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Skintact 2013 Ernährungstherapie des Wundpatienten Praxis und Lösungsansätze Silvia Kurmann MSc in Nutrition, Clinical Specialization Therapieexpertin Klinische Ernährung/ERB Inselspital Bern

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Skintact 2013

Ernährungstherapie des Wundpatienten

Praxis und Lösungsansätze

Silvia Kurmann

MSc in Nutrition, Clinical Specialization

Therapieexpertin Klinische Ernährung/ERB Inselspital Bern

Fallvorstellung

Hr. Z. Jg 1941

Sigma-Karzinom

ND: Gicht, venöse Insuffizienz

Fallvorstellung

12.06.12: Rektosigmoidresektion und

Stomaanlage (Hartmann) – externes Akutspital

22.6.12: Revision und Neuanlage des

Stomas bei Stomanekrose, Douglasabszess

und 3-fach Ulkus Magenwand,

Anlage VAC-Verband – Inselspital

29.6.12: Revisionslaparotomie bei

Nahtinsuffizienz – externes Akutspital

Fallvorstellung

30.6.-23.7.12: Rehospitalisation Inselspital

Multiorganversagen, intubiert von 30.6.-11.7.

3.7.12: Subtotale Gastrektomie

5.7.12: Second-Look/ Lavage

23.7.12: letzter VAC-Wechsel

Rückverlegung externes Akutspital

Fallvorstellung

– externes Akutspital

21.8.12: Magenulcus Excision b. Blutung

Im Verlauf

- Verlegung vom externen Akutspital in eine Rehaklinik

Fallvorstellung

8.9.-13.9.12: Rehospitalisation Inselspital aus

der Rehaklinik bei

Vd.a. untere GI Blutung mit Blut ab Stoma

Dekubitus gluteal bds

Schlecht heilende Wunde untere Laprotomie

div. Untersuche, kein Blutungsnachweis

- Rückverlegung in die Rehaklinik

Fallvorstellung

28.9.-22.10.12: Rehospitalisation Inselspital

aus der Rehaklinik bei

Vd.a. erneuten Abszess im Douglasraum

Diagnose: Lokalrezidiv des Sigma-Karzinoms

Generalisierte Muskelatrophie

⇒ weiterhin Dekubitus gluteal bds &

schlecht heilende Laprotomiewunde

Einlage eines PAC für neoadjuvante CHT

Ernährungstechnische Gründe für eine suboptimale Wundheilung

� Quantitative Mangelernährung / Protein-Energie-Mangelernährung (PEM)

� Qualitative Mangelernährung

(Vitamine/Mineralstoffe)

� Hydratationszustand

� Hyperglykämie

PEM - was tun?

� Screening und Re-screening!

Wieviel PEM darf’s denn sein?

“The wound is an effective parasite on the

substrate available in the rest of the body”

Source: http://www.burnsurgery.com/Modules/anabolic/page_03.htm, retrieved May 8th, 2010

� �

17.7.12

Facts Ernährung/Gewichtsverlauf

Der Patient war meist per os ernährt,

in der Zeit vom 30.6.-23.7.12 war er

parenteral ernährt (Intubation, VAC)

Er hatte nicht mehr alle Zähne, Schlucken

ging ohne Probleme

Diskussionspunkte

Zu welchen Zeitpunkten sollte der Patient

gescreent werden?

Wann sollte die Ernährungstherapie

optimalerweise gestartet werden?

Facts Ernährung/Gewichtsverlauf

Am 1.10.12 wurde die ERB beigezogen

Grösse: 186

Gewicht am 1.10.12: 81 kg

Normalgewicht vor Erkrankung (Mai): 118 kg

Orale Ernährung:

½ P. Vollkost, isst ca. 2/3 davon, ab und zu

ein Obst als z’Vieri, geschätzt max. 1200 kcal

� �

1.10.12

Energie- & Eiweissbedarf

Energie: 30-35 kcal / kg KG / d

(-20% bei BMI > 30 kg /m2)

Eiweiss: 1-1,5 g / kg KG / d

⇒ Sicherstellen einer ausreichenden

Zufuhr von Arginin, Glutamin und

HMB (β-hydroxy-β-methylbutyrat)

Vitamine und Mineralstoffe

Sicherstellen der Zufuhr

Supplementierung bei nachgewiesenen

Mängeln

⇒ Evidenz für Zinksupplementation

bei Dekubitalulzera

⇒ schwache Evidenz für Vitamin C-

Supplementation für chirurgische

Patienten

Hydratation und Blutzucker

Flüssigkeitsbedarf:35-40 ml / kg KG oder 1 ml pro kcal/d

Blutzuckereinstellung: optimieren!

Massnahmen

……

� � 08.10.12

� �

16.10.12

Fazit

ernähren, ernähren, ernähren..... !!

ERB bei NRS > 3 beiziehen, durch regel-

mässiges Screening kann vermieden werden,

dass die Ernährungstherapie zu spät initiiert

wird

Ernährungstherapie soll ganzheitlich

(quantitativ und qualitativ) sowie unter

Berücksichtigung der Patientenpräferenzen

praktiziert werden

Fragen

Diskussion