Spanplatte, kunstharzverleimt (Flachpressplatten, FPY, · PDF fileSpanplatte, kunstharzverleimt (Flachpressplatten, FPY, FPO, Strangpressplatten) Seite 1 von 9 Baustoffdatenbank: 03_Bauplatten

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    (Flachpressplatten, FPY, FPO, Strangpressplatten)

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    Baustoffdatenbank: 03_Bauplatten und Estriche

    Allgemeine Angaben

    Materialbeschreibung dreischichtiger Aufbau, besteht aus hher verdichteten Deckschichten und einer Mittelschicht, von deren Art der Ausbildung die Platteneigenschaften beeinflusst werden [Ambrozy 05], die Spne werden mit Kunstharzen verklebt Typ Flachpressplatten FPY mit hoher Biege- und normaler Querzugfestigkeit Typ Flachpressplatte FPO mit definierten Anforderungen an die feinspanige Oberflche [ECOBIS] evtl. Furnier aus Kunststoff (melaminharzimprgnierte Papiertrgerbahnen) oder flexiblen PVC-Folien oder kunstharzimprgnierten Papieren; z.T. Lack-Oberflchenbeschichtung [baunetz]

    Anwendungsgebiete Mbelbau, Verkleidungsmaterial fr Boden, Decke, Wand, als mittragende und aussteifende Elemente im Holzbau [Ambrozy 05] (Flachpressplatten), Tren (Strangpressplatten), 40% Verwendung im Innenausbau [Zwiener 95] leichte Unterkonstruktion fr Dcher, Schalungsplatten, mehrschalige Trennwnde FPY, FPO fr Innenausbau von Rumen (Trockenestrich) mit im allgemeinen niedriger relativer Luftfeuchte FPO eignen sich insbesondere aufgrund ihrer feinspanigen Oberflche fr Direktbeschichtungen und Folienkaschierungen [ECOBIS] V 20 Verklebung bestndig bei Verwendung in Rumen mit im allgemeinen niedriger Luftfeuchte, max. 15% V100 Verklebung bestndig gegen hohe Luftfeuchte V100G Verklebung bestndig gegen hohe Luftfeuchte (auen ohne direkte Bewitterung) [ECOBIS]

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    Inhaltsstoffe Spne aus Schwachholz und Industrierestholz [Ambrozy 05] vorwiegend Kiefer Fichte Buche Birke Erle Esche Eiche Pappel Kastanie [baunetz] Buchen- und Eichenholzanteil ca.

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    Inhaltsstoffe (Fortsetzung)

    Hrter bzw. Hrtungsbeschleuniger: Aminoplaste (Harnstoff- und Melaminharze) erfordern Hrter, um die Harze bei der Herstellung in die Endstufe der Aushrtung berzufhren. Sie sind bei der Verwendung von Harnstoff- und Harnstoff-Melamin-Formaldehydharz notwendig. Im Allgemeinen werden geringe Anteile (0,5 bis 4% des Leimharzes) von Ammoniumchlorid (Salmiak) reizt die Augen, Atemwege, Verdauungs- wege und Haut: z.B. Husten, Atemnot, Augentrnen, Brennen; Einatmen oder Verschlucken kann zu Gesundheitsschden fhren, schwach wassergefhrdend (WGK 1) [WINGIS 2.5] Ammoniumsulfat auch als Dngemittel verwendet [enius] Ammoniumnitrat auch als Dngemittel verwendet [enius] Ammoniumpersulfat, Schwefelsure verursacht Vertzungen, d.h. schdigt Atemwege, Augen, Haut, Verdauungswege bis zur Zerstrung, Einatmen oder Verschlucken kann zu Gesundheitsschden fhren, vorbergehende Beschwerden wie Husten knnen auftreten, kann Gesundheits- strungen wie Hautgeschwre, Lungenschaden verursachen, schwach wassergefhrdend (WGK 1) [WINGIS 2.5] Eisensulfat auch Medikament zur Eisenzufuhr oder Aluminiumsulfat reizend [WINGIS 2.5] eingesetzt. Alkalisch kondensierte Phenolharze erfordern keine Hrter. Bei ihnen kommt als Beschleuniger zur Verkrzung der Presszeiten eine 50%ige Lsung von Kaliumcarbonat (Pottasche) wird auch zum Backen verwendet, zum Einsatz. Daneben sind Hrtungsbeschleuniger noch Resorcinol (=Resorcin) Einatmen, Verschlucken oder Hautkontakt kann zu Gesundheitsschden fhren; reizt die Atemwege, Verdauungswege, Augen und Haut: z.B. Husten, Atemnot, Augentrnen, Brennen; vorbergehende Beschwerden wie Unruhe, Schwindel, Kreislaufstrung knnen auftreten, kann Gesundheitsstrungen wie Blutbild- vernderungen, Leberschaden, Nierenschaden, Krmpfe verursachen. Bei hheren Konzentrationen knnen Atem- und Herzkreislaufstillstand auftreten, kann zu Allergien der Haut fhren, schwach wasser- gefhrdend (WGK 1) [WINGIS 2.5] Alkylencarbonate Guanidincarbonat Halbester organischer Dicarbonsuren, aber auch Naturprodukte wie Tannine auch Gerbstoff in schwarzem Tee [enius] und Quebracho evtl. 0,6 0,7 % Holzschutzmittel (fungizid) (nur bei Verleimung 100G) Kaliumhydrogenfluorid giftig beim Verschlucken, Einatmen, Verschlucken oder Hautkontakt kann zu Gesundheitsschden fhren, verursacht Vertzungen, d.h. schdigt Atemwege, Augen, Haut und Verdauungswege bis zur Zerstrung. Vorbergehende Beschwerden wie Kopfschmerzen, Husten, Appetitlosigkeit, belkeit knnen auftreten, kann Gesundheitsstrungen wie Lungenschaden, Zahn- schaden, Knochenvernderung verursachen, schwach wasser- gefhrdend WGK 1 [WINGIS 2.5]

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    Inhaltsstoffe (Fortsetzung)

    Borsure Einatmen oder Verschlucken kann zu Gesundheitsschden fhren. Kann Atemwege und Augen reizen, vorbergehende Beschwerden wie belkeit, Erbrechen knnen auftreten. Kann vorbergehende Beschwerden wie Durchfall, Krmpfe, Erbrechen, Hautvernderungen verursachen, Wassergefhrdungsklasse 1 [WINGIS 2.5] Kaliumbifluorid giftig beim Verschlucken, Einatmen, Verschlucken oder Hautkontakt kann zu Gesundheitsschden fhren, verursacht Vertzungen, d.h. schdigt Atemwege, Augen, Haut und Verdauungswege bis zur Zerstrung. Vorbergehende Beschwerden wie Kopfschmerzen, Husten, Appetitlosigkeit, belkeit knnen auftreten, kann Gesundheitsstrungen wie Lungenschaden, Zahnschaden, Knochenvernderungen verursachen. schwach wassergefhrdend (WGK 1) [WINGIS 2.5] N-cyclohexyldiazeniumdioxy-Kalium (nur Borsure-behandelte sind fr den Innenraum zugelassen) [ECOBIS] 0,6 bis 2,1 % (bezogen auf Trockenmasse) Pilzschutzmittel bei Platten der Holzwerkstoffklasse 100G anorganische Borverbindungen (Borsure) s.o. Kaliumfluoride (Kaliumhydrogenfluorid, Kaliumbifluorid) s.o. Kalium-HDO N-cyclohexyldiazeniumdioxy-Kalium. [ECOBIS 2000] 0,3 bis 2 % (bezogen auf Trockenmasse) Paraffine und Wachse (Hydrophobierungsmittel) evtl. Flammschutzmittel (dadurch kann B1 erreicht werden) Borverbindungen s.o. Ammoniumphosphate [ECOBIS]

    Rohdichte 300-900 kg/m3 [DIN EN 12524] Durch die Auswahl von Holzart, Beschaffenheit und Lage der Spne und durch die Art und Menge des Bindemittels knnen die Eigenschaften der Spanplatten dem gewnschten Verwendungszweck gezielt angepasst werden. [Ambrozy 05]

    Wrmeleitfhigkeit ? 0,1 W/mK (bei 300 kg/m3 ) bis 0,18 W/mK (bei 900 kg/m3) [DIN EN 12524]

    Wasserdampf-Diffusions-widerstandszahl

    trocken 50; feucht 10 (bei 300 kg/m3) bis 20 (bei 900 kg/m3) [DIN EN 12524]

    Festigkeit Durch die Auswahl von Holzart, Beschaffenheit und Lage der Spne und durch die Art und Menge des Bindemittels knnen die Eigenschaften der Spanplatten dem gewnschten Verwendungszweck gezielt angepasst werden. [Ambrozy 05] Flachpressplatten fr das Bauwesen besitzen nahezu gleiche Eigenschaften in allen Richtungen der Plattenebene und haben definierte technische Eigenschaften. [ECOBIS] nichtbeplankte Strangpressplatten weisen geringe Zug- Druck- und Biegefestigkeiten in Plattenebene auf. Die Zugfestigkeit quer zur Plattenebene ist gro

    Baustoffklasse B2, bei Zusatz von Flammschutzmitteln B1 [ECOBIS]

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    Bewertung

    Natureplus-zertifizierte Produkte

    nach Basiskriterien zertifizierungsfhig RL 0200 Holz und Holzwerkstoffe RL 0202 Spanplatten fr das Bauwesen RL 0206 Spanplatten fr Mbel geplant (Stand 6/2005)

    andere Bewertungen

    Gem Anhang der Chemikalienverbotsverordnung drfen Spanplatten (und andere Holzwerkstoffe) nicht in den Verkehr gebracht werden, wenn sie unter Prfbedingungen mit mehr als 0,1 ppm zur Innenraumbelastung beitragen. [ChemVerbotsV] Solche Spanplatten werden mit der Klassifizierung E1 gekennzeichnet. E1-Spanplatten knnen im Prfraum Werte bis zu 0,17 ppm Formaldehyd ergeben. Die Klassifizierung von Spanplatten entsprechend der ETB-Richtlinie in die Emissionsklasse E1 garantiert nicht die Einhaltung einer maximalen Konzentration von 0,1 ppm Formaldehyd im Innenraum (Richtwert des Bundesgesundheitsamtes von 1977. Im Hinblick auf Risikogruppen wie Schwangere, Kinder und Kranke erscheint dieser Wert zu hoch. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt einen Wert von 0,05 ppm.). Wenn groe Flchenteile der inneren Raumhlle oder der Mblierung aus unbeschichteten oder in ihrer Beschichtung beeintrchtigten Holzwerkstoffen ausgefhrt werden, ist auch mit E1-Spanplatten eine berschreitung dieses Richtwertes mglich. [Zwiener 95] Fr den Gehalt an freiem Formaldehyd im Innenraum spielen neben der Belastung des Baustoffes selber folgende Dinge eine Rolle: die Oberflche der Baustoffe im Innenraum; die raumklimatischen Bedingungen. [ECOBIS] (Temperatur, Feuchte)

    Blauer Engel: RAL-Umweltzeichen 76 (Emissionsarme Holzwerkstoffplatten) seit 1992, erste Produkte nach 1994 zertifiziert [Zwiener 95] wird vergeben fr im Innenraum einzusetzende Holzwerkstoffplatten. Als Bindemittel sind Phenol-Formaldehydharze, PMDI-Harze, TF-Harze, Aminoplastharze und Polyvinylacetat-Leime (PVAc) z