29
11. und 18. November 2018 DOSSIER 2018 SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE

SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

11. und 18. November 2018

DOSSIER 2018

SONNTAGDER VERFOLGTENKIRCHE

Page 2: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

2 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Inhalt

Editorial 3

1. Verfolgungsindex 2018 4

1.1 Überblick 4

1.2 Weltverfolgungsindex 2018 7

2. Länderinformationen 8

2.1 Nepal 9

2.2 Somalia 11

2.3 Turkmenistan 14

3. Predigtgedanken 17

4. Was können wir tun? 20

5. Planungsvorschläge 22

6. Die Organisationen 23

7. Materialien 27

7.1 Bücher 27

7.2 Filme 28

DOSSIER 2018

Page 3: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

3 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018DOSSIER 2011

EditorialInzwischen ist unbestritten, dass die Bedrängnis von Mitchristen in vielen Län-dern der Welt eine traurige Realität ist. Als Kirche Christi sind wir herausgefordert, für unsere Glaubensgeschwister einzustehen. Der Sonntag der verfolgten Kirche bietet hier Ansatzpunkte. Wir hoffen dabei, dass dies nicht nur ein spezieller Sonntag im Kirchenjahr bleibt, sondern dass er zu einem vertieften Bewusstsein für Glaubensverfolgung beiträgt.

Die weltweite Kirche ist Leib Christi, wie Paulus es so eindrücklich im 12. Kapitel des 1. Korintherbriefs beschreibt. Wenn dies unsere Realität ist, dann sind es nicht „nur die anderen“, die bedrängt und verfolgt werden. Als Teil dieser von und in Christus gegründeten Gemeinschaft sind auch wir davon betroffen. Verfolgung ist auch nichts Überraschendes. Jesus weist mehrfach ausdrücklich und ausführ-lich auf diese Realität hin.

Der Umstand, dass wir in unserem Land derzeit keiner Verfolgung ausgesetzt sind und unseren Glauben frei leben, bekennen und feiern dürfen, ist ein grosses Ge-schenk. Wie können wir diese Freiheit einsetzen, um unseren bedrängten Glau-bensgeschwistern zur Seite zu stehen?

Wir hoffen, dass Ihnen die folgenden Materialien und Unterlagen Anregungen und Hilfestellungen bieten, um den Sonntag der verfolgten Kirche in diesem Sinne auch in Ihrer Gemeinde zu begehen und die geistliche Gemeinschaft mit dem be-drängten Teil der Gläubigen in unseren Gemeinden zu vertiefen. Gerne stehen die verschiedenen Werke zur Verfügung, um Sie nach Möglichkeiten dabei zu unter-stützen.

DOSSIER 2018

«Wir hoffen, dass Ihnen die folgenden Materiali-en und Unterlagen Anre-gungen und Hilfestel-lungen bieten, um den Sonntag der verfolgten Kirche auch in Ihrer Ge-meinde zu begehen.»

Philippe FonjallazVizepräsident Arbeits-

gemeinschaft Religionsfreiheit

Benjamin DobersteinVizepräsident Arbeits-

gemeinschaft Religionsfreiheit

Linus PfisterPräsident Arbeitsgemeinschaft

Religionsfreiheit

Page 4: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

4 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

1. Der Weltverfolgungsindex

1.1 Überblick

Auch im Index 2018 stellt die wachsende islamistische Bewegung für Chris-ten und andere nicht-muslimische Gruppen in vielen Teilen der Welt die grösste Bedrohung dar. Gleichzeitig breitet sich der religiöse Nationalismus in Asien weiter aus. Noch immer bezahlen die Christen im totalitären Nord-korea den höchsten Preis für ihren Glauben. Das totalitäre Nordkorea bleibt jedoch weiterhin die Nummer 1 auf dem jährlich von Open Doors publizier-ten Weltverfolgungsindex. Dies sind die wichtigsten Trends, die sich aus dem Index 2018 ableiten lassen.

Der Weltverfolgungsindex erfasst die 50 Länder, in denen die Christen wegen ih-res Glaubens am meisten verfolgt werden. Die Rangliste basiert auf verschiede-nen Aspekten der Religionsfreiheit, welche Privat-, Familien-, Sozial-, Zivil-, und Kirchenleben beinhalten, sowie auf der Anwendung körperliche Gewalt.

1.2 Die Trends im Index 2018

Radikalisierung «im Haus des Islam»Mit dem globalen Aufstieg und der Verbreitung der islamistischen Bewegung sind Christen in den mehrheitlich muslimischen Ländern Afrikas vermehrt Verfolgung ausgesetzt. Besonders der Druck auf Christen in ihrem Alltag hat stark zugenom-men. Länder wie Saudi-Arabien nützen islamische Nichtregierungsorganisatio-nen, um einen radikalen wahhabitischen Islam zu verbreiten.Nachdem der IS im Nahen Osten an Einfluss verloren hat, zieht er zu grüneren Ge-filden weiter – nämlich nach Asien, dem Zuhause einer der größten Populationen von Muslimen weltweit.

Islamischer Expansionismus in AfrikaDer islamische Expansionismus steht in einem engen Zusammenhang mit der De-klaration von Abuja aus dem Jahr 1989, deren Ziel es war, Afrika zum ersten isla-mischen Kontinent der Welt zu machen. Die Entwicklungen in Afrika deuten dar-auf hin, dass die islamistische Bewegung dieses Ziel noch immer verfolgt. Die is-lamische Missionstätigkeit wird ebenso stark in den ärmeren Gesellschaftsgrup-pen in Indonesien und Malaysia vorangetrieben.

Nachdem der IS im Na-hen Osten an Einfluss verloren hat, zieht er zu grüneren Gefilden wei-ter – nämlich nach Asien, dem Zuhause einer der größten Populationen von Muslimen weltweit.

Page 5: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

5 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Ethnische Säuberungen in NigeriaIslamische Radikalisierung und islamischer Expansionismus überschneiden sich zum Beispiel in Nordnigeria, wo in zwölf Bundesstaaten entgegen der Verfassung das Scharia-Gesetz in Kraft ist. Während die Gewalt durch Boko Haram nachgelas-sen hat, richtet die Gruppierung noch immer viel Verwüstung an, und muslimische Fulani-Hirten versuchen den sogenannten Middle Belt von der ursprünglich christ-lichen Mehrheit und anderen traditionellen Einwohnern zu säubern – ein klares Beispiel für ethnische Säuberung aufgrund von Religionszugehörigkeit.

Eine nationalistische Welle in AsienIndien ist von Rang 28 auf dem WVI 2014 auf Rang 11 auf dem WVI 2018 aufge-stiegen. 2017 war ein Rekordjahr mit über 600 verzeichneten Verfolgungsfällen. Die Hauptursache ist die wachsende Hindutva-Bewegung, eine nationalistische Bewegung zur «Hinduisierung» Indiens. Christen sind konfrontiert mit sozialer Ausgrenzung, Vertreibung, körperlicher Gewalt und manchmal auch mit dem Tod.Leider tritt Nepal in die Fussstapfen seines «grossen Bruders». Es belegt Rang 25 auf dem WVI 2018. Die Regierung sowie lokale Gemeinschaften sind aktiver ge-worden in der Christenverfolgung, was eine deutliche Zunahme von körperlichen Misshandlungen deutlich macht.In den buddhistischen Ländern wie Sri Lanka, Bhutan und Myanmar manifestiert sich der religiöse Nationalismus viel subtiler. Es gibt viele rechtliche Restriktionen gegen Christen. Wenn Eltern wollen, dass ihre Kinder zur Schule gehen, müssen sie diese in buddhistische Schulen schicken, wo sie gezwungen werden, an bud-dhistischen Ritualen teilzunehmen.

Ideologische NationalistenDer extreme Personenkult um den «Grossen Führer» Nordkoreas, in der dritten Generation mit Kim Jong-un, sowie die Staatsideologie «Juche» mit dem Fokus auf Selbstständigkeit und Selbstgenügsamkeit, lassen keinen Platz für ein anderes Glaubensbekenntnis. Die ideologischen Nationalisten in China, Vietnam und Laos, die häufig mit dem Kommunismus in Verbindung stehen, sehen Religion noch immer als «Opium für das Volk». Eine wirtschaftliche Öffnung der Länder sollte nicht fälschlicherweise so interpretiert werden, dass ein Nachlass des Dru-ckes oder gar eine Liberalisierung stattfindet.

In den buddhistischen Ländern wie Sri Lanka, Bhutan und Myanmar manifestiert sich der re-ligiöse Nationalismus viel subtiler. Es gibt vie-le rechtliche Restriktio-nen gegen Christen.

Wenn Eltern wollen, dass ihre Kinder zur Schule ge-hen, müssen sie diese in buddhistische Schulen schicken, wo sie gezwun-gen werden, an buddhis-tischen Ritualen teilzu-nehmen.

Page 6: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

6 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Verbesserungen in Ostafrika

Einige bedeutende Verbesserungen in Ostafrika haben viel mit Politik zu tun. Während in Kenia Muslime und Christen während der Präsidentschaftswahlen ge-meinsam den Kandidaten ihres Stammes unterstützten, protestierten in Äthiopi-en Christen und Muslime gemeinsam gegen die Regierung für eine Veränderung – ein Ende der Korruption, mehr Respekt für Menschenrechte, mehr Demokratie. Diese Entwicklungen haben die Platzierung dieser Länder auf dem WVI verbes-sert.Tansania ist gar nicht mehr auf dem WVI. Die Wahl des Präsidenten John Magufuli 2015 war dabei ein Wendepunkt für das Land. Seine Regierung arbeitete ernst-haft daran, gegen radikal islamische Gruppierungen vorzugehen und folglich ist die Gewalt gegen Christen massiv zurückgegangen.

Einige bedeutende Verbesserungen in Ostafrika haben viel mit Politik zu tun.

Page 7: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

7 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

1.2 Weltverfolgungsindex 2018

Index Grad der Verfolgung81-100 Extrem61-80 Sehr stark53-60 Stark

Platz Land 2017 2018

01 Nordkorea 92 94

02 Afghanistan 89 93

03 Somalia 91 91

04 Sudan 87 87

05 Pakistan 88 87

06 Eritrea 82 86

07 Libyen 78 86

08 Irak 86 86

09 Jemen 85 86

10 Iran 85 81

11 Indien 73 79

12 Saudi-Arabien 76 78

13 Malediven 76 77

14 Nigeria 78 76

15 Syrien 86 73

Page 8: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

8 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Der Verfolgungsindex zeigt auf, wo Christen am stärksten verfolgt wer-den, aber vor allem, wer unsere Hilfe am drin-gendsten braucht.

Platz Land 2017 2018

16 Usbekistan 71 73

17 Ägypten 65 70

18 Vietnam 71 69

19 Turkmenistan 67 68

20 Laos 64 67

21 Jordanien 63 66

22 Tadschikistan 58 65

23 Malaysia 60 65

24 Myanmar (Birma) 62 65

25 Nepal neu 64

26 Brunei 64 64

27 Katar 66 63

28 Kasachstan 56 63

29 Äthiopien 64 62

30 Tunesien 61 62

31 Türkei 57 62

32 Kenia 68 62

33 Bhutan 61 62

34 Kuwait 57 61

35 Zentralafr. Rep. 58 61

36 Palästinensergebiete 64 60

37 Mali 59 59

38 Indonesien 55 59

39 Mexiko 57 59

40 Arabische Emirate (VAE) 55 58

41 Bangladesch 63 58

42 Algerien 58 58

43 China 57 58

44 Sri Lanka 55 58

45 Aserbaidschan neu 57

46 Oman 53 57

47 Mauretanien 55 57

48 Bahrain 54 57

49 Kolumbien 53 56

50 Dschibuti 57 56

Page 9: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

9 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

2. Länderinformationen

2.1 Nepal

ÜBERBLICKFläche: 147‘181 km2

Einwohner: 29 Mio. Hauptstadt: KathmanduSpezielles: Mount Everest, mit 8848 m ü.M. der höchste Berg der WeltBevölkerung: Insgesamt über 125 Kasten/ethnische GruppenReligionen: Hindus (81,3%), Buddhisten (9%), Muslime (4,4%), Kirant (3,1%), Christen (1,4%)Staatsoberhaupt: Präsidentin: Bidhya Devi Bandhari Premierminister: Khadga Prasad Oli (seit Februar 18)Staatsform: Demokratische Bundesrepublik Nepal Quelle: CIA World Factbook

Allgemeine SituationNepal, bekannt und attraktiv für Trekking im Himalaya-Gebirge, ist ein Pufferstaat zwischen den beiden Riesen Indien im Süden und China im Norden. Mit einem Viertel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze gehört Nepal zu den dreissig ärmsten Ländern der Welt. Die hohe Arbeitslosigkeit zwingt viele Nepalesen dazu, ihr Einkommen unter teils schlimmsten Bedingungen in Indien und den Golfstaa-ten zu verdienen. Deren Geldüberweisungen an ihre Familien machen beachtliche 30% des Bruttosozialproduktes von Nepal aus. Knapp die Hälfte der Bevölkerung lebt in den fruchtbaren Tarai-Ebenen an der Grenze zu Indien.

Der im November 2006 unterzeichnete Friedensvertrag zwischen den maoisti-schen Rebellen und der Regierung brachte einen zehnjährigen Bürgerkrieg mit Tausenden von Toten zu einem Abschluss. Zwei Jahre später wurde die Monarchie abgeschafft und Nepal zur Republik erklärt.

Im Mai 2015 wurde das Land durch ein heftiges Erdbeben erschüttert. 9000 Men-schen verloren ihr Leben, weitere Hunderttausende ihr Dach über dem Kopf. Drei Jahre danach wartet die Mehrheit der Betroffenen noch immer vergebens auf die versprochene Wiederaufbauhilfe der Regierung. Das Einzige, was in Nepal flo-riert, ist die grassierende Korruption.

Nepal, bekannt und attrak-tiv für Trekking im Himala-ya-Gebirge, ist ein Puffer-staat zwischen den beiden Riesen Indien im Süden und China im Norden.

Mit einem Viertel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze gehört Nepal zu den dreissig ärmsten Ländern der Welt.

Page 10: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

10 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Lage der ChristenIm Oktober 2017 unterzeichnete die Präsidentin Nepals ein Gesetz, das Religions-wechsel sowie die «Verletzung religiöser Gefühle» unter Strafe stellt. Noch ist es zu früh, die Folgen dieses Gesetzes, das im August 2018 in Kraft trat, abzuschätzen. Tatsache ist, dass die stark wachsende Zahl der Christen (offiziell 1,4%, aber eher geschätzte 4%) der hinduistischen Mehrheit ein Dorn im Auge ist. Die Christen sind verunsichert, denn selbst die Weitergabe eines Traktats kann ausreichen, um den «Täter» unter Anklage zu stellen. Es ist davon auszugehen, dass radikale Hin-dugruppierungen, die unter der indischen BJP-Regierung von Narendra Modi eine Renaissance erleben, Hassgefühle gegen die Christen schüren und das Gesetz für ihre Zwecke missbrauchen werden.

Die auswuchernden Schikanen gegenüber den Christen könnten allerdings auch eine positive Auswirkung haben. Die teils sehr zerstrittenen Kirchen und christli-chen Organisationen könnten durch dieses Gesetz gezwungen werden, ihre Gra-benkriege beizulegen und zu einer neuen Einheit zu finden.

Gebetsanliegen

• Mut und Zuversicht – damit die Christen sich nicht von Furcht lähmen las-sen, sondern ihren Glauben mutig ausleben und bezeugen.

• Transformation – damit veränderte Leben, Ehen und Familien eine anste-ckende Wirkung auf andere haben.

• Flexibilität – damit aufsehenerregende evangelistische Konzepte wie Grossevangelisationen etc. durch andere Formen ersetzt werden, wie z.B. die Weitergabe des Glaubens im persönlichen Umfeld.

• Läuterung der Kirchen – Bedrohungen von aussen trennen oft «die Spreu vom Weizen», weil die Nachfolge von Jesus plötzlich einen Preis hat. Dies kann für Kirchen durchaus positive Auswirkungen haben.

• Einheit unter den zerstrittenen Kirchen und christlichen Organisationen.

Im Oktober 2017 unter-zeichnete die Präsidentin Nepals ein Gesetz, das Religionswechsel sowie die «Verletzung religiöser Gefühle» unter Strafe stellt.

Page 11: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

11 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

2.2 Somalia

ÜBERBLICKFläche: 637‘657 km2

Einwohner: 15 Mio.Hauptstadt: MogadishuBevölkerung: Somali (85%), Bantu und Nicht-Somali (15%)Religionen: 99% Sunnitische Muslime, 1% andereStaatsoberhaupt: Präsident Mohamed Abdullahi MohamedStaatsform: Parlamentarische Bundesrepublik Quelle: CIA World Factbook

Allgemeine SituationSeit 1990 ist Somalia ein von Krieg zerrissenes Land. Auslöser des Krieges war ursprünglich der Versuch, den Diktator Siad Barre zu stürzen, der das Land seit 1969 regierte. Seitdem ringt das Land um eine stabile Regierung, denn die gegen Siad Barre rebellierenden Kräfte schafften es einfach nicht, sich zu einigen, weil jeder Stammesinteressen verteidigte. Das führte dazu, dass der islamische Extre-mismus erstarkte und die mit der al-Qaida verbundene Gruppierung al-Shabaab gegründet wurde. Al-Shabaab hat mit Gewalt das Scharia-Gesetz im Land einge-führt, was bedeutet, dass keine andere Religion ausgeübt werden darf. Dutzende von somalischen Christen sind von al-Shabaab umgebracht worden und das ein-heimische Christentum wurde beinahe gänzlich ausgemerzt. Fast 30 Jahre dauert es nun schon, dass Menschen in Somalia verhungern, weil al-Shabaab keine frem-de Hilfe ins Land lässt und überall im Land Terrorakte verübt. Die Menschen leben in permanenter Angst. Jetzt gibt es jedoch eine Regierung, die von Nachbarlän-dern unterstützt wird, und die versucht, das Land zu stabilisieren.

Christen in Somalia Vor dem Bürgerkrieg gab es eine beträchtliche Anzahl somalischer Christen. Die grösste Kathedrale von Ostafrika stand in Somalia. Aber sie wurde dem Erdboden gleichgemacht. Die Imame hatten beschlossen, dass keine Kirche in Somalia wie-der aufgebaut werden dürfe. Nach dem Bürgerkrieg waren die somalischen Chris-ten fast völlig ausgelöscht. Einige flohen in Nachbarländer oder ganz fort aus Af-rika, zusammen mit einer grossen, zumeist streng-muslimischen somalischen Bevölkerungsgruppe, die nun auf der ganzen Welt zerstreut lebt. So wurde Soma-lia zum Land mit der geringsten christlichen Präsenz weltweit.

Aber in jüngster Zeit haben viele Somali in der Zerstreuung Jesus auf wunderbare Art und Weise kennengelernt. Durch Visionen, Träume und das Lesen der Bibel fanden sie Ihn und es gibt nun weltweit eine grössere Anzahl somalischer Chris-ten als je zuvor. Nun fängt der Herr an, sie dafür zu gebrauchen, dass sie die Frohe Botschaft ihren Landsleuten zuhause und auf der ganzen Welt bringen.

Aber in jüngster Zeit ha-ben viele Somali in der Zerstreuung Jesus auf wunderbare Art und Wei-se kennengelernt.

Page 12: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

12 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Der erste geistliche Aufbruch geschah 2015, als 120 somalische Christen zu einer europäischen Konferenz zusammenkamen. Eine Gruppe davon wagte es, sich auf einem YouTube Video als somalische Christen zu zeigen. Sie hinterfragten öffent-lich, dass Somalia zu 100% ausschliesslich Muslimen gehöre. Als die Leute in Somalia dieses Video sahen, wurden Imame, das Staatsfernsehen und viele So-mali wütend, aber der HERR hat dadurch die Frohe Botschaft unter die Somali gebracht. Das Video verbreitete sich wie ein Virus über die sozialen Medien.

Ausserdem hat dieses erste Video die somalischen Gläubigen dazu ermutigt, so-ziale Medien für das Evangelium in somalischer Sprache zu nutzen und seit kur-zem auch das Satelliten-Fernsehen. Auf diese Weise sind viele Somali weltweit und neuerdings auch in Somalia Christen geworden. Somalische Christen sehen sich in Europa und der Diaspora täglich Verfolgung ausgesetzt. Doch für die soma-lischen Christen in Somalia bedeutet es, täglich den Tod vor Augen zu haben. So-malia ist eines der gefährlichsten Länder für Christen auf der Welt. Wer mit einer Bibel entdeckt wird, wird sofort getötet. Sogar wenn man nur am Telefon mit je-mandem über das Christentum redet und abgehört wird, kann man umgebracht werden. Christen in Somalia haben mit grauenhafter Verfolgung zu rechnen, wenn sie ihren Glauben offen leben. Dies hat dazu geführt, dass sie Untergrundgemein-den bilden, die sich nun an verschiedenen Orten im Land treffen.

Beispiele für die Christenverfolgung

2006-2014: Viele somalische Christen wurden von der militanten Gruppe al-Sha-baab und anderen islamischen Gruppierungen enthauptet. Die Videos davon wur-den online verbreitet, um die anderen abzuschrecken.

2015: Nachdem das Video verbreitet wurde, in denen somalische Christen über ihren Glauben sprechen, erliess der Rat der Imame eine “Fatwa” zum Todesurteil für alle somalische Christen, gleich ob in Somalia oder in der Diaspora. Das führte dazu, dass viele Christen auch in den westlichen Ländern angegriffen und spital-reif geschlagen wurden – einige bis zum Koma. In Somalia wurden auf Grund die-ser Fatwa auch Christen getötet.

Dezember 2017: Die Imame erliessen eine weitere Fatwa, als sie sahen, wie schnell sich das Christentum unter Somali nicht zuletzt auch durch die Metien/TV verbreitete. Die somalischen Gläubigen befürchten nun noch stärkere Verfolgung als Auswirkung dieser Fatwa.

Sogar wenn man nur am Telefon mit jemandem über das Christentum re-det und abgehört wird, kann man umgebracht werden. Christen in So-malia haben mit grauen-hafter Verfolgung zu rechnen, wenn sie ihren Glauben offen leben. Dies hat dazu geführt, dass sie Untergrundge-meinden bilden, die sich nun an verschiedenen Or-ten im Land treffen.

Page 13: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

13 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Gebetsanliegen• dass die Somali sich immer mehr dem Evangelium öffnen und ihm wohlwol-

lender gegenüber werden.• dass die somalischen Christen friedlich Seite an Seite mit ihren muslimischen

Landsleuten leben können, ohne dass eine Gruppe die andere behelligt. • dass die somalischen Christen in Somalia im Glauben wachsen und im Glau-

ben an Christus fest verwurzelt werden, und dass viele Menschen wiederge-boren und Nachfolger Christi werden.

• dass die gegenwärtige Regierung Somalias Religionsfreiheit gewährt und die Minderheit der somalischen Christen schützt.

• für die somalischen Christen in der Diaspora, die die Evangelisation unter den somalischen Muslimen leiten. Sie leben unter ständiger Bedrohung, weil sie in der Öffentlichkeit wirken und sichtbar sind.

Zusammen mit dem Jemen hat Somalia weltweit die geringste Präsenz von Christen im Land.

Page 14: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

14 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

2.3 Turkmenistan

ÜBERBLICKFläche: 488‘100 km2

Einwohner: 5,5 Mio.Hauptstadt: Aschgabat Bevölkerung: Turkmenen 85%, Usbeken 5%, Russen 4%Religionen: Muslime 89 %, Orthodoxe 9 %Staatspräsident: Präsident Gurbanguly Berdimuhamedow Quelle: CIA World Factbook

Allgemeine SituationTurkmenistan, ehemals Teil der Sowjetunion, ist ein autokratisch geführter Staat in Zentralasien östlich des Kaspischen Meeres. Meinungs- und Pressefreiheit existieren nicht. Der Zugang zu ausländischen Medien ist stark eingeschränkt. Die Verwendung von Satellitenschüsseln ist verboten. Das Internet wird vom Staat kontrolliert. Die Reisefreiheit ist selbst innerhalb des Landes eingeschränkt. Der derzeitige Staatspräsident Gurbanguly Berdimuhamedow und seine Eliten kont-rollieren jede soziale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung. Die Mehrheit der Bevölkerung kann vom Öl- und Gasreichtum des Landes nicht profitieren.

Christen in TurkmenistanDie russisch-orthodoxe Kirche hat sich mit den staatlichen Einschränkungen ar-rangiert. Die von der russischen Minderheit besuchten Gottesdienste finden un-gehindert statt, können jedoch überwacht werden. Produktion und Einfuhr von Literatur sind eingeschränkt.

Die Christen mit muslimischem Hintergrund tragen die Hauptlast der Verfolgung. Sie werden nicht nur vom Staat, sondern auch von ihren Familien, Freunden und ihrem sozialen Umfeld stark unter Druck gesetzt, da ein Glaubenswechsel als Be-leidigung der Familienehre betrachtet wird. Der familiäre Druck wirkt sich bei ih-nen stärker aus, da er ihren Alltag dominiert. Wird ein Familienmitglied Christ, üben Familie, Freunde und Gesellschaft Druck auf den Ehepartner aus, sich schei-den zu lassen. Christinnen mit muslimischem Hintergrund in konservativ gepräg-ten Regionen laufen Gefahr, entführt und mit einem Muslim zwangsverheiratet zu werden.

Christen aus protestanti-schen Freikirchen werden verfolgt, besonders wenn ihre Gemeinden nicht re-gistriert sind.

Page 15: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

15 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Der UN-Menschen-rechtsausschuss hat die unangemessenen Ein-schränkungen der Reli-gionsfreiheit und insbe-sondere die verpflich-tende Registrierung und deren Behinderung aus-drücklich gerügt.

Obwohl die Verfassung Religionsfreiheit garan-tiert, ist Turkmenistan - nach Usbekistan - der re-pressivste Staat in Zent-ralasien für religiöse Menschen.

Christen aus protestantischen Freikirchen werden verfolgt, besonders wenn ihre Gemeinden nicht registriert sind. Registrierungen sind nur sehr schwer bis gar nicht zu erwirken. Manche Gemeinden bemühen sich schon seit 10 Jahren vergeb-lich um die staatliche Registrierung. Bei Baptisten, Evangelikalen und Pfingstge-meinden kommt es immer wieder zu Razzien, Bedrohung und Verhaftungen und es werden hohe Geldstrafen verhängt. Christen, die evangelisieren, werden vom Staat unter Druck gesetzt. Die Regierung bezahlt Spitzel für Informationen über Gottesdienste in Privathäusern. Kinder aus christlichen Familien werden in der Schule häufig vor allen anderen Kindern gedemütigt. Christen werden oft ver-höhnt und von höherer Bildung ausgeschlossen. Aktive Christen riskieren den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Veröffentlichung und Import christlicher Literatur sind verboten. Nur die russisch-orthodoxe Kirche darf unter strenger staatlicher Kontrolle Literatur importieren. Bei Razzien in Kirchen und Wohnhäusern wird Li-teratur regelmäßig beschlagnahmt. Christliche Organisationen, Schulen, gemein-nützige, medizinische, soziale oder kulturelle Vereinigungen werden vom Staat nicht geduldet.

Obwohl die Verfassung Religionsfreiheit garantiert, ist Turkmenistan - nach Usbe-kistan - der repressivste Staat in Zentralasien für religiöse Menschen. Selbst die muslimische Bevölkerungsmehrheit unterliegt strenger Überwachung. Schon län-gere Gebete in einer Moschee können zur Androhung von „Konsequenzen“ füh-ren.

Systematische Unterdrückung der Religionsfreiheit und VerfolgungAlle nicht gemeldeten religiösen Aktivitäten, einschließlich christlicher Feiern wie Hochzeiten oder Weihnachtsfeste, gelten als illegal. Privater Religionsunterricht ist gesetzlich verboten. Polizei und Geheimdienst überwachen Moscheen, Kirchen und Gemeinden. Massenverhaftungen und Razzien machen insbesondere vor den Freikirchen, selbst wenn sie registriert sind, nicht Halt. Nach dem 2016 einge-führten neuen Religionsgesetz müssen sich alle bisher registrierten Gemeinschaf-ten neu registrieren lassen. Dies ist bisher (Stand 2017) erst zwei protestantischen Gemeinschaften gelungen. Andere Minderheiten, so auch die Katholiken, konn-ten keine Neuregistrierung erwirken. Der UN-Menschenrechtsausschuss hat die unangemessenen Einschränkungen der Religionsfreiheit und insbesondere die verpflichtende Registrierung und deren Behinderung ausdrücklich gerügt. Der UN-Ausschuss gegen Folter hat ernsthafte Besorgnis über Folter und Misshand-lung, insbesondere bei Verhaftungen und Untersuchungshaft zur Erpressung von Geständnissen ausgedrückt.

Page 16: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

16 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Beispiele der Verfolgung von Christen

April 2016: Der Geheimdienst bedroht in Mary einen Pastor so lange, bis er das geplante christliche Kinderlager absagt.

Juni 2016: Die Polizei nimmt mehrere Kirchen- und Gemeindeleiter fest. Sie wer-den konstant überwacht und der Nachrichtendienst des Landes registriert alle ihre Äußerungen.

8. Juli 2016: Unangekündigt untersucht die Sicherheitspolizei das Haus eines Mit-glieds einer protestantischen Gemeinde und führt ihn ohne Begründung ab.

Gebetsanliegen• Christen mit muslimischem Hintergrund, die enormem Druck ausgesetzt sind,

zum Islam zurückzukehren, Schutz und Durchhaltevermögen; …• Kinder, dass ihnen Jesus in besonderer Weise begegnet, und sie seine Liebe

erleben, wenn sie verhöhnt oder diskriminiert werden.• Größere Freiheit für religiöse Minderheiten in Turkmenistan, aber auch in Us-

bekistan, Kasachstan, … wo es ähnliche Probleme gibt (Registrierungspflicht, Razzien, Geld- und gelegentliche Gefängnisstrafen).

• Dass Sicherheitskräfte bei der Überwachung von Christen vom Evangelium erreicht werden, dass sie erkennen, dass Christen keine gefährlichen Feinde sind und sie schützen.

Turkmenistan, ehemals Teil der Sowjetunion, ist ein autokratisch geführ-ter Staat in Zentralasien östlich des Kaspischen Meeres. Meinungs- und Pressefreiheit existieren nicht. Der Zugang zu ausländischen Medien ist stark eingeschränkt.

Page 17: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

17 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

3. Predigtgedanken

Paulus schreibt: Ich lasse euch aber wissen, Brüder und Schwestern: Wie es um mich steht, das ist zur größeren Förderung des Evangeliums geschehen. Denn dass ich meine Fesseln für Christus trage, das ist im ganzen Prätorium und bei allen andern offenbar geworden, und die meisten Brüder in dem Herrn haben durch meine Gefangenschaft Zuversicht gewonnen und sind umso kühner gewor-den, das Wort zu reden ohne Scheu. Einige zwar predigen Christus aus Neid und Streitsucht, einige aber auch in guter Absicht: diese aus Liebe, denn sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums hier liege; jene aber verkündigen Christus aus Eigennutz und nicht lauter, denn sie möchten mir Trübsal bereiten in meiner Gefangenschaft. Was tut‘s aber? Wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise, es geschehe zum Vorwand oder in Wahrheit, so freue ich mich darü-ber. Aber ich werde mich auch weiterhin freuen; denn ich weiß, dass mir dies zum Heil ausgehen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi, wie ich sehnlich erwarte und hoffe, dass ich in keinem Stück zuschanden werde, sondern dass frei und offen, wie allezeit so auch jetzt, Christus verherrlicht werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod. Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.

Philipper 1,12-20

Deshalb beten wir am Gebetstag Kontinente übergreifend für verfolg-te Christen, dass die Ge-schwister Ermutigung erfahren.

Page 18: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

18 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

3.1 Leiden als VerkündigungDer Apostel Paulus war in Rom in Gefangenschaft. Weil er die frohe Botschaft von Jesus verkündigt hatte. Die Apostelgeschichte berichtet, dass er zwei Jahre in ei-ner Mietwohnung unter leichter Bewachung lebte. Er konnte Besuche empfan-gen, Gespräche führen, Briefe schreiben – alles in großer innerer Freiheit. Doch dann hat sich das geändert. Kurz vor dem Prozess wird er in das Prätorium verlegt, in ein besonders schwer bewachtes Gefängnis beim Kaiserpalast. Dort wird allen Leuten, vom Wachpersonal bis zu den anderen Gefangenen schnell klar, wer die-ser Paulus ist. Sein Verhalten ist so ganz anders als das der üblichen Gefangenen. Er strahlt die Liebe Jesu aus. Er scheut sich nicht, seinen Glauben frei und offen zu bezeugen. Er ist in seiner Person ein Zeugnis für seinen Herrn Jesus, der einst in Jerusalem ebenfalls unschuldig in Fesseln gelegt worden war. Indem Paulus im Prätorium bekannt ist als ein besonderer Gefangener, wird er anderen Christen zur Ermutigung. Denn wenn sogar der große Völkerapostel so um seines Glau-bens an Jesus willen leiden muss, wieviel mehr können dann auch andere Chris-ten in Gefangenschaft zuversichtlich sein. Paulus wird zum Vorbild für alle, die leiden müssen. Er wird zum Trost für Christen in Gefangenschaft wie auch in Frei-heit. Denn wenn der Apostel sogar im Gefängnis und im Leiden seinen Glauben bezeugen kann, wie viel mehr können dann auch Christen in Freiheit sich zu ihrem Herrn bekennen. Es kommt darauf an, dass Christus verkündigt wird!So werden auch für uns heute Geschwister zur Ermutigung, die um ihres Glau-bens willen verfolgt, eingesperrt und getötet werden.

3.2 Hauptsache VerkündigungDer Apostel Paulus erlebt nicht nur diese schwere Gefangenschaft. Hinzu kommt, dass einige Christen ihm noch zusätzlichen Kummer bereiten. Sie verkündigen das Evangelium auf Kosten des Paulus. Sie machen ihn verächtlich vor anderen, um selbst groß rauszukommen. Sie unterstellen Paulus, dass er selbst schuld da-ran sei, in Gefangenschaft geraten zu sein, weil er sich gegenüber der römischen Staatsmacht verfehlt habe. Diese Prediger missbrauchen seine derzeitige Lage, um sich selbst in ein gutes Licht zu rücken.Und wie reagiert Paulus? Er lässt sich davon nicht entmutigen. Er ist persönlich nicht beleidigt. Er bemüht sich nicht, sich selbst zu verteidigen. Er kann selbst in diesem schlechten Verhalten immer noch Gutes entdecken: Hauptsache ist doch, dass Jesus verkündigt wird. Selbst wenn dies auf Kosten des Paulus geschieht. Es geht im Reich Gottes nicht darum, wer ein bewundernswerter oder verachtens-werter Prediger ist. Es geht allein darum, dass die frohe Botschaft ausgebreitet wird. Das kann sogar durch solche geschehen, die sich nur auf Kosten anderer profilieren wollen. Auch heute noch gibt es fragwürdige Prediger und eigenartige Gemeinden; aber wenn durch deren Verkündigung Menschen zum Glauben an Jesus Christus kom-men, dann geschieht doch immerhin das, was die Hauptsache ist: dass Christus verkündigt wird!

In der Begegnung mit Christen in Verfolgungs-situationen hören wir von grossartigen Erleb-nissen, die sie mit Gott machen. Wir hören von Wundern und Glaubens-stärkungen, die weit über das hinausgehen, was wir im deutschspra-chigen Raum erleben.

Page 19: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

19 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

3.3 Ziel der VerkündigungDer Apostel Paulus lässt sich nicht unterkriegen. Nicht vom Gefängnis, nicht vom drohenden Gerichtsverfahren, nicht von missgünstigen Predigern. Er lässt sich die Freude nicht nehmen. Er weiß sich getragen von den Gebeten der Geschwister. Er spürt den Beistand des Heiligen Geistes. Er hat Hoffnung auf einen Freispruch. Paulus bleibt ausgerichtet auf das Eigentliche, worauf es wirklich ankommt: dass Christus verkündigt wird. Deshalb hängt er letztlich auch nicht an seinem Leben. Er weiß, wohin die Reise geht, sollte er sterben müssen. Paulus ist zuversichtlich, dass auch bei seiner Hinrichtung noch immer Jesus verkündigt wird. Und wenn er noch eine Weile am Leben bleiben darf, dann will er die verbleibende Zeit nutzen, noch mehr das Evangelium in alle Welt zu tragen. So sieht er in jeder Situation nur Gutes. Das Ziel seines Lebens bleibt die Verkündigung. Auch die Leiden unserer Glaubensgeschwister weltweit dienen heute der Verkün-digung. In ihren Ländern bewirken sie durch ihre Treue zu Jesus, dass andere zum Glauben kommen. Und bei uns im friedlichen und freien Europa bewirkt ihr Zeug-nis, dass wir wieder mutiger darin werden, die Hauptsache in den Blick zu neh-men, dass Christus verkündigt wird!

Dr. Ekkehard Graf

Auch die Leiden unserer Glaubensgeschwister weltweit dienen heute der Verkündigung. In ihren Ländern bewirken sie durch ihre Treue zu Jesus, dass andere zum Glauben kommen. Und bei uns im friedlichen und freien Eu-ropa bewirkt ihr Zeugnis, dass wir wieder mutiger darin werden, die Haupt-sache in den Blick zu neh-men, dass Christus ver-kündigt wird!

Page 20: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

20 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

4. Was können wir tun?

4.1 Fürbitte

Für die Christen, die einsam und verlassen in Gefängniszellen sitzen, ist unsere Fürbitte wichtig. Dazu ist unser Handeln zu ihren Gunsten ein Zei-chen der Hoffnung und der Geschwisterlichkeit.

1. Im Rahmen der Lokalgemeinde• Motivieren Sie Ihre Gemeinde, einen Anlass im Rahmen des Sonntags der ver-

folgten Kirche (SVK) durchzuführen.• Falls am Sonntag, 11. oder 18. November 2018, kein Programm für die Ver-

folgten möglich ist, weichen Sie auf einen Sonntag vorher oder nachher aus.• Laden Sie an diesem Sonntag einen Mitarbeiter der sieben beteiligten Hilfs-

werke für einen Vortrag und/oder Gottesdienst ein, natürlich in Absprache mit der Gemeindeleitung.

• Wieso den SVK nicht als Allianzanlass mit mehreren Gemeinden am Ort oder in der Region durchführen? Dies stärkt den Zusammenhalt und erleichtert die Organisation.

• Beten Sie einmal monatlich oder im Quartal für die verfolgten Christen.

2. Sie selber• Regelmässig für die verfolgten Christen im Gebet einstehen. Es gibt hilfreiche

Gebetskalender.• Dranbleiben; sammeln und behalten Sie die Informationen eines für Sie wich-

tigen Landes oder einer Volksgruppe.• Beteiligen Sie sich an Unterschriften- oder Protestaktionen; sie sind ein klei-

nes Zeichen mit grosser Wirkung.

3. Hauskreis oder Gebetsgruppe• Gebrauchen Sie diejenigen Informationen aus der SVK-Broschüre, die im spe-

ziellen Gottesdienst noch nicht verwendet wurden.• Solidarisieren Sie sich von Zeit zu Zeit mit den Verfolgten mittels Gebet, Kol-

lekte usw.

4. Aktiv in der Gesellschaft• Schreiben Sie kurze und aktuelle Texte über den SVK beziehungsweise über

die verfolgten Christen für Ihre Lokalzeitung und weisen Sie auf die speziellen Anlässe hin. Leserbriefe finden eine grosse Beachtung.

• Jeweils am 10. Dezember ist der «Tag der Menschenrechte». Nehmen Sie Stel-lung zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und weisen Sie auf die vielerorts missachtete Religionsfreiheit hin.

5. Neue IdeenHaben Sie noch weitere Ideen? Teilen Sie uns diese doch mit!

Für die Christen, die ein-sam und verlassen in Ge-fängniszellen sitzen, ist unsere Fürbitte eine geistliche Umarmung. Dazu ist unser Handeln zu ihren Gunsten ein Zei-chen der Hoffnung und der Geschwisterlichkeit.

Page 21: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

21 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

4.2 Projekt – Hilfe für verfolgte ChristenSchenken wir unsere Aufmerksamkeit den Christen, die für ihren Glauben ver-folgt werden, bloss an einem Sonntag im Jahr, so verfehlen wir das Ziel! Das Schicksal von Männern, Frauen und Kindern, die unsere Nachbarn sein könn-ten, sollte uns neu berühren und unser Leben beeinflussen.

Sieben christliche Organisationen haben zu diesem Zweck beschlossen, sich unter dem Patronat der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) gemeinsam für die verfolgten Christen einzusetzen. Nebst aktuellen Impulsen, welche spezi-fische Gebete ermöglichen, wollen sie Ihnen die Möglichkeit geben, sich finan-ziell für die bedrängten Christen einzusetzen. Jede Spende wird verwendet, um Not zu lindern, Bibeln in verschlossene Länder zu bringen oder bedrängten Christen Rechtsbeistand zu gewähren.

Vielen Dank für Ihre Anteilnahme am Leben bedrängter und verfolgter Mitchris-ten.• Hilfe an Notleidende• Rechtsbeistand• Lieferungen von Bibeln• Bibelschulung

Für Ihre Spende: SEA-Postkonto 60-6304-6 – Vermerk: SVK 2018

Page 22: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

22 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

5. Planungsvorschläge

Hier einige Hinweise, um Ihnen die Planung zu erleichtern:

Termin und Information• Treffen mit Ältesten/Kirchenrat/Pfarrgruppe abmachen, um diesen Sonntag zu besprechen

• Passt das offizielle Datum? Sonst einen Sonntag vorher oder nachher wählen

• Kontakt mit anderen Gemeinden, um einen Allianzanlass zu organisieren

• Verantwortliche für Kinder- und Jugendprogramm informieren

• Die Gemeinde im Vorfeld über diesen speziellen Sonntag informieren

• Eine Anzeige ins Kirchenblatt setzen oder die Lokalzeitung benachrichtigen

Vorbereitung Gottesdienst• Anhand der Predigtgedanken eine Predigt vorbereiten

• Einen Redner eines Werkes der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit einladen

• Eine Gebetszeit vorsehen (Gebetsanliegen sind z.B. in den Länderinformationen zu finden)

• Kollekte für die verfolgte Kirche vorsehen

Weitere Möglichkeiten• Gemeinsames Mittagessen

• Gebetsgruppe

• Bibelstunde

• Vortrag

Page 23: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

23 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

6. Die OrganisationenZweck: Open Doors steht im Dienst der verfolgten und diskriminierten Christen weltweit. Das Ziel ist, sie geistlich und wirtschaftlich zu stärken. Langjährige Netzwerke vor Ort ermöglichen es uns, ganz konkret auf die Bedürfnisse der verfolgten Christen eingehen zu können. Durch Gebet und andere Aktionen wollen wir die Verfolgten mit dem Rest der Christenheit verbinden.

Tätigkeit: Wir helfen mit wirkungsorientierten, länderspezifischen Programmen, die wir zusammen mit der Kirche vor Ort ausarbeiten. Präsenz: Besuche und Begleitung der Ver-folgten. Biblische Schulung: Ausbildung für Leiter und Helfer, Seminare über Verfolgung, Frauenförderung, Bibeln und christliche Bücher usw. Sozio-ökonomische Projekte, Not-hilfe: Kleinkredite, Berufsbildung, Alphabetisierung, Hilfsgüter. Sensibilisierung der Kir-che, Gesellschaft und Politik, u.a. mit dem jährlich erscheinenden Weltverfolgungsindex.

Einsatzgebiete: Unterstützung der am stärksten verfolgten Christen durch 217 Program-me in 67 Ländern im Nahen Osten, in Asien, Afrika und Lateinamerika. Rund 4 Millionen Menschen haben 2017 Hilfe erhalten.

Geschichte: Open Doors wurde 1955 vom Holländer Bruder Andrew gegründet, dem «Schmuggler Gottes». Neben der Projektarbeit betreiben wir heute Öffentlichkeitsarbeit in über 20 Ländern. Der Verein in der Schweiz wurde 1979 gegründet. Philippe Fonjallaz leitet das Team von über 20 Mitarbeitern.

Publikation: Weltverfolgungsindex, Open Doors Magazin

Zweck: Die «HMK Hilfe für Mensch und Kirche» (HMK) hilft rasch und unkompliziert verfolgten Christen und notleidenden Menschen in rund 40 Ländern weltweit. Unsere materielle Unterstützung trägt zur Existenzgrundlage von Tausenden von notleiden-den Menschen bei. Unser Handeln orientiert sich am Evangelium von Jesus Christus. Motiviert durch die christliche Nächstenliebe leisten wir unsere Arbeit mit vollem Ein-satz, damit Menschen ganzheitliche Hilfe erfahren.

Tätigkeit: Hilfe für verfolgte Christen, Gemeindebau, humanitäre Hilfe, Menschen-rechte & Religionsfreiheit.

Einsatzgebiete: Asien (Zentral-, Süd- und Ostasien), Nordafrika, Arabischer Raum / Naher Osten, Zentralamerika und Osteuropa.

Geschichte: Das Hilfswerk HMK wurde 1969 vom lutherischen Pfarrer Richard Wurm-brand unter dem Namen «Hilfsaktion Märtyrerkirche» mitbegründet, der durch sein Buch «Gefoltert für Christus» in der Schweiz bekannt wurde. Die HMK konzentrierte sich in den Anfängen stark auf Osteuropa und kommunistische Länder. Der Zerfall des Kommunismus sowie der Generationenwechsel innerhalb der HMK hat zu einer Er-neuerung des Auftrags, der Prioritäten und auch des Namens geführt. Heute hilft die HMK unverändert verfolgten Christen und notleidenden Menschen.

Publikationen: Monatsmagazin «verfolgt»/«urgence»

Open DoorsPraz-Roussy 4b1032 Romanel s/LausanneTel. 021 731 01 40 Fax 021 731 01 [email protected]

OD DeutschschweizDammstrasse 63400 BurgdorfTel. 062 929 39 50

HMK Hilfe für Mensch und KircheZelglistrasse 10Postfach 503608 ThunTel. 033 334 00 50Fax 033 334 00 [email protected]

Page 24: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

24 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Zweck: Die COM bietet ganzheitliche Betreuung von notleidenden Menschen durch materielle, medizinische, geistliche, seelsorgerliche und psychologische Hilfe.

Tätigkeit: Kampf gegen Menschenhandel, Familienhilfe, Kinderlager, Kleingewer-be- und Landwirtschaftsförderung, Not- und Katastrophenhilfe, Verbreitung des Evangeliums.

Einsatzgebiete: Republiken der GUS, Baltikum und Südosteuropa, Asien.

Geschichte: Die COM wurde 1973 als Verein mit Sitz in Worb gegründet. Heute setzt sie ihre Missions- und Unterstützungsarbeit für die Menschen fort, die sich nach Jahrzehnten unter kommunistischen Regimes in grosser geistlicher und ma-terieller Not befinden. Missionsleiter Gallus Tannheimer und 15 weitere Mitarbei-ter sind von Worb aus für die Ostmission tätig.

Publikation: «ostvision», «visionest»

Zweck: CSI ist eine christliche Menschenrechtsorganisation für Religionsfreiheit und hilft Glaubensverfolgten, Not leidenden Kindern und Katastrophenopfern.

Tätigkeiten: Einsatz für Glaubens- und Gewissensfreiheit, Proteste bei Verletzung der Menschenrechte, Bemühung um Freilassung von Glaubensgefangenen, Be-freiung von Sklaven, Unterstützung für Slumbewohner, Unterstützung von Schu-len, Katastrophenhilfe, Initiativen für Frieden und Demokratie, Nothilfe und Ent-wicklungsprojekte zugunsten von diskriminierten Kindern und deren Familien in Elendsvierteln und repressiven Gesellschaften.

Einsatzgebiete: Weltweit, mit Schwerpunkten im Sudan und im Irak, in Ägypten, Pakistan, Indien, Peru, Nicaragua und in den ehemaligen Ostblockländern Rumä-nien und Lettland.

Geschichte: Der Zürcher Pfarrer Hansjürg Stückelberger hat Christian Solidarity International 1977 gegründet. Auslöser für die Gründung des Werkes waren 1975 Schweigemärsche in Bern und Zürich für die verfolgten Christen in der früheren Sowjetunion. Heute ist CSI in 7 Ländern vertreten. Am Hauptsitz in Zürich arbeiten 15 teil- bzw. vollzeitlich angestellte Personen. Geschäftsführer ist Dr. John Eibner.

Publikationen: Monatsmagazin «CSI», Broschüren, Bücher, Spendenbriefe, elek-tronischer Newsletter.

Christliche Ostmission (COM)Bodengasse 143076 WorbTel. 031 838 12 12Fax 031 839 63 [email protected]

Stiftung CSI-SchweizZelglistrasse 64Postfach 708122 BinzTel. 044 982 33 33Fax 044 982 33 [email protected] www.csi-schweiz.ch

Page 25: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

25 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Zweck: AVC unterstützt Mitarbeiter und Kirchen darin, der Not in ihrer Umgebung eigenständig, in ganzheitlicher Weise und ohne Ansehen der Person zu begeg-nen: geistlich und materiell.

Tätigkeit: 1. AVC steht verfolgten Christen bei - gibt ihnen eine Stimme und hilft praktisch:

mutig, entschlossen, wirksam.2. AVC hilft Notleidenden - leistet bedürfnisorientierte humanitäre Hilfe: schnell,

unbürokratisch, effektiv.3. AVC macht Jesus Christus bekannt - verbreitet die christliche Botschaft: enga-

giert, respektvoll, mit Herz.

Einsatzgebiete: Über 60 Länder in Lateinamerika, Asien, Europa, Afrika und im Nahen Osten.

Geschichte: Das Anliegen, verfolgte Christen hinter dem Eisernen Vorhang zu unterstützen, führte im Jahr 1972 zur Gründung von AVC durch einige deutsche Pastoren. Seit 1988 besteht AVC als eigenständiger Verein in der Schweiz; das Zentrum ist in Safnern bei Biel. Das Team unter der Leitung von Daniel Hofer um-fasst heute 17 Mitarbeitende (entspricht 13,5 Vollzeitstellen).

Publikation: «AVC-Report », Rundbrief, Gebetsmail

Zweck: „Licht im Osten“ hilft Menschen in materieller, medizinischer und seeli-scher Not. „Licht im Osten“ trägt mit lokalen Partnern die uneingeschränkte Liebe Jesu in Wort und Tat an die Orte grösster Armut, Unterdrückung und Dunkelheit.

Tätigkeit: Evangelisation und Gemeindebau; Kinder und Jugend; Literatur- und Radioarbeit; Not- und Katastrophenhilfe; Nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe.

Einsatzgebiete: Russland, Osteuropa, Balkan und Zentralasien.

Geschichte: „Licht im Osten“ wurde 1920 gegründet, aus dem Bedürfnis heraus, russische Kriegsgefangene mit geistlicher Literatur zu versorgen. Zwischen den Weltkriegen wurde humanitäre Hilfe geleistet, während des Kalten Krieges wur-den Literatur und Radiosendungen verbreitet. Missions- und Geschäftsleiter Mat-thias Schöni und weitere 9 Mitarbeiter engagieren sich für die Ziele von „Licht im Osten“.

Publikation: «LIO-info», «Gebets-info»

AVCIndustriestrasse 212553 SafnernTel. 032 356 00 [email protected]

Licht im Osten (LIO)Industriestrasse 18404 WinterthurTel. 052 245 00 50Fax 052 245 00 [email protected]

Grau: Pantone 430 UOrange: Pantone 151 U

weissOrange: Pantone 151 U

Schwarz

weiss

Page 26: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

26 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Zweck: Die Osteuropamission setzt sich für die weltweite Verbreitung des Evan-geliums und für die verfolgten Christen ein. Sie leistet geistliche, sozialeund materielle Hilfe an Notleidenden

Tätigkeit: Evangelisation/Gemeindebau, Bibelschulen, Hilfe an Glaubensverfolg-ten, Flüchtlings-/Katastrophenhilfe, Hilfstransporte, Selbsthilfeprojekte, Kinder-patenschaften. Eigene Bäckereien, Suppenküchen, Heime, Schulen und Sozial-zentren.

Einsatzgebiete: Alle osteuropäischen Länder, Israel, Westbank, Pakistan, China, Indonesien.

Geschichte: Die OEM wurde im Jahr 1967 vom Evangelisten Kees van Olst gegrün-det, welcher durch Bibeltransporte hinter den Eisernen Vorhang unter dem Na-men «Konrad» bekannt war. Mit Protestaktionen setzte sich die OEM für die zu Unrecht verurteilten Christen ein und half den betroffenen Familien mit Kinder-patenschaften. Heute ist die OEM in 24 Ländern mit hauptsächlich ehrenamtli-chen Mitarbeitern tätig. Nebst dem Leiterehepaar Eelco und Elsbeth de Boer in Bäretswil sind weitere Mitarbeiter und freiwillige Helfer aktiv.

Publikation: «Osteuropa Mission»

Zweck: Die SEA fördert die Zusammenarbeit unter evangelischen Christen aus Lan-des- und Freikirchen sowie aus christlichen Organisationen. Als eine christliche Stim-me vertritt sie deren Anliegen und Werte gesamtschweizerisch in der Gesellschaft.

Tätigkeit: Begleitung der lokalen Allianzarbeit, Koordination grosser Projekte, Stellungnahmen zu aktuellen sozialethischen Fragen, Medien- und Öffentlich-keitsarbeit. In Zusammenarbeit mit der Europäischen Evangelischen Allianz (EEA) und der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) Einsatz für Menschenrechte und Religionsfreiheit.

Einsatzgebiete: Weltweit in 130 Ländern mit 600 Millionen Christen.

Geschichte: Die Evangelische Allianz wurde 1846 von Vertretern aus 50 Kirchen in London gegründet, um die zersplitterte evangelische Christenheit zu vermehrter Zusammenarbeit zu ermutigen. Seit 1847 besteht sie auch in der Schweiz. In Zü-rich und Genf werden für die Sprachregionen Sekretariate mit insgesamt zehn Mitarbeitern geführt.

Publikationen: Informationsbriefe für Interessierte (ca. 6 Mal jährlich), Zeitung «Viertelstunde für den Glauben», Gebetsheft zur Allianzgebetswoche, Publikati-on INSIST Dokumentationen zu verschiedenen Sachthemen.

Stiftung Osteuropa Mission Schweiz (OEM)Postfach8344 BäretswilTel. 044 932 79 [email protected]

Schweizerische Evangelische Allianz (SEA)Josefstrasse 328005 ZürichTel. 043 344 72 [email protected]

Page 27: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

27 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

7. Materialien

7.1 Bücher

Im Sturm der VerfolgungGott schreibt im Nahen Osten weiter seine ungewöhnliche Geschichte: Acht pa-ckende Berichte führen uns hinter die Kulissen von Krieg und Terror. Da ist unter anderem der junge IS-Kämpfer Medo, der mitten im Siegeszug der Islamisten immer mehr Zweifel hat. Als er in Mossul schließlich Christen erlebt, die buch-stäblich bis zum letzten Atemzug Jesus bezeugen, nimmt sein Leben eine drama-tische Wende.

Der Preis meines GlaubensAli hat als Sohn einer hochgeachteten schiitischen Familie in Pakistan viele Privi-legien. Aber es gibt auch vieles, was ihn bedrückt: Gewalt in der Familie, blutige Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten und okkulte Erfahrungen. Durch seine Tante lernt er mit 15 Jahren Jesus kennen, der stärker ist als alle anderen Mäch-te. Sein Leben verändert sich, aber sein Bekenntnis zu Jesus bringt ihn in Le-bensgefahr. Ist der Preis für seinen Glauben an Jesus zu hoch?

Für Gott sind alle Dinge möglichBruder Andrew kann aus seinem langen Leben bezeugen: Was bei Menschen unmöglich ist, das ist möglich bei Gott. Am Beispiel von Mose zeigt er gemein-sam mit Al Janssen: Wenn Gott ruft und Menschen darauf antworten, erleben sie Dinge, mit denen niemand gerechnet hat. Das erfahren auch verfolgte Christen in vielen Ländern ganz aktuell.

Gottes unfassbare WegeAls Jugendlicher erfährt Nik Ripken Gott auf ungewöhnliche Weise und folgt spä-ter zusammen mit seiner Frau Ruth einem Ruf nach Somalia. Doch die Not und Dunkelheit in dem Bürgerkriegsland ist übermächtig. «Ich hatte das Gefühl, als wäre ich in die Hölle geflogen.» Nik beginnt zu zweifeln, ob die Kraft des aufer-standenen Jesus heute noch stark genug ist, um hier etwas zu bewirken.

Erhältlich bei: Open Doors, Praz-Roussy 4b, 1032 Romanel s Lausanne, Tel. 021 731 01 40, Fax 021 731 01 49, [email protected], www.opendoors.ch

Page 28: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

28 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

7.2 Filme

Jenseits der Sonne (51 Min.)Samir, ein muslimischer Student, der Christ wird und dann in seine Heimat zurückkehrt, muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen (ab 12 Jahren).

Das gefährliche Buch (22 Min.)Der Soldat Isaak erlebt, wie gefährlich eine Bibel in Eritrea sein kann (ab 12 Jahren).

Der Weg der Vergebung (25 Min.)Indonesische Mütter von Opfern und ein Mädchen, das den Anschlag überlebt hat, berichten eindrücklich über ihren Weg der Vergebung (ab 12 Jahren).

Nigeria: Schönheit statt Asche (15 Min.)Ein bewegender Bericht, wie Frauen den Mördern ihrer Männer vergeben können (ab 12 Jahren).

Gottes unfassbare Wege (90 Min.) NEUDer Dokumentarfilm basiert auf dem gleichnamigen Buch und erzählt die wahre Geschichte von Nik Ripken und seiner Familie.

Gefährlicher Glaube (5x7 Min.)Ein Studienbuch mit DVD für diverse Gruppen. Die lebensnahe Geschichte von Min Hee (Nordkorea) im Lichte des Buches Hiob.

Blick in die Welt 2016Algerien und Sudan: zwei Filme (6-7 Min.)Hier herunterladen: www.opendoors.ch/svk

Erhältlich bei: Open Doors, Praz-Roussy 4b, 1032 Romanel s Lausanne, Tel. 021 731 01 40, Fax 021 731 01 49, [email protected], www.opendoors.ch

***

Page 29: SONNTAG DER VERFOLGTEN KIRCHE - Open Doors...DOSSIER 2018 1.2 Weltverfolgungsindex 2018 Index Grad der Verfolgung 81-100 Extrem 61-80 Sehr stark 53-60 Stark Platz Land 2017 2018 01

29 © AGR 2018, Sonntag der verfolgten Kirche, www.verfolgung.ch

DOSSIER 2018

Nordkorea: Hungernde Kinder und Flüchtlinge (50 Min.)Ein zum Teil mit versteckter Kamera geheim gedrehter Dokumentarfilm. Was im Westen praktisch unbekannt ist: 200’000 obdachlose Waisenkinder betteln jeden Tag in den Strassen. Schockierende Szenen – wirksame Hilfe ist aber möglich.

More than Dreams (je 30 bis 45 Min.)Vier dramatische und tatsächlich so geschehene dramatische Hinwendungen von Muslimen zu Jesus, im Film nachgestellt. Jeder Film ist zwischen 30 bis 45 Minuten lang.

Ishmael – Du bist nicht vergessen (35 Min.)Ein bewegender Dokumentarfilm, der zeigt, wie Christen im Nahen Osten trotz Verfolgung einen positiven Einfluss in ihrer Gesellschaft haben können.

Erhältlich bei: HMK Hilfe für Mensch und Kirche, Postfach 50, 3608 Thun,Tel. 033 334 00 50, Fax 033 334 00 56, [email protected], www.hmk-aem.ch

***

Sudan - Sklaven zu verkaufen - ZDF-Dokumentarfilm (30 Min.)Bericht über eine Befreiungsaktion von CSI im Südsudan. Dokumentarsendung des ZDF vom 19. Mai 2000.

Erhältlich bei: Stiftung CSI-Schweiz, Postfach 70, 8122 Binz,Tel. 044 982 33 33, Fax 044 982 33 34, [email protected], www.csi-schweiz.ch

***