24
JAHRESINFORMATION AN STIFTERINNEN, STIFTER UND UNTERSTÜTZENDE DER STIFTUNG DIAKONIE HESSEN STIFTERBRIEF 2019 á Vorstand der Stiftung Diakonie Hessen Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Stifterinnen und Stifter, mit diesem Stifterbrief erhalten Sie einen Einblick in ausgewählte Aktivitäten unserer Stiftungen im Jahr 2019. In diesem Jahr wurde mit Petra Nagel erstmals der fünfte Platz im Stiftungsvorstand besetzt. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Frau Nagel eine erfahrende Jour- nalistin gewinnen konnten, die unter anderem in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Medien ihre Kom- petenz in den Stiftungsvorstand einbringt. Sie ergänzt damit die bereits vertretenen Kompetenzbereiche Recht, Theologie und Finanzen. Das Stiftungsjahr 2018 konnten wir sehr positiv ab- schließen. Insgesamt konnten 61 Förderprojekte und neun Einzelförderungen realisiert und damit die dia- konische Arbeit weiter ein gutes Stück vorangebracht werden. Leider müssen wir auch in großer Trauer zurückblicken, da unser Vorsitzender des Stiftungsrates Christoph Kulenkampff verstarb. Wir bleiben ihm in großem Dank verbunden für sein langjähriges Engagement für die Stiftung Diakonie Hessen. Herzlichen Dank allen, die durch Zustiftungen, Spen- den und ehrenamtliches Mitwirken zum Wachstum unserer diakonischen Stiftungen beigetragen haben. Wir wollen langfristig sicherstellen, dass diakonische Arbeit über die Förderung durch die öffentliche Hand und Kirchensteuern hinaus fortgeführt und weiterent- wickelt werden kann. Ihre Unterstützung bestärkt uns darin. Bleiben Sie uns verbunden und seien Sie im Namen des Stiftungsvorstandes herzlich gegrüßt Ihr Rudolf Herfurth Vorsitzender des Stiftungsvorstandes

Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

JAHRESINFOR MATION AN S T IFTERINNEN, ST IFTER UND UNTERSTÜTZENDE DER S T IFTUNG D IAKONIE HESSEN

ST IFTERBRIEF 2019

Sinn stiften

á Vorstand der Stiftung Diakonie Hessen

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Stifterinnen und Stifter, mit diesem Stifterbrief erhalten Sie einen Einblick in ausgewählte Aktivitäten unserer Stiftungen im Jahr 2019. In diesem Jahr wurde mit Petra Nagel erstmals der fünfte Platz im Stiftungsvorstand besetzt. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Frau Nagel eine erfahrende Jour-nalistin gewinnen konnten, die unter anderem in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Medien ihre Kom-petenz in den Stiftungsvorstand einbringt. Sie ergänzt damit die bereits vertretenen Kompetenzbereiche Recht, Theologie und Finanzen. Das Stiftungsjahr 2018 konnten wir sehr positiv ab-schließen. Insgesamt konnten 61 Förderprojekte und neun Einzelförderungen realisiert und damit die dia-konische Arbeit weiter ein gutes Stück vorangebracht werden.

Leider müssen wir auch in großer Trauer zurückblicken, da unser Vorsitzender des Stiftungsrates Christoph Kulenkampff verstarb. Wir bleiben ihm in großem Dank verbunden für sein langjähriges Engagement für die Stiftung Diakonie Hessen. Herzlichen Dank allen, die durch Zustiftungen, Spen-den und ehrenamtliches Mitwirken zum Wachstum unserer diakonischen Stiftungen beigetragen haben. Wir wollen langfristig sicherstellen, dass diakonische Arbeit über die Förderung durch die öffentliche Hand und Kirchensteuern hinaus fortgeführt und weiterent-wickelt werden kann. Ihre Unterstützung bestärkt uns darin. Bleiben Sie uns verbunden und seien Sie im Namen des Stiftungsvorstandes herzlich gegrüßt Ihr Rudolf Herfurth Vorsitzender des Stiftungsvorstandes

Page 2: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

Der Kontakt zu Kirche und Diakonie riss nie ab: Rund 20 Jahre hat Petra Nagel immer wieder diakonische Veranstaltungen moderiert, über soziale und kirchliche Themen berichtet. Seit März 2019 sitzt die freiberufliche Journalistin nun im Vorstand der Stiftung Diakonie Hessen. Dort ist die Kasselerin jetzt die Fachfrau für Kommunikation – ein Themenfeld, das so pro-minent im Vorstand bisher nicht besetzt war. Sich für Menschen einzusetzen, die Hilfe und Unter-stützung brauchen, dafür engagiert sich Petra Nagel schon seit vielen Jahren. Ihnen eine Stimme zu ver - leihen, auf die Belange von Kindern, Benachteiligten, alten oder auch kranken Menschen aufmerksam zu machen, gehört zum Alltag der freiberuflichen Jour-nalistin, die soziale und kirchliche Themen zu einem ihrer Schwerpunkte gewählt hat. „Das braucht es in der heutigen Zeit, gerade auch in einem christlichen Zu-sammenhang“, findet die 58-Jährige. „Das sind Werte, die ich gutheiße.“ Vor vielen Jahren schon trat sie dem Hospizverein in Kassel und später dessen Vorstand bei, nachdem ein guter Freund von ihr auf der Palliativ-station gestorben war. Die Begleitung Sterbender, ein Abschied in Würde, das sind Themen, die sie bewegen. Immer wieder hat Petra Nagel als Journalistin und Ra-diomoderatorin in den vergangenen zwei Jahrzehnten Veranstaltungen der Diakonie oder der Evangelischen Kirche in Nordhessen begleitet und moderiert. So hielt der Kontakt zu Dr. Eberhard Schwarz, dem stellvertre-tenden Vorsitzenden des Stiftungsvorstands, Oberlan-des kirchenrat i.R. und ehemaligen Vorstandsvorsitzen- den des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck, der die 58-Jährige schließlich auch um die Mitarbeit im Vorstand bat. Da sie die ganz unterschiedlichen Auf-gaben und Themenbereiche der Stiftung Diakonie Hessen spannend findet, sagte sie zu. Vor allem För-der bereiche der Stiftung wie „DiaStart“ für Chancen-gleichheit und Bildungsgerechtigkeit von Kindern oder „Diadieu“, wo es um die Betreuung von Menschen am Ende ihres Lebens geht, schätzt die gebürtige Nieder-sächsin sehr. Als Kommunikations-Expertin will sie ihnen mehr Gewicht verleihen.

2

DACHSTIFTUNG

Petra Nagel hat immer die Nähe zur Kirche gehalten. Als Jugendliche besuchte sie den Kindergottesdienst, wurde konfirmiert, hielt die Verbindung aufrecht. Sie stammt aus „guten, kleinen Arbeiterverhältnissen“, be-schreibt sie selbst ihre Kindheit und Jugend. „Ich konnte an die Uni gehen und anfangs habe ich sogar daran ge-dacht, Theologie zu studieren“, berichtet sie. Aber dann entschied sie sich doch für ein Studium in Ger-manistik, Politik und Geschichte an der Georg-August-Universität in Göttingen. Deutsch war schon zu Schul-zeiten eines ihrer Leistungskursfächer. Sie wollte Jour-nalistin werden. Nach ihrem akademischen Abschluss absolvierte sie daher ein Zeitungs-Volontariat, wech-selte anschließend nach Kassel zum Radio und in die Freiberuflichkeit. „Ich hätte mir aber durchaus vor-stellen können, Pfarrerin zu werden. Theologie und Journalismus liegen gar nicht so weit auseinander“, lacht sie. Heute arbeitet Petra Nagel als freie Print- und Radio-Journalistin, moderiert Veranstaltungen, hat einen Verlag für Bücher und CDs gegründet und eine Bera-tung für Kommunikation. Sieben Jahre lang hat sie eine Talkreihe mit Namen „Kasseler Gespräche“ unter-halten, zu der sie im Acht-Wochen-Rhythmus regel-mäßig Gäste mit ganz unterschiedlichen Biografien und Interessen zum Interview in ein Café in Kassel ein-lud. „Ich liebe es, Neues zu erfahren, hinter die Kulis-sen zu blicken, zu beobachten“, sagt sie über sich. Und sie schreibt leidenschaftlich gern. Dazu zählen Kurz-geschichten, Kolumnen und ein Krimi. Gerade ist un-ter dem Titel „Herr Scholz ruft an …“ auch ihr erster Roman erschienen.

n Astrid Ludwig

Den Hilfebedürftigen eine Stimme geben

Page 3: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

3

Seit fast zehn Jahren ist Rudolf Herfurth Vor-standsvorsitzender der Stiftung Diakonie Hes-sen. 2010 übernahm der Jurist das Amt von dem früheren Gewerkschafter und Politiker Armin Clauss. Der Bad Homburger ist Experte im Stiftungsrecht und im Juli 70 Jahre alt ge-worden. Das Mäzenatentum hat ihn früh gereizt. Der Gedanke, gemeinnützig zu handeln, nicht rein profitorientiert, gefiel Rudolf Herfurth schon, als er kurz nach dem Jura studium als Rechtsanwalt bei der Deutschen Treu-hand- Gesellschaft, später KPMG, in Frankfurt seine erste Stelle antrat. „Mein damaliger Chef, Reinhard Goerdeler, hat mich an Themen wie Stiftungsrecht und Gemeinwesen herangeführt“, erinnert er sich. Zu-nächst lag der Schwerpunkt seiner Arbeit jedoch eher auf Haftungs- oder bilanzrechtlichen Fragen. Erst im Laufe der Jahre verschob sich das Gewicht dann im-mer mehr in Richtung Stiftungsrecht. „Ich habe dadurch einen anderen Menschentyp kennengelernt.“ Herfurth erlebte Männer und Frauen, denen das menschliche Miteinander wichtiger ist als Leistung oder Gewinn-maximierung. Das gefiel dem gebürtigen Saarländer, der 1999 Partner in der Rechtsanwaltskanzlei „Beiten Burkhardt Goerdeler“ in Frankfurt wurde und dessen Hauptaugenmerk bis heute in der zivil- und steuer-rechtlichen Beratung von Stiftungen, Vereinen und Verbänden und im Erbrecht liegt. Diese Expertise war es, die ihn vor rund 15 Jahren ver-anlasste, erst im Stiftungsrat der Stiftung Diakonie Hessen mitzuarbeiten und sich seit 2010 als Vorsitzen-der im Vorstand zu engagieren. Sein Wissen wird dort

sehr geschätzt und auch Rudolf Herfurth beschreibt die Arbeitsatmosphäre „als ausgesprochen gut“. Der Vor-stand befasse sich intensiv mit anstehenden Projekten. „Da wird nichts einfach abgenickt, sondern intensiv diskutiert. Jedoch immer kollegial und menschen-freund lich“, betont der Bad Homburger. „Ich gehe mit Freude zu den Sitzungen.“ Vier Mal im Jahr kommt der Jurist zu den Vorstandstreffen, rund einmal im Monat besucht er das geschäftsführende Team der Stiftung Diakonie Hessen in Frankfurt für Beratungen. Derzeit sind erneut drei neue Unterstiftungen im Aufbau, die rechtliche Fragen aufwerfen, die geklärt werden müssen. Besonders am Herzen liegen ihm Projekte, „die die Hilf-losigkeit alter und junger Menschen beseitigen helfen“. Im Juli ist Rudolf Herfurth 70 Jahre alt geworden. Ei-gentlich ist er im Ruhestand. In seinem Rechtsanwalts -büro ist er seit 2014 nur mehr als Berater tätig, doch noch immer arbeitet der Jurist jeden Tag. Neben der Stiftung Diakonie Hessen engagiert er sich hauptamt-lich im Vorstand der Else Kröner-Fresenius-Stiftung, die 1983 in Bad Homburg gegründet wurde. Die Stif-tung fördert medizinisch-wissenschaftliche Vorhaben sowie medizinisch-humanitäre Projekte in Entwick-lungsländern. Seit 2014 verfügt sie über das größte Stif tungsvermögen aller gemeinnützigen deutschen Stiftungen privaten Rechts. Da ist natürlich auch der anwaltliche Beratungsbedarf hoch; Rudolf Herfurth hat dort ein eigenes Büro. Als Rentner wollte er sich allmählich aus dem Berufsleben zurückziehen, aber ganz so einfach ist das nicht, wenn man wie er in sechs weiteren Stiftungen – darunter im Vorstand der Inter-nationalen Martin Buber-Stiftung oder in Arbeitskrei-sen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen – aktiv ist. Doch 2018 starb seine Frau und die Arbeit wurde plötzlich zu einer willkommenen Ablenkung, sagt der Vater zweier erwachsener Söhne. Ein bisschen Freizeit jenseits anwaltlichen Schaffens bleibt dennoch. Dann befasst sich Rudolf Herfurth mit seiner saarländischen Heimat und deren eigenständiger Geschichte unter französischer Prägung nach dem Zweiten Weltkrieg. Er selbst bezeichnet sich als franko- phil, spricht Französisch und liebt gutes Essen. Studiert hat er in den 1970er Jahren übrigens nicht nur in Saar-brücken, sondern auch in der französischen Schweiz. „Lausanne gehörte zu den wenigen Städten in Europa, wo deutsches Recht gelehrt wurde“, erzählt er.

n Astrid Ludwig

DACHSTIFTUNG

Früh Interesse am Gemeinwesen

Page 4: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

Als die Stiftung Diakonie Hessen im Jahre 2005 ge-gründet wurde, wurde Christoph Kulenkampff in den Stiftungsrat berufen und zu dessen Vorsitzendem ge-wählt. Dreizehn Jahre hat er die Sitzungen geleitet, auch nach der Fusion der beiden hessischen Diakonie-werke. Immer gut vorbereitet hat er das Aufsichtsgremium kom petent und mit großer Klarheit durch die Tages-ordnung geführt. Dabei hat er seine große Wertschät-zung für die Arbeit der Stiftung in der Zeit des Auf-baus und der Konsolidierung immer zum Ausdruck ge-bracht, ohne den kritischen Blick zu verlieren. Die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Vorstand der Stiftung und den Mitarbeitenden des Stiftungsbüros war ihm sehr wichtig. Lange Reden waren ihm fremd und er mochte es gar nicht, wenn etwas ‚geschwätzi-ge‘ Beiträge die Sitzung zu verlängern drohten. So konnten die Mitglieder des Gremiums immer sicher sein, dass die Tagesordnung in der vorgesehenen Zeit abgearbeitet wurde.

Dabei halfen ihm seine lange Erfahrung als General-staatsanwalt in Hessen und als Staatssekretär, sowie die vielen Funktionen, die er im Laufe seines Berufs - lebens als Jurist wahrgenommen hat. Im Dezember 2018 ist er im Alter von 71 Jahren am 1. Weihnachtstag verstorben.

n Karsten H. Petersen

4

DACHSTIFTUNG

Stiftungsrat Größe: 5 – 9 Mitglieder Wahl: durch Aufsichtsrat auf Vorschlag des Vorstandes der Diakonie Hessen Amtszeit: 4 Jahre, erneute Berufung ist zulässig Aufgaben: • Aufsicht über den Stiftungsvorstand

• Beschlussfassung über: • Grundsätze der Verwaltung und Verwendung des Stiftungsvermögens • Richtlinien für die Vergabe von Stiftungsmitteln • Genehmigung Wirtschaftsplan und Jahresabschluss • Entlastung des Stiftungsvorstandes • Anträge auf Satzungsänderungen

• Zustimmung zu Rechtsgeschäften, die der Genehmigung der Stiftungsaufsicht bedürfen • Wahl des Stiftungsvorstandes • Veranlassung der Prüfung der Stiftung durch einen anerkannten Wirtschaftsprüfer

Info

Abschied von Christoph Kulenkampff

Page 5: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

5

Erstes Social Impact Investing-Projekt der Stiftung Diakonie Hessen Eine Stiftung hat die Aufgabe, die ihr in der Satzung vorgegebenen Zwecke nachhaltig zu erfüllen. Dazu gingen die meisten Stiftungen in früheren Jahren auf einem relativ sicheren Weg, in dem sie ihr Kapital auf einer Bank anlegten und die Erträge nach Abzug der Verwaltungskosten und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Möglichkeiten für eine Rücklagenbildung (zum Ausgleich der Verluste durch die Inflation) für die vorgesehenen Zwecke einsetzten. In der anhaltenden Niedrigzinsphase ist dies kaum noch möglich. Aktien waren und sind noch eine Möglichkeit, eine akzep table Rendite zu erwirtschaften. Aber auch diese Variante ist für die meisten Stiftungen nur begrenzt einsetzbar. Und das Jahr 2018 hat erneut gezeigt, dass es auch un-angenehm abwärts gehen kann. Warum dann nicht gleich einen Teil des Stiftungsver-mögens direkt in ein soziales Projekt investieren? Unter dem Begriff Social Impact Investing werden Anlageprojekte verstanden, die sowohl eine finan - zielle als auch eine soziale Rendite ermöglichen. Die Idee ist nicht neu – und sie wird von vielen Stiftungen in den vergangenen Jahren immer mehr als sinnvolle Alternative, auch zu nachhaltigen Kapitalanlagen auf dem Finanzmarkt, praktiziert. Eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung ist es, dass die Idee mit dem Kapital zusammentrifft. Ist es Zufall? Oder Fügung? Wie auch immer. In dem vorlie-genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand der Diakonie Hessen und gleichzeitig Stiftungsdirektor der Stiftung Dia konie Hessen, zusammen. Die regionale Diakonie hat langjährige Erfahrungen in der Begleitung von wohnungslosen Menschen und setzt immer wieder innovative Konzepte in der Sozialarbeit um. Für junge wohnungs lose Menschen, bei denen besondere Lebens -verhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten verbunden sind, fehlte bisher ein passendes Angebot. Auch, weil unsere etablierten Hilfesysteme nicht für alle Personen

die passenden Hilfen bereithalten. Gleichzeitig wurde bekannt, dass das Gebäude des Dekanates Groß-Gerau nach der Fusion mit dem Dekanat Rüsselsheim zum Verkauf stand. Ein ehemaliges großes Pfarrhaus mitten in der Stadt. In der Stiftung war man offen für eine solche Investi-tion, erwarb das denkmalgeschützte Haus und ließ es für die neuen Bewohner umbauen – unter Berücksich-tigung der aktuellen Brandschutzbestimmungen. Am 28. Januar 2019 konnte das Modellprojekt DOCK 30 feierlich eröffnet werden. Zwei zuständige Kosten-träger hatten sich auf Seiten der Behörden verständigt. Das ist schon ein kleines Wunder. Auch der Denkmal-schutz ließ sich zufrieden stellen. Ein besonderer Dank gilt der Architektin Gerda Schmitt, die den Umbau frist- gerecht organisierte. Die Mitarbeitenden der Diako nie Groß-Gerau/Rüsselsheim und des Sozialpsychiatri-schen Vereins Kreis Groß-Gerau, die das Projekt gemein -sam betreiben, haben ihre Büros bezogen. Sie stellen sich der Aufgabe, zwölf Frauen und Männern im Alter zwischen 16 und 30 Jahren die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Kompetenzen wiederzuentdecken und sich in die Gesellschaft einbringen zu können. Das Mo-dellprojekt ist ein Ort zum Andocken, Ankommen, Halt finden und Lebensmut schöpfen. Mit den Mieterträgen wird die Stiftung die Immobilie instand halten und aus den Überschüssen daraus noch weitere soziale Projekte fördern können. Wie gesagt: Eine doppelte soziale Rendite. n

DACHSTIFTUNG

Doppelte Rendite

Page 6: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

beratung, Frauengesundheit und Müttergenesung ge-hören. Anlaufstelle und gebündeltes Wissen unter ei-nem Dach. Die Probleme von Müttern und Vätern in all ihren Facetten sind dem 59-Jährigen daher gut be-kannt. Dazu gehört auch das Armutsrisiko, das laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes regional sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Alleinerziehende und ihre Kinder sind jedoch überall in Deutschland beson-ders stark betroffen. Auch in Marburg. Dabei ist das Hilfsangebot von freien, kirchlichen und kommunalen Trägern in der Stadt eigentlich breit aufgestellt. „Allein -er ziehende sind aber oft nicht ausreichend darüber in-formiert“, bedauert Harries. Sie kennen ihre Möglich-keiten, rechtlichen oder finanziellen Ansprüche nicht, nehmen Hilfen nicht in Anspruch. „Hinzu kommt, dass sich die Mütter häufig isoliert fühlen und ohne Aus-tauschmöglichkeiten.“ Das soll das Projekt OGA – Offene Gruppe für Alleinerziehende – bald ändern, so hoffen die Initiatoren.

Frank Harries und seine Mitstreiter*innen des Diako-nischen Werks planen ab Winter 2019 offene Treffen für Alleinerziehende, die an einem zentralen, erreich-baren Ort stattfinden sollen. Kooperationspartner ist die Ev. Familienbildungsstätte, in deren Mehrgenera-tionshaus in Marburg die Gruppe zusammenkommen wird. Ab November oder Dezember sollen sich Allein-erziehende mit ihren Kindern an zehn Nachmittagen dort austauschen können. „Eine Kinderbetreuung gleich nebenan durch erfahrene Fachkräfte ist eben-falls gewährleistet“, betont Harries. Zu den Treffen sollen Referenten*innen vom Diakoni-schen Werk, vom Jugendamt, der Familienbildungs-stätte oder anderen Institutionen kurze Vorträge halten – etwa über Elterngeld, soziale Hilfen, Medienerzie-hung, rechtliche Ansprüche oder auch zu Themen, die sich erst im Laufe der Treffen als drängende Probleme herausstellen, so die Initiatoren. Bei Kaffee oder Tee stehen die Ansprechpartner*innen auch anschließend für individuelle Fragen zur Verfügung. „Die Alleiner-ziehenden sollen sich informieren und vernetzen kön-nen“, sagt Frank Harries. Zusätzlich vorab ist auch ein Treffen für alleinstehende werdende Mütter geplant, um diese auf die neue Gruppe und eine Hilfe in der frü

6

STIFTUNGSFONDS

Stiftungsfonds DiaKids c/o Stiftung Diakonie Hessen Ederstraße 12, 60486 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] Telefon: 069 7947-6111 | www.sinn-stiften.de

DiaKids fördert Offene Gruppe für Alleinerziehende des Diakonischen Werkes Marburg-Biedenkopf Alleinerziehende müssen sich um alles kümmern: Kin-derbetreuung und Erziehung, Schule, Wohnung, Haus-halt, Beruf und Familieneinkommen. In Marburg leben laut einer Erhebung aus dem Jahr 2018 rund 440 Allein -erziehende mit Kindern unter sechs Jahren. Der Groß-teil davon sind Mütter. Oftmals erziehen sie jedoch nicht nur alleine, sondern bleiben auch mit all ihren Problemen für sich. „Viele Alleinerziehende sind mit ihren Kindern von Armut betroffen oder bedroht und haben kein ausreichendes Netzwerk aus Familie oder Freunden, die sie unterstützen“, weiß Frank Harries, Diplom Psychologe und Psychotherapeut beim Diako-nischen Werk Marburg-Biedenkopf. Harries ist Abteilungsleiter in der Psychologischen Be-ratungsstelle für Paar-, Familien- und Lebensberatung, zu der auch die Erziehungsberatungs-, die Schwange-ren- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle sowie die Kirchliche Allgemeine Sozial- und Lebens-

Schutz vor Armut und sozialer Isolation

Page 7: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

7

STIFTUNGSFONDS

Integrationsbausteine – ein Elternkurs in Thüringen für Familien nach der Flucht Nach dem Ankommen in Deutschland werden ge-flüchtete Eltern und Kinder vor vielfältige Heraus-forderungen gestellt. Von den Eltern wird erwartet, dass sie die Kinder im Bildungsprozess wie z.B. bei den Hausaufgaben unterstützen. Bei der gesamten Erziehung müssen sich die Eltern dabei nicht nur mit ihren eigenen Werten und denen ihres neuen Umfel-des auseinandersetzen, sondern gleichzeitig auch ihre Herkunftsländer reflektieren. Je größer die Unter- schiede beider Kulturen und je unsicherer die aktu-elle Lebenslage, desto schwieriger gestaltet sich die Situation. Mit dem „Elternkurs für Familien nach der Flucht“ leistet der Familienzentrum Schmalkalden e.V. einen wichtigen Beitrag zur frühzeitigen Unterstützung von Familien nach der Flucht. Der Verein bietet den Kurs für Eltern an, der sie ver-traut machen soll mit Werten, Kultur, Gesundheits- und Bildungssystem des neuen Lebensumfeldes. Da-rüber hinaus erhalten die Eltern Informationen über Hilfe- und Unterstützungsangebote. Die Bedeutung der Sprache als wichtiger Baustein der Integration wird ebenfalls thematisiert. Eltern werden gestärkt und motiviert, Angebote der frühen Förderung ihrer Kinder anzunehmen und mitzugestalten. Unterstützt wird das Projekt vom Stiftungsfonds DiaKids. n

Frank Harries und seine Mitstreiter*innen des Diako-nischen Werkes planen ab Winter 2019 offene Treffen für Alleinerziehende, die an einem zentralen, erreich-baren Ort stattfinden sollen. Kooperationspartner ist die Ev. Familienbildungsstätte, in deren Mehrgenera-tionshaus in Marburg die Gruppe zusammenkommen wird. Ab November oder Dezember sollen sich Allein-erziehende mit ihren Kindern an zehn Nachmittagen dort austauschen können. „Eine Kinderbetreuung gleich nebenan durch erfahrene Fachkräfte ist ebenfalls ge-währleistet“, betont Harries. Zu den Treffen sollen Referenten*innen vom Diakoni-schen Werk, vom Jugendamt, der Familienbildungs-stätte oder anderen Institutionen kurze Vorträge hal-ten – etwa über Elterngeld, soziale Hilfen, Mediener-ziehung, rechtliche Ansprüche oder auch zu Themen, die sich erst im Laufe der Treffen als drängende Pro-bleme herausstellen, so die Initiatoren. Bei Kaffee oder Tee stehen die Ansprechpartner*innen auch anschlie-ßend für individuelle Fragen zur Verfügung. „Die Allein -erziehenden sollen sich informieren und vernetzen können“, sagt Frank Harries. Zusätzlich ist vorab auch ein Treffen für alleinstehende werdende Mütter geplant, um diese auf die neue Gruppe und eine Hilfe in der frü-hen Phase der Elternschaft aufmerksam zu machen.

Das Angebot ist als offen konzipiert. Alleinerziehende sollen teilnehmen können, wann und so oft sie Zeit ha-ben. Zunächst sind die Gruppentref-fen auf zehn Nachmittage begrenzt, doch die Veranstalter hoffen neben Werbung in sozialen Medien, Flyern und Programmheften auf eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda und planen bereits Wiederholungen. Ge-fördert wird die Initiative mit rund 3.000 Euro aus dem Stiftungsfonds „DiaKids“ der Stiftung Diakonie Hessen. „Aus eigenen Mitteln könn-ten wir das allein nicht stemmen“, freut sich Abteilungsleiter Harries über die Unterstützung. Finanziert

wird davon unter anderem eine Honorarkraft, die als vertraute Ansprechperson die Gruppe begleiten und sicherstellen soll, dass die Treffen ganz am Bedarf der Alleinerziehenden ausgerichtet sind.

n Astrid Ludwig

Projekt

Page 8: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

8

STIFTUNGSFONDS

„Hier will ich wohnen bleiben!“

Einen wesentlichen Bestandteil stellt der Baustein BIAzza-Prävention dar. Statistiken gehen davon aus, dass ca. 80 Prozent der Demenzkranken von Angehö-rigen im häuslichen Umfeld versorgt und betreut wer-den. Schwerpunkt des Projektes ist daher eine zentral im Stadtteil gelegene Anlaufstelle, die individuelle, wohnortnahe und umfassende Beratung zu bestehen-den Dienstleistungen und Angeboten sowie Begleitung und Orientierung für Demenzerkrank-te und Angehörige ermöglicht. Im Fo-kus steht die Beratung von Angehöri-gen demenzerkrankter Menschen zu bedarfsgerechten Unterstützungsange-boten. Wichtig ist auch, die betreuen-den Angehörigen zu möglichen Entlas-tungsangeboten für sie selbst zu bera-ten. So bietet etwa der Infoladen um-fas sende Beratung und Information zur Unterstützung des Verbleibs im häuslichen Umfeld. Darüber hinaus stehen Begegnung, Austausch und ge-meinsames Tun im Fokus. Den Besucherinnen und Be-suchern steht zu festen Zeiten der Begegnungsraum zur Verfügung. Dieser kann im Rahmen eines „offenen Treffs“ genutzt werden. Mit einem breiten Angebot von Freizeitveranstaltungen wird zu neuen Aktivitäten angeregt, ein Austausch über Generationen und Kul-turen hinweg initiiert sowie Kontakt- und Begeg-nungsmöglichkeiten geschaffen. So gibt es Treffen von

Menschen, die einem gemeinsamen Hobby nachgehen. Regelmäßig finden Handarbeits-, Mal-, Spiel-, Puzzle- und Kreativtreffs statt. Auch ein Literaturkreis, der sich wöchentlich trifft, hat sich langfristig etabliert. Sehr gut angenommen werden auch die regelmäßigen Frühstückstreffs oder Kaffeenachmittage. Diese Ange-bote stehen jeweils unter einem Motto z.B. „Sammel-tassencafé“, „Erzählcafé“. Die Besucherinnen und Be-

sucher sind hierbei aufgefordert, sich mit eigenen Beiträgen und Erzählun-gen einzubringen. Auch bürgerliches bzw. ehrenamtliches Engagement nimmt im Rahmen von BIAzza eine wichtige Rolle ein, denn Betroffene, Angehörige und Bewohner der Nordweststadt sind bereits in Pla-nung und Entwicklung der Angebote

mit eingebunden. Mit dem Umzug von BIAzza in neue Räumlichkeiten im Frankfurter Nordwest-Zentrum im Oktober 2019 wird sich das Angebot noch weiter im Stadtteil veran-ken können. Schon jetzt zeigt der kontinuierliche An-stieg der Besucherzahlen, dass das Projekt sehr gut an-genommen wird. Der Stiftungsfonds DiaDem beteiligt sich insgesamt mit 30.000 Euro an den Projektkosten. n

BIAzza-NordWest steht für Begegnung, Bera-tung und Information für Seniorinnen und Se-nioren in der Frankfurter Nordweststadt. Im Mittelpunkt des Projektes stehen die Verbes-serung der Wohn- und Lebenssituation und die Stärkung der Lebensqualität älterer Menschen.

Stiftungsfonds DiaDem c/o Stiftung Diakonie Hessen Ederstraße 12, 60486 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] Telefon: 069 7947-6111 | www.sinn-stiften.de

Page 9: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

9

STIFTUNGSFONDS

Stiftungsfonds DiaStart c/o Stiftung Diakonie Hessen Ederstraße 12, 60486 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] Telefon: 069 7947-6111 | www.sinn-stiften.de

Das Vermögen einer Stiftung kann auf vielfälti-ge Weise vergrößert werden. Erneut ist es ge-lungen, das Restkapital eines diakonischen Vereines, der sich in Auflösung befand, so zu er-halten, dass in Form einer Stiftung die Zweck-bestimmung weitergeführt werden kann. Im Fall des nordhessischen Vereins „Driesenhaus“ können somit weiterhin bedürftige Jugendliche aus Kurhessen-Waldeck über eine diakonische Bera-tungsstelle finanziell unterstützt wer-den. Oftmals handelt es sich um Lern-material, aber auch Zuschüsse für einen Führerschein, wenn es darum geht, dass ein junger Mensch im ländlichen Be-reich mobil sein muss, um einer Aus-bildung nachgehen zu können. Das Vermögen des Vereins stammte aus dem Verkauf eines Kinder- und Jugendheims in Witzenhausen. Die Vereinsleitung konnte die Arbeit aus Altersgründen und wegen Arbeitsüberlastung nicht mehr weiterfüh-ren. Sie suchte nach einer geeigneten Form, um mit ei-nem erheblich geringeren Verwaltungsaufwand die Vereinsziele weiterführen zu können.

Ende 2018 entschied man sich, einen Teil des Vermö-gens als Zustiftung in den Stiftungsfonds DiaStart einzubringen, der sich ebenfalls für mehr Bildungsge-rechtigkeit und Chancengleichheit einsetzt. Ein Teil des Geldes wurde als Freie Rücklage in den Stiftungsfonds eingebracht, um in den kommenden Jahren die Förde- rungen in dem bisherigen Umfang weiterführen zu können. Inzwischen hat der Beirat des Stiftungsfonds,

dem nun auch ein ehemaliges Mitglied des Vereins Driesenhaus angehört, eine Summe von 8.000 Euro für Einzelfall-förderungen von bedürftigen Jugend -lichen freigeben können. Die Mittel werden nun nach und nach über die Beratungsstellen der Diakonie ausge-zahlt. Dort wird auch die angemessene Mittelverwendung überwacht. n

www.diastart.de

Das Ende eines Vereins muss nicht das Ende seiner Zweck-bestimmung sein!

Bisher profitierten bereits zwei weitere Stiftungen unter dem Dach der Stiftung Diakonie Hessen von Vereinsauflösungen: Der Stiftungsfonds DiaKids (Auflösung des Vereins Familienerholung in Deutschland) und die Stiftung Orbishöhe (Auflö-sung des Vereins Orbishöhe). Durch die Auflösung von diakonischen Vereinen, die ihre Arbeit nicht mehr weiterführen konnten, flossen der Stiftung Diakonie Hessen inzwischen mehr als 1,7 Mio Euro zu. Die Mittel stammen aus der Veräußerung von Immobilien.

Info

Page 10: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

10

STIFTUNGSFONDSSTIFTUNGSFONDS

Stiftungsfonds Diadieu c/o Stiftung Diakonie Hessen Ederstraße 12, 60486 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] Telefon: 069 7947-6111 | www.diadieu.de

Mit Kindern einen Rucksack voller Power für Sterben, Tod und Trauer packen

Wir können Kinder nicht vor den Erfahrungen der Endlichkeit des Lebens bewahren, wir können sie aber so begleiten, dass sie damit umgehen können. Hierfür brauchen sie vor allem Erwachsene, die sie sicher lei-

ten und ihnen kindgerechte Zugänge zu dem Thema eröffnen. Die sie dabei unterstützen, ihre eigenen Ab-schieds- und Trauerprozesse zu gestalten. Hierfür bietet die Diakonie Hessen in diesem Jahr das erste Mal zwei Schulungen an, für Lehrer*innen in der Grundschule und Erzieher*innen in Kindergarten und -tagesstätte im Tandem mit Pfarrer*innen und Trauer-begleiter*innen. In der mehrtägigen Schulung erfahren sie, wie sie mit Kindern ins Gespräch kommen können, was trauern-den Kindern hilft und sie erlernen verschiedene me-thodische Zugänge. Die Teams bekommen für ihre Arbeit mit den Kindern einen Koffer mit Materialen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Kosten hierfür wurden vom Stiftungsfonds Diadieu übernommen.

n Dr. Carmen Berger-Zell

„Mein Freund der Taschenlöwe“

Page 11: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

11

UNTERSTIFTUNGEN

Hospizbewegung und stellte den neuen Beirat vor: Dr. Dorothea Ahlers, Hans-Jürgen Heilhecker, Dieter Wölfinger und Jürgen Schmitt. Bernd Kreh begrüßte die Hospizbewegung als 26. Unter- stiftung der Stiftung Diakonie Hessen. Er versicherte, dass die Dachstiftung die Gelder nachhaltig und unter strengen ethischen Gesichtspunkten anlegen und ver-walten wird und wünschte der Hospizbewegung viele Zustifter. Die Schauspielerin Renate Kohn und der Musiker Cor-nelius Hummels gaben der Veranstaltung eine ganz be-sondere Note. Renate Kohn – von Cornelius Hummel auf dem Cello sehr einfühlsam begleitet – verzauberte die Besucher mit dem Märchen Piktors Verwandlungen von Hermann Hesse. Heinke Geiter lud alle ein, auf die neu gegründete Stif-tung anzustoßen und mit den zahlreich vertretenen Mitarbeitenden der Hospizbewegung ins Gespräch zu kommen. n

Die Hospizbewegung im Idsteiner Land gründet eine Stiftung

Über achtzig Menschen waren der Einladung der Hospizbewegung im Idsteiner Land ge-folgt, um am 3. September im Gerberhaus in Idstein die Gründung der Hospizstiftung Idstei-ner Land mitzuerleben. Die Vorsitzende, Heinke Geiter, begrüßte alle Netz-werkpartner, Mitglieder und Freunde der Hospizbewe-gung und berichtete wie aus kleinen Anfängen vor 18 Jahren der ambulante Hospiz- und Palliativdienst zu einer Institution im Idsteiner Land geworden ist, die jährlich fast 200 Menschen palliativ versorgt, sie und ihre Angehörigen hospizlich begleitet und verschie -dene Angebote für Trauernde vorhält. Die Hospizbewegung möchte diese Aufgaben auch in Zukunft wahrnehmen und sich zugleich neuen Her -ausforderungen stellen. Die Stiftung soll diese Arbeit finanziell absichern und vielleicht in der Zukunft den Bau eines stationären Hospizes ermöglichen, erläuterte Jürgen Schmitt, der stellvertretende Vorsitzende der

Hospizstiftung Idsteiner Land c/o Stiftung Diakonie Hessen Ederstraße 12, 60486 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] www.sinn-stiften.de

Page 12: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

12

UNTERSTIFTUNGEN

Stiftung Menschen(s)kinder c/o Stiftung Diakonie Hessen Ederstraße 12, 60486 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] Telefon: 069 7947-6111 | www.sinn-stiften.de

Stiftung Menschen(s)kinder wird zehn Jahre alt und spendet im Jubiläumsjahr Ranzen für Schulkinder Bildungs- und Chancengleichheit fängt schon beim Schulranzen für Erstklässler an. In ihrem Jubiläums-jahr unterstützt „Menschen(s)kinder“, eine Unterstif-tung der Stiftung Diakonie Hessen, daher das ökume-nische Projekt „Schul-Tafel“ mit 6000 Euro. Von der Spende können Schultornister für Kinder einkom-mensschwacher Familien im Kreis Groß-Gerau ange-schafft werden. Am 5. Juni war die Scheckübergabe.

Im Kleinen Großes

bewirken

Page 13: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

13

UNTERSTIFTUNGEN

Es ist gleich ein doppeltes Jubiläum, freut sich Carmen Ape, Beiratsvorsit-zende von „Menschen(s)kinder“. Nicht nur die von ihr initiierte Stiftung wird zehn Jahre alt, auch das ökumenische Projekt, das in diesem Jahr mit einer Spende bedacht wird, gibt es schon seit 2009. Vor ebenfalls zehn Jahren entstand beim Diakonischen Werk Groß-Gerau/Rüsselsheim die Schul-Tafel, die Kinder einkommensschwacher Familien zur Einschulung mit neuen und fröhlich bunten Schulran-zen unterstützt. „Wir möchten erreichen, dass man ar-men Kindern ihre Armut nicht schon bei Schulbeginn ansieht“, begründet Jenna Reibold vom Beratungszen-trum Groß-Gerau des Diakonischen Werkes das Enga-gement für das Projekt. Ein guter Schulranzen kostet schnell mal 100 Euro. Hinzu kommt ein Stiftmäppchen, Turnbeutel oder auch eine Brotdose. Eine Investition, die sich Familien, die Transferleistungen beziehen, oftmals nicht leisten kön- nen. Dank Spendengeldern und der Unterstiftung „Menschen(s)kinder“ konnten im Sommer rund 200 neue Schultornister angeschafft und an bedürftige Erstklässler vergeben werden. Die Familien selbst müs-sen sich nur mit einem geringen Betrag an den Ran-zen beteiligen. Das Projekt soll Kindern Lust auf die Schule und das Lernen machen. Es eröffnet Bildungschancen und die Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben. Ein Aspekt, der Carmen Ape wichtig ist. „Das Projekt gibt Eltern und Kindern Sicherheit. Unsere Spende kommt den Kindern ganz unmittelbar zugute“, betont sie. Erstmals kann sich „Menschen(s)kinder“ an einem Pro-jekt für Kinder und Jugendliche mit einem hohen För-deranteil von 6000 Euro beteiligen. „Das ist auch für uns ein hoher Betrag, der nur möglich war, weil wir 2018 durch den Matching Fund der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau unterstützt wurden.“ Für drei von „Menschen(s)kinder“ eingeworbene Euro legte die EKHN jeweils einen Euro dazu und so kamen über 9700 Euro zusammen. „Wir sind eine sehr kleine Stiftung und auf Spenden angewiesen“, berichtet Carmen Ape. „Wir tun, was wir können. Und schon mit kleinem Geld lässt sich etwas bewirken“, ist sie über-zeugt.

Die Nauheimerin ist die Ideengebe - rin der 2009 gegründeten Stiftung „Menschen(s)kinder“, die sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Michael Gnewikow initiiert hat. Bis heute arbei -ten die beiden ehrenamtlich für „Men-schen(s)kinder“, organisieren eine jähr- liche Tombola, sammeln Spenden und wählen die Projekte aus, die Hilfe brau- chen. Die Verlagskauffrau hatte immer

den Wunsch, „sich sozial zu engagieren“, erzählt sie. Daher schlüpften sie vor zehn Jahren unter das Dach der Stiftung Diakonie Hessen, die Unterstiftungen er-möglicht. „Ganz alleine hätten wir eine Stiftung gar nicht stemmen können“, sagt sie. Das Engagement ist vorrangig auf den Kreis Groß- Gerau konzentriert. Seit 2009 hat „Menschen(s)kinder“ bereits rund 270 Kinder- und Jugendliche aus der Region unterstützt. Zu den Förderprojekten gehörten Alphabetisierungskurse, Ferienangebote, berufsbeglei-tender Deutschunterricht für Migrantenjugendliche, Hausaufgabenbetreuung oder auch Nachhilfe- und Schwimmunterricht. Seit der Gründung konnten rund 18.400 Euro zur Ver-fügung gestellt werden, berichtet Carmen Ape. Darun-ter war auch die Hilfe für Kinder einer Intensivklasse an der Riedstädter Georg-Büchner-Schule. Unterrich-tet werden dort Schüler*innen, die oft erst wenige Wo-chen in Deutschland sind. In der speziell von der Stif-tung geförderten Aktion lernten sie die Sprache vor allem über gemeinsames Singen mit dem Kinder- liedermacher Wolfgang Hering. Wie finden Bedürftige und die Stiftung zueinander? Die Organisatoren von Hilfsprojekten melden sich bei „Menschen(s)kinder“ „oder wir werden selbst auf An-gebote aufmerksam und knüpfen von uns aus Kon-takt“, erklärt die Beiratsvorsitzende. So war es auch im Fall des ökumenischen Schul-Tafel-Projektes im Kreis Groß-Gerau, das vom Diakonischen Werk und der Caritas gemeinsam unterhalten wird. Das Motto von „Menschen(s)kinder“, sagt Camen Ape, lautet auch im 10. Jubiläumsjahr noch immer: Mit Kleinem Großes bewirken.

n Astrid Ludwig

Page 14: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

Immer mehr junge Leute sind heute von seelischen Schwierigkeiten und psychischen Krisen betroffen. Ge-sellschaftliche Strukturen und Anforderungen erschei-nen undurchsichtig, familiäre Bindungen sind oft be-lastet, Schul- und Berufsausbildungen werden abge-brochen. „Zunehmend gelingt es den jungen Men-schen nicht, ihre selbst gesteckten Ziele zu erreichen und die Erwartungen von außen zu erfüllen. So füh-len sie sich überfordert und hilflos. Nicht selten gera-ten junge Erwachsene in dieser Zeit in eine Sinn- und Lebenskrise“, wissen Stefanie Limberg und ihr Team. Die Klienten*innen haben oftmals soziale Phobien ent-wickelt, Depressionen oder Angststörungen. „Sprung-Chance“ ist ein geschützter Raum, damit sie sich wie-der im sozialen Kontakt üben, wieder eine aktive Tages -

14

UNTERSTIFTUNGEN

Seit rund eineinhalb Jahren unterhält das Dia-konische Werk Hochtaunus in Bad Homburg das Projekt „SprungChance“. Eine Anlaufstelle, die jungen Menschen aus dem Kreis mit psy-chischer Beeinträchtigung Halt und Orientie-rung bieten will. Gefördert wird das Projekt von der Friederike von Bonin-Stiftung, einer Unter-stiftung der Stiftung Diakonie Hessen. „Wir füllen eine Lücke“, sagt Stefanie Limberg, Leite-rin des Diakonischen Werkes Hochtaunus. Lange Zeit gab es für junge Erwachsene, die nach acht bis zwölf Wochen Behandlung aus der benachbarten Tagesklinik in Bad Homburg kamen, kein direktes Anschlussange-bot. In der Klinik hatten sie vielleicht gerade wieder ge-lernt, ihren Tag zu strukturieren, wieder im Alltag Fuß zu fassen, doch „dann fielen sie plötzlich in ein Loch, weil es keine nachfolgende Betreuung gab“, berichtet Limberg. Diese Lücke hat das Projekt „SprungChance“ geschlossen. Gemeinsam mit der Tagesklinik erarbei-teten die Mitarbeiter*innen des Diakonischen Werkes ein Konzept für ihr Angebot, das sich an 18- bis 27-jährige junge Menschen richtet, die auch nach einer stationären Behandlung eine individuelle Unterstüt-zung und Begleitung brauchen. Drei Mal die Woche finden sie seit April 2018 in den Räumen von „SprungChance“ unweit der Tagesklinik nun eine Gruppe vor, in der sie gemeinsam frühstücken, kochen, Sport treiben oder ihre Freizeit gestalten kön-nen. Hier können sie Tischtennis oder Federball spie-len, zusammen Ausflüge unternehmen oder sich in Ge-sprächs runden treffen oder Einzelberatungen verein-baren. Wenn nötig, berichtet Stefanie Limberg, geht die betreuende Sozialarbeiterin Annika Witt auch mit, wenn Behördengänge anstehen oder mal ein Besuch zu Hause dringlich ist. Die Erfahrung der ersten eineinhalb Jahre hat gelehrt, „wie wichtig gerade regelmäßige Einzelgespräche sind, um an den individuellen Bau-stellen Zukunftsperspektiven und Zielen zu arbeiten“, heißt es im Jahresbericht. Zehn bis zwölf junge Män-ner und Frauen kommen in der Woche. Rund 24 Be-treuungen hat das Diakonische Werk seit Projektstart geleistet, ebenso 78 Beratungsgespräche und 55 Grup-pentreffen.

Jungen Menschen Halt geben

Friederike von Bonin-Stiftung c/o Stiftung Diakonie Hessen Ederstraße 12, 60486 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] www.sinn-stiften.de

Page 15: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

15

planung angehen und konstruktiv mit der eigenen Er-krankung umgehen lernen. „Es hilft den jungen Men-schen, wenn sie jemanden an ihrer Seite haben, der sie ein Stück des Weges begleitet, sie immer wieder moti-viert und sie unterstützt, die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren“, hat das Team erfahren. Gefördert wird das Projekt von der „Aktion Mensch“, die die Personalkosten übernimmt, und der Friederike von Bonin-Stiftung, die für die Raummiete und die Sport-Aktivitäten aufkommt. Die Bonin-Stiftung ist eine Unterstiftung der Stiftung Diakonie Hessen und wurde 2015 von der Bad Homburgerin gegründet. Frie-derike von Bonin fördert Projekte für Kinder und Ju-gendliche, psychisch Kranke und Hospizeinrichtungen

im Hochtaunuskreis, die durch das Diakonische Werk Hochtaunus betreut werden. Bisher hat die Unterstif-tung mehr als 23.000 Euro bereitgestellt. „SprungChance“, betont Stefanie Limberg, ist noch in der Aufbauphase. Bisher betreut eine Sozialarbeiterin die Klienten*innen. Geplant sind jedoch langfristig zwei Vollzeitstellen.

n Astrid Ludwig

Page 16: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

16

UNTERSTIFTUNGEN

Das Bad Nauheimer Ensemble Saitensprünge nahm beim ersten Konzert im Teilhabezentrum in Niederbiel sein Publikum mit auf eine Reise um die Welt. Mit Lie-dern in elf verschiedenen Sprachen und aus unter-schiedlichen Traditionen zogen die vier Musiker rund um den Globus. Mit Harfe, Akkordeon, Gitarre und Drehleier entfaltete sich ein vielfältiges Klangbild, das mit beeindruckendem Gesang abgerundet wurde. Die musikalische Reise entführte die Zuhörer u.a. nach Russland, in die Ukraine, nach Irland, Südamerika und Afrika und brachte damit das begeisterte Publikum in Bewegung. Die Besucher und der Veranstalter, die Stephanus-Stiftung, sprachen noch am Abend über den Wunsch, eine solche Veranstaltung im nächsten Jahr zu wiederholen. n

Ein Scheck in Höhe von 500 Euro wurde im Mai 2019 an den Verein Szenenwechsel Frauen- und Familien-zentrum e.V. in Seeheim-Jugenheim übergeben. Das Geld ist für das „Drop-In(klusive)“-Projekt bestimmt – ein offenes Treffen für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern. Die Liridadi-Stiftung beteiligt sich an den Kosten für die pädagogische Begleitung, die den Eltern als Ansprechpartner für ihre Fragen zur Verfü-gung steht. Die wöchentlichen Treffen sind kostenfrei und leisten einen wichtigen Beitrag zum sozialen Aus-tausch von Eltern mit ihren Kindern. Die in Pfungstadt ansässige Stiftung beschafft Mittel und verteilt Zu-wendungen, vorrangig zur Förderung von armutsbe-troffenen und -gefährdeten Kindern und deren unmit-telbarem Umfeld. Jährlich werden durch die Stiftung verschiedene Projekte im Landkreis Darmstadt-Dieburg unterstützt, ein Großteil davon in Pfung stadt. So wur-den im Zeitraum von 2016 bis 2019 drei Pfungstädter Projekte mit einer Gesamtsumme von 1600 € gefördert. Weitere ca. 1400 € flossen in Projekte anderer Gemein -den im Landkreis. n

Saitensprünge begeistern im Teilhabezentrum

Drop-In-Projekt

Page 17: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

17

Wie gelingt es einer kleinen lokalen Stiftung, in einer Zeit minimaler Zinserträge, Menschen für eine finan-zielle Unterstützung zu gewinnen? Wohl vor allem mit einem engagierten Stiftungsbeirat, der sich das Fund -raising auf die Fahnen geschrieben hat und nach krea-tiven Möglichkeiten Ausschau hält. Wenn dieser dann noch mit konkreten Förderprojekten, die bedürftigen Menschen im Umfeld der Spendenden und Stiftenden zugutekommen, aufwarten kann, ist schon sehr viel er-reicht. Ein Glücksfall ist dabei aber noch die Bereit-stellung eines Matching Fund: Für jeden eingeworbe-nen Euro legt jemand noch etwas dazu. Das überzeugt sogar einige Skeptiker. Bei der Diakoniestiftung Wehrheim sind im Jahr 2018 all diese Faktoren zusammengekommen. Daher können die Verantwortlichen in der Evangelischen Kirchen - gemeinde, die diese Stiftung 2014 initiierten, auf ein herausragendes Stiftungsjahr zurückblicken. Insge-samt 85 Personen öffneten ihre Geldbörsen und spen-deten und stifteten 13.358 Euro. Aus weiteren Zuwen-dungen und Kollekten gingen nochmals 9.464 Euro ein. Damit konnte der Stiftungsbeirat inzwischen be-reits 3 Projekte mit insgesamt 22.235 Euro fördern. Da-zu gehört vor allem die Unterstützung diakonischer Leistungen, das Mehrgenerationenhaus und Aktivitä-ten der gemeindlichen Jugendarbeit. Weitere Projekt-förderungen stehen für die nächsten Monate an, da dieses Geld der zeitnahen Mittelverwendung – wie es die Abgabenordung vorsieht – unterliegt. Die außergewöhnlichen Aktivitäten hatten einen kon-kreten Anlass: Die Diakoniestiftung Wehrheim ist für das Jahr 2018 in den Genuss der Bonifizierung aus dem Matching Fund der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) gekommen. Jeder Euro bis zur Obergrenze von 30.000 Euro wurde im Verhältnis 1:3 bonifiziert. Zusätzlich wurden Aufwendungen für Fundraisingaktivitäten bis zu 1.000 Euro gefördert. Anfang 2019 freute sich der Stiftungsbeirat daher über einen Zahlungseingang von 7.697,42 Euro auf seinem Stiftungskonto.

„Der Matching Fund der EKHN in den Jahren 2015 – 2018 war ein Segen für unsere Stiftungsentwicklung,“ stellt der Stiftungsdirektor der Stiftung Diakonie Hessen, Wilfried Knapp, erfreut fest. „Bei insgesamt 16 Matching Fund-Beteiligungen unserer Stiftungen wur-den Bonifizierungen in Höhe von rund 106.000 Euro erreicht. Wichtiger ist dabei aber der Aspekt, dass viele Ehrenamtliche in unseren Stiftungen animiert wurden, kreative Fundraisingideen mit Unterstützung unseres Stiftungsbüros zu entwickeln und umzusetzen!“ n Folgende Unterstiftungen und Stiftungsfonds unter dem

Dach der Stiftung Diakonie Hessen beteiligten sich (zum

Teil mehrfach) an den Bonifizierungsaktionen der EKHN:

EpilepSIE-Stiftung der Diakonie in Hessen

Stiftung Hilfe für chronisch kranke Kinder (StiHckK)

Studienstiftung der Evangelischen Hochschule Darmstadt

Diakoniestiftung Büdinger Land

Diakoniestiftung Wehrheim

Stiftung Menschen(s)kinder

Stiftungsfonds DiaStart

Stiftungsfonds Diadieu

UNTERSTIFTUNGEN

Die wunderbare Wirkung des Matching Fund der EKHN – auch in Wehrheim

Diakoniestiftung Wehrheim c/o Ev. Kirchengemeinde Wehrheim Oranienstraße 8a, 61273 Wehrheim E-Mail: [email protected] www.sinn-stiften.de

Page 18: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

18

STIFTUNGSKALENDER

2018 November: Der geschäftsführende Präsident des Spar kassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, Gerhard Grandke, überreicht einen Scheck in Höhe von 80.000 Euro an den Stiftungsfonds DiaKids. Da-mit sollen etwa 20 Projekte zur Verbesserung der Si-tuation von benachteiligten Familien in Hessen unter-stützt werden. Die Scheckübergabe fand in den Räu-men des i-Punkt international des Diakonischen Wer-kes Region Kassel statt. Das Projekt erhält einen Anteil von 7.000 Euro aus der Gesamtsumme. Im Rahmen einer Galaveranstaltung im Frankfurter Bankenviertel überreicht die Merrill-Corporation einen Scheck in Höhe von 2.500 Euro an die Stiftung Hilfe für chronisch kranke Kinder.

Dezember: Fotografinnen der Gruppe Herzenspro-jekt überreichen in der Uni-Klinik Frankfurt am Main einen Spendenscheck in Höhe von 1.000 Euro an die Stiftung Hilfe für chronisch kranke Kinder. Es handelt sich um einen Anteil des Ertrags aus einem Fotoshoo-ting mit jungen Familien vom Sommer 2018. 2019 Januar: Mit der offiziellen Schlüsselübergabe star-tete das innovative Projekt „DOCK 30“ in Groß-Gerau. 12 jungen Menschen, die von Wohnungslosigkeit be-troffen sind, wird hier eine Perspektive ermöglicht. Das von der Stiftung Diakonie unterstützte Modell-projekt bietet einen Ort zum Ankommen, Halt finden und Lebensmut schöpfen.

á Projektbeteiligte, Ingo Buchholz (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Kassel), Gerhard Grandke (geschäftsf. Präsident des SGVHT), Rudolf Herfurth, Wilfried Knapp, Hanna Jung und Hans Eichel Bundesminister a.D. (alle Stiftung Diakonie Hessen) (v. l. n.r .)

á Galaveranstaltung zugunsten StiHckK: Merlin J. Piscitelli, Markus Schiller (beide Merrill Corporation), Birgit Arndt, Elisabeth Knecht (beide StiHckK) (v. l. n.r .)

Page 19: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

19

März: In der März-Sitzung des Stiftungsrates wird Pfarrer i.R. Karsten H. Petersen zum neuen Vorsitzen-den des Stiftungsrates gewählt. Zu seiner Stellvertre-terin wird Pfarrerin Gisela Strohriegl ernannt. Als neu-es Vorstandsmitglied ergänzt die Journalistin Petra Nagel den nun fünfköpfigen Stiftungsvorstand. Juni: Die Stiftung Menschen(s)kinder wird zehn Jahre alt und spendet im Jubiläumsjahr 6.000 Euro für Ranzen für Schulkinder. Die kleine Stiftung engagiert sich für Chancengleichheit für bedürftige Kinder im Raum Groß-Gerau und konnte dafür seit Gründung rund 18.400 Euro zur Verfügung stellen.

Juli: Dank der Unterstützung durch die Stiftung Dia-konie Hessen und der Glückspirale konnte das zweite Erklärvideo der Schuldnerberatung der Diakonie Hes-sen zum Thema „Handyvertrag – wie vermeide ich die Schuldenfalle“ veröffentlicht werden. Im ersten Video ging es darum, wie man trotz Mietschulden eine Räu-mung verhindern kann. Weitere drei Videos zur Schuld- nerberatung sind in Planung. Verfügbar sind die Videos auf der Homepage der Stiftung Diakonie Hes-sen und dem YouTube-Kanal der Diakonie Hessen. September: Auf Initiative der Hospizbewegung im Idsteiner Land e.V. wird die Hospizstiftung Idstei-ner Land gegründet. Kernpunkte der Stiftungsarbeit werden die hospizliche Begleitung und die palliative Versorgung von Schwerstkranken und Sterbenden in den Familien und Pflegeheimen sein.

STIFTUNGSKALENDER

á Vorstand der Stiftung Diakonie Hessen, eingerahmt vom Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Dr. Martin Hein und dem Ratsvorsitzenden Karsten H. Petersen

á Jenna Reibold, Lucian Lazar (beide DW Groß-Gerau/Rüssels-heim), Carmen Ape (Stiftung Menschen(s)kinder), Simone Welz (DW Groß-Gerau/Rüsselsheim) und Gabriele Scherle (Stiftungsvorstand) freuen sich über die großzügige Unter-stützung. (v. l. n.r .)

á Feierliche Stiftungsgründung mit Heinke Geiter (Hospizbewegung) und Bernd Kreh (Stiftung Diakonie Hessen)

Page 20: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

20

Stiftungskuratorium Prof. Dr. Martin Hein Bischof i. R. der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck (Vorsitzender)

Dr. Wolfgang Gern ehem. Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, (stellvertretender Vorsitzender) Karl Peter Bruch Staatsminister a. D.

Armin Clauss Staatsminister a. D.

Hans Eichel Bundesminister a. D.

Pfarrerin i.R. Heinke Geiter ehem. Dekanin des Ev. Dekanates Idstein

Prof. Jens Goebel Staatsminister a. D.

Prof. Dr. Alexa Köhler-Offierski ehem. Präsidentin der Ev. Hochschule Darmstadt

Norbert Kartmann MdL ehem. Präsident des Hessischen Landtages

Herbert Mai ehem. Vorstand Fraport AG

Prof. Dr. Evelies Mayer Staatsministerin a. D.

Susanne Selbert Direktorin, Landeswohlfahrtsverband Hessen

Pfarrerin Ulrike Scherf stv. Kirchenpräsidentin der Ev. Kirche in Hessen und Nassau

Dr. Thomas Wurzel ehem. Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen Stiftungsrat Pfarrer i.R. Karsten Petersen ehem. Vorstand des Ev. Vereins für Innere Mission Frankfurt am Main (Vorsitzender)

Pfarrerin Gisela Strohriegl Dekanin Ev. Kirchenkreis Rothenburg a. d. Fulda (stellvertretende Vorsitzende)

Pfarrer Arno Allmann Dekan Ev. Dekanat Darmstadt-Land

Hanna Jung ehem. Diakonie-Leiterin

Peter Lückemeier ehem. Ressortleiter der Frankfurter Allgemeine Zeitung

Friedrich Trapp Geschäftsführer Gertrudenstift Baunatal

Brigitte Walz-Kelbel Vorständin Nieder-Ramstädter Diakonie

Stiftungsvorstand Rechtsanwalt Rudolf Herfurth Kanzlei Beiten Burkhardt (Vorsitzender)

OLKR und Pfarrer i.R. Dr. Eberhard Schwarz ehem. Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck und Landespfarrer für Diakonie (stellvertretender Vorsitzender)

Wilfried Knapp Kaufmännischer Vorstand, Diakonie Hessen (Stiftungsdirektor)

Petra Nagel freie Journalistin

Pfarrerin i.R. Gabriele Scherle ehem. Pröpstin der Propstei Rhein-Main

Beirat des Stiftungsfonds DiaDem Norbert Kartmann MdL ehem. Präsident des Hessischen Landtages (Vorsitzender)

Irene Eckstein Ursula Frühauf Stellvertretende Leiterin des Diakonisches Werkes Wiesbaden

Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer Vorsitzender der Aktion Demenz

Barbara Koblitz Diakonisches Werk Region Kassel

Prof. Dr. Johannes Pantel Institut für Altersmedizin Goethe-Universität Frankfurt Prof. Dr. Werner Vogel Geriater, Hofgeismar

Beirat des Stiftungsfonds DiaKids Christine Baldt Mediatorin (Vorsitzende) Horst Haller Andrea Herdt Unternehmerin

Annegret Höhmann Diakonisches Werk Region Kassel

Pfarrer i.R. Roland Pappe

Beirat des Stiftungsfonds DiaStart Herbert Mai ehem. Vorstand Fraport AG (Vorsitzender)

Heike Miehe Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN (stellvertretende Vorsitzende)

Eduard Heller ehem. Leiter Ev. Fröbelseminar Kassel

Pfarrer i.R. Peter Otto Detlev Ruchhöft ehem. Leiter des Sozialamts und des Jobcenters, Kassel

Beirat des Stiftungsfonds Diadieu Pfarrer i.R. Friedhelm Menzel Ev. Hospiz- und Palliativverein Darmstadt (Vorsitzender)

Dr. Markus Schimmelpfennig Gesundheitsamt Region Kassel (stellvertretender Vorsitzender)

Prof. Dr. Marion Großklaus-Seidel Ev. Hochschule Darmstadt

Elke Kiltz Dr. Wolfgang Spuck Facharzt für Innere Medizin

Elisabeth Terno Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheit e. V.

Beirat der Stiftung Orbishöhe Rainer Daum Geschäftsführer (Vorsitzender)

Sigrid Herbrich Sozialarbeiterin i. R.

Diana Stolz Erste Kreisbeigeordnete Landkreis Bergstraße

Beirat der Stiftung pour les malades Maik Henkes (Vorsitzender) Erika Becker (stellvertretende Vorsitzende)

Günter K. Apel Norbert Fischer Michael Pauly Claus Ramm

Beirat der Stiftung Hilfe für chronisch kranke Kinder (StiHckK) Pfarrerin Elisabeth Knecht Seelsorgerin an der Uni-Kinderklinik Frankfurt am Main (Vorsitzende)

Birgit Arndt Geschäftsführerin, Ev. Medienhaus Frankfurt am Main

Harald Diether Krankenpfleger

Dr. Dr. Richard Linde ehem. Leiter der Immundefektambulanz der Uni-Kinderklinik Frankfurt am Main

Ulrich Siebert Unternehmensberater

Beirat der Studienstiftung der Ev. Hochschule Darmstadt Norbert Leber Bürgermeister a. D. (Vorsitzender)

STIFTUNGSGREMIEN

Gremienmitglieder der Stiftung Diakonie Hessen

Page 21: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

21

Barbara Bergelt Landtagsabgeordnete a. D.

Wolfgang Paul Dipl.-Psychologe

Beirat der Stiftung Pflege Idsteiner Land Andreas Gerhard stellvertretender Leiter der Ev. Regionalverwaltung Wiesbaden

Jan Kraus Rechtsanwalt

Beirat der Julius-Rumpf-Stiftung Pfarrer i.R. Michael Karg ehem. Propst, Martin-Niemöller-Stiftung e.V. (Vorsitzender)

Ingrid Rumpf Oberstudienrätin a. D., Stifterin

Dr. Eberhard Rumpf Stifterfamilie

Johannes Rumpf Stifterfamilie

Claudia Sievers Geschäftsführerin der Martin-Niemöller-Stiftung e. V.

Beirat der Diakoniestiftung Büdinger Land Dekanin Sabine Bertram-Schäfer Ev. Dekanat Büdinger Land (Vorsitzende)

Reinhard Hauck ehem. Vorstand der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen

Manfred Hix Dipl. Verwaltungswirt Kerstin Humbroich Rechtsanwältin und Notarin

Elfriede Pfannkuche ehem. Bürgermeisterin

Beirat der Diakoniestiftung Menschen in Not/ Rheingau-Taunus Dr. Dietrich Schnellbach Jurist (Vorsitzender)

Rainer Löll ehem. Präses des Dekanates Bad Schwalbach

Susanne Poppe Bankkauffrau

Beirat der Stiftung Menschen(s)kinder Carmen Ape (Vorsitzende)

Michael Gnewikow

Beirat der Diakoniestiftung Linden Pfarrerin Angelika Maschke Ev. Kirchengemeinde Leihgestern (Vorsitzende) Andrea Herold Zweckverband der Lindener Diakonie

Rosel Schmidt

Beirat der Integrations-Stiftung Wetterau Michael Merle Bürgermeister der Stadt Butzbach (Vorsitzender)

Hartmuth Schröder Ev. Dekanat Wetterau (stellvertretender Vorsitzender)

Stephanie Becker-Bösch Kreisbeigeordnete Wetteraukreis

Tobias Utter MdL Präses des Ev. Dekanates Wetterau

Gerhard Wolf Jan Weckler Landrat des Landkreises Wetterau

Beirat der Irene und Helmut Leitner-Stiftung Irene Leitner Stifterin (Vorsitzende)

Dieter Lechler Stifterfamilie

Dr. Rolf Schlömer Wolfgang Schroth Steuerberater

Beirat der Diakoniestiftung Menschen helfen Menschen Hartmut Blöcher Prokurist (Vorsitzender)

Wolfgang Brühl Bankvorstand

Jürgen Lohse Geschäftsführer

Claus Junghenn Bürgermeister

Pfarrer i.R. Dieter Schwarz ehem. Dekan des Dekanates Gladenbach

Beirat der Diakoniestiftung Usinger Land Monika Huschka Diakoniestation Usinger Land (Vorsitzende)

Matthias Drexelius Geschäftsführender Direktor Hessischer Landkreistag

Pfarrer Klaus Rüb Ev. Kirchengemeinde Grävenwiesbach Beirat der EpilepSIE-Stiftung für Hessen Prof. Dr. Felix Rosenow Leiter des Epilepsie-Zentrums Frankfurt Rhein-Main (Vorsitzender)

Stefanie Limberg Leiterin des Diakonischen Werkes Hochtaunus

Prof. Dr. Susanne Knake Leiterin Epilepsie-Zentrum Hessen

Prof. Dr. Bernd Alexander Neubauer Leiter Abteilung Kinderneurologie und Sozialpädiatrie UKGM Gießen

Alexander Walter Vorsitzender Landesverband Hessen der Deutschen Epilepsievereinigung

Wolfgang Walther

Beirat der Karl-Heinz Scheig-Stiftung Der Stiftungsbeirat wird vom jeweiligen Vorstand der Martin-Niemöller-Stiftung e. V. gebildet. Vorsitzender ist Pfarrer i.R. Michael Karg, Propst a.D. der EKHN.

Beirat der Liridadi-Stiftung Karsten Bitsch (Vorsitzender) Christian Bitsch Daniela Bitsch Sandra Bitsch Stifterin (anonym)

Beirat der Diakoniestiftung Wehrheim Pfarrer Hans Ulrich Jox (Vorsitzender) Susanne Dietrich

Christoff Jung

Beirat der Friederike von Bonin-Stiftung Friederike von Bonin Stifterin Dr. Burkhard Hense Michael Hibler

Stephanus-Stiftung Michael Reese (Vorsitzender) Helene Berghäuser Karl Müßener

Hospizstiftung Idsteiner Land Dr. Dorothea Ahlers (Vorsitzende) Hans-Jürgen Heilhecker Jürgen Schmitt Dieter Wölfinger Die Diakoniestiftung Alzey-Worms hat auf Wunsch der Stifter keinen eigenen Beirat. Sie wird unmittelbar vom Vorstand der Stiftung Diakonie Hessen geleitet.

STIFTUNGSGREMIEN

Gremienmitglieder der Stiftung Diakonie Hessen

Page 22: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

Seit der Gründung unserer Stiftung im Herbst 2005 konnten wir sozialdiakonische Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 3,26 Mio. Euro unterstützen. Das ist für uns sehr ermu- tigend. Nachfolgend möchten wir Sie über die finanzielle Entwicklung im Jahr 2018 infor - mieren. Ertragslage Das Stiftungskapital ist um 63.000 Euro auf insgesamt 7,8 Mio. Euro angewachsen. Die Erträge aus den Ver-mögensanlagen der Dachstiftung, der Stiftungsfonds und aller Unterstiftungen belaufen sich insgesamt auf 215.000 Euro. Die Vermögensanlagen haben mit einer durchschnittlichen Rendite von knapp 2 Prozent einen schwachen Ertrag abgeworfen. Die Einnahmen aus Spenden und Kollekten betrugen rund 680.000 Euro. Hinzu kommen noch Mieterträge in Höhe von knapp 50.000 Euro. In die Freie Rücklage konnten aus dem Jahr 2018 insgesamt 67.000 Euro eingestellt werden. Diese Mittel helfen dabei, den inflationsbedingten Wertverlust etwas abzudämpfen. Immobilien Die Irene und Helmut Leitner-Stiftung hält seit ihrer Gründung Immobilienbesitz mit laufenden Mietein-nahmen im Vermögen. Die Erträgnisse hierfür betru-gen in 2018 etwa 48.000 Euro. Der Stiftungsfonds Dia-Kids konnte sein Grundstück in Nidda inzwischen an einen diakonischen Träger veräußern. Das ehemalige Dekanatsgebäude in Groß-Gerau wurde von der Stif-tung Diakonie Hessen erworben und zur Nutzung für ein Projekt der regionalen Diakonie für ehemalige junge wohnungslose Menschen umgebaut. Für die Stiftung ist es eine soziale Investition, die einer seits den Stiftungszweck erfüllt, aber auch dauerhaft eine akzeptable Rendite erbringt, um weitere Projekte för-dern zu können.

Ausschüttungen In 2018 konnten 64 Projekte und 9 Einzelfallhilfen mit einem Gesamtvolumen von rund 660.000 Euro ge - fördert werden. Darin enthalten sind zweckgebundene Spenden in Höhe von 223.200 Euro für den Tafel - neubau in Idstein. Auch im Jahr 2018 wurden alle Anforderungen und Auflagen des Finanzamts und der Stiftungsaufsicht von unserer Stiftung erfüllt. Die Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft hat der Stiftung Diakonie Hessen ein un-eingeschränktes Testat ausgestellt. Dank Neben den vielen Menschen, die unsere Stiftung mit Zustiftungen und Spenden unterstützt haben, ist der Erfolg durch das Engagement unzähliger ehrenamtlich engagierter Menschen in den Gremien unserer Unter-stiftungen, den Stiftungsfonds und der Dachstiftung möglich geworden. An dieser Stelle sagt der Stiftungs -vorstand allen, die ein weiteres Jahr zur positiven Ent-wicklung unserer Stiftung beigetragen haben, ein herz- liches Dankeschön für Ihre gespendete Zeit, für Ihren Einsatz, Ihre Kreativität, Ihr Mitdenken und hoffentlich auch Ihr Mitfreuen. n

22

FINANZEN

Neuer Höchstwert: 660.000 Euro für Förderungen ausgeschüttet

Page 23: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

23

FINANZEN

2015

7.155.448

2016

7.662.617

2017

7.737.375

2018

7.800.375

2011

4.370.231

2008

2.099.721

2005

1.216.182

2014

6.671.351

Start

250.000

0

50.000 €

100.000 €

150.000 €

200.000 €

350.000 €

400.000 €

450.000 €

2014 2015 2016 2017 2018

Spenden Finanzerträge Förderungen

* ohne Sonderprojekt

„Neubau Idsteiner Tafel“

* *

Stiftungskonzept Die Stiftung Diakonie Hessen bildet als Dach-stiftung die Klammer um die inhaltliche Arbeit in den Unterstiftungen und Stiftungsfonds. Die Dachstiftung fördert einzelne diakonische Pro-jekte, die bisher noch nicht durch die Zweckbestim-mung einer Unterstiftung unterstützt werden können. Zudem werden von der Dachstiftung weitere diakoni-sche Stiftungen initiiert sowie eine Unterstützung für die bestehenden Stiftungen durch Hilfestellungen in den Bereichen (Steuer-) Recht, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising gewährleistet. Bei den Stiftungsfonds handelt es sich um abge-grenzte Vermögen in der Dachstiftung mit den thema-tischen Schwerpunkten der Stiftung Diakonie Hessen. Zur Förderung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen wurde 2008 mit Hilfe der EKHN und später auch der EKKW der „Stiftungs-fonds DiaDem“ eingerichtet. Der „Stiftungsfonds Dia-Kids: starke Familien – starke Kinder“ kam im Jahr 2009 hinzu. Damit sollen vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien unterstützt werden. Der dritte Stiftungsfonds – DiaStart – zur Förderung der Chancen -gleichheit für Kinder mit einem erhöhten Unterstüt-zungsbedarf wurde Ende 2014 gegründet. Jüngster - Spross ist der „Stiftungsfonds Diadieu“, der sich die hospizliche Begleitung und eine gute palliative Ver-sorgung zur Aufgabe gesetzt hat. Er wurde 2016 ge-gründet. Aktuell wird der Aufbau eines Stiftungsfonds für das Thema Wohnungsnotfallhilfe vorbereitet.

Unterstiftungen haben einen regionalen oder thema -tischen Schwerpunkt. Sie werden auf Initiative von Privatpersonen, diakonischen Einrichtungen, Kirchen-gemeinden oder Dekanaten zur Förderung der breiten diakonischen Arbeit in einem Einzugsbereich (Dia ko-niestiftungen) oder zu bestimmten sozialen Themen (zum Beispiel Parkinson, Epilepsie, Kinderarmut, Pflege, Hospiz) gegründet. Fast alle Stiftungsfonds und Unterstiftungen werden von einem Beirat begleitet, der Förderschwerpunkte festlegt und geeignete Förderprojekte auswählt. Die Beiräte der Stiftungsfonds werden jeweils von einer Referentin oder einem Referenten der Diakonie Hessen fachlich beraten. Mit dem Elisabeth-Preis der Diakonie in Hessen wurden von 2011 bis 2015 innovative diakonische Pro-jekte ausgezeichnet. Der Förderpreis wurde von der Stiftung Diakonie Hessen gemeinsam mit der Diakonie Hessen ausgelobt. Er wird seit 2018 in Form des Hes-sischen Elisabeth-Preises für Soziales von der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e.V. verantwortet und in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und LOTTO Hessen wei-tergeführt. Im Jahr 2019 stand er unter dem Motto „Chancen geben – Kinderarmut bekämpfen“. Aktuelle Informationen – auch zu den Fördermöglich-keiten der Stiftungen – finden Sie auf der Internetseite www.sinn-stiften.de und auf Facebook unter „Stiftung Diakonie Hessen“. n

Erträge und Förderungen der letzten 5 Jahre

Entwicklung des Stiftungskapitals (in Euro)

Page 24: Sinn stiften · 2019. 11. 27. · genden Fall traf die Idee in Person von Lucian Lazar, dem Leiter des Diakonischen Werkes Groß-Gerau/ Rüsselsheim, mit Wilfried Knapp, dem Vorstand

24

STIFTUNGSHAUS

Stiftungskonto: Evangelische Bank IBAN DE92 5206 0410 0504 1214 14 BIC GENODEF1EK1

Diakonie allgemein

Kinder und Familien

Jugendliche und Ausbildung

Alter und Pflege

Migration und Zivilcourage

Diakoniestiftung Büdinger Land

Stiftungsfonds DiaKids

Stiftungsfonds DiaStart

Stiftungsfonds DiaDem

Julius-Rumpf- Stiftung

Diakoniestiftung Linden

Stiftung Menschen(s)kinder

EHD-Studien- stiftung

Stiftung pour les malades

Karl-Heinz Scheig-Stiftung

Diakoniestiftung Menschen helfen

Menschen

Stiftung Hilfe für chronisch kranke

Kinder

Stiftung Orbishöhe

Stiftung Pflege Idsteiner Land

Integrations- stiftung Wetterau

Diakoniestiftung Usinger Land

I. und H. Leitner- Stiftung

Hospizstiftung Idsteiner Land

Diakoniestiftung Menschen in Not

Diakoniestiftung Alzey-Worms

Diakoniestiftung Wehrheim

EpilepSIE- Stiftung

Liridadi-Stiftung für Kinder in Armut

Friederike von Bonin-Stiftung

Stephanus- Stiftung

Bildnachweis: Seite 1: © IBushuev |iStockphoto.com, © Stiftung Diakonie Hessen; Seite 2: © Jörg Lantelme; Seite 3: © privat; Seite 4, 5: © Stiftung Diakonie Hessen; Seite 6: © iStock/ ljubaphoto; Seite 6/7: © Alexander von Schilling, Seite 7: © Pixabay/Gerd Altmann; Seite 8: © iStock/PixelCatchers, © Stephanie_Endter (kleines Bild); Seite 9: © Stiftung Diakonie Hessen, © Pixabay (kleines Bild); Seite 10/11/12/13: © Stiftung Diakonie Hessen; Seite 14/15: © Pixabay/ pech_frantisek; Seite 16 oben: © Mathias Rau; Seite 16/17/18/19: © Stiftung Diakonie Hessen; Seite 18 (rechts oben): © Nadine Kopp; Seite 18 (links unten): © Merrill Database one

Alle Werbe- und Informationsmaterialien für die Stiftung Diakonie Hes-sen werden in diakonischen Werkstätten hergestellt. Sie tragen dazu bei, Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung eine sinnvolle Arbeit zu bieten.

Stiftungsfonds Diadieu

Impressum: Der Stifterbrief ist die Jahresinformation der Stiftung Diakonie Hessen an ihre Stifterinnen, Stifter und alle Unterstützenden. Redaktion: Bernd Kreh, Carolin Ohlig, Silke Hartung Stand: 30. September 2019 Bei Fragen, Kritik, Anregungen oder Bedarf an Informationen zur Grün-dung einer Unterstiftung, Zuwendung einer Zustiftung oder einer Spende wenden Sie sich bitte an den Stiftungsdirek tor Wilfried Knapp, Stiftung Diakonie Hessen, Ederstraße 12, 60486 Frankfurt am Main, Telefon: 069 7947 6111, [email protected].