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SPENDENBERICHT des krankenhauses göttlicher heiland ENTLASSUNGSMANAGEMENT Gut versorgt in den Alltag PALLIATIVMEDIZIN Der Patient ist der Letztentscheidende FREUNDSCHAFTSMAHL Jedem mit Respekt begegnen JUNGE MÜTTER YoungMum hilft schwangeren Teenagern

SPENDENBERICHT des krankenhauses göttlicher heiland · 2017-01-05 · Spendenbericht 2015 Der Orden Mutter Alfons Maria Eppinger rief 1849 im Elsass den Or-den der Schwestern vom

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Page 1: SPENDENBERICHT des krankenhauses göttlicher heiland · 2017-01-05 · Spendenbericht 2015 Der Orden Mutter Alfons Maria Eppinger rief 1849 im Elsass den Or-den der Schwestern vom

SPENDENBERICHTdes krankenhauses göttlicher heiland

ENTLASSUNGSMANAGEMENTGut versorgt in den Alltag

PALLIATIVMEDIZIN Der Patient ist der Letztentscheidende

FREUNDSCHAFTSMAHLJedem mit Respekt begegnen

JUNGE MÜTTERYoungMum hilft schwangeren Teenagern

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Finanzbericht Beträge in Euro

Mittelherkunft 58.371.209,20

I. Spenden 595.004,93 a. ungewidmete 431.504,09 b. gewidmete 163.500,84

II. Mitgliedsbeiträge 0,00

III. Betriebliche Einnahmen 56.455.644,27 a. betriebliche Einnahmen aus öffentlichen Mitteln 49.960.855,62 b. sonstige betriebliche Einnahmen 6.494.788,65

IV. Subventionen und Zuschüsse der öffentlichen Hand 1.320.560,00

V. Sonstige Einnahmen 0,00 a. Vermögensverwaltung 0,00 b. sonstige andere Einnahmen sofern nicht unter Punkt I bis IV festgehalten 0,00

VI. Auflösung von Passivposten für noch nicht widmungsgemäß verwendete Spenden bzw. Subventionen 0,00

VII. Auflösung von Rücklagen 0,00

VIII. Jahresverlust 0,00

Mittelverwendung 58.371.209,20

I. Leistungen für die statutarisch festgelegten Zwecke 57.932.174,74

II. Spendenwerbung 56.489,44

III. Verwaltungsausgaben 3.110,00

IV. Sonstige Ausgaben sofern nicht unter Punkt I bis III festgehalten 0,00

V. Zuführung zu Passivposten für noch nicht widmungsgemäß verwendete Spenden bzw. Subventionen 0,00

VI. Zuführung zu Rücklagen 379.435,02

VII. Jahresgewinn 0,00

Spendenbericht 2015

Der OrdenMutter Alfons Maria Eppinger rief 1849 im Elsass den Or-den der Schwestern vom Göttlichen Erlöser ins Leben, um Armen und Kranken zu helfen. Entsprechend dem Auftrag „Die Not der Zeit lindern“ gründeten die Schwestern 1935 das KH Göttlicher Heiland in Wien. Der Ordensauftrag der Schwestern vom Göttlichen Erlö-ser und die „Sieben Eckpfeiler des christlichen Profils der Krankenhäuser der Vinzenz Gruppe“ sind bis heute die Grundsteine der Wertvorstellung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seelsorge und Wertegruppe übernehmen spirituelle Aufgaben und führen so den Auftrag des Ordens weiter.

SpendenakquisitionDer Krankenhausbetrieb wird seit Jahren von einer ausge-lagerten Gesellschaft mit beschränkter Haftung betrieben. Die sozialen Engagements erfordern eine Spendenwerbung. YoungMum oder das Freundschaftsmahl sind besondere Verlustbereiche, die Palliativstation St. Raphael und das Ent-lassungsmanagement erfordern Aufwendungen, die über das übliche Maß hinausgehen. Die dafür nicht finanzierten Aufwendungen fließen in die allgemeine Notwendigkeit der Abgangsdeckung für das KH Göttlicher Heiland ein. Es be-steht eine durchgängige Bezuschussungsnotwendigkeit aus dem laufenden Betrieb, der mittels einer Subventionsverein-barung mit der Stadt Wien begegnet wird.

Impressum / Verantwortliche PersonenHerausgeber, Medieninhaber, Verleger: Krankenhaus Göttlicher Heiland GmbH - ein Unternehmen der Vinzenz Gruppe, Dornbacher Straße 20-28, A-1170 Wien, Tel: +43 1 400 88-0, [email protected], www.khgh.at, Redaktion: Mag. Sigrid Kern, Frauenbüro, www.frauenbuero.at Fotos: KH Göttli-cher Heiland, Alek Kawka, Martin Nußbaum, Produktion und Layout: GrafiX Media, www.grafix-media.com, Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt: A-1170 Wien, Verantwortliche Personen Spendenbericht, Spendenbeschaffung: Mag. Gerlinde Baldauf (Fundraising), Mag. Sigrid Kern (Leiterin Kom-munikation); Verwendung der Spenden: Mag. Hubert Eisl , MBA (Geschäftsführer, Verwaltungsdirektor); Datenschutz: Mag. (FH) Kathrin Hirsch

Nur ein Zehntel der Gelder (9,5%) wird für die Aufbringung der Spenden eingesetzt. Daher kommen rund 90% der Spenden direkt ihrem Zweck zugute.

Medizin mit Qualität und Seele www.vinzenzgruppe.at

E I N U N T E R N E H M E N D E R

Medizin mit Qualität und Seele www.vinzenzgruppe.atE I N U N T E R N E H M E N D E R

www.khgh.at+43 1 400 88-0Dornbacher Straße 20-28, 1170 Wien Krankenhaus Göttlicher Heiland GmbH

Hier werden Sie gut behandelt.Das Krankenhaus Göttlicher Heiland, ein Unternehmen der Vinzenz Gruppe, ist auf Gefäßmedizin und Akut- medizin für den älteren Menschen spezialisiert. Mit umfassenden Diagnose- und Therapiekonzepten wird den Erfordernissen dieser ständig wachsenden Bevölkerungsgruppe begegnet. Das Ziel ist, Patientinnen und Patienten, die oft an mehreren Krankheiten gleichzeitig leiden, so lange wie möglich gesund zu halten.

Die Schwerpunkte

Die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten steht im Mittelpunkt. Daher stellt die Beratung und Organisation der Betreuung nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eine wesentliche Hilfe dar.

Das christliche Haus steht allen Patientinnen und Patienten offen. Alle Kassen (ausgenommen Ambulanzen).

Chirurgie Höchste Kompetenz und Sicherheit bei hohen Fallzahlen, große Allgemeinchirurgie, viele Spezialgebiete

Geburtshilfe und Gynäkologie1.700 Geburten pro Jahr, YoungMum und Haus Lena (Kurs- zentrum für Schwangere).

UrologieTherapie der Prostata und Inkontinenz

Gefäße / AngiologieGanzheitliche Versorgung im multiprofessionellen Gefäßzentrum.

Palliativstation St. RaphaelLebensqualität bis zuletzt.

Neurologie, Schlag-anfall (Stroke Unit)Weitere Schwerpunkte: neurologischer Schmerz und Altersepilepsie

Film über das KH

DiabetesMit Hilfe von Experten die Erkrankung in den Griff bekommen.

Akutgeriatrie / RemobilisationDen Alltag wieder selbst- ständig leben.

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Neues bei steuerlicher AbsetzbarkeitAb 1.1.2017 berücksichtigt das Finanzamt Spenden nur, wenn Name (entsprechend dem Zentralen Melderegister) und Geburtsdatum von der spendenbegünstigten Organisation zusammen mit der Jahresspendensumme (in verschlüsselter Form) an das Finanzamt gesendet werden. Wollen Sie Ihre Spende steuerlich absetzen, nennen Sie uns diese Daten bitte unter: 01/400 88-9112, [email protected] oder per Post.

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Nach einem Krankenhausaufenthalt ist für manche Menschen nichts mehr wie vorher. Je unerwarteter das Geschehen und die damit verbundenen mögli-chen Folgen eingetreten sind, umso wichtiger wird ein gut funktionierendes Entlassungsmanagement. „Ein großer Teil der Patientinnen und Patienten, die wir betreuen, kommt aus der Neurologie, den internen Stationen oder der Akutgeriatrie,“ kennt Birgit Hafner, Leiterin des Entlassungsmanagements und der Sozial-arbeit am KH Göttlicher Heiland, die medizinischen Bereiche mit dem höchsten Unterstützungsbedarf. Diese Unterstützungsaufgabe für Betroffene und oft auch deren Angehörige ist besonders dann relevant, wenn es um komplexe Versorgungsprozesse geht, in denen Menschen manchmal über lange Zeit verschie-denste Bereiche des Gesundheits- und Sozialsystems, verbunden mit wiederkehrenden Krankenhausaufent-halten, in Anspruch nehmen. Das sind in erster Linie ältere Menschen mit chronischen oder Mehrfacher-krankungen, solche mit psychischen Problemen, aber auch Personen mit sozialen Schwierigkeiten. Birgit Hafner: „Vor allem bei letzteren ist ein sehr sensibler Umgang notwendig, damit sie Unterstützung auch akzeptieren können.“ Gerade bei Patientinnen und Patienten, die neben ihrer Erkrankung psychosoziale Problematiken zeigen, hat sich das Team, in dem auch Sozialarbeiterinnen beschäftigt sind, gut bewährt.

Auch nach einer schweren Krise gibt es positive Perspektiven

Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen sind ohnehin sehr wichtige Eigenschaften, bedenkt man die krisenhaften Situationen, in denen viele Patientin-nen und Patienten sich oftmals überraschend und un-vorbereitet wiederfinden. Wenn etwa ein dreifacher

Familienvater und selbstständiger Unternehmer in mittleren Jahren unerwartet einen Schlaganfall erlei-det und plötzlich mit Sprachstörungen oder anderen Ausfällen zu kämpfen hat, durchlebt er zunächst eine

Schockphase. Dann stehen er und seine Angehörigen vor der bangen Frage, wie es mit seinem Leben und der Firma jetzt weitergehen soll. In dieser Situation ist eine kompetente, professionelle Beratung auf den verschiedensten Ebenen gefragt und eine wichtige Hilfe. „Menschen werden vom Behandlungsteam un-terstützt mit ihrer neuen Situation umzugehen“, weiß Birgit Hafner aus ihrer langjährigen Erfahrung, „und viele gelangen doch wieder zu einer positiven Sicht-weise, wenn sie den Schrecken verarbeitet haben.“ Das Team des Entlassungsmanagements bietet auch in sol-chen Fällen tatkräftige Unterstützung an.

Wann immer es möglich und vom Patienten oder der Patientin gewünscht wird oder notwendig ist, werden die Angehörigen miteinbezogen. „Wenn der Patient nicht oder auch vorübergehend nicht sprechen kann, bin ich auf sein Umfeld angewiesen“, berichtet die Entlassungsmanagerin. Manchmal sind es auch die Nachbarn, die sich beispielsweise schon länger um ei-nen dementen Patienten oder eine demente Patientin kümmern und die dann auch miteingebunden werden können.

Ein multiprofessionelles Team trifft Vorsorge für jeden Bedarf

Rund vier bis zehn Prozent der Patientinnen und Pa-tienten, die im KH Göttlicher Heiland aufgenommen werden, bedürfen einer mehr oder weniger intensiven Betreuung durch das Entlassungsmanagement. Die Kombination mit Sozialarbeit in einem Team ist ein besonderer Service des Krankenhauses und ermög-licht das Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse. Dazu gehören Beratung und Information der Patien-tinnen und Patienten, Angehörigen oder Vertrauens-personen über Betreuungsmöglichkeiten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sowie die Unterstüt-zung bei der Erarbeitung individueller Lösungen. Die Lösungsvorschläge können von der Heimhilfe, dem Einsatz einer mobilen Krankenschwester, über Essen auf Rädern bis hin zu Tageszentren für Senioren und Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung reichen. Zur Entlassungsplanung kann auch die Organisation der erforderlichen Heil- und Pflegemittel, Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten (Inanspruchnahme

Sorgenfrei zurück in den AlltagENTLASSUNGSMANAGEMENTWer hilft beim Einkaufen und Essen? Wer betreut und pflegt mich? Wie komme ich zu Pflegegeld? Um all diese Fragen so zu regeln, dass die Patientinnen und Patienten beruhigt nach Hause gehen können, kümmert sich im KH Göttlicher Heiland ein her-vorragend geschultes Team.

von Leistungen aus der Sozialhilfe, Pflegegeld usw.), sowie die Weiterleitung der relevanten pflegerischen, therapeutischen und sozialen Informationen an die weiter betreuenden Institutionen bzw. Berufsgruppen gehören. Auch die Suche nach einem Platz für eine weiterführende Rehabilitation kann ein Thema sein. Wichtig ist auch die Feststellung, ob eine psychische oder soziale Notlage, wie etwa ein Betreuungsnot-stand oder Wohnungslosigkeit vorliegt. „In Koopera-tion mit dem Patienten, dem Stationsteam, den Ange-hörigen und den Nachsorgeeinrichtungen erarbeiten

wir die bestmögliche Lösung für die Zeit nach der Ent-lassung“, berichtet Birgit Hafner. „Erfahrungsgemäß wird unser Angebot von allen Beteiligten sehr positiv aufgenommen.“

Neben der Organisation der pflegerischen, sozialen und rechtlichen Rahmenbedingungen wird besonde-res Augenmerk auf das medizinische Entlassungsma-nagement gelegt. Dazu gehören der Arztbrief und die Organisation der Nachbehandlung. Um die kon-

tinuierliche Betreuung des Patienten oder der Pati-entin durch ihren Hausarzt, ihre Hausärztin oder den zuweisenden Facharzt oder die Fachärztin auch nach dem Krankenhausaufenthalt sicher zu stellen, erhal-ten diese den Befund samt Therapieempfehlungen zugesandt. Zusätzlich erhält jede Patientin und jeder Patient eine schriftliche Zusammenfassung der dia-gnostizierten Erkrankungen, der Behandlungen und der notwendigen weiteren Maßnahmen.

ENTLASSUNGSMANAGEMENT

Das multiprofessionelle Team für das Entlas-sungsmanagement im KH Göttlicher Heiland bemüht sich sehr darum, dass die Rückkehr nach Hause für den Patienten und die Patientin ein Grund zur Freude ist und nicht für neue Sorgen. Gemeinsam unterstützen Ergotherapeutinnen und -therapeuten, eine Pflegefachkraft und Sozi-alarbeiterinnen Patientinnen und Patienten, die nach Krankheit und Operation Betreuung benö-tigen. Ihre Aufgaben reichen dabei von therapeu-tischen Belangen über pflegerische Aspekte bis zu sozialer Hilfestellung bei den Themen:

• Betreuung und Pflege zu Hause• Wohn- und Pflegeheim• Finanzielle und sozialrechtliche Fragen• Wohnungslosigkeit• Hilfestellung bei Anträgen• Beratung in speziellen Pflegefragen• Hilfsmittelberatung und -versorgung

Unterstützung gibt Sicherheit

INFOEntlassungsmanagement und Sozialarbeit Tel.: 01 / 400 88 - 9820

Gutes Ent-lassungsma-nagement erfordert Einfühlungs-vermögen und viele Gespräche.

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Heimelig eingerichtete Zimmer, keine Hektik, keine durchgetakteten Essens-, Schlaf- oder Besuchszeiten. Der Alltag auf der Palliativstation St. Raphael im KH Göttlicher Heiland unterscheidet sich deutlich von der üblichen Spitalsroutine. Hier ist alles darauf ausgerich-tet, Menschen, die unheilbar krank sind, ein lebenswer-tes Leben zu ermöglichen. Lebenswert bedeutet, dass darauf geachtet wird, den Patientinnen und Patienten ein größtmögliches Maß an Autonomie, Ruhe und In-

timität angedeihen zu lassen. Das Wichtigste aber ist, dass die Kranken unter keinen belastenden Sympto-men leiden müssen beziehungsweise diese weitest-gehend reduziert werden. Diese Symptome können starke Schmerzen, Atemnot, Übelkeit und Erbrechen, aber auch Juckreiz oder permanenter Schluckauf sein. Wenn das gelingt, kann etwa die Hälfte der Patientin-nen und Patienten – zumindest vorübergehend – wie-der nach Hause entlassen werden. „Ich bin hier aus der Geiselhaft meiner Schmerzen befreit und wieder ein Mensch geworden“, bringt ein dankbarer Krebspati-ent seine Erfahrungen auf der Palliativstation St. Ra-phael auf den Punkt. „Die Betreuung ist vom Feinsten und Liebevollsten, was ich je erlebt habe.“

Der Umgang mit unheilbar kranken Menschen ist eine enorme Herausforderung für das gesamte Palli-ativteam. „Wir führen viele und intensive Gespräche sowohl mit den Patientinnen und Patienten als auch

den Angehörigen“, berichtet der Stationsleiter der Palliativstation, Mag. Matthias Strebl, „dadurch bauen sich Beziehungen auf, die entweder mit dem Tod des Patienten enden oder mit seiner Entlassung nach Hau-se oder ins Pflegeheim.“

Autonomie, Individualität und Respekt werden groß geschrieben

Da sich die Aufnahmedauer auf der Palliativstation in der Regel auf drei Wochen beschränkt, können so-wohl für die Betroffenen und die Angehörigen, aber auch für die Pflegekräfte erhebliche Stresssituatio-nen entstehen. Ein schwerkranker Mensch braucht viel Verständnis und kann aus seiner Ausnahmesitu-ation heraus auch Verhaltensweisen zeigen, die eine große Herausforderung darstellen. Strebl: „Deshalb brauchen wir ein gut funktionierendes Team, das mit schwierigen Situationen umgehen kann.“ Besonders wichtig ist dem Leiter des Palliativ-Teams und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass das Selbst-bestimmungsrecht und die Würde des einzelnen Pa-tienten/der Patientin gewahrt bleiben. „Die Patientin bzw. der Patient ist der Letztentscheidende“, sagt Strebl. Natürlich nur dann, wenn er noch in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen. Aber auch wenn der

Der Patient ist der EntscheidendePALLIATIVMEDIZINEinfühlsam und liebevoll führt das Team auf der Palliativstation St. Raphael unheilbar kranke Menschen wieder in ein autonomes, schmerzfreies Leben oder begleitet sie in einen würdevollen, friedlichen Abschied.

Gut begleitet bis zuletzt Schmerzen zu lindern, andere belastende Be-schwerden körperlicher oder psychosozialer Art zu beheben und spirituellen Bedürfnissen nach-zukommen, ist das Hauptziel der Palliativstation St. Raphael. In den 24 Jahren ihres Bestehens konnten mehr als 3.500 unheilbar Kranke beglei-tet werden. Der Alltag richtet sich dabei ganz nach den Wün-schen jedes Einzelnen/jeder Einzelnen und auch die Angehörigen werden intensiv eingebunden. Für Hinterbliebene der auf der Abteilung ver-storbenen Patienten gibt es eine „Trauergruppe“ mit professioneller Begleitung.

Patient an geistigen Einschränkungen leidet, wird er respektvoll und einfühlend betreut, seine Wünsche und Werte werden berücksichtigt. Strebl: „Wir be-trachten auch die Angehörigen als zu Betreuende und behandeln sie mit der gleichen Wertschätzung und Empathie wie den Patienten“. Gespräche mit Ange-hörigen nehmen häufig mehr Zeit in Anspruch als die Pflege und Betreuung der Patientinnen und Patienten. Dennoch sind diese Gespräche besonders wichtig, um der oft vorhandenen Skepsis bei der Aufnahme auf eine Palliativstation entgegenzuwirken. „Das Auf-bauen von Vertrauen lohnt sich fast immer“, weiß der Stationsleiter, dass etwaige Vorbehalte zumeist nach wenigen Tagen ausgeräumt sind. Besuchszeiten rund um die Uhr ermöglichen ein großes Maß an familiärer Nähe. Möchten Angehörige über Nacht bei Ihrem Fa-milienmitglied bleiben, wird ihnen ein Camping-Bett im Zimmer zur Verfügung gestellt.

Wenn der Patient bzw. die Patientin und die Angehö-rigen es wünschen, werden diese auch in die Pflege miteinbezogen. Verfügen sie über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten, können sie die Pflege so-gar zur Gänze übernehmen. Auf Wunsch vermittelt das Team auch die nötigen Pflegetechniken.

Am Ende stehen drei große Wünsche

Was nahezu alle Patientinnen und Patienten, aber auch viele Angehörige brauchen, ist die emotionale Unterstützung, um diesen Ausnahmezustand bewälti-gen zu können. „Wenn die Patienten Vertrauen gefasst haben, wollen viele über sehr persönliche Dinge spre-chen, über ihre Sorgen, Ängste und Wünsche an das, was ihnen vom Leben noch bleibt“, berichtet Matthias Strebl. Auch hier ist das Pflegeteam stark gefordert.

Ein beträchtlicher Teil der emotionalen Unterstüt-zung wird durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geleistet, die sich für lange, ungestörte Gespräche Zeit nehmen. Zusätzlich können Kranken-hausseelsorge und Psychotherapie sowohl von Pa-tientinnen und Patienten als auch von Angehörigen in Anspruch genommen werden. Die Mitglieder des Psychotherapieteams und der Krankenhausseelsorge stellen sich bei jedem neu aufgenommenen Patienten und jeder Patientin vor und bieten ihre Leistungen an.

Im Gegensatz zum Hospiz, in dem die pflegerische Begleitung bis zum Lebensende im Vordergrund steht, besteht die Hauptaufgabe einer Palliativstation dar-in, unheilbaren Patientinnen und Patienten mit allen verfügbaren medizinischen, emotionalen, sozialen und spirituellen Mitteln zu einem qualitätsvollen und selbstbestimmten Weiterleben zu verhelfen. Wenn durch den fortschreitenden Krankheitsverlauf das Le-bensende naht, stehen bei den meisten Menschen drei große Wünsche im Vordergrund: möglichst schmerz-

und symptomfrei zu sein, verständnisvoll begleitet zu werden und – wenn realisierbar – die letzte Zeit in ge-wohnter Umgebung verbringen zu können. Für viele ist es dennoch ganz wichtig zu wissen, dass sie sich, wenn sie es brauchen, wieder in die sicheren und lie-bevollen Hände des Teams auf der Palliativstation St. Raphael zurückbegeben können.

Das Team der Pallia-tivstation St. Raphael trägt Sorge, dass die Würde des Patienten zu jeder Zeit gewahrt bleibt.

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INFOAbschied und Trauer: Offenes Treffen für Menschen in Verlust- oder AbschiedssituationenDie Teilnahme ist kostenlos.Anmeldung unter Tel.: 01 / 400 88 - 2400

PALLIATIVSTATION ST. RAPHAEL

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Jeden Montag, pünktlich um 12.30 Uhr, findet sich eine Gruppe von Menschen im Festsaal des KH Gött-licher Heiland zum Mittagessen ein. Ebenso pünktlich wird die Mahlzeit von Mitarbeiterinnen der Kranken-hausküche gebracht und zum Buffet aufgebaut. Nach einem gemeinsamen Gebet beginnen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen die Austeilung des Essens. Wann immer es möglich ist, setzt sich Sylvia Pilati, die Ini-tiatorin des Freundschaftsmahls, an einen der Tische

und plaudert mit den Gästen. Reden, Zuhören und mit den Menschen in Beziehung zu treten gehören für sie ganz wesentlich dazu. „Ich wollte nicht nur eine Ausspeisung organisieren, sondern darüber hinaus mit den Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch kom-men“, beschreibt Sylvia Pilati ihre Absichten. Selbst-verständlich nur dann, wenn die Gäste das auch wol-len. Niemand wird hier zu irgendetwas gedrängt. „Es gibt auch Menschen, die an keiner Kommunikation interessiert sind“, weiß Frau Pilati aus Erfahrung. Sie kommen, essen und gehen wieder. Auch das wird hier anstandslos akzeptiert. „Oft wissen wir ja gar nicht, warum jemand in diese Notlage geraten ist und an der Armutsgrenze lebt“. Deshalb sei es ganz besonders wichtig, allen Besuche-rinnen und Besuchern vorurteilsfrei und mit Respekt zu begegnen. Denn entgegen häufiger Annahmen sei-en die Gäste keineswegs vorwiegend obdachlos oder aus weniger gebildeten Schichten. „Das gibt es zwar

auch, aber es hat mich schon oft verblüfft, wie viel die Menschen wissen und wie interessiert sie an aktuellen Themen sind“, weiß Sylvia Pilati, dass man sich aus Un-kenntnis mitunter ein falsches Bild macht.

Auch in Wien leben viele Menschen an der Armutsgrenze

Als 2008 das Freundschaftsmahl ins Leben gerufen wurde, war die Hauptmotivation etwas Gutes zu tun und einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, in der es immer mehr Armut gibt. Die fürsorgliche Kultur des KH Göttlicher Heiland und die damit verbunde-nen Werte sollten auch Bedürftigen zugute kommen. Im Schnitt werden an den Montagen derzeit etwa 30 Menschen mit einer warmen Mahlzeit versorgt. Die Tendenz ist leicht ansteigend. „Vor allem in letzter Zeit kommen auch jüngere Personen“, bemerkt Frau Pilati. Auch in den Sommermonaten, wenn andere Organisa-tionen geschlossen haben, wird eine höhere Frequenz beobachtet. Aber es sind vor allem viele Stammgäs-te, die die Mittagessen in Anspruch nehmen. Dazwi-schen finden sich neue Besucherinnen und Besucher

Jedem mit Respekt begegnenFreundschaftsmahl Nicht für alle ist eine warme Mahlzeit selbstverständlich. Einmal wöchentlich können notleidende Menschen im KH Göttlicher Heiland zusammenkommen, miteinander plaudern und gemeinsam essen.

Frau Brigitte kommt seit einigen Jahren jede Woche zum Freund-schaftsmahl. Trotz knap-per eigener Mittel kümmert sie sich auch um andere notleidende Menschen.

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FREUNDSCHAFTSMAHL

ein, andere fallen wieder weg. Viele von ihnen verfü-gen nur über ein ganz geringes Einkommen oder eine Minipension, womit sie gerade noch die Miete und ein paar Grundkosten bestreiten können. Fürs Essen reicht es dann manchmal nicht mehr aus. Die meis-ten wissen notgedrungen, wo in Wien es kostenlose Mahlzeiten gibt und gehen täglich woanders hin. „Wir erleben hier viel Dankbarkeit von den Menschen. Sie freuen sich über die Mahlzeiten und die meisten auch über die nette Gesellschaft“, weiß Frau Pilati. Was vom Essen übrig bleibt, wird von den Mitarbeiterinnen ein-gepackt und kann mitgenommen werden.

Ein Angebot, das auch die 78-jährige Frau Brigitte, die seit einigen Jahren zum „harten Kern“ der Freund-schaftsmahl-Gäste gehört, sehr gerne in Anspruch nimmt. Trotz vieler Schicksalsschläge hatte Frau Brigit-te ihr ganzes Leben ein Herz für andere notleidende Menschen. Durch einen Mann, der ihre Gutmütigkeit ausnützte, verlor sie ihr gesamtes Hab und Gut und rutschte in die Armutsfalle. Heute lebt die alte Dame mit fünf Hunden, die sie aus besonders misslichen Umstän-den geholt und bei sich aufgenommen hat. Obwohl sie selbst nur über geringe finanzielle Mittel verfügt, engagiert sie sich Frau Brigitte weiterhin ehrenamtlich für andere Menschen, denen es auch nicht gut geht. Und ist für das Angebot des Freundschaftsmahls im KH Göttlicher Heiland sehr dankbar. „Das war das Bes-te, was mir passieren konnte“, sagt Frau Brigitte. Sie freut sich an jedem Montag nicht nur über die war-

me Mahlzeit, sondern auch über die offenen Ohren der Mitarbeiterinnen und die menschliche Zuwen-dung. Wird der Festsaal vom Krankenhaus für eine Veranstaltung benötigt und kann daher nicht benützt werden, bleiben die Gäste trotzdem nicht hungrig. In diesem Fall werden Lunchpakete vorbereitet, die nach Hause mitgenommen werden können.

Die jährliche Weihnachtsfeier ist ein besonderes Ereignis

Zu den besonderen Highlights im KH Göttlicher Hei-land zählt die alljährliche Weihnachtsfeier für die Gäs-te des Freundschaftsmahls. In deren Rahmen werden nicht nur die üblichen Besucher bewirtet, sie können auch ihre Freunde dazu einladen und mit allen gemein-sam feiern. Bis zu 50 Personen nehmen jedes Jahr teil. Sylvia Pilati: „Unsere Besucher sind dann auch ganz festlich gekleidet – die Herren mit Anzug und Krawat-te und die Damen im eleganten Kostüm.“ Auf einem zehn Meter langen Buffet werden die Köstlichkeiten angerichtet. In jedem Jahr werden den Besucherinnen und Besu-chern der Weihnachtsfeier hübsch verpackte kleine Geschenke überreicht mit einer Besonderheit, die für die meisten hier nicht selbstverständlich ist, wie eine gute Schokolade oder ein wohlriechendes Duschgel. Besonders große Freude löste im Vorjahr eine Palette mit Hundefutter aus: Sie sorgte dafür, dass auch die vierbeinigen Freunde der Gäste mit zusätzlichen Le-ckerlis versorgt werden konnten.

GeMeinsam Essen und Plaudern

Im Rahmen des Freundschaftsmahls können not-leidende Menschen einmal pro Woche zu Mittag eine warme, von der hauseigenen Küche des KH Göttlicher Heiland zubereitete Mahlzeit zu sich nehmen.

Wann: Jeden Montag von 12.30 bis 14.00 Uhr. Wenn am Montag ein Feiertag ist, findet das Es-sen am Tag darauf, also am Dienstag statt.

Wo: KH Göttlicher Heiland, Dornbacherstraße 20-28, 1170 Wien, Festsaal (Tiefgeschoß)

Bei Interesse an ehrenamtlicher Mitarbeit wen-den Sie sich bitte an Frau Sylvia Pilati: [email protected], Tel. 01/400 88-9301.

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Der Freitod eines verzweifelten, schwangeren jungen Mädchens, das keinen anderen Ausweg mehr fand, war für Uschi Reim-Hofer ein Schlüsselerlebnis. Sich auf Zorn und Trauer zu beschränken, reichte der Heb-amme nicht. „Schwangere Teenager brauchen Unter-stützung, Betreuung und Liebe“, ist Uschi Reim-Hofer überzeugt, dass junge Frauen in dieser für sie sehr

schwierigen Situation nicht alleine gelassen werden dürfen. Seit 2003 begleitet die Gründerin des Kom-petenzzentrums für jugendliche Schwangere im KH Göttlicher Heiland inzwischen gemeinsam mit ihrem

engagierten Team Teenager-Mütter unter 20 Jahren und deren Familienumfeld. YoungMum – unter dieser Bezeichnung firmiert die Initiative seit 2008 – bietet jungen Müttern damit die Chance trotz familiärer und gesellschaftlicher Widerstände „Ja“ zum Leben mit ih-rem Kind zu sagen.

Das Umfeld nach Möglichkeit einbinden

Jedes Jahr werden in Österreich rund 1.700 Babys von Teenager-Müttern geboren, in Wien waren es 517 im Jahr 2015. Viele der Mädchen kommen ohnehin schon aus schwierigen Lebensumständen und müssen nun auch noch mit einer Schwangerschaft zurecht kom-men. „Das Durchschnittsalter der jungen Frauen, die uns aufsuchen, liegt bei 16,5 Jahren“, berichtet Uschi Reim-Hofer. Zwar gibt es auch jüngere, deren Anzahl ist aber verschwindend gering. Wenn möglich, werden

Hilfe für schwangere TeenagerYOUNGMUMLiebevolle Begleitung ist das Credo des YoungMum-Teams. Teenager werden während Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und im ersten Lebensjahr des Babys kostenlos, unbürokratisch und individuell beraten und betreut.

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INFOYoungMum: Haus Lena, Alsgasse 6, 1170 WienLeiterin: Uschi Reim-Hofer Tel.: 01 / 400 88 - 4406, www.young-mum.at

YOUNGMUM

Familienangehörige und junge Väter in die Betreuung mit eingebunden. „Bei rund einem Viertel der Mäd-chen kümmern sich die Eltern, meistens die Mütter, gut“, weiß die Hebamme aus Erfahrung. Wenn es zwischen Eltern und Mädchen weniger klappt, ist die Einsamkeit entsprechend groß. Dann sind die Mitar-beiterinnen des YoungMum-Teams oft sehr wichtige Ansprechpersonen.

Wertschätzender Umgang ist wichtig

Schwangere Teenager sind nach wie vor eine Rand-gruppe, die nirgends so recht hineinpasst. Obwohl sich im gesellschaftlichen Bewusstsein einiges verändert hat, wird frühe Mutterschaft noch immer häufig eher negativ bewertet. „Dabei sind die jungen Mädchen, die zu uns in die Beratung kommen, meistens sehr lieb, engagiert, und dankbar für die Unterstützung“, ist Uschi Reim-Hofer überzeugt, dass die jungen Frau-en Wertschätzung und Respekt für ihre Bemühungen verdienen. Umso wichtiger ist für die YoungMum-

Leiterin die intensive Anbindung an das KH Göttli-cher Heiland und das Netzwerk, das den schwangeren Teenagern angeboten werden kann. Rund 80 % der Betreuten entbinden auf der hauseigenen Geburten-station. Wenn die Mädchen anderswo gebären wollen oder aus angrenzenden Bundesländern kommen, wer-den auch sie schon im Vorfeld vom YoungMum-Team in das betreffende Krankenhaus eingebunden.

Professionelle und kostenlose Rundum-Betreuung

Besonders wichtig für die werdenden jugendlichen Mütter ist das umfassende Angebot, das YoungMum zu bieten in der Lage ist. Den schwangeren Teenagern stehen vor, während und ein ganzes Jahr nach der Geburt Hebammen, Gynäkologen, Psychologen, ein Sozialpädagoge sowie eine Ernährungsberaterin zur Seite. Zudem können spezielle Kurse und Gruppen besucht werden, wo sich die jungen Frauen unterein-

ander austauschen können. Als sehr hilfreich hat sich auch die Unterstützung bei Problemen mit Eltern, Partnern, in der Schule und bei diversen Ämtern er-wiesen. Denn auch hier laufen die Dinge nicht immer reibungslos. Uschi Reim-Hofer: „Es gibt Schulen, in de-nen schwangere Mädchen vom Direktor oder der Di-rektorin sehr unterstützt werden, aber auch solche, wo sie überhaupt nicht mehr in die Schule kommen dür-fen.“ Dazu kommen häufig finanzielle Schwierigkeiten und Wohn- sowie Arbeitsplatzprobleme. Oft sind es zusätzliche seelische Nöte, die den jungen Frauen zu schaffen machen. Werden die psychischen Probleme zu groß und eine längerfristig psychotherapeutische Betreuung notwendig, werden die Teenager-Mütter durch eine entsprechende Therapiestelle unterstützt.

Mehr als 1.800 Babys kamen seit dem Start des Pro-gramms im KH Göttlicher Heiland im geschützten Rahmen von YoungMum zur Welt. Auch nach der Geburt steht das YoungMum-Team den jungen Müt-tern weiter zur Verfügung, wenn das gewünscht wird. Einzelberatungen sind bis zum ersten Geburtstag des Kindes möglich. Was Uschi Reim-Hofer besonders freut, ist der kontinuierliche Rückhalt durch die Füh-rungsriege des Krankenhauses, die sich in all den Jah-ren hundertprozentig hinter dieses Programm gestellt hat und nach wie vor stellt. Eine Haltung, die dem Spi-rit eines nach christlichen Werten geführten Kranken-hauses zur Ehre gereicht. Vielleicht trägt ja auch die Holzskulptur Maria mit Jesuskind, die die geistlichen Schwestern Uschi Reim-Hofer bei der Gründung von YoungMum zum Schutz des Projektes geschenkt ha-ben, das ihre dazu bei.

Angebote auf einen Blick Während der Schwangerschaft• Hebammensprechstunde• Mutter-Kind-Pass-Beratung• Rechts- und Sozialberatung• Psychotherapeutische Beratung • Ärztliche Untersuchung• Kochworkshop/Ernährungsberatung• Muki-Café

Geburtsvorbereitung• Schwangerschaft und Geburt• Stillen• Bindung (Bonding)• Neugeborenenpflege • Leben mit dem Baby

Nach der Geburt• Einzelsprechstunden• Mutter-Kind-Gruppe• Hausbesuche (im Bedarfsfall)• Babysprechstunde• Kochworkshop/Ernährungsberatung • Muki-Café

Hebamme Uschi Reim-Hofer gründete YoungMum – und leitet die Einrichtung bis heute.

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Gemeinsam helfen!SPENDEN

Spendenempfänger: Krankenhaus Göttlicher Heiland GmbHKrankenhausBAWAG P.S.K.IBAN: AT20 6000 0000 9001 1717BIC: BAWAATWW

YoungMumBANK AUSTRIAIBAN: AT68 1200 0515 1611 1711BIC: BKAUATWW

Palliativstation St. RaphaelERSTE BANKIBAN: AT48 2011 1000 0471 6604BIC: GIBAATWWXXX

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Gut versorgt nach Hause gehenUnsere Patientinnen und Patienten verlassen das Kranken-haus erst, wenn die Versorgung gesichert ist. Heimhilfe, Rol-lator, Medikamente – alles Notwendige soll bereit sein. Da-mit niemand vor dem Tag der Entlassung Angst haben muss, widmete das Team des Entlassungsmanagements im vergan-genen Jahr jeder Patientin/jedem Patienten mit Nachver-sorgungsbedarf und den Angehörigen ausreichend Zeit.

Sich satt essen und willkommen seinGenug zu essen ist für die meisten selbstverständlich. Anders geht es den Gästen des wöchentlichen Freundschaftsmahls im KH Göttlicher Heiland. Weil das Geld kaum fürs Leben reicht, freuen sich rund 30 Männer und Frauen jeden Mon-tag auf ein warmes Menü und Essen zum Mitnehmen. Die Gründe für ihre Not sind ganz unterschiedlich. Jeder trägt sein eigenes Schicksal. Gemeinsam ist allen, dass sie Hilfe brauchen.

Den Tagen mehr Leben geben„Es gibt viel zu tun, wenn nichts mehr zu tun ist“ – von der Schmerzlinderung über eine letzte Aussprache, von der Begleitung beim Abschied bis zur Ermöglichung des Nach-hause-Gehens. Das engagierte Team der Palliativstation St. Raphael betreute bereits mehr als 3.500 unheilbar kranke Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige.

Geborgenheit für Babys junger MütterMehr als 1.800 Babys von ganz jungen Müttern konnten wir seit 2003 helfen, sicher und behütet ins Leben zu starten. Und das, obwohl sie mit ihrer Ankunft das Leben ihrer ju-gendlichen Mütter auf den Kopf stellten. Rund drei Jugendli-che suchen bei uns pro Woche erstmalig Beratung und Hilfe.

Bekanntgabe Ihrer Spendendaten (Name und Geburtsdatum) für die Geltendmachung der steuerlichen Absetzbarkeit unter 01/400 88-9112, [email protected] oder per Post.