, interpretiert dies der Umrichter als Befehl, einen Motor vom Netz abzuholen und zu übernehmen.

Nach erfolgter Synchronisierung des Umrichters auf Netzfrequenz, -spannung und -phasenlage meldet der Synchronisieralgorithmus diesen Zustand.

Der Bypass-Mechanismus wertet dieses Signal aus und schließt das Schütz K1. Die Auswertung des Signals geschieht intern, eine BICO-Verdrahtung ist nicht notwendig.

Nachdem das Schütz K1 den Zustand "geschlossen" rückgemeldet hat, wird das Schütz K2 geöffnet und der Motor wieder am Umrichter betrieben.

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9.4.2.2 Bypass mit Synchronisierung ohne Überlappung (p1260 = 2)

Beschreibung Bei Aktivierung "Bypass mit Synchronisierung ohne Überlappung (p1260 = 2)" wird das zu schließende Schütz K2 erst geschlossen, wenn das Schütz K1 geöffnet ist (anticipatory type synchronization). Die Phasenlage der Motorspannung vor der Synchronisierung muss so eingestellt werden, dass ein "Vorsprung" vor dem Netz besteht, auf das synchronisiert werden soll, dies geschieht durch das Einstellen des Synchronisiersollwertes (p3809). Durch das Abbremsen des Motors in der kurzen Zeit, in der beide Schütze geöffnet sind, stellt sich beim Schließen des Schützes K2 eine Phasen- und Frequenzdifferenz von ungefähr Null ein. Vorraussetzung für die einwandfreie Funktion ist ein ausreichend großes Trägheitsmoment. Durch den Aufwand der Ermittlung des Synchronisiersollwertes (p3809) kann auf den Einsatz der Entkopplungsdrossel verzichtet werden. Die Funktion "Fangen" muss aktiviert sein (p1200 = 1).

M ~

K 1 K 2

Bild 9-11 Schaltungsbeispiel Bypass mit Synchronisierung ohne Überlappung

Aktivierung Die Aktivierung der Bypass-Funktion mit Synchronisierung ohne Überlappung (p1260 = 2) kann nur über ein Steuersignal aktiviert werden, eine Aktivierung über eine Drehzahlschwelle bzw. eine Störung ist nicht möglich.

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Parametrierung Nach Aktivierung der Bypass-Funktion mit Synchronisierung ohne Überlappung (p1260 = 2) müssen noch die nachfolgenden Parameter eingestellt werden.

Tabelle 9- 8 Parametereinstellung für Bypass-Funktion mit Synchronisierung ohne Überlappung

Parameter Beschreibung p1266 = Einstellung des Steuersignals bei p1267.0 = 1 p1267.0 = 1 p1267.1 = 0

Bypass-Funktion wird durch Steuersignal ausgelöst

p1269[0] = Signalquelle zur Rückmeldung des Schützes K1 p1269[1] = Signalquelle zur Rückmeldung des Schützes K2 p3800 = 1 Zum Synchronisierung werden die internen Spannungen verwendet. p3802 = r1261.2 Die Aktivierung der Synchronisierung wird von der Bypass-Funktion ausgelöst. p1200 = 1 Funktion "Fangen" ist immer aktiv.

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9.4.2.3 Bypass ohne Synchronisierung (p1260 = 3)

Beschreibung Bei der Übergabe des Motors an das Netz wird das Schütz K1 geöffnet (nach Impulssperre des Umrichters), anschließend die Entregungszeit des Motors abgewartet und daraufhin das Schütz K2 geschlossen, so dass der Motor direkt am Netz betrieben wird. Durch das nicht synchronisierte Aufschalten des Motors fließt beim Zuschalten ein Ausgleichsstrom, der bei der Auslegung der Schutzeinrichtung berücksichtigt werden muss (siehe Abbildung " Schaltung Bypass ohne Synchronisierung"). Bei der Übernahme des Motors vom Netz durch den Umrichter wird zunächst das Schütz K2 geöffnet und nach der Entregungszeit das Schütz K1 geschlossen. Daraufhin fängt der Umrichter den drehenden Motor und der Motor wird am Umrichter betrieben. Das Schütz K2 muss dabei für das Schalten unter induktiver Last ausgelegt sein. Die Schütze K1 und K2 müssen gegen gleichzeitiges Schließen verriegelt sein. Die Funktion "Fangen" muss aktiviert sein (p1200 = 1).

M ~

K 1 K 2

Bild 9-12 Schaltungsbeispiel Bypass ohne Synchronisierung

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Aktivierung Die Aktivierung des Bypass ohne Synchronisierung (p1260 = 3) kann über folgende Signale ausgelöst werden (p1267): Bypass durch Steuersignal (p1267.0 = 1):

Das Einschalten des Bypass wird über ein Digitalsignal (p1266), z. B. von einer übergeordneten Automatisierung, ausgelöst. Wird das Digitalsignal wieder weggenommen, wird nach Ablauf der Debypass-Verzögerungszeit (p1263) die Umschaltung auf Umrichterbetrieb ausgelöst.

Bypass bei Drehzahlschwelle (p1267.1 = 1): Bei Erreichen einer bestimmten Drehzahl wird auf Bypass umgeschaltet, d. h. der Umrichter wird als Anfahrumrichter verwendet. Voraussetzung für das Zuschalten des Bypass ist, dass der Drehzahlsollwert größer als die Bypass-Drehzahlschwelle (p1265) ist. Ein Zurückschalten auf Umrichterbetrieb wird dadurch eingeleitet, dass der Sollwert (am Eingang des Hochlaufgebers, r1119) unter die Bypass-Drehzahlschwelle (p1265) sinkt. Durch die Bedingung Sollwert > Vergleichswert wird verhindert, dass der Bypass gleich wieder aktiviert wird, wenn nach dem Rückschalten auf Umrichterbetrieb die Istdrehzahl noch über der Bypass-Drehzahlschwelle (p1265) liegt.

Die Größen Bypass-Zeit, Debypass-Zeit, Bypass-Drehzahl und die Befehlsquelle für die Umschaltung werden über Parameter eingestellt.

Parametrierung Nach Aktivierung der Bypass-Funktion ohne Synchronisierung (p1260 = 3) müssen noch die nachfolgenden Parameter eingestellt werden.

Tabelle 9- 9 Parametereinstellung für Bypass-Funktion mit Synchronisierung ohne Überlappung

Parameter Beschreibung p1262 = Einstellung der Bypass-Totzeit p1263 = Einstellung der Debypass-Totzeit p1264 = Einstellung der Bypass-Verzögerungszeit p1265 = Einstellung der Drehzahlschwelle bei p1267.1 = 1 p1266 = Einstellung des Steuersignals bei p1267.0 = 1 p1267.0 = p1267.1 =

Einstellung des Auslösesignals für die Bypass-Funktion

p1269[1] = Signalquelle zur Rückmeldung des Schützes K2 p3800 = 1 Zum Synchronisierung werden die internen Spannungen verwendet. p3802 = r1261.2 Die Aktivierung der Synchronisierung wird von der Bypass-Funktion ausgelöst. p1200 = 1 Funktion "Fangen" ist immer aktiv.

9.4.2.4 Funktionsplan FP 7020 Synchronisieren

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9.4.2.5 Parameter Bypass-Funktion p1200 Fangen Betriebsart p1260 Bypass Konfiguration r1261 CO/BO: Bypass Steuer–/Statuswort p1262 Bypass Totzeit p1263 Debypass Verzögerungszeit p1264 Bypass Verzögerungszeit p1265 Bypass Drehzahlschwelle p1266 BI: Bypass Steuerbefehl p1267 Bypass Umschaltquelle Konfiguration p1268 BI: Bypass Rückmeldung Synchronisation abgeschlossen p1269 BI: Bypass Schalter Rückmeldung p1274 BI: Bypass Schalter Überwachungszeit

Synchronisieren p3800 Sync–Netz–Antrieb Aktivierung p3801 Sync–Netz–Antrieb Antriebsobjektnummer p3802 BI: Sync–Netz–Antrieb Freigabe r3803 CO/BO: Sync–Netz–Antrieb Steuerwort r3804 CO: Sync–Netz–Antrieb Zielfrequenz r3805 CO: Sync–Netz–Antrieb Frequenzdifferenz p3806 Sync–Netz–Antrieb Frequenzdifferenz Schwellwert r3808 CO: Sync–Netz–Antrieb Phasendifferenz p3809 Sync–Netz–Antrieb Phasensollwert p3811 Sync–Netz–Antrieb Frequenzbegrenzung r3812 CO: Sync–Netz–Antrieb Korrekturfrequenz p3813 Sync–Netz–Antrieb Phasensynchronität Schwellwert r3814 CO: Sync–Netz–Antrieb Spannungsdifferenz p3815 Sync–Netz–Antrieb Spannungsdifferenz Schwellwert r3819 CO/BO: Sync–Netz–Antrieb Zustandswort

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9.4.3 Erweiterte Bremsenansteuerung

Beschreibung Das Funktionsmodul "Erweiterte Bremsenansteuerung" ermöglicht komplexe Bremsenansteuerungen für z. B. Motorhalte- und Betriebsbremsen. Die Bremse wird auf folgende Weise gesteuert, die Reihenfolge stellt die Priorisierung dar: Über den Parameter p1215 Über die Binektorparameter p1219[0..3] und p0855 Über die Stillstandserkennung Über eine Konnektorverschaltung Schwellwert

Inbetriebnahme Das Funktionsmodul "Erweiterte Bremsenansteuerung" kann beim Durchlaufen des Inbetriebnahmeassistenten aktiviert werden. Über Parameter r0108.14 kann die Aktivierung überprüft werden. Der Parameter p1215 muss auf "3" gesetzt und die Bremse über einen Digitalausgang auf der Kundenklemmenleiste TM31 angesteuert werden.

Funktionsplan FP 2704 Stillstandserkennung FP 2707 Bremse öffnen und schließen FP 2711 Signalausgänge

Beispiel 1: Anfahren gegen geschlossene Bremse Beim Einschalten wird der Sollwert sofort freigegeben (wenn sonstige Freigaben gegeben sind), auch wenn die Bremse noch nicht geöffnet ist (p1152 = 1). Die Werkseinstellung p1152 = r0899.15 muss dabei aufgetrennt werden. Der Antrieb wird zunächst gegen die geschlossene Bremse ein Moment aufbauen; die Bremse wird erst geöffnet, wenn das Motormoment oder der Motorstrom (p1220) die Bremsschwelle 1 (p1221) überschritten haben. Diese Konfiguration findet z. B. dann Verwendung, wenn der Antrieb an ein unter Zug stehendes Band gekoppelt wird (Schlingenspeicher in der Stahlindustrie).

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Beispiel 2: Notbremse Es soll im Falle einer Notbremsung gleichzeitig elektrisch und mechanisch gebremst werden. Dies kann erreicht werden, wenn AUS3 als Auslösesignal der Notbremsung verwendet wird: p1219[0] = r0898.2 (AUS3 auf "Bremse sofort schließen"). Damit der Umrichter nicht gegen die Bremse arbeitet, sollte die AUS3-Rampe (p1135) auf 0 Sekunden gestellt werden. Es kann generatorische Energie anfallen, diese muss entweder ins Netz zurückgespeist oder über einen Bremswiderstand in Wärme umgesetzt werden. Dies ist ein typischer Anwendungsfall z. B. für Kalander, Schnittwerkzeuge, Fahrwerke und Pressen.

Beispiel 3: Betriebsbremse bei Kranantrieben Bei Hebezeugen mit Handsteuerung ist es wichtig, dass der Antrieb sofort auf die Bewegung des Steuerhebels (Meisterschalter) reagiert. Hierzu wird der Antrieb über Ein-Befehl (p0840) eingeschaltet (Impulse sind freigegeben). Drehzahlsollwert (p1142) und Drehzahlregler (p0856) sind gesperrt. Der Motor ist aufmagnetisiert. Die bei Drehstrommotoren übliche Aufmagnetisierungszeit (1-2 sec.) entfällt somit. Als Verzögerung vom Auslenken des Meisterschalters bis zur Bewegung des Motors wirkt jetzt nur noch die Bremsenöffnungszeit. Wird der Meisterschalter ausgelenkt, gibt es eine "Sollwertfreigabe von der Steuerung" (Bit verschaltet mit p1142, p1229.2, p1224.0). Der Drehzahlregler wird sofort freigegeben, nach der Bremsenöffnungszeit (p1216) erfolgt die Freigabe des Drehzahlsollwertes. Bei Nullstellung des Meisterschalters wird der Drehzahlsollwert gesperrt, der Antrieb fährt an der Rücklauframpe des Hochlaufgebers runter. Wird die Stillstandsgrenze (p1226) unterschritten, schließt die Bremse. Nach der Bremsenschließzeit (p1217) wird der Drehzahlregler gesperrt (Motor wird jetzt kraftlos!). Verwendet wird die erweiterte Bremsensteuerung mit den unten beschriebenen Änderungen.

Bild 9-13 Beispiel Betriebsbremse Kranantrieb

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9.4.4 Erweiterte Überwachungsfunktionen

Beschreibung Das Funktionsmodul "Erweiterte Überwachungsfunktionen" ermöglicht zusätzlich folgende Überwachungsfunktionen: Drehzahlsollwert-Überwachung: |n_soll| ≤ p2161 Drehzahlsollwert-Überwachung: n_soll > 0 Lastüberwachung

Beschreibung Lastüberwachung Diese Funktion erlaubt die Überwachung der Kraftübertragung zwischen Motor und Arbeitsmaschine. Typische Anwendungen sind z. B. Keilriemen, Flachriemen oder Ketten, die Riemenscheiben oder Kettenräder von An- und Abtriebswellen umschlingen und dabei Umfangsgeschwindigkeiten und Umfangskräfte übertragen. Die Lastüberwachung kann dabei sowohl das Blockieren der Arbeitsmaschine als auch den Abriss der Kraftübertragung feststellen. Bei der Lastüberwachung wird die aktuelle Drehzahl-/Drehmomentkurve mit der programmierten Drehzahl-/Drehmomentkurve (p2182 – p2190) verglichen. Liegt der aktuelle Wert außerhalb des programmierten Toleranzbandes, so wird in Abhängigkeit von Parameter p2181 eine Störung oder eine Warnung ausgelöst. Eine Verzögerung der Störungs- bzw. Warnmeldung kann durch den Parameter p2192 erfolgen. Dadurch werden Fehlalarme vermieden, die durch kurzzeitige Übergangszustände verursacht werden.

Bild 9-14 Lastüberwachung (p2181 =1)

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Inbetriebnahme Das Funktionsmodul "Erweiterte Überwachungsfunktionen" kann beim Durchlaufen des Inbetriebnahmeassistenten aktiviert werden. Über Parameter r0108.17 kann die Aktivierung überprüft werden.

Funktionsplan FP 8010 Drehzahlmeldungen 1 FP 8011 Drehzahlmeldungen 2 FP 8013 Lastüberwachung

Parameter p2150 Hysteresedrehzahl 3 p2151 CI: Drehzahlsollwert für Meldungen p2161 Drehzahlschwellwert 3 p2181 Lastüberwachung Reaktion p2182 Lastüberwachung Drehzahlschwelle 1 p2183 Lastüberwachung Drehzahlschwelle 2 p2184 Lastüberwachung Drehzahlschwelle 3 p2185 Lastmomentüberwachung Drehzahlschwelle 1 oben ... p2190 Lastmomentüberwachung Drehzahlschwelle 3 unten p2192 Lastüberwachung Verzögerungszeit r2198.4 |n_soll| ≤ p2161 r2198.5 n_soll > 0 r2198.11 Lastüberwachung meldet Warnung r2198.12 Lastüberwachung meldet Störung

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9.4.5 Lageregelung

Beschreibung Das Funktionsmodul "Lageregelung" beinhaltet: Lageistwertaufbereitung (inklusive unterlagerter Messtasterauswertung und

Referenzmarkensuche) Lageregler (inklusive Begrenzungen, Adaption und Vorsteuerberechnung) Überwachungen (inklusive Stillstands-, Positionier-, dynamische

Schleppabstandsüberwachung und Nockensignale) Lageverfolgung des Lastgetriebe (Motorgeber) bei Einsatz von Absolutwertgebern für

Rundachsen (Modulo) Eine Lageistwertaufbereitung für abstandscodierte Messsysteme steht noch nicht zur Verfügung.

Inbetriebnahme Das Funktionsmodul "Lageregelung" kann über den Eigenschaften-Dialog des Antriebes aktiviert werden. Mit Aktivierung des Funktionsmoduls "Einfachpositionierers" (r0108.4 = 1) wird automatisch das Funktionsmodul "Lageregelung" (r0108.3) aktiviert. Im Parameter r0108.3 kann die aktuelle Konfiguration geprüft werden. Der Lageregler kann komfortabel über Masken im STARTER parametriert werden. Das Funktionsmodul "Lageregelung" ist für den Betrieb des Einfachpositionierers zwingend erforderlich.

Hinweis Wenn das Funktionsmodul "Lageregelung" aktiv ist und zur Optimierung des Drehzahlreglers ein Signal des Funktionsgenerators auf den Drehzahlreglereingang p1160 verschaltet wird, lösen die Überwachungen des Lagereglers aus. Damit dieses nicht geschieht, muss der Lageregler ausgeschaltet (p2550 = 0) und der Nachführbetrieb aktiviert werden (p2655 = 1, bei Steuerung über PROFIdrive-Telegramm 110 PosSTW.0 = 1). Damit werden die Überwachungen ausgeschaltet und der Lagesollwert nachgeführt.

Funktionsplan FP 4010 Lageistwertaufbereitung FP 4015 Lageregler FP 4020 Stillstands-/Positionierüberwachung FP 4025 Dynamische Schleppabstandsüberwachung, Nockenschaltwerke

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9.4.5.1 Lageistwertaufbereitung

Beschreibung Die Lageistwertaufbereitung realisiert die Aufbereitung des Lageistwertes in eine neutrale Wegeinheit LU (LENGTH UNIT). Hierfür setzt der Funktionsblock auf die in Geberauswertung/Motorregelung mit den verfügbaren Geberschnittstellen Gn_XIST1, Gn_XIST2, Gn_STW und Gn_ZSW auf. Diese stellen die Lageinformation lediglich in Geberstrichen und Feinauflösung (Inkrementen) zur Verfügung. Die Aufbereitung des Lageistwertes erfolgt unabhängig von der Freigabe des Lagereglers sofort nach dem Systemhochlauf, sobald über die Geberschnittstelle gültige Werte erhalten werden. Über Parameter p2502 (Geberzuordnung) wird festgelegt, von welchen Geber (1, 2 oder 3) die Lageistwerterfassung erfolgt. Folgende Verschaltung wird nach Zuordnung automatisch ausgeführt: p0480[0] (G1_STW) = Gebersteuerwort r2520[0] p0480[1] (G2_STW) = Gebersteuerwort r2520[1] p0480[2] (G3_STW) = Gebersteuerwort r2520[2]

Bild 9-15 Lageistwertaufbereitung mit rotatorischen Gebern

Der Zusammenhang zwischen den physikalischen Größen und der neutralen Längeneinheit LU erfolgt bei rotatorischen Gebern über den Parameter p2506 (LU pro Lastumdrehung). Der Parameter p2506 spiegelt zusammen mit p2504, p2505 den Zusammenhang zwischen Geberinkrementen und neutralen Wegeinheit LU wieder. Beispiel: Rotatorischer Geber, Kugelrollspindel mit einer Steigung von 10 mm/Umdrehung. 10 mm sollen auf 1 µm aufgelöst werden (d. h. 1 LU = 1 µm) -> Eine Lastumdrehung entspricht 10000 LU -> p2506 = 10000

Hinweis Die tatsächliche Istwertauflösung ergibt sich aus dem Produkt von Geberstrichen (p0408) und Feinauflösung (p0418) und einem eventuell vorhandenem Messgetriebe (p0402, p0432, p0433).

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.4 Erweiterungsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 394 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

(0)p2516

++

(0)p2515

++

10

p2512(0)

0

p2514(0)(0)

p2513

LU

Bild 9-16 Lageistwertaufbereitung

Eine Korrektur kann über den Konnektoreingang p2513 (Korrekturwert Lageistwertaufbereitung) und einer positiven Flanke am Binektoreingang p2512 (Korrekturwert aktivieren) erfolgen. Bei aktiviertem Funktionsmodul "Einfachpositionierer" wird p2513 mit r2685 (EPOS Korrekturwert) und p2515 mit r2684.7 (Korrektur aktivieren) automatisch verschaltet. Durch diese Verschaltung wird z. B. die Modulo-Korrektur von EPOS realisiert. Mit dem p2516 kann ein Lageoffset aufgeschaltet werden. Der p2516 wird durch EPOS automatisch mit r2667 verschaltet. Durch diese Verschaltung wird die Umkehrlosekompensation realisiert. Über den Konnektoreingang p2515 (Lagesetzwert) und ein "1"-Signal am Binektoreingang p2514 (Lageistwert setzen) kann ein Lagesetzwert vorgegeben werden.

WARNUNG Durch das Setzen des Lageistwertes (p2514 = "1"-Signal) wird standardmäßig der Lageistwert der Lageregelung auf den Wert des Konnektors p2515 gehalten. Einlaufende Geberinkremente werden nicht ausgewertet. Eine vorhandene Lagedifferenz kann in diesem Zustand nicht ausgeglichen werden.

Die Lageistwertinvertierung infolge des Gebers erfolgt über Parameter p0410. Eine Invertierung der Achsbewegung kann über einen negativen Wert in p2505 eingegeben werden.

Indizierte Istwerterfassung Die indizierte Istwerterfassung ermöglicht z. B. Längenmessungen an Werkstücken sowie die Ermittlung von Positionen von Achsen durch eine übergeordnete Steuerung (z.B. SIMATIC S7) zusätzlich zur Lageregelung z. B. eines Transportbandes. Parallel zum Geber für die Istwertaufbereitung und Lagereglung können zwei weitere Geber betrieben werden, die Istwerte und Messdaten erfassen. Die indizierte Istwerterfassung kann für jede der drei Geberauswertungen einen Lageistwert aufbereiten. Mit dem Parameter p2502[0...3] wird die Geberauswertung für die Lageregelung ausgewählt. Die Parameter der indizierten Istwerterfassung sind vierfach indiziert. Die Indizes 1..3 sind den Geberauswertungen 1..3 zugeordnet. Der Index 0 ist der Lageregelung zugeordnet.

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Über den Parameter r2521[0...3] sind die aktuellen Istwerte aller angeschlossenen Geber abrufbar. So ist z. B. der Lageistwert für die Lageregelung in r2521[0] identisch mit dem Wert r2521[1], wenn die Lageregelung mit Geberauswertung 1 läuft. Die Signalquelle für einen Lageoffset kann über den Parameter p2516[0...3] eingestellt werden. Die Absolutwertgeberjustage wird über p2507[0...3].2 angestoßen und über p2507[0...3].3 der erfolgreiche Abschluss zurückgemeldet. Die Signalquelle "Referenzpunktkoordinate für den Lageregler" p2598[0] ist beim Einfachpositionieren mit p2599 verbunden. Die übrigen Signalquellen sind standardmäßig nicht verbunden. Die Messtasterauswertung kann für die Geberauswertung x, die nicht der Lageregelung zugeordnet ist, über p2509[x] aktiviert werden. Die Signalquellen werden über p2510[0...3] zugewiesen, die Flankenauswertung über p2511[0...3] eingestellt. Der Messwert steht dann in r2523[x] zur Verfügung, wenn im Zustandswort für Geber x (Geber 0: r2526.0..9, Geber1: 2627.0..2, Geber2: r2628.0..2, Geber3: r2529.0..2), das Bit "Messwert gültig" gesetzt ist. Die aktuellen Werte der Lageistwerte der verschiedenen Geber können mit dem Parameter r2521[0...3] ausgelesen werden. Diese Lageistwerte können nach einem 0/1-Signal der Signalquelle in p2512[0...3] mit einem vorzeichenbehafteten Wert aus p2513[0...3] korrigiert werden. Zusätzlich können Geschwindigkeitsistwert (r2522[0...3]) und Lageoffset für Absolutwertgeber p2525[0...3] geberabhängig von der übergeordneten Steuerung verarbeitet werden.

Lageverfolgung Lastgetriebe Die Lageverfolgung dient zur Reproduzierbarkeit der Motorlage bei Einsatz von Getrieben. Sie kann auch genutzt werden, um den Lagebereich zu erweitern. Die Lageverfolgung des Lastgetriebes funktioniert wie die Lageverfolgung des Messgetriebes (siehe Kapitel "Lageverfolgung/Messgetriebe"). Die Lageverfolgung wird über Parameter p2720.0 = 1 aktiviert. Die Lageverfolgung des Lastgetriebes ist jedoch nur für den Motorgeber (Geber 1) relevant. Das Verhältnis des Lastgetriebes wird über die Parameter p2504 und p2505 eingegeben. Die Lageverfolgung kann bei Rundachsen (Modulo) und bei Linearachsen aktiviert werden. Pro Motordatensatz MDS kann nur eine Lageverfolgung für das Lastgetriebe aktiviert werden. Der Lastlageistwert in r2723 (muss über Gn_STW.13 angefordert werden) setzt sich aus folgenden Informationen zusammen: Geberstriche pro Umdrehung (p0408) Feinauflösung pro Umdrehung (p0419) Virtuelle Anzahl von gespeicherten Umdrehungen eines rotatorischen Absolutwertgebers

(p2721) Lastgetriebe-Übersetzung (p2504/p2505) Messgetriebe-Übersetzung (p0433/p0432), wenn p0411.0 = 1

Hinweis Die Summe aus p0408, p0419 und p2721 ist auf 32 Bit begrenzt.

Beispiel: Absolutwertgeber kann 8 Geberumdrehungen (p0421 = 8) zählen.

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Hinweis Problematik und Lösung Lastgetriebe siehe Beispiel im Kapitel "Lageverfolgung/Messgetriebe".

Beispiel Lagebereichserweiterung Bei Absolutwertgebern ohne Lageverfolgung muss sichergestellt werden, dass der Verfahrbereich um 0 kleiner dem halben Geberbereich ist, da außerhalb dieses Bereiches nach dem Aus- und Wiedereinschalten kein eindeutiger Bezug mehr besteht (siehe Beschreibung zu Parameter p2507). Durch den virtuellen Multiturn (p2721) kann dieser Verfahrbereich erweitert werden. Aus Darstellungsgründen wurde im folgenden Bild ein Absolutwertgeber gewählt, welcher 8 Geberumdrehungen darstellen kann (p0412 = 8). Der Parameter p2721 ist somit mit 512 vorbelegt. Um die Darstellung zu vereinfachen, wurde p2721 = 24, sowie die Einstellung p2504 = p2505 =1 (Getriebefaktor = 1) gewählt.

Bild 9-17 Lageverfolgung Lastgetriebe (p2721 = 24)

In diesem Beispiel bedeutet dies: Ohne Lageverfolgung kann die Lage für +/- 4 Geberumdrehungen um r2521 = 0 LU

reproduziert werden. Mit Lageverfolgung kann die Lage für +/- 12 Geberumdrehungen (bei Lastgetriebe +/- 12

Lastumdrehungen) reproduziert werden (p2721 = 24). Praktisches Beispiel: Bei einer Linearachse wird für einen Geber mit p0421 = 4096 der Wert für p2721 auf 262144 gesetzt. D. h. es können somit +/- 131072 Geberumdrehungen bzw. Lastumdrehungen reproduziert werden. Bei einer Rundachse wird für einen Geber der Wert für p2721 = p0421 gesetzt.

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Konfiguration des Lastgetriebes (p2720) Mit der Konfiguration dieses Parameters können folgende Punkte eingestellt werden: p2720.0: Aktivierung der Lageverfolgung p2720.1: Einstellung des Achstyps (Linearachse oder Rundachse)

Unter einer Rundachse versteht man hier eine Modulo-Achse (Modulokorrektur kann durch übergeordnete Steuerung bzw. EPOS aktiviert werden.). Bei einer Linearachse wird die Lageverfolgung hauptsächlich benutzt, um den Lagebereich zu erweitern (siehe Absatz Virtueller Multiturn-Geber (p2721)).

p2720.2: Position zurücksetzen Bei folgenden Ereignissen werden die nichtflüchtig gespeicherten Positionswerte automatisch zurückgesetzt: – Bei einem erkannten Gebertausch. – Bei einer Änderung der Konfiguration des Geberdatensatzes (Encoder Data Set,

EDS). – Bei einer erneuten Justage des Absolutwertgebers.

Hinweis Wird die Lageverfolgung des Lastgetriebes nach einer erfolgten Justage (p2507 = 3) über Parameter p2720.0 = 1 (Lastgetriebe Lageverfolgung aktivieren) aktiviert, so wird die Justage zurückgesetzt. Eine erneute Justage des Gebers bei aktivierter Lageverfolgung der Last führt zum Zurücksetzen der Lastgetriebeposition (Überläufe). Der zulässige Bereich der Lageverfolgung wird auf den reproduzierbaren Geberbereich von EPOS abgebildet. Eine Aktivierung der Lageverfolgung ist für mehrere DDS möglich.

Virtueller Multiturn-Geber (p2721) Über die virtuelle Multiturnauflösung wird die Anzahl der auflösbaren Motorumdrehungen bei einem rotatorischen Absolutwertgeber mit aktivierter Lageverfolgung eingestellt. Sie ist nur bei Rundachsen editierbar. Über p2721 kann bei einem rotatorischen Absolutwertgeber (p0404.1 = 1) mit aktivierter Lageverfolgung (p2720.0 = 1) eine virtuelle Multiturn-Auflösung eingegeben werden.

ACHTUNG Wenn der Getriebefaktor ungleich 1 ist, dann bezieht sich p2721 immer auf die Lastseite. Hier wird dann die virtuelle Auflösung eingestellt, die man für die Last benötigt.

Bei Rundachsen wird die virtuelle Multiturnauflösung (p2721) auf den Wert der Multiturnauflösung des Gebers (p0421) vorbelegt und kann verändert werden. Beispiel Singleturn-Geber: Der Parameter p0421 ist mit "1" vorbelegt. Der Parameter p2721 kann aber nachträglich verändert werden, er kann z. B. auf p2721 = 5 gesetzt werden. Die Geberauswertung löst dadurch 5 Lastumdrehungen auf, bevor der gleiche Absolutwert wieder erreicht wird.

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Bei Linearachsen wird die virtuelle Multiturnauflösung (p2721) auf den um 6 Bit erweiterten Wert der Multiturnauflösung des Gebers (p0421) vorbelegt (max. 32 Überläufe positiv/negativ). Danach kann der Wert für p2721 nicht mehr verändert werden. Beispiel Multiturn-Geber: Bei einer Linearachse wird für einen Geber mit p0421 = 4096 der Wert für p2721 auf 262144 gesetzt. D. h. es können somit +/- 131072 Geberumdrehungen bzw. Lastumdrehungen reproduziert werden. Falls durch Erweiterung der Multiturninformationen der darstellbare Bereich von r2723 (32 Bit) überschritten wird, so muss die Feinauflösung (p0419) entsprechend verkleinert werden. Toleranzfenster (p2722) Nach dem Einschalten wird die Differenz zwischen der gespeicherten Position und der aktuellen Position ermittelt und abhängig davon folgendes ausgelöst: Differenz innerhalb Toleranzfenster --> Die Position wird aufgrund des aktuellen

Geberistwertes reproduziert. Differenz außerhalb Toleranzfenster --> Es wird eine entsprechende Meldung (F07449)

ausgegeben. Das Toleranzfenster wird bei p2720.0 = 1 automatisch mit dem Viertel des Geberbereichs vorbelegt und kann verändert werden.

VORSICHT Die Lage kann nur reproduziert werden, wenn im ausgeschalteten Zustand weniger als der halbe Darstellungsbereich des Gebers verdreht wurde. Dies sind bei dem Standardgeber EQN1325 2048 Geberumdrehungen bzw. eine halbe Umdrehung bei Singleturngebern.

Hinweis Die auf dem Typenschild des Getriebes angegebene Übersetzung ist oft nur ein gerundeter Wert (z. B. 1:7,34). Wenn bei einer Rundachse keine Langzeitdrift entstehen soll, muss das tatsächliche Verhältnis der Getriebezähne vom Getriebehersteller angefordert werden.

Mehrere Antriebsdatensätze Die Lageverfolgung des Lastgetriebes kann in mehreren Antriebsdatensätzen aktiviert werden. Das Lastgetriebe ist DDS-abhängig. Die Lageverfolgung des Lastgetriebes wird nur für den aktiven Antriebsdatensatz

gerechnet und ist EDS-abhängig. Soll die Lageverfolgung in unterschiedlichen Antriebsdatensätzen bei gleichen

mechanischen Verhältnissen und gleichen Geberdatensätzen fortgeführt werden, so muss sie explizit in allen betroffenen Antriebsdatensätzen aktiviert werden. Mögliche Anwendungen der Antriebsdatensatzumschaltung mit fortgeführter Lageverfolgung: – Stern/Dreieck-Umschaltung – andere Hochlaufzeiten/ Reglereinstellungen

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 399

Bei einer Antriebsdatensatzumschaltung, bei der sich das Getriebe ändert, setzt die Lageverfolgung neu auf, d. h. das Verhalten nach dem Umschalten gleicht dem Verhalten nach einem POWER ON.

Bei gleichen mechanischen Verhältnissen und gleichem Geberdatensatz wirkt sich eine DDS -Umschaltung hinsichtlich des Justagestatus und des Referenzpunktstatus nicht aus.

Einschränkungen Wird ein Geberdatensatz in verschiedenen Antriebsdatensätzen als Geber 1 bei

unterschiedlichem Getriebe verwendet, so kann dort die Lageverfolgung nicht aktiviert werden. Wird versucht die Lageverfolgung dennoch zu aktivieren, so wird die Störung F07555 (Antrieb Geber: Konfiguration Lageverfolgung) mit Störwert 03 hex ausgegeben. Generell wird geprüft, ob in allen DDS, in denen dieser Geberdatensatz verwendet wird, das Lastgetriebe das gleiche ist. Die Lastgetriebe-Parameter p2504[D], p2505[D], p2720[D], p2721[D] sowie p2722[D] müssen in diesem Fall jeweils identisch sein.

Wird ein Geberdatensatz in einem DDS als Motorgeber mit Lageverfolgung der Last und in einem anderem DDS als externer Geber verwendet, so setzt bei einer Umschaltung die Lageverfolgung neu auf, d. h. das Verhalten nach dem Umschalten gleicht dem Verhalten nach einem POWER ON.

Wird in einem Antriebsdatensatz die Lageverfolgung zurückgesetzt, so betrifft dies alle Antriebsdatensätze in denen dieser Geberdatensatz vorkommt.

Eine Achse eines nicht aktiven Antriebsdatensatzes darf sich maximal um einen halben Geberbereich bewegen (siehe p2722: Toleranzfenster).

In der folgenden Tabelle ist das Umschaltverhalten beim Übergang von einem DDS zum anderen beschrieben. Eine DDS-Umschaltung erfolgt dabei immer von DDS0 aus.

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Umrichter-Schrankgeräte 400 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Tabelle 9- 10 DDS-Umschaltung mit Lageverfolgung Lastgetriebe

DDS p0186 (MDS)

p0187 (Geber_1)

p0188 (Geber_2)

p0189 (Geber_3)

Geber für Lage-regelung p2502

Mechan.Verhält-nisse p2504/ p2505/ p2506 bzw. p2503

Lagever-folgung Last-getriebe

Umschaltverhalten

0 0 EDS0 EDS1 EDS2 Geber_1 xxx aktiviert --- 1 0 EDS0 EDS1 EDS2 Geber_1 xxx aktiviert Umschaltung während

Impulssperre oder Betrieb hat keine Auswirkungen

2 0 EDS0 EDS1 EDS2 Geber_1 yyy deaktiviert Impulssperre/Betrieb: Geberjustage und Referenzierbit werden zurückgesetzt. Lageverfolgung für EDS0 wird nicht mehr gerechnet und beim Zurückschalten in DDS0 muss neu justiert werden.

3 0 EDS0 EDS1 EDS2 Geber_2 xxx aktiviert 4 0 EDS0 EDS3 EDS2 Geber_2 xxx aktiviert

Impulssperre/Betrieb: Lageverfolgung für EDS0 wird fortgeführt und Referenzierbit wird zurückgesetzt. 1)

5 1 EDS4 EDS1 EDS2 Geber_1 xxx aktiviert 6 2 EDS5 EDS6 EDS7 Geber_1 zzz aktiviert

Impulssperre/Betrieb: Lageverfolgung für EDS4 setzt neu auf und Referenzierbit wird zurückgesetzt. 1) Beim Zurückschalten zu DDS0 gilt das Gleiche für EDS0.

7 3 EDS0 EDS1 EDS2 Geber_1 xxx aktiviert MDS-Umschaltung allein während Impulssperre oder Betrieb hat keine Auswirkungen.

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 401

DDS p0186 (MDS)

p0187 (Geber_1)

p0188 (Geber_2)

p0189 (Geber_3)

Geber für Lage-regelung p2502

Mechan.Verhält-nisse p2504/ p2505/ p2506 bzw. p2503

Lagever-folgung Last-getriebe

Umschaltverhalten

8 0 EDS0 EDS1 EDS2 Geber_1 xxx deaktiviert Impulssperre/Betrieb: Referenzierbit wird zurückgesetzt. 1) Lageverfolgung für EDS0 wird nicht mehr gerechnet und infolge dessen ändert sich auch der Lageistwert (Offsetkorrektur der Lageverfolgung wird aufgehoben). Beim Zurückschalten zu DDS0 setzt die Lageverfolgung für EDS0 neu auf und das Referenzierbit wird zurückgesetzt. 1) Ein Zurückschalten zum DDS0 ohne Neujustage im DDS0 ist nur sinnvoll, wenn vom Anwender im DDS8 nicht neu justiert wurde und das zulässige Toleranzfenster (p2722) nicht verlassen wurde.

9 4 EDS6 EDS0 EDS2 Geber_1 www nicht relevant

Impulssperre/Betrieb: Lageverfolgung für EDS6 setzt neu auf und Referenzierbit wird zurückgesetzt. 1) Beim Zurückschalten zu DDS0 gilt das Gleiche für EDS0.

1) Das Referenzierbit (r2684.11) wird bei einer DDS-Umschaltung zurückgesetzt. Falls im neuen DDS der EDS einen bereits justierten Geber enthält, so wird das Referenzierbit wieder gesetzt.

Definitionen: Lageverfolgung wird fortgeführt

Das Verhalten der Lageverfolgung bei der Umschaltung gleicht dem Verhalten, als wenn der Datensatz nicht umgeschaltet worden wäre.

Lageverfolgung setzt neu auf (Der Lageistwert kann sich bei der Umschaltung ändern!) Das Verhalten bei der Umschaltung gleicht dem Verhalten nach einem POWER ON. Es wird der vom Absolutwertgeber ausgelesene Lagewert mit dem abgespeicherten Wert verglichen. Liegt die Lagedifferenz innerhalb des Toleranzfensters (p2722), so wird die Lage entsprechend korrigiert, liegt sie außerhalb, kommt eine entsprechende Fehlermeldung.

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Lageverfolgung wird zurückgesetzt (Der Lageistwert kann sich bei der Umschaltung ändern!) Der abgespeicherte Absolutwert wird verworfen und der Überlaufzähler wird auf Null gesetzt.

Lageverfolgung wird nicht gerechnet (Der Lageistwert ändert sich bei der Umschaltung!) Der abgespeicherte Absolutwert der Lageverfolgung inklusive Offsetkorrektur aus dem abgelösten DDS wird nicht verwendet.

www, xxx, yyy, zzz: unterschiedliche, mechanische Verhältnisse. Zusätzliche Information: Der Lageverfolgungsspeicher steht je EDS nur einmal zur

Verfügung.

Funktionsplan FP 4010 Lageistwertaufbereitung FP 4704 Lage- und Temperaturerfassung Geber 1...3 FP 4710 Drehzahlistwert- und Pollageerfassung Motorgeber (Geber 1)

Parameter p2502 LR Geberzuordnung p2503 LR Längeneinheit LU pro 10 mm p2504 LR Motor/Last Motorumdrehungen p2505 LR Motor/Last Lastumdrehungen p2506 LR Längeneinheit LU pro Lastumdrehung r2520 CO: LR Lageistwertaufbereitung Gebersteuerwort r2521 CO: LR Lageistwert r2522 CO: LR Geschwindigkeitsistwert r2523 CO: LR Messwert r2524 CO: LR LU/Umdrehungen r2525 CO: LR Geberjustage Offset r2526 CO/BO: LR Zustandswort p2720 Lastgetriebe Konfiguration p2721 Lastgetriebe Absolutwertgeber rotatorisch Umdrehungen virtuell p2722 Lastgetriebe Lageverfolgung Toleranzfenster r2723 CO: Lastgetriebe Absolutwert r2724 CO: Lastgetriebe Lagedifferenz

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9.4.5.2 Lageregler

Beschreibung Der Lageregler ist als PI–Regler ausgeführt. Die P–Verstärkung kann über das Produkt von Konnektoreingang p2537 (Adaption Lageregler) und Parameter p2538 (Kp) adaptiert werden. Über den Konnektoreingang p2541 (Begrenzung) kann der Drehzahlsollwert des Lagereglers ohne Vorsteuerung begrenzt werden. Dieser Konnektoreingang ist mit dem Konnektorausgang p2540 vorverschaltet. Der Lageregler wird über eine UND-Verknüpfung der Binektoreingänge p2549 (Freigabe Lageregler 1) und p2550 (Freigabe Lageregler 2) freigegeben. Der Lagesollwertfilter (p2533 Zeitkonstante Lagesollwertfilter) ist als PT1–Glied, der Symmetrierfilter als Totzeitglied (p2535 Symmetrierfilter Drehzahlvorsteuerung (Totzeit)) und PT1–Glied (p2536 Symmetrierfilter Drehzahlvorsteuerung (PT1)) ausgeführt. Die Drehzahl–Vorsteuerung p2534 (Faktor Drehzahlvorsteuerung) kann über den Wert 0 abgeschaltet werden.

Hinweis Die Benutzung der Funktionen des Lagereglers ohne Einsatz des Einfachpositionierers empfiehlt sich nur für Experten.

Funktionsplan FP 4015 Lageregler

Parameter p2533 LR Lagesollwertfilter Zeitkonstante p2534 LR Drehzahlvorsteuerung Faktor p2535 LR Drehzahlvorsteuerung Symmetrierfilter Totzeit p2536 LR Drehzahlvorsteuerung Symmetrierfilter PT1 p2537 CI: LR Lageregler Adaption p2538 LR Proportionalverstärkung p2539 LR Nachstellzeit p2540 CO: LR Lagereglerausgang Drehzahlgrenze p2541 CI: LR Lagereglerausgang Drehzahlgrenze Signalquelle

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Umrichter-Schrankgeräte 404 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.4.5.3 Überwachungen

Beschreibung Der Lageregler überwacht den Stillstand, die Positionierung und den Schleppabstand.

Δs Δs

Δt

Δt

p 2542

p 2543

p 2544 p 2545

r 2684 . 10

Bild 9-18 Stillstandsüberwachung, Positionierfenster

Stillstandsüberwachung Die Aktivierung der Stillstandsüberwachung erfolgt über den Binektoreingang p2551 (Sollwert steht) und p2542 (Stillstandsfenster). Wenn nach Ablauf der Überwachungszeit (p2543) das Stillstandsfenster nicht erreicht ist, wird die Störung F07450 ausgelöst. Mit dem Wert "0" in p2542 wird die Stillstandsüberwachung deaktiviert. Das Stillstandsfenster sollte größer oder gleich dem Positionierfenster sein (p2542 ≥ p2544). Die Stillstandsüberwachungszeit sollte kleiner oder gleich der Positionierüberwachungszeit sein (p2543 ≤ p2545).

Positionierüberwachung Die Aktivierung der Positionierüberwachung erfolgt über die Binektoreingänge p2551 (Sollwert steht) und p2554 = "0" (Verfahrbefehl nicht aktiv) sowie p2544 (Positionierfenster). Nach Ablauf der Überwachungszeit (p2545) wird das Positionierfenster einmalig überprüft. Ist dieses nicht erreicht, wird die Störung F07451 ausgelöst. Mit dem Wert "0" in p2544 kann die Positionierüberwachung deaktiviert werden. Das Stillstandsfenster sollte größer oder gleich dem Positionierfenster sein (p2542 ≥ p2544). Die Stillstandsüberwachungszeit sollte kleiner oder gleich der Positionierüberwachungszeit sein (p2543 ≤ p2545).

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Schleppabstandsüberwachung

-+ 0

1

0...2147483647 [LU]p2546 (1000)

r2684.8

r2563

F07452 p2532

10

1

p2534 ≥ 100 [%]

Bild 9-19 Schleppabstandsüberwachung

Die Aktivierung der Schleppabstandsüberwachung erfolgt über p2546 (Toleranz Schleppabstand). Wenn der Betrag des Schleppabstands (r2563) größer als p2546 ist, wird die Störung F07452 ausgelöst und das Bit r2648.8 zurückgesetzt.

Nockenschaltwerke

1

r2683.8s

sr2683.9

1p2547

0

0

p2548 Bild 9-20 Nockenschaltwerke

Der Lageregler verfügt über zwei Nockenschaltwerke. Wenn die Nockenposition p2547 oder p2548 in positiver Richtung überfahren wird (r2521 > p2547 bzw. p2548), werden die Nockensignale r2683.8 bzw. r2683.9 zurückgesetzt.

Funktionsplan FP 4020 Stillstands-/Positionierüberwachung FP 4025 Dynamische Schleppstandsüberwachung, Nockenschaltwerke

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.4 Erweiterungsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 406 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Parameter p2530 CI: LR Lagesollwert p2532 CI: LR Lageistwert p2542 LR Stillstandsfenster p2543 LR Stillstandsüberwachungszeit p2544 LR Positionierfenster p2545 LR Positionierüberwachungszeit p2546 LR Dynamische Schleppabstandsüberwachung Toleranz p2547 LR Nockenschaltposition 1 p2548 LR Nockenschaltposition 2 p2551 BI: LR Meldung Sollwert steht p2554 BI: LR Meldung Verfahrbefehl aktiv r2563 CO: LR Schleppabstand aktuell r2683.8 Lageistwert <= Nockenschaltposition 1 r2683.9 Lageistwert <= Nockenschaltposition 2 r2684 CO/BO: EPOS Zustandswort 2

9.4.5.4 Messtasterauswertung und Referenzmarkensuche

Beschreibung Über die Binektoreingänge p2508 (Referenzmarkensuche aktivieren) und p2509 (Messtasterauswertung aktivieren) können die Funktionen "Messtasterauswertung" und "Referenzmarkensuche" angestoßen und durchgeführt werden. Die Binektoreingänge p2510 (Messtasteranwahl) und p2511 (Messtaster Flankenauswertung) legen hierbei den Modus für die Messtasterauswertung fest. Die Erfassung der Messtastersignale erfolgt über das Geberzustands- und -steuerwort. Eine direkte Messtasterauswertung kann zur schnelleren Signalverarbeitung durch Auswahl der Eingangsklemmen für Messtaster 1/2 über p2517 und p2518 aktiviert werden. Diese Messtasterauswertung erfolgt im Lagereglertakt, dazu muss der eingestellte Sendetakt des Controllers (r2064[1]) ein ganzzahliges Vielfaches des Lagereglertaktes (p0115[4]) sein. Es erfolgt eine Rückmeldung, wenn der gleiche Messtastereingang schon benutzt wird (siehe auch p0488, p0489, p0580 und p0680). Mit einer 0/1–Flanke auf den entsprechenden Eingang (p2508 (Referenzmarkensuche aktivieren) oder p2509 (Messtasterauswertung aktivieren)) wird über das Gebersteuerwort die entsprechende Funktion gestartet. Das Zustandsbit r2526.1 (Referenzfunktion aktiv) meldet die Aktivität der Funktion (Rückmeldung vom Geberzustandswort). Zustandsbit r2526.2 (Messwert gültig) zeigt das Vorliegen des angeforderten Messwertes r2523 (Position bei der Referenzmarke bzw. beim Messtaster) an.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.4 Erweiterungsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 407

Ist die Funktion beendet (Position bei der Referenzmarke bzw. beim Messtaster ermittelt), so zeigen r2526.1 (Referenzfunktion aktiv) und r2526.2 (Messwert gültig) weiterhin aktiv an und der Messwert wird über r2523 (Messwert Referenzieren) bereitgestellt, bis der entsprechende Eingang p2508 (Referenzmarkensuche aktivieren) oder p2509 (Messtasterauswertung aktivieren) zurückgesetzt wird (0-Signal). Ist die Funktion (Referenzmarkensuche oder Messtasterauswertung) noch nicht beendet und wird der entsprechende Eingang p2508 oder p2509 zurückgesetzt, so wird die Funktion über das Gebersteuerwort abgebrochen und mit der Rückmeldung über das Geberzustandswort das Zustandsbit r2526.1 (Referenzfunktion aktiv) zurückgesetzt. Ein gleichzeitiges Setzen beider Binektoreingänge p2508 und p2509 führt zum Abbruch der aktiven Funktion bzw. es wird keine Funktion gestartet. Dies wird durch die Warnung A07495 "Referenzfunktion abgebrochen" angezeigt und bleibt solange anstehen, bis die Ansteuerungen an den Binektoreingängen zurückgesetzt werden. Ebenso wird die Warnung erzeugt, wenn während einer aktivierten Funktion (Referenzmarkensuche oder Messtasterauswertung) über das Geberzustandswort eine Störung signalisiert wird. Bei Anwahl des Funktionsmoduls "Lageregelung" werden diese Parameter (p2508 bis p2511) mit "0" vorbelegt. Ist das Funktionsmodul "Einfachpositionierer" angewählt, werden die Funktionen "Referenzmarkensuche" (für die Funktion Referenzpunktfahrt) und "Messtasterauswertung" (für die Funktion fliegendes Referenzieren) vom Funktionsmodul "Einfachpositionierer" angestoßen und die Rückmeldung (r2526, r2523) auf dieses zurückgeführt.

Funktionsplan FP 4010 Lageistwertaufbereitung FP 4720 Geberschnittstelle, Empfangssignale Geber 1 ... 3 FP 4730 Geberschnittstelle, Sendesignale Geber 1 ... 3

Parameter p2508 BI: LR Referenzmarkensuche aktivieren p2509 BI: LR Messtasterauswertung aktivieren p2510 BI: LR Messtasterauswertung Auswahl p2511 BI: LR Messtasterauswertung Flanke p2517 LR direkter Messtaster 1 Eingangsklemme p2518 LR direkter Messtaster 2 Eingangsklemme r2523 CO: LR Messwert r2526 CO/BO: LR Zustandswort

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9.4.6 Einfachpositionierer

Beschreibung Das Funktionsmodul "Einfachpositionierer" (EPOS) dient zum absoluten/relativen Positionieren von Linear- und Rundachsen (Modulo) mit Motorgeber (indirektes Messsystem) oder Maschinengeber (direktes Messsystem). Des Weiteren bietet der STARTER für die Funktionalität Einfachpositionierer komfortable Konfigurations-, Inbetriebnahme- und Diagnosefunktionen (grafische Führung) an. Im STARTER steht eine Steuertafel für den Einfachpositionierer und den drehzahlgeregelten Betrieb zur Verfügung, mit deren Hilfe die Funktionalität per PC/PG zur Inbetriebnahme oder Diagnose angesteuert werden kann. Bei aktiviertem Einfachpositionierer (r0108.4 = 1) ist auch die Lageregelung (r0108.3 = 1) zu aktivieren. Dies geschieht mit Aktivierung des Einfachpositionierers über den Inbetriebnahme-Assistenten des STARTERS automatisch. Des Weiteren werden hierbei die notwendigen "internen Verschaltungen" (BICO–Technik) automatisch vorgenommen.

VORSICHT Der Einfachpositionierer benötigt die Funktionen des Lagereglers. Die BICO-Verschaltungen, die durch den Einfachpositionierer vorgenommen werden, dürfen nur von Experten geändert werden.

Somit stehen die Funktionen der Lageregelung auch zur Verfügung (z. B. Stillstandsüberwachung, Positionsüberwachung, Dynamische Schleppabstandsüberwachung, Nockenschaltwerke, Modulo–Funktion, Messtasterauswertung). Siehe hierzu den Abschnitt "Lageregelung". Zusätzlich können mit dem Funktionsmodul "Einfachpositionierer" folgende Funktionen ausgeführt werden: Mechanik (ist im STARTER der Lageregelung zugeordnet)

– Umkehrlosekompensation – Modulo-Korrektur – Lageverfolgung des Lastgetriebes (Motorgeber) bei Absolutwertgebern

Begrenzungen – Verfahrprofilbegrenzungen – Verfahrbereichsbegrenzungen – Ruckbegrenzung

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.4 Erweiterungsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 409

Referenzieren bzw. Justieren – Referenzpunkt setzen (bei ruhender Achse) – Referenzpunktfahrt

(eigene Betriebsart inklusive Umkehrnockenfunktionalität, automatischer Drehrichtungsumkehr, Referenzieren auf "Nocken und Gebernullmarke" oder nur "Geber-Nullmarke" oder "Externer Nullmarkenersatz (BERO)")

– Fliegendes Referenzieren (Während der "normalen" Verfahrbewegung kann überlagert referenziert werden mit Hilfe der Messtasterauswertung; in der Regel Auswertung z. B. eines BEROs. Überlagerte Funktion bei den Betriebsarten "Tippen", "Sollwertdirektvorgabe/MDI" und "Verfahrsätze")

– Referenzieren mit inkrementellen Messsystemen – Absolutwertgeberjustage

Betriebsart Verfahrsätze – Positionieren mittels im Gerät abspeicherbarer Verfahrsätze inklusive

Fortsetzbedingungen und spezifischen Aufträgen bei zuvor referenzierter Achse – Verfahrsatzeditor mittels STARTER – Ein Verfahrsatz enthält folgende Informationen:

Auftragsnummer Auftrag (z. B. Positionieren, Warten, Satzsprung GOTO, Setzen von Binärausgängen) Bewegungsparameter (Zielposition, Geschwindigkeit Override für Beschleunigung und Verzögerung) Modus (z. B: Satz ausblenden, Fortsetzbedingungen wie "Weiter_Mit_Halt" und "Weiter_Fliegend") Auftragsparameter (z. B. Wartezeit, Satzsprungbedingungen)

Betriebsart Sollwertdirektvorgabe (MDI) – Positionieren (absolut, relativ) und Einrichten (endlos lagegeregelt) mittels direkter

Sollwertvorgaben (z. B. über die SPS mittels Prozessdaten) – Stetig mögliche Einflussnahme auf die Bewegungsparameter während der

Verfahrbewegung (fliegende Sollwertübernahme) sowie fliegender Wechsel zwischen den Modi Einrichten und Positionieren möglich.

Betriebsart Tippen – Lagegeregeltes Verfahren der Achse mit den umschaltbaren Modi "Endlos

lagegeregelt" oder "Tippen inkrementell" (um eine "Schrittweite" verfahren) Es stehen Standard-PROFIdrive–Positioniertelegramme zur Verfügung (Telegramm 7, 9

und 110), bei deren Anwahl die interne "Verdrahtung" zum Einfachpositionierer automatisch vorgenommen wird.

Steuerung über PROFIdrive-Telegramme 7 und 110.

Inbetriebnahme Das Funktionsmodul "Einfachpositionierer" kann beim Durchlaufen des Inbetriebnahmeassistenten aktiviert werden. Über Parameter r0108.4 kann die Aktivierung überprüft werden.

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9.4.6.1 Mechanik

Beschreibung

Bild 9-21 Umkehrlosekompensation

Bei der Kraftübertragung zwischen einem bewegten Maschinenteil und seinem Antrieb tritt in der Regel Umkehrlose (Spiel) auf, da eine völlig spielfreie Einstellung der Mechanik einen zu hohen Verschleiß verursachen würde. Des Weiteren kann zwischen dem Maschinenteil und dem Geber eine Lose auftreten. Bei Achsen mit indirekter Wegerfassung führt mechanische Lose zu einer Verfälschung des Verfahrwegs, da bei Richtungsumkehr um den Betrag der Lose entweder zu wenig oder zu viel verfahren wird.

Hinweis Die Umkehrlosekompensation ist aktiv, nachdem bei inkrementellem Messsystem die Achse referenziert ist. bei absolutem Messsystem die Achse justiert ist.

Zur Kompensation der Lose muss in p2583 die ermittelte Lose vorzeichenrichtig angegeben werden. Bei jeder Richtungsumkehr wird dann der Istwert der Achse abhängig von der aktuellen Verfahrrichtung korrigierend verrechnet und in r2667 angezeigt. Dieser Wert wird über p2516 (Lageoffset) in den Lageistwert verrechnet. Wird eine stehende Achse durch Referenzpunkt-Setzen referenziert bzw. eine justierte Achse mit Absolutwertgeber eingeschaltet, so ist die Einstellung des Parameters p2604 (Referenzpunktfahrt Startrichtung) relevant für die Aufschaltung des Kompensationswertes.

Tabelle 9- 11 Aufschaltung des Kompensationswertes in Abhängigkeit von p2604

p2604 (Startrichtung) Verfahrrichtung Aufschaltung des Kompensationswertes

positiv kein 0 negativ sofort positiv sofort 1 negativ kein

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Modulokorrektur

p2576 (360000)

(0)p2577

r2665

1

0

Bild 9-22 Modulokorrektur

Eine Moduloachse hat einen unbeschränkten Verfahrbereich. Der Wertebereich der Position wiederholt sich nach einem bestimmten parametrierbaren Wert (dem Modulobereich bzw. Achszyklus), z. B. nach einer Umdrehung: 360° -> 0°. Der Modulobereich wird in Parameter p2576 eingestellt, die Korrektur mit Parameter p2577 aktiviert. Die Modulokorrektur wird sollwertseitig durchgeführt. Über den Konnektorausgang r2685 (Korrekturwert) wird dieser vorzeichenrichtig bereitgestellt, um den Lageistwert entsprechend zu korrigieren. Die Aktivierung der Korrektur wird über eine steigende Flanke des Binektorausgangs r2684.7 (Korrektur aktivieren) vom Funktionsmodul "Einfachpositionierer" angestoßen (r2685 (Korrekturwert) und r2684.7 (Korrektur aktivieren) sind bereits standardmäßig mit dem entsprechenden Binektor–/Konnektoreingang der Lageistwertaufbereitung verbunden). Absolute Positionierangaben (z. B. in einem Verfahrauftrag) müssen immer innerhalb des Modulobereichs liegen. Der Verfahrbereich kann nicht durch Software-Endschalter begrenzt werden. Bei aktivierter Modulokorrektur und Verwendung von Absolutwertgebern ist aufgrund von möglichen Geberüberläufen darauf zu achten, dass das Verhältnis v von Multiturnauflösung zum Modulobereich ganzzahlig ist. Das Verhältnis v lässt sich wie folgt berechnen: 1. Motorgeber ohne Lageverfolgung:

v = (p0421 x p2506 x p0433 x p2505) / (p0432 x p2504 x p2576) 2. Motorgeber mit Lageverfolgung für das Messgetriebe:

v = (p0412 x p2506 x p2505) / (p2504 x p2576) 3. Motorgeber mit Lageverfolgung für das Lastgetriebe:

v = (p2721 x p2506 x p0433) / (p0432 x p2576) 4. Motorgeber mit Lageverfolgung für das Last- und Messgetriebe:

v = (p2721 x p2506) / p2576 5. Direkter Geber ohne Lageverfolgung:

v = (p0421 x p2506 x p0433) / (p0432 x p2576) 6. Direkter Geber mit Lageverfolgung für das Messgetriebe:

v = (p0412 x p2506) / p2576 Mit Lageverfolgung empfiehlt es sich, p0412 bzw. p2721 zu ändern.

Funktionsplan FP 3635 Interpolator FP 4010 Lageistwertaufbereitung

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Parameter p2576 EPOS Modulokorrektur Modulobereich p2577 BI: EPOS Modulokorrektur Aktivierung p2583 EPOS Umkehrlosekompensation r2684 CO/BO: EPOS Zustandswort 2 r2685 CO: EPOS Korrekturwert

9.4.6.2 Begrenzungen

Beschreibung Es können die Geschwindigkeit, die Beschleunigung und die Verzögerung begrenzt, sowie die Software-Endschalter und STOP–Nocken gesetzt werden. Es gibt die folgenden Begrenzungen: Verfahrprofilbegrenzungen

– Maximalgeschwindigkeit (p2571) – Maximalbeschleunigung (p2572) / Maximalverzögerung (p2573)

Verfahrbereichsbegrenzungen – Software-Endschalter (p2578, p2579, p2580, p2581, p2582) – STOP-Nocken (p2568, p2569, p2570)

Ruckbegrenzung – Ruckbegrenzung (p2574) – Aktivierung Ruckbegrenzung (p2575)

Maximalgeschwindigkeit Die maximale Geschwindigkeit einer Achse wird über den Parameter p2571 festgelegt. Die Geschwindigkeit sollte nicht größer eingestellt werden, als die Maximaldrehzahl in r1084 und r1087. Auf diese Geschwindigkeit wird begrenzt, wenn über den Override (p2646) bei der Referenzpunktfahrt oder im Verfahrsatz eine größere Geschwindigkeit vorgegeben bzw. programmiert ist. Der Parameter p2571 (Maximalgeschwindigkeit) legt die maximale Fahrgeschwindigkeit in der Einheit 1000 LU/min fest. Eine Änderung der Maximalgeschwindigkeit begrenzt die Geschwindigkeit eines laufenden Verfahrauftrags. Diese Begrenzung wirkt nur im Positionierbetrieb bei: Tippbetrieb Bearbeitung der Verfahrsätze Sollwertdirektvorgabe/MDI für Positionieren/Einrichten Referenzpunktfahrt

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Maximalbeschleunigung/-verzögerung Die Parameter p2572 (Maximalbeschleunigung) und p2573 (Maximalverzögerung) legen die maximale Beschleunigung sowie die maximale Verzögerung fest. In beiden Fällen ist die Einheit 1000 LU/s². Beide Werte sind relevant bei: Tippbetrieb Bearbeitung der Verfahrsätze Sollwertdirektvorgabe/MDI für Positionieren und Einrichten Referenzpunktfahrt Die Parameter haben keine Wirkung beim Auftreten von Störungen mit den Störreaktionen AUS1 / AUS2 / AUS3. In der Betriebsart "Verfahrsätze" kann die Beschleunigung bzw. Verzögerung in ganzzahligen Stufen (1 %, 2 % ... 100 %) der Maximalbeschleunigung und -verzögerung eingestellt werden. In der Betriebsart "Sollwertdirektvorgabe/MDI für Positionieren und Einrichten" wird der Beschleunigungs– / Verzögerungsoverride (Zuordnung 4000Hex = 100 %) vorgegeben.

Hinweis Eine von der aktuellen Geschwindigkeit abhängige Maximalbeschleunigung bzw. -verzögerung (geknickte Beschleunigung) wird nicht unterstützt.

Hinweis Bei Verwendung des PROFIdrive-Telegramms 110 ist der Geschwindigkeitsoverride bereits verschaltet und muss über das Telegramm versorgt werden.

Software-Endschalter Die Konnektoreingänge p2578 (Software-Endschalter Minus) und p2579 (Software-Endschalter Plus) begrenzen den Positionssollwert, wenn folgende Vorraussetzungen erfüllt sind: Software-Endschalter sind aktiviert (p2582 = "1") Referenzpunkt ist gesetzt (r2684.11 = 1) Modulokorrektur ist nicht aktiv (p2577 = "0") Die Konnektoreingänge sind in der Werkseinstellung mit dem Konnektorausgang p2580 (Software-Endschalter Minus) bzw. p2581 (Software-Endschalter Plus) verknüpft.

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STOP-Nocken Ein Verfahrbereich kann einerseits softwareseitig über die Software-Endschalter begrenzt werden, andererseits kann der Verfahrbereich hardwareseitig begrenzt werden. Hierfür wird die Funktionalität der STOP–Nocken (Hardware-Endschalter) genutzt. Die Funktion der STOP–Nocken wird mit dem 1-Signal am Binektoreingang p2568 (Aktivierung STOP–Nocken) aktiviert. Nach der Freigabe wird die Aktivität der Binektoreingänge p2569 (STOP–Nocken Minus) und p2570 (STOP–Nocken Plus) überprüft. Diese sind Low–aktiv ausgeführt, d. h. liegt das 0-Signal am Binektoreingang p2569 oder p2570, so sind diese aktiv. Mit der Aktivität eines STOP–Nocken (p2569 oder p2570) wird die aktuelle Bewegung mit der Maximalverzögerung (p2573) angehalten und das entsprechende Zustandsbit r2684.13 (STOP-Nocken Minus aktiv) bzw. r2684.14 (STOP–Nocken Plus aktiv) gesetzt. Bei angefahrenem STOP–Nocken sind nur Bewegungen zugelassen, die aus dem STOP–Nocken herausführen (Stehen beide STOP–Nocken an, so kann keine Bewegung ausgeführt werden). Das Verlassen des STOP–Nockens wird durch die 0/1-Flanke in die zugelassene Verfahrrichtung erkannt und damit die entsprechenden Zustandsbits (r2684.13 bzw. r2684.14) zurückgesetzt.

Ruckbegrenzung Ohne Ruckbegrenzung ändern sich Beschleunigung und Verzögerung sprungförmig. Im nachfolgenden Bild ist das Verfahrprofil gezeigt, wenn keine Ruckbegrenzung aktiviert ist. Die Maximalbeschleunigung amax und -verzögerung dmax wirken in diesem Fall sofort. Der Antrieb beschleunigt, bis die Sollgeschwindigkeit vsoll erreicht ist, und geht dann in die Konstantfahrphase über.

Bild 9-23 Ruckbegrenzung deaktiviert

Mit Hilfe der Ruckbegrenzung kann eine rampenförmige Änderung beider Größen erreicht werden. Dadurch erhält man einen besonders "weichen" Beschleunigungs- und Bremsvorgang, wie im nachfolgenden Bild gezeigt. Im Idealfall wird die Beschleunigung bzw. Verzögerung linear aufgebaut.

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Bild 9-24 Ruckbegrenzung aktiviert

Die maximale Steigung rk kann in Parameter p2574 (Ruckbegrenzung) in der Einheit LU/s3 für den Beschleunigungs- und Bremsvorgang gemeinsam vorgegeben werden. Die Auflösung beträgt 1000 LU/s3. Zur permanenten Aktivierung der Begrenzung ist Parameter p2575 (Aktivierung Ruckbegrenzung) auf 1 zu setzen. In diesem Fall kann die Begrenzung nicht in der Betriebsart Verfahrsätze durch den Befehl "RUCK" aktiviert und deaktiviert werden. Ein Ein-/Ausschalten der Begrenzung in der Betriebsart Verfahrsätze erfordert, dass der Parameter p2575 (Aktivierung Ruckbegrenzung) auf Null gesetzt ist. Das Zustandssignal r2684.6 (Ruckbegrenzung aktiv) zeigt an, ob die Ruckbegrenzung aktiv ist. Die Begrenzung wirkt während des Tippbetriebs der Bearbeitung der Verfahrsätze der Sollwertdirektvorgabe/MDI für Positionieren und Einrichten der Referenzpunktfahrt der Stopreaktionen aufgrund von Warnungen Die Ruckbegrenzung ist nicht aktiv beim Auftreten von Meldungen mit den Stopreaktionen AUS1 / AUS2 / AUS3.

Funktionsplan FP 3630 Verfahrbereichsbegrenzungen

Parameter p2571 EPOS Maximalgeschwindigkeit p2572 EPOS Maximalbeschleunigung p2573 EPOS Maximalverzögerung p2646 CI: EPOS Geschwindigkeitsoverride

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Software-Endschalter: p2578 CI: EPOS Software-Endschalter Minus Signalquelle p2579 CI: EPOS Software-Endschalter Plus Signalquelle p2580 CO: EPOS Software-Endschalter Minus p2581 CO: EPOS Software-Endschalter Plus p2582 BI: EPOS Software-Endschalter Aktivierung r2683 CO/BO: EPOS Zustandswort 1 STOP-Nocken: p2568 BI: EPOS STOP-Nocken Aktivierung p2569 BI: EPOS STOP-Nocken Minus p2570 BI: EPOS STOP-Nocken Plus r2684 CO/BO: EPOS Zustandswort 2 Ruckbegrenzung: p2574 EPOS Ruckbegrenzung p2575 BI: Ruckbegrenzung Aktivierung

9.4.6.3 Referenzieren

Beschreibung Nach dem Einschalten einer Maschine muss für das Positionieren der absolute Maßbezug zum Maschinennullpunkt hergestellt werden. Dieser Vorgang wird als Referenzieren bezeichnet. Folgende Referenzierarten sind möglich: Referenzpunkt setzen (alle Gebertypen) Aktives Referenzieren (Referenzpunktfahren (p2597 = 0), mit Inkrementalgeber):

– Referenznocken und Geber-Nullmarke (p2607 = 1) – Geber-Nullmarke (p0495 = 0) – Externe Nullmarke (p0495 ≠ 0)

Fliegendes Referenzieren (passiv (p2597 = 1), mit Inkrementalgeber) Absolutwertgeberjustage (mit Absolutwertgeber) Fliegendes Referenzieren (passiv (p2597 = 1), mit Absolutwertgeber) Für sämtliche Referenzierarten ist für die Vorgabe der Referenzpunkt-Koordinate ein Konnektoreingang vorgesehen, um so z. B. die Änderung/Vorgabe über die übergeordnete Steuerung zu ermöglichen. Für die feste Vorgabe der Referenzpunktkoordinate wird jedoch auch ein Einstellparameter für diese Größe benötigt. Standardmäßig ist dieser Einstellparameter p2599 auf den Konnektoreingang p2598 verschaltet.

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Hinweis Das Referenzieren von abstandscodierten Nullmarken wird nicht unterstützt.

Referenzpunkt setzen Der Referenzpunkt kann durch eine 0/1-Flanke am Binektoreingang p2596 (Referenzpunkt setzen) gesetzt werden, wenn kein Verfahrbefehl aktiv ist bzw. durch Zwischenhalt unterbrochen wurde. Dabei wird die aktuelle Istposition des Antriebs als Referenzpunkt gesetzt mit der Koordinate, die über den Konnektoreingang p2598 (Referenzpunkt Koordinate) angegeben ist. Der Sollwert (r2665) wird entsprechend angepasst. Diese Funktion benutzt auch die Lageistwertkorrektur des Lagereglers (p2512 und p2513). Standardmäßig ist der Konnektoreingang p2598 mit dem Einstellparameter p2599 verbunden. Der Binektoreingang wirkt nicht bei laufendem Verfahrauftrag.

Absolutwertgeberjustage Absolutwertgeber müssen während der Inbetriebnahme justiert werden. Nach Abschalten der Maschine bleibt die Positionsinformation des Gebers erhalten. Mit der Eingabe von p2507 = 2 wird mit Hilfe der Referenzpunkt-Koordinate in p2599 ein Offset-Wert (p2525) ermittelt, dieser wird zur Berechnung des Lageistwertes (r2521) benutzt. Der Parameter p2507 meldet die Justage mit einer "3", zusätzlich wird das Bit r2684.11 (Referenzpunkt gesetzt) auf "1" gesetzt. Zur permanenten Übernahme ist der Offset der Geberjustage (p2525) nichtflüchtig zu speichern (RAM nach ROM).

Hinweis Kommt es bei einer bereits justierten Achse zu einem Justageverlust, so bleibt die Achse auch nach einem POWER ON des Antriebsgerätes nicht justiert. Die Achse muss in diesen Fällen erneut justiert werden.

VORSICHT Beim rotatorischen Absolutwertgeber wird bei der Justage ein Bereich symmetrisch um den Nullpunkt mit jeweils dem halben Geberbereich eingerichtet, innerhalb dessen die Position nach dem Aus-/ Einschalten wieder hergestellt wird. Es darf in diesem Bereich bei deaktivierter Lageverfolgung (2720.0 = 0) nur ein Überlauf des Gebers auftreten (weitere Informationen siehe Kapitel "Lageregler/Lageistwertaufbereitung"). Nach der Justage muss gewährleistet sein, dass der Bereich nicht verlassen wird, da außerhalb kein eindeutiger Bezug mehr zwischen Geberistwert und Mechanik besteht. Liegt der Referenzpunkt p2599 im Geberbereich, wird der Lageistwert bei der Justage auf den Referenzpunkt gesetzt, ansonsten auf einen in den Geberbereich korrigierten Wert. Beim linearen Absolutwertgeber gibt es keinen Überlauf. Dadurch kann nach der Justage die Position im gesamten Verfahrbereich nach dem Aus-/ Einschalten wieder hergestellt werden. Der Lageistwert wird bei der Justage auf den Referenzpunkt gesetzt.

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Referenzpunktfahrt von inkrementellen Messsystemen Mit der Referenzpunktfahrt (im Falle eines inkrementellen Messsystems) wird der Antrieb auf seinen Referenzpunkt gefahren. Der gesamte Referenzierzyklus wird dabei vom Antrieb selbst gesteuert und überwacht. Inkrementelle Messsysteme erfordern es, dass nach dem Einschalten der Maschine der absolute Maßbezug zum Maschinennullpunkt hergestellt wird. Beim Einschalten wird der Lageistwert x0 im nicht referenzierten Zustand auf x0 = 0 gesetzt. Mit der Referenzpunktfahrt kann der Antrieb reproduzierbar auf seinen Referenzpunkt gefahren werden. Die Geometrie mit positiver Startrichtung (p2604 = "0") ist nachfolgend dargestellt.

p 2612 ( 0 )

p 2604 ( 0 )

A B

p 2605

p 2608

p 2611

| v |

s

p 2599 r 2599 ( 2599 ) p 2598

p 2610

p 2609

p 2606

p 2600

1

2

3

Bild 9-25 Beispiel Referenzpunktfahrt mit Referenznocken

Über das Signal am Binektoreingang p2595 (Start Referenzieren) bei gleichzeitiger Anwahl der Referenzpunktfahrt (0-Signal am Binektoreingang p2597 (Anwahl Referenziertyp)) wird die Fahrt auf den Referenznocken ausgelöst (p2607 = 1). Das Signal am Binektoreingang p2595 (Start Referenzieren) muss während des gesamten Referenziervorgangs gesetzt sein, andernfalls bricht der Vorgang ab. Durch den Start wird das Zustandssignal r2684.11 (Referenzpunkt gesetzt) zurückgesetzt. Während der gesamten Referenzpunktfahrt ist die Überwachung der Software-Endschalter inaktiv, lediglich der maximale Fahrbereich wird überprüft. Die Überwachung der Software–Endschalter wird gegebenenfalls nach Beendigung reaktiviert. Der eingestellte Geschwindigkeitsoverride ist nur während der Suche des Referenznockens (Schritt 1) wirksam. Damit wird erreicht, dass die Positionen "Nockenende" und "Nullmarke" immer mit der gleichen Geschwindigkeit überfahren werden. Treten Signallaufzeiten bei den Schaltvorgängen auf, ist damit gewährleistet, dass der dadurch auftretende Versatz bei der Positionsbestimmung bei jedem Referenziervorgang gleich ist. Achsen, die über ihren gesamten Verfahr- bzw. Modulobereich nur eine Nullmarke haben, werden mit dem Parameter p2607 = 0 (Referenznocken vorhanden) gekennzeichnet. Bei diesen Achsen wird nach dem Start des Referenziervorgangs sofort mit der Synchronisation auf die Referenznullmarke begonnen (siehe Schritt 2).

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Referenzpunktfahrt Schritt 1: Fahren auf den Referenznocken Wenn kein Referenznocken vorhanden ist (p2607 = 0), gehe zu Schritt 2. Beim Starten des Referenziervorgangs beschleunigt der Antrieb mit der Maximalbeschleunigung (p2572) auf die Referenznocken-Anfahrgeschwindigkeit (p2605). Die Anfahrrichtung wird durch das Signal des Binektoreingangs p2604 (Referenzpunktfahrt Startrichtung) festgelegt. Das Erreichen des Referenznockens wird dem Antrieb durch das Signal am Binektoreingang p2612 (Referenznocken) mitgeteilt, worauf der Antrieb mit der Maximalverzögerung (p2573) auf den Stillstand abbremst. Wird während der Referenzpunktfahrt ein Signal am Binektoreingang p2613 (Umkehrnocken MINUS) oder am Binektoreingang p2614 (Umkehrnocken PLUS) erkannt, kehrt die Suchrichtung um. Wird der "Umkehrnocken MINUS" in positiver Verfahrrichtung angefahren oder der "Umkehrnocken PLUS" in negativer Verfahrrichtung angefahren, so wird die Fehlermeldung F07499 (EPOS: Umkehrnocken mit falscher Verfahrrichtung angefahren) ausgegeben. In diesem Fall muss die Verdrahtung der Umkehrnocken überprüft werden (p2613, p2614) bzw. die Verfahrrichtung zum Anfahren der Umkehrnocken. Die Umkehrnocken sind Low–aktiv ausgeführt. Sind beide Umkehrnocken aktiv (p2613 = "0" und p2614 = "0"), so bleibt der Antrieb stehen. Sobald der Referenznocken gefunden wird beginnt sofort die Synchronisation auf die Referenznullmarke (siehe Schritt 2). Fährt die Achse von der Startposition in Richtung Referenznocken einen in Parameter p2606 (Max. Wegstrecke zum Referenznocken) festgelegten Weg, ohne dass der Referenznocken erreicht wird, bleibt der Antrieb stehen und die Störung F07458 (Referenznocken nicht gefunden) wird ausgegeben. Steht die Achse beim Starten des Referenziervorgangs bereits auf dem Nocken, dann wird das Fahren auf den Referenznocken nicht ausgeführt, sondern sofort mit der Synchronisation auf den Referenznullmarke begonnen (siehe Schritt 2).

Hinweis Der Geschwindigkeitsoverride ist während der Fahrt auf den Nocken wirksam. Mit einem Wechsel des Encoderdatensatzes wird das Zustandsignal r2684.11 (Referenzpunkt gesetzt) zurückgesetzt. Der Nockenschalter muss sowohl eine steigende als auch eine fallende Flanke liefern können. Bei der Referenzpunktfahrt mit Auswertung der Gebernullmarke wird bei zunehmenden Lageistwerten die 0/1–Flanke, bei abnehmenden Lageistwerten die 1/0–Flanke ausgewertet. Eine Invertierung der Flankenauswertung ist bei der Gebernullmarke nicht möglich. Hat das Längenmesssystem mehrere Nullmarken, die sich in zyklischen Abständen wiederholen (z. B. inkrementelles, rotatorisches Messsystem), muss darauf geachtet werden, dass der Nocken so justiert ist, dass immer die gleiche Nullmarke ausgewertet wird. Folgende Faktoren können das Verhalten des Steuersignals "Referenznocken" beeinflussen: Schaltgenauigkeit und Zeitverzögerung des Referenznockenschalters Lagereglertakt des Antriebs Interpolationstakt des Antriebs Temperaturgang der Maschinenmechanik

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Umrichter-Schrankgeräte 420 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Referenzpunktfahrt Schritt 2: Synchronisation auf die Referenznullmarke (Geber-Nullmarke oder externe Nullmarke) Referenznocken vorhanden (p2607 = 1): In Schritt 2 beschleunigt der Antrieb auf die in p2608 (Nullmarke-Anfahrgeschwindigkeit) vorgegebene Geschwindigkeit entgegen der Richtung, die über den Binektoreingang p2604 (Referenzpunktfahrt Startrichtung) vorgegeben ist. Die Nullmarke wird im Abstand p2609 (Max. Wegstrecke zur Nullmarke) erwartet. Die Suche nach der Nullmarke ist aktiv (Zustandsbit r2684.0 = "1" (Referenzpunktfahrt aktiv)), sobald der Antrieb den Nocken verlässt (p2612 = "0") und er sich innerhalb des Toleranzbandes für die Auswertung (p2609 - p2610) befindet. Ist die Position der Nullmarke bekannt (Geberauswertung), kann die Istposition des Antriebs mit der Nullmarke synchronisiert werden. Der Antrieb beginnt die Referenzpunktfahrt (siehe Schritt 3). Der zwischen Nockenende und Nullmarke gefahrene Weg wird in Parameter r2680 (Differenz zwischen Nocken - Nullmarke) angezeigt. Gebernullmarke vorhanden (p0495 = 0), kein Referenznocken (p2607 = 0): Die Synchronisation auf die Gebernullmarke beginnt sofort nach Erkennen des Signals am Binektoreingang p2595 (Start Referenzieren). Der Antrieb beschleunigt auf die in Parameter p2608 (Nullmarke–Anfahrgeschwindigkeit) angegebene Geschwindigkeit in die Richtung, die durch das Signal des Binektoreingangs p2604 (Referenzpunktfahrt Startrichtung) vorgegeben ist. Der Antrieb synchronisiert auf die erste Nullmarke. Anschließend wird mit der Fahrt auf den Referenzpunkt begonnen (siehe Schritt 3).

Hinweis Die Anfahrrichtung auf die Gebernullmarke ist in diesem Fall entgegengesetzt zu Achsen mit Referenznocken!

Externe Nullmarke vorhanden (p0495 ≠ 0), kein Referenznocken (p2607 = 0): Die Synchronisation auf eine externe Nullmarke beginnt sofort nach Erkennen des Signals am Binektoreingang p2595 (Start Referenzieren). Der Antrieb beschleunigt auf die in Parameter p2608 (Nullmarke–Anfahrgeschwindigkeit) angegebene Geschwindigkeit in die Richtung, die durch das Signal des Binektoreingangs p2604 (Referenzpunktfahrt Startrichtung) vorgegeben ist. Der Antrieb synchronisiert auf die erste externe Nullmarke (p0495). Der Antrieb fährt mit gleich bleibender Geschwindigkeit weiter und es wird mit der Fahrt auf den Referenzpunkt begonnen (siehe Schritt 3).

Hinweis Der Geschwindigkeitsoverride ist nicht wirksam. Mit dem Parameter p0495 (Nullmarkenersatz Eingangsklemme) kann ein Nullmarkenersatz eingestellt und der entsprechende Digitaleingang ausgewählt werden. Standardmäßig wird bei zunehmenden Lageistwerten die 0/1–Flanke, bei abnehmenden Lageistwerten die 1/0–Flanke, ausgewertet. Dies kann über Parameter p0490 (Messtaster oder Nullmarkenersatz invertieren) beim Nullmarkenersatz invertiert werden.

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Referenzpunktfahrt Schritt 3: Fahren auf den Referenzpunkt Mit der Fahrt auf den Referenzpunkt wird begonnen, wenn sich der Antrieb erfolgreich auf die Referenznullmarke synchronisiert hat (siehe Schritt 2). Nachdem die Referenznullmarke erkannt wurde, beschleunigt der Antrieb fliegend auf die in Parameter p2611 eingestellte Referenzpunkt-Anfahrgeschwindigkeit. Es wird die Referenzpunkt-Verschiebung (p2600), der Abstand zwischen Nullmarke und Referenzpunkt, ausgefahren. Ist die Achse auf dem Referenzpunkt angekommen, so wird der Lageist- und -sollwert auf den über den Konnektoreingang p2598 (Referenzpunkt Koordinate) angegebenen Wert gesetzt (Standardmäßig ist der Konnektoreingang p2598 mit dem Einstellparameter p2599 verbunden). Die Achse ist dann referenziert und das Zustandssignal r2684.11 (Referenzpunkt gesetzt) gesetzt.

Hinweis Der Geschwindigkeitsoverride ist nicht wirksam. Ist der Bremsweg größer als die Referenzpunktverschiebung oder ist auf Grund der eingestellten Referenzpunktverschiebung eine Richtungsumkehr notwendig, so bremst der Antrieb nach Erkennen der Referenznullmarke zunächst auf Stillstand ab und fährt dann zurück.

Fliegendes Referenzieren Der Modus "Fliegendes Referenzieren" (auch Nachreferenzieren genannt), welcher durch "1"-Signal am Binektoreingang p2597 (Anwahl Referenziertyp) angewählt wird, kann in jeder Betriebsart (Tippen, Verfahrsatz und Sollwertdirektvorgabe für Positionieren/Einrichten) genutzt werden und wird der jeweiligen aktiven Betriebsart überlagert. Das fliegende Referenzieren ist sowohl bei inkrementellen als auch bei absoluten Messsystemen anwählbar. Beim "Fliegenden Referenzieren" während einer inkrementellen Positionierung (relativ) ist wählbar, ob der Korrekturwert für den Verfahrweg berücksichtigt werden soll oder nicht (p2603). Das "Fliegende Referenzieren" wird über eine 0/1-Flanke am Binektoreingang p2595 (Start Referenzieren) aktiviert. Das Signal am Binektoreingang p2595 (Start Referenzieren) muss während des gesamten Referenziervorgangs gesetzt sein, andernfalls bricht der Vorgang ab. Das Zustandsbit r2684.1 (passives/fliegendes Referenzieren aktiv) wird mit dem Binektoreingang p2509 (Messtasterauswertung aktivieren) verbunden, es aktiviert die Messtasterauswertung. Über die Binektoreingänge p2510 (Messtasterauswahl) und p2511 (Messtaster Flankenauswertung) kann eingestellt werden, welcher Messtaster (1 oder 2) und welche Messflanke (0/1 oder 1/0) dabei genutzt werden soll. Mit dem Messtasterimpuls wird der Konnektoreingang p2660 (Messwert Referenzieren)über Parameter r2523 mit dem Messwert versorgt. Die Gültigkeit des Messwertes wird über r2526.2 am Binektoreingang p2661 (Messwert gültig Rückmeldung) gemeldet.

Hinweis Für die Fenster für das "fliegende Referenzieren" muss stets gelten: p2602 (äußeres Fenster) > p2601 (inneres Fenster). Nähere Informationen zur Funktion "Fliegendes Referenzieren" enthält der Funktionsplan 3614.

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Umrichter-Schrankgeräte 422 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Anschließend geschieht folgendes: Wenn der Antrieb noch nicht referenziert war, wird das Zustandsbit r2684.11

(Referenzpunkt gesetzt) auf "1" gesetzt. Wenn der Antrieb bereits referenziert ist, wird mit dem Start des fliegenden

Referenzierens das Zustandsbit r2684.11 (Referenzpunkt gesetzt) nicht zurückgesetzt. Wenn der Antrieb bereits referenziert war und die Lage-Differenz betragsmäßig kleiner

als das innere Fenster (p2601) ist, so wird der alte Lageistwert beibehalten. Wenn der Antrieb bereits referenziert war und die Lage-Differenz betragsmäßig größer

als das äußere Fenster (p2602) ist, so wird die Warnung A07489 (Referenzpunktkorrektur außerhalb Fenster 2) ausgegeben und das Zustandsbit r2684.3 (Druckmarke außerhalb Fenster 2) gesetzt. Es wird keine Korrektur des Lageistwertes durchgeführt.

Wenn der Antrieb bereits referenziert war und die Lage-Differenz betragsmäßig größer als das innere Fenster (p2601) und kleiner als das äußere Fenster (p2602) ist, so wird der Lageistwert korrigiert.

Hinweis Fliegendes Referenzieren ist keine aktive Betriebsart, sie wird einer aktiven Betriebsart überlagert. Fliegendes Referenzieren kann im Gegensatz zur Referenzpunktfahrt überlagert zum Maschinenablauf durchgeführt werden. Standardmäßig wird für das fliegende Referenzieren die Messtasterauswertung genutzt, bei welcher mit der Freigabe jeweils die Auswahl des Messtasters (p2510) und die Flankenauswertung (p2511) erfolgt (Messtaster ist in der Werkseinstellung immer Messtaster 1, Flankenauswertung ist in der Werkseinstellung immer 0/1–Flanke).

Hinweise zur Datensatzumschaltung Mit der Antriebs-Datensatzumschaltung (DDS) können die Motordatensätze (p0186) und die Geberdatensätze (p0187 bis p0189) umgeschaltet werden. In folgender Tabelle ist dargestellt, wann das Referenzbit (r2684.11) oder der Status der Justage bei Absolutwertgebern (p2507) zurückgesetzt werden. In folgenden Fällen wird bei einer DDS-Umschaltung der aktuelle Lageistwert ungültig (p2521 = 0) und der Referenzpunkt (r2684.11 = 0) zurückgesetzt: Der für die Lageregelung wirksame Geberdatensatz (EDS) ändert sich. Die Geberzuordnung ändert sich (p2502). Die mechanischen Verhältnisse ändern sich (p2503 ... p2506). Bei Absolutwertgebern wird zusätzlich der Status der Justage (p2507) zurückgesetzt, falls derselbe Absolutwertgeber für die Lageregelung angewählt bleibt, aber die mechanischen Verhältnisse sich geändert haben (p2503 ... p2506). Im Zustand Betrieb wird zusätzlich eine Fehlermeldung (F07494) erzeugt. Folgende Tabelle enthält einige Beispiele zur Datensatzumschaltung. Der Ausgangs-Datensatz ist immer DDS0.

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Tabelle 9- 12 DDS-Umschaltung ohne Lageverfolgung Lastgetriebe

DDS p0186 (MDS)

p0187 (Geber_1)

p0188 (Geber_2)

p0189 (Geber_3)

Geber für Lage-regelung p2502

Mechan. Verhält-nisse p2504/ p2505/ p2506 bzw. p2503

Lage-verfolgung Last-getriebe

Umschaltverhalten

0 0 EDS0 EDS1 EDS2 Geber_1 xxx deaktiviert --- 1 0 EDS0 EDS1 EDS2 Geber_1 xxx deaktiviert Umschaltung während

Impulssperre oder Betrieb hat keine Auswirkungen

2 0 EDS0 EDS1 EDS2 Geber_1 yyy deaktiviert Impulssperre: Lageistwertaufbereitung setzt neu auf 1) und Referenzierbit 2) wird zurückgesetzt. Betrieb: Störmeldung wird erzeugt. Lageistwertaufbereitung setzt neu auf 1) und Referenzierbit 2) wird zurückgesetzt.

3 0 EDS0 EDS1 EDS2 Geber_2 xxx deaktiviert 4 0 EDS0 EDS3 EDS2 Geber_2 xxx deaktiviert 5 1 EDS4 EDS1 EDS2 Geber_1 xxx deaktiviert 6 2 EDS5 EDS6 EDS7 Geber_1 zzz deaktiviert

Impulssperre: Lageistwertaufbereitung setzt neu auf 1) und Referenzierbit 3) wird zurückgesetzt. Betrieb: Störmeldung wird erzeugt. Lageistwertaufbereitung setzt neu 1) auf und Referenzierbit 3) wird zurückgesetzt.

7 3 EDS0 EDS1 EDS2 Geber_1 xxx deaktiviert MDS-Umschaltung allein während Impulssperre oder Betrieb hat keine Auswirkungen.

1) Setzt neu auf bedeutet: Bei Absolutwertgeber wird der Absolutwert neu ausgelesen und bei Inkrementalgeber wird neu gestartet wie nach einem POWER ON.

2) Bei Inkrementalgeber wird r2684.11 (Referenzpunkt gesetzt) zurückgesetzt und bei Absolutwertgeber zusätzlich der Status der Justage (p2507).

3) Bei Inkrementalgeber wird r2684.11 (Referenzpunkt gesetzt) zurückgesetzt und bei Absolutwertgeber wird nicht zusätzlich der Status der Justage (p2507) zurückgesetzt, da anderer EDS als ursprünglich.

xxx, yyy, zzz: unterschiedliche, mechanische Verhältnisse

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Umrichter-Schrankgeräte 424 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Funktionsplan FP 3612 Referenzieren FP 3614 Fliegendes Referenzieren

Parameter p2596 BI: EPOS Referenzpunkt setzen p2597 BI: EPOS Referenziertyp Anwahl p2598 CI: EPOS Referenzpunkt–Koordinate Signalquelle p2599 CO: EPOS Referenzpunkt–Koordinate Wert p2600 EPOS Referenzpunktfahrt Referenzpunkt–Verschiebung

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9.4.6.4 Verfahrsätze

Beschreibung Es können bis zu 64 verschiedene Verfahraufträge hinterlegt werden, die maximale Anzahl wird mit Parameter p2615 (Maximalzahl der Verfahraufträge) eingestellt. Alle Parameter, die einen Verfahrauftrag beschreiben, werden bei einem Satzwechsel nach folgenden Ereignissen wirksam: wenn die entsprechende Satznummer durch die Binektoreingänge p2625 bis p2630

(Satzanwahl Bit 0...5) ausgewählt und mit dem Signal am Binektoreingang p2531 (Verfahrauftrag aktivieren) gestartet wird.

wenn ein Satzwechsel in einer Folge von Fahraufträgen erfolgt. wenn ein externer Satzwechsel p2632 (Externer Satzwechsel) ausgelöst wird. Die Parametrierung von Verfahrsätzen erfolgt über Parametersätze, die eine feste Struktur haben: Verfahrsatznummer (p2616[0...63])

Jedem Verfahrsatz muss eine Auftragsnummer (im STARTER "Nr.") zugewiesen werden. Die Verfahrsätze werden in der Reihenfolge der Auftragsnummern abgearbeitet. Nummern mit der Auftragnummer "-1" werden ignoriert, um z. B. Platz für spätere weitere Verfahrsätze zu reservieren. Auftrag (p2621[0...63]) 1: POSITIONIEREN 2: FESTANSCHLAG 3: ENDLOS_POS 4: ENDLOS_NEG 5: WARTEN 6: GOTO 7: SET_O 8: RESET_O 9: RUCK

Bewegungsparameter – Zielposition oder Verfahrweg (p2617[0...63]) – Geschwindigkeit (p2618[0...63]) – Beschleunigungsoverride (p2619[0...63]) – Verzögerungsoverride (p2620[0...63])

Auftragsmodus (p2623[0...63]) Die Bearbeitung eines Verfahrauftrags kann durch den Parameter p2623 (Auftragsmodus) beeinflusst werden. Dieses wird durch das Programmieren der Verfahrsätze im STARTER automatisch beschrieben. Wert = 0000 cccc bbbb aaaa

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Umrichter-Schrankgeräte 426 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

aaaa: Ein-/Ausblenden 0000: Satz wird nicht ausgeblendet 0001: Satz wird ausgeblendet

Ein ausgeblendeter Satz kann nicht über die Binektoreingänge p2625 bis p2630 binärcodiert angewählt werden, wenn dies dennoch getan wird, erscheint eine Warnung.

bbbb: Fortsetzungsbedingung 0000, ENDE: 0/1-Flanke an p2631 0001, WEITER_MIT_HALT: Die im Satz parametrierte Position wird genau angefahren

(Bremsen auf Stillstand und Positionierfenster–Überwachung) bevor die Satzbearbeitung fortgesetzt wird.

0010, WEITER_FLIEGEND: Es wird fliegend in den nächsten Verfahrsatz gewechselt bei Erreichen des Bremseinsatzpunktes des aktuellen Satzes (bei erforderlicher Richtungsumkehr erfolgt Wechsel erst bei Halt im Positionierfenster)

0011, WEITER_EXTERN: Verhalten wie WEITER_FLIEGEND, jedoch kann bis zum Bremseinsatzpunkt durch eine 0/1-Flanke ein sofortiger Satzwechsel ausgelöst werden. Die 0/1-Flanke kann bei p2632 = 1 über den Binektor-Eingang p2633 oder bei p2632 = 0 über den Messtastereingang p2661, der mit dem Parameter r2526.2 des Funktionsmoduls "Lageregelung" verbunden wird. Die Positionserfassung über Messtaster kann als genaue Ausgangsposition für Relativpositionierungen genutzt werden. Wird kein externer Satzwechsel ausgelöst, erfolgt am Bremseinsatzpunkt ein Satzwechsel.

0100, WEITER_EXTERN_WARTEN:

Während der gesamten Bewegungsphase kann durch das Steuersignal "Externer Satzwechsel" ein fliegender Wechsel in den nächsten Auftrag ausgelöst werden. Wird kein "Externer Satzwechsel" ausgelöst, dann bleibt die Achse in der parametrierten Zielposition stehen, bis das Signal gegeben wird. Der Unterschied zu WEITER_EXTERN besteht darin, dass dort ein fliegender Wechsel am Bremseinsatzpunkt ausgeführt wird, wenn kein "Externer Satzwechsel" ausgelöst wurde, während hier in der Zielposition auf das Signal gewartet wird.

0101, WEITER_EXTERN_ALARM:

Das Verhalten ist wie bei WEITER_EXTERN_WARTEN, jedoch wird die Warnung A07463 "Externer Verfahrsatzwechsel im Verfahrsatz x nicht angefordert" ausgegeben, wenn bis zum Erreichen des Stillstandes kein "Externer Satzwechsel" ausgelöst wird. Die Warnung kann in eine Störung mit Stoppreaktion gewandelt werden, um die Satzbearbeitung bei Ausbleiben des Steuersignals abzubrechen.

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cccc: Positioniermodus Legt bei dem Auftrag POSITONIEREN (p2621 = 1) fest, wie die im Verfahrauftrag angegebene Position angefahren werden soll. 0000, ABSOLUT: Die angegebene Position in p2617 wird angefahren 0001, RELATIV: Die Achse wird um den Wert in p2617 verfahren. 0010, ABS_POS: Nur bei Rundachsen mit Modulokorrektur! Die angebende

Position in p2617 wird in positiver Richtung angefahren. 0011, ABS_NEG: Nur bei Rundachsen mit Modulokorrektur! Die angebende

Position in p2617 wird in negativer Richtung angefahren. Auftragsparameter (befehlsabhängige Bedeutung) (p2622[0...63])

Zwischenhalt und Verfahrauftrag verwerfen Der Zwischenhalt wird mit einem 0-Signal an p2640 aktiviert. Nach Aktivierung wird mit der parametrierten Verzögerung (p2620 bzw. p2645) abgebremst. Der aktuelle Verfahrauftrag kann mit einem 0-Signal an p2641 verworfen werden. Nach Aktivierung wird mit der Maximalverzögerung (p2573) abgebremst. Die Funktionen "Zwischenhalt" und "Verfahrauftrag verwerfen" wirken nur in den Betriebsarten "Verfahrsätze" und "Sollwertdirektvorgabe/MDI".

POSITIONIEREN Der Auftrag POSITIONIEREN löst eine Verfahrbewegung aus. Folgende Parameter werden ausgewertet: p2616[x]: Satznummer p2617[x]: Position p2618[x]: Geschwindigkeit p2619[x]: Beschleunigungsoverride p2620[x]: Verzögerungsoverride p2623[x]: Auftragsmodus Die Ausführung des Auftrags dauert solange, bis die Zielposition erreicht ist. Steht der Antrieb beim Aktivieren des Auftrags bereits auf der Zielposition, dann wird bei Satzweiterschaltung WEITER_FLIEGEND oder WEITER_EXTERN der nachfolgende Auftrag im selben Interpolationstakt eingewechselt. Bei WEITER_MIT_HALT wird der nächste Satz erst im nächsten Interpolationstakt aktiviert. WEITER_EXTERN_ALARM führt zur sofortigen Ausgabe einer Meldung.

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FESTANSCHLAG Der Auftrag FESTANSCHLAG löst eine Verfahrbewegung mit reduziertem Moment auf einen Festanschlag aus. Folgende Parameter sind wirksam: p2616[x]: Satznummer p2617[x]: Position p2618[x]: Geschwindigkeit p2619[x]: Beschleunigungsoverride p2620[x]: Verzögerungsoverride p2623[x]: Auftragsmodus p2622[x]: Auftragsparameter Klemmmoment [0,01 Nm] bei rotatorischen Motoren. Mögliche Fortsetzbedingungen sind ENDE und WEITER_MIT_HALT, WEITER_EXTERN, WEITER_EXTERN_WARTEN.

ENDLOS POS, ENDLOS NEG Mit diesen Aufträgen wird auf die angegebene Geschwindigkeit beschleunigt und solange gefahren, bis: ein Software–Endschalter erreicht wird. ein STOP-Nocken-Signal kommt. die Fahrbereichsgrenze erreicht wird. die Bewegung durch das Steuersignal "kein Zwischenhalt/Zwischenhalt" (p2640)

unterbrochen wird. die Bewegung durch das Steuersignal "Verfahrauftrag nicht verwerfen/Verfahrauftrag

verwerfen" (p2641) abgebrochen wird. ein externer Satzwechsel ausgelöst wird (bei entsprechender Fortsetzbedingung). Folgende Parameter sind relevant: p2616[x]: Satznummer p2618[x]: Geschwindigkeit p2619[x]: Beschleunigungsoverride p2623[x]: Auftragsmodus Alle Fortsetzbedingungen sind möglich.

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RUCK Mit dem Auftrag RUCK kann die Ruckbegrenzung aktiviert (Befehlsparameter = 1) oder deaktiviert werden (Auftragsparameter = 0). Notwendig ist, dass das Signal am Binektoreingang p2575 "Aktivierung Ruckbegrenzung" auf Null gesetzt ist. Als Ruckgrenze gilt der in "Ruckgrenze" (p2574) parametrierte Wert. Unabhängig von der parametrierten Fortsetzbedingung des dem RUCK-Auftrag vorangegangenen Auftrags wird dort immer ein Genauhalt ausgeführt. Folgende Parameter sind relevant: p2616[x]: Satznummer p2622[x]: Auftragsparameter = 0 oder 1 Alle Fortsetzbedingungen sind möglich.

WARTEN Mit dem Auftrag WARTEN kann eine Wartezeit definiert werden, die vor der Bearbeitung des nachfolgenden Auftrags verstreichen soll. Folgende Parameter sind relevant: p2616[x]: Satznummer p2622[x]: Auftragsparameter = Wartezeit in Millisekunden ≥ 0 ms p2623[x]: Auftragsmodus Die Eingabe der Wartezeit erfolgt in Millisekunden, wird aber intern auf Vielfache des Interpolatortakts p0115[5] aufgerundet. Die minimale Wartezeit beträgt einen Interpolationstakt, d. h. wenn eine Wartezeit parametriert wird, die kleiner als ein Interpolationstakt ist, dann wird ein Interpolationstakt gewartet. Beispiel: Wartezeit: 9 ms Interpolationstakt: 4 ms wirksame Wartezeit: 12 ms Unabhängig von der parametrierten Fortsetzbedingung des vor dem WARTEN–Auftrag vorangegangenen Auftrags wird dort immer ein Genauhalt ausgeführt, bevor die Wartezeit läuft. Das Warten kann durch einen externen Satzwechsel durchgeführt werden. Mögliche Fortsetzbedingungen sind ENDE und WEITER_MIT_HALT, WEITER_EXTERN, WEITER_EXTERN_WARTEN und WEITER_EXTERN_ALARM. Die Warnung bzw. Störung wird ausgelöst, wenn nach abgelaufener Wartezeit noch kein "Externer Satzwechsel" gegeben wurde.

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GOTO Mit dem Auftrag GOTO können Sprünge innerhalb einer Folge von Verfahraufträgen ausgeführt werden. Die Satznummer, zu der gesprungen werden soll, muss als Auftragsparameter angegeben werden. Es ist keine Fortsetzbedingungen zulässig. Gibt es keinen Satz mit dieser Nummer, dann wird die Warnung A07468 (Sprungziel in Verfahrsatz x existiert nicht) gemeldet und der Satz als inkonsistent gekennzeichnet. Folgende Parameter sind relevant: p2616[x]: Satznummer p2622[x]: Auftragsparameter = nächste Auftragsnummer In einem Interpolationstakt können zwei beliebige der Aufträge SET_O, RESET_O und GOTO bearbeitet und ein nachfolgender Auftrag POSITIONIEREN und WARTEN gestartet werden.

SET_O, RESET_O Die Aufträge SET_O bzw. RESET_O ermöglichen das Setzen oder Rücksetzen von bis zu zwei Binärsignalen (Ausgang 1 oder 2) gleichzeitig. Die Nummer des Ausgangs (1 oder 2) wird im Auftragsparameter bitcodiert angegeben. Folgende Parameter sind relevant: p2616[x]: Satznummer p2622[x]: Auftragsparameter = Ausgang bitcodiert:

0x1: Ausgang 1 0x2: Ausgang 2 0x3: Ausgang 1 + 2

Mögliche Fortsetzbedingungen sind ENDE, WEITER_FLIEGEND und WEITER_MIT_HALT und WEITER_EXTERN_WARTEN. Die Binärsignale (r2683.10 (Ausgang 1) (bzw. r2683.11 (Ausgang 2)) können Digitalausgängen zugewiesen werden. Die Zuweisung im STARTER erfolgt über den Button "Konfiguration Digitalausgabe". In einem Interpolationstakt können zwei beliebige Aufträge SET_O, RESET_O und GOTO bearbeitet und ein nachfolgender Auftrag POSITIONIEREN und WARTEN gestartet werden.

Funktionsplan FP 3616 Betriebsart Verfahrsätze

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Parameter p2616 EPOS Verfahrsatz Satznummer p2617 EPOS Verfahrsatz Position p2618 EPOS Verfahrsatz Geschwindigkeit p2619 EPOS Verfahrsatz Beschleunigungsoverride p2620 EPOS Verfahrsatz Verzögerungsoverride p2621 EPOS Verfahrsatz Auftrag p2622 EPOS Verfahrsatz Auftragsparameter p2623 EPOS Verfahrsatz Auftragsmodus p2625 BI: EPOS Satzanwahl Bit 0 p2626 BI: EPOS Satzanwahl Bit 1 p2627 BI: EPOS Satzanwahl Bit 2 p2628 BI: EPOS Satzanwahl Bit 3 p2629 BI: EPOS Satzanwahl Bit 4 p2630 BI: EPOS Satzanwahl Bit 5

9.4.6.5 Fahren auf Festanschlag

Beschreibung Mit der Funktion "Fahren auf Festanschlag" können z. B. Pinolen gegen das Werkstück mit einem vorgegebenen Moment gefahren werden. Dadurch wird das Werkstück sicher geklemmt. Das Klemmmoment ist im Fahrauftrag (p2622) parametrierbar. Ein einstellbares Überwachungsfenster für den Festanschlag verhindert, dass bei einem Wegbrechen des Festanschlags der Antrieb über das Fenster hinaus fährt. Im Positionierbetrieb wird das Fahren auf Festanschlag begonnen, wenn ein Verfahrsatz mit dem Befehl FESTANSCHLAG bearbeitet wird. In diesem Verfahrsatz kann neben den dynamischen Parametern Position, Geschwindigkeit, Beschleunigungsoverride und Verzögerungsoverride das gewünschte Klemmmoment als Auftragsparameter (p2622) angegeben werden. Von der Startposition aus wird mit der parametrierten Geschwindigkeit die Zielposition angefahren. Der Festanschlag (das Werkstück) muss sich zwischen der Startposition und dem Bremseinsatzpunkt der Achse befinden, d. h. die Zielposition wird in das Werkstück hineingelegt. Die eingestellte Momentengrenze wirkt ab Beginn, d. h. auch das Fahren auf den Anschlag erfolgt mit reduziertem Moment. Die eingestellten Beschleunigungs- und Verzögerungsoverrides sowie der aktuelle Geschwindigkeitsoverride wirken zusätzlich. Die dynamische Schleppabstandsüberwachung (p2546) im Lageregler wirkt nicht während des Fahrens auf den Festanschlag. Solange der Antrieb auf den Festanschlag fährt oder im Festanschlag steht, ist das Zustandsbit r2683.14 (Fahren auf Festanschlag aktiv) gesetzt.

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Festanschlag wird erreicht Sobald die Achse auf den mechanischen Festanschlag drückt, erhöht die Regelung im Antrieb das Moment, um die Achse weiter zu bewegen. Das Moment steigt bis auf den im Auftrag angegebenen Wert an und bleibt dann konstant. Das Zustandsbit r2683.12 (Festanschlag erreicht) wird in Abhängigkeit vom Binektoreingang p2637 (Festanschlag erreicht) gesetzt: Wenn der Schleppabstand den in Parameter p2634 (Festanschlag: Schleppfehler

maximal) eingestellten Wert überschreitet (p2637 = r2526.4) Wenn von extern der Zustand durch das Signal am Binektoreingang p2637

(Festanschlag erreicht) ausgelöst wird (p2637 ≠ r2526.4) Beim Fahren auf Festanschlag wird das Klemmmoment im Verfahrsatz über den Auftragsparameter konfiguriert. Dieser wird in den Einheiten 0,01 Nm vorgegeben. Die Kopplung vom Funktionsmodul zur Momentenbegrenzung des Grundsystems erfolgt über die Konnektorausgang r2686[0] (Momentenbegrenzung oben) bzw. r2686[1] (Momentenbegrenzung unten), welche mit dem Konnektoreingang p1528 (Drehmomentgrenze oben Skalierung) bzw. p1529 (Drehmomentgrenze unten Skalierung) verbunden sind. Die Konnektorausgänge r2686[0] (Momentenbegrenzung oben) bzw. r2686[1] (Momentenbegrenzung unten) werden bei nicht aktiviertem Festanschlag auf 100 % gesetzt. Bei aktiviertem Festanschlag werden r2686[0] (Momentenbegrenzung oben) bzw. r2686[1] (Momentenbegrenzung unten) als Prozentwert von p1522/p1523 derart bewertet, dass auf das vorgegebene Klemmmoment begrenzt wird. Mit Erkennung des Festanschlags (p2637) wird der "Drehzahlsollwert gesamt" (p2562) festgehalten, solange der Binektoreingang p2553 (Meldung Festanschlag erreicht) gesetzt ist. Die Drehzahlregelung hält aufgrund des anstehenden Drehzahlsollwertes das Sollmoment. Zur Diagnose wird das Sollmoment über den Konnektorausgang r2687 (Momentensollwert) ausgegeben. Wird im Festanschlag das parametrierte Klemmmoment erreicht, dann wird das Zustandsbit r2683.13 (Festanschlag Klemmmoment erreicht) gesetzt. Nachdem der Zustand "Festanschlag erreicht" erkannt wurde, wird der Fahrauftrag "Fahren auf Festanschlag" beendet. Entsprechend der Parametrierung im Auftrag erfolgt die Satzweiterschaltung. Der Antrieb bleibt im Festanschlag stehen, bis der nächste Positionierauftrag bearbeitet oder in den Tippbetrieb gewechselt wird. Das Klemmmoment steht also auch bei nachfolgenden Warteaufträgen an. Mit der Fortsetzbedingung WEITER_EXTERN_WARTEN kann erreicht werden, dass der Antrieb im Festanschlag bleibt, bis extern ein Signal zur Weiterschaltung gegeben wird. Solange der Antrieb im Festanschlag steht, wird der Lagesollwert dem Lageistwert nachgeführt (Lagesollwert = Lageistwert). Die Festanschlagsüberwachung und Reglerfreigaben sind aktiv.

Hinweis Befindet sich der Antrieb im Festanschlag kann durch das Steuersignal "Referenzpunkt setzen" der Antrieb referenziert werden.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.4 Erweiterungsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 433

Verlässt die Achse die Position, die sie beim Erkennen des Anschlags hatte, um mehr als das gewählte Überwachungsfenster für den Festanschlag (p2635), wird das Zustandsbit r2683.12 (Festanschlag erreicht) zurückgesetzt. Gleichzeitig wird der Drehzahlsollwert auf 0 gesetzt, und die Störung F07484 "Festanschlag außerhalb des Überwachungsfenster" mit der Reaktion AUS3 (Schnellhalt) ausgelöst. Das Überwachungsfenster kann über Parameter p2635 (Festanschlag Überwachungsfenster) eingestellt werden. Es gilt sowohl in positiver als auch in negativer Verfahrrichtung und muss so gewählt werden, dass nur ein Wegbrechen des Anschlags zur Auslösung führt.

Festanschlag wird nicht erreicht Wenn bis zum Bremseinsatzpunkt gefahren wird, ohne dass der Zustand "Festanschlag erreicht" erkannt wurde, so wird die Störung F07485 "Festanschlag nicht erreicht" mit Störreaktion AUS1 ausgegeben, die Momentengrenze aufgehoben und der Antrieb bricht den Verfahrsatz ab.

Hinweis Die Störung kann in eine Warnung geändert werden, so dass der Antrieb mit der angegebenen Satzweiterschaltung die Bearbeitung fortsetzt. Der Zielpunkt muss sich genügend weit im Werkstück befinden.

Unterbrechen von "Fahren auf Festanschlag" Der Fahrauftrag "Fahren auf Festanschlag" kann durch das Signal am Binektoreingang p2640 (Zwischenhalt) unterbrochen und fortgesetzt werden. Ein Abbruch des Satzes erfolgt durch das Signal am Binektoreingang p2641 (Fahrauftrag verwerfen) bzw. durch Wegnahme der Reglerfreigabe. In allen Fällen bremst der Antrieb entsprechend ab. Bei einem Abbruch wird gewährleistet, dass ein beinahe erreichter Festanschlag (Sollwert bereits jenseits des Festanschlags aber noch innerhalb der Schwelle für die Festanschlagserkennung) nicht zu einer Beschädigung führt. Dazu wird nach dem Stillstand der Sollwert nachgeführt (Lagesollwert = Lageistwert). Sobald der Festanschlag erreicht ist, bleibt der Antrieb auch nach Abbruch im Festanschlag stehen. Er kann durch Tippen oder durch Anwahl eines neuen Fahrauftrags aus dem Anschlag gefahren werden.

Hinweis Das Festanschlags-Überwachungsfenster (p2635) wird erst aktiviert, wenn der Antrieb im Festanschlag steht, und bleibt solange aktiviert, bis der Festanschlag verlassen wird.

Hängende Achse Bei unsymmetrischen Drehmomentgrenzen p1522 und p1523 wird beim Fahren auf Festanschlag das Eigengewicht in den Parametern r2686 und r2687 berücksichtigt. Wird z. B. bei einer hängenden Last der Wert von p1522 = +1000 Nm und von p1523 = -200 Nm eingegeben, so wird von einem Eigengewicht von 400 Nm (p1522 - p1523) ausgegangen. Wenn nun als Klemmmoment 400 Nm konfiguriert ist, so wird bei aktiviertem Fahren auf Festanschlag r2686[0] mit dem Wert 80 % und r2686[1] mit dem Wert 0 % und r2687 mit dem Wert 800 Nm belegt.

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Umrichter-Schrankgeräte 434 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Funktionsplan FP 3616 Betriebsart Verfahrsätze (r0108.4 = 1) FP 3617 Fahren auf Festanschlag (r0108.4 = 1) FP 4025 Dynamische Schleppabstandsüberwachung, Nockenschaltwerke (r0108.3 =

1)

Parameter p1528 CI: Drehmomentgrenze oben/motorisch Skalierung p1529 CI: Drehmomentgrenze unten/generatorisch Skalierung p1545 BI: Fahren auf Festanschlag Aktivierung r2526 CO/BO: LR Zustandswort p2622 EPOS Verfahrsatz Auftragsparameter p2634 EPOS Festanschlag Schleppabstand maximal p2635 EPOS Festanschlag Überwachungsfenster p2637 BI: EPOS Festanschlag erreicht p2638 BI: EPOS Festanschlag außerhalb Überwachungsfenster r2683 CO/BO: EPOS Zustandswort 1 r2686 CO: EPOS Momentenbegrenzung wirksam

9.4.6.6 Sollwertdirektvorgabe (MDI)

Beschreibung Die Funktion Sollwertdirektvorgabe ermöglicht Positionieren (absolut, relativ) und Einrichten (endlos lagegeregelt) mittels direkter Sollwertvorgaben (z. B. über die SPS mittels Prozessdaten). Des Weiteren ist es möglich, während der Verfahrbewegung Einflussnahme auf die Bewegungsparameter zu nehmen (fliegende Sollwertübernahme), sowie einen fliegenden Wechsel zwischen den Modi Einrichten und Positionieren vorzunehmen. Die Betriebsart Sollwertdirektvorgabe (MDI) kann auch bei nicht referenzierter Achse im Modus Positionieren oder Einrichten betrieben werden, sodass unter zu Hilfenahme des "fliegenden Referenzierens" (siehe gesonderten Abschnitt) ein fliegendes Aufsynchronisieren und Nachreferenzieren möglich ist. Die Funktion Sollwertdirektvorgabe wird durch p2647 = 1 aktiviert. Es wird zwischen zwei Modi unterschieden, dem Modus Positionieren (p2653 = 0) und dem Modus Einrichten (p2653 = 1). Im Modus Positionieren kann mit den Parametern (Position, Geschwindigkeit,

Beschleunigung und Verzögerung) eine absolute (p2648 = 1) bzw. relative (p2648 = 0) Positionierung mit dem Parameter p2690 (Festsollwert Position) durchgeführt werden.

Im Modus Einrichten kann mit den Parametern (Geschwindigkeit, Beschleunigung und Verzögerung) ein "endloses" lagegeregeltes Verhalten durchgeführt werden.

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 435

Zwischen den beiden Modi kann fliegend umgeschaltet werden. Bei aktivierter kontinuierlicher Übernahme (p2649 = 1) werden Änderungen der MDI-Parameter sofort übernommen. Andernfalls werden die Werte erst nach positiver Flanke am Binektoreingang p2650 (Sollwertübernahme Flanke) übernommen.

Hinweis Die kontinuierliche Übernahme (p2649 = 1) kann nur bei freier Telegrammprojektierung (p0922 = 999) eingestellt werden. Bei der kontinuierlichen Übernahme ist keine Relativpositionierung zulässig.

Über p2651 (Richtungsvorgabe positiv) und p2652 (Richtungsvorgabe negativ) kann die Positionierrichtung vorgegeben werden. Haben beide Eingänge denselben Zustand, wird bei absoluter Positionierung (p2648 = "1") von Modulo-Achsen (p2577 = "1") der kürzeste Weg gefahren. Um die Positionierung nutzen zu können, muss sich der Antrieb im Zustand Betrieb befinden (r0002 = 0). Zum Start der Positionierung gibt es folgende Möglichkeiten: p2649 ist "1" und positive Flanke auf p2647 p2649 ist "0" und p2647 ist "1"

– positive Flanke auf p2650 oder – positive Flanke auf p2649

RESETSET

x y

1

0

1POWER ON

1

p2690

p2691

p2692

p2693

& 1

Bild 9-26 Sollwertübernahme

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Umrichter-Schrankgeräte 436 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

MDI-Mode bei Verwendung des PROFIdrive-Telegramms 110 Wird der Konnektoreingang p2654 mit einem Wert ≠ 0 belegt (z. B. bei PROFIdrive-Telegramm 110 mit r2059[11], so werden die Steuersignale "Anwahl Positioniertyp", "Richtungsanwahl positiv" und "Richtungsanwahl negativ" intern von diesem versorgt. Vom Wert des Konnektoreingangs werden folgende Kennungen ausgewertet: xx0x = Absolut -> p2648 xx1x = Relativ -> p2648 xx2x = ABS_POS -> p2648, p2651 xx3x = ABS_NEG -> p2648, p2652

Zwischenhalt und Verfahrauftrag verwerfen Der Zwischenhalt wird mit einem 0-Signal an p2640 aktiviert. Nach Aktivierung wird mit der parametrierten Verzögerung (p2620 bzw. p2645) abgebremst. Der aktuelle Verfahrauftrag kann mit einem 0-Signal an p2641 verworfen werden. Nach Aktivierung wird mit der Maximalverzögerung (p2573) abgebremst. Die Funktionen "Zwischenhalt" und "Verfahrauftrag verwerfen" wirken nur in den Betriebsarten "Verfahrsätze" und "Sollwertdirektvorgabe/MDI".

Funktionsplan FP 3618 EPOS - Betriebsart Sollwertdirektvorgabe/MDI, Dynamikwerte FP 3620 EPOS - Betriebsart Sollwertdirektvorgabe/MDI

Parameter p2577 BI: EPOS Modulokorrektur Aktivierung p2642 CI: EPOS Sollwertdirektvorgabe/MDI Positionssollwert p2643 CI: EPOS Sollwertdirektvorgabe/MDI Geschwindigkeitssollwert p2644 CI: EPOS Sollwertdirektvorgabe/MDI Beschleunigungsoverride p2645 CI: EPOS Sollwertdirektvorgabe/MDI Verzögerungsoverride p2648 BI: EPOS Sollwertdirektvorgabe/MDI Positioniertyp p2649 BI: EPOS Sollwertdirektvorgabe/MDI Übernahmeart p2650 BI: EPOS Sollwertdirektvorgabe/MDI Sollwertübernahme Flanke p2651 BI: EPOS Sollwertdirektvorgabe/MDI Richtungsanwahl positiv p2652 BI: EPOS Sollwertdirektvorgabe/MDI Richtungsanwahl negativ p2653 BI: EPOS Sollwertdirektvorgabe/MDI Einrichten Anwahl p2654 CI: EPOS Sollwertdirektvorgabe/MDI Mode–Anpassung p2690 CO: EPOS Position Festsollwert p2691 CO: EPOS Geschwindigkeit Festsollwert p2692 CO: EPOS Beschleunigungsoverride Festsollwert p2693 CO: EPOS Verzögerungsoverride Festsollwert

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 437

9.4.6.7 Tippen

Beschreibung Über den Parameter p2591 kann zwischen "Tippen inkrementell" und "Tippen Geschwindigkeit" umgeschaltet werden. Über die Tipp-Signale p2589 und p2590 werden die Verfahrwege p2587 bzw. p2588 und die Geschwindigkeiten p2585 und p2586 vorgegeben. Die Verfahrwege wirken nur bei "1"-Signal auf p2591 (Tippen inkrementell). Bei p2591 = "0" wird auf den Verfahrbereichsanfang bzw. auf das Verfahrbereichsende mit der vorgegebenen Geschwindigkeit gefahren.

0 0

0 1

1 0

1 1

p 2587

p 2588

0

0 0

0 1

1 0

1 1

p 2585

p 2586

0

p 2591 ( 0 )

0

1

0

1

x y

Store

100 %

100 %

r 2674

r 2673

r 2672

x y

Store [ 3650 . 1 ] p 2657

+ - 1

0

1

1

0

D Q

Q

p 2589 ( 0 )

p 2590 ( 0 )

r 2671 < 1 >

+ 0

1

Bild 9-27 Betriebsart Tippen

Funktionsplan FP 3610 EPOS - Betriebsart Tippen

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Umrichter-Schrankgeräte 438 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Parameter p2585 EPOS Tippen 1 Sollgeschwindigkeit p2586 EPOS Tippen 2 Sollgeschwindigkeit p2587 EPOS Tippen 1 Verfahrweg p2588 EPOS Tippen 2 Verfahrweg p2589 BI: EPOS Tippen 1 Signalquelle p2590 BI: EPOS Tippen 2 Signalquelle p2591 BI: EPOS Tippen inkrementell

9.4.6.8 Zustandssignale Im Folgenden werden die für den Positionierbetrieb relevanten Zustandssignale beschrieben.

Nachführbetrieb aktiv (r2683.0) Das Zustandssignal "Nachführbetrieb aktiv" zeigt an, dass der Nachführbetrieb eingenommen wurde, was durch den Binektoreingang p2655 (Nachführbetrieb) oder durch eine Störung geschehen kann. In diesem Zustand wird der Lagesollwert dem Lageistwert nachgeführt, d. h. Lagesollwert = Lageistwert.

Sollwert steht (r2683.2) Das Zustandssignal "Sollwert steht" zeigt an, dass die Sollgeschwindigkeit den Wert "0" hat. Die Istgeschwindigkeit kann auf Grund eines Schleppfehlers noch von Null abweichen. Während das Zustandssignal den Wert "0" hat, befindet sich ein Fahrauftrag in Bearbeitung.

Verfahrbefehl aktiv (r2684.15) Das Zustandssignal "Verfahrbefehl aktiv" zeigt an, dass ein Verfahrbefehl aktiv ist. Unter einem Verfahrbefehl sind sämtliche Verfahrbewegungen zu verstehen (auch Tippen, Einrichten etc.). Das Zustandssignal bleibt im Gegensatz zum Zustandssignal "Sollwert steht" aktiv, wenn z. B. ein Verfahrbefehl durch Geschwindigkeitsoverride bzw. Zwischenhalt angehalten wurde.

SW-Endschalter + angefahren (r2683.7) SW-Endschalter - angefahren (r2683.6)

Diese Zustandssignale zeigen an, dass die parametrierte negative (p2578/p2580) bzw. positive (p2579/p2581) Fahrbereichsgrenze an– oder überfahren wurde. Sind beide Zustandssignale "0" befindet sich der Antrieb innerhalb der Verfahrbereichsgrenzen.

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 439

Stop Nocken minus aktiv (r2684.13) Stop Nocken plus aktiv (r2684.14)

Diese Zustandssignale zeigen an, dass der "Stop Nocken minus" (p2569) bzw. der "Stop Nocken plus" (p2570) an– oder überfahren wurde. Die Signale werden zurückgesetzt, wenn die Nocken entgegen der Anfahrrichtung verlassen werden.

Achse fährt vorwärts (r2683.4) Achse fährt rückwärts (r2683.5) Achse beschleunigt (r2684.4) Antrieb verzögert (r2684.5) Antrieb steht (r2199.0)

Diese Zustandssignale zeigen den aktuellen Bewegungszustand an. Ist der aktuelle Betrag der Drehzahl kleiner oder gleich p2161, dann wird das Zustandssignal "Antrieb steht" gesetzt, andernfalls gelöscht. Die Signale werden entsprechend gesetzt, wenn der Tippbetrieb, das Referenzpunktfahren oder ein Fahrauftrag aktiv ist.

Nockenschaltsignal 1 (r2683.8) Nockenschaltsignal 2 (r2683.9)

Mit diesen Signalen kann die Funktion elektronischer Nocken realisiert werden. Nockenschaltsignal 1 ist "0", wenn die Lageistposition größer als p2547 ist, andernfalls ist das Signal "1". Nockenschaltsignal 2 ist "0", wenn die Lageistposition größer als p2548 ist, andernfalls ist das Signal "1". Das Signal wird also gelöscht, wenn sich der Antrieb hinter der Nockenschaltposition befindet. Diese Signale werden vom Lageregler ausgelöst.

Direktausgabe 1 (r2683.10) Direktausgabe 2 (r2683.11)

Wenn ein Digitalausgang mit der Funktion "Direktausgabe 1" bzw. "Direktausgabe 2" parametriert ist, kann er durch einen entsprechenden Befehl im Fahrauftrag gesetzt (SET_O) oder rückgesetzt (RESET_O) werden.

Schleppabstand in Toleranz (r2684.8) Beim lagegeregelten Verfahren der Achse wird mit Hilfe eines Modells aus der momentanen Geschwindigkeit und dem eingestellten Kv–Faktor der zulässige Schleppabstand ermittelt. Parameter p2546 (Dynamische Schleppabstandsüberwachung Toleranz) definiert ein dynamisches Schleppabstandsfenster, das die zulässige Abweichung vom errechneten Wert festlegt. Das Zustandssignal zeigt an, ob sich der Schleppabstand innerhalb des Fensters befindet (Zustand 1).

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.4 Erweiterungsfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 440 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Zielposition erreicht (r2684.10) Das Zustandssignal "Zielposition erreicht" zeigt an, dass der Antrieb seine Zielposition am Ende eines Verfahrbefehls erreicht hat. Dieses Signal wird gesetzt, sobald sich die Istposition des Antriebs innerhalb des Positionierfensters (p2544) befindet. Das Signal wird zurückgesetzt, wenn das Positionierfenster verlassen wird. Das Zustandssignal wird unter folgenden Voraussetzungen nicht gesetzt: Am Binektoreingang p2554 (Meldung Verfahrbefehl aktiv) liegt ein "1"-Signal an. Am Binektoreingang p2551 (Meldung Sollwert steht) liegt ein "0"-Signal an. Das Zustandssignal bleibt gesetzt, bis am Binektoreingang p2551 (Meldung Sollwert steht) ein "1"-Signal anliegt.

Referenzpunkt gesetzt (r2684.11) Das Signal wird gesetzt, sobald ein Referenziervorgang erfolgreich beendet wurde. Es wird beim Start des Referenzpunktfahrens zurückgesetzt.

Quittierung Verfahrsatz aktiviert (r2684.12) Mit einer positiven Flanke wird quittiert, dass in der Betriebsart "Verfahrsätze" ein neuer Fahrauftrag oder Sollwert übernommen wurde (gleicher Signal-Pegel wie Binektoreingang p2631 (Fahrauftrag aktivieren)). In der Betriebsart "Sollwertdirektvorgabe / MDI für Einrichten/Positionieren" wird mit einer positiven Flanke quittiert, dass ein neuer Fahrauftrag oder Sollwert übernommen wurde (gleicher Signal-Pegel wie Binektoreingang p2650 (Flanke Sollwertübernahme), wenn Übernahmeart über Flanke angewählt wurde (Binektoreingang p2649 "0"-Signal)).

Geschwindigkeitsbegrenzung aktiv (r2683.1) Überschreitet die aktuelle Sollgeschwindigkeit unter Berücksichtigung des Geschwindigkeitsoverrides die Maximalgeschwindigkeit (p2571), dann wird sie begrenzt und das Zustandssignal gesetzt.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.5 Überwachungs- und Schutzfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 441

9.5 Überwachungs- und Schutzfunktionen

9.5.1 Leistungsteilschutz allgemein

Beschreibung SINAMICS Leistungsteile besitzen einen umfassenden Schutz der Leistungskomponenten.

Tabelle 9- 13 Allgemeiner Schutz der Leistungsteile

Schutz gegen Schutzmaßnahme Reaktion Überwachung mit zwei Schwellen: Erste Schwelle überschritten

A30031, A30032, A30033 Strombegrenzung einer Phase hat angesprochen. Die Pulsung in der betreffenden Phase wird für eine Pulsperiode gesperrt. Bei zu häufiger Überschreitung erfolgt F30017 -> AUS2

Überstrom 1)

Zweite Schwelle überschritten F30001 "Überstrom" -> AUS2

Zwischenkreis- Überspannung 1)

Vergleich der Zwischenkreisspannung mit der Hardware-Abschaltschwelle

F30002 "Überspannung" -> AUS2

Zwischenkreis- Unterspannung 1)

Vergleich der Zwischenkreisspannung mit der Hardware-Abschaltschwelle

F30003 "Unterspannung" -> AUS2

Kurzschluss 1) Zweite Schwelle der Überwachung auf Überstrom Uce-Überwachung der IGBT-Module

F30001 "Überstrom" -> AUS2 F30022 "Überwachung Uce" -> AUS2

Erdschluss Überwachung der Summe aller Phasenströme

Nach Überschreitung der Schwelle in p0287: F30021 "Leistungsteil: Erdschluss" -> AUS2 Hinweis: Die Summe aller Phasenströme wird in r0069[6] angezeigt, der Wert in p0287[1] muss zum Betrieb größer eingestellt sein als die Summe der Phasenströme bei intakter Isolierung.

Netz-Phasenausfall-erkennung 1)

F30011 "Netzphasenausfall im Hauptstromkreis" -> AUS2

1) Die Überwachungsschwellen sind fest im Umrichter hinterlegt und können anwenderseitig nicht verändert werden.

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.5 Überwachungs- und Schutzfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 442 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.5.2 Thermische Überwachungen und Überlastreaktionen

Beschreibung Vordergründige Aufgabe bei der thermischen Leistungsteilüberwachung ist, kritische Zustände zu erkennen. Es stehen nach Überschreiten von Warnschwellen parametrierbare Reaktionsmöglichkeiten zur Verfügung, die ein weiteres Betreiben (z. B. mit reduzierter Leistung) ermöglichen und ein sofortiges Abschalten verhindern. Die Parametriermöglichkeiten stellen dabei jedoch nur Eingriffe unterhalb der Abschaltschwellen dar, die Anwenderseitig nicht verändert werden können. Folgende thermische Überwachungen stehen zur Verfügung: i²t –Überwachung – A07805 – F30005

Die i²t -Überwachung dient dem Schutz von Komponenten, die eine im Vergleich zu den Halbleitern große thermische Zeitkonstante aufweisen. Eine Überlast im Hinblick auf i²t liegt vor, wenn die Umrichterauslastung r0036 einen Wert größer 100 % anzeigt (Auslastung in % bezogen auf Nennbetrieb).

Kühlkörpertemperatur – A05000 – F30004 Die Überwachung der Kühlkörpertemperatur r0037 der Leistungshalbleiter (IGBT).

Chip-Temperatur – A05001 – F30025 Zwischen der Sperrschicht des IGBT und dem Kühlkörper können erhebliche Temperaturdifferenzen auftreten. Diese Differenzen werden durch die Chiptemperatur r0037 berücksichtigt und überwacht.

Bei Auftreten einer Überlast hinsichtlich einer dieser drei Überwachungen erfolgt zuerst eine Warnung. Die Warnschwelle p0294 (i²t-Überwachung) ist relativ zu den Abschaltwerten parametrierbar.

Beispiel Die Warnschwelle für die Temperaturüberwachung der Chiptemperatur ist ab Werk auf 15 Kelvin (K) eingestellt, für die Temperaturüberwachung des Kühlkörpers und der Zuluft sind 5 K eingestellt. D.h., dass 15 K bzw. 5 K unterhalb der Abschaltschwelle die Warnung "Übertemperatur, Überlast" ausgelöst wird. Gleichzeitig mit der Warnung erfolgt die Einleitung der parametrierten Reaktionen über p0290. Mögliche Reaktionen dabei sind: Reduktion der Pulsfrequenz (p0290 = 2, 3)

Dies ist eine sehr wirksame Methode Verluste im Leistungsteil zu reduzieren, da die Schaltverluste einen sehr hohen Anteil an den Gesamtverlusten aufweisen. In vielen Anwendungsfällen kann eine temporäre Verringerung der Pulsfrequenz zu Gunsten einer Aufrechterhaltung des Prozesses toleriert werden. Nachteil: Durch die Pulsfrequenzreduktion wird die Stromwelligkeit erhöht, das eine Vergrößerung des Momentenrippels an der Motorwelle (bei kleinem Trägheitsmoment) und eine Erhöhung des Geräuschpegels zur Folge haben kann. Auf die Dynamik des Stromregelkreises hat die Pulsfrequenzreduktion keinen Einfluss, da die Abtastzeit der Stromregelung konstant bleibt!

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.5 Überwachungs- und Schutzfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 443

Reduktion der Ausgangsfrequenz (p0290 = 0, 2) Diese Variante ist dann vorteilhaft, wenn eine Pulsfrequenzreduktion nicht erwünscht ist bzw. die Pulsfrequenz bereits auf die niedrigste Stufe gestellt ist. Weiterhin sollte die Last eine lüfterähnliche Charakteristik haben, d.h. eine quadratische Momentenkennlinie bei fallender Drehzahl. Die Reduzierung der Ausgangsfrequenz bewirkt dabei eine deutliche Verringerung des Umrichter- Ausgangstroms, und führt damit ebenfalls zu einer Verringerung der Verluste im Leistungsteil.

Keine Reduktion (p0290 = 1) Diese Option sollte gewählt werden, wenn weder eine Pulsfrequenzreduktion noch eine Verringerung des Ausgangsstroms in Frage kommen. Der Umrichter verändert dabei seinen Arbeitspunkt nach Überschreiten der Warnschwelle nicht, so dass der Antrieb bis zum Erreichen der Abschaltwerte weiter betrieben werden kann. Nach Erreichung der Abschaltschwelle schaltet sich der Umrichter mit der Störung "Übertemperatur, Überlast" ab. Die Zeit bis zur Abschaltung ist jedoch nicht definiert und hängt von der Höhe der Überlast ab. Es kann lediglich die Warnschwelle verändert werden, um damit eine frühere Warnung zu erhalten, und gegebenenfalls von außen in den Antriebsprozess einzugreifen (z. B. Lastreduktion, Absenken der Umgebungstemperatur).

Funktionsplan FP 8014 Thermische Überwachung Leistungsteil

Parameter r0036 Leistungsteil Überlast r0037 Temperaturen Leistungsteil p0290 Leistungsteil-Überlastreaktion r0293 Leistungsteil Warnschwelle Modelltemperatur p0294 Warnschwelle i²t-Überlast Leistungsteil r2135.13 Störung thermische Überlast Leistungsteil r2135.15 Warnung thermische Überlast Leistungsteil

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.5 Überwachungs- und Schutzfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 444 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.5.3 Blockierschutz

Beschreibung Die Störmeldung "Motor blockiert" wird nur dann ausgelöst, wenn die Drehzahl des Antriebes unterhalb der einstellbaren Drehzahlschwelle in p2175 liegt. Bei Vektorregelung muss noch die Bedingung erfüllt sein, dass sich der Drehzahlregler an der Begrenzung befindet, bei U/f-Steuerung muss die Stromgrenze erreicht sein. Nach Ablauf der Einschaltverzögerung (p2177) wird die Meldung "Motor blockiert" und die Störung F07900 erzeugt. Über p2144 kann die Freigabe der Blockierüberwachung deaktiviert werden.

Bild 9-28 Blockierschutz

Funktionsplan FP 8012 Meldungen und Überwachungen -Drehmomentmeldungen, Motor

blockiert/gekippt

Parameter p2144 BI: Motor Blockierüberwachung Freigabe (negiert) p2175 Motor blockiert Drehzahlschwelle p2177 Motor blockiert Verzögerungszeit

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.5 Überwachungs- und Schutzfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 445

9.5.4 Kippschutz (nur bei Vektorregelung)

Beschreibung Wenn bei Drehzahlregelung mit Geber die in p1744 eingestellte Drehzahlschwelle für die Kipperkennung überschritten wird, dann wird r1408.11 (Drehzahladaption Drehzahlabweichung) gesetzt. Wenn im Bereich kleiner Drehzahlen (kleiner p1755 x (100 % - p1756)) der in p1745 eingestellte Fehlerschwellwert überschritten wird, dann wird r1408.12 (Motor gekippt) gesetzt. Wenn eines der beiden Signale gesetzt ist, so wird nach der Verzögerungszeit in p2178 die Störung F07902 (Motor gekippt) ausgelöst.

T 0

F7902

r2198.7

p2178 (0.010)0.000... 1.000 s

≥1

r1408.12

r1408.11

0.00...210 000.00 1/minp1744 (100.00)

p1745 (5.0)0.0...1000.0 %

Bild 9-29 Kippschutz

Funktionsplan FP 6730 Stromregelung FP 8012 Meldungen und Überwachungen -Drehmomentmeldungen, Motor

blockiert/gekippt

Parameter r1408 CO/BO: Regelungs-Zustandswort 3 p1744 Motormodell Drehzahlschwelle Kipperkennung p1745 Motormodell Fehlerschwellwert Kipperkennung p1755 Motormodell Umschaltdrehzahl geberloser Betrieb p1756 Motormodell Umschaltdrehzahl Hysterese geberloser Betrieb p2178 Motor gekippt Verzögerungszeit

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.5 Überwachungs- und Schutzfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte 446 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.5.5 Thermischer Motorschutz

9.5.5.1 Beschreibung

Beschreibung Vordergründige Aufgabe bei dem thermischen Motorschutz ist, kritische Zustände zu erkennen. Es stehen nach Überschreiten von Warnschwellen parametrierbare Reaktionsmöglichkeiten zur Verfügung (p0610), die ein weiteres Betreiben (z. B. mit reduzierter Leistung) ermöglichen und ein sofortiges Abschalten verhindern. Der Schutz kann auch ohne Temperatursensor (p4100 = 0) wirksam erfolgen. Die

Temperaturen verschiedener Motorteile (Ständer, Eisen, Rotor) werden dabei indirekt durch ein Temperaturmodell ermittelt.

Durch den Anschluss von Temperatursensoren wird die Temperatur am Motor direkt ermittelt. Beim Wiedereinschalten bzw. nach Netzausfall stehen somit genaue Anfangstemperaturen sofort zur Verfügung.

9.5.5.2 Temperaturanschluss an der Kundenklemmenleiste TM31 (Option G60)

Temperaturerfassung über KTY Der Anschluss erfolgt in Durchlassrichtung der Diode an der Kundenklemmenleiste (TM31) an den Klemmen X522:7 (Temp+) und X522:8 (Temp-). Der gemessene Temperaturwert wird auf einen Bereich von –140 °C ... +248 °C begrenzt und der weiteren Auswertung zur Verfügung gestellt. Einstellung des Temperatursensortyps KTY: p4100 = 2 Aktivieren der Motortemperaturerfassung über externen Sensor: p0600 = 10

Bei Vorhandensein einer Kundenklemmenleiste TM31 und nach Ablauf der Inbetriebnahme ist die Quelle für den externen Sensor auf die Kundenklemmenleiste eingestellt (p0603 = (TM31) r4105).

Temperaturerfassung über PTC Der Anschluss erfolgt an der Kundenklemmenleiste (TM31) Klemme X522:7/8. Der Schwellenwert für die Umschaltung auf Warnung bzw. Störung liegt bei 1650 Ω. Beim Überschreiten der Schwelle wird intern von einem künstlich erzeugten Temperaturwert von -50 °C auf +250 °C gewechselt und dieser Wert der weiteren Auswertung zur Verfügung gestellt. Einstellung des Temperatursensortyps PTC: p4100 = 1 Aktivieren der Motortemperaturerfassung über externen Sensor: p0600 = 10

Bei Vorhandensein einer Kundenklemmenleiste TM31 und nach Ablauf der Inbetriebnahme ist die Quelle für den externen Sensor auf die Kundenklemmenleiste eingestellt (p0603 = (TM31) r4105).

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.5 Überwachungs- und Schutzfunktionen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 447

9.5.5.3 Temperaturanschluss an einem Sensor Module (Option K46, K48, K50)

Temperaturerfassung über KTY Der Anschluss erfolgt in Durchlassrichtung der Diode am Sensor Module an den entsprechenden Klemmen Temp- und Temp+ (siehe entsprechenden Abschnitt im Kapitel "Elektrische Installation"). Aktivieren der Motortemperaturerfassung über Geber 1: p0600 = 1. Einstellung des Temperatursensortyps KTY: p0601 = 2

Temperaturerfassung über PTC Der Anschluss erfolgt am Sensor Module an den entsprechenden Klemmen Temp- und Temp+ (siehe entsprechenden Abschnitt im Kapitel "Elektrische Installation"). Der Schwellenwert für die Umschaltung auf Warnung bzw. Störung liegt bei 1650 Ω. Aktivieren der Motortemperaturerfassung über Geber 1: p0600 = 1. Einstellung des Temperatursensortyps PTC: p0601 = 1

9.5.5.4 Temperaturanschluss direkt am Control Interface Module

Temperaturerfassung über KTY Der Anschluss erfolgt in Durchlassrichtung der Diode am Control Interface Module an den Klemmen X41:3 (Temp-) und X41:4 (Temp+). Aktivieren der Motortemperaturerfassung über Motor Module: p0600 = 11. Einstellung des Temperatursensortyps KTY: p0601 = 2

Temperaturerfassung über PTC Der Anschluss erfolgt am Control Interface Module an den Klemmen X41:3 (Temp-) und X41:4 (Temp+). Der Schwellenwert für die Umschaltung auf Warnung bzw. Störung liegt bei 1650 Ω. Aktivieren der Motortemperaturerfassung über Motor Module: p0600 = 11. Einstellung des Temperatursensortyps PTC: p0601 = 1

Temperaturerfassung über PT100 Der Anschluss erfolgt am Control Interface Module an den Klemmen X41:3 (Temp-) und X41:4 (Temp+). Eine Einstellung des Temperaturoffsets für den PT100-Messwert kann über p0624 erfolgen. Aktivieren der Motortemperaturerfassung über Motor Module: p0600 = 11. Einstellung des Temperatursensortyps PT100: p0601 = 5

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Umrichter-Schrankgeräte 448 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

9.5.5.5 Temperatursensorauswertung

Temperaturerfassung über KTY bzw. PT100 Bei Erreichen der Warnschwelle (einstellbar über p0604, Auslieferzustand 130 °C) wird

die Warnung A07910 ausgelöst. Über Parameter p0610 kann eingestellt werden, wie der Antrieb auf die ausgelöste Warnung reagieren soll: – 0: Keine Reaktion, Nur Warnung, Keine Reduzierung von I_max – 1: Warnung mit Reduzierung von I_max und Störung (F07011) – 2: Warnung und Störung (F07011), Keine Reduzierung von I_max

Bei Erreichen der Störschwelle (einstellbar über p0605, Auslieferzustand 145 °C) wird in Verbindung mit der Einstellung in p0610 die Störung F07011 ausgelöst.

Temperaturerfassung über PTC Nach dem Ansprechen des PTC wird die Warnung A07910 ausgelöst. Nach Ablauf der Wartezeit in p0606 wird die Störung F07011 ausgelöst.

Sensorüberwachung auf Drahtbruch bzw. Kurzschluss Liegt der Temperaturwert der Überwachung Motortemperatur außerhalb des vorgesehenen Bereiches von -140 °C ... +250 °C, so liegt ein Drahtbruch bzw. Kurzschluss der Sensorleitung vor, es wird die Warnung A07015 "Motortemperatursensor Warnung" ausgelöst. Nach Ablauf der Wartezeit in p0607 wird die Störung F07016 "Motortemperatursensor Störung" ausgelöst. Die Störung F07016 kann durch p0607 = 0 ausgeblendet werden. Falls ein Asynchronmotor angeschlossen ist, fährt der Antrieb mit den errechneten Daten des thermischen Motormodells weiter. Wenn erkannt wird, dass der in p0600 eingestellte Motortemperatursensor nicht angeschlossen ist, dann wird die Warnung A07820 "Temperatursensor nicht angeschlossen" ausgelöst.

9.5.5.6 Funktionsplan FP 8016 Thermische Überwachung Motor FP 9576 TM31 - Temperaturauswertung KTY/PTC FP 9577 TM31 - Sensorüberwachung KTY/PTC

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.5 Überwachungs- und Schutzfunktionen

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9.5.5.7 Parameter p0600 Motortemperatursensor für Überwachung p0601 Motortemperatursensor Sensortyp p0604 Motorübertemperatur Warnschwelle p0605 Motorübertemperatur Störschwelle p0606 Motorübertemperatur Zeitstufe p0607 Temperatursensorfehler Zeitstufe p0610 Motorübertemperatur Reaktion p4100 TM31 Temperaturauswertung Sensortyp r4105 CO: TM31 Temperaturauswertung Istwert

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen 9.5 Überwachungs- und Schutzfunktionen

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 451

Diagnose / Störungen und Warnungen 1010.1 Inhalt dieses Kapitels

Dieses Kapitel behandelt: Hinweise für mögliche Ursachenbeseitigung im Fehlerfall Service- und Support der Siemens AG

M~

-A60

576

8

910

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte 452 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

10.2 Diagnose

Beschreibung Dieser Abschnitt beschreibt Vorgehensweisen zur Eingrenzung von Fehlerursachen und die zur Beseitigung notwendigen Maßnahmen.

Hinweis Sollten Fehler oder Fehlfunktionen am Gerät auftreten, so sind die möglichen Ursachen sorgfältig zu überprüfen und geeignete Gegenmaßnahmen zu treffen. Können die Ursachen der Fehler nicht gefunden werden oder werden defekte Teile entdeckt, sollte der Siemens Service von Ihrer Zweigniederlassung oder von Ihrem Vertriebsstützpunkt unter genauer Beschreibung der Fehlerumstände kontaktiert werden.

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 453

10.2.1 Diagnose über LEDs

Control Unit (-A10)

Tabelle 10- 1 Beschreibung der LEDs der Control Unit

LED Farbe Zustand Beschreibung --- AUS Elektronikstromversorgung fehlt oder ist außerhalb des zulässigen

Toleranzbereiches. Dauerlicht Die Komponente ist betriebsbereit und zyklische DRIVE-CLiQ-

Kommunikation findet statt. Control Unit wartet auf die Erstinbetriebnahme.

Grün

Blinklicht 2 Hz Schreiben auf CompactFlash Card. Dauerlicht Es liegt mindestens eine Störung von dieser Komponente an. Rot Blinklicht 0,5 Hz CompactFlash Card ist nicht gesteckt.

Bootfehler (z. B. Firmware kann nicht in das RAM geladen werden).

Grün Rot Blinklicht 0,5 Hz

Control Unit ist betriebsbereit. Es fehlen aber Software-Lizenzen.

Dauerlicht Systemhochlauf und DRIVE-CLiQ-Kommunikation wird aufgebaut. Blinklicht 0,5 Hz Firmware-Update der angeschlossenen DRIVE-CLiQ-

Komponenten läuft.

RDY (Ready)

Orange

Blinklicht 2 Hz Firmware-Update der Komponenten ist abgeschlossen. Warten auf POWER ON der jeweiligen Komponente.

--- AUS Zyklische Kommunikation hat (noch) nicht stattgefunden. Hinweis: Der PROFIdrive ist kommunikationsbereit, wenn die Control Unit betriebsbereit ist (siehe LED RDY).

Dauerlicht Zyklische Kommunikation findet statt. Grün Blinklicht 0,5 Hz Zyklische Kommunikation findet noch nicht vollständig statt.

Mögliche Ursachen: - Der Controller überträgt keine Sollwerte. - Bei taktsynchronem Betrieb wird kein oder ein fehlerhaftes Global Control (GC) vom Controller übertragen.

Rot Dauerlicht Zyklische Kommunikation wurde unterbrochen.

DP1 (PROFIdrive zyklischer Betrieb)

Orange Blinklicht 2 Hz Firmware Checksummenfehler (CRC-Fehler). --- AUS Elektronikstromversorgung außerhalb des zulässigen

Toleranzbereiches. Die Komponente ist nicht betriebsbereit. Option Board nicht vorhanden oder kein zugehöriges Antriebsobjekt angelegt.

Dauerlicht Option Board ist betriebsbereit. Grün Blinklicht 0,5 Hz Abhängig vom eingesetzten Option Board.

OPT (Option)

Rot Dauerlicht Es liegt mindestens eine Störung von dieser Komponente an. Option Board nicht bereit (z. B. nach dem Einschalten).

MOD --- AUS Reserviert

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte 454 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Kundenklemmenleiste TM31 (-A60)

Tabelle 10- 2 Beschreibung der LEDs der TM31

LED Farbe Zustand Beschreibung --- AUS Elektronikstromversorgung fehlt oder ist außerhalb des zulässigen

Toleranzbereiches. Grün Dauerlicht Die Komponente ist betriebsbereit und zyklische DRIVE-CLiQ-

Kommunikation findet statt. Orange Dauerlicht Die DRIVE-CLiQ-Kommunikation wird aufgebaut. Rot Dauerlicht Es liegt mindestens eine Störung von dieser Komponente an.

Hinweis: Die LED wird unabhängig vom Umprojektieren der entsprechenden Meldungen angesteuert.

Blinklicht 0,5 Hz Firmware-Download wird durchgeführt. Grün Rot Blinklicht 2 Hz Firmware-Download ist abgeschlossen. Warten auf POWER ON.

RDY

Grün Orange oder Rot Orange

Blinklicht 2 Hz Erkennung der Komponente über LED ist aktiviert (p0154). Hinweis: Die beiden Möglichkeiten hängen vom Zustand der LED beim Aktivieren über p0154 = 1 ab.

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 455

Control Interface Module – Schnittstellenbaugruppe im Power Module (-T1)

Tabelle 10- 3 Beschreibung der LEDs "READY" und "DC LINK" auf dem Control Interface Module

LED, Zustand READY DC LINK

Beschreibung

Aus Aus Elektronikstromversorgung fehlt oder ist außerhalb des zulässigen Toleranzbereiches.Aus Die Komponente ist betriebsbereit und zyklische DRIVE-CLiQ-Kommunikation findet

statt. Orange Die Komponente ist betriebsbereit und zyklische DRIVE-CLiQ-Kommunikation findet

statt. Die Zwischenkreisspannung liegt an.

Grün

Rot Die Komponente ist betriebsbereit und zyklische DRIVE-CLiQ-Kommunikation findet statt. Die Zwischenkreisspannung ist zu hoch.

Orange Orange Die DRIVE-CLiQ-Kommunikation wird aufgebaut. Rot --- Es liegt mindestens eine Störung von dieser Komponente an.

Hinweis: Die LED wird unabhängig vom Umprojektieren der entsprechenden Meldungen angesteuert.

Blinklicht 0,5 Hz: Grün Rot

--- Firmware-Download wird durchgeführt.

Blinklicht 2 Hz: Grün Rot

--- Firmware-Download ist abgeschlossen. Warten auf POWER ON.

Blinklicht 2 Hz: Grün Orange oder Rot Orange

--- Erkennung der Komponente über LED ist aktiviert (p0124). Hinweis: Die beiden Möglichkeiten hängen vom Zustand der LED beim Aktivieren über p0124 = 1 ab.

Tabelle 10- 4 Bedeutung der LED "POWER OK" auf dem Control Interface Module

LED Farbe Zustand Beschreibung Aus Zwischenkreisspannung < 100 V und Spannung an -X9:1/2 kleiner 12

V. Ein Die Komponente ist betriebsbereit.

POWER OK Grün

Blinklicht Es liegt eine Störung an. Falls nach einem POWER ON das Blinklicht weiterhin ansteht, kontaktieren Sie den SIEMENS-Service.

WARNUNG

Unabhängig vom Zustand der LED "DC LINK" kann immer gefährliche Zwischenkreisspannung anliegen. Die Warnhinweise auf der Komponente sind zu beachten!

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte 456 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Control Interface Module – Schnittstellenbaugruppe im Power Module (-G1)

Tabelle 10- 5 Beschreibung der LEDs "READY" und "DC LINK" auf dem Control Interface Module

LED, Zustand READY DC LINK

Beschreibung

Aus Aus Elektronikstromversorgung fehlt oder ist außerhalb des zulässigen Toleranzbereiches.Aus Die Komponente ist betriebsbereit und zyklische DRIVE-CLiQ-Kommunikation findet

statt. Orange Die Komponente ist betriebsbereit und zyklische DRIVE-CLiQ-Kommunikation findet

statt. Die Zwischenkreisspannung liegt an.

Grün

Rot Die Komponente ist betriebsbereit und zyklische DRIVE-CLiQ-Kommunikation findet statt. Die Zwischenkreisspannung ist zu hoch.

Orange Orange Die DRIVE-CLiQ-Kommunikation wird aufgebaut. Rot --- Es liegt mindestens eine Störung von dieser Komponente an.

Hinweis: Die LED wird unabhängig vom Umprojektieren der entsprechenden Meldungen angesteuert.

Blinklicht 0,5 Hz: Grün Rot

--- Firmware-Download wird durchgeführt.

Blinklicht 2 Hz: Grün Rot

--- Firmware-Download ist abgeschlossen. Warten auf POWER ON.

Blinklicht 2 Hz: Grün Orange oder Rot Orange

--- Erkennung der Komponente über LED ist aktiviert (p0124). Hinweis: Die beiden Möglichkeiten hängen vom Zustand der LED beim Aktivieren über p0124 = 1 ab.

Tabelle 10- 6 Bedeutung der LED "POWER OK" auf dem Control Interface Module

LED Farbe Zustand Beschreibung Aus Zwischenkreisspannung < 100 V und Spannung an -X9:1/2 kleiner 12

V. Ein Die Komponente ist betriebsbereit.

POWER OK Grün

Blinklicht Es liegt eine Störung an. Falls nach einem POWER ON das Blinklicht weiterhin ansteht, kontaktieren Sie den SIEMENS-Service.

WARNUNG

Unabhängig vom Zustand der LED " DC LINK " kann immer gefährliche Zwischenkreisspannung anliegen. Die Warnhinweise auf der Komponente sind zu beachten!

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

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VSM - Schnittstellenbaugruppe im Active Interface Module (-A2)

Tabelle 10- 7 Beschreibung der LEDs des Voltage Sensing Module

LED Farbe Zustand Beschreibung --- Aus Elektronikstromversorgung fehlt oder ist außerhalb des zulässigen

Toleranzbereiches. Grün Dauerlicht Die Komponente ist betriebsbereit und zyklische DRIVE-CLiQ-

Kommunikation findet statt. Orange Dauerlicht Die DRIVE-CLiQ-Kommunikation wird aufgebaut. Rot Dauerlicht Es liegt mindestens eine Störung von dieser Komponente an.

Hinweis: Die LED wird unabhängig vom Umprojektieren der entsprechenden Meldungen angesteuert.

Blinklicht 0,5 Hz Firmware-Download wird durchgeführt. Grün Rot Blinklicht 2 Hz Firmware-Download ist abgeschlossen. Warten auf POWER ON.

RDY

Grün Orange oder Rot Orange

Blinklicht 2 Hz Erkennung der Komponente über LED ist aktiviert (p0144). Hinweis: Die beiden Möglichkeiten hängen vom Zustand der LED beim Aktivieren über p0144 = 1 ab.

SMC10 – Geberauswertung (-B81)

Tabelle 10- 8 Beschreibung der LEDs des SMC10

LED Farbe Zustand Beschreibung --- AUS Elektronikstromversorgung fehlt oder ist außerhalb des zulässigen

Toleranzbereiches. Grün Dauerlicht Die Komponente ist betriebsbereit und zyklische DRIVE-CLiQ-

Kommunikation findet statt. Orange Dauerlicht Die DRIVE-CLiQ-Kommunikation wird aufgebaut. Rot Dauerlicht Es liegt mindestens eine Störung von dieser Komponente an.

Hinweis: Die LED wird unabhängig vom Umprojektieren der entsprechenden Meldungen angesteuert.

Blinklicht 0,5 Hz Firmware-Download wird durchgeführt. Grün Rot Blinklicht 2 Hz Firmware-Download ist abgeschlossen. Warten auf POWER ON.

RDY

Grün Orange oder Rot Orange

Blinklicht 2 Hz Erkennung der Komponente über LED ist aktiviert (p0144). Hinweis: Die beiden Möglichkeiten hängen vom Zustand der LED beim Aktivieren über p0144 = 1 ab.

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte 458 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

SMC20 – Geberauswertung (-B82)

Tabelle 10- 9 Beschreibung der LEDs des SMC20

LED Farbe Zustand Beschreibung --- AUS Elektronikstromversorgung fehlt oder ist außerhalb des zulässigen

Toleranzbereiches. Grün Dauerlicht Die Komponente ist betriebsbereit und zyklische DRIVE-CLiQ-

Kommunikation findet statt. Orange Dauerlicht Die DRIVE-CLiQ-Kommunikation wird aufgebaut. Rot Dauerlicht Es liegt mindestens eine Störung von dieser Komponente an.

Hinweis: Die LED wird unabhängig vom Umprojektieren der entsprechenden Meldungen angesteuert.

Blinklicht 0,5 Hz Firmware-Download wird durchgeführt. Grün Rot Blinklicht 2 Hz Firmware-Download ist abgeschlossen. Warten auf POWER ON.

RDY

Grün Orange oder Rot Orange

Blinklicht 2 Hz Erkennung der Komponente über LED ist aktiviert (p0144). Hinweis: Die beiden Möglichkeiten hängen vom Zustand der LED beim Aktivieren über p0144 = 1 ab.

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 459

SMC30 – Geberauswertung (-B83)

Tabelle 10- 10 Beschreibung der LEDs des SMC30

LED Farbe Zustand Beschreibung --- AUS Elektronikstromversorgung fehlt oder ist außerhalb des zulässigen

Toleranzbereiches. Grün Dauerlicht Die Komponente ist betriebsbereit und zyklische DRIVE-CLiQ-

Kommunikation findet statt. Orange Dauerlicht Die DRIVE-CLiQ-Kommunikation wird aufgebaut. Rot Dauerlicht Es liegt mindestens eine Störung von dieser Komponente an.

Hinweis: Die LED wird unabhängig vom Umprojektieren der entsprechenden Meldungen angesteuert.

Blinklicht 0,5 Hz Firmware-Download wird durchgeführt. Grün Rot Blinklicht 2 Hz Firmware-Download ist abgeschlossen. Warten auf POWER ON.

RDY

Grün Orange oder Rot Orange

Blinklicht 2 Hz Erkennung der Komponente über LED ist aktiviert (p0144). Hinweis: Die beiden Möglichkeiten hängen vom Zustand der LED beim Aktivieren über p0144 = 1 ab.

--- AUS Elektronikstromversorgung fehlt oder ist außerhalb des zulässigen Toleranzbereiches. Spannungsversorgung ≤ 5 V.

OUT>5 V

Orange Dauerlicht Elektronikstromversorgung für Messsystem ist vorhanden. Spannungsversorgung > 5 V. Achtung: Es muss sichergestellt sein, dass der angeschlossene Geber mit 24 V Spannungsversorgung betrieben werden darf. Der Betrieb eines für 5 V-Anschluss vorgesehenen Gebers an 24 V kann zur Zerstörung der Geberelektronik führen.

CBE20 – Communication Board Ethernet (Option G33)

Tabelle 10- 11 Beschreibung der LEDs des CBE20

LED Farbe Zustand Beschreibung --- AUS Elektronikstromversorgung fehlt oder ist außerhalb des zulässigen

Toleranzbereiches. Link Port

Grün Dauerlicht Ein anderes Gerät ist an Port x angeschlossen und die physikalische Verbindung besteht.

--- AUS Elektronikstromversorgung fehlt oder ist außerhalb des zulässigen Toleranzbereiches.

Activity Port

Gelb Dauerlicht Daten werden an Port x empfangen bzw. versendet.

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte 460 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

LED Farbe Zustand Beschreibung --- AUS Wenn Link Port-LED Grün:

Die CBE20 läuft fehlerfrei, Datenaustausch zum konfigurierten IO-Controller läuft.

Blinklicht - Die Ansprechüberwachungszeit ist abgelaufen. - Die Kommunikation ist unterbrochen. - Die IP-Adresse ist falsch. - Falsche Projektierung oder keine Projektierung. - Falsche Parametrierung. - Falscher oder fehlender Gerätename. - IO-Controller nicht vorhanden/ausgeschaltet, aber Ethernet-Verbindung steht. - Sonstige CBE20-Fehler

Fault

Rot

Dauerlicht Busfehler des CBE20 - Keine physikalische Verbindung zu einem Subnetz/Switch. - Falsche Übertragungsgeschwindigkeit. - Vollduplex-Übertragung ist nicht aktiviert.

--- AUS Wenn Link Port-LED Grün: Tasksystem der Control Unit ist nicht auf IRT-Takt synchronisiert. Es wird ein interner Ersatztakt generiert.

Blinklicht Tasksystem der Control Unit hat sich auf IRT-Takt synchronisiert und Datenaustausch läuft.

Sync

Grün

Dauerlicht Tasksystem und MC-PLL auf IRT-Takt synchronisiert. --- AUS Elektronikstromversorgung fehlt oder ist außerhalb des zulässigen

Toleranzbereichs. Communication Board defekt oder nicht gesteckt.

Dauerlicht Communication Board ist betriebsbereit und zyklische Kommunikation findet statt.

Grün

Blinklicht 0,5 Hz Das Communication Board ist betriebsbereit, aber eine zyklische Kommunikation findet noch nicht statt. Mögliche Ursachen: - Es liegt mindestens eine Störung vor. - Die Kommunikation befindet sich im Aufbau.

Dauerlicht Eine zyklische Kommunikation über PROFINET läuft noch nicht. Eine azyklische Kommunikation ist jedoch möglich. SINAMICS wartet auf ein Parametrier-/Konfigurations-Telegramm.

Blinklicht 0,5 Hz Der Firmware-Download in das CBE20 wurde mit Fehler beendet. Mögliche Ursachen: - Das CBE20 ist defekt. - Die Speicherkarte der Control Unit ist defekt. Das CBE20 ist in diesem Zustand nicht nutzbar.

Rot

Blinklicht 2,5 Hz Die Kommunikation zwischen der Control Unit und dem CBE20 ist gestört. Mögliche Ursachen: - Das CBE20 wurde nach dem Hochlauf gezogen. - Das CBE20 ist defekt.

OPT auf der Control Unit

Orange Blinklicht 2,5 Hz Firmware-Download wird durchgeführt.

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 461

10.2.2 Diagnose über Parameter

Alle Objekte: Wichtige Diagnoseparameter (Details siehe Listenhandbuch)

Name Parameter Beschreibung Störcode r0945 Anzeige der Nummer der Störung. Index 0 stellt den jüngsten Störfall (zuletzt aufgetretene Störung) dar. Störzeit gekommen in Millisekunden r0948 Anzeige der Systemlaufzeit in ms, bei der die Störung aufgetreten ist. Störwert r0949 Anzeige der Zusatzinformation der aufgetretenen Störung. Diese Information wird zur Feindiagnose der Störung benötigt. Störzeit behoben in Millisekunden r2109 Anzeige der Systemlaufzeit in ms, bei der die Störung behoben wurde. Warnzeit gekommen in Millisekunden r2123 Anzeige der Systemlaufzeit in ms, bei der die Warnung aufgetreten ist. Warnwert r2124 Anzeige der Zusatzinformation der aufgetretenen Warnung. Diese Information wird zur Feindiagnose der Warnung benötigt. Warnzeit behoben in Millisekunden r2125 Anzeige der Systemlaufzeit in ms, bei der die Warnung behoben wurde.

Control Unit: Wichtige Diagnoseparameter (Details siehe Listenhandbuch)

Name Parameter Beschreibung Control Unit Betriebsanzeige r0002 Betriebsanzeige für die Control Unit Control Unit Firmware Version r0018 Anzeige der Firmware Version der Control Unit. Der Parameterbeschreibung im Listenhandbuch können die Anzeigeparameter der Firmwareversion der anderen angeschlossenen Komponenten entnommen werden. Digitaleingänge Klemmenistwert r0721 Anzeige des Istwertes an den Digitaleingangsklemmen der CU. Dieser Parameter stellt den Istwert unbeeinflusst vom Simulationsbetrieb der Digitaleingänge dar. Status Digitaleingänge (CU) r0722 Anzeige Status Digitaleingänge der CU. Dieser Parameter stellt den Status der Digitaleingänge unter Beeinflussung des Simulationsbetriebs der Digitaleingänge dar. Status Digitalausgänge (CU) r0747 Anzeige des Status der Digitalausgänge der CU. Dieser Parameter stellt den Status der Digitaleingänge unter Beeinflussung des Simulationsbetriebs der Digitaleingänge dar. Profibus Zustand r2054 Zustandsanzeige für die Profibusschnittstelle

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte 462 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Name Parameter Beschreibung Systembelastung r9976[0..7] Anzeige der Systembelastung. Die einzelnen Werte (Rechenlast und zyklische Last) werden über kurze Zeitabschnitte gemessen, daraus das Maximum, das Minimum und der gemittelte Wert gebildet und in den entsprechenden Indizes angezeigt. Außerdem wird der Grad der Speicherauslastung von Daten- und Programmspeicher angezeigt.

Einspeisung: Wichtige Diagnoseparameter (Details siehe Listenhandbuch)

Name Parameter Beschreibung Betriebsanzeige r0002 Der Wert gibt Auskunft über den aktuellen Betriebszustand und die Bedingungen um den nächsten Zustand zu erreichen. Eingangsspannung geglättet r0025 Anzeige des geglätteten Istwertes der Eingangsspannung. Diese Spannung liegt am Netzanschluss der Eingangsspannung an. Zwischenkreisspannung geglättet r0026 Anzeige des geglätteten Istwertes des Zwischenkreises. Stromistwert Betrag geglättet r0027 Anzeige des geglätteten Istwertes des Stromes. Leistungsteiltemperaturen r0037 Anzeige der gemessenen Temperaturen im Leistungsteil. Fehlende Freigaben r0046 Anzeige fehlender Freigaben, die ein in Betrieb setzen der Einspeiseregelung verhindern. Aktiver Befehlsdatensatz (CDS) r0050 Anzeige des wirksamen Befehlsdatensatzes (CDS). Leistungsteil Bemessungsleistung r0206 Anzeige der Bemessungsleistung des Leistungsteils für verschiedene Lastspiele. Leistungsteil Bemessungsstrom r0207 Anzeige des Bemessungsstroms des Leistungsteils für verschiedene Lastspiele. Leistungsteil Netznennspannung r0208 Anzeige der Netznennspannung des Leistungsteils

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 463

VECTOR: Wichtige Diagnoseparameter (Details siehe Listenhandbuch)

Name Parameter Beschreibung Betriebsanzeige r0002 Der Wert gibt Auskunft über den aktuellen Betriebszustand und die Bedingungen um den nächsten Zustand zu erreichen. Drehzahlsollwert geglättet r0020 Anzeige des aktuellen geglätteten Drehzahl-/Geschwindigkeitssollwertes am Eingang des Drehzahl-/Geschwindigkeitsreglers bzw. der U/f-Kennlinie (nach dem Interpolator). Drehzahlistwert geglättet r0021 Anzeige des geglätteten Istwertes der Motordrehzahl/-geschwindigkeit. Zwischenkreisspannung geglättet r0026 Anzeige des geglätteten Istwertes des Zwischenkreises. Stromistwert Betrag geglättet r0027 Anzeige des geglätteten Istwertes des Stromes. Drehmomentistwert geglättet r0031 Anzeige des geglätteten Drehmomentistwertes. Motortemperatur r0035 Bei r0035 ungleich -200.0 °C gilt: Diese Temperaturanzeige ist gültig. Ein KTY-Sensor ist angeschlossen. Bei Asynchronmotor ist das thermische Motormodell aktiviert (p0600 = 0 oder p0601 = 0). Bei r0035 gleich -200.0 °C gilt: Diese Temperaturanzeige ist ungültig (Temperatursensorfehler). Ein PTC-Sensor ist angeschlossen. Bei Synchronmotor ist das thermische Motormodell aktiviert (p0600 = 0 oder p0601 = 0). Leistungsteiltemperaturen r0037 Anzeige der gemessenen Temperaturen im Leistungsteil. Antrieb Fehlende Freigaben r0046 Anzeige fehlender Freigaben, die ein in Betrieb setzen der Antriebsregelung verhindern. Motor-/Geberdatensatz wirksam (MDS, EDS) r0049 Anzeige des wirksamen Motordatensatzes (MDS) und der wirksamen Geberdatensätze (EDS). Befehlsdatensatz wirksam (CDS) r0050 Anzeige des wirksamen Befehlsdatensatzes (CDS). Antriebsdatensatz wirksam (DDS) r0051 Anzeige des wirksamen Antriebsdatensatzes (DDS). Leistungsteil Bemessungsleistung r0206 Anzeige der Bemessungsleistung des Leistungsteils für verschiedene Lastspiele. Leistungsteil Bemessungsstrom r0207 Anzeige des Bemessungsstroms des Leistungsteils für verschiedene Lastspiele. Leistungsteil Netznennspannung r0208 Anzeige der Netznennspannung des Leistungsteils.

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte 464 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

TM31: Wichtige Diagnoseparameter (Details siehe Listenhandbuch)

Name Parameter Beschreibung TM31 Betriebsanzeige r0002 Betriebsanzeige für das Terminal Module 31 (TM31). Digitaleingänge Klemmenistwert r4021 Anzeige des Istwertes an den Digitaleingangsklemmen der TM31. Dieser Parameter stellt den Istwert unbeeinflusst vom Simulationsbetrieb der Digitaleingänge dar. Status Digitaleingänge r4022 Anzeige Status Digitaleingänge des TM31. Dieser Parameter stellt den Status der Digitaleingänge unter Beeinflussung des Simulationsbetriebs der Digitaleingänge dar. Status Digitalausgänge r4047 Anzeige des Status der Digitalausgänge des TM31. Eine Invertierung über p4048 wird berücksichtigt.

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.2 Diagnose

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 465

10.2.3 Fehleranzeige und Behebung Das Gerät verfügt über eine Vielzahl von Schutzfunktionen, die den Antrieb im Fehlerfall vor Beschädigung schützen (Störungen und Warnungen).

Anzeige von Störungen/Warnungen Der Antrieb zeigt einen Fehlerfall durch Melden der entsprechenden Störung(en) und/oder Warnung(en) am Bedienfeld AOP30 an. Dabei werden Störungen durch ein Aufleuchten der roten "FAULT"-LED und eine fest angesprungene Störmaske am Display dargestellt. Mit F1-Hilfe wird Information über Ursache und Abhilfemaßnahmen angeboten. Mit F5-Quitt. kann eine gespeicherte Störung quittiert werden. Anstehende Warnungen werden durch Blinken der gelben "ALARM"-LED angezeigt, zusätzlich wird ein entsprechender Hinweis auf die Ursache in der Statuszeile des Bedienfeldes angezeigt. Jede Störung und Warnung wird im Störpuffer/ Warnpuffer mit dem Zeitpunkt für "gekommen" eingetragen. Der Zeitstempel bezieht sich auf die relative Systemzeit in Millisekunden (r0969). Am AOP30 können die Fehler mit Datum und Uhrzeit gespeichert werden, wenn die Einstellung "Datum/Uhrzeit einstellen - Synchronisation AOP -> Drive" vorgenommen wurde.

Was ist eine Störung? Eine Störung ist eine Meldung des Antriebs über einen Fehler oder einen besonderen (nicht gewollten) Zustand. Ursache hierzu kann eine umrichterinterne Störung aber auch eine externe Störung ausgelöst z. B. von der Wicklungstemperaturüberwachung des Asynchronmotors sein. Die Störungen werden am Display angezeigt und können über PROFIdrive an ein überlagertes Leitsystem gemeldet werden. Zusätzlich ist im Auslieferzustand ein Relaisausgang mit der Meldung "Umrichter Störung" belegt. Nach Beseitigung der Ursache der Störung muss die Störmeldung quittiert werden.

Was ist eine Warnung? Eine Warnung ist die Reaktion auf einen vom Antrieb erkannten Fehlerzustand, der nicht zum Abschalten des Antriebs führt und nicht quittiert werden muss. Demnach sind Warnungen selbstquittierend, d.h. wenn die Ursache nicht mehr vorhanden ist setzen sie sich eigenständig zurück.

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.3 Übersicht der Warnungen und Störungen

Umrichter-Schrankgeräte 466 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

10.3 Übersicht der Warnungen und Störungen Der Antrieb zeigt einen Fehlerfall durch Melden der entsprechenden Störung(en) und/oder Warnung(en) an. Mögliche Störungen bzw. Warnungen sind in einer Stör-/Warnliste zusammengefasst. In dieser Liste sind folgende Kriterien dargestellt: Stör-/Warnnummer des Fehlers Standardmäßige Reaktion des Antriebs Beschreibung der möglichen Ursache für die Störung/Warnung Beschreibung der möglichen Vorgehensweise zur Behebung des Fehlers Standardmäßige Quittierung der Störung nach Beseitigung der Ursache

Hinweis Die Liste der Störungen und Warnungen ist auf der Kunden-DVD enthalten! Dort sind auch die möglichen Fehlerreaktionen (AUS1, AUS2,...) beschrieben.

Hinweis Die im Folgenden beschriebenen Störungen und Warnungen sind speziell für die in diesem Dokument aufgeführten Schrankgeräte werksseitig verdrahtet und über Makro voreingestellt. Somit wird bei Stör- bzw. Warnmeldungen, die durch eingebaute Zusatzkomponenten erzeugt werden, im Schrankgerät die entsprechende Reaktion ausgelöst. Die beschriebenen Störungen und Warnungen können anlagenseitig frei umprogrammiert werden, solange die jeweils genannten Optionen nicht im Geräteumfang enthalten sind.

10.3.1 "Externe Warnung 1"

Ursachen Eine Warnmeldung A7850 "Externe Warnung 1" wird durch folgende im Schrankgerät befindlichen optionalen Schutzgeräte ausgelöst: Temperatursensor für die Auslösung der Warnschwelle im Line Harmonics Filter compact

(Option L01) Thermistor-Motorschutzgerät Warnung (Option L83) PT100-Auswertegerät (Option L86)

Abhilfe Bei Meldung eines Fehlers wird folgendes Vorgehen empfohlen: 1. Lokalisierung der jeweiligen Ursache durch Sichtung der genannten Geräte (Display-

Anzeige bzw. LEDs). 2. Prüfung der Fehleranzeige des entsprechenden Schutzgerätes und Feststellung des

aufgetretenen Fehlers. 3. Behebung des angezeigten Fehlers unter Zuhilfenahme der jeweiligen Betriebsanleitung

in der Lasche "Zusatz-Betriebsanleitungen".

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.3 Übersicht der Warnungen und Störungen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 467

10.3.2 "Externe Störung 1"

Ursachen Eine Fehlermeldung F7860 "Externe Störung 1" wird durch folgende im Schrankgerät befindlichen optionalen Schutzgeräte ausgelöst: Temperatursensor für die Auslösung der Störschwelle im Line Harmonics Filter compact

(Option L01) Thermistor-Motorschutzgerät Abschaltung (Option L84) PT100-Auswertegerät (Option L86)

Abhilfe Bei Meldung eines Fehlers wird folgendes Vorgehen empfohlen: 1. Lokalisierung der jeweiligen Ursache durch Sichtung der genannten Geräte (Display-

Anzeige bzw. LEDs). 2. Prüfung der Fehleranzeige des entsprechenden Schutzgerätes und Feststellung des

aufgetretenen Fehlers. 3. Behebung des angezeigten Fehlers unter Zuhilfenahme der jeweiligen Betriebsanleitung

in der Lasche "Zusatz-Betriebsanleitungen".

10.3.3 "Externe Störung 2"

Ursachen Eine Fehlermeldung F7861 "Externe Störung 2" wird ausgelöst, wenn der bei Option L61 / L62 / L64 / L65 angeschlossene Bremswiderstand thermisch überlastet ist und dadurch der Thermoschalter ausgelöst wird. Der Antrieb wird mit AUS2 abgeschaltet.

Abhilfe Die Ursache für die Überlastung des Bremswiderstandes muss beseitigt und die Fehlermeldung quittiert werden.

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Diagnose / Störungen und Warnungen 10.4 Service und Support

Umrichter-Schrankgeräte 468 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

10.3.4 "Externe Störung 3"

Ursachen Eine Fehlermeldung F7862 "Externe Störung 3" wird ausgelöst, wenn von der bei Option L61 / L62 / L64 / L65 eingebauten Braking Unit eine Störung ausgelöst wird. Der Antrieb wird mit AUS2 abgeschaltet.

Abhilfen Die Ursache für die Überlastung der Braking Unit muss beseitigt und die Fehlermeldung quittiert werden.

10.4 Service und Support

Technical Support Technische Beratung beim Einsatz der Produkte, Systeme und Lösungen in der Antriebs- und Automatisierungstechnik erhalten Sie in deutscher und englischer Sprache. Kompetente, geschulte und erfahrene Spezialisten bieten Ihnen für spezielle Probleme auch Teleservice und Video Conferencing. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an folgende Hotline:

Zeitzone Europa / Afrika Telefon +49 (0) 911 895 7222 Fax +49 (0) 911 895 7223 Internet http://www.siemens.com/automation/support-request

Zeitzone Amerika Telefon +1 423 262 2522 Fax +1 423 262 2200 Internet [email protected]

Zeitzone Asien / Pazifik Telefon +86 1064 757 575 Fax +86 1064 747 474 Internet [email protected]

10.4.1 Ersatzteile Die verfügbaren Ersatzteile für das bestellte Schrankgerät sind in der Ersatzteilliste enthalten. Diese befindet sich auf der Kunden-DVD.

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 469

Wartung und Instandhaltung 1111.1 Inhalt dieses Kapitels

Dieses Kapitel behandelt: Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten, die regelmäßig durchgeführt werden müssen,

um die Verfügbarkeit der Schrankgeräte zu gewährleisten Den Austausch von Gerätekomponenten im Servicefall Formieren der Zwischenkreiskondensatoren Hochrüsten der Schrankgeräte-Firmware Neue Bedienfeld-Firmware vom PC laden

GEFAHR

Fünf Sicherheitsregeln Bei allen Arbeiten an elektrischen Geräten sind die "Fünf Sicherheitsregeln" immer zu beachten: 1. Freischalten 2. Gegen Wiedereinschalten sichern 3. Spannungsfreiheit feststellen 4. Erden und Kurzschließen 5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

GEFAHR

Vor der Durchführung von Wartungs- oder Reparaturarbeiten am spannungslosen Schrankgerät muss nach dem Abschalten der Versorgungsspannung eine Zeitspanne von 5 Minuten verstreichen. Diese Zeit wird benötigt, damit sich die Kondensatoren nach dem Abschalten der Netzspannung auf einen ungefährlichen Wert (< 25 V) entladen können. Messen Sie zusätzlich auch nach Ablauf der 5 Minuten die Spannung vor Beginn der Arbeiten! Die Spannung kann an den Zwischenkreisklemmen DCP und DCN gemessen werden.

GEFAHR

Bei angeschlossener externer Versorgungsspannung für einzelne Optionen (L50 / L55) bzw. bei externer AC 230 V-Hilfseinspeisung liegt im Schrankgerät auch bei ausgeschaltetem Hauptschalter weiterhin gefährliche Spannung an.

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Wartung und Instandhaltung 11.2 Wartung

Umrichter-Schrankgeräte 470 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

11.2 Wartung Da das Schrankgerät zum größten Teil aus elektronischen Komponenten besteht gibt es bis auf den / die Lüfter kaum Komponenten, die einem Verschleiß unterliegen und der Wartung oder Instandhaltung bedürfen. Die Wartung dient zur Bewahrung des Sollzustands des Schrankgerätes. Es sind regelmäßig Verschmutzungen zu beseitigen bzw. Verschleißteile auszuwechseln. Generell sind die nachfolgenden Punkte zu beachten.

11.2.1 Reinigung

Staubablagerungen Staubablagerungen im Innern des Schrankgerätes sind von qualifiziertem Personal unter Beachtung der erforderlichen Sicherheitsbestimmungen in regelmäßigen Abständen, mindestens jedoch einmal im Jahr, gründlich zu entfernen. Die Reinigung muss mit Pinsel und Staubsauger, an nicht zugänglichen Stellen mit trockener Pressluft (max. 1 bar) erfolgen.

Belüftung Die Belüftungsschlitze des Schrankes müssen stets freigehalten werden. Die einwandfreie Funktion des Lüfters muss gewährleistet sein.

Kabel- und Schraubklemmen Die Kabel- und Schraubklemmen sind regelmäßig auf ihren festen Sitz zu überprüfen und eventuell nachzuziehen. Die Verkabelung ist auf Defekte zu untersuchen. Defekte Teile sind unverzüglich auszutauschen.

Hinweis Die tatsächlichen Zeiträume, in denen die Wartungen zu wiederholen sind, hängen von der Einbaubedingung (Schrankumgebung) und den Betriebsbedingungen ab. Siemens bietet die Möglichkeit, einen Wartungsvertrag abzuschließen. Informationen erhalten Sie von Ihrer Zweigniederlassung oder von Ihrem Vertriebsstützpunkt.

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Wartung und Instandhaltung 11.3 Instandhaltung

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 471

11.3 Instandhaltung Zur Instandhaltung werden Maßnahmen gezählt, die zur Bewahrung und Wiederherstellung des Sollzustands des Gerätes dienen.

Benötigte Werkzeuge Folgende Werkzeuge werden für evtl. erforderliche Austauscharbeiten benötigt: Schraubenschlüssel oder Steckschlüssel Schlüsselweite 10 Schraubenschlüssel oder Steckschlüssel Schlüsselweite 13 Schraubenschlüssel oder Steckschlüssel Schlüsselweite 16/17 Schraubenschlüssel oder Steckschlüssel Schlüsselweite 18/19 Innensechskantschlüssel Gr. 8 Drehmomentschlüssel 5 Nm bis 50 Nm Schraubendreher Gr. 1 / 2 Schraubendreher Torx T20 Schraubendreher Torx T30

Anzugsdrehmomente für stromführende Teile Beim Festschrauben von Verbindungen stromführender Teile (Zwischenkreis-, Motoranschlüsse, Stromschienen allgemein) gelten die folgenden Anzugsdrehmomente.

Tabelle 11- 1 Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen

Schraube Drehmoment M6 6 Nm M8 13 Nm

M10 25 Nm M12 50 Nm

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Wartung und Instandhaltung 11.3 Instandhaltung

Umrichter-Schrankgeräte 472 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

11.3.1 Montagevorrichtung

Beschreibung Die Montagevorrichtung ist für den Ein- und Ausbau der Powerblöcke vorgesehen. Die Montagevorrichtung stellt eine Montagehilfe dar, sie wird vor dem Modul platziert und am Modul befestigt. Mittels der Teleskopschienen kann die Einschubvorrichtung an die jeweilige Einbauhöhe der Powerblöcke angepasst werden. Nach Lösen der mechanischen und elektrischen Verbindungen kann der Powerblock aus dem Modul herausgezogen werden. Hierbei wird der Powerblock durch die Führungsschienen der Einschubvorrichtungen geführt und gestützt.

Bild 11-1 Montagevorrichtung

Bestellnummer Die Bestellnummer der Montagevorrichtung lautet 6SL3766-1FA00-0AA0.

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Wartung und Instandhaltung 11.3 Instandhaltung

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 473

11.3.2 Transportieren der Powerblöcke mittels Kran-Ösen

Kran-Ösen Die Powerblöcke sind mit Kran-Ösen ausgestattet, die zum Transport mit einem Hebegeschirr während des Austausches dienen. Die Lage der Kran-Ösen ist in den nachfolgenden Bildern mit Pfeilen dargestellt.

WARNUNG Es muss beachtet werden, dass ein Hebegeschirr zu verwenden ist, bei dem die Seile bzw. Ketten senkrecht verlaufen, andernfalls können Beschädigungen am Gehäuse auftreten.

VORSICHT Die Stromschienen der Powerblöcke sind als Tragegriffe oder zur Befestigung eines Hebegeschirres für den Transport nicht zulässig.

Bild 11-2 Kran-Ösen beim Powerblock der Baugröße FX, GX

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Wartung und Instandhaltung 11.3 Instandhaltung

Umrichter-Schrankgeräte 474 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bild 11-3 Kran-Ösen beim Powerblock der Baugröße HX, JX

Hinweis Beim Powerblock der Baugröße HX, JX befindet sich die vordere Kran-Öse hinter der Stromschiene.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 475

11.4 Austausch von Bauteilen

WARNUNG Beim Transportieren der Geräte ist zu beachten: Die Geräte sind teilweise schwer und kopflastig. Das hohe Gewicht der Geräte erfordert in jedem Fall einen vorsichtigen Umgang und

geschultes Personal. Unsachgemäßes Heben und Transportieren der Geräte kann schwere oder sogar

tödliche Körperverletzungen und beträchtlichen Sachschaden zur Folge haben.

WARNUNG

Die Geräte werden mit hohen Spannungen betrieben. Alle Anschlussarbeiten im spannungslosen Zustand durchführen! Alle Arbeiten am Gerät dürfen nur von qualifizierten Personen durchgeführt werden. Bei Nichtbeachtung dieser Warnhinweise können Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden die Folge sein. Arbeiten am geöffneten Gerät sind mit Vorsicht auszuführen, da externe Versorgungsspannungen anliegen können. Auch bei Motorstillstand können die Leistungsklemmen und Steuerklemmen Spannung führen. Durch die Zwischenkreiskondensatoren ist bis zu 5 min nach dem Freischalten noch gefährliche Spannung im Gerät vorhanden. Deshalb ist das Öffnen des Gerätes erst nach einer entsprechenden Wartezeit zulässig.

GEFAHR

Fünf Sicherheitsregeln Bei allen Arbeiten an elektrischen Geräten sind die "Fünf Sicherheitsregeln" nach EN 50110 immer zu beachten: 1. Freischalten 2. Gegen Wiedereinschalten sichern 3. Spannungsfreiheit feststellen 4. Erden und Kurzschließen 5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 476 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

11.4.1 Austausch der Filtermatten Die Filtermatten müssen in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Ist die Verschmutzung so stark, dass eine ausreichende Luftzufuhr nicht mehr gewährleistet ist, sind die Filtermatten zu erneuern.

Hinweis Ein Austausch der Filtermatten ist nur bei Option M23, M43 oder M54 relevant. Bei Nichtbeachtung des Austausches von verschmutzten Filtermatten kann es zu vorzeitigen thermischen Abschaltung des Antriebes kommen.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 477

11.4.2 Austausch des Control Interface Module, Baugröße FX

Austausch Control Interface Module

Bild 11-4 Austausch Control Interface Module, Baugröße FX

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 478 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Steckverbindungen der Lichtwellenleiter und Signalleitungen trennen (5 Stecker). 2. DRIVE-CLiQ-Leitungen und Verbindungen an -X41, -X42, -X46 entfernen (6 Stecker). 3. Halteschrauben der IPD Card entfernen (2 Schrauben) und die IPD Card vom Stecker

-X45 am Control Interface Module abnehmen. 4. Halteschrauben für das Control Interface Module entfernen (2 Schrauben). Beim Herausziehen des Control Interface Module müssen nacheinander 5 weitere Stecker (2 oben, 3 unten) entfernt werden.

VORSICHT Beim Herausziehen muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Stecker der Lichtwellenleiter müssen wieder an ihren ursprünglichen Steckplatz montiert werden. Für die korrekte Zuordnung sind die Lichtwellenleiter und die Buchsen entsprechend beschriftet (U11, U21, U31). Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 479

11.4.3 Austausch des Control Interface Module, Baugröße GX

Austausch Control Interface Module

Bild 11-5 Austausch Control Interface Module, Baugröße GX

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 480 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Steckverbindungen der Lichtwellenleiter und Signalleitungen trennen (5 Stecker). 2. DRIVE-CLiQ-Leitungen und Verbindungen an -X41, -X42, -X46 entfernen (6 Stecker). 3. Halteschrauben der IPD Card entfernen (2 Schrauben) und die IPD Card vom Stecker

-X45 am Control Interface Module abnehmen. 4. Halteschrauben für das Control Interface Module entfernen (2 Schrauben). Beim Herausziehen des Control Interface Module müssen nacheinander 5 weitere Stecker (2 oben, 3 unten) entfernt werden.

VORSICHT Beim Herausziehen muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Stecker der Lichtwellenleiter müssen wieder an ihren ursprünglichen Steckplatz montiert werden. Für die korrekte Zuordnung sind die Lichtwellenleiter und die Buchsen entsprechend beschriftet (U11, U21, U31). Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 481

11.4.4 Austausch des Control Interface Module, Baugröße HX

Austausch Control Interface Module

Bild 11-6 Austausch Control Interface Module, Baugröße HX

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 482 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Steckverbindungen der Lichtwellenleiter und Signalleitungen trennen (5 Stecker). 2. DRIVE-CLiQ-Leitungen und Verbindungen an -X41, -X42, -X46 entfernen (6 Stecker). 3. Halteschrauben der IPD Card entfernen (2 Schrauben) und die IPD Card vom Stecker

-X45 am Control Interface Module abnehmen. 4. Halteschrauben für das Control Interface Module entfernen (2 Schrauben). Beim Herausziehen des Control Interface Module müssen nacheinander 5 weitere Stecker (2 oben, 3 unten) entfernt werden.

VORSICHT Beim Herausziehen muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Stecker der Lichtwellenleiter müssen wieder an ihren ursprünglichen Steckplatz montiert werden. Für die korrekte Zuordnung sind die Lichtwellenleiter und die Buchsen entsprechend beschriftet (U11, U21, U31). Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 483

11.4.5 Austausch des Control Interface Module, Baugröße JX

Austausch Control Interface Module

Bild 11-7 Austausch Control Interface Module, Baugröße JX

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 484 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Steckverbindungen der Lichtwellenleiter und Signalleitungen trennen (5 Stecker). 2. DRIVE-CLiQ-Leitungen und Verbindungen an -X41, -X42, -X46 entfernen (6 Stecker). 3. Halteschrauben der IPD Card entfernen (2 Schrauben) und die IPD Card vom Stecker

-X45 am Control Interface Module abnehmen. 4. Halteschrauben für das Control Interface Module entfernen (2 Schrauben). Beim Herausziehen des Control Interface Module müssen nacheinander 5 weitere Stecker (2 oben, 3 unten) entfernt werden.

VORSICHT Beim Herausziehen muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Stecker der Lichtwellenleiter müssen wieder an ihren ursprünglichen Steckplatz montiert werden. Für die korrekte Zuordnung sind die Lichtwellenleiter und die Buchsen entsprechend beschriftet (U11, U21, U31). Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 485

11.4.6 Austausch des Powerblocks, Baugröße FX

Austausch Powerblock

Bild 11-8 Austausch Powerblock, Baugröße FX

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 486 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang zum Powerblock ermöglichen Schutzabdeckung entfernen Control Interface Module ausbauen (siehe entsprechenden Abschnitt)

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Anschluss zum Netzanschluss bzw. Motoranschluss lösen (3 Schrauben). 2. Anschluss zum Zwischenkreis lösen (4 Schrauben). 3. obere Halteschrauben entfernen (2 Schrauben). 4. untere Halteschrauben entfernen (2 Schrauben). 5. Stecker für Thermoelement lösen. 6. 2 Halteschrauben für den Lüfter lösen und Montagevorrichtung für Powerblock an dieser

Position befestigen. Anschließend kann der Powerblock herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen des Powerblocks muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 487

11.4.7 Austausch des Powerblocks, Baugröße GX

Austausch Powerblock

Bild 11-9 Austausch Powerblock, Baugröße GX

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 488 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang zum Powerblock ermöglichen Schutzabdeckung entfernen Control Interface Module ausbauen (siehe entsprechenden Abschnitt)

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Anschluss zum Netzanschluss bzw. Motoranschluss lösen (3 Schrauben). 2. Anschluss zum Zwischenkreis lösen (4 Schrauben). 3. obere Halteschrauben entfernen (2 Schrauben). 4. untere Halteschrauben entfernen (2 Schrauben). 5. Stecker für Thermoelement lösen. 6. 2 Halteschrauben für den Lüfter lösen und Montagevorrichtung für Powerblock an dieser

Position befestigen. Anschließend kann der Powerblock herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen des Powerblocks muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 489

11.4.8 Austausch des Powerblocks, Baugröße HX

Austausch linker Powerblock

Bild 11-10 Austausch Powerblock, Baugröße HX, linker Powerblock

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 490 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang zum Powerblock ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Stromschiene demontieren (6 Schrauben). 2. Anschluss zum Zwischenkreis lösen (8 Muttern). 3. obere Halteschraube entfernen (1 Schraube). 4. untere Halteschrauben entfernen (2 Schrauben). 5. Steckverbindungen der Lichtwellenleiter und Signalleitungen trennen (2 Stecker). 6. Anschluss Stromwandler und dazugehörigen PE-Anschluss entfernen (1 Stecker). 7. 2 Halteschrauben für den Lüfter lösen und Montagevorrichtung für Powerblock an dieser

Position befestigen. Anschließend kann der Powerblock herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen des Powerblocks muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 491

Austausch rechter Powerblock

Bild 11-11 Austausch Powerblock, Baugröße HX, rechter Powerblock

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 492 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang zum Powerblock ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Stromschienen demontieren (12 Schrauben). 2. Anschluss zum Zwischenkreis lösen (8 Muttern). 3. obere Halteschraube entfernen (1 Schraube). 4. untere Halteschrauben entfernen (2 Schrauben). 5. Steckverbindungen der Lichtwellenleiter und Signalleitungen trennen (2 Stecker).

Die zweite Steckverbindung der Lichtwellenleiter kann erst getrennt werden, nachdem der Powerblock ein Stück herausgezogen wurde.

6. Anschluss Stromwandler und dazugehörigen PE-Anschluss entfernen (2 Stecker). 7. 2 Halteschrauben für Lüfter lösen und Montagevorrichtung für Powerblock an dieser

Position befestigen. Anschließend kann der Powerblock herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen des Powerblocks muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden. Die zweite Steckverbindung der Lichtwellenleiter kann erst getrennt werden, nachdem der Powerblock ein Stück herausgezogen wurde (siehe Schritt 5).

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 493

11.4.9 Austausch des Powerblocks, Baugröße JX

Austausch Powerblock

Bild 11-12 Austausch Powerblock, Baugröße JX

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 494 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang zum Powerblock ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Stromschiene demontieren (8 Schrauben). 2. Anschluss zum Zwischenkreis lösen (8 Muttern). 3. obere Halteschraube entfernen (1 Schraube). 4. untere Halteschrauben entfernen (2 Schrauben). 5. Steckverbindungen der Lichtwellenleiter und Signalleitungen trennen (3 Stecker). 6. Anschluss Stromwandler und dazugehörigen PE-Anschluss entfernen (1 Stecker). 7. 2 Halteschrauben für den Lüfter lösen und Montagevorrichtung für Powerblock an dieser

Position befestigen. Anschließend kann der Powerblock herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen des Powerblocks muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 495

11.4.10 Austausch des Lüfters, Baugröße FX

Austausch Lüfter

Bild 11-13 Austausch des Lüfters, Baugröße FX

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 496 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Beschreibung Die Lebensdauer der Gerätelüfter liegt bei typisch 50.000 Stunden. Die tatsächliche Lebensdauer hängt jedoch von weiteren Einflussgrößen wie beispielsweise Umgebungstemperatur und Schrank-Schutzart ab und kann daher im Einzelfall von diesem Wert abweichen. Die Lüfter müssen rechtzeitig ausgewechselt werden, um die Verfügbarkeit des Schrankgerätes zu erhalten.

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Halteschrauben für den Lüfter entfernen (2 Schrauben) 2. Zuleitungen lösen (1 x "L", 1 x "N") Jetzt kann der Lüfter vorsichtig herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 497

11.4.11 Austausch des Lüfters, Baugröße GX

Austausch Lüfter

Bild 11-14 Austausch des Lüfters, Baugröße GX

Page 498: SINAMICS - stest1.etnetera.czstest1.etnetera.cz/ad/current/content/data_files/technika_pohonu/... · Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 5 Vorwort Anwenderdokumentation

Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 498 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Beschreibung Die Lebensdauer der Gerätelüfter liegt bei typisch 50.000 Stunden. Die tatsächliche Lebensdauer hängt jedoch von weiteren Einflussgrößen wie beispielsweise Umgebungstemperatur und Schrank-Schutzart ab und kann daher im Einzelfall von diesem Wert abweichen. Die Lüfter müssen rechtzeitig ausgewechselt werden, um die Verfügbarkeit des Schrankgerätes zu erhalten.

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Halteschrauben für den Lüfter entfernen (3 Schrauben) 2. Zuleitungen lösen (1 x "L", 1 x "N") Jetzt kann der Lüfter vorsichtig herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 499

11.4.12 Austausch des Lüfters, Baugröße HX

Austausch Lüfter, linker Powerblock

Bild 11-15 Austausch des Lüfters, Baugröße HX, linker Powerblock

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 500 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Beschreibung Die Lebensdauer der Gerätelüfter liegt bei typisch 50.000 Stunden. Die tatsächliche Lebensdauer hängt jedoch von weiteren Einflussgrößen wie beispielsweise Umgebungstemperatur und Schrank-Schutzart ab und kann daher im Einzelfall von diesem Wert abweichen. Die Lüfter müssen rechtzeitig ausgewechselt werden, um die Verfügbarkeit des Schrankgerätes zu erhalten.

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Stromschiene entfernen (6 Schrauben) 2. Halteschrauben für den Lüfter entfernen (3 Schrauben) 3. Zuleitungen lösen (1 x "L", 1 x "N") Jetzt kann der Lüfter vorsichtig herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

Page 501: SINAMICS - stest1.etnetera.czstest1.etnetera.cz/ad/current/content/data_files/technika_pohonu/... · Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 5 Vorwort Anwenderdokumentation

Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 501

Austausch Lüfter, rechter Powerblock

Bild 11-16 Austausch des Lüfters, Baugröße HX, rechter Powerblock

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 502 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Beschreibung Die Lebensdauer der Gerätelüfter liegt bei typisch 50.000 Stunden. Die tatsächliche Lebensdauer hängt jedoch von weiteren Einflussgrößen wie beispielsweise Umgebungstemperatur und Schrank-Schutzart ab und kann daher im Einzelfall von diesem Wert abweichen. Die Lüfter müssen rechtzeitig ausgewechselt werden, um die Verfügbarkeit des Schrankgerätes zu erhalten.

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Stromschienen entfernen (12 Schrauben) 2. Halteschrauben für den Lüfter entfernen (3 Schrauben) 3. Zuleitungen lösen (1 x "L", 1 x "N") Jetzt kann der Lüfter vorsichtig herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 503

11.4.13 Austausch des Lüfters, Baugröße JX

Austausch Lüfter

Bild 11-17 Austausch des Lüfters, Baugröße JX

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 504 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Beschreibung Die Lebensdauer der Gerätelüfter liegt bei typisch 50.000 Stunden. Die tatsächliche Lebensdauer hängt jedoch von weiteren Einflussgrößen wie beispielsweise Umgebungstemperatur und Schrank-Schutzart ab und kann daher im Einzelfall von diesem Wert abweichen. Die Lüfter müssen rechtzeitig ausgewechselt werden, um die Verfügbarkeit des Schrankgerätes zu erhalten.

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Stromschiene entfernen (8 Schrauben) 2. Halteschrauben für den Lüfter entfernen (3 Schrauben) 3. Zuleitungen lösen (1 x "L", 1 x "N") Jetzt kann der Lüfter vorsichtig herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen muss darauf geachtet werden, dass keine Signalleitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in der Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 505

11.4.14 Austausch des Lüfters im Active Interface Module, Baugröße FI

Austausch Lüfter

Bild 11-18 Austausch des Lüfters, Baugröße im Active Interface Module, Baugröße FI

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 506 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Beschreibung Die Lebensdauer der Gerätelüfter liegt bei typisch 50.000 Stunden. Die tatsächliche Lebensdauer hängt jedoch von weiteren Einflussgrößen wie beispielsweise Umgebungstemperatur und Schrank-Schutzart ab und kann daher im Einzelfall von diesem Wert abweichen. Die Lüfter müssen rechtzeitig ausgewechselt werden, um die Verfügbarkeit des Schrankgerätes zu erhalten.

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Halteschrauben für den Lüftereinsatz entfernen (2 Schrauben) 2. Stecker –X630 lösen Jetzt kann der Lüftereinsatz vorsichtig herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen des Lüftereinsatzes ist darauf zu achten, dass keine Leitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 507

11.4.15 Austausch des Lüfters im Active Interface Module, Baugröße GI

Austausch Lüfter

Bild 11-19 Austausch des Lüfters, Baugröße im Active Interface Module, Baugröße GI

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 508 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Beschreibung Die Lebensdauer der Gerätelüfter liegt bei typisch 50.000 Stunden. Die tatsächliche Lebensdauer hängt jedoch von weiteren Einflussgrößen wie beispielsweise Umgebungstemperatur und Schrank-Schutzart ab und kann daher im Einzelfall von diesem Wert abweichen. Die Lüfter müssen rechtzeitig ausgewechselt werden, um die Verfügbarkeit des Schrankgerätes zu erhalten.

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Halteschrauben für den Lüftereinsatz entfernen (3 Schrauben) 2. Stecker –X630 lösen Jetzt kann der Lüftereinsatz vorsichtig herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen des Lüftereinsatzes ist darauf zu achten, dass keine Leitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 509

11.4.16 Austausch des Lüfters im Active Interface Module, Baugröße HI

Austausch Lüfter

Bild 11-20 Austausch des Lüfters, Baugröße im Active Interface Module, Baugröße HI

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 510 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Beschreibung Die Lebensdauer der Gerätelüfter liegt bei typisch 50.000 Stunden. Die tatsächliche Lebensdauer hängt jedoch von weiteren Einflussgrößen wie beispielsweise Umgebungstemperatur und Schrank-Schutzart ab und kann daher im Einzelfall von diesem Wert abweichen. Die Lüfter müssen rechtzeitig ausgewechselt werden, um die Verfügbarkeit des Schrankgerätes zu erhalten.

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Halteschrauben für den Lüfter entfernen (3 Schrauben) 2. Zuleitungen lösen (1 x "L", 1 x "N") Jetzt kann der Lüfter vorsichtig herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen des Lüfters ist darauf zu achten, dass keine Leitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

Page 511: SINAMICS - stest1.etnetera.czstest1.etnetera.cz/ad/current/content/data_files/technika_pohonu/... · Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 5 Vorwort Anwenderdokumentation

Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 511

11.4.17 Austausch des Lüfters im Active Interface Module, Baugröße JI

Austausch Lüfter

Bild 11-21 Austausch des Lüfters, Baugröße im Active Interface Module, Baugröße JI

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 512 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Beschreibung Die Lebensdauer der Gerätelüfter liegt bei typisch 50.000 Stunden. Die tatsächliche Lebensdauer hängt jedoch von weiteren Einflussgrößen wie beispielsweise Umgebungstemperatur und Schrank-Schutzart ab und kann daher im Einzelfall von diesem Wert abweichen. Die Lüfter müssen rechtzeitig ausgewechselt werden, um die Verfügbarkeit des Schrankgerätes zu erhalten.

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Freien Zugang ermöglichen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte Die Nummerierungen der Ausbauschritte entsprechen den Ziffern im Bild. 1. Halteschrauben für den Lüfter entfernen (3 Schrauben) 2. Zuleitungen lösen (1 x "L", 1 x "N") Jetzt kann der Lüfter vorsichtig herausgezogen werden.

VORSICHT Beim Herausziehen des Lüfters ist darauf zu achten, dass keine Leitungen beschädigt werden.

Einbauschritte Der Einbau erfolgt wie der Ausbau, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

VORSICHT Beachten Sie unbedingt die Anzugsdrehmomente in Tabelle "Anzugsdrehmomente für Verbindung von stromführenden Teilen". Stecken Sie die Steckverbindungen vorsichtig ein und prüfen Sie die Verbindung anschließend auf festen Sitz. Die Schraubverbindungen für die Schutzabdeckungen dürfen nur handfest angezogen werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 513

11.4.18 Ersatz der Lüftersicherungen (-A2 -F101/F102, -G1 -F10/F11, -T1 -F10/F11) Bestellnummern für den Ersatz von ausgefallenen Lüftersicherungen finden Sie in der Ersatzteilliste. )

WARNUNG Stellen Sie sicher, dass erst die Fehlerquelle beseitigt wird, bevor Sie die Sicherung ersetzen.

11.4.19 Ersatz der Sicherung für die Hilfsstromversorgung (-A1 -F11 / -A1 -F12) Bestellnummern für den Ersatz von ausgefallenen Sicherungen für die Hilfsstromversorgung finden Sie in der Ersatzteilliste.

WARNUNG Stellen Sie folgendes sicher: schalten Sie zuerst die Spannung der Hilfsstromversorgung ab. beseitigen Sie danach die Fehlerquelle. ersetzen Sie danach die Sicherung.

11.4.20 Austausch der Hauptsicherungen

Vorbereitende Schritte Schrankgerät spannungsfrei schalten Schranktür öffnen Schutzabdeckung entfernen

Ausbauschritte 1. Halter für Hauptsicherung einsetzen 2. Hauptsicherung herausnehmen

Einbauschritte 1. Neue Hauptsicherung in Halter einsetzen 2. Halter für Hauptsicherung in Schrank einsetzen

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte 514 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

11.4.21 Austausch des Schrankgerätebedienfeldes 1. Gerät spannungsfrei schalten 2. Schrank öffnen 3. Spannungsversorgung und Kommunikationsleitung am Bedienfeld lösen 4. Befestigungen des Bedienfeldes lösen 5. Bedienfeld ausbauen 6. neues Bedienfeld einbauen 7. weitere Arbeiten in umgekehrter Reihenfolge durchführen

11.4.22 Austausch der Pufferbatterie des Schrankgerätebedienfeldes

Tabelle 11- 2 Technische Daten der Pufferbatterie

Typ CR2032 3 V Lithiumbatterie Hersteller Maxell, Sony, Panasonic Nennkapazität 220 mAh Selbstentladung bei 20 °C 1 %/Jahr Lebensdauer (in Backupmode) > 1 Jahr bei 70 °C; >1,5 Jahre bei 20 °C Lebensdauer ( in Betrieb) > 2 Jahre

Austausch 1. Gerät spannungsfrei schalten 2. Schrank öffnen 3. Spannungsversorgung DC 24 V und Kommunikationsleitung am Bedienfeld lösen 4. Deckel des Batteriefachs öffnen 5. alte Batterie entfernen 6. neue Batterie einsetzen 7. Deckel des Batteriefachs schließen 8. Spannungsversorgung DC 24 V und Kommunikationsleitung wieder anschließen 9. Schrank schließen

ACHTUNG Die Batterie sollte innerhalb von einer Minute ausgetauscht werden, ansonsten können AOP-Einstellungen verloren gehen.

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Wartung und Instandhaltung 11.4 Austausch von Bauteilen

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 515

Bild 11-22 Austausch der Pufferbatterie im Schrankgerätebedienfeld

Hinweis Die Entsorgung der Batterie muss nach den landesspezifischen Gesetzen und Vorschriften erfolgen.

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Wartung und Instandhaltung 11.5 Formierung der Zwischenkreiskondensatoren

Umrichter-Schrankgeräte 516 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

11.5 Formierung der Zwischenkreiskondensatoren

Beschreibung Nach einer Standzeit des Gerätes von mehr als zwei Jahren müssen die Zwischenkreiskondensatoren neu formiert werden. Wird dies unterlassen, so kann das Gerät beim Betrieb mit Last Schaden nehmen. Wenn die Inbetriebnahme innerhalb von zwei Jahren nach der Herstellung erfolgt, ist kein erneutes Formieren der Zwischenkreiskondensatoren erforderlich. Den Zeitpunkt der Herstellung können Sie der Fabriknummer auf dem Typenschild entnehmen, siehe Abschnitt "Geräteübersicht".

Hinweis Es ist wichtig, dass die Lagerungszeit ab dem Zeitpunkt der Herstellung und nicht ab dem Lieferzeitpunkt berechnet wird.

Vorgehensweise Das Formieren der Zwischenkreiskondensatoren geschieht durch Anlegen der Nennspannung ohne Lastbetrieb für mindestens 30 Minuten bei Raumtemperatur. Bei Betrieb über PROFIBUS:

– Bit 3 des Steuerwortes 1 (Betriebsfreigabe) fest auf "0" setzen. – Umrichter über Ein-Signal einschalten (Bit 0 des Steuerwortes), alle anderen Bits

müssen so eingestellt sein, dass ein Betrieb des Umrichters möglich ist. – Nach Ablauf der Wartezeit den Umrichter ausschalten und die ursprüngliche

Einstellung des PROFIBUS wiederherstellen. Bei Betrieb über Klemmenleiste:

– p0852 auf "0" setzen (Werkseinstellung ist "1"). – Umrichter einschalten (über Digitaleingang 0 der Kundenklemmenleiste). – Nach Ablauf der Wartezeit den Umrichter ausschalten und p0852 wieder auf die

ursprüngliche Einstellung setzen.

Hinweis Im LOCAL-Mode über das AOP30 kann das Formieren nicht durchgeführt werden.

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Wartung und Instandhaltung 11.6 Meldungen nach dem Austausch von DRIVE-CLiQ-Komponenten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 517

11.6 Meldungen nach dem Austausch von DRIVE-CLiQ-Komponenten Nach dem Austausch von DRIVE-CLiQ-Komponenten (Control Interface Module, TM31, SMCxx) im Ersatzteilfall erscheint in der Regel nach dem Einschalten keine Meldung, da eine identische Komponente beim Hochlauf als Ersatzteil erkannt und akzeptiert wird. Falls jedoch wider Erwarten eine Fehlermeldung der Kategorie "Topologiefehler" erscheinen sollte, so kann beim Austauschvorgang einer der folgenden Fehler aufgetreten sein: es ist ein Control Interface Module mit unterschiedlichen Firmware-Daten eingebaut

worden. beim Anschließen der DRIVE-CLiQ-Leitungen sind Anschlüsse vertauscht worden.

Automatisches Firmware-Update Ab Firmware 2.5 kann es nach dem Einschalten der Elektronik zum automatischen Firmware-Update der getauschten DRIVE-CLiQ-Komponente kommen. Beim automatischen Firmware-Update blinkt die LED "RDY" der Control Unit langsam

orange (0,5 Hz) und eine LED der betroffenen DRIVE-CLiQ-Komponente langsam grün-rot (0,5 Hz).

VORSICHT

Bei diesem Vorgang darf der Umrichter nicht abschaltet werden!

Bei Ende des automatischen Firmware-Updates blinkt die LED "RDY" der Control Unit schnell orange (2 Hz) und eine LED der betroffenen DRIVE-CLiQ-Komponente schnell grün-rot (2 Hz).

Zum Abschluss des automatischen Firmware-Updates muss ein POWER ON durchgeführt werden (Aus- und Einschalten des Gerätes).

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Wartung und Instandhaltung 11.7 Hochrüsten der Schrankgeräte-Firmware

Umrichter-Schrankgeräte 518 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

11.7 Hochrüsten der Schrankgeräte-Firmware Durch das Hochrüsten der Schrankgeräte-Firmware z. B. durch Einsatz einer neuen CompactFlash Card mit einer neuen Firmware-Version wird es unter Umständen nötig, die Firmware der im Schrankgerät befindlichen DRIVE-CLiQ-Komponenten ebenfalls hochzurüsten. Die Hochrüstung der Firmware in den DRIVE-CLiQ-Komponenten erfolgt selbsttätig durch das automatische Firmware-Update, wenn das System die Notwendigkeit hierfür erkennt.

Ablauf des automatischen Firmware-Updates 1. Beim automatischen Firmware-Update blinkt die LED "RDY" der Control Unit langsam

orange (0,5 Hz). 2. Je nach der Notwendigkeit wird das Firmware-Update der Reihe nach in den DRIVE-

CLiQ-Komponenten durchgeführt, währenddessen blinkt eine LED der betreffenden Komponente langsam grün-rot (0,5 Hz).

3. Nach Abschluss des Firmware-Updates einer einzelnen DRIVE-CLiQ-Komponente blinkt die LED der betreffenden Komponente schnell grün-rot (2 Hz).

4. Nach Abschluss des kompletten Firmware-Updates blinkt die LED der Control Unit schnell orange (2 Hz).

5. Zum Abschluss des automatischen Firmware-Updates muss ein POWER ON durchgeführt werden (Aus- und Einschalten des Gerätes).

VORSICHT Während der Hochrüstung darf die Stromversorgung der Komponenten nicht unterbrochen werden.

VORSICHT Das Installieren einer neuen Firmware sollte nur durchgeführt werden, wenn es Probleme mit dem Schrankgerät gibt.

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Wartung und Instandhaltung 11.8 Neue Bedienfeld-Firmware vom PC laden

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 519

11.8 Neue Bedienfeld-Firmware vom PC laden

Beschreibung Das Laden einer Firmware ins AOP kann dann notwendig sein, wenn eine Aktualisierung der AOP-Funktionalität notwendig ist. Falls nach dem Einschalten des Antriebes auf der CompactFlash Card eine neuere Version der Firmware gefunden wird, wird auf dem AOP30 abgefragt, ob eine neue Firmware geladen werden soll. Diese Abfrage soll mit "JA" beantwortet werden. Daraufhin wird automatisch diese Firmware in das Bedienfeld geladen, wobei die folgende Dialogmaske angezeigt wird.

Bild 11-23 Dialogmaske Firmware laden

Falls das Laden der Firmware nicht erfolgreich durchgeführt werden kann, kann über den folgenden manuellen Weg die Firmware geladen werden. Das Ladeprogramm LOAD_AOP30 sowie die Firmwaredatei sind auf der Kunden-DVD zu finden.

Ablauf beim Laden der Firmware 1. RS232-Verbindung vom PC zum AOP30 herstellen 2. Spannungsversorgung DC 24 V bereitstellen 3. auf dem PC das Programm LOAD_AOP30 starten 4. verwendete Schnittstelle des PC auswählen (COM1, COM2) 5. Firmware (AOP30.H86) auswählen und öffnen anklicken 6. Den Anweisungen im Statusfenster des Programms folgend die Stromversorgung des

AOP30 bei gedrückter roter Taste (O) einschalten. 7. Ladevorgang wird automatisch gestartet 8. POWER ON durchführen (Spannungsversorgung aus- und wieder einschalten)

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Wartung und Instandhaltung 11.8 Neue Bedienfeld-Firmware vom PC laden

Umrichter-Schrankgeräte 520 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 521

Technische Daten 1212.1 Inhalt dieses Kapitels

Dieses Kapitel behandelt: Allgemeine und spezielle Technische Daten der Geräte. Angaben zu Einschränkungen bei der Verwendung der Geräte in klimatisch ungünstigen

Umgebungsbedingungen (Leistungsreduzierungen).

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Technische Daten 12.2 Allgemeine Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 522 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

12.2 Allgemeine Technische Daten Tabelle 12- 1 Allgemeine Technische Daten

Elektrische Daten Netzformen TN-/TT-Netze oder isolierte Netze (IT-Netze) Netzfrequenz 47 Hz bis 63 Hz Ausgangsfrequenz 0 Hz bis 300 Hz Netzleistungsfaktor einstellbar über Blindstromsollwert (Werkseinstellung: cos φ = 1) Schalten am Eingang 1 mal alle 3 Minuten Mechanische Daten Schutzart IP20 (höhere Schutzarten bis IP54 optional) Schutzklasse I nach EN 61800-5-1 Kühlart verstärkte Luftkühlung AF nach EN 60146 Schalldruckpegel LpA (1 m) ≤ 78 dB(A) bei 50 Hz Netzfrequenz

≤ 80 dB(A) bei 60 Hz Netzfrequenz Berührungsschutz EN 50274 und BGV A3 bei bestimmungsgemäßem Gebrauch Schranksystem Rittal TS 8, Türen mit Doppelbart-Verschluss, dreigeteilte Bodenbleche zur

Kabeldurchführung Anstrich RAL 7035 (Innenraumbeanspruchung) Normen-Konformität Normen EN 60146-1, EN 61800-2, EN 61800-3, EN 50178 1), EN 61800-5-1, EN 60204-1,

EN 60529 2) CE-Kennzeichnung nach EMV-Richtlinie Nr. 2004/108/EG und Niederspannungsrichtlinie Nr. 2006/95/EG Funkentstörung nach EMV-Produktnorm für drehzahlveränderliche Antriebe EN 61800-3, "zweite

Umgebung". Einsatz in "erster Umgebung" durch Einsatz von Netzfiltern (Option L00) möglich.

Umgebungsbedingungen bei Lagerung beim Transport im Betrieb Umgebungstemperatur -25 ... +55 °C -25 ... +70 °C

ab –40 °C für 24 Stunden 0 ... +40 °C bis + 50 °C mit Derating

Relative Luftfeuchtigkeit 2) (Betauung nicht zulässig) entspricht Klasse

5 ... 95 % 1K4 nach EN 60721-3-1

5 ... 95 % bei 40 °C 2K3 nach EN 60721-3-2

5 ... 95 % 3K3 nach EN 60721-3-3

Umweltklasse/Chemische Schadstoffe 2)

1C2 nach EN 60721-3-1 2C2 nach EN 60721-3-2 3C2 nach EN 60721-3-3

Organische/Biologische Einflüsse 2)

1B1 nach EN 60721-3-1 2B1 nach EN 60721-3-2 3B1 nach EN 60721-3-3

Aufstellungshöhe bis 2000 m über NN ohne Leistungsreduzierung, > 2000 m über NN mit Leistungsreduzierung (siehe Kapitel "Derating Daten")

Mechanische Festigkeit bei Lagerung beim Transport im Betrieb Schwingbeanspruchung 2) - Auslenkung - Beschleunigung entspricht Klasse

1,5 mm bei 5 ... 9 Hz 5 m/s² bei > 9 ... 200 Hz 1M2 nach EN 60721-3-1

3,1 mm bei 5 ... 9 Hz 10 m/s² bei > 9 ... 200 Hz 2M2 nach EN 60721-3-2

0,075 mm bei 10 ... 58 Hz 10 m/s² bei > 58 ... 200 Hz -

Schockbeanspruchung 2) - Beschleunigung entspricht Klasse

40 m/s² bei 22 ms 1M2 nach EN 60721-3-1

100 m/s² bei 11 ms 2M2 nach EN 60721-3-2

100 m/s² bei 11 ms 3M4 nach EN 60721-3-3

Abweichungen gegenüber den angegebenen Klassen sind kursiv dargestellt.

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Technische Daten 12.2 Allgemeine Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 523

1) Die angegebene EN-Norm ist die europäische Fassung der internationalen Norm IEC 62103. 2) Die angegebenen EN-Normen sind die europäischen Fassungen der internationalen IEC-Normen mit denselben Bezeichnungen.

12.2.1 Derating-Daten

Zulässiger Ausgangsstrom in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur Die Schrankgeräte sowie die zugehörigen Systemkomponenten sind für eine Umgebungstemperatur von 40 °C und Aufstellhöhen bis zu 2000 m über NN bemessen. Werden die Schrankgeräte bei höheren Umgebungstemperaturen als 40 °C betrieben, so muss der Ausgangsstrom reduziert werden. Höhere Umgebungstemperaturen als 50 °C sind nicht zulässig. Die folgenden Tabellen geben den zulässigen Ausgangsstrom in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur für die verschiedenen Schutzarten an.

Tabelle 12- 2 Strom- Derating-Faktoren in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur (Zulufttemperatur am Lufteintritt des Schrankgerätes) bei Schrankgeräten in Schutzart IP20 / IP21/ IP23 / IP43

Aufstellhöhe über NN in m

Strom-Derating-Faktor bei einer Umgebungstemperatur (Zulufttemperatur) von

20 °C 25 °C 30 °C 35 °C 40 °C 45 °C 50 °C 0 ... 2000 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 93,3 % 86,7 %

Tabelle 12- 3 Strom- Derating-Faktoren in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur (Zulufttemperatur am Lufteintritt des Schrankgerätes) bei Schrankgeräten in Schutzart IP54

Aufstellhöhe über NN in m

Strom-Derating-Faktor bei einer Umgebungstemperatur (Zulufttemperatur) von

20 °C 25 °C 30 °C 35 °C 40 °C 45 °C 50 °C 0 ... 2000 100 % 100 % 100 % 100 % 93,3 % 86,7 % 80,0 %

Aufstellhöhen größer 2000 bis 5000 m über NN Werden Schrankgeräte SINAMICS S150 in Aufstellhöhen größer 2000 m über NN betrieben, so ist zu berücksichtigen, dass mit zunehmender Aufstellhöhe der Luftdruck und damit die Dichte der Luft abnimmt. Durch die geringere Luftdichte sinkt sowohl die Kühlwirkung als auch das Isolationsvermögen der Luft. Aufstellhöhen größer 2000 bis 5000 m lassen sich erreichen, wenn die nachfolgenden Maßnahmen angewendet werden.

VORSICHT Diese Maßnahmen gelten nur für Schrankgeräte SINAMICS S150 in der Spannungsebene 3 AC 380 bis 480 V. Maßnahmen für Schrankgeräte in der Spannungsebene 3 AC 500 bis 690 V auf Anfrage.

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Technische Daten 12.2 Allgemeine Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 524 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Reduktion der Umgebungstemperatur und des Ausgangsstromes Wegen der verminderten Kühlwirkung muss einerseits die Umgebungstemperatur reduziert werden und andererseits die Verlustwärme im Schrankgerät durch die Reduktion des Ausgangsstromes verringert werden, wobei niedrigere Umgebungstemperaturen als 40 °C zur Kompensation gegengerechnet werden können. Die folgenden Tabellen geben die zulässigen Ausgangsströme in Abhängigkeit von Aufstellhöhe und Umgebungstemperatur für die verschiedenen Schutzarten an. Die zulässige Kompensation zwischen Aufstellhöhe und Umgebungstemperaturen kleiner 40 °C (Zulufttemperatur am Lufteintritt des Schrankgerätes) ist in den angegebenen Werten berücksichtigt. Die Werte gelten unter der Voraussetzung, dass der in den technischen Daten angegebene Kühlluftstrom durch die Geräte durch die Schrankaufstellung gewährleistet ist.

Tabelle 12- 4 Stromderating in Abhängigkeit von Umgebungstemperatur (Zulufttemperatur am Lufteintritt des Schrankgerätes) und Aufstellhöhe bei Schrankgeräten in Schutzart IP20 / IP21 / IP23 / IP43

Aufstellhöhe über NN in m

Strom-Derating-Faktor bei einer Umgebungstemperatur (Zulufttemperatur) von

20 °C 25 °C 30 °C 35 °C 40 °C 45 °C 50 °C 0 ... 2000 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 93,3 % 86,7 % ... 2500 100 % 100 % 100 % 100 % 96,3 % ... 3000 100 % 100 % 100 % 98,7 % ... 3500 100 % 100 % 100 % ... 4000 100 % 100 % 96,3 % ... 4500 100 % 97,5 % ... 5000 98,2 %

Tabelle 12- 5 Stromderating in Abhängigkeit von Umgebungstemperatur (Zulufttemperatur am Lufteintritt des Schrankgerätes) und Aufstellhöhe bei Schrankgeräten in Schutzart IP54

Aufstellhöhe über NN in m

Strom-Derating-Faktor bei einer Umgebungstemperatur (Zulufttemperatur) von

20 °C 25 °C 30 °C 35 °C 40 °C 45 °C 50 °C 0 ... 2000 100 % 100 % 100 % 100 % 93,3 % 86,7 % 80,0 % ... 2500 100 % 100 % 100 % 96,3 % 89,8 % ... 3000 100 % 100 % 98,7 % 92,5 % ... 3500 100 % 100 % 94,7 % ... 4000 100 % 96,3 % 90,7 % ... 4500 97,5 % 92,1 % ... 5000 93,0 %

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Technische Daten 12.2 Allgemeine Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 525

Einsatz eines Trenntransformators zur Reduktion transienter Überspannungen gemäß IEC 61800-5-1 Hierdurch wird die Überspannungskategorie III auf die Überspannungskategorie II reduziert, wodurch die Anforderungen an das Isolationsvermögen der Luft geringer werden. Ein zusätzliches Spannungs-Derating (Reduktion der Eingangsspannung) ist nicht erforderlich, wenn die folgenden Randbedingungen eingehalten werden: Der Trenntransformator muss aus einem Niederspannungsnetz oder einem

Mittelspannungsnetz gespeist werden und darf nicht direkt aus einem Hochspannungsnetz versorgt werden.

Der Trenntransformator darf ein oder mehrere Schrankgeräte versorgen. Die Leitungen zwischen dem Trenntransformator und dem Schrankgerät bzw. den

Schrankgeräten müssen so verlegt sein, dass ein direkter Blitzeinschlag ausgeschlossen ist, d. h. es dürfen keine Freileitungen verwendet werden.

Die folgenden Netzformen sind zulässig: – TN-Netze mit geerdetem Sternpunkt (kein geerdeter Außenleiter, keine IT-Netze).

Stromderating in Abhängigkeit der Pulsfrequenz Bei Erhöhung der Pulsfrequenz ist ein Deratingfaktor des Ausgangsstromes zu berücksichtigen. Dieser Deratingfaktor muss auf die in den Technischen Daten der Schrankgeräte angegebenen Ströme angewendet werden.

Tabelle 12- 6 Deratingfaktor des Ausgangsstromes in Abhängigkeit der Pulsfrequenz bei Geräten mit 2 kHz Nennpulsfrequenz

Bestell-Nr 6SL3710-...

Typleistung [kW]

Ausgangsstrom bei 2 kHz [A]

Deratingfaktor bei 4 kHz

Anschlussspannung 3 AC 380 – 480 V 7LE32-1AAx 110 210 82 % 7LE32-6AAx 132 260 83 % 7LE33-1AAx 160 310 88 % 7LE33-8AAx 200 380 87 % 7LE35-0AAx 250 490 78 %

Tabelle 12- 7 Deratingfaktor des Ausgangsstromes in Abhängigkeit der Pulsfrequenz bei Geräten mit 1,25 kHz Nennpulsfrequenz

Bestell-Nr 6SL3710-...

Typleistung [kW]

Ausgangsstrom bei 1,25 kHz [A]

Deratingfaktor bei 2,5 kHz

Deratingfaktor bei 5 kHz

Anschlussspannung 3 AC 380 – 480 V 7LE36-1AAx 315 605 72 % 60 % 7LE37-5AAx 400 745 72 % 60 % 7LE38-4AAx 450 840 79 % 55 % 7LE41-0AAx 560 985 87 % 60 % 7LE41-2AAx 710 1260 87 % 60 % 7LE41-4AAx 800 1405 95 % 60 %

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Technische Daten 12.2 Allgemeine Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 526 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bestell-Nr 6SL3710-...

Typleistung [kW]

Ausgangsstrom bei 1,25 kHz [A]

Deratingfaktor bei 2,5 kHz

Deratingfaktor bei 5 kHz

Anschlussspannung 3 AC 500 – 690 V 7LG28-5AAx 75 85 89 % 60 % 7LG31-0AAx 90 100 88 % 60 % 7LG31-2AAx 110 120 88 % 60 % 7LG31-5AAx 132 150 84 % 55 % 7LG31-8AAx 160 175 87 % 60 % 7LG32-2AAx 200 215 87 % 60 % 7LG32-6AAx 250 260 88 % 60 % 7LG33-3AAx 315 330 82 % 55 % 7LG34-1AAx 400 410 82 % 55 % 7LG34-7AAx 450 465 87 % 55 % 7LG35-8AAx 560 575 85 % 50 % 7LG37-4AAx 710 735 79 % 55 % 7LG38-1AAx 800 810 95 % 55 % 7LG38-8AAx 900 910 87 % 55 % 7LG41-0AAx 1000 1025 86 % 50 % 7LG41-3AAx 1200 1270 79 % 40 %

Für Pulsfrequenzen im Bereich zwischen den festen Werten können die jeweiligen Deratingfaktoren durch lineare Interpolation bestimmt werden.

Dafür gilt die folgende Formel: Beispiel: Gesucht wird der Deratingfaktor bei X2 = 2 kHz für 6SL3710-7LE41-0AAx. X0 = 1,25 kHz, Y0 = 100 %, X1 = 2,5 kHz, Y1 = 87 %, X2 = 2 kHz, Y2 = ??

f

100 %

50 %

75 %

25 %

60 %

87 %?? %

Bild 12-1 Berechnung von Deratingfaktoren durch lineare Interpolation

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Technische Daten 12.2 Allgemeine Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 527

12.2.2 Überlastfähigkeit Der Umrichter bietet eine Überlastreserve, um z. B. Losbrechmomente zu überwinden. Bei Antrieben mit Überlastforderungen ist deshalb für die jeweilige geforderte Belastung der entsprechende Grundlaststrom zugrunde zu legen. Die Überlasten gelten unter der Voraussetzung, dass vor und nach der Überlast der Umrichter mit seinem Grundlaststrom betrieben wird, hierbei liegt eine Lastspieldauer von 300 s zugrunde.

Geringe Überlast Dem Grundlaststrom für geringe Überlast IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s zugrunde.

Bild 12-2 Geringe Überlast

Hohe Überlast Dem Grundlaststrom für hohe Überlast IH liegt das Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s zugrunde.

Bild 12-3 Hohe Überlast

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 528 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

12.3 Technische Daten

Hinweis Strom-, Spannungs-, und Leistungsangaben in diesen Tabellen sind Bemessungswerte. Durch Sicherungen mit der Betriebsklasse gG werden die Leitungen zum Gerät geschützt. Die Anschlussquerschnitte sind ermittelt für waagerecht in Luft verlegte dreiadrige Kupferkabel bei 40 °C Umgebungstemperatur (gemäß DIN VDE 0276-1000 bzw. IEC 60364-5-52 mit einer zulässigen Betriebstemperatur von 70°C (z. B. Protodur NYY oder NYCWY) und dem empfohlenen Leitungsschutz nach DIN VDE 0100 Teil 430 bzw. IEC 60364-4-43.

VORSICHT Bei abweichenden Bedingungen (Kabelverlegung, Kabelhäufung, Umgebungstemperatur) sind die folgenden Hinweise für die Kabelverlegung zu berücksichtigen: Der erforderliche Kabelquerschnitt richtet sich nach der Stromstärke, die im Kabel übertragen wird. Die zulässige Strombelastung von Kabeln ist z. B. in DIN VDE 0276-1000 bzw. IEC 60364-5-52 festgelegt. Sie richtet sich zum einen nach den Umgebungsbedingungen wie Temperatur, und zum anderen nach der Art der Verlegung. Bei Einzelverlegung werden die Kabel relativ gut gekühlt. Mehrere gemeinsam verlegte Kabel können sich gegenseitig aufheizen. Hierbei wird auf die entsprechenden Reduktionsfaktoren für diese Randbedingungen in DIN VDE 0276-1000 bzw. IEC 60364-5-52 verwiesen.

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 529

12.3.1 Schrankgeräte Ausführung A, 3 AC 380 V - 480 V

Tabelle 12- 8 Ausführung A, 3 AC 380 V – 480 V, Teil 1

Bestellnummer 6SL3710 7LE32-1AAx 7LE32-6AAx 7LE33-1AAx Typleistung - bei IL bei 50 Hz 400 V 1) - bei IH bei 50 Hz 400 V 1) - bei IL bei 60 Hz 460 V 2) - bei IH bei 60 Hz 460 V 2)

kW kW hp hp

110 90 150 150

132 110 200 200

160 132 250 200

Ausgangsstrom - Bemessungsstrom IN A 3) - Grundlaststrom IL 4) - Grundlaststrom IH 5) - maximaler Strom Imax A

A A A A

210 205 178 307

260 250 233 375

310 302 277 453

Ein-/Rückspeisestrom - Bemessungsstrom IN E 6) - maximaler Strom Imax E

A A

197 315

242 390

286 467

Strombedarf, max. - Hilfsversorgung DC 24 V

A

intern

intern

intern

Anschlussspannungen - Netzspannung - Netzfrequenz - Elektronikstromversorgung

VACeff Hz VDC

3 AC 380 -10 % bis 3 AC 480 +10 % (-15 % < 1 min)

47 bis 63 Hz 24 (20,4 - 28,8)

Verlustleistung, max. - bei 50 Hz, 400 V - bei 60 Hz, 460 V

kW kW

6,31 6,49

7,55 7,85

10,01 10,45

Kühlluftbedarf m3/s 0,58 0,70 1,19 Schalldruckpegel LpA (1 m) bei 50/60 Hz

dB(A) 71/73 71/73 72/74

Netzanschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 70 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 95 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 120 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

Motoranschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 70 2 x 150 M12 (2 Bohrungen)

2 x 95 2 x 150 M12 (2 Bohrungen)

2 x 120 2 x 150 M12 (2 Bohrungen)

Schutzleiteranschluss Befestigungsschraube

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

Motorleitungslänge, max. geschirmt / ungeschirmt

m

300 / 450

300 / 450

300 / 450

Abmessungen (Standardausf.) - Breite - Höhe - Tiefe

mm mm mm

1400 2000 600

1400 2000 600

1600 2000 600

Baugrößen - Active Interface Module - Active Line Module - Motor Module

FI FX FX

FI FX FX

GI GX GX

Gewicht (ohne Optionen) ca. kg 708 708 892

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 530 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bestellnummer 6SL3710 7LE32-1AAx 7LE32-6AAx 7LE33-1AAx empfohlene Sicherung - Leitungsschutz (bei vorhandener Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269 - Leitungs- und Halbleiterschutz (ohne Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269

A A

3NA3252 315 2 3NE1230-2 315 1

3NA3254 355 2 3NE1331-2 350 2

3NA3365 500 3 3NE1334-2 500 2

1) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 50 Hz 400 V. 2) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 60 Hz 460 V. 3) Die Ströme basieren auf einem Netzleistungsfaktor von cos φ = 1. 4) Dem Grundlaststrom IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 5) Dem Grundlaststrom IH liegt ein Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 6) Die hier angeführten Ströme basieren auf dem Bemessungs-Ausgangsstrom. 7) Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code) zu entnehmen.

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 531

Tabelle 12- 9 Ausführung A, 3 AC 380 V – 480 V, Teil 2

Bestellnummer 6SL3710 7LE33-8AAx 7LE35-0AAx 7LE36-1AAx Typleistung - bei IL bei 50 Hz 400 V 1) - bei IH bei 50 Hz 400 V 1) - bei IL bei 60 Hz 460 V 2) - bei IH bei 60 Hz 460 V 2)

kW kW hp hp

200 160 300 250

250 200 400 350

315 250 500 350

Ausgangsstrom - Bemessungsstrom IN A 3) - Grundlaststrom IL 4) - Grundlaststrom IH 5) - maximaler Strom Imax A

A A A A

380 370 340 555

490 477 438 715

605 590 460 885

Ein-/Rückspeisestrom - Bemessungsstrom IN E 6) - maximaler Strom Imax E

A A

349 570

447 735

549 907

Strombedarf, max. - Hilfsversorgung DC 24 V

A

intern

intern

intern

Anschlussspannungen - Netzspannung - Netzfrequenz - Elektronikstromversorgung

VACeff Hz VDC

3 AC 380 -10 % bis 3 AC 480 +10 % (-15 % < 1 min)

47 bis 63 Hz 24 (20,4 - 28,8)

Verlustleistung, max. - bei 50 Hz, 400 V - bei 60 Hz, 460 V

kW kW

10,72 11,15

13,13 13,65

17,69 18,55

Kühlluftbedarf m3/s 1,19 1,19 1,96 Schalldruckpegel LpA (1 m) bei 50/60 Hz

dB(A) 72/74 72/74 77/79

Netzanschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 120 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 240 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 240 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

Motoranschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 120 2 x 150 M12 (2 Bohrungen)

2 x 185 2 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 240 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

Schutzleiteranschluss Befestigungsschraube

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

Motorleitungslänge, max. geschirmt / ungeschirmt

m

300 / 450

300 / 450

300 / 450

Abmessungen (Standardausf.) - Breite - Höhe - Tiefe

mm mm mm

1800 2000 600

1800 2000 600

2200 2000 600

Baugrößen - Active Interface Module - Active Line Module - Motor Module

GI GX GX

GI GX GX

HI HX HX

Gewicht (ohne Optionen) ca. kg 980 980 1716

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 532 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bestellnummer 6SL3710 7LE33-8AAx 7LE35-0AAx 7LE36-1AAx empfohlene Sicherung - Leitungsschutz (bei vorhandener Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269 - Leitungs- und Halbleiterschutz (ohne Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269

A A

3NA3365 500 3 3NE1334-2 500 2

3NA3372 630 3 3NE1436-2 630 3

3NA3475 800 4 3NE1438-2 800 3

1) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 50 Hz 400 V. 2) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 60 Hz 460 V. 3) Die Ströme basieren auf einem Netzleistungsfaktor von cos φ = 1. 4) Dem Grundlaststrom IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 5) Dem Grundlaststrom IH liegt ein Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 6) Die hier angeführten Ströme basieren auf dem Bemessungs-Ausgangsstrom. 7) Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code) zu entnehmen.

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 533

Tabelle 12- 10 Ausführung A, 3 AC 380 V – 480 V, Teil 3

Bestellnummer 6SL3710 7LE37-5AAx 7LE38-4AAx 7LE41-0AAx Typleistung - bei IL bei 50 Hz 400 V 1) - bei IH bei 50 Hz 400 V 1) - bei IL bei 60 Hz 460 V 2) - bei IH bei 60 Hz 460 V 2)

kW kW hp hp

400 315 600 450

450 400 700 600

560 450 800 700

Ausgangsstrom - Bemessungsstrom IN A 3) - Grundlaststrom IL 4) - Grundlaststrom IH 5) - maximaler Strom Imax A

A A A A

745 725 570 1087

840 820 700 1230

985 960 860 1440

Ein-/Rückspeisestrom - Bemessungsstrom IN E 6) - maximaler Strom Imax E

A A

674 1118

759 1260

888 1477

Strombedarf, max. - Hilfsversorgung DC 24 V

A

intern

intern

intern

Anschlussspannungen - Netzspannung - Netzfrequenz - Elektronikstromversorgung

VACeff Hz VDC

3 AC 380 -10 % bis 3 AC 480 +10 % (-15 % < 1 min)

47 bis 63 Hz 24 (20,4 - 28,8)

Verlustleistung, max. - bei 50 Hz, 400 V - bei 60 Hz, 460 V

kW kW

20,63 11,15

21,1 13,65

27,25 18,55

Kühlluftbedarf m3/s 1,96 1,96 2,6 Schalldruckpegel LpA (1 m) bei 50/60 Hz

dB(A) 77/79 77/79 77/79

Netzanschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 300 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

4 x 150 8 x 240 M12 (4 Bohrungen)

4 x 185 8 x 240 M12 (4 Bohrungen)

Motoranschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 300 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

4 x 150 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

4 x 185 6 x 240 M12 (3 Bohrungen)

Schutzleiteranschluss Befestigungsschraube

M12 (10 Bohrungen)

M12 (16 Bohrungen)

M12 (18 Bohrungen)

Motorleitungslänge, max. geschirmt / ungeschirmt

m

300 / 450

300 / 450

300 / 450

Abmessungen (Standardausf.) - Breite - Höhe - Tiefe

mm mm mm

2200 2000 600

2200 2000 600

2800 2000 600

Baugrößen - Active Interface Module - Active Line Module - Motor Module

HI HX HX

HI HX HX

JI JX JX

Gewicht (ohne Optionen) ca. kg 1731 1778 2408

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 534 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bestellnummer 6SL3710 7LE37-5AAx 7LE38-4AAx 7LE41-0AAx empfohlene Sicherung - Leitungsschutz (bei vorhandener Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269 - Leitungs- und Halbleiterschutz (ohne Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269

A A

3NA3475 800 4 3NE1448-2 850 3

Leistungsschalter Leistungsschalter

Leistungsschalter Leistungsschalter

1) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 50 Hz 400 V. 2) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 60 Hz 460 V. 3) Die Ströme basieren auf einem Netzleistungsfaktor von cos φ = 1. 4) Dem Grundlaststrom IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 5) Dem Grundlaststrom IH liegt ein Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 6) Die hier angeführten Ströme basieren auf dem Bemessungs-Ausgangsstrom. 7) Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code) zu entnehmen.

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 535

Tabelle 12- 11 Ausführung A, 3 AC 380 V – 480 V, Teil 4

Bestellnummer 6SL3710 7LE41-2AAx 7LE41-4AAx Typleistung - bei IL bei 50 Hz 400 V 1) - bei IH bei 50 Hz 400 V 1) - bei IL bei 60 Hz 460 V 2) - bei IH bei 60 Hz 460 V 2)

kW kW hp hp

710 560 1000 900

800 710 1000 1000

Ausgangsstrom - Bemessungsstrom IN A 3) - Grundlaststrom IL 4) - Grundlaststrom IH 5) - maximaler Strom Imax A

A A A A

1260 1230 1127 1845

1405 1370 1257 2055

Ein-/Rückspeisestrom - Bemessungsstrom IN E 6) - maximaler Strom Imax E

A A

1133 1891

1262 2107

Strombedarf, max. - Hilfsversorgung DC 24 V

A

intern

intern

Anschlussspannungen - Netzspannung - Netzfrequenz - Elektronikstromversorgung

VACeff Hz VDC

3 AC 380 -10 % bis 3 AC 480 +10 % (-15 % < 1 min)

47 bis 63 Hz 24 (20,4 - 28,8)

Verlustleistung, max. - bei 50 Hz, 400 V - bei 60 Hz, 460 V

kW kW

33,05 34,85

33,95 35,85

Kühlluftbedarf m3/s 2,6 2,6 Schalldruckpegel LpA (1 m) bei 50/60 Hz

dB(A) 78/80 78/80

Netzanschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

4 x 240 8 x 240 M12 (4 Bohrungen)

6 x 185 8 x 240 M12 (4 Bohrungen)

Motoranschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

4 x 240 6 x 240 M12 (3 Bohrungen)

6 x 185 6 x 240 M12 (3 Bohrungen)

Schutzleiteranschluss Befestigungsschraube

M12 (18 Bohrungen)

M12 (18 Bohrungen)

Motorleitungslänge, max. geschirmt / ungeschirmt

m

300 / 450

300 / 450

Abmessungen (Standardausf.) - Breite - Höhe - Tiefe

mm mm mm

2800 2000 600

2800 2000 600

Baugrößen - Active Interface Module - Active Line Module - Motor Module

JI JX JX

JI JX JX

Gewicht (ohne Optionen) ca. kg 2408 2408

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 536 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bestellnummer 6SL3710 7LE41-2AAx 7LE41-4AAx empfohlene Sicherung - Leitungsschutz (bei vorhandener Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269 - Leitungs- und Halbleiterschutz (ohne Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269

A A

Leistungsschalter Leistungsschalter

Leistungsschalter Leistungsschalter

1) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 50 Hz 400 V. 2) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 60 Hz 460 V. 3) Die Ströme basieren auf einem Netzleistungsfaktor von cos φ = 1. 4) Dem Grundlaststrom IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 5) Dem Grundlaststrom IH liegt ein Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 6) Die hier angeführten Ströme basieren auf dem Bemessungs-Ausgangsstrom. 7) Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code) zu entnehmen.

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 537

12.3.2 Schrankgeräte Ausführung A, 3 AC 500 V - 690 V

Tabelle 12- 12 Ausführung A, 3 AC 500 V – 690 V, Teil 1

Bestellnummer 6SL3710 7LG28-5AAx 7LG31-0AAx 7LG31-2AAx Typleistung - bei IL bei 50 Hz 690 V 1) - bei IH bei 50 Hz 690 V 1) - bei IL bei 50 Hz 500 V 1) - bei IH bei 50 Hz 500 V 1) - bei IL bei 60 Hz 575 V 2) - bei IH bei 60 Hz 575 V 2)

kW kW kW kW hp hp

75 55 55 45 75 75

90 75 55 55 75 75

110 90 75 75 100 100

Ausgangsstrom - Bemessungsstrom IN A 3) - Grundlaststrom IL 4) - Grundlaststrom IH 5) - maximaler Strom Imax A

A A A A

85 80 76 120

100 95 89 142

120 115 107 172

Ein-/Rückspeisestrom - Bemessungsstrom IN E 6) - maximaler Strom Imax E

A A

86 125

99 144

117 170

Strombedarf, max. - Hilfsversorgung DC 24 V

A

intern

intern

intern

Anschlussspannungen - Netzspannung - Netzfrequenz - Elektronikstromversorgung

VACeff Hz VDC

3 AC 500 -10 % bis 3 AC 690 +10 % (-15 % < 1 min)

47 bis 63 Hz 24 (20,4 - 28,8)

Verlustleistung, max. - bei 50 Hz, 690 V - bei 60 Hz, 575 V

kW kW

5,12 4,45

5,38 4,65

5,84 5,12

Kühlluftbedarf m3/s 0,58 0,58 0,58 Schalldruckpegel LpA (1 m) bei 50/60 Hz

dB(A) 71/73 71/73 71/73

Netzanschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

50 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

50 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

70 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

Motoranschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

50 2 x 70 M12 (2 Bohrungen)

50 2 x 150 M12 (2 Bohrungen)

70 2 x 150 M12 (2 Bohrungen)

Schutzleiteranschluss Befestigungsschraube

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

Motorleitungslänge, max. geschirmt / ungeschirmt

m

300 / 450

300 / 450

300 / 450

Abmessungen (Standardausf.) - Breite - Höhe - Tiefe

mm mm mm

1400 2000 600

1400 2000 600

1400 2000 600

Baugrößen - Active Interface Module - Active Line Module - Motor Module

FI FX FX

FI FX FX

FI FX FX

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 538 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bestellnummer 6SL3710 7LG28-5AAx 7LG31-0AAx 7LG31-2AAx Gewicht (ohne Optionen) ca. kg 708 708 708 empfohlene Sicherung - Leitungsschutz (bei vorhandener Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269 - Leitungs- und Halbleiterschutz (ohne Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269

A A

3NA3132-6 125 1 3NE1022-2 125 00

3NA3132-6 125 1 3NE1022-2 125 00

3NA3136-6 160 1 3NE1224-2 160 1

1) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 50 Hz 500 V bzw. 3 AC 50 Hz 690 V. 2) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 60 Hz 575 V. 3) Die Ströme basieren auf einem Netzleistungsfaktor von cos φ = 1. 4) Dem Grundlaststrom IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 5) Dem Grundlaststrom IH liegt ein Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 6) Die hier angeführten Ströme basieren auf dem Bemessungs-Ausgangsstrom. 7) Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code) zu entnehmen.

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 539

Tabelle 12- 13 Ausführung A, 3 AC 500 V – 690 V, Teil 2

Bestellnummer 6SL3710 7LG31-5AAx 7LG31-8AAx 7LG32-2AAx Typleistung - bei IL bei 50 Hz 690 V 1) - bei IH bei 50 Hz 690 V 1) - bei IL bei 50 Hz 500 V 1) - bei IH bei 50 Hz 500 V 1) - bei IL bei 60 Hz 575 V 2) - bei IH bei 60 Hz 575 V 2)

kW kW kW kW hp hp

132 110 90 90 150 125

160 132 110 90 150 150

200 160 132 110 200 200

Ausgangsstrom - Bemessungsstrom IN A 3) - Grundlaststrom IL 4) - Grundlaststrom IH 5) - maximaler Strom Imax A

A A A A

150 142 134 213

175 170 157 255

215 208 192 312

Ein-/Rückspeisestrom - Bemessungsstrom IN E 6) - maximaler Strom Imax E

A A

144 210

166 253

202 308

Strombedarf, max. - Hilfsversorgung DC 24 V

A

intern

intern

intern

Anschlussspannungen - Netzspannung - Netzfrequenz - Elektronikstromversorgung

VACeff Hz VDC

3 AC 500 -10 % bis 3 AC 690 +10 % (-15 % < 1 min)

47 bis 63 Hz 24 (20,4 - 28,8)

Verlustleistung, max. - bei 50 Hz, 690 V - bei 60 Hz, 575 V

kW kW

5,75 4,97

11,02 11,15

11,44 11,56

Kühlluftbedarf m3/s 0,58 1,19 1,19 Schalldruckpegel LpA (1 m) bei 50/60 Hz

dB(A) 71/73 75/77 75/77

Netzanschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

95 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

120 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 70 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

Motoranschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

95 2 x 150 M12 (2 Bohrungen)

120 2 x 150 M12 (2 Bohrungen)

2 x 70 2 x 150 M12 (2 Bohrungen)

Schutzleiteranschluss Befestigungsschraube

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

Motorleitungslänge, max. geschirmt / ungeschirmt

m

300 / 450

300 / 450

300 / 450

Abmessungen (Standardausf.) - Breite - Höhe - Tiefe

mm mm mm

1400 2000 600

1600 2000 600

1600 2000 600

Baugrößen - Active Interface Module - Active Line Module - Motor Module

FI FX FX

GI GX GX

GI GX GX

Gewicht (ohne Optionen) ca. kg 708 892 892

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 540 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bestellnummer 6SL3710 7LG31-5AAx 7LG31-8AAx 7LG32-2AAx empfohlene Sicherung - Leitungsschutz (bei vorhandener Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269 - Leitungs- und Halbleiterschutz (ohne Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269

A A

3NA3240-6 200 2 3NE1225-2 200 1

3NA3244-6 250 2 3NE1227-2 250 1

3NA3252-6 315 2 3NE1230-2 315 1

1) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 50 Hz 500 V bzw. 3 AC 50 Hz 690 V. 2) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 60 Hz 575 V. 3) Die Ströme basieren auf einem Netzleistungsfaktor von cos φ = 1. 4) Dem Grundlaststrom IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 5) Dem Grundlaststrom IH liegt ein Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 6) Die hier angeführten Ströme basieren auf dem Bemessungs-Ausgangsstrom. 7) Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code) zu entnehmen.

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 541

Tabelle 12- 14 Ausführung A, 3 AC 500 V – 690 V, Teil 3

Bestellnummer 6SL3710 7LG32-6AAx 7LG33-3AAx 7LG34-1AAx Typleistung - bei IL bei 50 Hz 690 V 1) - bei IH bei 50 Hz 690 V 1) - bei IL bei 50 Hz 500 V 1) - bei IH bei 50 Hz 500 V 1) - bei IL bei 60 Hz 575 V 2) - bei IH bei 60 Hz 575 V 2)

kW kW kW kW hp hp

250 200 160 132 250 200

315 250 200 160 300 250

400 315 250 200 400 350

Ausgangsstrom - Bemessungsstrom IN A 3) - Grundlaststrom IL 4) - Grundlaststrom IH 5) - maximaler Strom Imax A

A A A A

260 250 233 375

330 320 280 480

410 400 367 600

Ein-/Rückspeisestrom - Bemessungsstrom IN E 6) - maximaler Strom Imax E

A A

242 370

304 465

375 619

Strombedarf, max. - Hilfsversorgung DC 24 V

A

intern

intern

intern

Anschlussspannungen - Netzspannung - Netzfrequenz - Elektronikstromversorgung

VACeff Hz VDC

3 AC 500 -10 % bis 3 AC 690 +10 % (-15 % < 1 min)

47 bis 63 Hz 24 (20,4 - 28,8)

Verlustleistung, max. - bei 50 Hz, 690 V - bei 60 Hz, 575 V

kW kW

11,97 12,03

12,69 12,63

19,88 18,86

Kühlluftbedarf m3/s 1,19 1,19 1,96 Schalldruckpegel LpA (1 m) bei 50/60 Hz

dB(A) 75/77 75/77 77/79

Netzanschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 95 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 120 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 185 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

Motoranschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 95 2 x 185 M12 (2 Bohrungen)

2 x 120 2 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 185 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

Schutzleiteranschluss Befestigungsschraube

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

Motorleitungslänge, max. geschirmt / ungeschirmt

m

300 / 450

300 / 450

300 / 450

Abmessungen (Standardausf.) - Breite - Höhe - Tiefe

mm mm mm

1600 2000 600

1600 2000 600

2200 2000 600

Baugrößen - Active Interface Module - Active Line Module - Motor Module

GI GX GX

GI GX GX

HI HX HX

Gewicht (ohne Optionen) ca. kg 892 892 1716

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 542 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bestellnummer 6SL3710 7LG32-6AAx 7LG33-3AAx 7LG34-1AAx empfohlene Sicherung - Leitungsschutz (bei vorhandener Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269 - Leitungs- und Halbleiterschutz (ohne Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269

A A

3NA3354-6 355 3 3NE1331-2 350 2

3NA3365-6 500 3 3NE1334-2 500 2

3NA3365-6 500 3 3NE1334-2 500 2

1) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 50 Hz 500 V bzw. 3 AC 50 Hz 690 V. 2) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 60 Hz 575 V. 3) Die Ströme basieren auf einem Netzleistungsfaktor von cos φ = 1. 4) Dem Grundlaststrom IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 5) Dem Grundlaststrom IH liegt ein Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 6) Die hier angeführten Ströme basieren auf dem Bemessungs-Ausgangsstrom. 7) Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code) zu entnehmen.

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 543

Tabelle 12- 15 Ausführung A, 3 AC 500 V – 690 V, Teil 4

Bestellnummer 6SL3710 7LG34-7AAx 7LG35-8AAx 7LG37-4AAx Typleistung - bei IL bei 50 Hz 690 V 1) - bei IH bei 50 Hz 690 V 1) - bei IL bei 50 Hz 500 V 1) - bei IH bei 50 Hz 500 V 1) - bei IL bei 60 Hz 575 V 2) - bei IH bei 60 Hz 575 V 2)

kW kW kW kW hp hp

450 400 315 250 450 450

560 450 400 315 600 500

710 630 500 450 700 700

Ausgangsstrom - Bemessungsstrom IN A 3) - Grundlaststrom IL 4) - Grundlaststrom IH 5) - maximaler Strom Imax A

A A A A

465 452 416 678

575 560 514 840

735 710 657 1065

Ein-/Rückspeisestrom - Bemessungsstrom IN E 6) - maximaler Strom Imax E

A A

424 700

522 862

665 1102

Strombedarf, max. - Hilfsversorgung DC 24 V

A

intern

intern

intern

Anschlussspannungen - Netzspannung - Netzfrequenz - Elektronikstromversorgung

VACeff Hz VDC

3 AC 500 -10 % bis 3 AC 690 +10 % (-15 % < 1 min)

47 bis 63 Hz 24 (20,4 - 28,8)

Verlustleistung, max. - bei 50 Hz, 690 V - bei 60 Hz, 575 V

kW kW

20,55 19,47

24,05 22,85

30,25 28,75

Kühlluftbedarf m3/s 1,96 1,96 2,6 Schalldruckpegel LpA (1 m) bei 50/60 Hz

dB(A) 77/79 77/79 77/79

Netzanschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 185 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 240 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

3 x 185 8 x 240 M12 (4 Bohrungen)

Motoranschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

2 x 185 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

2 x 240 4 x 240 M12 (2 Bohrungen)

3 x 185 6 x 240 M12 (3 Bohrungen)

Schutzleiteranschluss Befestigungsschraube

M12 (2 Bohrungen)

M12 (2 Bohrungen)

M12 (18 Bohrungen)

Motorleitungslänge, max. geschirmt / ungeschirmt

m

300 / 450

300 / 450

300 / 450

Abmessungen (Standardausf.) - Breite - Höhe - Tiefe

mm mm mm

2200 2000 600

2200 2000 600

2800 2000 600

Baugrößen - Active Interface Module - Active Line Module - Motor Module

HI HX HX

HI HX HX

JI JX JX

Gewicht (ohne Optionen) ca. kg 1716 1716 2300

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 544 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bestellnummer 6SL3710 7LG34-7AAx 7LG35-8AAx 7LG37-4AAx empfohlene Sicherung - Leitungsschutz (bei vorhandener Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269 - Leitungs- und Halbleiterschutz (ohne Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269

A A

3NA3352-6 2 x 315 2 3NE1435-2 560 3

3NA3354-6 2 x 355 3 3NE1447-2 670 3

3NA3365-6 2 x 500 3 3NE1448-2 850 3

1) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 50 Hz 500 V bzw. 3 AC 50 Hz 690 V. 2) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 60 Hz 575 V. 3) Die Ströme basieren auf einem Netzleistungsfaktor von cos φ = 1. 4) Dem Grundlaststrom IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 5) Dem Grundlaststrom IH liegt ein Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 6) Die hier angeführten Ströme basieren auf dem Bemessungs-Ausgangsstrom. 7) Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code) zu entnehmen.

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 545

Tabelle 12- 16 Ausführung A, 3 AC 500 V – 690 V, Teil 5

Bestellnummer 6SL3710 7LG38-1AAx 7LG38-8AAx 7LG41-0AAx Typleistung - bei IL bei 50 Hz 690 V 1) - bei IH bei 50 Hz 690 V 1) - bei IL bei 50 Hz 500 V 1) - bei IH bei 50 Hz 500 V 1) - bei IL bei 60 Hz 575 V 2) - bei IH bei 60 Hz 575 V 2)

kW kW kW kW hp hp

800 710 560 500 800 700

900 800 630 560 900 800

1000 900 710 630 1000 900

Ausgangsstrom - Bemessungsstrom IN A 3) - Grundlaststrom IL 4) - Grundlaststrom IH 5) - maximaler Strom Imax A

A A A A

810 790 724 1185

910 880 814 1320

1025 1000 917 1500

Ein-/Rückspeisestrom - Bemessungsstrom IN E 6) - maximaler Strom Imax E

A A

732 1218

821 1367

923 1537

Strombedarf, max. - Hilfsversorgung DC 24 V

A

intern

intern

intern

Anschlussspannungen - Netzspannung - Netzfrequenz - Elektronikstromversorgung

VACeff Hz VDC

3 AC 500 -10 % bis 3 AC 690 +10 % (-15 % < 1 min)

47 bis 63 Hz 24 (20,4 - 28,8)

Verlustleistung, max. - bei 50 Hz, 690 V - bei 60 Hz, 575 V

kW kW

34,45 32,75

34,65 32,85

36,15 34,25

Kühlluftbedarf m3/s 2,6 2,6 2,6 Schalldruckpegel LpA (1 m) bei 50/60 Hz

dB(A) 77/79 77/79 77/79

Netzanschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

4 x 150 8 x 240 M12 (4 Bohrungen)

4 x 150 8 x 240 M12 (4 Bohrungen)

4 x 185 8 x 240 M12 (4 Bohrungen)

Motoranschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

4 x 150 6 x 240 M12 (3 Bohrungen)

4 x 150 6 x 240 M12 (3 Bohrungen)

4 x 185 6 x 240 M12 (3 Bohrungen)

Schutzleiteranschluss Befestigungsschraube

M12 (18 Bohrungen)

M12 (18 Bohrungen)

M12 (18 Bohrungen)

Motorleitungslänge, max. geschirmt / ungeschirmt

m

300 / 450

300 / 450

300 / 450

Abmessungen (Standardausf.) - Breite - Höhe - Tiefe

mm mm mm

2800 2000 600

2800 2000 600

2800 2000 600

Baugrößen - Active Interface Module - Active Line Module - Motor Module

JI JX JX

JI JX JX

JI JX JX

Gewicht (ohne Optionen) ca. kg 2408 2408 2408

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 546 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bestellnummer 6SL3710 7LG38-1AAx 7LG38-8AAx 7LG41-0AAx empfohlene Sicherung - Leitungsschutz (bei vorhandener Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269 - Leitungs- und Halbleiterschutz (ohne Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269

A A

Leistungsschalter Leistungsschalter

Leistungsschalter Leistungsschalter

Leistungsschalter Leistungsschalter

1) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 50 Hz 500 V bzw. 3 AC 50 Hz 690 V. 2) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 60 Hz 575 V. 3) Die Ströme basieren auf einem Netzleistungsfaktor von cos φ = 1. 4) Dem Grundlaststrom IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 5) Dem Grundlaststrom IH liegt ein Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 6) Die hier angeführten Ströme basieren auf dem Bemessungs-Ausgangsstrom. 7) Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code) zu entnehmen.

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 547

Tabelle 12- 17 Ausführung A, 3 AC 500 V – 690 V, Teil 6

Bestellnummer 6SL3710 7LG41-3AAx Typleistung - bei IL bei 50 Hz 690 V 1) - bei IH bei 50 Hz 690 V 1) - bei IL bei 50 Hz 500 V 1) - bei IH bei 50 Hz 500 V 1) - bei IL bei 60 Hz 575 V 2) - bei IH bei 60 Hz 575 V 2)

kW kW kW kW hp hp

1200 1000 1250 800 1000 1000

Ausgangsstrom - Bemessungsstrom IN A 3) - Grundlaststrom IL 4) - Grundlaststrom IH 5) - maximaler Strom Imax A

A A A A

1270 1230 1136 1845

Ein-/Rückspeisestrom - Bemessungsstrom IN E 6) - maximaler Strom Imax E

A A

1142 1905

Strombedarf, max. - Hilfsversorgung DC 24 V

A

intern

Anschlussspannungen - Netzspannung - Netzfrequenz - Elektronikstromversorgung

VACeff Hz VDC

3 AC 500 -10 % bis 3 AC 690 +10 % (-15 % < 1 min)

47 bis 63 Hz 24 (20,4 - 28,8)

Verlustleistung, max. - bei 50 Hz, 690 V - bei 60 Hz, 575 V

kW kW

42,25 39,25

Kühlluftbedarf m3/s 2,6 Schalldruckpegel LpA (1 m) bei 50/60 Hz

dB(A) 77/79

Netzanschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

4 x 240 8 x 240 M12 (4 Bohrungen)

Motoranschluss - empfohlen: IEC 7) - maximal: IEC - Befestigungsschraube

mm2 mm2

4 x 240 6 x 240 M12 (3 Bohrungen)

Schutzleiteranschluss Befestigungsschraube

M12 (18 Bohrungen)

Motorleitungslänge, max. geschirmt / ungeschirmt

m

300 / 450

Abmessungen (Standardausf.) - Breite - Höhe - Tiefe

mm mm mm

2800 2000 600

Baugrößen - Active Interface Module - Active Line Module - Motor Module

JI JX JX

Gewicht (ohne Optionen) ca. kg 2408

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Technische Daten 12.3 Technische Daten

Umrichter-Schrankgeräte 548 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Bestellnummer 6SL3710 7LG41-3AAx empfohlene Sicherung - Leitungsschutz (bei vorhandener Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269 - Leitungs- und Halbleiterschutz (ohne Option L26) Bemessungsstrom Baugröße nach IEC 60269

A A

Leistungsschalter Leistungsschalter

1) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 50 Hz 500 V bzw. 3 AC 50 Hz 690 V. 2) Bemessungsleistung eines typischen 6-poligen Norm-Asynchronmotors auf Basis IL bzw. IH bei 3 AC 60 Hz 575 V. 3) Die Ströme basieren auf einem Netzleistungsfaktor von cos φ = 1. 4) Dem Grundlaststrom IL liegt das Lastspiel 110 % für 60 s bzw. 150 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 5) Dem Grundlaststrom IH liegt ein Lastspiel 150 % für 60 s bzw. 160 % für 10 s mit einer Lastspieldauer von 300 s zugrunde (siehe Kapitel "Überlastfähigkeit"). 6) Die hier angeführten Ströme basieren auf dem Bemessungs-Ausgangsstrom. 7) Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code) zu entnehmen.

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 549

Anhang AA.1 Abkürzungsverzeichnis

A A... Warnung AC Wechselstrom AI Analogeingang AO Analogausgang AOP Advanced Operator Panel – Bedieneinheit mit Klartextanzeige B BI Binektoreingang BICO Binektor / Konnektor BO Binektorausgang C C Kapazität CAN Serielles Bussystem CB Kommunikationsbaugruppe CDS Befehlsdatensatz CI Konnektoreingang COM Mittelkontakt eines Wechselkontaktes CU Control Unit D DC Gleichstrom DDS Antriebsdatensatz DI Digitaleingang DI/DO Digitaleingang/-ausgang bidirektional DO Digitalausgang E EGB Elektrostatisch gefährdete Baugruppen EMV Elektromagnetische Verträglichkeit EN Europäische Norm F F ... Störung FAQ Häufig gestellte Fragen FW Firmware H HLG Hochlaufgeber

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Anhang A.1 Abkürzungsverzeichnis

Umrichter-Schrankgeräte 550 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

HW Hardware I I/O Eingang/Ausgang IEC Internationale Norm in der Elektrotechnik IGBT Bipolartransistor mit isolierter Steuerelektrode J JOG Tippen L L Induktivität LED Leuchtdiode M M Masse MDS Motordatensatz N NC Öffner NEMA Normengremium in USA (United States of America) NO Schließer P p ... Einstellparameter PDS Leistungsteildatensatz PE Schutzerde PROFIBUS Serieller Datenbus PTC Positiver Temperaturkoeffizient R r ... Beobachtungsparameter (nur lesbar) RAM Speicher zum Lesen und Schreiben RS232 Serielle Schnittstelle RS485 Norm. Beschreibt die Physik einer digitalen seriellen Schnittstelle S SI Safety Integrated STW PROFIdrive Steuerwort SW Software T TIA Totally Integrated Automation TM Terminal Module U UL Underwriters Laboratories Inc V Vdc Zwischenkreisspannung Z ZSW PROFIdrive Zustandswort

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Anhang A.2 Parametermakros

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 551

A.2 Parametermakros

Parametermakro p0015 = S150 Schrankgerät Mit diesem Makro werden Voreinstellungen für den Betrieb des Schrankgerätes getroffen.

Tabelle A- 1 Parametermakro p0015 = S150 Schrankgerät

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p0500 Technologische Anwendung Vector 0 Standardantrieb Vector p0600 Motortemperatursensor für

Überwachung Vector 0 kein Sensor Vector

p0601 Motortemperatursensor Sensortyp Vector 0 kein Sensor Vector p0603 CI: Motortemperatur Vector r4105 Sensor an TM31 TM31 p0604 Motortemperatur Warnschwelle Vector 120 120 °C Vector p0605 Motortemperatur Störschwelle Vector 155 155 °C Vector p0606 Motortemperatur Zeitstufe Vector 0 0 s Vector p0610 Motorübertemperatur Reaktion bei

Überschreitung Vector 1 Warnung mit Reduzierung von

I_max und Störung Vector

p0700[0] Vorbelegung Binektoreingang Vector 70005 PROFIdrive Vector p0857 Leistungsteil Überwachungszeit Vector 30000 30 s Vector p0864 Einspeisung Betrieb Vector r0863.0 Antriebskopplung - Regelung

Betrieb A_INF

p1000[0] Vorbelegung Konnektoreingang Vector 10001 PROFIdrive Vector p1001 CO: Drehzahlfestsollwert 1 Vector 300 300 1/min Vector p1002 CO: Drehzahlfestsollwert 2 Vector 600 600 1/min Vector p1003 CO: Drehzahlfestsollwert 3 Vector 1500 1500 1/min Vector p1083 CO: Drehzahlgrenze positive

Drehrichtung Vector 6000 6000 1/min Vector

p1086 CO: Drehzahlgrenze negative Drehrichtung

Vector -6000 -6000 1/min Vector

p1115 Hochlaufgeber Auswahl Vector 1 erweiterter Hochlaufgeber Vector p1120 Hochlaufgeber Hochlaufzeit Vector 20 20 s Vector p1121 Hochlaufgeber Rücklaufzeit Vector 30 30 s Vector p1135 AUS3 Rücklaufzeit Vector 10 10 s Vector p1200 Fangen Betriebsart Vector 0 Fangen nicht aktiv Vector p1208.0 BI: WEA Einspeisung Störung Vector r2139.3 Störung wirksam A_INF p1208.1 BI: WEA Einspeisung Netzausfall Vector r0863.2 Antriebskopplung - Einspeisung

Netzausfall A_INF

p1240 Vdc-Regler Konfiguration Vector 0 Vdc-max-Regler gesperrt Vector p1254 Vdc-Regler Automatische

Erfassung EIN-Pegel Vector 1 Automatische Erfassung

freigegeben Vector

p1280 Vdc-Regler Konfiguration (U/f) Vector 0 Vdc-max-Regler gesperrt Vector p1300 Steuerungs-/Regelungs-Betriebsart Vector 20 Drehzahlregelung geberlos Vector

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Anhang A.2 Parametermakros

Umrichter-Schrankgeräte 552 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p1911 Anzahl der zu identifizierenden

Phasen Vector 3 3 Phasen Vector

p2051[0] CI: PROFIBUS PZD senden Wort Vector r2089[0] ZSW1 Vector p2051[1] CI: PROFIBUS PZD senden Wort Vector r0063[0] n-ist ungeglättet Vector p2051[2] CI: PROFIBUS PZD senden Wort Vector r0068[0] I-ist ungeglättet Vector p2051[3] CI: PROFIBUS PZD senden Wort Vector r0080[0] M-ist ungeglättet Vector p2051[4] CI: PROFIBUS PZD senden Wort Vector r0082[0] P-ist ungeglättet Vector p2051[5] CI: PROFIBUS PZD senden Wort Vector r2131 FAULT Vector p2080[0] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r0899.0 Einschaltbereit Vector p2080[1] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r0899.1 Betriebsbereit Vector p2080[2] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r0899.2 Betrieb Vector p2080[3] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r2139.3 Störung Vector p2080[4] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r0899.4 kein AUS2 Vector p2080[5] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r0899.5 kein AUS3 Vector p2080[6] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r0899.6 Einschaltsperre Vector p2080[7] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r2139.7 Warnung aktiv Vector p2080[8] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r2197.7 keine Soll-Ist-Abweichung Vector p2080[9] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r0899.9 Führung gefordert Vector p2080[10] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r2199.1 Vergleichswert erreicht Vector p2080[11] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r1407.7 M/I/P-Begrenzung nicht aktiv Vector p2080[12] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector 0 Vector p2080[13] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r2129.14 keine Warnung Übertemperatur

Motor Vector

p2080[14] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r2197.3 Rechtslauf Vector p2080[15] BI: PROFIBUS senden ZSW1 Vector r2129.15 keine Warnung Therm. Überlast

Leistungsteil Vector

p2088 PROFIBUS Zustandswort bitweise invertieren

Vector B800h Vector

p2128[14] Auswahl Stör-/Warncode für Trigger

Vector 7910 A7910: Warnung Übertemperatur Motor

Vector

p2128[15] Auswahl Stör-/Warncode für Trigger

Vector 5000 A5000: Warnung Therm. Überlast Leistungsteil

Vector

p2153 Zeitkonstante Drehzahlistwertfilter Vector 20 20 ms Vector p0840[0] EIN / AUS 1 A_INF r0863.1 Netzschütz angesteuert Vector p2105 BI: 3. Quittieren Störungen A_INF r1214.3 Wiedereinschaltautomatik Status

- Quittierbefehl setzen Vector

p1207 BI: WEA Anbindung nachfolgendes DO

A_INF r1214.2 Wiedereinschaltautomatik Status - Wiederanlauf aktiv

Vector

p4053[0] Glättungszeitkonstante Analogeingänge (TM31)

TM31 0 0 ms TM31

p4053[1] Glättungszeitkonstante Analogeingänge (TM31)

TM31 0 0 ms TM31

p4056[0] Typ Analogeingänge TM31 2 Strom 0...20 mA TM31 p4056[1] Typ Analogeingänge TM31 2 Strom 0...20 mA TM31

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Anhang A.2 Parametermakros

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 553

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p4076[0] Typ Analogausgänge TM31 0 Strom 0...20 mA TM31 p4076[1] Typ Analogausgänge TM31 0 Strom 0...20 mA TM31 p4071[0] Signal Analogausgang 0 TM31 r0063 Drehzahlistwert geglättet Vector p4071[1] Signal Analogausgang 1 TM31 r0068 Stromistwert Betrag Vector p4100 Typ des Temperatursensors TM31 0 Auswertung ausgeschaltet TM31 p4102[0] Warnschwelle

Temperaturerfassung TM31 251 °C Bei Überschreiten wird die

Warnung A35211 ausgelöst. TM31

p4102[1] Störschwelle Temperaturerfassung TM31 251 °C Bei Überschreiten wird die Störung F35207 ausgelöst.

TM31

Parametermakro p0700 = 5: PROFIdrive (70005) Mit diesem Makro wird als Befehlsquelle die PROFIdrive-Schnittstelle voreingestellt.

Tabelle A- 2 Parametermakro p0700 = 5: PROFIdrive

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p0840[0] EIN/AUS1 Vector r2090.0 PZD 1 Bit 0 Vector p0844[0] kein AUS2_1 Vector r2090.1 PZD 1 Bit 1 Vector p0845[0] kein AUS2_2 Vector r0722.3 CU DI3 CU p0848[0] kein AUS3_1 Vector r2090.2 PZD 1 Bit 2 Vector p0849[0] kein AUS3_2 Vector r0722.2 CU DI2 CU p0806 Sperre LOCAL Mode Vector 0 Vector p0810 Umschaltung CDS Bit 0 Vector 0 Vector p0852 Betrieb freigeben Vector r2090.3 PZD 1 Bit 3 Vector p0854 Führung gefordert Vector r2090.10 PZD 1 Bit 10 Vector p0922 PROFIdrive PZD

Telegrammauswahl Vector 999 freie Telegrammprojektierung

p1020 FSW Bit 0 Vector 0 Vector p1021 FSW Bit 1 Vector 0 Vector p1035 MOP höher Vector r2090.13 PZD 1 Bit 13 Vector p1036 MOP tiefer Vector r2090.14 PZD 1 Bit 14 Vector p1113 Sollwert Invertieren Vector r2090.11 PZD 1 Bit 11 Vector p1140 HLG freigeben Vector r2090.4 PZD 1 Bit 4 Vector p1141 HLG fortsetzen Vector r2090.5 PZD 1 Bit 5 Vector p1142 Freigabe nsoll Vector r2090.6 PZD 1 Bit 6 Vector p2103 Störung quittieren 1 Vector r2090.7 PZD 1 Bit 7 Vector p2104 Störung quittieren 2 Vector r4022.3 TM31 DI3 TM31 p2106 Ext. Störung_1 Vector r0722.1 CU DI1 CU p2107 Ext. Störung_2 Vector 1 Vector p2112 Ext. Warnung_1 Vector r0722.0 CU DI0 CU p2116 Ext. Warnung_2 Vector 1 Vector

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Anhang A.2 Parametermakros

Umrichter-Schrankgeräte 554 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p0738 DI/DO8 CU 1 +24 V CU p0748.8 DI/DO8 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.8 DI/DO8 Eing. oder Ausg. einstellen CU 1 Ausgang p0739 DI/DO9 CU 1 +24 V CU p0748.9 DI/DO9 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.9 DI/DO9 Eing. oder Ausg. einstellen CU 1 Ausgang p0740 DI/DO10 CU 1 +24 V CU p0748.10 DI/DO10 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.10 DI/DO10 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0741 DI/DO11 CU 1 +24 V CU p0748.11 DI/DO11 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.11 DI/DO11 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0742 DI/DO12 CU 1 +24 V CU p0748.12 DI/DO12 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.12 DI/DO12 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0743 DI/DO13 CU r0899.6 Einschaltsperre Vector p0748.13 DI/DO13 invertieren CU 1 invertiert p0728.13 DI/DO13 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0744 DI/DO14 CU 1 +24 V CU p0748.14 DI/DO14 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.14 DI/DO14 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0745 DI/DO15 CU r2138.7 Quitt Störung Vector p0748.15 DI/DO15 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.15 DI/DO15 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p2103 Störung quittieren 1 TM31 r2090.7 PZD 1 Bit 7 Vector p2104 Störung quittieren 2 TM31 r4022.3 TM31 DI3 TM31 p4030 DO0 TM31 r0899.11 Impulse freigegeben Vector p4031 DO1 TM31 r2139.3 Störung Vector p4048.1 DO1 invertieren TM31 1 invertiert p4038 DO8 TM31 r0899.0 Einschaltbereit Vector p4028.8 DI/DO8 Eing. oder Ausg. einstellen TM31 1 Ausgang p4039 DO9 TM31 0 TM31 p4028.9 DI/DO9 Eing. oder Ausg. einstellen TM31 0 Eingang p4040 DO10 TM31 0 TM31 p4028.10 DI/DO10 Eing. oder Ausg.

einstellen TM31 0 Eingang

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Anhang A.2 Parametermakros

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 555

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p4041 DO11 TM31 0 TM31 p4028.11 DI/DO11 Eing. oder Ausg.

einstellen TM31 0 Eingang

Parametermakro p0700 = 6: Klemmenleiste TM31 (70006) Mit diesem Makro wird als Befehlsquelle die Kundenklemmenleiste TM31 voreingestellt.

Tabelle A- 3 Parametermakro p0700 = 6: Klemmenleiste TM31

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p0840[0] EIN/AUS1 Vector r4022.0 TM31 DI0 TM31 p0844[0] kein AUS2_1 Vector 1 CU p0845[0] kein AUS2_2 Vector r0722.3 CU DI3 CU p0848[0] kein AUS3_1 Vector 1 Vector p0849[0] kein AUS3_2 Vector r0722.2 CU DI2 CU p0806 Sperre LOCAL Mode Vector 0 Vector p0810 Umschaltung CDS Bit 0 Vector 0 Vector p0852 Betrieb freigeben Vector r4022.4 TM31 DI4 TM31 p0854 Führung gefordert Vector 1 Vector p0922 PROFIdrive PZD

Telegrammauswahl Vector 999 freie Telegrammprojektierung

p1020 FSW Bit 0 Vector r4022.1 TM31 DI1 TM31 p1021 FSW Bit 1 Vector r4022.2 TM31 DI2 TM31 p1035 MOP höher Vector r4022.1 TM31 DI1 TM31 p1036 MOP tiefer Vector r4022.2 TM31 DI2 TM31 p1113 Drehrichtungsumkehr Vector 0 TM31 p1140 HLG freigeben Vector 1 Vector p1141 HLG starten Vector 1 Vector p1142 Freigabe nsoll Vector 1 Vector p2103 Störung quittieren 1 Vector 0 Vector p2104 Störung quittieren 2 Vector r4022.3 TM31 DI3 TM31 p2106 Ext. Störung_1 Vector r0722.1 CU DI1 CU p2107 Ext. Störung_2 Vector 1 Vector p2112 Ext. Warnung_1 Vector r0722.0 CU DI0 CU p2116 Ext. Warnung_2 Vector 1 Vector p0738 DI/DO8 CU 1 +24 V CU p0748.8 DI/DO8 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.8 DI/DO8 Eing. oder Ausg. einstellen CU 1 Ausgang p0739 DI/DO9 CU 1 +24 V CU p0748.9 DI/DO9 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.9 DI/DO9 Eing. oder Ausg. einstellen CU 1 Ausgang

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Anhang A.2 Parametermakros

Umrichter-Schrankgeräte 556 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p0740 DI/DO10 CU 1 +24 V CU p0748.10 DI/DO10 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.10 DI/DO10 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0741 DI/DO11 CU 1 +24 V CU p0748.11 DI/DO11 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.11 DI/DO11 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0742 DI/DO12 CU 1 +24 V CU p0748.12 DI/DO12 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.12 DI/DO12 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0743 DI/DO13 CU r0899.6 Einschaltsperre Vector p0748.13 DI/DO13 invertieren CU 1 invertiert p0728.13 DI/DO13 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0744 DI/DO14 CU 1 +24 V CU p0748.14 DI/DO14 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.14 DI/DO14 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0745 DI/DO15 CU r2138.7 Quitt Störung Vector p0748.15 DI/DO15 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.15 DI/DO15 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p2103 Störung quittieren 1 TM31 0 TM31 p2104 Störung quittieren 2 TM31 r4022.3 TM31 DI3 TM31 p4030 DO0 TM31 r0899.11 Impulse freigegeben Vector p4031 DO1 TM31 r2139.3 Störung Vector p4048.1 DO1 invertieren TM31 1 invertiert p4038 DO8 TM31 r0899.0 Einschaltbereit Vector p4028.8 DI/DO8 Eing. oder Ausg. einstellen TM31 1 Ausgang p4039 DO9 TM31 0 TM31 p4028.9 DI/DO9 Eing. oder Ausg. einstellen TM31 0 Eingang p4040 DO10 TM31 0 TM31 p4028.10 DI/DO10 Eing. oder Ausg.

einstellen TM31 0 Eingang

p4041 DO11 TM31 0 TM31 p4028.11 DI/DO11 Eing. oder Ausg.

einstellen TM31 0 Eingang

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Anhang A.2 Parametermakros

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 557

Parametermakro p0700 = 7: NAMUR (70007) Mit diesem Makro wird als Befehlsquelle die NAMUR-Klemmenleiste voreingestellt.

Tabelle A- 4 Parametermakro p0700 = 7: NAMUR

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p0840[0] EIN/AUS1 Vector r4022.0 TM31 DI0 TM31 p0844[0] kein AUS2_1 Vector r4022.4 TM31 DI4 TM31 p0845[0] kein AUS2_2 Vector r0722.3 CU DI3 CU p0848[0] kein AUS3_1 Vector r4022.5 TM31 DI5 TM31 p0849[0] kein AUS3_2 Vector 1 Vector p0806 Sperre LOCAL Mode Vector 0 Vector p0810 Umschaltung CDS Bit 0 Vector 0 Vector p0852 Betrieb freigeben Vector 1 Vector p0854 Führung gefordert Vector 1 Vector p0922 PROFIdrive PZD

Telegrammauswahl Vector 999 freie Telegrammprojektierung

p1020 FSW Bit 0 Vector r4022.1 TM31 DI1 TM31 p1021 FSW Bit 1 Vector r4022.2 TM31 DI2 TM31 p1035 MOP höher Vector r4022.1 TM31 DI1 TM31 p1036 MOP tiefer Vector r4022.2 TM31 DI2 TM31 p1113 Drehrichtungsumkehr Vector r4022.6 TM31 DI6 TM31 p1140 HLG freigeben Vector 1 Vector p1141 HLG starten Vector 1 Vector p1142 Freigabe nsoll Vector 1 Vector p2103 Störung quittieren 1 Vector 0 Vector p2104 Störung quittieren 2 Vector r4022.3 TM31 DI3 TM31 p2106 Ext. Störung_1 Vector r0722.1 CU DI1 CU p2107 Ext. Störung_2 Vector 1 Vector p2112 Ext. Warnung_1 Vector r0722.0 CU DI0 CU p2116 Ext. Warnung_2 Vector 1 Vector p0738 DI/DO8 CU 1 +24 V CU p0748.8 DI/DO8 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.8 DI/DO8 Eing. oder Ausg. einstellen CU 1 Ausgang p0739 DI/DO9 CU 1 +24 V CU p0748.9 DI/DO9 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.9 DI/DO9 Eing. oder Ausg. einstellen CU 1 Ausgang p0740 DI/DO10 CU 1 +24 V CU p0748.10 DI/DO10 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.10 DI/DO10 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0741 DI/DO11 CU 1 +24 V CU p0748.11 DI/DO11 invertieren CU 0 nicht invertiert

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Anhang A.2 Parametermakros

Umrichter-Schrankgeräte 558 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p0728.11 DI/DO11 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0742 DI/DO12 CU 1 +24 V CU p0748.12 DI/DO12 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.12 DI/DO12 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0743 DI/DO13 CU r0899.6 Einschaltsperre Vector p0748.13 DI/DO13 invertieren CU 1 invertiert p0728.13 DI/DO13 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0744 DI/DO14 CU 1 +24 V CU p0748.14 DI/DO14 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.14 DI/DO14 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0745 DI/DO15 CU r2138.7 Quitt Störung Vector p0748.15 DI/DO15 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.15 DI/DO15 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p2103 Störung quittieren 1 TM31 0 TM31 p2104 Störung quittieren 2 TM31 r4022.3 TM31 DI3 TM31 p4030 DO0 TM31 r0899.11 Impulse freigegeben Vector p4031 DO1 TM31 r2139.3 Störung Vector p4048.1 DO1 invertieren TM31 1 invertiert p4038 DO8 TM31 r0899.0 Einschaltbereit Vector p4028.8 DI/DO8 Eing. oder Ausg. einstellen TM31 1 Ausgang p4039 DO9 TM31 0 TM31 p4028.9 DI/DO9 Eing. oder Ausg. einstellen TM31 0 Eingang p4040 DO10 TM31 0 TM31 p4028.10 DI/DO10 Eing. oder Ausg.

einstellen TM31 0 Eingang

p4041 DO11 TM31 0 TM31 p4028.11 DI/DO11 Eing. oder Ausg.

einstellen TM31 0 Eingang

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Anhang A.2 Parametermakros

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 559

Parametermakro p0700 = 10: PROFIdrive NAMUR (70010) Mit diesem Makro wird als Befehlsquelle die PROFIdrive NAMUR-Schnittstelle voreingestellt.

Tabelle A- 5 Parametermakro p0700 = 10: PROFIdrive NAMUR

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p0840[0] EIN/AUS1 Vector 0 Belegung durch p0922 = 20 Vector p0844[0] kein AUS2_1 Vector 1 Belegung durch p0922 = 20 Vector p0845[0] kein AUS2_2 Vector r0722.3 CU DI3 CU p0848[0] kein AUS3_1 Vector 0 Belegung durch p0922 = 20 Vector p0849[0] kein AUS3_2 Vector 1 Vector p0806 Sperre LOCAL Mode Vector 0 Vector p0810 Umschaltung CDS Bit 0 Vector 0 Vector p0852 Betrieb freigeben Vector 1 Belegung durch p0922 = 20 Vector p0854 Führung gefordert Vector 1 Belegung durch p0922 = 20 Vector p0922 PROFIdrive PZD

Telegrammauswahl Vector 20 PROFIdrive NAMUR

p1020 FSW Bit 0 Vector 0 Vector p1021 FSW Bit 1 Vector 0 Vector p1035 MOP höher Vector 0 Vector p1036 MOP tiefer Vector 0 Vector p1113 Drehrichtungsumkehr Vector 0 Belegung durch p0922 = 20 Vector p1140 HLG freigeben Vector 1 Belegung durch p0922 = 20 Vector p1141 HLG starten Vector 1 Belegung durch p0922 = 20 Vector p1142 Freigabe nsoll Vector 1 Belegung durch p0922 = 20 Vector p2103 Störung quittieren_1 Vector 0 Belegung durch p0922 = 20 Vector p2104 Störung quittieren_2 Vector 0 Vector p2106 Ext. Störung_1 Vector r0722.1 CU DI1 CU p2107 Ext. Störung_2 Vector 1 Vector p2112 Ext. Warnung_1 Vector r0722.0 CU DI0 CU p2116 Ext. Warnung_2 Vector 1 Vector p0738 DI/DO8 CU 1 +24 V CU p0748.8 DI/DO8 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.8 DI/DO8 Eing. oder Ausg. einstellen CU 1 Ausgang p0739 DI/DO9 CU 1 +24 V CU p0748.9 DI/DO9 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.9 DI/DO9 Eing. oder Ausg. einstellen CU 1 Ausgang p0740 DI/DO10 CU 1 +24 V CU p0748.10 DI/DO10 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.10 DI/DO10 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0741 DI/DO11 CU 1 +24 V CU p0748.11 DI/DO11 invertieren CU 0 nicht invertiert

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Anhang A.2 Parametermakros

Umrichter-Schrankgeräte 560 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p0728.11 DI/DO11 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0742 DI/DO12 CU 1 +24 V CU p0748.12 DI/DO12 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.12 DI/DO12 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0743 DI/DO13 CU r0899.6 Einschaltsperre Vector p0748.13 DI/DO13 invertieren CU 1 invertiert p0728.13 DI/DO13 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0744 DI/DO14 CU 1 +24 V CU p0748.14 DI/DO14 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.14 DI/DO14 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p0745 DI/DO15 CU r2138.7 Quitt Störung Vector p0748.15 DI/DO15 invertieren CU 0 nicht invertiert p0728.15 DI/DO15 Eing. oder Ausg.

einstellen CU 1 Ausgang

p2103 Störung quittieren 1 TM31 0 TM31 p2104 Störung quittieren 2 TM31 0 TM31 p4030 DO0 TM31 0 Vector p4031 DO1 TM31 0 Vector p4038 DO8 TM31 0 Vector p4028.8 DI/DO8 Eing. oder Ausg. einstellen TM31 0 Eingang p4039 DO9 TM31 0 TM31 p4028.9 DI/DO9 Eing. oder Ausg. einstellen TM31 0 Eingang p4040 DO10 TM31 0 TM31 p4028.10 DI/DO10 Eing. oder Ausg.

einstellen TM31 0 Eingang

p4041 DO11 TM31 0 TM31 p4028.11 DI/DO11 Eing. oder Ausg.

einstellen TM31 0 Eingang

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Anhang A.2 Parametermakros

Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 561

Parametermakro p1000 = 1: PROFIdrive (100001) Mit diesem Makro wird die Sollwertquelle über PROFIdrive voreingestellt.

Tabelle A- 6 Parametermakro p1000 = 1: PROFIdrive

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p1070 Hauptsollwert Vector r2050[1] PROFIdrive PZD2 Vector p1071 Skalierung Hauptsollwert Vector 1 100 % Vector p1075 Zusatzsollwert Vector 0 Vector p1076 Skalierung Zusatzsollwert Vector 1 100 % Vector

Parametermakro p1000 = 2: Klemmen TM31 (100002) Mit diesem Makro wird als Sollwertquelle der Analogeingang 0 der Kundenklemmenleiste TM31 voreingestellt.

Tabelle A- 7 Parametermakro p1000 = 2: Klemmen TM31

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p1070 Hauptsollwert Vector r4055 AI0 TM31 TM31 p1071 Skalierung Hauptsollwert Vector 1 100 % Vector p1075 Zusatzsollwert Vector 0 Vector p1076 Skalierung Zusatzsollwert Vector 1 100 % Vector

Parametermakro p1000 = 3: Motorpotenziometer (100003) Mit diesem Makro wird als Sollwertquelle das Motorpotenziometer voreingestellt.

Tabelle A- 8 Parametermakro p1000 = 3: Motorpotenziometer

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p1070 Hauptsollwert Vector r1050 Motorpotenziometer Vector p1071 Skalierung Hauptsollwert Vector 1 100 % Vector p1075 Zusatzsollwert Vector 0 Vector p1076 Skalierung Zusatzsollwert Vector 1 100 % Vector

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Anhang A.2 Parametermakros

Umrichter-Schrankgeräte 562 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Parametermakro p1000 = 4: Festsollwert (100004) Mit diesem Makro wird als Sollwertquelle der Festsollwert voreingestellt.

Tabelle A- 9 Parametermakro p1000 = 4: Festsollwert

Senke Quelle Parameter Beschreibung DO Parameter Beschreibung DO p1070 Hauptsollwert Vector r1024 wirksamer Festsollwert Vector p1071 Skalierung Hauptsollwert Vector 1 100 % Vector p1075 Zusatzsollwert Vector 0 Vector p1076 Skalierung Zusatzsollwert Vector 1 100 % Vector

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 563

Index

A A7850 – Externe Warnung 1, 466 Analogausgänge, 73, 322 Analogeingänge, 72, 218 Ankerkurzschlussbremse

extern, 359 intern, 361

Anschluss für externe Hilfsbetriebe (Option L19), 89 Anschlussquerschnitte, 57 Antriebsobjekte (Drive Objects), 197 AOP Local Mode sperren, 254 AOP Sollwert, 253 AOP30, 177 Aufbau, 24 Aufstellort, 35 Aufstellung

Abheben von der Transportpalette, 38 Montage am Standort, 38

Ausblenddrehzahlen, 280 Ausgangsklemmen, 321 Auspacken, 35 AUS-Taste, 252 Austausch

Automatisches Firmware-Update, 517 Bedienfeld, 514 Bedienfeldbatterie, 514 Control Interface Module, Baugröße FX, 477 Control Interface Module, Baugröße GX, 479 Control Interface Module, Baugröße HX, 481 Control Interface Module, Baugröße JX, 483 Fehlermeldungen, 517 Filtermatten, 476 Kran-Ösen, 473 Lüfter Active Interface Module, Baugröße FI, 505 Lüfter Active Interface Module, Baugröße GI, 507 Lüfter Active Interface Module, Baugröße HI, 509 Lüfter Active Interface Module, Baugröße JI, 511 Lüfter, Baugröße FX, 495 Lüfter, Baugröße GX, 497 Lüfter, Baugröße HX, 499 Lüfter, Baugröße JX, 503 Montagevorrichtung, 472 Powerblock, Baugröße FX, 485 Powerblock, Baugröße GX, 487 Powerblock, Baugröße HX, 489 Powerblock, Baugröße JX, 493

Austausch von Bauteilen, 475 Automatische Drehzahlregler-Optimierung, 335

B B00, 132 B02, 134 B03, 134 Batterieaustausch Bedienfeld, 514 Bedienfeld, 514

Übersicht, 238 Bedienfeldaustausch, 514 Befehlsquellen

Allgemeines, 194 Klemmen TM31, 212 NAMUR, 214 PROFIdrive, 210 PROFIdrive NAMUR, 216

Bescheinigungen, 15 Betrieb am ungeerdeten Netz, 63 Betriebsmaske, 240 Betriebsstundenzähler, 369 BICO-Technik, 204

Signale verschalten, 206 Binektorausgang (BO), 205 Binektoreingang (BI), 205 Blindleistungskompensation, 332 Blockierschutz, 444 Bremseinheit 25 kW (Option L61 / L64), 98 Bremseinheit 50 kW (Option L62 / L65), 98 Bypass

mit Synchronisierung mit Überlappung, 380 mit Synchronisierung ohne Überlappung, 383 ohne Synchronisierung, 385

Bypass-Funktion, 379

C CAN Bus, 112 CBC10, 112 CBE20, 110 CDS (Command Data Set), 199

kopieren, 203 Checkliste

Elektrische Installation, 46 Mechanische Installation, 34

Command Data Set, 199

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Umrichter-Schrankgeräte 564 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Communication Board CBC10 CAN Bus, 112

Communication Board Ethernet CBE20 (Option G33), 110 Control Interface Module

Baugröße FX, Austausch, 477 Baugröße GX, Austausch, 479 Baugröße HX, Austausch, 481 Baugröße JX, Austausch, 483

D Datensätze, 198 Datenübertragung

PROFINET, 267 DCC, 22, 275 DDS (Drive Data Set), 200

kopieren, 203 Derating-Daten, 523

Aufstellhöhen größer 2000 bis 5000 m über NN, 523 Einsatz eines Trenntransformators, 525 Reduktion der Umgebungstemperatur und des Ausgangsstromes, 524 Stromderating in Abhängigkeit der Pulsfrequenz, 525 Zulässiger Ausgangsstrom in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur, 523

Deratingverhalten bei erhöhter Pulsfrequenz, 374 Determinismus, 265 Diagnose, 452

LEDs, 453 Parameter, 461

Digitalausgänge, 326 Digitalein-/ausgänge, 74 Digitaleingänge, 71, 72 Drehende Messung, 339 Drehmomentbegrenzung, 316 Drehmomentregelung, 313 Drehrichtungsumkehr, 279 Drehzahlbegrenzung, 281 Drehzahlfestsollwerte, 221 Drehzahlregler, 335 Drehzahlregleradaption, 308 Drehzahlregler-Optimierung, 335 Drehzahlreglervorsteuerung, 304 Drive Control Chart, 275 Drive Control Chart (DCC), 22 Drive Data Set, 200 Drive Objects, 197 du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter (Option L07), 82

du/dt-Filter plus Voltage Peak Limiter (Option L10), 84

E Echtzeitkommunikation, 265 EDS (Encoder Data Set), 201 EG-Konformitätserklärung, 15 Einfachpositionierer, 408

Absolutwertgeberjustage, 417 Begrenzungen, 412 Fahren auf Festanschlag, 431 Fliegendes Referenzieren, 421 Maximalbeschleunigung, 413 Maximalgeschwindigkeit, 412 Maximalverzögerung, 413 Mechanik, 410 Referenzieren, 416 Referenzpunkt setzen, 417 Referenzpunktfahrt, 418 Ruckbegrenzung, 414 Software-Endschalter, 413 Sollwertdirektvorgabe (MDI), 434 STOP-Nocken, 414 Tippen, 437 Verfahrsätze, 425 Zustandssignale, 438

Einheitenumschaltung, 372 Einspeisemodul eine Stufe niedriger ausgelegt (Option L04), 76 Einstellbarer Leistungsfaktor, 332 Einstellen der PROFIBUS-Adresse, 227 Einstellungen der Einspeisung (Active Infeed) unter schwierigen Netz-Verhältnissen, 332 EIN-Taste, 252 Elektomagnetische Verträglichkeit

Störemissionen, 53 Elektrische Installation

Checkliste, 46 Elektromagnetische Verträglichkeit

Betriebssicherheit und Störfestigkeit, 53 Einführung, 53 EMV-gerechter Aufbau, 55

Encoder Data Set, 201 Entstörkondensator abklemmen, 63 Erhöhung der Ausgangsfrequenz, 365 Erweiterte Bremsenansteuerung, 388 Erweiterte Überwachungsfunktionen, 390 Ethernet-Schnittstelle, 111, 171 Externe Störung 1, 467 Externe Störung 2, 467 Externe Störung 3, 468 Externe Versorgung, 67

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 565

Externe Warnung 1, 466

F F7860 – Externe Störung 1, 467 F7861 – Externe Störung 2, 467 F7862 – Externe Störung 3, 468 Fangen, 352

mit Geber, 354 ohne Geber, 353

Fehler quittieren über AOP, 254 Fertigungsdatum, 28 Festsollwerte, 221 Filtermatten, Austausch, 476 Firmware laden (Bedienfeld), 519 Firmware, Hochrüsten, 518 Firmware-Update, 517 Formieren der Zwischenkreiskondensatoren, 516 Fremdabgang externe Hilfsbetriebe für NAMUR (Option B03), 134

G G33, 110 G60, 130 G61, 131 Geber mit Getriebefaktor, 190 Gerätenamen, 267 Geringe Überlast, 527 Getriebefaktor, 190 Gleichstrombremse, 363 Grundinbetriebnahme

Auswahl des Motortyps, 182 Eingabe der Geberdaten, 183 Eingabe der Grundparameter, 186 Eingabe der Motordaten, 182 Motoridentifizierung, 188

Grundlagen Antriebsdatensatz (DDS), 200 Antriebsdatensatz (DDS) kopieren, 203 Antriebsobjekte, 197 Befehlsdatensatz (CDS), 199 Befehlsdatensatz (CDS) kopieren, 203 BICO-Technik, 204 Binektorausgang (BO), 205 Binektoreingang (BI), 205 Datensätze, 198 Geberdatensatz (EDS), 201 Konnektorausgang (CO), 205 Konnektoreingang (CI), 205 Motordatensatz (MDS), 202

Motordatensatz (MDS) kopieren, 203 Parameter, 195 Parameterarten, 195 Parametereinteilung, 196 Signale verschalten, 206

Grundlagen des Antriebssystems, 195

H Hilfseinspeisung, 67 Hilfseinspeisung AC 230 V, 67 Hilfsspannung, 74 Hochlaufgeber, 282 Hochlaufgeber-Nachführung, 283 Hohe Überlast, 527 Höher-Taste, 253

I Indizierte Istwerterfassung, 394 Instandhaltung, 471 interner Spannungsschutz, 362 IO-Controller, 264 IO-Device, 264 IO-Supervisor, 264 Isolationsüberwachung (Option L87), 108 IT-Netz, 63

K K46, 115 K48, 119 K50, 123 K82, 131 K82, Klemmenmodul zur Ansteuerung von Safe Torque Off und Safe Stop 1, 131 Kinetische Pufferung, 345 Kippindikator, 36 Kippschutz, 445 Konnektorausgang (CO), 205 Konnektoreingang (CI), 205 Kundenklemmenleiste, 68 Kundenklemmenleiste (Option G60), 130 Kundenklemmenleistenerweiterung (Option G61), 131

L L04, 76 L07, 82 L10, 84

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Umrichter-Schrankgeräte 566 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

L19, 89 L26, 90 L45, 92 L50, 92 L55, 93 L57, 94 L59, 96 L60, 97 L61, 98 L62, 98 L64, 98 L65, 98 L83, 106 L84, 106 L86, 107 L87, 108 Lageistwertaufbereitung, 393 Lageregelung, 392 Lageregler, 403 Lagerung, 32 Lageverfolgung Lastgetriebe, 395 Lastüberwachung, 390 Laufzeit, 369 Leistungsanschlüsse, 57

Anschluss der Motor- und Netzleitungen, 58 Leistungsschalter (Option L26), 90 Leistungsteilschutz, 441 Leitungslängen, 57 Links / Rechts Umschaltung, 252 LOCAL/REMOTE Taste, 251 Lüfter

Active Interface Module, Baugröße FI, Austausch, 505 Active Interface Module, Baugröße GI, Austausch, 507 Active Interface Module, Baugröße HI, Austausch, 509 Active Interface Module, Baugröße JI, Austausch, 511 Baugröße FX, Austausch, 495 Baugröße GX, Austausch, 497 Baugröße HX, Austausch, 499 Baugröße JX, Austausch, 503

Lüfterspannung, Anpassung, 60

M M13, 42 M21, 40 M23, 41 M43, 41 M54, 41

M78, 42 MDS (Motor Data Set), 202

kopieren, 203 Mechanische Installation

Checkliste, 34 Menü

Antriebsinbetriebnahme, 244 AOP30 Diagnose, 250 AOP30 Einstellungen, 244 AOP-Einstellungen rücksetzen, 249 Batteriezustand, 250 Betriebsmaske, 240 Betriebsmaske definieren, 245 Datenbankversion, 250 Datum einstellen, 248 Datumsformat, 249 Displayeinstellungen, 244 DO-Name-Anzeigemodus, 249 Geräteinbetriebnahme, 244 Grundinbetriebnahme, 244 Inbetriebnahme / Service, 244 Komplett-Inbetriebnahme, 244 Language/Sprache/Langue/Idioma/Lingua, 251 LED Test, 250 Lüfterlaufzeit rücksetzen, 244 Motoridentifizierung, 244 Parametrierung, 241 Softwareversion, 250 Steuerungseinstellungen, 244 Störspeicher / Warnungsspeicher, 243 Struktur, 239 Tastaturtest, 250 Uhrzeit einstellen, 248

Merkmale, 22 Messtasterauswertung, 406 Minimaldrehzahl, 280 Montage

Dachhaube für Schutzarterhöhung auf IP23 / IP43 / IP54, 41 Motoranschluss von oben, 42 Netzanschluss von oben, 42 Tropfblech für Schutzarterhöhung auf IP21, 40 Tropfbleche und Dachhauben, 39

Montagevorrichtung, 472 Motor Data Set, 202 Motoridentifikation, 335 Motorpotenziometer, 220 Motorumschaltung, 355

N NAMUR

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Umrichter-Schrankgeräte Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A 567

Fremdabgang externe Hilfsbetriebe (Option B03), 134 Sicher getrennte DC 24 V-Versorgung (Option B02), 134

NAMUR Klemmenleiste (Option B00), 132 Netz- und Zwischenkreisidentifikation, 330 NOT-AUS Taster (Option L45), 92 NOT-AUS-Kategorie 0 (Option L57), 94 NOT-HALT-Kategorie 1 (Option L59), 96 NOT-HALT-Kategorie 1 (Option L60), 97

O Oberschwingungsregler, 331 offener Drehzahlistwert, 311 Online-Betrieb mit STARTER, 259 Optionskurzzeichen, 29

P Parameter-Reset, 191

Parameter-Reset über AOP30, 191 Parameter-Reset über Starter, 191

Parametrierstörungen, 258 Permanenterregte Synchronmotoren, 317 Powerblock

Baugröße FX, Austausch, 485 Baugröße GX, Austausch, 487 Baugröße HX, Austausch, 489 Baugröße JX, Austausch, 493 Kran-Ösen, 473

PROFIBUS, 227 Adresse einstellen, 227 Adressschalter, 228 Anschlussstecker, 224 Busabschlusswiderstand, 225 Einstellen der PROFIBUS-Adresse, 227

PROFIBUS-Anschluss, 223 PROFINET

Datenübertragung, 267 PROFINET IO, 263

Adressen, 266 RT und IRT, 265

PROFINET IO mit IRT, 265 PROFINET IO mit RT, 265 PT100-Auswertegerät (Option L86), 107 Pulsfrequenzwobbeln, 368

Q Qualität, 23

R Referenzmarkensuche, 406 Referenzmodell, 307 Reibkennlinie, 357 Reinigung, 470 Relais Ausgänge, 75 Resonanzdämpfung, 291 Restrisiken, 18 Richtungsumkehr, 371

S S5 - Umschalter Spannung/Strom AI0, AI1, 73 Schirmauflage, 68 Schlupfkompensation, 292 Schnellmagnetisierung, 343 Schrankbeleuchtung mit Service-Steckdose (Option L50), 92 Schrank-Stillstandsheizung (Option L55), 93 Schutzfunktionen, 441 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC10 (Option K46), 115 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC20 (Option K48), 119 Sensor Module Cabinet-Mounted SMC30 (Option K50), 123 Service, 244 Service und Support, 468 Sicher getrennte DC 24 V-Versorgung für NAMUR (Option B02), 134 Sicherung

Hilfsstromversorgung (-A1 -F11 / -A1 -F12), 513 Lüfter (-A2 -F101/F102), 513 Lüfter (-G1 -F10/F11), 513 Lüfter (-U1 -F10/F11), 513

Signalanschlüsse, 68 Simulationsbetrieb, 370 Sinusfilter (Option L15), 87 SMC10, 115

Anschlussbeispiel, 117 SMC20, 119

Anschlussbeispiel, 121 SMC30, 123 SMC30, Anschlussbeispiele, 129 Sollwertaddition, 278 Sollwertkanal, 278 Sollwertquellen, 218

Allgemeines, 194 Analogeingänge, 218 Drehzahlfestsollwerte, 221 Motorpotenziometer, 220

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Umrichter-Schrankgeräte 568 Betriebsanleitung, 05/2010, A5E03263521A

Spannungsanhebung, 288 bei Anlauf, 290 bei Beschleunigung, 290 permanent, 289

Spannungsschutz intern, 362 Spannungsversorgung intern, 62 Speichern der Parameter, permanent, 257 Sprachumschaltung, 251 STARTER, 259

Antriebsprojekt starten, 170 Bedienoberfläche, 138 Inbetriebnahme, 139 Installation, 137 Online-Betrieb über PROFINET, 259 Projekt erstellen, 139 Verbindung über serielle Schnittstelle, 175

STARTER über Ethernet, 171 IP-Adresse der PC-Schnittstelle einstellen, 172 IP-Adresse des Antriebes einstellen, 173 Parameter, 175

Statik, 310 Steuerung über PROFIBUS, 227 Stillstandsmessung, 336 Störungen, 466 Störungen und Warnungen, 466 Störungen und Warnungen, 466 Stoßindikator, 36

T Taste Bediensperre / Parametriersperre, 254 Technische Daten, 528

Ausführung A mit Option L04, 3 AC 380 V – 480 V, 78 Ausführung A, 3 AC 380 V – 480 V, 529 Ausführung A, 3 AC 500 V - 690 V, 537

Technologieregler, 376 Telegrammauswahl, benutzerdefiniert, 230 Telegramme und Prozessdaten, 229 Temperatursensor, 73 Thermische Überwachungen, 442 Thermischer Motorschutz, 446 Thermistor-Motorschutzgerät (Option L83/L84), 106 Tiefer-Taste, 253 Timeout-Überwachung, 254 TM31, 212 TM31, Anschlussübersicht, 70 TM31, Frontansicht, 69 Transport, 38 Transportindikatoren, 36

Kippindikator, 36 Stoßindikator, 36

Typenschild, 27 Fertigungsdatum, 28 Optionskurzzeichen, 29

U U/f Steuerung, 285 Überlastfähigkeit, 527 Überlastreaktionen, 442 Überwachungen, 442 Überwachungsfunktionen, 390 Ungeerdetes Netz, 63

V Vdc_min-Regelung, 345 Vdc-Regelung, 344 Vektor-Drehzahl-/Drehmomentregelung ohne/mit Geber, 294 Vektorregelung

mit Geber, 300 ohne Geber, 295

Vorbereitung Mechanische Installation, 35

W Warnungen, 466 Wartung, 470 Wartung und Instandhaltung, 469 Werksbescheinigung, 15 Werkseinstellung, 191 Werkzeug, 36, 51, 471 Wiedereinschaltautomatik, 348 Wirkungsgradoptimierung, 342

X X1400, 111 X451 (CAN Bus), 114 X452 (CAN Bus), 114 X520, 71

SMC20, 120 SMC30, 127

X521, 72, 128 X522, 73 X530, 72 X531, 128 X540, 74 X541, 74

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X542, 75

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