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1 Siebte Ausgabe Oktober 2013 Das Gesundheitsmagazin der Solothurner Spitäler AG (soH) impuls In Bewegung bleiben Orthopädie: «Die Entwicklung zur spezialisierten Medizin konsequent vollzogen» Rheuma: Genesungsfortschritte messbar machen Orthopädische Rehabilitation: Zurückgewonnene Gelenkigkeit

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Siebte Ausgabe Oktober 2013

Das Gesundheitsmagazin der Solothurner Spitäler AG (soH)

impulsIn Bewegung bleibenOrthopädie: «Die Entwicklung zur spezialisierten Medizin konsequent vollzogen»

Rheuma: Genesungsfortschritte messbar machen

Orthopädische Rehabilitation: Zurückgewonnene Gelenkigkeit

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Editorial/Inhalt

Bürgerspital SolothurnSchöngrünstrasse 424500 SolothurnTel. 032 627 31 21Fax 032 627 30 [email protected]

Kantonsspital OltenBaslerstrasse 1504600 OltenTel. 062 311 41 11Fax 062 311 54 [email protected]

Psychiatrische DiensteWeissensteinstrasse 102 4503 SolothurnTel. 032 627 11 11Fax 032 627 11 [email protected]

Homepagewww.so-H.ch

Gesundheitszentrum GrenchenWissbächlistrasse 482540 GrenchenTel. 032 654 34 34Fax 032 654 34 [email protected]

Spital DornachSpitalweg 114143 Dornach Tel. 061 704 44 44 Fax 061 704 45 [email protected]

Notruf 144Die Alarmzentrale ist rund um die Uhr besetzt.

Facebookwww.facebook.com/solothurnerspitaeler

Liebe Leserin, lieber Leser

«Nur in der Bewegung, so schmerzlich sie sei, ist Leben», bemerkte einmal der Basler Historiker Jacob Burckhardt. Das gilt auch für den Gesundheitsbereich und deswegen haben wir die Orthopä-die, die sich mit dem Stütz- und Bewegungsapparat beschäftigt, als Schwerpunkt gewählt. Pro Gelenk verfügen wir über Spezialis-ten, die einen regen Austausch pflegen. Der zunehmende Wissen-stransfer zwischen den Standorten ist unsere Stärke, ergänzt durch dezentral angebotene Sprechstunden.

Ärzte schildern in dieser Ausgabe den Klinikalltag und beschreiben die neuesten Diagnose- und Operationsmethoden. Beginnen wir bei den Füssen, die wir sträflich vernachlässigen – bis sich Schmer-zen einstellen. Einseitige Belastungen setzen heutzutage der Hand zu. Erfahren Sie, wie bei uns auch komplizierteste Verletzungen so professionell und routiniert operiert werden, dass die Betroffenen bald ihre Handlungsfähigkeit zurück erlangen. Im Interview skiz-zieren zwei Experten den neuesten Stand der Hüftoperationen. Sie werden heute minimalinvasiv ausgeführt, also möglichst muskel-schonend. Wie sie dadurch «neue Lebensqualität» erlangte, schil-dert sodann eine wieder mobil gewordene Patientin.

Mit Rheuma-Erkrankungen beschäftigt sich ein Expertenteam, dessen verschiedene Sichtweisen die Grundlage für eine an der individuellen Ausgangslage des Patienten orientierte Rehabilitati-on schafft. Physio- und Ergotherapie haben dabei ein gewichtiges

Wort mitzureden, mit gutem Grund: Um gewisse Erkrankungen schon im Vorfeld zu vermeiden, reicht oftmals eine Art der ständi-gen Bewegung. Sie muss nur Spass machen.

Eine Gewinn bringende Lektüre wünschtMartin Häusermann

In Bewegung bleiben

Interview «Die Entwicklung hin zur spezialisierten Medizin konsequent vollzogen» 4

Rheuma Genesungsfortschritte messbar machen 7

Patienten Die neue Leichtigkeit des Seins 8

Vorbeugen Sich angemessen bewegen lernen 9

Fuss Auf Schritt und Tritt 11

Hand Grosse Vielfalt an Heilmethoden 12

Bandscheibe Das Leid mit der Bandscheibe 13

Schulter Sehr gute Ergebnisse bei geringem Risiko für den Patienten 14

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Interview

«Die Entwicklung hin zur spezialisier-

ten Medizin konsequent vollzogen»

PD Dr. med. Näder Helmy, Chefarzt Orthopädie am Bürgerspital Solothurn, und

Dr. med. Christoph Schwaller, Chefarzt am Kantonsspital Olten, erläutern verschiedene

Behandlungsansätze in der Hüftchirurgie.

Durch welche Kernkompetenzen zeichnen sich Ihre Kliniken aus?Christoph Schwaller: Wir decken sämtliche Bereiche der Ortho-pädie und der Traumatologie des Bewegungsapparates ab: obere Extremität, also Schulter bis Hand, untere Extremität, das heisst Hüfte bis Fuss und Rücken. Nicht dazu zählt der hochgradig spe-zialisierte Bereich der Tumorchirurgie. Wir arbeiten aber eng mit speziellen Tumorzentren und den Universitätskliniken zusammen.

Minimalinvasive Operationen nehmen vor allem in der Hüft-chirurgie zu. Welchen Stellenwert hat diese Methode?Christoph Schwaller: Man kann diese Eingriffe heute mit Fug und Recht als «State of the Art» bezeichnen, sie kennzeichnen den modernsten Stand der Operationstechnik. An den Standorten Ol-ten und Solothurn werden die Hüftprothesen seit Jahren mit sehr grossem Erfolg minimalinvasiv implantiert.

Näder Helmy: Es gibt mittlerweile Daten, welche zeigen, dass bei der minimalinvasiven Hüftchirurgie nicht die Länge des Haut-schnittes entscheidend ist, sondern vielmehr die Schonung der da-runterliegenden Muskulatur. Die Becken-Beinmuskulatur ist der Motor der Hüfte und diesen gilt es nicht zu verletzen.

Welche Vorteile erwachsen dem Patienten und wo liegen die Grenzen?Näder Helmy: Patienten, die gewebeschonend operiert werden, haben meist weniger Schmerzen und einen geringeren Blutverlust. Sie sind somit schneller wieder mobil und selbständig. Langfristige Vorteile können die geringere Narbenbildung, die besseren kos-metischen Resultate oder aber eine einfachere Revisionsoperation sein, sollte diese denn nötig werden.

Christoph Schwaller: Leider gibt es etliche Patientinnen und Pati-enten, die sich überschätzen und schon nach kurzer Zeit zur alten Höchstform auflaufen wollen. Dadurch entsteht das Risiko der

PD Dr. med. Näder Helmy, Chefarzt Orthopädie am Bürgerspital

Solothurn

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Interview

IMPRESSUM

Herausgeber: Frehner Consulting AG, Unternehmensberatung für PR, CH-9014 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 60 80, [email protected] Gesamtleitung: Natal Schnetzer Produktion und Inseratemarketing: MetroComm AG, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 80 50, [email protected] Chefredaktor: Dr. Stephan Ziegler Texte: Thomas Veser Fotos: Tiziana Secchi, Hanspeter Bärtschi, Bodo Rüedi, soH, zVg Projektkoordination soH: Oliver Schneider Anzeigenleitung: Herbert Keller Gestaltung: Béatrice Lang. Druck: Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen SO. Auflage: 280‘000 Exemplare Oktober 2013Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der MetroComm AG

Bürgerspital Solothurn/Kantonsspital Olten/Gesundheitszentrum Grenchen/Spital Dornach/Psychiatrische Dienste www.so-H.ch

Überbeanspruchung des Gelenkes und der Muskeln. Und damit drohen Komplikationen. Angeborene Hüftdeformationen oder voroperierte Hüftgelenke können mit der minimalinvasiven Me-thode kaum operiert werden. Auch bei einer Prothesenwechsel-operation stösst man mit dieser Methode an Grenzen.

Inwieweit haben sich die Angebote Ihrer Kliniken verändert?Christoph Schwaller: Die Aufenthaltsdauer ist massiv zurückge-gangen. Heute kommen die Patienten nach ambulanter Vorabklä-rung erst am Tag des Eingriffs in die Klinik. Das spart Zeit und Geld. Näder Helmy: Die Orthopädie durchläuft massive Spezialisie-rungsprozesse. So geht der Trend weg vom Generalisten, hin zum Organspezialisten. Pro Gelenk haben wir heute einen Experten und heben uns so unter Umständen entscheidend von der Ein-zelpraxis ab.

Stichwort Alterung der Gesellschaft. Vor welchen Herausforde-rungen steht die Orthopädie Ihrer Kliniken künftig?Näder Helmy: Heute sind die Menschen bis ins hohe Alter aktiv, mit oder ohne Prothese. Erleidet ein Prothesenträger einen Kno-chenbruch, der die Stabilität des Implantates beeinflusst, muss ein grösserer Revisionseingriff erfolgen. Dabei wird die Prothese oft durch ein längeres Implantat ersetzt. Aber auch Frakturen in der Nähe der Prothese sind schwierig zu behandeln, muss man doch bei einem liegenden Implantat den Knochen stabilisieren.

Ein weiterer Grund für eine Zunahme der Wechseloperationen ist die steigende Lebenserwartung. Oftmals haben heute über 80-Jährige vor 15 bis 20 Jahren Gelenksimplantate erhalten, die mittlerweile sozusagen verbraucht sind. Es ist demnach vermehrt mit Zweitoperationen zu rechnen, da die Prothese ersetzt werden muss. Wechseloperationen werden in etwa zehn Jahren vielleicht ebenso häufig stattfinden wie Primärimplantationen.

Wie behandeln Sie heutzutage Arthrose?Christoph Schwaller: Der technische Fortschritt, beispielsweise in Form der Arthroskopie genannten Gelenkspiegelung, ermöglicht

eine individuellere Herangehensweise. Die Patienten werden nicht mehr über einen Leisten geschlagen. Gemeinsam klären wir ab, welcher Weg zu beschreiten ist, ob operiert werden soll oder ob man vielleicht auf konservative Weise, also mit Medikamenten, Spritzen, Physiotherapie und technischen Hilfsmitteln gute Er-gebnisse erzielen kann. Auch wenn die heutigen Implantate sehr gute Langzeitresultate haben, ist es de facto immer noch besser, wenn man so lange wie möglich das eigene Gelenk behalten kann.

Dr. med. Christoph Schwaller, Chefarzt Orthopädie Kantonsspital Olten

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PubliReportage

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40 Jahre und ein bisschen mehr –

Herzig Interlook AG in Aarau

Der Zweithaarspezialist überzeugt mit Fachwissen und Einfühlsamkeit

Das Familienunternehmen Herzig Interlook AG am Graben 8, in Aarau feiert heuer sein 41-jähriges Jubiläum. Die Nach-folge ist somit bereits geregelt. Die Herzig Interlook AG zählt zum führenden Grosshändler und Hersteller für Zweithaar in der Schweiz. Mit den beiden Geschäften The Hair Center und Massima Breastcare Center werden die Kundinnen und Kun-den direkt angesprochen und vor Ort diskret beraten.

„Wie halten Sie diese Arbeit aus?“, wird Norma Aviolat oft von Kundinnen und Kunden gefragt. Denn Haarverlust hängt häufig mit einer Erkrankung zusammen. Darauf antwortet die Zweithaar-spezialistin: „Weil ich direkt etwas für Betroffene tun kann.“ Ziel ist es, mit dem Haarersatz die genau gleiche Frisur herzustellen wie die vorhandene Frisur - allfällige Wirbel oder graue Strähnchen werden bei der Perücke an der richtigen Stelle platziert, so dass Aussenstehende keinen Unterschied entdecken. An einer Perücke – ausgehend vom Standardmodell – werden bis zu 25 Stunden ge-arbeitet bis die Frisur so einzigartig ist wie die Ursprungsfrisur der Kundin oder des Kunden. Zur umfassenden Beratung gehört auch die Einführung rund um das Waschen und Pflegen der Perücke. Eine Nachkontrolle garantiert einen perfekten Sitz des Zweithaars auch wenn die eigenen Haare wieder nachwachsen.

Im The Hair Center zählen auch Männer zur Kundschaft. „Nicht jede Kopfform eignet sich, eine Glatze zu tragen und dabei attrak-tiv auszusehen“, gibt Norma Aviolat zu bedenken. Eine Fahrt mit dem Cabriolet oder Schiff ist kein Problem, auch Schwimmen lässt sich problemlos mit dem Zweithaar. Die Haarpracht verrutscht nicht. Zur Befestigung existieren verschiedene Methoden welche sogar bis fünf Wochen Tag und Nacht haltbar sind. Die Kleber sind alle medizinisch getestet und sehr gut verträglich. Allergische Reaktionen sind daher nicht zu befürchten. Zu den Kunden von The Hair Center zählen auch viele Maskenbildner, welche Perü-cken für ihr Schauspielerinnen und Schauspieler benötigen.

Durch die Arbeit an der Front im The Hair Center erhält die Firma wichtige Erkenntnisse und spürt die Bedürfnisse der Kundschaft. Dieses Wissen fliesst direkt in die Weiterentwicklung von Produk-ten der Herzig Interlook AG ein. Mit seinem grossen Warenlager ist der Zweihaarspezialist eine gefragte Adresse für Coiffeusen und Coiffeure, die mit Perücken arbeiten oder für Coiffeurschulen, die Ausbildungsmaterial und Übungsköpfe benötigen. Die Anfra-ge für Zweithaar Seminare ist gross, denn nur mit dem nötigen Know-How kann Zweithaar perfekt angepasst werden.

Unter dem gleichen Dach wie das The Hair Center in Aarau be-findet sich das Massima Breastcare Center, welches externe Brust-prothesen in allen Grössen und für jedes Alter sowie postoperative Artikel wie Hemden anbietet, bei denen man das Fehlen einer Brust nicht bemerkt. Diese werden zum Beispiel direkt nach der Operation getragen, wenn es für das Tragen einer Brustprothese zu früh ist. Das Massima Breastcare Center ist exklusiver Vertreiber der äusseren Brustprothesen von Trulife, die optimal passen und sitzen. In separaten modernen Räumen, geschützt vor neugieri-gen Blicken, können die Kundinnen alle Artikel in Ruhe kostenlos und unverbindlich anprobieren und sich bei Fragen an das Fach-personal wenden. Diskretion und eine vertrauensvolle Atmosphäre werden hier gross geschrieben. Eine Voranmeldung ist sowohl im The Hair Center wie auch im Massima Breastcare Center nötig.

Übrigens, die Herzig Interlook AG erledigt die Abrechnung mit den Versicherungen für Haaresatz sowie bei Brustprothe-sen etc. für ihre Kundinnen und Kunden. Mehr Informationen: www.interlook.ch.

The Hair Center der Herzig Interlook AG und Massima Breastcare CenterGraben 8 – 5000 AarauTelefon 062 824 88 88Fax 062 824 88 70www.interlook.chBesuch auf Voranmeldung

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Rheuma

Genesungsfortschritte

messbar machen

Auf welche Weise rheumatische Erkrankungen überwunden werden können, schildert

Dr. med. Jürg Bernhard, Chefarzt Rehabilitations- und Rheumazentrum.

Rheuma – dieser Sammelbegriff bezieht sich auf ein breites Spekt-rum an Gelenkserkrankungen. Bisweilen werden die Beschwerden durch Arthritis – Entzündungen der Gelenke – hervorgerufen, in anderen Fällen ist die Arthrose genannte Gelenksabnutzung dafür verantwortlich. Viele Rheuma-Patienten leiden im Rückenbereich unter Erkrankungen, die oft in Form chronischer Muskelverspan-nungen das Leben schwer machen.

«Zu uns kommen viele Patientinnen und Patienten mit unklaren Krankheitsbildern», berichtet der Rheumatologe, Internist und Reha-Mediziner Jürg Bernhard. Im spitaleigenen Zentrum, das im Kanton Solothurn die stationäre und in der Tagesklinik die teilstationäre Rehabilitation gewährleistet, «sorgen wir dafür, dass die Schmerzen beseitigt werden und eine angemessene Behand-lung eingeleitet wird, sodass die Leute wieder ins normale Leben zurückfinden.»

Bewährte InterdisziplinaritätWeil diese Beschwerden eine Vielzahl von Ursachen haben kön-nen, befassen sich mehrere Spezialisten mit den Erkrankten. Bei diesem bewährten interdisziplinären Ansatz des Zentrums mit dem Schwerpunkt muskuloskelettale und neurologische Rehabili-tation sind Rheumatologen, Schmerzspezialisten und Rehabilitati-onsmediziner sowie je nach Problemlage Orthopäden, Neurologen und Internisten im Einsatz. Physio- und Ergotherapeuten, Neuro-psychologen, Ernährungsberater und Logopäden sind gleichfalls in den Prozess eingebunden.

«Das gemeinsame Vorgehen eröffnet uns verschiedene Sichtwei-sen auf ein ganz bestimmtes Problem», bekräftigt Jürg Bernhard. Vor allem werde auch das jeweilige Umfeld des Patienten in die Beurteilung systematisch mit einbezogen. «Jeder Experte kann im Umgang mit dem Patienten andere Aspekte in Erfahrung bringen. Durch den Austausch entsteht mit der Zeit ein komplexeres Bild der individuellen Ausgangslage», fügt er hinzu. Als Vorzug der in-terdisziplinären Vorgehensweise bezeichnet er die «bedarfsgerech-te, effiziente und patientenorientierte Rehabilitation in Wohnort-nähe.»

Vereinbarte Ziele in Einzelschritten erreichenDen individuellen Wünschen und Zielen der Patienten bringt das Team Bernhards Worten nach besondere Aufmerksamkeit ent-gegen. «Wir peilen ein Globalziel an und vereinbaren dazu mit dem Patienten, wo er seinen Vorstellungen nach in drei oder vier Wochen stehen soll.» Dazu definiere man kurzfristig erreichbare Nahziele. Ob diese tatsächlich erreicht wurden, werde regelmässig kritisch überprüft und gemessen. Auf diese Weise habe man sich dazu verpflichtet, über den Fortschritt der Genesung Rechenschaft abzulegen.

Dr. med. Jürg Bernhard, Chefarzt Rehabilitations- und Rheumazentrum

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Patienten

Die neue Leichtigkeit des Seins

Trotz Schmerzen und gekrümmter Körperhaltung hatte sich Dora Kessler gegen die

empfohlene Hüftoperation lange gesperrt – aus Angst, die sie aber letztlich überwand. Der

Eingriff hat ihr sichtlich zu einer neuen Lebensqualität verholfen. Sie rät heute bei solchen

Fällen, keine wertvolle Zeit verstreichen zu lassen.

Über die Türschwelle der guten Stube führt der Weg direkt in die Wohnzimmerkultur der 1970er Jahre: Ein dunkler Schrank mit Nippsachen, künstliche Blumengebinde, an den Wänden Repro-duktionen von Bildern des Bernbieter Malers Albert Anker. Dass auch die Hausherrin aus Bern stammt, lässt sich nicht überhören: Die Vierzimmer-Eigentumswohnung von Dora und Kurt Kessler in einem mehrstöckigen Wohngebäude bei Obergösgen sei «nit so chaibe modärn» eingerichtet, meint sie humorvoll. Schon seit 47 Jahren lebt die 70-Jährige, die lange als Coop-Kundenbetreuerin gearbeitet hat, in Obergösgen. Am Berner Dialekt hält sie jedoch unbeirrt fest.

Dora Kessler ist 1,81 gross und besitzt feine Gesichtszüge mit leuchtenden Augen. Das graumelierte Haar hat sie zu einem Chi-gnon zusammengebunden. Ihre Leidensgeschichte, die sie mit ruhiger Stimme erzählt, begann Ende der 1980er Jahre mit Knie-beschwerden. Damals unterzog sie sich einer Arthroskopie. Vor einem halben Jahrzehnt kam der nächste Schicksalsschlag: «Die Hüfte wollte nicht mehr».

Die Überwindung der Angst«Vor allem Treppensteigen wurde zur Qual», berichtet sie. Ihr Hausarzt, der Arthrose diagnostiziert hatte, riet zur Operation. «Aber ich habe mich gesperrt, hatte Angst und die Hoffnung, das wird schon wieder», erzählt Dora Kessler. Erst als sich der ebenfalls an Hüftproblemen leidende Hausarzt mit gutem Erfolg hatte ope-rieren lassen, gab sie ihren Widerstand auf.

Zunächst beschäftigte sich Dr. med. Christoph Schwaller mit ihrer rechten Hüfte, nur eine Woche später war die linke an der Reihe. Die Reha in Bad Schinznach behält sie in bester Erinnerung, sie sei damals «super zwäg» gewesen. Der Chirurg hatte sie deshalb 2011 gebeten, an einem Ärztekongress teilzunehmen. Auf dem Podium führte sie vor, wie sie aus der gekrümmten Haltung nach dem Eingriff wieder zum aufrechten Gang zurückgefunden hatte. «Heute lautet mein Ratschlag an Menschen mit Hüftproblemen: Wartet nicht zu lange, denn so ein Eingriff gibt eine ganz neue Lebensqualität.»

Die Gelenkigkeit zurückgewonnenBald darauf liess sich Dora Kessler das linke Knie operieren, in diesem Frühjahr folgte der Eingriff am rechten. Sie erledigt heute mit dem Auto ihre Einkäufe, geht ab und zu spazieren und trifft sich mit den Frauen des Samaritervereins einmal wöchentlich zum «Zmörgele». Dank der zurückgewonnenen Gelenkigkeit kann Dora Kessler nun auch das dortige Schwimmbecken wieder nutzen und im nassen Element die neue Leichtigkeit des Seins geniessen.

Dora Kessler, ehemalige Patientin

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Vorbeugen

Sich angemessen bewegen lernen

Wie man Arthrose und Rheuma einen Riegel schieben kann, ist längst kein Geheimnis

mehr: «Bewegung ist ziemlich zentral», bekräftigt Anita Hartmeier, Leiterin des Physio-

therapie-Institutes am Bürgerspital Solothurn.

Mehr zum Thema

Rheumaliga Schweiz, www.rheumaliga.ch

Die meisten Patientinnen und Patienten in der physiotherapeu-tischen Abteilung klagen Anita Hartmeiers Worten zufolge über Schmerzen im Rücken, in der Nackenpartie, in den Hüften oder in den Knien. Neben den vorrangig unter Schmerzen und Ver-spannung Leidenden gibt es Patienten, die sich gegen Steifigkeit und daraus resultierende Bewegungseinschränkungen behandeln lassen wollen. Eine dritte Gruppe schliesslich führt vor allem Kla-ge über abnehmende Muskelkraft. Der Grossteil der Patienten ist über 60 Jahre alt, wobei solche Beschwerden natürlich auch bei jüngeren Personen auftreten können.

Erfassung der individuellen Probleme«In einem ersten Schritt versuchen wir im Anamnesegespräch zu ermitteln, welche individuellen Einschränkungen im Alltag vorlie-

gen», fährt Anita Hartmeier fort. Dann findet eine Untersuchung statt, bei der die Bewegungsbeeinträchtigung erfasst wird. So kön-ne man herausfinden, wann sich Schmerzen oder Beschwerden einstellen, wie intensiv sie sind und über welchen Zeitraum sie an-halten. «Anschliessend erstellen wir einen gezielten und individuell angepassten Behandlungsplan», fügt sie hinzu.

Früher habe man bei arthritischen Gelenken in erster Linie dar-auf geachtet, dass sie so gut wie möglich geschont und entlastet wurden. «Inzwischen hat der Aufbau eines geeigneten Kraft- und Ausdauertrainings bis ins hohe Alter an Evidenz und somit an Be-deutung gewonnen», erläutert Anita Hartmeier.

Bei arthritischen Problemen stehen vor allem die Instruktion ei-nes Eigentrainings zum Erhalt der Beweglichkeit sowie das Ein-üben gelenksschonender Bewegungsmuster im Vordergrund. So lassen sich ihren Worten nach Gelenksschäden vermeiden. Mit technischen Hilfsmitteln wie etwa Einlagen, Gehhilfen oder Ge-lenkschutz-Utensilien könne die Belastung besser verteilt werden. Bei Patienten, die von Osteoporose betroffen sind, stehen dem-nach die Sturzprävention, Stärkung der Muskulatur und allenfalls Schmerztherapie nach Frakturen im Zentrum.

Ein neues Bewegungsverhalten«Viele Patienten kommen zu uns, um konkrete Übungs- und Ver-haltensempfehlungen zu erhalten, damit sich die Auswirkungen der Krankheit weniger schnell weiter entwickeln», stellt sie fest. Ziel einer umfassenden Therapie sei es, den Umgang mit der Er-krankung zu lernen, ein neues und angemessenes Bewegungsver-halten einzustudieren –und Muskelkraft sowie Ausdauer zu erhö-hen.

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Fuss

Auf Schritt und Tritt

Gut ein Drittel aller 206 Knochen, 114 Sehnen und 20 Muskeln eines Menschen

befinden sich in unseren Füssen. Der Orthopäde und Leitende Arzt Dr. med. Samuel

Brunner berichtet aus der Praxis am Bürgerspital Solothurn.

Fusskrankheiten werden oftmals durch Überlastungen ausgelöst, bisweilen sind sie genetisch bedingt. Sie äussern sich unter ande-rem in Fehlstellungen, etwa als Hammerzehe oder Ballenzeh.

Wie Samuel Brunner weiter ausführt, weiss man heute deutlich mehr über diese Erkrankungen. Mit neuen Techniken können sie wirksamer behandelt werden. Das hilft zum Beispiel bei begin-nender Arthrose im oberen Sprunggelenk. «Es gibt heute Opera-tionsmethoden, dank derer unter gewissen Voraussetzungen von Arthrose befallene Gelenke erhalten werden können.»

Bänder lassen sich rekonstruierenFrüher hatte man bei Arthrose das obere Sprunggelenk ausschliess-lich mit Platten und Schrauben versteift. Jetzt lässt sich bei Achs-

abweichungen unter den richtigen Bedingungen eine bessere Ver-teilung der Belastung im Gelenk erzielen. Wenn die Achsen des Schien- und Wadenbeins korrigiert werden, stehen die Chancen gut, das eigene Gelenk zu erhalten.

Bei chronischer Bandinstabilität, etwa nach Verstauchungen, las-sen sich Bänder regelrecht rekonstruieren. Die neben der Achil-lessehne verlaufende und evolutionsgeschichtlich überholte Plan-tarissehne kann anstelle des fehlenden Bandes eingesetzt werden. Dabei wird meist gleichzeitig das obere Sprunggelenk gespiegelt, um eventuellen Knorpelschäden auf die Spur zu kommen. Bei Bedarf lässt sich das Wachstum von knorpelähnlichem Gewebe stimulieren.

Auch falsche, nicht fussgerechte Schuhe können eine Fehlstellung akzentuieren oder beschleunigen. Angemessenes Schuhwerk soll demnach bequem sein, nicht zu eng oder zu klein und über eine gut dämpfende Sohle verfügen. Brunner empfiehlt zudem regel-mässige Dehnungsübungen, um die hintere Unterschenkelmusku-latur elastisch zu halten und den Vorfuss nicht über Gebühr zu belasten.

Zügiger zur Diagnose

Noch schnellere endgültige Diagnosen und in der Regel keine weitere Untersuchung mit quälender Wartezeit für den Patienten: Diese Vorzüge bietet das SPECT/CT-System. Dabei wird eine nuk-learmedizinische Anlage (SPECT) mit einer radiologischen Anlage für die Computertomographie mit Röntgenstrahlen (CT) kombiniert. Während der Untersuchung drehen sich die Kameraköpfe der Gammakamera um den Körper und machen Aufnahmen aus allen Richtungen. So lassen sich Schnittbilder aus allen Blickrichtungen errechnen. Dank der sehr niedrigen gehaltenen Röntgenstrahlen-belastung kann der Arzt dank der Kombination beider Techniken meist direkt seine Diagnose erstellen.

Wie Prof. Dr. med. Gerhard Goerres, Chefarzt Radiologie soH, aus-führt, erhält man damit hochaufgelöste Gelenkbilder. Sie werden direkt auf die gleichzeitig aufgenommenen nuklearmedizinischen SPECT-Bilder fusioniert. SPECT/CT hat sich vor allem für Orthopä-den, die vermehrt an Hand- und Fussgelenken operieren, als hilf-reich erwiesen.

Dr. med. Samuel Brunner, Leitender Arzt Orthopädie Bürgerspital

Solothurn

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Hand

Grosse Vielfalt an Heilmethoden

Dr. med. Tomás Sánchez, Leitender Arzt Handchirurgie am Kantonsspital Olten, schildert

den Alltag in seiner Abteilung. Der Ergotherapeut Christof Schlegel verrät, wie man sich

gegen Erkrankungen wirksam wappnet.

Warum haben Sie sich gerade auf die Hand spezialisiert?Tomás Sánchez: Während meiner Tätigkeit als allgemeiner Chir-urg bin ich mehrmals mit Problemen der Handchirurgie konfron-tiert worden, und dieses Fach hat mich sofort fasziniert. Was mir immer gefallen hat, ist die Vielfältigkeit der Heilmethoden. Zum Alltag eines Handchirurgen gehören komplizierte Gelenksbrüche. Die müssen mit aller erdenklichen Vorsicht behandelt werden, damit sich der Patient nachher seiner Hand gut bedienen kann. Höchste Präzision ist auch gefragt, wenn kleine Arterien und Ner-ven genäht und Gelenkprothesen eingesetzt werden müssen.

Was betrachten Sie als wesentliche Herausforderung?Tomás Sánchez: Medizinisch stossen wir ständig auf Probleme, die chirurgische Eingriffe und lang andauernde Rehabilitationsphasen erfordern. Meist handelt es sich um junge Leute im erwerbsfähi-gen Alter. Die Herausforderung ist dann, diese Patientinnen und Patienten schnellstens zu kurieren. Das erfolgt über enge Zusam-menarbeit mit der Ergotherapie. Eine weitere Herausforderung ist auch, bei älteren Patienten mit chronischen Beschwerden wie Arthrose die Schmerzen zu beseitigen.

Mit welchen Erkrankungen werden Sie am häufigsten kon-frontiert?Tomás Sánchez: Die Pathologien lassen sich in zwei Gruppen ein-teilen: Notfälle und Handerkrankungen. Wir bieten Patienten, zum Beispiel solchen mit Brüchen oder Infektionen, die dringend chirurgische Behandlung benötigen, eine 24-stündige Betreuung an. Regelmässig machen wir Untersuchungen bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen oder schmerzhafter Arthrose, die ebenfalls chirurgisch oder therapeutisch behandelt werden müs-sen, etwa durch Ergotherapie.

Worin liegt die Stärke Ihrer Handchirurgie?Zwischen den Standorten besteht eine enge Zusammenarbeit in den «Abteilungen Handchirurgie soH». Wir sind eine Weiterbil-dungsstätte der Kategorie B, die ich leite. Als Fortbildungseinrich-tung für Handchirurgen sind wir weithin anerkannt. Der medi-zinische Notdienst sowie die medizinische Versorgung in weiten Teilen der Region werden ebenfalls von uns gewährleistet.

Wie kann man Erkrankungen und Verletzungen der Hand vor-beugen?Christof Schlegel: Wer ergonomisch vorgeht, also an die jeweiligen Arbeitsbedingungen angepasst, kann Überlastungssymptomen wie

Tennisellbogen oder Sehnenscheidenentzündungen vorbeugen. Empfehlenswert bei schweren und sich wiederholenden Tätigkei-ten sind zudem kurze Pausen der Entspannung und Dehnungs-übungen.

Welche Rolle spielt dabei die Ergotherapie? Christof Schlegel: Sie kann bei rheumatischen Erkrankungen oder Überlastungssymptomen dabei helfen, diese zu reduzieren. Kühlen, Ultraschall oder Schienenversorgung dienen dazu, die Entzündungssituation zu beruhigen. Neben Medikamenten lässt sich dadurch der Schmerz lindern. Um Wiederholungsfälle zu ver-meiden, bieten wir auf dem Gebiet Gelenkschutz und Ergonomie Beratung an.

Christof Schlegel, Ergotherapeut, bei der Handrehabilitation

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Bandscheibe

Das Leid mit der Bandscheibe

Das Rückgrat: Dr. med. Stephan Marx, stellvertretender Chefarzt Orthopädie am

Kantonsspital Olten und Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie soH, zeigt Schwachpunkte

in unserer Haltung auf. Wie man Rückenschmerzen vorbeugt, weiss Mirjam Hafner, in

der Physiotherapie in Olten für Qualität Forschung und Entwicklung zuständig.

Unsere Wirbelsäule wird als Wunderwerk oder Fehlkonstruk-tion angesehen. Was kann Probleme verursachen?Stephan Marx: Zweifelsohne ist sie eher ein Wunderwerk. Das Hauptproblem ist, dass wir sie mit unserem Lebenswandel und unseren Ansprüchen zu sehr belasten. Ich denke da an Überge-wicht, falsche Belastungen (etwa bei der Computerarbeit), Rau-chen und auch die steigenden Ansprüche im Alter. Nicht zu ver-nachlässigen ist auch die genetische Veranlagung.

Wie behandeln Sie Bandscheibenvorfälle?Von einer Diskushernie, wie ein Bandscheibenvorfall in der Fach-sprache genannt wird, spricht man, wenn ein Stück Bandscheibe aus dem Bandscheibenpaket herausragt, entweder mit Kontakt zur Bandscheibe (Protrusion) oder bereits komplett von ihr getrennt, das wird Vorfall oder Sequester genannt.

Unmittelbar hinter den Bandscheiben befindet sich der Rücken-markskanal mit den entsprechenden Nerven, die dann von den Diskushernien zum Teil erheblich zusammengedrückt werden können.

Ziel der Behandlung ist es in erster Linie, diesen Druck zu vermin-dern oder die Nerven so zu unterstützen, dass sie ihm standhalten und eine Schädigung vermieden werden kann. Die Physiotherapie kann hierzu einen Beitrag leisten, aber in akuten Situationen sind es meist gezielte Infiltrationen (röntgenkontrollierte Spritzen). Diese Infiltrationen lindern einerseits die Entzündung der Nerven, können andererseits aber auch die Diskushernie zum Schrumpfen bringen.

Und wenn schon ein Nervenschaden vorliegt?Dann muss eine Operation in Erwägung gezogen werden. Heute haben wir durch modernste Techniken die Möglichkeit, wirklich minimal invasiv zu arbeiten. Für den Patienten bedeutet das weni-ger Blutverlust und eine leichtere Genesung.

Auf welche Weise kann man Rückgrat-Beschwerden vorbeugen?Mirjam Hafner: Dafür gibt es viele Wege. Ein konkretes Umden-ken oder bestimmtes Training ist nicht nötig. Grundsätzlich be-nötigt die Wirbelsäule Bewegung und wechselnde Belastungen. Viele Sportarten sind dazu geeignet, etwa Krafttraining, Pilates oder Yoga, um nur einige zu nennen. Bei der Auswahl ist wichtig, sich klar für das zu entscheiden, was wirklich Freude bereitet und deshalb auch regelmässig ausgeübt wird.

Mehr Infos auf unserer Webseite

www.so-H.ch: Kantonsspital Olten >> Orthopädische Klinik >> Medizinisches Angebot >> Wirbelsäule

Welche Rolle übernimmt die Bauchmuskulatur?Mirjam Hafner: Die hat bei der Rückenstabilisierung effektiv eine tragende Rolle. Nicht der «Sixpack», der berühmte Waschbrett-bauch, ist damit gemeint, sondern die tiefliegenden, stabilisieren-den Muskeln sowie die schrägen Bauchmuskeln. Ein gesunder Rü-cken benötigt funktionierende Bauch- und Rückenmuskeln.

Dr. med. Stephan Marx, stellvertretender Chefarzt Orthopädie am

Kantonsspital Olten und Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie soH

Mirjam Hafner, Physiotherapeutin

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Schulter

Sehr gute Ergebnisse bei geringem

Risiko für den Patienten

Nach welchen Gesichtspunkten heute Operationen an der Rotatorenmanschette ausge-

führt werden, erläutert Dr. med. Ulf Riede, stellvertretender Chefarzt Orthopädie am

Bürgerspital Solothurn.

Bei der Rotatorenmanschette handelt es sich um die vier tiefen Schultermuskeln mit ihren Sehnen. Sie ziehen sich vom Schul-terblatt zum Oberarmkopf. Sie ist verantwortlich für die komple-xen Bewegungen, die wir mit unserem Schultergelenk bewältigen können.

Wenn Sehnen durch Abnutzung oder Unfall zu Schaden kom-men, rufen Bewegungen und Belastung Schmerzen hervor – übli-cherweise im Oberarm, sie strahlen teilweise bis in die Hand aus. «Häufig treten sie selbst in der Ruhestellung oder nachts auf. Die Folgen sind eingeschränkte Bewegungsfähigkeit und Schwäche», fährt Ulf Riede fort.

Nicht jeder Riss muss operiert werdenEs komme jedoch auch vor, dass ein eine Ruptur (Riss) keine Schmerzen verursache und man sich funktionell nicht einge-schränkt fühle. «Nicht jeder Riss muss operiert werden», stellt er fest. Zunächst wird meist der Hausarzt die Lage beurteilen und eine erste Behandlung einleiten. Bei deutlichen Funktionsein-schränkungen sei indessen häufig das Urteil eines Spezialisten ge-fragt.

Bei Eingriffen ist nach Ulf Riedes Darstellungen heute die arthro-skopische Behandlung Standard. Diese minimalinvasive und ka-meragestützte OP-Technik ersetze die frühere Methode, bei wel-cher der Eingriff ausschliesslich über einen grösseren Hautschnitt erfolgte. Gerissene Sehnen lassen sich dann mit entsprechenden Faden- und Ankersystemen wieder stabil am Knochen einsetzen.

Patienten fordern Spezialisten«Die Rehabilitation nach Rotatorenmanschetten-Rekonstruktio-nen ist aufwändig und fordert viel Zeit», gibt Ulf Riede zu be-denken. Unvermeidbare Einschränkungen im Alltag und in der Arbeitsfähigkeit rufen bei den meisten Patienten oftmals einen Schock hervor. Die Betroffenen wollen heute von einem Spezia-listen operiert werden, weil sie sich grössere Erfolgschancen ver-sprechen. Der Eingriff selbst sei für Patientinnen und Patienten mit einem geringen Risiko verbunden und für den Operateur reine Routine. Nachher erhalten die Patienten eine CD mit dem kommentierten Video der Operation. Diese hilft vor allem dem

Physiotherapeuten, die Nachbehandlung der individuellen Prob-lematik des operierten Patienten anzupassen.

Die Ergebnisse hängen von mehreren Faktoren ab. «Wenn die Si-tuation des Patienten – Gesundheitsstatus, Lebensgewohnheiten, angestrebte Ziele und die Art des Risses mit dem entsprechenden MRI-Befund – richtig beurteilt werden, kann man sich auf sehr gute Resultate einstellen», versichert der Orthopäde. Dann liege die Komplikationsrate in einem sehr niedrigen einstelligen Pro-zentbereich. Das sei vergleichbar mit anderen Eingriffen im Be-reich der Knie- und Hüftgelenke.

Dr. med. Ulf Riede, stellvertretender Chefarzt Orthopädie

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